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durch<br />
blick<br />
Nr. 1/<strong>2019</strong><br />
Seit 1986<br />
kostenlos<br />
Autorenzeitschrift<br />
... nicht nur für Senioren<br />
MEINUNGEN<br />
INFORMATION<br />
PERSPEKTIVEN<br />
UNTERHALTUNG<br />
KULTUR<br />
100 Jahre Frauenwahlrecht<br />
100 Jahre Frauenwahlrecht im Siegerland-<br />
Seite 39<br />
Seite 19
Inhaltsübersicht<br />
Kurz berichtet4<br />
Aus den Seniorenbeiräten 14<br />
Frühling 19<br />
Mein Überraschungsgarten 20<br />
Ein Unternehmen der<br />
Marien Gesellschaft Siegen<br />
Mundart 21<br />
Frühlingserwachen 24<br />
Heimische Vögel im Frühling 26<br />
Vom Mehl in der Wurst bis zum Kinderwagenchema 28<br />
AWO-Kultur: live 29<br />
Die Welt durch die Linse sehen 30<br />
Schöndurcheinandersehen 32<br />
Buchbesprechungen 34<br />
Mehr für<br />
Menschen.<br />
Rechtsanwaltskanzlei<br />
Dr. Buß & Coll.<br />
Dr. jur. Annette Buß<br />
Tätigkeitsschwerpunkt<br />
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0271 / 3 13 06 61 • 0271 / 3 13 06 62<br />
Das Mitgliederprogramm<br />
Fahrdienste<br />
Gefundene Objekte 35<br />
Otto und die 68er 36<br />
Revolution 37<br />
Identität 38<br />
Ein Durchbruch für die Demokratie 39<br />
100 Jahre Frauenwahlrecht 40<br />
Frauen helfen Frauen 44<br />
Integration 46<br />
Gedächtnistraining 48<br />
Digitalisierung / Das gibt es Noch 50<br />
Menschen und Fische 51<br />
Entschleunigung 52<br />
Faszination Eisenbahn 54<br />
Portrait 56<br />
Dumm gelaufen 58<br />
Die Fahnenflüchtigen von Obersetzen 60<br />
Erinnerungen an Herbert Böcher 62<br />
Die Falschmünzer67<br />
Siegen im Wandel 68<br />
Backestage / Verlosung 70<br />
Städt. Begegnungszentrum „Haus Herbstzeitlos“ 71<br />
Veranstaltungen in Siegen-Wittgenstein72<br />
Es fiel uns auf / Lösungen 82<br />
Zu guter Letzt / Impressum 82<br />
Unsere Wohn- und Pflegeeinrichtungen<br />
möchten mit<br />
Ihnen in den nächsten aktiven<br />
Lebensabschnitt starten.<br />
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besonderen Serviceleistungen. Bei uns steht das „You“ im<br />
Vordergrund und Sie können davon profitieren.<br />
Aus der Redaktion<br />
Das Titelbild haben wir diesmal der Internetplattform wikimedia-commons<br />
entnommen. „Damenwahl 19. Januar“ lautete 1919 der Aufmacher des<br />
„Kladderadatsch“, einer bürgerlichen Satirezeitschrift, der das im gleichen Jahr neu<br />
eingeführte Frauenwahlrecht nicht so recht in ihre Ausrichtung passte. Erstmals<br />
erschien die Sonntagszeitschrift 1848 in Berlin. Sie warb damals mit dem Slogan<br />
„täglich außer Werktags“. Nach Verlegerwechseln 1909 und 1923 wurde das Blatt<br />
zunehmend rechtsnational. 1944 wurde „Kladderadatsch“ eingestellt. Eine Neuauflage<br />
1969 brachte nicht den erwarteten Erfolg.<br />
Wir „durchblicker“ sind bemüht, auf „der Höhe der Zeit“ zu bleiben, deshalb gönnen<br />
wir uns jährlich die Weiterbildung mit einem „Profi“. Er vermittelt uns dann<br />
Tipps und Anregungen für unsere journalistische Arbeit. Der Dozent unserer Schulung<br />
im Januar verzichtete auf sein Honorar zugunsten einer Spende an das Frauenhaus in<br />
Siegen, was uns wiederum angeregt hat, über das Frauenhaus zu berichten (Seite 44).<br />
• Marienheim, Weidenau<br />
• Haus St. Elisabeth, Netphen<br />
• Haus St. Raphael, Burbach<br />
• Haus St. Klara, Friesenhagen<br />
• Haus Mutter Teresa, Niederfischbach<br />
• Haus St. Anna, Netphen (Eröffnung<br />
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2 durchblick 1/<strong>2019</strong> 1/<strong>2019</strong> durchblick 3
Kurz berichtet<br />
Beim Tanzen kehrt das Lächeln zurück<br />
Menschen mit und ohne Demenz erleben Spaß und Lebensfreude<br />
Netphen. „Wir tanzen wieder!“ so heißt<br />
es einmal im Monat in der „Tanzschule<br />
im Takt“. Das Parkett gehört an diesen<br />
Nachmittagen Menschen<br />
mit Demenz, ihren Angehörigen<br />
und Gästen. Es<br />
macht keinen Unterschied:<br />
Menschen mit und ohne<br />
Demenz, alle, die gekommen<br />
sind, haben Freude<br />
am Tanzen. Und wenn Susanne<br />
Tuppeck ihre Gäste<br />
zum langsamen Walzer auf<br />
die Tanzfläche bittet, bleiben<br />
nur wenige auf ihren<br />
Stühlen. „Es geht nicht um<br />
sportliche und choreografische<br />
Leistungen, sondern<br />
um das Wecken von vertrauten<br />
Gefühlen über die<br />
Bewegung und die Musik“,<br />
so Susanne Tuppeck.<br />
„Uns geht es darum, eine<br />
Gelegenheit zu schaffen,<br />
wieder einmal zu tanzen,<br />
etwas zu tun, was früher<br />
Freude gemacht hat, als man noch jünger<br />
war“, sagt Brigitte Weber-Wilhelm<br />
von der Alzheimer Gesellschaft Siegen<br />
e.V., ein Kooperationspartner der Veranstaltung<br />
„Wir tanzen wieder!“<br />
Das Demenz-Servicezentrum Region<br />
Südwestfalen und Eva Vitt von der<br />
Senioren-Service-Stelle Netphen haben<br />
Alle haben Freude auf der Tanzfläche<br />
dieses Projekt 2012 ins Siegerland geholt.<br />
Neben den bereits genannten Veranstaltern<br />
ist der Verein „VergissMein-<br />
Nicht“ Netphen e.V. Kooperationspartner.<br />
Finanziell wird das Projekt von der Zu-<br />
kunftsinitiative 2020 Leben und Wohnen<br />
im Alter des Kreises Siegen-Wittgenstein<br />
und seit August 2013 auch von der<br />
Sparkassenstiftung<br />
Zukunft<br />
unterstützt.<br />
Ein Höhepunkt<br />
in jedem<br />
Jahr ist<br />
der Tanzball.<br />
Der Frühlingsball<br />
findet am<br />
15. Mai mit einem<br />
besonderen<br />
Programm<br />
statt. „Wer<br />
gerne tanzt, ist<br />
hier genau richtig<br />
und herzlich<br />
eingeladen“,<br />
sagt Eva Vitt.<br />
Anmeldungen<br />
für die Tanznachmittage<br />
und den Ball<br />
unter der Nummer<br />
02738/603-145 (Eva Vitt, Senioren-Service-Stelle<br />
der Stadt Netphen).<br />
Die Tanztermine für <strong>2019</strong>: 20.3./10.4./<br />
15.5./19.6./21.8./18.9./9.10./20.11./11.<br />
12., jeweils von 14.30 bis 16.00 Uhr. db<br />
Kleine Dose, große Hilfe<br />
Notfalldosen gibt es in allen Apotheken im Kreis Siegen-Wittgenstein<br />
Siegen. Die Notfalldose, ein weißgrüner<br />
Plastikbehälter, hat sich in vielen<br />
Regionen bereits bewährt. Seit Dezember<br />
2018 ist sie in allen Apotheken<br />
erhältlich. Dort bekommen Patienten<br />
auch Hilfe beim Ausfüllen der Notfallinformation.<br />
Die Apotheken im Kreis<br />
Siegen-Wittgenstein beteiligen sich an<br />
der Aktion, in deren Rahmen sie von der<br />
Apothekerkammer Westfalen-Lippe kostenlos<br />
mit jeweils 20 Notfalldosen-Sets<br />
für ihre Patienten ausgestattet wurden.<br />
Sie werden gegen eine Spende für „Eine<br />
Dosis Zukunft“ – die Spendenaktion der<br />
Apotheken in Westfalen-Lippe in Kooperation<br />
mit der Kindernothilfe – sowie<br />
regionale Hilfsprojekte an Patientinnen<br />
und Patienten abgegeben. Ist der<br />
Gratis-Vorrat aufgebraucht, gibt es die<br />
Dosen in den meisten Apotheken wei-<br />
terhin – dann jedoch für ein paar Euro<br />
im Verkauf. Bei Notfällen kommt es auf<br />
Minuten oder sogar Sekunden an. Das<br />
Prinzip der Notfalldose ist daher denkbar<br />
einfach und doch genial: Patienten<br />
stecken all ihre Notfalldokumente in<br />
die Dose und lagern diese in der Kühlschranktür.<br />
Je ein Hinweis-Aufkleber an<br />
der Innenseite der Wohnungstür sowie<br />
am Kühlschrank informieren die Rettungskräfte.<br />
Entscheidend ist natürlich,<br />
dass die Informationen stets auf dem<br />
aktuellen Stand gehalten werden.<br />
„Auf den ersten Blick mag der Kühlschrank<br />
als ungewöhnlicher Ort erscheinen,<br />
aber er hat zwei Vorteile: Es gibt<br />
ihn in jedem Haushalt, und jeder findet<br />
ihn schnell. Für die Rettungskräfte soll<br />
die Notfalldose daher eine Hilfe sein.<br />
Vielen Patienten gibt sie außerdem ein<br />
Fotos: AKWL/Sokolowski<br />
Gefühl von Sicherheit“, so die Sprecherin<br />
der Apothekerkammer. Dies gelte<br />
umso mehr in Zeiten, in denen immer<br />
mehr Menschen alleine leben. db<br />
4 durchblick 1/<strong>2019</strong><br />
1/<strong>2019</strong> durchblick 5
Kurz berichtet<br />
Jahreshauptversammlung des Kunstvereins Siegen<br />
Schatzmeisterin Ulrike Lange aus dem Vorstand ausgeschieden<br />
Mitglieder der Arbeitsgruppe Kunstverein Siegen<br />
Siegen. Auf der diesjährigen Mitgliederversammlung<br />
bestätigte der<br />
1. Vorsitzende Albrecht Thomas die<br />
gute Verankerung des Kunstvereins<br />
im öffentlichen Leben. Ein besonderer<br />
Dank galt den Kooperationspartnern<br />
Stadt Siegen, Kreis Siegen-Wittgenstein<br />
und Sparkasse Siegen, die den<br />
Kunstverein in ideeller und finanzieller<br />
Weise unterstützen. Weiterhin informierte<br />
er über den Eintritt des Kunstvereins<br />
als zukünftiger Gesellschafter<br />
in der neu gegründeten Gesellschaft<br />
„Museum für Gegenwartskunst Siegen<br />
eGmbH“. Geschäftsführer Franz-Josef<br />
Weber ließ Ausstellungen, Kunstfahrten<br />
und Kunstprojekte, wie z.B. den<br />
20. KunstSommer, Revue passieren.<br />
Die Schatzmeisterin Ulrike Lange ist<br />
nach fast 30-jähriger Tätigkeit aus<br />
dem Vorstand ausgeschieden. Für ihre<br />
verantwortungsvolle Aufgabe wurde<br />
sie geehrt. Die Nachfolge tritt Ulrich<br />
Freudenberger an, der einstimmig<br />
zum Schatzmeister gewählt wurde. Die<br />
anderen Mitglieder des geschäftsführenden<br />
Vorstandes Albrecht Thomas<br />
(Vorsitzender), Ursula Wagener (2.<br />
Vors.) und Inge Völker (Schriftführerin)<br />
wurden in ihren Ämtern bestätigt.<br />
Für <strong>2019</strong> plant der Kunstverein in Kooperation<br />
mit der Sparkassenstiftung<br />
für Kunst und Kultur zum zweiten Mal<br />
den Kunstförderpreis „Junge Kunst“ zu<br />
vergeben. Die Mitgliederausstellung<br />
zum Thema „Kreuzweise“ greift das<br />
Thema Kreuz wieder auf. Kunststudierende<br />
der Uni Siegen sind im März erneut<br />
zu Gast im Kunstverein. Neben der<br />
fünftägigen Kunstfahrt nach Weimar<br />
sind auch eine Tagesfahrt zum Von-der-<br />
Heydt-Museum nach Wuppertal und<br />
eine dreitägige Kunstfahrt nach Dessau<br />
zum neuen Bauhaus-Museum in Planung.<br />
Auch auf den 21. KunstSommer<br />
und dem 10. Siegener Kunsttag zum<br />
Thema „Kunstnetz“ am 5. Mai kann<br />
man schon jetzt gespannt sein. db<br />
<br />
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- 70 cm - 22,-<br />
55,-<br />
55,- / 66,-<br />
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Gr. 68 / 70 / 76 / 78<br />
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„Pionier“ 77,-<br />
Gr. 60 / 62 / 30 / 31 / 32 / 33 - div. Modelle -<br />
99,-<br />
Jacken / Westen<br />
„LST“ - Stretch - 29 bis 33 inch<br />
„Pionier“ - 14 oz. - 34 bis 38 inch<br />
Jeans - Jacken 3 XL bis 7 XL<br />
Jeans - Westen 3 XL bis 6 XL<br />
Fleece - Westen 3 XL / 4 XL / 5 XL<br />
S bis XXL<br />
Jeans - Jacken<br />
„Pionier“ blue/black<br />
L / XL / XXL<br />
88,- / 99,-<br />
Gr. 60 / 62 / 64 / 30 / 31 / 32 / 33 / 118 / 122<br />
Weiße Hosen<br />
Jeans - Westen<br />
Hemden S bis XXL -außer weiß-<br />
Herren - Stretchhosen<br />
Pullunder-“Breidhof“-Feinstrick<br />
Gr. 46 bis Gr. 58 // Gr. 94 bis 106<br />
Gr. 23 bis Gr. 29 // „Pionier“ Twill<br />
Gr. 62 bis Gr. 74<br />
Weiße Stretchhosen<br />
99,- bis 139,-<br />
Gr. 46 / 48 und 56 // Gr. 24 / 25 / 28 / 29<br />
Gr. 66 bis Gr. 72<br />
Pullover<br />
-“Breidhof“-Feinstrick<br />
Strickjacken<br />
Gr. 98 / 102 / 106 / 114 // „Pionier“<br />
Gr. 66 / 68 / 70 79,- / 88,-<br />
20,-<br />
30,-<br />
40,-<br />
80,-<br />
60,-<br />
10,-<br />
50,-<br />
100,-<br />
150,-<br />
Gr. 62 / Gr. 64 199,-<br />
- Wi. -<br />
Herren - Stretchhosen<br />
Gr. 66 / Gr. 70 159,-<br />
- So. -<br />
Jacken<br />
20,-<br />
30,-<br />
50,-<br />
40,-<br />
60,-<br />
Gr. 48 bis Gr. 54 // Gr. 25 bis Gr. 29<br />
77,-<br />
77,-<br />
22,-<br />
44,-<br />
66,-<br />
77,-<br />
66,-<br />
44,-<br />
77,-<br />
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Gr. 98 und Gr. 102 // Garbadine u. Jeans<br />
Gr. 66 / 68 / 36 / 67 / 81<br />
3 XL bis 10 XL<br />
222,- bis 279,-<br />
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55,- / 77,-<br />
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„Top-10“ - Angebote: gültig, solange Vorrat reicht „Top-10“ - Angebote: gültig, solange Vorrat reicht<br />
In eigener Sache<br />
In der Ausgabe 4-2018 haben sich einige<br />
Fehler eingeschlichen.<br />
Auf der Seite 19 Rock am Stock wurde<br />
beim unteren Foto die Bildunterschrift<br />
vertauscht. Die Dame links ist Frau Rother.<br />
Im weiteren Text muss es heißen<br />
Karl-Heinz Böhm.<br />
Auf der Seite 32 wäre die richtige Überschrift<br />
Weihnachtsplätzchen gewesen.<br />
Auf der Seite 49 war unter dem Titel Lebensgeschichten<br />
das Buch Ortswechsel<br />
der Autorin Jutta Ouwens vorgestellt worden.<br />
Leider war das dazugehörige Bild des<br />
Buchumschlags so undeutlich abgedruckt,<br />
dass weder der Buchtitel noch der Name<br />
der Autorin ausreichend gut zu lesen waren.<br />
Wir bitten die Versehen zu entschuldigen.<br />
Gewalt in der häuslichen Pflege<br />
Frühzeitige Beratung und Unterstützung<br />
Siegen-Berlin. Die Bundesarbeitsgemeinschaft<br />
der Senioren-Organisationen<br />
(BAGSO) fordert einen offenen<br />
Umgang mit Gewalt in der Pflege zu<br />
Hause. Bislang findet in Deutschland<br />
keine öffentliche Diskussion über das<br />
Thema statt. Doch Gewalt in Pflegesituationen<br />
existiert ebenso wie es Gewalt<br />
und Missbrauch von Kindern in<br />
Familien gibt. Langjährige Konflikte in<br />
der Familie können genauso ursächlich<br />
sein wie kurzfristige Überforderungssituationen.<br />
Wie Gewalt in der familialen<br />
Pflege verhindert werden kann, diskutierten<br />
Expertinnen und Experten aus<br />
Wissenschaft und Praxis auf Einladung<br />
der BAGSO bei der Tagung „Gewaltprävention<br />
in der häuslichen Pflege“ in<br />
Berlin. Nach Ansicht des Vorsitzenden<br />
der BAGSO, Franz Müntefering, kommt<br />
frühzeitiger Beratung und Unterstützung<br />
in der Prävention eine Schlüsselrolle<br />
zu. So können gezielt Hilfestellungen<br />
gegeben und auch konfliktgeladene<br />
Situationen rechtzeitig erkannt werden:<br />
„Wenn es uns gelingt, frühzeitig<br />
die Türen für Unterstützung zu öffnen,<br />
dann werden Pflegebedürftige und ihre<br />
Familien entlastet. Sie erfahren von<br />
Anfang an, dass sie nicht alles allein<br />
machen müssen und wie sie in schwierigen<br />
Situationen Hilfe bekommen.“db<br />
6 durchblick 1/<strong>2019</strong><br />
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Infoprospekt - <strong>2019</strong>
Kurz berichtet<br />
Dankeschön an Ehrenamtliche<br />
Mit dem Bus nach Düsseldorf<br />
Siegen. Ob als Reisebegleiter oder Brückenbauer,<br />
ob im Quartier Rosterberg<br />
oder im Projekt „KULTUR:live“ – an vielen<br />
verschiedenen Stellen engagieren<br />
sich Ehrenamtliche in der Abteilung Bürgerdienste<br />
des AWO Kreisverbands Siegen-Wittgenstein/Olpe.<br />
Als diesjährige<br />
Dankeschön-Veranstaltung erlebten die<br />
freiwillig Engagierten einen vielfältigen<br />
und erlebnisreischen Tag in Düsseldorf.<br />
Nach gemeinsamer Anreise mit dem<br />
Bus stand ein Besuch im Landtag auf<br />
dem Programm. Von der Zuschauertribüne<br />
aus konnten die Gäste aus dem<br />
Sieger- und Sauerland einer Plenarsitzung<br />
beiwohnen und danach mit MdL<br />
Wolfgang Jörg aus Hagen ins Gespräch<br />
kommen.<br />
Anschließend stand für alle Teilnehmer<br />
bei strahlendem Sonnenschein „Zeit zur<br />
freien Verfügung“ auf dem Programm.<br />
Von der Fahrt mit dem Riesenrad, einem<br />
Bummel am Rhein entlang, einer Shoppingtour<br />
durch die Altstadt und über die<br />
Königsallee bis hin zum Besuch auf dem<br />
Fernsehturm zeigten sich Düsseldorf und<br />
die Teilnehmerinteressen sehr vielfältig.<br />
Abends traf sich die Gruppe dann zum<br />
gemeinsamen Abendessen im Brauhaus<br />
„Schiffchen“ mitten in der Altstadt. db<br />
Vor dem Landtag in Düsseldorf stellten sich die Ehrenamtlichen dem Fotografen.<br />
Dachstube<br />
eine Theatervorstellung über Demenz<br />
Siegen. Ein Dirigent hat Alzheimer. Er<br />
dirigiert, er sucht seine Partitur, er ist<br />
verwirrt, er sucht in seiner Erinnerung,<br />
und immer wieder ist es die Musik, die<br />
ihn festhält und unterstützt, er bleibt Dirigent.<br />
Dachstube ist eine Theatervorstellung<br />
mit Texten, Musik, Heiterkeit und Schwere<br />
über den Prozess der Demenz. Die<br />
Theatervorstellung zeigt nicht nur die<br />
Gefühlswelt des demenzkranken Mannes,<br />
sondern beleuchtet auch die Bedeutung<br />
der Musik im Verlauf des Prozesses.<br />
Mit unglaublicher Präsenz steht der<br />
Schauspieler und Seelsorger Thomas<br />
Borggrefe auf der Bühne und lässt sein<br />
Publikum die Höhen und Tiefen mitfühlen.<br />
Im Anschluss an sein Stück lädt Thomas<br />
Borggrefe das Publikum zum Austausch<br />
ein.<br />
Eine wunderbare Erfahrung, wie Theater<br />
sein Publikum emotional erreichen<br />
und dann auch noch so gut aufklären<br />
und Wege weisen kann, macht man,<br />
wenn man am 11.04.<strong>2019</strong> ab 19 Uhr<br />
das Kleine Theater Lÿz, St.-Johann-Str.<br />
18, Siegen besucht.<br />
Im Foyer des Lÿz sind drei Stationen<br />
eines Demenzparcours aufgebaut. Interessierte<br />
können ab 18 Uhr anhand der<br />
angebotenen Übungen in die Welt eines<br />
Demenzkranken eintauchen und erfahren,<br />
was den Alltag für Menschen mit<br />
einer Demenzerkrankung so unglaublich<br />
schwer macht. <br />
db<br />
H.-W. Upphoff<br />
Helfer des DRK geehrt<br />
3<br />
Computerkurse für Ältere<br />
Einsteiger- und Fortgeschrittenenkurse<br />
Berlin. Anlässlich<br />
des 30.<br />
Jahrestages<br />
des Erdbebens<br />
in Armenien<br />
hat Staatspräsident<br />
Amen<br />
Sarkissjan in<br />
Berlin, im Gedenken<br />
an<br />
eine der größten<br />
deutschen<br />
Heinz-Wilhelm Upphoff<br />
Hilfsaktionen, zehn verdiente Helfer des<br />
DRK geehrt, darunter auch den Vizepräsidenten<br />
des DRK-Landesverbandes<br />
Westfalen-Lippe, Heinz-Wilhelm Upphoff<br />
aus Siegen-Eisern. Rund 50.000 Menschen<br />
waren am 7. Dezember 1988 in<br />
der damaligen Sowjetrepublik verschüttet<br />
worden. Etwa 25.000 Menschen<br />
starben. Angesichts des Ausmaßes der<br />
Schäden bat die sowjetische Regierung<br />
zum ersten Mal nach dem 2. Weltkrieg<br />
um humanitäre Hilfe. Für alle Beteiligten,<br />
insbesondere für diejenigen, die bei<br />
wochenlanger klirrender Kälte und einer<br />
Unterbringung in Zelten unterstützt haben,<br />
wird dieser Einsatz unvergessen<br />
bleiben. Heinz-Wilhelm Upphoff leitete<br />
im Oktober/November 1989 vier Wochen<br />
lang ein Wiederaufbau-Kommando.<br />
„Das DRK hat in der Region Spitak 540<br />
Fertighäuser für Obdachlose aufgebaut“,<br />
erinnert sich Upphoff. „Wir haben einen<br />
großen Teil der Häuser und Teile eines<br />
Kindergartens fertigstellen können.“ db<br />
„Abendfrieden“<br />
an Schweizer verkauft<br />
Hilchenbach. Der Pflegeheimbetreiber<br />
Guido Fuhrmann hat den Betrieb<br />
der gesamten Abendfrieden-Gruppe an<br />
Dorea verkauft. Die Immobilien wurden<br />
von der Schweizer Valartis Group erworben.<br />
Die Transaktion umfasst insgesamt<br />
zwei stationäre Häuser mit 92 Betten,<br />
vier Wohnkonzepte mit 46 Apartments<br />
für betreutes Wohnen und 64 Plätze für<br />
Tagespflege. 281 Mitarbeiter sind in den<br />
Einrichtungen beschäftigt. Mit der Übernahme<br />
steigt die Zahl der Dorea Häuser<br />
auf 67 mit mehr als 6200 Betten. Über<br />
4600 Mitarbeiter erwirtschaften mehr als<br />
230 Mio. €. Der Kauf steht noch unter<br />
dem Vorbehalt des Kartellamtes. db<br />
8 durchblick 1/<strong>2019</strong><br />
742<br />
VHS-Kurse<br />
im Kreisgebiet von Februar bis<br />
Juli <strong>2019</strong><br />
10 Kurse<br />
Englisch für Ältere<br />
Vom Einsteigerkurs bis zu<br />
Fortgeschrittenen<br />
201<br />
Gesunsheitskurse<br />
Yoga, Meditation, Autogenes Training,<br />
Qigong, Feldenkrais,<br />
Rückenschule<br />
Informationen unter: 0271-333 1519 ● vhs@siegen-wittgenstein.de • www.siegen-wittgenstein.de/vhs<br />
Kultur erleben und mit allen Sinnen genießen – Hilchenbach bietet dazu viele Gelegenheiten.<br />
In einer Zeit, in der von den Menschen immer größere Flexibilität und Leistungsfähigkeit verlangt wird, bietet ein erstklassiges Kulturangebot<br />
einen wertvollen Ausgleich für Geist und Seele. Theater, Konzerte und Kabarett vermitteln Kunst als ganz persönliches Erlebnis.<br />
Do. 14. März 20 Uhr<br />
Auf Höhenwegen der<br />
Klassik und Romantik.<br />
Konzert mit der Philharmonie<br />
Südwestfalen und<br />
dem Pianisten Fabian<br />
Müller, Träger des Brüder-<br />
Busch-Preises 2017.<br />
Do. 21. März 20 Uhr<br />
Simone Solga – Das gibt<br />
Ärger. Die Kanzlersouffleuse<br />
rechnet ab: Jahrelang war<br />
Simone Solga als kabarettistische<br />
Geheimwaffe der<br />
Bundesregierung unterwegs.<br />
Jetzt packt sie aus.<br />
Di. 9. April 20 Uhr<br />
Goethe: Faust I. Kommentierte<br />
Darbietung der „Fliegenden<br />
Volksbühne Frankfurt a. M.“<br />
– völlig anders dargestellt von<br />
den Koryphäen der literarischen<br />
Hochkomik Michael<br />
Quast und Philipp Mosetter.<br />
Do. 26. Mai 17 Uhr<br />
Schalk im Turm.<br />
Kammermusiker der Philharmonie<br />
Südwestfalen<br />
präsentieren humorvoll<br />
Arien aus der Welt der<br />
Opern Mozarts. (Im Turmzimmer<br />
der Ginsburg)<br />
Gebrüder-Busch-Theater, Bernhard-Weiss-Platz 6, Hilchenbach-Dahlbruch<br />
Karten erhältlich im Bürgerbüro Hilchenbach, Tel. 02733/288-134, Gebrüder-Busch-Kreis, Tel. 02733/53350<br />
Weitere Infos und Buchungsmöglichkeiten: www.gebrueder-busch-kreis.de und www.proticket.de
Kurz berichtet<br />
Kurz berichtet<br />
Zu Hause im Quartier<br />
In Erndtebrück erfolgreich gestartet<br />
Inspiration<br />
Impulse im Heimhof-Theater holen<br />
Erndtebrück. Das dreijährige Quartiersprojekt<br />
„Zuhause im Quartier“ ist im<br />
Herbst 2018 gestartet und zielt unter<br />
anderem darauf ab, nachbarschaftliche<br />
Strukturen, gemeinschaftliche Aktivitäten<br />
und das bürgerliche Engagement in<br />
der Gemeinde Erndtebrück zu fördern<br />
und einen Beitrag zum Aufbau eines altersgerechten<br />
Wohnumfeldes zu leisten.<br />
Gleichzeitig möchte sich auch das<br />
AWO Seniorenzentrum als Begegnungsort<br />
für Senioren öffnen und ein geselliges<br />
Miteinander ermöglichen. Das<br />
Projekt wurde durch das AWO Seniorenzentrum<br />
Erndtebrück initiiert und erhält<br />
eine Förderung durch die Stiftung<br />
Deutsches Hilfswerk. Theresa Jacob ist<br />
Ansprechperson für das AWO-Quartiersmanagement<br />
und kümmert sich neben<br />
der Vernetzung und Bekanntmachung<br />
bereits vorhandener Begegnungs-, Beratungs-<br />
und Hilfsangebote um die Organisation<br />
neuer Netzwerke und Angebote<br />
für die Gemeinde Erndtebrück.<br />
Info-Café <strong>2019</strong><br />
Gut informiert auch im neuen Jahr –<br />
beim Info-Café für Menschen ab 60 Jahre<br />
erwarten Sie Informationen zu aktuellen<br />
Themen. Referenten informieren Sie im<br />
zweimonatigen Rhythmus zu Themen<br />
rund um Vorsorge, Sicherheit und Älterwerden.<br />
Beginn ist jeweils um 15:30<br />
Uhr im Café des AWO-Seniorenzentrums<br />
Erndtebrück bei einer Tasse Kaffee und<br />
einem leckeren Stück Kuchen. Die nächsten<br />
Termine: 1.4. Rechtliche Betreuung<br />
und Vorsorgemöglichkeiten. / 3.6. Straftaten<br />
zum Nachteil älterer Menschen (u.a.<br />
Enkeltrick, Betrügereien an der Haustüre).<br />
/ 5.8. Sicherheit im Straßenverkehr. /<br />
7.10. Sicherheit im Internet.<br />
Taschengeldbörse gestartet<br />
Generationsaustausch – Vorurteile<br />
abbauen – Gegenseitig helfen: In<br />
vielen Städten und Kommunen ist die<br />
Taschengeldbörse bereits als festes Angebot<br />
etabliert. Nun gibt es sie auch in<br />
der Gemeinde Erndtebrück.<br />
Das Prinzip ist einfach: Jugendliche<br />
helfen Senioren bei anfallenden Aufgaben<br />
und bekommen dafür ein Taschengeld<br />
von 5 Euro pro Stunde. Um dieses<br />
Projekt umzusetzen, kooperiert das<br />
Quartiersmanagement der AWO mit<br />
dem CDJ (Christlichen Jugenddorfwerk<br />
Deutschlands e.V.) Siegen-Wittgenstein<br />
und der Realschule Erndtebrück. Bereits<br />
22 Jugendliche stehen bereit und<br />
möchten älteren und hilfsbedürftigen<br />
Menschen bei ihren alltäglichen Tätigkeiten<br />
helfen. Dazu gehören beispielsweise<br />
Gartenarbeit, Winterdienst, Begleitdienste<br />
zum Einkauf oder Arzt, etc.<br />
Vorab ist eine Registrierung sowohl für<br />
Seniorinnen und Senioren als auch für<br />
die Jugendlichen notwendig. Die Koordination<br />
der Hilfeleistungen erfolgt durch<br />
Quartiersmanagerin Theresa Jacob. db<br />
Theresa Jacob ist<br />
Telefonisch unter<br />
0151-10 870 128<br />
und per Mail unter<br />
qtm-erndtebrueck@<br />
awo-ww.de erreichbar.<br />
Anmeldeformulare<br />
sind auf der Internetseite<br />
der Gemeinde<br />
Erndtebrück erhältlich.<br />
Das Fest<br />
der Selbshilfegruppen<br />
Siegen. Die Arbeitsgemeinschaft Begegnung,<br />
ein Zusammenschluss der<br />
Selbsthilfegruppen in Siegen-Wittgenstein,<br />
lädt wieder zum „Tag der Begegnung“<br />
ein. Das Spektakel findet am 25.<br />
Mai ab 11.00 Uhr auf dem Weidenauer<br />
Bismarckplatz statt. Wie immer können<br />
sich die Besucher auf ein abwechslungsreiches<br />
Bühnenprogramm freuen.<br />
Alle Redebeiträge werden in die deutsche<br />
Gebärdensprache übersetzt. db<br />
Burbach. Kulturschaffenden, die in der<br />
Region Südwestfalen in jedweder Form<br />
Geschichten erzählen — ob als Lesung,<br />
Theater oder als Führung — sind dazu<br />
eingeladen, sich am 8. März ab 10 Uhr<br />
im 50er-Jahre-Ambiente des Heimhof-<br />
Theaters in Burbach Impulse für ihr<br />
künstlerisches Schaffen einzuholen.<br />
Unter dem Motto „Inspiration“ bietet<br />
die Tagung Raum und Anregungen für<br />
neue Ideen, Professionalisierung und<br />
Austausch. Die Erzählerin, Theaterpädagogin<br />
und Regisseurin Susanne Tiggemann<br />
aus Schwerte gewährt mit ihrem<br />
Impulsvortrag „Geschichten locken Geschichten“<br />
einen Einblick, mit welchen<br />
kreativen Methoden eine fruchtbare<br />
Begegnung zwischen Erzähler/innen<br />
und dem Publikum gelingen kann.<br />
Wie man „einer Geschichte Stimmung<br />
verleihen“ kann, weiß die Musikpädagogin,<br />
Sängerin und Stimmbildnerin<br />
Ulrike Wesely aus Kirchhundem<br />
und gibt einen Einblick in praktische<br />
Übungen aus der Stimmbildung gegen<br />
die berühmt-berüchtigte „Eintönigkeit“<br />
beim Erzählen. „Der Körper spricht<br />
ausdrücklich mit“ und verrät bisweilen<br />
mehr als Worte.<br />
Die Theaterpädagogin Susanne Diebel<br />
aus Lüdenscheid wendet Kniffe aus<br />
dem Improvisationstheater an, um<br />
dem Gesagten intuitiv und ungekünstelt,<br />
aber gezielt Ausdruck zu verleihen.<br />
Die Vorträge und Präsentationen sind<br />
alle interaktiv gestaltet und aufgebaut<br />
— das heißt, die Zuhörer werden zu Mitwirkenden<br />
und damit zu einem Teil der<br />
Geschichte dieses ungewöhnlichen Tages.<br />
Denn am Ende der Veranstaltung<br />
haben die Teilnehmer die Möglichkeit,<br />
selbst auf die Bühne zu steigen, um<br />
eine Geschichte zu erzählen und sich so<br />
vorzustellen, kennenzulernen und sich<br />
gegenseitig zu inspirieren.<br />
Anmeldeschluss ist der 1. März <strong>2019</strong>.<br />
Als Kosten entstehen 10 Euro für die<br />
Verpflegung. Das komplette Programm<br />
als Download unter https://www.kulturregion-swf.de/inspiration.<br />
Hier können<br />
Sie sich online für die Veranstaltung<br />
anmelden.<br />
db<br />
Fotos: Susanne Thomas<br />
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gegründet 1909<br />
An der Alche 7<br />
57072 Siegen<br />
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Montag: 8.30-12.00 Uhr<br />
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Der Eingangsbereich, passend zum Theaterraum im Stil der 50er Jahre.<br />
10 durchblick 1/<strong>2019</strong> 1/<strong>2019</strong> durchblick 11
Neunkirchen. Im Jahre 2008 entschied<br />
die örtliche Kompetenzrunde, eine Organisation<br />
aus Personen verschiedener sozialer<br />
Institutionen der Politik und der Verwaltung<br />
zu installieren. Sie sollte mit einem<br />
niedrigschwelligen Angebot ältere Hilfebedürftigen,<br />
Behinderte und Familien in<br />
krankheitsbedingten Notsituationen in<br />
der Gemeinde Neunkirchen helfen.<br />
Die Zukunftsinitiative „Leben und<br />
Wohnen im Alter“ des Kreises Siegen-<br />
Wittgenstein förderte den Aufbau des<br />
Projekts für zwei Jahre. Am 1. März<br />
2009 wurde dann die Organisation<br />
„Hand in Hand“ gegründet, zunächst<br />
als Abteilung des Freundes- und Förderkreises<br />
der DRK/Diakoniestation als<br />
überkonfessionelles, überparteiliches<br />
Unterstützungs- und Hilfsangebot.<br />
Zu Beginn startet „Hand in Hand“ mit<br />
einer hauptamtlichen Einsatzleitung<br />
und fünf Helferinnen. Im Laufe der Zeit<br />
Wenn das Eigenhaar<br />
zu dünn wird<br />
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Kurz berichtet<br />
10 Jahre „Hand in Hand“<br />
Bild aus den Anfängen. „Hand in Hand“ Mitarbeiter*innen im Jahr2009.<br />
wuchs der Kreis auf 134 Helferinnen<br />
und über 200 Kunden, die regelmäßig<br />
betreut werden.<br />
Am 1. Mai 2015 ging der Verein in den<br />
eigenständigen, nun gemeinnützigen<br />
Verein „Hand in Hand Neunkirchen e.V.“<br />
über. Das Angebot ist gleich geblieben.<br />
Für den Verein sind Helferinnen mit unterschiedlichen<br />
Qualifikationen und Arbeitsschwerpunkten<br />
tätig. Die hauptamtliche<br />
Einsatzleiterin Susanne Melis<br />
koordiniert und begleitet die Arbeit der<br />
Helferinnen. Der ehrenamtlich tätige<br />
Vorstand führt die Geschäfte.<br />
Im Jahr 2018 hat sich „Hand in Hand<br />
Neunkirchen e.V.“ mit „Helfende Hände“<br />
Burbach und „Audi BKK“ zum „Verbund<br />
Sorglos“ zusammen geschlossen,<br />
um gemeinsam im Rahmen von Qualifi<br />
kation und Fortbildung hilfebedürftige<br />
Menschen im südlichen Siegerland zu<br />
unterstützen.db<br />
Im Alter aktiv<br />
Hilchenbach/Netphen. Franz Müntefering,<br />
ehemaliger SPD-Vorsitzender und<br />
Bundesarbeitsminister, ist seit 2016 Vorsitzender<br />
der Bundesarbeitsgemeinschaft<br />
der Senioren-Organisationen e.V. (BAG-<br />
SO). Er wird bei seinem Besuch am 12.<br />
März <strong>2019</strong> im Gebrüder-Busch-Theater<br />
in Hilchenbach-Dahlbruch über ein gelingendes<br />
Älterwerden – selbstbestimmt,<br />
engagiert und aktiv – sprechen. Dabei<br />
wird er Perspektiven für die Zukunft aufzeigen<br />
und die besonderen Potentiale der<br />
Region in den Blick nehmen. Anschließend<br />
diskutieren Landrat Andreas Müller,<br />
Bürgermeister Holger Menzel, Stadt<br />
Hilchenbach, Bürgermeister Paul Wagener,<br />
Stadt Netphen und Franz-Ludwig<br />
Blömker, Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft<br />
Seniorenbüros (BaS)<br />
mit Einbeziehung des Publikums. Die<br />
zweistündige Veranstaltung beginnt um<br />
17.00 Uhr. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung<br />
ist nicht erforderlich.<br />
Organisatorinnen der Veranstaltung<br />
sind Gudrun Roth und Eva Vitt von den<br />
Senioren-Service-Stellen der Städte Hilchenbach<br />
und Netphen.<br />
db<br />
Franz Müntefering<br />
Kompetente Ansprechpartnerinnen für<br />
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Dr. Silja Stötzel & Dr. Cynthia Six<br />
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Öffnungszeiten: Mo.–Do. 7:30–19:30 Uhr • Fr. 7:30-13:30 Uhr<br />
Hausbesuche sind möglich<br />
Kurz berichtet<br />
Verletzlichkeit und Reife<br />
Siegen. Im Zeitraum von 2012 bis<br />
2030 wird der Anteil der über 65-jährigen<br />
an der Gesamtbevölkerung im Kreis<br />
Siegen-Wittgenstein um 50 % steigen.<br />
Prognosen zufolge steigt dabei der Anteil<br />
der über 80-jährigen um ca. 30 %.<br />
Das heißt, bei gleichzeitig abnehmender<br />
Einwohnerzahl wächst die individuelle<br />
Lebenserwartung (1) .<br />
Mit den absehbaren Chancen und<br />
Herausforderungen einer alternden Gesellschaft,<br />
einer Gesellschaft der Hochaltrigen,<br />
beschäftigt sich das Gerontologie-Netzwerk<br />
Siegen (www.uni-siegen.<br />
de/genesi). Die gemeinsame Zielsetzung:<br />
„Zukunft menschlich gestalten.“<br />
Aber welches Gestaltungsziel ist im<br />
Interesse alter Menschen, was können<br />
sie selbst beitragen und welche<br />
Rahmenbedingungen müssen gegeben<br />
sein? Wann ist der Mensch alt und<br />
welche Stärken/Schwächen sind damit<br />
verbunden? Zu diesen Fragen äußerte<br />
sich der renommierte Gerontologe<br />
Prof. Dr. Dr. h.c. Andreas Kruse (2) am<br />
3. Dezember 2018 im ForschungsKollegSiegen.<br />
Unter dem Titel „Entwicklungsperspektiven<br />
im Alter: Individuum,<br />
Gesellschaft, Kultur“ beschäftigte sich<br />
der Wissenschaftler mit der Zeitspanne,<br />
die mit dem neunten Lebensjahrzehnt<br />
Alle Treffen öffentlich<br />
Freudenberg. Die erste Sitzung des<br />
neu gewählten Seniorenbeirats der Stadt<br />
Freudenberg hat am 16.01.<strong>2019</strong> stattgefunden.<br />
Die Vorsitzende Edith Holzapfel<br />
und Bürgermeisterin Reschke begrüßten<br />
die Mitglieder. Unter der Versammlungsleitung<br />
der Bürgermeisterin wurde der<br />
Vorstand wie folgt neu gewählt: Karlfried<br />
Becker zum Vorsitzenden, Manfred Tysiak<br />
zum Stellvertreter und Bruno Stock<br />
zum Protokollführer und Pressewart.<br />
BM Reschke wünschte sich eine weiterhin<br />
gute und konstruktive Zusammenarbeit.<br />
Karlfried Becker<br />
Manfred Tysiak<br />
des Menschen beginnt, hier als ‚hohes<br />
Alter‘ bezeichnet. Die dann spürbaren<br />
Einschränkungen werden – so Kruse –<br />
als erhöhte Verletzlichkeit erlebt und<br />
gedeutet. Gemeint seien erhöhte Anfälligkeit<br />
und Verwundbarkeit, das Hervortreten<br />
von Schwächen und verminderte<br />
Kräfte hinsichtlich ihrer Kompensation<br />
und Überwindung.<br />
Eigene Untersuchungen über „Lebensthemen“<br />
von Menschen im Alter<br />
von 85 bis 100 Jahren zeigen laut Prof.<br />
Kruse mehrere überraschend stark ausgeprägte<br />
Schwerpunkte: Es handele<br />
sich um die Bereitschaft zu einem Engagement<br />
für junge Menschen, für sie<br />
Sorge zu tragen und gleichsam in nachfolgenden<br />
Generationen fortzuleben.<br />
Damit verbunden sei der Wunsch, sich<br />
mit sich selbst auseinander zu setzen<br />
und Lebenswissen weiterzugeben.<br />
Aber die Bereitschaft zu einem entsprechenden<br />
Engagement kann sich<br />
nicht auf die eigene Familie konzentrieren.<br />
Denn annähernd jedes zweite Mitglied<br />
der Generation der „zukünftig Alten“<br />
wird keinen oder nur einen eigenen<br />
Enkel haben…<br />
ek<br />
Quelle: 1) Statistische Ämter der Länder, ies, Deenst GmbH, eigene<br />
Berechnungen. 2) Prof. Dr. phil Dr. h.c. Dipl.-Psych. Andreas<br />
Kruse Instituts für Gerontologie an der Universität Heidelberg.<br />
Unter der Sitzungsleitung von Karlfried<br />
Becker wurden noch einige organisatorische<br />
Punkte beschlossen, unter<br />
anderem die Besetzung von drei Fachausschüssen<br />
im Rat der Stadt. Als Mitglied<br />
für den „Ausschuss für Stadtentwicklung,<br />
Kultur und Touristik“ wurde<br />
Manfred Tysiak ernannt, für den „Ausschuss<br />
für Schule, Sport, Familie und<br />
Soziales“ Edith Holzapfel und für den<br />
„Bau- und Verkehrsausschuss“ Gerd<br />
Helbach.<br />
Der Seniorenbeirat trifft sich jeden<br />
ersten<br />
Mittwoch im<br />
Monat um<br />
16.00 Uhr<br />
im Rathaus<br />
Morer Platz<br />
1, Zimmer<br />
101. Diese<br />
Treffen sind<br />
immer öffentlich.<br />
Bruno Stock<br />
