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db01-2019

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durch<br />

blick<br />

Nr. 1/<strong>2019</strong><br />

Seit 1986<br />

kostenlos<br />

Autorenzeitschrift<br />

... nicht nur für Senioren<br />

MEINUNGEN<br />

INFORMATION<br />

PERSPEKTIVEN<br />

UNTERHALTUNG<br />

KULTUR<br />

100 Jahre Frauenwahlrecht<br />

100 Jahre Frauenwahlrecht im Siegerland-<br />

Seite 39<br />

Seite 19


Inhaltsübersicht<br />

Kurz berichtet4<br />

Aus den Seniorenbeiräten 14<br />

Frühling 19<br />

Mein Überraschungsgarten 20<br />

Ein Unternehmen der<br />

Marien Gesellschaft Siegen<br />

Mundart 21<br />

Frühlingserwachen 24<br />

Heimische Vögel im Frühling 26<br />

Vom Mehl in der Wurst bis zum Kinderwagenchema 28<br />

AWO-Kultur: live 29<br />

Die Welt durch die Linse sehen 30<br />

Schöndurcheinandersehen 32<br />

Buchbesprechungen 34<br />

Mehr für<br />

Menschen.<br />

Rechtsanwaltskanzlei<br />

Dr. Buß & Coll.<br />

Dr. jur. Annette Buß<br />

Tätigkeitsschwerpunkt<br />

- Erbrecht<br />

- Familienrecht<br />

- Erstellung von<br />

Patientenverfügungen<br />

Marienborner Str. 104 • 57074 Siegen • www.dr-buss.de<br />

0271 / 3 13 06 61 • 0271 / 3 13 06 62<br />

Das Mitgliederprogramm<br />

Fahrdienste<br />

Gefundene Objekte 35<br />

Otto und die 68er 36<br />

Revolution 37<br />

Identität 38<br />

Ein Durchbruch für die Demokratie 39<br />

100 Jahre Frauenwahlrecht 40<br />

Frauen helfen Frauen 44<br />

Integration 46<br />

Gedächtnistraining 48<br />

Digitalisierung / Das gibt es Noch 50<br />

Menschen und Fische 51<br />

Entschleunigung 52<br />

Faszination Eisenbahn 54<br />

Portrait 56<br />

Dumm gelaufen 58<br />

Die Fahnenflüchtigen von Obersetzen 60<br />

Erinnerungen an Herbert Böcher 62<br />

Die Falschmünzer67<br />

Siegen im Wandel 68<br />

Backestage / Verlosung 70<br />

Städt. Begegnungszentrum „Haus Herbstzeitlos“ 71<br />

Veranstaltungen in Siegen-Wittgenstein72<br />

Es fiel uns auf / Lösungen 82<br />

Zu guter Letzt / Impressum 82<br />

Unsere Wohn- und Pflegeeinrichtungen<br />

möchten mit<br />

Ihnen in den nächsten aktiven<br />

Lebensabschnitt starten.<br />

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Die neue<br />

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Wir bieten unseren Mitgliedern ein attraktives Vorteilsprogramm<br />

mit vielen Mehrwerten, Vergünstigungen und<br />

besonderen Serviceleistungen. Bei uns steht das „You“ im<br />

Vordergrund und Sie können davon profitieren.<br />

Aus der Redaktion<br />

Das Titelbild haben wir diesmal der Internetplattform wikimedia-commons<br />

entnommen. „Damenwahl 19. Januar“ lautete 1919 der Aufmacher des<br />

„Kladderadatsch“, einer bürgerlichen Satirezeitschrift, der das im gleichen Jahr neu<br />

eingeführte Frauenwahlrecht nicht so recht in ihre Ausrichtung passte. Erstmals<br />

erschien die Sonntagszeitschrift 1848 in Berlin. Sie warb damals mit dem Slogan<br />

„täglich außer Werktags“. Nach Verlegerwechseln 1909 und 1923 wurde das Blatt<br />

zunehmend rechtsnational. 1944 wurde „Kladderadatsch“ eingestellt. Eine Neuauflage<br />

1969 brachte nicht den erwarteten Erfolg.<br />

Wir „durchblicker“ sind bemüht, auf „der Höhe der Zeit“ zu bleiben, deshalb gönnen<br />

wir uns jährlich die Weiterbildung mit einem „Profi“. Er vermittelt uns dann<br />

Tipps und Anregungen für unsere journalistische Arbeit. Der Dozent unserer Schulung<br />

im Januar verzichtete auf sein Honorar zugunsten einer Spende an das Frauenhaus in<br />

Siegen, was uns wiederum angeregt hat, über das Frauenhaus zu berichten (Seite 44).<br />

• Marienheim, Weidenau<br />

• Haus St. Elisabeth, Netphen<br />

• Haus St. Raphael, Burbach<br />

• Haus St. Klara, Friesenhagen<br />

• Haus Mutter Teresa, Niederfischbach<br />

• Haus St. Anna, Netphen (Eröffnung<br />

Frühjahr <strong>2019</strong>)<br />

Weitere Informationen<br />

erhalten Sie unter:<br />

Telefon 0271 231 2106<br />

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2 durchblick 1/<strong>2019</strong> 1/<strong>2019</strong> durchblick 3


Kurz berichtet<br />

Beim Tanzen kehrt das Lächeln zurück<br />

Menschen mit und ohne Demenz erleben Spaß und Lebensfreude<br />

Netphen. „Wir tanzen wieder!“ so heißt<br />

es einmal im Monat in der „Tanzschule<br />

im Takt“. Das Parkett gehört an diesen<br />

Nachmittagen Menschen<br />

mit Demenz, ihren Angehörigen<br />

und Gästen. Es<br />

macht keinen Unterschied:<br />

Menschen mit und ohne<br />

Demenz, alle, die gekommen<br />

sind, haben Freude<br />

am Tanzen. Und wenn Susanne<br />

Tuppeck ihre Gäste<br />

zum langsamen Walzer auf<br />

die Tanzfläche bittet, bleiben<br />

nur wenige auf ihren<br />

Stühlen. „Es geht nicht um<br />

sportliche und choreografische<br />

Leistungen, sondern<br />

um das Wecken von vertrauten<br />

Gefühlen über die<br />

Bewegung und die Musik“,<br />

so Susanne Tuppeck.<br />

„Uns geht es darum, eine<br />

Gelegenheit zu schaffen,<br />

wieder einmal zu tanzen,<br />

etwas zu tun, was früher<br />

Freude gemacht hat, als man noch jünger<br />

war“, sagt Brigitte Weber-Wilhelm<br />

von der Alzheimer Gesellschaft Siegen<br />

e.V., ein Kooperationspartner der Veranstaltung<br />

„Wir tanzen wieder!“<br />

Das Demenz-Servicezentrum Region<br />

Südwestfalen und Eva Vitt von der<br />

Senioren-Service-Stelle Netphen haben<br />

Alle haben Freude auf der Tanzfläche<br />

dieses Projekt 2012 ins Siegerland geholt.<br />

Neben den bereits genannten Veranstaltern<br />

ist der Verein „VergissMein-<br />

Nicht“ Netphen e.V. Kooperationspartner.<br />

Finanziell wird das Projekt von der Zu-<br />

kunftsinitiative 2020 Leben und Wohnen<br />

im Alter des Kreises Siegen-Wittgenstein<br />

und seit August 2013 auch von der<br />

Sparkassenstiftung<br />

Zukunft<br />

unterstützt.<br />

Ein Höhepunkt<br />

in jedem<br />

Jahr ist<br />

der Tanzball.<br />

Der Frühlingsball<br />

findet am<br />

15. Mai mit einem<br />

besonderen<br />

Programm<br />

statt. „Wer<br />

gerne tanzt, ist<br />

hier genau richtig<br />

und herzlich<br />

eingeladen“,<br />

sagt Eva Vitt.<br />

Anmeldungen<br />

für die Tanznachmittage<br />

und den Ball<br />

unter der Nummer<br />

02738/603-145 (Eva Vitt, Senioren-Service-Stelle<br />

der Stadt Netphen).<br />

Die Tanztermine für <strong>2019</strong>: 20.3./10.4./<br />

15.5./19.6./21.8./18.9./9.10./20.11./11.<br />

12., jeweils von 14.30 bis 16.00 Uhr. db<br />

Kleine Dose, große Hilfe<br />

Notfalldosen gibt es in allen Apotheken im Kreis Siegen-Wittgenstein<br />

Siegen. Die Notfalldose, ein weißgrüner<br />

Plastikbehälter, hat sich in vielen<br />

Regionen bereits bewährt. Seit Dezember<br />

2018 ist sie in allen Apotheken<br />

erhältlich. Dort bekommen Patienten<br />

auch Hilfe beim Ausfüllen der Notfallinformation.<br />

Die Apotheken im Kreis<br />

Siegen-Wittgenstein beteiligen sich an<br />

der Aktion, in deren Rahmen sie von der<br />

Apothekerkammer Westfalen-Lippe kostenlos<br />

mit jeweils 20 Notfalldosen-Sets<br />

für ihre Patienten ausgestattet wurden.<br />

Sie werden gegen eine Spende für „Eine<br />

Dosis Zukunft“ – die Spendenaktion der<br />

Apotheken in Westfalen-Lippe in Kooperation<br />

mit der Kindernothilfe – sowie<br />

regionale Hilfsprojekte an Patientinnen<br />

und Patienten abgegeben. Ist der<br />

Gratis-Vorrat aufgebraucht, gibt es die<br />

Dosen in den meisten Apotheken wei-<br />

terhin – dann jedoch für ein paar Euro<br />

im Verkauf. Bei Notfällen kommt es auf<br />

Minuten oder sogar Sekunden an. Das<br />

Prinzip der Notfalldose ist daher denkbar<br />

einfach und doch genial: Patienten<br />

stecken all ihre Notfalldokumente in<br />

die Dose und lagern diese in der Kühlschranktür.<br />

Je ein Hinweis-Aufkleber an<br />

der Innenseite der Wohnungstür sowie<br />

am Kühlschrank informieren die Rettungskräfte.<br />

Entscheidend ist natürlich,<br />

dass die Informationen stets auf dem<br />

aktuellen Stand gehalten werden.<br />

„Auf den ersten Blick mag der Kühlschrank<br />

als ungewöhnlicher Ort erscheinen,<br />

aber er hat zwei Vorteile: Es gibt<br />

ihn in jedem Haushalt, und jeder findet<br />

ihn schnell. Für die Rettungskräfte soll<br />

die Notfalldose daher eine Hilfe sein.<br />

Vielen Patienten gibt sie außerdem ein<br />

Fotos: AKWL/Sokolowski<br />

Gefühl von Sicherheit“, so die Sprecherin<br />

der Apothekerkammer. Dies gelte<br />

umso mehr in Zeiten, in denen immer<br />

mehr Menschen alleine leben. db<br />

4 durchblick 1/<strong>2019</strong><br />

1/<strong>2019</strong> durchblick 5


Kurz berichtet<br />

Jahreshauptversammlung des Kunstvereins Siegen<br />

Schatzmeisterin Ulrike Lange aus dem Vorstand ausgeschieden<br />

Mitglieder der Arbeitsgruppe Kunstverein Siegen<br />

Siegen. Auf der diesjährigen Mitgliederversammlung<br />

bestätigte der<br />

1. Vorsitzende Albrecht Thomas die<br />

gute Verankerung des Kunstvereins<br />

im öffentlichen Leben. Ein besonderer<br />

Dank galt den Kooperationspartnern<br />

Stadt Siegen, Kreis Siegen-Wittgenstein<br />

und Sparkasse Siegen, die den<br />

Kunstverein in ideeller und finanzieller<br />

Weise unterstützen. Weiterhin informierte<br />

er über den Eintritt des Kunstvereins<br />

als zukünftiger Gesellschafter<br />

in der neu gegründeten Gesellschaft<br />

„Museum für Gegenwartskunst Siegen<br />

eGmbH“. Geschäftsführer Franz-Josef<br />

Weber ließ Ausstellungen, Kunstfahrten<br />

und Kunstprojekte, wie z.B. den<br />

20. KunstSommer, Revue passieren.<br />

Die Schatzmeisterin Ulrike Lange ist<br />

nach fast 30-jähriger Tätigkeit aus<br />

dem Vorstand ausgeschieden. Für ihre<br />

verantwortungsvolle Aufgabe wurde<br />

sie geehrt. Die Nachfolge tritt Ulrich<br />

Freudenberger an, der einstimmig<br />

zum Schatzmeister gewählt wurde. Die<br />

anderen Mitglieder des geschäftsführenden<br />

Vorstandes Albrecht Thomas<br />

(Vorsitzender), Ursula Wagener (2.<br />

Vors.) und Inge Völker (Schriftführerin)<br />

wurden in ihren Ämtern bestätigt.<br />

Für <strong>2019</strong> plant der Kunstverein in Kooperation<br />

mit der Sparkassenstiftung<br />

für Kunst und Kultur zum zweiten Mal<br />

den Kunstförderpreis „Junge Kunst“ zu<br />

vergeben. Die Mitgliederausstellung<br />

zum Thema „Kreuzweise“ greift das<br />

Thema Kreuz wieder auf. Kunststudierende<br />

der Uni Siegen sind im März erneut<br />

zu Gast im Kunstverein. Neben der<br />

fünftägigen Kunstfahrt nach Weimar<br />

sind auch eine Tagesfahrt zum Von-der-<br />

Heydt-Museum nach Wuppertal und<br />

eine dreitägige Kunstfahrt nach Dessau<br />

zum neuen Bauhaus-Museum in Planung.<br />

Auch auf den 21. KunstSommer<br />

und dem 10. Siegener Kunsttag zum<br />

Thema „Kunstnetz“ am 5. Mai kann<br />

man schon jetzt gespannt sein. db<br />

<br />

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M bis XL 16,- / 36,-<br />

- 70 cm - 22,-<br />

55,-<br />

55,- / 66,-<br />

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Gr. 68 / 70 / 76 / 78<br />

29 bis 33 inch 36,- / 66,-<br />

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55,- / 66,-<br />

„Pionier“ - 40 und 42 inch - 55,-<br />

80 cm / 85 cm / 90 cm 29,-<br />

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Damen-Stretchhosen<br />

T-Shirts L / XXL<br />

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„Pionier“ 77,-<br />

Gr. 60 / 62 / 30 / 31 / 32 / 33 - div. Modelle -<br />

99,-<br />

Jacken / Westen<br />

„LST“ - Stretch - 29 bis 33 inch<br />

„Pionier“ - 14 oz. - 34 bis 38 inch<br />

Jeans - Jacken 3 XL bis 7 XL<br />

Jeans - Westen 3 XL bis 6 XL<br />

Fleece - Westen 3 XL / 4 XL / 5 XL<br />

S bis XXL<br />

Jeans - Jacken<br />

„Pionier“ blue/black<br />

L / XL / XXL<br />

88,- / 99,-<br />

Gr. 60 / 62 / 64 / 30 / 31 / 32 / 33 / 118 / 122<br />

Weiße Hosen<br />

Jeans - Westen<br />

Hemden S bis XXL -außer weiß-<br />

Herren - Stretchhosen<br />

Pullunder-“Breidhof“-Feinstrick<br />

Gr. 46 bis Gr. 58 // Gr. 94 bis 106<br />

Gr. 23 bis Gr. 29 // „Pionier“ Twill<br />

Gr. 62 bis Gr. 74<br />

Weiße Stretchhosen<br />

99,- bis 139,-<br />

Gr. 46 / 48 und 56 // Gr. 24 / 25 / 28 / 29<br />

Gr. 66 bis Gr. 72<br />

Pullover<br />

-“Breidhof“-Feinstrick<br />

Strickjacken<br />

Gr. 98 / 102 / 106 / 114 // „Pionier“<br />

Gr. 66 / 68 / 70 79,- / 88,-<br />

20,-<br />

30,-<br />

40,-<br />

80,-<br />

60,-<br />

10,-<br />

50,-<br />

100,-<br />

150,-<br />

Gr. 62 / Gr. 64 199,-<br />

- Wi. -<br />

Herren - Stretchhosen<br />

Gr. 66 / Gr. 70 159,-<br />

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Jacken<br />

20,-<br />

30,-<br />

50,-<br />

40,-<br />

60,-<br />

Gr. 48 bis Gr. 54 // Gr. 25 bis Gr. 29<br />

77,-<br />

77,-<br />

22,-<br />

44,-<br />

66,-<br />

77,-<br />

66,-<br />

44,-<br />

77,-<br />

88,-<br />

Gr. 98 und Gr. 102 // Garbadine u. Jeans<br />

Gr. 66 / 68 / 36 / 67 / 81<br />

3 XL bis 10 XL<br />

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55,- / 77,-<br />

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Damen -<br />

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In eigener Sache<br />

In der Ausgabe 4-2018 haben sich einige<br />

Fehler eingeschlichen.<br />

Auf der Seite 19 Rock am Stock wurde<br />

beim unteren Foto die Bildunterschrift<br />

vertauscht. Die Dame links ist Frau Rother.<br />

Im weiteren Text muss es heißen<br />

Karl-Heinz Böhm.<br />

Auf der Seite 32 wäre die richtige Überschrift<br />

Weihnachtsplätzchen gewesen.<br />

Auf der Seite 49 war unter dem Titel Lebensgeschichten<br />

das Buch Ortswechsel<br />

der Autorin Jutta Ouwens vorgestellt worden.<br />

Leider war das dazugehörige Bild des<br />

Buchumschlags so undeutlich abgedruckt,<br />

dass weder der Buchtitel noch der Name<br />

der Autorin ausreichend gut zu lesen waren.<br />

Wir bitten die Versehen zu entschuldigen.<br />

Gewalt in der häuslichen Pflege<br />

Frühzeitige Beratung und Unterstützung<br />

Siegen-Berlin. Die Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

der Senioren-Organisationen<br />

(BAGSO) fordert einen offenen<br />

Umgang mit Gewalt in der Pflege zu<br />

Hause. Bislang findet in Deutschland<br />

keine öffentliche Diskussion über das<br />

Thema statt. Doch Gewalt in Pflegesituationen<br />

existiert ebenso wie es Gewalt<br />

und Missbrauch von Kindern in<br />

Familien gibt. Langjährige Konflikte in<br />

der Familie können genauso ursächlich<br />

sein wie kurzfristige Überforderungssituationen.<br />

Wie Gewalt in der familialen<br />

Pflege verhindert werden kann, diskutierten<br />

Expertinnen und Experten aus<br />

Wissenschaft und Praxis auf Einladung<br />

der BAGSO bei der Tagung „Gewaltprävention<br />

in der häuslichen Pflege“ in<br />

Berlin. Nach Ansicht des Vorsitzenden<br />

der BAGSO, Franz Müntefering, kommt<br />

frühzeitiger Beratung und Unterstützung<br />

in der Prävention eine Schlüsselrolle<br />

zu. So können gezielt Hilfestellungen<br />

gegeben und auch konfliktgeladene<br />

Situationen rechtzeitig erkannt werden:<br />

„Wenn es uns gelingt, frühzeitig<br />

die Türen für Unterstützung zu öffnen,<br />

dann werden Pflegebedürftige und ihre<br />

Familien entlastet. Sie erfahren von<br />

Anfang an, dass sie nicht alles allein<br />

machen müssen und wie sie in schwierigen<br />

Situationen Hilfe bekommen.“db<br />

6 durchblick 1/<strong>2019</strong><br />

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Sa, 30.November geschlossen<br />

Mo, 23.12.19 bis Di, 31.12.19 geschlossen<br />

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Damengrößen: Gr. 34 bis Gr. 48 > siehe Angebote<br />

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Shirts 3 XL bis 10 XL 26,- bis 59,-<br />

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Schlafanzüge Gr. 60 bis Gr. 80 55,- / 66,- / 77,-<br />

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Fachberatung von der Chefin persönlich<br />

Infoprospekt - <strong>2019</strong>


Kurz berichtet<br />

Dankeschön an Ehrenamtliche<br />

Mit dem Bus nach Düsseldorf<br />

Siegen. Ob als Reisebegleiter oder Brückenbauer,<br />

ob im Quartier Rosterberg<br />

oder im Projekt „KULTUR:live“ – an vielen<br />

verschiedenen Stellen engagieren<br />

sich Ehrenamtliche in der Abteilung Bürgerdienste<br />

des AWO Kreisverbands Siegen-Wittgenstein/Olpe.<br />

Als diesjährige<br />

Dankeschön-Veranstaltung erlebten die<br />

freiwillig Engagierten einen vielfältigen<br />

und erlebnisreischen Tag in Düsseldorf.<br />

Nach gemeinsamer Anreise mit dem<br />

Bus stand ein Besuch im Landtag auf<br />

dem Programm. Von der Zuschauertribüne<br />

aus konnten die Gäste aus dem<br />

Sieger- und Sauerland einer Plenarsitzung<br />

beiwohnen und danach mit MdL<br />

Wolfgang Jörg aus Hagen ins Gespräch<br />

kommen.<br />

Anschließend stand für alle Teilnehmer<br />

bei strahlendem Sonnenschein „Zeit zur<br />

freien Verfügung“ auf dem Programm.<br />

Von der Fahrt mit dem Riesenrad, einem<br />

Bummel am Rhein entlang, einer Shoppingtour<br />

durch die Altstadt und über die<br />

Königsallee bis hin zum Besuch auf dem<br />

Fernsehturm zeigten sich Düsseldorf und<br />

die Teilnehmerinteressen sehr vielfältig.<br />

Abends traf sich die Gruppe dann zum<br />

gemeinsamen Abendessen im Brauhaus<br />

„Schiffchen“ mitten in der Altstadt. db<br />

Vor dem Landtag in Düsseldorf stellten sich die Ehrenamtlichen dem Fotografen.<br />

Dachstube<br />

eine Theatervorstellung über Demenz<br />

Siegen. Ein Dirigent hat Alzheimer. Er<br />

dirigiert, er sucht seine Partitur, er ist<br />

verwirrt, er sucht in seiner Erinnerung,<br />

und immer wieder ist es die Musik, die<br />

ihn festhält und unterstützt, er bleibt Dirigent.<br />

Dachstube ist eine Theatervorstellung<br />

mit Texten, Musik, Heiterkeit und Schwere<br />

über den Prozess der Demenz. Die<br />

Theatervorstellung zeigt nicht nur die<br />

Gefühlswelt des demenzkranken Mannes,<br />

sondern beleuchtet auch die Bedeutung<br />

der Musik im Verlauf des Prozesses.<br />

Mit unglaublicher Präsenz steht der<br />

Schauspieler und Seelsorger Thomas<br />

Borggrefe auf der Bühne und lässt sein<br />

Publikum die Höhen und Tiefen mitfühlen.<br />

Im Anschluss an sein Stück lädt Thomas<br />

Borggrefe das Publikum zum Austausch<br />

ein.<br />

Eine wunderbare Erfahrung, wie Theater<br />

sein Publikum emotional erreichen<br />

und dann auch noch so gut aufklären<br />

und Wege weisen kann, macht man,<br />

wenn man am 11.04.<strong>2019</strong> ab 19 Uhr<br />

das Kleine Theater Lÿz, St.-Johann-Str.<br />

18, Siegen besucht.<br />

Im Foyer des Lÿz sind drei Stationen<br />

eines Demenzparcours aufgebaut. Interessierte<br />

können ab 18 Uhr anhand der<br />

angebotenen Übungen in die Welt eines<br />

Demenzkranken eintauchen und erfahren,<br />

was den Alltag für Menschen mit<br />

einer Demenzerkrankung so unglaublich<br />

schwer macht. <br />

db<br />

H.-W. Upphoff<br />

Helfer des DRK geehrt<br />

3<br />

Computerkurse für Ältere<br />

Einsteiger- und Fortgeschrittenenkurse<br />

Berlin. Anlässlich<br />

des 30.<br />

Jahrestages<br />

des Erdbebens<br />

in Armenien<br />

hat Staatspräsident<br />

Amen<br />

Sarkissjan in<br />

Berlin, im Gedenken<br />

an<br />

eine der größten<br />

deutschen<br />

Heinz-Wilhelm Upphoff<br />

Hilfsaktionen, zehn verdiente Helfer des<br />

DRK geehrt, darunter auch den Vizepräsidenten<br />

des DRK-Landesverbandes<br />

Westfalen-Lippe, Heinz-Wilhelm Upphoff<br />

aus Siegen-Eisern. Rund 50.000 Menschen<br />

waren am 7. Dezember 1988 in<br />

der damaligen Sowjetrepublik verschüttet<br />

worden. Etwa 25.000 Menschen<br />

starben. Angesichts des Ausmaßes der<br />

Schäden bat die sowjetische Regierung<br />

zum ersten Mal nach dem 2. Weltkrieg<br />

um humanitäre Hilfe. Für alle Beteiligten,<br />

insbesondere für diejenigen, die bei<br />

wochenlanger klirrender Kälte und einer<br />

Unterbringung in Zelten unterstützt haben,<br />

wird dieser Einsatz unvergessen<br />

bleiben. Heinz-Wilhelm Upphoff leitete<br />

im Oktober/November 1989 vier Wochen<br />

lang ein Wiederaufbau-Kommando.<br />

„Das DRK hat in der Region Spitak 540<br />

Fertighäuser für Obdachlose aufgebaut“,<br />

erinnert sich Upphoff. „Wir haben einen<br />

großen Teil der Häuser und Teile eines<br />

Kindergartens fertigstellen können.“ db<br />

„Abendfrieden“<br />

an Schweizer verkauft<br />

Hilchenbach. Der Pflegeheimbetreiber<br />

Guido Fuhrmann hat den Betrieb<br />

der gesamten Abendfrieden-Gruppe an<br />

Dorea verkauft. Die Immobilien wurden<br />

von der Schweizer Valartis Group erworben.<br />

Die Transaktion umfasst insgesamt<br />

zwei stationäre Häuser mit 92 Betten,<br />

vier Wohnkonzepte mit 46 Apartments<br />

für betreutes Wohnen und 64 Plätze für<br />

Tagespflege. 281 Mitarbeiter sind in den<br />

Einrichtungen beschäftigt. Mit der Übernahme<br />

steigt die Zahl der Dorea Häuser<br />

auf 67 mit mehr als 6200 Betten. Über<br />

4600 Mitarbeiter erwirtschaften mehr als<br />

230 Mio. €. Der Kauf steht noch unter<br />

dem Vorbehalt des Kartellamtes. db<br />

8 durchblick 1/<strong>2019</strong><br />

742<br />

VHS-Kurse<br />

im Kreisgebiet von Februar bis<br />

Juli <strong>2019</strong><br />

10 Kurse<br />

Englisch für Ältere<br />

Vom Einsteigerkurs bis zu<br />

Fortgeschrittenen<br />

201<br />

Gesunsheitskurse<br />

Yoga, Meditation, Autogenes Training,<br />

Qigong, Feldenkrais,<br />

Rückenschule<br />

Informationen unter: 0271-333 1519 ● vhs@siegen-wittgenstein.de • www.siegen-wittgenstein.de/vhs<br />

Kultur erleben und mit allen Sinnen genießen – Hilchenbach bietet dazu viele Gelegenheiten.<br />

In einer Zeit, in der von den Menschen immer größere Flexibilität und Leistungsfähigkeit verlangt wird, bietet ein erstklassiges Kulturangebot<br />

einen wertvollen Ausgleich für Geist und Seele. Theater, Konzerte und Kabarett vermitteln Kunst als ganz persönliches Erlebnis.<br />

Do. 14. März 20 Uhr<br />

Auf Höhenwegen der<br />

Klassik und Romantik.<br />

Konzert mit der Philharmonie<br />

Südwestfalen und<br />

dem Pianisten Fabian<br />

Müller, Träger des Brüder-<br />

Busch-Preises 2017.<br />

Do. 21. März 20 Uhr<br />

Simone Solga – Das gibt<br />

Ärger. Die Kanzlersouffleuse<br />

rechnet ab: Jahrelang war<br />

Simone Solga als kabarettistische<br />

Geheimwaffe der<br />

Bundesregierung unterwegs.<br />

Jetzt packt sie aus.<br />

Di. 9. April 20 Uhr<br />

Goethe: Faust I. Kommentierte<br />

Darbietung der „Fliegenden<br />

Volksbühne Frankfurt a. M.“<br />

– völlig anders dargestellt von<br />

den Koryphäen der literarischen<br />

Hochkomik Michael<br />

Quast und Philipp Mosetter.<br />

Do. 26. Mai 17 Uhr<br />

Schalk im Turm.<br />

Kammermusiker der Philharmonie<br />

Südwestfalen<br />

präsentieren humorvoll<br />

Arien aus der Welt der<br />

Opern Mozarts. (Im Turmzimmer<br />

der Ginsburg)<br />

Gebrüder-Busch-Theater, Bernhard-Weiss-Platz 6, Hilchenbach-Dahlbruch<br />

Karten erhältlich im Bürgerbüro Hilchenbach, Tel. 02733/288-134, Gebrüder-Busch-Kreis, Tel. 02733/53350<br />

Weitere Infos und Buchungsmöglichkeiten: www.gebrueder-busch-kreis.de und www.proticket.de


Kurz berichtet<br />

Kurz berichtet<br />

Zu Hause im Quartier<br />

In Erndtebrück erfolgreich gestartet<br />

Inspiration<br />

Impulse im Heimhof-Theater holen<br />

Erndtebrück. Das dreijährige Quartiersprojekt<br />

„Zuhause im Quartier“ ist im<br />

Herbst 2018 gestartet und zielt unter<br />

anderem darauf ab, nachbarschaftliche<br />

Strukturen, gemeinschaftliche Aktivitäten<br />

und das bürgerliche Engagement in<br />

der Gemeinde Erndtebrück zu fördern<br />

und einen Beitrag zum Aufbau eines altersgerechten<br />

Wohnumfeldes zu leisten.<br />

Gleichzeitig möchte sich auch das<br />

AWO Seniorenzentrum als Begegnungsort<br />

für Senioren öffnen und ein geselliges<br />

Miteinander ermöglichen. Das<br />

Projekt wurde durch das AWO Seniorenzentrum<br />

Erndtebrück initiiert und erhält<br />

eine Förderung durch die Stiftung<br />

Deutsches Hilfswerk. Theresa Jacob ist<br />

Ansprechperson für das AWO-Quartiersmanagement<br />

und kümmert sich neben<br />

der Vernetzung und Bekanntmachung<br />

bereits vorhandener Begegnungs-, Beratungs-<br />

und Hilfsangebote um die Organisation<br />

neuer Netzwerke und Angebote<br />

für die Gemeinde Erndtebrück.<br />

Info-Café <strong>2019</strong><br />

Gut informiert auch im neuen Jahr –<br />

beim Info-Café für Menschen ab 60 Jahre<br />

erwarten Sie Informationen zu aktuellen<br />

Themen. Referenten informieren Sie im<br />

zweimonatigen Rhythmus zu Themen<br />

rund um Vorsorge, Sicherheit und Älterwerden.<br />

Beginn ist jeweils um 15:30<br />

Uhr im Café des AWO-Seniorenzentrums<br />

Erndtebrück bei einer Tasse Kaffee und<br />

einem leckeren Stück Kuchen. Die nächsten<br />

Termine: 1.4. Rechtliche Betreuung<br />

und Vorsorgemöglichkeiten. / 3.6. Straftaten<br />

zum Nachteil älterer Menschen (u.a.<br />

Enkeltrick, Betrügereien an der Haustüre).<br />

/ 5.8. Sicherheit im Straßenverkehr. /<br />

7.10. Sicherheit im Internet.<br />

Taschengeldbörse gestartet<br />

Generationsaustausch – Vorurteile<br />

abbauen – Gegenseitig helfen: In<br />

vielen Städten und Kommunen ist die<br />

Taschengeldbörse bereits als festes Angebot<br />

etabliert. Nun gibt es sie auch in<br />

der Gemeinde Erndtebrück.<br />

Das Prinzip ist einfach: Jugendliche<br />

helfen Senioren bei anfallenden Aufgaben<br />

und bekommen dafür ein Taschengeld<br />

von 5 Euro pro Stunde. Um dieses<br />

Projekt umzusetzen, kooperiert das<br />

Quartiersmanagement der AWO mit<br />

dem CDJ (Christlichen Jugenddorfwerk<br />

Deutschlands e.V.) Siegen-Wittgenstein<br />

und der Realschule Erndtebrück. Bereits<br />

22 Jugendliche stehen bereit und<br />

möchten älteren und hilfsbedürftigen<br />

Menschen bei ihren alltäglichen Tätigkeiten<br />

helfen. Dazu gehören beispielsweise<br />

Gartenarbeit, Winterdienst, Begleitdienste<br />

zum Einkauf oder Arzt, etc.<br />

Vorab ist eine Registrierung sowohl für<br />

Seniorinnen und Senioren als auch für<br />

die Jugendlichen notwendig. Die Koordination<br />

der Hilfeleistungen erfolgt durch<br />

Quartiersmanagerin Theresa Jacob. db<br />

Theresa Jacob ist<br />

Telefonisch unter<br />

0151-10 870 128<br />

und per Mail unter<br />

qtm-erndtebrueck@<br />

awo-ww.de erreichbar.<br />

Anmeldeformulare<br />

sind auf der Internetseite<br />

der Gemeinde<br />

Erndtebrück erhältlich.<br />

Das Fest<br />

der Selbshilfegruppen<br />

Siegen. Die Arbeitsgemeinschaft Begegnung,<br />

ein Zusammenschluss der<br />

Selbsthilfegruppen in Siegen-Wittgenstein,<br />

lädt wieder zum „Tag der Begegnung“<br />

ein. Das Spektakel findet am 25.<br />

Mai ab 11.00 Uhr auf dem Weidenauer<br />

Bismarckplatz statt. Wie immer können<br />

sich die Besucher auf ein abwechslungsreiches<br />

Bühnenprogramm freuen.<br />

Alle Redebeiträge werden in die deutsche<br />

Gebärdensprache übersetzt. db<br />

Burbach. Kulturschaffenden, die in der<br />

Region Südwestfalen in jedweder Form<br />

Geschichten erzählen — ob als Lesung,<br />

Theater oder als Führung — sind dazu<br />

eingeladen, sich am 8. März ab 10 Uhr<br />

im 50er-Jahre-Ambiente des Heimhof-<br />

Theaters in Burbach Impulse für ihr<br />

künstlerisches Schaffen einzuholen.<br />

Unter dem Motto „Inspiration“ bietet<br />

die Tagung Raum und Anregungen für<br />

neue Ideen, Professionalisierung und<br />

Austausch. Die Erzählerin, Theaterpädagogin<br />

und Regisseurin Susanne Tiggemann<br />

aus Schwerte gewährt mit ihrem<br />

Impulsvortrag „Geschichten locken Geschichten“<br />

einen Einblick, mit welchen<br />

kreativen Methoden eine fruchtbare<br />

Begegnung zwischen Erzähler/innen<br />

und dem Publikum gelingen kann.<br />

Wie man „einer Geschichte Stimmung<br />

verleihen“ kann, weiß die Musikpädagogin,<br />

Sängerin und Stimmbildnerin<br />

Ulrike Wesely aus Kirchhundem<br />

und gibt einen Einblick in praktische<br />

Übungen aus der Stimmbildung gegen<br />

die berühmt-berüchtigte „Eintönigkeit“<br />

beim Erzählen. „Der Körper spricht<br />

ausdrücklich mit“ und verrät bisweilen<br />

mehr als Worte.<br />

Die Theaterpädagogin Susanne Diebel<br />

aus Lüdenscheid wendet Kniffe aus<br />

dem Improvisationstheater an, um<br />

dem Gesagten intuitiv und ungekünstelt,<br />

aber gezielt Ausdruck zu verleihen.<br />

Die Vorträge und Präsentationen sind<br />

alle interaktiv gestaltet und aufgebaut<br />

— das heißt, die Zuhörer werden zu Mitwirkenden<br />

und damit zu einem Teil der<br />

Geschichte dieses ungewöhnlichen Tages.<br />

Denn am Ende der Veranstaltung<br />

haben die Teilnehmer die Möglichkeit,<br />

selbst auf die Bühne zu steigen, um<br />

eine Geschichte zu erzählen und sich so<br />

vorzustellen, kennenzulernen und sich<br />

gegenseitig zu inspirieren.<br />

Anmeldeschluss ist der 1. März <strong>2019</strong>.<br />

Als Kosten entstehen 10 Euro für die<br />

Verpflegung. Das komplette Programm<br />

als Download unter https://www.kulturregion-swf.de/inspiration.<br />

Hier können<br />

Sie sich online für die Veranstaltung<br />

anmelden.<br />

db<br />

Fotos: Susanne Thomas<br />

Wohnungsunternehmen<br />

gegründet 1909<br />

An der Alche 7<br />

57072 Siegen<br />

• Telefon: 02 71/33 58 70<br />

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Besucherzeiten:<br />

Montag: 8.30-12.00 Uhr<br />

Mittwoch: 8.30-12.00 Uhr<br />

Donnerstag: 14.00-16.00 Uhr<br />

oder nach Vereinbarung<br />

Der Eingangsbereich, passend zum Theaterraum im Stil der 50er Jahre.<br />

10 durchblick 1/<strong>2019</strong> 1/<strong>2019</strong> durchblick 11


Neunkirchen. Im Jahre 2008 entschied<br />

die örtliche Kompetenzrunde, eine Organisation<br />

aus Personen verschiedener sozialer<br />

Institutionen der Politik und der Verwaltung<br />

zu installieren. Sie sollte mit einem<br />

niedrigschwelligen Angebot ältere Hilfebedürftigen,<br />

Behinderte und Familien in<br />

krankheitsbedingten Notsituationen in<br />

der Gemeinde Neunkirchen helfen.<br />

Die Zukunftsinitiative „Leben und<br />

Wohnen im Alter“ des Kreises Siegen-<br />

Wittgenstein förderte den Aufbau des<br />

Projekts für zwei Jahre. Am 1. März<br />

2009 wurde dann die Organisation<br />

„Hand in Hand“ gegründet, zunächst<br />

als Abteilung des Freundes- und Förderkreises<br />

der DRK/Diakoniestation als<br />

überkonfessionelles, überparteiliches<br />

Unterstützungs- und Hilfsangebot.<br />

Zu Beginn startet „Hand in Hand“ mit<br />

einer hauptamtlichen Einsatzleitung<br />

und fünf Helferinnen. Im Laufe der Zeit<br />

Wenn das Eigenhaar<br />

zu dünn wird<br />

füllen wir es Ihnen<br />

natürlich und<br />

sicher wieder auf.<br />

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Kurz berichtet<br />

10 Jahre „Hand in Hand“<br />

Bild aus den Anfängen. „Hand in Hand“ Mitarbeiter*innen im Jahr2009.<br />

wuchs der Kreis auf 134 Helferinnen<br />

und über 200 Kunden, die regelmäßig<br />

betreut werden.<br />

Am 1. Mai 2015 ging der Verein in den<br />

eigenständigen, nun gemeinnützigen<br />

Verein „Hand in Hand Neunkirchen e.V.“<br />

über. Das Angebot ist gleich geblieben.<br />

Für den Verein sind Helferinnen mit unterschiedlichen<br />

Qualifikationen und Arbeitsschwerpunkten<br />

tätig. Die hauptamtliche<br />

Einsatzleiterin Susanne Melis<br />

koordiniert und begleitet die Arbeit der<br />

Helferinnen. Der ehrenamtlich tätige<br />

Vorstand führt die Geschäfte.<br />

Im Jahr 2018 hat sich „Hand in Hand<br />

Neunkirchen e.V.“ mit „Helfende Hände“<br />

Burbach und „Audi BKK“ zum „Verbund<br />

Sorglos“ zusammen geschlossen,<br />

um gemeinsam im Rahmen von Qualifi<br />

kation und Fortbildung hilfebedürftige<br />

Menschen im südlichen Siegerland zu<br />

unterstützen.db<br />

Im Alter aktiv<br />

Hilchenbach/Netphen. Franz Müntefering,<br />

ehemaliger SPD-Vorsitzender und<br />

Bundesarbeitsminister, ist seit 2016 Vorsitzender<br />

der Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

der Senioren-Organisationen e.V. (BAG-<br />

SO). Er wird bei seinem Besuch am 12.<br />

März <strong>2019</strong> im Gebrüder-Busch-Theater<br />

in Hilchenbach-Dahlbruch über ein gelingendes<br />

Älterwerden – selbstbestimmt,<br />

engagiert und aktiv – sprechen. Dabei<br />

wird er Perspektiven für die Zukunft aufzeigen<br />

und die besonderen Potentiale der<br />

Region in den Blick nehmen. Anschließend<br />

diskutieren Landrat Andreas Müller,<br />

Bürgermeister Holger Menzel, Stadt<br />

Hilchenbach, Bürgermeister Paul Wagener,<br />

Stadt Netphen und Franz-Ludwig<br />

Blömker, Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

Seniorenbüros (BaS)<br />

mit Einbeziehung des Publikums. Die<br />

zweistündige Veranstaltung beginnt um<br />

17.00 Uhr. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung<br />

ist nicht erforderlich.<br />

Organisatorinnen der Veranstaltung<br />

sind Gudrun Roth und Eva Vitt von den<br />

Senioren-Service-Stellen der Städte Hilchenbach<br />

und Netphen.<br />

db<br />

Franz Müntefering<br />

Kompetente Ansprechpartnerinnen für<br />

Alterszahnheilkunde<br />

Dr. Silja Stötzel & Dr. Cynthia Six<br />

57080 Siegen ● Eiserfelder Str. 429 • Tel. 0271 / 35 60 50<br />

Öffnungszeiten: Mo.–Do. 7:30–19:30 Uhr • Fr. 7:30-13:30 Uhr<br />

Hausbesuche sind möglich<br />

Kurz berichtet<br />

Verletzlichkeit und Reife<br />

Siegen. Im Zeitraum von 2012 bis<br />

2030 wird der Anteil der über 65-jährigen<br />

an der Gesamtbevölkerung im Kreis<br />

Siegen-Wittgenstein um 50 % steigen.<br />

Prognosen zufolge steigt dabei der Anteil<br />

der über 80-jährigen um ca. 30 %.<br />

Das heißt, bei gleichzeitig abnehmender<br />

Einwohnerzahl wächst die individuelle<br />

Lebenserwartung (1) .<br />

Mit den absehbaren Chancen und<br />

Herausforderungen einer alternden Gesellschaft,<br />

einer Gesellschaft der Hochaltrigen,<br />

beschäftigt sich das Gerontologie-Netzwerk<br />

Siegen (www.uni-siegen.<br />

de/genesi). Die gemeinsame Zielsetzung:<br />

„Zukunft menschlich gestalten.“<br />

Aber welches Gestaltungsziel ist im<br />

Interesse alter Menschen, was können<br />

sie selbst beitragen und welche<br />

Rahmenbedingungen müssen gegeben<br />

sein? Wann ist der Mensch alt und<br />

welche Stärken/Schwächen sind damit<br />

verbunden? Zu diesen Fragen äußerte<br />

sich der renommierte Gerontologe<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. Andreas Kruse (2) am<br />

3. Dezember 2018 im ForschungsKollegSiegen.<br />

Unter dem Titel „Entwicklungsperspektiven<br />

im Alter: Individuum,<br />

Gesellschaft, Kultur“ beschäftigte sich<br />

der Wissenschaftler mit der Zeitspanne,<br />

die mit dem neunten Lebensjahrzehnt<br />

Alle Treffen öffentlich<br />

Freudenberg. Die erste Sitzung des<br />

neu gewählten Seniorenbeirats der Stadt<br />

Freudenberg hat am 16.01.<strong>2019</strong> stattgefunden.<br />

Die Vorsitzende Edith Holzapfel<br />

und Bürgermeisterin Reschke begrüßten<br />

die Mitglieder. Unter der Versammlungsleitung<br />

der Bürgermeisterin wurde der<br />

Vorstand wie folgt neu gewählt: Karlfried<br />

Becker zum Vorsitzenden, Manfred Tysiak<br />

zum Stellvertreter und Bruno Stock<br />

zum Protokollführer und Pressewart.<br />

BM Reschke wünschte sich eine weiterhin<br />

gute und konstruktive Zusammenarbeit.<br />

Karlfried Becker<br />

Manfred Tysiak<br />

des Menschen beginnt, hier als ‚hohes<br />

Alter‘ bezeichnet. Die dann spürbaren<br />

Einschränkungen werden – so Kruse –<br />

als erhöhte Verletzlichkeit erlebt und<br />

gedeutet. Gemeint seien erhöhte Anfälligkeit<br />

und Verwundbarkeit, das Hervortreten<br />

von Schwächen und verminderte<br />

Kräfte hinsichtlich ihrer Kompensation<br />

und Überwindung.<br />

Eigene Untersuchungen über „Lebensthemen“<br />

von Menschen im Alter<br />

von 85 bis 100 Jahren zeigen laut Prof.<br />

Kruse mehrere überraschend stark ausgeprägte<br />

Schwerpunkte: Es handele<br />

sich um die Bereitschaft zu einem Engagement<br />

für junge Menschen, für sie<br />

Sorge zu tragen und gleichsam in nachfolgenden<br />

Generationen fortzuleben.<br />

Damit verbunden sei der Wunsch, sich<br />

mit sich selbst auseinander zu setzen<br />

und Lebenswissen weiterzugeben.<br />

Aber die Bereitschaft zu einem entsprechenden<br />

Engagement kann sich<br />

nicht auf die eigene Familie konzentrieren.<br />

Denn annähernd jedes zweite Mitglied<br />

der Generation der „zukünftig Alten“<br />

wird keinen oder nur einen eigenen<br />

Enkel haben…<br />

ek<br />

Quelle: 1) Statistische Ämter der Länder, ies, Deenst GmbH, eigene<br />

Berechnungen. 2) Prof. Dr. phil Dr. h.c. Dipl.-Psych. Andreas<br />

Kruse Instituts für Gerontologie an der Universität Heidelberg.<br />

Unter der Sitzungsleitung von Karlfried<br />

Becker wurden noch einige organisatorische<br />

Punkte beschlossen, unter<br />

anderem die Besetzung von drei Fachausschüssen<br />

im Rat der Stadt. Als Mitglied<br />

für den „Ausschuss für Stadtentwicklung,<br />

Kultur und Touristik“ wurde<br />

Manfred Tysiak ernannt, für den „Ausschuss<br />

für Schule, Sport, Familie und<br />

Soziales“ Edith Holzapfel und für den<br />

„Bau- und Verkehrsausschuss“ Gerd<br />

Helbach.<br />

Der Seniorenbeirat trifft sich jeden<br />

ersten<br />

Mittwoch im<br />

Monat um<br />

16.00 Uhr<br />

im Rathaus<br />

Morer Platz<br />

1, Zimmer<br />

101. Diese<br />

Treffen sind<br />

immer öffentlich.<br />

Bruno Stock<br />

db<br />

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Dr. Hans-Joachim Kraemer<br />

