11.03.2019 Aufrufe

Old Master Paintings

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

KATALOG IV<br />

GEMÄLDE ALTE MEISTER<br />

CATALOGUE IV<br />

COLLECTIONS OF<br />

OLD MASTER PAINTINGS<br />

AUKTION / AUCTION:<br />

DONNERSTAG, 28. MÄRZ<br />

Besichtigung: Samstag, 23. – Mittwoch, 27 März 2019<br />

THURSDAY, 28 MARCH<br />

Exhibition: Saturday, 23 – Wednesday, 27 March 2019<br />

Adam Breen<br />

1590 - 1645<br />

KATALOG<br />

CATALOGUE<br />

IV<br />

DONNERSTAG<br />

THURSDAY


Lot 1027


MÄRZ-AUKTIONEN<br />

DONNERSTAG, 28. MÄRZ 2019<br />

MARCH AUCTIONS<br />

THURSDAY, 28 MARCH 2019<br />

KATALOG IV<br />

28. MÄRZ 2019<br />

CATALOGUE IV<br />

28 MARCH 2019<br />

AUKTIONSTAG<br />

Donnerstag, 28. März 2019<br />

Beginn 10:00 Uhr<br />

VORBESICHTIGUNG<br />

Samstag 23. März 10 –17 Uhr<br />

Sonntag 24. März 10 –17 Uhr<br />

Montag 25. März 10 –17 Uhr<br />

Dienstag 26. März 10 –17 Uhr<br />

Mittwoch 27. März 9 –12 Uhr<br />

AUCTION DAY<br />

Thursday, 28 March 2019<br />

Starting 10:00 am<br />

EXHIBITION<br />

Saturday 23 March 10 am – 5 pm<br />

Sunday 24 March 10 am – 5 pm<br />

Monday 25 March 10 am – 5 pm<br />

Tuesday 26 March 10 am – 5 pm<br />

Wednesday 27 March 9 am –12 pm<br />

INFORMATIONEN<br />

Hampel Fine Art Auctions GmbH & Co. KG<br />

Schellingstr. 44 / Villa Hampel<br />

80799 München<br />

Telefon +49 (0)89 28 804 - 0<br />

Fax +49 (0)89 28 804 - 300<br />

office@hampel-auctions.com<br />

www.hampel-auctions.com<br />

Fotos: Zeljko Tomic, Arbnor Gaxheri<br />

AUKTIONATOREN<br />

Dipl. Kfm. Holger Hampel<br />

Geschäftsführender<br />

Gesellschafter,<br />

öffentlich bestellter und<br />

vereidigter Auktionator<br />

Vitus Graupner<br />

Geschäftsführender<br />

Gesellschafter,<br />

Kunstauktionator<br />

vgraupner@hampel-auctions.com<br />

Christoph Bühlmeyer<br />

Kunstauktionator<br />

cbuehlmeyer@hampel-auctions.com<br />

Florin Ruisinger<br />

Kunstauktionator<br />

f.ruisinger@hampel-auctions.com<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

1


<strong>Old</strong> <strong>Master</strong><br />

<strong>Paintings</strong>


1001<br />

Italienischer Maler des 14. Jahrhunderts<br />

aus dem Stilkreis des Andrea da Firenze (gest. 1379)<br />

BILDNIS DES HEILIGEN EVANGELISTEN JOHANNES<br />

Öl/ Tempera und Goldgrund auf Holz.<br />

Doubliert und parkettiert.<br />

Sichtmaß: 51,5 x 21,5 cm.<br />

Dreiviertelfigur auf spitzbogig abgedecktem Goldgrund.<br />

Der jugendliche Heilige trägt ein hellrot-gelb leuchtendes<br />

Untergewand, darüber einen grünen, nach unten<br />

ins Blau ziehenden Mantelumhang mit rotem Ärmelinnenfutter<br />

und Brokatbordüren. Die Linke hält ein<br />

geöffnetes Buch mit schwarzem Buchrücken, besetzt<br />

mit Zierapplikationen, die Rechte einen Federkiel. Im<br />

unteren Bildteil ein grünfarbiger Marmorsockel, hinter<br />

dem die Gestalt hochsteigt, mit Kassettenrahmung<br />

und Inschrift in gotischen Minuskeln „Johannes“. Der<br />

Goldgrund oben und seitlich leicht im Relief passig hervorgehoben,<br />

das Haupt umzogen von einem punzierten<br />

Nimbus. Die Augen fein geschnitten, das Inkarnat<br />

leicht ins Grün ziehend. (1181181) (130800) (11)<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

tions.com<br />

12 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1002<br />

Toskanischer Maler des 15. Jahrhunderts<br />

MARIA MIT DEM KIND<br />

Öl und Tempera auf Holz.<br />

Sichtmaß: 41 x 36 cm.<br />

Tafelbild im vergoldeten Ädikula-Rahmen mit<br />

seitlichen kannelierten Pilastern, reliefdekoriertem<br />

Gebälk und Sockel.<br />

Das Tafelbild zeigt Maria mit dem Jesuskind in den<br />

Armen haltend als Sitzfigur, der Oberkörper leicht<br />

nach links gewandt. Die Kontur der Figurengruppe<br />

hebt sich vor einem Goldgrund ab, der passig halbrund<br />

auf dunklerer Hintergrundfläche liegt. Im unteren<br />

Bildteil tritt der Mantel der Maria aus dem Goldgrund<br />

heraus. Das Kind wird mit beiden Händen in<br />

der rechten Armbeuge gehalten, die Häupter von<br />

Mutter und Kind jeweils von kreisrunden punzierten<br />

und mit gotischen Majuskeln beschrifteten Nimben<br />

hinterfangen. Die Punzierung setzt sich in den goldenen<br />

Borten des Mantels, aber auch im Kleid fort. Das<br />

Kleid, entgegen der traditionellen Rotfärbung, ist hier<br />

goldfarben wiedergegeben, während das Innenfutter<br />

des Mantels rot gefüttert erscheint. Inkarnat in fein<br />

abgestuften Tönungen, mit betonter Wangenrötung.<br />

Insgesamt in einem dem Alter entsprechenden guten<br />

Zustand. (1180881) (11)<br />

School of Tuscany, 15th century<br />

THE VIRGIN AND CHILD<br />

Oil and tempera on panel.<br />

Sight size: 41 x 36 cm.<br />

Panel painting in gilt aedicule frame with fluted pilasters<br />

on either side, portico and base with decorative<br />

reliefs.<br />

In good overall condition consistent with its age.<br />

€ 20.000 - € 25.000 INFO | BID<br />

Sistrix<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

13


1003<br />

Domenico Bartolomeo Ubaldini il Puligo,<br />

1492 Florenz – bis nach 1527<br />

MADONNA MIT DEM JESUSKNABEN,<br />

DEM HEILIGEN JOHANNES BAPTIST SOWIE<br />

DEM HEILIGEN ANTONIUS VON PADUA<br />

Öl auf Holz.<br />

73 x 58,5 cm.<br />

In einem Ädikula-Rahmen im Renaissance-Stil.<br />

Die mit jugendlichem Antlitz wiedergegebene Mutter<br />

ist mit dem Kind bedeutungsgemäß ins Zentrum des<br />

Bildes gesetzt. Maria aufrecht sitzend im Dreiviertelbildnis<br />

wiedergegeben, das Kind etwas bewegter, den<br />

rechten Arm ausgestreckt, auf den Johannesknaben<br />

hinweisend, der einen Kreuzstab hochhält. Gleichzeitig<br />

ist der Kopf zurückgewandt, zu der links im Bild<br />

dahinter stehenden Gestalt des Heiligen Antonius, der<br />

wiederum mit seinem Zeigefinger auf das Kind weist.<br />

So ist eine Bedeutungsbeziehung der drei Figuren miteinander<br />

gegeben, was auch in der Komposition der<br />

Linie von links oben nach rechts unten zum Ausdruck<br />

gebracht wird. Auch die schräge Kopfhaltung der Maria<br />

entspricht dieser Diagonale. Als kompositionelle Gegenbewegung<br />

sind das Holzkreuz des Johannes, dessen<br />

linker Arm, der Unterschenkel des Jesuskindes,<br />

aber auch die Hand des Antonius zu sehen. Diese<br />

komplexe Komposition weist auf die hohe Schulung<br />

des Malers, die sich auch in der Farbgebung und in der<br />

Malqualität selbst ausdrückt. So wird verständlich, dass<br />

das Gemälde früher – wie eine alte Aufschrift eines Klebezettels<br />

auf der Rückseite zeigt – an den großen<br />

Meister Andrea del Sarto (1486 – 1530/31) zugewiesen<br />

werden konnte. Im oberen rechten Hinter grund zeigt<br />

sich eine Landschaft mit einem jungen Bäumchen,<br />

Symbol für das soeben neu aufwachsende Christentum.<br />

Das Gemälde kann auf eine bedeutende Provenienz<br />

hinweisen: Verso auf dem Klebezettel der Verweis<br />

auf „Lucca Gallery“ sowie „Ersia (?) Gallery London“.<br />

Dem gemäß entstammt das Gemälde der Sammlung<br />

des Karl Ludwig von Bourbon-Parma (1799 –<br />

1883). Dann 1824 – 1847 dem Herzog von Lucca,<br />

wobei das Herzogtum 1815 im Zuge des Wiener Kongresses<br />

den Bourbonen übertragen wurde. In der<br />

Samm lung Karl Ludwigs befanden sich auch Werke<br />

Raffaelo Santis (1483 – 1520) („Madonna dei Candelabri“,<br />

heute Walters Art Museum, Baltimore), oder<br />

Francesco Raibolini Francia (1450 – 1517) („Madonna<br />

mit Kind“, der Heiligen Anna und weiteren Heiligen,<br />

National Gallery London). Der Herzog ließ vor 1840<br />

seine Sammlung in England ver auktionieren, Christie’s<br />

versteigerte im Juli 1840 und Phillips 1841. Im<br />

Phillips Katalog, sowie gemäß des rückseitigen Klebezettels,<br />

wurde das Gemälde damals noch Andrea del<br />

Sarto zugeschrieben. Doktor Michele Danieli, Bologna,<br />

ist die Zuweisung an Domenico Bartolomeo Ubaldini il<br />

Puglio zu verdanken. Sein Schreiben vom 17. Dezember<br />

2014 erklärt auch die bis dahin noch fraglichen Aufschriften<br />

der Rückseite und verweist auf die Bedeutung<br />

der einstigen Sammlung. Insgesamt darf das<br />

Gemälde nicht nur als ein wieder entdecktes Dokument<br />

der bedeutenden ehemaligen Sammlung des<br />

Herzogs Karl Ludwig gesehen werden, sondern es<br />

stellt auch für das Œuvre Puglios eine bedeutende Wiederentdeckung<br />

dar.<br />

Literatur:<br />

Catalogue of the Gallery of His Royal Highness the<br />

Duke of Lucca: Now Exhibiting at the Gallery of the<br />

Society of Painters in Water Colours, London 1840,<br />

S. 20, Nr. 94.<br />

The Spectator 631, 01.08.1840, S. 731.<br />

Catalogue of an important collection of pictures,<br />

from the distinguished collection of His Royal<br />

Highness the Duke of Lucca, Phillips, London<br />

June 1841, Lot 47.<br />

The Art Union III, 29, 01.06.1841, S. 110.<br />

Alessandra Nannini, La quadreria di Carlo Lodovico<br />

di Borbone duca di Lucca, Lucca 2005, S. 162 f.<br />

Ausstellungskatalog:<br />

Elena Capretti und Serena Padovani, Hrsg., Domenico<br />

Puligo (1492 – 1527). Un protagonista dimenticato<br />

della pittura fiorentina. In Zusammenarbeit mit<br />

Stefano Casciu und Anna Forlani Tempesti, Ministero<br />

per i Beni e le Attivita Culturali, Soprintendenza Speciale<br />

per il Polo Museale Fiorentino. Livorno 2002.<br />

Dort zahlreiche werksverzeichnisartige Zusammenstellungen<br />

der Gemälde des Malers. (1120551) (11)<br />

Domenico Bartolomeo Ubaldini il Puligo,<br />

1492 Florence – until after 1527<br />

MADONNA AND CHRIST CHILD, SAINT JOHN<br />

THE BAPTIST AND SAINT ANTHONY OF PADUA<br />

Oil on panel.<br />

73 x 58.5 cm.<br />

In Renaissance style aedicule frame.<br />

In line with their importance the youthful Madonna<br />

and Christ Child are positioned at the centre of the<br />

painting. The complex composition, the colouration<br />

and general painting quality show the painter's excellent<br />

training. It is thus understandable that the painting<br />

was formerly attributed to the great master Andrea<br />

del Sarto (1486-1530/31) as the inscription on an<br />

old label on the reverse shows.<br />

The painting may point to an important provenance:<br />

a note attached to the reverse is inscribed “Lucca<br />

Gallery” and “Ersia (?) Gallery London”. The painting<br />

was thus part of the collection of Charles II, Duke of<br />

Parma (1799 – 1883). Later, between 1824 and 1847<br />

it belonged to the Duke of Lucca; the duchy was<br />

transferred to the Bourbons in the course of the Congress<br />

of Vienna in 1815. Works by Raphael (1483 –<br />

1520) were also held in the collection of Charles, such<br />

as the Madonna dei Candelabri, today held at Walters<br />

Art Museum, Baltimore or works by Francesco Raibolini<br />

Francia (1450 – 1517) such as the The Virgin and Child<br />

with Saint Anne and other Saints, today held at the<br />

National Gallery, London. The Duke sold his collection<br />

at auction at Christie’s in July 1840 and at Phillips in<br />

1841. According to the label on the reverse and the<br />

catalogue entry of Phillips, the painting was attributed<br />

to Andrea del Sarto at the time. By courtesy of Dr<br />

Michele Danieli, Bologna, the painting has been reattributed<br />

to Domenico Puligo. His letter dated 17<br />

December 2014 also explains the unexplained inscriptions<br />

on the reverse and points to the importance of<br />

its former collection.<br />

Overall the painting cannot only be considered a rediscovered<br />

document of the important former collec tion<br />

of Charles II, Duke of Parma but is also an important<br />

rediscovery of the Puligo’s œuvre.<br />

Literature:<br />

Catalogue of the Gallery of His Royal Highness the<br />

Duke of Lucca: Now Exhibiting at the Gallery of the<br />

Society of Painters in Water Colours, London 1840,<br />

p. 20, no. 94.<br />

The Spectator 631, 1 August 1840, p. 731.<br />

Catalogue of an important collection of pictures,<br />

from the distinguished collection of His Royal<br />

Highness the Duke of Lucca, Phillips, London<br />

June 1841, lot 47.<br />

The Art Union III, 29, 1 June 1841, p. 110.<br />

A. Nannini, La quadreria di Carlo Lodovico di<br />

Borbone duca di Lucca, Lucca 2005, pp. 162.<br />

Exhibition catalogue:<br />

E. Capretti and S. Padovani (eds.), Domenico Puligo<br />

(1492 – 1527). Un protagonista dimenticato della<br />

pittura fiorentina, Livorno 2002, with collection of<br />

numerous works by the artist like a catalogue raisonné.<br />

€ 9.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

tions.com<br />

14 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

15


1004<br />

Simon Marmion,<br />

um 1420/25 vermutlich Amiens – 1489 Valenciennes<br />

MARIA LACTANS<br />

Öl auf Eichenholz. Parkettiert.<br />

Innenmaß: 44,5 x 31 cm.<br />

Außenmaß: 58 x 46 cm.<br />

Verso maschinengeschriebener Aufkleber „Musée<br />

du Louvre MNR 853/ ecole flamande 15 es.“.<br />

Inventarzettel mit maschinenschriftlicher Nummer<br />

„853“ und Titelbezeichnung.<br />

Originalrahmen, rot gefasst, Innenleiste gekehlt, am<br />

Unterrand Wasserschlagleiste, in der Rahmenkehle<br />

Vergoldung und Blumenmalerei.<br />

Beigegeben ausführlich technische Untersuchungsdoku<br />

mentation von Prof. Dr. Manfred Schreiner, Wien,<br />

Februar 2018, zeitliche Einordnung zwischen 14. und 16.<br />

Jahrhundert.<br />

Das Halbbildnis der Maria mit dem Kind in kompositorischem<br />

Dreiecksaufbau, in einer gemalten Baldachinarchitektur<br />

eingebracht, die Säulen Schwarzmarmor,<br />

Basenkapitelle und Gewölbe vergoldet mit Schwarzeinzeichnungen.<br />

Die Mutter hält das Kind mit beiden<br />

Armen auf einem weißen Tuch an die Brust, über dem<br />

dunkel türkis-blauen Mantel ein rotes Manteltuch, am<br />

Saum bestickt. Die Rotfarbe des Tuches wechselt von<br />

Zartrot, lichtbeschienen links, zu einem dunkleren<br />

Rotton an der rechten Seite. Das Manteltuch hinterfängt<br />

das Haupt der Maria, das Gesicht gerahmt von<br />

braunem gewelltem Haar mit goldglänzenden Höhungen.<br />

Ein weißer durchsichtiger Schleier zieht über den<br />

Hals hinweg. Von hoher künstlerischer Qualität, die<br />

fein gemalten Inkarnatpartien, insbesondere das anmutige<br />

Gesicht mit geschlossenen vollen Lippen und<br />

gesenktem, auf das Kind gerichtetem Blick, bei hoher<br />

Stirn. Das Kind nimmt den Blickkontakt auf, das<br />

Mündchen in ähnlicher Weise mit betonter Unterlippe,<br />

der Blick des Kindes verträumt. Die rechte Hand hat das<br />

Kind an die Brust der Mutter gelegt, die Linke ausgestreckt.<br />

Die Beine überkreuzt, als Symbol der Herrscherwürde<br />

zu verstehen. Am Unterrand der Sockelbasis<br />

der Säulenstellungen mit darauf liegendem<br />

grünem Tuch mit roten Rändern, die mit Majuskeln<br />

beschriftet sind. Die Schriftfolge setzt sich oberhalb<br />

des Hauptes der Maria fort. Zwischen dem rechten<br />

und linken Säulenpaar erscheinen links Gebäude in<br />

der Landschaft mit höhergestelltem kleinem Kapellchen,<br />

eines der Gebäude auf hohen Stelzen. Rechts<br />

ein Kirchengebäude verdeckt von vorstehenden weiteren<br />

Gebäuden mit hölzernem, Toreingang. Der landschaftliche<br />

Hintergrund ebenso fein ausgearbeitet.<br />

Die stilistischen Merkmale des Bildes stimmen völlig<br />

überein mit den sonst bekannten Gemälden des genannten<br />

Künstlers. Markant etwa die betont langgezogenen<br />

Finger von Maria und Kind, die äußerst feine<br />

Physiognomie, sowie die elegante Distanzierung zum<br />

Betrachter. Auch ist hier wie beim Maler sonst der<br />

Maria lactans-Typus so ausgeführt, dass das Mündchen<br />

des Kindes nicht direkt an der Brust anliegt, für<br />

die französische Malerei der Zeit ein typisches Merkmal.<br />

Die Feinheit in der Darstellung geht gut zusammen<br />

mit der Tatsache, dass der Maler vor allem auf<br />

Buchillustration spezialisiert war. So dokumentiert auch<br />

dieses Gemälde die Synthese zwischen flandrischer<br />

und nordfranzösischer Malkunst. Rest. (1181225) (11)<br />

Simon Marmion,<br />

ca. 1425 probably Amiens – 1489 Valenciennes<br />

MARIA LACTANS<br />

Oil on oak panel. Parquetted.<br />

Inside dimensions: 44.5 x 31 cm.<br />

Outside dimensions: 58 x 46 cm.<br />

Typed label “Musée du Louvre MNR 853/ecole<br />

flamande 15 es.” on reverse, inventory note with<br />

typed number “853” and title.<br />

Original frame, painted in red, inside coved,<br />

water drip channel on underside, coving gilt<br />

and decorated with floral painting.<br />

Accompanied by a detailed technical report by Prof Dr<br />

Manfred Schreiner, Vienna, February 2018, attributing<br />

the painting to a period between the 14th and 16th<br />

century.<br />

The composition of this half-portrait of the Virgin and<br />

Child is triangular and set in an architecture of canopies<br />

supported by black marble pillars with gilt capitals and<br />

vaults decorated with black drawings. Restored.<br />

€ 30.000 - € 50.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

tions.com<br />

16 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

17


1005<br />

Meister der flämischen Schule des 16. Jahrhunderts<br />

aus dem Kreis von Jan Metsys (um 1510 – um 1575)<br />

MARIA IM GEBET<br />

Öl auf Holz. Parkettiert.<br />

48,5 x 35 cm.<br />

Die Holztafel zeigt auf schwarzem Hintergrund das<br />

Halbbildnis der jugendlich wiedergegebenen Maria<br />

nach rechts, mit erhobenen gefalteten Händen und ausdrucksvollem<br />

Blick, leicht nach rechts oben. Das Gesicht<br />

gerahmt von mittelgescheiteltem braunen Haar,<br />

das in Wellen über das rechte Ohr den Hals herabzieht<br />

und den Hemdkragen leicht bedeckt. Im Haar ein geflochtener<br />

Zopf, der vom Ohr bis zum Mittelscheitel<br />

hochzieht, hinterfangen von dem in feine Falten gelegten,<br />

hell aufleuchtenden, leicht ins grünlich ziehenden<br />

Kopftuch. Der blaue Mantel in weiche Falten gelegt,<br />

der Mantelkragen mit einer gestickten Bordüre mit<br />

Rankenmuster besetzt. Der feine Gesichtsausdruck<br />

geht einher mit einer äußerst eleganten Inkarnatwiedergabe<br />

mit feinsten Hebungen und Schattierungen.<br />

Insgesamt zeigt sich das Gemälde noch in der Tradition<br />

der Maler wie Rogier van der Weyden (1399 – 1464),<br />

Hans Memling (um 1433 – 1494) oder Robert Campin<br />

(1378/79 – 1445), es lässt jedoch bereits einen weichen,<br />

sehr individualistischen Gesichtsausdruck erkennen,<br />

der in der Schule des Quentin Metsys erstmals den<br />

Einfluss der Renaissance erkennen lässt. Verso alter<br />

Aufkleber auf dem Rahmen mit handschriftlicher Zuweisung<br />

an den Meister Metsys sowie ein weiterer<br />

Papieraufkleber mit ehemaliger Inventarnummer, ferner<br />

zwei Zollgummistempel.<br />

Ein Gemälde gleichen Themas von Quentin Metsys, um<br />

1529 entstanden, befindet sich im Prado Museum<br />

(Po1562), dort zusammen mit einem weiteren Gemälde,<br />

wohl als Diptychon bezeichnet, das aus der königlichen<br />

Sammlung stammt. In der Diskussion steht hier<br />

auch der Sohn von Quentin Metsys, Jan Metsys (um<br />

1510 – um 1575), der in seiner Werkstatt gearbeitet hat.<br />

Siehe diesbezüglich die Literaturangabe.<br />

Provenienz:<br />

Cornette de Saint Cyr, Dezember 1998.<br />

Literatur:<br />

Teresa Posada Kubissa, Cuadros de Quinten Massys<br />

y Jan Massys en el Museo del Prado. Actualización<br />

de las atribuciones, in: Boletín del Museo del Prado,<br />

XXXII, 2014, S. 50ff. (1171965) (2) (11)<br />

Flemish School, 16th century from the circle of Jan<br />

Metsys (ca. 1510 – ca. 1575)<br />

THE VIRGIN IN PRAYER<br />

Oil on panel. Parquetted.<br />

48.5 x 35 cm.<br />

<strong>Old</strong> label on the back of the frame with handwritten<br />

attribution to the master “Metsys“ and another paper<br />

label with former inventory number, as well as two<br />

customs rubber stamps. A painting with the same subject<br />

by Quentin Matsys, created ca. 1529 is held at the<br />

Prado Museum (Po1562), where it is described with<br />

another painting, as probably a diptych originating from<br />

the royal collection. Quentin Matsys’s son, Jan Matsys<br />

(ca. 1510 – ca. 1575) who also worked in his workshop<br />

is also discussed here. Please also see literature references<br />

regarding this.<br />

Provenance:<br />

Cornette de Saint Cyr, December 1998.<br />

Literature:<br />

T. Posada Kubissa, “Cuadros de Quentin Massys y<br />

Jan Massys en el Museo del Prado. Actualización de<br />

las atribuciones“, in: Boletín del Museo del Prado,<br />

XXXII, 2014, pp. 50ff.<br />

€ 50.000 - € 70.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

tions.com<br />

18 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1006<br />

Meister von San Miniato,<br />

tätig um 1460 – um 1485<br />

MARIA BEI DER ANBETUNG DES KINDES<br />

Tempera und Gold auf Pappelholz.<br />

71,5 x 42 cm.<br />

Geschnitzter Holzrahmen, polychrom gefasst.<br />

Anbei eine im Original vorliegende Expertise<br />

von Alessandro Delpriori, o. J.<br />

Die Basis des Rahmens bezeichnet in Gold auf dunkelblauem<br />

Grund „Ave Maria gratia plena“. Darstellung<br />

der Heiligen Mutter Gottes innerhalb einer stabilen<br />

Stallarchitektur mit Durchblick nach links hinten, auf<br />

eine tiefer liegende Landschaft, über die Köpfe des<br />

Esels und des Ochsens hinweg. In dieser Landschaft<br />

die Ankunft der Heiligen Drei Könige, welche sich auf<br />

Pferden nähern. Zu den Füßen Mariens das die Arme<br />

emporstreckende Jesuskind, auf dem Mantelsaum<br />

Mariens liegend, welcher gold gehöht und ornamental<br />

verziert ist. Maria mit hochfeiner Darstellung eines<br />

Schleiers über ihrer summarisch zusammengefassten<br />

Haartracht und einem Perlnimbus, welcher das<br />

Rund des Rundbogens des Rahmens vorwegnimmt.<br />

Der Horizont der Landschaft mit dem Stern über<br />

Bethlehem, der den Suchenden, die in der Landschaft<br />

dargestellt sind, Hilfe leistet. Der Perlnimbus Mariens<br />

findet sich über dem Haupt des Jesuskindes wieder.<br />

Sterne auch in der Innenrahmung des schrägen Profilrahmens<br />

auf blauem Grund, in Gold gehöht. Rückwärtig<br />

mit alter Eisenaufhängung versehen. Delpriori erkennt<br />

die Verbindung der Darstellung zu solchen von<br />

Filippo Lippi (1406 – 1469), sieht jedoch die Hand des<br />

Meisters von San Miniato in diesem Gemälde.<br />

<strong>Master</strong> of San Miniato,<br />

Active ca. 1460 – ca. 1485<br />

THE ADORATION OF THE CHRIST CHILD BY THE<br />

VIRGIN MARY<br />

Tempera and gold on poplar panel.<br />

71.5 x 42 cm.<br />

Carved and polychrome wooden frame.<br />

An original expert’s report by Alessandro Delpriori,<br />

n.y. is enclosed. It recognizes the connection of the<br />

painting on offer for sale in this lot with paintings by<br />

Filippo Lippi (1406 – 1469), however, attributes the<br />

work to the <strong>Master</strong> of San Miniato.<br />

Literature:<br />

See G. Dalli Regoli (ed.), Maestro di San Miniato. Lo<br />

stato degli studi, i problemi, le risposte della filologia.<br />

Scrivi una recensione, Pisa 1988.<br />

€ 25.000 - € 35.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Literatur:<br />

Vgl.: Gigetta Dalli Regoli Hrsg., Maestro di San Miniato.<br />

Lo stato degli studi, i problemi, le risposte della<br />

filologia. Scrivi una recensione, Pisa 1988. (1182116)<br />

(130800) (13)<br />

tions.com<br />

20 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1007<br />

Niederländischer Meister des ausgehenden<br />

15. Jahrhunderts<br />

MARIA LACTANS<br />

Öl auf Eichenholz.<br />

29 x 17 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Halbbildnis der Maria, die das Kind an die Brust gelegt<br />

hat und auf dieses herabblickt, während das Jesusknäblein<br />

Blickkontakt mit dem Betrachter aufnimmt.<br />

Stileinfluss des Jan van Cleve und anderer niederländischer<br />

Maler spürbar, im Detail jedoch der etwas spätere<br />

Malstil erkennbar. (11506015) (11)<br />

€ 5.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1008<br />

Jan Gossaert, genannt „Mabuse“,<br />

um 1478 Maubeuge – 1532 Mittelburg, zug.<br />

MARIA MIT DEM KIND UND KIRSCHEN<br />

Öl auf Eichenholz.<br />

73 x 47,5 cm.<br />

Im oberen Teil passbogig geschlossen, in entsprechend<br />

angefertigtem Rahmen.<br />

Vor grünem gemusterten Brokathintergrund ist die<br />

jugendliche Maria mit dem Kind im Halbbildnis wiedergegeben,<br />

vor einer Marmorbank, auf der Kirschen abgelegt<br />

sind. Das weiße Kopftuch der Maria schützend<br />

über das Haupt des Kindes herabziehend, das den Blick<br />

dem Betrachter entgegenrichtet. Von der Darstellung<br />

sind einige Variationen – auch von anderen Meistern –<br />

überliefert. So ist das vorliegende Gemälde wohl ins<br />

16. Jahrhundert zu datieren. (11506023) (11)<br />

Jan Gossaert, also known as “Mabuse” ,<br />

ca. 1478 – 1532 Antwerp, attributed<br />

MARY AND THE CHILD WITH CHERRIES<br />

Oil on oak panel.<br />

73 x 47.5 cm.<br />

€ 15.000 - € 18.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

tions.com<br />

22 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

23


tions.com<br />

24 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1009<br />

Spanischer Maler des 15. Jahrhunderts<br />

GROSSES GOTISCHES TRIPTICHON MIT DER<br />

DARSTELLUNG VON BISCHOFSHEILIGEN<br />

Jeweils Tempera und Gold auf Pappelholz.<br />

176 x 67,5 cm.<br />

Mittelteil mit überfangendem mitgeschnitzten Baladachin<br />

mit Eselsrückenbögen und Phialen bzw. Fischblasenmuster.<br />

Die beiden Seitenteile ebenfalls mit überfangendem Eselsrückenbogen<br />

und plastisch ausgeformten Phialen sowie<br />

mit in den Zwickeln stehenden Blüten, flankiert von reich<br />

dekorierten Wimpergen. Die Bildfelder jeweils einen<br />

Bischofsheiligen zeigend, welche sich durch unterschiedliche<br />

Ornate und Bischofsstäbe, mit partiell vollplastisch<br />

gestaltetem, figürlichem Dekor auszeichnen. Ähnlicher<br />

architektonischer Aufbau etwa in der Alcázar von Segovia.<br />

Altrest., minimal besch., erg. (1182181) (13)<br />

Spanish School, 15th century<br />

LARGE GOTHIC TRIPTYCH WITH DEPICTION OF HOLY<br />

BISHOPS<br />

Each tempera and gold on poplar wood.<br />

176 x 67.5 cm.<br />

Similar architectural composition can be seen at the Alcázar<br />

of Segovia. <strong>Old</strong> restoration, minimal damaged, mended.<br />

€ 20.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

25


tions.com<br />

26 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1010<br />

Drei Paneele mit sakralen Pergamentminiaturen<br />

Maximal: 139,5 x 96 cm.<br />

18. Jahrhundert.<br />

Mit Holz hinterfüttert, vorne verglast und durch ein<br />

vergoldetes Wellenleistenrähmchen umrandet, welches<br />

sich als Innenleiste des Rahmens noch einmal<br />

wiederholt.<br />

Die Pergamentminiaturen jeweils einen Heiligen darstellend.<br />

Rückwärtig mit Eisenaufhängung. Alters- und<br />

Gebrauchssp., minimal besch. Malgrund partiell wellig.<br />

(11819211) (13)<br />

Three panels with religious parchment miniatures<br />

Maximal: 139.5 x 96 cm.<br />

18th century.<br />

Signs of ageing and wear, with minimal damage.<br />

€ 30.000 - € 40.000 INFO | BID<br />

Sistrix<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

27


1011<br />

Willem Key,<br />

um 1515 Breda – 1568 Antwerpen<br />

MARIA LACTANS MIT ZWEI<br />

MUSIZIERENDEN ENGELN<br />

Öl auf Holz.<br />

68 x 56 cm.<br />

Dem Gemälde ist ein Gutachten von Dr. Jaco Rutgers<br />

vom 08. November 2018, Tilburg beigegeben. Dort<br />

wird als Vergleichsbeispiel das Gemälde „Die Heilige<br />

Familie mit dem Johann Baptist“ genannt, das signiert<br />

und auf 1551 datiert ist, in einer Privatsammlung, dokumentiert<br />

bei „RKD, Den Haag, Nummer 144629“. Als<br />

weiteres Vergleichsbeispiel wird das Gemälde „Susanna<br />

und die Alten“ von 1546 aus der Sammlung von<br />

Schönborn in Thomasfelsen genannt.<br />

Maria in rotem Umhang sitzend wiedergegeben, das<br />

Kind an die Brust gelegt. Der umgebende Raum als<br />

Herrschaftsarchitektur wiedergegeben, symbolisch für<br />

die künftige Weltherrschaft Christi. Gezeigt ist hier eine<br />

rote Marmorsäule, die hinter der zentralen Figurengruppe<br />

hochzieht und ein Gebälk trägt, begleitet von<br />

kannelierten Pfeilern und einer Hochwand, die nach<br />

rechts perspektivisch in die Tiefe zu einem Rundbogen<br />

führt. Links im Durchblick ein bekrönter Innenhof mit<br />

zwei stehenden weiblichen Gestalten, dahinter hochziehende<br />

Palastarchitektur. Die Marienfigur flankiert<br />

von zwei musizierenden Engeln, links kniend mit einer<br />

Pochette, rechts mit einer Laute, die der Engel soeben<br />

am Wirbel stimmt. Im Vordergrund stilllebenhaft<br />

auf einem Tisch abgelegt ein Nähzeugkörbchen mit<br />

weißem Tuch, daneben liegt eine Schere mit Fingerhut.<br />

(1171967) (2) (11)<br />

Willem Key,<br />

ca. 1515 Breda – 1568 Antwerp<br />

MARIA LACTANS WITH TWO<br />

ANGELS MAKING MUSIC<br />

Oil on panel.<br />

68 x 56 cm.<br />

An expert’s report by Dr Jaco Rutgers dated 8 November<br />

2018, Tilburg is enclosed. It also lists as an example<br />

of comparison the painting Holy Family with Saint<br />

John the Baptist, signed and dated “1551” in a private<br />

collection, documented at “RKD, The Hague, no.<br />

144629”. Another example of comparison is the painting<br />

Susanna and the Elders from 1546 held at the<br />

collection of Schönborn in Thomasfelsen.<br />

€ 50.000 - € 70.000 INFO | BID<br />

Sistrix<br />

tions.com<br />

28 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

29


1013<br />

Flämischer Maler des 15. Jahrhunderts<br />

MARIA LACTANS, VON ENGELN BEKRÖNT<br />

Öl auf Weichholz.<br />

Verso zwei Parkettierleisten.<br />

45 x 32,5 cm.<br />

1012<br />

Lombardische Schule des 16. Jahrhunderts<br />

MADONNA MIT DEM JESUSKNABEN<br />

Öl auf Holz.<br />

42 x 33 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

In einem Innenraum mit großer quadratischer Öffnung,<br />

durch die man in die freie bergige Natur hinaussehen<br />

kann, die Madonna in rotem Gewand, weißem Tuch<br />

um den Bereich des Dekolletés und einem türkisblauem<br />

langen Mantel. Vor ihr eine braune Tischplatte<br />

mit einem grünen Kissen, auf dem der nackte Jesusknabe<br />

mit seinem linken Bein kniet. Maria hält ihn<br />

behutsam mit ihrem linken Arm und schaut ihn mit<br />

leicht gesenkten Augen direkt an. Der Knabe selbst<br />

hält in seinem Arm ein dünnes schmales Kreuz, das<br />

er betrachtet, wohlwissend, was ihn in Zukunft erwarten<br />

wird. Feine Malerei, bei der insbesondere das<br />

Inkarnat des Kindes und das Gesicht und Dekolleté<br />

von Maria herausgestellt werden, gegenüber dem<br />

sonst dunklen Hintergrund. (1182282) (18)<br />

School of Lombardy, 16th century<br />

THE VIRGIN AND CHRIST CHILD<br />

Oil on panel.<br />

42 x 33 cm.<br />

Unframed.<br />

€ 10.000 - € 11.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Das Tafelbild vereint zwei Bildthemen: Die „Marienkrönung“,<br />

hier durch zwei Engel im oberen Bildraum<br />

dargestellt, sowie die jugendliche Maria, die dem Jesuskind<br />

die Brust gibt. Gemäß dem Krönungsgedanken<br />

ist hier der hochherrschaftliche Anspruch auch in<br />

den gemalten Materialien zum Ausdruck gebracht:<br />

Maria in dunkelgrünem Kleid, das unter dem Mantel<br />

in einigen Partien zu erkennen ist, mit reich brokatbestickten<br />

Ärmeln, darüber der rote Mantel, stilgemäß<br />

in kantige Falten gelegt. Das Kind in der linken Armbeuge<br />

ist auf dem Manteltuch sitzend wiedergegeben,<br />

mit leicht angezogenen Knien, wobei das Kind<br />

die kleine Hand an den Handrücken der Mutter gelegt<br />

hat. Am Mantel eine Juwelenagraffe. Das hellbraunblonde<br />

lockige Haar mittelgescheitelt, fällt in Wellen<br />

zu den Schultern herab. Dahinter ein ausgebreitetes<br />

Gold-Brokattuch, hinter dem die beiden Engelsgestalten<br />

mit bunt gefärbten Flügeln hervortreten, welche<br />

die reich mit Perlen besetzte Krone über das Haupt<br />

halten. Die Mariendarstellung in einem gemalten Steinrahmen,<br />

der nur schmal an den Seiten etwas besser<br />

am Unterrand zu erkennen ist, mit Profilen, über die<br />

das grüne Tuch gelegt ist, das den Rahmen unten bedeckt.<br />

Der Stil weist in die französisch-flämische Richtung,<br />

was auch durch die Verwendung von Weichholz<br />

für die Tafel Bestätigung findet. (1182128) (5) (11)<br />

Flemish School, 15th century<br />

MARIA LACTANS SURMOUNTED BY ANGELS<br />

Oil on softwood.<br />

Two parquetting slats on reverse.<br />

45 x 32.5 cm.<br />

€ 30.000 - € 40.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

tions.com<br />

30 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

31


tions.com<br />

1014<br />

Italienischer Maler des 15. Jahrhunderts<br />

LÜNETTEN-GEMÄLDE MIT DARSTELLUNG VON<br />

MARIA MIT DEM KIND UND DEN ANBETENDEN<br />

HEILIGEN JOHANN BAPTIST SOWIE JOSEF<br />

Öl- und Tempera-Mischtechnik auf kräftiger<br />

Kastanienholzplatte.<br />

54 x 86 cm.<br />

Dem Gemälde ist eine Expertise von Emilio Negro<br />

vom Dezember 2003 beigegeben, worin der „Maestro<br />

del Crocifisso di Pesaro“ und dessen Werkstatt genannt<br />

wird. Werkstatteleven wirkten auch in den Gebieten<br />

des Veneto und der Marken. Der Experte Emilio<br />

Negro beabsichtigt, das Werk in einer künftigen Publikation<br />

zu veröffentlichen.<br />

Im Zentrum der Darstellung Maria in nahezu schwarzem<br />

Umhang sitzend, wobei der Mantel sich am Boden<br />

ausbreitet, auf den Knien das auf einem roten Tuch<br />

liegende Jesuskind mit auf den Leib gelegten Händchen<br />

und der Mutter entgegen gerichtetem Blick.<br />

Links ebenfalls kniend und das Kind anbetend, der<br />

Heilige Johannes der Täufer, hier in fortgeschrittenem<br />

Alter mit Bart wiedergegeben in schlichtem härenem<br />

Kleid, darüber ein roter Umhang, der die Würde des<br />

Heiligen betonen soll. Mit beiden Händen hält er einen<br />

nach oben ausschwingenden Rotulus mit der Aufschrift<br />

„Ecce agnus dei [...]“ in gotischen Lettern. Rechts kniet<br />

der Heilige Josef mit gefalteten Händen und einem<br />

Stab in der Armbeuge. Entsprechend der Maltradition<br />

des „classicismo bizantino“ des Lorenzo Veneziano ist<br />

Josef betont langbärtig wiedergegeben. Die Häupter<br />

der Figuren mit einem goldgrundigen Scheibennimbus<br />

hinterfangen, mit betonenden dunklen Randeinfassungen.<br />

Der Hintergrund in leuchtendes Scharlachrot getaucht,<br />

während die eher kardinalrotfarbigen Textilien<br />

im Umhang des Johannes, im Kleid der Maria und im<br />

Laken des Kindes zurückhaltender vorgeführt werden.<br />

Das Inkarnat jeweils in den für die Malerei der Zeit typischen<br />

gold-braunen Farbtönen. Von auffallendem Reiz<br />

das Gesicht der Madonna, die zum Kind herabblickt.<br />

Am Unterrand Andeutung von Rasengrund mit Darstellungen<br />

einzelner Pflanzen und Gräser. Die Lünette<br />

in Einheit mit einem vortretenden Einfassungsrand<br />

gearbeitet, der im oberen Bogen eine Kehle mit Zugenblattfries<br />

und im Unterrand ein gotisches Würfelmotiv<br />

aufweist. (1170401) (11)<br />

Italian painter, 15th century<br />

LUNETTE PAINTING WITH DEPICTION OF THE<br />

VIRGIN AND CHILD WITH SAINT JOHN THE<br />

BAPTIST AND JOSEPH IN ADORATION<br />

Oil and tempera, mixed media on strong chestnut<br />

panel.<br />

54 x 86 cm.<br />

Accompanied by an expert’s report by Emilio Negro,<br />

dated December 2003, mentioning the “Maestro del<br />

Crosifisso di Pesaro“ and his workshop. The painting<br />

is planned to be published in a future work by Emilio<br />

Negro.<br />

€ 20.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1015<br />

Meister der rheinischen oder niederländischen<br />

Schule des 15. Jahrhunderts<br />

AUFERSTEHUNG CHRISTI<br />

Öl auf Holz. Parkettiert.<br />

89 x 62,5 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Die Altartafel zeigt Jesus, der dem Sarkophag entsteigt,<br />

während die geharnischten Wächter schlafen. Die Grablege<br />

als Steinsarkophag wiedergegeben, dessen Deckel<br />

beiseite geschoben ein betender Engel trägt. Im<br />

landschaftlichen Hintergrund links ein hochziehender,<br />

grün bewachsener Berg mit bekrönender Burg. Rechts<br />

hinten ein gotischer Turm mit Fialen, nach damaliger<br />

Vorstellung der Tempel von Jerusalem. Dem kräftigen<br />

Rot in Schild und Gewändern der Wächter steht ein<br />

zartes Rot im Umhang Jesu gegenüber, das Haupt von<br />

einer goldenen Nimbusscheibe hinterfangen. Der Bildtypus<br />

mit Darstellung von Sarkophag, des bereits heraustretenden<br />

rechten Fußes, der Felserhöhung links<br />

sowie Kreuzstab mit Fahne findet sich ebenso in einem<br />

Kupferstich von Martin Schongauer (1430 – 1491).<br />

So dürfte das vorliegende Gemälde unter dem Einfluss<br />

dieser Grafik stehen. (11506016) (11)<br />

Rhine or Dutch School, 15th century<br />

THE RESURRECTION OF CHRIST<br />

Oil on panel. Parquetted.<br />

89 x 62.5 cm.<br />

Unframed.<br />

The altar panel shows Jesus stepping out of the sarcophagus<br />

while the armour-clad guards are sleeping. An<br />

etching by Martin Schongauer (1430 – 1491) also shows<br />

this image type and the painting on offer for sale in this<br />

lot may be influenced by it.<br />

€ 15.000 - € 18.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

32 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

33


1016<br />

Italienischer Meister des 16. Jahrhunderts<br />

aus dem Kreis des Bartolomeo Neroni,<br />

genannt il Riccio<br />

um 1500 – um 1571<br />

DIE HEILIGE FAMILIE<br />

Öl auf Holz.<br />

80 x 57 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Die vier dargestellten Figuren kompositorisch symmetrisch<br />

eng zusammengestellt. Maria nach links im<br />

Halbbildnis sitzend wiedergegeben, der Kopf jedoch<br />

nach rechts, mit leicht niedergeschlagenem nachdenklichen<br />

Blick. Auf ihren Knien steht in leicht gebeugter<br />

Haltung das Jesuskind, das sie mit beiden Händen<br />

umfängt. Die oben frei bleibenden Bildflächen hat der<br />

Maler geschickt zur Darstellung der Mutter Anna sowie<br />

des Heiligen Josef genutzt, diese jedoch etwas weniger<br />

stark beleuchtet. Der Hintergrund abgedunkelt, die<br />

Farben nahezu pasteltonig, lediglich das rote Gebetsbuch<br />

der Anna links leuchtet hervor, dieses als kompositionelle<br />

Entsprechung zu der größerformatigen<br />

aber weniger kräftigen Rotfarbe im Kleid des Josef.<br />

Die leicht ins Violett ziehende Rosafarbe des Kleides<br />

der Maria sowie das Türkis des Mantels sind deutliche<br />

Merkmale des Manierismus. (1150608) (11)<br />

Italian School, 16th century, circle of Bartolomeo<br />

Neroni (also known as “il Riccio“)<br />

ca. 1500 – ca. 1571<br />

THE HOLY FAMILY<br />

Oil on panel.<br />

80 x 57 cm.<br />

Unframed.<br />

The four depicted figures are arranged in a close and<br />

symmetrical composition.<br />

€ 15.000 - € 18.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1017<br />

Andrea Solario,<br />

um 1470 Mailand – 1520, zug.<br />

MADONNA MIT DEM GRÜNEN KISSEN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

69 x 55 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Die jugendliche Maria als Maria Lactans vor einer<br />

