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n KOMMUNALES<br />
6<br />
24. Januar 2019<br />
Von großer Zustimmung bis hin zu harscher Kritik<br />
Schneller oder langsamer bauen? Ein neues Kombibad errichten oder zwei alte Bäder sanieren? In ihren Haushaltsreden bezogen<br />
die Fraktionsvorsitzenden Stellung.<br />
Von Britta Lübbers | Susanne<br />
Lamers (CDU) sprach von einem<br />
„finanziell erfolgreichen<br />
Jahr 2018“ und freute sich über<br />
den hohen Einnahmeposten<br />
bei der Gewerbe- und der Einkommenssteuer.<br />
Sie wies auch<br />
darauf hin, dass parallel zu den<br />
Einnahmen die Ausgaben steigen.<br />
Das Investitionsprogramm<br />
aber sei von den ursprünglich<br />
anvisierten 15 Millionen auf<br />
unter zehn Millionen Euro gesenkt<br />
worden. „Das ist gut und<br />
richtig so, denn die Planungen<br />
müssen realistisch und umsetzbar<br />
sein.“<br />
Was den Fahrplan für das<br />
kommende Jahr betrifft, so stehe<br />
die CDU auch künftig für<br />
eine verlässliche, planbare und<br />
langfristige Wohnbauentwicklung<br />
in allen Ortsteilen, betonte<br />
Lamers. Auch spreche sich<br />
die Fraktion für den Erhalt aller<br />
sechs Feuerwehrstandorte<br />
in allen sechs Ortsteilen aus.<br />
Mit Verweis auf die Zukunft der<br />
Feuerwehr Loy-Barghorn sagte<br />
sie: „Eine Feuerwehr gehört<br />
in den Ort, eine Zusammenlegung<br />
mit einer benachbarten<br />
Einheit schließen wir gegen<br />
den ausdrücklichen Wunsch<br />
der Einheiten aus.“<br />
Einen hohen Stellenwert<br />
habe für die CDU der weitere<br />
Ausbau der Kinderbetreuung.<br />
„Deshalb ist es uns wichtig,<br />
dass spätestens bis zum<br />
Sommer in der Feldbreite,<br />
in Wahnbek und in Loy neue<br />
Hortgruppen eingerichtet werden.<br />
Kritisch betrachtete Lamers<br />
den Sanierungsstau bei den<br />
Straßen. Der Nachholbedarf<br />
beim Deckenprogramm liege<br />
bei 750 000 Euro. Die hier eingeplanten<br />
250 000 Euro reichten<br />
bei weitem nicht aus.<br />
Die UWG stimmte dem Haushalt nur „aus Mangel an Alternativen“ zu | Grafik: fotolia<br />
Susanne Lamers nahm auch<br />
Bezug auf den Antrag der<br />
Mehrheitsgruppe aus CDU<br />
und Grünen zur „verträglichen<br />
Nachverdichtung“. Wer viele<br />
Jahre in einem Einfamilienhaus<br />
gelebt habe, sei verständlicherweise<br />
nicht begeistert, wenn<br />
nebenan ein Mehrfamilienhaus<br />
gebaut werde. Es sei wichtig,<br />
vorhandene Strukturen zu<br />
erhalten, aber auch bauliche<br />
Verdichtung an geeigneten<br />
Stellen zuzulassen. Am 4. Februar<br />
soll das hierzu entwickelte<br />
Konzept öffentlich vorgestellt<br />
werden, kündigte Lamers an.<br />
Abschließend bekräftigte sie<br />
erneut die Absicht der Mehrheitsgruppe,<br />
bei der Rahmenplanung<br />
zur Mühlenstraße<br />
auf die Bremse zu treten. „Wir<br />
müssen Lösungen gemeinsam<br />
mit den ansässigen Vereinen<br />
suchen und zunächst die Bäderfrage<br />
klären.“<br />
Erweiterung des Rathauses<br />
Rüdiger Kramer (SPD) ging<br />
kritisch mit der Mehrheitsgruppe<br />
ins Gericht. Auch er<br />
betonte zunächst den hohen<br />
Stellenwert, den eine prosperierende<br />
Wirtschaft für die<br />
Gemeinde habe – allein schon<br />
deshalb, weil sie Steuern in<br />
den Haushalt bringe. Zugleich<br />
befördere sie den Zuzug von<br />
Menschen. „Deshalb sprechen<br />
wir uns als SPD-Fraktion weiterhin<br />
für einen zwar maßvollen,<br />
aber für einen Zuwachs an<br />
Baugrundstücken aus, denn wir<br />
wollen jungen Menschen die<br />
Möglichkeit der Eigentumsbildung<br />
geben. Und wir wollen<br />
ausreichenden Mietwohnraum<br />
zur Verfügung stellen.“ Und<br />
dann holte Kramer aus. „Meine<br />
Damen und Herren der Mehrheitsgruppe,<br />
lassen Sie sich<br />
eins sagen: Die derzeitige Praxis<br />
der geringen Vergabe von<br />
Baugrundstücken führt zu Unmut<br />
in der Bevölkerung.“ Denn<br />
die Entwicklung der Wohnbaugebiete<br />
schreite nur langsam<br />
voran, viele Rastederinnen und<br />
Rasteder kämen zudem gar<br />
nicht erst zum Zuge. „Keiner<br />
möchte gerne sieben oder acht<br />
Jahre in oder an einer Baustelle<br />
leben, aber im Göhlen wird<br />
dies der Fall sein“, so Kramers<br />
Prognose. Die SPD habe sich<br />
mit Anliegern unterhalten, die<br />
seien sehr erbost. „Im Übrigen<br />
wird das Bauen von Jahr zu Jahr<br />
teurer. Das knappe Angebot erhöht<br />
die Preise“, sagte Kramer.<br />
Und das sei nicht sozial.<br />
Zufrieden zeigte er sich hingegen<br />
mit dem Kita-Ausbau<br />
in Rastede, möchte aber noch<br />
mehr in Bildung investieren.<br />
Der kleine Flachdachtrakt an<br />
der KGS-Wilhelmstraße müsse<br />
grundlegend saniert, wenn<br />
nicht neu gebaut werden.<br />
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Michael Horst<br />
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