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Anspannungszuständen<br />

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Bewegungsschmerz in<br />

allen Gelenken<br />

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Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der<br />

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Besucher freudig am Leben teilnehmen.<br />

Jeder Gast bekommt die Hilfe, die er - unter<br />

Einbeziehung der eigenen Fähigkeiten -<br />

benötigt.<br />

Dem Pflegepersonal ist wichtig, die ihnen<br />

anvertrauten Menschen als Einheit von<br />

Körper und Seele zu sehen.<br />

Nicht nur die körperliche Pflege, auch<br />

seelische und geistige Bedürfnisse werden<br />

in der Villa Bohn berücksichtigt und individuell<br />

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12 durchblick 1/<strong>2019</strong> 1/<strong>2019</strong> durchblick 13


Aus den Seniorenbeiräten im Kreis Siegen-Wittgenstein<br />

Kurz berichtet<br />

Gedeihliche Zusammenarbeit<br />

Verena Böcking überbringt Grüße des BM<br />

Barrierefreies Bauen in Siegen<br />

Leitfaden neu aufgelegt<br />

Verena Böcking<br />

Siegen. In der Bismarckhalle hielt jetzt<br />

der Seniorenbeirat der Stadt Siegen<br />

seine letzte Sitzung in diesem Jahr ab.<br />

Erstmals dabei die stellv. Bürgermeisterin<br />

Verena Böcking, die Gruß- und<br />

Dankesworte von Bürgermeister Steffen<br />

Mues überbrachte.<br />

Verschiedene Aktivitäten des Beirats<br />

wurden als besonders nachhaltig<br />

hervorgehoben, wie die Nette Toilette,<br />

Notfallausweis, Computer- und Smartphonekurse,<br />

Zeitzeugenprojekte sowie<br />

zahlreiche Verbesserungen in den Bereichen<br />

Verkehr und Sicherheit. „Damit<br />

sei der Seniorenbeirat als Anlaufstelle<br />

für rund 28.000 ältere Menschen über<br />

60 Jahre eine große Bereicherung für<br />

die Krönchenstadt“, so Verena Böcking.<br />

Vorsitzender Dr. Horst Bach zeigte sich<br />

besonders darüber erfreut, dass die<br />

stellv. Bürgermeisterin die Beiratsmitglieder<br />

nachdrücklich dazu aufforderte,<br />

sich mit den in der Tagesordnung der<br />

Beiratssitzungen vorgesehen Anträgen<br />

und Anfragen sowie mit eigenen Anregungen<br />

für die Weiterentwicklung der<br />

Stadt Siegen einzusetzen. „Dem Anliegen<br />

des Seniorenbeirats, sich verstärkt<br />

für die politische Teilhabe der älteren<br />

Menschen in der Krönchenstadt einzusetzen,<br />

wird damit Rechnung getragen“,<br />

so Horst Bach.<br />

Verena Böcking bekam aber auch<br />

gleich entsprechenden Gegenwind zu<br />

spüren, als sich einige Beiratsmitglieder<br />

vehement über die lange Zeit währende<br />

„Geheimniskrämerei“ rund um den<br />

geplanten „Genusstempelbau“ Timberjacks<br />

im Numbachtal beschwerten. So<br />

wies Arbeitskreissprecher und Numbach-<br />

Anwohner Helmut Plate auf intensive<br />

Bemühungen der Anwohnerschaft hin,<br />

den Kaufvertrag mit dem Investor Timberjacks<br />

rückgängig zu machen. Auch<br />

aus dem politischen Raum sei inzwischen<br />

vereinzelt Zustimmung zu der generellen<br />

Ablehnung des Seniorenbeirats für dieses<br />

Projekt erfolgt. Verena Böcking blieb gelassen:<br />

„Ich bin ja schließlich Sozialarbeiterin“,<br />

und versprach, alle Anregungen<br />

mit ins Rathaus zu nehmen.<br />

Seniorenbeauftragter Lars Dörr hob<br />

die gedeihliche Zusammenarbeit zwischen<br />

Rat, Verwaltung und Seniorenbeirat<br />

hervor. Immer hätten die Sachorientierung<br />

und gegenseitige Wertschätzung<br />

die wichtigste Rolle gespielt, so der Leiter<br />

der Regiestelle Leben im Alter.<br />

Im Sinne der im Jahr 2018 verabschiedten<br />

Agenda wurden die grundlegenden<br />

Planungen für das Jahr <strong>2019</strong> festgelegt.<br />

So sollen die Informationsveranstaltungen<br />

in den Stadtbezirken, wie zuletzt in<br />

den Bereichen Süd und Ost fortgeführt<br />

werden. Der Bezirk West ist dabei als<br />

nächstes an der Reihe. Die stellv. Beiratsvorsitzende<br />

Dr. Maria Czell bedauerte in<br />

diesem Zusammenhang, dass bei diesen<br />

Veranstaltungen leider immer noch zu<br />

wenig ältere Menschen aus der sozialen<br />

Grundschicht den Weg in die Versammlungsstätten<br />

finden. Hier will der Beirat<br />

nach neuen Anreizen suchen.<br />

Aber auch die Städtepartnerschaften,<br />

in die sich der Seniorenbeirat in den vergangenen<br />

Jahren verstärkt eingebracht<br />

hat, sollen weiter belebt werden. So erwartet<br />

man im April den Seniorenbeirat<br />

aus der Partnerstadt Ypern zum Gegenbesuch<br />

in Siegen, während man für die<br />

Zeit vom 18. - 21. September <strong>2019</strong> einer<br />

Einladung des Seniorenbeirats der Partnerstadt<br />

Zakopane in die polnische Wintersporthochburg<br />

Folge leisten will. eg<br />

Siegen. Auf Anregung des Beirats<br />

für Menschen mit Behinderungen<br />

wurde im Geisweider Rathaus ein<br />

zweiter Handlauf im Treppenaufgang<br />

installiert.<br />

In der Dezember-Sitzung des Beirats<br />

bedankte sich die stellv. Vorsitzende<br />

Nicole Scherzberg für die zusätzliche<br />

Sicherheitsmaßnahme.<br />

Benjamin Hinkel, Leiter der Abteilung<br />

Straße und Verkehr in Siegen,<br />

informierte über aktuelle Änderungen<br />

im „Leitfaden Barrierefreies Bauen im<br />

Straßenbereich der Universitätsstadt<br />

Siegen“. Der Siegener Leitfaden regelt<br />

die Bauweisen für Leitsysteme<br />

und Überwege die sich in städtischer<br />

Zuständigkeit befinden. Er steht jetzt<br />

im Einklang mit den aktuellen DIN-<br />

Vorschriften für Barrierefreiheit.<br />

Ob an Bushaltestellen, Kreuzungen,<br />

Zebrastreifen und an vielen anderen<br />

Orten wo Menschen mit Rollstühlen,<br />

Kinderwagen, Fahrrädern oder Rollatoren<br />

unterwegs sind, besteht großer<br />

Bedarf nach Absenkungen der Bordsteinkanten.<br />

Fahrbahnen lassen sich<br />

so leichter überqueren; gleichzeitig<br />

muss aber immer dafür gesorgt werden,<br />

dass Menschen mit Sehschädigungen<br />

per Blindenstock tastbare<br />

Leit- und Warnstreifen vorfinden, um<br />

nicht unabsichtlich auf die Fahrbahn<br />

zu laufen.<br />

All dies ist in der genannten Broschüre<br />

enthalten, an deren Entstehung<br />

Regina Weinert, die Beauftragte<br />

für Behindertenfragen der Stadt<br />

Siegen sowie der Beirat für Menschen<br />

mit Behinderungen intensiv<br />

mitgearbeitet haben.<br />

Weil immer wieder Bedarf besteht,<br />

die verschiedenen Regelungen studieren<br />

zu können, hat der Beirat<br />

eine neue Auflage drucken lassen.<br />

Benjamin Hinkel teilte mit, dass<br />

auch andere Kommunen den Siegener<br />

Leitfaden schon zum Vorbild genommen<br />

haben, wenn es um Bauen<br />

im öffentlichen Raum geht. db<br />

Benjamin Hinkel, Regina Weinert,<br />

Nicole Scherzberg v. lks.<br />

Mit Freude aufs E-Bike<br />

Die Sicherheit nicht vergessen<br />

Siegen. So heißt ein neues Projekt<br />

des Siegener Seniorenbeirats in Zusammenarbeit<br />

mit dem Energieverein,<br />

unterstützt durch die Polizei, die Verkehrswacht<br />

und den Allgemeinen deutschen<br />

Fahrradclub (ADFC).<br />

Erster Termin ist Mittwoch,<br />

der 13. März, von<br />

14.00 – 17.30 Uhr im Gemeinschaftsbüro<br />

der Geisweider<br />

Senioren und des<br />

Energievereins im Sparkassengebäude<br />

und auf<br />

dem Geisweider Marktplatz.<br />

Die Veranstaltung beginnt<br />

mit einem theoretischen<br />

Teil, u.a. mit Informationen<br />

über Funktionsweise des<br />

Elektrorads, unterschiedliche<br />

Fahrzeugtypen, Sicherheitserfordernisse<br />

und angemessenes Verhalten im<br />

öffentlichen Straßenverkehr. Praktische<br />

Übungen schließen sich auf verkehrsberuhigter<br />

Freifläche an. Einige Fahrzeuge<br />

werden von der Stadt Siegen zur Verfügung<br />

gestellt. Auf Wunsch ist zudem<br />

eine längere Radtour möglich, um das<br />

Fahrzeug auch unter Realbedingungen<br />

zu testen.<br />

Kommt Zeit, kommt Rad<br />

Der frühe Termin wurde bewusst vor<br />

Beginn der eigentlichen Radsaison gewählt,<br />

damit viele Senioren ihre Fähigkeiten<br />

erproben können, bevor sie möglicherweise<br />

die Anschaffung eines E-Bikes<br />

planen. Die Veranstalter hoffen, dass<br />

sich zahlreiche Vertreter der 3. Generation<br />

animiert fühlen, noch einmal etwas<br />

Neues auszuprobieren. Unter-60-Jährige<br />

werden aber nicht abgewiesen. Wie der<br />

Name des Projektes verrät, soll die Freude<br />

im Mittelpunkt stehen, die Sicherheit<br />

aber auch nicht zu kurz kommen. eg<br />

14 durchblick 1/<strong>2019</strong> 1/<strong>2019</strong> durchblick 15


Aus dem Siegener Seniorenbeirat<br />

Aus dem Siegener Seniorenbeirat<br />

Weg mit den Anliegergebühren<br />

Seniorenbeirat fordert Abschaffung der KAG-Beiträge<br />

Lars Dörr<br />

Seniorenbeauftragter der Stadt Siegen<br />

Siegen. Der Seniorenbeirat der Stadt<br />

Siegen befasste sich auf seiner jüngsten<br />

Sitzung im Geisweider Rathaus<br />

auf Anregung des Beiratsmitgliedes<br />

Dr. Bernd Knapp mit der Zukunft der<br />

Straßenbaubeiträge.<br />

Seniorenbeirat auf Informationstour<br />

Rege Teilnahme im Bezirk Siegen-Ost<br />

kommen. Anschließend<br />

informierten<br />

die Sprecher der<br />

vier Arbeitskreise<br />

über bisheriges Tun<br />

und künftige Vorhaben.<br />

Die für den<br />

Bezirk Siegen-Ost<br />

gewählten Vertreter<br />

Dr. Wolfgang Bauch,<br />

Armin Maxeiner und<br />

Eberhard Schäfer<br />

Seniorenfragen fanden großes Interesse in der Weißtalhalle<br />

sind die Ansprechpartner<br />

für Probleme<br />

Siegen. Zu Beginn des Informationsnachmittages<br />

im vollbesetzten Bürgersaal<br />

der Weißtalhalle gab der Vorsitzende<br />

Dr. Horst Bach einen Überblick<br />

über Zusammensetzung und Aufgaben<br />

des Seniorenbeirates. Dabei betonte<br />

er das Bemühen des Beirates, gerade<br />

in den Randgebieten der Krönchenstadt<br />

mit den Bürgern ins Gespräch zu<br />

vor Ort. In der Aussprache wurden<br />

zahlreiche Anregungen und Wünsche<br />

thematisiert. Sie bezogen sich beispielsweise<br />

auf Hindernisse auf Gehwegen für<br />

Rollstuhlfahrer und Rollatoren-Nutzer,<br />

Öffnung der Friedhofstoiletten außerhalb<br />

von Beerdigungen und Parksituationen<br />

in Wohnbereichen. Die gewünschte<br />

Bordsteinabsenkung im Brüderweg<br />

Foto: Seniorenbeirat Siegen<br />

Beiratsvorsitzender Dr. Horst Bach<br />

wies in diesem Zusammenhang nachdrücklich<br />

darauf hin, dass es besonders<br />

ältere Menschen seien, die in Zukunft<br />

bei gleich bleibender Gesetzeslage immer<br />

stärker zu Zahlungen herangezogen<br />

würden. Von vielen Senioren sei<br />

aufgrund ihrer privaten Kassenlage ein<br />

solcher Beitrag nicht mehr zu leisten.<br />

Damit würde das Armutsrisiko von älteren<br />

Menschen in unserer Gesellschaft<br />

weiter steigen, so Horst Bach. Aus diesem<br />

Anlass referierte zu Beginn der<br />

Sitzung der städtische Seniorenbeauftragte<br />

Lars Dörr über das Kommunale<br />

Abgabegesetz (KAG), in dem diese Beiträge<br />

satzungsmäßig verankert sind.<br />

Lars Dörr hatte zuvor Rücksprache<br />

mit den zuständigen Stellen der Stadtverwaltung<br />

genommen, so dass die<br />

Beiratsmitglieder über das Gesetz und<br />

die Beiträge zum Straßenausbau umfassend<br />

informiert wurden. Eine Satzung<br />

für die Stadt Siegen sei zudem im<br />

Internet auf der Homepage der Stadt<br />

einsehbar und gäbe Auskunft über die<br />

Kostenbeteiligungen der Anlieger, so<br />

der Referent. Generell könne man sagen,<br />

dass je mehr eine Straße im öffentlichen<br />

Interesse genutzt wird, z.B.<br />

Hauptstraßen, desto geringer fällt der<br />

Beitrag für die Anlieger aus. Bei Anliegerstraßen<br />

sei dies genau der umgekehrte<br />

Fall. Lars Dörr empfahl zudem,<br />

betroffene Anlieger könnten sich gerne<br />

zur Beratung und weiteren Klärung<br />

an die zuständigen Mitarbeiter des Arbeitsteams<br />

„Beiträge“ im Rathaus Geisweid<br />

wenden. In der Regel würden Anlieger<br />

ca. 18 Monate vor Beginn einer<br />

Straßenbaumaßnahme informiert. Auch<br />

eine Ratenzahlung sei über die Stadt<br />

Siegen in den zurückliegenden Fällen<br />

bislang immer möglich gewesen.<br />

Im Anschluss an das Referat gab<br />

Bach einen Überblick über dien aktuellen<br />

Diskussionsstand zum Thema Straßenbaubeiträge.<br />

Die Landesregierung<br />

wolle wohl Änderungen vorbereiten,<br />

aber in keinem Falle das Gesetz wie von<br />

vielen gewünscht abschaffen. Letztlich<br />

ging es hier schließlich um die Frage<br />

„Wer soll das bezahlen?“ Erfreut zeigten<br />

sich die Beiratsmitglieder gleichwohl<br />

über verschiedene Initiativen zur generellen<br />

Abschaffung der KAG-Beiträge.<br />

Der Beirat schloss sich nahezu einstimmig<br />

dieser Forderung an.<br />

eg<br />

wird baldmöglichst verwirklicht, ein Beispiel<br />

für schnelles und unbürokratisches<br />

Handeln auf dem „kleinen Dienstweg“.<br />

Einen Höhepunkt bildeten die Vorträge<br />

der Beiratsmitglieder Armin Maxeiner<br />

und Helmut Plate, beides ausgebildete<br />

Sicherheitsberater für Senioren. So<br />

informierte Helmut Plate über Sicherheitserfordernisse<br />

und –maßnahmen<br />

rund um das Haus und illustrierte dies<br />

anhand praktischer Anschauungsmaterialien.<br />

Armin Maxeiner zeigte auf, wie<br />

kriminelle Machenschaften an der Haustür<br />

und am Telefon immer raffinierter<br />

werden. In anschaulicher Form erläuterte<br />

der Vortragende Möglichkeiten der<br />

Vorbeugung und des Schutzes.<br />

„Das hohe Interesse, die rege Beteiligung<br />

und die vielfältigen Anregungen<br />

ermutigen uns zu weiteren derartigen<br />

Veranstaltungen in den einzelnen Stadtbezirken",<br />

so Ernst Göckus, Pressesprecher<br />

des Siegener Seniorenbeirats. db<br />

Siegen. Auf Initiative<br />

von Helmut Plate,<br />

Sprecher des Arbeitskreises<br />

Verkehr und<br />

Sicherheit, folgten Mitglieder<br />

des Seniorenbeirats<br />

einer Einladung<br />

der Kreispolizeibehörde.<br />

Polizeihauptkommissar<br />

Uwe Weinhold<br />

berichtete anschaulich,<br />

engagiert und facettenreich<br />

über die Anforderungen<br />

und vielfältigen<br />

Tätigkeiten der<br />

Polizeibeamten, illus-<br />

Zu Gast bei der Polizei<br />

triert durch einen Einblick<br />

in Leitstelle, Führungsraum sowie<br />

Schießanlage.<br />

Der Besuch verdeutlichte den Tagesablauf<br />

eines Polizisten von alltäglichen<br />

Routineaufgaben bis hin zu Krisenentscheidungen<br />

in lebensbedrohlichen Si-<br />

Polizei nahm sich Zeit, die Fragen der<br />

Beiratsmitglieder zu beantworten.<br />

tuationen. Zudem wurden zahlreiche<br />

Fragen zur Sicherheit für Vertreter der<br />

dritten Generation umfassend beantwortet.<br />

Hierbei ermutigte Weinhold mit<br />

Nachdruck zur Fortsetzung der bewährten<br />

Zusammenarbeit. <br />

eg<br />

Gesetzliche Betreuung<br />

Siegen. Zum Thema gesetzliche Betreuung<br />

referierten Petra Peter und Karl-Heinz<br />

Kasper von der Betreuungsbehörde der<br />

Stadt Siegen auf der ersten Sitzung des<br />

Seniorenbeirats in diesem Jahr.<br />

Das Wesen der Betreuung besteht<br />

darin, dass für eine volljährige Person<br />

ein/e Betreuer/in bestellt wird, welche/r<br />

in einem genau begrenzten und schriftlich<br />

festgelegten Umfang für die betreffende<br />

Person handelt. Kernpunkte des<br />

Betreuungsgesetzes von 1992, Voraussetzung<br />

der Betreuung sowie Betreuungsverfahren<br />

wurden anschaulich und<br />

fallbezogen erläutert. In den meisten<br />

Fällen sind es Angehörige, welche die<br />

Betreuung übernehmen. Eine wichtige<br />

Besuch der Partnerstadt Zakopane geplant<br />

Voraussetzung ist in dem Zusammenhang<br />

eine Vorsorgevollmacht der betreffenden<br />

Person. Kosten bei Fremdbetreuung<br />

wurden aufgezeigt.<br />

Vielfältige Rückfragen von Mitgliedern<br />

des Seniorenbeirats konnten kompetent<br />

beantwortet werden. Die Referenten<br />

boten weitere Informationen an<br />

und stellten sich als Ansprechpartner<br />

für Detailfragen zur Verfügung.<br />

Ein weiterer Tagesordnungspunkt galt<br />

dem Austausch mit Siegener Partnerstädten.<br />

So wird zur Zeit ein Programm<br />

für einen Gegenbesuch der Seniorenvertreter<br />

aus Ypern erstellt. Erste Planungsschritte<br />

für eine Fahrt nach Zakopane<br />

im September sind in Arbeit. eg<br />

16 durchblick 1/<strong>2019</strong> 1/<strong>2019</strong> durchblick 17


Senioren- und<br />

Pflegeberatung<br />

Kreis Siegen-Wittgenstein<br />

Wir möchten Sie gut informiert wissen<br />

Frühzeitige Information, noch bevor die Pflegebedürftigkeit eintritt, bringt Sicherheit.<br />

Haben Sie Fragen zu:<br />

- Angeboten in Ihrer Gemeinde oder Stadt (z.B. Sport,<br />

Bildung, Freizeit),<br />

- Hilfs- und Unterstützungsmöglichkeiten in der Region,<br />

- Vorsorgevollmacht und Patientenverfügungen als<br />

frühzeitige Absicherung,<br />

Gemeinde Neunkirchen<br />

Bettina Großhaus-Lutz 02735/767-200<br />

Bahnhofstr. 3 57290 Neunkirchen<br />

b.grosshaus-lutz@neunkirchen-siegerland.de<br />

Stadt Netphen<br />

Eva Vitt 02738/603-145<br />

Amtsstr. 6 57250 Netphen<br />

e.vitt@netphen.de<br />

Stadt Kreuztal<br />

N. N. 02732/51-0<br />

Siegener Str. 5 57223 Kreuztal<br />

stadt.kreuztal@kreuztal.de<br />

Stadt Siegen<br />

Manuela Krafft 0271/404-2200<br />

Weidenauer Str. 211-213 57076 Siegen<br />

m.krafft@siegen.de<br />

- Finanzierung von Pflege, Hilfen zur Unterstützung der<br />

Pflege zu Hause,<br />

- Möglichkeiten der Anpassung Ihres Wohnraums auf veränderte<br />

Mobilität, Lebenssituationen und ggf. bestehende Pflegebedürftigkeit,<br />

- Entlastungsangeboten bei Demenz und der Pflege<br />

durch Angehörige,<br />

dann melden Sie sich bei uns als Angehöriger, Bezugsperson oder selbst Ratsuchender.<br />

Wir kommen zu Ihnen nach Hause und beraten Sie umfassend, in allen Regionen, kreisweit!<br />

Oder Sie kommen zu uns ins Büro. Die Gespräche sind kostenlos, vertraulich und anbieterneutral.<br />

Gemeinde Erndtebrück<br />

Tim Schaumann 02753/605-121<br />

Talstr. 27 57339 Erndtebrück<br />

t.schaumann@erndtebrueck.de<br />

Stadt Hilchenbach<br />

Gudrun Roth 02733/288-229<br />

Markt 13 57271 Hilchenbach<br />

g.roth@hilchenbach.de<br />

Stadt Freudenberg<br />

Heike Weigel 02734/43-174<br />

Mórer Platz 1 57258 Freudenberg<br />

h.weigel@freudenberg-stadt.de<br />

Gemeinde Wilnsdorf<br />

Jutta Schmidt 02739/802-129<br />

Marktplatz 1 57234 Wilnsdorf<br />

j.schmidt@wilnsdorf.de<br />

Foto: Kreis Siegen-Wittgenstein<br />

Zukunftsinitiative „Leben und Wohnen im Alter“ 57076 Siegen, Bismarckstraße 45<br />

E-Mail: pflegeberatung@siegen-wittgenstein.de<br />

Senioren-Service-Stellen im Kreis Siegen-Wittgenstein:<br />

Das<br />

Beratungsteam:<br />

Heike Dielmann<br />

0271/333-2728<br />

Gaby Jakobs<br />

0271/333-2722<br />

Sonja Irle<br />

0271/333-2729<br />

Bad Berleburg<br />

Holger Homrighausen 02751/923-268<br />

Poststr. 42 57319 Bad Berleburg<br />

h.homrighausen@bad-berleburg.de<br />

Stadt Bad Laasphe<br />

Maike Thielmann 02752/909-153<br />

Mühlenstr. 20 57334 Bad Laasphe<br />

m.thielmann@bad-laasphe.de<br />

Gemeinde Burbach<br />

Birgit Meier-Braun 02736/45-56<br />

Eicher Weg 13 57299 Burbach<br />

b.meier-braun@burbach-siegerland.de<br />

Frohe Osterzeit<br />

Wenn wie befreit die Bäche rauschen<br />

und wir der Vöglein Lieder lauschen,<br />

wenn die kleinen Küken schlüpfen<br />

und Häschen über Wiesen hüpfen,<br />

wenn der Himmel strahlt in Blau,<br />

vergessen ist des Winters Grau<br />

und Sonne zaubert mit viel Licht<br />

uns ein Lächeln ins Gesicht!<br />

Wenn die gelben Osterglocken<br />

uns bald in die Gärten locken,<br />

Kinder spielen auf dem Rasen,<br />

warten auf den Osterhasen,<br />

wenn Krokusse die Erde decken<br />

und bunte Eier sich verstecken<br />

als Symbol der Fruchtbarkeit,<br />

dann ist wieder Osterzeit!<br />

Wenn uns lädt der Sonnenschein<br />

zu einem Osterausflug ein<br />

und ein Hahn kräht wie von weit,<br />

wünsch´ ich `ne frohe Osterzeit !<br />

Helga Düringer<br />

Wenn das Jahr in die nächste Runde geht,<br />

man gefühlt wieder ganz am Anfang steht,<br />

die Tage kalt und dunkel sind,<br />

der Regen herrscht, der Schnee, der Wind,<br />

du bist genervt, nun es reicht dir,<br />

langsam wirst du echt zum Tier.<br />

Wie lange will der Winter bleiben?<br />

Es reicht! Am liebsten willst du ihn sofort vertreiben!<br />

Du gehst ins Bett, ziehst Socken an,<br />

zum Lesen hast du keine Lust,<br />

döst ein, bist bald im Traum,<br />

und plötzlich ...stehst du in einem großen, stillen Raum.<br />

Ruhig gehst du weiter, wagst dich vor...<br />

da kommst du vor ein dickes Tor.<br />

Du atmest ein... öffnest leis‘ die schwere Tür...<br />

es ächzt und knarrt... da hörst du,<br />

dass da jemand heftig wild mit seinen Füßen scharrt!<br />

„Wer bist du? Was machst du für‘n Lärm?“,<br />

rufst du angstvoll laut ihm zu,<br />

doch drin, ist immer noch nicht Ruh.<br />

„Ich bin‘s, der Frühling, ich will jetzt hier raus<br />

aus diesem blöden Wartehaus.<br />

Ich will blühen, ich habe es satt, die olle Warterei,<br />

Frühlingstraum<br />

Frühling<br />

Oh, wer hätte das gedacht,<br />

dass plötzlich die Natur erwacht,<br />

denn ein Föhn hat über Nacht<br />

uns den Frühling mitgebracht.<br />

Wo gestern noch ein Schneemann<br />

stand,<br />

sieht man heute Knöspchen sprießen,<br />

der Winter reicht dem Lenz die Hand<br />

es grünen schon die Wiesen.<br />

Oh, wer hätte das gedacht,<br />

dass so schön die Sonne lacht,<br />

alles strahlt so hell und klar<br />

Frühling - du bist wunderbar!<br />

Helga Düringer<br />

die macht mich völlig müd und matt!<br />

Ich werde solange strampeln mit den Füßen,<br />

bis ich raus kann um die Leut‘ zu grüßen!“<br />

So schreit und keift der junge Spund,<br />

doch langsam wird dir das zu bunt.<br />

Streng hebst du an den Zeigefinger, ermahnend dein Gesicht,<br />

denn eine solche Ungeduld, nein, die gehört sich wirklich nicht!<br />

„Hey, bleib ruhig, du dummer Kerl,<br />

und halt jetzt mal den Mund!<br />

Du weißt doch wie es immer ist!<br />

Alles braucht doch seine Zeit,<br />

zum Ruhen, Wachsen, Reifen,<br />

und dieses musst auch du begreifen!<br />

Denn wenn du zu früh auf Erden bist<br />

wirst du viel verderben,<br />

du willst doch nicht, dass all die jungen Triebe sterben?“<br />

Der Wecker schellt und du wirst wach.<br />

Du reibst dir deine Augen.<br />

Du schämst dich, denn es ist dir wieder klar:<br />

Es ist wie immer, jedes Jahr.<br />

Die Zeit braucht einfach ihren Raum,<br />

der Mensch, wie auch der Frühling aus dem Traum.<br />

Eva Schumacher<br />

18 durchblick 1/<strong>2019</strong><br />

1/<strong>2019</strong> durchblick 19


Unterhaltung<br />

Mein Überraschungsgarten<br />

Mundart von Bruno Steuber aus Littfeld<br />

Das ist ein Grünen und Blühen –<br />

der Frühling ist über dem Land.....<br />

Dat Leed well mer net us dm Kopp goa, on ech denke<br />

doabi ömmer a min aktive Zitt em Krommijer<br />

Posaunechor, wie dr Walter Münker noch Örjeler<br />

woar. Doa wure näwer fromme Choräle och Märsche on<br />

äwe solche Volksleerer jebloase.<br />

Etzend häd mer de sewwenzich on me om Boggel, on<br />

ka nemmeh wie eh dr Kingerzitt bet Gärtchesrieser dm<br />

Bur dörch d’t Gras flatsche on Maikäfer fängke. Et göt<br />

ner awer hoffentlech och hiddat Joahr werrer, on et macht<br />

Spaß, wenn mr dä kleine Kinger dn Ungerchied döscher<br />

nem Bäcker, nem Möller, nem Schornstdefäjer on nem Könich<br />

vergleggern ka. Ech verzahln och, dat die Brömmeler<br />

bet dä lange Horner Männcher, on die bet dä korde Föhler<br />

Wifjer si. Öf dat stömmt ? Ka si, ka och si net. Hauptsache,<br />

de Kinger ha ären Spaß doabi.<br />

Hö de morje es mir wrhafdich einer gä de Scherwel jebrommt,<br />

on ech schwörn, et woar ken Perdsbrömmeler!<br />

Ech woar meh erschrogge wie dat brune Brommdier, on<br />

woll mech alt fall’n loaße. Volle Deckung, wie bi dr Bundeswehr<br />

vör öwer foffzich Johrn jeöwt. De Kingergaardekinger<br />

hadde wahne Spaß, on hanen da werrer fleje loaße.<br />

Dat die Frühlingsbote morjes ömme Uhrer zeh alt fleje<br />

es jo och net normal; denn normalerwies komme die ömmer<br />

pünktlech oawends ömme halwer zeh Uhr, wenn dä Zoch va<br />

Ahlehungem noa Sejje e Lettfe hält. Dä brängt die bet. So<br />

woar dat fröhjer, on so es dat och noch hö, verzahln ech jedenfalls<br />

oawezwinkernd dä kleine Kinger, so wie min Vadder<br />

os dat och alt verzahlt häd.<br />

De Bah mößde hö eijendlech moal pünktlech si, on de<br />

Maikäfer on dt Fröhjoar betbränge ...<br />

Frösche hanet net lechde<br />

Wie schön, in unserem Garten leuchtet es rot. Dabei<br />

bin ich mir ziemlich sicher, oder eigentlich<br />

könnte ich schwören, dass es gelbe Tulpen waren,<br />

deren Zwiebel ich letzten Herbst in die Erde gesteckt habe.<br />

Also auf jeden Fall war das Foto auf der Packung gelb gewesen.<br />

Meine Nachbarin wusste von ähnlichen Erfahrungen<br />

zu berichten. „Ach wissen Sie, so was fällt ja meistens<br />

gar nicht auf“, meinte sie. „Wer erinnert sich im nächsten<br />

Frühjahr noch daran, was er im Herbst eingesteckt hat?“<br />

Ja, auch mit dem Pflanzenkauf ist es schon mal so eine Sache.<br />

Da kann es einem passieren, dass man sich etwas ganz<br />

anderes einhandelt, als auf dem Etikett oder von der Verkäuferin<br />

gesagt wird. So hatte ich einmal erlebt, dass eine<br />

als weißblühend etikettierte Nelke blau blühte. Sie passte<br />

glücklicherweise zu den anderen Blaublütlern in meinem<br />

Garten. Leider aber nicht so gut in mein neues weißes Beet,<br />

wo ich sie hingedacht hatte. Einmal hatte ich auch eine<br />

angeblich 90 cm hochwachsende Glockenblume gepflanzt,<br />

aber mit dem Ergebnis, dass diese Pflanze auf halber Strecke<br />

nach oben aufgab. Zur Blütezeit merkte ich dann, dass<br />

es eine Knäuelglockenblume war. Na da konnte man wirklich<br />

nicht mehr Wachstum erwarten. Ich denke, die Dunkelziffer<br />

liegt noch viel höher. Denn im Garten liegen zwischen<br />

Versuch und Irrtum bekanntlich viele Monate. Wenn<br />

die Blüten endlich Farbe bekennen, ist das Schildchen<br />

längst verschwunden. Manchmal entdecke ich im Keller<br />

noch alte Etiketten oder Schilder, die im Herbst dort liegen<br />

geblieben sind. Doch keines erinnert an eine Pflanze, die<br />

so in meinen Beeten aufgetaucht ist. Doch es gibt auch<br />

Foto: wikimedia commons<br />

erfreuliche Überraschungen. Eine Schar Schneeglöckchen<br />

unter dem Fliederbaum fällt immer durch besonders frühe<br />

Blüte und riesenhaftem Wuchs auf. Ein Blick ins Gartenbuch<br />

ergab, dass es sich um eine ganz seltene Sorte handelt,<br />

die nebenbei gesagt, ihre landläufigen Verwandten<br />

auch im Preis weit übertrifft. Die Zwiebeln hatte ich vor<br />

langer Zeit auf einem Pflanzenmarkt ahnungslos in einem<br />

falschen Körbchen erwischt! Doch am liebsten ist mir eine<br />

vor Jahren aus dem Supermarkt gerettete Pflanze. Ein<br />

halb vertrocknetes Restexemplar zum stark reduzierten<br />

Preis. Aber das Etikett versprühte Leben, das unter dem<br />

Titel „Strauchrose“ ein Meer von roten Blüten versprach.<br />

Ich versorgte das Pflänzchen mit Nahrung und liebevoller<br />

Pflege – wenn auch zunächst ohne große Hoffnung auf<br />

Erfolg. In etwa so, wie man immer wieder Löwenzahn<br />

aussticht, obwohl er trotz aller Anstrengung auf der Wiese<br />

niemals weniger wird. Doch mit der Zeit ergrünte der<br />

„Kümmerling“ zusehends und begann, seine Zweige nach<br />

oben zu strecken. Inzwischen ist die Strauchrose hoch in<br />

den Pflaumenbaum gewachsen und bedankt sich alljährlich<br />

mit Unmengen duftender weißer Blüten. Vor einigen<br />

Jahren wagte ich auch einen Versuch bezüglich der Tulpen.<br />

Ich setzte mehrere Beutel der gefüllten gelben Sorte<br />

„Monte Carlo“. Alljährlich erfreue ich mich an den prächtigen<br />

bunt gemischten Tulpen, in deren Mittelbereich zwei<br />

rot gestreifte einen besonderen Akzent setzen. An anderer<br />

Stelle blühen dafür Tulpen überraschenderweise ganz in<br />

Rosa. Auch damals hätte ich schwören können…<br />

Ulla D’Amico<br />

E degger Frosch bet breirem Mul<br />

loaw eh dr Sonn’, on zwoar recht ful.<br />

Noa Forer söche wor ze ploawich,<br />

doch wat för’t Mul flouw froaß hä gierich.<br />

Doa naht lautlos dä groahe Reiher,<br />

hä höbbt bem Hechtsprung e dn Wejjer.<br />

Ech loaße mech am Over nerer,<br />

on denke: Frosch, du kömmst gleich werrer.<br />

Dä Hunger drew, dat konn ech seh,<br />

dröm lo ech än zom Ässe eh.<br />

En Perdsbrömmeler ech offerierde,<br />

hä sperrde ’t Mul ob, on brovierde,<br />

dä Leckerbissen schmeggde god,<br />

jedanklech zouw ech dröm dr Hot.<br />

Doa soaß hä no, wor rondsröm satt,<br />

on praggeziert: doa wor doch wat …<br />

Noam Ässe schloafe es jesond,<br />

weiß hä, on taucht ob Wejjersch Grond,<br />

weil – ’n schüerne Fröschin läwde doa,<br />

ech mein’, ech könn dän Frosch verstoah<br />

Schwing doa hä us Hemd, Botze Sogge,<br />

on sorjt för tousend kleine Hogge.<br />

Da taucht hä ob, wat well mr meh,<br />

on rondsröm es ken Storch ze seh’.<br />

Langsam fängt et a ze lenze,<br />

de Kinger flechde Blomekränze,<br />

vam Aldi Beslauf, fresch on grö,<br />

Foto: Rita Petri<br />

Fröhjoahr<br />

bet Rühreij schmeggt och prima hö,<br />

Löerwezahblarer, sit lange Ziere,<br />

för Lüh, die a Verstopfung liere,<br />

de Schwalwe kleggern de Huswand voll,<br />

dat Fröhjohr macht ein’ kuddedoll. ...<br />

Bruno Steuber, Littfeld<br />

20 durchblick 1/<strong>2019</strong> 1//<strong>2019</strong> durchblick 21


Mundart von Bruno Steuber aus Littfeld<br />

Mundart von Marlies Rademacher aus Eisern<br />

Ekaufe ka och amüsant si ...<br />

Os Jung es us dm Hus, on zom Zweide bruche mir<br />

nemmeh so wahne veel. Awer es jo egal. Öfwourl mr<br />

eh Lettfe zwoar nochen Metzjer ha, dä och noch so<br />

allerlei Läwensmeddel em Sordiment führt, mosse min Frou<br />

on ech doch wennichsdens ängmoal eh dr Woche noa Krommich<br />

örrer Neiche eh die drejj grourße Jeschäfde fahrn öm<br />

dn Köhlschrank on de Truhe werrer obzefölln. För Klamodde<br />

moß mr sogar bes noa Sejje örrer noa Ourlpe (Olpe) reise.<br />

O der eine Sidde esset jo rechdech scha’, dat mr e<br />

ose Dörfer kum noch dt Nörichsde zem Ehkaufe krijjt, o<br />

der anger Sidde kömmt mr moal unger de Lüh, on süd<br />

wän. Wenn mr doa Mul on Nas obsperrt krijjt mr aldemoal<br />

wahne Dinger bet. Eh nem Jeschäft eh Ourlpe droafe<br />

sech zwo Froue us Krommich. „Ach Du, ach Du“, sädde<br />

dt Marlene gä dt Herda, „dat mr Dech awer nochemoal<br />

süd, „N‘ jao“, koam de Antwort, „ech sä awer och, doa<br />

moß mr erscht loa et Kölsche fahr’n, öm sech ze dreffe.<br />

Wie gieret da, ahles Mädche? Süsd awer god us. Wordst<br />

de em Urlaub? Mr meint, Du würd’st ömmer jünger. A<br />

Dir es öwerhaupt ken Vergang“. Ech hädde gern wierer<br />

zojehort, awer da funge die beire ah öwer Krankheire<br />

ze lamendiern, on doa hanech mech ganz schwing eh de<br />

nächsde Rejalrejj verdröggt, on scheinbar indressiert de<br />

Tschibo Schnäppcher beguggt.<br />

Schüer esset och, wenn sech zwo Ehelüh söche. „Elsbeth,<br />

wo best de da“? röft dr Kurt, dä eijendlech nur wäje de<br />

Sonderanjebote betjefahrn woar, „komm, mach vörrah, mir<br />

wonn seh dat mr noaheim komme“. Doadrob nörjelt et: „Du<br />

ahler Driewes, komm erschdemoal loahe on gier moal o de<br />

Anzeige<br />

Nach vier bisher erschienenen Heimatbüchern stellt der Autor nun<br />

sein fünftes vor. Im Mittelpunkt stand das Erz behandelt wieder historisches<br />

aus dem Siegerland. Wissen Sie was für Menschen zuerst im<br />

Siegerland wohnten? Oder wo waren die ersten Christen zu Hause?<br />

Wer kennt das Gefecht auf der Kalteiche und warum zogen Siegerländer<br />

nach Ostpreußen? Aber auch wie die alte Burg erobert wurde und<br />

wie es den Siegerländer Menschen im 30 jährigen Krieg erging wird<br />

beschrieben. Wer weiß schon dass Schwarzkittel am Aussterben waren<br />

und das Siegerland von einer Heuschreckenplage gewarnt wurde.<br />

Das Buch hat 97 Seiten und kostet 18,90 €. Es ist im Internet oder in<br />

siegerländer Bücherstuben zu erwerben.<br />

Knee, on gugge moal, wat doa unge de Surmoosböchse kosde.<br />

Ech well jo nix sä, awer wäje minne Höfde on Knee fällt<br />

mir dt Bögge och nemmeh ganz lechde. Derwäje derf mr<br />

sech ze recht doadröwer obräje, dat die Verkaufsleiter ömmer<br />

so mäggesich si, on dat Züch, wat priswert örrer bellijer<br />

es, ömmer eh de üngerschde Rejale rume loaße, wo grad<br />

ällere Lüh nur noch schleechd hekomme. Awer dat es wourl<br />

Verkaufspsychologie örrer wie die dat nenn’.<br />

On da si mr eh dr Fleischabdeilung jelandet. Och doa<br />

hanech foljendes Jespräch bet ahjehort. E älleres Ehepaar<br />

machde ser selwer e paar Problemcher. Hä sädde: „Karline,<br />

vergess awer dat Jehackde föt hö Oawend net.“ Se: „Bi<br />

Dinnem Cholesderin moßt de net ömmer roh Fleisch ässe!<br />

Dat es för Lüh e osem Ahler net jesond“. Antwort: „Joa<br />

Frou, wo de Recht häst häst de Recht. Dat Jehackde es<br />

jestreche, mir nämme loadi ehjepackde Diät- Mortadella“.<br />

Etzend säd emoal selwer, es dat Ehkaufe net en feine<br />

Sache? Ech könn jeden Daach moal eh de Stadt fahrn,<br />

awer mr moß jo och o de Benzinprisse achde.<br />

Ach so, noch wat. Om Parkplatz droaf ech dn Erich va<br />

Oursthelle. Hä hadde em Houberch e Jespräch döscher<br />

zwo gore Freunde bet ahjehort. „Wenn ech da moal jestorwe<br />

si, da hädde ech noch dän eine Wonsch, dat Du mir jede<br />

Woche moal en Fläsche Wacholler öwer dt Graf schödd’st“,<br />

sädde dr Gustav. „Selbstverständlech“ antwordede dr Otto,<br />

„ech goa emoal doava us, dat de doabet ehverstange best,<br />

dat ech dän awer vörher öwer min Läwer loufe loaße“....<br />

Deheim eh Lettfe hanech bim Uspagge ömmer noch jeschmunzelt.<br />

<br />

Dr Henner es krank ..<br />

Mündlich überliefert,<br />

Dr Henner koam för Angst on Sorje<br />

so schderwenskrank bim Dogder ah,<br />

weil hä schur fa dm fröhje Morje<br />

net goa, net schdoa noch setze ka.<br />

Gromm wie en Söjjhals wor sin Rögge,<br />

et broachde’n gänzlech us dr Rouh,<br />

wenn hä sech moal zom Goa woll schegge,<br />

da meinde hä, sin Hals ging zo.<br />

De Lüh, die all bim Dogder soase,<br />

die flüsderde sech leis’ et Ohr,<br />

mir wonn dän Mah net waarde loase,<br />

on sädde: „ Bidde gear alt for“.<br />

Et durt net lang, doa koam dr Henner<br />

so schdragg wie’n Dänn em Zemmer ah,<br />

doa gresche Kinger, Froue, Männer,<br />

wie es dat menschemöchlech Mah?<br />

Dr Dogder wor mir sehr ze Notze,<br />

hä häd mech werrer hochjebroacht,<br />

ech hadde mir min Üngerbotze<br />

am Krahwegnöbbche ejehoacht.<br />

D`r Ussfloach<br />

bät de Enkelkänner<br />

„Wohnt hier der liebe Gott?“<br />

Fürstlich fühlen<br />

im Oberen Schloss<br />

Einst war es die Residenz der Grafen<br />

und Fürsten von Nassau. Heute beherbergt<br />

das Obere Schloss mit dem<br />

Siegerlandmuseum eine bedeutende<br />

Sammlung zur Kunst– und Kulturgeschichte<br />

der Region.<br />

Auf www.siegerlandmuseum.de finden<br />

Sie Informationen zu Dauer- und<br />

Sonderausstellungen, Führungen und<br />

museumspädagogischen Angeboten.<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />

