Musiker Magazin 4/2018 | 1/2019
Musiker-News, Deutscher Rock & Pop Preis 2018 – Gewinner und Festivalrückblick; Deutscher Rock & Pop Preis 2019 – Anmeldung; Sophia. – »Meine Musik begründet sich komplett auf dem Inhalt des Textes«; Betty Gee – »I love to s(w)ing for you«; Alexandra Lomkina – »Du und ich«; OMNITAH – »Man muss den Mut haben, etwas zu wagen, ohne zu wissen, was es bringt«; Razzmattazz – Ass-kickin Hard Rock; Corny Held – Singer-Songwriterin und Multiinstrumentalistin; Schamanisches Leben – Interview mit Janine Jabs; SteilFlug – Deutschsprachige Rockmusik aus Trier; Die Historie der Rock- & Popmusik: Teil 13: John Mayall – The Godfather of British Blues (Teil 1; Das Urheberrecht bei Musik – Wer ist Inhaber einer Melodie? Public Domain Day: Diese Werke sind seit Neujahr gemeinfrei; Produkt-News; CD-Rezensionen; Titelschutzanzeigen; Kleinanzeigen; Impressum
Musiker-News, Deutscher Rock & Pop Preis 2018 – Gewinner und Festivalrückblick; Deutscher Rock & Pop Preis 2019 – Anmeldung; Sophia. – »Meine Musik begründet sich komplett auf dem Inhalt des Textes«; Betty Gee – »I love to s(w)ing for you«; Alexandra Lomkina – »Du und ich«; OMNITAH – »Man muss den Mut haben, etwas zu wagen, ohne zu wissen, was es bringt«; Razzmattazz – Ass-kickin Hard Rock; Corny Held – Singer-Songwriterin und Multiinstrumentalistin; Schamanisches Leben – Interview mit Janine Jabs; SteilFlug – Deutschsprachige Rockmusik aus Trier; Die Historie der Rock- & Popmusik: Teil 13: John Mayall – The Godfather of British Blues (Teil 1; Das Urheberrecht bei Musik – Wer ist Inhaber einer Melodie? Public Domain Day: Diese Werke sind seit Neujahr gemeinfrei; Produkt-News; CD-Rezensionen; Titelschutzanzeigen; Kleinanzeigen; Impressum
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60 CD-REZENSIONEN<br />
Ein neues Beispiel in der Kategorie „nicht vom Cover-Art -<br />
work irreführen lassen“. Bei der ersten Ansicht von IVE &<br />
T.BO’S Album „Wrecked ’n Blue“ erwartete ich treibenden<br />
und vor Whisky und Benzin triefenden, dreckigen Blues Rock.<br />
Doch nichts da: das Duo mag einen äußerlich ruchlosen und<br />
beinahe beängstigend rauhen Eindruck machen – musikalisch<br />
geht es hier jedoch rein akustisch und oft mit eher<br />
angezogener Handbremse zu als mit dem Fuß auf dem verzerrten<br />
Gaspedal. Ivonne “Ive” Cylok und T.Bo Gawer teilen<br />
sich ihre Gesangsparts songdienlich auf, der bereits bestens<br />
bekannte Gegensatz „Zigarrengeraute Männer gurgel trifft<br />
auf harmonische, liebliche Frauenstimme” funktioniert auch<br />
hier. Für Fans und Kenner des Genres seien hier meine<br />
ersten musikalischen Assoziationen genannt: Das Album in<br />
seiner Gesamtheit erinnert mich an einen Mix aus der Har -<br />
monie von Johnny Cash & June Carter, dem melancholischen<br />
Blues eines Ledfoot und der teilweise aufkeimenden Punksind<br />
die Hamburg-Hymne „Stadtklang“ und die Ballade „Zwei<br />
in einem Boot“. Fazit: Nostalgischer, aber frischester Deutsch -<br />