Baumgruppe im Halbbildnis wiedergegeben, mit seitlichen<br />

Durchblicken in Landschaft. Das Bildmotiv bezieht<br />

sich auf das von Solario geschaffene Gemälde, das sich<br />

im Louvre befindet, jedoch im landschaftlichen Hintergrund<br />

weitgehend abgeändert wurde. Links oben am<br />

Bildrand einige Farbausbrüche. (11506014) (11)<br />

Andrea Solario,<br />

ca. 1470 Milan – 1525, attributed<br />

MADONNA WITH THE GREEN CUSHION<br />

Oil on canvas.<br />

69 x 55 cm.<br />

Unframed.<br />

The youthful Virgin has here been portrayed in halfportrait<br />

as “Maria Lactans“ in front of a group of trees.<br />

The image motif relates to Solario's painting today held<br />

at the Louvre, Paris.<br />

€ 20.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

tions.com<br />

34 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1018<br />

Girolamo Marchesi da Cotignola,<br />

1480/81 Cotignola – 1549/50 Rom<br />

Als junger Mann arbeitete Marchesi in Bologna in der<br />

Werkstatt des Francesco Francia (1450 – 1515). In Rom<br />

geriet er in Kontakt mit Raffael (1483 – 1520). In Neapel<br />

fand er in dem reichen Kaufmann Tommaso Campi einen<br />

ihn unterstützenden Mäzenaten.<br />

HEILIGER AMBROSIUS VON MAILAND<br />

Öl auf Pappelholz. Parkettiert.<br />

111 x 50 cm.<br />

Auf dem Buch über der Hand „Hier.us de / Cotignola“.<br />

Ungerahmt.<br />

Beigegeben Expertisen von:<br />

Prof. Giuseppe Maria Pilo, Venedig, 4. April 2003.<br />

Jacques Methey, Paris, 12. Juli 1973.<br />

Beide sind von der Autorschaft des genannten Künstlers<br />

überzeugt; die Gutachten liegen uns in Kopie vor.<br />

(1150605) (13)<br />

Die rückwärtig in jüngerer Zeit parkettierten Holztafeln<br />

im Hochformat, den seit 1295 mit dem Ehrentitel des<br />

Kirchenvaters versehenen Bischofs (339 Trier – 397 Mailand)<br />

wiedergebend. Tafel oben mit Bogensegment abgeschlossen.<br />

Hintergrund mit goldbesticktem Ehren tuch<br />

und darüberliegendem blauem Himmel. Davor der sitzende<br />

Bischof, dessen Heiligsprechung bereits durch<br />

den hinter der Mitra liegenden Nimbus vorweggenommen<br />

ist. Zwar fehlen bestimmte Attribute wie der<br />

Bienenkorb, Knochen und Schreibfeder, doch ist der<br />

Heilige durch seine Attribute Buch und Geissel bestimmbar.<br />

Desweiteren war Ambrosius nicht nur Patron<br />

Mailands sondern auch Bolognas, wo Marchesi wirkte.<br />

Ähnliche Bischofsdarstellungen sind auch von Baldassare<br />

Carrari (um 1460 – um 1520) und Francesco (um<br />

1470 – 1532) und Bernardino Zaganelli (1460/70 –<br />

1510/12) bekannt. Während bei ersterem das Tafelbild<br />

Carraris über dem Altar der Kirche Sant Apollinare in<br />

Ravenna in Bezug auf Haltung und Gesichtszüge als<br />

Vergleich gelten kann, lassen sich die Bischofsdarstellung<br />

von den Brüdern Zaganelli bezüglich der Gewanddarstellung<br />

vergleichen. Rest.<br />

Girolamo Marchesi da Cotignola,<br />

1480/81 Cotignola – 1549/50 Rome<br />

SAINT AMBROSE OF MILAN<br />

Oil on poplar panel. Parquetted.<br />

111 x 50 cm.<br />

Signed on the book above the hand: ”Hier.us de /<br />

Cotignola”.<br />

Unframed.<br />

Accompanied by expert’s reports:<br />

Professor Giuseppe Maria Pilo, Venice, 4 April 2003.<br />

Jacques Methey, Paris, 12 July 1973.<br />

Both are convinced that the painting was created by<br />

Marchesi; copies of both experts’ reports are enclosed.<br />

The panel painting in vertical format has more recently<br />

been parquetted and depicts Ambrose, the Bishop of<br />

Milan (Trier 339 – 397 Milan), who was given the honorary<br />

title Church Father in 1295. Similar depictions of<br />

bishops are also known by Baldassare Carrari (ca.<br />

1460 – ca. 1520) and the Zaganelli brothers (1470 – 1532<br />

and 1460/70 – 1510/12). While the postures and facial<br />

features in the painting on offer for sale here are reminiscent<br />

of a panel painting by Carrari over the altar of<br />

the Basilica of Sant’ Apollinare in Ravenna, a bishop’s<br />

depiction by Francesco and Bernardino Zaganelli is<br />

similar with regards to how the clothing is painted.<br />

Restored.<br />

€ 15.000 - € 18.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

tions.com<br />

36 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1019<br />

Bonaventura Berlinghieri,<br />

1210 Lucca – 1287 ebenda, zug.<br />

DER HEILIGE FRANZISKUS<br />

Öl, Tempera und Goldgrund auf Leinwand.<br />

140,5 x 74 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Beigegeben eine Expertise von Prof. Giuseppe Maria<br />

Pilo.<br />

Großformatige Darstellung des Heiligen vor Goldgrund,<br />

auf schwarzer Bodenebene stehend. Er trägt<br />

ein Ordenskleid mit gegürtetem Strick, dunkel gehalten,<br />

worauf sich die Hände, und das im Arm gehaltene<br />

Buch, bewusst abheben. Das Gesicht markant gezeichnet<br />

durch schattengebende Stirnfalten und Brauenbögen.<br />

Nase und Kinn beleuchtet, so hebt sich das<br />

Gesicht in gleicher Weise von der dunklen Kapuze<br />

ab. Der Blick ist streng auf den Betrachter gerichtet,<br />

der Gesichtsausdruck zeigt ernste Würde. Die rechte<br />

Hand erhoben, zeigt in der Innenfläche das Wundmal<br />

Christi, die linke Hand ebenfalls mit Wundmal auf dem<br />

Handrücken, aufgrund der Legende, wonach Franziskus<br />

in einer Vision die Wundmale Christi empfangen<br />

hat. Das Haupt umzogen von zarten dunklen Linien<br />

eines auf dem Goldgrund sich abhebenden Nimbus.<br />

Am unteren Bildrand sind die nackten Füße mit den<br />

Zehen in ähnlich gedämpfter dunkler Farbigkeit wiedergegeben,<br />

wie das Inkarnat insgesamt.<br />

Der Maler war Sohn des Berlinghiero Berlinghieri<br />

(1175 – 1235), der ihn auch ausgebildet hatte. Das einzige<br />

gesicherte Werk seiner Hand, geschaffen gegen<br />

1235, schuf er für die Kirche San Francesco in Pescia,<br />

und es zeigt ebenfalls die Gestalt des Heiligen Franziskus.<br />

Der Stil des Malers, wie schon der seines Vaters,<br />

steht der byzantinischen Malerei nahe, dennoch<br />

wurde die nachfolgende Generation, besonders der<br />

florentiner Maler, von den Berlinghieris beeinflusst. In<br />

den lucceser Dokumenten wird der Maler in den Jahren<br />

1228, 1244, 1250, 1266 und 1274 erwähnt. Neben<br />

den wenigen für ihn gesicherten Werken sucht die<br />

Forschung bis heute einige weitere Gemälde dem<br />

Maler zuzuweisen.<br />

So liegt dem vorliegenden Bild eine Expertise von Prof.<br />

Giuseppe Maria Pilo vor, mit Zuweisung an den Maler<br />

mit diversen Bildvergleichen. Laut Gutachten und Vorbesitzermitteilung<br />

wurde das Gemälde restauriertechnisch<br />

von der ehemaligen Holz platte als Farbträger auf<br />

Leinwand übertragen. (1170405) (11)<br />

Bonaventura Berlinghieri,<br />

1210 Lucca – 1287 ibid., attributed<br />

SAINT FRANCIS<br />

Oil, tempera and gold ground on canvas.<br />

140.5 x 74 cm.<br />

Unframed.<br />

An expert‘s report by Professor Giuseppe Maria Pilo<br />

for the painting on offer for sale in this lot is available<br />

attributing the painting to Berlinghieri with various image<br />

comparisons. According to the report and the<br />

tradition of the previous owners, the painting was<br />

restored and removed from panel, its original image<br />

carrier to canvas.<br />

€ 30.000 - € 40.000 INFO | BID<br />

Sistrix<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

37


1020<br />

Giacomo di Mino del Pellicciaio,<br />

1315/19 Siena – vor 1396<br />

In den Anfangsjahren folgte der Maler Ambrogio Lorenzetti<br />

(1290 – 1348) und später Simone Martini (1284 –<br />

1344) und wirkte in Siena und Umbrien. Sein erstes<br />

datierbares Werk ist die Madonna col Bambino von<br />

1342 in der Chiesa di San Martino in Sarteano.<br />

MADONNA MIT DEM KINDE<br />

Tempera auf Pappelholz.<br />

100,5 x 52 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Dem Gemälde ist in Kopie ein Gutachten von Emilio<br />

Negro vom 16. Dezember 2003 beigegeben. Negro,<br />

der in seiner Ausführung die Maße der Darstellung<br />

(82 x 51 cm), nicht aber die der Maße des Malgrundes<br />

nennt, weißt nicht nur auf die oben genannten Details<br />

hin, sondern nennt auch Vergleichsbeispiele, welche<br />

seine Zuschreibung stützen. So findet sich der Korallenanhänger<br />

bereits im Frühwerk des Malers wieder<br />

(Madonna mit dem Kinde, 1342, Chiesa di San Marino,<br />

Sarteano), weitere als Vergleichbar empfundene Gemälde<br />

nennt Negro in der Pinacoteca Nazionale zu<br />

Siena (Polyptychon mit der Mystischen Vermählung<br />

der Hl. Katharina).<br />

Hochrechteckiger Bildträger mit oben getrepptem,<br />

konisch zulaufendem Abschluss. Bildfläche mittels<br />

eines (partiell verlustigem) Pastiglia-Bogens nach<br />

oben hin begrenzt, wie es bei unten genanntem<br />

Poly ptychon noch heute vollständig mit Architekturrahmung<br />

zu sehen ist. Darunter über punziertem Goldgrund<br />

von floralornamental punzierten Gloriolen<br />

bekrönt die halbfigurig dargestellte Maria auf ihrer<br />

Linken das Jesuskind haltend. Ein weißer Schleier<br />

und ein rotes Untergewand mit Goldspitzenbordüren<br />

schauen unter dem blauen Übergewand hervor. Das<br />

Jesuskind mit ähnlichem Gewand trägt eine Korallenkette<br />

und hält in seiner Rechten einen Vogel, welcher<br />

sinnfällig vor dem roten Untergewand Mariens platziert<br />

ist. Seine rote Zeichnung im schwarzen Gefieder<br />

ist traditionell in Zusammenhang zu sehen mit der<br />

Passion Christi. Es ist nicht nur so, dass die rote Koralle<br />

als Anhänger den Kindern Schutz bringen sollte, es<br />

war auch Symbol für die Plazenta – so auch das rote<br />

Unterkleid Mariens. Dergestalt verstand es der Maler<br />

der hier angebotenen Tafel, Geburt und Tod Christi miteinander<br />

bildlich zu verknüpfen. Besch. Rest.<br />

Literatur:<br />

Zur Plazentasymbolik in Darstellungen von Maria mit<br />

dem Kinde: Ralph Frenken, Symbol Plazenta: Pränatalpsychologie<br />

der Kunst, Wiesbaden, 2016, S. 238ff.<br />

(1150601) (13)<br />

Giacomo di Mino del Pellicciaio,<br />

1315/1319 Siena – before 1396<br />

MADONNA AND CHILD<br />

Tempera on poplar panel.<br />

100.5 x 52 cm.<br />

Unframed.<br />

A copy of the expert‘s report by Emilio Negro dated<br />

16. December 2003 is enclosed. It lists comparable<br />

examples supporting his attribution. The coral pendant<br />

can already be found in an early work by the artist<br />

(Madonna and Child, 1342, Chiesa di San Martino,<br />

Sarteano) and Negro also lists further similar works<br />

held at the Pinacoteca Nazionale in Siena (Polyptych<br />

of Mystical Marriage of Saint Catherine).<br />

Literature:<br />

Regarding placenta symbolism in depictions of the<br />

Holy Virgin and Child, please see: R. Frenken, Symbol<br />

Plazenta: Pränatalpsychologie der Kunst, Wiesbaden<br />

2016, pp. 238.<br />

€ 30.000 - € 40.000 INFO | BID<br />

Sistrix<br />

tions.com<br />

38 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1021<br />

Venezianische Schule des 16. Jahrhunderts<br />

MADONNA MIT DEM KIND UND DEN HEILIGEN<br />

JOHANNES BAPTIST SOWIE KATHARINA<br />

Öl auf Pappelholz. Parkettiert.<br />

58 x 74 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Expertise von Emilio Negro, 14. Dezember 2003,<br />

beigegeben.<br />

Der Bildaufbau folgt ganz dem Schema der Madonnendarstellungen<br />

von Giovanni Bellini, wie etwa der<br />

„Madonna di Brera“ oder seinem Gemälde „Madonna<br />

mit dem Kind, Heiligen und einem Stifter“, das sich in<br />

Birmingham im Museums Trust befindet. Typisches<br />

Merkmal dieser Bilderfindung ist jeweils ein senkrecht<br />

hochziehendes Tuch, das Madonna als Hauptfigur im<br />

Zentrum hinterfängt, und, wie hier, eine Brokatfolie bildet,<br />

um die dahinterliegende Landschaft im zentralen<br />

Bildteil auszublenden. Maria ist hier sitzend dargestellt,<br />

das in lebendiger Bewegung auf dem Knie sitzende<br />

Kind haltend, das sich nach links der Halbfigur<br />

des Johannes Baptist zuwendet. Dabei betrachtet Maria<br />

mit leicht geneigtem Haupt die Bewegung des<br />

Kindes mit nachdenklichem Ausdruck, wohl die weitere<br />

Lebensgeschichte des Kindes ahnend. Rechts im Bild<br />

erscheint die Heilige Katharina in grünem Kleid mit<br />

rotem Umhang, in den Händen die Attribute Märtyrerpalme<br />

sowie das Rad. Auch dem mit bloßer Schulter<br />

wiedergegebenen Johannes ist das Attributtier, ein<br />

Lamm, beigestellt, das er mit der rechten Hand hält.<br />

Der landschaftliche Hintergrund zeigt einen flachen,<br />

leicht hügelig nach rechts ziehenden Horizont mit tief<br />

liegenden, gelblichtig gemalten Wolken, darüber blaues<br />

Firmament. In feiner Abstimmung hat der Maler die<br />

Vegetation den jeweiligen seitlichen Heiligenfiguren<br />

entsprechend gestaltet, links ein knorriger Baum als Repoussoir,<br />

der hinter der Schulter des Johannes hochzieht,<br />

rechts eine feingliedrige, fast fiedrig wiedergegebene<br />

Baumgruppe zu Seiten der Heiligen Katharina.<br />

Das rückwärtige, zentral gespannte Tuch ist gestreift<br />

gezeigt, als rot-gold gefärbte Brokatweberei, wobei<br />

die Rotfarbe sich farbkompositionell im Kleid der Maria<br />

sowie im Umhang der Heiligen Katharina fortsetzt.<br />

Die Bildtradition findet sich bereits auch bei dem etwas<br />

älteren Bruder Giovanni Bellinis, Gentile Bellini<br />

(1429 – 1507), beide Maler Söhne des Jacopo Bellini<br />

(um 1400 – um 1470), der hier wohl nicht in Frage<br />

kommt. Andererseits lassen sich in den Gesichtszügen<br />

und in der Farbgebung - insbesondere bei der Katharinenfigur<br />

- auch Einflüsse des Giorgio Barbarelli Giorgione<br />

(1476/77 – 1510) erkennen. Was hauptsächlich durch<br />

die schon hier angedeutete Sfumato-Technik anbelangt,<br />

so ist insgesamt das Gemälde, sowohl im Bildaufbau<br />

als auch in der Malqualität, als ein hochrangiges Werk<br />

der Zeit anzusehen, wenngleich eine exaktere Einordnung<br />

in den Malerkreis noch nicht erfolgt ist.<br />

(11704010) (11)<br />

School of Venice, 16th century<br />

THE VIRGIN AND CHILD WITH SAINT JOHN THE<br />

BAPTIST AND SAINT CATHERINE<br />

Oil on poplar panel. Parquetted.<br />

58 x 74 cm.<br />

Unframed.<br />

Accompanied by an expert‘s report by Emilio Negro,<br />

dated 14 December 2003.<br />

€ 30.000 - € 40.000 INFO | BID<br />

Sistrix<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

39


1022<br />

Lombardischer Meister des beginnenden<br />

17. Jahrhunderts<br />

Gemäldepaar<br />

ZWEI TAFELBILDER MIT DEN DARSTELLUNGEN<br />

DES HEILIGEN CHRISTOPHORUS UND DES<br />

HEILIGEN ROCHUS<br />

Jeweils Öl auf Pappelholz.<br />

Ca. 96 x 51 cm.<br />

Der Ädikula-Goldrahmen deckt die Gemälde im<br />

oberen Teil halbrund ab. Rahmen neuzeitlich.<br />

Der Heilige Christopherus entsteigt einem Fluss, gestützt<br />

auf einen Wanderstab, auf seinen Schultern<br />

das Jesuskind, das einen Rotulus in der Linken hält<br />

mit Aufschrift „EGO SON LVX MO...“ (Ich bin das<br />

Licht der Welt). In der rechten Hand hält das Jesuskind<br />

einen Globus mit Kreuz. Das Gegenstück zeigt den<br />

Heiligen Rochus, ebenfalls auf einen Stab gestützt,<br />

die Wunde auf seinem Schenkel berührt ein weiß gekleideter<br />

Engelsknabe. Rechts ein Hündchen in Begleitung<br />

des Heiligen als Attribut. Im Hintergrund jeweils<br />

gleichartig gestaltete Landschaft mit nach rechts<br />

– bzw. nach links – ansteigenden Höhenzügen mit<br />

einer Burg in hellblauer Luftperspektive.<br />

(11808811) (11)<br />

School of Lombardy, early 17th century<br />

TWO PANEL PAINTINGS WITH DEPICTIONS<br />

OF SAINT CHRISTOPHORUS AND SAINT ROCHUS<br />

Pair of paintings, both oil on poplar wood.<br />

ca. 96 x 51 cm.<br />

The semi-circular aedicule gold frame overlaps<br />

the top part of the paintings. Modern frames.<br />

Saint Christopher steps from a river, leaning on a<br />

walking staff and carrying the Christ Child. The Christ<br />

Child is holding a rotulus in his left hand inscribed<br />

“EGO SON LVX MO ...” (I am the light of the World).<br />

€ 28.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

tions.com<br />

40 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

41


1023<br />

Meister der Legende der Hl. Ursula<br />

ZWEI TAFELN EINES FLÜGELALTARS MIT DEN<br />

KIRCHENVÄTERN UND SZENEN AUS DEM<br />

MARIENLEBEN<br />

Öl auf Holz.<br />

Je 152 x 40 cm.<br />

Ein Gutachten von 2001 (in Kopie) von Dr. Didier<br />

Bodart, Rom nennt als Künstlername den „Meister<br />

der Legende der Heiligen Ursula“.<br />

Eine Tafel zeigt den Heiligen Augustinus, dargestellt als<br />

Bischof mit Bischofsstab, Mitra, einem offenen Buch<br />

und einem roten Herzen, das als Symbol der göttlichen<br />

Liebe gilt. Auf der anderen Tafel ist der Heilige Hieronymus<br />

zu sehen als Kardinal mit rotem Gewand. Hinter<br />

ihm ist ein Löwe erkennbar, der als sein Attribut gilt. Die<br />

vier Szenen aus dem Marienleben, je zwei pro Tafel,<br />

sind: 1) Die Vermählung Mariens mit Josef, bei der<br />

ihnen vom Priester ein goldenes Band als Zeichen der<br />

Verbundenheit über die Hände gelegt wird. 2) Die Begegnung<br />

von Joachim und Anna, der Eltern Mariens,<br />

vor dem Eingang zum Jerusalemer Tempel, der sogenannten<br />

„Goldenen Pforte“. 3) Marientod – Maria im<br />

Sterbebett mit Baldachin bekommt von einem Priester<br />

die Sterbekerze überreicht im Kreise der Apostel. 4) Die<br />

Grablegung – Die Apostel tragen in freier Landschaft<br />

den mit einem roten Tuch und goldenem Kreuz bedeckten<br />

Sarg der Verstorbenen.<br />

Anmerkung:<br />

Die Tafeln gehörten wohl zu den Seitenflügeln eines<br />

Altares, dessen Mittelstück und weitere Flügelteile<br />

nicht bekannt sind; teils Retuschen und teilweise<br />

Holzrisse.<br />

Provenienz:<br />

Laut Vorbesitzer-Angabe: Sammlung Metzl, Berlin-<br />

Moskau; belgische Privatsammlung. (1150604) (18)<br />

<strong>Master</strong> of the Legend of Saint Ursula<br />

TWO PANELS OF A WINGED ALTAR WITH<br />

CHURCH FATHERS AND SCENES FROM THE<br />

LIFE OF THE VIRGIN MARY<br />

Oil on panel.<br />

152 x 40 cm each.<br />

Accompanied by an expert’s report by Didier Bodart<br />

dated 2001.<br />

One of the panels shows Saint Augustine depicted as<br />

a bishop with a crozier, mitre, an open book and red<br />

heart, the symbol of divine love. The other panel shows<br />

Saint Jerome as a cardinal in red robes.<br />

The panels were probably part side panels of a winged<br />

altar, however, the central part or other parts of the<br />

side panels are unknown. With partial retouching and<br />

shrinkage cracks in places.<br />

Provenance:<br />

According to previous owners formerly collection<br />

Metzel, Berlin-Moscow; Belgian private collection.<br />

€ 10.000 - € 12.000 INFO | BID<br />

Sistrix<br />

tions.com<br />

42 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1024<br />

Maler der Römischen Schule des 17. Jahrhunderts<br />

JUDITH MIT DEM HAUPT DES HOLOFERNES<br />

Öl auf Leinwand.<br />

97 x 89 cm.<br />

Judith ist hier mit ihrer älteren Magd im Halbbildnis<br />

nebeneinander stehend wiedergegeben, beide Oberkörper<br />

leicht gebeugt, während Judith das Haupt des<br />

Holofernes an den Haaren hält, die Magd einen Sack<br />

dafür bereit hält. Der Hintergrund dunkel gehalten, die<br />

linke Figur von einem roten Velum hinterfangen, das<br />

hier als Vorhang zum Zelt des Feldherren zu deuten ist.<br />

Der Maler hat die Heldin des Alten Testaments gebührend<br />

mit Gewandschmuck gewürdigt, so etwa mit<br />

einem Perlenband im hochgebundenen, zu Zöpfen<br />

geflochtenen Haar. Das Haupt des Holofernes bewusst<br />

etwas übergroß dargestellt, um die einstige Macht<br />

des Feldherren deutlich zu machen. (1181767) (11)<br />

Roman School, 17th century<br />

JUDITH WITH THE HEAD OF HOLOFERNES<br />

Oil on canvas.<br />

97 x 89 cm.<br />

€ 18.000 - € 22.000 INFO | BID<br />

Sistrix<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

43


1025<br />

Orazio Borgianni,<br />

1578 Rom – 1616<br />

BEWEINUNG CHRISTI<br />

Öl auf Leinwand.<br />

70 x 142 cm.<br />

Zuweisung an den Künstler durch Alessandro Delpriori,<br />

Universität von Florenz. Nach dem beigegebenen Gutachten<br />

dürfte das Gemälde an die Anfangsphase des<br />

Spätwerks gestellt werden, also um 1600 – 1605.<br />

Der Leichnam Christi, dessen Oberkörper von einer<br />

männlichen Person rechts im Hintergrund gestützt<br />

wird, erhält eine betonende Beleuchtung von oben,<br />

was den Einfluss des Caravaggismus verrät. Eine Frauengestalt<br />

links, Maria Magdalena, hält den rechten<br />

Arm Christi und führt ein Tränentuch ans Gesicht. Bei<br />

dem Mann im Hintergrund kann es sich um Josef von<br />

Arimathäa, Nikodemus oder aber aufgrund des roten<br />

Umhangs auch um den Apostel Johannes handeln.<br />

Der Körper Christi kräftig wiedergegeben, was in der<br />

römischen Malerei seit Michelangelo (1475 – 1564) ganz<br />

allgemein zur Stilistik der Christusdarstellung zählt.<br />

Bei dem Gemälde sind Einflüsse der Carraccis sowie<br />

des Michelangelo Merisi il Caravaggio (1570/71 – 1610)<br />

zu erkennen, aber auch die Einwirkung der Malweise<br />

der großen Venezianer der Zeit wie Tiziano Vecellio<br />

(1485/89 – 1576) oder Tintoretto (1518 – 1594).<br />

(11808815) (11)<br />

Orazio Borgianni,<br />

1578 Rome – 1616<br />

THE LAMENTATION OF CHRIST<br />

Oil on canvas.<br />

70 x 142 cm.<br />

Attribution to the artist by Alessandro Delpriori, University<br />

of Florence. According to the enclosed expert’s<br />

report the painting was created in the early stage of the<br />

artist’s late work, ca. 1600-1605.<br />

€ 30.000 - € 35.000 INFO | BID<br />

Sistrix<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

45


1026<br />

Bartolomeo Cavarozzi,<br />

1590 – 1625, zug.,<br />

Schüler Caravaggios<br />

DIE OPFERUNG DES ISAAK<br />

Öl auf Leinwand.<br />

111 x 168 cm.<br />

Die Darstellung folgt einer Erzählung des Alten Testamentes,<br />

in der Gott Abraham befiehlt, seinen Sohn<br />

Isaak zu opfern. Auf dem Gemälde vor dunklem Hintergrund<br />

in rotem Gewand und braunem Überwurf<br />

mit langem Bart steht Abraham mit Dolch in seiner<br />

rechten Hand und seine Linke hält den Kopf des Isaak<br />

an den schwarzen Haaren. Er will gerade seinen vor<br />

ihm auf der Opferstätte liegenden Sohn, der nur mit<br />

weißem Tuch um die Hüfte bekleidet ist, opfern, als<br />

ihm ein Engel in einem grünen glänzenden Gewand<br />

mit weißen Flügeln erscheint. Abraham wendet sich<br />

mit seinem Gesicht dem Engel zu, der ihn wiederum<br />

ansieht, und kann von seinem Vorhaben abgebracht<br />

werden. Am unteren linken Bildrand ist der Kopf eines<br />

Widders zu sehen, auf den der Engel mit seinem<br />

rechten Arm hinweist. Dieser Widder wird dann anstelle<br />

des Sohnes von Abraham geopfert. Lichteinfall<br />

erhellt besonders das Gesicht und die rechte Hand<br />

des Engels und den Widder. Für den Künstler hervorragende,<br />

typische Malerei mit starken Hell-Dunkel-<br />

Effekten. Verso im unteren Bereich horizontale Unterlegung,<br />

rest.<br />

Provenienz:<br />

Sotheby’s London, 09.07.2014.<br />

Warschau, The Royale Castle, 1990, Nr. 28 Gregori 13.<br />

Anmerkung:<br />

Das Ölgemälde von Caravaggio von ca. 1598 (116 x<br />

173 cm) befindet sich in der Piasecka-Johnson Collection,<br />

Princeton, New Jersey. (1180584) (130800)<br />

(18)<br />

Bartolomeo Cavarozzi,<br />

1590 – 1625, attributed,<br />

student of Caravaggio<br />

THE SACRIFICE OF ISAAC<br />

Oil on canvas.<br />

111 x 168 cm.<br />

The depiction illustrates the <strong>Old</strong> Testament story<br />

according to which God commands Abraham to sacrifice<br />

his son Isaac. Horizontal relining on the reverse of<br />

the lower part of the painting. Restored.<br />

Provenance:<br />

Sotheby’s London, 09.07.2014.<br />

Warsaw, The Royale Castle, 1990, no. 28 Gregori 13.<br />

Note:<br />

The oil painting by Caravaggio dated ca. 1598 (116 x<br />

173 cm) is held at the Piasecka Johnson Collection,<br />

Princeton, New Jersey.<br />

€ 60.000 - € 80.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1027<br />

Ambrosius Benson,<br />

ca. 1495 – 1550 Brügge<br />

DER HEILIGE HIERONYMUS ALS BÜSSER<br />

Öl auf Holz.<br />

80 x 60 cm.<br />

Umgerahmt.<br />

In einer weiten Flusslandschaft mit Bergen der Heilige<br />

nach links kniend vor einem Kruzifix, das an einem<br />

Stamm befestigt ist. Er trägt ein einfaches, langes<br />

grünes Gewand mit weitem Ausschnitt, durch das<br />

seine dürren Rippen erkennbar sind und wird hier als<br />

Eremit gezeigt. Rechts von ihm hängen an einem Ast<br />

eines Baumes sein rotes Kardinalsgewand und sein<br />

Kardinalshut. Vor ihm auf dem Boden liegt ein Totenschädel,<br />

etwas weiter dahinter sitzt ein großer Löwe;<br />

beides Attribute des Heiligen. In der Ferne unter bewölktem<br />

Horizont eine Landschaft, durch die sich<br />

links ein breiter Fluss schlängelt und auf der rechten<br />

Seite ein erhöhter Weg mit Pferden und Staffagefiguren,<br />

der zu einem Bergmassiv führt, in dessen Tal verschiedene<br />

Gebäude stehen. Für die Zeit typisches Motiv<br />

des bekannten Kirchenvaters mit vielen Attributen.<br />

(1182101)<br />

Ambrosius Benson,<br />

ca. 1495 – 1550 Bruges<br />

ST. JEROME AS PENITENT<br />

Oil on panel.<br />

80 x 60 cm.<br />

€ 150.000 - € 250.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

tions.com<br />

46 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1028<br />

Giovanni Paolo Rossetti,<br />

um 1551 – 1586<br />

DIE HEILIGE FAMILIE<br />

Öl und Tempera auf Pappelholz.<br />

104 x 80 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Dem Gemälde ist eine Expertise von Pierluigi Carofano<br />

vom 28.09.2015 in Kopie beigegeben, der die Ikonogaphie<br />

mit den Meditationes vitae Christi des<br />

Pseudo-Bonaventura aus dem 14. Jahrhundert belegt<br />

und den Titel deshalb als Madonna del Velo festlegt.<br />

Somit hebt er die zeitlich versetzte Darstellung des<br />

kindlichen Jesusknaben und des bereits gestorbenen<br />

Jesus hervor.<br />

Auf einem Kanapee der unbekleidete Jesusknabe liegend,<br />

hinter ihm steht Maria, die die gesamten oberen<br />

zwei Drittel des Bildraumes einnimmt und ein Velum<br />

über ihr Kind legt. Sie in den typischen Farben gewandet.<br />

Die linke obere Ecke mit dem kaum erkennbaren<br />

Gesicht des Josef gefüllt, während die obere rechte<br />

Ecke mit Blattwerk dekoriert ist.<br />

Carofano sieht den Bezug zu Raphael (1483 – 1520)<br />

und Sebastiano del Piombo (um 1485 – 1547). Die zierliche<br />

Gestalt des Jesuskindes stehe im Kontrast zur<br />

gigantischen monumentalen Malerei der Jungfrau Maria.<br />

Er hebt besonders die Schönheit der Darstellung<br />

der Haare des Jesuskindes hervor, welche sich in den<br />

Quasten der Liege wiederfinden. Formal restaurierter<br />

Vertikalriss. Rückwärtig altparkettiert.<br />

(1181781) (130800) (13)<br />

Giovanni Paolo Rossetti,<br />

ca. 1551 – 1586<br />

THE HOLY FAMILY<br />

Oil on tempera on poplar panel.<br />

104 x 80 cm.<br />

Unframed.<br />

A copy of the expert’s report by Pierluigi Carofano<br />

dated 28 September 2015 is enclosed confirming the<br />

painting’s iconography with the Meditationes vitae<br />

Christi by Pseudo-Bonaventura from the 14th century<br />

and therefore determines its title as Madonna del Velo.<br />

Carofano sees a connection with Raphael (1483 – 1520)<br />

and Sebastiano del Piombo (ca. 1485 – 1547). He points<br />

out the beautiful execution of the Christ Child’s hair,<br />

as well as the tassels of the sofa. Formally restored<br />

vertical crack. <strong>Old</strong> parquetting on the reverse.<br />

€ 16.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1029<br />

Schule von Parma des 16. Jahrhunderts<br />

KLEINES KIND MIT HUND<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

46 x 36 cm.<br />

In altem vergoldeten Rahmen.<br />

Vor braunem Hintergrund das Halbbildnis eines Kindes<br />

mit lockigen, dunkelblonden Haaren. Es hält mit seinen<br />

beiden Händchen fest umklammert den Nacken eines<br />

braunen Hundes mit einem ockerfarbenen Halsband.<br />

Der Hund hat seinen Kopf treu ergeben auf die nackte<br />

Brust des Kindes gelegt und schaut ihn an. Mit<br />

großen, offen leuchtenden Augen blickt das Kind aus<br />

dem Bild heraus. Qualitätvolle Malerei in reduzierter<br />

Farbigkeit. (1182123) (5) (18)<br />

School of Parma, 16th century<br />

SMALL CHILD WITH A DOG<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

46 x 36 cm.<br />

In old gilt frame.<br />

€ 12.000 - € 18.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

tions.com<br />

48 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1031<br />

Annibale Carracci,<br />

1560 Bologna – 1609 Rom, zug.<br />

Annibale war Bruder des Agostino Carracci (1557 –<br />

1602) und lernte bei seinem Cousin Ludovico Carracci<br />

(1555 – 1619) in Parma. Erst 1595 von Kardinal Farnese<br />

nach Rom berufen, kam er mit den Werken Michelangelos<br />

Buonarroti (1475 – 1564) und Raphaello Santi<br />

(1483 – 1520) in engste Berührung.<br />

DAS SCHLAFENDE JESUSKIND, UMGEBEN VON<br />

DREI ENGELSPUTTEN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

66 x 48 cm.<br />

Unterlagen beigegeben.<br />

Das Kind in nahezu sitzender Haltung auf ein rotes<br />

Kissen gelehnt, der Oberkörper leicht nach links gewandt,<br />

die Beine in Verkürzung wiedergegeben, was<br />

bei Carracci und dessen Bemühungen räumliche Tiefenwirkung<br />

zu erzielen, häufiger zu finden ist. Die Figuren<br />

zeigen durch Sfumato abgemilderte Konturen,<br />

farblich ist im Bild die Farbtrias Blau, Rot und Weiß –<br />

neben der Inkarnatfarbe – bewusst hervorgehoben.<br />

Der, aufgrund unterschiedlichster Aufträge, auch sehr<br />

variierende Stil in Annibale Carraccis Werk lässt jedoch<br />

besonders in den Putten- und Kinderdarstellungen etliche<br />

Gemeinsamkeiten mit dem vorliegenden Werk<br />

feststellen. So etwa die Putten in dem Gemälde<br />

„Schlafende Venus mit Amoretten“, das sich im<br />

Musée Condé in Chantilly befindet und ins Jahr 1602<br />

datiert wird. Noch überzeugendere Ähnlichkeit besteht<br />

zu dem sich ebenfalls in nämlichen Museum befindliche<br />

Werk „Geflügelter Cherub in Wolken, Blumen tragend“,<br />

ein im 19. Jahrhundert entstandener englischer Kupferstich,<br />

wiederholt das Bildthema unseres vorliegenden<br />

Bildes.<br />

1030<br />

Michelino da Besozzo,<br />

um 1370 – um 1455, Kreis des<br />

Lombardische Schule des 15. Jahrhunderts<br />

HORTUS CONCLUSUS<br />

Öl auf Pappelholz.<br />

39,5 x 31 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Das Bildmotiv des „Hortus conclusus“ geht auf eine<br />

Interpretation des Hohenliedes, ein Wort des Alten<br />

Testamentes, zurück. Darin wird die Jungfrau Maria<br />

mit einem verschlossenen Garten verglichen. In einem<br />

solchen wird auf dem Gemälde Maria mit dem Jesuskind<br />

dargestellt. Sie sitzt in einem von einer grünen<br />

Hecke mit weißen Blüten umschlossenen Garten, unter<br />

grau-weißem Himmel. Sie trägt ein altrosafarbenes<br />

Untergewand und darüber einen langen weiten grünen<br />

Mantel. Um ihr Haupt ein Nimbus und ihre langen<br />

schmalen Hände hat sie zum Gebet gefaltet. Auf ihrem<br />

Schoß sitzt auf einer Mantelfalte der nackte Jesusknabe<br />

mit Nimbus, in seiner rechten Hand eine weiße<br />

Blume haltend. Auf der Hecke ist links ein Wiedehopf<br />

und rechts ein Stieglitz zu sehen. Ikonographisch stehen<br />

weiße Blüten, insbesondere Lilien, für die Jungfräulichkeit<br />

Mariens und die dornenlose Rose für ihre<br />

unerschöpfliche Barmherzigkeit. (1182129) (5) (18)<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Provenienz:<br />

Sammlung Borghese, Rom, Palazzo Borghese.<br />

(1182126) (5) (11)<br />

Annibale Carracci,<br />

1560 Bologna – 1609 Rome, attributed<br />

SLEEPING CHRIST CHILD SURROUNDED BY<br />

THREE WINGED PUTTI<br />

Oil on canvas.<br />

66 x 48 cm.<br />

Documents enclosed. Annibale Carracci’s style greatly<br />

varies in his œuvre depending on different commissions,<br />

but it can be recognized particularly well when<br />

comparing the rendition of the putti and children in<br />

the painting on offer for sale here with his other works.<br />

As, for instance, the putti in the painting Sleeping Venus<br />

with Putti held at the Musée Condé, dating to<br />

1602. There are even more conclusive similarities<br />

with a painting titled A Cherub carrying Flowers held<br />

at the same museum. An English copper engraving<br />

created in the 19th century copies the subject of the<br />

painting on offer for sale in this lot.<br />

Provenance:<br />

Borghese Collection, Palazzo Borghese, Rome<br />

€ 60.000 - € 80.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

tions.com<br />

50 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

51


1032<br />

Michelangelo Merisi, genannt Caravaggio<br />

1571 Milano – 1610 Porto Ercole, Spanien, zug.<br />

DER UNGLÄUBIGE THOMAS<br />

Öl auf Leinwand.<br />

84 x 100.<br />

tions.com<br />

Gezeigt ist die im Neuen Testament beschriebene<br />

Szene, wonach Jesus nach seiner Auferstehung seinen<br />

Jüngern begegnet, der Apostel Thomas jedoch an der<br />

Person Jesu zweifelt, bis dieser ihm die Seitenwunde<br />

zeigt. In der für Caravaggio drastischen Manier ist hier<br />

zu sehen, wie Thomas den Finger in die Wunde legt,<br />

während zwei weitere Apostel im Hintergrund dem<br />

Geschehen beiwohnen. Die Darstellung ist bekannt<br />

durch das etwas größerformatige Gemälde desselben<br />

Themas, das sich im Museum Potsdam befindet (107<br />

x 146 cm., Bildergalerie, Inv. 5438), so dass wir es hier<br />

mit einem Ausschnitt der Gesamtdarstellung zu tun<br />

haben. Allerdings unterscheiden sich die beiden Gemälde<br />

in der Farbgebung der Gewänder: während das<br />

Pots damer Bild das Kleid des Thomas in kräftigem Rot<br />

zeigt, auch den Schulterkragen der dahinter stehenden<br />

Apostelfigur, so ist Thomas hier in beigebraunem Kleid<br />

wiedergegeben, die Figur dahinter ebenfalls in nur<br />

leicht ins Rot ziehendem Braun. Einheitlich sind dagegen<br />

die figürliche Wiedergabe, sowie der Lichteinfall<br />

von links oben, was den Figuren die typische Helldunkelmanier<br />

Caravaggios verleiht.<br />

Bereits 1606 wird das Potsdamer Bild von Vincenzo<br />

Giustiniani erwähnt. Jedoch notierte dessen Sekretär<br />

Bernardo Bizoni in seinem Tagebuch von 1606, im Hause<br />

des Orazio del Negro befände sich eine Kopie des<br />

Bildes (Banti, 1981, S. 141). Im Nachlassinventar Giustinianis<br />

wird ferner eine weitere Fassung von Caravaggio<br />

genannt, auch von den Malern Sandrart, Bellori und<br />

Silos als solche gesehen. Ferner wird eine Fassung<br />

erwähnt, die für Ciriaco Mattei geschaffen wurde. Wie<br />

auch immer, das Potsdamer Bild blieb bis 1812 im Besitz<br />

der Giustiniani, bevor es vom König von Preußen<br />

erworben wurde. Über die weiteren Fassungen geben<br />

diese Quellen noch keine befriedigende Auskunft.<br />

Literatur:<br />

Baglione, 1642.<br />

Scanelli, 1657.<br />

Cinotti 1983, S. 489 ff.<br />

Danesi Squarzina, in: Rom/ Berlin, 2001, S. 278-281<br />

Nr. D2; sowie 2003, S. 397 ff.<br />

Spike, 2001, S. 154 ff. Nr. 33. (1182311)<br />

€ 25.000 - € 30.000 INFO | BID<br />

Sistrix<br />

52 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


tions.com<br />

1033<br />

Marten van Valckenborch,<br />

1534 – 1612<br />

DIE ERNTE<br />

Öl auf Papier, auf Holz.<br />

22 x 25,1 cm.<br />

Auf der Rückseite des Gemäldes befinden sich<br />

alte Aufkleber, davon einer mit Namensnennung<br />

des Künstlers sowie ein rotes altes Wachssiegel.<br />

Hinter Glas gerahmt.<br />

Beigegeben Expertise von Dr. Klaus Ertz aus dem<br />

Jahr 2014 in Kopie.<br />

In den Feldern einer auf einem Felsen gelegenen Stadt<br />

sind viele Bauern bei der Arbeit. Zahlreiche Heuhaufen<br />

sind bereits zu sehen. Während Schnitter das Korn<br />

noch ernten, sind auf der rechten unteren Bildseite<br />

zwei Frauen und ein Kind bereits mit dem Abtransport<br />

der Ähren beschäftigt. In der Mitte des Bildes ein<br />

großer, weit verzweigter Baum, unter dem sich eine<br />

Gruppe zur Rast niedergelassen hat. Auf dem linken<br />

unteren Bildrand sieht man einen Mann hinter Heugabeln<br />

beim Ausruhen liegen, während drei andere<br />

einen Muli beladen. Feine Landschaftsmalerei des<br />

bekannten Malers mit vielen Details.<br />

(11802928) (18)<br />

€ 25.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1034<br />

Flämischer Maler des 16. Jahrhunderts<br />

DER HEILIGE HIERONYMUS VOR<br />

EINEM KREUZ IM GEBET<br />

Öl auf Holz.<br />

45 x 30 cm.<br />

In einem reich gearbeiteten, geschnitzten und<br />

vergoldeten Rahmen mit getreppten Säulen<br />

und Wasserschlagleiste.<br />

Der Kirchenheilige hier kniend wiedergegeben, in einer<br />

weit nach hinten sich hügelig entwickelnden Landschaft<br />

mit abschließender Bergkuppel, hochragenden<br />

Felsen und einer Kirche mit Nebengebäuden im Mittelgrund.<br />

Der Heilige mit entblößtem Oberkörper,<br />

kahlem Haupt mit seitlichen Haaren und grauem Bart,<br />

blickt auf einen Schädel als Memento mori-Allegorie.<br />

Darüber, unter einem Baum mit schlankem Stamm<br />

und braunen Blättern, ein Kreuz mit Corpus Christi. Zu<br />

seinen Füßen rechts das Attributtier der Löwe. Vor<br />

dem blauen, bis zur Hüfte abgestreiften Gewand ein<br />

Stein, der in der Bildtradition als Selbstkasteiungsinstrument<br />

zu deuten ist. Im Mittelgrund vor der Stadtmauer<br />

interessante Darstellung eines Kamelführers,<br />

welche auf den Aufenthalt des Heiligen im Orient hindeuten<br />

soll. Der landschaftliche Hintergrund in betontem<br />

türkis-grün, welcher mit dem Blau des Mantelumhangs<br />

farblich korrespondiert. Rest. (1181811) (5)<br />

(11)<br />

16th century Flemish painter<br />

SAINT JEROME PRAYING IN FRONT OF A CROSS<br />

Oil on panel.<br />

45 x 30 cm.<br />

In a richly crafted, carved and gilt frame with stepped<br />

pillars and drip edge.<br />

Restored.<br />

€ 20.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

54 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1035<br />

Adriaen van Stalbemt,<br />

1580 Antwerpen – 1662 ebenda<br />

Der Maler wurde 1610 in die „Lukasgilde“ Antwerpen<br />

aufgenommen.<br />

KALVARIENBERGSZENE IM MOMENT DER<br />

AUFRICHTUNG EINES SCHÄCHERKREUZES.<br />

Öl auf Kupfer.<br />

31,5 x 19,5 cm.<br />

In einem Rahmen mit fein geschnitzter,<br />

durchbrochener Blattdekoration.<br />

Beigegeben eine Expertise von Dr. Klaus Ertz,<br />

27. Februar 2019.<br />

Dass Stalbemt auch als Zeichner und Radierer tätig<br />

war, erklärt die äußerst feine, nahezu minutiös genaue<br />

Wiedergabe der Figuren im vorliegenden Bild. Die<br />

vielfigurige Szenerie aus der Kavaliersperspektive betrachtet.<br />

Die Hauptszene mit den drei Kreuzen im<br />

Zentrum der Darstellung, vom Bildbetrachter in einige<br />

Entfernung gerückt, sodass sich eine Gesamtschau<br />

über die weite Hügelebene, bis hin zu fernen Bergen<br />

und der hier angedeuteten Stadt Jerusalem links oben,<br />

hinter Bäumen ergibt. Die schier unendlich erscheinende<br />

Menschenansammlung umzieht ein in der Mitte<br />

freigehaltenes Feld, darauf das Kreuz Christi sowie<br />

ein Schächerkreuz, extrem hoch gestellt. Das zweite<br />

Schächerkreuz wird soeben mittels einer Leiter hoch<br />

gehievt. Im Gegensatz zur sonst üblichen Darstellungsweise<br />

sind die weiteren Hauptfiguren der Kreuzigung,<br />

die trauernde Maria, Johannes sowie Maria<br />

Magdalena, hier links im Vordergrund, außerhalb der<br />

Menschenmenge dargestellt, daneben herrschaftlich<br />

gekleidete Turbanträger. Rechts unten ist eine gesonderte<br />

Gruppe gezeigt, mit Wiedergabe der Würfelszene<br />

um den Mantel Christi. Das Gemälde betont hochformatig,<br />

oben halbrund geschlossen. (1181821) (5) (11)<br />

Adriaen van Stalbemt,<br />

1580 Antwerp – 1662 ibid.<br />

The painter was accepted into the Guild of Saint Luke<br />

in 1610.<br />

ERECTION OF THE THIEVES CROSS ON CALVARY<br />

Oil on copper.<br />

31.5 x 19.5 cm.<br />

In frame decorated with finely carved open work foliage.<br />

Accompanied by expert’s report by Dr. Klaus Ertz, dated<br />

27 February 2019. The painting is of vertical format and<br />

semi-circular at the top.<br />

€ 20.000 - € 40.000 INFO | BID<br />

Sistrix<br />

tions.com<br />

56 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

57


1036<br />

Jan II Brueghel,<br />

1601 – 1678, zug.<br />

NIEDERLÄNDISCHER POLDERSEE<br />

Öl auf Kupfer, von Holz hinterlegt.<br />

26 x 38,5 cm.<br />

Mit mehreren Segelschiffen nahe des Ufers sowie<br />

einem besetzten Kahn im Vordergrund. Blick von der<br />

Wasserseite her auf das Ufer, das sich am Horizont<br />

entlang zieht, mit Bäumen bewachsen, dazwischen<br />

Kirchtürme und Gebäude. Links hinten Blick auf das<br />

freie Meer in diesigem hellen Grau. (11820213) (11)<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