Kontakt: Siegerlandmuseum<br />

Oberes Schloss 3 • 57072 Siegen<br />

Telefon (0271) 23041-0<br />

siegerlandmuseum@siegen.de<br />

www.siegerlandmuseum.de<br />

Öffnungszeiten:<br />

dienstags bis sonntags, 10 bis 17 Uhr,<br />

Sonderöffnungszeiten an Feiertagen.<br />

Mir wolle bät<br />

ouse Enkelkänner<br />

(zo<br />

där Zitt sechse, fenne,<br />

vier on dräij Joahr) noh<br />

Holland e de Urlaub<br />

fahr`n. Vorher fuhr`n<br />

mir awer mol bet der<br />

Isebah noah Köln, em<br />

usszubrobiern, ob datt<br />

da och klappt.<br />

De vier Kennercher<br />

saße da scheä e<br />

Räij on Glied em Zuch,<br />

onn de Omma mossde<br />

Geschechde verzälln.<br />

Doabie gong die Zitt<br />

och schwinn remm.<br />

Eh Köln gonged onner annerem e d`r Dom. Dä Gleichste<br />

guggde groß on ganz andächtich onn mähnde: „Oma,<br />

wohnt hier der liebe Gott?“ Doa geng der Omma det Herze<br />

ganz witt off.<br />

Em Zoo goab et da veel ze seh. Oawends gong et bie d`r<br />

Reckffahrt zeemlich ruhig zu, weil die Kleije vor ludder<br />

Möhigkeit direkt im Zuch ehgeschloafe woarn. De Probe<br />

hadden de Enkelkänner, d`r Obba onn de Omma bestanne<br />

onn dem Urlaub a dr See stonn nix mehr em Wäch. Die<br />

Woche waor da zehmlich ahstrendend, awer och heut noch<br />

schwätze mir emmer doava, datt äs eifach scheäh. ●<br />

Oas Isern<br />

Betrachtung einer 75jährigen<br />

Em Kranz va de Sejrlänner Berge läjt minn Heimatdorf<br />

Isern. Rechdich heißt ett joa Eisern onn ett<br />

schdeet itz seid sevehonnertdrissig Joahr so geschreewe.<br />

Kemmt mer va d`r Schdatt ewer de fulle Birke,<br />

da sitt merr ohs Dorf läije, ehgebäddet em Kranz va de Sejerlänner<br />

Berje. Det Denkmoal greßt va d`r Burch, onn de<br />

zwoa Kirche stoah sidd mehr als foffzig Joahrn em Dorf,<br />

als hädde se schoa emmer hehin gehoort.<br />

Als Iserner geährt einem da einfach det Herz ganz witt<br />

off; onn wenn da d`r Männergesangverein noch emm „Isernleed“<br />

doava sengt, dat ouch `e honnerd Joahr noch „Glück<br />

und Eintracht hier gedeihn“, doa denkt m`r, datt dä Spruch<br />

woahr es, dä em Bürjerhuss a d`r Wand steät: „Wo Ise jäjt<br />

onn Eiche waase - do seä och Lie, die dobie basse“. ●<br />

22 durchblick 1/<strong>2019</strong> 1//<strong>2019</strong> durchblick 23


Reisen<br />

Kaum mobilisieren sich die frischen Kräfte in Flora<br />

und Fauna, lassen sich die ersten Spuren des<br />

nahenden Frühlings erkennen und auch wir Menschen<br />

werden wieder aktiver.<br />

Mit dem Steigen der Sonne beginnt das Planen, Putzen<br />

und Packen unseres Schneckenhäuschens. So manche Leserin<br />

oder Leser kann sich sicher nichts darunter vorstellen,<br />

es sei denn, sie oder er gehörten der eigenartigen Spezies<br />

der Camper an.<br />

In meiner Jugend konnten sich nur Privilegierte leisten,<br />

in Urlaub zu fahren. Für mich als Jugendliche vom Lande<br />

war daran gar nicht zu denken. Bei uns verlebte man die<br />

Ferien oder die späteren Urlaubstage auf dem Kartoffelacker<br />

oder im Garten bei der Bohnenernte. Aber unser aller<br />

Leben hat sich im Laufe der Jahre verändert, und der Radius<br />

unserer Umgebung wurde weiter und weiter gespannt.<br />

Wir konnten in andere Länder, sogar ferne Kontinente reisen<br />

und erlebten mehr, als wir je erhofft hatten.<br />

Vor einigen Jahrzehnten fand ich heraus: Es geht nichts<br />

über die Freiheit des Campens, das Biwakieren in der freien<br />

Natur. Leben auf kleinstem Raum. Flexibel und beweglich<br />

sein und immer dort, wo es einem gerade gefällt. Bleiben<br />

solange man möchte. Sollte es unangenehm werden,<br />

die Umgebung nicht mehr gefallen, sich das Wetter ändern,<br />

lässt sich der Standort wechseln. Alles geht unkompliziert,<br />

ohne An- und Abmelden, ohne Buchungsstress und Termine.<br />

Angefangen hatte alles mit einem kleinen Zelt, dann<br />

folgte ein kleiner Wohnwagen, der das nach individueller<br />

Freiheit strebende Freizeitglück komfortabler machte, und<br />

jetzt, im Rentneralter, ist es ein kleines Wohnmobil.<br />

So ein Schneckenhaus lässt sich ganz heimelig einrichten.<br />

Umgeben von der eigenen gewohnten Atmosphäre<br />

bleibt ja auch nichts dem Zufall überlassen. Steht der Sinn<br />

nach einem Cappuccino, nichts leichter als das. Sind die<br />

Beine müde, das eigene Bett zum Ausstrecken fährt mit.<br />

Stau auf der Autobahn, Camper können entspannen, sie<br />

halten an und machen erstmal Pause.<br />

Frühlingserwachen<br />

und die große Freiheit<br />

Ach ja! Was gibt es Schöneres, als unsere lieben Mitmenschen<br />

mit all ihren Neigungen und Schwächen zu<br />

beobachten? Camping- oder Stellplätze bieten sich dafür<br />

herrlich an. Ein Camper erfreut sich an der Umgebung,<br />

egal wo er sie erlebt. Wenn sich nach und nach die Türen<br />

der einzelnen wohnlichen Gefährte öffnen, veranlasst<br />

es die Mitcamper, heimlich herüber zu blinzeln: Seien es<br />

ältere Zeitgenossen wie wir, jüngere gestylte oder quirlig<br />

verdrehte Nachbarn. Darunter finden sich teils Muffelige,<br />

denen ein knappes „mojjen“ schon zu viel als Gruß ist,<br />

oder andere, die kaum, dass sie eines menschlichen Wesens<br />

ansichtig werden, schon ihre gesamte Biografie und<br />

ihre Wehwehchen erzählen.<br />

Allgemein sind Camper friedvolle, äußerst hilfreiche<br />

und nette gesprächige Menschen.<br />

Und meistens kommt man sich schon neu-nachbarlich näher,<br />

wenn man die verschiedensten Frühstücksgewohnheiten<br />

kennen lernt. Es gibt die einfachen Frühstücker, die sich nur<br />

mit der Wasserflasche, einer trockenen Semmel oder Getreidemüsli<br />

spartanisch gegenüber sitzen, um dann den ganzen<br />

Tag verschwunden zu bleiben. Oder die gemütlichen, wie wir<br />

Rentner. Den Tisch mit einer Decke stilvoll gedeckt, auf dem<br />

auch das abgedeckte<br />

Drei-Minuten-Ei nicht<br />

fehlt. Dazu die warm<br />

getoasteten Brötchen,<br />

der Aufschnitt frisch<br />

aus dem Kühlschrank<br />

und die mitgeführte<br />

selbstgekochte Konfitüre<br />

in Petto. Das Auge<br />

isst schließlich mit<br />

und man möchte ja auf<br />

nichts verzichten. Mit<br />

dieser Grundlage fühlt<br />

sich das Camperherz<br />

zufrieden.<br />

Ob für Eddy (Hund) was abfällt?<br />

Frischer Spargel<br />

Neues, Lustiges oder Kurioses lässt sich erleben. Wer<br />

campt, der erlebt Menschliches und Mitmenschliches, wie<br />

jener Grill-Experte, der seine Bratwürste mit dem Bunsenbrenner<br />

kross braten wollte. Ob sie anschließend schmeckten,<br />

danach fragte niemand.<br />

Ich erinnere mich auch an einen Vater, dessen Aufgabe<br />

es war, jeweils morgens und nachmittags in zwei Gießkannen<br />

Unmengen von Wasser an sein Mobil zu schleppen.<br />

„Drei Weiber“ brummelte er murrend vor sich hin, „und<br />

ihr Reinlichkeitswahn“, so schlurfte und schleppte er unermüdlich<br />

für zwei pubertierende Töchter nebst Gattin Wasser<br />

für die Dusche heran und zwischendurch das Brauchwasser<br />

wieder zurück zur Entsorgung.<br />

Wir erlebten die Loreley vom Main, den femininen<br />

Auftritt einer blonden Schönen. Auf einem kleinen Hügel<br />

neben dem Stellplatz entdeckte ein Camper eine Nackte!<br />

Oh Schreck! Der erste Gedanke war: ein Verbrechen!<br />

Nach näherer Betrachtung waren aber alle Herren des Platzes<br />

total verzückt. Die Dame räkelte sich, umgeben von einigen<br />

leeren Schnapsflaschen, nackt wie Gott sie schuf, im<br />

träumerischen Schlummer. Eine Polizeistreife nahm sich<br />

ihrer an. Doch damit nicht genug. Am anderen Morgen lag<br />

sie wieder dort. Dieses Mal hatte sie jedoch vorsorglich<br />

ihre Kleidungsstücke ordentlich an den rundum wachsenden<br />

Sträuchern aufgehängt. Wie wir später erfuhren, war<br />

die Dame für derartige Eskapaden bekannt.<br />

Immer häufiger bieten Städte und Gemeinden wunderschön<br />

gelegene Stellplätze oft in unmittelbarer Nähe von<br />

Sehenswürdigkeiten an.<br />

Ein Erlebnis der besonderen Art hatten wir allerdings<br />

vor einigen Jahren, als wir noch normale Parkplätze für<br />

die Nacht aufsuchten. Wir hatten ein idyllisches Plätzchen<br />

am Ortsende mit kleinem See am Waldrand auserkoren.<br />

Nach dem Abendessen unternahmen wir noch eine Runde<br />

mit unserem Hund, und dabei entdeckte ich am Weg einen<br />

Rosenstrauch. Die roten Blüten lachten mich regelrecht an.<br />

Spontan knickte ich einige Triebe für die Vase ab. Zurück<br />

am Fahrzeug, ließ meine bessere Hälfte unseren Hund<br />

von der Leine, und ehe wir uns versahen, sprang er mit einem<br />

Satz in den sumpfigen See. So überrascht musste ich<br />

mich um den jetzt triefenden, nassen Hund kümmern und<br />

klemmte die Rosen hinter den Scheibenwischer.<br />

Draußen war es dunkel. Wir lagen schon im Bett, wurden<br />

jedoch immer wieder von an- und abfahrenden Fahrzeugen<br />

und eigenartigens Stimmengemurmel wach gehalten.<br />

Mulmige Geräusche! Ich saß erschreckt aufrecht in den Kissen,<br />

als plötzlich laut an die Tür geklopft wurde. Und jetzt,<br />

endlich wurde auch unser Hund wach und begann böse zu<br />

kläffen. Ein fremdes Fahrzeug brauste davon und mir fiel es<br />

wie Schuppen von den Augen… Sofort holte ich den Rosenstrauß<br />

rein. Für den Rest der Nacht blieb es ruhig.<br />

Ja, das Leben unter Campern ist herrlich, besonders<br />

wenn in freundschaftlicher, geselliger Runde ein reicher<br />

Austausch an Erfahrungen stattfindet.<br />

Eva Maria Herrmann<br />

Zu Hause gut betreut, denn daheim ist´s am schönsten...<br />

Unsere Arbeit beginnt dort, wo die Unterstützung durch<br />

den Pflegedienst endet. Mit unserer stundenweisen<br />

Alltagsbegleitung verschaffen wir Ihnen Entlastung bei der<br />

Betreuung Ihrer Angehörigen zu Hause.<br />

Unsere Alltagshelfer sind fachkundig, einfühlsam und fest<br />

für einen Seniorenhaushalt zuständig.<br />

vivacus.de<br />

Abrechnung mit allen Pflegekassen<br />

Wir kümmern uns um...<br />

• Alltagsbegleitung<br />

• Gemeinsame Unternehmungen<br />

• Haushaltshilfe & Einkaufen<br />

• Demenzbetreuung<br />

• Entlastung der Angehörigen<br />

• Fahrtdienste und Botengänge<br />

Ihre Ansprechpartnerin...<br />

Maria Solbach<br />

Telefon: 0271 - 4058 5280<br />

E-Mail: siegen@vivacus.de<br />

24 durchblick 1/<strong>2019</strong> 1//<strong>2019</strong> durchblick 25


Drossel<br />

Kohlmeise<br />

Rotkehlchen<br />

Buchfink<br />

Grünfink<br />

Fitis<br />

Dompfaff männl.<br />

Eichelhäher<br />

Spatz<br />

Blaumeise<br />

Birkenzeisig<br />

Dompfaff weibl.<br />

Amsel<br />

Heimische Vögel im Frühling<br />

fotografiert von Gudrun Neuser<br />

Collage: Rita Petri


Vom Mehl in der<br />

Wurst bis zum<br />

Kinderwagenschema<br />

Neuerwerbungen der Sammlung Lambrecht-<br />

Schadeberg im Museum für Gegenwartskunst Siegen<br />

Am 6. Dezember präsentierten bei einem Pressetermin<br />

Prof. Christian Spies, Kurator der Sammlung<br />

Lambrecht-Schadeberg, und Direktorin Dr. Eva<br />

Schmidt im Museum fünf Neuerwerbungen der Rubenspreisträger<br />

Maria Lassnig, Sigmar Polke, Bridget Riley und<br />

Niele Toroni. Der Markt für Werke dieser Künstler ist quasi<br />

leergefegt und Spies musste akribisch recherchieren bei<br />

Erben, bei Sammlern oder beim Künstler selbst, ob nicht<br />

doch noch irgendwo Bilder zu entdecken waren. Er folgte<br />

Hinweisen und nahm die Werke immer erst persönlich in<br />

Augenschein, denn: „Wir kaufen nichts, was wir nicht im<br />

Original gesehen haben“.<br />

Von Sigmar Polke wurde ein frühes Werk aus seiner Düsseldorfer<br />

Studentenzeit von 1964 „Mehl in der Wurst“ angekauft.<br />

Das Bild zeigt eine grüne Wurst, die wirklich keine<br />

Lust macht, da hineinzubeißen. Er bezieht sich auf einen aktuellen<br />

Lebensmittelskandal. Denn damals wurde die Wurstfüllung<br />

schon mal mit Mehl gestreckt, um den Gewinn zu<br />

maximieren. So wird dieses Werk seinem „Kapitalistischen<br />

Realismus“ zugeordnet. Gemeinsam mit seinem Kollegen<br />

Foto: Tessie Reh<br />

Foto: Estate of Sigmar Polke/VG Bild-Kunst, Bonn<br />

Stefanie Scheidt-Koppitz (li.) mit Christian Spies und Eva<br />

Schmidt vor dem Neuerwerb „Ohne Titel“ von Maria Lassnig<br />

Gerhard Richter suchte er in Düsseldorf damals vergeblich<br />

einen Ausstellungsraum. Also mieteten sie kurzfristig eine<br />

leer stehende Metzgerei an – passend zum Bild – um ihre provokanten<br />

Werke zu zeigen.<br />

Weiter kaufte Spies die Arbeit „Ohne Titel“. Auf einer<br />

Reise in den 70iger Jahren entlang der Opium-Route nach<br />

Pakistan fotografierte Polke alte Männer die Wasserpfeife<br />

rauchen und sich unterhalten. Die Vergrößerung auf Papier<br />

bearbeitete er später, mit Übermalungen mit Lasurfarbe und<br />

Goldlack. Eine typische Vorgehensweise von Polke. Das<br />

Werk ist ein Herzstück der Ausstellung „Sigmar Polke und<br />

die 1970er Jahre“.<br />

1976 entstand die Arbeit „Abdrücke eines Pinsels Nr. 50“<br />

von Niele Toroni, der seinem Motiv des Pinselabdrucks in<br />

unendlichen Variationen treu blieb. Das gekaufte Werk entstammt<br />

einer Erbmasse. Es wurde gerollt aufbewahrt und<br />

hatte nun Falten. „Falten? Gucken Sie mich mal an“, spielte<br />

ironisch Toroni auf sein Alter an. Er ist heute 81 Jahre, als Prof.<br />

Spies bei ihm nachfragte. Jetzt hängt das „Wachstuch mit Falten“<br />

mit den blauen Pinselabdrücken im Museum an der Wand.<br />

Die Sammlung von Werken der britischen Rubenspreisträgerin<br />

Bridget Rileys wächst. Christian Spies konnte von einer<br />

Sammlerfamilie in der Schweiz ihr Bild „Slow 2“ erwerben.<br />

Um 1970 muss die Arbeit entstanden sein, denn seit dieser<br />

Zeit malte die Künstlerin nicht mehr nur Schwarz-Weiß. Ihre<br />

grafischen Werke wurden nun auch farbig. Man kennt ja die<br />

in explosiven Gewürzfarben angelegten und optisch irritierende<br />

Wellenbilder aus späteren Jahren. „Slow 2“ zeigt eine fast<br />

flimmernde Bewegung, wenn man genau hinsieht: Die Streifen<br />

sind nicht nur parallel, sondern auch diagonal angelegt.<br />

Und zum Schluss die Überraschung. Prof. Spies zieht<br />

weiße Handschuhe an und packt auf einem Tisch erst aus<br />

Pack- dann aus Seidenpapier eine Arbeit von Maria Lassnig<br />

von 1952 aus „Ohne Titel“. Es ist ein beidseitig mit<br />

Kreide bemaltes Blatt. Die Hauptseite zeigt eine abstrakte<br />

Zeichnung. Die österreichische Künstlerin hat sich zeitlebens<br />

als Feministin gesehen und sich mit ihrer Rolle als<br />

Frau auseinandergesetzt – kurz „Woman Power“. Prof.<br />

Spies erläutert, dass der Betrachter hier das sogenannte<br />

Kinderwagenschema sehen kann, also ein Hinweis auf das<br />

Thema Mutterschaft. <br />

Tessie Reeh<br />

AWO – „KULTUR: live“<br />

Gewinner des Lotte-Lemke-Preises<br />

Die Freude in der Geschäftsstelle des<br />

AWO Kreisverbandes in Siegen war<br />

riesengroß, als die Nachricht vom<br />

AWO Bundesverband in Berlin eintrudelte.<br />

„Sie haben den Lotte-Lemke-Engagement-Preis<br />

gewonnen“ stand dort nüchtern in den Zeilen.<br />

Für das Team rund um Projektleiter Matthias<br />

Hess von der AWO in Siegen ein riesen Erfolg.<br />

Knapp 60 andere Wohltätigkeitsprojekte hatten<br />

sich um den begehrten Preis beworben, der vom<br />

AWO Bundesverband traditionsgemäß übergeben<br />

wird. Herausragende kreative Projekte, die<br />

sich durch großes soziales Engagement auszeichnen<br />

und mit ihrem Handeln den Leitsätzen<br />

der AWO entsprechen werden dabei prämiert.<br />

Bewerben konnten sich alle, die bei der AWO<br />

ein hauptsächlich ehrenamtlich betreutes Projekt<br />

begleiten oder leiten.<br />

Der AWO Kreisverband wurde für sein Projekt<br />

„KULTUR: live“ ausgezeichnet. Stellvertretend<br />

für den Kreisverband nahm Projektleiter<br />

Matthias Hess den Preis jetzt in Berlin gemeinsam mit einigen<br />

ehrenamtlichen Helfern entgegen. „KULTUR: live“ unterstützt<br />

Menschen, denen die Partizipation am kulturellen<br />

Leben aufgrund ihrer finanziellen Situation nicht möglich ist.<br />

Das Projekt setzt sich dafür ein, dass diese Menschen dennoch<br />

die Möglichkeit haben, ins Theater, ins Kino, zu Konzerten<br />

oder Lesungen gehen können. Möglich ist das durch<br />

die Zusammenarbeit mit knapp 45 Kulturpartnern, die die<br />

Kultur<br />

Karten kostenfrei zur Verfügung stellen. „Seit Projektbeginn<br />

im Jahr 2015 hat das Team von zehn ehrenamtlichen<br />

Mitarbeitern schon 3.600 Tickets für 761 Veranstaltungen<br />

vermittelt und somit 3.600 unvergessliche Erlebnisse beschert“,<br />

berichtet Projektleiter Matthias Hess. Kulturgast<br />

kann jeder werden, der finanziell nicht so gut bedacht ist.<br />

Genauere Informationen erteilt die AWO-Geschäftsstelle.<br />

0271/3386-132 www.awo-siegen.de<br />

db<br />

Ihre Lebenserinnerungen festhalten<br />

... und weitergeben!<br />

Ich befrage Sie über Ihr Leben.<br />

Was aufgeschrieben wird, bestimmen Sie.<br />

Sie erhalten das Interview, das Manuskript<br />

mit Fotos oder ein fertiges Buch mit Ihren<br />

Lebenserinnerungen.<br />

Das erste Gespräch ist kostenfrei.<br />

Referenzen vorhanden.<br />

Die ehrenamtlichen Helfer mit Projektleiter Matthias Hess (re.).<br />

Winfried Hofmann ● 0177 250 75 70 ● lebenserinnerungen@aol.com<br />

28 durchblick 1/<strong>2019</strong> 1//<strong>2019</strong> durchblick 29


Kultur<br />

Foto: Werner Schmidt<br />

Die Welt durch die Linse sehen<br />

Seit 70 Jahren Fotokreis Siegen<br />

Im Januar <strong>2019</strong> fand erneut die alljährliche Fotoausstellung<br />

des Fotokreises Siegen e.V. in der Städtischen Galerie<br />

Haus Seel statt. Die diesjährige Ausstellung stand<br />

ganz im Zeichen des 70-jährigen Bestehens des Fotokreises<br />

Siegen. Damit ist der Fotokreis Siegen einer der ältesten Fotoclubs<br />

Deutschlands. Aus technologischer und fotografischer<br />

Sicht ist in diesem Zeitraum viel passiert. Doch gehen<br />

wir zuerst einmal kurz zurück zu den Anfängen der Fotografie.<br />

Mit dem Blick aus dem Fenster des Arbeitszimmers<br />

von Joseph Nicéphore Niépce in Le Gras entstand 1825 die<br />

erste und noch heute erhaltene Fotografie. Durch die Größe<br />

der Kamera und die Verwendung von Glasplatten als Bildträger<br />

war die damalige Fotografie noch sehr unbeweglich<br />

und blieb daher nur wenigen vorbehalten. Durch die Einführung<br />

flexibler rollbarer Filmmaterialien zu Beginn des 20.<br />

Jahrhunderts wurde es möglich kleine transportable Kameras<br />

zu entwickeln. 1913/14 konstruierte der Feinmechaniker<br />

Wilhelm Oskar Barnack, (er arbeitete als Entwicklungschef<br />

bei Leica) die erste Kleinbildkamera. Er baute einen 35mm<br />

Kinofilm in ein kleines Messinggehäuse, das gleichzeitig<br />

das Objektiv und den Verschluss beinhaltete. Dieses System<br />

bildet die Grundlage aller sogenannten Kleinbildkameras.<br />

Bedingt durch den ersten Weltkrieg wurde die Kamera von<br />

Leica erst ab 1924 in Serie gebaut.<br />

1949, in die Zeit des Wirtschaftswunders, fiel die Gründung<br />

der Fotofreunde des Kreises Siegen. In den 1950er und 1960er<br />

Jahren erlebte die deutsche Fotoindustrie ihren absoluten Höhepunkt.<br />

Produkte der Marken Zeiss Ikon, Agfa, Braun, Rollei<br />

oder auch Leica waren bei vielen Fotoamateuren beliebt.<br />

Ende der 1970er Jahre kam es zu einer technischen Revolution<br />

in der Fotografie. Fragile, mechanisch gesteuerte Prozesse<br />

wurden durch elektronische Steuerung zuerst unterstützt<br />

und kurz danach durch elektromechanische Systeme<br />

komplett ersetzt. Hochkomplexe Belichtungssteuerungen<br />

entstanden und bis zu Einführung von Autofokussystemen<br />

war es nur ein kurzer Weg. Zu dieser Zeit verschwanden die<br />

deutschen Traditionsmarken – asiatische Hersteller dominieren<br />

seit dieser Zeit den Markt. Die einstigen Nachahmer<br />

wurden zu den neuen Marktführern.<br />

Im Jahr 1999 brachte der japanische Kamerahersteller<br />

Olympus mit seinem Modell E-10 die erste bezahlbare semiprofessionelle<br />

Digitalkamera auf den Markt und wurde damit<br />

Wegbereiter der digitalen Bildaufzeichnung. In den letzten 20<br />

Jahren wurden aus einfachen Digitalkameras hochkomplexe<br />

Bildaufzeichnungs- und Managementsysteme. Von der Belichtungskorrektur<br />

bis hin zur Schärfenachführung und Bildstabilisierung<br />

– alle Funktionen werden von einer modernen<br />

Digitalkamera faktisch verzögerungsfrei gesteuert.<br />

Und heute? Fotografie ist allgegenwärtig, sie findet fast<br />

immer und überall statt. Sie ist beliebig geworden, latent<br />

und schon lange nicht mehr für die Ewigkeit bestimmt. Vielleicht<br />

wird unsere Epoche als die Zeit ohne Bilder in die<br />

Geschichte eingehen. Es liegt an uns dies zu verhindern. Die<br />

Mitglieder des Fotokreises Siegen bemühen sich seit nunmehr<br />

70 Jahren unsere Welt in Bildern festzuhalten und den<br />

flüchtigen Augenblick zu dokumentieren.<br />

Damals, genau am 23.11.1949, war es soweit: auf Anregung<br />

von Herrn Dr. Seiters erblickte der Verein unter dem<br />

Namen Fotofreunde des Kreises Siegen das Licht der Welt.<br />

Vorsitzender der ersten Stunde war Heinz Wiechert. Obwohl,<br />

eigentlich wurde es eher dunkel. Denn ein gemeinsames<br />

Hauptziel der Gründungsmitglieder war die Suche nach der<br />

totalen Finsternis für die gemeinsame Dunkelkammer. Ein<br />

zentral in Siegen gelegenes Verlies fand sich schnell: ein Kellerraum<br />

des Löhrtor-Gymnasiums in der Oranienstraße. So<br />

tauchen seit der Vereinsgründung jeden Freitagabend gegen<br />

Foto: Volker Schade<br />

Foto: Hermann Schäl<br />

20.00 Uhr mit Fotos bewaffnete Gestalten an der linken Gebäudeseite<br />

des Gymnasiums in den Untergrund der Schule<br />

ab. Dort kämpfen sie, inzwischen unter dem Vereinsnamen<br />

Fotokreis Siegen e.V., leidenschaftlich, hart aber herzlich im<br />

Wettbewerb für ihre Fotos und für ihren Verein. Viele Mitglieder<br />

beteiligen sich auch erfolgreich an überregionalen Fotowettbewerben<br />

des Deutschen Verbands für Fotografie (DVF).<br />

Erste Ergebnisse der abendlichen Fotothemenrunden finden<br />

auf der vereinseigenen Homepage (www.fotokreis-siegen.de)<br />

unter Bild des Monats bereits früh den Weg in die Öffentlichkeit.<br />

Neben Sonderausstellungen präsentiert der Fotokreis<br />

seine Werke regelmäßig zu Beginn des Jahres in der Städtischen<br />

Galerie Haus Seel in der Siegener Oberstadt.<br />

Heute gehören dem Fotokreis Siegen 35 Aktive an. 18<br />

von ihnen zeigten in der Jahresausstellung, ihre schönsten<br />

und eindrucksvollsten Bilder. Den Besuchern wurde wieder<br />

ein Portfolio aus vielen Bereichen der Fotografie gezeigt. In<br />

einer kleinen Sonderausstellung zum Jubiläum waren Exponate<br />

aus dem Vereinsleben zu sehen.<br />

Die Mitglieder des Fotokreises Siegen freuten sich, besonders<br />

im Jubiläumsjahr <strong>2019</strong>, den vielen Besuchern der Ausstellung<br />