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anvertrauten Menschen als Einheit von<br />
Körper und Seele zu sehen.<br />
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seelische und geistige Bedürfnisse werden<br />
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12 durchblick 1/<strong>2019</strong> 1/<strong>2019</strong> durchblick 13
Aus den Seniorenbeiräten im Kreis Siegen-Wittgenstein<br />
Kurz berichtet<br />
Gedeihliche Zusammenarbeit<br />
Verena Böcking überbringt Grüße des BM<br />
Barrierefreies Bauen in Siegen<br />
Leitfaden neu aufgelegt<br />
Verena Böcking<br />
Siegen. In der Bismarckhalle hielt jetzt<br />
der Seniorenbeirat der Stadt Siegen<br />
seine letzte Sitzung in diesem Jahr ab.<br />
Erstmals dabei die stellv. Bürgermeisterin<br />
Verena Böcking, die Gruß- und<br />
Dankesworte von Bürgermeister Steffen<br />
Mues überbrachte.<br />
Verschiedene Aktivitäten des Beirats<br />
wurden als besonders nachhaltig<br />
hervorgehoben, wie die Nette Toilette,<br />
Notfallausweis, Computer- und Smartphonekurse,<br />
Zeitzeugenprojekte sowie<br />
zahlreiche Verbesserungen in den Bereichen<br />
Verkehr und Sicherheit. „Damit<br />
sei der Seniorenbeirat als Anlaufstelle<br />
für rund 28.000 ältere Menschen über<br />
60 Jahre eine große Bereicherung für<br />
die Krönchenstadt“, so Verena Böcking.<br />
Vorsitzender Dr. Horst Bach zeigte sich<br />
besonders darüber erfreut, dass die<br />
stellv. Bürgermeisterin die Beiratsmitglieder<br />
nachdrücklich dazu aufforderte,<br />
sich mit den in der Tagesordnung der<br />
Beiratssitzungen vorgesehen Anträgen<br />
und Anfragen sowie mit eigenen Anregungen<br />
für die Weiterentwicklung der<br />
Stadt Siegen einzusetzen. „Dem Anliegen<br />
des Seniorenbeirats, sich verstärkt<br />
für die politische Teilhabe der älteren<br />
Menschen in der Krönchenstadt einzusetzen,<br />
wird damit Rechnung getragen“,<br />
so Horst Bach.<br />
Verena Böcking bekam aber auch<br />
gleich entsprechenden Gegenwind zu<br />
spüren, als sich einige Beiratsmitglieder<br />
vehement über die lange Zeit währende<br />
„Geheimniskrämerei“ rund um den<br />
geplanten „Genusstempelbau“ Timberjacks<br />
im Numbachtal beschwerten. So<br />
wies Arbeitskreissprecher und Numbach-<br />
Anwohner Helmut Plate auf intensive<br />
Bemühungen der Anwohnerschaft hin,<br />
den Kaufvertrag mit dem Investor Timberjacks<br />
rückgängig zu machen. Auch<br />
aus dem politischen Raum sei inzwischen<br />
vereinzelt Zustimmung zu der generellen<br />
Ablehnung des Seniorenbeirats für dieses<br />
Projekt erfolgt. Verena Böcking blieb gelassen:<br />
„Ich bin ja schließlich Sozialarbeiterin“,<br />
und versprach, alle Anregungen<br />
mit ins Rathaus zu nehmen.<br />
Seniorenbeauftragter Lars Dörr hob<br />
die gedeihliche Zusammenarbeit zwischen<br />
Rat, Verwaltung und Seniorenbeirat<br />
hervor. Immer hätten die Sachorientierung<br />
und gegenseitige Wertschätzung<br />
die wichtigste Rolle gespielt, so der Leiter<br />
der Regiestelle Leben im Alter.<br />
Im Sinne der im Jahr 2018 verabschiedten<br />
Agenda wurden die grundlegenden<br />
Planungen für das Jahr <strong>2019</strong> festgelegt.<br />
So sollen die Informationsveranstaltungen<br />
in den Stadtbezirken, wie zuletzt in<br />
den Bereichen Süd und Ost fortgeführt<br />
werden. Der Bezirk West ist dabei als<br />
nächstes an der Reihe. Die stellv. Beiratsvorsitzende<br />
Dr. Maria Czell bedauerte in<br />
diesem Zusammenhang, dass bei diesen<br />
Veranstaltungen leider immer noch zu<br />
wenig ältere Menschen aus der sozialen<br />
Grundschicht den Weg in die Versammlungsstätten<br />
finden. Hier will der Beirat<br />
nach neuen Anreizen suchen.<br />
Aber auch die Städtepartnerschaften,<br />
in die sich der Seniorenbeirat in den vergangenen<br />
Jahren verstärkt eingebracht<br />
hat, sollen weiter belebt werden. So erwartet<br />
man im April den Seniorenbeirat<br />
aus der Partnerstadt Ypern zum Gegenbesuch<br />
in Siegen, während man für die<br />
Zeit vom 18. - 21. September <strong>2019</strong> einer<br />
Einladung des Seniorenbeirats der Partnerstadt<br />
Zakopane in die polnische Wintersporthochburg<br />
Folge leisten will. eg<br />
Siegen. Auf Anregung des Beirats<br />
für Menschen mit Behinderungen<br />
wurde im Geisweider Rathaus ein<br />
zweiter Handlauf im Treppenaufgang<br />
installiert.<br />
In der Dezember-Sitzung des Beirats<br />
bedankte sich die stellv. Vorsitzende<br />
Nicole Scherzberg für die zusätzliche<br />
Sicherheitsmaßnahme.<br />
Benjamin Hinkel, Leiter der Abteilung<br />
Straße und Verkehr in Siegen,<br />
informierte über aktuelle Änderungen<br />
im „Leitfaden Barrierefreies Bauen im<br />
Straßenbereich der Universitätsstadt<br />
Siegen“. Der Siegener Leitfaden regelt<br />
die Bauweisen für Leitsysteme<br />
und Überwege die sich in städtischer<br />
Zuständigkeit befinden. Er steht jetzt<br />
im Einklang mit den aktuellen DIN-<br />
Vorschriften für Barrierefreiheit.<br />
Ob an Bushaltestellen, Kreuzungen,<br />
Zebrastreifen und an vielen anderen<br />
Orten wo Menschen mit Rollstühlen,<br />
Kinderwagen, Fahrrädern oder Rollatoren<br />
unterwegs sind, besteht großer<br />
Bedarf nach Absenkungen der Bordsteinkanten.<br />
Fahrbahnen lassen sich<br />
so leichter überqueren; gleichzeitig<br />
muss aber immer dafür gesorgt werden,<br />
dass Menschen mit Sehschädigungen<br />
per Blindenstock tastbare<br />
Leit- und Warnstreifen vorfinden, um<br />
nicht unabsichtlich auf die Fahrbahn<br />
zu laufen.<br />
All dies ist in der genannten Broschüre<br />
enthalten, an deren Entstehung<br />
Regina Weinert, die Beauftragte<br />
für Behindertenfragen der Stadt<br />
Siegen sowie der Beirat für Menschen<br />
mit Behinderungen intensiv<br />
mitgearbeitet haben.<br />
Weil immer wieder Bedarf besteht,<br />
die verschiedenen Regelungen studieren<br />
zu können, hat der Beirat<br />
eine neue Auflage drucken lassen.<br />
Benjamin Hinkel teilte mit, dass<br />
auch andere Kommunen den Siegener<br />
Leitfaden schon zum Vorbild genommen<br />
haben, wenn es um Bauen<br />
im öffentlichen Raum geht. db<br />
Benjamin Hinkel, Regina Weinert,<br />
Nicole Scherzberg v. lks.<br />
Mit Freude aufs E-Bike<br />
Die Sicherheit nicht vergessen<br />
Siegen. So heißt ein neues Projekt<br />
des Siegener Seniorenbeirats in Zusammenarbeit<br />
mit dem Energieverein,<br />
unterstützt durch die Polizei, die Verkehrswacht<br />
und den Allgemeinen deutschen<br />
Fahrradclub (ADFC).<br />
Erster Termin ist Mittwoch,<br />
der 13. März, von<br />
14.00 – 17.30 Uhr im Gemeinschaftsbüro<br />
der Geisweider<br />
Senioren und des<br />
Energievereins im Sparkassengebäude<br />
und auf<br />
dem Geisweider Marktplatz.<br />
Die Veranstaltung beginnt<br />
mit einem theoretischen<br />
Teil, u.a. mit Informationen<br />
über Funktionsweise des<br />
Elektrorads, unterschiedliche<br />
Fahrzeugtypen, Sicherheitserfordernisse<br />
und angemessenes Verhalten im<br />
öffentlichen Straßenverkehr. Praktische<br />
Übungen schließen sich auf verkehrsberuhigter<br />
Freifläche an. Einige Fahrzeuge<br />
werden von der Stadt Siegen zur Verfügung<br />
gestellt. Auf Wunsch ist zudem<br />
eine längere Radtour möglich, um das<br />
Fahrzeug auch unter Realbedingungen<br />
zu testen.<br />
Kommt Zeit, kommt Rad<br />
Der frühe Termin wurde bewusst vor<br />
Beginn der eigentlichen Radsaison gewählt,<br />
damit viele Senioren ihre Fähigkeiten<br />
erproben können, bevor sie möglicherweise<br />
die Anschaffung eines E-Bikes<br />
planen. Die Veranstalter hoffen, dass<br />
sich zahlreiche Vertreter der 3. Generation<br />
animiert fühlen, noch einmal etwas<br />
Neues auszuprobieren. Unter-60-Jährige<br />
werden aber nicht abgewiesen. Wie der<br />
Name des Projektes verrät, soll die Freude<br />
im Mittelpunkt stehen, die Sicherheit<br />
aber auch nicht zu kurz kommen. eg<br />
14 durchblick 1/<strong>2019</strong> 1/<strong>2019</strong> durchblick 15
Aus dem Siegener Seniorenbeirat<br />
Aus dem Siegener Seniorenbeirat<br />
Weg mit den Anliegergebühren<br />
Seniorenbeirat fordert Abschaffung der KAG-Beiträge<br />
Lars Dörr<br />
Seniorenbeauftragter der Stadt Siegen<br />
Siegen. Der Seniorenbeirat der Stadt<br />
Siegen befasste sich auf seiner jüngsten<br />
Sitzung im Geisweider Rathaus<br />
auf Anregung des Beiratsmitgliedes<br />
Dr. Bernd Knapp mit der Zukunft der<br />
Straßenbaubeiträge.<br />
Seniorenbeirat auf Informationstour<br />
Rege Teilnahme im Bezirk Siegen-Ost<br />
kommen. Anschließend<br />
informierten<br />
die Sprecher der<br />
vier Arbeitskreise<br />
über bisheriges Tun<br />
und künftige Vorhaben.<br />
Die für den<br />
Bezirk Siegen-Ost<br />
gewählten Vertreter<br />
Dr. Wolfgang Bauch,<br />
Armin Maxeiner und<br />
Eberhard Schäfer<br />
Seniorenfragen fanden großes Interesse in der Weißtalhalle<br />
sind die Ansprechpartner<br />
für Probleme<br />
Siegen. Zu Beginn des Informationsnachmittages<br />
im vollbesetzten Bürgersaal<br />
der Weißtalhalle gab der Vorsitzende<br />
Dr. Horst Bach einen Überblick<br />
über Zusammensetzung und Aufgaben<br />
des Seniorenbeirates. Dabei betonte<br />
er das Bemühen des Beirates, gerade<br />
in den Randgebieten der Krönchenstadt<br />
mit den Bürgern ins Gespräch zu<br />
vor Ort. In der Aussprache wurden<br />
zahlreiche Anregungen und Wünsche<br />
thematisiert. Sie bezogen sich beispielsweise<br />
auf Hindernisse auf Gehwegen für<br />
Rollstuhlfahrer und Rollatoren-Nutzer,<br />
Öffnung der Friedhofstoiletten außerhalb<br />
von Beerdigungen und Parksituationen<br />
in Wohnbereichen. Die gewünschte<br />
Bordsteinabsenkung im Brüderweg<br />
Foto: Seniorenbeirat Siegen<br />
Beiratsvorsitzender Dr. Horst Bach<br />
wies in diesem Zusammenhang nachdrücklich<br />
darauf hin, dass es besonders<br />
ältere Menschen seien, die in Zukunft<br />
bei gleich bleibender Gesetzeslage immer<br />
stärker zu Zahlungen herangezogen<br />
würden. Von vielen Senioren sei<br />
aufgrund ihrer privaten Kassenlage ein<br />
solcher Beitrag nicht mehr zu leisten.<br />
Damit würde das Armutsrisiko von älteren<br />
Menschen in unserer Gesellschaft<br />
weiter steigen, so Horst Bach. Aus diesem<br />
Anlass referierte zu Beginn der<br />
Sitzung der städtische Seniorenbeauftragte<br />
Lars Dörr über das Kommunale<br />
Abgabegesetz (KAG), in dem diese Beiträge<br />
satzungsmäßig verankert sind.<br />
Lars Dörr hatte zuvor Rücksprache<br />
mit den zuständigen Stellen der Stadtverwaltung<br />
genommen, so dass die<br />
Beiratsmitglieder über das Gesetz und<br />
die Beiträge zum Straßenausbau umfassend<br />
informiert wurden. Eine Satzung<br />
für die Stadt Siegen sei zudem im<br />
Internet auf der Homepage der Stadt<br />
einsehbar und gäbe Auskunft über die<br />
Kostenbeteiligungen der Anlieger, so<br />
der Referent. Generell könne man sagen,<br />
dass je mehr eine Straße im öffentlichen<br />
Interesse genutzt wird, z.B.<br />
Hauptstraßen, desto geringer fällt der<br />
Beitrag für die Anlieger aus. Bei Anliegerstraßen<br />
sei dies genau der umgekehrte<br />
Fall. Lars Dörr empfahl zudem,<br />
betroffene Anlieger könnten sich gerne<br />
zur Beratung und weiteren Klärung<br />
an die zuständigen Mitarbeiter des Arbeitsteams<br />
„Beiträge“ im Rathaus Geisweid<br />
wenden. In der Regel würden Anlieger<br />
ca. 18 Monate vor Beginn einer<br />
Straßenbaumaßnahme informiert. Auch<br />
eine Ratenzahlung sei über die Stadt<br />
Siegen in den zurückliegenden Fällen<br />
bislang immer möglich gewesen.<br />
Im Anschluss an das Referat gab<br />
Bach einen Überblick über dien aktuellen<br />
Diskussionsstand zum Thema Straßenbaubeiträge.<br />
Die Landesregierung<br />
wolle wohl Änderungen vorbereiten,<br />
aber in keinem Falle das Gesetz wie von<br />
vielen gewünscht abschaffen. Letztlich<br />
ging es hier schließlich um die Frage<br />
„Wer soll das bezahlen?“ Erfreut zeigten<br />
sich die Beiratsmitglieder gleichwohl<br />
über verschiedene Initiativen zur generellen<br />
Abschaffung der KAG-Beiträge.<br />
Der Beirat schloss sich nahezu einstimmig<br />
dieser Forderung an.<br />
eg<br />
wird baldmöglichst verwirklicht, ein Beispiel<br />
für schnelles und unbürokratisches<br />
Handeln auf dem „kleinen Dienstweg“.<br />
Einen Höhepunkt bildeten die Vorträge<br />
der Beiratsmitglieder Armin Maxeiner<br />
und Helmut Plate, beides ausgebildete<br />
Sicherheitsberater für Senioren. So<br />
informierte Helmut Plate über Sicherheitserfordernisse<br />
und –maßnahmen<br />
rund um das Haus und illustrierte dies<br />
anhand praktischer Anschauungsmaterialien.<br />
Armin Maxeiner zeigte auf, wie<br />
kriminelle Machenschaften an der Haustür<br />
und am Telefon immer raffinierter<br />
werden. In anschaulicher Form erläuterte<br />
der Vortragende Möglichkeiten der<br />
Vorbeugung und des Schutzes.<br />
„Das hohe Interesse, die rege Beteiligung<br />
und die vielfältigen Anregungen<br />
ermutigen uns zu weiteren derartigen<br />
Veranstaltungen in den einzelnen Stadtbezirken",<br />
so Ernst Göckus, Pressesprecher<br />
des Siegener Seniorenbeirats. db<br />
Siegen. Auf Initiative<br />
von Helmut Plate,<br />
Sprecher des Arbeitskreises<br />
Verkehr und<br />
Sicherheit, folgten Mitglieder<br />
des Seniorenbeirats<br />
einer Einladung<br />
der Kreispolizeibehörde.<br />
Polizeihauptkommissar<br />
Uwe Weinhold<br />
berichtete anschaulich,<br />
engagiert und facettenreich<br />
über die Anforderungen<br />
und vielfältigen<br />
Tätigkeiten der<br />
Polizeibeamten, illus-<br />
Zu Gast bei der Polizei<br />
triert durch einen Einblick<br />
in Leitstelle, Führungsraum sowie<br />
Schießanlage.<br />
Der Besuch verdeutlichte den Tagesablauf<br />
eines Polizisten von alltäglichen<br />
Routineaufgaben bis hin zu Krisenentscheidungen<br />
in lebensbedrohlichen Si-<br />
Polizei nahm sich Zeit, die Fragen der<br />
Beiratsmitglieder zu beantworten.<br />
tuationen. Zudem wurden zahlreiche<br />
Fragen zur Sicherheit für Vertreter der<br />
dritten Generation umfassend beantwortet.<br />
Hierbei ermutigte Weinhold mit<br />
Nachdruck zur Fortsetzung der bewährten<br />
Zusammenarbeit. <br />
eg<br />
Gesetzliche Betreuung<br />
Siegen. Zum Thema gesetzliche Betreuung<br />
referierten Petra Peter und Karl-Heinz<br />
Kasper von der Betreuungsbehörde der<br />
Stadt Siegen auf der ersten Sitzung des<br />
Seniorenbeirats in diesem Jahr.<br />
Das Wesen der Betreuung besteht<br />
darin, dass für eine volljährige Person<br />
ein/e Betreuer/in bestellt wird, welche/r<br />
in einem genau begrenzten und schriftlich<br />
festgelegten Umfang für die betreffende<br />
Person handelt. Kernpunkte des<br />
Betreuungsgesetzes von 1992, Voraussetzung<br />
der Betreuung sowie Betreuungsverfahren<br />
wurden anschaulich und<br />
fallbezogen erläutert. In den meisten<br />
Fällen sind es Angehörige, welche die<br />
Betreuung übernehmen. Eine wichtige<br />
Besuch der Partnerstadt Zakopane geplant<br />
Voraussetzung ist in dem Zusammenhang<br />
eine Vorsorgevollmacht der betreffenden<br />
Person. Kosten bei Fremdbetreuung<br />
wurden aufgezeigt.<br />
Vielfältige Rückfragen von Mitgliedern<br />
des Seniorenbeirats konnten kompetent<br />
beantwortet werden. Die Referenten<br />
boten weitere Informationen an<br />
und stellten sich als Ansprechpartner<br />
für Detailfragen zur Verfügung.<br />
Ein weiterer Tagesordnungspunkt galt<br />
dem Austausch mit Siegener Partnerstädten.<br />
So wird zur Zeit ein Programm<br />
für einen Gegenbesuch der Seniorenvertreter<br />
aus Ypern erstellt. Erste Planungsschritte<br />
für eine Fahrt nach Zakopane<br />
im September sind in Arbeit. eg<br />
16 durchblick 1/<strong>2019</strong> 1/<strong>2019</strong> durchblick 17
Senioren- und<br />
Pflegeberatung<br />
Kreis Siegen-Wittgenstein<br />
Wir möchten Sie gut informiert wissen<br />
Frühzeitige Information, noch bevor die Pflegebedürftigkeit eintritt, bringt Sicherheit.<br />
Haben Sie Fragen zu:<br />
- Angeboten in Ihrer Gemeinde oder Stadt (z.B. Sport,<br />
Bildung, Freizeit),<br />
- Hilfs- und Unterstützungsmöglichkeiten in der Region,<br />
- Vorsorgevollmacht und Patientenverfügungen als<br />
frühzeitige Absicherung,<br />
Gemeinde Neunkirchen<br />
Bettina Großhaus-Lutz 02735/767-200<br />
Bahnhofstr. 3 57290 Neunkirchen<br />
b.grosshaus-lutz@neunkirchen-siegerland.de<br />
Stadt Netphen<br />
Eva Vitt 02738/603-145<br />
Amtsstr. 6 57250 Netphen<br />
e.vitt@netphen.de<br />
Stadt Kreuztal<br />
N. N. 02732/51-0<br />
Siegener Str. 5 57223 Kreuztal<br />
stadt.kreuztal@kreuztal.de<br />
Stadt Siegen<br />
Manuela Krafft 0271/404-2200<br />
Weidenauer Str. 211-213 57076 Siegen<br />
m.krafft@siegen.de<br />
- Finanzierung von Pflege, Hilfen zur Unterstützung der<br />
Pflege zu Hause,<br />
- Möglichkeiten der Anpassung Ihres Wohnraums auf veränderte<br />
Mobilität, Lebenssituationen und ggf. bestehende Pflegebedürftigkeit,<br />
- Entlastungsangeboten bei Demenz und der Pflege<br />
durch Angehörige,<br />
dann melden Sie sich bei uns als Angehöriger, Bezugsperson oder selbst Ratsuchender.<br />
Wir kommen zu Ihnen nach Hause und beraten Sie umfassend, in allen Regionen, kreisweit!<br />
Oder Sie kommen zu uns ins Büro. Die Gespräche sind kostenlos, vertraulich und anbieterneutral.<br />
Gemeinde Erndtebrück<br />
Tim Schaumann 02753/605-121<br />
Talstr. 27 57339 Erndtebrück<br />
t.schaumann@erndtebrueck.de<br />
Stadt Hilchenbach<br />
Gudrun Roth 02733/288-229<br />
Markt 13 57271 Hilchenbach<br />
g.roth@hilchenbach.de<br />
Stadt Freudenberg<br />
Heike Weigel 02734/43-174<br />
Mórer Platz 1 57258 Freudenberg<br />
h.weigel@freudenberg-stadt.de<br />
Gemeinde Wilnsdorf<br />
Jutta Schmidt 02739/802-129<br />
Marktplatz 1 57234 Wilnsdorf<br />
j.schmidt@wilnsdorf.de<br />
Foto: Kreis Siegen-Wittgenstein<br />
Zukunftsinitiative „Leben und Wohnen im Alter“ 57076 Siegen, Bismarckstraße 45<br />
E-Mail: pflegeberatung@siegen-wittgenstein.de<br />
Senioren-Service-Stellen im Kreis Siegen-Wittgenstein:<br />
Das<br />
Beratungsteam:<br />
Heike Dielmann<br />
0271/333-2728<br />
Gaby Jakobs<br />
0271/333-2722<br />
Sonja Irle<br />
0271/333-2729<br />
Bad Berleburg<br />
Holger Homrighausen 02751/923-268<br />
Poststr. 42 57319 Bad Berleburg<br />
h.homrighausen@bad-berleburg.de<br />
Stadt Bad Laasphe<br />
Maike Thielmann 02752/909-153<br />
Mühlenstr. 20 57334 Bad Laasphe<br />
m.thielmann@bad-laasphe.de<br />
Gemeinde Burbach<br />
Birgit Meier-Braun 02736/45-56<br />
Eicher Weg 13 57299 Burbach<br />
b.meier-braun@burbach-siegerland.de<br />
Frohe Osterzeit<br />
Wenn wie befreit die Bäche rauschen<br />
und wir der Vöglein Lieder lauschen,<br />
wenn die kleinen Küken schlüpfen<br />
und Häschen über Wiesen hüpfen,<br />
wenn der Himmel strahlt in Blau,<br />
vergessen ist des Winters Grau<br />
und Sonne zaubert mit viel Licht<br />
uns ein Lächeln ins Gesicht!<br />
Wenn die gelben Osterglocken<br />
uns bald in die Gärten locken,<br />
Kinder spielen auf dem Rasen,<br />
warten auf den Osterhasen,<br />
wenn Krokusse die Erde decken<br />
und bunte Eier sich verstecken<br />
als Symbol der Fruchtbarkeit,<br />
dann ist wieder Osterzeit!<br />
Wenn uns lädt der Sonnenschein<br />
zu einem Osterausflug ein<br />
und ein Hahn kräht wie von weit,<br />
wünsch´ ich `ne frohe Osterzeit !<br />
Helga Düringer<br />
Wenn das Jahr in die nächste Runde geht,<br />
man gefühlt wieder ganz am Anfang steht,<br />
die Tage kalt und dunkel sind,<br />
der Regen herrscht, der Schnee, der Wind,<br />
du bist genervt, nun es reicht dir,<br />
langsam wirst du echt zum Tier.<br />
Wie lange will der Winter bleiben?<br />
Es reicht! Am liebsten willst du ihn sofort vertreiben!<br />
Du gehst ins Bett, ziehst Socken an,<br />
zum Lesen hast du keine Lust,<br />
döst ein, bist bald im Traum,<br />
und plötzlich ...stehst du in einem großen, stillen Raum.<br />
Ruhig gehst du weiter, wagst dich vor...<br />
da kommst du vor ein dickes Tor.<br />
Du atmest ein... öffnest leis‘ die schwere Tür...<br />
es ächzt und knarrt... da hörst du,<br />
dass da jemand heftig wild mit seinen Füßen scharrt!<br />
„Wer bist du? Was machst du für‘n Lärm?“,<br />
rufst du angstvoll laut ihm zu,<br />
doch drin, ist immer noch nicht Ruh.<br />
„Ich bin‘s, der Frühling, ich will jetzt hier raus<br />
aus diesem blöden Wartehaus.<br />
Ich will blühen, ich habe es satt, die olle Warterei,<br />
Frühlingstraum<br />
Frühling<br />
Oh, wer hätte das gedacht,<br />
dass plötzlich die Natur erwacht,<br />
denn ein Föhn hat über Nacht<br />
uns den Frühling mitgebracht.<br />
Wo gestern noch ein Schneemann<br />
stand,<br />
sieht man heute Knöspchen sprießen,<br />
der Winter reicht dem Lenz die Hand<br />
es grünen schon die Wiesen.<br />
Oh, wer hätte das gedacht,<br />
dass so schön die Sonne lacht,<br />
alles strahlt so hell und klar<br />
Frühling - du bist wunderbar!<br />
Helga Düringer<br />
die macht mich völlig müd und matt!<br />
Ich werde solange strampeln mit den Füßen,<br />
bis ich raus kann um die Leut‘ zu grüßen!“<br />
So schreit und keift der junge Spund,<br />
doch langsam wird dir das zu bunt.<br />
Streng hebst du an den Zeigefinger, ermahnend dein Gesicht,<br />
denn eine solche Ungeduld, nein, die gehört sich wirklich nicht!<br />
„Hey, bleib ruhig, du dummer Kerl,<br />
und halt jetzt mal den Mund!<br />
Du weißt doch wie es immer ist!<br />
Alles braucht doch seine Zeit,<br />
zum Ruhen, Wachsen, Reifen,<br />
und dieses musst auch du begreifen!<br />
Denn wenn du zu früh auf Erden bist<br />
wirst du viel verderben,<br />
du willst doch nicht, dass all die jungen Triebe sterben?“<br />
Der Wecker schellt und du wirst wach.<br />
Du reibst dir deine Augen.<br />
Du schämst dich, denn es ist dir wieder klar:<br />
Es ist wie immer, jedes Jahr.<br />
Die Zeit braucht einfach ihren Raum,<br />
der Mensch, wie auch der Frühling aus dem Traum.<br />
Eva Schumacher<br />
18 durchblick 1/<strong>2019</strong><br />
1/<strong>2019</strong> durchblick 19
Unterhaltung<br />
Mein Überraschungsgarten<br />
Mundart von Bruno Steuber aus Littfeld<br />
Das ist ein Grünen und Blühen –<br />
der Frühling ist über dem Land.....<br />
Dat Leed well mer net us dm Kopp goa, on ech denke<br />
doabi ömmer a min aktive Zitt em Krommijer<br />
Posaunechor, wie dr Walter Münker noch Örjeler<br />
woar. Doa wure näwer fromme Choräle och Märsche on<br />
äwe solche Volksleerer jebloase.<br />
Etzend häd mer de sewwenzich on me om Boggel, on<br />
ka nemmeh wie eh dr Kingerzitt bet Gärtchesrieser dm<br />
Bur dörch d’t Gras flatsche on Maikäfer fängke. Et göt<br />
ner awer hoffentlech och hiddat Joahr werrer, on et macht<br />
Spaß, wenn mr dä kleine Kinger dn Ungerchied döscher<br />
nem Bäcker, nem Möller, nem Schornstdefäjer on nem Könich<br />
vergleggern ka. Ech verzahln och, dat die Brömmeler<br />
bet dä lange Horner Männcher, on die bet dä korde Föhler<br />
Wifjer si. Öf dat stömmt ? Ka si, ka och si net. Hauptsache,<br />
de Kinger ha ären Spaß doabi.<br />
Hö de morje es mir wrhafdich einer gä de Scherwel jebrommt,<br />
on ech schwörn, et woar ken Perdsbrömmeler!<br />
Ech woar meh erschrogge wie dat brune Brommdier, on<br />
woll mech alt fall’n loaße. Volle Deckung, wie bi dr Bundeswehr<br />
vör öwer foffzich Johrn jeöwt. De Kingergaardekinger<br />
hadde wahne Spaß, on hanen da werrer fleje loaße.<br />
Dat die Frühlingsbote morjes ömme Uhrer zeh alt fleje<br />
es jo och net normal; denn normalerwies komme die ömmer<br />
pünktlech oawends ömme halwer zeh Uhr, wenn dä Zoch va<br />
Ahlehungem noa Sejje e Lettfe hält. Dä brängt die bet. So<br />
woar dat fröhjer, on so es dat och noch hö, verzahln ech jedenfalls<br />
oawezwinkernd dä kleine Kinger, so wie min Vadder<br />
os dat och alt verzahlt häd.<br />
De Bah mößde hö eijendlech moal pünktlech si, on de<br />
Maikäfer on dt Fröhjoar betbränge ...<br />
Frösche hanet net lechde<br />
Wie schön, in unserem Garten leuchtet es rot. Dabei<br />
bin ich mir ziemlich sicher, oder eigentlich<br />
könnte ich schwören, dass es gelbe Tulpen waren,<br />
deren Zwiebel ich letzten Herbst in die Erde gesteckt habe.<br />
Also auf jeden Fall war das Foto auf der Packung gelb gewesen.<br />
Meine Nachbarin wusste von ähnlichen Erfahrungen<br />
zu berichten. „Ach wissen Sie, so was fällt ja meistens<br />
gar nicht auf“, meinte sie. „Wer erinnert sich im nächsten<br />
Frühjahr noch daran, was er im Herbst eingesteckt hat?“<br />
Ja, auch mit dem Pflanzenkauf ist es schon mal so eine Sache.<br />
Da kann es einem passieren, dass man sich etwas ganz<br />
anderes einhandelt, als auf dem Etikett oder von der Verkäuferin<br />
gesagt wird. So hatte ich einmal erlebt, dass eine<br />
als weißblühend etikettierte Nelke blau blühte. Sie passte<br />
glücklicherweise zu den anderen Blaublütlern in meinem<br />
Garten. Leider aber nicht so gut in mein neues weißes Beet,<br />
wo ich sie hingedacht hatte. Einmal hatte ich auch eine<br />
angeblich 90 cm hochwachsende Glockenblume gepflanzt,<br />
aber mit dem Ergebnis, dass diese Pflanze auf halber Strecke<br />
nach oben aufgab. Zur Blütezeit merkte ich dann, dass<br />
es eine Knäuelglockenblume war. Na da konnte man wirklich<br />
nicht mehr Wachstum erwarten. Ich denke, die Dunkelziffer<br />
liegt noch viel höher. Denn im Garten liegen zwischen<br />
Versuch und Irrtum bekanntlich viele Monate. Wenn<br />
die Blüten endlich Farbe bekennen, ist das Schildchen<br />
längst verschwunden. Manchmal entdecke ich im Keller<br />
noch alte Etiketten oder Schilder, die im Herbst dort liegen<br />
geblieben sind. Doch keines erinnert an eine Pflanze, die<br />
so in meinen Beeten aufgetaucht ist. Doch es gibt auch<br />
Foto: wikimedia commons<br />
erfreuliche Überraschungen. Eine Schar Schneeglöckchen<br />
unter dem Fliederbaum fällt immer durch besonders frühe<br />
Blüte und riesenhaftem Wuchs auf. Ein Blick ins Gartenbuch<br />
ergab, dass es sich um eine ganz seltene Sorte handelt,<br />
die nebenbei gesagt, ihre landläufigen Verwandten<br />
auch im Preis weit übertrifft. Die Zwiebeln hatte ich vor<br />
langer Zeit auf einem Pflanzenmarkt ahnungslos in einem<br />
falschen Körbchen erwischt! Doch am liebsten ist mir eine<br />
vor Jahren aus dem Supermarkt gerettete Pflanze. Ein<br />
halb vertrocknetes Restexemplar zum stark reduzierten<br />
Preis. Aber das Etikett versprühte Leben, das unter dem<br />
Titel „Strauchrose“ ein Meer von roten Blüten versprach.<br />
Ich versorgte das Pflänzchen mit Nahrung und liebevoller<br />
Pflege – wenn auch zunächst ohne große Hoffnung auf<br />
Erfolg. In etwa so, wie man immer wieder Löwenzahn<br />
aussticht, obwohl er trotz aller Anstrengung auf der Wiese<br />
niemals weniger wird. Doch mit der Zeit ergrünte der<br />
„Kümmerling“ zusehends und begann, seine Zweige nach<br />
oben zu strecken. Inzwischen ist die Strauchrose hoch in<br />
den Pflaumenbaum gewachsen und bedankt sich alljährlich<br />
mit Unmengen duftender weißer Blüten. Vor einigen<br />
Jahren wagte ich auch einen Versuch bezüglich der Tulpen.<br />
Ich setzte mehrere Beutel der gefüllten gelben Sorte<br />
„Monte Carlo“. Alljährlich erfreue ich mich an den prächtigen<br />
bunt gemischten Tulpen, in deren Mittelbereich zwei<br />
rot gestreifte einen besonderen Akzent setzen. An anderer<br />
Stelle blühen dafür Tulpen überraschenderweise ganz in<br />
Rosa. Auch damals hätte ich schwören können…<br />
Ulla D’Amico<br />
E degger Frosch bet breirem Mul<br />
loaw eh dr Sonn’, on zwoar recht ful.<br />
Noa Forer söche wor ze ploawich,<br />
doch wat för’t Mul flouw froaß hä gierich.<br />
Doa naht lautlos dä groahe Reiher,<br />
hä höbbt bem Hechtsprung e dn Wejjer.<br />
Ech loaße mech am Over nerer,<br />
on denke: Frosch, du kömmst gleich werrer.<br />
Dä Hunger drew, dat konn ech seh,<br />
dröm lo ech än zom Ässe eh.<br />
En Perdsbrömmeler ech offerierde,<br />
hä sperrde ’t Mul ob, on brovierde,<br />
dä Leckerbissen schmeggde god,<br />
jedanklech zouw ech dröm dr Hot.<br />
Doa soaß hä no, wor rondsröm satt,<br />
on praggeziert: doa wor doch wat …<br />
Noam Ässe schloafe es jesond,<br />
weiß hä, on taucht ob Wejjersch Grond,<br />
weil – ’n schüerne Fröschin läwde doa,<br />
ech mein’, ech könn dän Frosch verstoah<br />
Schwing doa hä us Hemd, Botze Sogge,<br />
on sorjt för tousend kleine Hogge.<br />
Da taucht hä ob, wat well mr meh,<br />
on rondsröm es ken Storch ze seh’.<br />
Langsam fängt et a ze lenze,<br />
de Kinger flechde Blomekränze,<br />
vam Aldi Beslauf, fresch on grö,<br />
Foto: Rita Petri<br />
Fröhjoahr<br />
bet Rühreij schmeggt och prima hö,<br />
Löerwezahblarer, sit lange Ziere,<br />
för Lüh, die a Verstopfung liere,<br />
de Schwalwe kleggern de Huswand voll,<br />
dat Fröhjohr macht ein’ kuddedoll. ...<br />
Bruno Steuber, Littfeld<br />
20 durchblick 1/<strong>2019</strong> 1//<strong>2019</strong> durchblick 21
Mundart von Bruno Steuber aus Littfeld<br />
Mundart von Marlies Rademacher aus Eisern<br />
Ekaufe ka och amüsant si ...<br />
Os Jung es us dm Hus, on zom Zweide bruche mir<br />
nemmeh so wahne veel. Awer es jo egal. Öfwourl mr<br />
eh Lettfe zwoar nochen Metzjer ha, dä och noch so<br />
allerlei Läwensmeddel em Sordiment führt, mosse min Frou<br />
on ech doch wennichsdens ängmoal eh dr Woche noa Krommich<br />
örrer Neiche eh die drejj grourße Jeschäfde fahrn öm<br />
dn Köhlschrank on de Truhe werrer obzefölln. För Klamodde<br />
moß mr sogar bes noa Sejje örrer noa Ourlpe (Olpe) reise.<br />
O der eine Sidde esset jo rechdech scha’, dat mr e<br />
ose Dörfer kum noch dt Nörichsde zem Ehkaufe krijjt, o<br />
der anger Sidde kömmt mr moal unger de Lüh, on süd<br />
wän. Wenn mr doa Mul on Nas obsperrt krijjt mr aldemoal<br />
wahne Dinger bet. Eh nem Jeschäft eh Ourlpe droafe<br />
sech zwo Froue us Krommich. „Ach Du, ach Du“, sädde<br />
dt Marlene gä dt Herda, „dat mr Dech awer nochemoal<br />
süd, „N‘ jao“, koam de Antwort, „ech sä awer och, doa<br />
moß mr erscht loa et Kölsche fahr’n, öm sech ze dreffe.<br />
Wie gieret da, ahles Mädche? Süsd awer god us. Wordst<br />
de em Urlaub? Mr meint, Du würd’st ömmer jünger. A<br />
Dir es öwerhaupt ken Vergang“. Ech hädde gern wierer<br />
zojehort, awer da funge die beire ah öwer Krankheire<br />
ze lamendiern, on doa hanech mech ganz schwing eh de<br />
nächsde Rejalrejj verdröggt, on scheinbar indressiert de<br />
Tschibo Schnäppcher beguggt.<br />
Schüer esset och, wenn sech zwo Ehelüh söche. „Elsbeth,<br />
wo best de da“? röft dr Kurt, dä eijendlech nur wäje de<br />
Sonderanjebote betjefahrn woar, „komm, mach vörrah, mir<br />
wonn seh dat mr noaheim komme“. Doadrob nörjelt et: „Du<br />
ahler Driewes, komm erschdemoal loahe on gier moal o de<br />
Anzeige<br />
Nach vier bisher erschienenen Heimatbüchern stellt der Autor nun<br />
sein fünftes vor. Im Mittelpunkt stand das Erz behandelt wieder historisches<br />
aus dem Siegerland. Wissen Sie was für Menschen zuerst im<br />
Siegerland wohnten? Oder wo waren die ersten Christen zu Hause?<br />
Wer kennt das Gefecht auf der Kalteiche und warum zogen Siegerländer<br />
nach Ostpreußen? Aber auch wie die alte Burg erobert wurde und<br />
wie es den Siegerländer Menschen im 30 jährigen Krieg erging wird<br />
beschrieben. Wer weiß schon dass Schwarzkittel am Aussterben waren<br />
und das Siegerland von einer Heuschreckenplage gewarnt wurde.<br />
Das Buch hat 97 Seiten und kostet 18,90 €. Es ist im Internet oder in<br />
siegerländer Bücherstuben zu erwerben.<br />
Knee, on gugge moal, wat doa unge de Surmoosböchse kosde.<br />
Ech well jo nix sä, awer wäje minne Höfde on Knee fällt<br />
mir dt Bögge och nemmeh ganz lechde. Derwäje derf mr<br />
sech ze recht doadröwer obräje, dat die Verkaufsleiter ömmer<br />
so mäggesich si, on dat Züch, wat priswert örrer bellijer<br />
es, ömmer eh de üngerschde Rejale rume loaße, wo grad<br />
ällere Lüh nur noch schleechd hekomme. Awer dat es wourl<br />
Verkaufspsychologie örrer wie die dat nenn’.<br />
On da si mr eh dr Fleischabdeilung jelandet. Och doa<br />
hanech foljendes Jespräch bet ahjehort. E älleres Ehepaar<br />
machde ser selwer e paar Problemcher. Hä sädde: „Karline,<br />
vergess awer dat Jehackde föt hö Oawend net.“ Se: „Bi<br />
Dinnem Cholesderin moßt de net ömmer roh Fleisch ässe!<br />
Dat es för Lüh e osem Ahler net jesond“. Antwort: „Joa<br />
Frou, wo de Recht häst häst de Recht. Dat Jehackde es<br />
jestreche, mir nämme loadi ehjepackde Diät- Mortadella“.<br />
Etzend säd emoal selwer, es dat Ehkaufe net en feine<br />
Sache? Ech könn jeden Daach moal eh de Stadt fahrn,<br />
awer mr moß jo och o de Benzinprisse achde.<br />
Ach so, noch wat. Om Parkplatz droaf ech dn Erich va<br />
Oursthelle. Hä hadde em Houberch e Jespräch döscher<br />
zwo gore Freunde bet ahjehort. „Wenn ech da moal jestorwe<br />
si, da hädde ech noch dän eine Wonsch, dat Du mir jede<br />
Woche moal en Fläsche Wacholler öwer dt Graf schödd’st“,<br />
sädde dr Gustav. „Selbstverständlech“ antwordede dr Otto,<br />
„ech goa emoal doava us, dat de doabet ehverstange best,<br />
dat ech dän awer vörher öwer min Läwer loufe loaße“....<br />
Deheim eh Lettfe hanech bim Uspagge ömmer noch jeschmunzelt.<br />
<br />
Dr Henner es krank ..<br />
Mündlich überliefert,<br />
Dr Henner koam för Angst on Sorje<br />
so schderwenskrank bim Dogder ah,<br />
weil hä schur fa dm fröhje Morje<br />
net goa, net schdoa noch setze ka.<br />
Gromm wie en Söjjhals wor sin Rögge,<br />
et broachde’n gänzlech us dr Rouh,<br />
wenn hä sech moal zom Goa woll schegge,<br />
da meinde hä, sin Hals ging zo.<br />
De Lüh, die all bim Dogder soase,<br />
die flüsderde sech leis’ et Ohr,<br />
mir wonn dän Mah net waarde loase,<br />
on sädde: „ Bidde gear alt for“.<br />
Et durt net lang, doa koam dr Henner<br />
so schdragg wie’n Dänn em Zemmer ah,<br />
doa gresche Kinger, Froue, Männer,<br />
wie es dat menschemöchlech Mah?<br />
Dr Dogder wor mir sehr ze Notze,<br />
hä häd mech werrer hochjebroacht,<br />
ech hadde mir min Üngerbotze<br />
am Krahwegnöbbche ejehoacht.<br />
D`r Ussfloach<br />
bät de Enkelkänner<br />
„Wohnt hier der liebe Gott?“<br />
Fürstlich fühlen<br />
im Oberen Schloss<br />
Einst war es die Residenz der Grafen<br />
und Fürsten von Nassau. Heute beherbergt<br />
das Obere Schloss mit dem<br />
Siegerlandmuseum eine bedeutende<br />
Sammlung zur Kunst– und Kulturgeschichte<br />
der Region.<br />
Auf www.siegerlandmuseum.de finden<br />
Sie Informationen zu Dauer- und<br />
Sonderausstellungen, Führungen und<br />
museumspädagogischen Angeboten.<br />
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />
Kontakt: Siegerlandmuseum<br />
Oberes Schloss 3 • 57072 Siegen<br />
Telefon (0271) 23041-0<br />
siegerlandmuseum@siegen.de<br />
www.siegerlandmuseum.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
dienstags bis sonntags, 10 bis 17 Uhr,<br />
Sonderöffnungszeiten an Feiertagen.<br />
Mir wolle bät<br />
ouse Enkelkänner<br />
(zo<br />
där Zitt sechse, fenne,<br />
vier on dräij Joahr) noh<br />
Holland e de Urlaub<br />
fahr`n. Vorher fuhr`n<br />
mir awer mol bet der<br />
Isebah noah Köln, em<br />
usszubrobiern, ob datt<br />
da och klappt.<br />
De vier Kennercher<br />
saße da scheä e<br />
Räij on Glied em Zuch,<br />
onn de Omma mossde<br />
Geschechde verzälln.<br />
Doabie gong die Zitt<br />
och schwinn remm.<br />
Eh Köln gonged onner annerem e d`r Dom. Dä Gleichste<br />
guggde groß on ganz andächtich onn mähnde: „Oma,<br />
wohnt hier der liebe Gott?“ Doa geng der Omma det Herze<br />
ganz witt off.<br />
Em Zoo goab et da veel ze seh. Oawends gong et bie d`r<br />
Reckffahrt zeemlich ruhig zu, weil die Kleije vor ludder<br />
Möhigkeit direkt im Zuch ehgeschloafe woarn. De Probe<br />
hadden de Enkelkänner, d`r Obba onn de Omma bestanne<br />
onn dem Urlaub a dr See stonn nix mehr em Wäch. Die<br />