1037<br />

David d. J. Teniers,<br />

1610 Antwerpen – 1690 Brüssel, zug.<br />

GASTHAUSSZENE MIT BACKGAMMON-SPIELERN<br />

Öl auf Holz.<br />

30 x 38 cm.<br />

Links unten der Schriftzug „D-Teniers-fec“.<br />

INFO | BID<br />

Figuren und Objekte im Detail von guter Malqualität.<br />

Die fünf Männer am Tisch in lebendigen lebensnahen<br />

Positionen Backgammon spielend wiedergegeben.<br />

Rechts hinten, vor einem offenen Kamin, eine Frau mit<br />

Kopftuch, die davorstehenden Kindern eine Schüssel<br />

reicht. (11820210) (11)<br />

tions.com<br />

David Teniers the Younger,<br />

1610 Antwerp – 1690 Brussels, attributed<br />

INN SCENE WITH BACKGAMMON PLAYERS<br />

Oil on panel.<br />

30 x 38 cm.<br />

Inscribed “D-Teniers-fec” lower left.<br />

Figures and objects painted in detail and of good<br />

painting quality.<br />

€ 17.000 - € 19.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

58 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1038<br />

Bologneser Schule des 17. Jahrhunderts<br />

BRUSTBILDNIS EINE EDELMANNES<br />

Öl auf Leinwand.<br />

46 x 39 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Vor dunkelbraunem Hintergrund das Portrait eines<br />

Mannes in wertvoller schwarzer, in der Mitte hochgeknöpfter<br />

Jacke mit großem abstehenden, weißen Kragen.<br />

Er hat kurzgeschnittene hellbraune Haare, einen<br />

Oberlippenbart sowie einen Kinnbart, eine leicht rötliche<br />

Wangenpartie und schaut mit seinen blauen Augen<br />

mit ernster Miene aus dem Bild heraus. Charakteristische<br />

Darstellung, bei der es sich auch um ein Selbstportrait<br />

des Malers handeln könnte. (1181873) (5)<br />

(18)<br />

School of Bologna, 17th century<br />

BUST PORTRAIT OF AN ARISTOCRAT<br />

Oil on canvas.<br />

46 x 39 cm.<br />

Unframed.<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1039<br />

Giovanni Francesco Barbieri,<br />

genannt „Il Guercino“,<br />

1591 Cento – 1666 Bologna, zug.<br />

Von Ludovico Carracci (1555 – 1619) gefördert, wirkte er<br />

nach 1615 in Bologna und ab 1621 für Papst Gregor V in<br />

Rom. Sein Werk zählt nicht weniger als 106 Altarbilder.<br />

DER EVANGELIST MATTHÄUS<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

58 x 70 cm.<br />

In profiliertem Goldrahmen.<br />

Im Werk des Guercino gibt es zahlreiche Evangelisten<br />

Darstellungen, welche Ähnlichkeiten in ihrer Komposition<br />

mit dem hier angebotenen Werk haben. So etwa<br />

der Evangelist Matthäus mit dem Engel in der Kapitolinischen<br />

Pinakothek in Rom. (1181314) (130800)<br />

(13)<br />

€ 12.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

59


1040<br />

Jan Brueghel, d. J. und Werkstatt,<br />

1601 Antwerpen – 1678<br />

DIE VIER ELEMENTE<br />

Öl auf Leinwand.<br />

Je 60 x 73 cm.<br />

Satz von vier zusammengehörigen Allegoriedarstellungen,<br />

in denen die vier Elemente „Erde“, „Wasser“,<br />

„Feuer“ und „Luft“ thematisiert werden. In der Malerei,<br />

besonders seit der Renaissance, ein beliebter,<br />

nicht zuletzt auch belehrender Themenzyklus, der auf<br />

die Lehren antiker Philosophen wie Thales, Heraklit<br />

oder Empedokles zurückgeht. In der Bildkunst gab dies<br />

eine vorzügliche Möglichkeit, die Fülle der Natur erscheinungen<br />

in fantastischen Bilderfindungen vorzu führen.<br />

In den vier Bildern wird eine harmonische Ein heit<br />

dadurch erreicht, dass gleiche oder ähnliche mythologische<br />

Gestalten in jedem der Bilder gleichmäßig auftauchen,<br />

die einen Blickpunkt bilden. Hier ist es jeweils<br />

die Gestalt einer weiblichen allegorischen Figur, die<br />

mit dem jeweiligen „Element“ in Bezug steht. Durch<br />

das helle Inkarnat heben sie sich von der Umgebung<br />

und den sie umgebenden Figuren ab, jeweils in einem<br />

größeren landschaftlichen Umraum, in dem die Hauptfigur<br />

agiert. (1182108) (11)<br />

€ 120.000 - € 140.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

tions.com<br />

60 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


Für „Wasser“ steht die antike Göttin Thetis, am Ufer<br />

eines Flusses unter Bäumen sitzend, rechts zwei Putten,<br />

mit der Ernte von Meeresfrüchten und dem Sammeln<br />

von Fischen beschäftigt. Als Attribut hält sie<br />

einen Korallenbaum in der erhobenen Hand.<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

61


Das Element „Luft“ wird durch die Göttin Urania allegorisiert.<br />

In Wolken schwebend dargestellt, in der erhobenen<br />

Rechten gebündelte Federn, in der Linken<br />

ein Sphärenglobus. In den sonnenaufgehellten Wolken<br />

erscheint das Viergespann des Sonnengottes Apollo.<br />

Der Großteil der Bildfläche erfüllt von fliegenden Vögeln,<br />

am Boden Laufvögel, wie Pfaue, Truthahn, Schwan,<br />

Pelikan etc. Auch die Putten sind hier geflügelt und<br />

schwebend gezeigt.<br />

tions.com<br />

62 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


Schließlich führt die Darstellung des Elementes „Feuer“<br />

in die Schmiede des Hephaistos, mit allen erdenklichen<br />

Metallgegenständen und Waffen, aber auch<br />

Goldschmiedearbeiten auf gestaffeltenTischen, links<br />

im Bild, dahinter das Schmiedefeuer. Rechts im Bild<br />

Ausblick auf einen Vulkan, der dem Gott Hephaistos<br />

den römischen Namen gab, hier am Amboß, neben<br />

ihm die Göttin Venus in Begleitung des Amorknaben.<br />

Die Gemälde fein ausgeführt, detailreich und qualitätvoll.<br />

Von den Darstellungen sind mehrere Ausführungen<br />

von Brueghel und Werkstatt bekannt, jedoch stets mit<br />

etlichen Detailabweichungen.<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

63


Im Element „Erde“ dominieren drei Baumgruppen mit<br />

seitlichen Durchblicken in die Ferne. Im Zentrum ist<br />

Po mona, die Göttin der Erd- und Baumfrüchte, in Sitzhaltung<br />

gezeigt, umgeben von früchtetragenden Putten,<br />

einem Faun und einer männlichen Figur mit Ährenbündel.<br />

Am Boden liegen verschiedenste Früchte zwischen<br />

Blumen und Pflanzen zerstreut. Im Hintergrund<br />

wird eine Feldernte dargestellt.<br />

tions.com<br />

64 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1041<br />

David Teniers d. J.,<br />

1610 Antwerpen – 1690 Brüssel, zug.<br />

WINTERLANDSCHAFT MIT SCHLITTSCHUH-<br />

LÄUFERN BEIM EISVERGNÜGEN<br />

Öl auf Holz.<br />

42 x 71 cm.<br />

Rechts unten unter Lampe erkennbares Monogramm<br />

„D“, darin verkleinert „T“, in Ligatur, sowie die Jahreszahl<br />

„1663“.<br />

Betont querformatige weite Polderlandschaft mit weit<br />

nach links hinten ziehender Eisfläche, gesäumt von<br />

verschneiten Ufern, darauf Häuser mit rauchenden<br />

Kaminen sowie einer Windmühle auf einer Landzunge.<br />

Die Eisfläche und der Vordergrund angefüllt mit<br />

zahlreichen Personen beim Schlittschuhlauf und mit<br />

einem Mann, der sich soeben die Schlittschuhe an<br />

den Schuh bindet. Hoher Himmel mit Winterwolken<br />

im Spätlicht. (1182301) (11)<br />

David Teniers the Younger,<br />

1610 Antwerp – 1690 Brussels, attributed<br />

WINTER LANDSCAPE WITH ICE SKATERS<br />

Oil on panel.<br />

42 x 71 cm.<br />

Monogram “D” with a smaller “T” in ligature on<br />

lower right on the lamp as well as date “1663”.<br />

€ 40.000 - € 50.000 INFO | BID<br />

Sistrix<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

65


1042<br />

Adriaen Frans Boudewyns,<br />

um 1644 Brüssel – 1711, zug.<br />

Gemäldepaar<br />

VENUS IN BAUMLANDSCHAFT MIT SPIELENDEN<br />

PUTTEN<br />

sowie<br />

DIE JAGDGÖTTIN DIANA IN WALDLANDSCHAFT<br />

MIT ERLEGTEM WILDBRET<br />

Jeweils Öl auf Eichenholz.<br />

Je 21,5 x 29,5 cm.<br />

Die beiden Gemälde sind als Gegenstücke anzusehen,<br />

wobei die weiblichen Hauptfiguren, jeweils in Akt wiedergegeben,<br />

einmal links und einmal rechts im Bild,<br />

unter hohen Bäumen sitzend positioniert sind. Die<br />

Waldlandschaften bilden jeweils einen Ausblick in<br />

hügelige Ferne und blaues Firmament unter spätnachmittaglich<br />

beleuchteten Wolken. Im Zentrum der<br />

Darstellung jeweils Putten bzw. Amoretten, die im<br />

Venus gemälde einen kleinen Kinderkarren heranziehen,<br />

wobei das geflügelte Amorknäblein trauernd gezeigt<br />

ist. Ein weiterer Putto, auf einem Ziegenbock<br />

reitend. Links am Bildrand, neben dem blauen Tuch der<br />

Venus, zwei weiße turtelnde Tauben. Im Gegenstück<br />

ist Diana unter dem Baum sitzend wiedergegeben,<br />

Bogen und Pfeileköcher an den Baum gehängt, über<br />

die gebauscht abgelegten Kleider ein Jagdhorn. Die<br />

Putten im Bildzentrum beschäftigen sich mit erlegtem<br />

Wild, wie etwa die am Boden liegenden Vögel sowie<br />

ein Feldhase in Händen eines Putto. Links zwei Hunde,<br />

die von einem Amorknaben an der Leine geführt<br />

werden. Was das Venusthema anbelangt, so mag die<br />

Szenerie dahingehend gedeutet werden, dass Gott<br />

Amor hier trauert, von seiner Mission erfolglos zurück<br />

gekehrt, da Gott Bacchus ihm den Erfolg vereitelt hatte.<br />

Auch im Gegenstück mag ein noch nicht näher geklärter<br />

Hintergrund zu deuten sein.<br />

Anmerkung:<br />

Laut altem Aufkleber auf der Rückseite Zuschreibung<br />

an Eglon Hendrick van der Neer (1634-1703).<br />

(11820218) (11)<br />

Adriaen Frans Boudewijns,<br />

ca. 1644 Brussels – 1711, attributed<br />

A pair of paintings<br />

VENUS IN TREESCAPE WITH PLAYING PUTTI<br />

and<br />

THE HUNTING GODDESS DIANA IN FOREST LAND-<br />

SCAPE WITH KILLED GAME<br />

Both oil on oak panel.<br />

21.5 x 29.5 cm each.<br />

Both paintings are created as counterparts.<br />

Notes:<br />

According to an old label on the reverse attribution<br />

to Eglon Hendrik van der Neer (1634 – 1703).<br />

€ 18.000 - € 20.000 INFO | BID<br />

Sistrix<br />

tions.com<br />

66 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

67


1043<br />

Adam Breen,<br />

um 1590 Amsterdam – 1645 Oslo, zug.<br />

Der Maler wurde 1612 Mitglied der Lukasgilde in Den<br />

Haag, überdies ist von ihm bekannt, dass er weiter in<br />

Amsterdam und in Norwegen gearbeitet hatte.<br />

HÖFISCHE GESELLSCHAFT BEIM EISVERGNÜGEN<br />

Öl auf Holz.<br />

35,5 x 60 cm.<br />

Der Amsterdamer Maler hat sich – von wenigen Ausnahmebildern<br />

abgesehen – fast ausschließlich dem<br />

Thema des Eisvergnügens gewidmet. Auffallend dabei<br />

ist seine äußerst feine und detaillierte Wiedergabe<br />

der Einzelheiten, sowohl was die Kostüme betrifft,<br />

als auch die landschaftlichen Elemente und die Architektur.<br />

So zeigt auch das vorliegende Bild in hoher<br />

Qualität alle Merkmale seines Stils. Der Betrachter<br />

blickt über eine weite vereiste Fläche, im Hintergrund<br />

gesäumt von schneebedeckten Häusern, einem Schlossgebäude<br />

mit Treppengiebel sowie Türmen und rundem<br />

Stadtturm, in diesigem Nebelgrau. Im Vordergrund<br />

hat der Maler ettliche Personen in Gruppen zusammengeführt,<br />

wobei drei dieser Gruppen besonders auffallen:<br />

Eine im unteren Zentrum rechts stehende Sechsergruppe,<br />

höfisch gekleidet im Modestil der Zeit mit<br />

hohen Frisuren bzw. Federschmuck der Hüte. Inte ressan<br />

terweise blickt eine junge Dame im Zentrum der<br />

Gruppe den Bildbetrachter durch eine Maske an. Ebenso<br />

fein gemalt ein Paar, das auf einem an Land gezogenen<br />

Kahn sitzt, sowie ein weiteres Paar auf der<br />

Eisfläche. (1182291) (5) (11)<br />

Adam Breen,<br />

ca. 1590 Amsterdam – 1645 Oslo, attributed<br />

ICE AMUSEMENTS OF A COURT PARTY<br />

Oil on panel.<br />

35.5 x 60 cm.<br />

€ 20.000 - € 30.000 INFO | BID<br />

Sistrix<br />

tions.com<br />

68 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1044<br />

Hyacinthe Rigaud, zug.<br />

1659 Perpignard – 1743 Paris,<br />

Französischer Hofmaler Ludwigs XIV.<br />

BILDNIS DER KÖNIGIN VON FRANKREICH,<br />

MARIE-THERESE, GEMAHLIN LUDWIGS XIV<br />

Öl auf Leinwand.<br />

118,5 x 92,5 cm.<br />

Als jüngste Tochter des spanischen Königs Philipp IV<br />

und der Isabella von Frankreich, wurde Marie-Therese<br />

am 10.09.1638 im Escorial als spanische Infantin geboren.<br />

Durch ihre Mutter erbte sie als Marie-Thérèse<br />

d'Autriche zudem den Titel Erzherzogin von Österreich.<br />

Im Kindesalter wurde sie von Velasquez porträtiert. Auf<br />

Betreiben des politisch planenden Kardinals Mazarin<br />

wurde sie 1660, 22-jährig, mit dem nur fünf Tage älteren<br />

Louis XIV de France vermählt und damit Königin<br />

von Frankreich. In dieser Rolle war sie seither Trägerin<br />

des blauen bourbonischen Lilienmantels, mit Hermelin<br />

besetzt, als Symbol der Königswürde. Von ihren sechs<br />

Kindern war ihr erster Sohn der „Grand Dauphin“, Louis<br />

de France. Ihr politischer Einfluss stand im Schatten<br />

der Zuneigung Ludwigs XIV zu dessen Mätressen De<br />

La Valliére und De Montespan. Lediglich von Madame<br />

de Maintenon, ihrer Nachfolgerin nach ihrem Tode<br />

1683, wurde sie gewürdigt, auch hatte sie ihr Gatte<br />

Louis XIV bis zuletzt stets ehrenvoll behandelt. Ihr Enkel,<br />

Philippe d´Anjou bestieg als Philipp V den spanischen<br />

Thron.<br />

Das großformatige Dreiviertelporträt in Lebensgröße<br />

zeigt sie im blauen Lilienmantel mit Hermelinbesatz<br />

nach rechts sitzend, den Arm auf eine vergoldete Konsole<br />

gelegt. Mit der linken Hand greift sie in einige<br />

Mantelfalten. Das Miederkleid in goldfarbenem Brokat,<br />

Ärmel- und Miederbesatz in weißer Spitze. Im mittelbraunen<br />

hochgesteckten Haar ein kronenförmiges Diadem,<br />

gebunden durch ein Seidentuch, das seitlich vom<br />

Haar herabfließt. Der nach links gewandte Kopf lässt<br />

die für sie typischen charakteristischen Gesichtszüge<br />

erkennen, wie etwa der leicht bewegte längere Nasenrücken<br />

oder die leicht vortretende, volle Unterlippe, ein<br />

Merkmal des Habsburgischen Erbes. Der auf den Betrachter<br />

gerichtete Blick ist ebenso hoheitsvoll als auch<br />

mild wiedergegeben, was einerseits ganz dem Lebensschicksal<br />

der Königin entspricht, andererseits die einfühlsame,<br />

psychologisch treffende Auffassung des<br />

Malers beweist.<br />

Die Bedeutung des Gemäldes liegt nicht zuletzt in der<br />

Seltenheit von Porträts der Königin. Ein weiteres Bildnis,<br />

das sie in etwas jüngeren Jahren zeigt, befindet<br />

sich im Musée Carnavalet in Paris (Jean Nocret 1615 –<br />

1672). Was die Autorschaft des Gemäldes betrifft, so<br />

ist von den in Frage kommenden Pariser Hofmalern<br />

vor allem Hyazinth Rigaud zu nennen. Ob es sich hier<br />

um eine Erstfassung oder eine Werkstattwiederholung<br />

handelt, kann aufgrund fehlender Vergleiche nicht eindeutig<br />

beantwortet werden, da eine weitere Version<br />

dieses Gemäldes bislang nicht bekannt geworden ist.<br />

A.R. (11804813) (11)<br />

€ 5.000 - € 6.000 INFO | BID<br />

Sistrix<br />

tions.com<br />

70 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1045<br />

Giovanni Battista Moroni,<br />

um 1525 Albino – 1578 Bergamo, zug.<br />

HALBBILDNIS EINES JUNGEN MANNES<br />

IN SCHWARZER KLEIDUNG<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

67 x 53 cm.<br />

Verso auf dem Doublierleinen durch den Restaurator<br />

wiederholte original Aufschrift „AETATIS.SVE.27./<br />

ANNO DE NE 1567“.<br />

Ungerahmt.<br />

Mit schwarzem Barrett, kurzem braunem Bart und<br />

weißer gekräuselter Halskrause. Der Kopf leicht schräg<br />

gestellt, der Blick in sich gekehrt und nachdenklich.<br />

Moronis malerische Auffassungsqualität tritt auch im<br />

vorliegenden Bild vollkommen zu Tage.<br />

Der hauptsächlich durch Portraits bekannt gewordene<br />

Maler war ein Schüler des Alessandro Moretto (1490/<br />

98 – 1554). Allerdings fand er in der Weiterführung der<br />

Portraitmalerei seit Giorgio Barbarelli Giorgione (1476/<br />

77 – 1510), Lorenzo Lotto (1480 – 1556) oder Tiziano<br />

Vecellio (1485/89 – 1576) zu einer neuen Portraitform:<br />

Anstelle des bis dahin überwiegend vorzufindenden<br />

Halbbildnisses zieht Moroni den Dargestellten näher<br />

an die Bildfläche heran, um ihn dem Betrachter näher<br />

zu bringen. Dabei fällt auf, dass Moronis hauptsächliche<br />

Absicht darin bestand, die seelische Stimmung des<br />

Dargestellten, auch den spontanen Moment des Augen<br />

blicks, im Bild zu erfassen. So hat er nahezu alle<br />

portraitierten Personen mit einem nur leicht geneigten<br />

Kopf wiedergegeben, etwas zur Seite gedreht.<br />

Literatur:<br />

Gertrud Lendorff, Giovanni Battista Moroni, der Porträtmaler<br />

von Bergamo, Schweizer Beiträge zur Kunstgeschichte<br />

2, Winterthur 1933.<br />

Alexander Rauch, Die Kunst der italienischen Renaissance,<br />

Köln 1994, dort Artikel: Malerei/Moroni.<br />

(1182125) (5) (11)<br />

Giovanni Battista Moroni,<br />

ca. 1525 Albino – 1578 Bergamo, attributed<br />

HALF-LENGTH PORTRAIT OF A YOUNG MAN<br />

DRESSED IN BLACK<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

67 x 53 cm.<br />

Original inscription “AETATIS.SVE.27./ANNO DE NE<br />

1567” repeated by the restorer on the reverse of<br />

the canvas relining.<br />

Unframed.<br />

Literature:<br />

G. Lendorff, “Giovanni Battista Moroni, der Porträtmaler<br />

von Bergamo”, in: Schweizer Beiträge zur<br />

Kunstgeschichte, no. 2, Winterthur 1933.<br />

A. Rauch, Die Kunst der italienischen Renaissance,<br />

Cologne 1994, herein article: Malerei/Moroni.<br />

€ 25.000 - € 35.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

71


1046<br />

Meister der Bologneser Schule,<br />

frühes 17. Jahrhundert<br />

ERMINIA BEI DEN HIRTEN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

114 x 148 cm.<br />

Das Bildthema geht auf die Erzählung von Torquato<br />

Tassos (1544 – 1595) und seinem literarischen Werk<br />

„La Gerusalemme liberata“ zurück. Die Heldin Ermenia<br />

ist hier im Zentrum wiedergegeben, zwischen einem<br />

Hirtenpaar, links eine Frau mit Kopftuch, rechts ein<br />

bärtiger Mann, der seine Hand auf einen Korb gelegt<br />

hat. Sie überreicht soeben Perlenhalskette und einen<br />

Ohrring, den der Alte prüfend betrachtet. Das Gemälde<br />

ist ganz dem Malstil der Bologneser Schule verpflichtet,<br />

die Hauptfigur stärker als die beiden Assistenzfiguren<br />

beleuchtet, in deutlicher Hell-Dunkel­ Manier<br />

des Caravaggismus. (1182107)<br />

<strong>Master</strong> of the Bolognese school,<br />

early 17th century<br />

ERMINIA AND THE SHEPHERDS<br />

Oil on canvas.<br />

114 x 148 cm.<br />

This scene is drawn from Jerusalem Delivered, an<br />

epic poem by the Italian Renaissance author Torquato<br />

Tasso (1544 – 1595). It is executed in typical Caravaggisti<br />

chiaroscuro manner of painting.<br />

€ 80.000 - € 120.000 INFO | BID<br />

Sistrix<br />

tions.com<br />

72 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1047<br />

Italienischer Maler des 18. Jahrhunderts<br />

HALBPORTRAIT EINER ELEGANTEN DAME<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

80,5 x 64,5 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Die junge Frau in einem türkisfarbenem Kleid mit goldener<br />

Randborte und weißen Ärmeln. Von ihrer rechten<br />

Schulter ausgehend, bis zur linken Hüfte, trägt sie<br />

ein gewickeltes rosafarbenes Stofftuch. Zudem ist sie<br />

von einem gelbfarbenem Scheier umgeben. Des<br />

weiteren hält sie einen zarten durchsichtigen weißen<br />

Schleier in ihrer rechten Hand, der Teile ihres hellen<br />

Dekolletés bedeckt. Sie hat ein feines Gesicht mit<br />

braunen Haaren, in denen ein kleines Blumengebinde<br />

steckt, rötliche Lippen, zartrosa Wangen und mit ihren<br />

leuchtenden glänzenden blauen Augen schaut sie<br />

seitlich aus dem Bild heraus. Sie steht vor einem neutralen<br />

beige-braunen Hintergrund. Bei der Dargestellten<br />

könnte es sich um eine Tänzerin oder Sängerin am<br />

Hofe handeln. (1182122) (5) (18)<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1048<br />

Jacobus Biltius,<br />

1633 Den Haag – 1681 Bergen op Zoom,<br />

Der Maler, der in mehreren Städten abwechselnd<br />

wirkte, teilweise zusammen mit Pieter de Putter (um<br />

1605 – 1659), wurde bekannt durch seine Stillleben,<br />

darunter häufig auch Trompe l’œil-Bilder, wobei den<br />

ersten Rang in seinem Werk die Jagdstillleben einnehmen.<br />

GROSSES JAGDSTILLLEBEN MIT ERLEGTEM<br />

FELDHASEN, REBHÜHNERN, JAGDTASCHE<br />

UND JAGDHORN<br />

100,3 x 84,6 cm.<br />

Links unten signiert.<br />

Die Gegenstände an einer Steinplatte abgelegt, von<br />

links oben beleuchtet, heben sich vom dunklen Hintergrund<br />

ab, in der oberen Bildpartie hinterfangen von<br />

einem grünen Velum. (1181675) (11)<br />

Jacobus Biltius,<br />

1633 The Hague – 1681 Bergen op Zoom<br />

LARGE HUNTING STILL LIFE WITH DEAD BROWN<br />

HARE, PARTRIDGE, GAME BAG AND HUNTING<br />

HORN<br />

100.3 x 84.6 cm.<br />

Signed lower left.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

73


1049<br />

Gregorio Preti,<br />

1603 Taverna, Catanzaro – 1672 Rom, zug.<br />

Bruder des Mattia Preti, 1613 – 1699.<br />

JESUS VOR PETRUS, DER DEN FISCH<br />

MIT DEM SILBERSTÜCK HÄLT<br />

Öl auf Leinwand.<br />

97 x 135 cm.<br />

Die Szene illustriert den Text aus dem Evangelium des<br />

Matthäus (17, 24-27), in dem es um die Frage der Tempelsteuer<br />

geht, die Petrus hier einzunehmen hat. Der<br />

Legende nach bat Jesus, Petrus sollte einen Fisch angeln<br />

und würde das Geldstück für die Tempelsteuer<br />

darin finden. Die Szene in betonter caravaggesker<br />

Hell-Dunkelmanier wiedergegeben, die beiden Hauptpersonen<br />

in die linke Bildhälfte gerückt. Rechts ein<br />

jugendlicher Mann mit Turban vor einem offenen Folianten,<br />

offenbar mit Steuerliste, dahinter ein geharnischter<br />

Söldner. Zwei weitere Personen aus dem<br />

Apostelkreis flankieren die Jesusfigur. Das Gemälde<br />

wurde – laut altem Rahmenschild – bereits als ein<br />

Werk des Mattia Preti angesehen, mit dessen Werk<br />

die Malweise tätsächlich große Übereinstimmung<br />

aufweist. (1171369) (5) (11)<br />

Gregorio Preti,<br />

1603 Taverna, Catanzaro – 1672 Rome, attributed<br />

Brother of Mattia Preti, 1613 – 1699.<br />

PETRUS AND JESUS WITH THE<br />

COIN IN THE FISH’S MOUTH<br />

Oil on canvas.<br />

97 x 135 cm.<br />

The subject illustrates a text from the Gospel of<br />

Matthew (17:24-27).<br />

€ 15.000 - € 20.000 INFO | BID<br />

Sistrix<br />

tions.com<br />

74 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1050<br />

Marco Benefial,<br />

1684 – 1764, zug.<br />

SUSANNA UND DIE ALTEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

230 x 297 cm.<br />

Unten auf dem Sockel monogrammiert „G.Q.“<br />

In klassizistisch ornamentalisiertem, geschnitztem und<br />

vergoldetem Holzrahmen.<br />

Darstellung des biblischen Themas eingegliedert in<br />

eine Brunnen-Gartenarchitektur, welche durch gestufte<br />

Marmorblöcke und Gartenvasen belebt wird. Rechts<br />

ein rotes Tuch herabgleitend, auf dem vergoldete Silbergegenstände<br />

mit vollplastisch figürlichem Dekor liegen<br />

oder stehen. Mittig die halb entblößte Susanna, die im<br />

Begriff ist, sich ein weißes Tuch über die Schulter zu<br />

ziehen, ihre Brust bereits von diesem Tuch bedeckt, als<br />

Vorwegnahme der verdeckten Blöße. Links von ihr die<br />

beiden Alten, die ihr hinter der Balustrade aufgelauert<br />

haben. Restaurierte Risse innerhalb des Oberkörpers<br />

der Susanna, ansonsten nur wenige für uns erkennbare<br />

Retuschen.<br />

Anmerkung:<br />

Bibelstelle Dan 13,1-64. Laut dem Buch Daniel lebte<br />

ein reicher Mann namens Joachim mit der schönen<br />

und frommen Susanna zusammen. Im selben Haus<br />

lebten jedoch auch zwei Richter, welche sich in Susanna<br />

verliebten und suchten, sie zum Ehebruch zu<br />

zwingen. Als diese jedoch schrie, beschuldigten die<br />

Richter Susanna ihrerseits des Ehebruchs und verurteilten<br />

sie im Zuge ihres Amtes zum Tode. Da die Richter<br />

sich jedoch in Widersprüche verstrickten, kam<br />

Susanna schließlich frei. (1180691) (5) (13)<br />

Marco Benefial, attributed<br />

1684 – 1764<br />

SUSANNA AND THE ELDERS<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

230 x 297 cm.<br />

Monogrammed “G.Q.” at the bottom of the base.<br />

In classic carved and gilt frame with ornamental décor.<br />

€ 50.000 - € 70.000 INFO | BID<br />

Sistrix<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

75


1052<br />

Domenico Robusti Tintoretto,<br />

1560 Venedig – 1635 ebenda, zug.<br />

PORTRAIT DES MARCANTONIO BRAGADIN<br />

(1523 – 1571)<br />

Öl auf Leinwand.<br />

112 x 91 cm.<br />

Dreiviertelportrait nach links des venezianischen Offiziers<br />

in prachtvoller Rüstung, in einem Innenraum<br />

stehend. In seiner rechten Hand ein Buch haltend,<br />

das auf einem Holzbrett abgestützt steht, seine Linke<br />

hält einen Marschallstab. Den Kopf mit seinem Vollbart<br />

hat er leicht gewendet und schaut mit seinen<br />

großen dunklen Augen aus dem Bild heraus. Im oberen<br />

rechten Teil des Bildes steht in goldenen Lettern<br />

der Name des Dargestellten und darüber das Familienwappen.<br />

Die obere linke Bildhälfte gibt durch eine<br />

quadratische Öffnung den Blick in die Natur mit bewölktem<br />

Himmel frei, in der eine große Anzahl von<br />

Zelten mit Halbmond, dahinter eine mit Flaggen versehene<br />

Festung, zahlreiche Männer mit weißem Turban<br />

und eine Folterungsszene im Vordergrund zu sehen<br />

sind. Es handelt sich dabei um eine Darstellung<br />

aus dem Leben des Portraitierten: dieser war Generalgouverneur<br />

der von den Osmanen bedrohten Insel<br />

Zypern. Er ließ daher die Festung Famagusta ausbauen,<br />

um sie sicherer zu machen, die jedoch nach langer<br />

Belagerung von den Osmanen eingenommen wurde.<br />

Da Bragadin es ablehnte, zum Islam überzutreten,<br />

ließ man ihn öffentlich bei lebendigem Leib häuten.<br />

Eine Kartusche in der Mitte des unteren goldenen<br />

breiten Rahmens weist erneut auf den Portraitierten<br />

hin und bezeichnet ihn als „Difensore, Eroe di Famagosta“.<br />

Für den bekannten Künstler typische Art der<br />

Portraitdarstellung in zurückhaltener Farbigkeit. Rest.<br />

(1171361) (5) (18)<br />

1051<br />

Francesco del Cairo,<br />

1607 Mailand – 1665<br />

Der Maler ein Schüler des Kreises von Pier Francesco<br />

Morazzone (1571/73-1626), wurde als Mitarbeiter der<br />

Ausgestaltung der Certosa di Pavia bekannt und bereits<br />

1633 Hofmaler in Turin unter Vittorio Amadeo<br />

(1587-1637) von Savoyen. In Rom begegnete er den<br />

Werken von Pietro da Cortona (1596-1669), Guido Reni<br />

(1575-1642) und den Caravaggisten, welche seinen<br />

Malstil wesentlich prägten.<br />

BILDNIS EINES JUNGEN MANNES MIT TURBAN,<br />

GLASSCHALE UND PIPETTE<br />

Öl auf Leinwand.<br />

58 x 44 cm.<br />

Die Zuweisung des Gemäldes an den Maler Cairo<br />

erfolgt aufgrund einer Expertise von Prof. Giancarlo<br />

Siestieri, Rom vom 14. November 2015.<br />

Der junge Mann im Halbbildnis nach links wiedergegeben,<br />

der Kopf schräg gestellt mit leicht geöffnetem<br />

Mund und fragendem Blick bei betont hochgezogenen<br />

Augenbrauen. Der Turban in rot-weißem Tuch gebunden,<br />

das braune Wams an den Schultern lambrequinartig<br />

geschnitten. In der linken Hand hält er eine<br />

Glasschale, die rechte führt einen pipettenähnlichen<br />

Gegenstand in die Flüssigkeit. Daraus lässt sich möglicherweise<br />

schließen, dass es sich um einen Alchimisten<br />

oder Apotheker handelt, eventuell einen<br />

Quacksalber, der soeben eine Medizin bereitet, wobei<br />

er seinen Patienten fragend anblickt. Die Lichteffekte<br />

im Bild -Beleuchtung von links oben, wobei die<br />

Wange und Nasenspitze beleuchtet werden und die<br />

Augen im Halbschatten liegen- weisen auf den genannten<br />

Einfluss des Caravaggismus hin, der für das<br />

Werk des Malers typisch ist. Der Turban als Motiv<br />

findet sich im Werk des Malers des öfteren, wie<br />

etwa in seinen Gemälden „Judith“ sowie „Sybille“.<br />

(1180889) (11)<br />

€ 7.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Domenico Robusti Tintoretto,<br />

1560 Venice – 1635 ibid., attributed<br />

PORTRAIT OF MARCANTONIO BRAGADIN<br />

(1523 – 1571)<br />

Oil on canvas.<br />

112 x 91 cm.<br />

Three-quarter length portrait to the left of the Venetian<br />

official standing in magnificent armour in an interior. A<br />

cartouche at the lower centre of the wide gilded frame<br />

describes the painted as “Difensore, Eroe di Famagosta”.<br />

The style of the portrait is typical for the artist<br />

and painted in a restrained colour palette. Restored.<br />

€ 15.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

tions.com<br />

76 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

77


1053<br />

Tiberio Tinelli,<br />

1586 – 1636, zug.<br />

Der Maler gehörte der Venezianischen Schule, an wie<br />

etwa der Lehrer Tinellis, Giovanni Contarini (1549 – 1604),<br />

ein Schüler des späten Tiziano Vecellio (1485/ 89 –<br />

1576). Tinelli wirkte überwiegend im Bereich des Portraits,<br />

von denen einige in die Sammlung Ludwig XIII<br />

von Frankreich gelangten, später wirkte er in Florenz.<br />

BILDNIS EINES ADELIGEN HERREN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

117,5 x 93 cm.<br />

Links oben Datierung „1620“ mit Altersangabe des<br />

Dargestellten.<br />

Der im 34. Lebensjahr Portraitierte ist hier im Dreiviertelbildnis<br />

leicht nach rechts gewandt wiedergegeben.<br />

In der linken Hand hält er seine Handschuhe, links im<br />

Bild ein Tisch mit roter Decke, darauf ein Hut der spanischen<br />

Tracht. Habsburgisch-spanisch gekleidet, auch<br />

sein Kostüm mit breitem hellen Kragen. In der rechten<br />

oberen Bildecke sein Wappen in einer Rollwerkrahmung<br />

mit steigendem Greifen.<br />

Provenienz:<br />

Ehemals römische Adelsfamilie.<br />

Christie’s Florenz, 1995, Lot 306.<br />

Aus der Sammlung Donna Marcella Traballesi (Palazzo<br />

della Stufa – Florenz). (1180662) (11)<br />

Tiberio Tinelli,<br />

1586 – 1636, attributed<br />

PORTRAIT OF A YOUNG ARISTOCRAT<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

117.5 x 93 cm.<br />

Dated “1620“ top left with age of the depicted.<br />

Provenance:<br />

Formerly Roman aristocratic family.<br />

Christie’s Florence, 1995, lot 306.<br />

From the Donna Marcella Traballesi collection<br />

(Palazzo della Stufa – Florence).<br />

€ 25.000 - € 35.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1054<br />

Johann Carl Loth,<br />

1632 München – 1698 Venedig, Nachfolge<br />

JUDITH MIT DEM HAUPT DES HOLOFERNES<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

111 x 154 cm.<br />

In aufstuckiertem Holzrahmen, vergoldet.<br />

Rest. Retuschen. Im unteren Drittel eine geglättete<br />

Falte bzw. Naht. (11808540) (13)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

79


1055<br />

Jakob Seisenegger,<br />

1505 – 1567, Umkreis<br />

HALBPORTRAIT KAISER KARL V<br />

Öl auf Holz. Parkettiert.<br />

51,5 x 38 cm.<br />

Der Dargestellte nach links mit Vollbart und feinem<br />

zarten Inkarnat. Seine blauen Augen sind aufmerksam<br />

zur Seite gerichtet. Er trägt ein dunkles, über<br />

dem Brustbereich zugeknöpftes Gewand mit feinem<br />

weißen Spitzenkragen. Sein Gewand wird bedeckt<br />

von einem Pelz, der über seinen Schultern ruht. Auf<br />

dem Haupt trägt er ein dunkles Barrett. In seiner zarten<br />

rechten Hand am unteren Bildrand hält er ein Paar<br />

hellbeige Handschuhe, das er mit seiner linken Hand<br />

berührt. Qualitätvolle feinfühlige Darstellung des Kaisers<br />

vor dunklem Hintergrund. (1180286) (18)<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1056<br />

Italienischer Maler des 17. Jahrhunderts<br />

DARSTELLUNG DES MARTYRIUMS<br />

DES HEILIGEN LAURENTIUS<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

162 x 130 cm.<br />

Der römische Diakon, zur Zeit des Papstes Sixtus II,<br />

wurde vom römischen Kaiser Valerian ausgepeitscht<br />

und aufgefordert, den Kirchenschatz innerhalb von<br />

drei Tagen heraus zu geben. Dieser verteilte den Kirchenschatz<br />

jedoch an die Mitglieder der Gemeinde<br />

und präsentierte dem Kaiser Verkrüppelte, Kranke,<br />

Blinde, Lepröse und Witwen als Schatz der Kirche.<br />

Aufgrund dessen wurde Laurentius auf einem glühenden<br />

Eisenrost hingerichtet, welcher hier in dem<br />

Gemälde rechts unten zu sehen ist. Laurentius, der<br />

durch einen Nimbus bereits als Heiliger ausgewiesen<br />

ist, wird soeben von geharnischten Soldaten auf den<br />

Rost gelegt. (1180582) (130800) (13)<br />

Italian School, 17th century.<br />

THE MARTYRDOM OF SAINT LAWRENCE<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

The Roman deacon during the time of Pope Sixtus II<br />

was whipped by the Roman Emperor Valerian and<br />

ordered to hand over the church treasure within three<br />

days.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

tions.com<br />

80 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1057<br />

Andries van Eertvelt,<br />

1590 Antwerpen – 1652, zug.<br />

Flämischer Marinemaler, war verehelicht mit Katharina<br />

de Vlieger, einer Verwandten des gleichnamigen<br />

Malers. Van Eertvelt ging nach dem Tod seiner Frau<br />

1627 nach Italien zu Cornelis de Wael (1592 – 1667) in<br />

Genua, der ihm Aufträge verschaffte. Bekannt wurde<br />

er für seine Sturmbilder, die sich heute in verschiedenen<br />

Sammlungen befinden.<br />

GROSSES SEGELSCHIFF IN NATURBUCHT<br />

Öl auf Leinwand.<br />

80 x 125 cm.<br />

In einer von Felsen umgebenen Bucht unter hohem<br />

Himmel das prachtvolle große Schiff in frontaler Sicht,<br />

das am Ufer unterhalb einer Festung angelegt hat.<br />

Auf diesem befinden sich zahlreiche Figuren. Ein kleines<br />

Boot dient dazu, Ware zu entladen und Personen<br />

ans Festland zu bringen. Das Schiff selbst hat die Segel<br />

eingezogen, die Ruder hochgestellt und am prunkvollen<br />

Bug zwei hölzerne Galionsfiguren. Auf dem<br />

linken Ufer liegen zwei weitere Schiffe, von denen eines<br />

mit weißen Leinentüchern abgedeckt ist und von<br />

dem zwei Masten in den Himmel ragen; am anderen<br />

wird gerade der Schiffsrumpf überarbeitet. Im linken<br />

Vordergrund drei Männer im Gespräch, davon zwei<br />

Orientalen mit Turban. Gekonnte Darstellung in reduzierter<br />

Farbigkeit.<br />

Literatur:<br />

Anna Orlando, Pittura fiammingo-genovese. Natura<br />

morte, ritratto e paesaggi del Seicento e primo<br />

Settecento. Ritrovamenti dal Collezione privato.<br />

(1172077) (18)<br />

€ 25.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1058<br />

Ludovico Carracci,<br />

1555 Bologna – 1619<br />

Ludovico war Vetter der beiden Maler Agostino (1557<br />

– 1602) und Annibale Carracci (1560 – 1609), die sämtlich<br />

von Antonio Allegri Correggio (um 1489 – 1534)<br />

beeinflusst waren. Typisch für den Maler ist die kräftige<br />

Farbigkeit und die Wiedergabe eines bewegten<br />

Gefühlsausdrucks.<br />

DER HEILIGE FRANZISKUS UND MARIA MAGDA-<br />

LENA IN LANDSCHAFT<br />

Öl auf Kupfer.<br />

20,2 x 17 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Beigegeben in Kopie eine Expertise von Daniele<br />

Benati vom 12. Januar 1991.<br />

Im Hintergrund eine gebirgige Landschaft mit Architektur-,<br />

Figuren- und Baumstaffage in Lichtperspektive<br />

nach hinten führend. Den Vordergrund die Figuren des<br />

Heiligen Franziskus mit Stigmata und Kreuz und der<br />

Maria Magdalena einnehmend. Franziskus durch einen<br />

Eremiten (vielleicht Darstellung des Stifters) gehalten.<br />

Daniele Brenati datiert die kleine Kupfertafel auf die<br />

Jahre 1600 – 1602 vor Carraccis Romreise. Bezüglich der<br />

Typologie des Heiligen Franziskus verweist er auf das<br />

„Martirio di Sant’ Angelo“ in der Pinacoteca di Bologna.<br />

(11802921) (13)<br />

Ludovico Carracci,<br />

1555 Bologna – 1619<br />

LANDSCAPE WITH SAINT FRANCIS AND<br />

SAINT MARY MAGDALENE<br />

Oil on copper.<br />

20.2 x 17 cm.<br />

Unframed.<br />

Expert’s report by Daniele Benati dated 12 January<br />

1991 enclosed as copy.<br />

Brenati dates the little copper painting around 1600 –<br />

1602 before Caracci’s journey to Rome. With regards<br />

to the typology of the Saint Francis depiction, he refers<br />

to the Martyrdom of Saint Angelus held at the<br />

Pinacoteca Nazionale di Bologna.<br />

€ 35.000 - € 40.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

tions.com<br />

82 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

83


1059<br />

Hermann tom Ring,<br />

1521 Münster – 1596<br />

MARIA MIT DEM KIND UND IHREN ELTERN<br />

ANNA UND JOACHIM<br />

Öl auf Eichenholz. Parkettiert.<br />

86 x 127 cm.<br />

Mit Ring auf dem Tisch signiert.<br />

Das religiöse Bildthema ist in einem zeitgenössischen<br />

Innenraum vorgestellt, was dem Gemälde nahezu den<br />

Charakter eines Genrebildes verleiht. Die Heiligkeit der<br />

Personen durch keinerlei Attribute wie etwa Nimben gekennzeichnet,<br />

einzig die traditionelle Körperhaltung<br />

von Maria mit dem Kind verrät augenblicklich das religiöse<br />

Thema, nicht zuletzt zusammen mit der Darstellung<br />

einer von rechts hereinschwebenden Engelsgestalt<br />

mit dunklen Flügeln. Die Hauptfigur, Maria mit<br />

dem Kind, im Darstellungszentrum. Ihre beigesellten<br />

Eltern, Anna links und Joachim am Haupt eines Tisches,<br />

der mit Brot, Weinkanne, Früchten und Käse<br />

gedeckt ist, wie zur Bewirtung. Maria ist sitzend gezeigt,<br />

einzig sie ist dem Betrachter zugewandt, mit<br />

leicht nachdenklich geneigtem Haupt, während sie<br />

das nackte Kind mit ihrer rechten Hand stützt, das einen<br />

Löffelstiel zum Mund führt, in ihren Fingern das<br />

links hochgezogene weiße Laken. Mit der rechten<br />

Hand hält sie einen korallenfarbenen Rosenkranz,<br />

ähnlich der Halskette des Kindes. Mutter Anna, in rotem<br />

Gewand mit weißem Haubentuch, streckt beide<br />

Hände in nahezu segnender Geste dem Kind entgegen,<br />

mit der linken die Schulter berührend, was die<br />

Heiligkeit des Kindes betont. Dagegen ist Joachim<br />

mit Lesebrille gezeigt, in einem Buch, d. h. dem Alten<br />

Testament, zu lesen, eine Bildmetapher, die ausdrücken<br />

soll, dass er die auf den Messias zu deutenden<br />

Stellen der Propheten liest, in Bezug auf das Jesuskind.<br />

Die große dunkle Traube in der Hand des in den<br />

Raum hereinschwebenden Engels sind als Verweis<br />

auf den Wein des Abendmals und damit den künftigen<br />

Opfertod Christi zu verstehen, wohingegen sich unter<br />

den im Korb rechts, sowie auf dem Tisch, noch keine<br />

Trauben finden. Auch diese dort gezeigten Früchte<br />

wären der nachmittelalterlichen Bildikonographie gemäß<br />

zu deuten, ebenso die weißen Rosen in der Vase<br />

in der rechten unteren Ecke. Im Grunde ist die Gesamtdarstellung<br />

ikonographisch auch als „Anna Selbdritt“<br />

-Thema zu sehen, mit Zufügung von Joachim und dem<br />

Engel, dessen Dunkelfärbung der Flügel – im Gegensatz<br />

zum Verkündigungsthema – wohl als Vorbedeutung<br />

des Todes Jesu zu verstehen ist.<br />

Von zusätzlichem Interesse und besonderem Reiz<br />

sind die feinmalerisch dargestellten Gegenstände der<br />

Raumausstattung: ein Hohlspiegel links oben, wie wir<br />

in etwa in Van Eycks Bildern finden, Pilgerflasche, Kerzenleuchter,<br />

ein Kleinkind-Flaschenbeutel an der Wand,<br />

sowie ein Vogelkäfig. Dies alles vermittelt den authentischen<br />

Eindruck einer Stube des 16. Jahrhunderts. Die<br />

Wandaufschrift über dem Käfig „ECCE VIRGO OCCI­<br />

PIET ET PARIET FILIUM“ („Sehet, die Jungfrau wird<br />

wird empfangen und einen Sohn gebären“) entstammt<br />

der Prophetie Jesaias (Kap. 7) und bezieht sich auf die<br />

Lektüre des Joachim, wie natürlich auch auf den Bildinhalt<br />

selbst. Auffallend ist der auf der Tischplatte liegende<br />

goldene Ring als Signatur des Malers ‘Ring!<br />

Trifft die o. g. Zuschreibung zu, so handelt es sich um<br />

den Maler der münsterländischen Künstlerfamile tom<br />

Ring, Sohn des Ludger tom Ring und Bruder des Ludger<br />

II. Herrmann war Geselle in den Niederlanden,<br />

kehrte spätestens 1544 nach Münster zurück; nach<br />

seinem Erstlingswerk, einem Selbstbildnis (um 1544)<br />

schuf er ausnahmslos für katholische Kirchen seiner<br />

Heimatstadt, in der er ab 1569 die Leitung der Malervereinigung<br />

übertragen bekam. In jedem Falle jedoch<br />

handelt es sich hier um ein hochrangiges, museales<br />

Werk des 16. Jahrhunderts.<br />

Technische Untersuchung:<br />

Univ. Hamburg, Fakultät f. Mathematik, Informatik<br />

und Naturwissenschaften, Zentrum Holzwirtschaft,<br />

Prof. Dr. Peter Klein (7.8.2018): Technischer Bericht<br />

der dendrochronologischen Analyse für die Holztafel ­<br />

partien des Bildes mit dem Ergebnis des Holzwachstums<br />

der Zeit: spätestens 1549, daher der Bemalung<br />

(nach Trocknung) ab ca. 1565.<br />

Literatur:<br />

Theodor Riewerts und Paul Pieper, Die Maler tom Ring,<br />

Ludger der Ältere – Hermann – Ludger der Jüngere.<br />

Deutscher Buchverlag 1960. (1161451) (2) (11)<br />

Hermann tom Ring,<br />

1521 Münster – 1596<br />

MARY WITH THE CHILD AND HER PARENTS<br />

ANNA AND JOACHIM<br />

Oil on oak panel. Parquetted.<br />

86 x 127 cm.<br />

The religious subject is shown in a contemporary<br />

interior giving the painting almost the character of a<br />

genre painting. The saints are not characterized by any<br />

attributes such as halos, just the traditional postures<br />

by Mary with the Child immediately reveal the religious<br />

topic, not least in conjunction with a depiction<br />

of an angel with dark wings floating in from the right.<br />

The large dark grape in the hand is a reference to the<br />

Last Supper and therefore Christ's future martyrdom.<br />

Essentially the whole depiction's iconography can<br />

also be seen as an Anna Selbdritt subject, with the<br />

addition of Joachim and the angel whose dark wings<br />

- in contrast to the annunciation subject - is probably<br />

to be understood as an omen to the death of Jesus.<br />

The objects of the interior furnishings are executed in<br />

fine painting and are therefore of additional interest<br />

and especially charming, for example a concave mirror<br />

in the top left, as can also be found in paintings by<br />

van Eyck. The wall inscription above the cage “ECCE<br />

VIRGO OCCIPIET ET PARIET FILIUM“ (Behold, the<br />

virgin will be with child and will give birth to a son)<br />

originates from the prophecy of Isaiah (chapter 7) and<br />

refers to the readings of Saint Joachim, as of course<br />

the subject of the painting itself. If the above mentioned<br />

attribution is correct, the painting was created<br />

by the painter Hermann tom Ring, member of the famous<br />

Münster artist family, son of Ludger tom Ring<br />

and brother of Ludger II. Hermann was a journeyman<br />

in the Netherlands and returned to Münster in 1544 at<br />

the latest. After his first work, a self-portrait (ca. 1544)<br />

he only painted for the catholic churches in his hometown,<br />

where he was voted head of the painter's association<br />

from 1569 onwards. In any case this is a<br />

high-ranking 16th century painting of museum quality.<br />

Technical testing:<br />

Univ. Hamburg, Faculty for Mathematics, computer<br />

and natural sciences, centre for wood science, professor<br />

Dr Peter Klein (7 August 2018): Technical report<br />

of the dendrochronological analysis of the wood panel<br />

parts of the painting with the result of the wood<br />

growth of the time: not later than 1549, therefore<br />

painted (after drying) from ca. 1565.<br />

Literature:<br />

T. Riewerts/ P. Pieper, Die Maler tom Ring, Ludger<br />

der Ältere - Hermann - Ludger der Jüngere,<br />

Deutscher Buchverlag 1960.<br />

€ 70.000 - € 90.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

tions.com<br />

84 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


Der Ring als Signatur des Malers.<br />

The ring as the signature of the painter.<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