ihr breites fotografisches Spektrum zeigen zu dürfen.<br />

Für die Jahresausstellung im nächsten Jahr sind die Fotografen<br />

des Fotokreis Siegen auch jetzt wieder auf der Suche<br />

nach guten Motiven.<br />

Hermann Geppert, Kruno Schmidt, Christian Feigs<br />

vom Fotokreis Siegen e.V.<br />

ICH SCHREIBE GESCHICHTE!<br />

FÜR SIE.<br />

Damit sich Tradition entfalten kann.<br />

Damit Erlebtes Ordnung gewinnt.<br />

Damit Sinn wächst.<br />

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Adele von Bünau<br />

Redakteurin und Biografin<br />

www.ihre-autobiografie.de<br />

Telefon: 02 71-67 34 67 06<br />

30 durchblick 1/<strong>2019</strong> 1//<strong>2019</strong> durchblick 31


„Schöndurcheinander“<br />

Sigmar Polke und die 70iger Jahre<br />

Kultur<br />

Hamburg und der gefeierte Rüpel machte seitdem<br />

als Professor an den Akademien Karriere. Sigmar<br />

Polke wurde 2007 mit dem Rubenspreis der Stadt<br />

Siegen ausgezeichnet und damit wurde sein wegweisendes<br />

künstlerisches Lebenswerk geehrt.<br />

Wie ein Cocktail aus den 70iger Jahren umgeben den<br />

Besucher des Museums für Gegenwartskunst in<br />

Siegen die Exponate von Sigmar Polke und seiner<br />

Weggefährten. Die Bilder, bunt und frech, mal reduziert und<br />

schwarz-weiß, politisch, oft ironisch oder erotisch lockten<br />

viele Besucher in die Winterausstellung.<br />

Der Rubenspreisträger 2007 war ein Enfant Terrible der<br />

Kunstszene in Deutschland und der Schweiz. Er mischte alle<br />

auf – wollte die Welt, die Politik und die Verhältnisse ändern,<br />

die neue Freiheit voll ausschöpfen und die Welt kennenlernen.<br />

Wie viele seiner Generation provozierte er das Establishment<br />

und suchte bewusst die Abgrenzung von der Elterngeneration.<br />

Spießig ging für ihn gar nicht. Zu sehen ist ein Sammelsurium<br />

von Arbeiten, Dokumenten und Filmen aus seinem Leben<br />

und dem seiner Weggefährten. Rund um die 85 neu erworbenen<br />

Polke-Fotos durch die Sammlung Lambrecht-Schadeberg<br />

sind auch Ölgemälde, hauptsächlich von seinen Freunden<br />

zu sehen. Ein Beispiel ist das Bild „Schöndurcheinander“<br />

von Memphis Schulze und Christoph Kohlhöfer (siehe Foto<br />

rechts oben). Oder eine bunte Strandszene „Ohne Titel“ von<br />

Sigmar Polke, die auch „Palme, Polke, Penis“ heißen könnte.<br />

Die Gouache war 1973 die Jahresgabe für den Kunstverein<br />

Münster. In Opposition zur katholisch bürgerlichen Stadt<br />

wählte Polke ausgerechnet humoristische pornografische<br />

Motive, in denen er mit den Geschlechterklischees spielt.<br />

Es war ja die Zeit der freien Liebe, der Hippies, von WGs<br />

oder Kommunen. Das Musical „Hair“ prägte das friedliche,<br />

vielleicht naive Zeitgefühl der Jugend. In Deutschland<br />

kannte jeder die Werbeclips von Charles Wilp von der „sexy<br />

Sigmar Polke, Gaspelshof/Mu Nieltnam Neturruprup 1975.<br />

– mini – super – flower – pop – op - cola“. Aber neben Spaß<br />

und Drogenrausch, der Bewusstsein und Inspiration Flügel<br />

verleihen sollte, gab es ja auch die anarchische, harte, politische<br />

Szene. Alle Mittel, auch Gewalt und Terror im Kampf<br />

gegen das verhasste Establishment und das Kapital schien<br />

diesen Aktivisten erlaubt. Alle waren im Aufbruch.<br />

Schon in den 1970ern war Polke nie ohne seine Kamera<br />

unterwegs und machte selbst überall Aufnahmen oder<br />

drückte seine Kamera jemand beliebigen in die Hand, um<br />

ihn und seine Freunde zu fotografieren. Seine damalige<br />

Lebensgefährtin war Katharine Steffen, eine schweizerische<br />

Feministin, die sich vor allem im wilden, subversiven<br />

Zürich engagierte. Aus ihrem Besitz stammt die Neuerwerbung<br />

der Sammlung Lambrecht-Schadeberg, 85 Polke-Fotos,<br />

die zwischen 1973 und 1978 entstanden sind.<br />

Weitere Fotografien für die Ausstellung im MGK steuerte<br />

Katharina Sieverding bei, die auch in den Siebzigern<br />

zum Netzwerk von Sigmar Polke gehörte. In Bern lernte<br />

er auch Harald Szeemann kennen, den legendären Kurator<br />

der Documenta 1972 in Kassel, wo auch Werke von Polke<br />

in der Abteilung „Individuelle Mythologien“ gezeigt wurden.<br />

Neben Werken von Joseph Beuys – ein Ritterschlag<br />

für Polke. Seit Beuys gehörten auch Aktionen und Performances<br />

zum erweiterten Kunstbegriff in Deutschland.<br />

Was zeigen die Fotos in Siegen? Meist sind es Momentaufnahmen<br />

von alltäglichen Situationen, Autos, Alltagsgegenständen,<br />

Menschen. Oft setzen sich die Abgebildeten<br />

in Szene, spielen mit der Kamera und Polke wollte diese<br />

Momente für ewig festhalten. Deshalb überarbeitete der<br />

32 durchblick 1/<strong>2019</strong><br />

Foto: Estate of Sigmar Polke/VG Bild-Kunst, Bonn<br />

Museumsdirektorin Dr. Eva Schmidt lks. mit<br />

Friederike Korfmacher, Kuratorin der Ausstellung.<br />

Künstler die Fotos oft im Labor, verfremdete die Farben,<br />

belichtete doppelt, viele wirken unscharf, blass, fleckig,<br />

beiläufig. Kuratorin Friederike Korfmacher hat sich an die<br />

Arbeit gemacht, die Fotos in sieben verschiedene Themenkreise<br />

zu ordnen.<br />

Ausgangspunkt ist der Gaspelshof in Willich bei Düsseldorf,<br />

wo Polke seit 1972 einige Jahre in einer Künstlerkommune<br />

lebte und arbeite. Hier fing alles an. Er war ein Teamplayer.<br />

Alle Mitglieder waren an der künstlerischen Produktion<br />

beteiligt. So zeigen die Fotos dieser Zeit Alltagssituationen,<br />

Menschen bei der Arbeit, in geselliger Runde oder die einfach<br />

herumalbern und Spaß haben. Leben und Arbeit kann man<br />

bei ihm sowieso nicht trennen - alles gehört zusammen.<br />

Ein großer Raum ist dem Thema Reisen gewidmet, denn<br />

die Fahrt mit dem Auto Richtung Pakistan und Afghanistan<br />

war für viele ein Muss in den 70igern. Hier entstand auch<br />

das eindrucksvolle Foto 1974/78, das einheimische Männer<br />

in einer Teestube zeigt. Ein anderer Raum widmet sich<br />

Drogenexperimenten - hier hat Polke mit Freunden die Auswirkungen<br />

vom Verzehr von Fliegenpilzen dokumentiert.<br />

Man suchte Bewusstseinserweiterung und Inspiration, experimentierte<br />

mit LSD und anderen Drogen. Suchte Rausch,<br />

Vernebelung, Extase.<br />

Sigmar Polke (1941- 2010), der mit einer Ausbildung<br />

zum Glasmaler in Düsseldorf-Kaiserswerth startete, ehe er<br />

sich spontanen, wilden Experimenten an der Kunstakademie<br />

Düsseldorf, wo er ab 1961 studierte, hingab. Gemeinsam mit<br />

den Künstlern Gerhard Richter und Konrad Lueg gründete<br />

er 1963 den „Kapitalistischen Realismus“. Im Gegensatz<br />

zum „Sozialistischen Realismus“ der DDR. 1970 wurde<br />

er Gastprofessor an der Hochschule für bildende Künste in<br />

Foto: Estate of Sigmar Polke/VG Bild-Kunst, Bonn<br />

Noch eine Fußnote<br />

Last not least: der Kreis schließt sich. 2006<br />

bekam Polke seinen größten öffentlichen Auftrag:<br />

die Erneuerung der Glasfenster des Züricher<br />

Großmünsters. Ein Meisterwerk eines Mannes,<br />

der nun zur Ruhe gekommen scheint. Back to the<br />

roots. So wie das Glasbild im Kölner Dom fast<br />

zeitgleich von Gerhard Richter entstand, Polke<br />

Jahrgang 1941, Richter Jahrgang 1932. Beide bevorzugten<br />

bunte geometrische Formen. Richters<br />

Quadrate: ein Skandal? Polkes eher runde Formen<br />

aus Achat-Steinschnitten: meditativ. Auch<br />

sein Jahrgangsgenosse Markus Lüpertz macht<br />

derzeit 2018/19 von sich Reden. Er entwarf für<br />

die Marktkirche in Hannover das „Reformationsfenster“,<br />

das große böse Fliegen zeigt, die den<br />

Reformator Martin Luther heimsuchen. Das sehr<br />

umstrittene Glasbild ist übrigens ein Geschenk<br />

von Altkanzler Gerhard Schröder.<br />

Die Ausstellung im MGK läuft noch bis zum 10.März<br />

Tessie Reeh<br />

Sigmar Polke „Ohne Titel“, Giornico 1977/78<br />

1//<strong>2019</strong> durchblick 33<br />

Foto: Tessie Reeh


KREUZTAL OLPE SIEGEN LIMBURG<br />

Das 184-Seiten-Buch ist für<br />

12.90 € in den Verbraucherzentralen,<br />

im Buchhandel oder<br />

online unter www.ratgeber-verbraucherzentrale.de<br />

erhältlich.<br />

Buchbesprechungen<br />

Rosas Tagebuch<br />

„Ich habe ein Kind und einen Rentner“<br />

Ratgeber der Verbraucherzentrale<br />

Mitunter wird die landläufige Meinung geäußert,<br />

Rentner hätten nie Zeit. Was aber ist mit denen,<br />

die nach Eintritt in den Ruhestand gefühlt in ein<br />

riesiges Loch der Langeweile zu fallen drohen? Und welche<br />

Auswirkungen hat dieser Prozess auf die Ehefrauen<br />

der Ruheständler. Aufschluss darüber könnte das vergnügliche<br />

Buch von Rosa Roth „Mein Mann, der Rentner und<br />

dieses Internet“ geben.<br />

In Form eines Tagebuches hält die Autorin das Bestreben<br />

ihres Mannes fest, eine möglichst sinnvolle Gestaltung<br />

des Rentneralltages hinzukriegen. Die ersten Versuche sind<br />

von bemerkenswerter Skurrilität. Die warme Jahreszeit<br />

ließ dem Ruheständler noch erfüllende Beschäftigungen<br />

im Garten zu. Was aber macht man, klagt die Ehefrau, mit<br />

einem Winterrentner? Günther, der Besagte, hat eine erste<br />

Idee: Er schafft eine Kladde im DIN-A3-Format an und<br />

schlägt vor, sämtliche Einkaufsbelege dort hineinzukleben,<br />

aber bitte bündig! Rosa hat schon vor, bei ALDI jedes Teil<br />

einzeln zu bezahlen, damit Günther mehr Belege zur Verfügung<br />

hat. Ein anderes Mal plant er eine Versuchsreihe<br />

zum Trocknungsverhalten der Handtücher, je nachdem, ob<br />

man sie quer oder hochkant aufhängt.<br />

Da diese Versuche nicht von Dauer sind, kommt die rettende<br />

Idee von der Tochter: Sie schenkt ihrem Vater ein Tablet,<br />

Tablett, wie er und Rosa sagen. Damit steigt Günther<br />

in die Welt der Computer ein, entdeckt Email, Facebook,<br />

Spiele und Bildbearbeitung. Zum zweiten Zuhause wird der<br />

Computerclub („Die Clique“). Seine Ankündigung, sämtliche<br />

Alben abzufotografieren und jedes Bild einzeln nachzubearbeiten,<br />

lässt seine<br />

Ehefrau frohlocken:<br />

„Der Mann ist beschäftigt.<br />

Für Jahre!“<br />

Eine Gartenparty<br />

läuft fast aus dem<br />

Ruder, weil Günther<br />

diese via Facebook<br />

der Weltöffentlichkeit<br />

bekannt gemacht hat.<br />

Er stellt Videos ins<br />

Netz, in denen er die<br />

Bepflanzung seines<br />

Gartens erläutert. Sie<br />

entdecken, dass außer<br />

ihren Freunden weitere<br />

vier Nutzer das Video<br />

angeklickt haben.<br />

„Günther war richtig<br />

gerührt, dass nun vier<br />

fremde Menschen unser Steinkraut kennen.“<br />

Taschenbuch, 10,00 € Penguin-<br />

Verlag ISBN 978-3328102397<br />

Der Computer hat das Leben der beiden gehörig durcheinandergewirbelt.<br />

So ziehen Sie von Zeit zu Zeit die Notbremse<br />

und verordnen sich Phasen der Abstinenz: „Der<br />

technikfreie Monat, als ich meinem Mann den Computer<br />

wegnahm“.<br />

Alles in allem eine herrlich humorvolle Geschichte mit<br />

schrägen Situationen aus dem Alltag eines Neu-Rentners<br />

und seiner leidgeplagten Ehefrau. Uli Hoffmann<br />

Eigene Wünsche<br />

rechtzeitig festlegen<br />

– Ratgeber<br />

hilft bei Verfügungen<br />

und Vollmachten.<br />

Wer sichergehen<br />

will, dass im Fall der<br />

Fälle Entscheidungen<br />

in seinem Sinn getroffen<br />

werden, muss<br />

sich mit den Themen<br />

Krankheit und Sterben<br />

auseinandersetzen. Der<br />

Vorsatz, eine Patientenverfügung,<br />

eine Vorsorgevollmacht,<br />

eine<br />

Betreuungsverfügung<br />

oder ein Testament aufzusetzen,<br />

ist nur der erste Schritt. Die wichtigen Fragen dann<br />

wirklich zu durchdenken und zu beantworten, fällt vielen<br />

schwer. „Das Vorsorge-Handbuch“ der Verbraucherzentrale<br />

hilft, den Vorsatz in die Tat umzusetzen. Das Arbeitsbuch<br />

unterstützt dabei, persönliche Wünsche und Vorstellungen<br />

für die eigene medizinische Versorgung sowie rechtliche<br />

und finanzielle Angelegenheiten frühzeitig festzuhalten.<br />

Für den Überblick stellt der erste Teil die unterschiedlichen<br />

Verfügungen und Vollmachten vor und erläutert, wofür<br />

man sie braucht. Experten beantworten in Interviews Fragen<br />

und geben Tipps. Der zweite Teil besteht aus Formularen,<br />

Textbausteinen und Musterbeispielen, die den Weg zum individuellen<br />

Dokument aufzeigen. Mit Ausfüllhilfen können<br />

sich Leserinnen und Leser Schritt für Schritt vorarbeiten und<br />

so Sicherheit und Klarheit für sich selbst und ihre Angehörigen<br />

schaffen. Die Formulare lassen sich heraustrennen und<br />

anschließend abheften, können aber auch heruntergeladen,<br />

am Rechner ausgefüllt und dann ausgedruckt werden. db<br />

Kultur<br />

Gefundene Objekte<br />

Im Kreuztaler Kulturbahnhof<br />

Marc Babenschneider stellt Collagen aus.<br />

Bereits zum 43. Mal erfolgte kürzlich der Szenenwechsel<br />

im Kreuztaler Kulturbahnhof. Unter dem<br />

Titel „Un/Konkret“ zeigt der Kreuztaler Künstler<br />

Marc Babenschneider bis zum 29. März <strong>2019</strong> Collagen im<br />

Durchgangsbereich des Bahnhofs. Kulturamtsleiter Holger<br />

Glasmachers und Frank Wieland Frisch, der Kurator<br />

der Ausstellung, gaben ihrer Freude darüber Ausdruck,<br />

dass immer wieder auch Künstler aus der Region für diese<br />

Reihe gewonnen werden können.<br />

Am Anfang stehen für Marc Babenstein Gegenstände,<br />

die er unterwegs findet. Sie weisen Gebrauchs- oder Verwitterungsspuren<br />

auf („ansprechende Beschädigungen“,<br />

wie es der Künstler formuliert), und fungieren als Startobjekte<br />

und Ankerpunkte im nun folgenden künstlerischen<br />

Prozess. Die meist achtlos weggeworfenen Gegenstände<br />

wie Plastik oder Verpackungen strahlen auf Marc Babenstein<br />

eine besondere Faszination aus. Er verleiht ihnen<br />

eine neue Wertigkeit, indem er daraus Collagen kreiert, die<br />

meist erdfarben sind und deren Flächenelemente mit Acrylfarben<br />

und plastischen Auftragungen ausgestaltet werden.<br />

Einzelne hellere Farbeffekte entstehen.<br />

Die Gesamtkomposition wirkt wie eine Art Gegenentwurf<br />

zur Wegwerfgesellschaft, Nachhaltigkeit wird symbolisiert.<br />

Wirkung und potentielle Aussage seiner Werke überlässt<br />

Marc Babenstein aber dem Betrachter selbst. Daher<br />

verzichtet er bewusst auf aussagekräftige Titel; die ausgestellten<br />

Objekte sollen keinesfalls irgendwelche Deutungen<br />

implizieren. „Un/Konkret“ halt. <br />

db<br />

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IM SIEGERLAND<br />

Stadt Kreuztal • Kulturamt<br />

Siegener Str. 18 | 57223 Kreuztal<br />

DIRIGENT / MUSIK. LEITUNG: JULIAN SIELENKÄMPER<br />

2 TAGE MIT INFOS, FRAGEN UND ANTWORTEN<br />

RUND UM UNSEREN BESTEN FREUND<br />

Im Zentrum stehen Vorträge rund um das typische Verhalten des<br />

Vierbeiners, Praxisbeispiele und Übungen zum Umgang mit diesen<br />

Verhaltensweisen. Ausführliche Infos zum Programm des zweitägigen<br />

Forums finden Sie unter www.kreuztal-kultur.de.<br />

34 durchblick 1/<strong>2019</strong> 1//<strong>2019</strong> durchblick 35


Es gibt Museen, die stehen fast ein bisschen im Schatten<br />

der großen Ausstellungshallen einer Stadt. Während der<br />

kulturinteressierte Hamburgtourist in erster Linie an einen<br />

Besuch in der Kunsthalle oder im Museum für Hamburgische<br />

Geschichte denkt, gerät ein anderes Traditionshaus ein<br />

wenig in den Hintergrund: das Museum für Kunst und Gewerbe<br />

am Steintorplatz gegenüber vom Hauptbahnhof. Während<br />

meines Hamburg-Aufenthaltes vor ein paar Wochen hatte ich<br />

das Vergnügen, gleichzeitig zwei hochinteressante Ausstellun-<br />

Kultur<br />

Otto und die 68er<br />

Zwei Ausstellungen im<br />

Hamburger Museum für<br />

Kunst und Gewerbe<br />

Otto Waalkes nach Gauguin<br />

Otto Waalkes nach Edward Hopper<br />

gen zu sehen. Die eine zeigte die Malerei eines Künstlers, den<br />

ich und die meisten anderen in einem ganz anderes Genre des<br />

kulturellen Schaffens verortet hatten: Otto Waalkes, den man<br />

gemeinhin als Komödianten, Schauspieler und Filmemacher<br />

kennt. Dass er ein respektables Werk als Maler geschaffen hat,<br />

war mir, ehrlich gesagt, kaum bekannt. Nach einem Studium<br />

der Kunstpädagogik widmete er sich neben seinem Hauptberuf<br />

als Comedian vor allem der Malerei in Öl und Acryl, schuf<br />

Aquarelle und Zeichnungen und konzentrierte sich in den<br />

Otto Waalkes nach Picasso<br />

vergangenen Jahren auf eigene Interpretationen<br />

berühmter Künstler wie Edward<br />

Hopper, Roy Lichtenstein, Pablo Picasso,<br />

Edvard Munch und viele andere.<br />

Die so entstandenen Bilder sind sowohl<br />

Hommage an das Original als auch Parodie.<br />

Stets eingebaut hat Otto Waalkes seine bekannteste<br />

Zeichenfigur, den Ottifanten, der<br />

dem Bild die Otto-typische Ironie verpasst.<br />

Im Stockwerk darüber durfte ich eine<br />

Art Zeitreise unternehmen: Die Ausstellung<br />

68. Pop und Protest, die in Bildern,<br />

Filmdokumenten, Plakaten und Design<br />

ausgehend von den Protestbewegungen<br />

das Lebensgefühl einer Generation darstellt.<br />

Im ersten großen Ausstellungssaal<br />

werden zum Teil in bedrückend<br />

wirkender Darstellung an die Ursachen<br />

der weltweiten Protestbewegungen erinnert:<br />

Vietnamkrieg, Hungersnot in<br />

Biafra, Ermordung Che Guevaras und<br />

Martin Luther Kings, die Black-Panther-<br />

Bewegung in den USA, die Anti-Schah-<br />

Demonstrationen in Deutschland. Davon<br />

ausgehend wird die Studentenbewegung<br />

in Frankreich und Deutschland illustriert<br />

(„Unter den Talaren steckt der Muff von<br />

tausend Jahren“), die zunehmend die<br />

Straße als Massenmedium ihrer Willensbekundung<br />

etabliert.<br />

Die Ausstellung zeigt in den weiteren<br />

Räumen aber auch, wie sich der Zeitgeist<br />

auf Musik, Kunst und Design auswirkte.<br />

Der jeweilige Ausstellungsraum wird mit<br />

der Musik aus der Zeit untermalt, man<br />

hört u. a. Bob Dylan, Jimi Hendrix oder<br />

Ravi Shankar.<br />

Das Festival von Woodstock (1969)<br />

wird ebenso präsentiert wie Plakate und<br />

Schallplattenlabels. Wie in einem Plattenladen<br />

von damals konnte ich in einer Auswahl<br />

„wühlen“ und entdeckte alte Bekannte:<br />

Psychedelic Rock und Namen wie Iron<br />

Butterfly („In a gadda davida“), Ten Years<br />

After, Steppenwolf, Jefferson Airplane.<br />

Wie sich Design und Marketing des<br />

68er-Lifestyles bemächtigten, zeigen etliche<br />

Exponate. Von der Mode, hier seien<br />

vor allem Twiggy und Mary Quant erwähnt<br />

über Möbel bis hin zum Industriedesign<br />

z. B. der Firma Braun wird diese<br />

Epoche anschaulich illustriert.<br />

In einem eigenen Raum wurde die<br />

Kantine des Spiegel-Verlages in markanter<br />

Optik nachgebaut.<br />

Alles in allem zwei hochinteressante<br />

Ausstellungen, eine davon eine persönliche<br />

Zeitreise.<br />

Uli Hoffmann<br />

Twiggy<br />

Jimi Hendrix<br />

Jefferson Airplane<br />

Revolution<br />

The Beatles<br />

You say you want a revolution<br />

Well, you know<br />

We all want to change the world<br />

You tell me that it's evolution<br />

Well, you know<br />

We all want to change the world<br />

But when you talk about destruction<br />

Don't you know that you can count me out<br />

Don't you know it's gonna be<br />

All right, all right, all right<br />

You say you got a real solution<br />

Well, you know<br />

We'd all love to see the plan<br />

You ask me for a contribution<br />

Well, you know<br />

We're doing what we can<br />

But if you want money for people with<br />

minds that hate<br />

All I can tell is brother you have to wait<br />

Don't you know it's gonna be<br />

All right, all right, all right<br />

You say you'll change the constitution<br />

Well, you know<br />

We all want to change your head<br />

Ihr sagt ihr wollt eine Revolution, nun wisst ihr,<br />

wir alle wollen die Welt verändern.<br />

Ihr sagt mir es sei Evolution, nun wisst ihr,<br />

wir alle wollen die Welt verändern.<br />

Doch wenn ihr von Zerstörung sprecht,<br />

wisst ihr, dann könnt ihr mich vergessen<br />

Ach weißt du, es wird schon klappen,<br />

wird schon klappen, wird schon klappen.<br />

Ihr sagt ihr habt eine echte Lösung, nun wisst ihr,<br />

wir würden alle gerne den Plan sehen.<br />

Ihr bittet mich um einen Beitrag, nun wisst ihr,<br />

wir tun was wir können.<br />

Doch wenn ihr Geld für Leute wollt,<br />

die nur hassen,<br />

ist alles was ich sagen kann‚ Bruder, du musst warten.<br />

Ach weißt du, es wird schon hinhauen,<br />

wird schon hinhauen, wird schon hinhauen.<br />

Ihr sagt ihr wollt die Verfassung ändern, nun wisst ihr,<br />

wir alle wollen euren Kopf ändern.<br />

Bildquelle: Otto Waalkes (*1948) nach Edward Hopper (1882–<br />

1967), Sitting in the Morning Sun, 2018, Acryl auf Leinwand, 60<br />

x 90 cm, Leihgabe der Walentowski Galerien, © Otto Waalkes /<br />

Otto Waalkes (*1948) nach Paul Gauguin (1848–1903), An der<br />

Südseeküste II, 2015 Reproduktion auf Leinwand, 45 x 60 cm, ©<br />

Otto Waalkes / Otto Waalkes (*1948) nach Pablo Picasso (1881–<br />

1973), Born To Be Child I, 2015, Reproduktion auf Leinwand, 40<br />

x 30 cm, © Otto Waalkes / Ronald Traeger (1936-1968), Twiggy<br />

1966, © Tessa Traeger /.Günther Kieser (*1930), Jimi Hendrix<br />

Experience, 1969, Offsetdruck, 118,9 x 84,1 cm, Museum für<br />

Kunst und Gewerbe Hamburg, © Günther Kieser / Wes Wilson<br />

(*1937), Jefferson Airplane.. at the Fillmore, 1966, Offsetdruck,<br />

56 x 35,5 cm, Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, © Wes<br />

Wilson. (alle Bilder mit freundlicher Genehmigung des Museums<br />

für Kunst und Gewerbe Hamburg)<br />

36 durchblick 1/<strong>2019</strong> 1/<strong>2019</strong> durchblick 37


Gesellschaft<br />

100 Jahre Frauenwahlrecht<br />

Identität<br />

Suche und Versuchung<br />

Ein Durchbruch für die Demokratie<br />

Gastbeitrag von Prof. Dr. Rita Süssmuth<br />

Viele Menschen sind verunsichert und haben Angst<br />

vor der Zukunft. Weltweit und in immer mehr gesellschaftlichen<br />

Gruppierungen verstärkt sich der<br />

Eindruck, dass die eigenen Interessen zu kurz kommen. Es<br />

geht um die angebliche oder tatsächliche Missachtung der<br />

Identität von Menschen mit bestimmter nationaler, ethnischer<br />

oder religiöser Zugehörigkeit, um Alte, Behinderte<br />

oder Frauen, und auch um Menschen mit besonderen sexuellen<br />

Orientierungen, die ihre Interessen bedroht sehen.<br />

Wer Benachteiligung oder Missachtung erlebt, fühlt<br />

sich in seiner Würde verletzt (1) . Mehr noch als für den Erwerb<br />

materieller Güter sind Menschen bereit, ihr Leben für<br />

die Verteidigung und Steigerung<br />

der eigenen Würde<br />

oder der ihrer Gemeinschaft<br />

einzusetzen. Aber<br />

bis vor einigen Jahrzehnten<br />

wurde die Ungleichbehandlung<br />

von Menschen<br />

nur sehr bedingt<br />

als Unrecht wahrgenommen<br />

und die dauerhafte<br />

Durchsetzung allgemein<br />

gültiger Menschenrechte<br />

war undenkbar, weil<br />

scheinbar starre Gesellschaftsordnungen<br />

und deutscher Philosoph<br />

Georg Wilhelm Friedrich Hegel,<br />

entsprechende Machtverhältnisse<br />

dem entgegenstanden. Es dauerte Jahrhunderte,<br />

bis Gesellschaften, die nur die Rechte einer kleinen<br />

Elite anerkannten, von solchen abgelöst wurden, die alle<br />

Menschen als von Natur aus gleichwertig betrachten (2) .<br />

Aber die Gleichstellung nach dem Gesetz führt nicht zu<br />

wirtschaftlicher und sozialer Gleichheit. Die Benachteiligung<br />

verschiedener Gruppen setzt sich fort; die liberale<br />

Fotos: wikimedia commons<br />

(lks. Denkmal vor der Universität Jena)<br />

Marktwirtschaft und die Globalisierung führen zu Einkommensunterschieden,<br />

die als Erniedrigung wahrgenommen<br />

und instrumentalisiert werden können.<br />

Hilfreich & gefährlich:<br />

Newsgroups und Webforen<br />

Mit der Erfindung der neuen „sozialen Medien“ und des<br />

Internet haben sich ungeahnte Möglichkeiten der Identifizierung<br />

(3) mit einer als missachtet wahrgenommenen Gemeinschaft<br />

ergeben. Gemeinsam mit anderen und weitgehend<br />

anonym können nun die unterschiedlichsten Ansprüche der<br />

jeweiligen Identität eingefordert werden. Verstärkt durch<br />

schnelle, weltweite Verbindung<br />

zu Gleichgesinnten<br />

kommt es zu Abgrenzungen,<br />

die die Wahrnehmung anderer<br />

Meinungen und Rechte<br />

dauerhaft ausschließen können.<br />

In dieser Situation können<br />

populistische Führer<br />

ihre Anhänger mit der Vorstellung<br />

mobilisieren, dass<br />

Francis Fukuyama,<br />

amerikanischer Philosoph<br />

deren Würde verletzt worden<br />

sei und wiederhergestellt<br />

werden müsse. Nationalisten<br />

erzählen z.B. den<br />

Unzufriedenen, früher seien<br />

sie Mitglieder einer großen Nation gewesen, doch nun hätten<br />

Ausländer, Einwanderer und fremde Bürokraten sich<br />

verschworen, um sie zu unterdrücken.<br />

Solche Ansprüche wiederum lösen eine Gegenreaktion<br />

bei anderen Gruppen aus, die ihrerseits einen Statusverlust<br />

und ein Gefühl der Verdrängung empfinden. Demokratische<br />

Gesellschaften zersplittern in Segmente mit immer<br />

enger gefassten Identitäten, was die Möglichkeiten gesamtgesellschaftlicher<br />

Zielsetzungen und kollektiven Handelns<br />

zunehmend bedrohen kann (4) . Aber wahrgenommene,<br />

gelebte Identität – vorzugsweise die Identifizierung mit<br />

demokratischen Verhaltensweisen - kann auch Heilmittel<br />

gegen eine populistische Politik sein. Erich Kerkhoff<br />

1) „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung<br />

aller staatlichen Gewalt“ (Art. 1, Abs. 1, Grundgesetz). Das Bundesverfassungsgericht sieht<br />

im Begriff der Menschenwürde den Wert- und Achtungsanspruch, der dem Menschen allein<br />

kraft seines Menschseins zukommt. Dieser Anspruch besteht unabhängig von den Eigenschaften<br />

eines Menschen, seinen körperlichen oder geistigen Befähigungen und Leistungsfähigkeiten<br />

und seinem sozialen Status. 2) Gemeint ist das Recht eines jeden Menschen auf<br />

freie Entfaltung der Persönlichkeit. „Der Mensch wird nicht frei geboren, er wird geboren<br />

um frei zu werden“ (Georg Wilhelm Friedrich Hegel deutscher Philosoph, 1770 - 1831.).<br />

3) Identität kann angenommen und z.B. ins Gegenteil ausgetauscht werden, indem man sich<br />

mit den Gruppen identifiziert, die gleiche Werte und Meinungen vertreten. 4) „Die Frage<br />

nach der Identität und die Wut über Erniedrigungen sind zu wichtigen politischen Faktoren<br />

geworden. Doch zerfällt die Gesellschaft in viele kleine Gruppen, führt das unweigerlich<br />

zum Kollaps des Staates“. (Francis Fukuyama, amerikanischer Philosoph).<br />

Was 1919 geschehen ist, fühlt<br />

sich für mich immer noch<br />

an wie ein kleines Wunder.<br />

Es war eine Bewegung von Frauen<br />

aus unterschiedlichsten Lagern. Natürlich<br />

sorgten die damaligen Machthaber<br />

dafür, dass die schärfsten erst<br />

einmal gar nicht in den Reichstag<br />

reinkamen, sondern nur diejenigen,<br />

die milder waren. Und der 19. Februar,<br />

als mit Marie Juchacz erstmals<br />

eine Frau vor einem deutschen Parlament<br />

eine Rede hielt, war der erste<br />

große Durchbruch für Demokratie<br />

und Menschenrechte.<br />

Ich finde es wichtig, dass uns bewusst<br />

bleibt, was seit damals geleistet<br />

worden ist. Ja, die Schritte waren<br />

mühsam. Das Entscheidende war,<br />

dass am Ende doch eine Einigung erzielt<br />

wurde. Und solche Augenblicke,<br />

die hätten wir nicht erwartet, so kurze<br />

Zeit nach dem fürchterlichen Ersten<br />

Weltkrieg. Aber es wurde 1919 geschafft, wahrscheinlich<br />

wegen der Erfahrungen, die vorausgingen.<br />

Die Frauen von damals haben rasch wieder lernen müssen:<br />

Einmal Geschaffenes ist nicht von selbst etwas von<br />

Dauer. Was haben denn die Frauen damals erlebt? Schon<br />

1933 war wieder Ende. Erster Schritt: Aufhebung des passiven<br />

Wahlrechts. Und das gehört zusammen: das aktive<br />

und passive Wahlrecht!<br />

1961 begab sich eine Gruppe von CDU-Frauen ins<br />

Kanzleramt. Sie wurden den ganzen Tag bedrängt, dass<br />

der Bundeskanzler Konrad Adenauer so viel zu tun habe,<br />

sie müssten doch verstehen, dass er jetzt erschöpft sei.<br />

Erschöpfte Frauen gab es an dem Tag nicht. Sie sagten:<br />

Wir bleiben. Wir sind nicht so müde. Wir verstehen auch,<br />

dass er müde ist, aber wir sind ganz kurz und knapp. Wir<br />

haben ein Anliegen. Jetzt ist unsere Geduld am Ende.<br />

Und sie haben es dann an einem Abend geschafft. Es waren<br />

acht oder neun Frauen, sie sind herausgekommen und<br />

hatten die Zusage: Die erste Bundesministerin wird kommen.<br />

Es war eine Medizinerin, Elisabeth Schwarzhaupt.<br />

Man sieht, wie langsam die Mühlen mahlen, wenn kein<br />

Druck dahinter ist.<br />

Der Staat hat dafür Sorge zu tragen, dass hemmende<br />

Faktoren und Benachteiligungen beseitigt werden. Für<br />

mich ist eine Ergänzung ganz wichtig, denn 1994 wurde<br />

folgender Satz Verfassungswirklichkeit: „Der Staat fördert<br />

die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von<br />

Foto: Jan Voth<br />

Frauen und Männern“ - und jetzt kommt das Heikle – „und<br />

wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.“<br />

Ja, was für uns Nachteile waren, sollten Vorteile werden.<br />

Für Männer und Frauen gleiches Recht und – das<br />

muss das Ziel sein – gleiche Beteiligung. Sagen wir jetzt<br />

nicht: Das geht nicht. Gerade die Rechtsexperten haben<br />

uns deutlich gemacht, dass es geht. Und wenn Sie sich in<br />

die aktuelle Literatur einarbeiten, dann sehen Sie, dass es<br />

auf politischer Ebene heute immerhin noch zwischen 60<br />

und 70 Prozent Beteiligung der Männer und 30 Prozent<br />

Beteiligung der Frauen gibt. Unter anderem ist zum Beispiel<br />

die Zahl der Oberbürgermeisterinnen von 17 Prozent<br />

auf die Hälfte gefallen.<br />

Wer heute annimmt, er könnte ohne Frauen in der Welt<br />

etwas bewirken, der irrt sich. Wir sind zwar in der Gegenwart<br />

angekommen, aber noch nicht in einer zufriedenstellenden<br />

Gegenwart. Wie sieht das eigentlich mit der Lohngleichheit<br />

aus? Wie sieht es mit bestimmten traditionellen<br />

Frauenberufen aus, etwa in der Pflege, oder im wichtigen<br />

Bereich des Digitalen? Ich erlebe heute so tolle Frauen in<br />

der Wissenschaft und in der Kommunikation, die das vorantreiben<br />

und dabei den Menschen nicht außer Acht lassen.<br />

Ändern wir, was wir ändern können. Es ist ein<br />

verfassungsmäßiger Auftrag. Sagen wir nicht: „Das will<br />

nur eine Gruppe von Frauen“, sondern es geht um uns alle.<br />

Wir können und wir wollen das, und dann wird es uns auch<br />

gelingen.<br />

•<br />

38 durchblick 1/<strong>2019</strong> 1//<strong>2019</strong> durchblick 39


100 Jahre Frauenwahlrecht<br />

100 Jahre Frauenwahlrecht<br />

Es war ein ganz besonderer Fototermin, zu dem Martina<br />

Böttcher, die Gleichstellungsbeauftragte des Kreises<br />

Siegen-Wittgenstein, am 14. Dezember eingeladen<br />

hatte: 17 Frauen waren dabei – und damit alle Frauen, die<br />

aktuell Mitglied des Kreistages Siegen-Wittgenstein sind.<br />

Anlass für dieses Foto: der Jahrestag „100 Jahre Frauenwahlrecht<br />

in Deutschland“. Zur Wahl der Nationalversammlung<br />

in Weimar am 19. Januar 1919 hatten die Frauen<br />

im Deutschen Reich erstmals das aktive und passive<br />

Wahlrecht. Zugleich wird <strong>2019</strong> das Grundgesetz 70 Jahre<br />

alt und der aktive Gleichstellungsauftrag als Ergänzung<br />

des Artikels 3 Abs. 2 unserer Verfassung blickt auf eine<br />

25-jährige Geschichte zurück.<br />

„Vor dem Hintergrund dieser Jubiläen möchte ich einen<br />

Bogen bis in die Gegenwart spannen und das heutige politische<br />

Wirken von Frauen in Siegen-Wittgenstein ins öffentliche<br />

Licht rücken“, sagt Martina Böttcher: „Gleichzeitig<br />

möchte ich mich bei allen Frauen, die sich politisch engagieren,<br />

ganz herzlich dafür bedanken! Denn auch wenn das<br />

Wahlrecht vor 100 Jahren erstritten wurde, ist trotz aller<br />

Anstrengungen der Frauenanteil in den Parlamenten immer<br />

noch zu gering und von einer paritätischen Besetzung sind<br />

wir weit entfernt.“ So sind im Kreistag Siegen-Wittgenstein<br />

17 von 54 Mitgliedern Frauen. Im Bundestag ist der Frauenanteil<br />

sogar wieder zurückgegangen und liegt jetzt – wie<br />

vor 20 Jahren – bei 30,9 Prozent. Und deutschlandweit wird<br />

auch nur jedes zehnte Rathaus von einer Frau geleitet.<br />

Wanderausstellung „Mit Macht zur Wahl!<br />

100 Jahre Frauenwahlrecht in Europa“<br />

Ein Baustein des Programms im Jubiläumsjahr ist die<br />

Wanderausstellung „Mit Macht zur Wahl! 100 Jahre Frauenwahlrecht<br />

in Europa“ vom 8. bis zum 22. März im Foyer<br />

des Kreishauses, organisiert von der Kreis-Volkshochschule,<br />

dem Kreisarchiv und der Gleichstellungsbeauftragten.<br />

„Die Ausstellung bietet einen guten Überblick über die<br />

vielfältige Entwicklung des Frauenwahlrechts in Europa“,<br />

sagt Martina Böttcher. Die Eröffnung, zu der alle Interessierten<br />

eingeladen sind, findet am Freitag, 8. März <strong>2019</strong>,<br />

um 11:00 Uhr statt. Ulrike Just, Historikerin aus Bonn,<br />

wird in die Ausstellung einführen. „Das Frauenwahlrecht<br />

musste erst gegen viele Vorurteile durchgesetzt werden. So<br />

wurde Frauen etwa verminderte Intelligenz und durch ihre<br />

Gebärfähigkeit eine ‚natürliche‘ Bestimmung für den privaten<br />

Bereich zugeschrieben“, sagt sie. Um Frauen möglichst<br />

von der Wahlurne fernzuhalten, mussten sie z.B. in<br />

Griechenland nachweisen, dass sie lesen und schreiben<br />

können, um wählen zu dürfen.<br />

„Mit dieser Ausstellung wollen wir auch einen regionalen<br />

Bezug herstellen und zeigen, dass sich auch in Siegen-Wittgenstein<br />

mutige Frauen auf den Weg gemacht haben, um für<br />

Gleichberechtigung und das Frauenwahlrecht zu kämpfen“,<br />

erläutert Martina Böttcher.<br />

Poetry Slam<br />

Unter dem Motto „Frauenpower“ wird es am Sonntag,<br />

17. März <strong>2019</strong>, ab 17:00 Uhr einen Poetry Slam im Kulturhaus<br />

Lÿz geben. Sechs Minuten haben die acht Slamerinnen<br />

und Slamer jeweils Zeit, um ihre Gedanken zum Thema<br />

zu reimen, zu hauchen, zu flüstern oder hinauszuschreien<br />

– live und unberechenbar: Witziges, Inspirierendes, Ernstes,<br />

Ironisches, Feministisches, Politisches.<br />

Schulprojekt des Berufskollegs AHS zu<br />

„100 Jahre Frauenwahlrecht“<br />

In Zusammenarbeit mit Martina Böttcher führt<br />

das Berufskolleg AHS ein Schulprojekt zum Thema<br />

„Gleichstellung – 100 Jahre Frauenwahlrecht“ durch. Dazu<br />

gehört auch eine Befragung der weiblichen Kreistagsmitglieder,<br />

der heimischen Bürgermeisterinnen und der Frauen<br />

aus der Region, die ein Mandat im Landtag, im Bundestag<br />

oder im Europäischen Parlament haben. „Ziel dieser Umfrage<br />

ist es, die Möglichkeiten der Teilhabe von Frauen in der<br />

Politik im Kreisgebiet genauer beurteilen zu können“, sagt<br />

Lehrer Michael Birkner.<br />

Die Ergebnisse der Befragung werden am 8. März bei<br />

der Ausstellungseröffnung „100 Jahre Frauenwahlrecht“<br />

präsentiert.<br />

Zu den Befragten gehören auch die Bürgermeisterinnen<br />

Christa Schuppler und Nicole Reschke, die stellvertretenden<br />

Landrätinnen Jutta Capito und Waltraud Schäfer sowie<br />

Meike Menn, Mitglied der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen.<br />

Jutta Capito,<br />

stellvertretende Landrätin<br />

Die Frage, ob „Mann“ oder „Frau“ hat für Jutta Capito<br />

keine Rolle bei der Entscheidung gespielt, sich in der CDU<br />

zu engagieren: „Ich wollte immer schon aktiv mitarbeiten,<br />

statt nur zu kritisieren“, sagt die stellvertretende Landrätin.<br />

Sie kommt aus der Landwirtschaft und hatte deshalb<br />

auch nie Problem, sich in einer vermeintlichen Männerwelt<br />

zu behaupten. „Auch in der Kommunalpolitik hatte<br />

ich äußerst selten das Gefühl, nicht ernst genommen zu<br />

werden“, sagt die Neunkirchnerin. Gerade in der Kommunalpolitik<br />

könne man auch nicht mehr von einer Männerdomäne<br />

sprechen, da sich in den vergangenen Jahren<br />

viel getan habe. „Frauen werden mitunter sogar gezielt als<br />

Ansprechpartnerinnen und Expertinnen für Ausschüsse<br />

und Gremien gesucht und sind fester Bestandteil der Politiklandschaft<br />

– wenn auch gemessen an Mitgliederzahlen<br />

noch Luft nach oben ist“, sagt sie.<br />

Mit Blick auf die Zukunft macht sie sich über den Nachwuchs<br />

keine Sorge. „Die jungen Frauen sind heutzutage zielstrebig,<br />

gut ausgebildet und engagiert. Deshalb bin ich zuversichtlich,<br />

dass perspektivisch mehr Frauen ihren Weg in die<br />

Politik und auch in Führungspositionen finden werden.“<br />

100 Jahre Frauenwahlrecht<br />

Nicole Reschke,<br />

Bürgermeisterin von Freudenberg<br />

Um das zu fördern,<br />

kann sich<br />

Nicole Reschke,<br />

Bürgermeisterin<br />

von Freudenberg,<br />

Mentoring-<br />

Projekte vorstellen:<br />

„Wir sollten<br />

bewusst danach<br />

schauen, wo es<br />

jüngere Frauen<br />

gibt, die Interesse<br />

am politischen<br />

Gestalten haben,<br />

diese dann eine<br />

gewisse Zeit lang<br />

begleiten und so<br />

an die Politik heranführen.“<br />

Sie selbst ist<br />

seit etwas mehr<br />

als drei Jahren<br />

Bürgermeisterin<br />

und als Quereinsteigerin in die Politik gekommen. Auch<br />

für sie spielte bei dieser Entscheidung das Geschlecht keine<br />

Rolle, sondern eher die Überlegung, ob der Seitenwechsel<br />

aus dem Journalismus in die Politik gelingen kann, sagt<br />

die SPD-Politikerin. Zudem stellt sie fest, dass Politik für<br />

Frauen immer noch ein Stück weit aufwendiger ist als für<br />

Männer, „weil sich die Frage nach der Vereinbarkeit von<br />

Familie und politischer Karriere bei Männern einfach weniger<br />

stellt.“ Aus ihrer Sicht ist das für viele Frauen auch<br />

nach wie vor der Haupthinderungsgrund, um sich tatsächlich<br />

in der Politik zu engagieren.<br />

In den vergangenen drei Jahren im Amt hat Nicole<br />

Reschke versucht, die Menschen von sich und ihrer Arbeit<br />

zu überzeugen, „sich zu beweisen“. „Die Frage ‚Frau als<br />

Bürgermeisterin‘ stellt sich jetzt nicht mehr“, ist sie überzeugt.<br />

Am Anfang, direkt nach der Wahl, war das noch anders:<br />

Teile der Bürgerschaft haben schon sehr genau hingesehen,<br />

wie sich ‚die Neue‘ auf dem Chefsessel im Rathaus<br />

mache: „Sehr jung, Frau, zwei kleine Kinder, kommt aus<br />

einem anderem Bereich – ich musste mich vielleicht an der<br />

ein oder anderen Stelle doch schon stärker behaupten und<br />

durchsetzen als das vermutlich für einen Mann Anfang 50<br />

nötig gewesen wäre“, sagt sie.<br />

Im Kreis der Bürgermeister, des Landrates oder unter<br />

Wirtschaftsvertretern hatte Nicole Reschke dagegen von<br />

Anfang an wenig Probleme: „Das war im Siegerland schon<br />

etwas normaler. Christa Schuppler, die Bürgermeisterin<br />

von Wilnsdorf, hatte hier schon Vorarbeit geleistet“, sagt<br />

Nicole Reschke.<br />

<br />

40 durchblick 1/<strong>2019</strong> 1//<strong>2019</strong> durchblick 41


100 Jahre Frauenwahlrecht 100 Jahre Frauenwahlrecht<br />

Christa Schuppler,<br />

Bürgermeisterin von Wilnsdorf<br />

Christa Schuppler<br />

ist seit 2009<br />

Bürgermeisterin.<br />

„Ich bin damals<br />

von Seiten der<br />

Wilnsdorfer CDU<br />

angesprochen<br />

worden, weil man<br />

mir das Amt der<br />

Bürgermeisterin<br />

anscheinend zugetraut<br />

hat. Dass ich<br />

eine Frau bin, war<br />

offensichtlich kein<br />

Problem“, sagt sie.<br />

Grundsätzlich<br />

ist Christa Schuppler<br />

überzeugt, dass<br />

Frauen und Männer heutzutage in Deutschland gleichberechtigt<br />

sind. „Frauen müssen ihre Chancen erkennen, sie<br />

ergreifen, darauf hinarbeiten. Vom Himmel fallen Chancen<br />

nur selten. Wir alle müssen etwas dafür tun.“<br />

Trotzdem sieht sie auch Gründe, warum Frauen sich<br />

seltener in der Politik engagieren als Männer: „Die Hürden<br />

befinden sich in den Köpfen“, stellt sie fest: Es gibt leider<br />

noch viele Menschen, die Gleichstellung nicht selbstverständlich<br />

leben. Die glauben, dass Frauen durch Familie<br />

– insbesondere durch Kinder – sich der Aufgabe nicht voll<br />

und ganz stellen können. Zum Glück zeigen viele Beispiele,<br />

dass Männer und Frauen gleich gut Kinder erziehen<br />

und sich um ihre Familie kümmern können. Paare müssen<br />

gemeinsam ‚ihr‘ Modell finden und es dann leben“, ist<br />

Christa Schuppler überzeugt. Ihre Hoffnung: „Durch viele<br />

positive Beispiele kann man Frauen und Männer ermuntern,<br />

ihren Weg zu gehen.“<br />

dung kommt die Familienphase mit Kindererziehung. Für<br />

viele Frauen hat das zur Folge, dass es für sie erst sehr spät<br />

in Frage kommt, in eine ehrenamtliche Tätigkeit zu gehen.“<br />

Seit 2005 ist Meike Menn in der Politik aktiv und setzt<br />

sich in dieser Arbeit – neben anderen Themen – auch intensiv<br />

für die Gleichberechtigung ein: „Ich wollte als Frau weiterkommen,<br />

den Frauenanteil erhöhen und einfach zeigen,<br />

dass ich das auch kann, was die Männer machen“, sagt sie.<br />

Um den Anteil von Frauen in der Politik zu erhöhen,<br />

setzt sie auf eine Quotenregel: „Ich finde es nicht gut, dass<br />

eine Frauen-Quote gebraucht wird, aber das Ergebnis, nämlich,<br />

dass dadurch mehr Frauen z.B. ihren Weg in die Räte<br />

und Kreistage finden, ist für mich erstrebenswert.“<br />

Waltraud Schäfer,<br />

stellvertretende Landrätin<br />

„Frauenquote – ja oder nein“ – da gehen die Meinungen<br />

auseinander – auch unter Frauen. Während Meike Menn auf<br />

die Erfolge verweist, sind Jutta Capito und Waltraud Schäfer,<br />

ebenfalls stellvertretende Landrätin des Kreises Siegen-<br />

Wittgenstein, eher skeptisch.<br />

Dabei ist Waltraud Schäfer selbst über den so genannten<br />

„Frauenplatz“ in die SPD-Kreistagsfraktion gekommen. Das<br />

war vor genau 25 Jahren. Seither ist sie Kreistagsmitglied.<br />

„Dabei wäre damals auf der entscheidenden Sitzung der<br />

Punkt ‚Frauenplatz‘ beinahe einfach übergangen worden,<br />

nach dem Motto: ‚Es gibt ja sowieso keine Frau, die das in<br />

Anspruch nehmen würde!‘“, erinnert sich die Wittgensteinerin:<br />

„Da bin ich spontan aufgestanden und habe gesagt:<br />

‚Hallo? Wir haben doch mich!‘. Ich konnte nicht einsehen,<br />

warum Frauen einfach übergangen wurden“, sagt sie.<br />

Auch als sie Ortsvorsteherin in Niederlaasphe werden<br />

wollte, haben ihr viele Männer gesagt, sie könne das nicht<br />

und das werde nicht funktionieren. Andere haben sie aber<br />

auch dazu ermutigt. „Mut“, sagt sie, „war damals der entscheidende<br />

Faktor für meinen Einstieg in die Politik.“<br />

Trotzdem ist Waltraud Schäfer von einer Frauenquoten<br />

nicht begeistert, „weil ich der Meinung bin, wenn Frauen etwas<br />

schaffen wollen, dann können sie es auch alleine.“ Unterm<br />

Strich hat sie am Ende die positive Erfahrung gemacht:<br />

„Nachdem ich politisch tätig geworden bin, hatte ich nie das<br />

Gefühl, in der ‚Männerwelt‘ nicht anerkannt zu sein.“<br />

Eine Frau ist dabei ganz besonders aktiv gewesen: die Siegener<br />

Gewerbelehrerin Hedwig Heinzerling. „Als engagierte<br />

Wahlkämpferin für die liberale Deutsche Demokratische Partei<br />

trat sie z.B. noch am 18. Januar 1919, einen Tag vor der Wahl<br />

zur Nationalversammlung, um 18:00 Uhr in Eiserfeld auf.<br />

Zur Wahl berichtete die Siegener Zeitung am 20. Januar<br />

1919: „Zum ersten Male haben auch die Frauen das ihnen<br />

durch die Revolution gewährte Wahlrecht ausgeübt. Ja sie<br />

haben sich mit aller Kraft und dem lebendigen Interesse,<br />

das dieses neue staatsbürgerliche Recht bei ihnen hervorrufen<br />

musste, an der Wahlarbeit der Parteien beteiligt und<br />

hervorragende Dienste geleistet.“<br />

„Hedwig Heinzerling<br />

ist im heutigen<br />

Kreisgebiet die einzige<br />

Politikerin, die in<br />

der Weimarer Zeit ein<br />

politisches Mandat<br />

innehatte – wohl der<br />

Lohn ihrer intensiven<br />

Wahlkampfarbeit“,<br />

vermutet Thomas<br />

Wolf. Von 1920 bis<br />

1929 vertrat Heinzerling<br />

die DDP im Siegener<br />

Stadtrat.<br />

Nach 1945 nahm<br />

sie ihre politische Tätigkeit<br />

wieder auf. Von<br />

1945 bis 1956 stand<br />

Meike Menn,<br />

Die Ausstellung wurde vom Frauenmuseum in Bonn erstellt und<br />

Mitglied des Kreistages Siegen-Wittgenstein<br />

zeigt Portraits „Mit Macht einzelner zurFrauen, Wahl! die sich trotz aller Widerstände E-Mail: m.boettcher@siegen-wittgenstein.de<br />

überall in 100 Europa Jahrefür Frauenwahlrecht gleiche Rechte eingesetzt Europa haben. undErgänzt<br />

in Siegen-Wittgenstein“<br />

wird dievom Ausstellung 8. März bis durch 22. März regionale <strong>2019</strong> Recherchen. Ein begleitendes<br />

Schulprojekt Ausstellungseröffnung spannt zudemameinen Freitag, Bogen 8. März in die <strong>2019</strong>, Gegenwart. um 11 Uhr im FoyerDie desAnmeldungen Kreishauses richten Sie bitte an:<br />

Gruppenführungen sind nach Anmeldung möglich.<br />

Meike Menn gehört zur fünfköpfigen Fraktion von<br />

Bündnis90/Die Grünen im Kreistag. Sie besteht aus drei<br />

Denn mit der Ausstellung möchten wir nicht nur Geschichte Thomas Wolf, Kreisarchivar, Telefon: 0271 333-1510,<br />

Frauen und zwei Männern – und damit hat sie den höchsten<br />

Hedwig Heinzerling,<br />

spannend<br />

Organisation:<br />

präsentieren,<br />

Gleichstellungsbeauftragte,<br />

sondern auch Frauen<br />

Archiv<br />

ermutigen,<br />

und VHS des<br />

sich<br />

Kreises Siegen-Wittgenstein<br />

E-Mail: t.wolf@siegen-wittgenstein.de<br />

Frauenanteil aller Fraktionen im Kreistag Siegen-Wittgenstein.<br />

Deshalb stellt Meike Menn auch fest: „Leider wird<br />

Einladung zur Ausstellung<br />

HiermitInformationen<br />

lade ich Sie auch im Namen des Organisationsteams – der Adresse<br />

Allgemeine Öffnungszeiten<br />

Wahlkämpferin 1919<br />

heute aktiv in die Politik einzubringen.<br />

„Mit Macht zur Wahl! 100 Jahre Frauenwahlrecht in Europa“ Gleichstellungsbeauftragten Martina Böttcher Martina Böttcher, dem Archiv und Koblenzer Straße 73 Montag-Donnerstag 7:30-18 Uhr<br />

kommunale Politik immer noch von Männern dominiert, es Vor einhundert Jahren, als das Frauenwahlrecht in<br />

der Volkshochschule Gleichstellungsbeauftragte des Kreises – herzlich des Kreises zur Ausstellungseröffnung<br />

amTelefon: Freitag, 0271 8. März 333-2212 <strong>2019</strong>, dem Internationalen Frauentag,<br />

Siegen-Wittgenstein 57072 Siegen Freitag 7:30-15 Uhr<br />

gibt viele Fraktionen auf Kreis- und Stadtebene, die gar keine<br />

Frauen haben“, bedauert sie.<br />

Wittgenstein zeigt nur Portraits wenige einzelner politisch Frauen, aktive die Frauen. sich trotz Kreisar-<br />

aller Widerstände um 11 Uhr E-Mail: insm.boettcher@siegen-wittgenstein.de<br />

Foyer des Kreishauses ein. Die Historikerin Ulrike<br />

Deutschland Die eingeführt Ausstellung wurde, wurdegab vomes Frauenmuseum im heutigen Siegen- in Bonn erstellt und<br />

Titelbild: © Stadtarchiv München – Erste deutsche Demonstrationsfahrt für Frauenstimmrecht.<br />

München, September 1912. Vor der Abfahrt.<br />

Die „Hürden im Kopf“ sieht sie genauso wie Christa chivar Thomas überall Wolf inhat Europa Unterlagen für gleiche und Rechte Veröffentlichungen<br />

eingesetzt haben. Ergänzt Just, Bonn, führt in die Ausstellung ein.<br />

wird die Ausstellung durch regionale Recherchen. Ein begleitendes<br />

Schulprojekt spannt zudem einen Bogen in die Gegenwart. Die Anmeldungen richten Sie bitte an:<br />

Gruppenführungen sind nach Anmeldung möglich.<br />

Schuppler: „Die niedrige Präsenz von Frauen in der Politik aus der damaligen Zeit ausgewertet: „Ein Blick in die lokale<br />

kommt daher, dass der Eintritt in eine ehrenamtliche Tätigkeit<br />

– zu der Kommunalpolitik ja auch gehört – durch ein wahrgenommen spannend wurden. präsentieren, Durchweg sondern alle politischen auch Frauen Parteien ermutigen, sich LandratE-Mail: t.wolf@siegen-wittgenstein.de<br />

Presse zeigt, Denn dass die mitFrauen der Ausstellung als Wählerinnengruppe möchten wir nicht deutlich nur Geschichte AndreasThomas Müller Wolf, Kreisarchivar, Telefon: 0271 333-1510,<br />

rückständiges Frauenbild erschwert wird. Nach der Ausbil-<br />

boten Wahlkampfveranstaltungen heute aktiv in die Politikspeziell einzubringen. für Frauen an.“<br />

Hiermit lade ich Sie auch im Namen des Organisationsteams – der Adresse<br />

Allgemeine Öffnungszeiten<br />

Gleichstellungsbeauftragten Martina Böttcher, dem Archiv und Koblenzer Straße 73 Montag-Donnerstag 7:30-18 Uhr<br />

42 durchblick 1/<strong>2019</strong> 1//<strong>2019</strong> 57072durchblick Siegen Freitag 7:30-15 Uhr 43<br />

der Volkshochschule des Kreises – herzlich zur Ausstellungseröffnung<br />

am Freitag, 8. März <strong>2019</strong>, dem Internationalen Frauentag,<br />

Einladung zur Ausstellung<br />

„Mit Macht zur Wahl! 100 Jahre Frauenwahlrecht in Europa“<br />

Foto: Stadtarchiv Siegen, Bestand Fotodokumentation/Historische<br />

Alben, Fo 153 (undatiert, zwischen 1952 und 1956),<br />

Hedwig Heinzerling, Wahlkämpferin<br />

für die liberale Deutsche<br />

Demokratische Partei (DDP)<br />

sie als Stadtverordnete der FDP im Siegener Rat für „den<br />

Bau und die Ausstattung von Kindergärten, für die Förderung<br />

des Stadtkrankenhauses und des DRK-Kinderkrankenhauses,<br />

für soziale Fragen im weitesten Sinne, [und] für<br />

Probleme des Schulwesens.“<br />

Torsten Manges<br />

Informationen<br />

Martina Böttcher<br />

Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Siegen-Wittgenstein<br />

Telefon: 0271 333-2212


Gesellschaft<br />

Gesellschaft<br />

Frauen helfen Frauen<br />

Das Siegener Frauenhaus<br />

Man hat davon gehört, man weiß, dass es sie gibt,<br />

und doch scheint es für Außenstehende ein Ort<br />

zu sein, über den man, wenn überhaupt, nur leise<br />

spricht. Geheimnisvolles, Dunkles, schemenhafte Vorstellungen<br />

vermischen sich mit Unwissenheit und Unsicherheit.<br />

„Frauenhaus“– der Begriff scheint aus alter Zeit zu sein.<br />

Aus einer Zeit, in denen Frauen noch Untertanen ihrer<br />

Männer waren, aus einer Zeit der Frauen ohne Rechte. Ein<br />

Zufluchtsort am Rande der Gesellschaft, versteckt vor den<br />

Augen der Öffentlichkeit. Doch auch heute, im Jahre <strong>2019</strong>,<br />

in Zeiten von Gleichberechtigung, Internet und Selbstdarstellung,<br />

von Gender, Freiheit und Co, gibt es sie. Muss es<br />

sie (leider) geben, auch in Siegen.<br />

„Frauen helfen Frauen e.V.“ ist seit 1978 eine feste Institution<br />

in Siegen. Als frauenpolitische Initiative aus der Frauenbewegung<br />

der 1970er Jahre hervor gegangen, entwickelte<br />

sich der Verein zu einem unabhängigen Träger mit professionellen,<br />

psychosozialen Versorgungsangeboten für Frauen,<br />

die Gewalt erleben mussten. Das Siegener Frauenhaus, die<br />

Frauenberatungsstelle sowie die Fachstelle Sexualisierte<br />

Gewalt sind heute wichtige Anlaufstellen für Betroffene<br />

und Fachleute der Region. Gemanagt und verwaltet wird<br />

das Ganze von den aktiven Vereinsfrauen. Als Expertinnen<br />

zum Themenkomplex „Gewalt gegen Frauen“ arbeiten sie<br />

unermüdlich daran, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass<br />

Gewalt gegen Frauen alles andere als das Problem einer<br />

kleinen Randgruppe ist. Also Vorsicht! Es kann jeden treffen,<br />

in welcher Form auch immer.<br />

Foto: wikipedia commons<br />

Dass Sandra, damals ein<br />

junges, fröhliches Mädchen<br />

von 19 Jahren, sich einmal<br />

mit diesem Thema auseinandersetzen<br />

muss, hätte<br />

auch sie nie vermutet. Sie,<br />

die ihre Zukunft plante, sie<br />

klar und glücklich vor sich<br />

sah. Kurz – eine junge Frau,<br />

wie viele andere auch.<br />

Heute, sechs Jahre später,<br />

erzählt sie mutig und anschaulich<br />

ihre Geschichte.<br />

Die Geschichte ihres Weges<br />

in ein Leben ohne Gewalt:<br />

„Mein Name ist Sandra.<br />

Ich bin 25 Jahre alt und<br />

alleinerziehende Mutter<br />

von Ella, drei Jahre und<br />

Mike, sechs Jahre alt. Als<br />

Mike unterwegs war, habe<br />

ich meine große Liebe geheiratet: Sven. Kurz nach unserer<br />

Heirat wurde Sven immer öfter aggressiv, und das<br />

schon wegen Kleinigkeiten. Wenn das Baby schrie, beschimpfte<br />

er mich als unfähige Mutter. Stundenlange<br />

Diskussionen wurden Alltag. Er machte mich jeden Tag<br />

körperlich und seelisch fertig, bewarf mich mit Gegenständen,<br />

Essen oder Flaschen, zog mich an den Haaren.<br />

Dann fing er an, mich zu schlagen. Er versuchte mir alles<br />

zu nehmen, bis hin zu den Kindern. Sie haben all die<br />

schlimmen Situationen hautnah miterlebt. Sogar meine<br />

Abendrealschule musste ich aufgeben. Ich wollte doch<br />

eine Ausbildung beginnen. In den Momenten, wenn er<br />

mich schlug, empfand ich Todesangst. Meine Eltern<br />

wussten, dass er mich misshandelt. Doch sie hatten kein<br />

Verständnis für mich.<br />

Ich war alleine. Nach vielen Jahren nahm ich allen<br />

Mut zusammen, suchte die Nummer vom Frauenhaus<br />

heraus und rief dort an. Eine Mitarbeiterin, Nicole,<br />

hörte mir zu. Zum ersten Mal nahm mich jemand ernst.<br />

Nicole erklärte mir das Leben im Frauenhaus und die<br />

Möglichkeiten von Beratung und Begleitung, die ich<br />

dort haben würde. Das Gespräch bestärkte mich. Dort<br />

wäre ich nicht mehr allein auf mich gestellt.<br />

Heimlich sammelte ich etwas Kleidung und einige<br />

Papiere zusammen, gerade das, was wir tragen konnten<br />

und am Leib hatten. An einem vereinbarten Treffpunkt<br />

holte Nicole mich und die Kinder ab. Die Adresse<br />

des Frauenhauses ist aus Sicherheitsgründen anonym.<br />

Im Frauenhaus empfingen uns alle sehr freundlich.<br />

Es gibt dort vier große Wohnungen, die sich jeweils<br />

2-3 Frauen mit ihren Kindern teilen. Die Kinder werden<br />

in einem eigenen Kinderbereich betreut und können<br />

dort spielen.<br />

Wir erhielten ein eigenes Zimmer, das von nun an unser<br />

Zuhause sein sollte. Vom Frauenhaus bekamen wir<br />

für die ersten Tage alles, was wir brauchten: Lebensmittel,<br />

Kleidung, Wäsche, Spielsachen usw. In den folgenden<br />

Nächten haben wir seit Jahren zum ersten Mal wieder in<br />

Ruhe geschlafen.<br />

Nicole und ihre Kolleginnen unterstützten uns von Beginn<br />

an bei allem, was im Alltag zu bewältigen war: Unzählige<br />

Formulare ausfüllen und bei vielen Ämtern Anträge<br />

stellen. Fehlende Unterlagen besorgen. Endlich habe<br />

ich ein eigenes Konto. Mike besucht eine neue Schule und<br />

Ella einen Kindergarten. Und sie lieben die Betreuung im<br />

Kinderbereich – sind richtig aufgeblüht. Dann waren Sorgerechts-<br />

und Umgangsfragen zu klären. Immer wieder<br />

Anwalts- und Gerichtstermine, bei denen die Kinder und<br />

ich jedes Mal voller Angst auf Sven trafen. Die Begleitung<br />

durch Nicole und ihre Kolleginnen gab uns dabei immer<br />

Sicherheit. Ein Jahr lang brauchte ich, um so weit zu sein,<br />

erste Schritte in ein neues Leben ohne Gewalt zu machen.<br />

Das war nicht immer einfach, doch ich habe einen<br />

Neuanfang geschafft und lebe heute mit meinen Kindern<br />

in einer eigenen Wohnung. Ich habe meinen Schulabschluss<br />

nachgeholt und eine Ausbildung als Arzthelferin<br />

begonnen.“<br />

Sandra, die ihren Weg aus der Gewalt mit Hilfe des<br />

Vereins gegangen ist, ist nur ein Beispiel von vielen.<br />

„Wir müssen immer wieder aufzeigen, dass Gewalt kein<br />

individuelles Problem der betroffenen Frauen und deren<br />

Kinder ist“, sagt Stefanie Rehländer vom Vorstand des<br />

Siegener Frauenhauses.<br />

Kostenfreie Plätze in Frauenhäusern – für alle Frauen,<br />

fordern die Frauenhäuser Bundesweit. Dass der Schutz<br />

vor Gewalt oft am Geld scheitert, ist in solchen Notlagen<br />

schlichtweg ein Unding. Es darf nicht sein, da zumeist<br />

keine eigenen Mittel verfügbar und daher die Frauen gezwungen<br />

sind, Sozialleistungen zu beantragen, die ihr bei<br />

Ablehnung den Zugang ins Frauenhaus erschwert oder gar<br />

unmöglich macht. Zudem kommt noch, dass es viel zu wenig<br />

Plätze für die Frauen in Not gibt. Und an dieser Stelle<br />

sind wir alle gefragt: die Politik sowie ein jeder Bürger!<br />

Aus den Schwachen Starke machen, für die geschundenen,<br />

misshandelten Frauen, die jegliches Selbstvertrauen<br />

verloren haben, da zu sein, ihnen Zuversicht, Kraft<br />

und Hilfestellung für ein weiteres Leben ohne Angst zu<br />

geben, dafür stehen die Frauenhäuser weltweit. Auch das<br />

in Siegen.<br />

Stefanie Rehländer berichtet: „Unser größter Erfolg ist<br />

es, dass das Frauenhaus als erste Einrichtung des Vereins<br />

nun seit 40 Jahren besteht. Unzählige Frauen und Kinder<br />

haben hier einen Neuanfang finden können. Angefangen<br />

in einer kleinen Drei-Raum-Wohnung, steht uns heute ein<br />

ganzes Haus mit vier Wohnungen, einem Kinderbereich<br />

sowie einem Garten zur Verfügung. Eine persönliche Beraterin<br />

steht jeder Frau zur Seite, unterstützt sie in allen<br />

Belangen. Auch die Gemeinschaft der Frauen untereinander<br />

ist ein hilfreiches, soziales Netz. Alles zusammen wird<br />

so zur Grundlage für den Aufbau einer neuen Existenz und<br />

eines neuen sozialen Umfeldes geschaffen – ohne Gewalt.<br />

Und darauf sind wir stolz.“<br />

Eva Schumacher<br />

Hilfe im Frauenhaus zu finden wäre nicht möglich<br />

ohne finanzielle Hilfe. Durch eine Fördermitgliedschaft<br />

im „Förderverein Frauen helfen Frauen e.V. Siegen“<br />

kann die Arbeit auch mit einem jährlichen Mitgliedsbeitrag<br />

unterstützt werden. Neben Geldspenden freuen sich<br />

die Bewohnerinnen in der Hilfeeinrichtung auch über gut<br />

erhaltene, intakte Sachspenden für den täglichen Bedarf.<br />

Informationen unter der Telefonnummer: 0271/20463,<br />

www.frauenhelfenfrauen-siegen.de<br />

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Spendenkonto:<br />

Förderverein Frauen helfen Frauen Siegen e.V., Volksbank<br />

Siegen, IBAN-Nummer: DE89 4606 0040 0777 8245 00<br />

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44 durchblick 1/<strong>2019</strong> 1//<strong>2019</strong> durchblick 45