Woche waor da zehmlich ahstrendend, awer och heut noch<br />
schwätze mir emmer doava, datt äs eifach scheäh. ●<br />
Oas Isern<br />
Betrachtung einer 75jährigen<br />
Em Kranz va de Sejrlänner Berge läjt minn Heimatdorf<br />
Isern. Rechdich heißt ett joa Eisern onn ett<br />
schdeet itz seid sevehonnertdrissig Joahr so geschreewe.<br />
Kemmt mer va d`r Schdatt ewer de fulle Birke,<br />
da sitt merr ohs Dorf läije, ehgebäddet em Kranz va de Sejerlänner<br />
Berje. Det Denkmoal greßt va d`r Burch, onn de<br />
zwoa Kirche stoah sidd mehr als foffzig Joahrn em Dorf,<br />
als hädde se schoa emmer hehin gehoort.<br />
Als Iserner geährt einem da einfach det Herz ganz witt<br />
off; onn wenn da d`r Männergesangverein noch emm „Isernleed“<br />
doava sengt, dat ouch `e honnerd Joahr noch „Glück<br />
und Eintracht hier gedeihn“, doa denkt m`r, datt dä Spruch<br />
woahr es, dä em Bürjerhuss a d`r Wand steät: „Wo Ise jäjt<br />
onn Eiche waase - do seä och Lie, die dobie basse“. ●<br />
22 durchblick 1/<strong>2019</strong> 1//<strong>2019</strong> durchblick 23
Reisen<br />
Kaum mobilisieren sich die frischen Kräfte in Flora<br />
und Fauna, lassen sich die ersten Spuren des<br />
nahenden Frühlings erkennen und auch wir Menschen<br />
werden wieder aktiver.<br />
Mit dem Steigen der Sonne beginnt das Planen, Putzen<br />
und Packen unseres Schneckenhäuschens. So manche Leserin<br />
oder Leser kann sich sicher nichts darunter vorstellen,<br />
es sei denn, sie oder er gehörten der eigenartigen Spezies<br />
der Camper an.<br />
In meiner Jugend konnten sich nur Privilegierte leisten,<br />
in Urlaub zu fahren. Für mich als Jugendliche vom Lande<br />
war daran gar nicht zu denken. Bei uns verlebte man die<br />
Ferien oder die späteren Urlaubstage auf dem Kartoffelacker<br />
oder im Garten bei der Bohnenernte. Aber unser aller<br />
Leben hat sich im Laufe der Jahre verändert, und der Radius<br />
unserer Umgebung wurde weiter und weiter gespannt.<br />
Wir konnten in andere Länder, sogar ferne Kontinente reisen<br />
und erlebten mehr, als wir je erhofft hatten.<br />
Vor einigen Jahrzehnten fand ich heraus: Es geht nichts<br />
über die Freiheit des Campens, das Biwakieren in der freien<br />
Natur. Leben auf kleinstem Raum. Flexibel und beweglich<br />
sein und immer dort, wo es einem gerade gefällt. Bleiben<br />
solange man möchte. Sollte es unangenehm werden,<br />
die Umgebung nicht mehr gefallen, sich das Wetter ändern,<br />
lässt sich der Standort wechseln. Alles geht unkompliziert,<br />
ohne An- und Abmelden, ohne Buchungsstress und Termine.<br />
Angefangen hatte alles mit einem kleinen Zelt, dann<br />
folgte ein kleiner Wohnwagen, der das nach individueller<br />
Freiheit strebende Freizeitglück komfortabler machte, und<br />
jetzt, im Rentneralter, ist es ein kleines Wohnmobil.<br />
So ein Schneckenhaus lässt sich ganz heimelig einrichten.<br />
Umgeben von der eigenen gewohnten Atmosphäre<br />
bleibt ja auch nichts dem Zufall überlassen. Steht der Sinn<br />
nach einem Cappuccino, nichts leichter als das. Sind die<br />
Beine müde, das eigene Bett zum Ausstrecken fährt mit.<br />
Stau auf der Autobahn, Camper können entspannen, sie<br />
halten an und machen erstmal Pause.<br />
Frühlingserwachen<br />
und die große Freiheit<br />
Ach ja! Was gibt es Schöneres, als unsere lieben Mitmenschen<br />
mit all ihren Neigungen und Schwächen zu<br />
beobachten? Camping- oder Stellplätze bieten sich dafür<br />
herrlich an. Ein Camper erfreut sich an der Umgebung,<br />
egal wo er sie erlebt. Wenn sich nach und nach die Türen<br />
der einzelnen wohnlichen Gefährte öffnen, veranlasst<br />
es die Mitcamper, heimlich herüber zu blinzeln: Seien es<br />
ältere Zeitgenossen wie wir, jüngere gestylte oder quirlig<br />
verdrehte Nachbarn. Darunter finden sich teils Muffelige,<br />
denen ein knappes „mojjen“ schon zu viel als Gruß ist,<br />
oder andere, die kaum, dass sie eines menschlichen Wesens<br />
ansichtig werden, schon ihre gesamte Biografie und<br />
ihre Wehwehchen erzählen.<br />
Allgemein sind Camper friedvolle, äußerst hilfreiche<br />
und nette gesprächige Menschen.<br />
Und meistens kommt man sich schon neu-nachbarlich näher,<br />
wenn man die verschiedensten Frühstücksgewohnheiten<br />
kennen lernt. Es gibt die einfachen Frühstücker, die sich nur<br />
mit der Wasserflasche, einer trockenen Semmel oder Getreidemüsli<br />
spartanisch gegenüber sitzen, um dann den ganzen<br />
Tag verschwunden zu bleiben. Oder die gemütlichen, wie wir<br />
Rentner. Den Tisch mit einer Decke stilvoll gedeckt, auf dem<br />
auch das abgedeckte<br />
Drei-Minuten-Ei nicht<br />
fehlt. Dazu die warm<br />
getoasteten Brötchen,<br />
der Aufschnitt frisch<br />
aus dem Kühlschrank<br />
und die mitgeführte<br />
selbstgekochte Konfitüre<br />
in Petto. Das Auge<br />
isst schließlich mit<br />
und man möchte ja auf<br />
nichts verzichten. Mit<br />
dieser Grundlage fühlt<br />
sich das Camperherz<br />
zufrieden.<br />
Ob für Eddy (Hund) was abfällt?<br />
Frischer Spargel<br />
Neues, Lustiges oder Kurioses lässt sich erleben. Wer<br />
campt, der erlebt Menschliches und Mitmenschliches, wie<br />
jener Grill-Experte, der seine Bratwürste mit dem Bunsenbrenner<br />
kross braten wollte. Ob sie anschließend schmeckten,<br />
danach fragte niemand.<br />
Ich erinnere mich auch an einen Vater, dessen Aufgabe<br />
es war, jeweils morgens und nachmittags in zwei Gießkannen<br />
Unmengen von Wasser an sein Mobil zu schleppen.<br />
„Drei Weiber“ brummelte er murrend vor sich hin, „und<br />
ihr Reinlichkeitswahn“, so schlurfte und schleppte er unermüdlich<br />
für zwei pubertierende Töchter nebst Gattin Wasser<br />
für die Dusche heran und zwischendurch das Brauchwasser<br />
wieder zurück zur Entsorgung.<br />
Wir erlebten die Loreley vom Main, den femininen<br />
Auftritt einer blonden Schönen. Auf einem kleinen Hügel<br />
neben dem Stellplatz entdeckte ein Camper eine Nackte!<br />
Oh Schreck! Der erste Gedanke war: ein Verbrechen!<br />
Nach näherer Betrachtung waren aber alle Herren des Platzes<br />
total verzückt. Die Dame räkelte sich, umgeben von einigen<br />
leeren Schnapsflaschen, nackt wie Gott sie schuf, im<br />
träumerischen Schlummer. Eine Polizeistreife nahm sich<br />
ihrer an. Doch damit nicht genug. Am anderen Morgen lag<br />
sie wieder dort. Dieses Mal hatte sie jedoch vorsorglich<br />
ihre Kleidungsstücke ordentlich an den rundum wachsenden<br />
Sträuchern aufgehängt. Wie wir später erfuhren, war<br />
die Dame für derartige Eskapaden bekannt.<br />
Immer häufiger bieten Städte und Gemeinden wunderschön<br />
gelegene Stellplätze oft in unmittelbarer Nähe von<br />
Sehenswürdigkeiten an.<br />
Ein Erlebnis der besonderen Art hatten wir allerdings<br />
vor einigen Jahren, als wir noch normale Parkplätze für<br />
die Nacht aufsuchten. Wir hatten ein idyllisches Plätzchen<br />
am Ortsende mit kleinem See am Waldrand auserkoren.<br />
Nach dem Abendessen unternahmen wir noch eine Runde<br />
mit unserem Hund, und dabei entdeckte ich am Weg einen<br />
Rosenstrauch. Die roten Blüten lachten mich regelrecht an.<br />
Spontan knickte ich einige Triebe für die Vase ab. Zurück<br />
am Fahrzeug, ließ meine bessere Hälfte unseren Hund<br />
von der Leine, und ehe wir uns versahen, sprang er mit einem<br />
Satz in den sumpfigen See. So überrascht musste ich<br />
mich um den jetzt triefenden, nassen Hund kümmern und<br />
klemmte die Rosen hinter den Scheibenwischer.<br />
Draußen war es dunkel. Wir lagen schon im Bett, wurden<br />
jedoch immer wieder von an- und abfahrenden Fahrzeugen<br />
und eigenartigens Stimmengemurmel wach gehalten.<br />
Mulmige Geräusche! Ich saß erschreckt aufrecht in den Kissen,<br />
als plötzlich laut an die Tür geklopft wurde. Und jetzt,<br />
endlich wurde auch unser Hund wach und begann böse zu<br />
kläffen. Ein fremdes Fahrzeug brauste davon und mir fiel es<br />
wie Schuppen von den Augen… Sofort holte ich den Rosenstrauß<br />
rein. Für den Rest der Nacht blieb es ruhig.<br />
Ja, das Leben unter Campern ist herrlich, besonders<br />
wenn in freundschaftlicher, geselliger Runde ein reicher<br />
Austausch an Erfahrungen stattfindet.<br />
Eva Maria Herrmann<br />
Zu Hause gut betreut, denn daheim ist´s am schönsten...<br />
Unsere Arbeit beginnt dort, wo die Unterstützung durch<br />
den Pflegedienst endet. Mit unserer stundenweisen<br />
Alltagsbegleitung verschaffen wir Ihnen Entlastung bei der<br />
Betreuung Ihrer Angehörigen zu Hause.<br />
Unsere Alltagshelfer sind fachkundig, einfühlsam und fest<br />
für einen Seniorenhaushalt zuständig.<br />
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• Gemeinsame Unternehmungen<br />
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Ihre Ansprechpartnerin...<br />
Maria Solbach<br />
Telefon: 0271 - 4058 5280<br />
E-Mail: siegen@vivacus.de<br />
24 durchblick 1/<strong>2019</strong> 1//<strong>2019</strong> durchblick 25
Drossel<br />
Kohlmeise<br />
Rotkehlchen<br />
Buchfink<br />
Grünfink<br />
Fitis<br />
Dompfaff männl.<br />
Eichelhäher<br />
Spatz<br />
Blaumeise<br />
Birkenzeisig<br />
Dompfaff weibl.<br />
Amsel<br />
Heimische Vögel im Frühling<br />
fotografiert von Gudrun Neuser<br />
Collage: Rita Petri
Vom Mehl in der<br />
Wurst bis zum<br />
Kinderwagenschema<br />
Neuerwerbungen der Sammlung Lambrecht-<br />
Schadeberg im Museum für Gegenwartskunst Siegen<br />
Am 6. Dezember präsentierten bei einem Pressetermin<br />
Prof. Christian Spies, Kurator der Sammlung<br />
Lambrecht-Schadeberg, und Direktorin Dr. Eva<br />
Schmidt im Museum fünf Neuerwerbungen der Rubenspreisträger<br />
Maria Lassnig, Sigmar Polke, Bridget Riley und<br />
Niele Toroni. Der Markt für Werke dieser Künstler ist quasi<br />
leergefegt und Spies musste akribisch recherchieren bei<br />
Erben, bei Sammlern oder beim Künstler selbst, ob nicht<br />
doch noch irgendwo Bilder zu entdecken waren. Er folgte<br />
Hinweisen und nahm die Werke immer erst persönlich in<br />
Augenschein, denn: „Wir kaufen nichts, was wir nicht im<br />
Original gesehen haben“.<br />
Von Sigmar Polke wurde ein frühes Werk aus seiner Düsseldorfer<br />
Studentenzeit von 1964 „Mehl in der Wurst“ angekauft.<br />
Das Bild zeigt eine grüne Wurst, die wirklich keine<br />
Lust macht, da hineinzubeißen. Er bezieht sich auf einen aktuellen<br />
Lebensmittelskandal. Denn damals wurde die Wurstfüllung<br />
schon mal mit Mehl gestreckt, um den Gewinn zu<br />
maximieren. So wird dieses Werk seinem „Kapitalistischen<br />
Realismus“ zugeordnet. Gemeinsam mit seinem Kollegen<br />
Foto: Tessie Reh<br />
Foto: Estate of Sigmar Polke/VG Bild-Kunst, Bonn<br />
Stefanie Scheidt-Koppitz (li.) mit Christian Spies und Eva<br />
Schmidt vor dem Neuerwerb „Ohne Titel“ von Maria Lassnig<br />
Gerhard Richter suchte er in Düsseldorf damals vergeblich<br />
einen Ausstellungsraum. Also mieteten sie kurzfristig eine<br />
leer stehende Metzgerei an – passend zum Bild – um ihre provokanten<br />
Werke zu zeigen.<br />
Weiter kaufte Spies die Arbeit „Ohne Titel“. Auf einer<br />
Reise in den 70iger Jahren entlang der Opium-Route nach<br />
Pakistan fotografierte Polke alte Männer die Wasserpfeife<br />
rauchen und sich unterhalten. Die Vergrößerung auf Papier<br />
bearbeitete er später, mit Übermalungen mit Lasurfarbe und<br />
Goldlack. Eine typische Vorgehensweise von Polke. Das<br />
Werk ist ein Herzstück der Ausstellung „Sigmar Polke und<br />
die 1970er Jahre“.<br />
1976 entstand die Arbeit „Abdrücke eines Pinsels Nr. 50“<br />
von Niele Toroni, der seinem Motiv des Pinselabdrucks in<br />
unendlichen Variationen treu blieb. Das gekaufte Werk entstammt<br />
einer Erbmasse. Es wurde gerollt aufbewahrt und<br />
hatte nun Falten. „Falten? Gucken Sie mich mal an“, spielte<br />
ironisch Toroni auf sein Alter an. Er ist heute 81 Jahre, als Prof.<br />
Spies bei ihm nachfragte. Jetzt hängt das „Wachstuch mit Falten“<br />
mit den blauen Pinselabdrücken im Museum an der Wand.<br />
Die Sammlung von Werken der britischen Rubenspreisträgerin<br />
Bridget Rileys wächst. Christian Spies konnte von einer<br />
Sammlerfamilie in der Schweiz ihr Bild „Slow 2“ erwerben.<br />
Um 1970 muss die Arbeit entstanden sein, denn seit dieser<br />
Zeit malte die Künstlerin nicht mehr nur Schwarz-Weiß. Ihre<br />
grafischen Werke wurden nun auch farbig. Man kennt ja die<br />
in explosiven Gewürzfarben angelegten und optisch irritierende<br />
Wellenbilder aus späteren Jahren. „Slow 2“ zeigt eine fast<br />
flimmernde Bewegung, wenn man genau hinsieht: Die Streifen<br />
sind nicht nur parallel, sondern auch diagonal angelegt.<br />
Und zum Schluss die Überraschung. Prof. Spies zieht<br />
weiße Handschuhe an und packt auf einem Tisch erst aus<br />
Pack- dann aus Seidenpapier eine Arbeit von Maria Lassnig<br />
von 1952 aus „Ohne Titel“. Es ist ein beidseitig mit<br />
Kreide bemaltes Blatt. Die Hauptseite zeigt eine abstrakte<br />
Zeichnung. Die österreichische Künstlerin hat sich zeitlebens<br />
als Feministin gesehen und sich mit ihrer Rolle als<br />
Frau auseinandergesetzt – kurz „Woman Power“. Prof.<br />
Spies erläutert, dass der Betrachter hier das sogenannte<br />
Kinderwagenschema sehen kann, also ein Hinweis auf das<br />
Thema Mutterschaft. <br />
Tessie Reeh<br />
AWO – „KULTUR: live“<br />
Gewinner des Lotte-Lemke-Preises<br />
Die Freude in der Geschäftsstelle des<br />
AWO Kreisverbandes in Siegen war<br />
riesengroß, als die Nachricht vom<br />
AWO Bundesverband in Berlin eintrudelte.<br />
„Sie haben den Lotte-Lemke-Engagement-Preis<br />
gewonnen“ stand dort nüchtern in den Zeilen.<br />
Für das Team rund um Projektleiter Matthias<br />
Hess von der AWO in Siegen ein riesen Erfolg.<br />
Knapp 60 andere Wohltätigkeitsprojekte hatten<br />
sich um den begehrten Preis beworben, der vom<br />
AWO Bundesverband traditionsgemäß übergeben<br />
wird. Herausragende kreative Projekte, die<br />
sich durch großes soziales Engagement auszeichnen<br />
und mit ihrem Handeln den Leitsätzen<br />
der AWO entsprechen werden dabei prämiert.<br />
Bewerben konnten sich alle, die bei der AWO<br />
ein hauptsächlich ehrenamtlich betreutes Projekt<br />
begleiten oder leiten.<br />
Der AWO Kreisverband wurde für sein Projekt<br />
„KULTUR: live“ ausgezeichnet. Stellvertretend<br />
für den Kreisverband nahm Projektleiter<br />
Matthias Hess den Preis jetzt in Berlin gemeinsam mit einigen<br />
ehrenamtlichen Helfern entgegen. „KULTUR: live“ unterstützt<br />
Menschen, denen die Partizipation am kulturellen<br />
Leben aufgrund ihrer finanziellen Situation nicht möglich ist.<br />
Das Projekt setzt sich dafür ein, dass diese Menschen dennoch<br />
die Möglichkeit haben, ins Theater, ins Kino, zu Konzerten<br />
oder Lesungen gehen können. Möglich ist das durch<br />
die Zusammenarbeit mit knapp 45 Kulturpartnern, die die<br />
Kultur<br />
Karten kostenfrei zur Verfügung stellen. „Seit Projektbeginn<br />
im Jahr 2015 hat das Team von zehn ehrenamtlichen<br />
Mitarbeitern schon 3.600 Tickets für 761 Veranstaltungen<br />
vermittelt und somit 3.600 unvergessliche Erlebnisse beschert“,<br />
berichtet Projektleiter Matthias Hess. Kulturgast<br />
kann jeder werden, der finanziell nicht so gut bedacht ist.<br />
Genauere Informationen erteilt die AWO-Geschäftsstelle.<br />
0271/3386-132 www.awo-siegen.de<br />
db<br />
Ihre Lebenserinnerungen festhalten<br />
... und weitergeben!<br />
Ich befrage Sie über Ihr Leben.<br />
Was aufgeschrieben wird, bestimmen Sie.<br />
Sie erhalten das Interview, das Manuskript<br />
mit Fotos oder ein fertiges Buch mit Ihren<br />
Lebenserinnerungen.<br />
Das erste Gespräch ist kostenfrei.<br />
Referenzen vorhanden.<br />
Die ehrenamtlichen Helfer mit Projektleiter Matthias Hess (re.).<br />
Winfried Hofmann ● 0177 250 75 70 ● lebenserinnerungen@aol.com<br />
28 durchblick 1/<strong>2019</strong> 1//<strong>2019</strong> durchblick 29
Kultur<br />
Foto: Werner Schmidt<br />
Die Welt durch die Linse sehen<br />
Seit 70 Jahren Fotokreis Siegen<br />
Im Januar <strong>2019</strong> fand erneut die alljährliche Fotoausstellung<br />
des Fotokreises Siegen e.V. in der Städtischen Galerie<br />
Haus Seel statt. Die diesjährige Ausstellung stand<br />
ganz im Zeichen des 70-jährigen Bestehens des Fotokreises<br />
Siegen. Damit ist der Fotokreis Siegen einer der ältesten Fotoclubs<br />
Deutschlands. Aus technologischer und fotografischer<br />
Sicht ist in diesem Zeitraum viel passiert. Doch gehen<br />
wir zuerst einmal kurz zurück zu den Anfängen der Fotografie.<br />
Mit dem Blick aus dem Fenster des Arbeitszimmers<br />
von Joseph Nicéphore Niépce in Le Gras entstand 1825 die<br />
erste und noch heute erhaltene Fotografie. Durch die Größe<br />
der Kamera und die Verwendung von Glasplatten als Bildträger<br />
war die damalige Fotografie noch sehr unbeweglich<br />
und blieb daher nur wenigen vorbehalten. Durch die Einführung<br />
flexibler rollbarer Filmmaterialien zu Beginn des 20.<br />
Jahrhunderts wurde es möglich kleine transportable Kameras<br />
zu entwickeln. 1913/14 konstruierte der Feinmechaniker<br />
Wilhelm Oskar Barnack, (er arbeitete als Entwicklungschef<br />
bei Leica) die erste Kleinbildkamera. Er baute einen 35mm<br />
Kinofilm in ein kleines Messinggehäuse, das gleichzeitig<br />
das Objektiv und den Verschluss beinhaltete. Dieses System<br />
bildet die Grundlage aller sogenannten Kleinbildkameras.<br />
Bedingt durch den ersten Weltkrieg wurde die Kamera von<br />
Leica erst ab 1924 in Serie gebaut.<br />
1949, in die Zeit des Wirtschaftswunders, fiel die Gründung<br />
der Fotofreunde des Kreises Siegen. In den 1950er und 1960er<br />
Jahren erlebte die deutsche Fotoindustrie ihren absoluten Höhepunkt.<br />
Produkte der Marken Zeiss Ikon, Agfa, Braun, Rollei<br />
oder auch Leica waren bei vielen Fotoamateuren beliebt.<br />
Ende der 1970er Jahre kam es zu einer technischen Revolution<br />
in der Fotografie. Fragile, mechanisch gesteuerte Prozesse<br />
wurden durch elektronische Steuerung zuerst unterstützt<br />
und kurz danach durch elektromechanische Systeme<br />
komplett ersetzt. Hochkomplexe Belichtungssteuerungen<br />
entstanden und bis zu Einführung von Autofokussystemen<br />
war es nur ein kurzer Weg. Zu dieser Zeit verschwanden die<br />
deutschen Traditionsmarken – asiatische Hersteller dominieren<br />
seit dieser Zeit den Markt. Die einstigen Nachahmer<br />
wurden zu den neuen Marktführern.<br />
Im Jahr 1999 brachte der japanische Kamerahersteller<br />
Olympus mit seinem Modell E-10 die erste bezahlbare semiprofessionelle<br />
Digitalkamera auf den Markt und wurde damit<br />
Wegbereiter der digitalen Bildaufzeichnung. In den letzten 20<br />
Jahren wurden aus einfachen Digitalkameras hochkomplexe<br />
Bildaufzeichnungs- und Managementsysteme. Von der Belichtungskorrektur<br />
bis hin zur Schärfenachführung und Bildstabilisierung<br />
– alle Funktionen werden von einer modernen<br />
Digitalkamera faktisch verzögerungsfrei gesteuert.<br />
Und heute? Fotografie ist allgegenwärtig, sie findet fast<br />
immer und überall statt. Sie ist beliebig geworden, latent<br />
und schon lange nicht mehr für die Ewigkeit bestimmt. Vielleicht<br />
wird unsere Epoche als die Zeit ohne Bilder in die<br />
Geschichte eingehen. Es liegt an uns dies zu verhindern. Die<br />
Mitglieder des Fotokreises Siegen bemühen sich seit nunmehr<br />
70 Jahren unsere Welt in Bildern festzuhalten und den<br />
flüchtigen Augenblick zu dokumentieren.<br />
Damals, genau am 23.11.1949, war es soweit: auf Anregung<br />
von Herrn Dr. Seiters erblickte der Verein unter dem<br />
Namen Fotofreunde des Kreises Siegen das Licht der Welt.<br />
Vorsitzender der ersten Stunde war Heinz Wiechert. Obwohl,<br />
eigentlich wurde es eher dunkel. Denn ein gemeinsames<br />
Hauptziel der Gründungsmitglieder war die Suche nach der<br />
totalen Finsternis für die gemeinsame Dunkelkammer. Ein<br />
zentral in Siegen gelegenes Verlies fand sich schnell: ein Kellerraum<br />
des Löhrtor-Gymnasiums in der Oranienstraße. So<br />
tauchen seit der Vereinsgründung jeden Freitagabend gegen<br />
Foto: Volker Schade<br />
Foto: Hermann Schäl<br />
20.00 Uhr mit Fotos bewaffnete Gestalten an der linken Gebäudeseite<br />
des Gymnasiums in den Untergrund der Schule<br />
ab. Dort kämpfen sie, inzwischen unter dem Vereinsnamen<br />
Fotokreis Siegen e.V., leidenschaftlich, hart aber herzlich im<br />
Wettbewerb für ihre Fotos und für ihren Verein. Viele Mitglieder<br />
beteiligen sich auch erfolgreich an überregionalen Fotowettbewerben<br />
des Deutschen Verbands für Fotografie (DVF).<br />
Erste Ergebnisse der abendlichen Fotothemenrunden finden<br />
auf der vereinseigenen Homepage (www.fotokreis-siegen.de)<br />
unter Bild des Monats bereits früh den Weg in die Öffentlichkeit.<br />
Neben Sonderausstellungen präsentiert der Fotokreis<br />
seine Werke regelmäßig zu Beginn des Jahres in der Städtischen<br />
Galerie Haus Seel in der Siegener Oberstadt.<br />
Heute gehören dem Fotokreis Siegen 35 Aktive an. 18<br />
von ihnen zeigten in der Jahresausstellung, ihre schönsten<br />
und eindrucksvollsten Bilder. Den Besuchern wurde wieder<br />
ein Portfolio aus vielen Bereichen der Fotografie gezeigt. In<br />
einer kleinen Sonderausstellung zum Jubiläum waren Exponate<br />
aus dem Vereinsleben zu sehen.<br />
Die Mitglieder des Fotokreises Siegen freuten sich, besonders<br />
im Jubiläumsjahr <strong>2019</strong>, den vielen Besuchern der Ausstellung<br />
ihr breites fotografisches Spektrum zeigen zu dürfen.<br />
Für die Jahresausstellung im nächsten Jahr sind die Fotografen<br />
des Fotokreis Siegen auch jetzt wieder auf der Suche<br />
nach guten Motiven.<br />
Hermann Geppert, Kruno Schmidt, Christian Feigs<br />
vom Fotokreis Siegen e.V.<br />
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Damit sich Tradition entfalten kann.<br />
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30 durchblick 1/<strong>2019</strong> 1//<strong>2019</strong> durchblick 31
„Schöndurcheinander“<br />
Sigmar Polke und die 70iger Jahre<br />
Kultur<br />
Hamburg und der gefeierte Rüpel machte seitdem<br />
als Professor an den Akademien Karriere. Sigmar<br />
Polke wurde 2007 mit dem Rubenspreis der Stadt<br />
Siegen ausgezeichnet und damit wurde sein wegweisendes<br />
künstlerisches Lebenswerk geehrt.<br />
Wie ein Cocktail aus den 70iger Jahren umgeben den<br />
Besucher des Museums für Gegenwartskunst in<br />
Siegen die Exponate von Sigmar Polke und seiner<br />
Weggefährten. Die Bilder, bunt und frech, mal reduziert und<br />
schwarz-weiß, politisch, oft ironisch oder erotisch lockten<br />
viele Besucher in die Winterausstellung.<br />
Der Rubenspreisträger 2007 war ein Enfant Terrible der<br />
Kunstszene in Deutschland und der Schweiz. Er mischte alle<br />
auf – wollte die Welt, die Politik und die Verhältnisse ändern,<br />
die neue Freiheit voll ausschöpfen und die Welt kennenlernen.<br />
Wie viele seiner Generation provozierte er das Establishment<br />
und suchte bewusst die Abgrenzung von der Elterngeneration.<br />
Spießig ging für ihn gar nicht. Zu sehen ist ein Sammelsurium<br />
von Arbeiten, Dokumenten und Filmen aus seinem Leben<br />
und dem seiner Weggefährten. Rund um die 85 neu erworbenen<br />
Polke-Fotos durch die Sammlung Lambrecht-Schadeberg<br />
sind auch Ölgemälde, hauptsächlich von seinen Freunden<br />
zu sehen. Ein Beispiel ist das Bild „Schöndurcheinander“<br />
von Memphis Schulze und Christoph Kohlhöfer (siehe Foto<br />
rechts oben). Oder eine bunte Strandszene „Ohne Titel“ von<br />
Sigmar Polke, die auch „Palme, Polke, Penis“ heißen könnte.<br />
Die Gouache war 1973 die Jahresgabe für den Kunstverein<br />
Münster. In Opposition zur katholisch bürgerlichen Stadt<br />
wählte Polke ausgerechnet humoristische pornografische<br />
Motive, in denen er mit den Geschlechterklischees spielt.<br />
Es war ja die Zeit der freien Liebe, der Hippies, von WGs<br />
oder Kommunen. Das Musical „Hair“ prägte das friedliche,<br />
vielleicht naive Zeitgefühl der Jugend. In Deutschland<br />
kannte jeder die Werbeclips von Charles Wilp von der „sexy<br />
Sigmar Polke, Gaspelshof/Mu Nieltnam Neturruprup 1975.<br />
– mini – super – flower – pop – op - cola“. Aber neben Spaß<br />
und Drogenrausch, der Bewusstsein und Inspiration Flügel<br />
verleihen sollte, gab es ja auch die anarchische, harte, politische<br />
Szene. Alle Mittel, auch Gewalt und Terror im Kampf<br />
gegen das verhasste Establishment und das Kapital schien<br />
diesen Aktivisten erlaubt. Alle waren im Aufbruch.<br />
Schon in den 1970ern war Polke nie ohne seine Kamera<br />
unterwegs und machte selbst überall Aufnahmen oder<br />
drückte seine Kamera jemand beliebigen in die Hand, um<br />
ihn und seine Freunde zu fotografieren. Seine damalige<br />
Lebensgefährtin war Katharine Steffen, eine schweizerische<br />
Feministin, die sich vor allem im wilden, subversiven<br />
Zürich engagierte. Aus ihrem Besitz stammt die Neuerwerbung<br />
der Sammlung Lambrecht-Schadeberg, 85 Polke-Fotos,<br />
die zwischen 1973 und 1978 entstanden sind.<br />
Weitere Fotografien für die Ausstellung im MGK steuerte<br />
Katharina Sieverding bei, die auch in den Siebzigern<br />
zum Netzwerk von Sigmar Polke gehörte. In Bern lernte<br />
er auch Harald Szeemann kennen, den legendären Kurator<br />
der Documenta 1972 in Kassel, wo auch Werke von Polke<br />
in der Abteilung „Individuelle Mythologien“ gezeigt wurden.<br />
Neben Werken von Joseph Beuys – ein Ritterschlag<br />
für Polke. Seit Beuys gehörten auch Aktionen und Performances<br />
zum erweiterten Kunstbegriff in Deutschland.<br />
Was zeigen die Fotos in Siegen? Meist sind es Momentaufnahmen<br />
von alltäglichen Situationen, Autos, Alltagsgegenständen,<br />
Menschen. Oft setzen sich die Abgebildeten<br />
in Szene, spielen mit der Kamera und Polke wollte diese<br />
Momente für ewig festhalten. Deshalb überarbeitete der<br />
32 durchblick 1/<strong>2019</strong><br />
Foto: Estate of Sigmar Polke/VG Bild-Kunst, Bonn<br />
Museumsdirektorin Dr. Eva Schmidt lks. mit<br />
Friederike Korfmacher, Kuratorin der Ausstellung.<br />
Künstler die Fotos oft im Labor, verfremdete die Farben,<br />
belichtete doppelt, viele wirken unscharf, blass, fleckig,<br />
beiläufig. Kuratorin Friederike Korfmacher hat sich an die<br />
Arbeit gemacht, die Fotos in sieben verschiedene Themenkreise<br />
zu ordnen.<br />
Ausgangspunkt ist der Gaspelshof in Willich bei Düsseldorf,<br />
wo Polke seit 1972 einige Jahre in einer Künstlerkommune<br />
lebte und arbeite. Hier fing alles an. Er war ein Teamplayer.<br />
Alle Mitglieder waren an der künstlerischen Produktion<br />
beteiligt. So zeigen die Fotos dieser Zeit Alltagssituationen,<br />
Menschen bei der Arbeit, in geselliger Runde oder die einfach<br />
herumalbern und Spaß haben. Leben und Arbeit kann man<br />
bei ihm sowieso nicht trennen - alles gehört zusammen.<br />
Ein großer Raum ist dem Thema Reisen gewidmet, denn<br />
die Fahrt mit dem Auto Richtung Pakistan und Afghanistan<br />
war für viele ein Muss in den 70igern. Hier entstand auch<br />
das eindrucksvolle Foto 1974/78, das einheimische Männer<br />
in einer Teestube zeigt. Ein anderer Raum widmet sich<br />
Drogenexperimenten - hier hat Polke mit Freunden die Auswirkungen<br />
vom Verzehr von Fliegenpilzen dokumentiert.<br />
Man suchte Bewusstseinserweiterung und Inspiration, experimentierte<br />
mit LSD und anderen Drogen. Suchte Rausch,<br />
Vernebelung, Extase.<br />
Sigmar Polke (1941- 2010), der mit einer Ausbildung<br />
zum Glasmaler in Düsseldorf-Kaiserswerth startete, ehe er<br />
sich spontanen, wilden Experimenten an der Kunstakademie<br />
Düsseldorf, wo er ab 1961 studierte, hingab. Gemeinsam mit<br />
den Künstlern Gerhard Richter und Konrad Lueg gründete<br />
er 1963 den „Kapitalistischen Realismus“. Im Gegensatz<br />
zum „Sozialistischen Realismus“ der DDR. 1970 wurde<br />
er Gastprofessor an der Hochschule für bildende Künste in<br />
Foto: Estate of Sigmar Polke/VG Bild-Kunst, Bonn<br />
Noch eine Fußnote<br />
Last not least: der Kreis schließt sich. 2006<br />
bekam Polke seinen größten öffentlichen Auftrag:<br />
die Erneuerung der Glasfenster des Züricher<br />
Großmünsters. Ein Meisterwerk eines Mannes,<br />
der nun zur Ruhe gekommen scheint. Back to the<br />
roots. So wie das Glasbild im Kölner Dom fast<br />
zeitgleich von Gerhard Richter entstand, Polke<br />
Jahrgang 1941, Richter Jahrgang 1932. Beide bevorzugten<br />
bunte geometrische Formen. Richters<br />
Quadrate: ein Skandal? Polkes eher runde Formen<br />
aus Achat-Steinschnitten: meditativ. Auch<br />
sein Jahrgangsgenosse Markus Lüpertz macht<br />
derzeit 2018/19 von sich Reden. Er entwarf für<br />
die Marktkirche in Hannover das „Reformationsfenster“,<br />
das große böse Fliegen zeigt, die den<br />
Reformator Martin Luther heimsuchen. Das sehr<br />
umstrittene Glasbild ist übrigens ein Geschenk<br />
von Altkanzler Gerhard Schröder.<br />
Die Ausstellung im MGK läuft noch bis zum 10.März<br />
Tessie Reeh<br />
Sigmar Polke „Ohne Titel“, Giornico 1977/78<br />
1//<strong>2019</strong> durchblick 33<br />
Foto: Tessie Reeh
KREUZTAL OLPE SIEGEN LIMBURG<br />
Das 184-Seiten-Buch ist für<br />
12.90 € in den Verbraucherzentralen,<br />
im Buchhandel oder<br />
online unter www.ratgeber-verbraucherzentrale.de<br />
erhältlich.<br />
Buchbesprechungen<br />
Rosas Tagebuch<br />
„Ich habe ein Kind und einen Rentner“<br />
Ratgeber der Verbraucherzentrale<br />
Mitunter wird die landläufige Meinung geäußert,<br />
Rentner hätten nie Zeit. Was aber ist mit denen,<br />
die nach Eintritt in den Ruhestand gefühlt in ein<br />
riesiges Loch der Langeweile zu fallen drohen? Und welche<br />
Auswirkungen hat dieser Prozess auf die Ehefrauen<br />
der Ruheständler. Aufschluss darüber könnte das vergnügliche<br />
Buch von Rosa Roth „Mein Mann, der Rentner und<br />
dieses Internet“ geben.<br />
In Form eines Tagebuches hält die Autorin das Bestreben<br />
ihres Mannes fest, eine möglichst sinnvolle Gestaltung<br />
des Rentneralltages hinzukriegen. Die ersten Versuche sind<br />
von bemerkenswerter Skurrilität. Die warme Jahreszeit<br />
ließ dem Ruheständler noch erfüllende Beschäftigungen<br />
im Garten zu. Was aber macht man, klagt die Ehefrau, mit<br />
einem Winterrentner? Günther, der Besagte, hat eine erste<br />
Idee: Er schafft eine Kladde im DIN-A3-Format an und<br />
schlägt vor, sämtliche Einkaufsbelege dort hineinzukleben,<br />
aber bitte bündig! Rosa hat schon vor, bei ALDI jedes Teil<br />
einzeln zu bezahlen, damit Günther mehr Belege zur Verfügung<br />
hat. Ein anderes Mal plant er eine Versuchsreihe<br />
zum Trocknungsverhalten der Handtücher, je nachdem, ob<br />
man sie quer oder hochkant aufhängt.<br />
Da diese Versuche nicht von Dauer sind, kommt die rettende<br />
Idee von der Tochter: Sie schenkt ihrem Vater ein Tablet,<br />
Tablett, wie er und Rosa sagen. Damit steigt Günther<br />
in die Welt der Computer ein, entdeckt Email, Facebook,<br />
Spiele und Bildbearbeitung. Zum zweiten Zuhause wird der<br />
Computerclub („Die Clique“). Seine Ankündigung, sämtliche<br />
Alben abzufotografieren und jedes Bild einzeln nachzubearbeiten,<br />
lässt seine<br />
Ehefrau frohlocken:<br />
„Der Mann ist beschäftigt.<br />
Für Jahre!“<br />
Eine Gartenparty<br />
läuft fast aus dem<br />
Ruder, weil Günther<br />
diese via Facebook<br />
der Weltöffentlichkeit<br />
bekannt gemacht hat.<br />
Er stellt Videos ins<br />
Netz, in denen er die<br />
Bepflanzung seines<br />
Gartens erläutert. Sie<br />
entdecken, dass außer<br />
ihren Freunden weitere<br />
vier Nutzer das Video<br />
angeklickt haben.<br />
„Günther war richtig<br />
gerührt, dass nun vier<br />
fremde Menschen unser Steinkraut kennen.“<br />
Taschenbuch, 10,00 € Penguin-<br />
Verlag ISBN 978-3328102397<br />
Der Computer hat das Leben der beiden gehörig durcheinandergewirbelt.<br />
So ziehen Sie von Zeit zu Zeit die Notbremse<br />
und verordnen sich Phasen der Abstinenz: „Der<br />
technikfreie Monat, als ich meinem Mann den Computer<br />
wegnahm“.<br />
Alles in allem eine herrlich humorvolle Geschichte mit<br />
schrägen Situationen aus dem Alltag eines Neu-Rentners<br />
und seiner leidgeplagten Ehefrau. Uli Hoffmann<br />
Eigene Wünsche<br />
rechtzeitig festlegen<br />
– Ratgeber<br />
hilft bei Verfügungen<br />
und Vollmachten.<br />
Wer sichergehen<br />
will, dass im Fall der<br />
Fälle Entscheidungen<br />
in seinem Sinn getroffen<br />
werden, muss<br />
sich mit den Themen<br />
Krankheit und Sterben<br />
auseinandersetzen. Der<br />
Vorsatz, eine Patientenverfügung,<br />
eine Vorsorgevollmacht,<br />
eine<br />
Betreuungsverfügung<br />
oder ein Testament aufzusetzen,<br />
ist nur der erste Schritt. Die wichtigen Fragen dann<br />
wirklich zu durchdenken und zu beantworten, fällt vielen<br />
schwer. „Das Vorsorge-Handbuch“ der Verbraucherzentrale<br />
hilft, den Vorsatz in die Tat umzusetzen. Das Arbeitsbuch<br />
unterstützt dabei, persönliche Wünsche und Vorstellungen<br />
für die eigene medizinische Versorgung sowie rechtliche<br />
und finanzielle Angelegenheiten frühzeitig festzuhalten.<br />
Für den Überblick stellt der erste Teil die unterschiedlichen<br />
Verfügungen und Vollmachten vor und erläutert, wofür<br />
man sie braucht. Experten beantworten in Interviews Fragen<br />
und geben Tipps. Der zweite Teil besteht aus Formularen,<br />
Textbausteinen und Musterbeispielen, die den Weg zum individuellen<br />
Dokument aufzeigen. Mit Ausfüllhilfen können<br />
sich Leserinnen und Leser Schritt für Schritt vorarbeiten und<br />
so Sicherheit und Klarheit für sich selbst und ihre Angehörigen<br />
schaffen. Die Formulare lassen sich heraustrennen und<br />
anschließend abheften, können aber auch heruntergeladen,<br />
am Rechner ausgefüllt und dann ausgedruckt werden. db<br />
Kultur<br />
Gefundene Objekte<br />
Im Kreuztaler Kulturbahnhof<br />
Marc Babenschneider stellt Collagen aus.<br />
Bereits zum 43. Mal erfolgte kürzlich der Szenenwechsel<br />
im Kreuztaler Kulturbahnhof. Unter dem<br />
Titel „Un/Konkret“ zeigt der Kreuztaler Künstler<br />
Marc Babenschneider bis zum 29. März <strong>2019</strong> Collagen im<br />
Durchgangsbereich des Bahnhofs. Kulturamtsleiter Holger<br />
Glasmachers und Frank Wieland Frisch, der Kurator<br />
der Ausstellung, gaben ihrer Freude darüber Ausdruck,<br />
dass immer wieder auch Künstler aus der Region für diese<br />
Reihe gewonnen werden können.<br />
Am Anfang stehen für Marc Babenstein Gegenstände,<br />
die er unterwegs findet. Sie weisen Gebrauchs- oder Verwitterungsspuren<br />
auf („ansprechende Beschädigungen“,<br />
wie es der Künstler formuliert), und fungieren als Startobjekte<br />
und Ankerpunkte im nun folgenden künstlerischen<br />
Prozess. Die meist achtlos weggeworfenen Gegenstände<br />
wie Plastik oder Verpackungen strahlen auf Marc Babenstein<br />
eine besondere Faszination aus. Er verleiht ihnen<br />
eine neue Wertigkeit, indem er daraus Collagen kreiert, die<br />
meist erdfarben sind und deren Flächenelemente mit Acrylfarben<br />
und plastischen Auftragungen ausgestaltet werden.<br />
Einzelne hellere Farbeffekte entstehen.<br />
Die Gesamtkomposition wirkt wie eine Art Gegenentwurf<br />
zur Wegwerfgesellschaft, Nachhaltigkeit wird symbolisiert.<br />
Wirkung und potentielle Aussage seiner Werke überlässt<br />
Marc Babenstein aber dem Betrachter selbst. Daher<br />
verzichtet er bewusst auf aussagekräftige Titel; die ausgestellten<br />
Objekte sollen keinesfalls irgendwelche Deutungen<br />
implizieren. „Un/Konkret“ halt. <br />
db<br />
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2 TAGE MIT INFOS, FRAGEN UND ANTWORTEN<br />
RUND UM UNSEREN BESTEN FREUND<br />
Im Zentrum stehen Vorträge rund um das typische Verhalten des<br />