rock mit Wurzeln.<br />
oettesolo.net<br />
C.S.<br />
UWE STEPHANIE ACHIM<br />
»Hard Rock Cafe«<br />
MOI ET LES AUTRES<br />
»Dèpart«<br />
Von seinem Besuch im legendären Hard Rock Cafe in<br />
Orlando, dem größten HRC der Welt, war Achim Schultz so<br />
begeistert, dass er der Institution gleich eine ganze CD widmet.<br />
Besonders die vielen Erinnerungsstücke von Musik -<br />
größen wie Patti Smith, Kurt Cobain, John Lennon und<br />
Keith Moon haben es ihm angetan. Und so ist sein Album<br />
„Hard Rock Cafe“ eine Hommage an diverse Künstler – und<br />
an einen Ort, wo der Rock’n’Roll weiterlebt. Viele der Stücke,<br />
wie der Titeltrack, „Starting Over“ oder „Story Of The HRC<br />
Orlando“, klingen nostalgisch, sind im besten 60er-Jahre-<br />
Rock geschrieben. „We Can Dance“ ist da schon deutlich<br />
funkiger, „Angel“ erinnert an die Stones. Den letzten Song<br />
„Take Farewell“ singt Schultz für seine Musikidole wie George<br />
Harrison, David Bowie, Falco, Jim Morrison, Janis Joplin<br />
und einigen weiteren Stars, die Musikgeschichte geschrieben<br />
haben. Eine nette, gemütliche Reise in die Vergangen -<br />
heit. Für alle, die in alten Zeiten schwelgen wollen.<br />
www.achim-schultz.de<br />
J.H.<br />
ALEXANDRA LOMKINA<br />
»Du und ich«<br />
Herz und Schmerz, Spaß und Liebe sind die lyrischen Mo -<br />
mente dieser Produktion. „Du und ich“ ist der Titel des<br />
Albums von Alexandra Lomkina. Ich und du – mögen wir<br />
Schlager? Wenn ja, dann lassen wir die Sonne rein und ge -<br />
nießen die Stimme dieser Künstlerin. Als Tochter eines Jazz -<br />
pianisten und einer professionellen Sängerin scheint der<br />
Weg des hübschen blonden Top-Talents vorgegeben. Ihr<br />
Diplom der Musikhochschule Kiew hat sie im Gepäck. Als<br />
Sängerin verschiedener Projekte hat sie Erfahrung als Back -<br />
ground-Sängerin von Umberto Tozzi und Auftritte im Vorpro -<br />
gramm von Gloria Gaynor und Mariah Carey. Das Album<br />
bietet einige Highlights, so die deutsche Version eines italienischen<br />
Klassikers: „Lass die Sonne rein!“ Das Lied „Keine<br />
Zeit“, von Alexandra selbst geschrieben, erinnert an Gazebos<br />
„I like Chopin“. Das Titelstück „Du und Ich“ funkelt mit Disco-<br />
Beat und Radiotauglichkeit; am Schluss sogar mit einer<br />
Unplugged-Version. Helene Fischer muss sich warm anziehen,<br />
es ist noch Winter! Alexandra Lomkina kommt!<br />
alexandralomkina.com<br />
C.S.<br />
Swingender Chanson „en français“ zum Schweben und Ab -<br />
heben. Die Musik von MOI ET LES AUTRES ist eine Liebes -<br />
erklärung an Chanson und Jazzmusik des frühen 20. Jahr -<br />
hunderts. Und doch mehr. Die raffinierte Band um die ausdrucksstarke<br />
Chanteuse spielt in der Besetzung David Heintz<br />
(git), Eric Dann (acc), Andreas Manns (bs), Simon-T. Ostheim<br />
(dr). Immer songdienlich und experimentell rockig, wie in<br />
„Métro“, mit Klängen, wie aus einem Hendrix-Song. Mit einem<br />
Esprit à la Zaz klingt das peppig und poppig in „Musiciens“.<br />