85


tions.com<br />

1060<br />

Salomon van Ruysdael,<br />

um 1602 Naarden – 1670 Haarlem, zug.<br />

LANDSCHAFT MIT HOHER BAUMGRUPPE<br />

ZWISCHEN FLUSSLAUF, KÜHEN UND ZIEGEN<br />

Öl auf Holz. Parkettiert.<br />

81,5 x 114,5 cm.<br />

Verso auf der Eichentafel ältere,<br />

wohl Inventar nummer „No 29“.<br />

Die Landschaft mit hohem Himmel im Spätlicht wiedergegeben,<br />

das die zentrale Baumgruppe von rechts<br />

beleuchtet und partiell leicht bräunlich färbt. Vor den<br />

verschatteten Hügeln rechts, auf heller erleuchteter<br />

Sandfläche, eine Gruppe von Rindern und Ziegen, wobei<br />

eine weiße stehende Kuh heller heraus leuchtet.<br />

Links zieht ein ruhiger Flusslauf kurvig nach hinten, in<br />

dem sich das Firmament teilweise spiegelt. Darüber<br />

ein, vor dem Horizont auffliegender Vogel. Das Gemälde<br />

weist alle Stilmerkmale des Künstlers auf, die<br />

abendliche Ruhe ausbreiten. Die kaum bewegte Tiergruppe<br />

belebt die stimmungsvolle Landschaft. Im Vergleich<br />

mit weiteren Werken sowie einem ähnlichen,<br />

mit Tieren besetzten Landschaftsbild, dürfte das Gemälde<br />

in die frühen 1660er-Jahre zu datieren sein.<br />

Kurzer Haarriss in der Platte rechts oben und mittig.<br />

(11802916) (11)<br />

Salomon van Ruysdael,<br />

ca. 1602 Naarden – 1670 Haarlem, attributed<br />

LANDSCAPE WITH RIVER, TALL GROVE OF TREES,<br />

COWS AND GOATS<br />

Oil on panel. Parquetted.<br />

81.5 x 114.5 cm.<br />

<strong>Old</strong> number “No 29“, probably an inventory<br />

number on the back of the oak panel.<br />

In comparison with other works by the artist such as<br />

a similar landscape painting with animals, the painting<br />

on offer for sale in this lot was probably created in the<br />

early 1660s. Panel with short hairline crack on top right<br />

and at centre.<br />

€ 45.000 - € 50.000<br />

1061<br />

Taddeo Baldini,<br />

1623 – 1694<br />

DIE SICH IN TITHONOS VERLIEBENDE EOS<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

256 x 205 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Im Mittelpunkt des Gemäldes die in strahlendem<br />

Licht erscheinende Eos, die in der griechischen Mythologie<br />

die Göttin der Morgenröte ist. Sie verliebte<br />

sich unsterblich in Tithonos, einen Prinzen, der hier als<br />

schlafender Jäger mit Hunden dargestellt wird, in rotem<br />

Gewand mit Rüstung. Auf der linken Seite ein<br />

weißer Schimmel, der ihn begleitete. Seinen Hut mit<br />

weißer Feder hat er am rechten unteren Bildrand abgelegt.<br />

Im unteren Hintergrund eine Landschaft mit<br />

Gebäuden. Der obere Teil des Gemäldes zeigt den<br />

blauen Himmel mit tiefen dicken Wolken. Die Göttin<br />

war schließlich so sehr in den jungen Mann verliebt,<br />

dass sie ihn entführte und heiratete und von Zeus für<br />

diesen Unsterblichkeit erbat. Gekonnte Umsetzung<br />

dieses malerischen Motivs aus der griechischen Mythologie.<br />

Literatur:<br />

Francesca Baldassari, Alan Agresti, Studi di storia<br />

dell'arte in onore di Fabrizio Lemme, Rom 2017, Abbildung<br />

Nr. 5, S. 183. (1180591) (18)<br />

Taddeo Baldini,<br />

1623 – 1694<br />

TITHONUS FALLING IN LOVE WITH EOS<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

256 x 205 cm.<br />

Unframed.<br />

Literature:<br />

F. Baldassari, A. Agresti, Studi di storia dell’arte in<br />

onore di Fabrizio Lemme, Rome 2017, ill. no. 5, p.<br />

183.<br />

€ 20.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

88 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1063<br />

Sebastiano Ricci,<br />

1659 – 1734, zug.<br />

DIE STEINIGUNG DES HEILIGEN STEPHANUS<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

99 x 70,5 cm.<br />

Beigegeben Expertise Prof. Dr. Eduard A. Safarik,<br />

Rom, vom 20. August 2004.<br />

Die Szene des Martyriums des Heiligen in bewegter<br />

Auffassung der Rokokomalerei. Dabei ist nicht auszuschließen,<br />

dass es sich hier um einen Vorentwurf für<br />

ein großformatiges Altarblatt handelt. Ganz in der Art<br />

der venezianischen Malerei des 18. Jahrhunderts. ist<br />

die Szene dynamisch aufgebaut, wobei die Hauptfigur<br />

im unteren Bildteil dominiert, während sich ein weiterer<br />

figuraler Aufbau nach oben weiterentwickelt, mit einem<br />

geharnischten Reiter in Nähe eines Pfeilers, mit noch<br />

weiter hochgestellter Steinfigur. Die Folterknechte in<br />

bewegten Haltungen, mit hochgenommenen Armen.<br />

Auch die Gruppe der Engel in der oberen rechten Bildecke<br />

weist auf die Bildidee eines Altargemäldes.<br />

Der ehemalige Eigentümer des Bildes, Prinz Joseph<br />

Clemens von Bayern, Sammler und Kunsthistoriker,<br />

hat bereits die Zuweisung an die S. Ricci – Nachfolge<br />

angenommen, während die beiliegende Expertise<br />

von Prof. Eduard A. Safarik den Namen Filippo Lauri<br />

(1623 Rom – 1694) nennt, was schwer nachzuvollziehen<br />

ist. Dagegen überzeugt ein Vergleich des Bildes mit<br />

Riccis Werken, u. a. „Befreiung des Heiligen Petrus“ von<br />

1710 oder dem Altarbild in Santa Giustina in Padua.<br />

A.R.<br />

Provenienz:<br />

Import aus England von der ehemaligen Galerie<br />

Einstein, München<br />

Aus dem Besitz SKH Prinz Joseph Clemens<br />

von Bayern (1862-1990) Sohn von Prinz Alphons<br />

v. Bayern und Louise Prinzessin v. Orleans.<br />

Ausgestellungen:<br />

Wiesbaden, Kat.: H. Voss, Italienische Malerei des<br />

17. / 18. Jhdts., Mai-Juni 935, Nachtrag 198a (dort<br />

als „Anonymer Maler des 18. Jahrhunderts.“).<br />

(1180531) (11)<br />

1062<br />

Andrea Sacchi,<br />

1599 – 1661, zug.<br />

PORTRAIT EINES EDELMANNES<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

100 x 84 cm.<br />

In profiliertem geschnitzten, vegetabil ornamentalisiertem<br />

Rahmen.<br />

Portrait eines sitzenden Mannes, welcher sich vor der<br />

Wand eines Innenraumes abzeichnet und in einem mit<br />

rotem Samt dekorierten Stuhl sitzt. In seiner rechten<br />

Hand ein kleines Buch. Wenige für uns erkennbare Retuschen.<br />

(1181131) (13)<br />

Andrea Sacchi,<br />

1599 - 1661, attributed<br />

PORTRAIT OF A NOBLEMAN<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

100 x 84 cm.<br />

In profiled, carved frame decorated with vegetal<br />

ornaments.<br />

Portrait of a gentleman sitting on chair lined with red<br />

velvet against a wall in an interior and holding a small<br />

book in his right hand. With few visible retouches.<br />

€ 12.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Sebastiano Ricci,<br />

1659 – 1734, attributed<br />

THE STONING OF SAINT STEPHAN<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

99 x 70.5 cm.<br />

Accompanied by an expert’s report by Professor Dr.<br />

Ed. A. Safarik, Rome, dated 20 August 2004. The previous<br />

owner of the painting, Prince Joseph Clemens<br />

of Bavaria, collector and art historian, already presumed<br />

that the painting was created by followers of S. Ricci,<br />

while the enclosed expert's report by Professor Ed. A.<br />

Safarik mentions the artist Filippo Lauri (1623 Rome –<br />

1694) which is difficult to understand. By contrast, a<br />

comparison of the painting with works by Ricci, among<br />

others The Deliverance of Saint Peter dated 1710 or<br />

the altar painting in The Abbey of Santa Giustina in<br />

Padua are convincing. A.R.<br />

Provenance:<br />

Imported from Britain by the former Galerie Einstein,<br />

Munich.<br />

From the estate of HRH Prince Joseph Clemens of<br />

Bavaria (1862-1990, son of Prince Alfons of Bavaria<br />

and Princess Louise of Orléans.<br />

Exhibitions:<br />

H. Voss, Italienische Malerei des 17. / 18. Jahrhunderts,<br />

exhibition catalogue, Wiesbaden, May – June 1935,<br />

addendum 198a (here described as “Anonymous<br />

18th century painter”).<br />

€ 30.000 - € 50.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

tions.com<br />

90 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1064<br />

Hendrick van Balen II,<br />

1623 – 1661, zug.<br />

Der Maler ist 1587 als in Rom tätig nachweisbar, was<br />

auch den italienischen Einfluss auf seine Malerei erklärt.<br />

GASTMAHL DES MEERESGOTTES NEPTUN<br />

Öl auf Holz.<br />

88 x 114 cm.<br />

Gemälde dieser und ähnlicher Thematik sind in der Regel<br />

für höfische Auftraggeber entstanden zur Ausstattung<br />

von Schlössern mit antik-mythologischen, aber<br />

auch allegorischen Bildinhalten, sie sollten nicht zuletzt<br />

die Gelehrtheit und Belesenheit der Auftraggeber<br />

dokumentieren. Oft in einer Bilderfolge entstanden,<br />

sind Darstellungen wie diese, die Gaben des Meeres<br />

allegorisierend, in Zusammenhang mit den weiteren<br />

Allegorien der Elemente zu verstehen. Dennoch ist<br />

das hier vorliegende „Gastmahl des Neptun“ im Vergleich<br />

zu Bacchanal-Gastmählern relativ selten. So<br />

kennen wir von Willem van Herp (1614 – 1677) oder<br />

Rottenhammer Gemälde dieses Themas. Hier im Bild<br />

ist der Meeresgott Neptun mit entkleidetem Oberkörper<br />

und rotem Hüfttuch im Zentrum der Darstellung<br />

an einem Tisch gezeigt, während er den Dreizack als<br />

Attribut in der linken Hand hält. In einer Grotte nahe<br />

des Meeres hat er die Götter des Olymp geladen.<br />

So sehen wir ihm gegenüber Mars am Tisch sitzend,<br />

in Begleitung weiterer gerüsteter Männer, was als<br />

Anspielung auch auf die aktive Seite des Gottes, wie<br />

etwa bei Seeschlachten, hinweisen soll. Putten und<br />

Amoretten tragen die Früchte des Meeres heran. Austern<br />

in Schalen, etwa von einem Putto unten mittig,<br />

aber auch Muscheln sowie am Boden liegende Fische<br />

und Meerestiere sind zu sehen. Die Göttin Pomona, in<br />

Begleitung weiterer weiblicher Gestalten, nähert sich<br />

dem Fest mit einem Fruchtfüllhorn. An einer Felsenrückwand<br />

hat der Maler im Sinne eines Prunkaufbaus<br />

unterschiedliche Muscheln und Schnecken ins Bild<br />

gebracht. Das Fest wird begleitet durch einen Reigen<br />

schwebender geflügelter Putten in der oberen Mitte<br />

sowie einen Tanzreigen von Tritonen und Nereiden,<br />

rechts in den Fluten des Meeres. Der bärtige Alte im<br />

Bildzentrum am Tisch dürfte als Saturn (Gott der Zeit)<br />

zu sehen sein, was dem Bild den zusätzlichen Aspekt<br />

der Vergänglichkeit verleiht. (1181531) (11)<br />

Hendrick van Balen II,<br />

1623 – 1661,attributed<br />

BANQUET OF THE SEA GOD NEPTUNE<br />

Oil on panel.<br />

88 x 114 cm.<br />

Sistrix<br />

€ 40.000 - € 50.000 INFO | BID<br />

tions.com<br />

92 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1065<br />

Antonio d.J. Gianlisi,<br />

1677 Rizzolo – 1727 Cremona<br />

Gemäldepaar<br />

PRUNKSTILLLEBEN IN HÖFISCHEM INNENRAUM<br />

Jeweils Öl auf Leinwand.<br />

Je 58 x 73 cm.<br />

Eines der Bilder verso vierzeilig signiert und datiert<br />

„Antonius/Gianlisi/Pinxit/1705“.<br />

Beide Bilder zeigen in ähnlicher Weise einen höfischen<br />

Innenraum, jeweils mit dekorierter Rückwand und je<br />

einem rundbogigen Türausblick in freie Landschaft mit<br />

hohem Wolkenhimmel. Nach rechts, bzw. nach links<br />

davon, jeweils ein von schwerer gestickter Decke verhüllter<br />

Tisch unter hängendem Velum. Auf dem Tisch<br />

kostbare Prunkgegenstände wie Kabinettkästchen mit<br />

aufgesetzten Figürchen und einem Obelisken, goldene<br />

Prunkbecher oder eine Tischuhr. Im Gegenstück<br />

neben Silberkanne muschelförmiger Schale sowie<br />

Henkelkanne. Jeweils zwischen den Prunkgefäßen<br />

Vasen mit hohem Blumengesteck. In den kunsthandwerklichen<br />

Kostbarkeiten eine Schale mit Früchten<br />

bzw. auf dem Tischtuch liegende Baumfrüchte wie<br />

Pfirsich und Zitrone. Auf dem Fußboden jeweils eine<br />

Schatulle mit Tragehenkel und gewölbtem Deckel<br />

bzw. ein Tabouret oder, wie im Gegenstück, eine flache<br />

Schale vor einem Bischofsstab. Die am Boden<br />

eingefügten Tiere – ein nach links blickender, stehender<br />

Hund sowie eine am Boden sitzende Katze – geben<br />

Aufschluss über die gedachte Positionierung der<br />

beiden Gegenstücke, wobei sich ergibt, dass das Gemälde<br />

mit Katze links, das mit dem Hund rechts zu<br />

hängen sei. Die Gemälde in äußerst feinpinseliger<br />

akribischer Manier gearbeitet, ganz in der für den Maler<br />

bekannten Technik. Eine ähnliche Raumaufteilung, mit<br />

jeweils seitlich gestelltem Tisch vor einer Rückwand mit<br />

Türrahmenausblick ins Freie, findet sich auch in anderen<br />

Gemälden des Meisters. (1180471) (11)<br />

Antonio Gianlisi the Younger,<br />

1677 Rizzolo – 1727 Cremona<br />

MAGNIFICENT STILL LIFE IN COURT INTERIOR A<br />

PAIR OF PAINTINGS BOTH OIL ON CANVAS.<br />

58 x 73 cm each.<br />

One of the paintings with four line signature and date<br />

on the reverse: “Antonius/Gianlisi/Pinxit/1705“.<br />

€ 25.000 - € 30.000 INFO | BID<br />

Sistrix<br />

tions.com<br />

94 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

95


1066<br />

Giovanni Paolo Pannini,<br />

1691 Piacenza – 1765 Rom, zug.<br />

ANTIKE RUINEN MIT BESUCHERN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

73 x 99 cm.<br />

Ansicht einer ruinösen Tempel- und Palastanlage mit<br />

Säulen und Rundbögen, daneben umherliegende Trümmer.<br />

Zu diesen Stücken gehören am linken Bild rand,<br />

vor zwei mächtigen Säulen, ein Kapitell, der Dreiviertel-Torso<br />

einer nackten Frau und das steinerne Standbild<br />

eines Mannes am Ufer eines kleinen Flusses.<br />

Dieser fließt durch die Ruinen in der Bildmitte und<br />

wird auch zum Baden genutzt, wie ein nackter Mann<br />

beweist, der sich gerade abtrocknet. Zu den Trümmern<br />

gehört auch eine Vase mit umlaufenden Blattdekor<br />

sowie ein Relief mit zwei Masken, das auf einem hohen<br />

Sockel steht. Im Hintergrund die bergige Landschaft<br />

unter hohem wolkigem Himmel. Auf der rechten Randseite<br />

ragen zwei große Bäume in den wolkenreichen<br />

Himmel. Das Gemälde ist bevölkert von zahlreichen<br />

Figuren, darunter sind links hinter einer balkonartigen<br />

Brüstung drei junge Männer mit zwei Frauen im Gespräch,<br />

unterhalb dieser Gruppe zwei an den Ruinen<br />

sehr interessierte Männer, von denen einer auf die<br />

Standskulptur mit seiner linken Hand deutet. Der Betrachter<br />

wird in die Antike geführt, bei der einzelne<br />

Elemente kunstvoll arrangiert dargestellt werden.<br />

(11804811) (18)<br />

Giovanni Paolo Pannini,<br />

1691 Piacenza – 1765 Rome, attributed<br />

ANTIQUE RUINS WITH VISITORS<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

73 x 99 cm.<br />

View of temple and palace ruins with pillars and round<br />

arches surrounded by scattered ruins.<br />

€ 10.000 - € 12.000 INFO | BID<br />

Sistrix<br />

tions.com<br />

96 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1067<br />

Andrea Locatelli,<br />

1695 Rom – 1741, zug.<br />

Gemäldepaar<br />

RÖMISCHE RUINENCAPRICCI MIT<br />

FIGURENSTAFFAGE<br />

Öl auf Leinwand.<br />

74 x 49 cm.<br />

Die beiden Gemälde, betont hochformatig, zeigen jeweils<br />

vom linken bzw. vom rechten Bildrand hereinziehende,<br />

hochragende Säulenarchitektur mit kannelierten<br />

bzw. glatten Säulen eines römischen Tempels.<br />

Dahinter in einem Bild ein Monopteros mit dorischen<br />

Säulen und Kuppelverdachung bzw. im Gegenstück<br />

eine Pyramide, vergleichbar der Cestius-Pyramide in<br />

Rom. Zypressen, Verwitterungsbewuchs im Gemäuer<br />

sowie ein Ausblick auf einen Meereshorizont, vermitteln<br />

die südländische Stimmung. Die Figurenstaffage<br />

gezielt eingesetzt, mit an Steinblöcken lagernden Personen<br />

bzw. Badende an einem Gewässer. Die Stilistik<br />

ist ganz den Werken des genannten Locatelli zuzuordnen,<br />

wobei auch hier der Einfluss von Claude le Lorrain<br />

(1600-1682) erkennbar ist. (1181233) (5) (11)<br />

Andrea Locatelli,<br />

1695 Rome – 1741, attributed<br />

A pair of paintings<br />

ROMAN RUIN CAPRICCIO WITH<br />

STAFFAGE FIGURES<br />

Oil on canvas.<br />

74 x 49 cm.<br />

€ 30.000 - € 50.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

tions.com<br />

98 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

99


1068<br />

Viviano Codazzi,<br />

1604 – 1670,<br />

in Zusammenarbeit mit Filippo Lauri,<br />

1623 – 1694<br />

PALASTARCHITEKTUR MIT ANSCHLIESSENDEM<br />

GARTEN, SPRINGBRUNNEN UND<br />

BIBLISCHER SZENERIE<br />

Öl auf Leinwand.<br />

74 x 100 cm.<br />

Dem Gemälde ist eine ausführliche Dokumentation<br />

beigegeben, die die Feststellung beinhaltet, dass das<br />

Gemälde bereits 1955 erstmals durch Giuliano Briganti<br />

als ein Werk des Codazzi anerkannt und 1983 veröffentlicht<br />

wurde. In der Dokumentation werden Vergleichsbeispiele<br />

genannt, sowohl aus dem Werk des<br />

Codazzi als auch des Lauri, wie etwa das Gemälde<br />

„Opfer von Kain und Abel“.<br />

Wie häufig in der Malerei der Zeit und in den entsprechenden<br />

Themen, handelt es sich auch hier um eine<br />

Zusammenarbeit zweier Maler, wobei Codazzi hier<br />

Architektur und Hintergrund und Lauri die Figurenstaffage<br />

geschaffen hat. Gezeigt ist ein im Spätlicht von<br />

links beleuchteter Palast mit zwei Loggia-Risaliten,<br />

durch deren Bögen die Fensterfassade zu sehen ist.<br />

Die Loggien getragen von mächtigen Rundsäulen mit<br />

ionischen Kapitellen über einer Treppenanlage. Im<br />

oberen Geschoss ein geöffnetes Fenster mit zwei Personen.<br />

An der langen mittleren Zugangstreppe mehrfigurige<br />

Szenerie: Jesus vor den Aposteln, von denen<br />

einige einen Bottich heran getragen haben. Dabei dürfte<br />

es sich um die Szene der bevorstehenden Hochzeit<br />

zu Kana handeln. Rechts im Bild einige weitere, auf den<br />

Stufen sitzende Gestalten sowie zwei Männer im Gespräch.<br />

Links der verschattet stehende Springbrunnen<br />

mit hoher Brunnenschale, davor zwei Esel neben abgestelltem<br />

Gepäck und Gefäßen. Das Gemälde insgesamt<br />

in hervorragender, den beiden genannten Künstlern<br />

entsprechenden, Malqualität. Bei genauerer<br />

Sichtung des Gemäldes wird deutlich, dass die Figuren<br />

nach Fertigstellung der architektonischen Elemente eingefügt<br />

wurden, da die vorbereitenden Untermalungen<br />

zum Teil noch erkennbar sind.<br />

Das Gemälde in der Literatur mehrfach genannt und<br />

abgebildet:<br />

Giuliano Briganti, Ludovica Trezzani, Laura Laureati,<br />

Viviano Codazzi, in: I Pittori Bergamaschi dal XIII al<br />

XIX secolo, Il Seicento, I, Bergamo 1983, S. 704, Nr.<br />

128; S. 736, Abbildung 2.<br />

David Ryley Marshall, Viviano and Niccolò Codazzi<br />

and the Baroque architectural fantasy, Mailand-Rom<br />

1993, S. 324, VC 191.<br />

Giancarlo Sestieri, Il Capriccio architettonico in Italia<br />

nel XVII e XVIII secolo, Rom 2015, I, S. 363, Abbildung<br />

117. (1181235) (5) (11)<br />

Viviano Codazzi,<br />

1604 – 1670,<br />

in collaboration with Filippo Lauri,<br />

1623 – 1694<br />

PALACE ARCHITECTURE WITH ADJOINING<br />

GARDEN, FOUNTAIN AND BIBLICAL SCENE<br />

Oil on canvas.<br />

74 x 100 cm.<br />

The painting is mentioned several times in specialised<br />

literature and illustrated in:<br />

G. Briganti, L. Trezzani, L. Laureati, V. Codazzi, in:<br />

I Pittori Bergamaschi dal XIII al XIX secolo, Il Seicento,<br />

I, Bergamo 1983, p. 704, no. 128; p. 736, ill. 2.<br />

D. R. Marshall, Viviano and Niccolò Codazzi and the<br />

Baroque Architectural Fantasy, Milan/Rome 1993,<br />

p. 324, VC 191.<br />

G. Sestieri, Il Capriccio architettonico in Italia nel XVII<br />

e XVIII secolo, Rome 2015, I, p. 363, ill. 117.<br />

€ 40.000 - € 60.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

tions.com<br />

100 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1069<br />

Giovanni Battista Cimaroli,<br />

1687 Salò – um 1753 Venedig, zug.<br />

ARKADISCHE LANDSCHAFT MIT OBELISKEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

69,6 x 109 cm.<br />

In vergoldetem Prunkrahmen.<br />

Expertise von Prof. Giancarlo Sestieri vom 04. Februar<br />

2019, Rom, liegt im Original vor.<br />

Im Zentrum der Komposition ein kleiner Obelisk, der<br />

von rechts stehenden Bäumen teils verschattet wird.<br />

Vor diesem Denkmal ein kleines Gewässer. Auf der<br />

linken Seite, vor einer Mauer mit einem Pilaster, hinter<br />

der sich diverse Bäume verbergen, eine junge Frau in<br />

rotem Kleid mit weißer Schürze, einen Mann, der auf<br />

einem Esel sitzt begleitend. Vor beiden ein kleiner<br />

Hund. Im Vordergrund auf der rechten Seite ein weiteres<br />

Paar mit zwei Ziegen und einem Rucksack. Im Hintergrund<br />

eine ummauerte weitläufige Gebäudeanlage<br />

und auf einem hohen Felsen eine Festungsanlage mit<br />

Rundturm. Harmonische Landschaftswiedergabe in differenzierten<br />

Farbtönen. Der hohe blaue Himmel mit<br />

den weißen Wolken und die gelungene Lichtführung<br />

mit Schattenwurf erinnern an einen herrlichen Sommertag.<br />

Rest. (1182111) (130800) (18)<br />

Giovanni Battista Cimaroli,<br />

1687 Salò – ca. 1753 Venice, attributed<br />

ARCADIAN LANDSAPE WITH OBELISKS<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

69.6 x 109 cm.<br />

In magnificent gilt frame.<br />

Original expert’s report by Professor Giancarlo Sestieri<br />

dated 4 February 2019, Rome enclosed. Restored.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

tions.com<br />

102 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1070<br />

Italienischer Maler des 18. Jahrhunderts<br />

LÄNDLICHE SZENERIE IN EINEM INNENHOF MIT<br />

BLICK AUF RÖMISCHES BOGENMAUERWERK<br />

Öl auf Leinwand.<br />

77 x 91,5 cm.<br />

Das Gemälde betont hell und lichterfüllt gemalt, die<br />

Farbigkeit nahezu in aquarellhafter Wirkung, was das<br />

südliche gleißende Licht gut zur Wirkung bringt. Zwischen<br />

den bäuerlichen Figuren Kühe und Schafe, Hofhunde<br />

und ein Karren, auf dem ein Bauer hantiert.<br />

Der Stil lässt die norditalienische/ venezianische Malweise<br />

erkennen. (1181271) (11)<br />

Sistrix<br />

€ 4.000 - € 6.000 INFO | BID<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

103


1071<br />

Meister der Trianon-Gruppe<br />

JUPITER UND ANTIOPE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

59 x 128 cm.<br />

Frankreich, erstes Viertel des 18. Jahrhunderts.<br />

Inmitten der Lichtung eines Waldes liegt die nackte<br />

schlafende Antiope auf einem weißen Seidentuch. Gott<br />

Jupiter hat sich ihr in Gestalt eines Satyr mit Bocksbeinen<br />

und am Kopf mit Hörnern eines Ziegenbocks<br />

genähert, um sie zu verführen. Er zieht ihr das seidene<br />

Laken vom Leib, das sie bisher bedeckt hatte. Ihm zur<br />

Seite steht der kleine Liebesgott Eros mit Flügeln,<br />

blauem Tuch und einem Köcher mit den Liebespfeilen.<br />

Die linke Bildhälfte gibt den Blick frei in eine weite<br />

hügelige Landschaft unter wolkigem Himmel, im Licht<br />

der untergehenden Sonne. Am unteren linken Rand<br />

spielen zwei Putti mit dem großen Flügel eines Adlers,<br />

der stellvertretend für den Gott Jupiter steht. Sie werden<br />

dabei umgeben von einem Wolkenbündel. Für<br />

Maler des 18. Jahrhunderts beliebtes Motiv aus der<br />

giechischen Mythologie. (1181992) (130800) (18)<br />

€ 5.000 - € 7.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1072<br />

Italienischer Capriccio-Maler des<br />

17./ 18. Jahrhunderts<br />

Gemäldepaar<br />

RÖMISCHE RUINENARCHITEKTUR MIT<br />

ANTIKER FIGURENSTAFFAGE<br />

Öl auf Leinwand im Hochoval.<br />

Je 99 x 70 cm.<br />

Ende 17. Jahrhundert/ um 1700.<br />

Ungerahmt.<br />

Die beiden Bilder, als Gegenstücke gearbeitet, zeigen<br />

jeweils hohe Tempelsäulen mit Gebälk, Steinfragmente<br />

und bewachsenes Gemäuer. In einem der Bilder im<br />

Torbogendurchblick eine Reiterstatue, die an das Reiterdenkmal<br />

des Marc Aurel in Rom erinnern soll. Die<br />

Figuren in agierender Bewegung wohl mit Bezug auf<br />

antike Literatur. (1181742) (11)<br />

€ 5.000 - € 7.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

tions.com<br />

104 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1073<br />

Italienischer Maler des 17. Jahrhunderts<br />

ARCHITEKTURCAPRICCIO MIT RUINE UND<br />

KIRCHE SOWIE FIGURENSTAFFAGE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

134 x 165 cm.<br />

Gerahmt. (11820914) (13)<br />

€ 15.000 - € 20.000 INFO | BID<br />

Sistrix<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

105


1074<br />

Philip Jakob de Loutherbourg, d. Ä.,<br />

1740 – 1812<br />

KLEINE MILITÄRISCHE GARDE AUF DEM WEG<br />

DURCHS GEBIRGE ZU EINER FESTUNG<br />

Öl auf Leinwand.<br />

75 x 97 cm.<br />

Links unten signiert und datiert „Jaques Philip de<br />

Loutherbourg 1810“.<br />

In vergoldetem Prunkrahmen.<br />

In einem mächtigen Hochgebirge ist auf einem Weg ein<br />

kleiner Trupp Soldaten unterwegs, die mit einem Vierergespann<br />

eine Kanone ziehen. Das Ende dieses Trupps<br />

bildet ein Reiter in Uniform, auf einem Schimmel sitzend,<br />

begleitet von einem Soldaten mit geschultertem<br />

Gewehr und Tornister auf dem Rücken. Im Mittelpunkt<br />

des Gemäldes die monströse Festung, die sich nach<br />

rechts auf dem Gebirge fortzieht. Die linke Seite mit einem<br />

hohen, mit Bäumen und Sträuchern bewachsenen<br />

Hang, der im Schatten liegt und an dessen unteren<br />

Ende ein kleiner Fluss entlang läuft. Der Himmel im<br />

gelb-grauen Licht der untergehenden Sonne. Kompositorisch<br />

qualitätvolles Gemälde in überwiegend monochromer<br />

Farbigkeit. (11820913) (18)<br />

€ 7.000 - € 9.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1075<br />

Giacomo Francesco Cipper,<br />

1664 – 1736, zug.<br />

JÜNGLING MIT EINER MAUSEFALLE UND EINER<br />

KATZE AUF DEM RÜCKEN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

77 x 63 cm.<br />

Der junge Mann in abgerissener Kleidung im Dreiviertelbildnis<br />

wiedergegeben, hält eine eben aus der Falle<br />

genommene Maus, von der Katze auf seinem Rücken<br />

scharf beobachtet. Insbesondere die lachende Mimik<br />

des Jünglings erinnert an die Portraitauffassung von<br />

Frans Hals d. Ä., wie auch die Katze auf der Schulter<br />

seines Bildes der „Malle Babbe“, das zwischen 1633<br />

und 1635 entstand. (1182098) (11)<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

tions.com<br />

106 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1076<br />

Louis de Caullery,<br />

um 1580 Cambrai – um 1621 Antwerpen, zug.<br />

Der hier angenommene Maler war Schüler von Joos de<br />

Momper d. J. (1564 – 1635) und wurde 1602 Meister<br />

der Sankt Lukasgilde als Nachfolger von Paul Vriedeman<br />

de Vries (um 1567 – um 1635).<br />

NOBLE GESELLSCHAFT BEI BETRACHTUNG RÖMI-<br />

SCHER RUINEN EINER HAFENSTADT<br />

Öl auf Kupfer.<br />

50 x 66 cm.<br />

Blick auf das Gelände im Vordergrund und die römischen<br />

Ruinen dahinter aus leichter Kavaliersperspektive.<br />

Nach rechts senkt sich das verschattete Gelände<br />

ab, hinter einer hell beleuchteten Uferzone mit Hafentempel<br />

und einer gegenüberliegenden Schenke mit<br />

Vordach. Der Bogendurchblick der großen Ruine zeigt<br />

einen großen Platz mit Obelisk, gesäumt von Palastgebäuden.<br />

Die Szenerien im Vordergrund dokumentieren<br />

hier das frühe Interesse der Gesellschaft an der<br />

antiken Geschichte. So stehen einige Gruppen beisammen,<br />

jeweils unterrichtet oder geführt von einem<br />

Kundigen, der auf einzelne Steinstücke oder Antikenreste<br />

verweist. An der linken unteren Bildecke eine<br />

Dreiergruppe: Ein Herr mit breitrandigem Hut in Begleitung<br />

einer Dame und eines Knaben, wobei es sich<br />

hier möglicherweise auch um die Auftraggeber des<br />

Gemäldes handeln könnte. Der Maler hat hier größten<br />

Wert auf die besondere Leuchtkraft der Uferzone gesetzt,<br />

und um diese zu erhöhen, den Himmel in betont<br />

kräftigem Blau vorgeführt, die Sonne hinter der Ruine<br />

positioniert und dadurch eine Schattenbildung erzeugt.<br />

Vergleichbare Werke finden sich in den Museen Hamburg<br />

und Reims. (1182023) (11)<br />

Louis de Caullery,<br />

ca. 1580 Cambrai – ca. 1621 Antwerp, attributed<br />

ARISTOCRATIC PARTY LOOKING AT ROMAN<br />

RUINS IN HARBOUR TOWN<br />

Oil on copper.<br />

50 x 66 cm.<br />

View in cavalier perspective of the terrain in the foreground<br />

with Roman ruins in the background. Similar<br />

paintings can be found in museums in Hamburg or<br />

the Reims.<br />

€ 18.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

107


1077<br />

Nicolas Piemont, gen. Opgang,<br />

1644 Amsterdam – 1709 Vollenhoven<br />

Der Künstler reiste in den 1670er Jahren nach Rom.<br />

SÜDLICHE LANDSCHAFT MIT DER FLUCHT<br />

NACH ÄGYPTEN<br />

Öl auf Holz.<br />

58 x 76 cm.<br />

In vergoldetem Prunkrahmen.<br />

Expertise von Didier Bodart, Rom vom 10. Februar<br />

2006 liegt vor.<br />

Bergige Landschaft mit Flusslauf im warmen, rötlichen<br />

Licht der untergehenden Sonne. Ein Hirte mit seiner<br />

Herde aus Ziegen, Schafen und Kühen überquert gerade<br />

auf einer kleinen Brücke den Fluss. Am linken Bildrand<br />

ist die Heilige Familie zu sehen: Maria in blauem<br />

Gewand und roten Mantel mit Kopfbedeckung, auf einem<br />

Esel reitend und dabei den Jesusknaben in ihren<br />

Händen haltend. Ihr zur Seite läuft Josef mit Wanderstab<br />

in seiner Rechten; seine linke Hand deutet wohl<br />

auf einen Rastplatz am Flussufer. Auf der rechten<br />

Bildseite ein waldiger Berghang mit kleinem Wasserfall.<br />

Für den Künstler typisches Werk, der für seine italienischen<br />

Landschaften mit niederländischem Einfluss<br />

bekannt war. (1181863) (18)<br />

Nicolas Piemont, also known as “Opgang”<br />

1644 Amsterdam – 1709 Vollenhoven<br />

The artist travelled to Rome during the 1670s.<br />

SOUTHERN LANDSCAPE WITH THE FLIGHT<br />

INTO EGYPT<br />

Oil on panel.<br />

58 x 76 cm.<br />

In magnificent gilt frame.<br />

An expert’s report by Didier Bodart, Rome dated<br />

10 February 2006 is enclosed.<br />

€ 8.000 - € 12.000 INFO | BID<br />

Sistrix<br />

tions.com<br />

108 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1078<br />

Michael Wutky,<br />

1739 – 1822<br />

BLICK ÜBER DEN TIBER MIT DER KIRCHE SAN<br />

GIOVANNI DEI FIORENTINI<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

126 x 175 cm.<br />

In vergoldetem Rahmen mit Rocaillen.<br />

Blick von erhöhtem Standpunkt aus über verschattete<br />

Uferlandschaft mit zwei Fischern und die im strahlenden<br />

Licht der abendlichen Sonne liegenden Bauten<br />

Roms. Auf der linken Seite ein großer Platz mit der<br />

Basilika San Giovanni dei Fiorentini, deren Kuppel in<br />

den Himmel ragt. Im Vordergrund am Ufer diagonal<br />

auslaufende, ruhige Wellen, darauf ein kleines Segelboot<br />

und ein weiteres Boot mit Figuren. Auf der rechten<br />

Randseite des Bildes ein hohes Mauerstück und<br />

dahinterliegenden Bäume. Stimmungsvolle Malerei<br />

des Künstlers, der Italien, Sizilien und Sardinien bereiste<br />

und seine Impressionen in seinen Gemälden<br />

malerisch umsetzte. (1181231) (5) (18)<br />

€ 30.000 - € 50.000 INFO | BID<br />

Sistrix<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

109


1079<br />

Bologneser Schule des 18. Jahrhunderts<br />

ELEGANTE MUSIZIERENDE DAME<br />

Öl auf Leinwand.<br />

112 x 86,5 cm.<br />

Halbbildnis einer jungen Dame, die auf einer großen<br />

Harfe spielt. Sie trägt ein elegantes, ocker-weiß besticktes<br />

Kleid und darüber einen glänzenden roten<br />

Umhang. Auf ihrem Kopf trägt sie einen weißen gewickelten<br />

Turban, mit goldenem Band und Randstickereinen<br />

verziert. Mit ihrem zarten weichen Gesicht,<br />

dem rötlichen Mund und ihren leuchtenden braunen<br />

Augen schaut sie aus dem Bild direkt heraus. Vor ihr<br />

steht ein kleines Tischchen, auf dem ein aufgeschlagenes<br />

Notenheft liegt. Mit ihren Händen greift sie sanft<br />

in die Saiten ihres Instrumentes. Harmonische Wiedergabe<br />

vor dunklem Hintergrund. (1182201) (130800)<br />

(18)<br />

€ 30.000 - € 50.000 INFO | BID<br />

Sistrix<br />

tions.com<br />

110 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1080<br />

Peter Paul Rubens und Werkstatt,<br />

1577 Siegen – 1640 Antwerpen<br />

BILDNIS DES ERZHERZOGS<br />

ALBRECHT VII. VON ÖSTERREICH<br />

(13. NOV. 1559 WIEN – 13. JULI 1621 BRÜSSEL)<br />

Öl auf Leinwand.<br />

126 x 99 cm<br />

Der österreichische Erzherzog, Sohn Kaiser Maximilians<br />

II. und der Infantin Maria, Tochter Kaiser Karls V.,<br />

hier im Halbbildnis nach rechts wiedergegeben. Der<br />

Hofmode der Zeit gemäß in „habsburgisch“ schwarzer<br />

Kleidung, mit breiter, gefältelter Halskrause, in feiner<br />

Spitze gearbeitet. Der Kopf leicht schräg gehalten, der<br />

Blick dem Betrachter zugewandt, über der hohen<br />

Stirn braunes, kurzes Haar, mit kurzem spitzem Kinnbart<br />

und seitlich ausgedrehtem Lippenbart. Über das<br />

schwarze Wams die Goldkette mit dem Orden vom<br />

Goldenen Fließ gelegt, in gleicher Weise heben sich<br />

die Goldknöpfe sowie der fein gestickte schmale Gürtel<br />

ab. Der dunkle Hintergrund hebt – zusammen mit<br />

der schwarzen Kleidung – das Gesicht prominent hervor.<br />

Wie in der höfischen Porträtmalerei üblich, ist die<br />

Grundkomposition und die Ausführung des Porträts<br />

jeweils ein Werk des Meisters, der seine Werkstatt zur<br />

Fertigung der weniger anspruchsvollen Details, wie Kleidung,<br />

Accessoires oder Hintergrund heranzog.<br />

Albrecht wurde als Sohn Kaiser Maximilians, am spanischen<br />

Hof Philipps II. erzogen und war als fünfter<br />

Sohn zunächst für den geistlichen Stand vorgesehen.<br />

1577 durch Papst Gregor XIII. zum Kardinal erhoben,<br />

erhielt er 1580 die Würde des Kardinaldiakons der Hl.<br />

Kreuz-Kirche in Jerusalem. Die priesterlichen Weihen<br />

hat er jedoch nie erhalten, verließ den geistlichen Stand<br />

und verehelichte sich mit der Infantin Isabella Clara<br />

Eugenia, der Tochter Philipps II. und wurde damit Erbe<br />

der Niederlande und Herzog von Burgund. 1609 schloss<br />

er, nach einer Niederlage, mit Moritz von Oranien den<br />

12-jährigen Waffenstillstand, und starb 1621 vor erneutem<br />

Kriegsbeginn. Albrecht war ein bedeutender Mäzen<br />

der Musik, der Literatur, in der Bildenden Kunst vor allem<br />

des Malers P. P. Rubens und der Niederländischen<br />

Kunst des Goldenen Zeitalters.<br />

In diesem Sinne ist das vorliegende Gemälde ein bedeutendes<br />

Dokument der Begegnung zwischen dem<br />

Mäzen Albrecht VII. und dem Maler Rubens.<br />

Dem Gemälde sind ein Gutachten von Prof. Justus<br />

Müller Hofstede, Bonn, vom 30. X. 2007, sowie dokumentierende<br />

Beschreibungen und Provenienz-Nennungen<br />

beigegeben, mit Bildvergleichen, etwa zu dem<br />

ebenfalls von Rubens geschaffenen Bildnis um 1609<br />

(dort vor rotem Hintergrund, danach Kupferstich von<br />

1615). Das Gutachten datiert das Werk um 1616.<br />

Vgl.:<br />

Darstellung im Dreiviertelbildnis nach rechts, an einem<br />

Tisch stehend (119 x 92 cm., Althorp House / Northhamptonshire,<br />

The Earl Spencer)- Gegenstück zum<br />

Bildnis d. Erzherzogin Isabella Clara Eugenia.<br />

Spezifische Literatur:<br />

Semblantes, Colcción Granados, dort zit.: Vlieghe,<br />

1987, Diaz Padron, 1985, Vol. II. pp. 1076 f.<br />

J. Müller-Hofstede, A Chronology oft the Portraits of<br />

Albert and Isabella. O. J.<br />

Provenienz:<br />

Coll. Baron Axel Wenner - Gren, Castle Haeringen,<br />

Stockholm.<br />

Sammlung Frey-Naepflin, Stansstad/Nidwalden<br />

Schweiz. (1182109) (10)<br />

€ 90.000 - € 110.000 INFO | BID<br />

Sistrix<br />

tions.com<br />

112 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1081<br />

Hendrik van Cleve III,<br />

um 1525 – um 1589, zug.<br />

TURMBAU ZU BABEL<br />

Öl auf Holz. Parkettiert.<br />

63,5 x 106 cm.<br />

In barockem Goldrahmen.<br />

Nach alttestamentarischem Bericht, Genesis 11.1-9.<br />

zogen die Nachfahren Noahs ins Land Schinar und<br />

bauten in der Stadt Babel einen Turm, der bis in den<br />

Himmel reichen sollte. Durch eine Sprachverwirrung<br />

vereitelte Gott den Plan, so dass die Bauleute sich<br />

nicht mehr verständigen konnten. Van Cleve setzt den<br />

Turm zentral in eine sehr weite Landschaft und lässt<br />

durch seine zentralperspektifisch angelegten Architekturen<br />

den Anspruch erkennen, welcher an seine<br />

Turmbau zu Babel-Gemälde gestellt wurde. Die Straßen,<br />

welche sonnenbeschienen ist und in den rechten<br />

vorderen Bildgrund hinausläuft, führt hin zu König<br />

Nimrod und seinem Gefolge, auf dessen Geheiß der<br />

Turmbau iniziiert worden war. Der Vordergrund wird<br />

durch Architekten gefüllt. Die Höhe des bereits vollendeten<br />

Teils des Bauwerks wird deutlich, wenn man<br />

sich die kleinen Figuren auf den oberen Stockwerken<br />

anschaut, die bis in den Himmel ragen, welcher durch<br />

Wolken gefüllt sind. Darstellungen des Turmbau zu<br />

Babel waren in den Niederlanden im 17. Jahrhundert<br />

sehr beliebt, da hier dargestellt werden soll, dass<br />

Menschen keine gottgleichen Aufgaben erfüllen können<br />

bzw. sollen. Minimal rest. (11815111) (13)<br />

Hendrick van Cleve III,<br />

ca. 1525 – ca. 1589, attributed<br />

THE TOWER OF BABEL<br />

Oil on panel. Parquetted.<br />

63.5 x 106 cm.<br />

In Baroque gold frame.<br />

According to the <strong>Old</strong> Testament story Genesis 11:1-9,<br />

the descendants of Noah moved to the region of Shinar<br />

and started to build the town of Babel with a tower<br />

that was intended to reach the sky. During the 17th<br />

century depictions of the Tower of Babel were very<br />

popular in the Netherlands as it shows that humans<br />

cannot and indeed should not carry out godlike tasks.<br />

With minimal restoration.<br />

€ 40.000 - € 60.000 INFO | BID<br />

Sistrix<br />

tions.com<br />

114 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1082<br />

Alessandro Turchi,<br />

1578 Verona – 1649 Rom, zug.<br />

Zunächst beeinflusst vom Manierismus in Verona, arbeitete<br />

Turchi einige Zeit in Venedig. 1616 ging er nach<br />

Rom um sich dort der Ausmalung im Palazzo del Quirinale<br />

zu betätigen, stand hier jedoch unter dem Einfluss<br />

der Carraccis sowie Guido Reni (1575 – 1642) und<br />

Michelangelo Merisi il Caravaggio (1570/71 – 1610).<br />

DER HEILIGE SEBASTIAN<br />

Alessandro Turchi,<br />

1578 Verona – 1649 Rome, attributed<br />

SAINT SEBASTIAN<br />

Oil on canvas.<br />

75 x 58 cm.<br />

€ 16.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Öl auf Leinwand.<br />

75 x 58 cm.<br />

Mit unbekleidetem Oberkörper an einem Baum, die<br />

Hände nach hinten gebunden. Das Lendentuch in leichtem<br />

Tizianrot, was wohl noch an den venezianischen<br />

Einfluss erinnert. Der Körper nach links geneigt mit<br />

Kopfwendung nach rechts oben, ein typisches Bewegungsmerkmal<br />

des Manierismus. Die partielle Beleuchtung<br />

des Hell-Dunkel im Sinne des Caravaggismus<br />

der Zeit. (1181621) (11)<br />

tions.com<br />

118 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1083<br />

Francesco Allegrini,<br />

1587 Gubbio – 1663 Rom, zug.<br />

SCHLACHT DER RÖMER GEGEN DIE VENEZIER<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