Vierbeiners, Praxisbeispiele und Übungen zum Umgang mit diesen<br />
Verhaltensweisen. Ausführliche Infos zum Programm des zweitägigen<br />
Forums finden Sie unter www.kreuztal-kultur.de.<br />
34 durchblick 1/<strong>2019</strong> 1//<strong>2019</strong> durchblick 35
Es gibt Museen, die stehen fast ein bisschen im Schatten<br />
der großen Ausstellungshallen einer Stadt. Während der<br />
kulturinteressierte Hamburgtourist in erster Linie an einen<br />
Besuch in der Kunsthalle oder im Museum für Hamburgische<br />
Geschichte denkt, gerät ein anderes Traditionshaus ein<br />
wenig in den Hintergrund: das Museum für Kunst und Gewerbe<br />
am Steintorplatz gegenüber vom Hauptbahnhof. Während<br />
meines Hamburg-Aufenthaltes vor ein paar Wochen hatte ich<br />
das Vergnügen, gleichzeitig zwei hochinteressante Ausstellun-<br />
Kultur<br />
Otto und die 68er<br />
Zwei Ausstellungen im<br />
Hamburger Museum für<br />
Kunst und Gewerbe<br />
Otto Waalkes nach Gauguin<br />
Otto Waalkes nach Edward Hopper<br />
gen zu sehen. Die eine zeigte die Malerei eines Künstlers, den<br />
ich und die meisten anderen in einem ganz anderes Genre des<br />
kulturellen Schaffens verortet hatten: Otto Waalkes, den man<br />
gemeinhin als Komödianten, Schauspieler und Filmemacher<br />
kennt. Dass er ein respektables Werk als Maler geschaffen hat,<br />
war mir, ehrlich gesagt, kaum bekannt. Nach einem Studium<br />
der Kunstpädagogik widmete er sich neben seinem Hauptberuf<br />
als Comedian vor allem der Malerei in Öl und Acryl, schuf<br />
Aquarelle und Zeichnungen und konzentrierte sich in den<br />
Otto Waalkes nach Picasso<br />
vergangenen Jahren auf eigene Interpretationen<br />
berühmter Künstler wie Edward<br />
Hopper, Roy Lichtenstein, Pablo Picasso,<br />
Edvard Munch und viele andere.<br />
Die so entstandenen Bilder sind sowohl<br />
Hommage an das Original als auch Parodie.<br />
Stets eingebaut hat Otto Waalkes seine bekannteste<br />
Zeichenfigur, den Ottifanten, der<br />
dem Bild die Otto-typische Ironie verpasst.<br />
Im Stockwerk darüber durfte ich eine<br />
Art Zeitreise unternehmen: Die Ausstellung<br />
68. Pop und Protest, die in Bildern,<br />
Filmdokumenten, Plakaten und Design<br />
ausgehend von den Protestbewegungen<br />
das Lebensgefühl einer Generation darstellt.<br />
Im ersten großen Ausstellungssaal<br />
werden zum Teil in bedrückend<br />
wirkender Darstellung an die Ursachen<br />
der weltweiten Protestbewegungen erinnert:<br />
Vietnamkrieg, Hungersnot in<br />
Biafra, Ermordung Che Guevaras und<br />
Martin Luther Kings, die Black-Panther-<br />
Bewegung in den USA, die Anti-Schah-<br />
Demonstrationen in Deutschland. Davon<br />
ausgehend wird die Studentenbewegung<br />
in Frankreich und Deutschland illustriert<br />
(„Unter den Talaren steckt der Muff von<br />
tausend Jahren“), die zunehmend die<br />
Straße als Massenmedium ihrer Willensbekundung<br />
etabliert.<br />
Die Ausstellung zeigt in den weiteren<br />
Räumen aber auch, wie sich der Zeitgeist<br />
auf Musik, Kunst und Design auswirkte.<br />
Der jeweilige Ausstellungsraum wird mit<br />
der Musik aus der Zeit untermalt, man<br />
hört u. a. Bob Dylan, Jimi Hendrix oder<br />
Ravi Shankar.<br />
Das Festival von Woodstock (1969)<br />
wird ebenso präsentiert wie Plakate und<br />
Schallplattenlabels. Wie in einem Plattenladen<br />
von damals konnte ich in einer Auswahl<br />
„wühlen“ und entdeckte alte Bekannte:<br />
Psychedelic Rock und Namen wie Iron<br />
Butterfly („In a gadda davida“), Ten Years<br />
After, Steppenwolf, Jefferson Airplane.<br />
Wie sich Design und Marketing des<br />
68er-Lifestyles bemächtigten, zeigen etliche<br />
Exponate. Von der Mode, hier seien<br />
vor allem Twiggy und Mary Quant erwähnt<br />
über Möbel bis hin zum Industriedesign<br />
z. B. der Firma Braun wird diese<br />
Epoche anschaulich illustriert.<br />
In einem eigenen Raum wurde die<br />
Kantine des Spiegel-Verlages in markanter<br />
Optik nachgebaut.<br />
Alles in allem zwei hochinteressante<br />
Ausstellungen, eine davon eine persönliche<br />
Zeitreise.<br />
Uli Hoffmann<br />
Twiggy<br />
Jimi Hendrix<br />
Jefferson Airplane<br />
Revolution<br />
The Beatles<br />
You say you want a revolution<br />
Well, you know<br />
We all want to change the world<br />
You tell me that it's evolution<br />
Well, you know<br />
We all want to change the world<br />
But when you talk about destruction<br />
Don't you know that you can count me out<br />
Don't you know it's gonna be<br />
All right, all right, all right<br />
You say you got a real solution<br />
Well, you know<br />
We'd all love to see the plan<br />
You ask me for a contribution<br />
Well, you know<br />
We're doing what we can<br />
But if you want money for people with<br />
minds that hate<br />
All I can tell is brother you have to wait<br />
Don't you know it's gonna be<br />
All right, all right, all right<br />
You say you'll change the constitution<br />
Well, you know<br />
We all want to change your head<br />
Ihr sagt ihr wollt eine Revolution, nun wisst ihr,<br />
wir alle wollen die Welt verändern.<br />
Ihr sagt mir es sei Evolution, nun wisst ihr,<br />
wir alle wollen die Welt verändern.<br />
Doch wenn ihr von Zerstörung sprecht,<br />
wisst ihr, dann könnt ihr mich vergessen<br />
Ach weißt du, es wird schon klappen,<br />
wird schon klappen, wird schon klappen.<br />
Ihr sagt ihr habt eine echte Lösung, nun wisst ihr,<br />
wir würden alle gerne den Plan sehen.<br />
Ihr bittet mich um einen Beitrag, nun wisst ihr,<br />
wir tun was wir können.<br />
Doch wenn ihr Geld für Leute wollt,<br />
die nur hassen,<br />
ist alles was ich sagen kann‚ Bruder, du musst warten.<br />
Ach weißt du, es wird schon hinhauen,<br />
wird schon hinhauen, wird schon hinhauen.<br />
Ihr sagt ihr wollt die Verfassung ändern, nun wisst ihr,<br />
wir alle wollen euren Kopf ändern.<br />
Bildquelle: Otto Waalkes (*1948) nach Edward Hopper (1882–<br />
1967), Sitting in the Morning Sun, 2018, Acryl auf Leinwand, 60<br />
x 90 cm, Leihgabe der Walentowski Galerien, © Otto Waalkes /<br />
Otto Waalkes (*1948) nach Paul Gauguin (1848–1903), An der<br />
Südseeküste II, 2015 Reproduktion auf Leinwand, 45 x 60 cm, ©<br />
Otto Waalkes / Otto Waalkes (*1948) nach Pablo Picasso (1881–<br />
1973), Born To Be Child I, 2015, Reproduktion auf Leinwand, 40<br />
x 30 cm, © Otto Waalkes / Ronald Traeger (1936-1968), Twiggy<br />
1966, © Tessa Traeger /.Günther Kieser (*1930), Jimi Hendrix<br />
Experience, 1969, Offsetdruck, 118,9 x 84,1 cm, Museum für<br />
Kunst und Gewerbe Hamburg, © Günther Kieser / Wes Wilson<br />
(*1937), Jefferson Airplane.. at the Fillmore, 1966, Offsetdruck,<br />
56 x 35,5 cm, Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, © Wes<br />
Wilson. (alle Bilder mit freundlicher Genehmigung des Museums<br />
für Kunst und Gewerbe Hamburg)<br />
36 durchblick 1/<strong>2019</strong> 1/<strong>2019</strong> durchblick 37
Gesellschaft<br />
100 Jahre Frauenwahlrecht<br />
Identität<br />
Suche und Versuchung<br />
Ein Durchbruch für die Demokratie<br />
Gastbeitrag von Prof. Dr. Rita Süssmuth<br />
Viele Menschen sind verunsichert und haben Angst<br />
vor der Zukunft. Weltweit und in immer mehr gesellschaftlichen<br />
Gruppierungen verstärkt sich der<br />
Eindruck, dass die eigenen Interessen zu kurz kommen. Es<br />
geht um die angebliche oder tatsächliche Missachtung der<br />
Identität von Menschen mit bestimmter nationaler, ethnischer<br />
oder religiöser Zugehörigkeit, um Alte, Behinderte<br />
oder Frauen, und auch um Menschen mit besonderen sexuellen<br />
Orientierungen, die ihre Interessen bedroht sehen.<br />
Wer Benachteiligung oder Missachtung erlebt, fühlt<br />
sich in seiner Würde verletzt (1) . Mehr noch als für den Erwerb<br />
materieller Güter sind Menschen bereit, ihr Leben für<br />
die Verteidigung und Steigerung<br />
der eigenen Würde<br />
oder der ihrer Gemeinschaft<br />
einzusetzen. Aber<br />
bis vor einigen Jahrzehnten<br />
wurde die Ungleichbehandlung<br />
von Menschen<br />
nur sehr bedingt<br />
als Unrecht wahrgenommen<br />
und die dauerhafte<br />
Durchsetzung allgemein<br />
gültiger Menschenrechte<br />
war undenkbar, weil<br />
scheinbar starre Gesellschaftsordnungen<br />
und deutscher Philosoph<br />
Georg Wilhelm Friedrich Hegel,<br />
entsprechende Machtverhältnisse<br />
dem entgegenstanden. Es dauerte Jahrhunderte,<br />
bis Gesellschaften, die nur die Rechte einer kleinen<br />
Elite anerkannten, von solchen abgelöst wurden, die alle<br />
Menschen als von Natur aus gleichwertig betrachten (2) .<br />
Aber die Gleichstellung nach dem Gesetz führt nicht zu<br />
wirtschaftlicher und sozialer Gleichheit. Die Benachteiligung<br />
verschiedener Gruppen setzt sich fort; die liberale<br />
Fotos: wikimedia commons<br />
(lks. Denkmal vor der Universität Jena)<br />
Marktwirtschaft und die Globalisierung führen zu Einkommensunterschieden,<br />
die als Erniedrigung wahrgenommen<br />
und instrumentalisiert werden können.<br />
Hilfreich & gefährlich:<br />
Newsgroups und Webforen<br />
Mit der Erfindung der neuen „sozialen Medien“ und des<br />
Internet haben sich ungeahnte Möglichkeiten der Identifizierung<br />
(3) mit einer als missachtet wahrgenommenen Gemeinschaft<br />
ergeben. Gemeinsam mit anderen und weitgehend<br />
anonym können nun die unterschiedlichsten Ansprüche der<br />
jeweiligen Identität eingefordert werden. Verstärkt durch<br />
schnelle, weltweite Verbindung<br />
zu Gleichgesinnten<br />
kommt es zu Abgrenzungen,<br />
die die Wahrnehmung anderer<br />
Meinungen und Rechte<br />
dauerhaft ausschließen können.<br />
In dieser Situation können<br />
populistische Führer<br />
ihre Anhänger mit der Vorstellung<br />
mobilisieren, dass<br />
Francis Fukuyama,<br />
amerikanischer Philosoph<br />
deren Würde verletzt worden<br />
sei und wiederhergestellt<br />
werden müsse. Nationalisten<br />
erzählen z.B. den<br />
Unzufriedenen, früher seien<br />
sie Mitglieder einer großen Nation gewesen, doch nun hätten<br />
Ausländer, Einwanderer und fremde Bürokraten sich<br />
verschworen, um sie zu unterdrücken.<br />
Solche Ansprüche wiederum lösen eine Gegenreaktion<br />
bei anderen Gruppen aus, die ihrerseits einen Statusverlust<br />
und ein Gefühl der Verdrängung empfinden. Demokratische<br />
Gesellschaften zersplittern in Segmente mit immer<br />
enger gefassten Identitäten, was die Möglichkeiten gesamtgesellschaftlicher<br />
Zielsetzungen und kollektiven Handelns<br />
zunehmend bedrohen kann (4) . Aber wahrgenommene,<br />
gelebte Identität – vorzugsweise die Identifizierung mit<br />
demokratischen Verhaltensweisen - kann auch Heilmittel<br />
gegen eine populistische Politik sein. Erich Kerkhoff<br />
1) „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung<br />
aller staatlichen Gewalt“ (Art. 1, Abs. 1, Grundgesetz). Das Bundesverfassungsgericht sieht<br />
im Begriff der Menschenwürde den Wert- und Achtungsanspruch, der dem Menschen allein<br />
kraft seines Menschseins zukommt. Dieser Anspruch besteht unabhängig von den Eigenschaften<br />
eines Menschen, seinen körperlichen oder geistigen Befähigungen und Leistungsfähigkeiten<br />
und seinem sozialen Status. 2) Gemeint ist das Recht eines jeden Menschen auf<br />
freie Entfaltung der Persönlichkeit. „Der Mensch wird nicht frei geboren, er wird geboren<br />
um frei zu werden“ (Georg Wilhelm Friedrich Hegel deutscher Philosoph, 1770 - 1831.).<br />
3) Identität kann angenommen und z.B. ins Gegenteil ausgetauscht werden, indem man sich<br />
mit den Gruppen identifiziert, die gleiche Werte und Meinungen vertreten. 4) „Die Frage<br />
nach der Identität und die Wut über Erniedrigungen sind zu wichtigen politischen Faktoren<br />
geworden. Doch zerfällt die Gesellschaft in viele kleine Gruppen, führt das unweigerlich<br />
zum Kollaps des Staates“. (Francis Fukuyama, amerikanischer Philosoph).<br />
Was 1919 geschehen ist, fühlt<br />
sich für mich immer noch<br />
an wie ein kleines Wunder.<br />
Es war eine Bewegung von Frauen<br />
aus unterschiedlichsten Lagern. Natürlich<br />
sorgten die damaligen Machthaber<br />
dafür, dass die schärfsten erst<br />
einmal gar nicht in den Reichstag<br />
reinkamen, sondern nur diejenigen,<br />
die milder waren. Und der 19. Februar,<br />
als mit Marie Juchacz erstmals<br />
eine Frau vor einem deutschen Parlament<br />
eine Rede hielt, war der erste<br />
große Durchbruch für Demokratie<br />
und Menschenrechte.<br />
Ich finde es wichtig, dass uns bewusst<br />
bleibt, was seit damals geleistet<br />
worden ist. Ja, die Schritte waren<br />
mühsam. Das Entscheidende war,<br />
dass am Ende doch eine Einigung erzielt<br />
wurde. Und solche Augenblicke,<br />
die hätten wir nicht erwartet, so kurze<br />
Zeit nach dem fürchterlichen Ersten<br />
Weltkrieg. Aber es wurde 1919 geschafft, wahrscheinlich<br />
wegen der Erfahrungen, die vorausgingen.<br />
Die Frauen von damals haben rasch wieder lernen müssen:<br />
Einmal Geschaffenes ist nicht von selbst etwas von<br />
Dauer. Was haben denn die Frauen damals erlebt? Schon<br />
1933 war wieder Ende. Erster Schritt: Aufhebung des passiven<br />
Wahlrechts. Und das gehört zusammen: das aktive<br />
und passive Wahlrecht!<br />
1961 begab sich eine Gruppe von CDU-Frauen ins<br />
Kanzleramt. Sie wurden den ganzen Tag bedrängt, dass<br />
der Bundeskanzler Konrad Adenauer so viel zu tun habe,<br />
sie müssten doch verstehen, dass er jetzt erschöpft sei.<br />
Erschöpfte Frauen gab es an dem Tag nicht. Sie sagten:<br />
Wir bleiben. Wir sind nicht so müde. Wir verstehen auch,<br />
dass er müde ist, aber wir sind ganz kurz und knapp. Wir<br />
haben ein Anliegen. Jetzt ist unsere Geduld am Ende.<br />
Und sie haben es dann an einem Abend geschafft. Es waren<br />
acht oder neun Frauen, sie sind herausgekommen und<br />
hatten die Zusage: Die erste Bundesministerin wird kommen.<br />
Es war eine Medizinerin, Elisabeth Schwarzhaupt.<br />
Man sieht, wie langsam die Mühlen mahlen, wenn kein<br />
Druck dahinter ist.<br />
Der Staat hat dafür Sorge zu tragen, dass hemmende<br />
Faktoren und Benachteiligungen beseitigt werden. Für<br />
mich ist eine Ergänzung ganz wichtig, denn 1994 wurde<br />
folgender Satz Verfassungswirklichkeit: „Der Staat fördert<br />
die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von<br />
Foto: Jan Voth<br />
Frauen und Männern“ - und jetzt kommt das Heikle – „und<br />
wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.“<br />
Ja, was für uns Nachteile waren, sollten Vorteile werden.<br />
Für Männer und Frauen gleiches Recht und – das<br />
muss das Ziel sein – gleiche Beteiligung. Sagen wir jetzt<br />
nicht: Das geht nicht. Gerade die Rechtsexperten haben<br />
uns deutlich gemacht, dass es geht. Und wenn Sie sich in<br />
die aktuelle Literatur einarbeiten, dann sehen Sie, dass es<br />
auf politischer Ebene heute immerhin noch zwischen 60<br />
und 70 Prozent Beteiligung der Männer und 30 Prozent<br />
Beteiligung der Frauen gibt. Unter anderem ist zum Beispiel<br />
die Zahl der Oberbürgermeisterinnen von 17 Prozent<br />
auf die Hälfte gefallen.<br />
Wer heute annimmt, er könnte ohne Frauen in der Welt<br />
etwas bewirken, der irrt sich. Wir sind zwar in der Gegenwart<br />
angekommen, aber noch nicht in einer zufriedenstellenden<br />
Gegenwart. Wie sieht das eigentlich mit der Lohngleichheit<br />
aus? Wie sieht es mit bestimmten traditionellen<br />
Frauenberufen aus, etwa in der Pflege, oder im wichtigen<br />
Bereich des Digitalen? Ich erlebe heute so tolle Frauen in<br />
der Wissenschaft und in der Kommunikation, die das vorantreiben<br />
und dabei den Menschen nicht außer Acht lassen.<br />
Ändern wir, was wir ändern können. Es ist ein<br />
verfassungsmäßiger Auftrag. Sagen wir nicht: „Das will<br />
nur eine Gruppe von Frauen“, sondern es geht um uns alle.<br />
Wir können und wir wollen das, und dann wird es uns auch<br />
gelingen.<br />
•<br />
38 durchblick 1/<strong>2019</strong> 1//<strong>2019</strong> durchblick 39
100 Jahre Frauenwahlrecht<br />
100 Jahre Frauenwahlrecht<br />
Es war ein ganz besonderer Fototermin, zu dem Martina<br />
Böttcher, die Gleichstellungsbeauftragte des Kreises<br />
Siegen-Wittgenstein, am 14. Dezember eingeladen<br />
hatte: 17 Frauen waren dabei – und damit alle Frauen, die<br />
aktuell Mitglied des Kreistages Siegen-Wittgenstein sind.<br />
Anlass für dieses Foto: der Jahrestag „100 Jahre Frauenwahlrecht<br />
in Deutschland“. Zur Wahl der Nationalversammlung<br />
in Weimar am 19. Januar 1919 hatten die Frauen<br />
im Deutschen Reich erstmals das aktive und passive<br />
Wahlrecht. Zugleich wird <strong>2019</strong> das Grundgesetz 70 Jahre<br />
alt und der aktive Gleichstellungsauftrag als Ergänzung<br />
des Artikels 3 Abs. 2 unserer Verfassung blickt auf eine<br />
25-jährige Geschichte zurück.<br />
„Vor dem Hintergrund dieser Jubiläen möchte ich einen<br />
Bogen bis in die Gegenwart spannen und das heutige politische<br />
Wirken von Frauen in Siegen-Wittgenstein ins öffentliche<br />
Licht rücken“, sagt Martina Böttcher: „Gleichzeitig<br />
möchte ich mich bei allen Frauen, die sich politisch engagieren,<br />
ganz herzlich dafür bedanken! Denn auch wenn das<br />
Wahlrecht vor 100 Jahren erstritten wurde, ist trotz aller<br />
Anstrengungen der Frauenanteil in den Parlamenten immer<br />
noch zu gering und von einer paritätischen Besetzung sind<br />
wir weit entfernt.“ So sind im Kreistag Siegen-Wittgenstein<br />
17 von 54 Mitgliedern Frauen. Im Bundestag ist der Frauenanteil<br />
sogar wieder zurückgegangen und liegt jetzt – wie<br />
vor 20 Jahren – bei 30,9 Prozent. Und deutschlandweit wird<br />
auch nur jedes zehnte Rathaus von einer Frau geleitet.<br />
Wanderausstellung „Mit Macht zur Wahl!<br />
100 Jahre Frauenwahlrecht in Europa“<br />
Ein Baustein des Programms im Jubiläumsjahr ist die<br />
Wanderausstellung „Mit Macht zur Wahl! 100 Jahre Frauenwahlrecht<br />
in Europa“ vom 8. bis zum 22. März im Foyer<br />
des Kreishauses, organisiert von der Kreis-Volkshochschule,<br />
dem Kreisarchiv und der Gleichstellungsbeauftragten.<br />
„Die Ausstellung bietet einen guten Überblick über die<br />
vielfältige Entwicklung des Frauenwahlrechts in Europa“,<br />
sagt Martina Böttcher. Die Eröffnung, zu der alle Interessierten<br />
eingeladen sind, findet am Freitag, 8. März <strong>2019</strong>,<br />
um 11:00 Uhr statt. Ulrike Just, Historikerin aus Bonn,<br />
wird in die Ausstellung einführen. „Das Frauenwahlrecht<br />
musste erst gegen viele Vorurteile durchgesetzt werden. So<br />
wurde Frauen etwa verminderte Intelligenz und durch ihre<br />
Gebärfähigkeit eine ‚natürliche‘ Bestimmung für den privaten<br />
Bereich zugeschrieben“, sagt sie. Um Frauen möglichst<br />
von der Wahlurne fernzuhalten, mussten sie z.B. in<br />
Griechenland nachweisen, dass sie lesen und schreiben<br />
können, um wählen zu dürfen.<br />
„Mit dieser Ausstellung wollen wir auch einen regionalen<br />
Bezug herstellen und zeigen, dass sich auch in Siegen-Wittgenstein<br />
mutige Frauen auf den Weg gemacht haben, um für<br />
Gleichberechtigung und das Frauenwahlrecht zu kämpfen“,<br />
erläutert Martina Böttcher.<br />
Poetry Slam<br />
Unter dem Motto „Frauenpower“ wird es am Sonntag,<br />
17. März <strong>2019</strong>, ab 17:00 Uhr einen Poetry Slam im Kulturhaus<br />
Lÿz geben. Sechs Minuten haben die acht Slamerinnen<br />
und Slamer jeweils Zeit, um ihre Gedanken zum Thema<br />
zu reimen, zu hauchen, zu flüstern oder hinauszuschreien<br />
– live und unberechenbar: Witziges, Inspirierendes, Ernstes,<br />
Ironisches, Feministisches, Politisches.<br />
Schulprojekt des Berufskollegs AHS zu<br />
„100 Jahre Frauenwahlrecht“<br />
In Zusammenarbeit mit Martina Böttcher führt<br />
das Berufskolleg AHS ein Schulprojekt zum Thema<br />
„Gleichstellung – 100 Jahre Frauenwahlrecht“ durch. Dazu<br />
gehört auch eine Befragung der weiblichen Kreistagsmitglieder,<br />
der heimischen Bürgermeisterinnen und der Frauen<br />
aus der Region, die ein Mandat im Landtag, im Bundestag<br />
oder im Europäischen Parlament haben. „Ziel dieser Umfrage<br />
ist es, die Möglichkeiten der Teilhabe von Frauen in der<br />
Politik im Kreisgebiet genauer beurteilen zu können“, sagt<br />
Lehrer Michael Birkner.<br />
Die Ergebnisse der Befragung werden am 8. März bei<br />
der Ausstellungseröffnung „100 Jahre Frauenwahlrecht“<br />
präsentiert.<br />
Zu den Befragten gehören auch die Bürgermeisterinnen<br />
Christa Schuppler und Nicole Reschke, die stellvertretenden<br />
Landrätinnen Jutta Capito und Waltraud Schäfer sowie<br />
Meike Menn, Mitglied der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen.<br />
Jutta Capito,<br />
stellvertretende Landrätin<br />
Die Frage, ob „Mann“ oder „Frau“ hat für Jutta Capito<br />
keine Rolle bei der Entscheidung gespielt, sich in der CDU<br />
zu engagieren: „Ich wollte immer schon aktiv mitarbeiten,<br />
statt nur zu kritisieren“, sagt die stellvertretende Landrätin.<br />
Sie kommt aus der Landwirtschaft und hatte deshalb<br />
auch nie Problem, sich in einer vermeintlichen Männerwelt<br />
zu behaupten. „Auch in der Kommunalpolitik hatte<br />
ich äußerst selten das Gefühl, nicht ernst genommen zu<br />
werden“, sagt die Neunkirchnerin. Gerade in der Kommunalpolitik<br />
könne man auch nicht mehr von einer Männerdomäne<br />
sprechen, da sich in den vergangenen Jahren<br />
viel getan habe. „Frauen werden mitunter sogar gezielt als<br />
Ansprechpartnerinnen und Expertinnen für Ausschüsse<br />
und Gremien gesucht und sind fester Bestandteil der Politiklandschaft<br />
– wenn auch gemessen an Mitgliederzahlen<br />
noch Luft nach oben ist“, sagt sie.<br />
Mit Blick auf die Zukunft macht sie sich über den Nachwuchs<br />
keine Sorge. „Die jungen Frauen sind heutzutage zielstrebig,<br />
gut ausgebildet und engagiert. Deshalb bin ich zuversichtlich,<br />
dass perspektivisch mehr Frauen ihren Weg in die<br />
Politik und auch in Führungspositionen finden werden.“<br />
100 Jahre Frauenwahlrecht<br />
Nicole Reschke,<br />
Bürgermeisterin von Freudenberg<br />
Um das zu fördern,<br />
kann sich<br />
Nicole Reschke,<br />
Bürgermeisterin<br />
von Freudenberg,<br />
Mentoring-<br />
Projekte vorstellen:<br />
„Wir sollten<br />
bewusst danach<br />
schauen, wo es<br />
jüngere Frauen<br />
gibt, die Interesse<br />
am politischen<br />
Gestalten haben,<br />
diese dann eine<br />
gewisse Zeit lang<br />
begleiten und so<br />
an die Politik heranführen.“<br />
Sie selbst ist<br />
seit etwas mehr<br />
als drei Jahren<br />
Bürgermeisterin<br />
und als Quereinsteigerin in die Politik gekommen. Auch<br />
für sie spielte bei dieser Entscheidung das Geschlecht keine<br />
Rolle, sondern eher die Überlegung, ob der Seitenwechsel<br />
aus dem Journalismus in die Politik gelingen kann, sagt<br />
die SPD-Politikerin. Zudem stellt sie fest, dass Politik für<br />
Frauen immer noch ein Stück weit aufwendiger ist als für<br />
Männer, „weil sich die Frage nach der Vereinbarkeit von<br />
Familie und politischer Karriere bei Männern einfach weniger<br />
stellt.“ Aus ihrer Sicht ist das für viele Frauen auch<br />
nach wie vor der Haupthinderungsgrund, um sich tatsächlich<br />
in der Politik zu engagieren.<br />
In den vergangenen drei Jahren im Amt hat Nicole<br />
Reschke versucht, die Menschen von sich und ihrer Arbeit<br />
zu überzeugen, „sich zu beweisen“. „Die Frage ‚Frau als<br />
Bürgermeisterin‘ stellt sich jetzt nicht mehr“, ist sie überzeugt.<br />
Am Anfang, direkt nach der Wahl, war das noch anders:<br />
Teile der Bürgerschaft haben schon sehr genau hingesehen,<br />
wie sich ‚die Neue‘ auf dem Chefsessel im Rathaus<br />
mache: „Sehr jung, Frau, zwei kleine Kinder, kommt aus<br />
einem anderem Bereich – ich musste mich vielleicht an der<br />
ein oder anderen Stelle doch schon stärker behaupten und<br />
durchsetzen als das vermutlich für einen Mann Anfang 50<br />
nötig gewesen wäre“, sagt sie.<br />
Im Kreis der Bürgermeister, des Landrates oder unter<br />
Wirtschaftsvertretern hatte Nicole Reschke dagegen von<br />
Anfang an wenig Probleme: „Das war im Siegerland schon<br />
etwas normaler. Christa Schuppler, die Bürgermeisterin<br />
von Wilnsdorf, hatte hier schon Vorarbeit geleistet“, sagt<br />
Nicole Reschke.<br />
<br />
40 durchblick 1/<strong>2019</strong> 1//<strong>2019</strong> durchblick 41
100 Jahre Frauenwahlrecht 100 Jahre Frauenwahlrecht<br />
Christa Schuppler,<br />
Bürgermeisterin von Wilnsdorf<br />
Christa Schuppler<br />
ist seit 2009<br />
Bürgermeisterin.<br />
„Ich bin damals<br />
von Seiten der<br />
Wilnsdorfer CDU<br />
angesprochen<br />
worden, weil man<br />
mir das Amt der<br />
Bürgermeisterin<br />
anscheinend zugetraut<br />
hat. Dass ich<br />
eine Frau bin, war<br />
offensichtlich kein<br />
Problem“, sagt sie.<br />
Grundsätzlich<br />
ist Christa Schuppler<br />
überzeugt, dass<br />
Frauen und Männer heutzutage in Deutschland gleichberechtigt<br />
sind. „Frauen müssen ihre Chancen erkennen, sie<br />
ergreifen, darauf hinarbeiten. Vom Himmel fallen Chancen<br />
nur selten. Wir alle müssen etwas dafür tun.“<br />
Trotzdem sieht sie auch Gründe, warum Frauen sich<br />
seltener in der Politik engagieren als Männer: „Die Hürden<br />
befinden sich in den Köpfen“, stellt sie fest: Es gibt leider<br />
noch viele Menschen, die Gleichstellung nicht selbstverständlich<br />
leben. Die glauben, dass Frauen durch Familie<br />
– insbesondere durch Kinder – sich der Aufgabe nicht voll<br />
und ganz stellen können. Zum Glück zeigen viele Beispiele,<br />
dass Männer und Frauen gleich gut Kinder erziehen<br />
und sich um ihre Familie kümmern können. Paare müssen<br />
gemeinsam ‚ihr‘ Modell finden und es dann leben“, ist<br />
Christa Schuppler überzeugt. Ihre Hoffnung: „Durch viele<br />
positive Beispiele kann man Frauen und Männer ermuntern,<br />
ihren Weg zu gehen.“<br />
dung kommt die Familienphase mit Kindererziehung. Für<br />
viele Frauen hat das zur Folge, dass es für sie erst sehr spät<br />
in Frage kommt, in eine ehrenamtliche Tätigkeit zu gehen.“<br />
Seit 2005 ist Meike Menn in der Politik aktiv und setzt<br />
sich in dieser Arbeit – neben anderen Themen – auch intensiv<br />
für die Gleichberechtigung ein: „Ich wollte als Frau weiterkommen,<br />
den Frauenanteil erhöhen und einfach zeigen,<br />
dass ich das auch kann, was die Männer machen“, sagt sie.<br />
Um den Anteil von Frauen in der Politik zu erhöhen,<br />
setzt sie auf eine Quotenregel: „Ich finde es nicht gut, dass<br />
eine Frauen-Quote gebraucht wird, aber das Ergebnis, nämlich,<br />
dass dadurch mehr Frauen z.B. ihren Weg in die Räte<br />
und Kreistage finden, ist für mich erstrebenswert.“<br />
Waltraud Schäfer,<br />
stellvertretende Landrätin<br />
„Frauenquote – ja oder nein“ – da gehen die Meinungen<br />
auseinander – auch unter Frauen. Während Meike Menn auf<br />
die Erfolge verweist, sind Jutta Capito und Waltraud Schäfer,<br />
ebenfalls stellvertretende Landrätin des Kreises Siegen-<br />
Wittgenstein, eher skeptisch.<br />
Dabei ist Waltraud Schäfer selbst über den so genannten<br />
„Frauenplatz“ in die SPD-Kreistagsfraktion gekommen. Das<br />
war vor genau 25 Jahren. Seither ist sie Kreistagsmitglied.<br />
„Dabei wäre damals auf der entscheidenden Sitzung der<br />
Punkt ‚Frauenplatz‘ beinahe einfach übergangen worden,<br />
nach dem Motto: ‚Es gibt ja sowieso keine Frau, die das in<br />
Anspruch nehmen würde!‘“, erinnert sich die Wittgensteinerin:<br />
„Da bin ich spontan aufgestanden und habe gesagt:<br />
‚Hallo? Wir haben doch mich!‘. Ich konnte nicht einsehen,<br />
warum Frauen einfach übergangen wurden“, sagt sie.<br />
Auch als sie Ortsvorsteherin in Niederlaasphe werden<br />
wollte, haben ihr viele Männer gesagt, sie könne das nicht<br />
und das werde nicht funktionieren. Andere haben sie aber<br />
auch dazu ermutigt. „Mut“, sagt sie, „war damals der entscheidende<br />
Faktor für meinen Einstieg in die Politik.“<br />
Trotzdem ist Waltraud Schäfer von einer Frauenquoten<br />
nicht begeistert, „weil ich der Meinung bin, wenn Frauen etwas<br />
schaffen wollen, dann können sie es auch alleine.“ Unterm<br />
Strich hat sie am Ende die positive Erfahrung gemacht:<br />
„Nachdem ich politisch tätig geworden bin, hatte ich nie das<br />
Gefühl, in der ‚Männerwelt‘ nicht anerkannt zu sein.“<br />
Eine Frau ist dabei ganz besonders aktiv gewesen: die Siegener<br />
Gewerbelehrerin Hedwig Heinzerling. „Als engagierte<br />
Wahlkämpferin für die liberale Deutsche Demokratische Partei<br />
trat sie z.B. noch am 18. Januar 1919, einen Tag vor der Wahl<br />
zur Nationalversammlung, um 18:00 Uhr in Eiserfeld auf.<br />
Zur Wahl berichtete die Siegener Zeitung am 20. Januar<br />
1919: „Zum ersten Male haben auch die Frauen das ihnen<br />
durch die Revolution gewährte Wahlrecht ausgeübt. Ja sie<br />
haben sich mit aller Kraft und dem lebendigen Interesse,<br />
das dieses neue staatsbürgerliche Recht bei ihnen hervorrufen<br />
musste, an der Wahlarbeit der Parteien beteiligt und<br />
hervorragende Dienste geleistet.“<br />
„Hedwig Heinzerling<br />
ist im heutigen<br />
Kreisgebiet die einzige<br />
Politikerin, die in<br />
der Weimarer Zeit ein<br />
politisches Mandat<br />
innehatte – wohl der<br />
Lohn ihrer intensiven<br />
Wahlkampfarbeit“,<br />
vermutet Thomas<br />
Wolf. Von 1920 bis<br />
1929 vertrat Heinzerling<br />
die DDP im Siegener<br />
Stadtrat.<br />
Nach 1945 nahm<br />
sie ihre politische Tätigkeit<br />
wieder auf. Von<br />
1945 bis 1956 stand<br />
Meike Menn,<br />
Die Ausstellung wurde vom Frauenmuseum in Bonn erstellt und<br />
Mitglied des Kreistages Siegen-Wittgenstein<br />
zeigt Portraits „Mit Macht einzelner zurFrauen, Wahl! die sich trotz aller Widerstände E-Mail: m.boettcher@siegen-wittgenstein.de<br />
überall in 100 Europa Jahrefür Frauenwahlrecht gleiche Rechte eingesetzt Europa haben. undErgänzt<br />
in Siegen-Wittgenstein“<br />
wird dievom Ausstellung 8. März bis durch 22. März regionale <strong>2019</strong> Recherchen. Ein begleitendes<br />
Schulprojekt Ausstellungseröffnung spannt zudemameinen Freitag, Bogen 8. März in die <strong>2019</strong>, Gegenwart. um 11 Uhr im FoyerDie desAnmeldungen Kreishauses richten Sie bitte an:<br />
Gruppenführungen sind nach Anmeldung möglich.<br />
Meike Menn gehört zur fünfköpfigen Fraktion von<br />
Bündnis90/Die Grünen im Kreistag. Sie besteht aus drei<br />
Denn mit der Ausstellung möchten wir nicht nur Geschichte Thomas Wolf, Kreisarchivar, Telefon: 0271 333-1510,<br />
Frauen und zwei Männern – und damit hat sie den höchsten<br />
Hedwig Heinzerling,<br />
spannend<br />
Organisation:<br />
präsentieren,<br />
Gleichstellungsbeauftragte,<br />
sondern auch Frauen<br />
Archiv<br />
ermutigen,<br />
und VHS des<br />
sich<br />
Kreises Siegen-Wittgenstein<br />
E-Mail: t.wolf@siegen-wittgenstein.de<br />
Frauenanteil aller Fraktionen im Kreistag Siegen-Wittgenstein.<br />
Deshalb stellt Meike Menn auch fest: „Leider wird<br />
Einladung zur Ausstellung<br />
HiermitInformationen<br />
lade ich Sie auch im Namen des Organisationsteams – der Adresse<br />
Allgemeine Öffnungszeiten<br />
Wahlkämpferin 1919<br />
heute aktiv in die Politik einzubringen.<br />
„Mit Macht zur Wahl! 100 Jahre Frauenwahlrecht in Europa“ Gleichstellungsbeauftragten Martina Böttcher Martina Böttcher, dem Archiv und Koblenzer Straße 73 Montag-Donnerstag 7:30-18 Uhr<br />
kommunale Politik immer noch von Männern dominiert, es Vor einhundert Jahren, als das Frauenwahlrecht in<br />
der Volkshochschule Gleichstellungsbeauftragte des Kreises – herzlich des Kreises zur Ausstellungseröffnung<br />
amTelefon: Freitag, 0271 8. März 333-2212 <strong>2019</strong>, dem Internationalen Frauentag,<br />
Siegen-Wittgenstein 57072 Siegen Freitag 7:30-15 Uhr<br />
gibt viele Fraktionen auf Kreis- und Stadtebene, die gar keine<br />
Frauen haben“, bedauert sie.<br />
Wittgenstein zeigt nur Portraits wenige einzelner politisch Frauen, aktive die Frauen. sich trotz Kreisar-<br />
aller Widerstände um 11 Uhr E-Mail: insm.boettcher@siegen-wittgenstein.de<br />
Foyer des Kreishauses ein. Die Historikerin Ulrike<br />
Deutschland Die eingeführt Ausstellung wurde, wurdegab vomes Frauenmuseum im heutigen Siegen- in Bonn erstellt und<br />
Titelbild: © Stadtarchiv München – Erste deutsche Demonstrationsfahrt für Frauenstimmrecht.<br />
München, September 1912. Vor der Abfahrt.<br />
Die „Hürden im Kopf“ sieht sie genauso wie Christa chivar Thomas überall Wolf inhat Europa Unterlagen für gleiche und Rechte Veröffentlichungen<br />
eingesetzt haben. Ergänzt Just, Bonn, führt in die Ausstellung ein.<br />
wird die Ausstellung durch regionale Recherchen. Ein begleitendes<br />
Schulprojekt spannt zudem einen Bogen in die Gegenwart. Die Anmeldungen richten Sie bitte an:<br />
Gruppenführungen sind nach Anmeldung möglich.<br />
Schuppler: „Die niedrige Präsenz von Frauen in der Politik aus der damaligen Zeit ausgewertet: „Ein Blick in die lokale<br />
kommt daher, dass der Eintritt in eine ehrenamtliche Tätigkeit<br />
– zu der Kommunalpolitik ja auch gehört – durch ein wahrgenommen spannend wurden. präsentieren, Durchweg sondern alle politischen auch Frauen Parteien ermutigen, sich LandratE-Mail: t.wolf@siegen-wittgenstein.de<br />
Presse zeigt, Denn dass die mitFrauen der Ausstellung als Wählerinnengruppe möchten wir nicht deutlich nur Geschichte AndreasThomas Müller Wolf, Kreisarchivar, Telefon: 0271 333-1510,<br />
rückständiges Frauenbild erschwert wird. Nach der Ausbil-<br />
boten Wahlkampfveranstaltungen heute aktiv in die Politikspeziell einzubringen. für Frauen an.“<br />
Hiermit lade ich Sie auch im Namen des Organisationsteams – der Adresse<br />
Allgemeine Öffnungszeiten<br />
Gleichstellungsbeauftragten Martina Böttcher, dem Archiv und Koblenzer Straße 73 Montag-Donnerstag 7:30-18 Uhr<br />
42 durchblick 1/<strong>2019</strong> 1//<strong>2019</strong> 57072durchblick Siegen Freitag 7:30-15 Uhr 43<br />
der Volkshochschule des Kreises – herzlich zur Ausstellungseröffnung<br />
am Freitag, 8. März <strong>2019</strong>, dem Internationalen Frauentag,<br />
Einladung zur Ausstellung<br />
„Mit Macht zur Wahl! 100 Jahre Frauenwahlrecht in Europa“<br />
Foto: Stadtarchiv Siegen, Bestand Fotodokumentation/Historische<br />
Alben, Fo 153 (undatiert, zwischen 1952 und 1956),<br />
Hedwig Heinzerling, Wahlkämpferin<br />
für die liberale Deutsche<br />
Demokratische Partei (DDP)<br />
sie als Stadtverordnete der FDP im Siegener Rat für „den<br />
Bau und die Ausstattung von Kindergärten, für die Förderung<br />
des Stadtkrankenhauses und des DRK-Kinderkrankenhauses,<br />
für soziale Fragen im weitesten Sinne, [und] für<br />
Probleme des Schulwesens.“<br />
Torsten Manges<br />
Informationen<br />
Martina Böttcher<br />
Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Siegen-Wittgenstein<br />
Telefon: 0271 333-2212
Gesellschaft<br />
Gesellschaft<br />
Frauen helfen Frauen<br />
Das Siegener Frauenhaus<br />
Man hat davon gehört, man weiß, dass es sie gibt,<br />
und doch scheint es für Außenstehende ein Ort<br />
zu sein, über den man, wenn überhaupt, nur leise<br />
spricht. Geheimnisvolles, Dunkles, schemenhafte Vorstellungen<br />
vermischen sich mit Unwissenheit und Unsicherheit.<br />
„Frauenhaus“– der Begriff scheint aus alter Zeit zu sein.<br />
Aus einer Zeit, in denen Frauen noch Untertanen ihrer<br />
Männer waren, aus einer Zeit der Frauen ohne Rechte. Ein<br />
Zufluchtsort am Rande der Gesellschaft, versteckt vor den<br />
Augen der Öffentlichkeit. Doch auch heute, im Jahre <strong>2019</strong>,<br />
in Zeiten von Gleichberechtigung, Internet und Selbstdarstellung,<br />
von Gender, Freiheit und Co, gibt es sie. Muss es<br />
sie (leider) geben, auch in Siegen.<br />
„Frauen helfen Frauen e.V.“ ist seit 1978 eine feste Institution<br />