Beatbox-Groove und Scatting der französischen Sängerin<br />
Juliette Brousset lassen hier aufhorchen. MOI ET LES<br />
AUTRES überraschen in jedem Stück mit anderen Fär bun -<br />
gen und Anleihen aus Balkan, Tango und New Orleans.<br />
Längst sind Rundfunk und Kritiker aufmerksam und begeis -<br />
tert über ihre Art des Chanson, belegt durch Auszeich nun -<br />
gen und Preise: So etwa beim Wettbewerb „Yves Montand’<br />
in Lille (F). Gerd Heger, der Monsieur Chanson in Deutschland,<br />
vergab im SWR und DLF-Rundfunk das Prädikat „Die beste<br />
Swing Chanson Band Deutschlands“. So kreativ und aufregend<br />
kann Chanson sein, ohne die Wurzeln zu leugnen.<br />
moietlesautres.de<br />
C.S.<br />
ÖTTE<br />
»Gare Du Noise«<br />
Mit den Wurzeln in den 80ern ist ÖTTE ein Eigengewächs von<br />
Rock-Poet. Trotz diverser Schicksalsschläge stand er immer<br />
wieder auf und widmete sich seiner Musik. Nach den Anfän -<br />
gen im Coverbereich, sowohl englisch-, als auch deutschsprachig,<br />
begann er mit eigenen Songs. Ab 1997 erreichte er<br />
mit der ÖTTEBAND als Support für Nena, Achim Reichel oder<br />
Bap ein größeres Publikum. In Hamburg auf dem Heilig Geist<br />
Feld spielte er mit Band vor 30 000 Leuten und zum DFB-<br />
Pokalfinale 2001 mit Nina Hagen sogar vor 60 000 Fuß ball -<br />
fans. Nach ruhigeren Zeiten und vielen Balladen gab es 2014<br />
eine kurze Reunion, dann kribbelte es in ÖTTE wieder. Er wollte<br />
zurück zur Rockmusik. 2011 kam sein Solo-Debüt „Bonjour<br />
tristesse“ heraus. Auch auf dem brandneuen Album „Gare<br />
du Noise“ schafft er gekonnt den Spagat zwischen Oldschool<br />
Rock und Pop. Mit schweißtriefenden Rockkrachern und<br />
sentimentalen Seelenstriptease-Balladen. Mal mehr<br />
Westernhagen, mal mehr Reiser-like wandelt er als Ham bur -<br />
ger Original auf den Pfaden großer deutscher Rock-Poeten.<br />
Die kongeniale Band um Amadeus Sektas, Produzent und<br />
Gitarrist der Platte, brilliert mit ÖTTE virtuos. Starke Momente<br />
ROBERT OBERBECK<br />
»Soul Bullet«<br />
Wahrhaftige Geschichten vom Kleinstadtalltag, von Fuß ball -<br />
samstagen, mal melancholisch, mal mit einer Prise Ironie<br />
erzählt der Marburger Singer-Songwriter Robert Oberbeck<br />
auf seinem vierten Album „Soul Bullet“. Bis auf „Die Welt im<br />
Rücken“ und das mit furchtbarem Akzent gesungene „Instinct<br />
De Survie“ sind alle Songs auf Englisch und klingen auch<br />
eher von Bob Dylan oder Bruce Springsteen beeinflusst als<br />
von hessischem Liedgut. Ruhig schmalzt sich Oberbeck<br />
durch seine 13 Songs, lediglich „Football Saturday“, „Blue<br />
Night“ und Have A Safe Night“ kommen beschwingter und<br />
leicht angerockt daher. Dennoch bietet das Album Ab -<br />
wechslung, gleicht einer entspannten Cabriofahrt über Land -<br />
straßen.<br />
www.robertoberbeck.de<br />
J.H.<br />
IVE & T.BO<br />
»Wrecked ’n Blue«<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 4/18 | 1/19