Dr. Thomas DUSCHLBAUER ZU GUTER LETZT … Stellen Sie sich vor, Sie können die Post gar nicht mehr telefonisch erreichen – nämlich die jeweilige Zweigstelle. Ich wollte heute in einem Linzer Postamt anrufen. Keine Chance! Mit denen kann man gar nicht mehr reden/telefonieren…“, so lautete kürzlich der verzweifelte Hilferuf eines Leserbriefschreibers. Ich habe eine hohe Meinung, was solche Zeitgenossen anbelangt, aber die geneigte Leserschaft möge mir diese Frage bitte verzeihen: Handelt es sich in diesem Fall nicht vielleicht um eine völlig unverschämte Kreatur? Vielleicht gar um einen perversen Stalker, der sich heimlich befriedigt, während er mit einem Postler telefoniert und sich etwa nach Tarifen oder anderen Umständen rund um eine Sendung erkundigt? Ich möchte auch nicht wissen, wie viele Suchanfragen es mittlerweile auf schmutzigen Websites zu den Begriffen „Postler Telefonat“ gibt. Stille Post Umgekehrt wissen wir, dass in der schönen neuen Welt der Wirtschaft persönlicher Kontakt doch nur darin mündet, dass die Kunden dann lästige Fragen stellen, die nur die Zeit stehlen. Zum Glück schauen die Firmen heute auf ihre Mitarbeiter und achten darauf, dass sie nach Möglichkeit nicht belästigt werden. Und zum Glück gibt es das Internet, wo die Kunden ohnehin nach Lust und Laune agieren können. Während es aber bei Unternehmen wie Banken zum Großteil möglich ist, die mit dem Geschäftsmodell verbundene Arbeit immer mehr auf die Kunden auszulagern, sind hier bei der Post doch Grenzen gesetzt. Was bei anderen Firmen funktioniert, geht da einfach nicht. So würde es selbst Kunden, die solchen Dienstleistungen gegenüber sehr aufgeschlossen sind, doch irgendwie irritieren, wenn sie zur Post gingen, um ihre Briefe zu frankieren und der Mitarbeiter würde sie dann freundlich darauf hinweisen, dass es jetzt neuerdings sogar die Möglichkeit gibt, die Briefe selbst auszutragen. Nein, da würden sich Kunden schon aufregen. Das wäre echt posttraumatisch für sie. Dennoch, die Post muss sparen. Darum ist es jetzt still um sie geworden. Was wurde aus? Heimische Prominenz von gestern heute betrachtet In der klassischen Musik gilt „Neun“ als geheimnisvolle Zahl. Gerade so viele Symphonien haben Beethoven, Schubert, Bruckner und Mahler vollendet. Diese Balduin Sulzer ... ...Jahrgang 1932, ist wohl Oberösterreichs bedeutendster Komponist. Der phonie, die 2020 in Japan uraufgeführt werden soll. Oft bestellen Musikschullehrer Grenze könnte Balduin Sulzer durchbrechen. Er arbeitet an seiner zehnten Sym- preisgekrönte Musiker hat rund 420 – meist ehemalige Schüler – spezielle Werke von Sulzer. Etwa gab einer von ihnen Werke geschaffen, darunter Opern, ein Stück für sieben Tubistinnen und eine Sopranistin in Auftrag. Die Musiker, die Symphonien, geistliche Musik und seine Kompositionen spielen, bilden seine eigentliche Zielgruppe. Viel weniger bedeutet ihm das Lob des breiten Publikums. Seine kreative Arbeit beginnt am Klavier. Kammermusik. Seine Kompositionen sind durchaus harmonisch, wobei Dort improvisiert, fantasiert und meditiert er. In seiner Musik „muss immer ein leichte Dissonanzen den ästhetischen Unterhaltungselement dabei sein“. Seine Ansichten über Musik erfährt man zudem Reiz erhöhen. Bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1997 unterrichtete er am ab fünf Uhr früh und gemeinsamen Mahlzeiten hat er sich gewöhnt. Er glaubt an in seinen Rezensionen in der Kronenzeitung. An den Stiftsalltag mit Gebetsstunden von ihm gegründeten Musikgymnasium Linz. Der geweihte Ordenspriester den; die verheirateten Priester, die er kennt, sind nicht glücklicher als er selbst. Die- Gott und eine Existenz nach dem Tod. Den Zölibat hat er nicht als Nachteil empfun- Sulzer lebt im Stift Wilhering. se Pfarrer vom Priesteramt auszuschließen, findet er aber „etwas übertrieben“. 54 VORLIEBE. Komponist Balduin Sulzer (86) liebt die persönliche Sicht, die wunderbare Unklarheit. Foto: Sokoloff, Balduin Sulzer
Machen wir Oberösterreich zu einem Land der Möglichkeiten. Wo jede und jeder Chancen hat und sie nützen kann. Es liegt an uns. Foto: Oberösterreich Tourismus GmbH/Robert Maybach www.landeshauptmannooe.at LANDESHAUPTMANN