Es war am 6. November 2018, einem der letzten,<br />

sonnigen Herbsttage, die den Dozenten Herrn Bröder<br />

in einer Institution im Bergischen Land auf die<br />

Idee brachte, seinen Schützlingen aus dem Schulalltag<br />

die Möglichkeit zu geben, sich draußen zu beweisen. Seit<br />

Wochen gestaltete sich der Unterricht ein wenig schwierig,<br />

das Thema, das sich der Dozent vorgenommen hatte, in<br />

die Tat umzusetzen. In intensiver, spielerischer Kleinarbeit<br />

mit jedem Einzelnen und dann in der Gruppe, jungen Menschen<br />

im Alter zwischen 14 und 25 Jahren, eine Zukunft zu<br />

vermitteln, um Ihnen das Leben danach, hier in Deutschland,<br />

lebenswert zu gestalten.<br />

Das Leben davor hieß: Aus den Kriegswirrnissen in<br />

Syrien, mit allem Elend, Tod der nächsten Angehörigen,<br />

Freunde, in einer Trümmerwelt zu leben, in der kein normales<br />

Leben möglich war. Kein Stein stand mehr auf<br />

dem anderen. Das Wort „Zukunft“ wurde kleingeschrieben,<br />

und es war kein Ende abzusehen. Da blieb nur das<br />

eine: Flucht! Und wie sich diese Flucht darstellte, sei es<br />

über das Meer oder über Land, sahen wir hunderte Male<br />

in entsetzlichen Bildern, die über die Bildschirme flimmerten<br />

und die in anderen Medien ebenso dokumentiert<br />

wurden. Und diese Menschen, die es geschafft hatten aus<br />

diesem Elend herauszufinden, eine neue Heimat zu geben,<br />

hieß es zu integrieren. Aus dem Flüchtlingsalltag heraus,<br />

menschenwürdig untergebracht zu werden, Schritt<br />

für Schritt die fremde Sprache, Rechnen, Schreiben zu<br />

erlernen, Sitten und Gebräuche zu vermitteln, die andere<br />

Mentalität zu verstehen und vieles andere mehr. Um auch<br />

den jungen Menschen die Chance zu geben, in einem<br />

erlernten Beruf Fuß fassen zu können. Und Herr Bröder<br />

war und ist einer von vielen Menschen in diesen Institutionen,<br />

die es sich zur Aufgabe gemacht haben, hier den<br />

Anfang zu setzen, das Lernpensum mit Motivation und<br />

Freude anzugehen.<br />

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Gesellschaft<br />

Integration<br />

Eine wahre Geschichte<br />

Ja, und dieser Tag war gekommen, seine Schützlinge in<br />

zweier Gruppen auf den Weg zu schicken. Herr Bröder wartete<br />

in der Zeit in einem kleinen Bistro auf die Truppe, die<br />

sich dort wieder einfinden sollte, wenn alle Aufgaben gelöst<br />

waren. Zuvor waren Listen erstellt worden, die Punkt für<br />

Punkt abgearbeitet werden sollten: Menschen aus verschiedenen<br />

Arbeitsbereichen anzusprechen und sie bitten, ein gemeinsames<br />

Selfie machen zu dürfen. Zum Beispiel: jeweils<br />

mit einem Taxifahrer, Busfahrer, Gemüsehändler, Bäcker<br />

und einem Metzger. Ferner in der Fußgängerzone auf alte<br />

und junge Personen zuzugehen und sie freundlich um ein<br />

Foto zu bitten. Keine dieser Personen lehnte es ab, sich den<br />

Jugendlichen zu stellen, alle waren sehr nett gestimmt.<br />

Nun ergab sich eine Situation, die so nicht geplant war:<br />

Die Gruppe von sechs Schülern traf sich vor Ende der letzten<br />

Frage und sie beschlossen, gemeinsam die vorletzte Aufgabe<br />

zu lösen. Nicht zwei, sondern sechs Schüler gruppierten<br />

sich um eine junge Frau, sprachen sie freundlich an, um<br />

ein gemeinsames Foto machen zu dürfen. Diese Frau war<br />

selbstverständlich geneigt mit dabei zu sein.<br />

Doch mit einem Mal schlug die heitere Stimmung um.<br />

Stimmen wurden laut, denn plötzlich umringte ein Polizeiaufgebot<br />

die Gruppe, die den Schülern Handschellen anlegten.<br />

Einem jungen Mann gelang es im letzten Moment schnell<br />

wegzurennen, und er konnte so den Lehrer am Treffpunkt erreichen.<br />

„ Hilfe! Hilfe! Herr Bröder, kommen Sie schnell!“<br />

Da stand er nun inmitten der aufgebrachten Menge und<br />

versuchte zu erklären, was die eigentliche Aufgabe der jungen<br />

Menschen gewesen war. Und der Polizist erzählte, wie<br />

es zu diesem Zwischenfall kam.<br />

Eine alte Dame hatte von ihrem Fenster aus beobachtet,<br />

wie die jungen Männer auf die Person zukamen und Sie nahm<br />

das Schlimmste an, denn die Bilder von vielen Großstädten<br />

kamen ihr in den Sinn, dass junge Frauen so verdeckt sexuell<br />

belästigt wurden, und so informierte sie die Polizei. Der<br />

Mannschaftsführer der Polizei lächelte und gab Anweisung<br />

die Handschellen zu entfernen.<br />

„Und was ist die letzte Aufgabe auf ihrem Fragebogen?“<br />

fragte der Beamte. „Einen Polizisten zu fragen, ob er ein Foto<br />

mit uns macht!“, sagte der Jüngste unter den Schülern ein wenig<br />

verschämt. „Dann lösen wir doch gemeinsam diese Aufgabe!“,<br />

und stellte sich strahlend in die Gruppe der Flüchtlinge.<br />

Ein anderer Polizeibeamter drückte auf den Auslöser.<br />

„Ich bedanke mich bei Ihnen und hoffe, dass es mehr Menschen<br />

wie Sie gibt, die bei der Integration helfen, dann gäbe<br />

es mehr Ruhe und Frieden unter der Bevölkerung!“, sagte der<br />

Gruppenführer und zog sich mit seinen Leuten zurück.<br />

Herr Bröder gruppierte seine Schüler um sich herum und<br />

zog an erstaunten, schweigenden Zuschauern vorbei, um den<br />

Heimweg anzutreten.<br />

Edith Maria Bürger<br />

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46 durchblick 1/<strong>2019</strong> 1//<strong>2019</strong> durchblick 47


Gedächtnistrai ning<br />

Sprichwörter gesucht<br />

Finden Sie zu den Gegenständen auf dem Foto jeweils ein passendes Sprichwort!<br />

Lösungen Seite 82<br />

Wald –<br />

Brückenwörter<br />

Suchen Sie für jede Zeile ein Brückenwort.<br />

Es sollen zwei neue Begriffe entstehen.<br />

Beispiel: Herbst Luft Schloss (Herbstluft &<br />

Luftschloss)<br />

1. Holz Knäuel<br />

2. Holz Ofen<br />

3. Apfel Krone<br />

4. Ast Stapler<br />

5. Wald Hügel<br />

Trainingsziel: Phantasie und Kreativität<br />

6. Weihnacht (s) Wurzel<br />

7. Nadel Weg<br />

Trainingsziel: Wortfindung<br />

Stress mit den Ohren?<br />

Hörsysteme für Jeden<br />

Wer bin ich?<br />

Thema Bäume<br />

1. Welchen Baum besitzt jede Familie?<br />

2. Welcher Baum wird im Frühjahr gerne von Junggesellen<br />

gestohlen?<br />

3. Welcher Baum wird gerne mit Kerzen geschmückt?<br />

4. Welcher Baum steht an manchen Grenzen?<br />

5. Welcher Baum steht auf dem Dach des Hauses, das gerade<br />

fertig gebaut worden ist?<br />

6. Welcher Baum wird in Schichten gebacken, mit<br />

Schokolade umhüllt und schmeckt gut zur Kaffeezeit?<br />

7. Welche Lehranstalt gibt es speziell für Bäume?<br />

8. Welcher Baum kann als Kleiderschrank von<br />

Adam und Eva gelten?<br />

Baum Suchbild<br />

Welche Tiere haben sich im Baum eingenistet?<br />

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9. Welcher Baum wird gerne geturnt?<br />

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Hintergrundfoto: Ingrid Drabe<br />

10. Welcher Baum sorgt für frische Luft im Auto?<br />

11. Welcher Baum wird zur Fastnacht aufgestellt?<br />

12. Welche Bäume sind nicht so dehnbar wie ihr Name?<br />

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48 durchblick 1/<strong>2019</strong> 1/<strong>2019</strong> durchblick 49


Satire von Uli Hoffmann<br />

Unterhaltung<br />

Neulich traf ich meinen<br />

Nachbarn Hermann<br />

in dessen Hobbykeller. Immer hat<br />

er neue Projekte in Arbeit und als ehemaliger Schreiner<br />

fertigt er mit Vorliebe nützliche oder künstlerische Sachen<br />

aus Holz. Ich grüßte und stellte meine obligatorische Frage.<br />

„Was machste denn heut Schönes, Hermann?“ Statt einer<br />

Antwort reichte er mir ein Brett, das er mit einem Zentimeter<br />

hohen Rand umfasst hatte. Anerkennend konstatierte ich:<br />

„Oh, wie hübsch, ein Brettchen! Für’s Frühstück?“ Hermann<br />

korrigierte mich: „Ach was. Das wird ein Tablett!“ „Wie<br />

nett, für deine Frau, nehme ich an.“ „Nein, für die Kinder“,<br />

erklärte mein Nachbar. Da ich sicher wusste, wie lange sein<br />

erwachsener Nachwuchs bereits aus dem Haus ist, schaute<br />

ich ihn fragend an. „Für die Kinder in der Grundschule sind<br />

die doch!“ Ich dachte an das gesunde Schulfrühstück, aber<br />

Hermann fuhr fort: „In der Zeitung und den Nachrichten ist<br />

doch in der letzten Zeit ständig die Rede davon, dass die<br />

Grundschulen mit Tabletts ausgestattet werden sollen, damit<br />

die Kinder besser lernen. Und da dachte ich mir, auf<br />

den Zug springe ich doch auf und produziere die Dinger.<br />

Guck mal, dahinten liegen an die hundert Bretter, die bereits<br />

zurechtgesägt habe. Ich muss dann nur noch den Rand und<br />

zwei Griffe anbringen, und fertig ist das ultramoderne Lernmittel.<br />

Ich habe Beschäftigung und verdien mir was dazu.“<br />

Der Teppichklopfer,<br />

ein<br />

aus Weidenoder<br />

Rattanzweigen<br />

„geflochtenes Instrument“,<br />

diente früher<br />

zur Entfernung von<br />

Staub und Schmutz<br />

aus Teppichen und<br />

Läufern. Viele haben<br />

den „Schall des<br />

Teppichklopfens“ bestimmt<br />

noch im Ohr<br />

und der ein oder an-<br />

Digitalisierung<br />

Mehr Tabletts<br />

an die<br />

Grundschule!<br />

Ich wusste nicht so recht, was ich von Hermanns<br />

Ausführungen halten sollte und fragte<br />

einfach: „Und wozu braucht man die Tabletts in der<br />

Grundschule?“<br />

„Genau weiß ich das auch nicht, ich bin ja auch kein Pädagoge,<br />

aber ich glaube, da kriegen die Kinder Zettel drauf serviert,<br />

damit sie zum Beispiel darauf schreiben oder rechnen.“<br />

„Und du bist sicher, dass deine pädagogisch wertvollen<br />

Tabletts in den Grundschulen ankommen?“<br />

„Aber hallo, heute kommt es eben auf die Art und Weise an,<br />

wie man den Lernstoff präsentiert, auf dem Tablett halt. Ich<br />

habe mich sogar angeboten, den Kindern eine Einführung zu<br />

geben. Ich erkläre die Regeln im Umgang mit den Tabletts.“<br />

„Als da wären?“<br />

Zum Beispiel „Das Tablett nicht als Wurfgeschoss benutzen!“<br />

oder „Nach der Frühstückspause Tablett gründlich<br />

reinigen!“<br />

Kritisch wandt ich ein: „Und das ist tatsächlich ein modernes<br />

Lernmittel?“<br />

„Natürlich. Das nennt man Digitalisierung. Kommt von<br />

‚digitus‘, das ist lateinisch und bedeutet ‚Finger‘. Die Grundschüler<br />

sollten möglichst viel mit den Fingern machen und<br />

was gibt es für ein besseres Lernmittel, welches die Kinder in<br />

den Fingern haben als ein handwerklich gut gemachtes Tablett<br />

aus dem natürlichen Werkstoff Holz!“ Uli Hoffmann<br />

Das gibt es noch<br />

dere erinnert sich vielleicht auch noch an die schmerzhafte<br />

Berührung des kindlichen Hinterteils bei Ungehorsam.<br />

Großmütter hievten schwere Teppiche und Läufer über die<br />

Teppichstange, um dann mit voller Kraft darauf zu klopfen<br />

– meist zum Missfallen der Nachbarn wegen den aufkommenden<br />

Staubwolken. Im Winter, wenn die Teppiche mit<br />

der Oberseite nach unten in den Schnee gelegt wurden, um<br />

dann mit dem Ausklopfer bearbeitet zu werden, dann liebten<br />

die Kinder es, diese Arbeit zu übernehmen. Und jede<br />

Hausfrau war anschließend stolz auf ihren geklopften, wieder<br />

farbenfrisch leuchtenden Teppich. Heute sieht man den Teppichklopfer<br />

nur noch selten im Einsatz, weil die elektrischen<br />

Geräte diese Arbeit viel leichter übernehmen. Jedoch als Dekoartikel<br />

ziert er noch so manche Wand. Ulla D’Amico<br />

Menschen und Fische<br />

Unernste Gedanken zur Evolution<br />

Alles Leben kam ursprünglich aus dem Meer. Auch wir<br />

Menschen sind dahergekommen. Im Laufe von Millionen<br />

von Jahren sind wir an Land gegangen – was<br />

definitiv kein kluger Entschluss war: Das kann wohl jeder<br />

nachvollziehen: Steigt man heute aus dem Wasser, so spürt<br />

man die volle Schwere des Körpergewichts auf die Knochen<br />

sinken, nachdem man beim Schwimmen sich vorher mit<br />

großer Leichtigkeit im Wasser bewegte. Auch gymnastische<br />

Übungen fallen einem bekanntlich im Wasser viel leichter<br />

als an Land. Rückenschmerzen und Rückenprobleme sind<br />

den Fischen sicher unbekannt, oder hat jemand schon einmal<br />

bei einem Fisch von einem Bandscheibenvorfall gehört?<br />

Nein – wohlgestützt und angenehm getragen vom Wasser<br />

gleiten ihre Körper elegant durch die Meeresfluten.<br />

Was hat uns nur an Land getrieben? Neugierde und Entdeckerlust?<br />

Zu wenig Raum kann es nicht gewesen sein,<br />

denn auch heute noch haben die Fische genügend Platz<br />

im Meer.<br />

Der zweite Fehler, der die erste falsche Entscheidung übrigens<br />

noch verstärkte, war der Entschluss zum aufrechten<br />

Gang; dafür war unser Körper ursprünglich nicht konzipiert<br />

– und wir haben uns damit eine Menge Gesundheitsprobleme<br />

eingehandelt. Nicht nur die Wirbelsäule, sondern einige innere<br />

Organe nehmen den aufrechten Gang übel und sacken<br />

infolge der Schwerkraft unzweckmäßig nach unten.<br />

Die Sehnsucht und vielleicht die Erinnerung an die wunderbare<br />

Zeit im Meer zeigt sich bei den Menschen heute in<br />

Fantasien und Märchen, in denen Nixen, Meerjungfrauen<br />

und Wassermänner vorkommen: Wesen, die halb Mensch<br />

halb Fisch in beiden Welten zu Hause und glücklich sind:<br />

es sei denn, sie werden gezwungen, eine von diesen Welten<br />

aufzugeben – wie z.B. die kleine Seejungfrau oder der Wassermann,<br />

der die schöne junge Lilofee freit und sie ständig<br />

im Wasser behalten will – wegen der gemeinsamen Kinder,<br />

die angeblich immer nach ihr weinen.<br />

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Fürwahr – es<br />

war ein verhängnisvoller<br />

Entschluss,<br />

an Land<br />

zu gehen, und<br />

wir hätten es vielleicht<br />

besser bleiben<br />

lassen sollen.<br />

Gelegentliche<br />

Landausflüge hätten<br />

es sicher auch<br />

getan, so wie wir<br />

jetzt gelegentliche<br />

Ausflüge ins Meer<br />

machen – mit oder<br />

ohne Schiff.<br />

Foto: wikimedia commons Bernd Schwage<br />

Pracht-Kandelaber von<br />

Carl Dopmeyer auf der<br />

Königsworther Brücke in Hannover<br />

Nun sitzen wir buchstäblich auf dem Trockenen, müssen<br />

unsere Nahrung mühsam selbst anbauen und haben durchweg<br />

ein mühsameres Leben als die Wasserbewohner. Der<br />

Weg zurück ist aus vielen Gründen ausgeschlossen. Es ist<br />

mir auch kein Fall bekannt, wo die Evolution einen gravierenden<br />

Fehler eingesehen und das Ganze rückgängig<br />

gemacht hätte. Wir sind auf jeden Fall zum Fortschritt verdammt<br />

und schreiten wacker voran. Wohin eigentlich? Dem<br />

Einzelnen ist das nicht bewusst. Ich hoffe, die Gene wissen<br />

es – unser eingebautes Programm. Wäre zu schrecklich,<br />

wenn es ein dem Zufall überlassener Taumel in die Zukunft<br />

wäre, der uns vorantreibt. Russisches Roulett sozusagen.<br />

Es ist wohl so und wird auch so bleiben: Die Vergangenheit,<br />

der Werdegang des Menschen ist weitgehend erforscht,<br />

und es lassen sich klare definitive Aussagen darüber machen.<br />

Aber was dagegen die Zukunft angeht, bleiben alle Vorhersagen<br />

im Bereich von Annahme und Spekulation. Das bedeutet<br />

aber auch, dass der Fantasie über eine glücklichere Zukunft<br />

keine Grenzen gesetzt sind.<br />

Adelheid Knabe<br />

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50 durchblick 1/<strong>2019</strong> 1//<strong>2019</strong> durchblick 51


Unterhaltung<br />

Unterhaltung<br />

Entschleunigung<br />

Eine Siegener<br />

Kurzgeschichte<br />

Foto:Rita Petri<br />

Plötzlich klirrte es. Ein Gast hatte es offenbar eilig<br />

und war so abrupt aufgestanden, dass er die an dem<br />

Tisch vor ihm sitzende Dame anstieß. Diese vollführte<br />

eine Abwehrbewegung und kippte dabei ihr Glas<br />

um, das daraufhin zu Boden fiel. Der Mann, der den Vorfall<br />

verursacht hatte und dessen ausgelöste Hektik gar nicht in<br />

dieses Lokal und zu den in ihm Sitzenden zu passen schien,<br />

entschuldigte sich und die Bedienung eilte mit Kehrblech<br />

und Lappen herbei und sagte: „Kein Problem!“<br />

In den Gesichtern der Gäste konnte man zwar ein gewisses<br />

Verständnis für das ungewollte Malheur ablesen,<br />

jedoch auch zumindest eine mimische Missbilligung der<br />

gestörten kontemplativen Situation. Es machte sich das<br />

Gefühl breit, dass es jetzt für alle an der Zeit sei, zur vorherigen<br />

Verlangsamung zurückzukehren.<br />

Den Mantel hatte ich auf legere Art über die Stuhllehne<br />

gelegt. Meinen Blick ließ ich über die Szenerie in dem<br />

Café gleiten. Außer mir befanden sich fünf weitere Gäste<br />

im Raum, darüber hinaus der Barista hinter dem Tresen<br />

sowie die Bedienung, die sich an der Kasse zu schaffen<br />

machte. Wir hatten uns alle ein freundliches „Hallo“ zugerufen,<br />

als ich wie jeden Nachmittag das Café in der Siegener<br />

Oberstadt betreten hatte, das gleichzeitig eine kleine<br />

Kaffeerösterei beinhaltete. Ich liebte diesen Ort, die persönliche<br />

Atmosphäre des gemütlichen Gastraumes und<br />

nicht zuletzt den hervorragenden Kaffee, den man hier<br />

serviert bekam. Ich beobachtete den Chef des Cafés hinter<br />

der Theke, wie er fachmännisch, jedenfalls nach meiner<br />

Einschätzung, die von einem Gast gewünschte Sorte frisch<br />

gerösteten Kaffees aufbrühte. Man hatte den Eindruck, er<br />

wolle durch den betont verlangsamten Produktionsprozess<br />

von der schonenden Langzeitröstung bis hin zum choreographisch<br />

anmutenden Aufgussritual von sich aus ein<br />

Zeichen der Entschleunigung setzen. Gewissermaßen als<br />

Protest und Gegenentwurf zum Prinzip des sich verbreitenden<br />

Trends des „Coffee to go“, in dessen Name ja bereits<br />

eine Art von Tempoansage enthalten zu sein scheint.<br />

Dieses Ritual hier genoss ich intensiv und war gleichzeitig<br />

fasziniert von der professionellen Ruhe des Barista. „Dein<br />

Kollege kommt heute etwas später!“ Der Satz der jungen<br />

Dame, die heute bediente, riss mich aus meiner genauen<br />

Beobachtung der Zeremonie hinter dem Tresen. „Darf ich<br />

dir schon etwas bringen?“, fragte sie. „Nein, ich warte, bis<br />

mein Freund da ist“, antwortete ich und widmete mich der<br />

Karte, nicht ohne den Barista aus den Augen zu lassen, der<br />

gerade dabei war, das Wasser mit einer kreisenden Bewegung<br />

in den Filter zu gießen. Mit meinem Freund und Kollegen<br />

traf ich mich hier fast jeden Tag, um mit ihm über<br />

die gepflegte Art Kaffee zu trinken, am liebsten aber über<br />

Literatur zu philosophieren.<br />

Auch dies als Gegenentwurf zum schnell getakteten<br />

Verlauf des uns auferlegten Arbeitstages. Stets versuchten<br />

wir beide, uns diese gemeinsame Stunde im Kalender freizuschaufeln,<br />

weil wir uns sagten, dass jegliche Tätigkeit<br />

beruflicher Art im Anschluss an diese bewusst gelebte<br />

Pause sich größerer Intensität erfreuen würde.<br />

In diesem Moment öffnete sich die Tür und mein Kollege<br />

und Freund betrat das Café. In der Hand hielt er ein<br />

Buch, welches er, als er seine Jacke auszog und Platz nahm,<br />

demonstrativ auf den Tisch legte. „Unser John!“, sagte er<br />

nach der Begrüßung, „Ist er nicht faszinierend?“ Ich legte<br />

mein Exemplar desselben Werkes daneben und bestätigte:<br />

„Absolut! Was nehmen wir? Einen brasilianischen Yellow<br />

Bourbon oder einen indischen Monsooned Malabar?“<br />

Mein Freund überlegte kurz und sagte dann: „Den Brasilianischen<br />

würde ich gerne probieren. Ich habe schon öfter<br />

überlegt, ob unser Held damals wohl einen anständigen<br />

Kaffee bekommen hat. Ich vermute eher, er als Engländer<br />

hat nur Tee getrunken.“ Mit Held meinte er John Franklin,<br />

jenen englischen Seefahrer und Hauptfigur im Roman,<br />

der nunmehr in zweifacher Ausführung vor uns auf dem<br />

Tisch lag. Wir hatten es zu unserem Ritual gemacht, in der<br />

Mittagspause beim Kaffee einen Austausch über Literatur<br />

zu pflegen. Dabei war es uns wichtig, die einstündige<br />

Pausenzeit durch bewusst zelebrierte Entschleunigung<br />

einer zumindest gefühlten Ausdehnung zuzuführen. Und<br />

welches Buch konnte die Atmosphäre in diesem Café wohl<br />

stärker unterstützen als Sten Nadolnys Roman „Die Entdeckung<br />

der Langsamkeit“! Nadolny erzählt das Leben John<br />

Franklins als das eines besonderen Menschen, der schon<br />

in seiner Kindheit durch große Langsamkeit auffiel. Eine<br />

Eigenschaft, die ihn zum Außenseiter machte, die ihm<br />

aber später, als er als Marineoffizier die Verantwortung für<br />

Schiff und Besatzung innehatte, zugutekommen sollte.<br />

Dieses Gefühl der bewussten Entschleunigung beim<br />

Plaudern im Café versuchten wir in die zweite Hälfte unseres<br />

Arbeitstages hinüberzuretten. Während des entspannenden<br />

Austausches beim Kaffeegenuss erzählten wir uns<br />

gegenseitig unsere Eindrücke und Empfindungen nach der<br />

Lektüre des Buches, die wir uns stets sozusagen als Hausaufgabe<br />

für das nächste Treffen auferlegt hatten. So genossen<br />

wir in Ruhe unseren Kaffee und durchlebten gleichzeitig<br />

intensiv die Passagen des Romans, wobei wir auch hier<br />

darauf bedacht waren, die jeweilige Szene keinesfalls nur<br />

abzuhandeln, sondern diese in einer Art Zeitlupe Revue<br />

passieren zu lassen.<br />

Wir rührten zum wiederholten Male den restlichen<br />

Kaffee um, als wollten wir den notwendigen und bevorstehenden<br />

Aufbruch noch weiter hinauszögern, genossen<br />

den letzten Schluck und gaben der Kellnerin durch einen<br />

stummen Impuls zu verstehen, dass wir bezahlen wollten.<br />

Die junge Dame nahm das Geld entgegen, wir bedankten<br />

uns bei ihr und dem Barista und verließen gemächlichen<br />

Schrittes mit einem „Bis morgen!“ das Café in der Siegener<br />

Oberstadt. „Motto?“, fragte ich wie jedes Mal. Damit<br />

meinte ich das Schlussritual, jeweils ein Zitat aus dem<br />

Buch, mit dem wir uns wieder auf den Weg zu unseren<br />

Arbeitsplätzen machten. „Dreimal hinsehen, einmal handeln!“,<br />

sagte ich und mein Kollege antwortete: „Die Ungeduld<br />

der anderen aushalten!“<br />

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52 durchblick 1/<strong>2019</strong> 1//<strong>2019</strong> durchblick 53


Faszination Eisenbahn<br />

Ich bin mein ganzes Leben lang gern damit gefahren...<br />

Foto: Eva K., CC BY-SA 2.5, https://<br />

commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2164948<br />

Eisenbahn, so sagte man, als ich ein Kind war, heute<br />

sagt das niemand mehr. „Eisenbahner“ war einmal<br />

eine Berufsbezeichnung, die für manche mit einem<br />

gewissen Stolz oder Respekt verbunden war. Mein Vater<br />

war Eisenbahner – ob er stolz darauf war? Ich glaube nicht.<br />

Es war einfach normal für ihn, denke ich. Ein Auto hatten<br />

wir nicht; mein Vater, vor dem ersten Weltkrieg geboren,<br />

hatte gar keinen Führerschein, Autos waren ihm sein Leben<br />

lang fremd, irgendwie auch verdächtig, wie es manchmal<br />

schien, etwas Unsolides.<br />

Aber mein Vater reiste gern – also war die Bahn unser<br />

Weg in die Welt, als ich Kind war. Respektvoll staunend<br />

stand ich als Kind auf dem Bahnsteig, neben den rot lackierten<br />

Speichen der Antriebsräder, die größer schienen<br />

als die Erwachsenen um mich herum. Im Leerlauf war<br />

langsames, rhythmisches Schlagen von Metall auf Metall<br />

zu hören, vom Schmieröl leicht gedämpft, wechselnd<br />

mit dem rhythmischen Zischen der Ventile oben an der<br />

Lok. Wenn dann die Räder sich unter lautem Brausen des<br />

Dampfes allmählich zu drehen begannen, entwich bei kaltem<br />

Wetter aus den Ventilen unten an der Lok eine weiße<br />

Dampfwolke und es konnte geschehen, dass die Menschen<br />

darin für kurze Zeit nahezu unsichtbar wurden, bis sich der<br />

Dampf auflöste.<br />

„Verreisen“ – das hieß damals: mit der Bahn zu fahren,<br />

und es war immer spannend, manchmal aufregend, es führte<br />

heraus aus dem nur zu gut Bekannten, dem engen Kreis<br />

des Elternhauses und der Kleinstadt zu Neuem, Unbekannten,<br />

es führte meistens in den Süden, dorthin, wo in der<br />

Eisenbahnerkantine stämmige Kellnerinnen an jeder Hand<br />

zwei oder drei riesige Bierkrüge an die Tische trugen, wo<br />

unbekannte und schon deshalb willkommene Gerichte auf<br />

merkwürdig rechteckigen, in drei Bereiche unterteilten<br />

Tellern aus dickem Porzellan einzeln auf den Tisch kamen,<br />

es führte zu romantischen Fachwerkstädtchen, oder zu einer<br />

nach Heu duftenden Pension im Allgäu.<br />

Manche familiären Gewohnheiten und Einschränkungen<br />

waren nun aufgehoben, es wurde improvisiert – als<br />

Eisenbahnerkinder mit ihren Eltern durften wir in der<br />

1. Klasse reisen, und für eine Nachtfahrt in den Süden<br />

Deutschlands oder nach Österreich ließen sich im Abteil<br />

der 1. Klasse die drei Paare gegenüberliegender Sitze zu<br />

einer großen Liegefläche ausziehen, welch ein Komfort.<br />

Oft stand ich während der Reise am Ende des Waggons<br />

in der Nähe der Tür vor der Karte des deutschen Streckennetzes,<br />

verfolgte den Weg des Zuges und dachte mir andere<br />

Reisen aus. So prägte sich mir die Topografie Deutschlands<br />

nahezu von selbst ein.<br />

Für den 12- oder 13jährigen waren die Dampflokomotiven<br />

auch die ersten Objekte einer erwachenden Leidenschaft:<br />

auf dem nahen Betriebsgelände wurden sie mit<br />

großer Ernsthaftigkeit fotografiert, zunächst noch mit der<br />

6x9-Klappkamera des Vaters. Es galt den richtigen Moment<br />

zu erwischen, wenn die Loks richtig Dampf machten<br />

und sich damit in Szene setzten. Es waren wohl die letzten<br />

ihrer Art, die noch in Betrieb waren.<br />

In die benachbarte Großstadt fuhr<br />

man regelmäßig zweimal im Jahr<br />

zum Einkaufen von Kleidung, dies<br />

aber mit einem jener dunkelrot lackierten,<br />

aus höchstens zwei Wagen<br />

bestehenden und rundum verglasten<br />

Züge, die Schienenbus oder Triebwagen<br />

genannt wurden. Auch sie gibt sie<br />

schon lange nicht mehr. Ich bin gern<br />

mit diesen Triebwagen gefahren, weil<br />

ich meistens weit vorne sitzen und<br />

am Fahrer vorbei nach vorne schauen<br />

konnte; das Gefühl, wie es sein könnte,<br />

den Triebwagen zu fahren, wurde<br />

noch gesteigert, wenn mein Vater<br />

beim Zugführer erreichte, dass ich auf einem der beiden<br />

kleinen Sitze links und rechts von ihm sitzen durfte. Wie<br />

stolz war ich dann für eine halbe Stunde!<br />

Ich bin immer gern mit der Bahn gefahren, weil Aussicht<br />

bestand auf Neues, Unbekanntes, es war stets spannend.<br />

Schon der Blick aus dem Fenster bot neben Vertrautem<br />

immer wieder Neues: im Südwesten Deutschlands<br />

waren viele Gebäude anders als bei uns, rötlich und unverputzt<br />

etwa. Nach Stunden der Reise ferne Hügel und Berge:<br />

das musste der Schwarzwald sein! Was könnte dahinter<br />

sein? Man konnte ins Träumen kommen...<br />

Ich bin immer gern Bahn gefahren, weil ich selbst nicht<br />

viel dabei tun musste. Einmal im Zug sitzend, war für mich<br />

gesorgt, ich musste auf nichts achten außer darauf, rechtzeitig<br />

wieder auszusteigen. Und da ich nichts zu tun hatte und<br />

mich um nichts kümmern musste, genoss ich die köstliche<br />

Freiheit zu schauen oder gar nichts zu tun. Natürlich hatte<br />

ich etwas zu essen bei mir, meistens ein selbst gefertigtes<br />

Butterbrot, wie ich es in der Kindheit, als ich noch mit den<br />

Eltern reiste, gelernt hatte. Ein Butterbrot auszupacken, womöglich<br />

noch ein hartes Ei und eine Tomate dazu, gehört bis<br />

heute für mich noch zu einer gelungenen Bahnreise.<br />

Ich bin immer gern Bahn gefahren, weil es viel zu sehen<br />

gab, manchmal auch zu staunen. In meiner ersten Zeit<br />

als Student bin ich häufig die Mittelrheinstrecke gefahren<br />

und habe es immer wieder genossen, den Verlauf des Rheins<br />

von Fenster aus zu verfolgen, die Weinberge und die Burgen<br />

vorbeiziehen zu lassen, und meistens habe ich den Genuss<br />

noch gesteigert, indem ich rechtzeitig in den Speisewagen<br />

gewechselt bin und mir den Luxus einer Tasse Kaffee gegönnt<br />

habe. Der Kaffee kam in einer bauchigen Tasse aus<br />

robustem Porzellan, und seine braune Oberfläche schaukelte<br />

im Takt des Zuges. Bis Koblenz war die Tasse längst leer,<br />

aber ich hatte einen guten Grund, am weiß gedeckten Tisch<br />

am Fenster zu sitzen und doppelt zu genießen.<br />

Manchmal war ich es leid nur zu anzuschauen, was schon<br />

auf gleicher Höhe mit mir war, und wollte sehen, was entgegenkam,<br />

auf was der Zug hinzurollte. Besonders an warmen<br />

Tagen war es ein Genuss, in dem Gang, der die Abteile entlang<br />

führte, am heruntergeschobenen Fenster zu stehen und<br />

mit der gebotenen Vorsicht den Kopf hinaus in den Fahrtwind<br />

zustrecken. Ein wenig Nervenkitzel war wohl auch<br />

dabei. Nie habe ich es damals versäumt, bei der Einfahrt<br />

nach Köln über die Hohenzollernbrücke<br />

auf der linken Seite<br />

aus dem geöffneten Zugfenster<br />

nach vorn zu schauen: die erhabene<br />

Symmetrie des gotischen<br />

Chores hat mich jedesmal fasziniert,<br />

wenn der Zug, von Osten<br />

kommend, genau auf die Mitte<br />

des Doms zu fährt, bevor er im<br />

letzten Moment nach rechts in<br />

den Bahnhof einbiegt.<br />

Wahrscheinlich bin ich<br />

auch immer gern Bahn gefahren,<br />

weil sich mit dem In-<br />

Bewegung-Setzen des Zuges<br />

– vorausgesetzt, es ist nicht zu eng oder laut - eine gewisse<br />

Leichtigkeit einstellt. Zeitweise bin ich regelmäßig die zwei<br />

Stunden in meine Heimatstadt gefahren, um mich um meine<br />

alte Mutter zu kümmern; dabei habe ich häufig etwas zu arbeiten<br />

mitgenommen. Ich war dann viel rascher fertig damit,<br />

zu lesen, was zu erarbeiten war, und schneller waren Entscheidungen<br />

getroffen, als dies zuhause in meinem Arbeitszimmer<br />

geschehen wäre. Es scheint mir, dass die Bewegung<br />

im geschützten Raum eines Zuges den Geist lockerer macht.<br />

Wenn ich heute längere Strecken mit der Bahn fahre,<br />

habe ich in der Regel nichts an Arbeit mehr bei mir, vielleicht<br />

eine Tageszeitung oder ein Buch, das ich schon länger<br />

lesen wollte – auch dann tritt die beschriebene Leichtigkeit,<br />

ein Gefühl von Freiheit, rasch ein – vielleicht weil die unbearbeiteten<br />

Themen, die unerledigten Aufgaben, die nicht<br />

durchgesehenen Papierstapel zuhause geblieben sind.<br />

Heute fahren die Züge auf manchen Strecken mit einer<br />

Geschwindigkeit, die ich mir in meiner Jugend nicht<br />

vorstellen konnte; und ich liebe es, mit schnellen Zügen<br />

zu fahren. Eine hohe Geschwindigkeit, der ich mich überlassen<br />

kann, bei der ich – anders als beim Autofahren –<br />

die Kontrolle abgeben kann, auf die ich jedenfalls keinen<br />

Einfluss habe, kann ich gut genießen – so etwa beim Start<br />

eines Jets, aber auch schon im ICE auf einer Hochgeschwindigkeitsstrecke<br />

kann ich mich der Geschwindigkeit<br />

einfach hingeben und die leichten Empfindungen der<br />

Schwerkraft, die mich vielleicht ein wenig den Sitz drückt<br />

Längst auf dem Abstellgleis: Schienenbus<br />

bzw. Triebwagen der Baureihe 798<br />

oder hin und wieder, nicht zuviel natürlich, leicht seitwärts<br />

schaukelt, als angenehm erleben. Friedrich Ochsmann<br />

54 durchblick 1/<strong>2019</strong> 1//<strong>2019</strong> durchblick 55


Portrait<br />

Portrait<br />

Henrike Weiand<br />

Günter Schrenk<br />

Jahrgang: 1948, geboren in Erndtebrück,<br />

Beruf: Einzelhandelskauffrau<br />

Ein Tagebuch mit verschlüsseltem Code und Sound war<br />

in den letzten Jahren der Verkaufsschlager für Mädchen.<br />

Neben dem Einhorn in allen Variationen. Und die<br />

Jungen griffen immer wieder eher nach technischem Spielzeug<br />

– wie Lego und Playmobil, erzählt Henrike Weiand,<br />

die bis vor kurzem die Buchhandlung, mit Schreibwaren<br />

und Spielzeug im Angebot, in Erndtebrück führte.<br />

Für Henrike war diese Buchhandlung, die sie bereits mit<br />

18 Jahren übernahm, der Lebensmittelpunkt bis zum 5. Januar<br />

<strong>2019</strong>. Dieses besitzergeführte Geschäft wurde 1908 nahe<br />

der Volksschule von ihren Urgroßeltern Wilhelm und Sophie<br />

Weyandt gegründet. Da ihre Mutter weniger Interesse an<br />

diesem Geschäft hatte, übernahm Henrike Weiand 1966 den<br />

Buchladen, konnte auf ihre Hilfe bauen. Clever war Henrike<br />

schon immer und sie schaffte es, die Hürden, die ihr als damals<br />

noch nicht Volljährige in den Weg gelegt wurden, mit Tricks<br />

zu nehmen. Alle Veränderungen im Literaturgeschmack hat<br />

sie über Jahrzehnte mitgemacht: Von religiöser Literatur bis<br />

zu den Lore-Romanen, die sich seinerzeit gut verkauften, bis<br />

hin zur Krimischwemme mit Fitzek-Büchern und Co.<br />

Irgendwann nahm sie auch Schreibwaren und Spielzeug<br />

in ihr Programm auf und öffnete so die Tür für Kinder und<br />

Teenager. Das Spielzeug durfte man auch aus- und anpacken,<br />

was sonst nicht erlaubt war. Nach der Schule stürmten<br />

ihre jungen Besucher den Laden und konnten hier erstmal<br />

den Schulstress vergessen. „Goldig war, dass mir immer<br />

wieder kleine Briefchen und Geschenke mitgebracht wurden,<br />

um auch mir eine Freude zu machen“, begeistert sich<br />

Henrike Weiand noch heute. Entsetzt waren „ihre“ Kinder<br />

als sie erfuhren, dass sie schließt und haben gefragt, wo sie<br />

jetzt hinsollen.<br />

Natürlich war die Buchhandlung Weiand auch für alle anderen<br />

ein Treffpunkt, wenn es um Bücher ging. Immer konnte<br />

Henrike persönlich beraten und gute Tipps geben, auch außerhalb<br />

der Literatur. Die Buchhandlung war ein Anlaufpunkt<br />

mehr oder weniger für gesamte Gemeinde Erndtbrück.<br />

Ihr persönliches Lieblingsbuch, das sie auch x-mal verkauft<br />

hat, ist der Roman „Rote Sonne“ von Barbara Wood.<br />

Für Senioren kann sie spontan kein Buch oder Ratgeber<br />

empfehlen. Zu unterschiedlich sind die Interessen.<br />

Bis vor einiger Zeit hat sie sich gern mit Nordic Walking<br />

fit gehalten. Nach einer Knieoperation geht das nun nicht<br />

mehr und sie musste auch über die Zukunft ihres Geschäfts<br />

nachdenken. Ihre Söhne haben sich für technische Berufe entschieden.<br />

So musste sie nun nach über 100 Jahren den Traditionsladen<br />

an der Siegener Straße schließen. Was ihr natürlich<br />

sehr schwer gefallen ist. Ausschlaggebend war natürlich auch<br />

die Konkurrenz des Online-Handels, wo auch Spielzeug und<br />

Bücher rund um die Uhr verfügbar sind.<br />

Gegen E-Books hat sie heute nichts mehr und benutzt<br />

inzwischen selbst eins. Ebenso lässt sie sie sich im Haus<br />

und Garten nicht nur von ihrem Mann, sondern auch vom<br />

Robotermäher und -staubsauger helfen.<br />

Für die Zukunft hat Henrike Weiand auch schon Pläne.<br />

Aber erstmal sucht Abstand und will in die Sonne Ägyptens<br />

fliegen. Eine Nilfahrt ist schon gebucht.<br />

●<br />

Mittwochs punkt 8:00 Uhr steht Günter Schrenk seit<br />

nun genau zehn Jahren (er hat im März sein 10jähriges<br />

Jubiläum) am Einkaufzentrum in Erndtebrück<br />

und wartet mit dem Bürgerbus auf seine Fahrgäste.<br />

Beim Einsteigen hilft er Senioren, meist Seniorinnen, mit<br />

Rollator und Taschen. Hat auch immer ein Lächeln und ein<br />

offenes Ohr für seine Gäste, soweit es der Verkehr erlaubt.<br />

Denn im Alter wird mobil sein immer schwieriger, zumal<br />

auf dem Land. Auch junge Frauen ohne Auto sind froh, mit<br />

dem Bürgerbus ihre Termine wahrnehmen zu können. Und<br />

seit wenigen Jahren fährt er auch Asylanten - meist Familien<br />

mit kleinen Kindern – die er nach einem kurzen Anruf in ihrem<br />

Heim abholt und später an den Fahrplan angepasst wieder<br />

zurück bringt. Die Dankbarkeit seiner Fahrgäste macht<br />

Günter Schrenk glücklich. Alle sind froh, einmal nicht auf<br />

Familie oder Nachbarn und Freunde angewiesen zu sein,<br />

um etwas zu unternehmen.<br />

Seinerzeit wurde er als Wassermeister der Gemeinde<br />

beim Austausch einer Wasseruhr vom Hausbesitzer angesprochen,<br />

ob er nicht Lust habe, beim Bürgerbusverein als<br />

Fahrer ehrenamtlich mitzumachen. Gesagt, getan. Beim<br />

TÜV in Siegen erwarb er seinen Personenbeförderungsschein<br />

und nun im Ruhestand konnte es losgehen. Eine<br />

Fahrerin und neun Fahrer teilen sich den Fahrdienst, der<br />

strikt nach Fahrplan aber auch schon mal flexibel festgelegt<br />

wird. Er ist ein fröhlicher Mensch. Mit einem verschmitzten<br />

Lachen erzählt er von seiner Arbeit aber auch vom Bürgerbusverein.<br />

Hier arbeiten Teamplayer zusammen und er fühlt<br />

sich in dieser Gemeinschaft sehr wohl. Über 100.000 Fahrgäste<br />

waren seit 2005 mit dem Bus unterwegs. Die Fahrleistung<br />

von insgesamt fast 600.000 km macht es erforderlich,<br />

dass für <strong>2019</strong> nun schon bald der dritte Bus geliefert<br />

wird. Der Kleinbus darf maximal 8 Personen plus Fahrer<br />

befördern. Den Bus finanziert wie vorher auch das Land<br />

Nordrhein-Westfalen. Auch Sponsoren beteiligen sich an<br />

der Finanzierung und die Arbeit der Ehrenamtlichen kann<br />

nicht genug geschätzt werden. Spenden, Mitgliedsbeiträge<br />

und ein geringer Fahrpreis (1 Euro bis 1,50 Euro) fließen in<br />

die Kasse des Vereins. Der Bürgerbus in Erndtebrück steht<br />

glücklicherweise über Nacht in einer Halle des Autohauses<br />

Müller, wo auch unentgeltlich kleinere Reparaturen durchgeführt<br />

werden.<br />

Das Konzept des „Buurtbus“ (Bürgerbus) wurde erstmals<br />

1977 in den Niederlanden entwickelt, um Lücken im<br />

öffentlichen Nahverkehr auszugleichen. Bald übernahm<br />

man in Deutschland diese Idee. So wie Günter Schrenk berichtet,<br />

ist es in Erndtebrück schwierig, Fahrer-Nachwuchs<br />

zu finden. Er freut sich über Jung-Senioren, die gerne beim<br />

Bürgerbusverein mitmachen würden!<br />

Gern ist Günter Schrenk in der Natur unterwegs und genießt<br />

das schöne „Witti-Land“. Seit 40 Jahren ist er als Jäger<br />

Jahrgang: 1945, geboren in Hemschlar bei Bad Berleburg,<br />

seit 1973 in Erndtebrück, Beruf: Wassermeister<br />

in einem nahe gelegenen Waldrevier unterwegs. Doch die<br />

Ruhe im Wald wird immer mehr von Joggern und Mountainbikern<br />

gestört. Jetzt hat er sich ein Motorrad gekauft<br />

und plant für den Frühling Touren durch sein Wittgenstein.<br />

Texte: Tessie Reeh; Fotos: Rita Petri<br />

56 durchblick 1/<strong>2019</strong> 1//<strong>2019</strong> durchblick 57


Aus der großen weiten Welt zurück in die Provinz<br />

Das Cumberland-Hotel mit 3000 Betten im Westend von London ist eines der größten Hotels<br />