153 x 287,5 cm.<br />

In einer weiten Landschaft die figurenreiche, lebhafte<br />

Schlacht. Links das römische Heer mit vielen behelmten<br />

Soldaten, etliche sichtbare Speerspitzen tragend.<br />

Auf der anderen Bildseite Blick auf eine weite Landschaft<br />

mit vielen berittenen Soldaten. Im Vordergrund<br />

rechts der auf einem Schimmel reitende Anführer in<br />

blau-goldener Rüstung und einem roten wehenden<br />

Umhang, der sich mit seinem Oberkörper nach hinten<br />

gewendet hat, um mit erhobenem Arm seine ihm folgenden<br />

Truppen zu kommandieren. Sein Gegenstück<br />

bildet auf der linken Seite ein Kommandant in rotgoldener<br />

Rüstung auf einem Schimmel, der mit erhobener<br />

Lanze in seiner Rechten nach vorne prescht.<br />

Jeweils am linken und rechten Bildrand Soldaten, goldene<br />

Fanfaren zum Angriff blasend. Im Vordergrund<br />

dieses Schlachtengetümmels sind bereits einige Soldaten<br />

und auch Pferde zu Boden gegangen. Rest.<br />

Francesco Allegrini,<br />

1587 Gubbio – 1663 Rome, attributed<br />

BATTLE OF THE ROMANS AGAINST THE VEIENTI<br />

AND FIDENATI<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

153 x 287.5 cm.<br />

Restored.<br />

Copy after a fresco by Giuseppe Cesari, also known<br />

as “Il Cavaliere d’Arpino” (1568 – 1640) and colleagues<br />

commissioned by Clemens VIII for the Palazzo dei<br />

Conservatori, Rome.<br />

€ 40.000 - € 60.000 INFO | BID<br />

Sistrix<br />

Kopie nach einem Fresko von Giuseppe Cesari, genannt<br />

Il Cavaliere d´Arpino (1568-1640) und Kollegen<br />

im Auftrag von Clemens VIII für den Palazzo dei<br />

Conservatori Rom. (11720729) (18)<br />

tions.com<br />

120 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1084<br />

Vincent Adriaenssen,<br />

1595 – 1675, zug.<br />

SCHLACHTENGEMÄLDE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

93 x 193 cm.<br />

Die heftigen Kämpfe zwischen Rittern, meist zu Pferde,<br />

bilden den Mittelpunkt dieses prächtigen lebhaften<br />

Schlachtengemäldes. Auf der linken oberen Seite ein<br />

großer Felsen mit einer Burg, von der mit Kanonen geschossen<br />

wird. Darunter auf einem braunen Pferd<br />

sitzend, ein elegant gekleideter Mann mit Hut, eine<br />

Fanfare spielend. Die rechte Seite zeigt einen weiteren<br />

Soldaten mit Helm in rot-blauer Kleidung, in seiner<br />

Rechten eine weiße Flagge haltend mit drei blauen<br />

heraldischen Lilien. Im Vordergrund sind bereits Pferde<br />

und Reiter zu Boden gegangen. Im Hintergrund sieht<br />

man auf einem Hügel weitere einmarschierende und<br />

kämpfende Truppen, teils zu Pferde. Besonders auffallend<br />

auf dem Bild sind die zahlreichen Schimmel, sowie<br />

rote und blaue Kleidungsstücke, gegenüber dem<br />

sonst in dunklem Braun gehaltenen Hintergrund. Das<br />

Gemälde ist ein Bespiel für das beliebte Genre der<br />

Schlachtenszenen im 17. Jahrhundert.<br />

(1181752) (130800) (18)<br />

€ 14.000 - € 18.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

tions.com<br />

122 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1085<br />

Italienischer Meister des 17. Jahrhunderts<br />

DER RAUB DER SABINERINNEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

117 x 187 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Im Mittelpunkt des großformatigen Bildes, unter freiem<br />

Himmel, zwei Römer in Rüstung mit federbesetztem<br />

Helm, in ihren Händen eine junge Frau festhaltend,<br />

die sich mit erhobenen Armen gegen ihre Entführung<br />

wehrt. Am linken Bildrand das weite Meer mit einem<br />

großen Segelboot. Ein junger Mann mit Helm und<br />

Paddel in seinen Händen scheint auf die Entführte zu<br />

warten, um sie mit seinem Boot fortzubringen. Auf der<br />

rechten Bildseite unterhalb eines Rundtempels eifriger<br />

Schlachtenkampf, bei dem auch ein Pferd zu sehen<br />

ist. Malerei in überwiegend monochromer Farbigkeit,<br />

bei der besonders die roten Federn der Helme und ein<br />

roter wehender Mantel einer der Entführer auffallen.<br />

Kleine Restaurierungen. (1180141) (18)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

123


1086<br />

Neapolitanischer Meister des 17. Jahrhunderts<br />

DER ERZENGEL MICHAEL IM KAMPF GEGEN<br />

DIE TEUFEL DER UNTERWELT<br />

Öl auf Leinwand.<br />

94 x 70 cm.<br />

Äußerst komplizierte Komposition, mit sich in gegensetzlichen<br />

Richtungen bewegenden Figuren. In der<br />

Farbigkeit und der Wiedergabe des Körperlichen ist der<br />

starke Einfluss von Peter Paul Rubens (1577 – 1640) zu<br />

erkennen, mit dem er zusammen an der Festdekoration<br />

in Gent gearbeitet hatte. Alle diese stilistischen<br />

Aspekte legen die Zuschreibung nahe. So ist auch dieses<br />

Gemälde gekennzeichnet durch eine turbulente<br />

Zusammenballung von Leibern – hier Höllengestalten –,<br />

gegen die der jugendlich heldenhaft wiedergegebene<br />

Heilige Michael ankämpft. Seine Bewegung von links<br />

oben nach rechts unten, entsprechend auch dem Lichteinfall<br />

im Bild. Sein nach hinten ausgestreckter rechter<br />

Arm hält das Flammenschwert, die Linke den Rundschild.<br />

Auffallend ist hier, dass die zuoberst über einem<br />

Drachen liegende Männergestalt nahezu portraithafte<br />

Gesichtszüge aufweist, was Anlass zur Vermutung<br />

gibt, dass es sich hier um eine Allegorie des Sieges über<br />

einen gestürzten Gegner handelt. Der Zweizack in<br />

der rechten Hand des Gestürzten ist Attribut der griechischen<br />

Hadesgestalt, Herrscher der Unterwelt. Das<br />

Gemälde in gutem Zustand. A.R. (1181871) (5) (11)<br />

Neapolitan painter of the 17th century<br />

MICHAEL THE ARCHANGEL FIGHTING THE<br />

DEVIL IN THE UNDERWORLD<br />

Oil on canvas.<br />

94 x 70 cm.<br />

Sistrix<br />

€ 40.000 - € 60.000 INFO | BID<br />

tions.com<br />

124 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1087<br />

Annibale Carracci,<br />

1560 Bologna – 1609 Rom, Schule des<br />

DIE HEILIGE MARGARETHA VON ANTIOCHIA<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

209 x 117 cm.<br />

Die Heilige in einer italienischen Landschaft, zu ihrer<br />

Rechten angelehnt an einen antikischen Sockel mit dem<br />

Motto „Sursum cordir“ (Empor die Herzen). In seiner<br />

Landschaftskomposition und figürlichen Auffassung,<br />

erinnert das Gemälde an ein Noli me tangere-Gemälde<br />

von Annibale Carracci, welches in der Fondazione Zeri<br />

unter der Nummer 56086 zu finden ist. Auch erinnert<br />

es an einen „Johannes der Täufer“ im John and Mable<br />

Ringling Museum of Art in Sarasota, Florida, welches<br />

ebenfalls der Carracci-Schule zugewiesen wird. Des<br />

weiteren an einen Heiligen Sebastian, in spiegelverkehrter<br />

Darstellung, in der Fondazione Zeri (53717).<br />

Anmerkung:<br />

Die legendäre Märtyrerin wurde einst von ihrem<br />

heidnischen Vater verstoßen und beim Stadtpräfekten<br />

denunziert. Sie setzte dem Teufel in Menschengestalt<br />

ihren Fuß auf den Scheitel, um ihm seine<br />

Machtlosigkeit zu demonstrieren. (11720711) (13)<br />

Annibale Carracci,<br />

1560 Bologna – 1609 Rome, school of<br />

SAINT MARGARET OF ANTIOCH<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

209 x 117 cm.<br />

The composition of the landscape and figures in the<br />

painting on offer for sale in this lot are reminiscent of<br />

Annibale Carraci’s Noli Me Tangere painting, listed at<br />

the Fondazione Zeri with no. 56086 as well as a Saint<br />

John the Baptist depiction held at the John and Mable<br />

Ringling Museum of Art in Sarasota, Florida, which is<br />

also attributed to the School of Carracci. Finally it is<br />

also similar to a mirror-inverted depiction of Saint<br />

Sebastian held at Fondazione Zeri with no. 53717.<br />

€ 30.000 - € 60.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

tions.com<br />

126 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


tions.com<br />

1088<br />

Giovanni Francesco Romanelli il Viterbese,<br />

1610 – 1662<br />

TRIUMPH DER GALATEA<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

79 x 114 cm.<br />

In vergoldetem profilierten und geschnitzten Rahmen.<br />

Anbei ein Gutachten von Silvia Bruno vom 14.10.2014.<br />

Ein weiterer Triumph der Galateia von Romanelli ist unter<br />

der Nummer 48113 in der Fototeca Zeri verzeichnet,<br />

das dortige Gemälde mit unterschiedlicher figürlicher<br />

Darstellung jedoch ebenfalls mit mittig zentraler Darstellung<br />

der Galateia. Ovids Thema aus den Metamorphosen<br />

XIII, 238-893. Dargestellt als offener Blick ins<br />

Meer mit rechts am Horizont sichtbaren Hügeln mit in<br />

einem gemuscheltem Boot sitzender Galateia, deren<br />

rotes Gewand im Winde weht und die von zwei Nereiden<br />

und einem Armorknaben begleitet wird, das Schiff<br />

von zwei Delfinen gezogen. (1181711) (13)<br />

Giovanni Francesco Romanelli il Viterbese,<br />

1610 – 1662<br />

TRIUMPH OF GALATEA<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

79 x 114 cm.<br />

In profiled, carved gilt frame.<br />

Accompanied by an expert’s report by Silvia Bruno<br />

dated 14 October 2014.<br />

Another Triumph of Galatea by Romanelli is listed with<br />

no. 48113 at the Fototeca Zeri. However, this painting<br />

shows different figural depictions.<br />

€ 30.000 - € 40.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1089<br />

Orazio Samacchini,<br />

1532 – 1577, zug.<br />

Der Maler, Vertreter des manieristischen Stils. In Rom<br />

und Parma an der Ausgestaltung des Belvedere im<br />

Vatikan 1563 beteiligt zusammen mit Taddeo Zuccari<br />

(1529 – 1566). In seiner Bologneser Zeit war er von Pellegrino<br />

Tibaldi (1635 –1675) beeinflusst, schuf Werke<br />

für Kirchen in Bologna und Cremona.<br />

MARIA MIT DEM KINDE UND DEM HEILIGEN<br />

HIERONYMUS<br />

Öl auf Leinwand. Altdoubliert.<br />

100 x 88 cm.<br />

In geschnitztem, mit Cherubim verziertem Rahmen,<br />

vergoldet.<br />

Die vorliegende Komposition von Orazio Samacchini<br />

ist uns nicht bekannt, jedoch verraten der kompositionelle<br />

Aufbau und das Gesicht Mariens den Künstler.<br />

Eine weitere Maria in Anbetung des Kindes mit dem<br />

Heiligen Josef und der Katherina von Alexandrien wird<br />

in einer Privatsammlung in Cremona aufbewahrt. Im<br />

Museo Davia Bargellini in Bologna wird eine Heilige<br />

Familie mit der Heiligen Katharina von Alexandrien<br />

aufbewahrt. Leicht diagonal in der Bildfläche liegendes<br />

Jesuskind auf Kissen, dahinter die Heilige Maria,<br />

einen Schleier zwischen ihren Fingerspitzen haltend<br />

und somit bereits auf den Werdegang des Kindes hindeutend.<br />

Überfangen durch einen Nimbus, ebenso<br />

der Heilige Hieronymus, der sich durch den Löwenkopf<br />

auszeichnet, welcher unter seinem Unterarm<br />

sichtbar ist und sein Kardinalsgewand. Rechts hinter<br />

Maria zwei Putti, links hinter Hieronymus die Darstellung<br />

zweier Alter, vor dem Durchblick zu einem Fenster.<br />

(1181981) (13)<br />

Orazio Samacchini,<br />

1532 – 1577, attributed<br />

SAINT MARY AND CHRIST CHILD WITH SAINT<br />

JEROME<br />

Oil on canvas. <strong>Old</strong> relining.<br />

100 x 88 cm.<br />

In carved and gilt frame decorated with cherubs.<br />

€ 70.000 - € 90.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

128 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

129


1090<br />

Norditalienischer Maler des 17. Jahrhunderts<br />

ALLEGORIE DER GESCHICHTSSCHREIBUNG<br />

Öl auf Leinwand.<br />

124 x 100 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Die allegorische Gestalt als junge Frau in Lebensgröße<br />

wiedergegeben, in höfischer Kleidung an einem Pult<br />

nach rechts sitzend. Den Kopf hat sie nachdenklich in<br />

die Hand gelegt, den Arm auf einen Stapel Bücher aufgestützt.<br />

In der Rechten ein Federkiel, mit dem sie in<br />

einem offenen Buch schreibt, rechts vor ihr ein kindlicher<br />

geflügelter Genius mit einem Blütenkranz im<br />

Haar, der ihr das Tintenzeug reicht. Der Hintergrund<br />

zeigt eine Toröffnung, mit Velum verhangen, mit kannelierten<br />

Pilastern rechts sowie einem Ausblick in eine<br />

Zypressenallee links oben. Die Deutung der Musengestalt<br />

lässt fließende Übergänge zu, wobei es sich<br />

aufgrund der höfischen Kleidung, des fürstlichen Ambientes<br />

im Hintergrund und der gebundenen Bücher eher<br />

um Clio, Muse und Allegorie der Geschichte handelt,<br />

die stets mit Schriftrolle oder Schriftstück und Schreibzeug<br />

wiedergegeben ist. Auch der Gedanke, dass<br />

Geschichtsschreibung stets in höfischem Auftrag entsteht,<br />

kommt hier deutlich zum Ausdruck. Der Malstil<br />

weist Elemente der Schule von Parma, wie auch Venedigs<br />

auf. A.R. (11805812) (130800) (11)<br />

North Italian School, 17th century<br />

ALLEGORY OF HISTORIOGRAPHY<br />

Oil on canvas.<br />

124 x 100 cm.<br />

Allegorical female figure in life size in court clothing<br />

sitting on a desk to the right. The painting style shows<br />

elements of the School of Parma and also of the<br />

School of Venice. A.R.<br />

€ 15.000 - € 18.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1091<br />

Pierre Mignard d. Ä.<br />

1612 – 1695, Umkreis<br />

MARIA MIT DEM KIND MIT ROSEN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

75 x 61 cm.<br />

In geschnitztem Akanthusholzrahmen. Rest.<br />

Darstellung der in ihren typischen Gewandfarben dargestellten,<br />

jugendlichen Maria mit auf ihrem Schoß<br />

sitzenden Jesusknaben, welcher die eine Hand segnend<br />

erhoben hält und mit der anderen nach einem<br />

Rosenzweig greift. Der Zweig mit zwei Blüten, wovon<br />

eine noch als Knospe zu sehen ist, die andere jedoch<br />

bereits im Welken begriffen ist. Maria hält den Rosenzweig<br />

und blickt auf die bereits im welkende Blüte,<br />

womit die zeitliche Ordnung und der Tod ihres Kindes<br />

vorweggenommen wird. Äußerst feine, dem Maler<br />

entsprechende Malerei mit minutiös gestalteten, goldenen<br />

Härchen des Jesusknaben und für Mignard<br />

typische Scheiteldarstellung der Haartracht Mariens.<br />

Rest. (1181312) (130800) (13)<br />

Pierre Mignard the Elder,<br />

1612 – 1695, circle of<br />

THE VIRGIN AND CHILD WITH ROSES<br />

Oil on canvas.<br />

75 x 61 cm.<br />

In carved wood acanthus frame. Restored.<br />

€ 12.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

tions.com<br />

130 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


tions.com<br />

1092<br />

Giovanni Battista Carlone,<br />

1603 Genua – 1684 ebenda, zug.<br />

JOSEF UND DIE FRAU DES POTIPHAR<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

136 x 164 cm.<br />

Thema des Bildes ist eine Erzählung aus dem ersten<br />

Buch Mose. Potiphar, der Befehlshaber der Leibwache<br />

des Pharaos, kauft Josef von Händlern als Sklaven.<br />

Josef erwirbt sich schnell das Vertrauen seines Herren<br />

und wird Aufseher über Potiphars Besitz. Dessen Frau<br />

verliebt sich in Josef und versucht ihn zu verführen.<br />

Hier wird sie auf der rechten Bildseite als junge verführerische<br />

Frau in einem roten Kleid, das zum Teil ihre<br />

Brust entblößt, dargestellt. Sie sitzt auf einem Bett und<br />

versucht Josef an seinem Mantel festzuhalten, der vor<br />

ihr zu fliehen versucht. Er trägt ein grünes Gewand mit<br />

aufgeschlitzten Ärmeln. Seine Hände sind erhoben, die<br />

Finger gespreizt und er macht einen Ausfallschritt, von<br />

dem mit Kissen reich ausgestatteten Bettlager weg.<br />

Sein Blick ist erschreckt, dabei zurückgerichtet zu<br />

Pophitphars Frau, die ihrerseits liebevoll und verführerisch<br />

auf ihn schaut. Die hellen Hautpartien der Frau<br />

heben sich in hartem Kontrast von den dunkleren Bildpartien<br />

ab. Auf der linken Seite ein Tisch mit einem<br />

roten Tuch, auf dem eine goldene Vase mit Blüten<br />

steht. Die Darstellung gehört zu den beliebten Motiven<br />

der Zeit. Rest. (11817615) (18)<br />

Sistrix<br />

€ 55.000 - € 65.000 INFO | BID<br />

132 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1093<br />

Stilllebenmaler aus dem Kreis des<br />

Christian Berentz (1658 – 1722)<br />

GROSSES FRÜCHTESTILLLEBEN MIT TRAUBENKORB,<br />

PFIRSICHEN, KÜRBIS UND FEIGEN SOWIE EINEM<br />

PAPAGEI<br />

Öl auf Leinwand.<br />

97 x 120 cm.<br />

Helle und dunkle Trauben neben weiteren Baumfrüchten,<br />

in einem Korb gesammelt, darüber gelegt einige Blumen,<br />

wie eine rosafarbene Rose, Jasminblüten sowie ein Gesteck<br />

mit Nelken und weißen Narzissen. Das Arrangement<br />

vor einem höher stehenden Sockel mit großer Steinvase.<br />

Die Lichtführung konzentriert auf die im Zentrum liegenden<br />

Früchte, wie die hellen Trauben und die Pfirsiche,<br />

während der Maler auch die dunkleren Früchte in die<br />

verschatteten Partien gesetzt hat. Als Allegorie der Vergänglichkeit<br />

konzipiert. Links im Bild die Ranken von<br />

Kaiser winden. (1181757) (130800) (11)<br />

€ 9.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

tions.com<br />

134 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1094<br />

Paulus Moreelse,<br />

1571 Utrecht – 1638, Nachfolge des<br />

BILDNIS EINER JUNGEN FRAU IM PELZMANTEL<br />

MIT BLOCKFLÖTE<br />

Öl auf Holz.<br />

66 x 51 cm.<br />

Im Halbbildnis nach links wiedergegeben, der Blick ist<br />

auf den Betrachter gerichtet, in der rechten Hand hält<br />

sie eine Flöte, was in der Bildersprache dieser Zeit<br />

sicher als bewusste Andeutung verstanden wurde.<br />

Über das Haar ein Farnblatt gelegt mit Ähren, Kornblume<br />

und Mohnblüte. In diesem Zusammenhang ist<br />

das Portrait gleichzeitig als eine Allegorie des Sommers<br />

zu verstehen. (1182172) (2) (11)<br />

€ 5.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1095<br />

Trompe-l’œil Maler des 18. Jahrhunderts<br />

LE BUVEUR FLAMANDE/ DER<br />

FRÖHLICHE TRINKER<br />

Öl auf Leinwand.<br />

46 x 38 cm.<br />

Die Titelschrift auf einem Schabkunstblatt mit Wiedergabe<br />

eines Gemäldes von David Teniers d. J. (1610 –<br />

1690). Junger Mann mit Barett und Weinglas vor einem<br />

Tisch, dahinter ein Pfeifenraucher. Das gemalte Blatt<br />

täuschend realistisch, teils angerissen mit Siegellack<br />

auf eine ebenfalls augentäuschende Holzwand geheftet,<br />

darunter an einem Nagel rundes Gipsmedaillon mit<br />

Herrscherbüste. (1182029) (11)<br />

€ 4.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

tions.com<br />

136 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1096<br />

Sebastian Stoskopf,<br />

1597 Straßburg – 1657 Idstein<br />

STILLLEBEN MIT ZITRUSFRÜCHTEN, STIEGLITZ<br />

UND BLUMENVASE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

41,5 x 55 cm.<br />

In schwarz ebonisiertem Rumpelleistenrahmen.<br />

Dem Gemälde ist eine Expertise von Dr. Birgit Hahn-<br />

Woernle, Esslingen, vom 27. April 2016 beigegeben.<br />

Für den Künstler typisches Stillleben mit horizontal<br />

auf einer Brüstung liegenden Spanschachtel, deren<br />

Deckel diagonal im Bildfeld liegt und den Inhalt, nämlich<br />

Zitrusfrüchte, welche kontrastierend nebeneinander<br />

wiedergegeben sind, zeigt. Vor der Spanschachtel eine<br />

aufgeschnittene Zitrone sowie zwei an ihren beblätterten<br />

Stielen befestigte Orangen. Hinter dem Deckel<br />

der Spanschachtel ein mit Wasser gefülltes Glas, welches<br />

in seinen Reflexionen meisterhaft wiedergegeben<br />

ist und auf welchem ein Fensterkreuz abgebildet ist.<br />

In dem Glas zwei rote Blüten und ein sich labender<br />

Stieglitz, vermutlich ein christliches Thema wiedergebend,<br />

mit den Früchten des Paradieses des Alten Testaments<br />

auf der linken Seite und diagonal dahinter verschoben<br />

eine Darstellung des Neuen Testaments mit<br />

dem Fensterkreuz, welches auf den Kreuzestod Christi<br />

anspielt, sowie den roten Passionsfarben in den Blüten<br />

und dem Stieglitz, welcher auf das Leben in Christus<br />

anspielt. So sieht es auch Dr. Birgit Hahn-Woernle.<br />

Ebenso sei eine Darstellung im Sinne der Fünf Sinne<br />

lesbar. Die Spanschachtel mit versetztem Deckel ist<br />

typisch in dem Werk des Sebastian Stoskopf und in<br />

Kombination mit zahlreichen anderen Objekten zu finden.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Peter Schneck, Hrsg. Jörg Völlnagel, Vanitas<br />

vs. optische Sensation. Zu den Stilleben von Sebastian<br />

Stoskopff (1597 – 1657), in: Phin, März 2016.<br />

(1182071) (13)<br />

Sebastian Stoskopf,<br />

1597 Strasbourg – 1657 Idstein<br />

STILL LIFE WITH CITRUS FRUIT, GOLDFINCH<br />

AND FLOWER VASE<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

41.5 x 55 cm.<br />

In black ebonized frame.<br />

Accompanied by an expert’s report by Dr. Birgit<br />

Hahn-Woernle, Esslingen, dated 27 April 2016.<br />

Literature:<br />

See P. Schneck (ed.), Jörg Völlnagel, Vanitas vs.<br />

optische Sensation. Zu den Stilleben von Sebastian<br />

Stoskopff (1597-1657), in: Phin, March 2016.<br />

€ 80.000 - € 120.000 INFO | BID<br />

Sistrix<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

137


1097<br />

Italienischer Meister des 17. Jahrhunderts<br />

DIE TOCHTER DES LOTH MIT WEINKRUG<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

162 x 92 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Die Darstellung bezieht sich auf die biblische Geschichte<br />

von Loth und seinen Töchtern. Loth war mit<br />

seiner Frau und seinen beiden Töchtern aus der brennenden<br />

Stadt Sodom geflohen. Trotz des Verbotes von<br />

Gott dreht sich Loths Frau noch einmal um nach der<br />

Stadt und erstarrt zur Salzsäule. Im Hintergrund ist sowohl<br />

die brennende Stadt, als auch die erstarrte Frau<br />

Loths zu erkennen. Im Mittelpunkt eine der Töchter mit<br />

nackter Brust und weißem und blauem Gewand, ihren<br />

rechten Arm hat sie über eine goldene Weinkaraffe gelegt.<br />

Am Boden ein rotes Tuch auf dem ein Teller<br />

liegt. Die junge hübsche Frau in verführerischer Pose<br />

mit dem Wein, mit dem sie ihren Vater später trunken<br />

macht und verführt. Feine Malerei in reduzierter Farbigkeit.<br />

(1181753) (130800) (18)<br />

€ 4.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1098<br />

Italienischer Caravaggist des 17. Jahrhunderts<br />

HERRENPORTRAIT MIT FEIGEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

115 x 87 cm.<br />

In geschnitztem, partiell vergoldetem Rahmen.<br />

Neben einer Marmorplatte, auf der ein geflochtener<br />

Korb mit Feigen ruht, das stehende Hüftportrait eines<br />

jungen Mannes in edler Kleidung, den Blick knapp am<br />

Betrachter links vorbei gerichtet. Der gold bestickte<br />

Seidenwams mit karminroten Ärmeln und einem blauen<br />

Hüfttuch, wobei die Farben und das Material der<br />

Kleidung sowie der Federschmuck des Hauptes nicht<br />

ganz mit dem einfachen Thema des Obststilllebens<br />

zusammenpassen mag. Beides jedoch auch vor allem<br />

wegen der kontrastierenden Materialien und deren bewundernswerter<br />

Darstellung besonders wirkungsvoll.<br />

(11817613) (13)<br />

Italian Caravaggisti of the 17th century<br />

PORTRAIT WITH FIGS<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

115 x 87 cm.<br />

tions.com<br />

138 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com<br />

In carved parcel-gilt frame.<br />

€ 25.000 - € 35.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID


1099<br />

Michiel Jansz. van Mierevelt,<br />

1567 Delft – 1641 ebenda, zug.<br />

BILDNIS EINES HERRN<br />

Öl auf Holz.<br />

53,2 x 42 cm<br />

Rechts seitlich angeschnittene Altersangabe des<br />

Portraitierten „Etatis/ anno 16...“.<br />

Ungerahmt.<br />

Der Dargestellte mit Lippenbart, in schwarzer Seidenkleidung<br />

mit plissiertem Halskragen. (11506017) (11)<br />

Michiel Jansz. van Mierevelt<br />

1567 Delft – 1641 ibid., attributed<br />

PORTRAIT OF A GENTLEMAN<br />

Oil on panel.<br />

53.2 x 42 cm<br />

Edgeways on the right cut off age of the portrayed<br />

“Etatis/ anno 16...“.<br />

Unframed.<br />

Gentleman with moustache in black silk attire with<br />

pleated collar.<br />

€ 10.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1100<br />

Adam de Coster,<br />

1586 Mechelen – 1643 Antwerpen, zug.<br />

Der Maler gilt als ein bedeutender antwerpener Caravaggist,<br />

der sich überwiegend der Genre-Malerei zugewandt<br />

hat. Darin häufig Szenen in Kerzenbeleuchtung,<br />

was ihm den Beinamen „Pictor Noctium“ (Nachtmaler)<br />

einbrachte. So steht der Maler mit seinem Werk zwischen<br />

Georges de la Tour (1593 – 1652), dem sogenannten<br />

„Candlelightmaster“ und den späteren Meistern für<br />

Kerzenlichtdarstellungen wie Godfried van Schalcken<br />

(1643 – 1706) oder anderen. Möglicherweise hat er wie<br />

die meisten seiner Kollegen eine Italienreise unternommen,<br />

was die Stilähnlichkeiten mit dem lombardischen<br />

Maler Antonio Campi (1523 – 1587) erklären<br />

würde. Seinen hohen Rang zu Lebzeiten beweist auch<br />

die Tatsache, dass er von Anthonius van Dyck (1599 –<br />

1641) portraitiert wurde.<br />

JUNGER LANDSKNECHT MIT EINEM WEINGLAS<br />

Öl auf Leinwand.<br />

97 x 85 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Dem Gemälde ist eine Expertise von Didier Bodart vom<br />

05.06.1998 beigegeben in dem der Experte den Künstler<br />

Adam de Coster nennt. Daneben nennt er in Bildvergleichen<br />

auch den Maler Cryn Hendricksz. Volmaryn<br />

(um 1605 – 1645) und gibt Literaturverweise an: Benedict<br />

Nicolson, „Candlelight Pictures from the South<br />

Netherlands,“ in: The Burlington Magazine, Vol. 58,<br />

1966, S. 253-254.<br />

Ferner: Benedict Nicolson, International Caravaggesque<br />

Movement, lists of pictures by Caravaggio and his followers<br />

throughout Europe from 1590 to 1650, Oxford<br />

1979.<br />

Der bärtige Jüngling im Halbbildnis nach links an einem<br />

Tisch wiedergegeben. In der linken Hand hält er ein<br />

kegelförmiges Rotweinglas, in der Rechten einen metallenen<br />

Gegenstand in Art einer Speerspitze. Die Kleidung<br />

weist ihn als Landsknecht aus, das dunkle, vor<br />

dem schwarzen Hintergrund kaum mehr sichtbare Barrett<br />

ist mit einer rötlichen Straußenfeder geschmückt.<br />

Beleuchtung aus hier nicht sichtbarer Lichtquelle von<br />

links oben, ein künstliches rötlich warmes Kerzenlicht,<br />

das den Wein im Glas zum leuchten bringt und Gesicht,<br />

Hände und Schultern betont. Malweise von hoher<br />

Qualität, vergleichbar, jedenfalls was das Gesicht betrifft,<br />

mit Costers Gemälde „Die Verleugnung Petri“ in<br />

der Peter Koelliker-Sammlung. (1150602) (11)<br />

Adam de Coster,<br />

1586 Mechelen – 1643 Antwerp, attributed<br />

YOUNG MERCENARY WITH WINE GLASS<br />

Oil on canvas.<br />

97 x 85 cm.<br />

Unframed.<br />

Painting style of high quality. At least the facial features<br />

easily compare with the painting “The Denial of Saint<br />

Peter” by Coster held at the Peter Koelliker Collection.<br />

€ 20.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

tions.com<br />

140 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

141


1101<br />

Christian Wilhelm Ernst Dietrich, genannt „Dietricy“,<br />

1712 Weimar – 1774 Dresden<br />

DER HEILIGE HIERONYMUS LESEND<br />

Öl auf Leinwand.<br />

82 x 63 cm.<br />

Im Hochformat und vor dunklem Hintergrund, ist der<br />

Heilige hinter einem Buch sitzend wiedergegeben,<br />

das über einen Totenschädel geöffnet liegt und in dem<br />

er die Schreibfeder hält. Die Beleuchtung von steil oben,<br />

lässt den Kopf, die Hände, das Buch und den Schädel<br />

wirkungsvoll zur Geltung bringen. Kleidung und Hintergrund<br />

verschattet. (1182103) (11)<br />

€ 7.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

1102<br />

Maler der Schule von Parma,<br />

zweites Viertel des 16. Jahrhunderts<br />

PORTRAITBILDNIS DES MALERS PIETER<br />

BRUEGHEL D.J. (UM 1564 – 1637/38)<br />

Öl auf Papier, auf Holz.<br />

46,5 x 34 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Parma school,<br />

second quarter of the 16th century<br />

PORTRAIT OF THE PAINTER PIETER BRUEGHEL<br />

THE YOUNGER (CA. 1564 – 1637/38)<br />

Oil on paper on panel.<br />

46.5 x 34 cm.<br />

Unframed.<br />

Das Halbbildnis entspricht dem Künstlerportrait nach<br />

dem uns nicht bekannten Ölbild, veröffentlicht durch<br />

den Kupferstich von Egidius Sadeler d.J. (1570 – 1629)<br />

und dem Portraitbildnis von Bartholomeus Spranger.<br />

Im Kupferstich ist der Maler im Hochoval dargestellt,<br />

gerahmt von einer Schriftbordüre mit seitlich flankierenden<br />

Allegoriegestalten und unten stehendem,<br />

€ 30.000 - € 50.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

mehr zeiligem Text. (1182121) (5) (11)<br />

The half-portrait corresponds with an unknown oil<br />

painting published as a copper engraving by Aegidius<br />

Sadeler the Younger (1570 – 1629) and the portrait by<br />

Bartholomeus Spranger.<br />

INFO | BID<br />

tions.com<br />

142 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1103<br />

Italienischer Maler des 17. Jahrhunderts<br />

STILLLEBEN MIT HUND UND KATZE<br />

Öl auf Leinwand.<br />

116 x 173 cm.<br />

In einem bäuerlichen Interieur ein großer schwarzbrauner<br />

Hund, der an den Rahmen einer Öffnung auf<br />

der linken Seite angekettet ist, durch den man in die<br />

freie Natur mit Bäumen und einem hohen Himmel<br />

mit weißen Wolken schauen kann. Auf der rechten<br />

Bildhälfte steht ein hölzernes Bord, auf dem ein Fayence<br />

Teller mit einer pyramidenartig aufgeschnittenen<br />

Wassermelone liegt, dahinter eine weitere Wassermelone.<br />

Davor liegt ein umgefallener geflochtener<br />

Henkelkorb mit Bündel von Spargel, Pfirsichen, einer<br />

Zitrone mit Blättern, Äpfeln sowie erlegtem Geflügel.<br />

Eine braun-weiß getigerte Katze in Lauerstellung<br />

schaut auf den großen Hund, der sie wiederum anblickt<br />

und seine schwarzen Zähne fletscht. Gelungene<br />

Kombination aus Stillleben und Tierdarstellungen<br />

in reduzierter Farbigkeit. Rahmenschäden. (1180631)<br />

(130800) (18)<br />

Italian School, 17th century<br />

STILL LIFE WITH DOG AND CAT<br />

Oil on canvas.<br />

116 x 173 cm.<br />

Damage to the frame.<br />

€ 26.000 - € 28.000<br />

Sistrix<br />

1104<br />

Italienischer Maler der zweiten Hälfte des<br />

17. Jahrhunderts/ Nachfolge des<br />

Justus Sustermans (1597 – 1681)<br />

PORTRAITBILDNIS EINES ADELIGEN IM<br />

HARNISCH MIT SPITZENTUCH UND DEGEN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

107 x 72 cm.<br />

Im prächtigen Rahmen.<br />

Laut Beschriftung auf dem Rahmenschild „Portrait of<br />

Prince Mattias de’ Medici – Florenz“. Der Adlige im<br />

Dreiviertelbildnis nahezu lebensgroß vor dunklem,<br />

nach rechts aufhellendem Hintergrund bei wirkungsvoller<br />

Lichtwirkung von links oben, die das Gesicht<br />

beleuchtet und den glänzenden Harnisch betont.<br />

(1182194) (11)<br />

Italian School, second half of the 17th century/<br />

follower of Justus Sustermans (1597 – 1681)<br />

PORTRAIT PAINTING OF A NOEBLEMAN IN<br />

HARNESS WITH LACE CLOTH AND SWORD<br />

Oil on canvas.<br />

107 x 72 cm.<br />

In magnificent frame.<br />

According to the plaque on the frame “Portrait of<br />

Prince Mattias de’ Medici – Florence.<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

INFO | BID Sistrix<br />

INFO | BID<br />

tions.com<br />

144 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


tions.com<br />

1105<br />

Giovanni Ricca,<br />

1603 – 1656 Neapel<br />

Über den Maler ist nur wenig bekannt, lediglich, dass<br />

er als Nachfolger oder Schüler von Jusepe de Ribera<br />

(1588/91-1652) gewirkt hat. Das um 1630 geschaffene<br />

Altarbild der Heiligen Katharina im Palazzo Madama,<br />

Turin, wurde dem Künstler zugeschrieben, ebenso die<br />

„Auferstehung von 1641“, die sich ehemals in Santa<br />

Maria della Sapienza in Neapel befand, heute im Palazzo<br />

della Prefettura.<br />

DER HEILIGE HIERONYMUS IN EINER HÖHLE<br />

BEIM VERFASSEN DER VULGATA<br />

Öl auf Holz im Hochoval.<br />

43 x 33,5 cm.<br />

Verso Bezeichnung eines ehemaligen<br />

Besitzers „Sir James Shanner“.<br />

Ungerahmt.<br />

Dem Gemälde ist eine ausführliche Expertise von<br />

Maurizio Marini, Rom, beigegeben, mit Vermerk, dass<br />

es sich bei dem verwischten Monogramm auf dem<br />

Rotolus möglicherweise um „GR“ handeln könnte.<br />

Das Gemälde im Hochoval zeigt den Heiligen Kirchenvater<br />

nach links an einer Tischplatte sitzend mit einem<br />

Rotulus, den er mit einer Feder beschreibt, über Bücher<br />

und einen Schädel gelegt. Davor ein achtteiliges<br />

Schriftstück, Zitat aus den Texten des Theologen.<br />

Rechts hinten rundbogiger Ausblick in eine abendliche<br />

Landschaft.<br />

Die Expertise mit Literaturangabe:<br />

Napoli Electa, Hrsg. Civiltà del Seicento a Napoli,<br />

Neapel 1984, Band I, Nr. 208, S. 421.<br />

Nicola Spinosa, La pittura napoletana del ’600,<br />

Mailand 1984, Tafel 671-675. (1181446) (7) (11)<br />

Giovanni Ricca,<br />

1603 – 1656 Naples<br />

SAINT JEROME<br />

Oil on panel in vertical oval shape.<br />

43 x 33.5 cm.<br />

Name of a previous owner “Sir James Shanner”<br />

inscribed on the reverse.<br />

Unframed.<br />

A detailed expert’s report by Maurizio Marini, Rome is<br />

enclosed. It notes that the blurred monogram on the<br />

rotulus could possibly read “GR”.<br />

Expert’s report with bibliographical reference:<br />

Napoli Electa (ed.), Civiltà del Seicento a Napoli,<br />

Naples 1984, vol. I, no. 208, p. 421.<br />

N. Spinosa, La pittura napoletana del ’600, Milan<br />

1984, plate 671-675.<br />

€ 12.000 - € 15.000 INFO | BID<br />

Sistrix<br />

146 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1106<br />

Orazio Borgianni,<br />

1578 Rom – 1616, zug.<br />

KOPF EINES APOSTELS ODER PHILOSOPHEN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

50 x 65 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Brustbild nach links, das bärtige Haupt in die Hand mit<br />

eingewinkelten Fingern gestützt. Im dunkelbraunen<br />

Mantelumhang, der Blick dem Betrachter entgegen<br />

gerichtet. Das betonte Hell-Dunkel der Malweise<br />

weist in typischer Manier des Malers auf den manieristischen<br />

Caravaggismus der Zeit. Lockerer und virtuoser<br />

Pinselstrich, was insbesondere in der Wiedergabe<br />

des Barthaares zum Ausdruck kommt. Bei dem<br />

Dargestellten könnte es sich um eine Apostelfigur<br />

wie etwa Sankt Peter handeln. Farbtechnik und besonders<br />

die Bildauffassung zeigen eine Verwandtschaft<br />

mit dem 1610 datierten Brustbildnis einer alten<br />

Frau und bekräftigen die Zuweisung an den genannten<br />

Künstler.<br />

Provenienz:<br />

Ehemals Sammlung Cavalcabò.<br />

Ausstellung:<br />

Finarte, Rom November 1980.<br />

(1181562) (130800) (11)<br />

Orazio Borgianni,<br />

1578 Rome – 1616, attributed<br />

HEAD OF AN APOSTLE OR PHILOSOPHER<br />

Oil on canvas.<br />

50 x 65 cm.<br />

Unframed.<br />

Provenance:<br />

Formerly Cavalcabò collection.<br />

Exhibitions:<br />

Finarte, Rome November 1980.<br />

€ 18.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

147


1107<br />

Ambrosius Francken d. Ä.,<br />

1544 Herenthals – 1618 Antwerpen<br />

DAS MAHL IM HAUS VON SIMON<br />

DEM PHARISÄER<br />

Öl auf Holz.<br />

75 x 106 cm.<br />

Ein durch Rundbögen in die Tiefe sich öffnender Innenraum,<br />

welcher durch seine Ausgestaltung an Dreidimensionalität<br />

gewinnt, dient als Kulisse für eine<br />

Anzahl von Personen, welche an einem gedeckten<br />

Tisch Platz genommen hat.<br />

Dargestellt ist das Mahl im Haus von Simon dem Pharisäer<br />

(Lk 7,36-50), welcher in Bethanien wohnte (Mk<br />

14,3-9) und wo Jesus auf seinem Weg nach Jerusalem<br />

Rast machte. Alle drei synoptischen Evangelien erwähnen<br />

eine Frau, welche Jesus den Kopf (Markus und<br />

Matthäus) bzw. – wie hier dargestellt – die Füße<br />

salbt. Rückwärtiger alter Sammlungsvermerk auf Frans<br />

Francken. Rest.<br />

Ambrosius Francken the Elder,<br />

1544 Herenthals – 1618 Antwerp<br />

FEAST IN THE HOUSE OF SIMON THE PHARISEE<br />

Oil on panel.<br />

75 x 106 cm.<br />

Collection note with reference to Frans Francken on<br />

reverse. Restored.<br />

Expert‘s report:<br />

A copy of the expert's report by Didier Bodart dated<br />

14 October 1999 is enclosed. Bodart identifies<br />

Ambrosius Francken I, one of the first artists of the<br />

Francken painter dynasty, as the creator of the painting<br />

on offer for sale in this lot.<br />

€ 20.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Expertise:<br />

Beigegeben in Kopie ein Gutachten von Didier Bodart<br />

vom 14. Oktober 1999, welcher das vorliegende Gemälde<br />

Ambrosius Francken d. Ä. zuweist, welcher<br />

einer der ersten Künstler der Malerdynastie Francken<br />

ist. (1150603) (13)<br />

tions.com<br />

148 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1108<br />

Flämischer Meister um 1620<br />

DIE PREDIGT JOHANNES DES TÄUFERS<br />

Öl auf Holz. Parkettiert.<br />

58 x 72 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Vielfigurige Darstellung einer großen Gruppe von Zuhörern,<br />

die der Predigt des Heiligen Johannes lauscht.<br />

Johannes am rechten Bildrand im Einsiedlerkleid mit<br />

Stab, das Haupt von einem Strahlenkranz hinterfangen.<br />

Im Zentrum der Darstellung, hoch zu Ross, eine Herrschergestalt<br />

mit Turban und Hermelinkragen, sowie<br />

zwei weitere Würdenträger. Die Figur am linken Bildrand,<br />

mit in die Hüfte gestelltem Arm und leuchten<br />

rotem Barrett, ist in direkten Blickkontakt zu Johannes<br />

gestellt, möglicherweise der Auftraggeber des Gemäldes.<br />

(1181323) (11)<br />

Sistrix<br />

€ 20.000 - € 40.000 INFO | BID<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