in Siegen. Als frauenpolitische Initiative aus der Frauenbewegung<br />
der 1970er Jahre hervor gegangen, entwickelte<br />
sich der Verein zu einem unabhängigen Träger mit professionellen,<br />
psychosozialen Versorgungsangeboten für Frauen,<br />
die Gewalt erleben mussten. Das Siegener Frauenhaus, die<br />
Frauenberatungsstelle sowie die Fachstelle Sexualisierte<br />
Gewalt sind heute wichtige Anlaufstellen für Betroffene<br />
und Fachleute der Region. Gemanagt und verwaltet wird<br />
das Ganze von den aktiven Vereinsfrauen. Als Expertinnen<br />
zum Themenkomplex „Gewalt gegen Frauen“ arbeiten sie<br />
unermüdlich daran, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass<br />
Gewalt gegen Frauen alles andere als das Problem einer<br />
kleinen Randgruppe ist. Also Vorsicht! Es kann jeden treffen,<br />
in welcher Form auch immer.<br />
Foto: wikipedia commons<br />
Dass Sandra, damals ein<br />
junges, fröhliches Mädchen<br />
von 19 Jahren, sich einmal<br />
mit diesem Thema auseinandersetzen<br />
muss, hätte<br />
auch sie nie vermutet. Sie,<br />
die ihre Zukunft plante, sie<br />
klar und glücklich vor sich<br />
sah. Kurz – eine junge Frau,<br />
wie viele andere auch.<br />
Heute, sechs Jahre später,<br />
erzählt sie mutig und anschaulich<br />
ihre Geschichte.<br />
Die Geschichte ihres Weges<br />
in ein Leben ohne Gewalt:<br />
„Mein Name ist Sandra.<br />
Ich bin 25 Jahre alt und<br />
alleinerziehende Mutter<br />
von Ella, drei Jahre und<br />
Mike, sechs Jahre alt. Als<br />
Mike unterwegs war, habe<br />
ich meine große Liebe geheiratet: Sven. Kurz nach unserer<br />
Heirat wurde Sven immer öfter aggressiv, und das<br />
schon wegen Kleinigkeiten. Wenn das Baby schrie, beschimpfte<br />
er mich als unfähige Mutter. Stundenlange<br />
Diskussionen wurden Alltag. Er machte mich jeden Tag<br />
körperlich und seelisch fertig, bewarf mich mit Gegenständen,<br />
Essen oder Flaschen, zog mich an den Haaren.<br />
Dann fing er an, mich zu schlagen. Er versuchte mir alles<br />
zu nehmen, bis hin zu den Kindern. Sie haben all die<br />
schlimmen Situationen hautnah miterlebt. Sogar meine<br />
Abendrealschule musste ich aufgeben. Ich wollte doch<br />
eine Ausbildung beginnen. In den Momenten, wenn er<br />
mich schlug, empfand ich Todesangst. Meine Eltern<br />
wussten, dass er mich misshandelt. Doch sie hatten kein<br />
Verständnis für mich.<br />
Ich war alleine. Nach vielen Jahren nahm ich allen<br />
Mut zusammen, suchte die Nummer vom Frauenhaus<br />
heraus und rief dort an. Eine Mitarbeiterin, Nicole,<br />
hörte mir zu. Zum ersten Mal nahm mich jemand ernst.<br />
Nicole erklärte mir das Leben im Frauenhaus und die<br />
Möglichkeiten von Beratung und Begleitung, die ich<br />
dort haben würde. Das Gespräch bestärkte mich. Dort<br />
wäre ich nicht mehr allein auf mich gestellt.<br />
Heimlich sammelte ich etwas Kleidung und einige<br />
Papiere zusammen, gerade das, was wir tragen konnten<br />
und am Leib hatten. An einem vereinbarten Treffpunkt<br />
holte Nicole mich und die Kinder ab. Die Adresse<br />
des Frauenhauses ist aus Sicherheitsgründen anonym.<br />
Im Frauenhaus empfingen uns alle sehr freundlich.<br />
Es gibt dort vier große Wohnungen, die sich jeweils<br />
2-3 Frauen mit ihren Kindern teilen. Die Kinder werden<br />
in einem eigenen Kinderbereich betreut und können<br />
dort spielen.<br />
Wir erhielten ein eigenes Zimmer, das von nun an unser<br />
Zuhause sein sollte. Vom Frauenhaus bekamen wir<br />
für die ersten Tage alles, was wir brauchten: Lebensmittel,<br />
Kleidung, Wäsche, Spielsachen usw. In den folgenden<br />
Nächten haben wir seit Jahren zum ersten Mal wieder in<br />
Ruhe geschlafen.<br />
Nicole und ihre Kolleginnen unterstützten uns von Beginn<br />
an bei allem, was im Alltag zu bewältigen war: Unzählige<br />
Formulare ausfüllen und bei vielen Ämtern Anträge<br />
stellen. Fehlende Unterlagen besorgen. Endlich habe<br />
ich ein eigenes Konto. Mike besucht eine neue Schule und<br />
Ella einen Kindergarten. Und sie lieben die Betreuung im<br />
Kinderbereich – sind richtig aufgeblüht. Dann waren Sorgerechts-<br />
und Umgangsfragen zu klären. Immer wieder<br />
Anwalts- und Gerichtstermine, bei denen die Kinder und<br />
ich jedes Mal voller Angst auf Sven trafen. Die Begleitung<br />
durch Nicole und ihre Kolleginnen gab uns dabei immer<br />
Sicherheit. Ein Jahr lang brauchte ich, um so weit zu sein,<br />
erste Schritte in ein neues Leben ohne Gewalt zu machen.<br />
Das war nicht immer einfach, doch ich habe einen<br />
Neuanfang geschafft und lebe heute mit meinen Kindern<br />
in einer eigenen Wohnung. Ich habe meinen Schulabschluss<br />
nachgeholt und eine Ausbildung als Arzthelferin<br />
begonnen.“<br />
Sandra, die ihren Weg aus der Gewalt mit Hilfe des<br />
Vereins gegangen ist, ist nur ein Beispiel von vielen.<br />
„Wir müssen immer wieder aufzeigen, dass Gewalt kein<br />
individuelles Problem der betroffenen Frauen und deren<br />
Kinder ist“, sagt Stefanie Rehländer vom Vorstand des<br />
Siegener Frauenhauses.<br />
Kostenfreie Plätze in Frauenhäusern – für alle Frauen,<br />
fordern die Frauenhäuser Bundesweit. Dass der Schutz<br />
vor Gewalt oft am Geld scheitert, ist in solchen Notlagen<br />
schlichtweg ein Unding. Es darf nicht sein, da zumeist<br />
keine eigenen Mittel verfügbar und daher die Frauen gezwungen<br />
sind, Sozialleistungen zu beantragen, die ihr bei<br />
Ablehnung den Zugang ins Frauenhaus erschwert oder gar<br />
unmöglich macht. Zudem kommt noch, dass es viel zu wenig<br />
Plätze für die Frauen in Not gibt. Und an dieser Stelle<br />
sind wir alle gefragt: die Politik sowie ein jeder Bürger!<br />
Aus den Schwachen Starke machen, für die geschundenen,<br />
misshandelten Frauen, die jegliches Selbstvertrauen<br />
verloren haben, da zu sein, ihnen Zuversicht, Kraft<br />
und Hilfestellung für ein weiteres Leben ohne Angst zu<br />
geben, dafür stehen die Frauenhäuser weltweit. Auch das<br />
in Siegen.<br />
Stefanie Rehländer berichtet: „Unser größter Erfolg ist<br />
es, dass das Frauenhaus als erste Einrichtung des Vereins<br />
nun seit 40 Jahren besteht. Unzählige Frauen und Kinder<br />
haben hier einen Neuanfang finden können. Angefangen<br />
in einer kleinen Drei-Raum-Wohnung, steht uns heute ein<br />
ganzes Haus mit vier Wohnungen, einem Kinderbereich<br />
sowie einem Garten zur Verfügung. Eine persönliche Beraterin<br />
steht jeder Frau zur Seite, unterstützt sie in allen<br />
Belangen. Auch die Gemeinschaft der Frauen untereinander<br />
ist ein hilfreiches, soziales Netz. Alles zusammen wird<br />
so zur Grundlage für den Aufbau einer neuen Existenz und<br />
eines neuen sozialen Umfeldes geschaffen – ohne Gewalt.<br />
Und darauf sind wir stolz.“<br />
Eva Schumacher<br />
Hilfe im Frauenhaus zu finden wäre nicht möglich<br />
ohne finanzielle Hilfe. Durch eine Fördermitgliedschaft<br />
im „Förderverein Frauen helfen Frauen e.V. Siegen“<br />
kann die Arbeit auch mit einem jährlichen Mitgliedsbeitrag<br />
unterstützt werden. Neben Geldspenden freuen sich<br />
die Bewohnerinnen in der Hilfeeinrichtung auch über gut<br />
erhaltene, intakte Sachspenden für den täglichen Bedarf.<br />
Informationen unter der Telefonnummer: 0271/20463,<br />
www.frauenhelfenfrauen-siegen.de<br />
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44 durchblick 1/<strong>2019</strong> 1//<strong>2019</strong> durchblick 45
Es war am 6. November 2018, einem der letzten,<br />
sonnigen Herbsttage, die den Dozenten Herrn Bröder<br />
in einer Institution im Bergischen Land auf die<br />
Idee brachte, seinen Schützlingen aus dem Schulalltag<br />
die Möglichkeit zu geben, sich draußen zu beweisen. Seit<br />
Wochen gestaltete sich der Unterricht ein wenig schwierig,<br />
das Thema, das sich der Dozent vorgenommen hatte, in<br />
die Tat umzusetzen. In intensiver, spielerischer Kleinarbeit<br />
mit jedem Einzelnen und dann in der Gruppe, jungen Menschen<br />
im Alter zwischen 14 und 25 Jahren, eine Zukunft zu<br />
vermitteln, um Ihnen das Leben danach, hier in Deutschland,<br />
lebenswert zu gestalten.<br />
Das Leben davor hieß: Aus den Kriegswirrnissen in<br />
Syrien, mit allem Elend, Tod der nächsten Angehörigen,<br />
Freunde, in einer Trümmerwelt zu leben, in der kein normales<br />
Leben möglich war. Kein Stein stand mehr auf<br />
dem anderen. Das Wort „Zukunft“ wurde kleingeschrieben,<br />
und es war kein Ende abzusehen. Da blieb nur das<br />
eine: Flucht! Und wie sich diese Flucht darstellte, sei es<br />
über das Meer oder über Land, sahen wir hunderte Male<br />
in entsetzlichen Bildern, die über die Bildschirme flimmerten<br />
und die in anderen Medien ebenso dokumentiert<br />
wurden. Und diese Menschen, die es geschafft hatten aus<br />
diesem Elend herauszufinden, eine neue Heimat zu geben,<br />
hieß es zu integrieren. Aus dem Flüchtlingsalltag heraus,<br />
menschenwürdig untergebracht zu werden, Schritt<br />
für Schritt die fremde Sprache, Rechnen, Schreiben zu<br />
erlernen, Sitten und Gebräuche zu vermitteln, die andere<br />
Mentalität zu verstehen und vieles andere mehr. Um auch<br />
den jungen Menschen die Chance zu geben, in einem<br />
erlernten Beruf Fuß fassen zu können. Und Herr Bröder<br />
war und ist einer von vielen Menschen in diesen Institutionen,<br />
die es sich zur Aufgabe gemacht haben, hier den<br />
Anfang zu setzen, das Lernpensum mit Motivation und<br />
Freude anzugehen.<br />
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Integration<br />
Eine wahre Geschichte<br />
Ja, und dieser Tag war gekommen, seine Schützlinge in<br />
zweier Gruppen auf den Weg zu schicken. Herr Bröder wartete<br />
in der Zeit in einem kleinen Bistro auf die Truppe, die<br />
sich dort wieder einfinden sollte, wenn alle Aufgaben gelöst<br />
waren. Zuvor waren Listen erstellt worden, die Punkt für<br />
Punkt abgearbeitet werden sollten: Menschen aus verschiedenen<br />
Arbeitsbereichen anzusprechen und sie bitten, ein gemeinsames<br />
Selfie machen zu dürfen. Zum Beispiel: jeweils<br />
mit einem Taxifahrer, Busfahrer, Gemüsehändler, Bäcker<br />
und einem Metzger. Ferner in der Fußgängerzone auf alte<br />
und junge Personen zuzugehen und sie freundlich um ein<br />
Foto zu bitten. Keine dieser Personen lehnte es ab, sich den<br />
Jugendlichen zu stellen, alle waren sehr nett gestimmt.<br />
Nun ergab sich eine Situation, die so nicht geplant war:<br />
Die Gruppe von sechs Schülern traf sich vor Ende der letzten<br />
Frage und sie beschlossen, gemeinsam die vorletzte Aufgabe<br />
zu lösen. Nicht zwei, sondern sechs Schüler gruppierten<br />
sich um eine junge Frau, sprachen sie freundlich an, um<br />
ein gemeinsames Foto machen zu dürfen. Diese Frau war<br />
selbstverständlich geneigt mit dabei zu sein.<br />
Doch mit einem Mal schlug die heitere Stimmung um.<br />
Stimmen wurden laut, denn plötzlich umringte ein Polizeiaufgebot<br />
die Gruppe, die den Schülern Handschellen anlegten.<br />
Einem jungen Mann gelang es im letzten Moment schnell<br />
wegzurennen, und er konnte so den Lehrer am Treffpunkt erreichen.<br />
„ Hilfe! Hilfe! Herr Bröder, kommen Sie schnell!“<br />
Da stand er nun inmitten der aufgebrachten Menge und<br />
versuchte zu erklären, was die eigentliche Aufgabe der jungen<br />
Menschen gewesen war. Und der Polizist erzählte, wie<br />
es zu diesem Zwischenfall kam.<br />
Eine alte Dame hatte von ihrem Fenster aus beobachtet,<br />
wie die jungen Männer auf die Person zukamen und Sie nahm<br />
das Schlimmste an, denn die Bilder von vielen Großstädten<br />
kamen ihr in den Sinn, dass junge Frauen so verdeckt sexuell<br />
belästigt wurden, und so informierte sie die Polizei. Der<br />
Mannschaftsführer der Polizei lächelte und gab Anweisung<br />
die Handschellen zu entfernen.<br />
„Und was ist die letzte Aufgabe auf ihrem Fragebogen?“<br />
fragte der Beamte. „Einen Polizisten zu fragen, ob er ein Foto<br />
mit uns macht!“, sagte der Jüngste unter den Schülern ein wenig<br />
verschämt. „Dann lösen wir doch gemeinsam diese Aufgabe!“,<br />
und stellte sich strahlend in die Gruppe der Flüchtlinge.<br />
Ein anderer Polizeibeamter drückte auf den Auslöser.<br />
„Ich bedanke mich bei Ihnen und hoffe, dass es mehr Menschen<br />
wie Sie gibt, die bei der Integration helfen, dann gäbe<br />
es mehr Ruhe und Frieden unter der Bevölkerung!“, sagte der<br />
Gruppenführer und zog sich mit seinen Leuten zurück.<br />
Herr Bröder gruppierte seine Schüler um sich herum und<br />
zog an erstaunten, schweigenden Zuschauern vorbei, um den<br />
Heimweg anzutreten.<br />
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1. Welchen Baum besitzt jede Familie?<br />
2. Welcher Baum wird im Frühjahr gerne von Junggesellen<br />
gestohlen?<br />
3. Welcher Baum wird gerne mit Kerzen geschmückt?<br />
4. Welcher Baum steht an manchen Grenzen?<br />
5. Welcher Baum steht auf dem Dach des Hauses, das gerade<br />
fertig gebaut worden ist?<br />
6. Welcher Baum wird in Schichten gebacken, mit<br />
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48 durchblick 1/<strong>2019</strong> 1/<strong>2019</strong> durchblick 49
Satire von Uli Hoffmann<br />
Unterhaltung<br />
Neulich traf ich meinen<br />
Nachbarn Hermann<br />
in dessen Hobbykeller. Immer hat<br />
er neue Projekte in Arbeit und als ehemaliger Schreiner<br />
fertigt er mit Vorliebe nützliche oder künstlerische Sachen<br />
aus Holz. Ich grüßte und stellte meine obligatorische Frage.<br />
„Was machste denn heut Schönes, Hermann?“ Statt einer<br />
Antwort reichte er mir ein Brett, das er mit einem Zentimeter<br />
hohen Rand umfasst hatte. Anerkennend konstatierte ich:<br />
„Oh, wie hübsch, ein Brettchen! Für’s Frühstück?“ Hermann<br />
korrigierte mich: „Ach was. Das wird ein Tablett!“ „Wie<br />
nett, für deine Frau, nehme ich an.“ „Nein, für die Kinder“,<br />
erklärte mein Nachbar. Da ich sicher wusste, wie lange sein<br />
erwachsener Nachwuchs bereits aus dem Haus ist, schaute<br />
ich ihn fragend an. „Für die Kinder in der Grundschule sind<br />
die doch!“ Ich dachte an das gesunde Schulfrühstück, aber<br />
Hermann fuhr fort: „In der Zeitung und den Nachrichten ist<br />
doch in der letzten Zeit ständig die Rede davon, dass die<br />
Grundschulen mit Tabletts ausgestattet werden sollen, damit<br />
die Kinder besser lernen. Und da dachte ich mir, auf<br />
den Zug springe ich doch auf und produziere die Dinger.<br />
Guck mal, dahinten liegen an die hundert Bretter, die bereits<br />
zurechtgesägt habe. Ich muss dann nur noch den Rand und<br />
zwei Griffe anbringen, und fertig ist das ultramoderne Lernmittel.<br />
Ich habe Beschäftigung und verdien mir was dazu.“<br />
Der Teppichklopfer,<br />
ein<br />
aus Weidenoder<br />
Rattanzweigen<br />
„geflochtenes Instrument“,<br />
diente früher<br />
zur Entfernung von<br />
Staub und Schmutz<br />
aus Teppichen und<br />
Läufern. Viele haben<br />
den „Schall des<br />
Teppichklopfens“ bestimmt<br />
noch im Ohr<br />
und der ein oder an-<br />
Digitalisierung<br />
Mehr Tabletts<br />
an die<br />
Grundschule!<br />
Ich wusste nicht so recht, was ich von Hermanns<br />
Ausführungen halten sollte und fragte<br />
einfach: „Und wozu braucht man die Tabletts in der<br />
Grundschule?“<br />
„Genau weiß ich das auch nicht, ich bin ja auch kein Pädagoge,<br />
aber ich glaube, da kriegen die Kinder Zettel drauf serviert,<br />
damit sie zum Beispiel darauf schreiben oder rechnen.“<br />
„Und du bist sicher, dass deine pädagogisch wertvollen<br />
Tabletts in den Grundschulen ankommen?“<br />
„Aber hallo, heute kommt es eben auf die Art und Weise an,<br />
wie man den Lernstoff präsentiert, auf dem Tablett halt. Ich<br />
habe mich sogar angeboten, den Kindern eine Einführung zu<br />
geben. Ich erkläre die Regeln im Umgang mit den Tabletts.“<br />
„Als da wären?“<br />
Zum Beispiel „Das Tablett nicht als Wurfgeschoss benutzen!“<br />
oder „Nach der Frühstückspause Tablett gründlich<br />
reinigen!“<br />
Kritisch wandt ich ein: „Und das ist tatsächlich ein modernes<br />
Lernmittel?“<br />
„Natürlich. Das nennt man Digitalisierung. Kommt von<br />
‚digitus‘, das ist lateinisch und bedeutet ‚Finger‘. Die Grundschüler<br />
sollten möglichst viel mit den Fingern machen und<br />
was gibt es für ein besseres Lernmittel, welches die Kinder in<br />
den Fingern haben als ein handwerklich gut gemachtes Tablett<br />
aus dem natürlichen Werkstoff Holz!“ Uli Hoffmann<br />
Das gibt es noch<br />
dere erinnert sich vielleicht auch noch an die schmerzhafte<br />
Berührung des kindlichen Hinterteils bei Ungehorsam.<br />
Großmütter hievten schwere Teppiche und Läufer über die<br />
Teppichstange, um dann mit voller Kraft darauf zu klopfen<br />
– meist zum Missfallen der Nachbarn wegen den aufkommenden<br />
Staubwolken. Im Winter, wenn die Teppiche mit<br />
der Oberseite nach unten in den Schnee gelegt wurden, um<br />
dann mit dem Ausklopfer bearbeitet zu werden, dann liebten<br />
die Kinder es, diese Arbeit zu übernehmen. Und jede<br />
Hausfrau war anschließend stolz auf ihren geklopften, wieder<br />
farbenfrisch leuchtenden Teppich. Heute sieht man den Teppichklopfer<br />
nur noch selten im Einsatz, weil die elektrischen<br />
Geräte diese Arbeit viel leichter übernehmen. Jedoch als Dekoartikel<br />
ziert er noch so manche Wand. Ulla D’Amico<br />
Menschen und Fische<br />
Unernste Gedanken zur Evolution<br />
Alles Leben kam ursprünglich aus dem Meer. Auch wir<br />
Menschen sind dahergekommen. Im Laufe von Millionen<br />
von Jahren sind wir an Land gegangen – was<br />
definitiv kein kluger Entschluss war: Das kann wohl jeder<br />
nachvollziehen: Steigt man heute aus dem Wasser, so spürt<br />
man die volle Schwere des Körpergewichts auf die Knochen<br />
sinken, nachdem man beim Schwimmen sich vorher mit<br />
großer Leichtigkeit im Wasser bewegte. Auch gymnastische<br />
Übungen fallen einem bekanntlich im Wasser viel leichter<br />
als an Land. Rückenschmerzen und Rückenprobleme sind<br />
den Fischen sicher unbekannt, oder hat jemand schon einmal<br />
bei einem Fisch von einem Bandscheibenvorfall gehört?<br />
Nein – wohlgestützt und angenehm getragen vom Wasser<br />
gleiten ihre Körper elegant durch die Meeresfluten.<br />
Was hat uns nur an Land getrieben? Neugierde und Entdeckerlust?<br />
Zu wenig Raum kann es nicht gewesen sein,<br />
denn auch heute noch haben die Fische genügend Platz<br />
im Meer.<br />
Der zweite Fehler, der die erste falsche Entscheidung übrigens<br />
noch verstärkte, war der Entschluss zum aufrechten<br />
Gang; dafür war unser Körper ursprünglich nicht konzipiert<br />
– und wir haben uns damit eine Menge Gesundheitsprobleme<br />
eingehandelt. Nicht nur die Wirbelsäule, sondern einige innere<br />
Organe nehmen den aufrechten Gang übel und sacken<br />
infolge der Schwerkraft unzweckmäßig nach unten.<br />
Die Sehnsucht und vielleicht die Erinnerung an die wunderbare<br />
Zeit im Meer zeigt sich bei den Menschen heute in<br />
Fantasien und Märchen, in denen Nixen, Meerjungfrauen<br />
und Wassermänner vorkommen: Wesen, die halb Mensch<br />
halb Fisch in beiden Welten zu Hause und glücklich sind:<br />
es sei denn, sie werden gezwungen, eine von diesen Welten<br />
aufzugeben – wie z.B. die kleine Seejungfrau oder der Wassermann,<br />
der die schöne junge Lilofee freit und sie ständig<br />
im Wasser behalten will – wegen der gemeinsamen Kinder,<br />
die angeblich immer nach ihr weinen.<br />
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Fürwahr – es<br />
war ein verhängnisvoller<br />
Entschluss,<br />
an Land<br />
zu gehen, und<br />
wir hätten es vielleicht<br />
besser bleiben<br />
lassen sollen.<br />
Gelegentliche<br />
Landausflüge hätten<br />
es sicher auch<br />
getan, so wie wir<br />
jetzt gelegentliche<br />
Ausflüge ins Meer<br />
machen – mit oder<br />
ohne Schiff.<br />
Foto: wikimedia commons Bernd Schwage<br />
Pracht-Kandelaber von<br />
Carl Dopmeyer auf der<br />
Königsworther Brücke in Hannover<br />
Nun sitzen wir buchstäblich auf dem Trockenen, müssen<br />
unsere Nahrung mühsam selbst anbauen und haben durchweg<br />
ein mühsameres Leben als die Wasserbewohner. Der<br />
Weg zurück ist aus vielen Gründen ausgeschlossen. Es ist<br />
mir auch kein Fall bekannt, wo die Evolution einen gravierenden<br />
Fehler eingesehen und das Ganze rückgängig<br />
gemacht hätte. Wir sind auf jeden Fall zum Fortschritt verdammt<br />
und schreiten wacker voran. Wohin eigentlich? Dem<br />
Einzelnen ist das nicht bewusst. Ich hoffe, die Gene wissen<br />
es – unser eingebautes Programm. Wäre zu schrecklich,<br />
wenn es ein dem Zufall überlassener Taumel in die Zukunft<br />
wäre, der uns vorantreibt. Russisches Roulett sozusagen.<br />
Es ist wohl so und wird auch so bleiben: Die Vergangenheit,<br />
der Werdegang des Menschen ist weitgehend erforscht,<br />
und es lassen sich klare definitive Aussagen darüber machen.<br />
Aber was dagegen die Zukunft angeht, bleiben alle Vorhersagen<br />
im Bereich von Annahme und Spekulation. Das bedeutet<br />
aber auch, dass der Fantasie über eine glücklichere Zukunft<br />
keine Grenzen gesetzt sind.<br />
Adelheid Knabe<br />
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50 durchblick 1/<strong>2019</strong> 1//<strong>2019</strong> durchblick 51
Unterhaltung<br />
Unterhaltung<br />
Entschleunigung<br />
Eine Siegener<br />
Kurzgeschichte<br />
Foto:Rita Petri<br />
Plötzlich klirrte es. Ein Gast hatte es offenbar eilig<br />
und war so abrupt aufgestanden, dass er die an dem<br />
Tisch vor ihm sitzende Dame anstieß. Diese vollführte<br />
eine Abwehrbewegung und kippte dabei ihr Glas<br />
um, das daraufhin zu Boden fiel. Der Mann, der den Vorfall<br />
verursacht hatte und dessen ausgelöste Hektik gar nicht in<br />
dieses Lokal und zu den in ihm Sitzenden zu passen schien,<br />
entschuldigte sich und die Bedienung eilte mit Kehrblech<br />
und Lappen herbei und sagte: „Kein Problem!“<br />
In den Gesichtern der Gäste konnte man zwar ein gewisses<br />
Verständnis für das ungewollte Malheur ablesen,<br />
jedoch auch zumindest eine mimische Missbilligung der<br />
gestörten kontemplativen Situation. Es machte sich das<br />
Gefühl breit, dass es jetzt für alle an der Zeit sei, zur vorherigen<br />
Verlangsamung zurückzukehren.<br />
Den Mantel hatte ich auf legere Art über die Stuhllehne<br />
gelegt. Meinen Blick ließ ich über die Szenerie in dem<br />
Café gleiten. Außer mir befanden sich fünf weitere Gäste<br />
im Raum, darüber hinaus der Barista hinter dem Tresen<br />
sowie die Bedienung, die sich an der Kasse zu schaffen<br />
machte. Wir hatten uns alle ein freundliches „Hallo“ zugerufen,<br />
als ich wie jeden Nachmittag das Café in der Siegener<br />
Oberstadt betreten hatte, das gleichzeitig eine kleine<br />
Kaffeerösterei beinhaltete. Ich liebte diesen Ort, die persönliche<br />
Atmosphäre des gemütlichen Gastraumes und<br />
nicht zuletzt den hervorragenden Kaffee, den man hier<br />
serviert bekam. Ich beobachtete den Chef des Cafés hinter<br />
der Theke, wie er fachmännisch, jedenfalls nach meiner<br />
Einschätzung, die von einem Gast gewünschte Sorte frisch<br />
gerösteten Kaffees aufbrühte. Man hatte den Eindruck, er<br />
wolle durch den betont verlangsamten Produktionsprozess<br />
von der schonenden Langzeitröstung bis hin zum choreographisch<br />
anmutenden Aufgussritual von sich aus ein<br />
Zeichen der Entschleunigung setzen. Gewissermaßen als<br />
Protest und Gegenentwurf zum Prinzip des sich verbreitenden<br />
Trends des „Coffee to go“, in dessen Name ja bereits<br />
eine Art von Tempoansage enthalten zu sein scheint.<br />
Dieses Ritual hier genoss ich intensiv und war gleichzeitig<br />
fasziniert von der professionellen Ruhe des Barista. „Dein<br />
Kollege kommt heute etwas später!“ Der Satz der jungen<br />
Dame, die heute bediente, riss mich aus meiner genauen<br />
Beobachtung der Zeremonie hinter dem Tresen. „Darf ich<br />
dir schon etwas bringen?“, fragte sie. „Nein, ich warte, bis<br />
mein Freund da ist“, antwortete ich und widmete mich der<br />
Karte, nicht ohne den Barista aus den Augen zu lassen, der<br />
gerade dabei war, das Wasser mit einer kreisenden Bewegung<br />
in den Filter zu gießen. Mit meinem Freund und Kollegen<br />
traf ich mich hier fast jeden Tag, um mit ihm über<br />
die gepflegte Art Kaffee zu trinken, am liebsten aber über<br />
Literatur zu philosophieren.<br />
Auch dies als Gegenentwurf zum schnell getakteten<br />
Verlauf des uns auferlegten Arbeitstages. Stets versuchten<br />
wir beide, uns diese gemeinsame Stunde im Kalender freizuschaufeln,<br />
weil wir uns sagten, dass jegliche Tätigkeit<br />
beruflicher Art im Anschluss an diese bewusst gelebte<br />
Pause sich größerer Intensität erfreuen würde.<br />
In diesem Moment öffnete sich die Tür und mein Kollege<br />
und Freund betrat das Café. In der Hand hielt er ein<br />
Buch, welches er, als er seine Jacke auszog und Platz nahm,<br />
demonstrativ auf den Tisch legte. „Unser John!“, sagte er<br />
nach der Begrüßung, „Ist er nicht faszinierend?“ Ich legte<br />
mein Exemplar desselben Werkes daneben und bestätigte:<br />
„Absolut! Was nehmen wir? Einen brasilianischen Yellow<br />
Bourbon oder einen indischen Monsooned Malabar?“<br />
Mein Freund überlegte kurz und sagte dann: „Den Brasilianischen<br />
würde ich gerne probieren. Ich habe schon öfter<br />
überlegt, ob unser Held damals wohl einen anständigen<br />
Kaffee bekommen hat. Ich vermute eher, er als Engländer<br />
hat nur Tee getrunken.“ Mit Held meinte er John Franklin,<br />
jenen englischen Seefahrer und Hauptfigur im Roman,<br />
der nunmehr in zweifacher Ausführung vor uns auf dem<br />
Tisch lag. Wir hatten es zu unserem Ritual gemacht, in der<br />
Mittagspause beim Kaffee einen Austausch über Literatur<br />
zu pflegen. Dabei war es uns wichtig, die einstündige<br />
Pausenzeit durch bewusst zelebrierte Entschleunigung<br />
einer zumindest gefühlten Ausdehnung zuzuführen. Und<br />
welches Buch konnte die Atmosphäre in diesem Café wohl<br />
stärker unterstützen als Sten Nadolnys Roman „Die Entdeckung<br />
der Langsamkeit“! Nadolny erzählt das Leben John<br />
Franklins als das eines besonderen Menschen, der schon<br />
in seiner Kindheit durch große Langsamkeit auffiel. Eine<br />
Eigenschaft, die ihn zum Außenseiter machte, die ihm<br />
aber später, als er als Marineoffizier die Verantwortung für<br />
Schiff und Besatzung innehatte, zugutekommen sollte.<br />
Dieses Gefühl der bewussten Entschleunigung beim<br />
Plaudern im Café versuchten wir in die zweite Hälfte unseres<br />
Arbeitstages hinüberzuretten. Während des entspannenden<br />
Austausches beim Kaffeegenuss erzählten wir uns<br />
gegenseitig unsere Eindrücke und Empfindungen nach der<br />
Lektüre des Buches, die wir uns stets sozusagen als Hausaufgabe<br />
für das nächste Treffen auferlegt hatten. So genossen<br />
wir in Ruhe unseren Kaffee und durchlebten gleichzeitig<br />
intensiv die Passagen des Romans, wobei wir auch hier<br />
darauf bedacht waren, die jeweilige Szene keinesfalls nur<br />
abzuhandeln, sondern diese in einer Art Zeitlupe Revue<br />
passieren zu lassen.<br />
Wir rührten zum wiederholten Male den restlichen<br />
Kaffee um, als wollten wir den notwendigen und bevorstehenden<br />
Aufbruch noch weiter hinauszögern, genossen<br />
den letzten Schluck und gaben der Kellnerin durch einen<br />
stummen Impuls zu verstehen, dass wir bezahlen wollten.<br />
Die junge Dame nahm das Geld entgegen, wir bedankten<br />
uns bei ihr und dem Barista und verließen gemächlichen<br />
Schrittes mit einem „Bis morgen!“ das Café in der Siegener<br />
Oberstadt. „Motto?“, fragte ich wie jedes Mal. Damit<br />
meinte ich das Schlussritual, jeweils ein Zitat aus dem<br />
Buch, mit dem wir uns wieder auf den Weg zu unseren<br />
Arbeitsplätzen machten. „Dreimal hinsehen, einmal handeln!“,<br />
sagte ich und mein Kollege antwortete: „Die Ungeduld<br />
der anderen aushalten!“<br />
Uli Hoffmann<br />
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52 durchblick 1/<strong>2019</strong> 1//<strong>2019</strong> durchblick 53
Faszination Eisenbahn<br />
Ich bin mein ganzes Leben lang gern damit gefahren...<br />
Foto: Eva K., CC BY-SA 2.5, https://<br />
commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2164948<br />
Eisenbahn, so sagte man, als ich ein Kind war, heute<br />
sagt das niemand mehr. „Eisenbahner“ war einmal<br />
eine Berufsbezeichnung, die für manche mit einem<br />
gewissen Stolz oder Respekt verbunden war. Mein Vater<br />
war Eisenbahner – ob er stolz darauf war? Ich glaube nicht.<br />
Es war einfach normal für ihn, denke ich. Ein Auto hatten<br />
wir nicht; mein Vater, vor dem ersten Weltkrieg geboren,<br />
hatte gar keinen Führerschein, Autos waren ihm sein Leben<br />
lang fremd, irgendwie auch verdächtig, wie es manchmal<br />
schien, etwas Unsolides.<br />
Aber mein Vater reiste gern – also war die Bahn unser<br />
Weg in die Welt, als ich Kind war. Respektvoll staunend<br />
stand ich als Kind auf dem Bahnsteig, neben den rot lackierten<br />
Speichen der Antriebsräder, die größer schienen<br />
als die Erwachsenen um mich herum. Im Leerlauf war<br />
langsames, rhythmisches Schlagen von Metall auf Metall<br />
zu hören, vom Schmieröl leicht gedämpft, wechselnd<br />
mit dem rhythmischen Zischen der Ventile oben an der<br />
Lok. Wenn dann die Räder sich unter lautem Brausen des<br />
Dampfes allmählich zu drehen begannen, entwich bei kaltem<br />
Wetter aus den Ventilen unten an der Lok eine weiße<br />
Dampfwolke und es konnte geschehen, dass die Menschen<br />
darin für kurze Zeit nahezu unsichtbar wurden, bis sich der<br />
Dampf auflöste.<br />
„Verreisen“ – das hieß damals: mit der Bahn zu fahren,<br />
und es war immer spannend, manchmal aufregend, es führte<br />
heraus aus dem nur zu gut Bekannten, dem engen Kreis<br />
des Elternhauses und der Kleinstadt zu Neuem, Unbekannten,<br />
es führte meistens in den Süden, dorthin, wo in der<br />
Eisenbahnerkantine stämmige Kellnerinnen an jeder Hand<br />
zwei oder drei riesige Bierkrüge an die Tische trugen, wo<br />
unbekannte und schon deshalb willkommene Gerichte auf<br />
merkwürdig rechteckigen, in drei Bereiche unterteilten<br />
Tellern aus dickem Porzellan einzeln auf den Tisch kamen,<br />
es führte zu romantischen Fachwerkstädtchen, oder zu einer<br />
nach Heu duftenden Pension im Allgäu.<br />
Manche familiären Gewohnheiten und Einschränkungen<br />
waren nun aufgehoben, es wurde improvisiert – als<br />
Eisenbahnerkinder mit ihren Eltern durften wir in der<br />
1. Klasse reisen, und für eine Nachtfahrt in den Süden<br />
Deutschlands oder nach Österreich ließen sich im Abteil<br />
der 1. Klasse die drei Paare gegenüberliegender Sitze zu<br />
einer großen Liegefläche ausziehen, welch ein Komfort.<br />
Oft stand ich während der Reise am Ende des Waggons<br />
in der Nähe der Tür vor der Karte des deutschen Streckennetzes,<br />
verfolgte den Weg des Zuges und dachte mir andere<br />
Reisen aus. So prägte sich mir die Topografie Deutschlands<br />
nahezu von selbst ein.<br />
Für den 12- oder 13jährigen waren die Dampflokomotiven<br />
auch die ersten Objekte einer erwachenden Leidenschaft:<br />
auf dem nahen Betriebsgelände wurden sie mit<br />
großer Ernsthaftigkeit fotografiert, zunächst noch mit der<br />
6x9-Klappkamera des Vaters. Es galt den richtigen Moment<br />
zu erwischen, wenn die Loks richtig Dampf machten<br />
und sich damit in Szene setzten. Es waren wohl die letzten<br />
ihrer Art, die noch in Betrieb waren.<br />
In die benachbarte Großstadt fuhr<br />
man regelmäßig zweimal im Jahr<br />
zum Einkaufen von Kleidung, dies<br />
aber mit einem jener dunkelrot lackierten,<br />
aus höchstens zwei Wagen<br />
bestehenden und rundum verglasten<br />
Züge, die Schienenbus oder Triebwagen<br />
genannt wurden. Auch sie gibt sie<br />
schon lange nicht mehr. Ich bin gern<br />
mit diesen Triebwagen gefahren, weil<br />
ich meistens weit vorne sitzen und<br />
am Fahrer vorbei nach vorne schauen<br />
konnte; das Gefühl, wie es sein könnte,<br />
den Triebwagen zu fahren, wurde<br />
noch gesteigert, wenn mein Vater<br />
beim Zugführer erreichte, dass ich auf einem der beiden<br />
kleinen Sitze links und rechts von ihm sitzen durfte. Wie<br />
stolz war ich dann für eine halbe Stunde!<br />
Ich bin immer gern mit der Bahn gefahren, weil Aussicht<br />
bestand auf Neues, Unbekanntes, es war stets spannend.<br />
Schon der Blick aus dem Fenster bot neben Vertrautem<br />
immer wieder Neues: im Südwesten Deutschlands<br />
waren viele Gebäude anders als bei uns, rötlich und unverputzt<br />
etwa. Nach Stunden der Reise ferne Hügel und Berge:<br />
das musste der Schwarzwald sein! Was könnte dahinter<br />
sein? Man konnte ins Träumen kommen...<br />
Ich bin immer gern Bahn gefahren, weil ich selbst nicht<br />
viel dabei tun musste. Einmal im Zug sitzend, war für mich<br />
gesorgt, ich musste auf nichts achten außer darauf, rechtzeitig<br />
wieder auszusteigen. Und da ich nichts zu tun hatte und<br />
mich um nichts kümmern musste, genoss ich die köstliche<br />
Freiheit zu schauen oder gar nichts zu tun. Natürlich hatte<br />
ich etwas zu essen bei mir, meistens ein selbst gefertigtes<br />
Butterbrot, wie ich es in der Kindheit, als ich noch mit den<br />
Eltern reiste, gelernt hatte. Ein Butterbrot auszupacken, womöglich<br />
noch ein hartes Ei und eine Tomate dazu, gehört bis<br />
heute für mich noch zu einer gelungenen Bahnreise.<br />
Ich bin immer gern Bahn gefahren, weil es viel zu sehen<br />
gab, manchmal auch zu staunen. In meiner ersten Zeit<br />
als Student bin ich häufig die Mittelrheinstrecke gefahren<br />
und habe es immer wieder genossen, den Verlauf des Rheins<br />
von Fenster aus zu verfolgen, die Weinberge und die Burgen<br />
vorbeiziehen zu lassen, und meistens habe ich den Genuss<br />
noch gesteigert, indem ich rechtzeitig in den Speisewagen<br />
gewechselt bin und mir den Luxus einer Tasse Kaffee gegönnt<br />
habe. Der Kaffee kam in einer bauchigen Tasse aus<br />
robustem Porzellan, und seine braune Oberfläche schaukelte<br />
im Takt des Zuges. Bis Koblenz war die Tasse längst leer,<br />
aber ich hatte einen guten Grund, am weiß gedeckten Tisch<br />
am Fenster zu sitzen und doppelt zu genießen.<br />
Manchmal war ich es leid nur zu anzuschauen, was schon<br />
auf gleicher Höhe mit mir war, und wollte sehen, was entgegenkam,<br />
auf was der Zug hinzurollte. Besonders an warmen<br />
Tagen war es ein Genuss, in dem Gang, der die Abteile entlang<br />
führte, am heruntergeschobenen Fenster zu stehen und<br />
mit der gebotenen Vorsicht den Kopf hinaus in den Fahrtwind<br />
zustrecken. Ein wenig Nervenkitzel war wohl auch<br />
dabei. Nie habe ich es damals versäumt, bei der Einfahrt<br />
nach Köln über die Hohenzollernbrücke<br />
auf der linken Seite<br />
aus dem geöffneten Zugfenster<br />
nach vorn zu schauen: die erhabene<br />
Symmetrie des gotischen<br />
Chores hat mich jedesmal fasziniert,<br />
wenn der Zug, von Osten<br />
kommend, genau auf die Mitte<br />
des Doms zu fährt, bevor er im<br />
letzten Moment nach rechts in<br />
den Bahnhof einbiegt.<br />
Wahrscheinlich bin ich<br />
auch immer gern Bahn gefahren,<br />
weil sich mit dem In-<br />
Bewegung-Setzen des Zuges<br />
– vorausgesetzt, es ist nicht zu eng oder laut - eine gewisse<br />
Leichtigkeit einstellt. Zeitweise bin ich regelmäßig die zwei<br />
Stunden in meine Heimatstadt gefahren, um mich um meine<br />
alte Mutter zu kümmern; dabei habe ich häufig etwas zu arbeiten<br />
mitgenommen. Ich war dann viel rascher fertig damit,<br />
zu lesen, was zu erarbeiten war, und schneller waren Entscheidungen<br />
getroffen, als dies zuhause in meinem Arbeitszimmer<br />