in der Gegend um den Marbel-Arch und der Park Lane.<br />

Hätte, hätte, Fahrradkette ist ein Schlagwort, das<br />

ständig benutzt wird. Ich ertappe mich immer wieder<br />

dabei, mich zu fragen: Hätte ich dieses oder<br />

jenes anders entschieden, wäre dann mein Leben völlig anders<br />

verlaufen? Vielleicht sogar schöner und interessanter<br />

oder erfolgreicher?<br />

Anfang des Jahres 1960 war ich im Cumberland-Hotel<br />

(3000 Betten) im Westend von London angestellt, wohin<br />

mich eine Ausbildung im größten und besten Hotel der<br />

Stadt Siegen, in anderen großen und namhaften Hotels Europas<br />

und viel Glück sowie die richtige Strategie gebracht<br />

hatten. Im Rahmen meiner Tätigkeit dort wurde ich auch<br />

zusammen mit einer franko-kanadischen Kollegin in den<br />

Buckingham-Palast geschickt. Der Buckinham Palast wurde<br />

1703 von dem gleichnamigen Herzog erbaut und ist seit<br />

1873 Royaler Amtssitz. Anlass meiner damaligen Tätigkeit<br />

im Palast war der Staatsbesuch von General de Gaulle bei<br />

der Königin in London. In England kommt man Gästen mit<br />

anderer Muttersprache nicht entgegen. Man erwartet, dass<br />

diese die englische Sprache beherrschen. Nur Mary und ich<br />

aus dem Hotel sprachen französisch. Schlimm genug, dass<br />

wir nur zwei waren bei der Größe des Hotels. Es sollte von<br />

Seiten des Hotels daher eine Art Anerkennung sein.<br />

Im Palast aber sahen wir weder die Königin noch den<br />

General de Gaulle, sondern wurden vom Majordomus, Mr.<br />

Duddigan, empfangen. Dieser zeigte uns den fertig eingedeckten<br />

Thronsaal mit Blumenschmuck in den Farben der<br />

französischen Trikolore und einen Teil der Sammlung der<br />

Königin, besonders die mitgebrachten Staatsgeschenke<br />

aus aller Herren Länder.<br />

Dumm gelaufen<br />

Mir war aufgefallen, dass alles Catering um die königliche<br />

Familie und den Palast immer vom Cumberland-Hotel<br />

ausging. Wer sich vom Personal in irgendeiner Form verdient<br />

gemacht hatte, durfte für die königliche Familie tätig<br />

werden, wie z.B. meine Kollegin und Freundin Taimi aus<br />

Turku in Finnland, die jedes Jahr die Garden-Party der Königin<br />

betreute. Auf diese Garden-Partys waren Bürger des<br />

Landes eingeladen, die sich im Jahr zuvor einen Namen<br />

gemacht hatten. Sie wurden mit einem Handschlag der Königin<br />

geehrt und machten dabei einen Hofknicks. Andere<br />

wurden zum Ritter oder zur Dame geschlagen und konnten<br />

sich danach ,,Sir“ oder ,,Lady“ nennen. Wenn man im<br />

Cumberland-Hotel beschäftigt war, befand man sich praktisch<br />

,,en Famille“.<br />

Diese Zusammenhänge habe ich erst sehr viel später bemerkt.<br />

Sie gingen auf die Schlacht bei Königgrätz im Jahr<br />

1866 zurück: In dieser Schlacht hatten sich das Königreich<br />

Hannover und die Habsburger zusammengetan, um gegen<br />

die Preußen zu kämpfen. Leider aber siegten die Preußen.<br />

Der König von Hannover musste nach Österreich ins Exil<br />

gehen. Er baute dort noch einige Paläste, blieb aber Exkönig.<br />

Die Preußen übernahmen die Hannoverschen Lande.<br />

Den Kronprinzen von Hannover aber konnte man<br />

schlecht Ex-Kronprinz nennen. Aus ihm wurde der Herzog<br />

von Cumberland nach der gleichnamigen Provinz in<br />

England. Die Hannoveraner waren Welfen. Und in England<br />

gab es auch Welfen, z. B. Königin Viktoria. Man hat<br />

wahrscheinlich viel Hannover-Vermögen nach England<br />

transferiert, denn man befand sich ,,en Famille“. Das Cumberland-Hotel,<br />

das Piccadilly-Hotel und das Strand-Hotel<br />

Foto: Sammlung Loos, Archiv Burkhard Schneider<br />

Aus dem Siegerland<br />

im Zeitungs-Viertel Fleet-Street sowie drei Cornerhouses<br />

(hier wurden nur Salatbüffets serviert) und unzählige Tea-<br />

Shops in und um London herum waren zur Lyons-Company<br />

zusammengefasst worden. Ins Deutsche übersetzt heißt das<br />

,,Löwengesellschaft“. Und es würde mich überhaupt nicht<br />

wundern, wenn hier ,,Heinrich der Löwe“ (auch ein Welfe)<br />

der Namensgeber war. Die Königin spricht immer von ,,der<br />

Firma‘, wenn sie ihre Paläste, zahlreiche andere königliche<br />

Immobilien und Hotel- und Industriebeteiligungen meint.<br />

Damals lud mich Mr. Duddigan, der Majordomus des<br />

Palastes, in seine Familie (Frau und vier Söhne) nach Windsor<br />

ein. Mr. Duddigan war ein stattlicher Mann, der eine natürliche<br />

Autorität ausstrahlte und sich uns gegenüber sehr<br />

freundlich verhielt. Vielleicht wollte er mich kennen lernen<br />

wegen meines ,,Deutschseins“, denn seine Arbeitgeber waren<br />

ja auch überwiegend Deutsche und sprachen auch fast<br />

akzentfrei Deutsch. Oder wollte er mich kennen lernen, weil<br />

in meinen Personal-Papieren, die vom Hotel in den Palast<br />

geschickt worden waren, ,,römisch-katholisch“ stand? Iren<br />

sind strenge Katholiken. Vielleicht fühlte er sich in der anglikanischen<br />

Gesellschaft als Außenseiter. Der Palast hat 450<br />

Beamte am Hof, die spießig und altmodisch, zugleich aber<br />

stolz auf ihre Zugehörigkeit zum Königshaus. Ganz sicher<br />

aber hätte mir Mr. Duddigan eine Führung durch Windsor<br />

Castle gewährt, denn diese Kompetenzen hatte er.<br />

Hätte ich damals die Einladung angenommen, hätte ich<br />

heute bei der Royalen Hochzeit von Prinz Harry mit Meghan<br />

Markle in Windsor Castle ein besseres Hintergrundwissen<br />

gehabt.<br />

Ich nahm Mr. Duddigans Einladung nicht an, sondern<br />

kehrte Ende des Jahres 1960 nach Siegen zurück mit dem<br />

Plan, bei der damals bekannten Sprachenschule Dr. Bode<br />

Abschlüsse in der englischen, französischen und italienischen<br />

Sprache zu machen.<br />

Zurück im Siegerland erlebte ich die größte Umstellung<br />

meines Lebens: Die Veränderung von der Millionenmetropole<br />

Londons in die Enge der Provinz war mir sehr schwer<br />

gefallen. <br />

Erna Homolla<br />

Zurück in Siegen<br />

Eine Theatervorstellung über Demenz<br />

Im Foyer des Lÿz sind drei Stationen eines Demenzparcours aufgebaut.<br />

Eine Veranstaltung des<br />

Katholischen Bildungswerks Siegen-Wittgenstein<br />

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57072 Siegen<br />

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11. April <strong>2019</strong><br />

19.00 Uhr<br />

Einlass 18 Uhr<br />

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58 durchblick 1/<strong>2019</strong><br />

1//<strong>2019</strong> durchblick 59


Historisches aus dem Siegerland<br />

Die Fahnenflüchtigen<br />

von Obersetzen<br />

Es war im Jahre 1913, also ein Jahr vor Beginn des<br />

ersten Weltkrieges, als auf den Bergen überall in<br />

Deutschland Feuer angezündet wurden. Diese sollten<br />

daran erinnern, dass Napoleons Herrschaft vor 100 Jahren<br />

beendet worden war. Auch im Siegerland brannten viele solcher<br />

Feuer. In dem kleinen Örtchen Obersetzen leuchteten<br />

bei Dunkelheit die Flammen auf der Bergeshöhe.<br />

Obersetzen war 1913 ein kleines Dörfchen und hatte<br />

310 Einwohner. Weder Wasserleitung noch Gasanschluss<br />

waren vorhanden. Es lag abseits der Heerstraße, kein Omnibus<br />

oder Straßenbahn durchquerten den idyllischen Ort.<br />

Er lag hinter den Bergen, versteckt in einem stillen Winkel,<br />

nur Wanderburschen lernten das saubere Dörfchen und seine<br />

Bewohner kennen. Bis zur kommunalen Neugliederung<br />

im Jahr 1966 gehörte der Ort zum Amt Netphen und wurde<br />

am 1. Juli 1966 ein Stadtteil der neuen<br />

Stadt Hüttental. Mit der Gebietsreform<br />

vom 1. Januar 1975 fiel Hüttental mit<br />

dem Ortsteil Obersetzen an Siegen.<br />

Aber zurück ins Jahr 1913, als folgende<br />

Geschichte von Siebels Patte,<br />

Erzähler historischer Geschichten aus<br />

Obersetzen, die Runde machte.<br />

„Als ‚Napoleon der 1.“ den Angriff<br />

auf Russland vorbereitete, mussten<br />

auch die Männer aus dem Siegerland<br />

dem Stellungsbefehl Folge leisten. Unsere<br />

beiden Protagonisten sollten sich<br />

in der Hauptstadt des Großherzogtums<br />

Bergen melden, zu dem auch das<br />

Siegerland gehörte. So machten sich<br />

Stutte und Siebel, zwei junge Männer<br />

aus Obersetzen, im Jahr 1813 auf den<br />

Weg nach Düsseldorf.“ Siebel sagte:<br />

Siegen - Obersetzen heute<br />

Foto: Heimatverein Setzen e.V.<br />

„Was Gutes wird der Großherzog nicht vorhaben“. Napoleon<br />

wollte gegen Russland ziehen und die wehrfähigen<br />

Männer seiner eroberten Länder mit in den Krieg nehmen.<br />

,,Napoleon wird wohl nicht so dumm sein und sein Heer<br />

in das weite Eisland führen, das kaum ein Mensch kennt“,<br />

antwortete Stutte.<br />

Hören und Sehen verging den beiden, als sie die vielen<br />

Menschen in Düsseldorf sahen. In der Kaserne wurden<br />

sie in das Heer eingegliedert, doch sagte man ihnen nicht,<br />

wohin die Reise gehen sollte. Alle Leute sprachen in der<br />

Stadt vom Krieg gegen Russland. ,,Itz awer ab durch de<br />

Hembern“, flüsterte Stutte seinem Freund zu.<br />

Sie entfernten sich und eilten durch das Gebirge der Heimat<br />

zu. Übrigens gab es viele Deserteure zu jener Zeit. Am<br />

übernächsten Tag gelangten sie über den Haardter Berg und<br />

Das wollten Stutte und Siebel nicht, mit Napoleon gegen Russland ziehen.<br />

60 durchblick 1/<strong>2019</strong><br />

versteckten sich spät abends bei ihren Familien in ihrem<br />

Obersetzen. In aller Frühe brachen sie noch vor dem Morgengrauen<br />

auf, jeder mit einem Sack voller Esswaren und<br />

Geräten. Sie schlichen leise und unbeobachtet aus dem Dorf,<br />

an den Kuhställen vorbei, durch dichtes Gestrüpp bis in die<br />

Fuchsesdelle, dort stellten sie ihre Säcke ab. In einem versteckten<br />

Schürfloch richteten sie sich, soweit wie möglich,<br />

wohnlich ein. Nur bei Dunkelheit ließen sie sich von ihrem<br />

eingeweihten Freund, dem Hirten Michael, versorgen. Er<br />

brachte ihnen jeden zweiten Tag auf unterschiedlichen<br />

Wegen alles Notwendige und unterrichtete sie gleichzeitig<br />

mit neuen Nachrichten. Er wusste nicht viel, aber dass Napoleons<br />

Riesenheer den Weg nach Russland angetreten hatte,<br />

war auch im Siegerland bekannt.<br />

Eines Abends erschien Michael aufgeregt und warnte:<br />

„Versteckt euch gut, vier Häscher Napoleons suchen<br />

Fahnenflüchtige, sie haben mit ihren Bajonetten das Heu<br />

zerstochen und hineingeschossen. Eure Eltern haben sie<br />

wie Vieh durch ihre Häuser getrieben. Das ganze Dorf<br />

hatte Angst, dass sie sie Eltern erschießen würden. Wir<br />

haben sie aber in Sicherheit gebracht.“<br />

Dem Bericht des Hirten hörten die beiden wutbebend<br />

zu. Als sie hörten, dass die schlimmeren der beiden Menschenschinder,<br />

Fahnenflüchtige auch in Kredenbach suchen<br />

wollten, beschlossen Stutte und Siebel, die beiden<br />

Haudegen zu beseitigen. Mit Säbel und Gewehr bewaffnet<br />

eilten sie durch das enge Gesträuch auf die Höhe, von<br />

wo man das Ferndorftal sehen konnte. Hier schlichen sie<br />

sich über einen Pfad in Richtung Kredenbach und warteten<br />

unterwegs auf die französischen Häscher. Die sind<br />

nie in Kredenbach angekommen.<br />

1813 war ein verheerendes kriegerisches Jahr, bis ins<br />

Siegerland hinein. In der Völkerschlacht bei Leipzig fielen<br />

damals über 90 000 Soldaten und unzählige zivile Opfer.<br />

Sie starben innerhalb von nur vier Tagen. Es war die bis<br />

dahin größte Schlacht in Europa. Im Siegerland waren viele<br />

Franzosen einquartiert, die große Unruhe in die Bevölkerung<br />

brachten. Später kamen Heerscharen von Russen und<br />

Kosaken, die untergebracht und verpflegt werden mussten.<br />

Die Erzählung von Siebels Patte ging folgendermaßen weiter:<br />

„Wenn auch die Zeit der Franzosen langsam im Siegerland<br />

zu Ende ging, hatten Napoleon oder besser gesagt seine<br />

Leute immer noch die Spürnasen im Lande.“ Der Hirte Michael<br />

tat sich eines Tages im betrunkenen Zustand wichtig.<br />

Er verriet die beiden Obersetzer. Als er merkte, was er angerichtet<br />

hatte, war es fast zu spät. Glücklicherweise drang<br />

zur gleichen Zeit die erfreuliche Nachricht nach Obersetzen,<br />

dass die Preußen Napoleon zurückgedrängt hätten. Die<br />

Franzosen verließen das Siegerland. Nach einiger Zeit wagten<br />

sich Stutte und Siebel wieder in ihr Dorf.<br />

Später zogen sie noch, nun aber freiwillig, gemeinsam<br />

mit vielen anderen Siegerländern, in den Krieg gegen Napoleon.<br />

Sie kamen, so erzählte man, bis ins Franzosenland,<br />

wo sie sie tapfer gekämpft haben sollen.<br />

Heinz Bensberg<br />

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Erinnerungen an Herbert Böcher<br />

Der Siegener trug zur Hebung des deutschen Ansehens in der Welt bei<br />

Start zum 1000-m-Endlauf bei den Deutschen Kampfspielen 1922 in Berlin; ganz rechts Herbert Blöcher.<br />

Es gab einmal eine Zeit, da kannte man nur ein einziges<br />

Informationsmedium, das allen Menschen zugängig<br />

war. Dieses Medium war die Zeitung. Das Radio<br />

steckte noch in den Kinderschuhen und ans Fernsehen dachte<br />

man noch nicht. Und wenn die schreibende Zunft damals<br />

über sportliche Ereignisse berichtete, dann ähnelte häufig<br />

die Schilderung des Geschehens einer heutigen Fußballreportage<br />

im Rundfunk. Der Ablauf des Wettkampfs wurde<br />

in allen Facetten – häufig mit überschwänglichen Formulierungen<br />

– so eindrucksvoll ausgemalt, dass bei den Lesenden<br />

das Gefühl aufkeimte, sie seien selbst dabei gewesen. Heute<br />

noch wird manch einer, der Berichte von damals in die Hände<br />

bekommt, von den packenden Worten mitgerissen, liest<br />

fasziniert die Artikel gebannt bis zum letzten Wort.<br />

Diese Vorbemerkungen sollen auf die Berichterstattung<br />

zu einem 1500-Meter-Wettlauf einstimmen, der am<br />

11. September 1926 in Berlin stattfand. Damals behauptete<br />

man, es sei ein Jahrhundertereignis gewesen. Und weil<br />

einer der vier Hauptdarsteller ein Siegener Junge namens<br />

Herbert Böcher war, beginnen wir diesen Aufsatz mit einigen<br />

der damaligen Veröffentlichungen über das Geschehen.<br />

Augenzeuge Heinz Cavalier, Chefredakteur der Zeitschrift<br />

„Leichtathletik“, schrieb Jahrzehnte später bezüglich<br />

der Akteure: „Vier Läufer sammelten sich am Start:<br />

Paavo Nurmi, der auf dieser 1500-m-Strecke Olympiasieger<br />

und der amtierende Weltrekordler war; Edvin Wide,<br />

der Schullehrer aus Schweden, der dessen und der anderen<br />

Finnen großer Gegner im 5000-m-Lauf war; Herbert<br />

Böcher, ein großes Talent, aber noch nicht ausgereift; und<br />

schließlich Otto Peltzer, dessen Bestzeit in diesen letzten<br />

Augenblicken vor dem Start auf 3:58,6 Minuten stand.“<br />

Von den Genannten war Paavo Nurmi dank seiner beispiellosen<br />

Erfolge der Publikumsmagnet. Der legendäre<br />

Finne hatte zu jenem Zeitpunkt schon acht olympische Goldmedaillen<br />

gewonnen und eine Vielzahl von Weltrekorden auf<br />

den Mittel- und Langstrecken aufgestellt. Die Redewendung<br />

„Ich bin ja nicht der Nurmi“, gilt sogar noch heute bei manchem<br />

Läufer als Ausrede für ein gemächliches Tempo.<br />

Der ruhmreiche Sport-Club Charlottenburg richtete in seinem<br />

neuen Stadion in der Nähe des Funkturms den Lauf aus.<br />

30.000 Zuschauer füllten das Rund, dazu sahen viele Tausende<br />

vom naheliegenden Bahndamm aus zu. Ein Berichterstatter<br />

schrieb: „Die gewaltige Tribüne knackte in ihren Fugen unter<br />

der Schwere der Menge. Stühle wurden vermietet zu unerhörten<br />

Preisen. Als diese ausverkauft waren, kletterte man mit Todesverachtung<br />

auf Kisten, Tonnen, Bretter und Mauersteine.“<br />

Als endlich das Rennen gestartet werden sollte, verursachte<br />

Peltzer einen Fehlstart. Es war dies eine Unart, die er absichtlich<br />

ausübte. Mätzchen dieser Art hatten ihm den Beinamen<br />

„Otto der Seltsame“ eingebracht. Zum Entsetzen der Regelkundigen<br />

lief Peltzer gleich danach erneut vor dem Startschuss<br />

los. Eigentlich ein Grund zum Ausschluss. Starter Richard Rau<br />

schob geistesgegenwärtig die Schuld für den zweiten Fehlstart<br />

auf störende Fotografen und disqualifizierte ihn nicht.<br />

62 durchblick 1/<strong>2019</strong><br />

Drei Runden lang blieben die vier Läufer dicht beieinander,<br />

dann folgte die dramatische Endphase, die ein<br />

Zeitungsreporter wie folgt veranschaulichte: „Die letzte<br />

Runde wird eingeläutet. Noch vor dem Einbiegen in die<br />

vorletzte Kurve stürmt Edvin Wide, der fliegende Schulmeister,<br />

an Nurmi und Peltzer vorbei. Man hört nur noch,<br />

gemischt mit dem schwedischen ‚Heja‘, alle Stimmen<br />

‚Wide! Wide!‘ rufen. 200 Meter vor dem Ziel hat Wide<br />

schon einen Vorsprung von zehn Meter erlaufen. Aber<br />

was ist das? Ein Aufschrei des Entzückens. Peltzer geht<br />

an Nurmi vorbei. Das Getöse wächst mehr und mehr. Peltzer<br />

fegt mit seinen langen Schritten das letzte Ende der<br />

Kurve herum. Seine Beine scheinen förmlich den Boden<br />

zu fressen. Und das Unfassliche wird Ereignis. Peltzer erreicht<br />

Wide fünfzig Meter vor dem Ziel und zieht in großen<br />

weiten Sätzen dem Ziele zu, völlig entspannt und nur<br />

glücklich, Sieger zu sein. Der unbeschreibliche Jubel und<br />

Beifall für Peltzers große Kampfleistung haben sich noch<br />

nicht gelegt, als der Ansager verkündete, dass Deutschlands<br />

großer Mittelstreckenmeister mit der unwahrscheinlich<br />

großartigen Zeit von 3:51,0 Minuten Nurmis Weltrekord<br />

unterbot. Die Zuschauer sind von diesem Ereignis so<br />

tief erschüttert, dass vielen die Tränen in die Augen kommen.<br />

Stehend wird die Nationalhymne angestimmt. Dieser<br />

11. Septemberabend des Jahres 1926 wird in die Geschichte<br />

des deutschen Sports mit goldenen Lettern eingetragen<br />

bleiben. Ein Olympiasieg konnte nicht annähernd diese<br />

Bedeutung haben.“ Peltzer selbst ergänzte später: „Es<br />

wurde zur Siegerehrung aufgerufen. Da erschien plötzlich<br />

ein niedrig kurvendes Flugzeug über dem Platz und warf<br />

einen riesigen Lorbeerkranz ab.“ Keinem Olympiasieger<br />

wurde jemals eine solche Ehre zuteil.<br />

Herbert Böcher, der sechs Wochen zuvor in Leipzig<br />

über die 800-m-Strecke Deutscher Meister<br />

geworden war, hielt lange gut mit. Dass er als<br />

Nachwuchsläufer gegen die Weltspitze letztlich<br />

aber chancenlos blieb, war freilich keine<br />

Niederlage für den jungen Siegerländer. Alleine<br />

die Tatsache, dass man ihn als einen von<br />

nur vier Teilnehmern des Laufs nominiert hatte,<br />

spricht für seine sportliche Qualität. Noch viele<br />

Jahre später folgten bei der Nennung des Namens<br />

„Böcher“ immer wieder einmal Ergänzungen<br />

wie die folgende: „…zusammen mit<br />

Peltzer Teilnehmer am 1500-m-Weltrekordlauf<br />

gegen den legendären Paavo Nurmi und Edvin<br />

Wide am Fuße des Berliner Funkturms.“<br />

Auch in der Heimat war das „Jahrhundertereignis“<br />

nicht unbemerkt geblieben. Und<br />

3 Fotos: Archiv Weber<br />

weil just zu dieser Zeit auch der Wildener Artur<br />

Reichmann (über den wir in der Juni-Ausgabe<br />

2011 ausführlich berichteten) als deutscher<br />

Marathonmeister und Gewinner bei den Deutschen<br />

Kampfspielen<br />

glänzte,<br />

finden wir unter<br />

der Überschrift<br />

„Zwei Siegerländer<br />

Sporthelden“<br />

im Heimatkalender<br />

1927 neben<br />

den Fotos der<br />

Läufer den Satz:<br />

„Zwei jungen<br />

Siegerländern<br />

ist es in letzter<br />

Zeit vergönnt<br />

gewesen, durch<br />

ihre sportlichen<br />

Leistungen den<br />

Namen ihrer Herbert Böcher 1924<br />

Heimat in alle<br />

deutschen Gaue und weit darüber hinaus zu tragen.“<br />

Es folgen die Aufzählung ihrer wichtigsten Ergebnisse<br />

und dann als Fazit: „Wir halten die Leistungen der beiden<br />

jungen Landsleute für so beachtenswert, dass wir ihrer in<br />

diesem Jahrbuch gedenken und unseren Lesern auch ihr<br />

Bild bringen möchten. Mit unseren Glückwünschen verbinden<br />

wir den Wunsch, dass sie ihrer Heimat weiter Ehre<br />

machen mögen. Die Sportbewegung, welche in den letzten<br />

Jahren das deutsche Volk ergriffen hat, wird hervorragenden<br />

Anteil am Wiederaufbau unseres Volkes haben. Darum<br />

kann ihre gesunde, auch das Geistige nicht vernachlässigende<br />

Entwicklung jede Förderung verdienen. Erfolge,<br />

wie unsere jungen Landsleute sie erworben haben, sind<br />

besonders dazu angetan, die gute Sache des Sportes <br />

Herbert Blöcher im Kreise seiner Anhänger nach seinem<br />

Meisterlauf beim Deutschen Turnfest in München 1923.<br />

1//<strong>2019</strong> durchblick 63


Sport<br />

Sport<br />

zu fördern und dienen, wie die begeisterte<br />

Aufnahme der deutschen Sportsiege<br />

durch die ausländische Presse<br />

in jüngster Zeit gezeigt hat, auch in<br />

erheblichem Maße zur Hebung des<br />

deutschen Ansehens in der Welt.“<br />

Soweit die wesentlichsten Einzelheiten<br />

zu einem Ereignis, welches<br />

Herbert Böcher vielmals – trotz der<br />

späteren Teilnahme an den olympischen<br />

Spielen – als das bedeutsamste<br />

während seiner sportlichen Laufbahn<br />

bezeichnete. Sein Leben selbst nahm<br />

freilich nicht nur wegen der Triumphe<br />

auf der Aschenbahn einen außergewöhnlichen<br />

Verlauf.<br />

Es war am 22. Februar des Jahres<br />

1903 als Oskar Herbert Böcher in Siegen<br />

das Licht der Welt erblickte. Sein<br />

Vater war Lokomotivführer und die Familie<br />

wohnte in der Feldstraße (heute:<br />

Ernst-Bach-Straße) am Fischbacherberg.<br />

Er selbst hat erzählt, dass er sich als 16-Jähriger dem<br />

Fußball-Club Jahn Siegen anschloss. Von der Feldstraße aus<br />

hatte er es ja nicht allzu weit bis zum Jahnplatz. Dazu war<br />

sein älterer Bruder Willy hier auch schon aktiv. Ein Jahr danach<br />

(1920) wurde bei den Balltretern eine Leichtathletische<br />

Abteilung auf die Beine gestellt. Für Herbert Böcher (sein<br />

weiterer Vorname „Oskar“ blieb selbst in seinem Freundeskreis<br />

unbekannt) war dies das Signal, die Fußballschuhe<br />

gegen Laufschuhe auszutauschen. Beim Training beteiligte<br />

er sich an allen möglichen Disziplinen, trat bei Wettkämpfen<br />

auch schon mal mit Top-Platzierungen als Hoch- und<br />

Weitspringer an. Doch rasch hatten seine Mitstreiter erkannt,<br />

dass der Jungspund die beste Veranlagung zu einem Mittelstreckler<br />

besaß. Über die 800- und die 1500-m-Distanz<br />

konnten ihm auch die Älteren nicht das Wasser reichen.<br />

Schon ein Jahr später entsandte der Verein ihn zusammen<br />

mit einigen Gleichaltrigen zu den Westdeutschen Jugendmeisterschaften<br />

nach Köln. Nicht nur seine zahlreichen<br />

Siege bei Sportfesten, sondern die hierbei gelaufenen<br />

Zeiten untermauerten diesen Entschluss. Und der 18-Jährige<br />

belohnte das Vertrauen, hielt mehr als 30 Konkurrenten<br />

in Schach und eroberte über 1000 Meter seinen ersten Titel.<br />

Versüßt wurde der Erfolg durch einen weiteren Sieg. Die<br />

1600-m-Staffel mit Böcher als Startläufer wurde ebenfalls<br />

Westdeutscher Jugendmeister. In der Leichtathletik-Szene<br />

verbreitete sich rasch die Nachricht, dass die Jahn-Leichtathleten<br />

ein sportliches Juwel in ihren Reihen hatten.<br />

In den folgenden Jahren reihte sich Erfolg an Erfolg. In<br />

Westdeutschland konnte ihm kaum ein Läufer auf den Mittelstrecken<br />

Paroli bieten. Mit 19 Jahren schon wurde er erstmals<br />

Westdeutscher Meister im Seniorenbereich. Über die<br />

800-m-Distanz siegte er in Bochum mit sechs Meter Vorsprung.<br />

Die Begeisterung in seinem Verein war grenzenlos.<br />

Foto: Archiv Hülsmann<br />

Die vier Starter beim „Jahrhundertereignis“;<br />

von links: Edvin Wide, Otto Peltzer, Paavo Nurmi und Herbert Blöcher.<br />

Aber es sollte noch eine Steigerung folgen, denn ein Jahr<br />

später, am 16. Juli 1923, trat er beim 13. Deutschen Turnerfest<br />

in München ebenfalls über die 800 m an. Nach einem<br />

souveränen Vorlaufsieg auf der berühmten Theresienwiese<br />

hatten die Konkurrenten seine Fähigkeiten erkannt und richteten<br />

im Finale ihren Augenmerk ganz auf ihn.<br />

Drei Münchener Starter hatten sich abgesprochen und<br />

machten sich gleich nach dem Start vorne ganz breit. Eineinhalb<br />

Runden lang versperrte ihm das Trio den Weg an<br />

die Spitze. Die Schlussphase wird in der Vereinschronik so<br />

geschildert: „Erst als circa 100 bis 150 Meter vor dem Ziel<br />

Schröder-München in fabelhaftem Endspurt davonzog,<br />

vermochte Böcher durch die so entstandene Lücke sich der<br />

lästigen Sperrung zu entziehen und Schröder zu folgen. In<br />

der Zielgeraden gab es dann einen harten Kampf Brust an<br />

Brust, den Böcher in den letzten dreißig Metern vor dem<br />

Ziel zu seinen Gunsten entscheiden konnte. Mit starker<br />

Brustbreite Vorsprung ging Böcher nach glänzendem Lauf<br />

als Erster durchs Ziel und erwarb sich dadurch den Titel<br />

‚Meister der Deutschen Turnerschaft‘. Die Zeit des Siegers<br />

ist sehr gut: 2 Min. 0,1 Sek.“<br />

Dass der 173 cm große und 63 kg schwere Athlet nicht nur<br />

ein fabelhafter Läufer, sondern mit seiner Schnelligkeit auch<br />

ein hochwillkommener Mannschaftssportler war, ist aus etlichen<br />

Bildern der aufstrebenden Handballelf zu ersehen. Neben<br />

weiteren Leichtathleten verstärkte er häufig das Team. Dann<br />

aber folgte ein jähes Ende seiner Siegener Aktivitäten. Im Juli<br />

1924 findet sich am Schluss eines Berichts über leichtathletische<br />

Wettkämpfe in Köln der Satz: „Dann sei noch erwähnt,<br />

dass Herbert Böcher, des Siegerlandes Meisterläufer, der augenblicklich<br />

in Köln tätig ist und daher auch für den Kölner<br />

Ballspiel-Club startet, Westdeutscher Meister im 1500-Meter-<br />

Laufen wurde in der sehr guten Zeit von 4 Min. 10,2 Sek.“<br />

Sein Umzug sorgte dafür, dass er nicht mehr so häufig<br />

im Blickfeld der heimischen Presse stand; natürlich freute<br />

man sich aber dennoch im Siegerland darüber, dass er weiterhin<br />

auf der Erfolgsspur unterwegs war. Unter anderem<br />

heimste er für seinen neuen Verein (der sich übrigens 1948<br />

mit der SpVg Sülz zum 1. FC Köln vereinigte) zwei Silbermedaillen<br />

bei Deutschen Meisterschaften ein.<br />

Während wir über Böchers „Tätigkeit“ in der Domstadt<br />

nichts Genaues wissen, ist uns der Grund für seinen nächsten<br />

Ortswechsel sehr wohl bekannt. Die im Jahr 1920 in Berlin<br />

gegründete „Deutsche Hochschule für Leibesübungen“ bot<br />

bis 1935 die Möglichkeit, eine Ausbildung zum Sportlehrer<br />

zu absolvieren. Gemäß einer Ausnahmeregelung durften hier<br />

auch „besonders Begabte ohne Abitur“ ein Studium aufnehmen.<br />

Einer, der hiervon profitierte, hieß Sepp Herberger, ein<br />

anderer – Herbert Böcher. Beide siedelten anno 1926 nach<br />

Berlin über. Während der Fußballer sich dem Verein Tennis<br />

Borussia anschloss, startete der Mittelstreckler abwechselnd<br />

für den SC Teutonia 99 und den SC Charlottenburg.<br />

Der Siegener Junge aus der Feldstraße nahm sein Studium<br />

direkt nach dem Umzug auf, derweil der spätere Fußball-<br />

Bundestrainer im Jahr danach hiermit begann. Beide hatten<br />

nach sechs Semestern ihr Diplom als Turn- und Sportlehrer<br />

in der Tasche. Sie verloren sich auch danach nicht aus den<br />

Augen. Bei gelegentlichen Treffen schwelgten die Beiden<br />

Jahrzehnte später noch in den gemeinsamen Erinnerungen.<br />

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Mit dem Umzug in die deutsche Hauptstadt begann parallel<br />

zum Studium Böchers größte Zeit als Sportler. Während<br />

seines dreijährigen Aufenthalts in Berlin konnte sich der Siegener<br />

(einschließlich der Staffelerfolge) für sieben Deutsche<br />

Meistertitel feiern lassen. Als Mitglied einer 4 x 800-m-Staffel<br />

stellte er dazu in jenen Tagen sogar einen Weltrekord auf.<br />

Vielen der am Thema Interessierten ist sicherlich bekannt,<br />

dass deutsche Athleten zu den Olympischen Spielen<br />

in Antwerpen (1920) und Paris (1924) nicht eingeladen<br />

wurden. Nicht zuletzt als Antwort auf diesen Rauswurf<br />

wurden die „Deutsche Kampfspiele“ eingerichtet. Diese<br />

fanden von 1922 bis 1938 alle vier Jahre statt und umfassten<br />

die Disziplinen, die auch bei den Olympischen Spielen<br />

zur Austragung kamen. Darum bürgerte sich ein, dass die<br />

Sieger bei den Kampfspielen nicht nur eine Goldmedaille<br />

erhielten, sondern auch als „Olympiasieger“ bezeichnet<br />

wurden. Und einer der Sieger bei der Austragung 1926 in<br />

Köln – man wird es erahnen - hieß Herbert Böcher. Er gewann<br />

über die 1500-m-Strecke. Da war die Teilnahme des<br />

„Olympiasiegers“ an dem eingangs geschilderten „Jahrhundertereignis“<br />

eine schlüssige Folge.<br />

Als das Jahr 1928 ins Land gezogen war, standen<br />

in Amsterdam die „richtigen“ Olympischen Spiele an.<br />

Deutschland durfte wieder teilnehmen. Welche Freude<br />

herrschte nicht nur bei seinem Verein in Berlin, sondern<br />

auch in Siegen und Umgebung, als Herbert Böcher <br />

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in der Sandstr. 5 im Siegener Zentrum.<br />

Vorher befand sich unser Fachgeschäft<br />

in der Bahnhofstraße.<br />

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64 durchblick 1/<strong>2019</strong> 1//<strong>2019</strong> durchblick 65


Sport<br />

Historisches<br />

Erinnerungsaustausch: Sepp Herberger (lks.) und Herbert Böcher.<br />

für die 1500-m-Strecke nominiert wurde. Er war der erste<br />

Siegerländer, der an einem solchen Großereignis teilnahm.<br />

Ein souveräner Vorlaufsieg steigerte die Erwartungen<br />

noch. Doch im Endlauf folgte schlagartig die Ernüchterung.<br />

Nach einem unbeabsichtigten Tritt eines Franzosen<br />

auf der Zielgeraden stürzte der Deutsche und schied mit<br />

einer stark blutenden Fleischwunde aus. Die Medaillenträume<br />

wurden so auf eine tragische Weise beendet.<br />

Nach seinem Sieg auf der Theresienwiese gehörte Böcher<br />

auch zum ständigen Stamm der Leichtathletik-Nationalmannschaft.<br />

Diese startete anno 1929 zu einem Länderkampf<br />

nach Japan. Nach einer beschwerlichen Fahrt durch<br />

Sibirien und einer Überfahrt mit dem Schiff kam man nach<br />

knapp 14 Tagen in Tokio an. Auf der Heimreise hatte das<br />

Team einen Aufenthalt in der Mandschurei. In Mukden<br />

(heute: Shenyang), der Hauptstadt dieser Provinz, begann<br />

man gerade damit, dem bis dato in China unterentwickelten<br />

Sport auf die Beine zu helfen. Die Chinesen erfuhren,<br />

dass sich unter den Besuchern mit Herbert Böcher auch ein<br />

Sportlehrer befand. Am Ende vieler Gespräche und Verhandlungen<br />

hatte der mutige und mit viel Selbstvertrauen<br />

Foto: Archiv Hülsmann<br />

gesegnete 26-Jährige den Posten des chinesischen<br />

Nationaltrainers übernommen. Die für<br />

drei Jahre vereinbarte Herausforderung bedeutete<br />

leider aber auch das Ende seiner eigenen<br />

sportlichen Karriere.<br />

Heute noch wird das Wirken Böchers samt seiner<br />

Fachideen von den Chinesen gewürdigt. Dass<br />

er bei den Olympischen Spielen in Berlin 1936<br />

die Betreuung der chinesischen Sportler übernehmen<br />

durfte, spricht für sich. Bis er nach dem<br />

Krieg in seine Siegerländer Heimat zurückkehrte,<br />

verdiente er seine Brötchen als Sportjournalist.<br />

Ältere Siegener werden sich noch daran erinnern,<br />

dass er in den fünfziger und zu Beginn der sechziger<br />

Jahre an der Ecke Sandstraße/Friedrichstraße<br />

ein Lotto-Toto-Zeitungsgeschäft betrieb.<br />

Es gibt noch eine ganze Reihe von Zeitzeugen<br />

aus jenen Tagen. Einer von ihnen ist<br />

Klaus Müller. Der damalige Sportfreunde-Siegen-Spieler<br />

berichtet: „Im Jahr 1947 gründete<br />

Herbert Böcher als treibende Kraft zusammen mit Helmut<br />

Klaus in unserem Verein eine Leichtathletik-Abteilung und<br />

übernahm auch deren Leitung. Es fand sich auf dem Stadtplatz<br />

eine Gruppe junger Sportler ein, die von Böchers Erfahrung<br />

und seinen Tipps zur Verbesserung ihrer Leistung<br />

profitierte. Damit legte er den Grundstein für eine erfolgreiche<br />

Abteilung. Diese brachte hervorragende Sportler hervor,<br />

die teilweise zu olympischen Ehren kamen.“<br />

Klaus Müller erinnert sich auch daran, dass Böcher<br />

immer wieder einmal im Gasthof Meier auftauchte. Hier,<br />

im Vereinslokal, wurde mit den Spielern und den Fans<br />

angeregt über die gewesenen und kommenden Spiele der<br />

Fußballer gefachsimpelt – natürlich vorzugsweise in der<br />

heimischen Mundart.<br />

Zwischen 1962 und 1970 kehrte Herbert Böcher noch<br />

einmal zurück in seinen Beruf. Als Diplom-Sportlehrer unterrichtete<br />

er auf dem Freiherr-vom-Stein-Gymnasium in Lünen.<br />

Seinen Lebensabend verbrachte er in der Heimat seiner Frau<br />

im Salzburger Land. Am 14. Januar 1983 verstarb er kurz vor<br />

der Vollendung seines 80. Lebensjahrs in der dortigen Eintausend-Seelen-Gemeinde<br />