149


1109<br />

Deutscher Maler des beginnenden<br />

17. Jahrhunderts<br />

MADONNA MIT DEM KIND<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

73 x 60 cm.<br />

Die nach rechts sitzende Maria im Dreiviertelbildnis in<br />

rotem Kleid mit blauem Umhang, auf ihrem Schoß<br />

ein weißes Kissen auf dem das Jesuskind mit übereinandergeschlagenen<br />

Beinen sitzt und nach einer Blüte<br />

an der Brust der Mutter greift, während Maria einen<br />

weiteren kleinen Blumenstrauß in der linken Hand<br />

hält. Die Szenerie in einem Innenraum mit grünem,<br />

leicht hochgezogenen Bettvorhang links sowie einem<br />

geöffneten Fensterladen rechts oben. Das Gemälde<br />

vermittelt einen guten Eindruck der traditionellen<br />

Frühbarock-Malerei. (11506011) (11)<br />

Sistrix<br />

€ 8.000 - € 10.000 INFO | BID<br />

tions.com<br />

150 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1110<br />

Abraham Brueghel (1631 – 1697) in Zusammenarbeit<br />

mit Gennaro Mascacotta Greco (1663 – 1714)<br />

Abraham Brueghel war der Sohn des Jan Brueghel d.<br />

J. (1601 – 1678), vervollständigte seine Ausbildung<br />

durch eine Italienreise, wobei er sich in Rom niederließ<br />

und bereits 1649, achtzehnjährig als Blumenmaler<br />

bekannt wurde. 1670 zog er nach Neapel, wo er den<br />

Rest seines Lebens zubrachte. Der Mitarbeiter des<br />

Gemäldes Gennaro Greco, ist für seine Ideallandschaften<br />

bekannt, wie sie zeitgleich auch durch Andrea Pozzo<br />

(1642 – 1709) und dessen Perspectiva Pictorum et<br />

Architectorum populär wurden.<br />

KÜSTENLANDSCHAFT DES GOLFS VON GAETA,<br />

UMZOGEN VON EINEM GEMALTEN STEINRAHMEN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

94,5 x 107 cm.<br />

Zuweisung an die Künstler durch Maurizio Marini, ferner<br />

mit beiliegender notarieller Bestätigung der Echtheit<br />

der Gutachtensignatur, vom 30. April 2008.<br />

Die Kompositdarstellung von Hand der beiden genannten<br />

Künstler, zeigt im Zentrum eine Steinrahmung mit<br />

oktogonaler Öffnung, die den Blick auf eine Meeresbucht<br />

mit dahinter hochsteigenden Bergen frei gibt,<br />

Ansicht des Golfs von Gaeta. Am Ufer Stadt und Burganlage,<br />

im Vordergrund eine antike Rundsäule mit<br />

darüberliegendem Gebälk. Das Landschaftsbild mit<br />

Figurenstaffage mehrerer Personen, in Gruppen geordnet,<br />

zum Teil in Begleitung von Hündchen. Der Ausblick<br />

eingefasst von einer gemalten Steinrahmung mit<br />

bekrönender gemeiselter Muschel sowie einer Faunsmaske<br />

im gemalten Rollwerk. Diese dunklere Zone<br />

mit zusätzlich ins Schwarz ziehendem Hintergrund, zu<br />

den Bildrändern hin, bietet die Unterlage für die heller<br />

aufleuchtenden, mannigfachen Blüten und Blätter, die<br />

stilistisch typisch für die Hand des „Blumen-Brueghels“<br />

sind. Hier sind die größeren Blüten in Gruppen zusammengestellt,<br />

wie Peonien, Annemonen, gefiederte<br />

Tulpen und weitere Frühsommerblumen, dazwischen<br />

eingestreut hellere Strauchblüten. (1181322) (11)<br />

€ 60.000 - € 80.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

151


1111<br />

Italienischer Meister des beginnenden<br />

17. Jahrhunderts aus der Schule von Parma<br />

MARIA MIT DEM KIND UND DEM<br />

JOHANNESKNABEN<br />

Öl auf Pappelholz.<br />

72 x 53 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Die Dreiergruppe der Figuren eng zusammengefasst.<br />

Vor landschaftlichem Hintergrund mit einem kräftigen<br />

Baumstamm, der kegelförmig als Bildhintergrund nach<br />

oben zieht und eine dunkle Folie für das helle Inkarnat<br />

der Figuren bietet. Maria nach links sitzend, auf den<br />

Knien in leicht schräger Haltung das Jesuskind, das mit<br />

dem rechten Händchen den Kreuzstab des Johannesknaben<br />

ergreift. Unaufdringliche zarte Farbigkeit in den<br />

Textilpartien, die Konturen im Sfumato wiedergegeben,<br />

wogegen die Nimbusreifen bewusst härter gezogen<br />

sind. Die Höhenzügen des landschaftlichen Hintergrunds<br />

in blauer Luftperspektive. Die schlanken Stämme<br />

und das Laubwerk eines jungen Baumes rechts<br />

oben in betonter Silhouttenwirkung. (11506013) (11)<br />

School of Parma, early 17th century<br />

VIRGIN AND CHRIST CHILD WITH YOUNG<br />

SAINT JOHN THE BAPTIST<br />

Oil on poplar wood.<br />

72 x 53 cm.<br />

Unframed.<br />

The painting shows a close composition of a triangular<br />

group of figures against a landscape with a sturdy<br />

cone-shaped tree trunk rising in the background, providing<br />

a dark backdrop against the light flesh colours<br />

of the figures.<br />

€ 16.000 - € 18.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1112<br />

Jan Brueghel d. J.,<br />

1601 – 1678,<br />

in Zusammenarbeit mit Otto van Veen,<br />

1556 – 1629<br />

MADONNA MIT KIND UND ENGELN IM<br />

BLUMENKRANZ<br />

Öl auf Kupfer.<br />

25,3 x 20,1 cm.<br />

Dem Gemälde ist eine Expertise von Dr. Klaus Ertz,<br />

Lingen vom 12. März 2018 beigegeben, daneben ausführliche<br />

maltechnische Untersuchung.<br />

Das qualitativ hochrangige Gemälde zeigt sich in äußerst<br />

gut erhaltenem Zustand. Auf den ersten Blick<br />

möglicherweise nicht sofort erkennbar, stammt es von<br />

den Händen zweier Maler, wie dies in der Zeit bei derartigem<br />

Bildtypus mit zwei Darstellungselementen<br />

häufig erfolgte. Der fein gemalte Blütenkranz mit Rosen,<br />

Tulpen, Lilien, Schachbrettblumen, Türkenbund<br />

und weiteren Frühlings- und Frühsommerblüten, unter<br />

Einbringung eines Schmetterlings in der oberen Bildecke,<br />

sind von der Hand des Jan Brueghel d. J., während<br />

die ovale Darstellung im Zentrum, Krönung Mariens,<br />

als eine Arbeit des Otto van Veen zu sehen ist.<br />

Hier zeigt van Veen, der Lehrer von Peter Paul Rubens<br />

(1577-1640), Maria im jugendlichen Halbbildnis nach<br />

rechts, das Jesuskind im Arm, das den Blick dem Betrachter<br />

zuwendet. Im Hintergrund zwei Engelsgestalten,<br />

die über dem Haupt der Maria eine Krone<br />

halten, darüber die Taube des Heiligen Geistes. Beide<br />

Darstellungsebenen von höchster Qualität, schaffen<br />

auch farblich eine Einheit im Bildganzen. A.R.<br />

Literatur:<br />

Klaus Ertz, Jan Brueghel d.J. Die Gemälde mit<br />

kritischem Oeuvrekatalog, Freren 1984.<br />

Klaus Ertz, Christa Nitze-Ertz, Jan Brueghel der Ältere<br />

(1568-1625): kritischer Katalog der Gemälde, Lingen<br />

2008-2010, Band I-IV. (1181321) (11)<br />

Jan Brueghel the Younger (1601 – 1678) in<br />

collaboration with Otto van Veen (1556 – 1629),<br />

MADONNA AND CHILD WITH ANGELS IN FLORAL<br />

WREATH<br />

Oil on copper.<br />

25.3 x 20.1 cm.<br />

Accompanied by an expert’s report by Dr. Klaus Ertz,<br />

Lingen dated 12 March 2018 and a detailed analysis<br />

of the painting technique.<br />

Literature:<br />

K. Ertz, Jan Breughel d.J. Die Gemälde mit kritischem<br />

Œuvrekatalog, Freren 1984.<br />

K. Ertz, Ch. Nitze-Ertz, Jan Brueghel der Ältere (1568 –<br />

1625): kritischer Katalog der Gemälde, Lingen 2008<br />

– 2010, vol. I-IV.<br />

€ 15.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

tions.com<br />

152 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


tions.com<br />

1113<br />

Frans Francken d. J.,<br />

1581 Antwerpen – 1642 ebenda, zug.<br />

DIE PREDIGT JOHANNES DES TÄUFERS<br />

Öl auf Holz.<br />

46 x 65 cm,.<br />

Auf einer Waldlichtung ist eine große Schar von Personen<br />

zusammengekommen, um der Predigt Johannes<br />

des Täufers zuzuhören. Dieser steht auf einer leichten<br />

Erhöhung auf der rechten Bildseite in einem braunen<br />

Fellgewand und hält sich an einer schmalen Abgrenzung<br />

aus Holzstöcken fest. Seine rechte Hand hat er<br />

zum Redegestus erhoben. Hinter ihm Bäume und<br />

hohe Sträucher des Waldes, der sich mittig lichtet und<br />

den Blick in die Ferne freigibt auf Türme und tempelartige<br />

Gebäude einer Stadt unter wolkenreichem blauen<br />

Himmel. Um Johannes herum haben sich Zuhörer aller<br />

Stände versammelt, sowohl Reiche als auch Arme<br />

mit diversen Kopfbedeckungen, Männer und Frauen,<br />

eine Mutter mit Kind, wohl teils weither angereiste<br />

Personen sowie besonders auffallend zwei Männer mit<br />

Turbanen, die auf Kamelen sitzen. Am rechten Bild rand<br />

ist eine kleine, vornehm gekleidete Gruppe auf edlen<br />

Pferden sichtbar. Im Vordergrund rechts sitzt in Rückenansicht<br />

ein Landsknecht mit roter Kappe und einer über<br />

die Schultern gehängten Trommel, links neben ihm ein<br />

kleiner Hund. Vor diesem ist in Seitenansicht ein Mann<br />

erkennbar, der seine Augen nicht auf den Prediger gerichtet<br />

hat, sondern mit erhobener Hand am diskutieren<br />

ist. Am linken unteren Bildrand sitzend eine<br />

Gruppe einfach gekleideter Personen. Die Zuhörer verfolgen<br />

größtenteils aufmerksam die Predigt. Beeindruckendes<br />

Gemälde mit einer Vielzahl an unterschiedlichen<br />

Personen. Die Art der Pferdedarstellung findet<br />

sich auf Gemälden des Künstlers wieder. Die biblische<br />

Geschichte selbst war auch bei vielen anderen<br />

Künstlern der Zeit sehr beliebt. (1181324) (18)<br />

Frans Francken the Younger,<br />

1581 Antwerp – 1642 ibid., attributed<br />

THE SERMON OF SAINT JOHN THE BAPTIST<br />

Oil on panel.<br />

46 x 65 cm.<br />

A large crowd of people has gathered in a forest clearing<br />

to listen to the sermon of Saint John the Baptist.<br />

The biblical story itself was a very popular subject for<br />

artists at the time.<br />

€ 20.000 - € 40.000<br />

1114<br />

Joachim Antonisz Wtewael,<br />

um 1566 Utrecht – um 1638, zug.<br />

AUFERSTEHUNG CHRISTI<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Öl auf Eichenholz, verso Parkettierklötzchen, leichte<br />

vertikale Wölbung.<br />

105,5 x 74,5 cm.<br />

Ohne Rahmen.<br />

Das Tafelbild zeigt sich als hervorragendes Beispiel<br />

des niederländischen Manierismus im Kreis des Malers<br />

. Dies nicht allein wegen der für diesen Stil typischen<br />

Auffassung bewegter, in sich „gedrehten“ Figuren,<br />

der sog. Figura Serpentinata, eine Stilerfindung<br />

Italiens, die auch Wtewael und dessen Kreis in Italien<br />

vorfanden. Auch die Farbgebung folgt diesen Stilprinzipien.<br />

Dazu kommt eine völlig neue Auffassung des<br />

Themas: hier steht die Aufgeregtheit der Wachsoldaten,<br />

nachdem der Leichnam Christi dem Grab entstiegen<br />

ist, im Vordergrund. Ihre „Blindheit“ ist sinnbildlich<br />

in der Physiognomik der Figuren wiedergegeben.<br />

Erregt greift der Soldat, in Rückenfigur im Zentrum,<br />

nach dem Schwert, offenbar gegen einen Leichenräuber,<br />

der jedoch nirgends zu sehen ist. Lediglich die im<br />

Hintergrund gezeigten Figuren scheinen die Auferstehung<br />

erfasst zu haben. Dies weist wohl sprichwörtlich<br />

auf die Erfahrung hin, dass der Mensch in Nähe<br />

eines Ereignisses blind ist, während der Abstand zum<br />

Ereignis Erkenntnis bringt. Dagegen ist hier der „Auferstandene“<br />

in einer Wolkenbank, geradezu beiläufig<br />

wiedergegeben, von Licht umstrahlt, von zwei Engelsputten<br />

flankiert. Bei genauerer Betrachtung lassen<br />

sich am linken sowie rechten Bildrand vor schwarzem<br />

Hintergrund jeweils en miniature Bildergänzungen<br />

entdecken: links die „Drei Frauen am Grab“, rechts<br />

eine Engelsgestalt im Dunkel der Grabhöhle. Das Gemälde<br />

zeigt insgesamt hervorragende Erfindungsund<br />

Malqualität. Wtewael wirkte zunächst bei seinem<br />

Vater als Glasmaler, ging dann jedoch nach Padua und<br />

später nach Frankreich, was den manieristischen Stil<br />

erklärt. Die Aufgeregtheit in der hier vorliegenden<br />

Darstellung geht auch gut zusammen mit der politischen<br />

Situation der Zeit, der Auseinandersetzungen<br />

revolutionierender „Kontra-Remonstranten“ vor<br />

1600, in die das Bild einzuordnen wäre. Werke der<br />

Hand Wtewaels z. B. im Centraal-Museum Utrecht,<br />

im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg, sowie<br />

in der Gräflich Schönbornschen Sammlung. A.R.<br />

(11808535) (11)<br />

€ 7.000 - € 9.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

154 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

155


tions.com<br />

1115<br />

Toskanischer Maler des 17. Jahrhunderts<br />

MARIA MIT DEM KINDE, DEM HEILIGEN<br />

JOHANNES DEM TÄUFER UND DEM HEILIGEN<br />

FRANZISKUS<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

105 x 128,5 cm.<br />

In profiliertem vergoldeten Rahmen.<br />

Vor im Hintergrund angedeuteter Architektur das<br />

Dreiviertelbildniss der zentral unter einem Nimbus<br />

dargestellten Maria in typischer Gewandung, das Jesuskind<br />

auf ihrem Arm haltend. In seinen Händen ein<br />

Schriftband, welches ihn mit dem erwachsen dargestellten<br />

Johannes dem Täufer verbindet. Eventuell der<br />

Heilige Franziskus in der unteren linken Ecke, der<br />

ebenfalls von einem Nimbus überfangen wird, während<br />

die zwei anderen Personen als Engel identifiziert<br />

werden können, deren Flügel nur schwer im Hintergrund<br />

sichtbar sind. (11820910) (13)<br />

School of Tuscany, 17th century<br />

THE VIRGIN AND CHILD, SAINT JOHN THE BAPTIST<br />

AND TWO FURTHER SAINTS<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

105 x 128.5 cm.<br />

In profiled gilt frame.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1116<br />

Berto di Giovanni,<br />

1475 – 1529, zug.<br />

DER HEILIGE AUGUSTINUS<br />

Öl auf Leinwand.<br />

94 x 64 cm.<br />

In verziertem Ädikula-Rahmen aus dunklem Holz.<br />

Die Expertise von Prof. Delpriori der Universität von<br />

Florenz lag zum Zeitpunkt der Drucklegung nicht vor.<br />

Im Zentrum des Gemäldes der auf einer Bank sitzende<br />

Heilige Augustinus im Bischofsgewand, mit Mitra<br />

auf seinem Haupt und umgebendem Nimbus, in seiner<br />

linken Hand den langen goldenen Bischofsstab<br />

haltend. Seine rechte Hand hat er zum Segensgestus<br />

erhoben. Er hat einen langen Bart, und mit seinen<br />

dunklen Augen schaut er seitlich aus dem Bild heraus.<br />

Er sitzt in einer Landschaft, die auf der linken<br />

Seite eine Burganlage auf einem Felsenmassiv zeigt,<br />

auf der rechten Bildseite ein graues Bergmassiv. Die<br />

obere Bildhälfte des Hintergrunds zeigt einen wolkenlosen<br />

blauen Himmel, der sich zum oberen Rand hin<br />

verdunkelt. Für die Zeit typische Darstellung eines der<br />

vier bekannten Kirchenlehrer. (1181991) (130800)<br />

(18)<br />

Berto di Giovanni,<br />

1475 – 1529, attributed<br />

SAINT AUGUSTINE<br />

Oil on canvas.<br />

94 x 64 cm.<br />

In decorated dark wooden aedicule frame.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

156 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

157


1117<br />

Italienischer Maler des 18. Jahrhunderts<br />

DIE LITERATUR BESIEGT DIE MUSIK<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

186 x 254 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Vor einem antiken Gebäude mit Säulen und einem<br />

roten, zur Seite gezogenen großem Vorhang, eine junge<br />

Frau in leuchtend blauem Gewand und ein älterer<br />

Mann mit langem weißen Bart eine große Tafel haltend,<br />

an der sich ein kleiner Putto klammert. Beide<br />

versinnbildlichen die Literatur. Am linken Bildrand<br />

zwei Männer in braunen Gewändern mit Musikinstrumenten,<br />

die sich in heftiger Bewegung und ausgebreiteten<br />

Armen von den beiden anderen abwenden<br />

und davoneilen. Im nächlichen Himmel zwei Putti,<br />

davon einer eine brennende Lampe haltend. Interessante<br />

und ungewöhnliche Darstellung des im Titel<br />

genannten Themas. (1182093) (13)<br />

€ 30.000 - € 60.000 INFO | BID<br />

Sistrix<br />

tions.com<br />

158 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1118<br />

Paolo de Matteis,<br />

1662 Piano del Cilento – 1728 Neapel, zug.<br />

ALLEGORIE DER ASTRONOMIE<br />

Öl auf Leinen. Doubliert.<br />

118 x 108 cm.<br />

Die allegorische weibliche Gestalt hier in Dreviertelfigur<br />

nach rechts neben einem Steinsockel gezeigt, auf dem<br />

ein Himmelsglobus liegt. Die Figur in schräger Körperhaltung<br />

wiedergegeben, das Gesicht nach rechts oben<br />

gerichtet, am Rücken große Engelsflügel, die Kleidung<br />

im antik-griechischen Stil, das helle Peplosoberkleid<br />

an der Schulter gebauscht. In der rechten Hand hält sie<br />

einen Zirkel, der Rock und Überhang in Form eines<br />

mit goldenen Sternen übersäten blauen Tuches. Gemäß<br />

der griechischen Mythologie war die allegorische<br />

Gestalt der Astronomie Urania, die Tochter von Zeus<br />

und Mnemosyne.<br />

Die Zuschreibung an Paolo de Matteis erfolgte aus<br />

Vergleichen mit Werken des Malers, der ein Schüler<br />

von Luca Giordano (1632/34 – 1705) war, sich in seinem<br />

späteren Werk allerdings bereits dem Klassizismus<br />

von Carlo Maratti (1625 – 1713) genähert hat. Möglicherweise<br />

gehörte das Gemälde – im Zusammenhang<br />

einer Ausgestaltung eines Palazzo – zu einer Reihe<br />

weiterer allegorischer Darstellungen. (11512224) (11)<br />

Paolo de Matteis,<br />

1662 Piano del Cilento – 1728 Naples, attributed<br />

ALLEGORY OF ASTRONOMY<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

118 x 108 cm.<br />

€ 20.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

tions.com<br />

160 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1119<br />

Monogrammist S. B. – Pseudo Salini<br />

Italienischer Maler, zwischen 1633 und 1655<br />

nachweisbar<br />

STILLLEBEN MIT WACHTELKORB, QUITTEN,<br />

PILZEN UND SPARGEL<br />

Öl auf Leinwand.<br />

58,5 x 68 cm.<br />

An der Papierecke die Datierung „1647“.<br />

Die Gegenstände in geordneter Präsentation vor<br />

dunklem Hintergrund sowie auf ebenfalls dunkler<br />

Steinplatte, wobei die von links oben beleuchteten,<br />

helleren Partien wirksam vortreten. Links ein Tonkrug<br />

mit Henkel, darin Dillkraut. Im oberen Bildteil rechts,<br />

auf erhobenem Sockel, ein ausgebreitetes Papier, darauf<br />

Brot und ein Käsestück.<br />

Das Gemälde ist ausführlich dokumentiert, beschrieben<br />

und abgebildet in einem Artikel von Prof. Alberto<br />

Cottino (Accademia Albertina di Belle Arti di Torino). In<br />

der Textausführung ein nahezu themengleiches Werk<br />

genannt, das sich in der Sammlung Mazzarosa in Lucca<br />

befindet und auf 1645 datiert ist (vgl. Literatur).<br />

Literatur:<br />

Vgl. Mina Gregori, Un'aggiunta al Monogrammista<br />

S.B. come pittore animalista, in: Paragone LXI, 89,<br />

2010, S. 29-35, Tafel 23.<br />

Im Artikel weitere Literaturangabe:<br />

Gianluca Bocchi, Ulisse Bocchi, Pittori di natura morta<br />

a Roma. Artisti italiani 1630-1750, Viadana 2005, S. 170,<br />

Abbildung P.S. 8. (1181715) (11)<br />

Monogrammist S. B. – Pseudo Salini,<br />

Italian painter, active between 1633 and 1655<br />

STILL LIFE WITH BASKET OF QUAIL, QUINCES,<br />

MUSHROOMS AND ASPARAGUS<br />

Oil on canvas.<br />

58.5 x 68 cm.<br />

Dated “1647” in a corner of the canvas.<br />

The painting is documented, described in illustrated in<br />

detail in an article by Professor Alberto Cottino (Accademia<br />

Albertina di Belle Arti di Torino).<br />

The article lists further bibliographical references:<br />

G. Bocchi, U. Bocchi, Pittori di natura morta a Roma.<br />

Artisti italiani 1630-1750, Viadana 2005, p. 170, ill. P.S. 8.<br />

€ 20.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

161


1120<br />

Jan Jansz Treck,<br />

1606 – 1652, zug.<br />

Der Maler ein Schüler und Schwager des Jan Jansz den<br />

Uyl d. Ä. (1595/96 – 1639/40) und hinterließ in seiner<br />

eleganten, dunkeltonigen Malart nur wenige Werke.<br />

Unverkennbar ist der Einfluss von Pieter Claesz<br />

(1596/98 – 1660/61) und Willem Claesz. Heda (1594<br />

– 1680/82). Das erste von ihm bekannte Werk datiert<br />

ins Jahr 1641, nach dem Tod seines Lehrers. Ein weiteres<br />

Werk weist beide Signaturen auf, was auf eine<br />

Zusammenarbeit schließen lässt. Treck selbst wiederum<br />

beeinflusste weitere Silllebenmaler wie etwa Willem<br />

Kalf (1619/22 – 1693).<br />

STILLLEBEN MIT GLÄSERN, VASE UND EINER<br />

KASTANIENSCHALE<br />

Öl auf Eichenholz. Parkettiert.<br />

53 x 62 cm.<br />

In schönem geschnitzten vergoldeten Rahmen.<br />

Auch in diesem Bild überwiegt der für den Maler und<br />

seine Werke typische Eindruck einer monochromen<br />

dunkeltonigen Auffassung in höchster Eleganz. Dabei<br />

hat der Maler auch die Gegenstände in einen helldunklen<br />

Gegensatz gestellt, wie etwa das weiße Tuch,<br />

die Meerschaumpfeife, Papierstücke oder die liegende<br />

Vase gegenüber den dunklen Kastanien und dem<br />

dunkelfarbigen großen Glasbecher, dessen grüner<br />

Glaston im Hintergrund Entsprechung findet. Rest.<br />

Das vorliegende Werk lässt sich gut mit erhaltenen<br />

Werken Trecks in der National Gallery in London und<br />

dem Museum in Budapest besonders hinsichtlich des<br />

bläulichen Grundes vergleichen. Weitere markante<br />

Gemälde des Malers sind auch im Rijksmuseum in<br />

Amsterdam, in Berlin und in Kassel zu finden.<br />

Jan Jansz. Treck,<br />

1606 – 1652, attributed<br />

STILL LIFE WITH GLASSES, VASE AND<br />

A BOWL WITH CHESTNUTS<br />

Oil on oak panel. Parquetted.<br />

53 x 62 cm.<br />

In beautifully carved and gilt frame.<br />

The painting on offer for sale in this lot easily compares<br />

with preserved paintings by Treck held at the National<br />

Gallery in London and the Museum of Fine Arts in<br />

Budapest especially regarding the bluish background.<br />

Further striking paintings by the artist held at the<br />

Rijksmuseum in Amsterdam, in Berlin and in Kassel.<br />

Restored.<br />

Provenance:<br />

Heim-Tableaux de maitres anciens, Paris.<br />

Literature:<br />

Dr. A. Wurzbach, Niederländisches Künstler Lexikon,<br />

Leipzig, 1910, vol. II, p. 720.<br />

Dr. N. R. A. Vroom, De Schilders van Het Monochrome<br />

Banketje, Amsterdam, 1945, pp. 160 -165 and ill. 141,<br />

142, 143, 144.<br />

Exhibitions:<br />

Art et Tabac, Menton, February - April 1965.<br />

€ 40.000 - € 60.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Provenienz:<br />

Heim-Tableaux de maitres anciens, Paris.<br />

Literatur:<br />

Dr. A. Wurzbach, Niederländisches Künstler Lexikon,<br />

Leipzig 1910, Bd. II, S. 720.<br />

Dr. Nicolaas Rudolph Alexander Vroom, De Schilders<br />

van Het Monochrome Banketje, Amsterdam 1945,<br />

S. 160-165 und Abb. 141, 142, 143, 144.<br />

Ausstellungen:<br />

„Art et Tabac“, Menton, Februar-April 1965.<br />

(1181514) (13)<br />

tions.com<br />

162 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

163


1121<br />

Pseudo-Stringa<br />

In der Wissenschaft noch nicht näher eruierter Maler,<br />

der bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts gewirkt hat und<br />

dessen Name auf Francesco Stringa (1635 – 1709)<br />

zurückgeführt wird. Der einheitliche Stil mehrerer bekannt<br />

gewordener Gemälde verweist nun auf den hier<br />

genannten Maler.<br />

STILLLEBEN MIT FRÜCHTEN UND BLUMEN<br />

AUF EINEM MARMORSOCKEL MIT GROSSER<br />

ARCHITEKTURVOLUTE<br />

Öl auf Leinwand.<br />

74 x 113 cm.<br />

Dem Gemälde ist ein ausführlicher publizierter Artikel<br />

von Alberto Crispo beigegeben, mit Bildvergleichen<br />

mit weiteren Werken des Künstlers, die sich zum Teil<br />

in Privatsammlungen befinden. Das Gemälde in auffallend<br />

wohltuender, heller Farbigkeit gehalten, wobei<br />

sämtliche Gegenstände zusätzlich von links oben beleuchtet<br />

erscheinen. Im Zentrum der Darstellung ein<br />

Weidenkorb, gefüllt mit Äpfeln und Birnen, links seitlich<br />

davor ein Spargelbündel sowie rechts eine aufgeschnittene<br />

Wassermelone. Am linken Bildrand Gebäck,<br />

rechts eine Marmorstufenerhöhung mit darauf liegender,<br />

dunkler Traube neben einem geöffneten Flaschen<br />

koffer. Die Farbpalette der Früchte und weiteren<br />

Gegenstände wird noch einmal in einem üppigen Blumenstrauß<br />

in heller Porzellanvase zusammengefasst,<br />

in dem sich hier blaue und rötliche Anemonen, hellrote<br />

Rosenblüten, neben zart roafarbenen Nelken, gefiederten<br />

Tulpen und Rittersporn zusammenfinden.<br />

Ein besonderes dominierendes Element im Bild ist<br />

die schön geschwungene Steinvolute, die in ihrer geknickten<br />

Kurvung – zusammen mit dem Stilllebenarrangement<br />

– den Zeitstil des Rokoko überzeugend<br />

wiedergibt.<br />

Pseudo-Stringa,<br />

Research has not yet clearly identified this painter<br />

who was active until the mid-18th century and whose<br />

name has been associated with Francesco Stringa<br />

(1635 – 1709).<br />

STILL LIFE WITH FRUIT AND FLOWERS ON<br />

MARBLE BASE WITH LARGE ARCHITECTURAL<br />

VOLUTE<br />

Oil on canvas.<br />

74 x 113 cm.<br />

A detailed, published article by Alberto Crispo des cribes<br />

the painting and makes comparisons with other works<br />

by the artist, some of which are held in private collections.<br />

A copy of the article is enclosed.<br />

Literature:<br />

Dr. Renato Roli, La natura morta Italiana, exhibition<br />

catalogue, Milan 1964, p. 125, ill. 138f.<br />

G. Bocchi, U. Bocchi, Naturaliter. Nuovi contributi alla<br />

natura morta in Italia settentrionale e Toscana fra XVII<br />

e XVIII secolo, Casalmaggiore 1998.<br />

S. Marinelli, L. Dorigny: 1654-1742. Un pittore della<br />

corte francese a Verona, exhibition catalogue, Verona<br />

and Venice 2003, p. 120f.<br />

Further bibliographical references listed in enclosed<br />

article.<br />

€ 20.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Literatur:<br />

Dr. Renato Roli, La natura morta Italiana, Ausstellungskatalog,<br />

Mailand 1964, S. 125, Abbildung 138f.<br />

Gianluca Bocchi, Ulisse Bocchi, Naturaliter. Nuovi<br />

contributi alla natura morta in Italia settentrionale e<br />

Toscana fra XVII e XVIII secolo, Casalmaggiore 1998.<br />

Sergio Marinelli, Louis Dorigny: 1654 – 1742. Un<br />

pittore della corte francese a Verona, Ausstellungskatalog,<br />

Verona und Venedig 2003, S. 120f.<br />

Weitere Literaturangaben in beigegebenem Artikel.<br />

(1181716)<br />

1122<br />

entfällt<br />

tions.com<br />

164 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

165


1123<br />

Frans van Mieris d. Ä.,<br />

1635 – 1681, Nachfolge des<br />

DAME BEI DER TOILETTE<br />

Öl auf Holz.<br />

30,5 x 24,5 cm.<br />

In einem Interieur stehend eine elegante Dame in weißer<br />

glänzender Bluse und dunklem faltenreichen Rock<br />

und weißer Perlenkette um den Hals, sich in einem an<br />

der Wand hängenden Spiegel begutachtend. Sie steht<br />

an einem mit wertvollem Stoff gedeckten Tisch, daneben<br />

ein grüner Stuhl, über den sie ihre rote pelzverbrämte<br />

Jacke gelegt hat. Ihr zur Seite steht eine farbige<br />

Dienerin, die ihr ein Schmuckkästchen reicht. Im<br />

Hintergrund rechts ist ein Durchgang, der zu einem<br />

weiteren Zimmer führt, in dem ein Mann in einem<br />

Buch lesend sitzt. Malerei bei der das feine Gesicht<br />

und das helle Inkarnat der Dame sowie ihre weiße<br />

Bluse gegenüber dem sonst dunklen Hintergrund besonders<br />

gut zur Geltung kommen. (1181226) (18)<br />

€ 5.000 - € 7.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1124<br />

Niederländischer Meister des 17. Jahrhunderts<br />

STILLLEBEN MIT AUSTERN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

64,5 x 57 cm.<br />

Auf einer hölzernen Tischplatte, die auf der rechten<br />

Seite mit einem dünnen Tuch bedeckt ist, vor dunklem<br />

Hintergrund, die teilweise geöffneten Austern, die aus<br />

einem auf dem Tisch liegenden Holzbottich stammen.<br />

In der Mitte eine mit Bast umwickelte Weinflasche,<br />

daneben ein mit Wein gefülltes Glas. Auf der linken<br />

Seite ein schöner blau-weißer Fayenceteller auf dem<br />

ein helles Stück Brot liegt. Ein dunkler Messerknauf<br />

und ein leuchtend roter Krebs ergänzen diese harmonische<br />

Stilllebenkomposition. (1181223) (18)<br />

Dutch School, 17th century<br />

STILL LIFE WITH OYSTERS<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

64.5 x 57 cm.<br />

€ 10.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

tions.com<br />

166 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1125<br />

Nicolaas Marten Fierlants,<br />

um 1622 Den Bosch – 1694 Antwerpen<br />

VENUS IN DER SCHMIEDE DES VULKAN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

104 x 123 cm.<br />

Rechts unten signiert und datiert 1660.<br />

In ebonisiertem passendem Profilrahmen des 20.<br />

Jahrhunderts.<br />

In einem für diesen Künstler typischen Format wird<br />

vor einem Gebäudeprospekt Vulcanus an einem Amboß<br />

dargestellt. Komplementär zu diesem hell strahlenden<br />

Moment stellt Fierlants die Figur der Venus entgegen,<br />

welche nicht nur durch ihr helles Inkarnat und<br />

das weiße sie kleidende Tuch heraussticht, sondern<br />

auch durch einen Rundbogen überfangen wird und<br />

dadurch an Bedeutung gewinnt. Minimal rest.<br />

Nicolaas Marten Fierlants,<br />

1622 Den Bosch – 1694 Antwerp<br />

VENUS AT THE FORGE OF VULCAN<br />

Oil on canvas.<br />

104 x 123 cm.<br />

Signed and dated 1660 lower right. In matching<br />

ebonised 20th century frame with moulding.<br />

With minimal restorations.<br />

Provenance:<br />

– L. Moorthammers, Brussels (recorded there in 1961)<br />

– Private collection, Belgium<br />

€ 25.000 - € 35.000 INFO | BID<br />

Sistrix<br />

Provenienz:<br />

– L. Moorthammers, Brüssel (dort 1961 nachgewiesen)<br />

– Privatsammlung Belgien (1180131) (7) (13)<br />

tions.com<br />

168 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1126<br />

Flämischer Meister um 1600<br />

ALLEGORIE AUF DEN SIEG DER KATHOLISCHEN<br />

KIRCHE ÜBER DAS BÖSE<br />

Öl auf Holz. Parkettiert.<br />

126 x 96 cm.<br />

Darstellung einer allegorischen weiblichen Figur mit<br />

einem Harnisch, welcher zwischen den Brüsten ein<br />

Kruzifix zeigt, das von einem Cherubium getragen<br />

wird. Die weibliche Person durch ein Schwert und einen<br />

Schild bewaffnet, welcher in plastischer Arbeit<br />

(hier in Grisaille wiedergegeben), den auferstandenen<br />

Christus anzeigt. Ein Putto, der auf einem ihrer Beine<br />

Platz genommen hat, die Fama der katholischen Kirche<br />

in die Welt posaunend. Die Figur die Füße auf eine<br />

Steinplatte stützend, unter welcher eine Drachenfigur,<br />

für den Teufel stehend, zerdrückt wird. Die untere<br />

rechte Bildecke mit einem gehörnten Bogenschützen,<br />

welcher mit dem Unterkörper in der Unterwelt zu stecken<br />

scheint. Rechts über der allegorischen Figur die<br />

Christusfigur, die an ihren Stigmata zu erkennen ist,<br />

mit einer Krone. Mit einer ebensolchen Krone bekrönt<br />

er die Kirche bzw. die allegorische Figur derselben,<br />

sodass sie als direkter Nachfolger Christi dargestellt<br />

wird. Alters- und Gebrauchssp., Bildfläche uneben.<br />

Rest. (1182096) (13)<br />

Flemish School, ca. 1600<br />

ALLEGORY OF THE TRIUMPH OF THE CATHOLIC<br />

CHURCH OVER EVIL<br />

Oil on panel. Parquetted.<br />

126 x 96 cm.<br />

Signs of ageing and wear, uneven paint surface.<br />

Restored.<br />

Sistrix<br />

€ 60.000 - € 70.000 INFO | BID<br />

tions.com<br />

170 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


tions.com<br />

1127<br />

Anthony van Dyck,<br />

1599 Antwerpen – 1641 London, Umkreis<br />

BILDNIS DES GASTON DE BOURBON, HERZOG<br />

VON ORLÉANS (1608-1660) JÜNGERER BRUDER<br />

KÖNIG LUDWIG DES XIII VON FRANKREICH<br />

Öl auf Eichenholz.<br />

38 x 31 cm.<br />

Verso altes rotes Lacksiegel mit Monogram „P“.<br />

Zuschreibung durch Expertise von Didier Bourdar<br />

vom 10. Oktober 2003.<br />

Halbbildnis nach rechts wiedergegeben, im Harnisch<br />

darüber Schärpe und Spitzenkragen. Blick ist auf den<br />

Betrachter gerichtet. Gesicht gerahmt von braunem<br />

Lockenhaar. Bildnis aus der Zeit als der Dargestellte<br />

bereits das typische Lippenbärtchen trug. Das Gemälde,<br />

in hoher Qualität ausgeführt, steht in enger malerischer<br />

Beziehung zu dem Portrait von Van Dyck von 1634.<br />

(11506026) (11)<br />

Anthony van Dyck,<br />

1599 Antwerp – 1641 London, circle of<br />

PORTRAIT OF GASTON DE BOURBON,<br />

DUKE OF ORLÉANS (1608 – 1660), YOUNGER<br />

BROTHER OF KING LOUIS XIII OF FRANCE<br />

Oil on oak panel.<br />

38 x 31 cm.<br />

Verso old, red lacquer seal with monogram “P”.<br />

Unframed.<br />

Attribution by expert’s report by Didier Bodart dated<br />

10 October 2003.<br />

The painting is executed in high quality and the painting<br />

style is close to the portrait by van Dyck dated 1634.<br />

€ 5.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1128<br />

Sebastian Vrancx,<br />

1573 Antwerpen – 1647, zug.<br />

Der Maler, der auch als Begründer des flämischen Militärgenres<br />

gilt, war laut dem Biografen Carel van Mander<br />

d. Ä. (1548 – 1606) ein Schüler des Adam van Noort<br />

(1562 – 1641). Er begab sich, wie die meisten seiner<br />

Kollegen, 1597 nach Italien, was in der Folge Einfluss auf<br />

die Darstellung antiker Ruinen und römischer Bauwerke<br />

nahm. 1600 wurde er Mitglied der Antwerpener Lukasgilde,<br />

wo er mit seinen Zeitgenossen wie Jan Brueghel<br />

d. Ä. (1568 – 1625), Frans Francken d. J. (1581 – 1642)<br />

oder auch Hendrik van Balen d. Ä. (1575 – 1632) befreundet<br />

war. So weist sein Werk auch manche Gemeinsamkeiten<br />

mit denen dieser Künstler auf.<br />

BERITTENE RÄUBERBANDE VERSAMMELT IN<br />

EINER WALDLICHTUNG<br />

Öl auf Holz.<br />

61,5 x 46,5 cm.<br />

Die hohe Bildqualität steht ganz im Rang der Werke<br />

des Malers Sebastian Vrancx. Das Thema hat der Maler<br />

auch in einer weiteren Fassung aufgegriffen, etwa in<br />

einem breitformatigen Bild, in dem der Schimmelreiter<br />

ebenso im Zentrum der Darstellung dominiert. Die<br />

Komposition geht auf den Prototypen der Darstellung<br />

zurück, der sich im Museum Stockholm befindet und<br />

dort auf 1617 datiert ist. So lässt sich das vorliegende<br />

Gemälde etwa in die Zeit um 1625 einordnen. Gezeigt<br />

ist hier nicht – wie öfter vermutet – eine Soldatengruppe,<br />

sondern vielmehr ein zusammengewürfelter Haufen<br />

von Räubern, zum Teil zu Pferde, zum Teil in Landsknechttracht<br />

oder, wie bei dem Reiter im Zentrum, in<br />

Eisenrüstung, wohl von verschiedenen Soldaten, Heeren<br />

und Formationen dissertiert. Der zum Teil bewusst<br />

dümmlich-brutale Gesichtsausdruck der meisten Gestalten<br />

im Bild bestätigt die Vermutung. Auch dass der<br />

Schimmel, auf dem sich die Hauptfigur so fürstlich im<br />

Sattel zeigt, soeben sein Wasser lässt, als ironische<br />

Anspielung. Dieser Reiter weist mit seinem Zeigefinger<br />

auf den Weg rechts im Bild, der aus dem Wald<br />

heraus nach hinten führt, wo sich bereits ein ahnungsloses<br />

Fuhrwerk nähert, auf das es die Straßenräuber<br />

abgesehen haben. Das Gemälde entstand mitten in<br />

den Wirren des Dreißigjährigen Krieges und ist auch<br />

daher ein wertvolles Zeitdokument der unruhigen Verhältnisse<br />

dieser Jahrzehnte. Malerisch hervorragend<br />

ausgeführt, sind die Gestalten im Vordergrund, leicht<br />

im Schatten wiedergegeben, während der landschaftliche<br />

Ausblick zwischen den Bäumen in hellem Licht<br />

steht. (1182025) (11)<br />

Sebastian Vrancx,<br />

1573 Antwerp – 1647, attributed<br />

BAND OF ROBBERS ON HORSEBACK<br />

IN A CLEARING<br />

Oil on panel.<br />

61.5 x 46.5 cm.<br />

The high quality of the painting is in accordance with<br />

works by Sebastian Vrancx. He painted this subject<br />

several times, for example in the wide format painting<br />

in which the rider on the white horse also dominates<br />

the centre of the image. The composition traces back<br />

to a painting held at the Stockholm Museum, dated<br />

1617. The painting on offer for sale in this lot can therefore<br />

be dated ca. 1625.<br />

€ 18.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

172 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1129<br />

Antonio Carracci,<br />

1583 Venedig – 1618 Rom<br />

DIE SINTFLUT<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

155,5 x 233,5 cm.<br />

In schmaler profilierter Goldleiste.<br />

Manieristische Darstellung der Körper, die sich aus den<br />

Fluten an Land zu retten suchen, sich teils an Tiere, teils<br />

an Bäume klammern, teils sich an ein gerade gekentertes<br />

Boot zu retten suchen. Eine hell erleuchtete Figur<br />

auf der rechten oberen Seite die Hände gen Gott und<br />

den Himmel streckend. Das Gemälde kompositionell<br />

weitere Versionen wiederaufnehmend, wie die in der<br />

Bayerischen Staatsgemäldesammlungen und der Gemäldegalerie<br />

Berlin, welche sich untereinander kaum<br />

unterscheiden. Dieses kraftvolle und intensive, im kontrastierenden<br />

Licht dargestellte Gemälde, entstand in<br />

den letzten zwei oder drei Lebensjahren des Antonio<br />

Carracci. Minimal rest.<br />

Antonio Carracci,<br />

1583 Venice – 1618 Rome<br />

THE FLOOD<br />

Oil on canvas.Relined.<br />

155.5 x 233.5 cm.<br />

Literature:<br />

Comp.: Visions de Déluge. De la renaissance au XIXe<br />

siècle, Lausanne 2007.<br />

A. Carracci, Brescia 2007, p. 130 ill.<br />

Sistrix<br />

€ 90.000 - € 110.000 INFO | BID<br />

Literatur:<br />

Vgl.: Visions du Déluge. De la Renaissance au XIXe<br />

siècle. Lausanne 2007. Mit dort abgebildeter seitenverkehrter<br />

Komposition. Das Gemälde wird dort auf<br />

ca. 1617/18 datiert.<br />

Antonio Carracci, Brescia 2017. Die Vergleichsbeispiele<br />

in Berlin und München, abgebildet auf S. 130.<br />

Des Weiteren eine Version aus einer Privatsammlung<br />

(evtl. das vorliegende Gemälde), ebenfalls dort abgebildet.<br />

(1181782) (13)<br />

tions.com<br />

174 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1130<br />

Römischer Meister,<br />

erste Hälfte 17. Jahrhundert<br />

JESUS BRICHT DAS BROT<br />

Öl auf Leinwand. Verstärkt und doubliert.<br />

149 x 150 cm.<br />

In profiliertem geschnitzten und teilweise vergoldeten<br />

Rahmen.<br />

Wunderbare, in die Tiefe reichende Komposition mit<br />

einem Knaben, ein Weinglas in hohem Bogen füllend,<br />

als Repoussoirfigur und die leicht nach links neben der<br />

Mitte verrückte, hell erleuchtete Figur des Jesus, der<br />

in seinen Händen das gebrochene Brot hält. Die Darstellung<br />

ähnelt etwa der Darstellung des Zinsgroschen<br />

des gleichen Malers im Nationalmuseum Stockholm<br />

(Fondazione Zeri 61002), welche ein ähnliches Kind<br />

ebenfalls unten links in der Ecke darstellt. Ähnliche,<br />

nahezu quadratische Formate sind ebenfalls im Werk<br />

Strozzis zu finden (z.B. Fondazione Zeri 60479 oder<br />

auch die Jakobsdarstellung im Museo Nazionale di San<br />

Matteo, Pisa, welche nicht nur im Format, sondern<br />

auch in der Darstellung des greisen Mannes mit dem<br />

vorliegenden Gemälde übereinstimmt). Besonders auffallende<br />

Ähnlichkeit sowohl in der Komposition des hell<br />

erleuchteten Jesus zwischen den anderen Personen<br />

und des links unten dargestellten Kindes, findet sich<br />

in einer Darstellung des Zinsgroschen von ca. 1630 des<br />

Bernardo Strozzi. Rest. (11817618) (13)<br />

Roman painter,<br />

first half of the 17th century<br />

JESUS BREAKING BREAD<br />

Oil on canvas. Reinforced and relined.<br />

149 x 150 cm.<br />

In carved and parcel-gilt profiled frame.<br />

The depiction is similar to The Tribute Money by the<br />

same artist held at the National Museum in Stockholm<br />

(Fondazione Zeri no. 61002). The obvious similarities<br />

between the composition and the brightly illuminated<br />

figure of Christ amongst the other figures as<br />

well as the child depicted on the left can also be<br />

found in the painting The Tribute Money dated ca.<br />

1630 by Bernardo Strozzi. Restored.<br />

€ 75.000 - € 95.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1131<br />

entfällt<br />

tions.com<br />

176 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

177


1132<br />

Italienischer Maler des 17./ 18. Jahrhunderts<br />

CARITAS ROMANA<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

135,5 x 182 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Erotische Darstellung der „Caritas Romana“, die das<br />

