Stadtmagazin CLP Ausgabe 29
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
eportage<br />
„Cloppenburg putz(t) munter“<br />
Bereits zum vierten Mal findet im März die Aufräumaktion „Cloppenburg put(z)t munter“ statt. Am Freitag, <strong>29</strong>. März und<br />
Samstag, 30. März 2019 wird pünktlich zum Frühling die Stadt aus dem Winterschlaf erweckt. Dabei steht der Freitag<br />
ganz im Zeichen der Schulen und Kindertagesstätten. Bislang haben sich bereits neun Schulen aus dem Stadtgebiet zur<br />
Aufräumaktion angemeldet. Am Samstag können dann alle Bürgerinnen und Bürger, Vereine und Institutionen von 10 bis<br />
13 Uhr in den verschiedenen Ortschaften mit anpacken. Als Dankeschön gibt es am Samstag ab 13 Uhr ein Abschlussfest in<br />
der Stadtmitte mit kostenloser Verpflegung für alle Helferinnen und Helfer. Wer Lust bekommen hat mitzumachen, kann sich<br />
bei Stadtmarketingmanagerin Sandra Brinkmann (Telefon: 04471-185131; E-Mail: s.brinkmann@cloppenburg.de) oder online<br />
unter www.putztag.cloppenburg.de anmelden.<br />
Endstation Brexit<br />
Seit 2000 Jahren hauen sich Briten und Europäer gegenseitig<br />
die Schädel ein, nur um sich sofort wieder in<br />
die Arme zu fallen. Da soll sich der Brexit mal nicht so<br />
aufspielen.“<br />
Wer ein solches, eigenes Zitat in den Klappentext seines Buches<br />
schreibt, der kann nur ein wacher Beobachter von Freud<br />
und Leid zwischen Europa und den Engländern sein. Aber<br />
mehr noch: Ralf Grabuschnig, der Autor von „Endstation Brexit“<br />
betrachtet diese Verhältnisse mit einer solch<br />
lakonischen Spitzfindigkeit und einem solch speziellen<br />
Humor, dass man schon auf den ersten Seiten<br />
sicher ist, ein ungewöhnlich aufschlussreiches<br />
und hinreißend komisches Buch vor Augen zu<br />
haben. Und das über fast 200 Seiten lang, angefüllt<br />
mit Wahrheiten, die man aufgrund der historischen<br />
Betrachtungen von Ralf Grabuschnig erst<br />
als solche erkennt.<br />
Wieso eigentlich„erst“? Gottseidank muss heißen,<br />
denn das Tohuwahobu, das seit dem 24. Juni<br />
2016 unter dem Begriff „Brexit“ über uns kam, dieses Durcheinander<br />
ist nun endlich verständlich. Obwohl es in Great Britain<br />
schon immer drunter und drüber ging.<br />
Und genau diese zeitläufigen Grotesken pickt der Autor heraus,<br />
gerne auch ein bisschen gehässig. Was der britischen<br />
Prägung von Humor exakt entspricht, denn die gemeinsame<br />
Geschichte Englands und Europas ist zum Wegschmeißen<br />
komisch – wie das Buch immer und immer wieder darstellt.<br />
„Endstation Brexit“ ist ein Geschichtsbuch ja, doch nicht annähernd<br />
in den Reigen der so bekannten Werke einzureihen.<br />
Vielmehr sieht Ralf Grabuschnig die britische und die europäische<br />
Welt auf eine solch verblüffend schnörkellose Weise, dass<br />
ein Gutteil des Brimbamboriums außen vor bleibt. Und das in<br />
einer Sprache, die so jung, lebendig und unverblümt ist, dass<br />
jeder und wirklich jeder sie verstehen kann.<br />
Endlich, denn die Geschichte Englands ist<br />
so spannend, so dicht und auch so faszinierend,<br />
dass man nicht aufhören will, noch mehr<br />
darüber zu erfahren. Und bitte immer im Kontext<br />
zu Europa. Was seit Urzeiten eine Logik ist,<br />
und – wenn man Grabuschnigs Schlussfolgerungen<br />
folgt, auch so bleiben wird. Eben nur mal<br />
wieder anders.<br />
Grabuschnigs Betrachtungen dieser Historie<br />
sind Erzählungen, denn der junge Historiker, der so jung ist,<br />
dass er erst 2015 seinen Abschluss gemacht hat, ist ein Geschichtenerzähler.<br />
Einer, der das seltene Talent hat Geschichte<br />
wie Geschichten zu erzählen.<br />
usch<br />
Ralf Grabuschnig: Endstation Brexit. Tectum Verlag.<br />
ISBN 978-3-8288-4131-4. EUR 18,95<br />
32 Das <strong>Stadtmagazin</strong> für Cloppenburg & umzu | Buchtipp