Koppl-Habach. Ulli Weber<br />

Die Falschmünzer<br />

vom Hohenseelbachskopf<br />

Mächtige Basaltsäulen schützten einst das obere<br />

Drittel des Hohenseelbachskopfes, der auch heute<br />

noch zwischen Herdorf und Daaden die Landschaft<br />

dominiert. Die Zeit, als eine wehrhafte Burg den<br />

Bergkegel krönte, liegt mehr als 650<br />

Jahre zurück. Deren Zerstörung wurde<br />

1352 durch Fürst-Bischof Balduin<br />

von Trier angeordnet und ein Wiederaufbau<br />

ausdrücklich untersagt (1) .<br />

Er entstammte einem Luxemburger<br />

Adelsgeschlecht und wurde bereits<br />

mit 22 Jahren in den Bischofsstand<br />

berufen. In seiner Amtszeit entstand<br />

die Festung Montabaur als Bollwerk<br />

gegen die Grafen von Nassau.<br />

In den Ruinen, Zisternen oder<br />

Brunnen von Hohenseelbach hatten<br />

im 18ten Jahrhundert Falschmünzer<br />

eine Werkstatt errichtet. Mit der industriellen<br />

Vermarktung der Basaltsäulen<br />

wurde 1880 begonnen. Sie erstreckte<br />

sich bis ins Jahr 1917.<br />

Ein Rückblick auf die möglicherweise<br />

800jährige Geschichte des Berges<br />

und der Burgbewohner ist unerlässlich.<br />

In der heimatgeschichtlichen Sagensammlung<br />

„Das Daadener Land“<br />

wird von König Ludwig, dem Bayern,<br />

berichtet, der sich 1324 mit dem residierenden<br />

Grafen von Hachenburg<br />

in dessen Jagdgebiet um Friedewald<br />

getroffen haben soll, als er „von weit<br />

her mit Staunen die mächtige Felsenburg<br />

der Ritter von Hohenseelbach<br />

gewahrte“, die sich auf dem Hohenseelbachskopf<br />

befunden haben soll<br />

(2)<br />

. Eine kleine, in Fachwerk errichtete<br />

Turmburg hätte sicherlich keine<br />

Verwunderung ausgelöst. Eine derartige<br />

kleine Wohnanlage hätte einer<br />

einjährigen Belagerung nicht bedurft. Eine zwei bis drei<br />

Meter breite Ringmauer aus der Keltenzeit soll in die Verteidigungsanlage<br />

einbezogen worden sein. Burggräben<br />

und Wehrtürme hätten die Wehrhaftigkeit weiterhin erhöht.<br />

Gerhard Scholl berichtete 1971 in dem Buch „Von Burgen<br />

und Schlössern im Siegerland“ das sich auf dem Plateau<br />

ein 20 Meter tiefer Brunnen befunden habe (3) . Wurde der<br />

Brunnen von einer Wasserader gespeist oder handelt es sich<br />

um eine Zisterne, in der Regenwasser aufbewahrt wurde?<br />

Die jetzigen Örtlichkeiten ermöglichen eine Antwort nicht.<br />

Die „Siegerländer Sagen“ und der Roman „Kampf um<br />

Hohenseelbach“ räumen den vielschichtigen Erzählungen<br />

einen beachtlichen Raum ein.<br />

Fernab der großen Handelsstraßen war der Burgberg<br />

mit verwaisten Kellern und<br />

möglicherweise verschiedenen<br />

In dem von Heinz Stötzel genannten und<br />

bei Vorländer verlegten Heimatroman<br />

„Kampf um Hohenseelbach“ geht es um die<br />

Geschehnisse rund um die Zerstörung der<br />

Hohenseelbachsburg anno1352. Der Dichter<br />

Friedrich Hué (1866 – 1941) verfasste nach<br />

intensiven Quellenstudien insgesamt sieben<br />

historische Romane, die sich alle durch eine<br />

hohe historische Authentizität auszeichnen.<br />

Er war einige Jahre lang in Altenseelbach<br />

als Lehrer tätig und stand mit an der Spitze<br />

derjenigen, die – leider erfolglos – gegen<br />

die Abtragung der riesigen Basaltspitze des<br />

Hohenseelbachkopfes protestierten.<br />

alten Wasserversorgungseinrichtungen<br />

ein ideales Versteck<br />

für Personen und Gruppen,<br />

die das Licht der Öffentlichkeit<br />

scheuten. Im Jahre 1898<br />

fanden Arbeiter beim Abbau<br />

der Basaltblöcke Reste einer<br />

Falschmünzerwerkstatt, die in<br />

einer Zisterne aus Vorzeiten betrieben<br />

worden war. Die Münzrechte<br />

standen ausschließlich<br />

dem Landesherrn zu und Zuwiderhandlungen<br />

waren mit<br />

hohen Strafen bedroht. Ein<br />

Teil der Münzen, die mit den<br />

Jahreszahlen 1744 bis 1746<br />

versehen waren, sind im Landschaftsmuseum<br />

Hachenburg zu<br />

besichtigen (4) .<br />

Fotos vom Basaltabbau<br />

und den „letzten Säulen“ sind<br />

in verschiedenen Chroniken<br />

des Raumes Herdorf / Daaden<br />

aufgenommen worden. Die<br />

verbliebene, hochragende Erinnerungssäule<br />

ist zeitgenössischen<br />

Berichten zur Folge am<br />

24.04.1954 durch Witterungseinflüsse<br />

eingestürzt. Den<br />

Bergkegel schmückt heute ein<br />

hoch gewachsener Mischwald.<br />

Der Wanderweg des Siegerlandhöhenrings<br />

führt über<br />

den Hohenseelbachskopf. Auf<br />

einer Wandertafel ist die Entfernung zum Lahnhof mit 40<br />

km angegeben. Zur Freusburg wird eine Wanderstrecke<br />

von 23,7 km genannt.<br />

Geschichte und Geschichten haben dem Hohenseelbachskopf<br />

bis in unsere Zeit seine Anziehungskraft bewahrt.<br />

<br />

Heinz Stötzel<br />

Quellen und Literaturverzeichnis: 1) Kapitulationsurkunde Staatsarchiv Koblenz, vom<br />

22.08.1352 / Abt. I A Nr. 5666. 2) Schneider, Alfred; Sagensammlung Das Daadener Land,<br />

Teil III, Seite 17. 3) Scholl, Gerhard; Von Burgen und Schlössern im Siegerland, Verlag Wielandschmiede<br />

Kreuztal, 1971, Seite 67. 4) Schneider, Konrad; Sonderheft „Hohenseelbachskopf“,<br />

Band 91 des Siegerländer Heimat- und Geschichtsvereins, 2014, Seiten 254 bis 259.<br />

1//<strong>2019</strong> durchblick 67


Aus dem Siegerland<br />

Aus dem Siegerland<br />

Siegen im Wandel<br />

Vom Gefängnis zur Universität<br />

Für Außenstehende unsichtbar, der Innenhof des Siegener Gefängnisses<br />

Als ich in der Lehre war, es ist schon 50 Jahre her,<br />

hatten wir noch eine Sechs-Tage-Woche. Die<br />

Arbeitszeit von montags bis freitags, von acht<br />

bis 18 Uhr eines jeden Tages, wurde von einer 90 Minuten<br />

dauernden Mittagspause unterbrochen. Auf dem<br />

Weg zur Arbeit musste ich mit dem O-Bus von Wilnsdorf<br />

nach Siegen fahren und in Eisern umsteigen. Dass<br />

„Lehrjahre sind keine Herrenjahre“ sind, bedeutete: Am<br />

Sonnabend musste bis zum Mittag die Wohnung der<br />

Schneidermeisterin geputzt werden. Murren oder Sich-<br />

Weigern gab es nicht und mit dem Jugendschutz wurde<br />

es noch nicht so genau genommen.<br />

Es galten daher mehr die Pflichten als die Rechte.<br />

Stadtkinder gingen in der Mittagspause heim zum Essen.<br />

Für mich als „Kind vom Lande“ hatte meine Meisterin<br />

sehr häufig irgendwelche Arbeiten parat, die sie mir in<br />

der Pause aufdrückte. Ich sann daher auf Ausreden und<br />

verkrümelte mich.<br />

Mein kleiner „mittäglicher Fluchtpunkt“ wurde das<br />

Gelände rund um das untere Schloss, durch die Grabenstraße<br />

am Siegener „Knast“ vorbei. Sehr oft sah ich<br />

die großen grünen Busse, genannt „Grüne Minna“, aus<br />

dem gesicherten Rolltor fahren. Es hatte etwas von der<br />

Dramatik eines Krimis, besonders, wenn Augen aus den<br />

Schlitzen des Justizfahrzeugs blickten. Den Gefangenentransporten<br />

sah ich im gebührenden Abstand nach.<br />

Damals standen die Nachrichten der britischen Posträuber<br />

obenan, außerdem kannte ich nur die Ganovenepisoden<br />

aus der Stahlnetzreihe, die Jürgen Roland ins<br />

Abendprogramm unserer Wohnzimmer brachte. Oder<br />

die Serie ISAR 12, einer Münchner Streife.<br />

Die Räume des Unteren Schlosses<br />

wurden bis 1976 vom Amts- und Landgericht<br />

genutzt und dort wurde gerichtet<br />

und verurteilt. Namen und Delikte waren<br />

vor den Verhandlungen im Unteren<br />

Schloss an den Türen ausgehängt.<br />

Eine Verwandte hatte es nach Attendorn,<br />

nach Ewig, in die unmittelbare<br />

Nähe des „alten Augustinerklosters,<br />

verschlagen. Sie war der Liebe gefolgt<br />

und hatte einen Justizbeamten geheiratet.<br />

Ich fand es spannend, denn er war in<br />

der späteren JVA-Attendorn-Ewig angestellt.<br />

Dieses sah nicht nach Gefängnis<br />

aus, es glich eher einem Park mit altem<br />

Baumbestand, in dem einige Baracken<br />

standen. Ohne vergitterte Fenster, keine<br />

hohen Mauern, nur von einem hohen<br />

Maschendrahtzaun umgeben.<br />

Aus dem Augustinerkloster Ewig wurde die JVA-Attendorn<br />

und das Gefängnis in Siegen eine Nebenstelle.<br />

Allgemein diente die Siegener Haftanstalt nur zum Vollzug<br />

von Untersuchungshaft und zur Vollstreckung kur-<br />

Zelle im Siegener Gefängnis<br />

68 durchblick 1/<strong>2019</strong><br />

Alle Fotos: Rüdiger Zimmermann<br />

zer Freiheitsstrafen. Damals, so sagt der einstige JVA-<br />

Mitarbeiter Rüdiger Zimmermann, heute Mitarbeiter des<br />

durchblick gab es eine Toilette für 40 JVA Beschäftigte,<br />

nur eine Treppe und keinen Aufzug. „Über die enge<br />

Wendeltreppe mussten die Gefangenen riesige Eimer mit<br />

Essen nach oben in die Zellen bringen. Wenn sie bockig<br />

waren, ließen sie auch mal einen Eimer im Treppenhaus<br />

fallen, um uns Wärter zu ärgern“.<br />

Spektakulär war Ende der 80er Jahre der große NS-<br />

Prozess, bei dem sich der Angeklagte nach dem Urteil<br />

erhängt hatte. Der im Jahre 1992 beginnende Streit im<br />

„Rotlichtmilieu“, gipfelte in einem Autobombenattentat.<br />

Dabei kam eine 30-jährige Prostituierte ums Leben. Die<br />

Aufarbeitung dieser Verbrechen, zehn Jahre später, hielt<br />

das Gericht zwei Jahre in Atem.<br />

Zu trauriger Bekanntheit schaffte es ein Kindermord.<br />

Als im Februar 1996 die sechsjährige Elmedina vom<br />

Kindergarten nicht mehr nach Hause kam, war Siegen<br />

total aufgeschreckt. Sieben Tage später wurde ihre Leiche<br />

in einem Waldgelände bei Gilsbach gefunden.<br />

Der mutmaßliche Täter konnte überführt werden. Vor<br />

dem Prozessbeginn setzte er seinem Leben ein Ende.<br />

Als Promi schaffte es ein Schauspieler in den Siegener<br />

Knast: Martin Semmelrogge.<br />

Geradezu beschaulich ist es jetzt, wenn man das Untere<br />

Schloss in seiner neuen Bestimmung erlebt. Die eisernen,<br />

verriegelten Sicherheitstüren sind verschwunden.<br />

Nur noch in einem Raum erinnert eine grüne Gefängnistür<br />

mit Riegel und Spion an die Vergangenheit. Im Jahr 2011<br />

wurde das Gefängnis geräumt. Die Abrissbagger rollten an.<br />

Für die neue Bestimmung des Areals mussten 76 inhaftierte<br />

Insassen in die inzwischen modern aufgebaute JVA<br />

Ewig-Attendorn umziehen. Jetzt ist das Schloss mit neuem<br />

Leben erfüllt. Im ehemaligen Knast befindet sich ein Teil<br />

der Uni-Bibliothek.<br />

Interesse bestand für einige neue Uni-Mitarbeiter, als<br />

sie im Erdgeschoss eine verschlossene Tür entdeckten,<br />

hinter der eine Treppe in einen dunklen, kalten Steinkeller<br />

führt. „Wir wissen, dass wir dort nicht runtergehen dürfen,<br />

aber wir haben keine Ahnung, was dort früher war. Im<br />

Kollegenkreis hatten wir schon spekuliert, ob da die Gefangenen<br />

rein mussten, die sich schlecht benommen hatten“,<br />

erkundigten sie sich bei. Rüdiger Zimmermann. Er<br />

konnte aufklären: Das Gewölbe war der Kartoffelkeller.<br />

<br />

Eva Maria Herrmann<br />

Früher Knast, heute Uni-Bibliothek<br />

AZ_120411_Hilchenbach_Layout 1 11.04.12 15:34 Seite 1<br />

Herzlich<br />

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Tagesgästen und somit Entlastung für pflegende Angehörige.


Der durchblick verlost Freikarten<br />

Jörn Heller:<br />

Was ich sagen wollte<br />

März<br />

Do. 07. ab 14 Uhr, Fbg. Niederndorf<br />

Mi. 13. ab 18 Uhr, Fbg. Hohenhain<br />

Fr.. 22. ab 09 Uhr, Burbach/Holzhausen<br />

Sa. 30. ab 10 Uhr, Öalcher Backes ,Alchen<br />

April<br />

Do. 04. ab 14 Uhr, Fbg. Niederndorf<br />

Mi.10. ab 18 Uhr, Fbg. Hohenhain<br />

Mai<br />

Fr.. 03. ab 09 Uhr, Burbach/Holzhausen<br />

Sa. 04. ab 09 Uhr, Burbach/Holzhausen<br />

Do. 09. ab 14 Uhr, Fbg. Niederndorf<br />

Do. 09. ab 18 Uhr, Fbg. Hohenhain<br />

Sa. 25. ab 10 Uhr, Öalcher Backes ,Alchen<br />

Netphen – Deuz – Irmgarteichen<br />

Rudersdorf – Dreis-Tiefenbach<br />

B ac k e s tag e im Siegerland<br />

Weitere Termine lagen bei Redaktionschluss nicht vor.<br />

Pohl & Steuber<br />

Klein-Nöh<br />

Beerdigungsinstitut<br />

persönlich - hilfreich<br />

Brauersdorfer Straße 10<br />

57250 Netphen<br />

02738 – 6308<br />

Eigene Trauerhalle<br />

Ob altmodisch oder nicht, ist Jörn<br />

Heller reichlich egal. Für ihn ist es nur<br />

wichtig, dass es sich reimt, denn was<br />

sich reimt, ist gut.<br />

Seine Gedichte werden gerne mit<br />

denen von Erich Kästner und Tucholsky<br />

verglichen. Einige denken an Ringelnatz<br />

oder Morgenstern, Wilhelm<br />

Busch oder Heinz Erhardt. Andere<br />

empfinden seine Texte als hoffnungslos<br />

altmodisch und seine anachronistische<br />

Art zu schreiben als ästhetisches Relikt<br />

eines vergangenen Jahrhunderts. Dem<br />

Dichter selbst sind die Schubladen, in<br />

die man ihn steckt, verhältnis-mäßig<br />

wurscht, so lange sich seine Verse<br />

reimen dürfen. Und das dürfen sie an<br />

diesem Abend, an dem der überzeugte<br />

Anachronist seine lyrischen Bastelarbeiten,<br />

klanglich aufgemischt durch die<br />

Musikschule Burbach, dem geneigten<br />

südwestfälischen Publikum vorstellt.<br />

Samstag, 11. Mai ab 20 Uhr<br />

Heimhoftheater Burbach,<br />

Heimhofstraße 7<br />

Foto: Ingrid Drabe<br />

Gewinnen können Sie<br />

3 x 2 Eintrittskarten,<br />

wenn Sie bis 10. April eine<br />

Nachricht mit Namen,<br />

Telefonnummer und dem<br />

Vermerk Freikarten an uns<br />

senden:<br />

Redaktion durchblick<br />

Marienborner Str. 151<br />

57074 Siegen<br />

oder:<br />

gewinnspiel@durchblicksiegen.de<br />

Die Gewinner werden telefonisch<br />

benachrichtigt.<br />

Die Tickets werden auf Ihren<br />

Namen an der Abendkasse<br />

hinterlegt.<br />

Die Gewinner der letzten<br />

Verlosung:<br />

Je zwei Karten für<br />

„Wie im Himmel"<br />

erhielten: Gudrun Plett,<br />

Kreuztal • Manfred Nötzel,<br />

Siegen • Iris Scheid, Siegen<br />

SeniorenServiceStellen<br />

Universitätsstadt<br />

Siegen<br />

Siegen–Geisweid<br />

Am Klafelder Markt 20<br />

Mi. 11 - 12 Uhr 0271/372199-05<br />

Siegen–Weidenau, Rathaus<br />

Weidenauer Straße 211-213<br />

Mo - Fr. 10 - 12 Uhr 0271/404-2200<br />

Siegen -Ost, Haus Herbstzeitlos<br />

Marienborner Straße 151<br />

Mo + Mi. 10 - 12 Uhr 0271/3878616-2<br />

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Kreuztal 02732-13 54 · Siegen 0271-48 88 88 0<br />

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Seniorenbegegnungszentrum der Stadt Siegen<br />

Haus Herbstzeitlos • 57074 Siegen • Marienborner Straße 151 • Telefon: 0271/404-2434<br />

Seniorenhilfe Siegen e.V.<br />

Geschäftsstelle 0271 / 6 61 03 35<br />

durchblick - siegen e.V.<br />

Geschäftsstelle 0271/ 6 16 47<br />

Redaktion 0171 / 6 20 64 13<br />

ALTERAktiv Siegen-Wittgenstein e.V.<br />

Lesepaten 02739 / 22 90<br />

Senec@fé 0271 / 2 50 32 39<br />

Seniorenbeirat 0271 / 404-22 02<br />

SeniorenServiceStelle 0271 / 38 78 61 62<br />

montags<br />

10.00 - 12.00 Sprechstunde der<br />

Seniorenhilfe Siegen<br />

10.00 - 12.00 SeniorenServiceStelle<br />

geöffnet<br />

10.00 - 12.00 Werkstatt geöffnet<br />

14.00 - 18.00 ALTERAktiv-Senec@fé<br />

Computertreff<br />

dienstags<br />

09.00 - 12.00 ALTERAktiv-Senec@fé,<br />

Computertreff<br />

10.00 - 12.00 Redaktionsbüro des<br />

durchblick geöffnet<br />

10.00 - 12.00 Malgruppe (außer jeden<br />

1. Dienstag im Monat)<br />

www.unser-quartier.de/<br />

haus-herbstzeitlos-siegen<br />

mittwochs<br />

09.00 - 12.00 ALTERAktiv-Senec@fé<br />

Computertreff<br />

09.30 - 11.00 Englischkurs auf Anfrage<br />

0271 / 404-2200<br />

10.00 - 12.00 SeniorenServiceStelle<br />

geöffnet<br />

10.00 - 12.00 Redaktionsbüro des<br />

durchblick geöffnet<br />

11.00 - 12.30 Englischkurs auf Anfrage<br />

14.00 - 18.00 ALTERAktiv-Senec@fé<br />

Computertreff<br />

14.30 - 16.30 Handarbeiten mit der<br />

Seniorenhilfe Siegen<br />

14.30 - 16.30 Werkstatt geöffnet<br />

15.00 - 17.00 Singen mit der<br />

Seniorenhilfe Siegen<br />

Das Haus Herbstzeitlos befindet sich hinter der alten „Hainer Schule“, Ecke Marienborner<br />

Str. / Blumenstr. Anfahrt: Ab ZOB Bussteig B 1-2: Linien R 12, R 13, R 17, L 109<br />

(Bushaltest, Blumenstraße). Parkplatz: Kostenlos am Haus<br />

Gruppen<br />

Trauercafé0271 / 23 602-67<br />

Film- und Video-Club 02732 /1 24 60<br />

SHG Sauerst. Therapie 0271 / 37 03 54<br />

Gedächtnistraining 0271 / 8 49 99<br />

Malgruppe 0271 / 3 73 87<br />

Selbstverteidigung 0160 / 830 18 67<br />

Werkstatt0271 / 6 27 76<br />

Englischkurse 0271 / 404-2200<br />

19.00 - 22.30 Film und Videoclub<br />

19.00 - 21.00 Regenbogentreff<br />

Spielen und Klönen<br />

donnerstags<br />

09.30 - 10.30 Selbstverteidigung<br />

10.00 - 12.00 Sprechstunde der<br />

Seniorenhilfe Siegen<br />

10.00 - 12.00 Redaktionsbüro des<br />

durchblick geöffnet<br />

11.30 - 12.30 Yoga unter Anleitung<br />

freitags<br />

11.00 - 14.00 Englischkurse (2)<br />

0271 / 404-2200<br />

samstags<br />

09.00 - 12.00 Wandergruppe der<br />

Seniorenhilfe Siegen<br />

Termine auf Anfrage<br />

Das Kino „ohne Altersbeschränkung <strong>2019</strong>“ startet in die neue Saison<br />

Siegen-Hilchenbach-Netphen. Auch im<br />

Jahr <strong>2019</strong> wird die Filmreihe Kino „ohne<br />

Altersbeschränkung“, welche sich zur festen<br />

Institution entwickelt hat, fortgesetzt.<br />

Bei der Planung und Umsetzung handelt<br />

es sich um eine Kooperation zwischen den<br />

Senioren-Service-Stellen der Stadt Hilchenbach,<br />

der Stadt Netphen, der Universitätsstadt<br />

Siegen und dem Viktoria Filmtheater<br />

in Dahlbruch.<br />

Das „Kino-Team“ hat es sich auch<br />

diesmal mit der Auswahl der Filme nicht<br />

leicht gemacht. Das Ziel war es, eine<br />

ausgewogene Mischung zu schaffen<br />

und die Bandbreite zwischen Komödie<br />

und Drama, deutscher und internationaler<br />

Filmproduktion, sowie Anspruch<br />

und Unterhaltung zu bieten und dies<br />

wurde auch mit der neuen Filmreihe<br />

wieder erreicht.<br />

Den Start macht<br />

am 18. März <strong>2019</strong><br />

die deutsche Komödie<br />

„Grüner wird´s nicht,<br />

sagte der Gärtner und<br />

flog davon“. Elmar<br />

Wepper in einer Rolle<br />

als Gärtner steigt<br />

in sein Flugzeug und<br />

lässt sein altes Leben<br />

hinter sich. Der Einlass<br />

erfolgt ab 16 Uhr mit<br />

der Möglichkeit, vorher<br />

gemeinsam Kaffee und<br />

Kuchen zu genießen<br />

(Kosten hierzu werden<br />

extra berechnet), ab<br />

17 Uhr beginnt dann<br />

der Film.<br />

Wie auch in den Jahren zuvor stehen für<br />

die Fahrt zum Kino wieder spezielle Fahrdienste<br />

zur Verfügung. Die Details zur Anmeldung<br />

und den Fahrtkosten erfragen Sie<br />

in den jeweiligen Senioren-Service-Stellen.<br />

Das gesamte Kinoprogramm finden Sie<br />

ebenfalls in den Senioren-Service-Stellen<br />

der teilnehmenden Städte und natürlich<br />

im Viktoria Filmtheater. <br />

•<br />

Das „Kino-Team“, besteht aus Jochen Manderbach<br />

(Viktoria Kino Dahlbruch), Eva Vitt (Netphen),<br />

Gudrun Roth (Hilchenbach), und Lars Dörr (Siegen) (v.lks.).<br />

70 durchblick 1/<strong>2019</strong> 1/<strong>2019</strong> durchblick 71


Wiederkehrende Termine<br />

montags:<br />

10.00 Seniorengymnastik mit Anne<br />

Freudenberger, im Gemeinschaftsraum<br />

Dr. Ernst-Schuppener-Haus, Stadtteilbüro<br />

Heidenberg, 0271/23418872<br />

13.30 Handarbeitstreff: „Regiestelle<br />

Leben im Alter“ Rathaus Weidenauer<br />

Straße 215, 0271/404-2200<br />

14.00 Montagscafé des DRK Ortsverein<br />

Siegen Nord e.V., Schneppenkauten<br />

1, 57076 Siegen-Weidenau<br />

0271-76585<br />

16.30 und 17.00 Aquafitness,<br />

Hans-Reinhardt-Schule Siegen, Rosterstr.<br />

198 Anm. 0271/3300045<br />

20.30 Tangosalon: Milonga, Tango<br />

Argentiono - Gefühle tanzen, Kulturhaus<br />

Lÿz Siegen, St.-Johann-Str. 18<br />

Jeden 1. Montag im Monat<br />

14.30 Singen AWO-OV Siegen, Rosterstr.<br />

186, 0271/53383<br />

19.00 Trauergruppe der Ambulanten<br />

Hozpizhilfe, Stiftung Diakoniestation<br />

Kreuztal, Ernsdorfstr. 3, 02732/1028<br />

20.00 Tango Schnupperkurs (bis 21<br />

Uhr), anschließend Tangosalon, Kulturhaus<br />

Lÿz Siegen, St.-Johann-Str.18<br />

Jeden 2. Montag im Monat<br />

10.00 Trauercafé der Ambulanten<br />

ökumenischen Hospizhilfe Siegen e.V.;<br />

Haus Herbstzeitlos Siegen, Marienborner<br />

Str. 0271/23602-67<br />

15.15 Montagsgespräch des „Bund<br />

der Vertriebenen“ – Diskurs zum<br />

aktuellen gesellschaftspolitschen<br />

Zeitgeschehen Geschäftsstelle Siegen,<br />

Seilereiweg 6 0271/82838<br />

18.30 „Anders Altern“ Gruppe für<br />

gleichgeschlechtliche Lebende und<br />

Liebende, Haus Herbstzeitlos Siegen<br />

Jeden 3. Montag im Monat<br />

15.00 ALTERAktiv, Lesepaten, Haus<br />

Herbstzeitlos Siegen, Marienborner<br />

Straße 151 02739/2290<br />

Nicola Veit<br />

Rechtsanwältin und Notarin<br />

Rathausstraße 1<br />

57234 Wilnsdorf<br />

02739-1049<br />

info@rechtsanwaeltin-veit.de<br />

www.rechtsanwaeltin-veit.de<br />

18.30 Treffen Selbsthilfegruppe:<br />

Sauerstoff-Langzeit-Therapie „Haus<br />

Herbstzeitlos Siegen“ 370354<br />

Jeden 4. Montag im Monat<br />

14.30 Kaffeekränzchen: AWO-<br />

Ortsverein Siegen, in der Begegnungsstätte<br />

Rosterstr. 186<br />

Letzter Montag im Monat<br />

19.00 Selbsthilfegruppe Asthma und<br />

Bronchitis städtisches Begegnungszentrum<br />

Haus Herbstzeitlos Siegen,<br />

Marienborner Str. 151 02737/3308<br />

dienstags:<br />

9.30 Malgruppe freies Malen, (außer<br />

1. Di. im Monat) Begegnungszentrum<br />

Haus Herbstzeitlos Siegen,<br />

Marienborner Str.151 0271/37387<br />

17.00 Interkultureller Chor Siegerland<br />

Span. Zentrum Siegen, St.-Michael-Straße<br />

3<br />

Jeden 1. Dienstag im Monat<br />

9.00 Die Creativen Siegen, Haus<br />

Herbstzeitlos Siegen, Marienborner<br />

Ste.151 02737/3455<br />

15.00 ALTERAktiv Lesepaten, Begegnungszentrum<br />

„Haus Herbstzeitlos“<br />

Siegen, 02739/2290<br />

18.00 Treffen der SHG für Hörgeschädigte<br />

Siegen, Kreisklinikum Weidenau<br />

Brigitte Schmelzer 02737/93470<br />

Jeden 2. Dienstag im Monat<br />

9.00 Smartphonkurs, AWO-Begegnungsstätte<br />

„Rosterberg“, Siegen,<br />

Rosterstr.186 0271/3303-603<br />

19.00 Vorwärts-Chor, städtisches<br />

Begegnungszentrum „Haus Herbstzeitlos“<br />

Siegen, Marienborner Str.<br />

151<br />

Jeden 3. Dienstag im Monat<br />

15-17 Treffen der Heinzelwerker, Begegnungszentrum<br />

„Haus Herbstzeitlos“<br />

Siegen, Marienborner Str. 151<br />

Jeden 4. Dienstag im Monat<br />

9.00 Smartphonkurs, AWO-Begegnungsstätte<br />

„Rosterberg“, Siegen,<br />

Rosterstr.186 0271/3303-603<br />

20.00 Vorwärts-Chor, städtisches Begegnungszentrum<br />

„Haus Herbstzeitlos“<br />

Siegen, Marienborner Straße 151<br />

mittwochs:<br />

9.00 Wandern, Nordic Walking, ab<br />

Wanderparkplatz Rosterberg,<br />

Siegen, Rosterstraße Günter Dickel<br />

0271/334566<br />

9.30 Bewegt ÄLTER werden, Fritz-<br />

Fries-Seniorenzentrum Siegen, Rosterstr.186<br />

Klaus Kuhn 0271/3303-603<br />

10.00-12.00 Heinzelwerker Sprechstunde,<br />

„Regiestelle Leben im Alter“,<br />

Rathaus Si.-Weidenau 404-2200<br />

10.00 Spaziergang: 3000 Schritte,<br />

Tempo und Strecke sind angepasst,<br />

ab Rathaus Si.-Weidenau 404-2200<br />

10.00-11.00 Sprechstunde des Seniorenbeirats,<br />

SeniorenServiceStelle<br />

Siegen-Geisweid, Am Klafelder Markt<br />

20 0271/372199-05<br />

14.00-16.00 Diakonischer Freundeskreis<br />

Siegen-Süd, Hilfen für zu Hause,<br />

Diakonie Eiserfeld, Mühlenstr. 7<br />

14.30-17.30 Taschengeldbörse Siegen,<br />

MehrGenerationenZentrum<br />

St.-Johannstr. 7 0271/2346066<br />

Jeden 1. Mittwoch im Monat<br />

10.00 Trauercafé Regenbogen Ambul.Hozpizhilfe,<br />

Diakonistation Kreuztal,<br />

Ernsdorfstraße 3 02732/1028<br />

14.30 Museums-Momente, Führung<br />

für Menschen mit Demenz und ihre<br />

Begleitung, „Museum für Gegenwartskunst“<br />

Siegen, Unteres Schloss. Anmeldung<br />

0271-4057710<br />

15.00 Frauenzimmer, Frauencafé<br />

des DRK-Niederschelden, Burgschule<br />

Si.-Niederschelden 0271/33716-0<br />

19.30 Heimatfreundtreffen, Kapellenschule<br />

Si.-Trupbach<br />

Wir haben die passenden Veranstaltungen für Sie:<br />

• Sprachen (von Arabisch bis Türkisch)<br />

• Computerkurse (Grundlagen, Internet, Office u. a.)<br />

• Vorträge | Café-Zeit im KrönchenCenter<br />

• Gesundheitsangebote und vieles Andere mehr.<br />

VHS Siegen, KrönchenCenter, Markt 25, 57072 Siegen<br />

Internet: www.vhs-siegen.de; E-Mail: vhs@siegen.de<br />

Telefon: 0271 404-3000<br />

Tätigkeitsschwerpunkte:<br />

Grundstücksrecht<br />

Verkehrsrecht<br />

Erb- und Familienrecht<br />

HonorarAnwältin<br />

Mitglied im<br />

AnwaltVerein<br />

VertrauensAnwalt<br />

Jeden 3. Mittwoch im Monat<br />

14.30 VDK-Siegen-Treff; Frohe Runde, Christofferhaus<br />

Siegen, Friedrich-Wilhelm-Str. 118<br />

14.30 Wir tanzen wieder! Für Menschen mit und ohne<br />

Demenz, Tanzschule „Im Takt“, Netphen-Dreistiefenbach,<br />

Dreisbachstr. 24. Anmeldung 0271/234178-17<br />

Letzter Mittwoch im Monat<br />

15.00-16.30 Selbsthilfegruppe Frontotemporale Demenz<br />

im Café Auszeit Kreuztal, Ernsdorfstr. 5<br />

donnerstags:<br />

10.00 Seniorenwerkstatt, der „Interkulturellen Gemeinschaft“,<br />

katholisches Gemeindehaus Siegen, St.-Michaelstr.<br />

10.00-12.00 Diakonischer Freundeskreis Siegen-Süd,<br />

Hilfen für zu Hause, Diakonie Eiserfeld, Mühlenstr. 7<br />

Jeden 1. Donnerstag im Monat<br />

14.30 ALTERAktiv Spielenachmittag, Mehrgenerationenhaus<br />

Siegen, St.-Johann-Str. 7 0271-2339425<br />

Jeden 2. Donnerstag im Monat<br />

15.00-17.00 Selbsthilfegruppe Mitten im Leben für<br />

Menschen mit Gedächtnisproblemen KSG-Senioren-<br />

Wohnanlage Weidenau Weidenauer Str. 202<br />

Jeden 4. Donnerstag im Monat<br />

15.00 Trauercafé der Ambulanten ökum. Hospizhilfe Siegen<br />

e.V.; städtisches Begegnungszentrum „Haus Herbstzeitlos“<br />

Siegen, Marienborner Str. 151 0271/23602-67<br />

freitags:<br />

17.00 Tanzen ab der Lebensmitte mit und ohne<br />

Partner, TanzZentrum AGNE-PRESCHER Siegen-<br />

Geisweid, 0271/84999<br />

18.00 Wochenschlussandacht, Autobahnkirche Siegerland,<br />

Rasthof Wilnsdorf<br />

21.00 Tango Milonga, Café Basico Kreuztal, Hüttenstr. 30<br />

mit wechseln den DJ's<br />

Jeden 2. Freitag im Monat<br />

15.00 Wochenausklang der Seniorenhilfe Siegen e.V.<br />

Begegnungszentrum Haus Herbstzeitlos Siegen,<br />

Marienborner Str. 151 0271/6610335<br />

samstags:<br />

Jeden 3. Samstag im Monat<br />

13.00 ALTERAktiv Repaircafé, Mehrgenerationenzentrum<br />

der Martinigemeinde Siegen, St. Johann-Str. 7<br />

Jeden 4. Samstag im Monat<br />

13.00 Klimawelten Repaircafé, Florenburg Hilchenbach,<br />

Kirchweg 17 02733/2366 (Ingrid Lagemann)<br />

sonntags:<br />

20.00 Salsa Fiesta, Café Basico Kreuztal, Hüttenstr. 30<br />

mit wechselnden DJ's<br />

Jeden 1. Sonntag im Monat<br />

15.00 Trauercafé der Ambulanten ökum. Hospizhilfe<br />

Siegen e.V. im Pfarrheim Heilig Kreuz Siegen, Im Kalten<br />

Born Siegen, 0271/23602-67<br />

Jeden 2. Sonntag im Monat<br />

14.30 Sonntagscafé in der Alten Linde Wilnsdorf-<br />

Niederdielfen, Weißtalstraße 2<br />

15.00 Sonntagscafe im Bürgerhaus Siegen-Niederschelden,<br />

Auf der Burg 15 0271/3370122<br />

Jeden 2. Sonntag im Monat<br />

12.30 Gemeinsam essen, Bürgerliche Küche, Alte Linde<br />

Wilnsdf.-Nd.dielfen Weißtalstr. 2 Anm. 02739/8987469<br />

oder: zuraltenlinde@gmx.eu<br />

Rund um die Uhr für Sie da<br />

- ein Anruf genügt!<br />

Siegen<br />

Alte Poststraße 21<br />

Tel.: 0271 / 52 00 9<br />

Wilnsdorf<br />

Rathausstraße 5<br />

Tel.: 02739 / 47 72 07<br />

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Das Notwendige nach eigenen Wünschen<br />

selbst bestimmen und vorsorgend regeln<br />

Die Angehörigen finanziell absichern<br />

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72 durchblick 1/<strong>2019</strong> 1/<strong>2019</strong> durchblick 73


Siegen. Der Verein ALTERAktiv Siegen<br />

e.V. wurde vor 15 Jahren von acht<br />

Rentnern und Pensionären gegründet.<br />

Ihr Ziel: eigene Talente und die ihrer<br />

Altersgenossen weiterhin einbringen<br />

und ehrenamtlich nutzbar machen. Inzwischen<br />

ist der Verein auf ca. 500 Mitglieder<br />

gewachsen, trägt seit 2005 den<br />

Namen ALTERAktiv Siegen-Wittgenstein<br />

e.V. und unterhält in der St. Johann-Str.<br />

in Siegen eine Geschäftsstelle.<br />

Für Menschen im sogenannten Ruhestand<br />

sind 15 Jahre eine lange Zeit. Die<br />

heute noch mitarbeitenden Gründungsmitglieder<br />

sind nun älter als 80 Jahre.<br />

Aber sie sehen - wie auch der gesamte<br />

Vereinsvorstand - das bürgerschaftliche<br />

Engagement älterer Menschen<br />

mehr denn je als unverzichtbar an. Zur<br />

Frage „Was können wir tun?“ fand auf<br />

Einladung und unter Beteiligung des<br />

Vereinsvorsitzenden Alois Michalek am<br />

10./11. Januar <strong>2019</strong> eine Arbeitstagung<br />

statt. Unter der Moderation von Günter<br />

Hensch verständigten sich 18 aktive<br />

Mitglieder des Vereins auf drei Themenkomplexe:<br />

Wo kommen wir her? / Wo<br />

stehen wir heute? / Wo wollen wir hin?<br />

Diese Seite ist in der Verantwortung von „ALTERAktiv Siegen Wittgenstein e.V.“ entstanden.<br />

Der „durchblick“ hat keinen Einfluss auf Text, Inhalt und Gestaltung.<br />

ALTERAktiv Siegen-Wittgenstein e.V.<br />

Arbeitstagung mit Bestandsaufnahme und Perspektive<br />

Wo kommen wir her?<br />

In einem Rückblick erinnerte Erich<br />

Kerkhoff an die 1998 begonnene Entwicklung<br />

des Vereins. Diese war geprägt<br />

von damals verstärkt wahrgenommenen<br />

Herausforderungen - u.a. dem demographischen<br />

Wandel und den sogenannten<br />

„Neuen Medien“. Die inhaltliche Entwicklung<br />

einer entsprechenden Arbeitsgruppe<br />

wurde gefördert durch eigene Umfragen<br />

und auch durch Vernetzung mit<br />

kommunalen und weiteren Institutionen<br />

auf Landes- und Bundesebene. Wichtige<br />

Ergänzungen für die materielle Ausstattung<br />

des Vereins wie auch für Projektfinanzierungen<br />

waren Zuwendungen des<br />

Landes Nordrhein-Westfalen und der<br />

Sparkassenstiftung Siegen.<br />

Das Anliegen der Gründer, die Lebenserfahrungen<br />

und erworbenen Fähigkeiten<br />

älterer Menschen gemeinwohlorientiert<br />

nutzbar zu machen, wurde<br />

bereits im Jahr 2000 umgesetzt. Mit der<br />

Gründung eines Internetcafés fanden<br />

ältere Menschen die Möglichkeit, sich<br />

mit moderner Kommunikationstechnik<br />

vertraut zu machen. Auch die jahrelang<br />

(ebenfalls ehrenamtlich) angebotene<br />

Wohnberatung wurde schnell bekannt.<br />

Inzwischen führte das Projekt zum eigens<br />

dafür gegründeten Verein „Wohnberatung<br />

Siegen-Wittgenstein e.V.“<br />

Dieser wird vom Verein ALTERAktiv gemeinsam<br />

mit den Kreisverbänden von<br />

AWO und Caritas getragen. Andere Aktivitäten<br />

mussten beendet werden, wie<br />

z.B. das Projekt „Wohnen für Hilfe“, die<br />

Wohnungsvermittlung für Studenten.<br />

Wo stehen wir heute?<br />

Gefragt nach der öffentlichen Wahrnehmung<br />

ihres Vereins, bedauerten die<br />

Teilnehmer der Tagung dessen zu geringem<br />

Bekanntheitsgrad. „Was macht<br />

ihr eigentlich?“ sei die oft gestellte Frage,<br />

wenn von einer Mitarbeit im Verein<br />

ALTERAktiv die Rede ist. Eine Vorstellung<br />

haben Interessenten eher von den<br />

„Gesichtern“ des Vereins also den einzelnen<br />

Arbeitsgruppen.<br />

Dabei steht das Senecafé im Haus<br />

Herbstzeitlos an vorderer Stelle. Die anderen<br />

sind weniger bekannt - es handelt<br />

sich um die Wohnberatung (bis 2012),<br />

die Lesepaten „Alt & Jung“ (seit 2005),<br />

das Kursangebot „Orientierung und Hilfe<br />

im Alter“ (seit 2005), das Aktivcafé in<br />

Netphen- Eschenbach (seit 2007) und<br />

die Taschengeldbörse (seit 2009). Hinzu<br />

kommt ein Bündel weiterer Aktivitäten:<br />

Mitmachtänze für Jung und Alt, das Repaircafé<br />

und ein Fahrradreparatur-Café,<br />

ein Spielenachmittag, die Malgruppe,<br />

Patenschaften in der Flüchtlingshilfe,<br />

Vermittlung von Probanden für Forschungs-<br />

und Entwicklungsvorhaben der<br />

UNI Siegen („IT für die alternde Gesellschaft“)<br />

sowie die Mitarbeit in der Steuerungsgruppe<br />

„Quartier am Rosterberg“.<br />

Alt & Jung engagiert sich<br />

ehrenamtlich als Lesepaten<br />

in Grundschulen,<br />

als Vorleser*innen in<br />

Kindergärten und in der<br />

Stadtbibliothek Siegen.<br />

Für diese wunderbare Arbeit<br />

mit Kindern suchen wir immer<br />

Unterstützung.<br />

Diese und weitere Arbeitsgruppen<br />

sind offen für ca. 80.000 Menschen<br />

im Kreis Siegen-Wittgenstein. Ihre<br />

Lebenserfahrung und Kreativität ist<br />

gefragt, auch für die Entwicklung und<br />

Wahrnehmung neuer Formen der Lebensgestaltung<br />

im Alter. Das Engagement<br />

im Verein ist ehrenamtlich. Allen<br />

Mitarbeitern ist freigestellt, in welchem<br />

Umfang sie sich einbringen. Neue Ideen<br />

sind willkommen und deren Umsetzung<br />

wird auf Grundlage der Vereinssatzung<br />

unterstützt.<br />

Wo wollen wir hin?<br />

Günter Hensch stellte die Frage, wie<br />

die anwesenden Teilnehmer die Zukunft<br />

von ALTERAktiv sehen: „Für wie wichtig<br />

halten sie die Arbeit? Besteht weiterhin<br />

Interesse und Bedarf?“ Es wurde bekräftigt,<br />

dass die Zielsetzung des Vereins, -<br />

ältere Menschen auch in deren eigenem<br />

Interesse zu motivieren und zu befähigen<br />

- als Angebot für die zukünftig Alten<br />

unverzichtbar bleibt. Aus dem Grund,<br />

auch um neue Projekte zu ermöglichen,<br />

hält der Vereinsvorstand eine verstärkte<br />

Öffentlichkeitsarbeit für erforderlich.<br />

Fazit der Tagung:<br />

Um das Angebot des Vereins zu erhalten<br />

und zu fördern, zu ergänzen und<br />

auch neue Projekte hinzuzufügen, wollen<br />

wir als Verein ALTERAktiv mehr in<br />

die Öffentlichkeit gehen und uns bekannt<br />

machen. Die einzelnen Gruppen tun das<br />

bereits in den Medien und mit ihrem Tag<br />

der offenen Tür, da bleibt aber der Verein<br />

eher im Hintergrund. Die Website des<br />

Vereins mit ihren umfassenden Informationen<br />

wird eher gezielt aufgesucht.<br />

Beschluss der Arbeitstagung:<br />

Im Jahr <strong>2019</strong> wird der Verein einen<br />

Tag der offenen Tür veranstalten, bei<br />

dem sich alle Arbeitsgruppen vorstellen.<br />

Die gegenseitige Wahrnehmung<br />

der Arbeitsgruppen wird intensiviert<br />

und transparenter gemacht. •<br />

Lesepaten<br />

Alt & Jung macht Schule<br />

Haben Sie Lust mitzumachen?<br />

Die Kinder freuen sich!<br />

Ansprechpartnerin ist<br />

Margrit Schulte 02739-2290<br />

margrit.schulte@gmx.de<br />

Ein Projekt von<br />

ALTERAktiv Siegen-Wittgenstein e.V.<br />

St. Johann-Str. 8 • 57074 Siegen<br />

Internet: https://alteraktiv-siegen.de<br />

74 durchblick 1/<strong>2019</strong><br />

Veranstaltungen im März<br />

Am 2. März ab 20 Uhr Die wilde Lesung mit Musik: Ilja Richter im Kulturhaus Lÿz<br />

1. Freitag<br />

18.00 VHS Si-Wi., DigiTIPP - Wie<br />

gehe ich mit dem digitalen Nachlass<br />

um? Hilchenbach, Wilhelmsburg<br />

19.00 VHS Si-Wi., Filmzeit: Was<br />

werden die Leute sagen? Weiße Villa,<br />

Kreuztal, Dreslers Park<br />

19.30 Rock und Popp mit den Living<br />

Rooms, Alte Linde, W.-Niederdielfen,<br />

Weißtalstraße 2<br />

20.00 Konzert, Sydney Ellis And<br />

Her Midnight Preachers, Lÿz Siegen,<br />

St.-Johann-Str. 18<br />

20.00 kreuztalkultur, Marc Weide,<br />

Hilfe, ich werde erwachsen, ich werde<br />

Zauberer!, Kreuztal, Eichener Hamer<br />

20.00 Lisa Feller – Der Nächste,<br />

bitte! Siegerlandhalle Siegen<br />

2. Samstag<br />

13.00 26. Frühlings- und Kunsthandwerkermarkt,<br />

Haus des Gastes<br />

Bad Laasphe, Wilhelmsplatz (a. So.)<br />

19.00 Film, Dorfgeschichte(n) –<br />

Teil 1, Aus dem Leben unseres Dorfes,<br />

Ev. Gemeindehaus B.-Holzhausen<br />

20.00 Gala der Filmmusik, Apollo-<br />

Theater Siegen, Morleystr. 1 (auch<br />

am 4./5./7. und 8.3.)<br />

20.00 Vergesst Winnetou! Ilja Richter,<br />

Die wilde Lesung mit Musik,<br />

Kulturhaus Lÿz Siegen<br />

20.00 Konzert, brAssMen das<br />

Blechbläserensemble, Heimhof-Theater<br />

Burbach, Heimhofstr. 7a<br />

3. Sonntag<br />

15.00 Theater für Jung und Alt,<br />

Karlsson vom Dach Heimhof-Theater<br />

Burbach, Heimhofstr. 7a<br />

16.00 Woche der Brüderlichkeit,<br />

Ausstellungseröffung Ljuba Jakupovic,<br />

Städtische Galerie Haus Seel<br />

Siegen, Kornmarkt 20<br />

6. Mittwoch<br />

10.00 Computerspielen mit Unterstützung,<br />

Gaming für Ältere Stadtbibliothek<br />

Kreuztal, Marburger Str. 10<br />

19.00 VHS Si-Wi., Vortrag über Osteoporose:<br />

Therapie und Prävention,<br />

Haus des Gastes Bad Laasphe,<br />

20.00 Konzert, New York Gospel<br />

Stars, Siegen-Weidenau, Haardter<br />

Kirche, Setzer Weg 4<br />

7. Donnerstag<br />

20.00 Zum internationalen Frauentag,<br />

Anka Zink, Ende der Bescheidenheit,<br />

Kulturhaus Lÿz Siegen<br />

8. Freitag<br />

11.00 Eröffnung der Wanderausstellung<br />

Mit Macht zur Wahl! 100<br />

Jahre Frauenwahlrecht in Europa,<br />

Foyer des Kreishausen Siegen<br />

16.00 VHS-Siegen, Vortrag: Weltfrauentag<br />

– 100 Jahre Frauenwahlrecht,<br />

KrönchenCenter Siegen, Markt 2<br />

19.00 VHS-Siegen, Filmabend: Historisches<br />

Siegerland Teil 3 – Der Siegerländer<br />

Hauberg, KrönchenCenter,<br />

Siegen, Markt 2<br />

20.00 Kabarett, Sebastian Pufpaff<br />

mit neuem Soloprogramm, Kulturhaus<br />

Lÿz Siegen, St.-Johann-Str. 18<br />

9. Samstag<br />

10.00 Die Messe für Heimtier-<br />

Freunde, Siegerlandhalle (auch So.)<br />

15.00 Familienshow, Die Schöne<br />

und das Biest, Siegerlandhalle<br />

19.00 Schtonk, Tagebücher Adolf<br />

Hitlers plus Fälschung, Apollo-Theater<br />

19.30 Filmabend "Aus dem Leben<br />

unseres Dorfes", Burbach, Alte<br />

Schule Holzhausen<br />

20.00 Metaller Geballer Part V, Kulturh.<br />

Lÿz Siegen, St.-Johann-Str.18<br />

10. Sonntag<br />

15.00 kreuztalkultur, Kreuztaler<br />

Teddybärenkonzert, Peter und der<br />

Wolf, Kreuzkirche Kreuztal, Martin-<br />

Luther-Str. 1<br />

16.00 Villa Musica – Safra feat mit<br />

Bernward Koch, Villa Bubenzer,<br />

Freudenberg,Villa-Bubenzer-Weg 7<br />

17.00 Multivisionsvortrag mit Gerhard<br />

Braunöhler, Island und Färöer,<br />

Aula Gymnasium Netphen, Haardtstr.<br />

18.00 Konzert Projektchor Lebenszeichen,<br />

Ev.-ref. Trinitatiskirche,<br />

Eiserfeld, Freiengründerstr. 17<br />

18.00 Filmpalast: Wenn der Vater<br />

mit dem Sohne, Heimhof-Theater<br />

Burbach, Heimhofstr. 7a<br />

12. Dienstag<br />

18.30 VHS Si-Wi.,Vortrag: Einbruch?<br />

Nicht bei mir! Einbruchsschutz für<br />

Privathaushalte, Rathaus Netphen<br />

20.00 Jazz & Friends, Konzert der<br />

Fritz-Busch-Musikschule, Kulturhaus<br />

Lÿz Siegen, St.-Johann-Str. 18<br />

20.00 Konzert, Dieter Falk – Backstage<br />

– Musik-er-Leben, Apollo-Theater<br />

Sonntag, 10.März 18 Uhr Filmpalast: „Wenn der Vater mit dem Sohne“, Heimhof-Theater<br />

