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Februar 2019

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TÜV SÜD:<br />

Elektromobilität und Minusgrade? Kein Problem!<br />

Der Enzkreis Rundschau TIPP wird Ihnen präsentiert von TÜV SÜD<br />

Hybrid- und Elektrofahrzeuge erobern selbst hierzulande Meter für Meter den Straßenraum.<br />

Auch wenn immer noch viele Vorurteile gegenüber der alternativen Antriebstechnologie<br />

unterwegs sind – eines der hartnäckigsten: nicht wintertauglich. Zwar<br />

verhält sich die Batterie bei niedrigen Temperaturen tatsächlich anders. Wer weiß wie, kann sich aber darauf<br />

einstellen und kommt prima lokal emissionsfrei durch die kalte Jahreszeit. Tipps vom TÜV SÜD-Experten.<br />

Vorreiterländer wie das klimatisch kältere Norwegen<br />

machen es vor: Elektromobilität und Minusgrade, das<br />

ist kein Problem! Mehr als 40 Prozent der Neuwagenkäufer<br />

entscheiden sich dort inzwischen für den<br />

Kauf eines Elektroautos (2017). Dazu Volker Blandow,<br />

Head of E-Mobility bei TÜV SÜD „Wer ein paar grundsätzliche<br />

Regeln beachtet, beispielsweise die Batterie<br />

nicht zusätzlich belastet, die Bordelektronik clever<br />

einsetzt und die Fahrdynamik kennt, für den ist das<br />

Elektroauto ein zuverlässiges Fahrzeug – rund ums<br />

Jahr. Die Batterietechnologie ist winterfest.“<br />

Pflege: Ganz grundsätzlicher Tipp: Batterien haben<br />

es gerne warm. Wer also die Möglichkeit hat, sein<br />

Auto in der Garage zu parken und zu laden, tut dem<br />

Stromspeicher Gutes. Dazu Volker Blandow, Head of<br />

E-Mobility bei TÜV SÜD: „Gewisse Eigenschaften ändern<br />

sich mit der Temperatur und das ist im Fahrbetrieb<br />

auch spürbar. Die Batterie verliert bei sehr tiefen<br />

Temperaturen an Dynamik.“<br />

Laden: Die geringere Dynamik sorgt auch dafür, dass<br />

die Ladezeiten im Winter ein wenig länger sind. Das<br />

gilt ganz besonders auch für die Schnellladung.<br />

Wenn ein Batteriesystem über<br />

Nacht ohne Ladung völlig ausgekühlt ist,<br />

wird der Strom zum Schutz der Batterie<br />

nur langsam auf den Maximalwert angehoben.<br />

Dies geschieht zu Schutz der Batterie<br />

und gegen bleibende Schäden. „Eine<br />

normal betriebene Batterie findet schnell<br />

zurück zu gewohnter Performance, sobald<br />

die Temperaturen wieder über Null<br />

liegen“, sagt Blandow.<br />

Reichweite: Stimmt, mit den Temperaturen<br />

sinkt die Reichweite. Der Einsatz der<br />

Heizung kann schon mal bis zu 30 Prozent<br />

Aktionsradius kosten. Immer bessere<br />

Batterietechnologie inklusive Wärmesystem, insgesamt<br />

größere Akkus und der Einsatz von Elektronik<br />

sorgen hier aber für stetige Verbesserungen. Und: Der<br />

Verbrenner braucht bei Minusgraden schließlich auch<br />

mehr Sprit.<br />

Fahren: Kältebedingte Dynamikeinbußen der Batterie<br />

sorgen einerseits für eine geringere Beschleunigung.<br />

Andererseits kann sich aber auch im Bremsverhalten<br />

eine wesentliche Änderung bemerkbar machen: Die<br />

Rekuperation, das heißt das Nutzen der Bremsenergie,<br />

wird verringert, weil bei sehr kalter Batterie nicht<br />

die gesamte Leistung in die Batterie gepresst werden<br />

kann. Der Effekt: Erfahrene Elektrofahrer, die gekonnt<br />

die Energierückgewinnung zum Verzögern einsetzen,<br />

müssen bei sehr kalten Temperaturen mit leicht verminderter<br />

elektrischer Bremsleistung rechnen. „Einen<br />

ähnlichen Effekt gibt es, wenn man mit randvoller Batterie<br />

losfährt, auch im Sommer“, sagt Blandow. Und<br />

noch ein Tipp für den Winter: „Auch bei geringerer Beschleunigung,<br />

wegen der kalten Batterie: Bei glatter<br />

Fahrbahn immer an das hohe Drehmoment denken“,<br />

rät Volker Blandow.<br />

Heizen: Beim Elektroauto ist auch die<br />

Heizung elektrisch. Die gesamte Insassenkabine<br />

ständig auf Kuscheltemperatur<br />

zu halten, kostet eine Menge Energie.<br />

Wesentlich sparsamer agieren da Sitzheizung<br />

und Lenkradheizung. Sie halten<br />

ausreichend warm und kosten weniger<br />

Reichweite. Zusätzlicher Tipp vom Experten:<br />

„Vorheizen! Am besten das Auto<br />

über Nacht ans Netz hängen. So erspart<br />

man der Batterie das energieaufwändige<br />

Aufheizen eines kalten Fahrzeugs. Außerdem<br />

ist es einfach angenehm in ein<br />

vorgeheiztes Auto zu steigen, inklusive<br />

eisfreier Scheiben“, so Blandow.<br />

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