geschehen wäre. Es scheint mir, dass die Bewegung<br />
im geschützten Raum eines Zuges den Geist lockerer macht.<br />
Wenn ich heute längere Strecken mit der Bahn fahre,<br />
habe ich in der Regel nichts an Arbeit mehr bei mir, vielleicht<br />
eine Tageszeitung oder ein Buch, das ich schon länger<br />
lesen wollte – auch dann tritt die beschriebene Leichtigkeit,<br />
ein Gefühl von Freiheit, rasch ein – vielleicht weil die unbearbeiteten<br />
Themen, die unerledigten Aufgaben, die nicht<br />
durchgesehenen Papierstapel zuhause geblieben sind.<br />
Heute fahren die Züge auf manchen Strecken mit einer<br />
Geschwindigkeit, die ich mir in meiner Jugend nicht<br />
vorstellen konnte; und ich liebe es, mit schnellen Zügen<br />
zu fahren. Eine hohe Geschwindigkeit, der ich mich überlassen<br />
kann, bei der ich – anders als beim Autofahren –<br />
die Kontrolle abgeben kann, auf die ich jedenfalls keinen<br />
Einfluss habe, kann ich gut genießen – so etwa beim Start<br />
eines Jets, aber auch schon im ICE auf einer Hochgeschwindigkeitsstrecke<br />
kann ich mich der Geschwindigkeit<br />
einfach hingeben und die leichten Empfindungen der<br />
Schwerkraft, die mich vielleicht ein wenig den Sitz drückt<br />
Längst auf dem Abstellgleis: Schienenbus<br />
bzw. Triebwagen der Baureihe 798<br />
oder hin und wieder, nicht zuviel natürlich, leicht seitwärts<br />
schaukelt, als angenehm erleben. Friedrich Ochsmann<br />
54 durchblick 1/<strong>2019</strong> 1//<strong>2019</strong> durchblick 55
Portrait<br />
Portrait<br />
Henrike Weiand<br />
Günter Schrenk<br />
Jahrgang: 1948, geboren in Erndtebrück,<br />
Beruf: Einzelhandelskauffrau<br />
Ein Tagebuch mit verschlüsseltem Code und Sound war<br />
in den letzten Jahren der Verkaufsschlager für Mädchen.<br />
Neben dem Einhorn in allen Variationen. Und die<br />
Jungen griffen immer wieder eher nach technischem Spielzeug<br />
– wie Lego und Playmobil, erzählt Henrike Weiand,<br />
die bis vor kurzem die Buchhandlung, mit Schreibwaren<br />
und Spielzeug im Angebot, in Erndtebrück führte.<br />
Für Henrike war diese Buchhandlung, die sie bereits mit<br />
18 Jahren übernahm, der Lebensmittelpunkt bis zum 5. Januar<br />
<strong>2019</strong>. Dieses besitzergeführte Geschäft wurde 1908 nahe<br />
der Volksschule von ihren Urgroßeltern Wilhelm und Sophie<br />
Weyandt gegründet. Da ihre Mutter weniger Interesse an<br />
diesem Geschäft hatte, übernahm Henrike Weiand 1966 den<br />
Buchladen, konnte auf ihre Hilfe bauen. Clever war Henrike<br />
schon immer und sie schaffte es, die Hürden, die ihr als damals<br />
noch nicht Volljährige in den Weg gelegt wurden, mit Tricks<br />
zu nehmen. Alle Veränderungen im Literaturgeschmack hat<br />
sie über Jahrzehnte mitgemacht: Von religiöser Literatur bis<br />
zu den Lore-Romanen, die sich seinerzeit gut verkauften, bis<br />
hin zur Krimischwemme mit Fitzek-Büchern und Co.<br />
Irgendwann nahm sie auch Schreibwaren und Spielzeug<br />
in ihr Programm auf und öffnete so die Tür für Kinder und<br />
Teenager. Das Spielzeug durfte man auch aus- und anpacken,<br />
was sonst nicht erlaubt war. Nach der Schule stürmten<br />
ihre jungen Besucher den Laden und konnten hier erstmal<br />
den Schulstress vergessen. „Goldig war, dass mir immer<br />
wieder kleine Briefchen und Geschenke mitgebracht wurden,<br />
um auch mir eine Freude zu machen“, begeistert sich<br />
Henrike Weiand noch heute. Entsetzt waren „ihre“ Kinder<br />
als sie erfuhren, dass sie schließt und haben gefragt, wo sie<br />
jetzt hinsollen.<br />
Natürlich war die Buchhandlung Weiand auch für alle anderen<br />
ein Treffpunkt, wenn es um Bücher ging. Immer konnte<br />
Henrike persönlich beraten und gute Tipps geben, auch außerhalb<br />
der Literatur. Die Buchhandlung war ein Anlaufpunkt<br />
mehr oder weniger für gesamte Gemeinde Erndtbrück.<br />
Ihr persönliches Lieblingsbuch, das sie auch x-mal verkauft<br />
hat, ist der Roman „Rote Sonne“ von Barbara Wood.<br />
Für Senioren kann sie spontan kein Buch oder Ratgeber<br />
empfehlen. Zu unterschiedlich sind die Interessen.<br />
Bis vor einiger Zeit hat sie sich gern mit Nordic Walking<br />
fit gehalten. Nach einer Knieoperation geht das nun nicht<br />
mehr und sie musste auch über die Zukunft ihres Geschäfts<br />
nachdenken. Ihre Söhne haben sich für technische Berufe entschieden.<br />
So musste sie nun nach über 100 Jahren den Traditionsladen<br />
an der Siegener Straße schließen. Was ihr natürlich<br />
sehr schwer gefallen ist. Ausschlaggebend war natürlich auch<br />
die Konkurrenz des Online-Handels, wo auch Spielzeug und<br />
Bücher rund um die Uhr verfügbar sind.<br />
Gegen E-Books hat sie heute nichts mehr und benutzt<br />
inzwischen selbst eins. Ebenso lässt sie sie sich im Haus<br />
und Garten nicht nur von ihrem Mann, sondern auch vom<br />
Robotermäher und -staubsauger helfen.<br />
Für die Zukunft hat Henrike Weiand auch schon Pläne.<br />
Aber erstmal sucht Abstand und will in die Sonne Ägyptens<br />
fliegen. Eine Nilfahrt ist schon gebucht.<br />
●<br />
Mittwochs punkt 8:00 Uhr steht Günter Schrenk seit<br />
nun genau zehn Jahren (er hat im März sein 10jähriges<br />
Jubiläum) am Einkaufzentrum in Erndtebrück<br />
und wartet mit dem Bürgerbus auf seine Fahrgäste.<br />
Beim Einsteigen hilft er Senioren, meist Seniorinnen, mit<br />
Rollator und Taschen. Hat auch immer ein Lächeln und ein<br />
offenes Ohr für seine Gäste, soweit es der Verkehr erlaubt.<br />
Denn im Alter wird mobil sein immer schwieriger, zumal<br />
auf dem Land. Auch junge Frauen ohne Auto sind froh, mit<br />
dem Bürgerbus ihre Termine wahrnehmen zu können. Und<br />
seit wenigen Jahren fährt er auch Asylanten - meist Familien<br />
mit kleinen Kindern – die er nach einem kurzen Anruf in ihrem<br />
Heim abholt und später an den Fahrplan angepasst wieder<br />
zurück bringt. Die Dankbarkeit seiner Fahrgäste macht<br />
Günter Schrenk glücklich. Alle sind froh, einmal nicht auf<br />
Familie oder Nachbarn und Freunde angewiesen zu sein,<br />
um etwas zu unternehmen.<br />
Seinerzeit wurde er als Wassermeister der Gemeinde<br />
beim Austausch einer Wasseruhr vom Hausbesitzer angesprochen,<br />
ob er nicht Lust habe, beim Bürgerbusverein als<br />
Fahrer ehrenamtlich mitzumachen. Gesagt, getan. Beim<br />
TÜV in Siegen erwarb er seinen Personenbeförderungsschein<br />
und nun im Ruhestand konnte es losgehen. Eine<br />
Fahrerin und neun Fahrer teilen sich den Fahrdienst, der<br />
strikt nach Fahrplan aber auch schon mal flexibel festgelegt<br />
wird. Er ist ein fröhlicher Mensch. Mit einem verschmitzten<br />
Lachen erzählt er von seiner Arbeit aber auch vom Bürgerbusverein.<br />
Hier arbeiten Teamplayer zusammen und er fühlt<br />
sich in dieser Gemeinschaft sehr wohl. Über 100.000 Fahrgäste<br />
waren seit 2005 mit dem Bus unterwegs. Die Fahrleistung<br />
von insgesamt fast 600.000 km macht es erforderlich,<br />
dass für <strong>2019</strong> nun schon bald der dritte Bus geliefert<br />
wird. Der Kleinbus darf maximal 8 Personen plus Fahrer<br />
befördern. Den Bus finanziert wie vorher auch das Land<br />
Nordrhein-Westfalen. Auch Sponsoren beteiligen sich an<br />
der Finanzierung und die Arbeit der Ehrenamtlichen kann<br />
nicht genug geschätzt werden. Spenden, Mitgliedsbeiträge<br />
und ein geringer Fahrpreis (1 Euro bis 1,50 Euro) fließen in<br />
die Kasse des Vereins. Der Bürgerbus in Erndtebrück steht<br />
glücklicherweise über Nacht in einer Halle des Autohauses<br />
Müller, wo auch unentgeltlich kleinere Reparaturen durchgeführt<br />
werden.<br />
Das Konzept des „Buurtbus“ (Bürgerbus) wurde erstmals<br />
1977 in den Niederlanden entwickelt, um Lücken im<br />
öffentlichen Nahverkehr auszugleichen. Bald übernahm<br />
man in Deutschland diese Idee. So wie Günter Schrenk berichtet,<br />
ist es in Erndtebrück schwierig, Fahrer-Nachwuchs<br />
zu finden. Er freut sich über Jung-Senioren, die gerne beim<br />
Bürgerbusverein mitmachen würden!<br />
Gern ist Günter Schrenk in der Natur unterwegs und genießt<br />
das schöne „Witti-Land“. Seit 40 Jahren ist er als Jäger<br />
Jahrgang: 1945, geboren in Hemschlar bei Bad Berleburg,<br />
seit 1973 in Erndtebrück, Beruf: Wassermeister<br />
in einem nahe gelegenen Waldrevier unterwegs. Doch die<br />
Ruhe im Wald wird immer mehr von Joggern und Mountainbikern<br />
gestört. Jetzt hat er sich ein Motorrad gekauft<br />
und plant für den Frühling Touren durch sein Wittgenstein.<br />
Texte: Tessie Reeh; Fotos: Rita Petri<br />
56 durchblick 1/<strong>2019</strong> 1//<strong>2019</strong> durchblick 57
Aus der großen weiten Welt zurück in die Provinz<br />
Das Cumberland-Hotel mit 3000 Betten im Westend von London ist eines der größten Hotels<br />
in der Gegend um den Marbel-Arch und der Park Lane.<br />
Hätte, hätte, Fahrradkette ist ein Schlagwort, das<br />
ständig benutzt wird. Ich ertappe mich immer wieder<br />
dabei, mich zu fragen: Hätte ich dieses oder<br />
jenes anders entschieden, wäre dann mein Leben völlig anders<br />
verlaufen? Vielleicht sogar schöner und interessanter<br />
oder erfolgreicher?<br />
Anfang des Jahres 1960 war ich im Cumberland-Hotel<br />
(3000 Betten) im Westend von London angestellt, wohin<br />
mich eine Ausbildung im größten und besten Hotel der<br />
Stadt Siegen, in anderen großen und namhaften Hotels Europas<br />
und viel Glück sowie die richtige Strategie gebracht<br />
hatten. Im Rahmen meiner Tätigkeit dort wurde ich auch<br />
zusammen mit einer franko-kanadischen Kollegin in den<br />
Buckingham-Palast geschickt. Der Buckinham Palast wurde<br />
1703 von dem gleichnamigen Herzog erbaut und ist seit<br />
1873 Royaler Amtssitz. Anlass meiner damaligen Tätigkeit<br />
im Palast war der Staatsbesuch von General de Gaulle bei<br />
der Königin in London. In England kommt man Gästen mit<br />
anderer Muttersprache nicht entgegen. Man erwartet, dass<br />
diese die englische Sprache beherrschen. Nur Mary und ich<br />
aus dem Hotel sprachen französisch. Schlimm genug, dass<br />
wir nur zwei waren bei der Größe des Hotels. Es sollte von<br />
Seiten des Hotels daher eine Art Anerkennung sein.<br />
Im Palast aber sahen wir weder die Königin noch den<br />
General de Gaulle, sondern wurden vom Majordomus, Mr.<br />
Duddigan, empfangen. Dieser zeigte uns den fertig eingedeckten<br />
Thronsaal mit Blumenschmuck in den Farben der<br />
französischen Trikolore und einen Teil der Sammlung der<br />
Königin, besonders die mitgebrachten Staatsgeschenke<br />
aus aller Herren Länder.<br />
Dumm gelaufen<br />
Mir war aufgefallen, dass alles Catering um die königliche<br />
Familie und den Palast immer vom Cumberland-Hotel<br />
ausging. Wer sich vom Personal in irgendeiner Form verdient<br />
gemacht hatte, durfte für die königliche Familie tätig<br />
werden, wie z.B. meine Kollegin und Freundin Taimi aus<br />
Turku in Finnland, die jedes Jahr die Garden-Party der Königin<br />
betreute. Auf diese Garden-Partys waren Bürger des<br />
Landes eingeladen, die sich im Jahr zuvor einen Namen<br />
gemacht hatten. Sie wurden mit einem Handschlag der Königin<br />
geehrt und machten dabei einen Hofknicks. Andere<br />
wurden zum Ritter oder zur Dame geschlagen und konnten<br />
sich danach ,,Sir“ oder ,,Lady“ nennen. Wenn man im<br />
Cumberland-Hotel beschäftigt war, befand man sich praktisch<br />
,,en Famille“.<br />
Diese Zusammenhänge habe ich erst sehr viel später bemerkt.<br />
Sie gingen auf die Schlacht bei Königgrätz im Jahr<br />
1866 zurück: In dieser Schlacht hatten sich das Königreich<br />
Hannover und die Habsburger zusammengetan, um gegen<br />
die Preußen zu kämpfen. Leider aber siegten die Preußen.<br />
Der König von Hannover musste nach Österreich ins Exil<br />
gehen. Er baute dort noch einige Paläste, blieb aber Exkönig.<br />
Die Preußen übernahmen die Hannoverschen Lande.<br />
Den Kronprinzen von Hannover aber konnte man<br />
schlecht Ex-Kronprinz nennen. Aus ihm wurde der Herzog<br />
von Cumberland nach der gleichnamigen Provinz in<br />
England. Die Hannoveraner waren Welfen. Und in England<br />
gab es auch Welfen, z. B. Königin Viktoria. Man hat<br />
wahrscheinlich viel Hannover-Vermögen nach England<br />
transferiert, denn man befand sich ,,en Famille“. Das Cumberland-Hotel,<br />
das Piccadilly-Hotel und das Strand-Hotel<br />
Foto: Sammlung Loos, Archiv Burkhard Schneider<br />
Aus dem Siegerland<br />
im Zeitungs-Viertel Fleet-Street sowie drei Cornerhouses<br />
(hier wurden nur Salatbüffets serviert) und unzählige Tea-<br />
Shops in und um London herum waren zur Lyons-Company<br />
zusammengefasst worden. Ins Deutsche übersetzt heißt das<br />
,,Löwengesellschaft“. Und es würde mich überhaupt nicht<br />
wundern, wenn hier ,,Heinrich der Löwe“ (auch ein Welfe)<br />
der Namensgeber war. Die Königin spricht immer von ,,der<br />
Firma‘, wenn sie ihre Paläste, zahlreiche andere königliche<br />
Immobilien und Hotel- und Industriebeteiligungen meint.<br />
Damals lud mich Mr. Duddigan, der Majordomus des<br />
Palastes, in seine Familie (Frau und vier Söhne) nach Windsor<br />
ein. Mr. Duddigan war ein stattlicher Mann, der eine natürliche<br />
Autorität ausstrahlte und sich uns gegenüber sehr<br />
freundlich verhielt. Vielleicht wollte er mich kennen lernen<br />
wegen meines ,,Deutschseins“, denn seine Arbeitgeber waren<br />
ja auch überwiegend Deutsche und sprachen auch fast<br />
akzentfrei Deutsch. Oder wollte er mich kennen lernen, weil<br />
in meinen Personal-Papieren, die vom Hotel in den Palast<br />
geschickt worden waren, ,,römisch-katholisch“ stand? Iren<br />
sind strenge Katholiken. Vielleicht fühlte er sich in der anglikanischen<br />
Gesellschaft als Außenseiter. Der Palast hat 450<br />
Beamte am Hof, die spießig und altmodisch, zugleich aber<br />
stolz auf ihre Zugehörigkeit zum Königshaus. Ganz sicher<br />
aber hätte mir Mr. Duddigan eine Führung durch Windsor<br />
Castle gewährt, denn diese Kompetenzen hatte er.<br />
Hätte ich damals die Einladung angenommen, hätte ich<br />
heute bei der Royalen Hochzeit von Prinz Harry mit Meghan<br />
Markle in Windsor Castle ein besseres Hintergrundwissen<br />
gehabt.<br />
Ich nahm Mr. Duddigans Einladung nicht an, sondern<br />
kehrte Ende des Jahres 1960 nach Siegen zurück mit dem<br />
Plan, bei der damals bekannten Sprachenschule Dr. Bode<br />
Abschlüsse in der englischen, französischen und italienischen<br />
Sprache zu machen.<br />
Zurück im Siegerland erlebte ich die größte Umstellung<br />
meines Lebens: Die Veränderung von der Millionenmetropole<br />
Londons in die Enge der Provinz war mir sehr schwer<br />
gefallen. <br />
Erna Homolla<br />
Zurück in Siegen<br />
Eine Theatervorstellung über Demenz<br />
Im Foyer des Lÿz sind drei Stationen eines Demenzparcours aufgebaut.<br />
Eine Veranstaltung des<br />
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57072 Siegen<br />
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11. April <strong>2019</strong><br />
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58 durchblick 1/<strong>2019</strong><br />
1//<strong>2019</strong> durchblick 59
Historisches aus dem Siegerland<br />
Die Fahnenflüchtigen<br />
von Obersetzen<br />
Es war im Jahre 1913, also ein Jahr vor Beginn des<br />
ersten Weltkrieges, als auf den Bergen überall in<br />
Deutschland Feuer angezündet wurden. Diese sollten<br />
daran erinnern, dass Napoleons Herrschaft vor 100 Jahren<br />
beendet worden war. Auch im Siegerland brannten viele solcher<br />
Feuer. In dem kleinen Örtchen Obersetzen leuchteten<br />
bei Dunkelheit die Flammen auf der Bergeshöhe.<br />
Obersetzen war 1913 ein kleines Dörfchen und hatte<br />
310 Einwohner. Weder Wasserleitung noch Gasanschluss<br />
waren vorhanden. Es lag abseits der Heerstraße, kein Omnibus<br />
oder Straßenbahn durchquerten den idyllischen Ort.<br />
Er lag hinter den Bergen, versteckt in einem stillen Winkel,<br />
nur Wanderburschen lernten das saubere Dörfchen und seine<br />
Bewohner kennen. Bis zur kommunalen Neugliederung<br />
im Jahr 1966 gehörte der Ort zum Amt Netphen und wurde<br />
am 1. Juli 1966 ein Stadtteil der neuen<br />
Stadt Hüttental. Mit der Gebietsreform<br />
vom 1. Januar 1975 fiel Hüttental mit<br />
dem Ortsteil Obersetzen an Siegen.<br />
Aber zurück ins Jahr 1913, als folgende<br />
Geschichte von Siebels Patte,<br />
Erzähler historischer Geschichten aus<br />
Obersetzen, die Runde machte.<br />
„Als ‚Napoleon der 1.“ den Angriff<br />
auf Russland vorbereitete, mussten<br />
auch die Männer aus dem Siegerland<br />
dem Stellungsbefehl Folge leisten. Unsere<br />
beiden Protagonisten sollten sich<br />
in der Hauptstadt des Großherzogtums<br />
Bergen melden, zu dem auch das<br />
Siegerland gehörte. So machten sich<br />
Stutte und Siebel, zwei junge Männer<br />
aus Obersetzen, im Jahr 1813 auf den<br />
Weg nach Düsseldorf.“ Siebel sagte:<br />
Siegen - Obersetzen heute<br />
Foto: Heimatverein Setzen e.V.<br />
„Was Gutes wird der Großherzog nicht vorhaben“. Napoleon<br />
wollte gegen Russland ziehen und die wehrfähigen<br />
Männer seiner eroberten Länder mit in den Krieg nehmen.<br />
,,Napoleon wird wohl nicht so dumm sein und sein Heer<br />
in das weite Eisland führen, das kaum ein Mensch kennt“,<br />
antwortete Stutte.<br />
Hören und Sehen verging den beiden, als sie die vielen<br />
Menschen in Düsseldorf sahen. In der Kaserne wurden<br />
sie in das Heer eingegliedert, doch sagte man ihnen nicht,<br />
wohin die Reise gehen sollte. Alle Leute sprachen in der<br />
Stadt vom Krieg gegen Russland. ,,Itz awer ab durch de<br />
Hembern“, flüsterte Stutte seinem Freund zu.<br />
Sie entfernten sich und eilten durch das Gebirge der Heimat<br />
zu. Übrigens gab es viele Deserteure zu jener Zeit. Am<br />
übernächsten Tag gelangten sie über den Haardter Berg und<br />
Das wollten Stutte und Siebel nicht, mit Napoleon gegen Russland ziehen.<br />
60 durchblick 1/<strong>2019</strong><br />
versteckten sich spät abends bei ihren Familien in ihrem<br />
Obersetzen. In aller Frühe brachen sie noch vor dem Morgengrauen<br />
auf, jeder mit einem Sack voller Esswaren und<br />
Geräten. Sie schlichen leise und unbeobachtet aus dem Dorf,<br />
an den Kuhställen vorbei, durch dichtes Gestrüpp bis in die<br />
Fuchsesdelle, dort stellten sie ihre Säcke ab. In einem versteckten<br />
Schürfloch richteten sie sich, soweit wie möglich,<br />
wohnlich ein. Nur bei Dunkelheit ließen sie sich von ihrem<br />
eingeweihten Freund, dem Hirten Michael, versorgen. Er<br />
brachte ihnen jeden zweiten Tag auf unterschiedlichen<br />
Wegen alles Notwendige und unterrichtete sie gleichzeitig<br />
mit neuen Nachrichten. Er wusste nicht viel, aber dass Napoleons<br />
Riesenheer den Weg nach Russland angetreten hatte,<br />
war auch im Siegerland bekannt.<br />
Eines Abends erschien Michael aufgeregt und warnte:<br />
„Versteckt euch gut, vier Häscher Napoleons suchen<br />
Fahnenflüchtige, sie haben mit ihren Bajonetten das Heu<br />
zerstochen und hineingeschossen. Eure Eltern haben sie<br />
wie Vieh durch ihre Häuser getrieben. Das ganze Dorf<br />
hatte Angst, dass sie sie Eltern erschießen würden. Wir<br />
haben sie aber in Sicherheit gebracht.“<br />
Dem Bericht des Hirten hörten die beiden wutbebend<br />
zu. Als sie hörten, dass die schlimmeren der beiden Menschenschinder,<br />
Fahnenflüchtige auch in Kredenbach suchen<br />
wollten, beschlossen Stutte und Siebel, die beiden<br />
Haudegen zu beseitigen. Mit Säbel und Gewehr bewaffnet<br />
eilten sie durch das enge Gesträuch auf die Höhe, von<br />
wo man das Ferndorftal sehen konnte. Hier schlichen sie<br />
sich über einen Pfad in Richtung Kredenbach und warteten<br />
unterwegs auf die französischen Häscher. Die sind<br />
nie in Kredenbach angekommen.<br />
1813 war ein verheerendes kriegerisches Jahr, bis ins<br />
Siegerland hinein. In der Völkerschlacht bei Leipzig fielen<br />
damals über 90 000 Soldaten und unzählige zivile Opfer.<br />
Sie starben innerhalb von nur vier Tagen. Es war die bis<br />
dahin größte Schlacht in Europa. Im Siegerland waren viele<br />
Franzosen einquartiert, die große Unruhe in die Bevölkerung<br />
brachten. Später kamen Heerscharen von Russen und<br />
Kosaken, die untergebracht und verpflegt werden mussten.<br />
Die Erzählung von Siebels Patte ging folgendermaßen weiter:<br />
„Wenn auch die Zeit der Franzosen langsam im Siegerland<br />
zu Ende ging, hatten Napoleon oder besser gesagt seine<br />
Leute immer noch die Spürnasen im Lande.“ Der Hirte Michael<br />
tat sich eines Tages im betrunkenen Zustand wichtig.<br />
Er verriet die beiden Obersetzer. Als er merkte, was er angerichtet<br />
hatte, war es fast zu spät. Glücklicherweise drang<br />
zur gleichen Zeit die erfreuliche Nachricht nach Obersetzen,<br />
dass die Preußen Napoleon zurückgedrängt hätten. Die<br />
Franzosen verließen das Siegerland. Nach einiger Zeit wagten<br />
sich Stutte und Siebel wieder in ihr Dorf.<br />
Später zogen sie noch, nun aber freiwillig, gemeinsam<br />
mit vielen anderen Siegerländern, in den Krieg gegen Napoleon.<br />
Sie kamen, so erzählte man, bis ins Franzosenland,<br />
wo sie sie tapfer gekämpft haben sollen.<br />
Heinz Bensberg<br />
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1//<strong>2019</strong> durchblick 61<br />
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Erinnerungen an Herbert Böcher<br />
Der Siegener trug zur Hebung des deutschen Ansehens in der Welt bei<br />
Start zum 1000-m-Endlauf bei den Deutschen Kampfspielen 1922 in Berlin; ganz rechts Herbert Blöcher.<br />
Es gab einmal eine Zeit, da kannte man nur ein einziges<br />
Informationsmedium, das allen Menschen zugängig<br />
war. Dieses Medium war die Zeitung. Das Radio<br />
steckte noch in den Kinderschuhen und ans Fernsehen dachte<br />
man noch nicht. Und wenn die schreibende Zunft damals<br />
über sportliche Ereignisse berichtete, dann ähnelte häufig<br />
die Schilderung des Geschehens einer heutigen Fußballreportage<br />
im Rundfunk. Der Ablauf des Wettkampfs wurde<br />
in allen Facetten – häufig mit überschwänglichen Formulierungen<br />
– so eindrucksvoll ausgemalt, dass bei den Lesenden<br />
das Gefühl aufkeimte, sie seien selbst dabei gewesen. Heute<br />
noch wird manch einer, der Berichte von damals in die Hände<br />
bekommt, von den packenden Worten mitgerissen, liest<br />
fasziniert die Artikel gebannt bis zum letzten Wort.<br />
Diese Vorbemerkungen sollen auf die Berichterstattung<br />
zu einem 1500-Meter-Wettlauf einstimmen, der am<br />
11. September 1926 in Berlin stattfand. Damals behauptete<br />
man, es sei ein Jahrhundertereignis gewesen. Und weil<br />
einer der vier Hauptdarsteller ein Siegener Junge namens<br />
Herbert Böcher war, beginnen wir diesen Aufsatz mit einigen<br />
der damaligen Veröffentlichungen über das Geschehen.<br />
Augenzeuge Heinz Cavalier, Chefredakteur der Zeitschrift<br />
„Leichtathletik“, schrieb Jahrzehnte später bezüglich<br />
der Akteure: „Vier Läufer sammelten sich am Start:<br />
Paavo Nurmi, der auf dieser 1500-m-Strecke Olympiasieger<br />
und der amtierende Weltrekordler war; Edvin Wide,<br />
der Schullehrer aus Schweden, der dessen und der anderen<br />
Finnen großer Gegner im 5000-m-Lauf war; Herbert<br />
Böcher, ein großes Talent, aber noch nicht ausgereift; und<br />
schließlich Otto Peltzer, dessen Bestzeit in diesen letzten<br />
Augenblicken vor dem Start auf 3:58,6 Minuten stand.“<br />
Von den Genannten war Paavo Nurmi dank seiner beispiellosen<br />
Erfolge der Publikumsmagnet. Der legendäre<br />
Finne hatte zu jenem Zeitpunkt schon acht olympische Goldmedaillen<br />
gewonnen und eine Vielzahl von Weltrekorden auf<br />
den Mittel- und Langstrecken aufgestellt. Die Redewendung<br />
„Ich bin ja nicht der Nurmi“, gilt sogar noch heute bei manchem<br />
Läufer als Ausrede für ein gemächliches Tempo.<br />
Der ruhmreiche Sport-Club Charlottenburg richtete in seinem<br />
neuen Stadion in der Nähe des Funkturms den Lauf aus.<br />
30.000 Zuschauer füllten das Rund, dazu sahen viele Tausende<br />
vom naheliegenden Bahndamm aus zu. Ein Berichterstatter<br />
schrieb: „Die gewaltige Tribüne knackte in ihren Fugen unter<br />
der Schwere der Menge. Stühle wurden vermietet zu unerhörten<br />
Preisen. Als diese ausverkauft waren, kletterte man mit Todesverachtung<br />
auf Kisten, Tonnen, Bretter und Mauersteine.“<br />
Als endlich das Rennen gestartet werden sollte, verursachte<br />
Peltzer einen Fehlstart. Es war dies eine Unart, die er absichtlich<br />
ausübte. Mätzchen dieser Art hatten ihm den Beinamen<br />
„Otto der Seltsame“ eingebracht. Zum Entsetzen der Regelkundigen<br />
lief Peltzer gleich danach erneut vor dem Startschuss<br />
los. Eigentlich ein Grund zum Ausschluss. Starter Richard Rau<br />
schob geistesgegenwärtig die Schuld für den zweiten Fehlstart<br />
auf störende Fotografen und disqualifizierte ihn nicht.<br />
62 durchblick 1/<strong>2019</strong><br />
Drei Runden lang blieben die vier Läufer dicht beieinander,<br />
dann folgte die dramatische Endphase, die ein<br />
Zeitungsreporter wie folgt veranschaulichte: „Die letzte<br />
Runde wird eingeläutet. Noch vor dem Einbiegen in die<br />
vorletzte Kurve stürmt Edvin Wide, der fliegende Schulmeister,<br />
an Nurmi und Peltzer vorbei. Man hört nur noch,<br />
gemischt mit dem schwedischen ‚Heja‘, alle Stimmen<br />
‚Wide! Wide!‘ rufen. 200 Meter vor dem Ziel hat Wide<br />
schon einen Vorsprung von zehn Meter erlaufen. Aber<br />
was ist das? Ein Aufschrei des Entzückens. Peltzer geht<br />
an Nurmi vorbei. Das Getöse wächst mehr und mehr. Peltzer<br />
fegt mit seinen langen Schritten das letzte Ende der<br />
Kurve herum. Seine Beine scheinen förmlich den Boden<br />
zu fressen. Und das Unfassliche wird Ereignis. Peltzer erreicht<br />
Wide fünfzig Meter vor dem Ziel und zieht in großen<br />
weiten Sätzen dem Ziele zu, völlig entspannt und nur<br />
glücklich, Sieger zu sein. Der unbeschreibliche Jubel und<br />
Beifall für Peltzers große Kampfleistung haben sich noch<br />
nicht gelegt, als der Ansager verkündete, dass Deutschlands<br />
großer Mittelstreckenmeister mit der unwahrscheinlich<br />
großartigen Zeit von 3:51,0 Minuten Nurmis Weltrekord<br />
unterbot. Die Zuschauer sind von diesem Ereignis so<br />
tief erschüttert, dass vielen die Tränen in die Augen kommen.<br />
Stehend wird die Nationalhymne angestimmt. Dieser<br />
11. Septemberabend des Jahres 1926 wird in die Geschichte<br />
des deutschen Sports mit goldenen Lettern eingetragen<br />
bleiben. Ein Olympiasieg konnte nicht annähernd diese<br />
Bedeutung haben.“ Peltzer selbst ergänzte später: „Es<br />
wurde zur Siegerehrung aufgerufen. Da erschien plötzlich<br />
ein niedrig kurvendes Flugzeug über dem Platz und warf<br />
einen riesigen Lorbeerkranz ab.“ Keinem Olympiasieger<br />
wurde jemals eine solche Ehre zuteil.<br />
Herbert Böcher, der sechs Wochen zuvor in Leipzig<br />
über die 800-m-Strecke Deutscher Meister<br />
geworden war, hielt lange gut mit. Dass er als<br />
Nachwuchsläufer gegen die Weltspitze letztlich<br />
aber chancenlos blieb, war freilich keine<br />
Niederlage für den jungen Siegerländer. Alleine<br />
die Tatsache, dass man ihn als einen von<br />
nur vier Teilnehmern des Laufs nominiert hatte,<br />
spricht für seine sportliche Qualität. Noch viele<br />
Jahre später folgten bei der Nennung des Namens<br />
„Böcher“ immer wieder einmal Ergänzungen<br />
wie die folgende: „…zusammen mit<br />
Peltzer Teilnehmer am 1500-m-Weltrekordlauf<br />
gegen den legendären Paavo Nurmi und Edvin<br />
Wide am Fuße des Berliner Funkturms.“<br />
Auch in der Heimat war das „Jahrhundertereignis“<br />
nicht unbemerkt geblieben. Und<br />
3 Fotos: Archiv Weber<br />
weil just zu dieser Zeit auch der Wildener Artur<br />
Reichmann (über den wir in der Juni-Ausgabe<br />
2011 ausführlich berichteten) als deutscher<br />
Marathonmeister und Gewinner bei den Deutschen<br />
Kampfspielen<br />
glänzte,<br />
finden wir unter<br />
der Überschrift<br />
„Zwei Siegerländer<br />
Sporthelden“<br />
im Heimatkalender<br />
1927 neben<br />
den Fotos der<br />
Läufer den Satz:<br />
„Zwei jungen<br />
Siegerländern<br />
ist es in letzter<br />
Zeit vergönnt<br />
gewesen, durch<br />
ihre sportlichen<br />
Leistungen den<br />
Namen ihrer Herbert Böcher 1924<br />
Heimat in alle<br />
deutschen Gaue und weit darüber hinaus zu tragen.“<br />
Es folgen die Aufzählung ihrer wichtigsten Ergebnisse<br />
und dann als Fazit: „Wir halten die Leistungen der beiden<br />
jungen Landsleute für so beachtenswert, dass wir ihrer in<br />
diesem Jahrbuch gedenken und unseren Lesern auch ihr<br />
Bild bringen möchten. Mit unseren Glückwünschen verbinden<br />
wir den Wunsch, dass sie ihrer Heimat weiter Ehre<br />
machen mögen. Die Sportbewegung, welche in den letzten<br />
Jahren das deutsche Volk ergriffen hat, wird hervorragenden<br />
Anteil am Wiederaufbau unseres Volkes haben. Darum<br />
kann ihre gesunde, auch das Geistige nicht vernachlässigende<br />
Entwicklung jede Förderung verdienen. Erfolge,<br />
wie unsere jungen Landsleute sie erworben haben, sind<br />
besonders dazu angetan, die gute Sache des Sportes <br />
Herbert Blöcher im Kreise seiner Anhänger nach seinem<br />
Meisterlauf beim Deutschen Turnfest in München 1923.<br />
1//<strong>2019</strong> durchblick 63
Sport<br />
Sport<br />
zu fördern und dienen, wie die begeisterte<br />
Aufnahme der deutschen Sportsiege<br />
durch die ausländische Presse<br />
in jüngster Zeit gezeigt hat, auch in<br />
erheblichem Maße zur Hebung des<br />
deutschen Ansehens in der Welt.“<br />
Soweit die wesentlichsten Einzelheiten<br />
zu einem Ereignis, welches<br />
Herbert Böcher vielmals – trotz der<br />
späteren Teilnahme an den olympischen<br />
Spielen – als das bedeutsamste<br />
während seiner sportlichen Laufbahn<br />
bezeichnete. Sein Leben selbst nahm<br />
freilich nicht nur wegen der Triumphe<br />
auf der Aschenbahn einen außergewöhnlichen<br />
Verlauf.<br />
Es war am 22. Februar des Jahres<br />
1903 als Oskar Herbert Böcher in Siegen<br />
das Licht der Welt erblickte. Sein<br />
Vater war Lokomotivführer und die Familie<br />
wohnte in der Feldstraße (heute:<br />
Ernst-Bach-Straße) am Fischbacherberg.<br />
Er selbst hat erzählt, dass er sich als 16-Jähriger dem<br />
Fußball-Club Jahn Siegen anschloss. Von der Feldstraße aus<br />
hatte er es ja nicht allzu weit bis zum Jahnplatz. Dazu war<br />
sein älterer Bruder Willy hier auch schon aktiv. Ein Jahr danach<br />
(1920) wurde bei den Balltretern eine Leichtathletische<br />
Abteilung auf die Beine gestellt. Für Herbert Böcher (sein<br />
weiterer Vorname „Oskar“ blieb selbst in seinem Freundeskreis<br />
unbekannt) war dies das Signal, die Fußballschuhe<br />
gegen Laufschuhe auszutauschen. Beim Training beteiligte<br />
er sich an allen möglichen Disziplinen, trat bei Wettkämpfen<br />
auch schon mal mit Top-Platzierungen als Hoch- und<br />
Weitspringer an. Doch rasch hatten seine Mitstreiter erkannt,<br />
dass der Jungspund die beste Veranlagung zu einem Mittelstreckler<br />
besaß. Über die 800- und die 1500-m-Distanz<br />
konnten ihm auch die Älteren nicht das Wasser reichen.<br />
Schon ein Jahr später entsandte der Verein ihn zusammen<br />
mit einigen Gleichaltrigen zu den Westdeutschen Jugendmeisterschaften<br />
nach Köln. Nicht nur seine zahlreichen<br />
Siege bei Sportfesten, sondern die hierbei gelaufenen<br />
Zeiten untermauerten diesen Entschluss. Und der 18-Jährige<br />
belohnte das Vertrauen, hielt mehr als 30 Konkurrenten<br />
in Schach und eroberte über 1000 Meter seinen ersten Titel.<br />
Versüßt wurde der Erfolg durch einen weiteren Sieg. Die<br />
1600-m-Staffel mit Böcher als Startläufer wurde ebenfalls<br />
Westdeutscher Jugendmeister. In der Leichtathletik-Szene<br />
verbreitete sich rasch die Nachricht, dass die Jahn-Leichtathleten<br />
ein sportliches Juwel in ihren Reihen hatten.<br />
In den folgenden Jahren reihte sich Erfolg an Erfolg. In<br />
Westdeutschland konnte ihm kaum ein Läufer auf den Mittelstrecken<br />
Paroli bieten. Mit 19 Jahren schon wurde er erstmals<br />
Westdeutscher Meister im Seniorenbereich. Über die<br />
800-m-Distanz siegte er in Bochum mit sechs Meter Vorsprung.<br />
Die Begeisterung in seinem Verein war grenzenlos.<br />
Foto: Archiv Hülsmann<br />
Die vier Starter beim „Jahrhundertereignis“;<br />
von links: Edvin Wide, Otto Peltzer, Paavo Nurmi und Herbert Blöcher.<br />
Aber es sollte noch eine Steigerung folgen, denn ein Jahr<br />
später, am 16. Juli 1923, trat er beim 13. Deutschen Turnerfest<br />
in München ebenfalls über die 800 m an. Nach einem<br />
souveränen Vorlaufsieg auf der berühmten Theresienwiese<br />
hatten die Konkurrenten seine Fähigkeiten erkannt und richteten<br />
im Finale ihren Augenmerk ganz auf ihn.<br />
Drei Münchener Starter hatten sich abgesprochen und<br />
machten sich gleich nach dem Start vorne ganz breit. Eineinhalb<br />
Runden lang versperrte ihm das Trio den Weg an<br />
die Spitze. Die Schlussphase wird in der Vereinschronik so<br />
geschildert: „Erst als circa 100 bis 150 Meter vor dem Ziel<br />
Schröder-München in fabelhaftem Endspurt davonzog,<br />
vermochte Böcher durch die so entstandene Lücke sich der<br />
lästigen Sperrung zu entziehen und Schröder zu folgen. In<br />
der Zielgeraden gab es dann einen harten Kampf Brust an<br />
Brust, den Böcher in den letzten dreißig Metern vor dem<br />
Ziel zu seinen Gunsten entscheiden konnte. Mit starker<br />
Brustbreite Vorsprung ging Böcher nach glänzendem Lauf<br />
als Erster durchs Ziel und erwarb sich dadurch den Titel<br />
‚Meister der Deutschen Turnerschaft‘. Die Zeit des Siegers<br />
ist sehr gut: 2 Min. 0,1 Sek.“<br />
Dass der 173 cm große und 63 kg schwere Athlet nicht nur<br />
ein fabelhafter Läufer, sondern mit seiner Schnelligkeit auch<br />
ein hochwillkommener Mannschaftssportler war, ist aus etlichen<br />
Bildern der aufstrebenden Handballelf zu ersehen. Neben<br />
weiteren Leichtathleten verstärkte er häufig das Team. Dann<br />
aber folgte ein jähes Ende seiner Siegener Aktivitäten. Im Juli<br />
1924 findet sich am Schluss eines Berichts über leichtathletische<br />
Wettkämpfe in Köln der Satz: „Dann sei noch erwähnt,<br />
dass Herbert Böcher, des Siegerlandes Meisterläufer, der augenblicklich<br />
in Köln tätig ist und daher auch für den Kölner<br />
Ballspiel-Club startet, Westdeutscher Meister im 1500-Meter-<br />
Laufen wurde in der sehr guten Zeit von 4 Min. 10,2 Sek.“<br />
Sein Umzug sorgte dafür, dass er nicht mehr so häufig<br />
im Blickfeld der heimischen Presse stand; natürlich freute<br />
man sich aber dennoch im Siegerland darüber, dass er weiterhin<br />
auf der Erfolgsspur unterwegs war. Unter anderem<br />
heimste er für seinen neuen Verein (der sich übrigens 1948<br />
mit der SpVg Sülz zum 1. FC Köln vereinigte) zwei Silbermedaillen<br />
bei Deutschen Meisterschaften ein.<br />
Während wir über Böchers „Tätigkeit“ in der Domstadt<br />
nichts Genaues wissen, ist uns der Grund für seinen nächsten<br />
Ortswechsel sehr wohl bekannt. Die im Jahr 1920 in Berlin<br />
gegründete „Deutsche Hochschule für Leibesübungen“ bot<br />
bis 1935 die Möglichkeit, eine Ausbildung zum Sportlehrer<br />
zu absolvieren. Gemäß einer Ausnahmeregelung durften hier<br />
auch „besonders Begabte ohne Abitur“ ein Studium aufnehmen.<br />
Einer, der hiervon profitierte, hieß Sepp Herberger, ein<br />
anderer – Herbert Böcher. Beide siedelten anno 1926 nach<br />
Berlin über. Während der Fußballer sich dem Verein Tennis<br />
Borussia anschloss, startete der Mittelstreckler abwechselnd<br />
für den SC Teutonia 99 und den SC Charlottenburg.<br />
Der Siegener Junge aus der Feldstraße nahm sein Studium<br />
direkt nach dem Umzug auf, derweil der spätere Fußball-<br />
Bundestrainer im Jahr danach hiermit begann. Beide hatten<br />