Stillen eines Erwachsenen bezeichnet. Im Mittelpunkt<br />

in einem Gebäude eine sitzende junge Frau mit heruntergelassener,<br />

weisser Bluse und einem roten Überwurf,<br />

an deren linker Brust ein alter bärtiger Mann<br />

gestillt wird. Sie werden auf der rechten Bildseite dabei<br />

von einem anderen Mann durch eine Maueröffnung<br />

beobachtet. Für die Zeit beliebtes Motiv in überwiegend<br />

beiger und brauner Farbgebung.<br />

Die dargestellte Geschichte geht auf den römischen<br />

Autor Valerius Maximus (14 AD – 37 AD) zurück. Sie<br />

wurde um 1362 von Giovanni Boccaccio (1313 – 1375)<br />

wieder erzählt. (1182095) (18)<br />

Literatur:<br />

Vgl. Rubens e la pittura fiamminga del ’600, Cagliari<br />

1990, Nr. 37, S. 147.<br />

Italian School, 17th/18th century<br />

CARITA ROMANA<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

135.5 x 182 cm.<br />

Literature:<br />

Comp.: Rubens e la pittura fiamminga del ’600,<br />

Cagliari 1990, no. 37, p. 147.<br />

Sistrix<br />

€ 50.000 - € 60.000 INFO | BID<br />

tions.com<br />

178 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

179


1133<br />

Enrico Albricci,<br />

1714 – 1775<br />

LANDSCHAFT MIT ZWERGEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

118 x 188 cm.<br />

In profiliertem, teilweise vergoldeten, ornamental<br />

verziertem Rahmen.<br />

Anbei eine Expertise von Mina Gregori in Kopie.<br />

Darstellung von Nani, wie sie für diesen Künstler<br />

typisch, und in mehrfacher Form überliefert sind, so<br />

etwa in der Collezione Bagatti Valsecchi in Varedo<br />

(Fondazione Zeri für 73527) und zwei Objekte in der<br />

Galleria Menaguale in Verona (Fondazione Zeri für<br />

73528 und 73529). Das hier angebotene Gemälde in<br />

besonders großer Form. Eine große Quantität von<br />

Zwergen in einer Art karnevalistischen Zeremonie,<br />

welche in einer mit Ruinenarchitektur-Capriccio versehener<br />

Landschaft dargestellt sind. Rest.<br />

(1181872) (5) (13)<br />

Enrico Albricci,<br />

1714 – 1775<br />

LANDSCAPE WITH DWARFS<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

118 x 188 cm.<br />

In profiled, parcel-gilt frame with ornamental décor.<br />

A copy of the expert’s report by Mina Gregori is enclosed.<br />

A typical depiction of dwarfs by Albricci and<br />

recorded in multiple versions, such as a painting held<br />

at Collezione Bagatti Valsecchi in Varedo (Fondazione<br />

Zeri, no. 73527) and two depictions held at the Galleria<br />

Menaguale in Verona (Fondazione Zeri no. 73528<br />

and no. 73529). The painting on offer for sale in this lot<br />

is particularly large.<br />

€ 20.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1134<br />

Giovanni Bernardo Carbone,<br />

1616 – 1683, zug.<br />

BILDNIS EINER EDLEN DAME MIT ZWEI KINDERN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

207 x 165 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Gutachten von Prof. Mina Gregori aus Florenz, welches<br />

das Gemälde dem bekannten Portraitisten aus Genua<br />

Giovanni Bernardo Carbone zuordnet.<br />

Im Mittelpunkt des Gemäldes das Ganzkörperportrait<br />

einer edlen Dame mit einem schwarzen Obergewand<br />

und einem roten edlen, seidig glänzenden Rock. Im<br />

Bereich des Dekolletés ist das schwarze Oberteil mit<br />

weißer Spitze verziert, die Ärmel sind leicht nach oben<br />

gerafft und mit rötlichen Schleifen mehrfach gebunden.<br />

Um den Hals eine wertvolle Perlenkette. An ihrer<br />

rechten, nach unten gerichteten Hand hält sie einen<br />

kleinen Knaben fest, der in ein gold glänzendes, edles<br />

Gewand gekleidet ist und, ebenso wie seine Mutter,<br />

aus dem Bild direkt herausschaut. Auf der rechten Seite<br />

des Bildes die kleine Tochter in einem edlen, silber<br />

glänzenden Atlaskleid, teilweise mit roten Schleifen.<br />

Im Hintergrund eine große Säule und ein nach oben<br />

geraffter roter Vorhang, rechts wird der Blick freigegeben<br />

in die Natur mit bewölktem Himmel. Portraitmalerei<br />

mit besonderer Herausstellung der prachtvollen<br />

Kleidung der dargestellten Personen. Vereinzelt leichter<br />

Farbabrieb. (1181721) (18)<br />

€ 30.000 - € 50.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

tions.com<br />

180 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1135<br />

Italienischer Meister des 17. Jahrhunderts<br />

CARITAS ROMANA<br />

Öl auf Leinwand.<br />

118 x 149 cm.<br />

Die dargestellte Geschichte geht auf den römischen<br />

Autor Valerius Maximus (14 AD-37 AD) zurück. Sie wurde<br />

ungefähr im Jahre 1362 von Giovanni Boccaccio<br />

(1313 – 1375) wieder erzählt. Nach ihm entstanden mehrere<br />

hundert Gemälde, Zeichnungen und Skulpturen,<br />

die das Thema erneut aufgriffen. Erzählt wird die erotische<br />

Geschichte einer jungen Frau, die einem älteren<br />

Mann die Brust gibt. Auf dem Gemälde in einem<br />

einfachen Interieur mit einem Fenster rechts oben,<br />

sieht man im Mittelpunkt die junge Frau mit braunen<br />

Haaren und wallenden weiten rot-braunen edlen Gewändern.<br />

Vor ihr kniet ein alter Mann mit Vollbart, im<br />

Profil nach links, der seine Hände überkreuzt auf ihren<br />

Schoß gelegt hat und dem sie mit ihrer rechten<br />

Hand die Brust zum Stillen reicht. Besonders auffallend<br />

ihr weißes Inkarnat und ihr fast weißes Gesicht.<br />

Ihre glänzenden, wohl tränenerfüllten Augen hat sie<br />

seitlich nach oben gerichtet. Beliebtes erotisches Thema.<br />

Verso Unterlegungen. Leichte Rahmenschäden.<br />

(11805814) (130800) (18)<br />

€ 13.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1136<br />

Vincent Sellaer,<br />

Südniederländischer Maler zwischen 1538 und 1544<br />

in Mechelen tätig, zug.<br />

SUSANNA UND DIE BEIDEN ALTEN<br />

Öl auf Holz. Parkettiert.<br />

105 x 84 cm.<br />

Das Thema des Alten Testaments ist hier in unüblicher<br />

Weise als auffallend ruhige Szene wiedergegeben,<br />

sodass nicht die körperlich drängende Gewalt der<br />

beiden Alten, sondern vielmehr das Nachdenken der<br />

Susanna nach der Überredung des Alten rechts im<br />

Bild Thema geworden ist. Wie immer, so ist auch hier<br />

das biblische Thema Anlass und Vorwand, den weiblichen<br />

Akt ins Bild zu bringen. Die schön dargestellte<br />

schlanke Frauenfigur, hier nur dürftig bekleidet, eine<br />

Brust zwischen den gelben Tüchern freigelassen, entspricht<br />

dem eleganten manieristischen Geschmack der<br />

Zeit, auch was die weichen Konturen, das Sfumato,<br />

das hier ausschließlich der weiblichen Figur zukommt,<br />

betrifft. Der Oberkörper der Susanna nahezu diagonal<br />

ins Bild gesetzt, im Gegensatz zu den beiden nahezu<br />

senkrecht wiedergegebenen Männergestalten im Hinter<br />

grund. Der rechte bärtige Alte blickt auf die junge<br />

Schönheit herab mit hochgehaltener Hand, was sein<br />

Überreden andeuten soll. Einzig die linke Männerfigur<br />

nimmt Blickkontakt zum Betrachter auf. In eleganten<br />

Grautönen sind die übrigen Bildinhalte gezeigt, hier<br />

überwiegend die Steinreliefs am Brunnen in antiken<br />

Formen sowie eine links oben stehende Gewandfigur,<br />

Allegorie der Pomona. Farblich hier die Trias Rot, Gelb<br />

und Weiß als überwiegende Kontraste ins Bild gesetzt.<br />

(1180961)<br />

€ 60.000 - € 120.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

tions.com<br />

182 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1137<br />

Jan Brueghel d. J.,<br />

1601 Antwerpen – 1678, Nachfolge<br />

KONZERT IM WALDE<br />

Öl auf Holz.<br />

18,5 x 24,5 cm.<br />

Mit besonderm Dank an Dr. Klaus Ertz für seine<br />

Hinweise.<br />

Am Ufer eines Flusses vor einer ausladenden Weide<br />

haben sich zahlreiche einheimische und exotische Tiere<br />

zu einem Konzert versammelt. Das Notenbuch dafür<br />

ist an den breiten Stamm des Baumes angelehnt. Zu<br />

den Tieren gehören ein Strauß, eine große Eule, Kraniche,<br />

Fasane, Reiher, Kauze, Raben, Schwäne, mehrere<br />

Papageien und Enten. Malerische und humorvolle erzählerische<br />

Darstellung mit einer Vielfalt an Vogel arten.<br />

Literatur:<br />

Der Vergleich zu dem Original von Jan Brueghel d.Ä.<br />

in: Ertz/Nitze-Ertz 2008-10, Band III, Kat. 534a/1 und<br />

534/4.<br />

Anmerkung:<br />

Das Gemälde wurde 2003 auf einer Auktion in Frankreich<br />

als Werk des Ferdinand van Kessel für 46.000,-<br />

Euro verkauft. (1160352) (5) (18)<br />

Jan Brueghel the Elder,<br />

1568 – 1625, follower of<br />

CONCERT IN THE FOREST<br />

Oil on panel.<br />

18.5 x 24.5 cm.<br />

With special thanks to Dr Klaus Ertz for his references.<br />

Numerous local and exotic animals have gathered on<br />

the banks of a river on a sweeping field.<br />

Literature:<br />

The comparison to the original painting by Jan Brueghel<br />

the Elder in: Ertz/Nitze-Ertz 2008-10, III, cat. 534a/1<br />

and 534/4.<br />

Note:<br />

The painting was sold at auction in France in 2003<br />

for 46,000.00 EUR, there described as a work by<br />

Ferdinand van Kessel.<br />

€ 6.000 - € 9.000 INFO | BID<br />

Sistrix<br />

tions.com<br />

184 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1138<br />

Jan Soens,<br />

um 1547 ´s-Hertogenbosch – um 1611 Parma, zug.<br />

FLUCHT NACH ÄGYPTEN<br />

Öl auf Kupfer.<br />

25 x 19,5 cm.<br />

In aufwendig geschnitztem vergoldeten Rahmen.<br />

Deutlich trennt sich hier, wie in vielen weiteren Gemälden<br />

des Meisters, der erzählerische Vordergrund von<br />

einer traumhaft vorgestellten Landschaft. Gezeigt ist<br />

Maria auf einem Esel nach links reitend, die mit beiden<br />

Armen das gewickelte Jesuskind hält, links schreitet<br />

Josef voraus, einen Wanderstab geschultert, in halblangem<br />

rotem Kleid mit Umhang und breitrandigem<br />

Reisehut. Er hat den Kopf zurückgewandt und blickt<br />

auf Maria mit dem Kind. Die Beleuchtung von links<br />

lässt die Figuren vom zunächst dunkleren Hintergrund<br />

abheben, ein steiler bewachsener Felsen zieht links<br />

im Hintergrund hoch. Rechts, weiter in der Ferne ein<br />

stufiges Felsgelände mit thronender Burganlage,<br />

schlaglichtartig beleuchtet. Der untere Bildrand belebt<br />

durch krautigen Pflanzenwuchs.<br />

Jan Soens, der zunächst in Antwerpen bei Jacob Boon<br />

und Gillis Mostaert (um 1534 – 1598) gelernt hat, begab<br />

sich um 1574 auf eine Italienreise, zunächst nach<br />

Rom, etwas später dann an den Hof der Farnese in<br />

Parma. Neben Gemälden religiösen Themeninhalts,<br />

finden sich im Werk des Malers auch mythologische<br />

Darstellungen, nahezu immer aber im Zusammenklang<br />

mit Landschaften, die, wie auch im vorliegenden<br />

Gemälde, visionär erscheinen. (1160351) (5) (11)<br />

€ 2.500 - € 4.500<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1139<br />

Niederländischer Maler des 17. Jahrhunderts<br />

(Abb. folgende Seite)<br />

GEMÄLDEPAAR PORTRAITS<br />

Öl auf Leinwand, auf Holz.<br />

116 x 91,5 cm.<br />

In profiliertem ebonisierten Holzrahmen.<br />

Jeweils als Hüftstücke in edler Seidenkleidung dargestellte<br />

Personen, die als Mann und Frau ein Ehepaar<br />

zeigen. Mit den jeweils zugehörigen Wappen ihrer<br />

Familie, welche bei dem Mann rechts, bei der Dame<br />

links in der oberen rechten Bildecke angeordnet sind<br />

und somit, bei direkter Nebeneinanderhängung,<br />

eben falls in konkretem Bezug zueinander stehen und<br />

als Allianzwappen zu verstehen sind. Äußerst feine<br />

Malerei, die einzelnen Partien der Haare und Stoffe<br />

sowie den Perlschmuck der Frau realistisch wiedergebend.<br />

Rückwärtig mit Kreide Auktionsvermerke (wohl<br />

England). Rest. (1181325) (11)<br />

Dutch School, 17th century<br />

A PAIR OF PORTRAITS<br />

Oil on canvas, laid on panel.<br />

116 x 91.5 cm.<br />

In profiled ebonized wooden frame.<br />

Chalk auction notes on the reverse (probably<br />

England). Restored.<br />

€ 15.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

185


tions.com<br />

186 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

187


1140<br />

Pieter Casteels,<br />

1684 – 1749, zug.<br />

BLUMENGESTECK<br />

Öl auf Leinwand.<br />

44 x 36 cm.<br />

Im ovalen, vergoldeten Rahmen.<br />

Großes, durchlichtet wiedergegebenes Blumengesteck<br />

in einer dreifüßigen Schale auf Marmorplatte.<br />

Das Blumengesteck ordnet sich in die hochovale Bildkomposition<br />

ein. Die geraden und gekrümmten Blütenstengel<br />

sowie die hellfarbig gemalten Blumen<br />

lassen gitterartige Durchblicke auf den hellolivfarbenen<br />

Hintergrund frei. Im Blütengesteck überwiegend<br />

Frühlingsblumen wie Anemonen, Tulpen, blaue Iris,<br />

Hyazinthen und Primeln. Einige Blüten auf der Steinplatte<br />

abgefallen. Die Gesteckschale in Form eines<br />

vergoldeten, flachen Korbes über drei Löwentatzen.<br />

Qualitätvolle Feinmalerei in eleganter Farbwirkung<br />

(11720713) (11)<br />

Pieter Casteels,<br />

1684 – 1749, attributed<br />

FLOWER ARRANGEMENT<br />

Oil on canvas.<br />

44 x 36 cm.<br />

Framed.<br />

High-quality fine painting with elegant colour effect.<br />

€ 2.000 - € 2.200<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1141<br />

Gaspar Peeter Verbruggen d.Ä.,<br />

1635 Antwerpen – 1681<br />

Ab 1677 Meister der Antwerpener Gilde, wirkte in Antwerpen<br />

in den Jahren 1706 – 1723 in Den Haag.<br />

BLUMENKRANZ VOR KARTUSCHE MIT MARIA<br />

UND DEM KINDE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

89 x 70 cm.<br />

Mittig unten signiert „GAS.P.VERBRVGGEN“.<br />

In profiliertem schwarzen Holzrahmen.<br />

Über einem profilierten Pfeiler mit risalitartigem Vorbau<br />

erhebt sich die plastisch anmutende, in grauem Camaieu<br />

gestaltete Scheinarchitektur einer symmetrisch<br />

aufgebauten Barock-Kartusche. Dieser ist eine Figurengruppe<br />

eingestellt, welche Maria mit dem Kinde<br />

darstellt und eventuell von Erasmus Quellinus (1607<br />

– 1678) stammt.<br />

Verbruggen war bekannt für seine Trompe l’œil-Gemälde,<br />

welche den Betrachter täuschen und ihn in<br />

verschie dene Wirklichkeitsebenen eintauchen lassen<br />

sollten. Nicht nur, dass eine Steinkartusche quasi aus<br />

dem nichts auftaucht und sich vom dunklen Grund<br />

abzeichnet. Auch die Blüten, welche die Kartusche umspielen<br />

und manchmal dem Betrachter entgegenstreben,<br />

leiten den Blick wirkungsvoll in die Tiefe, tragen<br />

zum dreidimensionalen Eindruck bei und stehen in ihrer<br />

Asymmetrie und Lebendigkeit in Kontrast zur steinernen,<br />

gleichmäßig herausgearbeiteten Kartusche.<br />

Besonders bei den Blumen wird die Meisterschaft<br />

Verbruggens deutlich, der es versteht, dem Betrachter<br />

durch Naturnähe, komplizierte optische Verkürzungen<br />

und verschachtelte Kompositionen Realität vorzugaukeln.<br />

Ausstellungen:<br />

Lust der Täuschung, Kunsthalle München, September<br />

2018 – Januar 2019, siehe Fotografie des Ausstellungsraumes.<br />

Provenienz:<br />

Münchener Privatbesitz. (1180376) (13)<br />

Gaspar Peeter Verbruggen the Elder,<br />

1635 Antwerp – 1681<br />

From 1677 master at the Antwerp painter’s guild.<br />

Active in Antwerp between 1706 – 1723 and in The<br />

Hague.<br />

CARTOUCHE WITH VIRGIN AND<br />

CHILD IN FLORAL WREATH<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

109 x 91 cm.<br />

Signed “GAS.P.VERBRVGGEN” at centre below.<br />

In black moulded wooden frame.<br />

Exhibitions:<br />

Lust der Täuschung, Kunsthalle Munich, September<br />

2018 – January 2019, see photograph of the exhibition<br />

space.<br />

€ 25.000 - € 50.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

© Kunsthalle München, Foto Michael Naumann, Tiefenpixel.<br />

tions.com<br />

Dieses Verbruggen-Gemälde war in der Ausstellung<br />

„Lust der Täuschung“, 17.08.2018 – 13.01.2019,<br />

Kunsthalle München ausgestellt, links über dem<br />

angedeuteten Kamin.<br />

188 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

189


1142<br />

Francesco Casanova,<br />

1727 London – 1802 Vorderbrühl, Wien<br />

REITERSCHLACHT VOR DER BEFESTIGUNG<br />

EINER STADT<br />

Öl auf Leinwand.<br />

75 x 124 cm.<br />

Die Zuschreibung an den genannten Künstler erfolgte<br />

durch eine Expertise von Professor Giancarlo Sestieri,<br />

Rom vom 23. Januar 2017 mit Verweis auf Literatur<br />

und Vergleichsbeispielen.<br />

Die mehrfigurige Szenerie steigert ihren Höhepunkt<br />

zum Zentrum der Darstellung hin: Ein Pistolenschütze<br />

auf einem aufbäumenden braunen Pferd feuert auf<br />

seinen Angreifer, der im Harnisch mit Hellebarde entgegentritt.<br />

Die beiden Hauptfiguren umgeben von<br />

weiteren Reitern, zwei gefallenen Pferden sowie<br />

mehreren gestürzten Soldaten. Die Dramatik ist auf<br />

das Pistolenfeuer konzentriert, dahinter hell aufscheinende<br />

Wolken hinter den aufblitzenden Funken der<br />

Pistole. Links Absenkung des Geländes mit zahlreichen<br />

weiteren Reitern vor den Mauern und einem<br />

Rundturm einer befestigten Stadt. Das Gemälde zeigt<br />

insgesamt hohe, dem Künstler und seinem Werk entsprechende<br />

Qualität.<br />

Literatur:<br />

Giancarlo Sestieri, De Luca (Hrsg.), I Pittori di Battaglie.<br />

Maestri Italiani e Stranieri del XVII e XVIII Secolo,<br />

Rom 1999, S. 262-273 mit Abbildungen Nr. 1, 4, 19,<br />

24 und 25. (1180694) (5) (16)<br />

Francesco Casanova,<br />

1732 London – 1802 Vorderbrühl, Vienna<br />

CAVALRY BATTLE OUTSIDE A TOWN FORTIFICATION<br />

Oil on canvas.<br />

75 x 124 cm.<br />

Attribution to Francesco Casanova by expert’s report<br />

by Professor Giancarlo Sestieri, Rome dated 23 January<br />

2017 with reference to literature and examples of<br />

comparison. Overall, the painting is of high quality as<br />

is typical for the artist's oeuvre.<br />

Literature:<br />

G. Sestieri, De Luca (ed.), I Pittori di Battaglie. Maestri<br />

Italiani e Stranieri del XVII e XVIII Secolo, Rome 1999,<br />

p. 262-273 with ill. no. 1, 4, 19, 24 and 25.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1143<br />

Guillaume Courtois,<br />

1628 Saint-Hyppolite – 1679 Rom, zug.<br />

DAS DAMASKUSERLEBNIS<br />

Öl auf Leinwand. Altdoubliert.<br />

75 x 70 cm.<br />

Rückwärtige Auktions- und Sammlungsnummern.<br />

In aufwändig geschnitztem und vergoldetem<br />

Originalrahmen der Zeit.<br />

Auf dem Weg nach Damaskus soll Paulus der auferstandene<br />

Jesus Christus erschienen sein, weswegen<br />

er vom Verfolger der Urchristen zum Apostel der<br />

Völker berufen worden war. Eine weite, tiefer liegende<br />

Landschaft hinterfängt das frühchristliche Geschehen<br />

und wird von rechts von einem ausladendem Baum<br />

begrenzt, welcher mit dem durch die Christusfigur in<br />

den Wolken hell erleuchteten Himmel kontrastiert.<br />

Die vom Pferd stürzende Figur des Paulus ist ebenfalls<br />

sinnbildlich erleuchtet und steht in seiner Starre<br />

dem entsetzten Durcheinander gegenüber, in welches<br />

sein Gefolge verfallen ist. Das Gemälde zeigt kompositionelle<br />

Ähnlichkeiten etwa zur Flucht nach Ägypten<br />

im Yale University Art Museum. Wenige Retuschen,<br />

unten links und mittig kleiner Riss restauriert. Rahmen<br />

minimal besch. (11720720) (13)<br />

Guillaume Courtois,<br />

1628 Saint-Hyppolite – 1679 Rome, attributed<br />

THE DAMASCUS EXPERIENCE<br />

Oil on canvas. <strong>Old</strong> relining.<br />

75 x 70 cm.<br />

Auction and collection numbers on reverse. In elaborately<br />

carved and gilt original frame of the period. Few<br />

areas with retouching, lower left and at centre small<br />

restored tear. Frame with minimal damage.<br />

€ 20.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

tions.com<br />

190 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1144<br />

Anthonie Palamedes,<br />

1601 Delft – 1673 Amsterdam<br />

INTERIEUR MIT VORNEHMER GESELLSCHAFT<br />

Öl auf Holz.<br />

51 x 67 cm.<br />

In einem Wohnraum des 17. Jahrhunderts, mit einem<br />

Blumengemälde und einem großen Wandteppich an<br />

der beigen Rückwand, drei Paare an einem Tisch mit<br />

leuchtend roter Decke. Das erste Paar zeigt eine sitzende<br />

Dame im Mittelpunkt des Gemäldes in einem<br />

prachtvollen faltenreichen Kleid aus schwarzer Atlasseide<br />

mit großem Spitzenkragen und Spitze an den<br />

Ärmelenden; unter dem Kleid ein goldfarbig glänzendes<br />

Untergewand. Sie hält in ihren Händen ein aufgeschlagenes<br />

Buch und ist in ein Gespräch mit dem ihr<br />

schräg gegenüber auf einem Stuhl sitzenden Herr in<br />

beigem Gewand mit weißem Spitzenkragen und hellblauer<br />

Bauchbinde vertieft. Der Mann trägt zudem Stulpenstiefel<br />

und hält in seiner Linken einen breiten Hut<br />

mit hellblauer Feder. Vor ihm auf dem Tisch liegt ein<br />

ebenfalls aufgeschlagenes, schmales Büchlein. An<br />

dem Tisch sitzt ein weiteres Paar, das zusammen in<br />

ein Buch vertieft ist. Am rechten Bildrand eine elegante<br />

Frau in Rückenansicht im Gespräch mit einem<br />

Mann mit schwarzem Hut. Unterhalb von ihnen steht<br />

eine Laute. Auf der linken Bildseite ist gerade ein Herr<br />

dabei, sich aus einer Kanne ein Getränk in ein Glas zu<br />

gießen. Die Gesellschaft könnte sich hier zum gemeinsamen<br />

singen und musizieren getroffen haben,<br />

worauf das Musikinstrument und die eventuellen Noten-<br />

und Liederhefte hinweisen könnten. Qualitätvolle<br />

Malerei mit besonderer Herausarbeitung der Kleidung<br />

der einzelnen Figuren. (1181132) (18)<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

tions.com<br />

192 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1145<br />

Pierre Bolman,<br />

1668 Rom, zug.<br />

Der Maler gehörte zum Kreis der Bambocciani.<br />

ITALIENISCHE FLUSSLANDSCHAFT MIT HAFEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

78 x 104,5 cm.<br />

In Kopie Schreiben von 2007 von Prof. Giancarlo Sestieri,<br />

Rom, der das Gemälde als „Veduta del Tevere“<br />

(Ansicht des Tibers) bezeichnet und als wahrscheinlichen<br />

Künstler den Maler Pierre Bolman nennt.<br />

Einige Boote haben am Hafen einer italienischen Stadt<br />

mit Kirchengebäude angelegt, an deren Ufer reges<br />

Treiben herrscht: ein Segelboot wird gerade beladen,<br />

Weinfässer werden angeboten und davon getragen,<br />

einige Figuren sind am verhandeln, am linken Bildrand<br />

ist ein Feuer entzündet und ein Mann trinkt aus einem<br />

Krug. Auf der anderen Seite des Flusses am Ufer drei<br />

Rinder, sowie weitere Häuser und ein Campanile. Die<br />

dargestellten Figuren in vielfältiger Kleidung, von einfachen<br />

Leinenhosen mit roter Kappe oder Turban bis<br />

hin zur eleganten, geschlitzten Landsknechtkleidung<br />

mit breitem Hut und Federn. Überwiegend blaue und<br />

braune Farbgebung, bei der die weißen Segel sowie<br />

die roten und weißen Kleidungsstücke gekonnt Farbakzente<br />

setzen. (1172072) (18)<br />

Sistrix<br />

€ 15.000 - € 20.000 INFO | BID<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

193


1146<br />

Italo-flämischer Maler des 17. Jahrhunderts<br />

KONZERT UND FESTLICHKEIT IN<br />

EINEM HÖFISCHEN PARK<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

75 x 105 cm.<br />

Das Gemälde ist zunächst als allegorische Darstellung<br />

zu verstehen: Die Musik als Stifterin der Liebe. Demgemäß<br />

ist oberhalb des links nebeneinander sitzenden<br />

musizierenden Paares der schwebende Armorknabe<br />

gezeigt, der mit seinem Pfeil auf das Paar zielt. Seinen<br />

roten Flügeln entspricht die Kleidung des Lautenspielers,<br />

der sein Gesicht der Sängerin an seiner Seite zugewandt<br />

hält, während sie ein geöffnetes Liederbuch<br />

auf dem Schoß hält. Die beiden musizierenden Gestalten,<br />

höfisch gekleidet, sind der Gesellschaft zuzuordnen,<br />

die rechts im Bild in tiefer gelegener Parkebene<br />

gezeigt wird: Dort höfische Reiter mit Jagdfalken,<br />

Edeldamen und Herren beim Picknik auf der Parkwiese.<br />

Im Hintergrund eine Parkvilla mit Säulenstellungen und<br />

Giebel sowie italienischen Kaminen, durch Bosketten<br />

abgetrennt von einem Fahrweg mit Kutsche, Reitern<br />

und zahlreichem Fußvolk. Im Hintergrund ein dem<br />

Brenta Kanal ähnliches Gewässer mit Gondeln. Das<br />

Gemälde vermittelt insgesamt eine harmonische Anmutung,<br />

mit zahlreichen illustrativen Details wie blühenden<br />

Pflanzen sowie einer Rosenstrauchhecke im<br />

Hintergrund. (11808814) (11)<br />

€ 7.000 - € 8.000 INFO | BID<br />

Sistrix<br />

tions.com<br />

194 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1147<br />

David Vinckboons,<br />

1576 Mechelen – 1629 Amsterdam<br />

ALTER MANN, JUNGE FRAU UND GEFLÜGELTER<br />

ARMOR (ALLEGORIE AUF DIE LIEBE)<br />

Öl auf Leinwand, auf Platte, mit Leinwand hinterfüttert.<br />

119 x 149 cm.<br />

In ebonisiertem Kastenrahmen.<br />

In Kopie ein Gutachten von Dr. Klaus Ertz vom 11. Mai<br />

2017 beigegeben, der das Werk eindeutig David<br />

Vinck boons zuweist, indem er die Nähe zu verschiedenen<br />

anderen Gemälden dieses Künstlers aufzeigt,<br />

welche alle signiert bzw. signiert und datiert. Er verweist<br />

auf zwei weitere spätere Gemälde des Künstlers<br />

(von 1629 und 1630), welche das gleiche Thema<br />

zeigen.<br />

Dichte Waldlandschaft mit davor auf einer Lichtung<br />

sitzendem ungleichen Paar, bei welchem es sich um<br />

eine junge, wohlgekleidete Dame handelt, die soeben<br />

von einem alten Mann, der seine Krücken abgelegt<br />

hat, berührt wird. Seine Geldbörse wird von einem bebrillten<br />

Affen geplündert. Symbolträchtig schießt anstatt<br />

Armor ein Skelett einen Pfeil auf den alten Mann,<br />

während die Frau auf eine fast erloschene Kerze, die<br />

im Vordergrund steht, hinweist und somit den Vanitasgehalt<br />

des Gemäldes unterstreicht. Der Mittelgrund,<br />

ebenfalls in der Lichtung liegend, zeigt einen<br />

jungen Mann, welcher von Armor mit einem Pfeil getroffen<br />

wird und auf dessen Seite ein Hund liegt, der<br />

die Treue zwischen der Dame und dem jüngeren<br />

Mann andeuten mag und im klaren Gegensatz zu den<br />

monetären Absichten steht, welche sich hinter der<br />

Liebelei zwischen der Dame und dem älteren Herren<br />

verbergen.<br />

Literatur:<br />

Klaus Ertz, Christa Nitze-Ertz: David Vinckboons<br />

1576 – 1632, Monographie mit kritischem Katalog<br />

der Zeichnungen und Gemälde, Lingen 2016.<br />

(1180883) (13)<br />

David Vinckboons,<br />

1576 Mechelen – 1629 Amsterdam<br />

OLD MAN, YOUNG WOMAN AND WINGED CUPID<br />

(ALLEGORY OF LOVE)<br />

Oil on canvas, laid on panel, backed with canvas.<br />

119 x 149 cm.<br />

In ebonised box frame.<br />

A copy by the expert’s report by Dr. Klaus Ertz from<br />

11 May 2017 is enclosed. He clearly attributes to the<br />

work to David Vinckboons by describing its closeness<br />

to other paintings by the artist, which are signed and<br />

dated. He refers to two later paintings by the artist<br />

(from 1629 and 1630), showing the same subject.<br />

Literature:<br />

K. Ertz, Ch. Nitze-Ertz: David Vinckboons 1576. – 1632,<br />

Monographie mit kritischem Katalog der Zeichnungen<br />

und Gemälde, Lingen 2016.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

195


1148<br />

Paul Liégeois,<br />

tätig in Paris um 1650/70<br />

FRÜCHTESTILLLEBEN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

39 x 68 cm.<br />

Betont breitformatig, möglicherweise ehemals als<br />

Supraporte gedacht. Wiedergabe verschiedener Baumfrüchte<br />

wie Pfirsiche, Pflaumen und Zwetschgen auf<br />

einem, mit blauem leuchtenden Samttuch bedeckten<br />

Marmortisch, vor grau-grünlichem Hintergrund. Das<br />

Tischtuch mit feiner Brokatgoldborte besetzt, mit Seidenstoff<br />

unterfüttert, das durch das Zurückziehen der<br />

Decke sichtbar wird. Höchst elegante Farbgebung in<br />

brillianter Feinmalerei. (1180288) (11)<br />

Paul Liégeois,<br />

active Paris around 1650/70<br />

STILL LIFE WITH FRUITS<br />

Oil on canvas.<br />

39 x 68 cm.<br />

€ 10.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

tions.com<br />

196 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1149<br />

Godfried Schalcken,<br />

1643 Made bei Breda – 1706 Den Haag, zug.<br />

Der Künstler war einer der führenden niederländischen<br />

Maler des späten 17. Jahrhunderts.<br />

JUNGE FRAU BEI KERZENLICHT IN<br />

EINEM BUCH LESEND<br />

Öl auf Eichenholz. Teilparkettiert.<br />

27 x 20,5 cm.<br />

Rückwärtig Reste zweier Lacketiketten und eines<br />

Sammlungsetiketts.<br />

Ungerahmt.<br />

Halbbildnis einer nach links sitzenden Frau. Gesicht<br />

und Oberkörper vom Schein einer Kerze erleuchtet,<br />

die Kerze vor rotem Tuch, rechts hinten Ausblick in<br />

eine abendliche Landschaft.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Thierry Beherman, Godfried Schalcken, Maeght<br />

Editeur, Paris 1988, S. 310, Abb. 212. (1180299) (13)<br />

€ 7.500 - € 8.500 INFO | BID<br />

Sistrix<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

197


tions.com<br />

1150<br />

Francesco Solimena,<br />

1657 Canale di Serino – 1747 Neapel<br />

Neben Luca Giordano (1632/34 – 1705), von dem er sich<br />

stark beeinflussen ließ, gilt er als einer der führenden<br />

Vertreter der neapolitanischen Malerei seiner Zeit. Da<br />

Neapel etliche Jahre aufgrund des Spanischen Erbfolgekriegs<br />

an das österreichische Habsburg ging, erhielt<br />

Solimena auch zahlreiche Aufträge aus Wien<br />

(z.B. Hochaltarbild der Kapelle im Schloss Belvedere)<br />

und beeinflusste so auch die österreichischen Barock-<br />

Maler wie Daniel Gran (um 1694 – 1757) oder Paul<br />

Troger (1698 – 1762).<br />

BILDNIS DER HEILIGEN KATHARINA<br />

VON ALEXANDRIEN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

76,5 x 64,5 cm.<br />

Dem Gemälde ist eine Expertise von Maurizio Marini<br />

(o. J.) beigegeben, mit zahlreichen Bildvergleichen u.a.<br />

in öffentlichen Museen wie Paul Getty Museum oder<br />

Palazzo Nifo-Medici etc.<br />

Die Heilige jugendlich wiedergegeben, im Halbbildnis<br />

an einen links stehenden Steinpfeiler gelehnt, hält sie<br />

in ihrer linken Hand die Märtyrerpalme. Die Gestalt<br />

vor nahezu schwarzem Hintergrund, von links oben<br />

hell beleuchtet, lediglich das Haupt ist von einem hellen<br />

Nimbuslichtschein hinterfangen. Im dunklen Haar<br />

eine Zackenkrone als Attribut ihrer königlichen Herkunft.<br />

Das Gemälde zeigt insgesamt hervorragende<br />

Qualität, nicht nur was die Komposition anbelangt,<br />

198 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com<br />

sondern auch im Bezug auf die Farbwiedergabe, die<br />

weitgehend zurückhaltend in Braun- und Beigetönen<br />

erscheint, um die Lichtwirkung desto merklicher hervor<br />

zu heben. Die Umrisse in betontem Sfumato.<br />

Literatur:<br />

Nicola Spinosa, Pittura napoletana del Settecento:<br />

dal Barocco al Rococò, Neapel 1986.<br />

Mario Alberto Pavone, Vincenzo Pacelli, Angelo e<br />

Francesco Solimena: Due Culture a Confronto,<br />

Mailand 1990. (1181444) (7) (11)<br />

Francesco Solimena,<br />

1657 Canale di Serino – 1747 Naples<br />

PORTRAIT OF SAINT CATHERINE OF ALEXANDRIA<br />

Oil on canvas.<br />

76.5 x 64.5 cm.<br />

An expert’s report by Maurizio Marini (n.y.) is enclosed<br />

with numerous examples of comparison such as at the<br />

Paul Getty Museum or the Palazzo Nifo-Medici among<br />

others.<br />

Literature:<br />

N. Spinosa, Pittura napoletana del Settecento: dal<br />

Barocco al Rococò, Naples 1986.<br />

M. A. Pavone, Vincenzo Pacelli, Angelo e Francesco<br />

Solimena: Due Culture a Confronto, Milan 1990.<br />

€ 10.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID


1151<br />

Giuseppe Antonio Petrini,<br />

1677 Carona – 1758<br />

Der Maler war Sohn eines Bildhauers und laut den<br />

Quellen ein Schüler des genueser Malers Bartolomeo<br />

Guidobono (1654 – 1709). Er ließ sich allerdings auch<br />

von Werken des Andrea Pozzo (1642 – 1709) inspirieren.<br />

Werke seiner Hand finden sich in mehreren Kirchen<br />

im Piemont, so etwa in San Maurizio in Pinerolo.<br />

Ende der 1730er-Jahre ist eine starke Entwicklung hin<br />

zum Rokoko-Stil zu erkennen, wie seine „Allegorien<br />

der Jahreszeiten“ (Kunstmuseum Lugano) beweisen.<br />

DIE EINGEBUNG DER HEILIGEN THERESA<br />

VON ÁVILA<br />

Öl auf Leinwand.<br />

77,5 x 64,5 cm.<br />

Zuweisung an den Künstler durch Expertise von Maurizio<br />

Marini. Diese beigegeben, o. J. mit Literaturangabe.<br />

Die Heilige im Halbbildnis nach links sitzend wiedergegeben,<br />

auf ihrem Schoß ein geöffnetes Buch, in ihrer<br />

rechten Hand eine Schreibfeder. Sie wendet sich einem<br />

von links oben hinzu gekommenen Engel zu, von dem<br />

sie – symbolisch – ihre Eingebungen erhält. Die Heilige<br />

mit jugendlichem Antlitz im Profil im Ordenskleid wiedergegeben,<br />

dahinter eine kannelierte Säule, Symbol<br />

der Stärke der Religion. (1181443) (7) (11)<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

199


1152<br />

Aert van der Neer d. Ä.,<br />

1603 Gorinchem – 1677 Amsterdam<br />

Der Künstler aus dem Kreis der Maler des „Goldenen<br />

Zeitalters“ der holländischen Malerei, ist seit 1629 in<br />

Amsterdam nachweisbar, wobei über seine Ausbildung<br />

wenig bekannt ist. Als Zeitgenosse von Albert<br />

Cuyp (1620 – 1691) ist er vor allem für seine Mondund<br />

Nachtlandschaften bekannt geworden, wobei erst<br />

jüngere Künstler in seiner Nachfolge seinen Stil aufgegriffen<br />

haben.<br />

BEWALDETE LANDSCHAFT MIT FIGUREN-<br />

STAFFAGE, SCHENKE UND HÄUSERN SOWIE<br />

DURCHBLICK AUF EIN FERNES STADTBILD<br />

Öl auf Eichenholz. Parkettiert.<br />

79,9 x 106,7 cm.<br />

Das Gemälde trägt rechts unten das für den genannten<br />

Maler typische legierte Monogramm „AV-DN“.<br />

Beigegeben ausführliches Gutachten von Dr. Alexander<br />

Rauch, München 18. Juni 2014 sowie älteres Gutachten<br />

von Prof. Justus Müller Hofstede von 1983.<br />

Die Landschaft zeigt im Zentrum eine hohe Baumgruppe,<br />

links davor ein leicht ansteigender Weg, auf<br />

dem eine Frau mit weißer Haube nach vorne geht.<br />

Links dahinter ein Wirtshaus mit Gästen an Tischen.<br />

An die Baumgruppe schließt rechts ein Holzverschlag<br />

an, im Hintergrund ein weiteres Gebäude mit Zwerchgiebel,<br />

davor eine Bäuerin mit Wassereimer. Der Maler<br />

hat den verschatteten Partien den hellen Wolkenhimmel<br />

als wirksamen Bildkontrast entgegen gesetzt, in<br />

dem zwischen gebauschten Wolken blaues Firmament<br />

aufleuchtet. Ein in gleicher Weise mit dem selben<br />

Mono gramm versehenes Gemälde („Winterlandschaft“<br />

von 1639), befindet sich im Rijksmuseum Amsterdam,<br />

wobei in der beigegebenen Expertise von Dr. Alexander<br />

Rauch auf eine frühere Entstehungszeit, etwa<br />

zwischen 1630 – 1640 verwiesen wird. Eine Zusammenarbeit<br />

des Malers mit seinem Künstlerfreund Albert<br />

Cuyp ist nicht auszuschließen, nachdem die beiden<br />

Künstler nachweislich öfter zusammen gearbeitet<br />

haben. In einer weiteren früheren Expertise werden<br />

Vergleichsbeispiele genannt, abgebildet bei Fredo<br />

Bachmann, Aert van der Neer, Bremen 1982, Abbildung<br />

2-14. Als Vergleich auf die selteneren, größer formatigen<br />

Gemälde wird verwiesen auf van der Neers<br />

„Landschaft mit vier Kühen“ (Holz, 100 x 97,5 cm, ehemals<br />

Wilstach Museum Philadelphia). (1181641) (11)<br />

Aert van der Neer the Elder,<br />

1603 Gorinchem – 1677 Amsterdam<br />

FORESTED LANDSCAPE WITH FIGURE STAFFAGE,<br />

TAVERN AND HOUSES AND VISTA OF A DISTANT<br />

CITYSCAPE<br />

Oil on oak panel. Parquetted.<br />

79.9 x 106.7 cm.<br />

The painting shows the monogram “AV-DN“ in<br />

ligature on the lower right typical for van der Neer.<br />

Accompanied by an expert’s report by Dr Alexander<br />

Rauch, Munich, dated 18 June 2014 and an older expert’s<br />

report by Professor Justus Müller Hofstede<br />

dated 1983.<br />

Another painting with the same monogram (Winter<br />

Landscape dated 1639) is held at the Rijksmuseum<br />

Amsterdam, whereby the enclosed report by Dr Alexander<br />

Rauch refers to an earlier creation period between<br />

1630 and 1640. It cannot be ruled out that the<br />

painting on offer for sale here is a collaboration between<br />

van der Neer and his colleague Albert Cuyp<br />

(1620 – 1691).<br />

€ 30.000 - € 35.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

tions.com<br />

200 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1153<br />

Marten Ryckaert,<br />

1587 Antwerpen – 1631<br />

FELSIGE LANDSCHAFT MIT REITERN<br />

UND WEIDEVIEH<br />

Öl auf Kupfer.<br />

53,5 x 67,5 cm.<br />

Zuweisung an den Künstler durch beigegebene<br />

Expertise vom Kunstbureau Luuk Pijl, Dokkum,<br />

Niederlande vom 03.Oktober 2016.<br />

Das Gelände ist aus der Kavaliersperspektive gesehen.<br />

Im Mittelgrund seitlich hochziehende, mächtige Felsen,<br />

von Gestrüpp und Bäumen bewachsen, links eine<br />

Baumgruppe als Repoussoir. Rechts zieht der Berg<br />

höher nach oben hin, in blauer Luftperspektive wiedergegeben.<br />

In der Bildmitte öffnet sich die Landschaft bis<br />

zum Horizont mit grünen Wiesen mit Schafherde und<br />

dahinziehenden Rindern. Im Vordergrund wird die karge<br />

Landschaft belebt durch mehrere Reiter und wanderndes<br />

Fußvolk mit mitgeführten Eseln. Die für den<br />

Maler typische Hellfarbigkeit der Landschaft sowie<br />

die Detailgenauigkeit in den Staffagefiguren findet<br />

sich auch im vorliegenden Bild wieder. So stellt auch<br />

das beiligende Gutachten fest, dass das Landschaftsgemälde<br />

in der charakteristischen Manier von Ryckaert<br />

geschaffen wurde, auch die Figuren betreffend. Im<br />

Gutachten werden mehrere Vergleichsbeispiele genannt,<br />

wobei erwähnt wird, dass sich die Komposition<br />

auf eine Landschaft des Paul Bril (um 1553/54 – 1626)<br />

zurückführen lässt, welches in das Jahr 1609 datiert.<br />

Provenienz:<br />

Ellis & Smith, Printsellers, London.<br />

Privatsammlung Süddeutschland. (1181222) (11)<br />

Marten Ryckaert,<br />

1587 Antwerp – 1631<br />

RUGGED LANDSCAPE WITH RIDERS AND<br />

GRAZING LIVESTOCK<br />

Oil on copper.<br />

53.5 x 67.5 cm.<br />

Attribution to the artist based on the enclosed expert’s<br />

report from Kunstbureau Luuk Pijl, Dokkum, The Netherlands<br />

dated 3 October 2016. The report also states<br />

that the landscape painting was created in a style<br />

characteristic for Ryckaert, as are the figures. It lists<br />

several examples of comparison, however, notes that<br />

the composition traces back to a landscape painting<br />

by Paul Bril (ca. 1553/54 – 1626) dated 1609.<br />

Provenance:<br />

Ellis & Smith, printsellers, London.<br />

Private collection, Southern Germany.<br />

€ 50.000 - € 70.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

tions.com<br />

202 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1154<br />

Deutscher Maler des 17 Jahrhunderts<br />

GROSSES PORTRAIT EINES ADELIGEN<br />

Öl auf Leinwand. Altdoubliert.<br />

Sichtmaß: 193 x 111 cm.<br />

Gerahmt.<br />

Bildnis eines geharnischten Feldherren mit Marschallstab<br />

neben einem Tisch mit Reichsapfel stehend.<br />

Rest. (11808740) (2) (13)<br />

€ 10.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1155<br />

Frédérik de Moucheron,<br />

1633 Emden – 1686 Amsterdam, zug.<br />

WALDLANDSCHAFT MIT ROSSJAGD<br />

Öl auf Leinwand.<br />

71 x 77 cm.<br />

Im warmen Licht der untergehenden Sonne, unterhalb<br />

eines bewaldeten Berges, auf dem eine Burg<br />

steht, ein elegant gekleideter Herr auf seinem Pferd<br />

mit zwei Treibern und einer Hundemeute, wohl auf<br />

Jagd gehend. Ein kleiner Holzsteg mit einigen Reisenden<br />

führt über einen kleinen Fluss, hin zu einem idyllischen<br />

See, an dem ein Angler sitzt. Auf der rechten<br />

Bildseite zwei schmale, hoch in den Himmel ragende<br />

Bäume mit zartem Grün. Idyllische Landschaftsschilderung<br />

in überwiegend differenzierten Grüntönen.<br />

(1181224) (18)<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

tions.com<br />

204 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

205


1156<br />

Claude Louis Chatelet,<br />

1753 Paris – 1794, zug.<br />

Der Maler wurde vor allem bekannt durch seine in<br />

Frankreich beliebten Bergseelandschaften aus der<br />

Schweiz, zum Teil mit pastoralen Szenen, jeweils stark<br />

vom Malstil des Joseph Vernet (1714 – 1789) beeinflusst.<br />

Gemäldepaar<br />

LANDSCHAFT MIT EINEM ALPENSEE HINTER<br />

VERSCHATTETER LANDZUNGE<br />

sowie<br />

BERGLANDSCHAFT MIT FIGURENSTAFFAGE UND<br />

IN DER FERNE HOCHRAGENDEN FELSGIPFELN<br />

HINTER BAUMGRUPPEN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

Jeweils 88 x 116 cm.<br />

Das erstgenannte Bild führt den Betrachter an das verschattete<br />

Ufer eines Sees, links ansteigendes felsiges<br />

Gelände mit sich zum See neigender Baumgruppe,<br />

am linken Bildrand ein Säulendenkmal. Rechts<br />

zieht in das Gewässer ein steiler, schief stehender<br />

Felsen herein, was dem ruhigen Gemälde doch noch<br />

eine gewisse Dramatik verleiht. Entsprechend ist der<br />

Wolkenkreis oben, nach rechts wegziehend wiedergegeben,<br />

der landschaftliche Hintergrund im warmen<br />

Spätlicht. Am Ufer zwei Personen sowie ein am Ufer<br />

anlegender Kahn mit weiterer Figurenstaffage. Das<br />

Gegenstück zeigt ein nach rechts hochziehendes, steiles<br />

Fels massiv, im Fuß bewachsen mit Baumgruppen<br />

sowie mit einem, von rechts unten nach links hinziehenden<br />

Waldweg, entlang eines Baches, der von einem<br />

Wasserfalls rechts oben gespeist wird. Im Vordergrund<br />

mehrere Personen, darunter Bauern mit<br />

einem Pferd. Wie eine Lichterscheinung ragt im Hintergrund<br />

das hohe Felsgipfelmassiv in das blaue Firmament<br />

hinein, umgeben von nach rechts abziehenden<br />

Wolken.<br />

(1182104) (11)<br />

Claude-Louis Chatelet<br />

1753 Paris – 1794, attributed<br />

A pair of paintings<br />

LANDSCAPE WITH ALPINE LAKE<br />

BEHIND SHADED PROMONTORY<br />

and<br />

MOUNTAIN LANDSCAPE WITH GROUP OF<br />

TREES, FIGURAL STAFFAGE AND TOWERING<br />

ROCKY SUMMITS IN THE DISTANCE<br />

Oil on canvas.<br />

Both 88 x 116 cm.<br />

€ 70.000 - € 90.000<br />

1157 entfällt<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

tions.com<br />

206 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

207


1158<br />

Giuseppe Bacigalupo,<br />

1744 Pian dei Preti – 1821 Genua<br />

Gemäldepaar<br />

ALLEGORISCHE LANDSCHAFT MIT VIER FIGUREN<br />

sowie<br />

LANDSCHAFT MIT STAFFAGEFIGUREN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