Burb.<br />

1/<strong>2019</strong> durchblick 75<br />

4/2018 durchblick 75


März<br />

20.00 Lioba Albus, Das Weg ist<br />

mein Ziel, Kulturhaus Lÿz Siegen,<br />

St.-Johann-Straße 18<br />

13. Mittwoch<br />

18.00 VHS Si-Wi., Vortrag, Chaos<br />

im Kopf – Eine Frage der richtigen<br />

Förderung, Weiße Villa, Dreslers Park,<br />

Kreuztal, Hagener Str. 22<br />

19.00 VHS Si-Wi., Vortrag, Heizkosten<br />

in Wohnungen senken, Gymnasium<br />

Wilnsdorf, Hoheroth 94<br />

19.00 Kabarett zum Weltfrauentag<br />

mit Carmela de Feo, Die Schablone,<br />

in der ich wohne, Haus des Gastes<br />

Bad Laasphe, Wilhelmsplatz 3<br />

19.30 VHS-Siegen, Vortrag, Die<br />

Würde des Menschen ist unantastbar,<br />

KrönchenCenter Siegen<br />

20.00 Die Nacht der Musicals, eine<br />

Zeitreise durch über 50 Jahre Musical-Geschichte,<br />

Siegerlandhalle<br />

14. Donnerstag<br />

20.00 Auf Höhenwegen der Klassik<br />

und Romantik, Konzert mit<br />

der Philharmonie Südwestfalen,<br />

Gebr.-Busch-Theater, Hi.-Dahlbruch<br />

20.00 Drama Statt Siegen, Romulus<br />

der Große von Friedrich Dürrenmatt,<br />

Kulturhaus Lÿz Siegen, St.-Johann-Str.<br />

18 (auch 15./19./20. und 21.)<br />

20.00 Konzert des finnisches Ensembles<br />

Rajatan, 3 Damen und 3 Herren,<br />

Apollo-Theater (auch Freitag)<br />

15. Freitag<br />

19.00 VHS-Siegen, Filmabend: Historisches<br />

Siegerland Teil 4 – Sorgen in<br />

Siegen, KrönchenCenter, Siegen<br />

20.00 Konzert des finnisches Ensembles<br />

Rajatan, 3 Damen und 3<br />

Herren, Apollo-Theater Siegen<br />

20.00 kreuztalkultur, Kabarett, Jens<br />

Neutag, Mit Volldampf, Weiße Villa,<br />

Dreslers Park, Kreuztal, Hagener Str.<br />

Samstag, 16.4. ab 20 Uhr, Klangfarben Anzhausen: „Die Show“, Heimhof-Theater Burbach<br />

16. Samstag<br />

19.00 Heiko „Schotty“, Der Tatortreiniger,<br />

Apollo-Theater Siegen<br />

20.00 Jim Panse & Band / Solar Plexus,<br />

Kulturhaus Lÿz Siegen<br />

20.00 Klangfarben Anzhausen, Die<br />

Show, Heimhof-Theater Burbach,<br />

Heimhofstr. 7a<br />

20.00 Komödie, Flecker Wintertheater,<br />

Jetzt nicht, Liebling, Aula Gymnasium<br />

Netphen, Haardtstr. 35<br />

17. Sonntag<br />

15.30 VHS-Siegen, Dia-Vortrag:<br />

Rund um die Bigge- und Listertalsperre,<br />

Dokumentation über versunkene<br />

Dörfer, KrönchenCenter Siegen,<br />

17.00 Poetry Slam – Frauenpower,<br />

100 Jahre Frauenwahlrecht, , Kulturhaus<br />

Lÿz, Siegen, St.-Johann-Str.<br />

18.00 kreuztalkultur, Café del Mundo,<br />

Dance of Joy, Weiße Villa, Dreslers<br />

Park, Kreuztal, Hagener Str. 22<br />

18.00 Konzert, Die Jahreszeiten<br />

des Tango, Konventsaal Stift Keppel,<br />

Hilchenbach, Stift-Keppel-Weg 37<br />

18.00 Konzert, Von New Orleans<br />

bis Jericho, Nikolaikirche<br />

Siegen<br />

18. Montag<br />

17.00 Kino ohne ALTERSbeschränkung,<br />

Grüner wird's nicht,<br />

sagte der Gärtner und flog davon,<br />

Viktoria Filmtheater Hi.-Dahlbruch<br />

21.Donnerstag<br />

15.00 Literaturcafé der Seniorenhilfe,<br />

Begegnungsz. Haus Herbstzeitlos<br />

Siegen, Marienborner Str. 151<br />

15.30 VHS Si-Wi., Vortrag, Dorothea<br />

Elisabeth Händel, geborene<br />

Taust, Die Mutter von Georg Friedrich<br />

Händel, KrönchenCenter Siegen<br />

20.00 Das gibt Ärger, Solokabarett<br />

Simone Solga, Gebr.-Busch-Theater,<br />

Hi.-Dahlbruch, Bernhard-Weiss-Platz<br />

20.00 Pygmalion, Professor Higgins<br />

und Eliza, Apollo-Theater Siegen<br />

22. Freitag<br />

19.00 VHS Si-Wi., Filmzeit: Code of<br />

Survival, Weiße Villa, Dreslers Park,<br />

Kreuztal, Hagener Str. 22<br />

20.00 Konzert, Dvorák, Ravel,<br />

Brahms, Wiedersehen mit Neil Varon,<br />

Apollo-Theater Siegen<br />

SERVICE-CENTER<br />

D-M Kfz.-Technik<br />

Dennis Michel<br />

23. Samstag<br />

19.30 Irische Musik mit Molly Ban,<br />

Alte Linde, Wilnsdorf-Niederdielfen<br />

20.00 Politisches Kabarett, Rene<br />

Sydow, Die Bürde des weisen<br />

Mannes, Heimhof-Theater Burbach,<br />

Heimhofstr. 7a<br />

20.00 Ralf Schmitz Schmitzeljagd,<br />

Siegerlandhalle Siegen<br />

20.00 Paul Heller & Martin Sasse,<br />

Two Generations Quartet, Kulturhaus<br />

Lÿz Siegen, St.-Johann-Straße 18<br />

26. Dienstag<br />

19.30 Lesung, Manchmal ist es federleicht,<br />

Christine Westermann,<br />

Gemeindebau Schameder, Erndtebrück,<br />

Hauptstr. 5<br />

27. Mittwoch<br />

18.30 VHS Si-Wi., Filmzeit: Tomorrow<br />

- Die Welt ist voller Lösungen,<br />

Rathaus Netphen, Amtsstraße<br />

19.00 Zeitzeugen auf Zelluloid,<br />

Kreisarchiv S.-Wittg., Kulturhaus Lÿz<br />

Siegen, St.-Johann-Straße 18<br />

28. Donnerstag<br />

19.30 La Finesse, Das etwas andere<br />

Streichquartett, Schloss Bad<br />

Berleburg<br />

20.00 Meisterliche Kammermusik,<br />

Aris Quartett & Fabian Müller,<br />

Gebr.-Busch-Theater, Hi.-Dahlbruch<br />

20.00 LÿzMixVarieté, Kabarett, Musik,<br />

Akrobatik und Zauberei, Kulturhaus<br />

Lÿz Siegen, St.-Johann-Str. 18<br />

20.00 Klavierkonzert, Jun-Ho Gabriel<br />

Yeo, Apollo-Theater Siegen<br />

29. Freitag<br />

20.00 kreuztalkultur, Comedy, Kai<br />

Magnus Sting, Sonst noch was?!<br />

Weiße Villa, Dreslers Park, Kreuztal<br />

20.00 Philharmonie Südwestfalen<br />

zelebriert „British Proms Night“,<br />

Apollo-Theater (auch Sa./19 Uhr)<br />

20.00 Klaus Hoffmann - Aquamarin,<br />

Am Flügel Hawo Bleich, Kulturhaus<br />

Lÿz Siegen, St.-Johann-Str. 18<br />

30.Samstag<br />

18.00 Konzert geistliche Musik,<br />

Bach: Matthäus-Passion BWV<br />

244, Ev. Kirche Hilchenbach, Kirchplatz<br />

4<br />

19.00 800 Jahre Burbach, Streifzüge:<br />

Reformation – lutherisch und<br />

reformiert, Ev. Kirche Burbach<br />

20.00 kreuztalkultur, Konzert, Dieter<br />

Ilg Trio, B-A-C-H, Weiße Villa,<br />

Dreslers Park, Kreuztal, Hagener Str.<br />

20.00 Best of 12 Tenors, The Greatest<br />

Songs of all time, Siegerlandhalle<br />

Siegen, Koblenzer Str. 151<br />

20.00 Siegener Kabarett Night, Freche<br />

Zungen küsst man nicht, Kulturhaus<br />

Lÿz Siegen, St.-Johann-Str. 18<br />

Zuhause bei der WGh<br />

31. Sonntag<br />

15.00 Figurentheater Kania, Sieg<br />

der Sterne – Figuren im Weltall, Kulturhaus<br />

Lÿz Siegen, St.-Johann-Str.<br />

15.00 Familienmusical, Hugo, der<br />

Wassergeist und der dunkle Taucher,<br />

Eichener Hamer Kreuztal<br />

18.00 Konzert geistlicher Musik,<br />

Bach: Matthäus-Passion BWV 244,<br />

Haardter Kirche Siegen-Weidenau,<br />

Setzer Weg 4<br />

18.00 2-Flügel-Konzert, Lieblingslieder<br />

und Geschichten, Burbach,<br />

Hickengrundhalle Niederdresselndorf<br />

19.00 Theater, Goethe – Wahlverwandtschaften,<br />

Apollo-Theater Siegen,<br />

Morleystr. 1<br />

20. Mittwoch<br />

19.00 VHS Si-Wi., Vortrag, Smiley<br />

gesucht – wie geht’s leicht,<br />

wenn‘s richtig schwer ist? Rathaus<br />

Netphen,<br />

19.00 VHS-Si-Wi., Vortrag, Von<br />

wilden Jägern, heiligen Wassern<br />

und Galgenspuk, Haus des<br />

Gastes, Bad Laasphe, Wilhelmsplatz<br />

3<br />

20.00 Bibelfilm, Geschichte der<br />

Maria Magdalena, Residenztheater<br />

Bad Laasphe, Brückenstraße 2<br />

20.00 Sven Pistor – Pistors Fußballschule<br />

– alles Vollpfosten, Siegerlandhalle<br />

Siegen, Koblenzer Str.<br />

Fahrzeug-Umbau<br />

für Behinderte<br />

57078 Siegen<br />

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76 durchblick 1/<strong>2019</strong> 1/<strong>2019</strong> durchblick 77


April<br />

April<br />

1. Montag<br />

18.30 VHS Si-Wi., Vortrag, Philosophisch<br />

inspiriert, Grundlagen der<br />

politischen Philosophie, Wintergarten<br />

Gelbe Villa, Dreslers Park, Kreuztal<br />

2. Dienstag<br />

19.00 Theater, Oliver! Nach Charles<br />

Dickens, Apollo-Theater Siegen (a. Fr.)<br />

3. Mittwoch<br />

10.00 Computerspielen mit Unterstützung,<br />

Gaming für Ältere Stadtbibliothek<br />

Kreuztal, Marburger Str. 10<br />

4. Donnerstag<br />

18.00 Vortrag, Homöopathie – Reiseapotheke,<br />

Stadtbibliothek Kreuztal,<br />

18.30 VHS Si-Wi., Vortrag: Achtung<br />

– Trennung und Scheidung, Familienzentrum<br />

„Sonnenau“, Erndtebrück,<br />

Ederfeldstr. 1<br />

18.30 VHS/Seniorenbeirat-Vortrag,<br />

Altersrenten – Wer? Wann? Wie-<br />

(viel)? Stadtbibliothek Kreuztal,<br />

Marburger Str. 10 (Nebeneingang<br />

zwischen Café und<br />

Metzgerei)<br />

19.00 VHS Si-Wi., Vortrag,<br />

Solarenergienutzung – Solarthermie<br />

und Photovoltaik,<br />

Rathaus Netphen,<br />

Amtsstraße<br />

19.30 Fotografischer Blick<br />

in Kabul/Afghanistan, Zohra<br />

Soori-Nurzad, Rathaus Netphen<br />

und Steuerbüro Friedrich,<br />

Amtsstr. 1<br />

5. Freitag<br />

20.00 Jazzclub Oase, Steve<br />

Fister Band, Kulturhaus Lÿz<br />

Siegen, St.-Johann-Straße 18<br />

20.00 Herman van Veen & Ensemble<br />

– Neue Saiten Tour<br />

<strong>2019</strong>, Siegerlandhalle<br />

20.00 Im weißen Rössl,<br />

Apollo-Theater Siegen, (6. und<br />

7. ab 19 Uhr)<br />

6. Samstag<br />

9.00 Südwestfalenbörse –<br />

Briefmarken/Münzen/Sonderpostamt,<br />

Siegerlandhalle Siegen,<br />

Koblenzer Str. 151<br />

10.00 VHS Si-Wi., Besuch einer<br />

Photovoltaik-Anlage, Treffpunkt:<br />

In der Rose 8a, E.-Womelsdorf<br />

10.00 Jonglage- & Diabolo-Workshop<br />

mit Mo de Bleu, Kulturhaus Lÿz, Siegen,<br />

St.-Johann-Str. 18<br />

14.00 VHS Si-Wi., Besuch einer<br />

Photovoltaik-Anlage mit Batteriespeicher,<br />

Treffpunkt: Gasthof Kaiserlinde<br />

in Siegen-Eisern<br />

20.00 Benefizkonzert, In Erinnerung<br />

an Wolfgang Neuser, Café Basico<br />

Kreuztal, Hüttenstr. 30<br />

7. Sonntag<br />

11.00 Anne L. Strunk - Bildkunst<br />

Frauen, KulturFlecken Silberstern<br />

Freudenberg,<br />

Am Silberstern<br />

4<br />

15.00 VHS-<br />

Siegen, Multivisionsvortrag<br />

– Kanaren, KrönchenCenter<br />

Siegen, Markt<br />

17.00 Frühjahrskonzert, Blasorchester<br />

Stadt Kreuztal e.V., Ev. Kirche<br />

Buschhütten, Siegener Str. 114<br />

18.00 Paul Panzer – Glücksritter…<br />

vom Pech verfolgt, Siegerlandhalle<br />

18.00 Brahms-Requiem, 60 Jahre<br />

Bach-Chor Siegen, Ev. Kirche<br />

Buschhütten Kreuztal, Siegener Str.<br />

19.00 Kabarett, Anny Hartmann,<br />

No Lobby is perfect, Heimhof-Theater<br />

Burbach, Heimhofstr. 7a<br />

8. Montag<br />

17.00 Kino ohne ALTERSbeschränkung,<br />

Ballon, 1979 Fluchtversuch<br />

mit einem Heißluftballon aus der DDR,<br />

Viktoria Filmtheater Hilchenbach-<br />

Dahlbruch, Bernhard-Weiss-Platz<br />

18.30 VHS Si-Wi., Vortrag, Entgiftung<br />

– Darmgesundheit durch gesunde<br />

Ernährung, Rathaus Netphen, Amtsstraße<br />

6<br />

18.30 VHS Si-Wi., Vortrag, Philosophisch<br />

inspiriert: Ich will Gutes tun<br />

und doch tue ich Böses! Gelbe Villa,<br />

Dreslers Park, Kreuztal<br />

9. Dienstag<br />

13.00 Gesundheitsmesse, Pflege,<br />

Erziehung und Familienhilfe, Siegerlandhalle<br />

Siegen, (auch Mittwoch)<br />

19.00 Filmklub Kurbelkiste, Thriller:<br />

A Beautiful Day, Kulturhaus Lÿz<br />

Siegen, St.-Johann-Straße 18<br />

20.00 Kommentierte Darbietung,<br />

Goethe: Faust I, Gebr.-Busch-Theater,<br />

Hi.-Dahlbruch, Bernhard-Weiss-Platz<br />

10. Mittwoch<br />

18.00 VHS Si-Wi., Vortrag, Traumatischer<br />

Stress – Betrachtung möglicher<br />

Auswirkungen bedrohlicher Krisen,<br />

Stadtbibliothek Kreuztal,<br />

20.00 Komödie mit Heiner Lauterbach<br />

und Dominique Lorenz, Jahre<br />

später, gleiche Zeit, Apollo-Theater<br />

Siegen, Morleystraße<br />

11. Donnerstag<br />

19.00 Theater, Dachstube, Kulturhaus<br />

Lÿz Siegen, St.-Johann-Straße 18<br />

19.00 VHS Si-Wi., Vortrag: Hawking<br />

und die Schwarzen Löcher, Stadtbibliothek<br />

Kreuztal, Marburger Str. 10<br />

19.30 Maxi Gstettenbauer – „Lieber<br />

Maxi als normal!“, Siegerlandhalle<br />

12. Freitag<br />

20.00 Nicole Jäger – Nicht direkt<br />

perfekt, Siegerlandhalle Siegen<br />

20.00 Konzert mit zwei großen Antipoden:<br />

Haydn, Sibelius, Apollo-<br />

Theater Siegen, Morleystr. 1<br />

13. Samstag<br />

10.00 Theater-Workshop für Frauen<br />

und Männer, und nachher ärgerste<br />

dich doch, Kulturhaus Lÿz Siegen<br />

19.00 Choral Evensong zur Karwoche,<br />

mit dem Bach–Chor Siegen,<br />

Martinikirche Siegen, Grabenstr. 27<br />

19.00 Frühjahrskonzert MGV,<br />

Bürgerhaus Burbach, Marktplatz 7<br />

20.00 Jördis Tielsch, Karussell des<br />

Lebens, Heimhof-Theater Burbach,<br />

Heimhofstr. 7a<br />

20.00 kreuztalkultur, Konzert, SÜDEN<br />

II, Schmidbauer, Pollina, Kälberer, Eichener<br />

Hamer Kreuztal, Am Parkplatz 2<br />

20.00 The Music of Hans Zimmer<br />

and more, Siegerlandhalle Siegen<br />

20.00 Dave Davis – „Genial verrückt!<br />

Nichts reimt sich auf Mensch“,<br />

Foyersaal der Siegerlandhalle Siegen<br />

14. Sonntag<br />

18.00 Wehmutsklänge, Quartett<br />

Giocosa & Elke Aufschläger, Nikolaikirche<br />

Siegen, Krämergasse 2<br />

18.00 Filmpalast im Heimhof-Theater,<br />

... denn sie wissen nicht was<br />

sie tun, Burbach, Heimhofstr. 7a<br />

16. Dienstag<br />

20.00 Europas größte Genesis Tribute<br />

Show – we can’t dance on<br />

Broadway-Tour, Siegerlandhalle<br />

18. Donnerstag<br />

15.00 Literaturcafé der Seniorenhilfe,<br />

städtisches Begegnungszentrum<br />

Haus Herbstzeitlos Siegen, Marienborner<br />

Str. 151<br />

20.00 Özcan Cosar: Old School<br />

– Die Zukunft kann warten, Siegerlandhalle<br />

Siegen<br />

19. Freitag<br />

10.00 Choralkantate zum Karfreitag,<br />

Nikolaikirche Siegen<br />

19.00 Orgelkonzert, Kreuz Wege,<br />

Orgel-Tanz-Texte, Nikolaikirche<br />

Siegen, Krämergasse 2<br />

20. Samstag<br />

20.00 Kammerphilharmonie Köln,<br />

Klassik in der Osternacht, Ev. Kirche<br />

Bad Laasphe<br />

23.00 Orgelkonzert zur Osternacht,<br />

Martinikirche Siegen, Grabenstr. 27<br />

22. Montag<br />

10.00 Kantaten zum Osterfest,<br />

Martinikirche Siegen, Grabenstr. 27<br />

25. Donnerstag<br />

15.00 VHS-Siegen, Vortrag, Anna-<br />

Maria Mozart, geborene Pertl. Die<br />

Mutter von W. A. Mozart, Krönchen-<br />

Center Siegen, Markt<br />

26. Freitag<br />

14.00 VHS Si-Wi., Wanderung: Auf<br />

dem Netphener Keltenweg unterwegs,<br />

Treffpunkt: Parkpl. Leimbachtal<br />

/ Netphen - Eschenbach.<br />

27. Samstag<br />

20.00 Mark Gillespie solo, Kulturhaus<br />

Lÿz, St.-Johann-Str. 18, Siegen<br />

19.00 Konzert, Hörgerät, ... rocken<br />

auf Deutsch ... und ohne Strom,<br />

Heimhof-Theater Burbach<br />

19.00 Clown-Stück für Erwachsene,<br />

Frohlein Jule und Mister Zolli – Die<br />

Hoffnung stirbt niemals, Haus des<br />

Gastes Bad Laasphe, Wilhelmsplatz 3<br />

19.30 Irish Folk Konzert mit Paddy<br />

Schmidt, Grillhütte Holzhausen<br />

28. Sonntag<br />

14.00 VHS Si-Wi., Raumland und<br />

seine Felsklippen, Treffpunkt:<br />

Parkplatz an der ev. Kirche in Raumland,<br />

Bad Berleburg<br />

18.00 kreuztalkultur, Internationales<br />

Akkordeon Festival <strong>2019</strong>, Eichener<br />

Hamer Kreuztal, Am Parkplatz 2<br />

19.00 800 Jahre Burbach, Zeitreise<br />

durch Vergangenheit – Gegenwart und<br />

Zukunft Ev. Kirche Burbach, Römer 11<br />

30. Dienstag<br />

20.00 5. Siegener Biennale, Drama:<br />

Trommeln in der Nacht, Apollo-<br />

Theater Siegen, Morleystr. 1<br />

9. April 20 Uhr: „Goethe: Faust I“ mal anders,<br />

Gebr.-Busch-Theater Hilchenbach-Dahlbruch<br />

13. April ab 20 Uhr kreuztalkultur, Konzert, „SÜDEN II“W, Kreuztal, Eichener Hamer<br />

13.4. Jördis Tielsch, Karussell des Lebens,<br />

Heimhof-Theater Burbach, Heimhofstr. 7a<br />

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Samstag, 4. Mai 19.00 „Hundehalter-Forum“<br />

Weiße Villa, Dreslers Park, Kreuztal<br />

1. Mittwoch<br />

20.00 5. Siegener Biennale, Trommeln<br />

in der Nacht, Apollo-Theater Si.,<br />

Morleystr. 1<br />

2. Donnerstag<br />

15.00 Literaturcafé der Seniorenhilfe,<br />

Begegnungszentrum Haus Herbstzeitlos<br />

Siegen, Marienborner Str. 151<br />

20.00 5. Siegener Biennale, Harald<br />

Martenstein, Biennale-Zelt am<br />

Apollo-Theater Siegen, Morleystr. 1<br />

4. Samstag<br />

19.00 5. Siegener Biennale, Tyll,<br />

nach dem Roman von Daniel Kehlmann,<br />

Apollo-Theater Siegen (So. ab<br />

17.00)<br />

19.00 Mein Hund, 2. Hundehalter-<br />

Forum im Siegerland, Weiße Villa,<br />

Dreslers Park, Kreuztal<br />

Mai<br />

19.30 Südamerikanische<br />

und Südafrikanische Musik,<br />

Small Celeto, Alte Linde<br />

Wilnsdf.-Nd.dielfen Weißtalstr.<br />

2<br />

5. Sonntag<br />

10.00 VHS Si-Wi., Auf<br />

Schusters Rappen und<br />

dem Arschleder zur Grube<br />

Heinrichssegen, Treff:<br />

Kreuztal, Bahnhof Littfeld<br />

10.00 VHS Si-Wi., Die<br />

Kraft der Bäume im<br />

Frühlingserwachen, ab<br />

Stünzel, Buswendeplatz<br />

10.00 Mein Hund, 2. Hundehalter-Forum<br />

im Siegerland,<br />

Weiße Villa, Dreslers<br />

Park, Kreuztal<br />

15.30 VHS- Siegen, Stadtspaziergang:<br />

Stolpersteine<br />

auf der Hammerhütte, Treff:<br />

Parkplatz vor der Gaststätte<br />

Zur Hammerhütte<br />

16.00 Barberpapas, A-<br />

Cappella-Barbershop,<br />

Nikolaikirche Siegen<br />

20.00 Aufguss, Wellness-<br />

Komödie, Aula des Gymnasiums<br />

Wilnsdorf<br />

20.00 5. Siegener Biennale,<br />

Clara und Robert<br />

Schumann, Biennale-Zelt Apollo-<br />

Theater Siegen<br />

6. Montag<br />

17.00 Kino ohne ALTERSbeschränkung,<br />

Komödie, Book Club – Das<br />

Beste kommt noch, Viktoria Filmtheater<br />

Hi.-Dahlbruch<br />

8. Mittwoch<br />

10.00 Computerspielen mit Unterstützung,<br />

Gaming für Ältere Stadtbibliothek<br />

Kreuztal, Marburger Str. 10<br />

19.00 VHS Si-Wi., Lesen von Handschriften<br />

des 19. und 20. Jahrhunderts,<br />

Weiße Villa, Dreslers Park,<br />

Kreuztal, Hagener Str. 24<br />

9. Donnerstag<br />

18.30 VHS-Vortrag: Erbrecht verständlich,<br />

Stadtbibliothek Kreuztal,<br />

Nutzen Sie die Möglichkeit, unabhängig von der Wetterlage und<br />

ganzjährig, komplett gestaltete Grabanlagen zu beichtigen.<br />

Auf über 500 m 2 zeigen wir Ihnen vom klassischen Denkmal bis zur<br />

modernen Grabgestaltung eine Vielfalt von Materiealien, Formen<br />

und Ausführungen.<br />

Marburger Str. 10 (Nebeneingang<br />

zwischen Café und Metzgerei)<br />

20.00 5. Siegener Biennale, Sonny<br />

Boys, Dieter Hallervorden/Philipp<br />

Sonntag, Apollo-Theater (auch Freitag)<br />

11. Samstag<br />

14.00 VHS Si-Wi., Kulturlandschaft<br />

Ginsberger Heide, Treff: Wanderparkplatz<br />

‚Giller‘ am Gillerbergturm,<br />

Hilchenbach-Lützel<br />

14.00 VHS Si-Wi., Strauch- und<br />

Krautgeschichten am Wegesrand,<br />

Treffpunkt: Stünzel, Buswendeplatz<br />

17.00 Exkursion, Frühlingserwachen<br />

im Wildnisgebiet Großer<br />

Stein, Treffpunkt: Parkplatz Forsthaus<br />

„Zum großen Stein“ Holzhausen<br />

19.00 Klangkosmos Weltmusik<br />

Night (Nepal), Martinikirche Siegen<br />

19.30 Jahreskonzert, Musikkapelle<br />

Werthenbach, Kultur- und Begegnungsstätte<br />

Netphen, Kirchweg 30<br />

20.00 Lesung, Jörn Heller, Was ich<br />

sagen wollte, Heimhof-Theater Burbach,<br />

Heimhofstr. 7a<br />

20.00 4. Frühlingsball „Siegen tanzt“<br />

mit der Günther Matern Band „Tea<br />

for 5“, Siegerlandhalle Siegen<br />

12. Sonntag<br />

14.00 VHS Si-Wi., Sagenhaftes im<br />

Bereich Hesselbach/Fischelbach,<br />

Parkplatz: Skihang Großer Bonstein,<br />

Hesselbach<br />

16.00 Sonntagnachmittag<br />

le & Memory Boy, Apollo-Theater<br />

Siegen, Morleystraße<br />

13. Montag<br />

14.30 Senioren-Veranstaltung der<br />

Stadt Siegen, Wie einst im Mai, Leonhard-Gläser-Saal<br />

Siegerlandhalle<br />

Infos unter 0271/404-2434<br />

14. Dienstag<br />

20.00 5. Siegener Biennale, Panikherz,<br />

Apollo-Theater Siegen, Morleystraße<br />

1 (auch Mittwoch)<br />

15. Mittwoch<br />

18.00 VHS Si-Wi., Vortrag, Wie<br />

wirkt eine Krankheit auf Angehörige?<br />

Stadtbibliothek Kreuztal<br />

16. Donnerstag<br />

15.00 Literaturcafé der Seniorenhilfe,<br />

Begegnungszentrum Haus Herbstzeitlos<br />

Siegen, Marienborner Str. 151<br />

20.00 5. Siegener Biennale, Lesung:<br />

Poetry Slam „Mannomann“, Apollo-<br />

Theater Siegen<br />

19.00 Ausstellungseröffnung<br />

800-Jahr-Feier Burbach, Bürgerhaus<br />

Burbach, Marktplatz 7<br />

19.00 MalWerkstatt für Erwachsene,<br />

mit Andrea Freiberg, KulturFlecken<br />

Silberstern Freudenberg<br />

20.00 Die große Musical- und Operettengala,<br />

Bismarckhalle, Siegen-<br />

Weidenau, Bismarckstraße 47<br />

17. Freitag<br />

18.00 800 Jahre Burbach, Max Giesinger<br />

– Die Reise, Burbach, Auf<br />

dem Siegerlandflughafen.<br />

19.00 5. Siegener Biennale, Goethe:<br />

Faust I, Bienale-Zelt am Apollo-<br />

Theater Siegen<br />

19.30 Komödie, Der Tatortreiniger<br />

von Mizzy Meyer, Aula des Joh.-<br />

Althu.-Gymn. Bad Berleburg<br />

20.00 Der Dennis aus Hürth – Ich<br />

seh voll reich aus! Siegerlandhalle<br />

18. Samstag<br />

15.00 800 Jahre Burbach, Pippi feiert<br />

Geburtstag, Bühne vor der Ev.<br />

Kirche Burbach<br />

19.00 5. Siegener Biennale, Tragödie:<br />

Medea. Stimmen, Apollo-Theater<br />

Siegen, Morleystr. 1 (auch Sonntag)<br />

20.00 800 Jahre Burbach, mit der<br />

Band UnArt, Sparkassenbühne auf<br />

der Festmeile in Burbach<br />

20.00 Comedy-Gala, Siegerlandhalle<br />

Siegen, Koblenzer Str. 151<br />

19. Sonntag<br />

15.00 800 Jahre Burbach, Konzert<br />

mit der Philharmonie Südwestfalen<br />

Bühne vor der Ev. Kirche Burbach<br />

15.30 VHS-Siegen, Stadtrundgang<br />

entlang politischer Denkmäler und<br />

Erinnerungsorte in der Oberstadt,<br />

Treffpunkt: KrönchenCenter<br />

18.00 800 Jahre Burbach, Konzert<br />

mit der Passion Wings, Sparkassenbühne<br />

auf der Festmeile in Burbach<br />

21. Dienstag<br />

im Schlossgarten am Musikpavillon,<br />

Eröffnungskonzert,<br />

Oberes Schloss<br />

Siegen<br />

18.00 Nocturne in Blue<br />

and Silver, Nikolaikirche<br />

Siegen, Krämergasse 2<br />

18.00 Filmpalast, Edgar<br />

Wallace – „Die Tür mit<br />

den sieben Schlössern“<br />

Heimhof-Theater Burbach,<br />

Heimhofstr.7a<br />

19.00 5. Siegener Biennale,<br />

LIFE – Raumpatrouil-<br />

19.00 VHS Si-Wi.,<br />

Vortrag, Insektensterben,<br />

Hilchenbach,<br />

Trauzimmer<br />

in der<br />

Wilhelmsburg<br />

22. Mittw.<br />

20.00 Kai und<br />

Funky von Ton<br />

Steine Scherben<br />

mit Gymmick (Musik),<br />

Kulturscheune<br />

Sonnenhof,<br />

Siegen, Breitenbacherstr.<br />

381<br />

23. Do.<br />

19.00 VHS Si-Wi.,<br />

Vortrag, Elternunterhalt<br />

- das<br />

Sozialamt bittet<br />

die Kinder von Senioren<br />

zur Kasse, Rathaus Netphen,<br />

Amtsstr. 6<br />

19.00 VHS Si-Wi., Vortrag, Einwanderung<br />

in Deutschland - Ende<br />

des Nationalstaates? Stadtbibliothek<br />

Kreuztal, Marburger Str. 10<br />

19.00 800 Jahre Burbach, Zur Geschichte<br />

Burbachs, Vortrag von Dr.<br />

Marlies Obier, Bürgerhaus Burbach,<br />

Marktplatz 7<br />

20.00 Kunst gegen Bares, Kulturscheune<br />

Sonnenhof, Siegen, Breitenbacherstr.<br />

381<br />

24. Freitag<br />

20.00 100 Jahre Waldorfschule, Rudolf<br />

Steiner Schule Siegen, Kolpingstr. 3<br />

20.00 Musik, Hörgerätchen, Rocken<br />

auf deutsch, Kulturscheune Sonnenhof,<br />

Siegen, Breitenbacherstr. 381<br />

25. Samstag<br />

11.00 Tag der Begegnung Siegener<br />

Selbshilfegruppen stellen sich vor und<br />

laden zum Fest ein.<br />

Bismarkplatz Siegen-Weidenau<br />

16.00 800 Jahre<br />

Burbach, Mittelalterliche<br />

Klänge<br />

- Lieder und Lyrik,<br />

Bürgerhaus Burbach,<br />

Marktplatz 7<br />

18.00 Lesung,<br />

Katinka Springborn<br />

liest aus,<br />

Dostojewskis<br />

Schuld und Sühne,<br />

Katharina-Diez-<br />

Platz Netphen<br />

19.00 Glamour-<br />

Show, The Pearls<br />

sagen: Das<br />

war’s!, Café Basico<br />

Kreuztal, Hüttenstr.<br />

30<br />

20.00 Konrad<br />

Beikircher, Passt<br />

schon, Heimhof-<br />

Theater Burbach,<br />

Heimhofstr. 7a<br />

VdK Soziale Sicherheit in einer<br />

großen Gemeinschaft<br />

Kreisverband<br />

Siegen-Olpe-Wittgenstein<br />

57072 Siegen Morleystr.15-17<br />

Tel.: 02 71 / 30 38 29-0<br />

Fax: 02 71 / 30 38 29-18<br />

e-mail: kv-siegen@vdk.de<br />

www.vdk.de/kv-siegen-olpe-wittgenstein<br />

26. Sonntag<br />

17.00 Sonntags um fünf, Kammermusik<br />

mit Musikern der Philharmonie<br />

Südwestfalen: Schalk im Turm,<br />

Turmzimmer der Ginsburg Hilchenbach-Lützel<br />

28. Dienstag<br />

19.00 VHS Si-Wi., Vortrag, Plötzlicher<br />

Herztod - Sie können helfen,<br />

Hickengrundhalle Niederdresselndorf,<br />

Westerwaldstr. 80<br />

29. Mittwoch<br />

20.00 Verleihung des Filmpreises<br />

der Universität Siegen, Der Goldene<br />

Monaco, Apollo-Theater Siegen<br />

30. Donnerstag<br />

15.00 Literaturcafé der Seniorenhilfe,<br />

Begegnungszentrum Haus Herbstzeitlos<br />

Siegen, Marienborner Str. 151<br />

Falls Sie mehr über den VdK wissen möchten,<br />

wenden Sie sich an den Kreisverband oder direkt<br />

an den für Sie zuständigen Ortsverband<br />

80 durchblick 1/<strong>2019</strong> 1/<strong>2019</strong> durchblick 81


Unterhaltung / Impressum<br />

Es fiel uns auf, …<br />

…dass Senioren fleißig, wissbegierig und digital sind.<br />

Die Senioren in Deutschland sind heute deutlich aktiver als<br />

noch vor einigen Jahren. Die Zahl der Arbeitenden im Rentenalter<br />

hat sich mehr als verdoppelt und auch die Anmeldungen<br />

an Hochschulen und in Kursen stiegen deutlich an.<br />

„Ältere Menschen sind heute so aktiv wie nie“, sagt dazu<br />

der Leiter des Statistischen Bundesamtes kürzlich in Berlin<br />

bei der Vorstellung aktueller Zahlen zur Generation ab 65.<br />

…dass Forscher zum Naschen raten. Mindestens 70 Prozent<br />

Kakao sollten drin sein, dann darf man tatsächlich eine<br />

halbe Tafel Schokolade genießen – täglich. Zwar sind die<br />

etwa 240 Kalorien ein Nachteil – aber dafür werden das Gedächtnis,<br />

die Lernfähigkeit und auch die Immunkraft gestärkt.<br />

Das ist das erfreuliche Ergebnis einer aktuellen US-Studie.<br />

…dass das längste Wort im Duden 36 Buchstaben hat.<br />

Bei Ausländern ist die deutsche Sprache vor allem wegen<br />

seiner Schachtelwörter und –sätze berüchtigt. Aktuell hat<br />

das längste Wort im Duden 36 Buchstaben: Kraftfahrzeughaftpflichtversicherung.<br />

Auf dem zweiten Platz landet mit<br />

34 Buchstaben die Donaudampfschifffahrtsgesellschaft.<br />

Platz drei sichert sich der Rhein-Main-Donau-Großschiffahrtsweg.<br />

homa<br />

Gedächtnistraining – Lösungen<br />

Baum Suchbild: Ameise, Eule, Spinne. Wald – Brückenwörter:<br />

1. Wolle, 2. Kohle, 3. Baum, 4. Gabel, 5. Ameisen, 6.<br />

Baum, 7. Wald. Thema Bäume: 1. Den Stammbaum, 2. Der<br />

Maibaum, 3. Der Weihnachtsbaum, 4. Der Schlagbaum, 5. Der<br />

Richtbaum, 6. Der Baumkuchen, 7. Die Baumschule, 8. Der<br />

Feigenbaum, 9. Der Purzelbaum, 10. Der Wunderbaum, 10.<br />

Der Narrenbaum 12. Gummibäume. Sprichwörter gesucht –<br />

mögliche Lösungen: 1. Mit Sack und Pack, 2. Das Herz am<br />

rechten Fleck oder da geht mir das Herz auf, 3. Da fällt mir ein<br />

Stein vom Herzen, 4. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm, 5.<br />

Da beißt die Maus keinen Faden ab, 6. Jemanden Steine in den<br />

Weg legen, 7. Den Letzten beißen die Hunde, 8. Nichts an die<br />

große Glocke hängen. Wer bin ich: Bernhard Grzimek<br />

Zu guter Letzt:<br />

Lebenskunst<br />

Der zu bleiben, der man ist,<br />

zumindest ungefähr,<br />

um ein bisschen das zu werden,<br />

was man gerne wär.<br />

Zukunftshungrig vorwärtsblicken,<br />

Altes überwinden,<br />

sich mit seinen kleinen Träumen<br />

immer neu erfinden.<br />

Jörn Heller<br />

durch<br />

blick<br />

Gemeinnützige Seniorenzeitschrift<br />

für Siegen und Siegen-Wittgenstein<br />

Herausgeber:<br />

durchblick-siegen Information und Medien e.V.<br />

Anschrift der Redaktion:<br />

„Haus Herbstzeitlos“, Marienborner Str. 151, 57074 Siegen<br />

Telefon 0271 / 6 16 47, Mobil: 0171 / 6 20 64 13<br />

E-Mail: redaktion@durchblick-siegen.de<br />

Internet: www.durchblick-siegen.de<br />

Öffnungszeiten:<br />

dienstags bis donnerstags von 10.00 bis 12.00 Uhr<br />

1. und 3. Dienstag im Monat auch von 15.00 bis 17.00 Uhr<br />

Redaktion:<br />

Anne Alhäuser, Hans Amely (Seniorenbeirat), Ulla D'Amico, Ingrid<br />

Drabe (Veranstaltungen), Friedhelm Eickhoff (ViSdP), Eberhard<br />

Freundt, Eva-Maria Herrmann (stellv. Redaktionsleiterin), Ulrich<br />

Hoffmann (stellv. Redaktionsleiter), Erna Homolla, Erich Kerkhoff,<br />

Horst Mahle, Rita Petri (Nachrichten), Helga Siebel-Achenbach,<br />

Tessie Reeh, Ulli Weber<br />

Bildredaktion:<br />

Thomas Benauer, Rita Petri (Leitung), Tessie Reeh, Nicole Scherzberg<br />

Bildnachweise: Sofern nicht am jeweiligen Objekt angegeben, stammen die<br />

veröffentlichten Bilder von den Autoren, bzw. den Veranstaltern.<br />

Internet:<br />

Thomas Benauer; Thomas Greiner<br />

An dieser Ausgabe haben ferner mitgewirkt:<br />

Bernadette von Plettenberg, Bruno Steuber, Winfried Hoffmann,<br />

Ernst Göckus, Heinz Stötzel, Hermann Geppert, Kruno Schmidt,<br />

Christian Feigs, Prof. Dr. Rita Süssmuth, Jörn Heller, Hartmut Reeh,<br />

Peter Barden, Torsten Manges, Heinz Bensberg, Eva Schumacher,<br />

Marlies Rademacher, Adele von Bünau, Eva Vitt, Edith Maria Bürger,<br />

Adelheid Knabe, Friedrich Ochsmann, Rüdiger Zimmermann, Anne<br />

Margret Eickhoff, Lars Dörr, Jan Voth, Jamshid Asaad<br />

Gestaltung:<br />

Michael Brösel, Friedhelm Eickhoff, Uli Hoffmann, Rita Petri<br />

Anzeigenanfrage:<br />

durchblick-siegen e.V. Telefon 0171 / 6 20 64 13 oder 0271 / 6 16 47<br />

E-Mail: anzeigen@durchblick-siegen.de<br />

Es gilt die Preisliste 12/2015 (www.durchblick-siegen.de/Mediadaten)<br />

Auflage: cirka 22.000 Exemplare<br />

Druck:<br />

Vorländer, Obergraben 39, 57072 Siegen<br />

Erscheinungsweise:<br />

März, Juni, September, Dezember<br />

Verteilung:<br />

Nadine Dören (Ltg.); Wolfgang von Keutz; Christel Schmidt-Hufer;<br />

Jörgen Meister; Hannelore Münch; Maximilian Großhaus-Lutz;<br />

Rüdiger Zimmermann; Dr. Horst Bach; Gerd Bombien; Marianne<br />

Hoffmann; Monika Müller; Klaus Rauer; Hans-Rüdiger Schmidt;<br />

Dieter Vetter und alle Redakteure<br />

Der durchblick liegt im gesamten Kreisgebiet kostenlos aus: in<br />

Sparkassen, Apotheken, Arztpraxen und Zeitungsverlagen, in der City-<br />

Galerie, in den Geschäften des Siegerlandzentrums und bei unseren<br />

Inserationskunden, in öffentlichen Gebäuden und vielen sozialen Einrichtungen<br />

der Wohlfahrtsverbände und Kirchen, in allen Rathäusern<br />

und Senioren-Sercicestellen des Kreises Siegen-Wittgenstein.<br />

Der durchblick ist kostenlos. Für die Postzustellung werden für vier Ausgaben<br />

jährlich 8,00 € ins Inland bzw. 16,00 € ins Ausland berechnet.<br />

Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung<br />

der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich vor, eingesandte Beiträge<br />

und Leserbriefe zu kürzen. Bei Nichtveröffentlichung von unverlangt<br />

eingesandten Beiträgen erfolgt keine Benachrichtigung. Der Nachdruck<br />

ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers gestattet.<br />

Gefördert durch<br />

die Universitätsstadt Siegen<br />

und den Kreis<br />

Siegen-Wittgenstein<br />

F r i e d h o f s w a l d S i e g e n<br />

−<br />

−<br />

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gepflegter, alter<br />

Baumbestand in Stadtnähe<br />

barrierefreie Erreichbarkeit,<br />

gut ausgebaute Wege,<br />

angrenzende Parkplätze<br />

Andachtsplatz, Friedhofshalle<br />

kostenlose, individuelle<br />

Betreuung und Beratung in<br />

allen Bestattungsfragen<br />

preiswerte Bestattungsart<br />

auch für Ortsfremde<br />

Wenden Sie sich vertrauensvoll an uns!<br />

Universitätsstadt Siegen - Grünflächenabteilung, Tel. 0271/404-4807, www.siegen.de<br />

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