nach sechs Semestern ihr Diplom als Turn- und Sportlehrer<br />
in der Tasche. Sie verloren sich auch danach nicht aus den<br />
Augen. Bei gelegentlichen Treffen schwelgten die Beiden<br />
Jahrzehnte später noch in den gemeinsamen Erinnerungen.<br />
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Mit dem Umzug in die deutsche Hauptstadt begann parallel<br />
zum Studium Böchers größte Zeit als Sportler. Während<br />
seines dreijährigen Aufenthalts in Berlin konnte sich der Siegener<br />
(einschließlich der Staffelerfolge) für sieben Deutsche<br />
Meistertitel feiern lassen. Als Mitglied einer 4 x 800-m-Staffel<br />
stellte er dazu in jenen Tagen sogar einen Weltrekord auf.<br />
Vielen der am Thema Interessierten ist sicherlich bekannt,<br />
dass deutsche Athleten zu den Olympischen Spielen<br />
in Antwerpen (1920) und Paris (1924) nicht eingeladen<br />
wurden. Nicht zuletzt als Antwort auf diesen Rauswurf<br />
wurden die „Deutsche Kampfspiele“ eingerichtet. Diese<br />
fanden von 1922 bis 1938 alle vier Jahre statt und umfassten<br />
die Disziplinen, die auch bei den Olympischen Spielen<br />
zur Austragung kamen. Darum bürgerte sich ein, dass die<br />
Sieger bei den Kampfspielen nicht nur eine Goldmedaille<br />
erhielten, sondern auch als „Olympiasieger“ bezeichnet<br />
wurden. Und einer der Sieger bei der Austragung 1926 in<br />
Köln – man wird es erahnen - hieß Herbert Böcher. Er gewann<br />
über die 1500-m-Strecke. Da war die Teilnahme des<br />
„Olympiasiegers“ an dem eingangs geschilderten „Jahrhundertereignis“<br />
eine schlüssige Folge.<br />
Als das Jahr 1928 ins Land gezogen war, standen<br />
in Amsterdam die „richtigen“ Olympischen Spiele an.<br />
Deutschland durfte wieder teilnehmen. Welche Freude<br />
herrschte nicht nur bei seinem Verein in Berlin, sondern<br />
auch in Siegen und Umgebung, als Herbert Böcher <br />
Unsere Leistungen<br />
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64 durchblick 1/<strong>2019</strong> 1//<strong>2019</strong> durchblick 65
Sport<br />
Historisches<br />
Erinnerungsaustausch: Sepp Herberger (lks.) und Herbert Böcher.<br />
für die 1500-m-Strecke nominiert wurde. Er war der erste<br />
Siegerländer, der an einem solchen Großereignis teilnahm.<br />
Ein souveräner Vorlaufsieg steigerte die Erwartungen<br />
noch. Doch im Endlauf folgte schlagartig die Ernüchterung.<br />
Nach einem unbeabsichtigten Tritt eines Franzosen<br />
auf der Zielgeraden stürzte der Deutsche und schied mit<br />
einer stark blutenden Fleischwunde aus. Die Medaillenträume<br />
wurden so auf eine tragische Weise beendet.<br />
Nach seinem Sieg auf der Theresienwiese gehörte Böcher<br />
auch zum ständigen Stamm der Leichtathletik-Nationalmannschaft.<br />
Diese startete anno 1929 zu einem Länderkampf<br />
nach Japan. Nach einer beschwerlichen Fahrt durch<br />
Sibirien und einer Überfahrt mit dem Schiff kam man nach<br />
knapp 14 Tagen in Tokio an. Auf der Heimreise hatte das<br />
Team einen Aufenthalt in der Mandschurei. In Mukden<br />
(heute: Shenyang), der Hauptstadt dieser Provinz, begann<br />
man gerade damit, dem bis dato in China unterentwickelten<br />
Sport auf die Beine zu helfen. Die Chinesen erfuhren,<br />
dass sich unter den Besuchern mit Herbert Böcher auch ein<br />
Sportlehrer befand. Am Ende vieler Gespräche und Verhandlungen<br />
hatte der mutige und mit viel Selbstvertrauen<br />
Foto: Archiv Hülsmann<br />
gesegnete 26-Jährige den Posten des chinesischen<br />
Nationaltrainers übernommen. Die für<br />
drei Jahre vereinbarte Herausforderung bedeutete<br />
leider aber auch das Ende seiner eigenen<br />
sportlichen Karriere.<br />
Heute noch wird das Wirken Böchers samt seiner<br />
Fachideen von den Chinesen gewürdigt. Dass<br />
er bei den Olympischen Spielen in Berlin 1936<br />
die Betreuung der chinesischen Sportler übernehmen<br />
durfte, spricht für sich. Bis er nach dem<br />
Krieg in seine Siegerländer Heimat zurückkehrte,<br />
verdiente er seine Brötchen als Sportjournalist.<br />
Ältere Siegener werden sich noch daran erinnern,<br />
dass er in den fünfziger und zu Beginn der sechziger<br />
Jahre an der Ecke Sandstraße/Friedrichstraße<br />
ein Lotto-Toto-Zeitungsgeschäft betrieb.<br />
Es gibt noch eine ganze Reihe von Zeitzeugen<br />
aus jenen Tagen. Einer von ihnen ist<br />
Klaus Müller. Der damalige Sportfreunde-Siegen-Spieler<br />
berichtet: „Im Jahr 1947 gründete<br />
Herbert Böcher als treibende Kraft zusammen mit Helmut<br />
Klaus in unserem Verein eine Leichtathletik-Abteilung und<br />
übernahm auch deren Leitung. Es fand sich auf dem Stadtplatz<br />
eine Gruppe junger Sportler ein, die von Böchers Erfahrung<br />
und seinen Tipps zur Verbesserung ihrer Leistung<br />
profitierte. Damit legte er den Grundstein für eine erfolgreiche<br />
Abteilung. Diese brachte hervorragende Sportler hervor,<br />
die teilweise zu olympischen Ehren kamen.“<br />
Klaus Müller erinnert sich auch daran, dass Böcher<br />
immer wieder einmal im Gasthof Meier auftauchte. Hier,<br />
im Vereinslokal, wurde mit den Spielern und den Fans<br />
angeregt über die gewesenen und kommenden Spiele der<br />
Fußballer gefachsimpelt – natürlich vorzugsweise in der<br />
heimischen Mundart.<br />
Zwischen 1962 und 1970 kehrte Herbert Böcher noch<br />
einmal zurück in seinen Beruf. Als Diplom-Sportlehrer unterrichtete<br />
er auf dem Freiherr-vom-Stein-Gymnasium in Lünen.<br />
Seinen Lebensabend verbrachte er in der Heimat seiner Frau<br />
im Salzburger Land. Am 14. Januar 1983 verstarb er kurz vor<br />
der Vollendung seines 80. Lebensjahrs in der dortigen Eintausend-Seelen-Gemeinde<br />
Koppl-Habach. Ulli Weber<br />
Die Falschmünzer<br />
vom Hohenseelbachskopf<br />
Mächtige Basaltsäulen schützten einst das obere<br />
Drittel des Hohenseelbachskopfes, der auch heute<br />
noch zwischen Herdorf und Daaden die Landschaft<br />
dominiert. Die Zeit, als eine wehrhafte Burg den<br />
Bergkegel krönte, liegt mehr als 650<br />
Jahre zurück. Deren Zerstörung wurde<br />
1352 durch Fürst-Bischof Balduin<br />
von Trier angeordnet und ein Wiederaufbau<br />
ausdrücklich untersagt (1) .<br />
Er entstammte einem Luxemburger<br />
Adelsgeschlecht und wurde bereits<br />
mit 22 Jahren in den Bischofsstand<br />
berufen. In seiner Amtszeit entstand<br />
die Festung Montabaur als Bollwerk<br />
gegen die Grafen von Nassau.<br />
In den Ruinen, Zisternen oder<br />
Brunnen von Hohenseelbach hatten<br />
im 18ten Jahrhundert Falschmünzer<br />
eine Werkstatt errichtet. Mit der industriellen<br />
Vermarktung der Basaltsäulen<br />
wurde 1880 begonnen. Sie erstreckte<br />
sich bis ins Jahr 1917.<br />
Ein Rückblick auf die möglicherweise<br />
800jährige Geschichte des Berges<br />
und der Burgbewohner ist unerlässlich.<br />
In der heimatgeschichtlichen Sagensammlung<br />
„Das Daadener Land“<br />
wird von König Ludwig, dem Bayern,<br />
berichtet, der sich 1324 mit dem residierenden<br />
Grafen von Hachenburg<br />
in dessen Jagdgebiet um Friedewald<br />
getroffen haben soll, als er „von weit<br />
her mit Staunen die mächtige Felsenburg<br />
der Ritter von Hohenseelbach<br />
gewahrte“, die sich auf dem Hohenseelbachskopf<br />
befunden haben soll<br />
(2)<br />
. Eine kleine, in Fachwerk errichtete<br />
Turmburg hätte sicherlich keine<br />
Verwunderung ausgelöst. Eine derartige<br />
kleine Wohnanlage hätte einer<br />
einjährigen Belagerung nicht bedurft. Eine zwei bis drei<br />
Meter breite Ringmauer aus der Keltenzeit soll in die Verteidigungsanlage<br />
einbezogen worden sein. Burggräben<br />
und Wehrtürme hätten die Wehrhaftigkeit weiterhin erhöht.<br />
Gerhard Scholl berichtete 1971 in dem Buch „Von Burgen<br />
und Schlössern im Siegerland“ das sich auf dem Plateau<br />
ein 20 Meter tiefer Brunnen befunden habe (3) . Wurde der<br />
Brunnen von einer Wasserader gespeist oder handelt es sich<br />
um eine Zisterne, in der Regenwasser aufbewahrt wurde?<br />
Die jetzigen Örtlichkeiten ermöglichen eine Antwort nicht.<br />
Die „Siegerländer Sagen“ und der Roman „Kampf um<br />
Hohenseelbach“ räumen den vielschichtigen Erzählungen<br />
einen beachtlichen Raum ein.<br />
Fernab der großen Handelsstraßen war der Burgberg<br />
mit verwaisten Kellern und<br />
möglicherweise verschiedenen<br />
In dem von Heinz Stötzel genannten und<br />
bei Vorländer verlegten Heimatroman<br />
„Kampf um Hohenseelbach“ geht es um die<br />
Geschehnisse rund um die Zerstörung der<br />
Hohenseelbachsburg anno1352. Der Dichter<br />
Friedrich Hué (1866 – 1941) verfasste nach<br />
intensiven Quellenstudien insgesamt sieben<br />
historische Romane, die sich alle durch eine<br />
hohe historische Authentizität auszeichnen.<br />
Er war einige Jahre lang in Altenseelbach<br />
als Lehrer tätig und stand mit an der Spitze<br />
derjenigen, die – leider erfolglos – gegen<br />
die Abtragung der riesigen Basaltspitze des<br />
Hohenseelbachkopfes protestierten.<br />
alten Wasserversorgungseinrichtungen<br />
ein ideales Versteck<br />
für Personen und Gruppen,<br />
die das Licht der Öffentlichkeit<br />
scheuten. Im Jahre 1898<br />
fanden Arbeiter beim Abbau<br />
der Basaltblöcke Reste einer<br />
Falschmünzerwerkstatt, die in<br />
einer Zisterne aus Vorzeiten betrieben<br />
worden war. Die Münzrechte<br />
standen ausschließlich<br />
dem Landesherrn zu und Zuwiderhandlungen<br />
waren mit<br />
hohen Strafen bedroht. Ein<br />
Teil der Münzen, die mit den<br />
Jahreszahlen 1744 bis 1746<br />
versehen waren, sind im Landschaftsmuseum<br />
Hachenburg zu<br />
besichtigen (4) .<br />
Fotos vom Basaltabbau<br />
und den „letzten Säulen“ sind<br />
in verschiedenen Chroniken<br />
des Raumes Herdorf / Daaden<br />
aufgenommen worden. Die<br />
verbliebene, hochragende Erinnerungssäule<br />
ist zeitgenössischen<br />
Berichten zur Folge am<br />
24.04.1954 durch Witterungseinflüsse<br />
eingestürzt. Den<br />
Bergkegel schmückt heute ein<br />
hoch gewachsener Mischwald.<br />
Der Wanderweg des Siegerlandhöhenrings<br />
führt über<br />
den Hohenseelbachskopf. Auf<br />
einer Wandertafel ist die Entfernung zum Lahnhof mit 40<br />
km angegeben. Zur Freusburg wird eine Wanderstrecke<br />
von 23,7 km genannt.<br />
Geschichte und Geschichten haben dem Hohenseelbachskopf<br />
bis in unsere Zeit seine Anziehungskraft bewahrt.<br />
<br />
Heinz Stötzel<br />
Quellen und Literaturverzeichnis: 1) Kapitulationsurkunde Staatsarchiv Koblenz, vom<br />
22.08.1352 / Abt. I A Nr. 5666. 2) Schneider, Alfred; Sagensammlung Das Daadener Land,<br />
Teil III, Seite 17. 3) Scholl, Gerhard; Von Burgen und Schlössern im Siegerland, Verlag Wielandschmiede<br />
Kreuztal, 1971, Seite 67. 4) Schneider, Konrad; Sonderheft „Hohenseelbachskopf“,<br />
Band 91 des Siegerländer Heimat- und Geschichtsvereins, 2014, Seiten 254 bis 259.<br />
1//<strong>2019</strong> durchblick 67
Aus dem Siegerland<br />
Aus dem Siegerland<br />
Siegen im Wandel<br />
Vom Gefängnis zur Universität<br />
Für Außenstehende unsichtbar, der Innenhof des Siegener Gefängnisses<br />
Als ich in der Lehre war, es ist schon 50 Jahre her,<br />
hatten wir noch eine Sechs-Tage-Woche. Die<br />
Arbeitszeit von montags bis freitags, von acht<br />
bis 18 Uhr eines jeden Tages, wurde von einer 90 Minuten<br />
dauernden Mittagspause unterbrochen. Auf dem<br />
Weg zur Arbeit musste ich mit dem O-Bus von Wilnsdorf<br />
nach Siegen fahren und in Eisern umsteigen. Dass<br />
„Lehrjahre sind keine Herrenjahre“ sind, bedeutete: Am<br />
Sonnabend musste bis zum Mittag die Wohnung der<br />
Schneidermeisterin geputzt werden. Murren oder Sich-<br />
Weigern gab es nicht und mit dem Jugendschutz wurde<br />
es noch nicht so genau genommen.<br />
Es galten daher mehr die Pflichten als die Rechte.<br />
Stadtkinder gingen in der Mittagspause heim zum Essen.<br />
Für mich als „Kind vom Lande“ hatte meine Meisterin<br />
sehr häufig irgendwelche Arbeiten parat, die sie mir in<br />
der Pause aufdrückte. Ich sann daher auf Ausreden und<br />
verkrümelte mich.<br />
Mein kleiner „mittäglicher Fluchtpunkt“ wurde das<br />
Gelände rund um das untere Schloss, durch die Grabenstraße<br />
am Siegener „Knast“ vorbei. Sehr oft sah ich<br />
die großen grünen Busse, genannt „Grüne Minna“, aus<br />
dem gesicherten Rolltor fahren. Es hatte etwas von der<br />
Dramatik eines Krimis, besonders, wenn Augen aus den<br />
Schlitzen des Justizfahrzeugs blickten. Den Gefangenentransporten<br />
sah ich im gebührenden Abstand nach.<br />
Damals standen die Nachrichten der britischen Posträuber<br />
obenan, außerdem kannte ich nur die Ganovenepisoden<br />
aus der Stahlnetzreihe, die Jürgen Roland ins<br />
Abendprogramm unserer Wohnzimmer brachte. Oder<br />
die Serie ISAR 12, einer Münchner Streife.<br />
Die Räume des Unteren Schlosses<br />
wurden bis 1976 vom Amts- und Landgericht<br />
genutzt und dort wurde gerichtet<br />
und verurteilt. Namen und Delikte waren<br />
vor den Verhandlungen im Unteren<br />
Schloss an den Türen ausgehängt.<br />
Eine Verwandte hatte es nach Attendorn,<br />
nach Ewig, in die unmittelbare<br />
Nähe des „alten Augustinerklosters,<br />
verschlagen. Sie war der Liebe gefolgt<br />
und hatte einen Justizbeamten geheiratet.<br />
Ich fand es spannend, denn er war in<br />
der späteren JVA-Attendorn-Ewig angestellt.<br />
Dieses sah nicht nach Gefängnis<br />
aus, es glich eher einem Park mit altem<br />
Baumbestand, in dem einige Baracken<br />
standen. Ohne vergitterte Fenster, keine<br />
hohen Mauern, nur von einem hohen<br />
Maschendrahtzaun umgeben.<br />
Aus dem Augustinerkloster Ewig wurde die JVA-Attendorn<br />
und das Gefängnis in Siegen eine Nebenstelle.<br />
Allgemein diente die Siegener Haftanstalt nur zum Vollzug<br />
von Untersuchungshaft und zur Vollstreckung kur-<br />
Zelle im Siegener Gefängnis<br />
68 durchblick 1/<strong>2019</strong><br />
Alle Fotos: Rüdiger Zimmermann<br />
zer Freiheitsstrafen. Damals, so sagt der einstige JVA-<br />
Mitarbeiter Rüdiger Zimmermann, heute Mitarbeiter des<br />
durchblick gab es eine Toilette für 40 JVA Beschäftigte,<br />
nur eine Treppe und keinen Aufzug. „Über die enge<br />
Wendeltreppe mussten die Gefangenen riesige Eimer mit<br />
Essen nach oben in die Zellen bringen. Wenn sie bockig<br />
waren, ließen sie auch mal einen Eimer im Treppenhaus<br />
fallen, um uns Wärter zu ärgern“.<br />
Spektakulär war Ende der 80er Jahre der große NS-<br />
Prozess, bei dem sich der Angeklagte nach dem Urteil<br />
erhängt hatte. Der im Jahre 1992 beginnende Streit im<br />
„Rotlichtmilieu“, gipfelte in einem Autobombenattentat.<br />
Dabei kam eine 30-jährige Prostituierte ums Leben. Die<br />
Aufarbeitung dieser Verbrechen, zehn Jahre später, hielt<br />
das Gericht zwei Jahre in Atem.<br />
Zu trauriger Bekanntheit schaffte es ein Kindermord.<br />
Als im Februar 1996 die sechsjährige Elmedina vom<br />
Kindergarten nicht mehr nach Hause kam, war Siegen<br />
total aufgeschreckt. Sieben Tage später wurde ihre Leiche<br />
in einem Waldgelände bei Gilsbach gefunden.<br />
Der mutmaßliche Täter konnte überführt werden. Vor<br />
dem Prozessbeginn setzte er seinem Leben ein Ende.<br />
Als Promi schaffte es ein Schauspieler in den Siegener<br />
Knast: Martin Semmelrogge.<br />
Geradezu beschaulich ist es jetzt, wenn man das Untere<br />
Schloss in seiner neuen Bestimmung erlebt. Die eisernen,<br />
verriegelten Sicherheitstüren sind verschwunden.<br />
Nur noch in einem Raum erinnert eine grüne Gefängnistür<br />
mit Riegel und Spion an die Vergangenheit. Im Jahr 2011<br />
wurde das Gefängnis geräumt. Die Abrissbagger rollten an.<br />
Für die neue Bestimmung des Areals mussten 76 inhaftierte<br />
Insassen in die inzwischen modern aufgebaute JVA<br />
Ewig-Attendorn umziehen. Jetzt ist das Schloss mit neuem<br />
Leben erfüllt. Im ehemaligen Knast befindet sich ein Teil<br />
der Uni-Bibliothek.<br />
Interesse bestand für einige neue Uni-Mitarbeiter, als<br />
sie im Erdgeschoss eine verschlossene Tür entdeckten,<br />
hinter der eine Treppe in einen dunklen, kalten Steinkeller<br />
führt. „Wir wissen, dass wir dort nicht runtergehen dürfen,<br />
aber wir haben keine Ahnung, was dort früher war. Im<br />
Kollegenkreis hatten wir schon spekuliert, ob da die Gefangenen<br />
rein mussten, die sich schlecht benommen hatten“,<br />
erkundigten sie sich bei. Rüdiger Zimmermann. Er<br />
konnte aufklären: Das Gewölbe war der Kartoffelkeller.<br />
<br />
Eva Maria Herrmann<br />
Früher Knast, heute Uni-Bibliothek<br />
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Fr.. 22. ab 09 Uhr, Burbach/Holzhausen<br />
Sa. 30. ab 10 Uhr, Öalcher Backes ,Alchen<br />
April<br />
Do. 04. ab 14 Uhr, Fbg. Niederndorf<br />
Mi.10. ab 18 Uhr, Fbg. Hohenhain<br />
Mai<br />
Fr.. 03. ab 09 Uhr, Burbach/Holzhausen<br />
Sa. 04. ab 09 Uhr, Burbach/Holzhausen<br />
Do. 09. ab 14 Uhr, Fbg. Niederndorf<br />
Do. 09. ab 18 Uhr, Fbg. Hohenhain<br />
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Ob altmodisch oder nicht, ist Jörn<br />
Heller reichlich egal. Für ihn ist es nur<br />
wichtig, dass es sich reimt, denn was<br />
sich reimt, ist gut.<br />
Seine Gedichte werden gerne mit<br />
denen von Erich Kästner und Tucholsky<br />
verglichen. Einige denken an Ringelnatz<br />
oder Morgenstern, Wilhelm<br />
Busch oder Heinz Erhardt. Andere<br />
empfinden seine Texte als hoffnungslos<br />
altmodisch und seine anachronistische<br />
Art zu schreiben als ästhetisches Relikt<br />
eines vergangenen Jahrhunderts. Dem<br />
Dichter selbst sind die Schubladen, in<br />
die man ihn steckt, verhältnis-mäßig<br />
wurscht, so lange sich seine Verse<br />
reimen dürfen. Und das dürfen sie an<br />
diesem Abend, an dem der überzeugte<br />
Anachronist seine lyrischen Bastelarbeiten,<br />
klanglich aufgemischt durch die<br />
Musikschule Burbach, dem geneigten<br />
südwestfälischen Publikum vorstellt.<br />
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Trauercafé0271 / 23 602-67<br />
Film- und Video-Club 02732 /1 24 60<br />
SHG Sauerst. Therapie 0271 / 37 03 54<br />
Gedächtnistraining 0271 / 8 49 99<br />
Malgruppe 0271 / 3 73 87<br />
Selbstverteidigung 0160 / 830 18 67<br />
Werkstatt0271 / 6 27 76<br />
Englischkurse 0271 / 404-2200<br />
19.00 - 22.30 Film und Videoclub<br />
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Das Kino „ohne Altersbeschränkung <strong>2019</strong>“ startet in die neue Saison<br />
Siegen-Hilchenbach-Netphen. Auch im<br />
Jahr <strong>2019</strong> wird die Filmreihe Kino „ohne<br />
Altersbeschränkung“, welche sich zur festen<br />
Institution entwickelt hat, fortgesetzt.<br />
Bei der Planung und Umsetzung handelt<br />
es sich um eine Kooperation zwischen den<br />
Senioren-Service-Stellen der Stadt Hilchenbach,<br />
der Stadt Netphen, der Universitätsstadt<br />
Siegen und dem Viktoria Filmtheater<br />
in Dahlbruch.<br />
Das „Kino-Team“ hat es sich auch<br />
diesmal mit der Auswahl der Filme nicht<br />
leicht gemacht. Das Ziel war es, eine<br />
ausgewogene Mischung zu schaffen<br />
und die Bandbreite zwischen Komödie<br />
und Drama, deutscher und internationaler<br />
Filmproduktion, sowie Anspruch<br />
und Unterhaltung zu bieten und dies<br />
wurde auch mit der neuen Filmreihe<br />
wieder erreicht.<br />
Den Start macht<br />
am 18. März <strong>2019</strong><br />
die deutsche Komödie<br />
„Grüner wird´s nicht,<br />
sagte der Gärtner und<br />
flog davon“. Elmar<br />
Wepper in einer Rolle<br />
als Gärtner steigt<br />
in sein Flugzeug und<br />
lässt sein altes Leben<br />
hinter sich. Der Einlass<br />
erfolgt ab 16 Uhr mit<br />
der Möglichkeit, vorher<br />
gemeinsam Kaffee und<br />
Kuchen zu genießen<br />
(Kosten hierzu werden<br />
extra berechnet), ab<br />
17 Uhr beginnt dann<br />
der Film.<br />
Wie auch in den Jahren zuvor stehen für<br />
die Fahrt zum Kino wieder spezielle Fahrdienste<br />
zur Verfügung. Die Details zur Anmeldung<br />
und den Fahrtkosten erfragen Sie<br />
in den jeweiligen Senioren-Service-Stellen.<br />
Das gesamte Kinoprogramm finden Sie<br />
ebenfalls in den Senioren-Service-Stellen<br />
der teilnehmenden Städte und natürlich<br />
im Viktoria Filmtheater. <br />
•<br />
Das „Kino-Team“, besteht aus Jochen Manderbach<br />
(Viktoria Kino Dahlbruch), Eva Vitt (Netphen),<br />
Gudrun Roth (Hilchenbach), und Lars Dörr (Siegen) (v.lks.).<br />
70 durchblick 1/<strong>2019</strong> 1/<strong>2019</strong> durchblick 71
Wiederkehrende Termine<br />
montags:<br />
10.00 Seniorengymnastik mit Anne<br />
Freudenberger, im Gemeinschaftsraum<br />
Dr. Ernst-Schuppener-Haus, Stadtteilbüro<br />
Heidenberg, 0271/23418872<br />
13.30 Handarbeitstreff: „Regiestelle<br />
Leben im Alter“ Rathaus Weidenauer<br />
Straße 215, 0271/404-2200<br />
14.00 Montagscafé des DRK Ortsverein<br />
Siegen Nord e.V., Schneppenkauten<br />
1, 57076 Siegen-Weidenau<br />
0271-76585<br />
16.30 und 17.00 Aquafitness,<br />
Hans-Reinhardt-Schule Siegen, Rosterstr.<br />
198 Anm. 0271/3300045<br />
20.30 Tangosalon: Milonga, Tango<br />
Argentiono - Gefühle tanzen, Kulturhaus<br />
Lÿz Siegen, St.-Johann-Str. 18<br />
Jeden 1. Montag im Monat<br />
14.30 Singen AWO-OV Siegen, Rosterstr.<br />
186, 0271/53383<br />
19.00 Trauergruppe der Ambulanten<br />
Hozpizhilfe, Stiftung Diakoniestation<br />
Kreuztal, Ernsdorfstr. 3, 02732/1028<br />
20.00 Tango Schnupperkurs (bis 21<br />
Uhr), anschließend Tangosalon, Kulturhaus<br />
Lÿz Siegen, St.-Johann-Str.18<br />
Jeden 2. Montag im Monat<br />
10.00 Trauercafé der Ambulanten<br />
ökumenischen Hospizhilfe Siegen e.V.;<br />
Haus Herbstzeitlos Siegen, Marienborner<br />
Str. 0271/23602-67<br />
15.15 Montagsgespräch des „Bund<br />
der Vertriebenen“ – Diskurs zum<br />
aktuellen gesellschaftspolitschen<br />
Zeitgeschehen Geschäftsstelle Siegen,<br />
Seilereiweg 6 0271/82838<br />
18.30 „Anders Altern“ Gruppe für<br />
gleichgeschlechtliche Lebende und<br />
Liebende, Haus Herbstzeitlos Siegen<br />
Jeden 3. Montag im Monat<br />
15.00 ALTERAktiv, Lesepaten, Haus<br />
Herbstzeitlos Siegen, Marienborner<br />
Straße 151 02739/2290<br />
Nicola Veit<br />
Rechtsanwältin und Notarin<br />
Rathausstraße 1<br />
57234 Wilnsdorf<br />
02739-1049<br />
info@rechtsanwaeltin-veit.de<br />
www.rechtsanwaeltin-veit.de<br />
18.30 Treffen Selbsthilfegruppe:<br />
Sauerstoff-Langzeit-Therapie „Haus<br />
Herbstzeitlos Siegen“ 370354<br />
Jeden 4. Montag im Monat<br />
14.30 Kaffeekränzchen: AWO-<br />
Ortsverein Siegen, in der Begegnungsstätte<br />
Rosterstr. 186<br />
Letzter Montag im Monat<br />
19.00 Selbsthilfegruppe Asthma und<br />
Bronchitis städtisches Begegnungszentrum<br />
Haus Herbstzeitlos Siegen,<br />
Marienborner Str. 151 02737/3308<br />
dienstags:<br />
9.30 Malgruppe freies Malen, (außer<br />
1. Di. im Monat) Begegnungszentrum<br />
Haus Herbstzeitlos Siegen,<br />
Marienborner Str.151 0271/37387<br />
17.00 Interkultureller Chor Siegerland<br />
Span. Zentrum Siegen, St.-Michael-Straße<br />
3<br />
Jeden 1. Dienstag im Monat<br />
9.00 Die Creativen Siegen, Haus<br />
Herbstzeitlos Siegen, Marienborner<br />
Ste.151 02737/3455<br />
15.00 ALTERAktiv Lesepaten, Begegnungszentrum<br />
„Haus Herbstzeitlos“<br />
Siegen, 02739/2290<br />
18.00 Treffen der SHG für Hörgeschädigte<br />
Siegen, Kreisklinikum Weidenau<br />
Brigitte Schmelzer 02737/93470<br />
Jeden 2. Dienstag im Monat<br />
9.00 Smartphonkurs, AWO-Begegnungsstätte<br />
„Rosterberg“, Siegen,<br />
Rosterstr.186 0271/3303-603<br />
19.00 Vorwärts-Chor, städtisches<br />
Begegnungszentrum „Haus Herbstzeitlos“<br />
Siegen, Marienborner Str.<br />
151<br />
Jeden 3. Dienstag im Monat<br />
15-17 Treffen der Heinzelwerker, Begegnungszentrum<br />
„Haus Herbstzeitlos“<br />
Siegen, Marienborner Str. 151<br />
Jeden 4. Dienstag im Monat<br />
9.00 Smartphonkurs, AWO-Begegnungsstätte<br />
„Rosterberg“, Siegen,<br />
Rosterstr.186 0271/3303-603<br />
20.00 Vorwärts-Chor, städtisches Begegnungszentrum<br />
„Haus Herbstzeitlos“<br />
Siegen, Marienborner Straße 151<br />
mittwochs:<br />
9.00 Wandern, Nordic Walking, ab<br />
Wanderparkplatz Rosterberg,<br />
Siegen, Rosterstraße Günter Dickel<br />
0271/334566<br />
9.30 Bewegt ÄLTER werden, Fritz-<br />
Fries-Seniorenzentrum Siegen, Rosterstr.186<br />
Klaus Kuhn 0271/3303-603<br />
10.00-12.00 Heinzelwerker Sprechstunde,<br />
„Regiestelle Leben im Alter“,<br />
Rathaus Si.-Weidenau 404-2200<br />
10.00 Spaziergang: 3000 Schritte,<br />
Tempo und Strecke sind angepasst,<br />
ab Rathaus Si.-Weidenau 404-2200<br />
10.00-11.00 Sprechstunde des Seniorenbeirats,<br />
SeniorenServiceStelle<br />
Siegen-Geisweid, Am Klafelder Markt<br />
20 0271/372199-05<br />
14.00-16.00 Diakonischer Freundeskreis<br />
Siegen-Süd, Hilfen für zu Hause,<br />
Diakonie Eiserfeld, Mühlenstr. 7<br />
14.30-17.30 Taschengeldbörse Siegen,<br />
MehrGenerationenZentrum<br />
St.-Johannstr. 7 0271/2346066<br />
Jeden 1. Mittwoch im Monat<br />
10.00 Trauercafé Regenbogen Ambul.Hozpizhilfe,<br />
Diakonistation Kreuztal,<br />
Ernsdorfstraße 3 02732/1028<br />
14.30 Museums-Momente, Führung<br />
für Menschen mit Demenz und ihre<br />
Begleitung, „Museum für Gegenwartskunst“<br />
Siegen, Unteres Schloss. Anmeldung<br />
0271-4057710<br />
15.00 Frauenzimmer, Frauencafé<br />
des DRK-Niederschelden, Burgschule<br />
Si.-Niederschelden 0271/33716-0<br />
19.30 Heimatfreundtreffen, Kapellenschule<br />
Si.-Trupbach<br />
Wir haben die passenden Veranstaltungen für Sie:<br />
• Sprachen (von Arabisch bis Türkisch)<br />
• Computerkurse (Grundlagen, Internet, Office u. a.)<br />
• Vorträge | Café-Zeit im KrönchenCenter<br />
• Gesundheitsangebote und vieles Andere mehr.<br />
VHS Siegen, KrönchenCenter, Markt 25, 57072 Siegen<br />
Internet: www.vhs-siegen.de; E-Mail: vhs@siegen.de<br />
Telefon: 0271 404-3000<br />
Tätigkeitsschwerpunkte:<br />
Grundstücksrecht<br />
Verkehrsrecht<br />
Erb- und Familienrecht<br />
HonorarAnwältin<br />
Mitglied im<br />
AnwaltVerein<br />
VertrauensAnwalt<br />
Jeden 3. Mittwoch im Monat<br />
14.30 VDK-Siegen-Treff; Frohe Runde, Christofferhaus<br />
Siegen, Friedrich-Wilhelm-Str. 118<br />
14.30 Wir tanzen wieder! Für Menschen mit und ohne<br />
Demenz, Tanzschule „Im Takt“, Netphen-Dreistiefenbach,<br />
Dreisbachstr. 24. Anmeldung 0271/234178-17<br />
Letzter Mittwoch im Monat<br />
15.00-16.30 Selbsthilfegruppe Frontotemporale Demenz<br />
im Café Auszeit Kreuztal, Ernsdorfstr. 5<br />
donnerstags:<br />
10.00 Seniorenwerkstatt, der „Interkulturellen Gemeinschaft“,<br />
katholisches Gemeindehaus Siegen, St.-Michaelstr.<br />
10.00-12.00 Diakonischer Freundeskreis Siegen-Süd,<br />
Hilfen für zu Hause, Diakonie Eiserfeld, Mühlenstr. 7<br />
Jeden 1. Donnerstag im Monat<br />
14.30 ALTERAktiv Spielenachmittag, Mehrgenerationenhaus<br />
Siegen, St.-Johann-Str. 7 0271-2339425<br />
Jeden 2. Donnerstag im Monat<br />
15.00-17.00 Selbsthilfegruppe Mitten im Leben für<br />
Menschen mit Gedächtnisproblemen KSG-Senioren-<br />
Wohnanlage Weidenau Weidenauer Str. 202<br />
Jeden 4. Donnerstag im Monat<br />
15.00 Trauercafé der Ambulanten ökum. Hospizhilfe Siegen<br />
e.V.; städtisches Begegnungszentrum „Haus Herbstzeitlos“<br />
Siegen, Marienborner Str. 151 0271/23602-67<br />
freitags:<br />
17.00 Tanzen ab der Lebensmitte mit und ohne<br />
Partner, TanzZentrum AGNE-PRESCHER Siegen-<br />
Geisweid, 0271/84999<br />
18.00 Wochenschlussandacht, Autobahnkirche Siegerland,<br />
Rasthof Wilnsdorf<br />
21.00 Tango Milonga, Café Basico Kreuztal, Hüttenstr. 30<br />
mit wechseln den DJ's<br />
Jeden 2. Freitag im Monat<br />
15.00 Wochenausklang der Seniorenhilfe Siegen e.V.<br />
Begegnungszentrum Haus Herbstzeitlos Siegen,<br />
Marienborner Str. 151 0271/6610335<br />
samstags:<br />
Jeden 3. Samstag im Monat<br />
13.00 ALTERAktiv Repaircafé, Mehrgenerationenzentrum<br />
der Martinigemeinde Siegen, St. Johann-Str. 7<br />
Jeden 4. Samstag im Monat<br />
13.00 Klimawelten Repaircafé, Florenburg Hilchenbach,<br />
Kirchweg 17 02733/2366 (Ingrid Lagemann)<br />
sonntags:<br />
20.00 Salsa Fiesta, Café Basico Kreuztal, Hüttenstr. 30<br />
mit wechselnden DJ's<br />
Jeden 1. Sonntag im Monat<br />
15.00 Trauercafé der Ambulanten ökum. Hospizhilfe<br />
Siegen e.V. im Pfarrheim Heilig Kreuz Siegen, Im Kalten<br />
Born Siegen, 0271/23602-67<br />
Jeden 2. Sonntag im Monat<br />
14.30 Sonntagscafé in der Alten Linde Wilnsdorf-<br />
Niederdielfen, Weißtalstraße 2<br />
15.00 Sonntagscafe im Bürgerhaus Siegen-Niederschelden,<br />
Auf der Burg 15 0271/3370122<br />
Jeden 2. Sonntag im Monat<br />
12.30 Gemeinsam essen, Bürgerliche Küche, Alte Linde<br />
Wilnsdf.-Nd.dielfen Weißtalstr. 2 Anm. 02739/8987469<br />
oder: zuraltenlinde@gmx.eu<br />
Rund um die Uhr für Sie da<br />
- ein Anruf genügt!<br />
Siegen<br />
Alte Poststraße 21<br />
Tel.: 0271 / 52 00 9<br />
Wilnsdorf<br />
Rathausstraße 5<br />
Tel.: 02739 / 47 72 07<br />
Vorsorge -<br />
Absicherung für den letzten Weg.<br />
Das Notwendige nach eigenen Wünschen<br />
selbst bestimmen und vorsorgend regeln<br />
Die Angehörigen finanziell absichern<br />
Mitglied der Deutschen Bestattungsvorsorge<br />
Treuhand AG<br />
Geprüftes Qualitätssystem<br />
seit 7 Jahren in Folge.<br />
www.beerdigungsinstitut-bell.de<br />
72 durchblick 1/<strong>2019</strong> 1/<strong>2019</strong> durchblick 73
Siegen. Der Verein ALTERAktiv Siegen<br />
e.V. wurde vor 15 Jahren von acht<br />
Rentnern und Pensionären gegründet.<br />
Ihr Ziel: eigene Talente und die ihrer<br />
Altersgenossen weiterhin einbringen<br />
und ehrenamtlich nutzbar machen. Inzwischen<br />
ist der Verein auf ca. 500 Mitglieder<br />
gewachsen, trägt seit 2005 den<br />
Namen ALTERAktiv Siegen-Wittgenstein<br />
e.V. und unterhält in der St. Johann-Str.<br />
in Siegen eine Geschäftsstelle.<br />
Für Menschen im sogenannten Ruhestand<br />
sind 15 Jahre eine lange Zeit. Die<br />
heute noch mitarbeitenden Gründungsmitglieder<br />
sind nun älter als 80 Jahre.<br />
Aber sie sehen - wie auch der gesamte<br />
Vereinsvorstand - das bürgerschaftliche<br />
Engagement älterer Menschen<br />
mehr denn je als unverzichtbar an. Zur<br />
Frage „Was können wir tun?“ fand auf<br />
Einladung und unter Beteiligung des<br />
Vereinsvorsitzenden Alois Michalek am<br />
10./11. Januar <strong>2019</strong> eine Arbeitstagung<br />
statt. Unter der Moderation von Günter<br />
Hensch verständigten sich 18 aktive<br />
Mitglieder des Vereins auf drei Themenkomplexe:<br />
Wo kommen wir her? / Wo<br />
stehen wir heute? / Wo wollen wir hin?<br />
Diese Seite ist in der Verantwortung von „ALTERAktiv Siegen Wittgenstein e.V.“ entstanden.<br />
Der „durchblick“ hat keinen Einfluss auf Text, Inhalt und Gestaltung.<br />
ALTERAktiv Siegen-Wittgenstein e.V.<br />
Arbeitstagung mit Bestandsaufnahme und Perspektive<br />
Wo kommen wir her?<br />
In einem Rückblick erinnerte Erich<br />
Kerkhoff an die 1998 begonnene Entwicklung<br />
des Vereins. Diese war geprägt<br />
von damals verstärkt wahrgenommenen<br />
Herausforderungen - u.a. dem demographischen<br />
Wandel und den sogenannten<br />
„Neuen Medien“. Die inhaltliche Entwicklung<br />
einer entsprechenden Arbeitsgruppe<br />
wurde gefördert durch eigene Umfragen<br />
und auch durch Vernetzung mit<br />
kommunalen und weiteren Institutionen<br />
auf Landes- und Bundesebene. Wichtige<br />
Ergänzungen für die materielle Ausstattung<br />
des Vereins wie auch für Projektfinanzierungen<br />
waren Zuwendungen des<br />
Landes Nordrhein-Westfalen und der<br />
Sparkassenstiftung Siegen.<br />
Das Anliegen der Gründer, die Lebenserfahrungen<br />
und erworbenen Fähigkeiten<br />
älterer Menschen gemeinwohlorientiert<br />
nutzbar zu machen, wurde<br />
bereits im Jahr 2000 umgesetzt. Mit der<br />
Gründung eines Internetcafés fanden<br />
ältere Menschen die Möglichkeit, sich<br />
mit moderner Kommunikationstechnik<br />
vertraut zu machen. Auch die jahrelang<br />
(ebenfalls ehrenamtlich) angebotene<br />
Wohnberatung wurde schnell bekannt.<br />
Inzwischen führte das Projekt zum eigens<br />
dafür gegründeten Verein „Wohnberatung<br />
Siegen-Wittgenstein e.V.“<br />
Dieser wird vom Verein ALTERAktiv gemeinsam<br />
mit den Kreisverbänden von<br />
AWO und Caritas getragen. Andere Aktivitäten<br />
mussten beendet werden, wie<br />
z.B. das Projekt „Wohnen für Hilfe“, die<br />
Wohnungsvermittlung für Studenten.<br />
Wo stehen wir heute?<br />
Gefragt nach der öffentlichen Wahrnehmung<br />
ihres Vereins, bedauerten die<br />
Teilnehmer der Tagung dessen zu geringem<br />
Bekanntheitsgrad. „Was macht<br />
ihr eigentlich?“ sei die oft gestellte Frage,<br />
wenn von einer Mitarbeit im Verein<br />
ALTERAktiv die Rede ist. Eine Vorstellung<br />
haben Interessenten eher von den<br />
„Gesichtern“ des Vereins also den einzelnen<br />
Arbeitsgruppen.<br />
Dabei steht das Senecafé im Haus<br />
Herbstzeitlos an vorderer Stelle. Die anderen<br />
sind weniger bekannt - es handelt<br />
sich um die Wohnberatung (bis 2012),<br />
die Lesepaten „Alt & Jung“ (seit 2005),<br />
das Kursangebot „Orientierung und Hilfe<br />
im Alter“ (seit 2005), das Aktivcafé in<br />
Netphen- Eschenbach (seit 2007) und<br />
die Taschengeldbörse (seit 2009). Hinzu<br />
kommt ein Bündel weiterer Aktivitäten:<br />
Mitmachtänze für Jung und Alt, das Repaircafé<br />
und ein Fahrradreparatur-Café,<br />
ein Spielenachmittag, die Malgruppe,<br />
Patenschaften in der Flüchtlingshilfe,<br />
Vermittlung von Probanden für Forschungs-<br />
und Entwicklungsvorhaben der<br />
UNI Siegen („IT für die alternde Gesellschaft“)<br />
sowie die Mitarbeit in der Steuerungsgruppe<br />
„Quartier am Rosterberg“.<br />
Alt & Jung engagiert sich<br />
ehrenamtlich als Lesepaten<br />
in Grundschulen,<br />
als Vorleser*innen in<br />
Kindergärten und in der<br />
Stadtbibliothek Siegen.<br />
Für diese wunderbare Arbeit<br />
mit Kindern suchen wir immer<br />
Unterstützung.<br />
Diese und weitere Arbeitsgruppen<br />
sind offen für ca. 80.000 Menschen<br />
im Kreis Siegen-Wittgenstein. Ihre<br />
Lebenserfahrung und Kreativität ist<br />
gefragt, auch für die Entwicklung und<br />
Wahrnehmung neuer Formen der Lebensgestaltung<br />
im Alter. Das Engagement<br />
im Verein ist ehrenamtlich. Allen<br />
Mitarbeitern ist freigestellt, in welchem<br />
Umfang sie sich einbringen. Neue Ideen<br />
sind willkommen und deren Umsetzung<br />
wird auf Grundlage der Vereinssatzung<br />
unterstützt.<br />
Wo wollen wir hin?<br />
Günter Hensch stellte die Frage, wie<br />
die anwesenden Teilnehmer die Zukunft<br />
von ALTERAktiv sehen: „Für wie wichtig<br />
halten sie die Arbeit? Besteht weiterhin<br />
Interesse und Bedarf?“ Es wurde bekräftigt,<br />
dass die Zielsetzung des Vereins, -<br />
ältere Menschen auch in deren eigenem<br />
Interesse zu motivieren und zu befähigen<br />
- als Angebot für die zukünftig Alten<br />
unverzichtbar bleibt. Aus dem Grund,<br />
auch um neue Projekte zu ermöglichen,<br />
hält der Vereinsvorstand eine verstärkte<br />
Öffentlichkeitsarbeit für erforderlich.<br />
Fazit der Tagung:<br />
Um das Angebot des Vereins zu erhalten<br />
und zu fördern, zu ergänzen und<br />
auch neue Projekte hinzuzufügen, wollen<br />
wir als Verein ALTERAktiv mehr in<br />
die Öffentlichkeit gehen und uns bekannt<br />
machen. Die einzelnen Gruppen tun das<br />
bereits in den Medien und mit ihrem Tag<br />
der offenen Tür, da bleibt aber der Verein<br />
eher im Hintergrund. Die Website des<br />
Vereins mit ihren umfassenden Informationen<br />
wird eher gezielt aufgesucht.<br />
Beschluss der Arbeitstagung:<br />
Im Jahr <strong>2019</strong> wird der Verein einen<br />
Tag der offenen Tür veranstalten, bei<br />
dem sich alle Arbeitsgruppen vorstellen.<br />
Die gegenseitige Wahrnehmung<br />
der Arbeitsgruppen wird intensiviert<br />
und transparenter gemacht. •<br />
Lesepaten<br />
Alt & Jung macht Schule<br />
Haben Sie Lust mitzumachen?<br />
Die Kinder freuen sich!<br />
Ansprechpartnerin ist<br />
Margrit Schulte 02739-2290<br />
margrit.schulte@gmx.de<br />
Ein Projekt von<br />
ALTERAktiv Siegen-Wittgenstein e.V.<br />
St. Johann-Str. 8 • 57074 Siegen<br />
Internet: https://alteraktiv-siegen.de<br />
74 durchblick 1/<strong>2019</strong><br />
Veranstaltungen im März<br />
Am 2. März ab 20 Uhr Die wilde Lesung mit Musik: Ilja Richter im Kulturhaus Lÿz<br />
1. Freitag<br />
18.00 VHS Si-Wi., DigiTIPP - Wie<br />
gehe ich mit dem digitalen Nachlass<br />
um? Hilchenbach, Wilhelmsburg<br />
19.00 VHS Si-Wi., Filmzeit: Was<br />
werden die Leute sagen? Weiße Villa,<br />
Kreuztal, Dreslers Park<br />
19.30 Rock und Popp mit den Living<br />
Rooms, Alte Linde, W.-Niederdielfen,<br />
Weißtalstraße 2<br />
20.00 Konzert, Sydney Ellis And<br />
Her Midnight Preachers, Lÿz Siegen,<br />
St.-Johann-Str. 18<br />
20.00 kreuztalkultur, Marc Weide,<br />
Hilfe, ich werde erwachsen, ich werde<br />
Zauberer!, Kreuztal, Eichener Hamer<br />
20.00 Lisa Feller – Der Nächste,<br />
bitte! Siegerlandhalle Siegen<br />
2. Samstag<br />
13.00 26. Frühlings- und Kunsthandwerkermarkt,<br />
Haus des Gastes<br />
Bad Laasphe, Wilhelmsplatz (a. So.)<br />
19.00 Film, Dorfgeschichte(n) –<br />
Teil 1, Aus dem Leben unseres Dorfes,<br />
Ev. Gemeindehaus B.-Holzhausen<br />
20.00 Gala der Filmmusik, Apollo-<br />
Theater Siegen, Morleystr. 1 (auch<br />
am 4./5./7. und 8.3.)<br />
20.00 Vergesst Winnetou! Ilja Richter,<br />
Die wilde Lesung mit Musik,<br />
Kulturhaus Lÿz Siegen<br />
20.00 Konzert, brAssMen das<br />
Blechbläserensemble, Heimhof-Theater<br />
Burbach, Heimhofstr. 7a<br />
3. Sonntag<br />
15.00 Theater für Jung und Alt,<br />
Karlsson vom Dach Heimhof-Theater<br />
Burbach, Heimhofstr. 7a<br />
16.00 Woche der Brüderlichkeit,<br />
Ausstellungseröffung Ljuba Jakupovic,<br />
Städtische Galerie Haus Seel<br />
Siegen, Kornmarkt 20<br />
6. Mittwoch<br />
10.00 Computerspielen mit Unterstützung,<br />
Gaming für Ältere Stadtbibliothek<br />
Kreuztal, Marburger Str. 10<br />
19.00 VHS Si-Wi., Vortrag über Osteoporose:<br />
Therapie und Prävention,<br />
Haus des Gastes Bad Laasphe,<br />
20.00 Konzert, New York Gospel<br />
Stars, Siegen-Weidenau, Haardter<br />
Kirche, Setzer Weg 4<br />
7. Donnerstag<br />
20.00 Zum internationalen Frauentag,<br />
Anka Zink, Ende der Bescheidenheit,<br />
Kulturhaus Lÿz Siegen<br />
8. Freitag<br />
11.00 Eröffnung der Wanderausstellung<br />
Mit Macht zur Wahl! 100<br />
Jahre Frauenwahlrecht in Europa,<br />
Foyer des Kreishausen Siegen<br />
16.00 VHS-Siegen, Vortrag: Weltfrauentag<br />
– 100 Jahre Frauenwahlrecht,<br />
KrönchenCenter Siegen, Markt 2<br />
19.00 VHS-Siegen, Filmabend: Historisches<br />
Siegerland Teil 3 – Der Siegerländer<br />
Hauberg, KrönchenCenter,<br />
Siegen, Markt 2<br />
20.00 Kabarett, Sebastian Pufpaff<br />
mit neuem Soloprogramm, Kulturhaus<br />
Lÿz Siegen, St.-Johann-Str. 18<br />
9. Samstag<br />
10.00 Die Messe für Heimtier-<br />
Freunde, Siegerlandhalle (auch So.)<br />
15.00 Familienshow, Die Schöne<br />
und das Biest, Siegerlandhalle<br />
19.00 Schtonk, Tagebücher Adolf<br />
Hitlers plus Fälschung, Apollo-Theater<br />
19.30 Filmabend "Aus dem Leben<br />
unseres Dorfes", Burbach, Alte<br />
Schule Holzhausen<br />
20.00 Metaller Geballer Part V, Kulturh.<br />
Lÿz Siegen, St.-Johann-Str.18<br />
10. Sonntag<br />
15.00 kreuztalkultur, Kreuztaler<br />
Teddybärenkonzert, Peter und der<br />
Wolf, Kreuzkirche Kreuztal, Martin-<br />
Luther-Str. 1<br />
16.00 Villa Musica – Safra feat mit<br />
Bernward Koch, Villa Bubenzer,<br />
Freudenberg,Villa-Bubenzer-Weg 7<br />
17.00 Multivisionsvortrag mit Gerhard<br />
Braunöhler, Island und Färöer,<br />
Aula Gymnasium Netphen, Haardtstr.<br />
18.00 Konzert Projektchor Lebenszeichen,<br />
Ev.-ref. Trinitatiskirche,<br />
Eiserfeld, Freiengründerstr. 17<br />
18.00 Filmpalast: Wenn der Vater<br />
mit dem Sohne, Heimhof-Theater<br />
Burbach, Heimhofstr. 7a<br />
12. Dienstag<br />
18.30 VHS Si-Wi.,Vortrag: Einbruch?<br />
Nicht bei mir! Einbruchsschutz für<br />
Privathaushalte, Rathaus Netphen<br />
20.00 Jazz & Friends, Konzert der<br />
Fritz-Busch-Musikschule, Kulturhaus<br />
Lÿz Siegen, St.-Johann-Str. 18<br />
20.00 Konzert, Dieter Falk – Backstage<br />
– Musik-er-Leben, Apollo-Theater<br />
Sonntag, 10.März 18 Uhr Filmpalast: „Wenn der Vater mit dem Sohne“, Heimhof-Theater<br />
Burb.<br />
1/<strong>2019</strong> durchblick 75<br />
4/2018 durchblick 75
März<br />
20.00 Lioba Albus, Das Weg ist<br />
mein Ziel, Kulturhaus Lÿz Siegen,<br />
St.-Johann-Straße 18<br />
13. Mittwoch<br />
18.00 VHS Si-Wi., Vortrag, Chaos<br />
im Kopf – Eine Frage der richtigen<br />
Förderung, Weiße Villa, Dreslers Park,<br />
Kreuztal, Hagener Str. 22<br />
19.00 VHS Si-Wi., Vortrag, Heizkosten<br />
in Wohnungen senken, Gymnasium<br />
Wilnsdorf, Hoheroth 94<br />
19.00 Kabarett zum Weltfrauentag<br />
mit Carmela de Feo, Die Schablone,<br />
in der ich wohne, Haus des Gastes<br />
Bad Laasphe, Wilhelmsplatz 3<br />
19.30 VHS-Siegen, Vortrag, Die<br />
Würde des Menschen ist unantastbar,<br />
KrönchenCenter Siegen<br />
20.00 Die Nacht der Musicals, eine<br />
Zeitreise durch über 50 Jahre Musical-Geschichte,<br />
Siegerlandhalle<br />
14. Donnerstag<br />
20.00 Auf Höhenwegen der Klassik<br />
und Romantik, Konzert mit<br />
der Philharmonie Südwestfalen,<br />
Gebr.-Busch-Theater, Hi.-Dahlbruch<br />
20.00 Drama Statt Siegen, Romulus<br />
der Große von Friedrich Dürrenmatt,<br />
Kulturhaus Lÿz Siegen, St.-Johann-Str.<br />
18 (auch 15./19./20. und 21.)<br />
20.00 Konzert des finnisches Ensembles<br />
Rajatan, 3 Damen und 3 Herren,<br />
Apollo-Theater (auch Freitag)<br />
15. Freitag<br />
19.00 VHS-Siegen, Filmabend: Historisches<br />
Siegerland Teil 4 – Sorgen in<br />
Siegen, KrönchenCenter, Siegen<br />
20.00 Konzert des finnisches Ensembles<br />
Rajatan, 3 Damen und 3<br />
Herren, Apollo-Theater Siegen<br />
20.00 kreuztalkultur, Kabarett, Jens<br />
Neutag, Mit Volldampf, Weiße Villa,<br />
Dreslers Park, Kreuztal, Hagener Str.<br />
Samstag, 16.4. ab 20 Uhr, Klangfarben Anzhausen: „Die Show“, Heimhof-Theater Burbach<br />
16. Samstag<br />
19.00 Heiko „Schotty“, Der Tatortreiniger,<br />
Apollo-Theater Siegen<br />
20.00 Jim Panse & Band / Solar Plexus,<br />
Kulturhaus Lÿz Siegen<br />
20.00 Klangfarben Anzhausen, Die<br />
Show, Heimhof-Theater Burbach,<br />
Heimhofstr. 7a<br />
20.00 Komödie, Flecker Wintertheater,<br />
Jetzt nicht, Liebling, Aula Gymnasium<br />
Netphen, Haardtstr. 35<br />
17. Sonntag<br />
15.30 VHS-Siegen, Dia-Vortrag:<br />
Rund um die Bigge- und Listertalsperre,<br />
Dokumentation über versunkene<br />
Dörfer, KrönchenCenter Siegen,<br />
17.00 Poetry Slam – Frauenpower,<br />
100 Jahre Frauenwahlrecht, , Kulturhaus<br />
Lÿz, Siegen, St.-Johann-Str.<br />
18.00 kreuztalkultur, Café del Mundo,<br />
Dance of Joy, Weiße Villa, Dreslers<br />
Park, Kreuztal, Hagener Str. 22<br />
18.00 Konzert, Die Jahreszeiten<br />
des Tango, Konventsaal Stift Keppel,<br />
Hilchenbach, Stift-Keppel-Weg 37<br />
18.00 Konzert, Von New Orleans<br />
bis Jericho, Nikolaikirche<br />
Siegen<br />
18. Montag<br />
17.00 Kino ohne ALTERSbeschränkung,<br />
Grüner wird's nicht,<br />
sagte der Gärtner und flog davon,<br />
Viktoria Filmtheater Hi.-Dahlbruch<br />
21.Donnerstag<br />
15.00 Literaturcafé der Seniorenhilfe,<br />
Begegnungsz. Haus Herbstzeitlos<br />
Siegen, Marienborner Str. 151<br />
15.30 VHS Si-Wi., Vortrag, Dorothea<br />
Elisabeth Händel, geborene<br />
Taust, Die Mutter von Georg Friedrich<br />
Händel, KrönchenCenter Siegen<br />
20.00 Das gibt Ärger, Solokabarett<br />
Simone Solga, Gebr.-Busch-Theater,<br />
Hi.-Dahlbruch, Bernhard-Weiss-Platz<br />
20.00 Pygmalion, Professor Higgins<br />
und Eliza, Apollo-Theater Siegen<br />
22. Freitag<br />
19.00 VHS Si-Wi., Filmzeit: Code of<br />
Survival, Weiße Villa, Dreslers Park,<br />
Kreuztal, Hagener Str. 22<br />
20.00 Konzert, Dvorák, Ravel,<br />
Brahms, Wiedersehen mit Neil Varon,<br />
Apollo-Theater Siegen<br />
SERVICE-CENTER<br />
D-M Kfz.-Technik<br />
Dennis Michel<br />
23. Samstag<br />
19.30 Irische Musik mit Molly Ban,<br />
Alte Linde, Wilnsdorf-Niederdielfen<br />
20.00 Politisches Kabarett, Rene<br />
Sydow, Die Bürde des weisen<br />
Mannes, Heimhof-Theater Burbach,<br />
Heimhofstr. 7a<br />
20.00 Ralf Schmitz Schmitzeljagd,<br />
Siegerlandhalle Siegen<br />
20.00 Paul Heller & Martin Sasse,<br />
Two Generations Quartet, Kulturhaus<br />
Lÿz Siegen, St.-Johann-Straße 18<br />
26. Dienstag<br />
19.30 Lesung, Manchmal ist es federleicht,<br />
Christine Westermann,<br />
Gemeindebau Schameder, Erndtebrück,<br />
Hauptstr. 5<br />
27. Mittwoch<br />
18.30 VHS Si-Wi., Filmzeit: Tomorrow<br />
- Die Welt ist voller Lösungen,<br />
Rathaus Netphen, Amtsstraße<br />
19.00 Zeitzeugen auf Zelluloid,<br />
Kreisarchiv S.-Wittg., Kulturhaus Lÿz<br />
Siegen, St.-Johann-Straße 18<br />
28. Donnerstag<br />
19.30 La Finesse, Das etwas andere<br />
Streichquartett, Schloss Bad<br />
Berleburg<br />
20.00 Meisterliche Kammermusik,<br />
Aris Quartett & Fabian Müller,<br />
Gebr.-Busch-Theater, Hi.-Dahlbruch<br />
20.00 LÿzMixVarieté, Kabarett, Musik,<br />
Akrobatik und Zauberei, Kulturhaus<br />
Lÿz Siegen, St.-Johann-Str. 18<br />
20.00 Klavierkonzert, Jun-Ho Gabriel<br />
Yeo, Apollo-Theater Siegen<br />
29. Freitag<br />
20.00 kreuztalkultur, Comedy, Kai<br />
Magnus Sting, Sonst noch was?!<br />
Weiße Villa, Dreslers Park, Kreuztal<br />
20.00 Philharmonie Südwestfalen<br />
zelebriert „British Proms Night“,<br />
Apollo-Theater (auch Sa./19 Uhr)<br />
20.00 Klaus Hoffmann - Aquamarin,<br />
Am Flügel Hawo Bleich, Kulturhaus<br />
Lÿz Siegen, St.-Johann-Str. 18<br />
30.Samstag<br />
18.00 Konzert geistliche Musik,<br />
Bach: Matthäus-Passion BWV<br />
244, Ev. Kirche Hilchenbach, Kirchplatz<br />
4<br />
19.00 800 Jahre Burbach, Streifzüge:<br />
Reformation – lutherisch und<br />
reformiert, Ev. Kirche Burbach<br />
20.00 kreuztalkultur, Konzert, Dieter<br />
Ilg Trio, B-A-C-H, Weiße Villa,<br />
Dreslers Park, Kreuztal, Hagener Str.<br />
20.00 Best of 12 Tenors, The Greatest<br />
Songs of all time, Siegerlandhalle<br />
Siegen, Koblenzer Str. 151<br />
20.00 Siegener Kabarett Night, Freche<br />
Zungen küsst man nicht, Kulturhaus<br />
Lÿz Siegen, St.-Johann-Str. 18<br />
Zuhause bei der WGh<br />
31. Sonntag<br />
15.00 Figurentheater Kania, Sieg<br />
der Sterne – Figuren im Weltall, Kulturhaus<br />
Lÿz Siegen, St.-Johann-Str.<br />
15.00 Familienmusical, Hugo, der<br />
Wassergeist und der dunkle Taucher,<br />
Eichener Hamer Kreuztal<br />
18.00 Konzert geistlicher Musik,<br />
Bach: Matthäus-Passion BWV 244,<br />
Haardter Kirche Siegen-Weidenau,<br />
Setzer Weg 4<br />
18.00 2-Flügel-Konzert, Lieblingslieder<br />
und Geschichten, Burbach,<br />
Hickengrundhalle Niederdresselndorf<br />
19.00 Theater, Goethe – Wahlverwandtschaften,<br />
Apollo-Theater Siegen,<br />
Morleystr. 1<br />
20. Mittwoch<br />
19.00 VHS Si-Wi., Vortrag, Smiley<br />
gesucht – wie geht’s leicht,<br />
wenn‘s richtig schwer ist? Rathaus<br />
Netphen,<br />
19.00 VHS-Si-Wi., Vortrag, Von<br />
wilden Jägern, heiligen Wassern<br />
und Galgenspuk, Haus des<br />
Gastes, Bad Laasphe, Wilhelmsplatz<br />
3<br />
20.00 Bibelfilm, Geschichte der<br />
Maria Magdalena, Residenztheater<br />
Bad Laasphe, Brückenstraße 2<br />
20.00 Sven Pistor – Pistors Fußballschule<br />
– alles Vollpfosten, Siegerlandhalle<br />
Siegen, Koblenzer Str.<br />
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76 durchblick 1/<strong>2019</strong> 1/<strong>2019</strong> durchblick 77
April<br />
April<br />
1. Montag<br />
18.30 VHS Si-Wi., Vortrag, Philosophisch<br />
inspiriert, Grundlagen der<br />
politischen Philosophie, Wintergarten<br />
Gelbe Villa, Dreslers Park, Kreuztal<br />
2. Dienstag<br />
19.00 Theater, Oliver! Nach Charles<br />
Dickens, Apollo-Theater Siegen (a. Fr.)<br />
3. Mittwoch<br />
10.00 Computerspielen mit Unterstützung,<br />
Gaming für Ältere Stadtbibliothek<br />
Kreuztal, Marburger Str. 10<br />
4. Donnerstag<br />
18.00 Vortrag, Homöopathie – Reiseapotheke,<br />
Stadtbibliothek Kreuztal,<br />
18.30 VHS Si-Wi., Vortrag: Achtung<br />
– Trennung und Scheidung, Familienzentrum<br />
„Sonnenau“, Erndtebrück,<br />
Ederfeldstr. 1<br />
18.30 VHS/Seniorenbeirat-Vortrag,<br />
Altersrenten – Wer? Wann? Wie-<br />
(viel)? Stadtbibliothek Kreuztal,<br />
Marburger Str. 10 (Nebeneingang<br />
zwischen Café und<br />
Metzgerei)<br />
19.00 VHS Si-Wi., Vortrag,<br />
Solarenergienutzung – Solarthermie<br />
und Photovoltaik,<br />
Rathaus Netphen,<br />
Amtsstraße<br />
19.30 Fotografischer Blick<br />
in Kabul/Afghanistan, Zohra<br />
Soori-Nurzad, Rathaus Netphen<br />
und Steuerbüro Friedrich,<br />
Amtsstr. 1<br />
5. Freitag<br />
20.00 Jazzclub Oase, Steve<br />
Fister Band, Kulturhaus Lÿz<br />
Siegen, St.-Johann-Straße 18<br />
20.00 Herman van Veen & Ensemble<br />
– Neue Saiten Tour<br />
<strong>2019</strong>, Siegerlandhalle<br />
20.00 Im weißen Rössl,<br />
Apollo-Theater Siegen, (6. und<br />
7. ab 19 Uhr)<br />
6. Samstag<br />
9.00 Südwestfalenbörse –<br />
Briefmarken/Münzen/Sonderpostamt,<br />
Siegerlandhalle Siegen,<br />
Koblenzer Str. 151<br />
10.00 VHS Si-Wi., Besuch einer<br />
Photovoltaik-Anlage, Treffpunkt:<br />
In der Rose 8a, E.-Womelsdorf<br />
10.00 Jonglage- & Diabolo-Workshop<br />
mit Mo de Bleu, Kulturhaus Lÿz, Siegen,<br />
St.-Johann-Str. 18<br />
14.00 VHS Si-Wi., Besuch einer<br />
Photovoltaik-Anlage mit Batteriespeicher,<br />
Treffpunkt: Gasthof Kaiserlinde<br />
in Siegen-Eisern<br />
20.00 Benefizkonzert, In Erinnerung<br />
an Wolfgang Neuser, Café Basico<br />
Kreuztal, Hüttenstr. 30<br />
7. Sonntag<br />
11.00 Anne L. Strunk - Bildkunst<br />
Frauen, KulturFlecken Silberstern<br />
Freudenberg,<br />
Am Silberstern<br />
4<br />
15.00 VHS-<br />
Siegen, Multivisionsvortrag<br />
– Kanaren, KrönchenCenter<br />
Siegen, Markt<br />
17.00 Frühjahrskonzert, Blasorchester<br />
Stadt Kreuztal e.V., Ev. Kirche<br />
Buschhütten, Siegener Str. 114<br />
18.00 Paul Panzer – Glücksritter…<br />
vom Pech verfolgt, Siegerlandhalle<br />
18.00 Brahms-Requiem, 60 Jahre<br />
Bach-Chor Siegen, Ev. Kirche<br />
Buschhütten Kreuztal, Siegener Str.<br />
19.00 Kabarett, Anny Hartmann,<br />
No Lobby is perfect, Heimhof-Theater<br />
Burbach, Heimhofstr. 7a<br />
8. Montag<br />
17.00 Kino ohne ALTERSbeschränkung,<br />
Ballon, 1979 Fluchtversuch<br />
mit einem Heißluftballon aus der DDR,<br />
Viktoria Filmtheater Hilchenbach-<br />
Dahlbruch, Bernhard-Weiss-Platz<br />
18.30 VHS Si-Wi., Vortrag, Entgiftung<br />
– Darmgesundheit durch gesunde<br />
Ernährung, Rathaus Netphen, Amtsstraße<br />
6<br />
18.30 VHS Si-Wi., Vortrag, Philosophisch<br />
inspiriert: Ich will Gutes tun<br />
und doch tue ich Böses! Gelbe Villa,<br />
Dreslers Park, Kreuztal<br />
9. Dienstag<br />
13.00 Gesundheitsmesse, Pflege,<br />
Erziehung und Familienhilfe, Siegerlandhalle<br />
Siegen, (auch Mittwoch)<br />
19.00 Filmklub Kurbelkiste, Thriller:<br />
A Beautiful Day, Kulturhaus Lÿz<br />
Siegen, St.-Johann-Straße 18<br />
20.00 Kommentierte Darbietung,<br />
Goethe: Faust I, Gebr.-Busch-Theater,<br />
Hi.-Dahlbruch, Bernhard-Weiss-Platz<br />
10. Mittwoch<br />
18.00 VHS Si-Wi., Vortrag, Traumatischer<br />
Stress – Betrachtung möglicher<br />
Auswirkungen bedrohlicher Krisen,<br />
Stadtbibliothek Kreuztal,<br />
20.00 Komödie mit Heiner Lauterbach<br />
und Dominique Lorenz, Jahre<br />
später, gleiche Zeit, Apollo-Theater<br />
Siegen, Morleystraße<br />
11. Donnerstag<br />
19.00 Theater, Dachstube, Kulturhaus<br />
Lÿz Siegen, St.-Johann-Straße 18<br />
19.00 VHS Si-Wi., Vortrag: Hawking<br />
und die Schwarzen Löcher, Stadtbibliothek<br />
Kreuztal, Marburger Str. 10<br />
19.30 Maxi Gstettenbauer – „Lieber<br />
Maxi als normal!“, Siegerlandhalle<br />
12. Freitag<br />
20.00 Nicole Jäger – Nicht direkt<br />
perfekt, Siegerlandhalle Siegen<br />
20.00 Konzert mit zwei großen Antipoden:<br />
Haydn, Sibelius, Apollo-<br />
Theater Siegen, Morleystr. 1<br />
13. Samstag<br />
10.00 Theater-Workshop für Frauen<br />
und Männer, und nachher ärgerste<br />
dich doch, Kulturhaus Lÿz Siegen<br />
19.00 Choral Evensong zur Karwoche,<br />
mit dem Bach–Chor Siegen,<br />
Martinikirche Siegen, Grabenstr. 27<br />
19.00 Frühjahrskonzert MGV,<br />
Bürgerhaus Burbach, Marktplatz 7<br />
20.00 Jördis Tielsch, Karussell des<br />
Lebens, Heimhof-Theater Burbach,<br />
Heimhofstr. 7a<br />
20.00 kreuztalkultur, Konzert, SÜDEN<br />
II, Schmidbauer, Pollina, Kälberer, Eichener<br />
Hamer Kreuztal, Am Parkplatz 2<br />
20.00 The Music of Hans Zimmer<br />
and more, Siegerlandhalle Siegen<br />
20.00 Dave Davis – „Genial verrückt!<br />
Nichts reimt sich auf Mensch“,<br />
Foyersaal der Siegerlandhalle Siegen<br />
14. Sonntag<br />
18.00 Wehmutsklänge, Quartett<br />
Giocosa & Elke Aufschläger, Nikolaikirche<br />
Siegen, Krämergasse 2<br />
18.00 Filmpalast im Heimhof-Theater,<br />
... denn sie wissen nicht was<br />
sie tun, Burbach, Heimhofstr. 7a<br />
16. Dienstag<br />
20.00 Europas größte Genesis Tribute<br />
Show – we can’t dance on<br />
Broadway-Tour, Siegerlandhalle<br />
18. Donnerstag<br />
15.00 Literaturcafé der Seniorenhilfe,<br />
städtisches Begegnungszentrum<br />
Haus Herbstzeitlos Siegen, Marienborner<br />
Str. 151<br />
20.00 Özcan Cosar: Old School<br />
– Die Zukunft kann warten, Siegerlandhalle<br />
Siegen<br />
19. Freitag<br />
10.00 Choralkantate zum Karfreitag,<br />
Nikolaikirche Siegen<br />
19.00 Orgelkonzert, Kreuz Wege,<br />
Orgel-Tanz-Texte, Nikolaikirche<br />
Siegen, Krämergasse 2<br />
20. Samstag<br />
20.00 Kammerphilharmonie Köln,<br />
Klassik in der Osternacht, Ev. Kirche<br />
Bad Laasphe<br />
23.00 Orgelkonzert zur Osternacht,<br />
Martinikirche Siegen, Grabenstr. 27<br />
22. Montag<br />
10.00 Kantaten zum Osterfest,<br />
Martinikirche Siegen, Grabenstr. 27<br />
25. Donnerstag<br />
15.00 VHS-Siegen, Vortrag, Anna-<br />
Maria Mozart, geborene Pertl. Die<br />
Mutter von W. A. Mozart, Krönchen-<br />
Center Siegen, Markt<br />
26. Freitag<br />
14.00 VHS Si-Wi., Wanderung: Auf<br />
dem Netphener Keltenweg unterwegs,<br />
Treffpunkt: Parkpl. Leimbachtal<br />
/ Netphen - Eschenbach.<br />
27. Samstag<br />
20.00 Mark Gillespie solo, Kulturhaus<br />
Lÿz, St.-Johann-Str. 18, Siegen<br />
19.00 Konzert, Hörgerät, ... rocken<br />
auf Deutsch ... und ohne Strom,<br />
Heimhof-Theater Burbach<br />
19.00 Clown-Stück für Erwachsene,<br />
Frohlein Jule und Mister Zolli – Die<br />
Hoffnung stirbt niemals, Haus des<br />
Gastes Bad Laasphe, Wilhelmsplatz 3<br />
19.30 Irish Folk Konzert mit Paddy<br />
Schmidt, Grillhütte Holzhausen<br />
28. Sonntag<br />
14.00 VHS Si-Wi., Raumland und<br />
seine Felsklippen, Treffpunkt:<br />
Parkplatz an der ev. Kirche in Raumland,<br />
Bad Berleburg<br />
18.00 kreuztalkultur, Internationales<br />
Akkordeon Festival <strong>2019</strong>, Eichener<br />
Hamer Kreuztal, Am Parkplatz 2<br />
19.00 800 Jahre Burbach, Zeitreise<br />
durch Vergangenheit – Gegenwart und<br />
Zukunft Ev. Kirche Burbach, Römer 11<br />
30. Dienstag<br />
20.00 5. Siegener Biennale, Drama:<br />
Trommeln in der Nacht, Apollo-<br />
Theater Siegen, Morleystr. 1<br />
9. April 20 Uhr: „Goethe: Faust I“ mal anders,<br />
Gebr.-Busch-Theater Hilchenbach-Dahlbruch<br />
13. April ab 20 Uhr kreuztalkultur, Konzert, „SÜDEN II“W, Kreuztal, Eichener Hamer<br />
13.4. Jördis Tielsch, Karussell des Lebens,<br />
Heimhof-Theater Burbach, Heimhofstr. 7a<br />
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Samstag, 4. Mai 19.00 „Hundehalter-Forum“<br />
Weiße Villa, Dreslers Park, Kreuztal<br />
1. Mittwoch<br />
20.00 5. Siegener Biennale, Trommeln<br />
in der Nacht, Apollo-Theater Si.,<br />
Morleystr. 1<br />
2. Donnerstag<br />
15.00 Literaturcafé der Seniorenhilfe,<br />
Begegnungszentrum Haus Herbstzeitlos<br />
Siegen, Marienborner Str. 151<br />
20.00 5. Siegener Biennale, Harald<br />
Martenstein, Biennale-Zelt am<br />
Apollo-Theater Siegen, Morleystr. 1<br />
4. Samstag<br />
19.00 5. Siegener Biennale, Tyll,<br />
nach dem Roman von Daniel Kehlmann,<br />
Apollo-Theater Siegen (So. ab<br />
17.00)<br />
19.00 Mein Hund, 2. Hundehalter-<br />
Forum im Siegerland, Weiße Villa,<br />
Dreslers Park, Kreuztal<br />
Mai<br />
19.30 Südamerikanische<br />
und Südafrikanische Musik,<br />
Small Celeto, Alte Linde<br />
Wilnsdf.-Nd.dielfen Weißtalstr.<br />
2<br />
5. Sonntag<br />
10.00 VHS Si-Wi., Auf<br />
Schusters Rappen und<br />
dem Arschleder zur Grube<br />
Heinrichssegen, Treff:<br />
Kreuztal, Bahnhof Littfeld<br />
10.00 VHS Si-Wi., Die<br />
Kraft der Bäume im<br />
Frühlingserwachen, ab<br />
Stünzel, Buswendeplatz<br />
10.00 Mein Hund, 2. Hundehalter-Forum<br />
im Siegerland,<br />
Weiße Villa, Dreslers<br />
Park, Kreuztal<br />
15.30 VHS- Siegen, Stadtspaziergang:<br />
Stolpersteine<br />
auf der Hammerhütte, Treff:<br />
Parkplatz vor der Gaststätte<br />
Zur Hammerhütte<br />
16.00 Barberpapas, A-<br />
Cappella-Barbershop,<br />
Nikolaikirche Siegen<br />
20.00 Aufguss, Wellness-<br />
Komödie, Aula des Gymnasiums<br />
Wilnsdorf<br />
20.00 5. Siegener Biennale,<br />
Clara und Robert<br />
Schumann, Biennale-Zelt Apollo-<br />
Theater Siegen<br />
6. Montag<br />
17.00 Kino ohne ALTERSbeschränkung,<br />
Komödie, Book Club – Das<br />
Beste kommt noch, Viktoria Filmtheater<br />
Hi.-Dahlbruch<br />
8. Mittwoch<br />
10.00 Computerspielen mit Unterstützung,<br />
Gaming für Ältere Stadtbibliothek<br />
Kreuztal, Marburger Str. 10<br />
19.00 VHS Si-Wi., Lesen von Handschriften<br />
des 19. und 20. Jahrhunderts,<br />
Weiße Villa, Dreslers Park,<br />
Kreuztal, Hagener Str. 24<br />
9. Donnerstag<br />
18.30 VHS-Vortrag: Erbrecht verständlich,<br />
Stadtbibliothek Kreuztal,<br />
Nutzen Sie die Möglichkeit, unabhängig von der Wetterlage und<br />
ganzjährig, komplett gestaltete Grabanlagen zu beichtigen.<br />
Auf über 500 m 2 zeigen wir Ihnen vom klassischen Denkmal bis zur<br />
modernen Grabgestaltung eine Vielfalt von Materiealien, Formen<br />
und Ausführungen.<br />
Marburger Str. 10 (Nebeneingang<br />
zwischen Café und Metzgerei)<br />
20.00 5. Siegener Biennale, Sonny<br />
Boys, Dieter Hallervorden/Philipp<br />
Sonntag, Apollo-Theater (auch Freitag)<br />
11. Samstag<br />
14.00 VHS Si-Wi., Kulturlandschaft<br />
Ginsberger Heide, Treff: Wanderparkplatz<br />
‚Giller‘ am Gillerbergturm,<br />
Hilchenbach-Lützel<br />
14.00 VHS Si-Wi., Strauch- und<br />
Krautgeschichten am Wegesrand,<br />
Treffpunkt: Stünzel, Buswendeplatz<br />
17.00 Exkursion, Frühlingserwachen<br />
im Wildnisgebiet Großer<br />
Stein, Treffpunkt: Parkplatz Forsthaus<br />
„Zum großen Stein“ Holzhausen<br />
19.00 Klangkosmos Weltmusik<br />
Night (Nepal), Martinikirche Siegen<br />
19.30 Jahreskonzert, Musikkapelle<br />
Werthenbach, Kultur- und Begegnungsstätte<br />
Netphen, Kirchweg 30<br />
20.00 Lesung, Jörn Heller, Was ich<br />
sagen wollte, Heimhof-Theater Burbach,<br />
Heimhofstr. 7a<br />
20.00 4. Frühlingsball „Siegen tanzt“<br />
mit der Günther Matern Band „Tea<br />
for 5“, Siegerlandhalle Siegen<br />
12. Sonntag<br />
14.00 VHS Si-Wi., Sagenhaftes im<br />
Bereich Hesselbach/Fischelbach,<br />
Parkplatz: Skihang Großer Bonstein,<br />
Hesselbach<br />
16.00 Sonntagnachmittag<br />
le & Memory Boy, Apollo-Theater<br />
Siegen, Morleystraße<br />
13. Montag<br />
14.30 Senioren-Veranstaltung der<br />
Stadt Siegen, Wie einst im Mai, Leonhard-Gläser-Saal<br />
Siegerlandhalle<br />
Infos unter 0271/404-2434<br />
14. Dienstag<br />
20.00 5. Siegener Biennale, Panikherz,<br />
Apollo-Theater Siegen, Morleystraße<br />
1 (auch Mittwoch)<br />
15. Mittwoch<br />
18.00 VHS Si-Wi., Vortrag, Wie<br />
wirkt eine Krankheit auf Angehörige?<br />
Stadtbibliothek Kreuztal<br />
16. Donnerstag<br />
15.00 Literaturcafé der Seniorenhilfe,<br />
Begegnungszentrum Haus Herbstzeitlos<br />
Siegen, Marienborner Str. 151<br />
20.00 5. Siegener Biennale, Lesung:<br />
Poetry Slam „Mannomann“, Apollo-<br />
Theater Siegen<br />
19.00 Ausstellungseröffnung<br />
800-Jahr-Feier Burbach, Bürgerhaus<br />
Burbach, Marktplatz 7<br />
19.00 MalWerkstatt für Erwachsene,<br />
mit Andrea Freiberg, KulturFlecken<br />
Silberstern Freudenberg<br />
20.00 Die große Musical- und Operettengala,<br />
Bismarckhalle, Siegen-<br />
Weidenau, Bismarckstraße 47<br />
17. Freitag<br />
18.00 800 Jahre Burbach, Max Giesinger<br />
– Die Reise, Burbach, Auf<br />
dem Siegerlandflughafen.<br />
19.00 5. Siegener Biennale, Goethe:<br />
Faust I, Bienale-Zelt am Apollo-<br />
Theater Siegen<br />
19.30 Komödie, Der Tatortreiniger<br />
von Mizzy Meyer, Aula des Joh.-<br />
Althu.-Gymn. Bad Berleburg<br />
20.00 Der Dennis aus Hürth – Ich<br />
seh voll reich aus! Siegerlandhalle<br />
18. Samstag<br />
15.00 800 Jahre Burbach, Pippi feiert<br />
Geburtstag, Bühne vor der Ev.<br />
Kirche Burbach<br />
19.00 5. Siegener Biennale, Tragödie:<br />
Medea. Stimmen, Apollo-Theater<br />
Siegen, Morleystr. 1 (auch Sonntag)<br />
20.00 800 Jahre Burbach, mit der<br />
Band UnArt, Sparkassenbühne auf<br />
der Festmeile in Burbach<br />
20.00 Comedy-Gala, Siegerlandhalle<br />
Siegen, Koblenzer Str. 151<br />
19. Sonntag<br />
15.00 800 Jahre Burbach, Konzert<br />
mit der Philharmonie Südwestfalen<br />
Bühne vor der Ev. Kirche Burbach<br />
15.30 VHS-Siegen, Stadtrundgang<br />
entlang politischer Denkmäler und<br />
Erinnerungsorte in der Oberstadt,<br />
Treffpunkt: KrönchenCenter<br />
18.00 800 Jahre Burbach, Konzert<br />
mit der Passion Wings, Sparkassenbühne<br />
auf der Festmeile in Burbach<br />
21. Dienstag<br />
im Schlossgarten am Musikpavillon,<br />
Eröffnungskonzert,<br />
Oberes Schloss<br />
Siegen<br />
18.00 Nocturne in Blue<br />
and Silver, Nikolaikirche<br />
Siegen, Krämergasse 2<br />
18.00 Filmpalast, Edgar<br />
Wallace – „Die Tür mit<br />
den sieben Schlössern“<br />
Heimhof-Theater Burbach,<br />
Heimhofstr.7a<br />
19.00 5. Siegener Biennale,<br />
LIFE – Raumpatrouil-<br />
19.00 VHS Si-Wi.,<br />
Vortrag, Insektensterben,<br />
Hilchenbach,<br />
Trauzimmer<br />
in der<br />
Wilhelmsburg<br />
22. Mittw.<br />
20.00 Kai und<br />
Funky von Ton<br />
Steine Scherben<br />
mit Gymmick (Musik),<br />
Kulturscheune<br />
Sonnenhof,<br />
Siegen, Breitenbacherstr.<br />
381<br />
23. Do.<br />
19.00 VHS Si-Wi.,<br />
Vortrag, Elternunterhalt<br />
- das<br />
Sozialamt bittet<br />
die Kinder von Senioren<br />
zur Kasse, Rathaus Netphen,<br />
Amtsstr. 6<br />
19.00 VHS Si-Wi., Vortrag, Einwanderung<br />
in Deutschland - Ende<br />
des Nationalstaates? Stadtbibliothek<br />
Kreuztal, Marburger Str. 10<br />
19.00 800 Jahre Burbach, Zur Geschichte<br />
Burbachs, Vortrag von Dr.<br />
Marlies Obier, Bürgerhaus Burbach,<br />
Marktplatz 7<br />
20.00 Kunst gegen Bares, Kulturscheune<br />
Sonnenhof, Siegen, Breitenbacherstr.<br />
381<br />
24. Freitag<br />
20.00 100 Jahre Waldorfschule, Rudolf<br />
Steiner Schule Siegen, Kolpingstr. 3<br />
20.00 Musik, Hörgerätchen, Rocken<br />
auf deutsch, Kulturscheune Sonnenhof,<br />
Siegen, Breitenbacherstr. 381<br />
25. Samstag<br />
11.00 Tag der Begegnung Siegener<br />
Selbshilfegruppen stellen sich vor und<br />
laden zum Fest ein.<br />
Bismarkplatz Siegen-Weidenau<br />
16.00 800 Jahre<br />
Burbach, Mittelalterliche<br />
Klänge<br />
- Lieder und Lyrik,<br />
Bürgerhaus Burbach,<br />
Marktplatz 7<br />
18.00 Lesung,<br />
Katinka Springborn<br />
liest aus,<br />
Dostojewskis<br />
Schuld und Sühne,<br />
Katharina-Diez-<br />
Platz Netphen<br />
19.00 Glamour-<br />
Show, The Pearls<br />
sagen: Das<br />
war’s!, Café Basico<br />
Kreuztal, Hüttenstr.<br />
30<br />
20.00 Konrad<br />
Beikircher, Passt<br />
schon, Heimhof-<br />
Theater Burbach,<br />
Heimhofstr. 7a<br />
VdK Soziale Sicherheit in einer<br />
großen Gemeinschaft<br />
Kreisverband<br />
Siegen-Olpe-Wittgenstein<br />
57072 Siegen Morleystr.15-17<br />
Tel.: 02 71 / 30 38 29-0<br />
Fax: 02 71 / 30 38 29-18<br />
e-mail: kv-siegen@vdk.de<br />
www.vdk.de/kv-siegen-olpe-wittgenstein<br />
26. Sonntag<br />
17.00 Sonntags um fünf, Kammermusik<br />
mit Musikern der Philharmonie<br />
Südwestfalen: Schalk im Turm,<br />
Turmzimmer der Ginsburg Hilchenbach-Lützel<br />
28. Dienstag<br />
19.00 VHS Si-Wi., Vortrag, Plötzlicher<br />
Herztod - Sie können helfen,<br />
Hickengrundhalle Niederdresselndorf,<br />
Westerwaldstr. 80<br />
29. Mittwoch<br />
20.00 Verleihung des Filmpreises<br />
der Universität Siegen, Der Goldene<br />
Monaco, Apollo-Theater Siegen<br />
30. Donnerstag<br />
15.00 Literaturcafé der Seniorenhilfe,<br />
Begegnungszentrum Haus Herbstzeitlos<br />
Siegen, Marienborner Str. 151<br />
Falls Sie mehr über den VdK wissen möchten,<br />
wenden Sie sich an den Kreisverband oder direkt<br />
an den für Sie zuständigen Ortsverband<br />
80 durchblick 1/<strong>2019</strong> 1/<strong>2019</strong> durchblick 81
Unterhaltung / Impressum<br />
Es fiel uns auf, …<br />
…dass Senioren fleißig, wissbegierig und digital sind.<br />
Die Senioren in Deutschland sind heute deutlich aktiver als<br />
noch vor einigen Jahren. Die Zahl der Arbeitenden im Rentenalter<br />
hat sich mehr als verdoppelt und auch die Anmeldungen<br />
an Hochschulen und in Kursen stiegen deutlich an.<br />
„Ältere Menschen sind heute so aktiv wie nie“, sagt dazu<br />
der Leiter des Statistischen Bundesamtes kürzlich in Berlin<br />
bei der Vorstellung aktueller Zahlen zur Generation ab 65.<br />
…dass Forscher zum Naschen raten. Mindestens 70 Prozent<br />
Kakao sollten drin sein, dann darf man tatsächlich eine<br />
halbe Tafel Schokolade genießen – täglich. Zwar sind die<br />
etwa 240 Kalorien ein Nachteil – aber dafür werden das Gedächtnis,<br />
die Lernfähigkeit und auch die Immunkraft gestärkt.<br />
Das ist das erfreuliche Ergebnis einer aktuellen US-Studie.<br />
…dass das längste Wort im Duden 36 Buchstaben hat.<br />
Bei Ausländern ist die deutsche Sprache vor allem wegen<br />
seiner Schachtelwörter und –sätze berüchtigt. Aktuell hat<br />
das längste Wort im Duden 36 Buchstaben: Kraftfahrzeughaftpflichtversicherung.<br />
Auf dem zweiten Platz landet mit<br />
34 Buchstaben die Donaudampfschifffahrtsgesellschaft.<br />
Platz drei sichert sich der Rhein-Main-Donau-Großschiffahrtsweg.<br />
homa<br />
Gedächtnistraining – Lösungen<br />
Baum Suchbild: Ameise, Eule, Spinne. Wald – Brückenwörter:<br />
1. Wolle, 2. Kohle, 3. Baum, 4. Gabel, 5. Ameisen, 6.<br />
Baum, 7. Wald. Thema Bäume: 1. Den Stammbaum, 2. Der<br />
Maibaum, 3. Der Weihnachtsbaum, 4. Der Schlagbaum, 5. Der<br />
Richtbaum, 6. Der Baumkuchen, 7. Die Baumschule, 8. Der<br />
Feigenbaum, 9. Der Purzelbaum, 10. Der Wunderbaum, 10.<br />
Der Narrenbaum 12. Gummibäume. Sprichwörter gesucht –<br />
mögliche Lösungen: 1. Mit Sack und Pack, 2. Das Herz am<br />
rechten Fleck oder da geht mir das Herz auf, 3. Da fällt mir ein<br />
Stein vom Herzen, 4. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm, 5.<br />
Da beißt die Maus keinen Faden ab, 6. Jemanden Steine in den<br />
Weg legen, 7. Den Letzten beißen die Hunde, 8. Nichts an die<br />
große Glocke hängen. Wer bin ich: Bernhard Grzimek<br />
Zu guter Letzt:<br />
Lebenskunst<br />
Der zu bleiben, der man ist,<br />
zumindest ungefähr,<br />
um ein bisschen das zu werden,<br />
was man gerne wär.<br />
Zukunftshungrig vorwärtsblicken,<br />
Altes überwinden,<br />
sich mit seinen kleinen Träumen<br />
immer neu erfinden.<br />
Jörn Heller<br />
durch<br />
blick<br />
Gemeinnützige Seniorenzeitschrift<br />
für Siegen und Siegen-Wittgenstein<br />
Herausgeber:<br />
durchblick-siegen Information und Medien e.V.<br />
Anschrift der Redaktion:<br />
„Haus Herbstzeitlos“, Marienborner Str. 151, 57074 Siegen<br />
Telefon 0271 / 6 16 47, Mobil: 0171 / 6 20 64 13<br />
E-Mail: redaktion@durchblick-siegen.de<br />
Internet: www.durchblick-siegen.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
dienstags bis donnerstags von 10.00 bis 12.00 Uhr<br />
1. und 3. Dienstag im Monat auch von 15.00 bis 17.00 Uhr<br />
Redaktion:<br />
Anne Alhäuser, Hans Amely (Seniorenbeirat), Ulla D'Amico, Ingrid<br />
Drabe (Veranstaltungen), Friedhelm Eickhoff (ViSdP), Eberhard<br />
Freundt, Eva-Maria Herrmann (stellv. Redaktionsleiterin), Ulrich<br />
Hoffmann (stellv. Redaktionsleiter), Erna Homolla, Erich Kerkhoff,<br />
Horst Mahle, Rita Petri (Nachrichten), Helga Siebel-Achenbach,<br />
Tessie Reeh, Ulli Weber<br />
Bildredaktion:<br />
Thomas Benauer, Rita Petri (Leitung), Tessie Reeh, Nicole Scherzberg<br />
Bildnachweise: Sofern nicht am jeweiligen Objekt angegeben, stammen die<br />
veröffentlichten Bilder von den Autoren, bzw. den Veranstaltern.<br />
Internet:<br />
Thomas Benauer; Thomas Greiner<br />
An dieser Ausgabe haben ferner mitgewirkt:<br />
Bernadette von Plettenberg, Bruno Steuber, Winfried Hoffmann,<br />
Ernst Göckus, Heinz Stötzel, Hermann Geppert, Kruno Schmidt,<br />
Christian Feigs, Prof. Dr. Rita Süssmuth, Jörn Heller, Hartmut Reeh,<br />
Peter Barden, Torsten Manges, Heinz Bensberg, Eva Schumacher,<br />
Marlies Rademacher, Adele von Bünau, Eva Vitt, Edith Maria Bürger,<br />
Adelheid Knabe, Friedrich Ochsmann, Rüdiger Zimmermann, Anne<br />
Margret Eickhoff, Lars Dörr, Jan Voth, Jamshid Asaad<br />
Gestaltung:<br />
Michael Brösel, Friedhelm Eickhoff, Uli Hoffmann, Rita Petri<br />
Anzeigenanfrage:<br />
durchblick-siegen e.V. Telefon 0171 / 6 20 64 13 oder 0271 / 6 16 47<br />
E-Mail: anzeigen@durchblick-siegen.de<br />
Es gilt die Preisliste 12/2015 (www.durchblick-siegen.de/Mediadaten)<br />
Auflage: cirka 22.000 Exemplare<br />
Druck:<br />
Vorländer, Obergraben 39, 57072 Siegen<br />
Erscheinungsweise:<br />
März, Juni, September, Dezember<br />
Verteilung:<br />
Nadine Dören (Ltg.); Wolfgang von Keutz; Christel Schmidt-Hufer;<br />
Jörgen Meister; Hannelore Münch; Maximilian Großhaus-Lutz;<br />
Rüdiger Zimmermann; Dr. Horst Bach; Gerd Bombien; Marianne<br />
Hoffmann; Monika Müller; Klaus Rauer; Hans-Rüdiger Schmidt;<br />
Dieter Vetter und alle Redakteure<br />
Der durchblick liegt im gesamten Kreisgebiet kostenlos aus: in<br />
Sparkassen, Apotheken, Arztpraxen und Zeitungsverlagen, in der City-<br />
Galerie, in den Geschäften des Siegerlandzentrums und bei unseren<br />
Inserationskunden, in öffentlichen Gebäuden und vielen sozialen Einrichtungen<br />
der Wohlfahrtsverbände und Kirchen, in allen Rathäusern<br />
und Senioren-Sercicestellen des Kreises Siegen-Wittgenstein.<br />
Der durchblick ist kostenlos. Für die Postzustellung werden für vier Ausgaben<br />
jährlich 8,00 € ins Inland bzw. 16,00 € ins Ausland berechnet.<br />
Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung<br />
der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich vor, eingesandte Beiträge<br />
und Leserbriefe zu kürzen. Bei Nichtveröffentlichung von unverlangt<br />
eingesandten Beiträgen erfolgt keine Benachrichtigung. Der Nachdruck<br />
ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers gestattet.<br />
Gefördert durch<br />
die Universitätsstadt Siegen<br />
und den Kreis<br />
Siegen-Wittgenstein<br />
F r i e d h o f s w a l d S i e g e n<br />
−<br />
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gepflegter, alter<br />
Baumbestand in Stadtnähe<br />
barrierefreie Erreichbarkeit,<br />
gut ausgebaute Wege,<br />
angrenzende Parkplätze<br />
Andachtsplatz, Friedhofshalle<br />
kostenlose, individuelle<br />
Betreuung und Beratung in<br />
allen Bestattungsfragen<br />
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Universitätsstadt Siegen - Grünflächenabteilung, Tel. 0271/404-4807, www.siegen.de<br />
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