71 x 87 cm.<br />

In geschnitztem und vergoldeten Original-Rokoko-<br />

Rahmen.<br />

Die beiden aufwändig und einheitlich gerahmten Gemälde<br />

sind als Gegenstücke zu betrachten. In einem<br />

der Bilder setzt der Maler den Betrachter in eine antike<br />

Ideallandschaft mit einer weit nach hinten ziehenden<br />

Ebene, im Vordergrund durch Felsen und Bäume besetzt,<br />

die gewissermaßen eine Bühne für die Staffagefiguren<br />

bieten. Im weiteren Hintergrund ein leicht<br />

verwittertes römisches Rundbau-Monumentalgrab,<br />

umstanden von mehreren Häusern mit flachen Giebeln.<br />

In der Ferne ein von links im Spätlicht beleuchteter<br />

Bergkegel unter hohem Wolkenhimmel. Die Figurengruppe<br />

im Vordergrund ist nichts weniger als rätselhaft:<br />

Ein in gelbem langen Kleid, mit darüber liegendem<br />

roten Umhang, stehender Mann mit Wander stock<br />

im Gespräch mit einer auf einem Felsblock sitzenden<br />

Frau in weißem Kleid. Links daneben zwei am Boden<br />

sitzende jugendliche Pangestalten mit entblößten Oberkörpern<br />

und Bocksfüßen. So mag sich die Darstellung<br />

auf einen hier noch nicht geklärten literarischen Inhalt<br />

beziehen. Im Gegenstück begrenzen ebenfalls hochziehende<br />

Bäume als Repoussoir die Bilddarstellung.<br />

Von den Bäumen verdeckt die Spätnachmittagssonne,<br />

die ihre Strahlen nach rechts auf die Flussniederung<br />

mit Burgberg im Hintergrund sowie Felsen im Vordergrund<br />

wirft. Am rechten Bildrand ein italienisches<br />

Landhaus mit flachem Giebeldach. Auch hier dient der<br />

Vordergrund als Bühne der Figurenwiedergabe. Am<br />

Boden ein Landmann, der soeben dabei ist Rutenzweige<br />

zu schneiden, während rechts im Bild, vom<br />

Felsen verschattet, zwei weitere antik gekleidete Personen<br />

im Gespräch zu sehen sind. Stilistisch zeigen<br />

sich die beiden Gemälde bereits am Ausgang des<br />

Rokoko, speziell in Genua, nicht ohne den Einfluss<br />

des dort weilenden Malers Christoph Unterberger<br />

(1732 – 1798) aber auch in Hinblick auf die zeitgleichen<br />

Maler Pompeo Girolamo Batoni (1708 – 1787)<br />

und Anton Rafael Mengs (1728 – 1779). Das Einsetzen<br />

antikischer Staffagefiguren, die hier bereits einen<br />

dominierenden Aspekt einnehmen, deutet bereits den<br />

Frühklassizismus an, wobei der Maler sich auch intensiv<br />

mit Werken von Joseph Vernet (1714 – 1789) beschäftigt<br />

hat, was in der hellen Lichtigkeit der Landschaften<br />

zum Ausdruck kommt.<br />

tions.com<br />

208 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


Provenienz:<br />

Ehemals, Villa Saluzzo Mongiardino Genua.<br />

Literatur:<br />

Erste Mitteilung über den Maler durch dessen Tochter:<br />

Saggio sulla vita e le opere di Giuseppe Bacigalupo<br />

pittore paesista scritto da sua figlia, Genua 1827.<br />

Massimo Bartoletti in: Kunst der Republik Genua<br />

1525-1815, Ausstellungskatalog, Mary Newcome<br />

Schleier, Hrsg. Frankfurt am Main – Schirn Kunsthalle,<br />

05.09. – 08.11.1992, Frankfurt am Main 1992,<br />

Katalog 125, S. 223 f. Abbildung 125.<br />

Massimo Bartoletti, Giuseppe Bacigalupo e la figlia<br />

Rosa: due pittori della Fontanabuona tra XVIII e XIX<br />

secolo, Genua 1998.<br />

Weitere Literatur in der beigegebenen Dokumentation/<br />

Auszug aus dem Katalog Galeria Giamblanco, Deborah<br />

und Salvatore Giamblanco, Hrsg. Dipinti antichi.<br />

Pittura italiana dal Seicento al Settecento, Turin 2014,<br />

S. 96-97 mit zwei Abbildungen des Gemäldes.<br />

(11817616) (11)<br />

Giuseppe Bacigalupo,<br />

1744 Pian dei Preti – 1821 Genoa<br />

A pair of paintings<br />

ALLEGORICAL LANDSCAPE WITH FOUR FIGURES<br />

and<br />

LANDSCAPE WITH STAFFAGE FIGURES<br />

Oil on canvas.<br />

71 x 87 cm.<br />

In original carved and gilt Rococo frames.<br />

The two elaborate paintings in matching frames are<br />

counterparts.<br />

Provenance:<br />

Formerly Villa Saluzzo Mongiardino, Genoa.<br />

Literature:<br />

First information about the artist by his daughter:<br />

Rosa Bacigalupo Carrea, Saggio sulla vita e le<br />

opere di Giuseppe Bacigalupo pittore paesista scritto<br />

da sua figlia, Genoa 1827.<br />

M. Bartoletti in: M. Newcome Schleier (ed.), Kunst<br />

der Republik Genua 1525-1815, exhibition catalogue,<br />

Frankfurt am Main – Schirn Kunsthalle, 5 September<br />

– 8 November 1992, Frankfurt am Main 1992, catalogue<br />

125, p. 223 f, ill. 125.<br />

M. Bartoletti, Giuseppe Baccigaluppo e la figlia Rosa:<br />

due pittori della Fontanabuona tra XVIII e XIX secolo,<br />

Genoa 1998.<br />

Further bibliography included in enclosed report/<br />

excerpt from the catalogue by, D. and S. Giamblanco<br />

(eds.), Dipinti antichi. Pittura italiana dal Seicento al<br />

Settecento, Galeria Giamblanco, Turin 2014, pp.<br />

96-97 with two illustrations of the painting.<br />

€ 45.000 - € 65.000 INFO | BID<br />

Sistrix<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

209


1160<br />

Giuseppe Puglia detto Bastaro,<br />

um 1600 Rom – 1636, zug.<br />

Aus seiner Hand finden sich etliche Werke in römischen<br />

Kirchen wie etwa in Santa Maria Maggiore oder im<br />

Kloster der Padri della Minerva. Trotz seiner kurzen Lebens-<br />

und Wirkungszeit hatte der Künstler doch einigen<br />

Erfolg aufzuweisen.<br />

DIE VERZÜCKUNG DER HEILIGEN CÄCILIA<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

180 x 121 cm.<br />

In vergoldetem Prunkrahmen.<br />

Expertise von Prof. Emilio Negro (lag zur Drucklegung<br />

nicht vor).<br />

1159<br />

Luca Cambiaso,<br />

1527 Monéglia – 1585 San Lorenzo de El Escorial, zug.<br />

ARMOR UND PSYCHE<br />

Öl auf Leinwand.<br />

122 x 92 cm.<br />

Das Thema der griechischen Mythologie, das in verschiedener<br />

Auffassung zum Bildthema geworden ist,<br />

zeigt, wie die junge Psyche den schlafenden Armor<br />

entdeckt. In manchen Auffassungen wird Armor als<br />

Jüngling gezeigt oder wie hier als Armorknäblein mit<br />

Flügeln. Das Gemälde, ganz in der manieristischen Malweise<br />

des genannten Künstlers, zeigt die Szenerie in<br />

künstlicher Beleuchtung durch eine Öllampe, die beide<br />

nackte Körper vor dunklem Hintergrund aufscheinen<br />

lässt. Dabei hat sich der Maler die Aufgabe gestellt,<br />

den schlafenden Knaben in Verkürzung liegend von vorne<br />

wiederzugeben, die nackte Frauengestalt über den<br />

Knaben gebeugt mit überraschtem Ausdruck. Die Farbigkeit<br />

in gedämpften Rottönen des Kissens oder des<br />

Pfeileköchers verrät die enge Stilverbindung mit der<br />

venezianischen Malerei. (11808539) (11)<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Das Gemälde zeigt die Heilige Cäcilia von Rom in freier<br />

Natur stehend. Sie trägt ein langes dunkelblaues Gewand<br />

mit verziertem Dekolletéausschnitt und hoch geschlitzten<br />

Ärmeln, so dass darunter das braune Untergewand<br />

sichtbar wird. In ihren nach unten gestreckten<br />

Händen hält sie ein Portativ. Sie schaut mit verklärtem<br />

Ausdruck leicht nach oben. Zu ihrer rechten Seite steht<br />

Johannes der Täufer, in ein braunes Fellgewand gehüllt,<br />

das einen Großteil seines Oberkörpers unbedeckt läßt,<br />

und einen roten Überwurf auf seiner linken Schulter<br />

tragend. Unter diesem Überwurf schaut am Boden ein<br />

kleines Schaf hervor. Er blickt als einziger der drei Dargestellten<br />

aus dem Gemälde heraus. Auf Cäcilias anderer<br />

Seite steht die Heilige Christina von Bolsena<br />

mit züngelnden Schlangen zu ihren Füßen. Diese in<br />

einem dunkelgrünen Gewand mit verzierter Borte und<br />

einem ockerfarbenem Mantel. Sie hält einen Palmzweig<br />

in ihrer linken Hand, in der Rechten ein Buch<br />

und hat den Blick zum Boden gesenkt. Vor ihr auf dem<br />

Boden liegen zwei Musikinstrumente: eine Flöte und<br />

ein großes Streichinstrument. Im Himmel sind auf<br />

einer großen Wolke zahlreiche geflügelte Puttiköpfe zu<br />

sehen. Feine Malerei nach einem Altarbild von Raffael,<br />

dessen Werk jedoch vier weitere Personen neben Cäcilia<br />

aufweist.<br />

Das um 1514 entstandene Altarbild von Raffael (236<br />

x 149 cm) war für die Kirche San Giovanni in Monte<br />

in Bologna konzipiert. Es befindet sich heute in der<br />

Pinacoteca Nazionale di Bologna. (1181449) (7) (18)<br />

€ 50.000 - € 60.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

tions.com<br />

210 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1161<br />

Nicolaes Berchem,<br />

1620 Haarlem – 1683 Amsterdam<br />

HIRTENPAAR MIT TIEREN AN EINER FURT<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

45,5 x 58 cm.<br />

Signatur mittig unten.<br />

An einem teils von Steinfelsen gesäumten Weg in<br />

abendlicher weiter Hügellandschaft die Frau mit ihren<br />

nackten Füßen und hochgehaltenem blauen Rock<br />

über Steine durch eine Furt schreitend. Dahinter ihr<br />

Mann auf einem Esel sitzend und eine Querföte spielend.<br />

Sie sind unterwegs mit einer Ziege, einem<br />

Hund und zwei Stieren, von denen der braune Stier<br />

seinen Kopf gewendet hat und aus dem Bild schaut.<br />

Für den Künstler typisches Motiv einer idyllischen Hirtenszene.<br />

(11802927) (780906) (18)<br />

Nicolaes Berchem,<br />

1620 Haarlem - 1683 Amsterdam<br />

FORD WITH A PAIR OF SHEPHERDS AND FLOCK<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

45.5 x 58 cm.<br />

Signature at centre below.<br />

€ 11.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1162<br />

Italienischer Meister des 17. Jahrhunderts<br />

LOTH UND SEINE TÖCHTER<br />

Öl auf Leinwand.<br />

75 x 60 cm.<br />

Zuweisung an Ludovico Carracci (1555 – 1619) durch<br />

Expertise von Giovanni Gentile. Die beiliegende Expertise<br />

nennt weitere Gemälde des Künstlers als Bildvergleiche,<br />

wobei hier anzumerken wäre, dass das<br />

vorliegende Bild eher in die frühere Schaffensperiode<br />

des Künstlers gezählt werden könnte.<br />

Das altbiblische Thema der Verführung des alten Loth<br />

durch seine Töchter in eine Landschaft gesetzt, mit<br />

rechts oben aufziehenden kräftigen Baumstämmen<br />

mit Laubwerk vor Wolkenhimmel. Loth nach links auf<br />

einem Steinblock sitzend, hält eine Tazza hoch und<br />

wird gleichzeitig von einer der Töchter gehalten. Sein<br />

Blick weinschwer nach oben gerichtet. Die zweite<br />

Tochter, links kniend wiedergegeben, hält einen Weinkrug.<br />

(1181441) (7) (11)<br />

Italian painter of the 17th century<br />

LOTH AND HIS DAUGHTERS<br />

Oil on canvas.<br />

75 x 60 cm.<br />

An expert’s report by Giovanni Gentile identifies the<br />

painting as a work by Ludovico Carracci (1555 – 1619).<br />

It also mentions further paintings by the artist as examples<br />

of comparison. It should also be pointed out<br />

that the painting on offer for sale in this lot is probably<br />

from the early period of the artist’s œuvre.<br />

€ 10.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

tions.com<br />

212 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

213


1163<br />

Flämischer Meister des ausgehenden<br />

16. Jahrhunderts<br />

ZUG NACH GOLGOTA<br />

Öl auf Holz.<br />

26 x 40,5 cm.<br />

Verso alter beriebener handgeschriebener Aufkleber<br />

mit nicht mehr lesbarer Künstlerzuweisung. Ferner<br />

rundes rotes Lacksiegel mit Bischofswappen.<br />

Die betont querformatige Darstellung zeigt einen äußerst<br />

vielfigurigen Zug von Reitern und Fußvolk von<br />

der tiefer liegenden Stadt Jerusalem hinauf zum Berg<br />

Golgota rechts im Bild. Das Kreuz mit angelehnter<br />

Leiter und die beiden Schächerkreuze sind bereit gestellt,<br />

umgeben von mehreren Schaulustigen und geharnischten<br />

Kriegern. Unter den Reiterfiguren fällt ein<br />

Schimmel links im Bild farblich besonders auf, während<br />

die Hauptfigur, Jesus, das Kreuz tragend, in der<br />

rechten Bildseite, wohl bewusst unauffällig zurückgenommen<br />

ist, wobei der Betrachter umso mehr ergriffen<br />

werden soll, da Jesus aus dem Bild heraus Blickkontakt<br />

mit ihm aufnimmt. Auffällig dabei ist, dass<br />

lediglich die Jesusfigur und die bei der Kreuztragung<br />

behilflichen Personen Blickkontakt zum Betrachter<br />

aufnehmen, während die übrigen Figuren größtenteils<br />

unbeteiligt den Berg hinauf ziehen. Die Stadt<br />

links im Hintergrund vor einigen höher ragenden felsförmigen<br />

Bergen in betont blauer Luftperspektive<br />

wiedergegeben, unter einem blauen Himmel mit nach<br />

rechts aufziehenden Wolken. Als Repoussoir links im<br />

Bild ein Baumstamm mit zum Teil abgebrochenen Ästen,<br />

nicht ohne Symbolik für das Bild insgesamt. Die<br />

Feinmalerei von höchster Qualität, ebenso die Wiedergabe<br />

der Figuren mit jeweils sehr eigentüm licher<br />

Physiognomie, was auf einen noch nicht näher eruierten,<br />

jedoch hochrangigen Meister verweist.<br />

(1180882) (11)<br />

Flemish School, 16th century<br />

THE PROCESSION TO CALVARY<br />

Oil on panel.<br />

26 x 40.5 cm.<br />

<strong>Old</strong> handwritten rubbed label with now illegible artist<br />

attribution. Red round lacquer seal with bishop’s coat<br />

of arms.<br />

€ 15.000 - € 20.000 INFO | BID<br />

Sistrix<br />

tions.com<br />

214 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1164<br />

Jasper van der Lanen,<br />

1592 – 1626, zug.<br />

Der Maler war Schüler von Nicolaas Geerts und wurde<br />

1615 Mitglied der „Lukas-Gilde“ in Antwerpen. Zusammen<br />

mit Abraham Govaerts (1589 – 1626) wirkte er als<br />

Landschafter in Gemälden des Frans Francken d.J.<br />

(1581 – 1642). Sein Stil erinnert noch stark an die Malweise<br />

Pieter Brueghels d.Ä. (um 1525 – um 1569).<br />

BAUMLANDSCHAFT MIT MARIA UND DEM<br />

JESUSKIND AUF EINEM WALDWEG<br />

Öl auf Kupfer.<br />

17 x 22,2 cm.<br />

Verso Schablonennummerierung in Schwarz sowie<br />

ältere handschriftliche Bezeichnung „Brueghel“.<br />

Das Gemälde äußerst fein gehalten. Vom Zentrum<br />

leicht nach rechts gerückt ein Durchblick durch die<br />

Baumgruppen mit nach hinten ziehendem, ruhigen<br />

Wasserlauf mit Schilfrohr im Vordergrund. Wie auch in<br />

der Brueghel-Tradition üblich, werden die braun-grünlichen<br />

Töne der Naturwiedergabe belebt durch Figurenstaffage.<br />

Hier ist Maria mit dem Kind auf dem Schoß<br />

auf einem Waldweg wiedergegeben, wobei das Kind<br />

mit dem Zeigefinger auf einen am Boden stehenden<br />

Fruchtkorb weist. Diese Geste ist in der Theosophie<br />

der Zeit symbolisch zu verstehen als die von Gott<br />

geschaffene Natur. Im weiteren Hintergrund links<br />

eine Burgansicht in blauer Silhouette als Verweis auf<br />

die Nichtigkeit menschlichen Tuns im Weltgeschehen<br />

der Natur. (11802926) (11)<br />

Jasper van der Lanen,<br />

1592 – 1626, attributed<br />

TREESCAPE WITH THE VIRGIN AND CHRIST CHILD<br />

ON FOREST ROAD<br />

Oil on copper.<br />

17 x 22.2 cm.<br />

Stencilled number in black and old handwritten<br />

inscription “Brueghel” on the reverse.<br />

€ 27.000 - € 30.000 INFO | BID<br />

Sistrix<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

215


1165<br />

William James,<br />

tätig 1730 – 1780<br />

In London in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts<br />

tätiger Vedutenmaler.<br />

STADTANSICHT VON LONDON<br />

Öl auf Leinwand.<br />

61 x 102 cm.<br />

Beigegeben eine Expertise von Dario Succi,<br />

Gorizia, o.J.<br />

Mit Blick vom Kaiufer der Themse-Brücke und die<br />

Saint Pauls Cathedral. Auf dem Wasser einige Segelschiffe<br />

und Ruderkähne. Auf der Promenade Figurenstaffage<br />

und links anschließende Parkanlagen. Erkennbar<br />

ist der Einfluss Canalettos (1697 – 1768) auf<br />

den englischen Maler, wie dies auch in der Ausstellung<br />

in Birmingham von 1983 sichtbar wurde: Canaletto<br />

und England. Gezeigt ist hier der Blick von der<br />

Terrasse des Hauses Summerset mit Blick auf die<br />

Westminster-Brücke. (1180601) (11)<br />

William James,<br />

active 1730 – 1780<br />

Veduta painter active in London in the second half<br />

of the 18th century.<br />

CITYSCAPE OF LONDON<br />

Oil on canvas.<br />

61 x 102 cm.<br />

Accompanied by an expert’s report by Dario Succi,<br />

Gorizia, n.y.<br />

€ 20.000 - € 22.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

tions.com<br />

216 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1166<br />

Herman Saftleven,<br />

1609 Rotterdam – 1685 Utrecht<br />

RHEINLANDSCHAFT BEI UNTERGEHENDER<br />

SONNE<br />

Öl auf Holz.<br />

50 x 71 cm.<br />

Rechts unten monogrammiert und datiert „1644“.<br />

In der Mitte des Bildes einige große Bäume, die das<br />

Werk quasi in zwei Hälften teilen: links erstreckt sich<br />

der Blick über eine weite Flusslandschaft mit Booten,<br />

an deren Ufer ein kleiner belebter Hafen sowie zahlreiche<br />

Gebäude und Kirchen zu sehen sind. In der<br />

Ferne ein Gebirge, hinter dem das gelb-rote Licht der<br />

untergehenden Sonne in den hohen blauen Himmel<br />

schimmert. Auf der rechten Bildseite schlängelt sich<br />

ein Weg an einem Felsmassiv entlang, auf dem zahlreiche<br />

Reisende unterwegs sind: so auch zwei Männer<br />

mit ihren schwer beladenen Mulis. Landschaftsdarstellung<br />

in der typischen Manier des Künstlers. Rest.<br />

(1180501) (18)<br />

Herman Saftleven,<br />

1609 Rotterdam – 1685 Utrecht<br />

RHINE LANDSCAPE AT SUNSET<br />

Oil on panel.<br />

50 x 71 cm.<br />

Monogrammed and dated “1644” bottom right.<br />

Rest.<br />

€ 10.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

217


1167<br />

Dirck de Quade van Ravesteyn,<br />

1565/70 – 1619/29<br />

DIE HEILIGE FAMILIE MIT ZWEI ENGELN<br />

Öl auf Holz.<br />

18,7 x 16 cm.<br />

In feinen, umziehenden Holzleisten.<br />

Dem kleinen Gemälde ist eine Expertise von Jaco<br />

Rutgers/Rutgers Kunsthistorisch Advies vom 06. November<br />

2018 beigegeben. Darin wird ein Vergleich<br />

gezogen mit „Die mystische Vermählung der Heiligen<br />

Katharina“, das sich im Nationalmuseum in Warschau<br />

befindet (Inventarnummer M.Ob.108-235).<br />

Kleinformatiges, äußerst fein gemaltes Tafelbild mit<br />

dem Halbbildnis der Maria, die das Kind auf dem Schoß<br />

hält. Das Kind ist soeben dabei nach den Trauben zu<br />

greifen, die ein Engel links heranträgt, die Trauben als<br />

Symbol des künftigen Leidens Christi. Ein weiterer<br />

Engel betrachtet die Szenerie. Rechts im Bild der Heilige<br />

Josef vor kräftigen Baumstämmen des dunkeltürkis<br />

wiedergegebenen Waldhintergrundes. Am unteren<br />

Bildrand eine helle Tischfläche, darauf eine angeschnittene<br />

Birne sowie ein Pfirsich, beides Symbole der<br />

Jungfräulichkeit Mariens. (1171962) (2) (11)<br />

Dirck de Quade van Ravesteyn,<br />

1565/70 – 1619/29<br />

THE HOLY FAMILY WITH TWO ANGELS<br />

Oil on panel.<br />

18.7 x 16 cm.<br />

With fine surrounding wooden strips.<br />

An expert’s report by Dr Jaco Rutgers from Rutgers<br />

Kunst historisch Advies, The Netherlands dated 6 November<br />

2018 is enclosed. It compares the painting on<br />

offer for sale in this lot to “The Mystical Marriage of<br />

Saint Catherine” held at the National Museum in Warsaw<br />

(inventory no. M.Ob.108-235).<br />

€ 25.000 - € 35.000 INFO | BID<br />

Sistrix<br />

tions.com<br />

218 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1168<br />

Gottfried Libalt,<br />

1610/1611 Hamburg – 1673 Wenen<br />

Öl auf Leinwand.<br />

105 x 158 cm.<br />

Anbei eine Expertise von Dr. Jaco Rutgers vom 6.11.<br />

2018, der das Gemälde als charakteristisch für den<br />

oben genannten Maler hält und verschiedene Vergleichsbeispiele<br />

zu nennen weiß.<br />

In einem von links durch ein bleiverglastes Fenster<br />

beleuchteten Innenraum steht ein Tisch; an diesem<br />

gelehnt ein Kind mit Barett einen Kohlkopf tragend.<br />

Auf dem Tisch eine Vielzahl unterschiedlicher Nahrungsmittel<br />

– etwa ein kleiner Brotlaib, Äpfel, Kürbisse,<br />

Birnen, Spargel und Frühlingszwiebeln. Auf dem<br />

geflochtenen Korb sitzt ein Papagei (Ara Macao). Rest.<br />

tt (1171963) (2) (13)<br />

Gottfried Libalt,<br />

1610/1611 Hamburg – 1673 Wenen<br />

Oil on canvas.<br />

105 x 158 cm.<br />

Accompanied by expert’s report by Dr Jaco Rutgers,<br />

6 November 2018.<br />

€ 40.000 - € 60.000 INFO | BID<br />

Sistrix<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

219


1170<br />

(Abb. rechts)<br />

Giovanni Battista Vanni,<br />

1599 – 1660 Florenz<br />

DIE ALLEGORIE DER BILDHAUEREI<br />

Öl auf Leinwand.<br />

96 x 70,5 cm.<br />

Die Allegorie zeigt das Halbportrait einer jungen Frau<br />

in Rückenansicht. Sie trägt ein weißes Gewand, das<br />

ihre rechte Schulter frei lässt, und einen blauen Überwurf.<br />

Auf ihren braunen lockigen langen Haaren trägt<br />

sie ein zusammengeknotetes grün-braunes Tuch. Den<br />

Kopf hat sie nach hinten gewendet und schaut den<br />

Betrachter mit ihren dunkelbraunen Augen direkt an.<br />

In ihrer Hand hält sie die nackte Büste der Venus, mit<br />

der linken Hand weist sie auf diese Skulptur hin. Vor<br />

ihr rechts liegt auf einem Tisch das Werkzeug ihrer<br />

Arbeit, ein Hammer. Auf der linken Seite sieht man im<br />

dunklen Hintergrund die Büste des Homer. Der antike<br />

Dichter hat in seinen Erzählungen mehrfach auf Venus<br />

als Tochter von Jupiter und Dione hingewiesen.<br />

Harmonische feine Malerei mit starker Betonung von<br />

Hell-Dunkel-Effekten. (1180281) (18)<br />

Giovanni Battista Vanni,<br />

1599 – 1660 Florence<br />

ALLEGORY OF SCULPTURE<br />

Oil on canvas.<br />

96 x 70.5 cm.<br />

€ 25.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1169<br />

Martin van Meytens,<br />

1695 Stockholm – 1770 Wien, Werkstatt des<br />

BILDNIS DES KAISERS FRANZ I STEPHAN VON<br />

LOTHRINGEN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

145 x 110 cm.<br />

De iure Kaiser des Reiches, Gemahl der regierenden<br />

Maria Theresia.<br />

Dreiviertelportrait nach rechts, an einer Konsole stehend,<br />

in reich dekoriertem, goldfarbenem Brokatgewand<br />

mit rotem Ordensband und dem Orden vom<br />

goldenen Flies. Die rechte Hand hält ein Zepter, daneben<br />

auf rotem Samtkissen die Krone des Heiligen<br />

Römischen Reiches deutscher Nation. In den oberen<br />

Ecken jeweils rotes Velum, rechts kannelierter Pfeiler<br />

als Symbol des Herrschertums. (1180815) (11)<br />

Martin van Meytens,<br />

1695 Stockholm – 1770 Vienna, workshop of<br />

PORTRAIT OF EMPEROR FRANCIS I,<br />

DUKE OF LORRAINE<br />

Oil on canvas.<br />

145 x 110 cm.<br />

Holy Roman Emperor by law and husband<br />

of the reigning Maria Theresa of Austria.<br />

€ 10.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

tions.com<br />

222 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1171<br />

Gaspare Traversi,<br />

1722 Neapel – 1769 Rom, zug.<br />

EIN FLÖTENSPIELER<br />

Öl auf Leinwand. Altdoubliert.<br />

77 x 66 cm.<br />

In geschnitztem vergoldeten Rahmen.<br />

Vor dunklem Hintergrund zeichnet sich das Hüftportrait<br />

eines elegant gekleideten, nach rechts gewandten<br />

jungen Mannes ab, welcher neben einem mit Noten<br />

belegten Tisch steht und in seiner linken Hand eine<br />

Flöte hält. Auf den Notenblättern eine Kristallglasflasche<br />

stehend.<br />

Literatur:<br />

Beigegeben ein Katalogauszug, Kuratiert von Nicola<br />

Spinosa, Napule Mille Colore. Dipinti e Disegni<br />

Napoletani del XII et XIII secolo, dort abgebildet<br />

auf S. 39 mit dazugehörigem Katalogtext auf S. 38.<br />

(1181874) (5) (13)<br />

Gaspare Traversi,<br />

1722 Naples – 1769 Rome, attributed<br />

FLUTE PLAYER<br />

Oil on canvas. <strong>Old</strong> relining.<br />

77 x 66 cm.<br />

In carved gilt frame.<br />

Literature:<br />

Accompanied by an excerpt from a catalogue, curated<br />

by Nicola Spinosa, Napule Mille Colore. Dipinti e Disegni<br />

Napoletani del XII et XIII secolo; here illustrated on<br />

p. 39 with corresponding catalogue text on p. 38.<br />

€ 20.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

tions.com<br />

224 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

225


1172<br />

Pier Francesco Foschi,<br />

1502 Florenz – 1567, zug.<br />

DIE HEILIGE FAMILIE MIT DEM JOHANNESKNABEN<br />

Öl auf Holz. Verso teilweise parkettiert.<br />

120 x 88,5 cm.<br />

Verso alter Aufkleber mit der Namensnennung<br />

„Battista Naldini“.<br />

In vergoldetem Prunkrahmen.<br />

In freier Natur Maria im Mittelpunkt in einem roten<br />

Gewand und blauen Mantel, auf dem sie den nackten<br />

schlafenden Jesusknaben hält. Sie hat ihren Kopf<br />

leicht geneigt und wendet ihren Blick dem schlafenden<br />

Knaben liebevoll zu. Auf der linken Bildseite Josef<br />

in braunem Gewand mit weißem Kragen, der ebenfalls<br />

auf das Jesuskind schaut. Auf der anderen Bildseite<br />

Johannes der Täufer mit blond gelocktem Haar<br />

und den Kreuzstab haltend. Alle drei sind mit je einem<br />

Nimbus versehen. Feine Malerei, bei der die Farben<br />

Rot und Blau in diversen Abstufungen überwiegen.<br />

Holzplatte mit leichten Rissen. (1181326) (18)<br />

Pier Francesco Foschi,<br />

1502 Florence – 1567, attributed<br />

THE HOLY FAMILY WITH THE INFANT SAINT JOHN<br />

THE BAPTIST<br />

Oil on panel. Partially parquetted on the reverse.<br />

120 x 88.5 cm.<br />

<strong>Old</strong> label with artist’s name “Battista Naldini“<br />

on reverse.<br />

In magnificent gilt frame.<br />

Fine painting with the colours red and blue dominating<br />

in various nuances. Minor cracks in the panel.<br />

€ 50.000 - € 70.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

tions.com<br />

226 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1173<br />

Schule des Cornelis Jansz de Heem<br />

(1631 – 1695)<br />

PRACHTSTILLLEBEN MIT HUMMER<br />

Öl auf Leinwand. Randdoubliert.<br />

105 x 140 cm.<br />

Rechts unten auf Tischplatte Restsignatur.<br />

Vor dunklem Bildhintergrund, mit einem gerafften<br />

dunkelroten Samtvorhang, an dessen rechter Seite<br />

zwei goldene Quasten hängen, das prachtvolle Stillleben<br />

mit Früchten und einem Hummer. Im Mittelpunkt<br />

die mit einem bläulich glänzenden Tuch und einem<br />

weißen leuchtenden Tuch bedeckte Tischplatte, auf<br />

der ein breiter geflochtener Korb steht. In diesem befinden<br />

sich Weintrauben und samtig glänzende Pfirsiche,<br />

sorgsam drapiert mit einigen Weinrebenzweigen.<br />

Auf der rechten Seite des Tisches eine silberne<br />

Schale mit angeschnittener Zitrone, dahinter eine<br />

weitere Zitrone, dunkelrote Weintrauben und ein aufgeschnittener<br />

Granatapfel. Am linken Bildrand eine<br />

Vase mit verschieden farbigen Blumen. Davor auf der<br />

weißen Tischdecke ein großer, leuchtend roter Hummer.<br />

Hervorragende qualitätvolle Malerei, typisch für<br />

Stilllebenkünstler in der Zeit des 17. Jahrhunderts.<br />

(1180284) (18)<br />

School of Cornelis Jansz de Heem<br />

(1631 – 1695)<br />

MAGNIFICENT STILL LIFE WITH LOBSTER<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

105 x 140 cm.<br />

Remains of a signature on the table top lower right.<br />

Outstanding high quality painting, typical for 17th<br />

century still life artists.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

tions.com<br />

228 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1174<br />

Italienischer Maler des 17. Jahrhunderts<br />

STILLLEBEN MIT VÖGELN UND TISCHBRUNNEN<br />

ZWISCHEN BLUMENARRANGEMENTS<br />

Öl auf Leinwand.<br />

65 x 92 cm.<br />

In einem prächtigen, durchbrochen gearbeiteten<br />

florentiner Rahmen.<br />

Wie für die italienische Stilllebenmalerei des 17.<br />

Jahrhunderts typisch, ist auch hier der Hintergrund<br />

nahezu ins Schwarz getaucht, was die Farbigkeit<br />

und Lichteffekte betont. Im Zentrum der Darstellung<br />

ein metallisch gold glänzender Aufbau eines<br />

Tischbrunnens mit Hausmasken und Fontänen.<br />

Aus den Mündern seitlich sitzender Figuren fließt<br />

Wasser. Auf der Marmortischplatte abgelegte Blumen,<br />

überwiegend in den betonenden Farben Rot<br />

und Weiß, daneben leicht verwelkende Blüten.<br />

Links im Bild ein ebenfalls weiß-rot gefiederter<br />

Papagei unter einem Arrangement von erlegten<br />

Schnepfenvögeln. (1180306) (11)<br />

Sistrix<br />

€ 5.000 - € 6.000 INFO | BID<br />

tions.com<br />

230 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1175<br />

Christian Berentz,<br />

1658 Hamburg – 1722 Rom<br />

Gemäldepaar<br />

STILLLEBEN MIT FRÜCHTEN UND BLUMEN<br />

sowie<br />

STILLLEBEN MIT KOHLKOPF UND PILZEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

Jeweils: 65 x 48 cm.<br />

Das Gemälde mit Granatapfel rechts<br />

oben signiert „Christian“.<br />

Jeweils in goldfarbenen Prunkrahmen.<br />

Das erste Gemälde zeigt eine silberne Tazza auf der<br />

drei samtene Pfirsiche liegen. Dahinter ist der Henkel<br />

eines Korbes, und seitlich davon ein prachtvoller Blumenstrauß<br />

mit Rosen und Nelken zu sehen. Im Vordergrund<br />

liegt ein Ast mit Weintrauben, daneben einige<br />

Feigen und ein großer geöffneter Granatapfel mit leuchtenden<br />

roten Kernen. Das zweite Gemälde zeigt einen<br />

grünen großen Kohlkopf, darüber eine Weinranke mit<br />

blauen und gelben Weintrauben. Im Vordergrund liegen<br />

einige Pilze auf einer Platte, daneben zwei leuchtende<br />

Pfirsiche und einige Pflaumen. Die dargestellten Objekte<br />

in feiner Malerei, in klaren leuchtenden Farben<br />

vor dunklem Hintergrund.<br />

Anmerkung:<br />

Im RKD sind die Pendants als eigenhändige Werke<br />

des Künstlers registriert. (1180285) (18)<br />

€ 20.000 - € 21.000 INFO | BID<br />

Sistrix<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

231


tions.com<br />

232 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

233


1176<br />

Bernardo Canal,<br />

1674 Venedig – 1744<br />

Bernardo Canal gehört zum älteren und früheren Kreis<br />

der venezianischen Vedutisten, wie Lucca Carlevaris<br />

(1663/65 – 1729/31), Johann Richter (1665 – 1745)<br />

oder Bernardo Bellotto (1721 – 1780), während sein<br />

Sohn Giovanni Antonio Canal (1697 – 1768) als der bekannte<br />

Canaletto aus diesem Kreis hervorging. In den<br />

Aufzeichnungen der venezianischen Malergilde wird<br />

er in den Jahren 1737 – 1743 erwähnt, taucht erstmals<br />

1717 auf, als er zusammen mit seinem Bruder<br />

Cristoforo und seinem Sohn Antonio Bühnendekorationen<br />

für das Teatro Sant'Angelo in Venedig schuf.<br />

1719/20 ist er in Rom nachweisbar, dort ebenfalls zusammen<br />

mit seinem Sohn mit Dekorationen für das<br />

Opernhaus beschäftigt, wobei wir erfahren, dass er<br />

Kulissen für die Opern von Alessandro Scarlatti (1660<br />

– 1725) schuf, die 1720 aufgeführt wurden. Sein Malstil<br />

unterscheidet sich von dem seines Sohnes Canaletto<br />

im Wesentlichen durch eine stärkere Kontrastierung<br />

und Betonung dunklerer Konturen.<br />

VEDUTE VON VENEDIG MIT DEM PALAZZO<br />

DUCALE UND DEM SCHIAVONI-UFER<br />

Öl auf Leinwand.<br />

76 x 116 cm.<br />

Beigegeben Gutachten von Dr. Filippo Pedrocco,<br />

Venedig vom 09. Februar 2009.<br />

Der Blick auf den Dogenpalast, die Markussäule und<br />

die nach hinten ziehende Häuserfassade, ist aus leicht<br />

erhöhter Kavaliersperspektive vom Canal Grande aus<br />

zu sehen, die anliegenden und abfahrenden Gondeln<br />

im Vordergrund. Aufgrund der Beobachtung der technischen<br />

Charakteristik in Canals Werk kann das vorliegende<br />

Gemälde, nach Auskunft des Gutachtens von<br />

Dr. Filippo Pedrocco, an den Anfang des Jahres 1735<br />

datiert werden. Im beiliegenden Gutachten werden<br />

ferner zwei Gemälde im Museum Budapest erwähnt,<br />

die mit dem vorliegenden Gemälde in Verbindung zu<br />

bringen sind. (11817512) (130800) (11)<br />

Bernardo Canal,<br />

1674 Venice – 1744<br />

VEDUTA OF VENICE WITH THE DOGE’S PALACE<br />

AND THE SCHIAVONI RIVERSIDE<br />

Oil on canvas.<br />

76 x 116 cm.<br />

Accompanied by an expert's report by Dr. Filippo Pedrocco,<br />

Venice dated 9 February 2009.<br />

€ 40.000 - € 50.000 INFO | BID<br />

Sistrix<br />

tions.com<br />

234 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

235


1177<br />

Antonio Canal, gen. Canaletto,<br />

1697 – 1768 Nachfolge<br />

ANSICHT DER RIALTO BRÜCKE UND<br />

DES PALAZZO DEI CAMERLENGHI<br />

Öl auf Leinwand.<br />

36,7 x 55,5 cm.<br />

Anbei in Kopie eine Expertise von René Millet vom 5.<br />

Februar 2019.<br />

Über den Canal Grande wird der Blick des Betrachters<br />

geführt vorbei an dem hell vom Sonnenlicht erstrahlten<br />

Fondaco dei Tedeschi mit seinen von Arkaden überfangenen<br />

Anlegestellen hin zur Rialto Brücke und dem<br />

halb beleuchteten, halb verschatteten Palazzo dei<br />

Camerlenghi. Hinter dem Fondaco dei Tedeschi der<br />

Kirchturm von San Bartolomeo di Rialto. Der Künstler<br />

des vorliegenden Gemäldes konnte zurückgreifen auf<br />

eine Komposition von Canaletto, wie etwa „Il ponte di<br />

Rialte da Nord“, welche sich in Turin in der Pinacotheca<br />

Giovanni e Marella Agnelli al Lingotto befindet. (†)<br />

(1181282) (13)<br />

Antonio Canal, also known as „Canaletto“,<br />

1697 – 1768 follower of<br />

VIEW OF THE RIALTO BRIDGE AND THE<br />

CAMERLENGHI PALACE<br />

Oil on canvas.<br />

36.7 x 55.5 cm.<br />

A copy of the expert’s report by René Millet dated 5<br />

February 2019 is enclosed.<br />

The painting shows a view across the Grand Canal,<br />

past the sunlit Fondaco dei Tedeschi with its piers surmounted<br />

by arcades to the Rialto Bridge and the<br />

Camerlenghi Palace, which bathed in sunlit on one side<br />

while the other remains in the shadow. Behind the Fondaco<br />

dei Tedeschi the church tower of San Bartolomeo<br />

di Rialto is visible. The artist of our painting was able<br />

to use a Canaletto composition such as Il ponte di<br />

Rialte da Nord (View of the Rialto Bridge from the<br />

North), held at the Pinacotheca Giovanni e Marella<br />

Agnelli al Lingotto in Turin for inspiration. (†)<br />

€ 75.000 - € 85.000 INFO | BID<br />

Sistrix<br />

tions.com<br />

236 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

237


1178<br />

Hendrik Frans van Lint,<br />

1684 – 1763, zug.<br />

BLICK ÜBER DEN CANAL GRANDE AUF<br />

DIE PIAZZETTA MIT DEN BEIDEN SÄULEN<br />

UND DEM CAMPANILE<br />

Öl auf Holz.<br />

31 x 48 cm.<br />

Links unten signiert "H. van Lint..."<br />

Im Vordergrund der breite Canal Grande mit einem<br />

dreimastigen Prunkschiff, vielen kleinen Booten, die<br />

Waren transportieren und einigen Gondeln. Im Mittelpunkt<br />

die am Ufer gelegene Piazzetta mit den beiden<br />

Monolithsäulen, auf denen sich der Markuslöwe bzw.<br />

die San Teodoro-Statue befinden, flankiert werden sie<br />

vom Dogenpalast und der Biblioteca Nazionale Marciana.<br />

Im Hintergrund die Kuppel des Domes San Marco<br />

und der lange schmale rötliche Campanile. Typische<br />

Stadtvedute unter hohem hellblauen Himmel.<br />

(1181923) (18)<br />

Hendrik Frans van Lint,<br />

1684 - 1763, attributed<br />

VIEW ACROSS THE GRAND CANAL OF<br />

THE PIAZZETTA WITH THE TWO COLUMNS<br />

AND CAMPANILE<br />

Oil on panel.<br />

31 x 48 cm.<br />

Signed "H. van Lint" lower left.<br />

€ 50.000 - € 80.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1179<br />

Anonymer flämischer Maler des 16. Jahrhunderts<br />

aus der Malschule von Brügge<br />

HALBBILDNIS EINES JUNGEN MANNES<br />

MIT KURZEM BART UND FLACHER KAPPE<br />

Öl auf Holz. Doubliert.<br />

41,1 x 35,5 cm.<br />

Das Brustbild vor nahezu smaragdgrünem Hintergrund<br />

mit Schattenbildung. In der rechten Bildhälfte der junge<br />

Mann, dunkel gekleidet mit entsprechender Kappe<br />

über seitlich halblang gerade geschnittenen Haaren.<br />

Ein kurzer weißer gefältelter Kragen tritt aus dem<br />

Wams hervor. Der rechte Arm im Manteltuch lässt die<br />

Hand vortreten, mit einem Ring am kleinen Finger. Das<br />

Gemälde weist charakteristische Merkmale der Malerei<br />

von Ambrosius Benson (um 1495-1550) auf und<br />

lässt sich auch gut mit weiteren Portraitbildnissen<br />

dieses Meisters vergleichen.<br />

Literatur:<br />

Vgl.: Georges Marlier, Ambrosius Benson et la peinture<br />

à Bruges au temps de Charles-Quint. Musée<br />

van Maerlant 1957, Katalognummer 197. (1181672)<br />

(11)<br />

€ 40.000 - € 45.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

tions.com<br />

238 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

239


1180<br />

Venezianischer Maler des 17. Jahrhunderts<br />

PROZESSION DES DOGEN ÜBER DEN<br />

MARKUSPLATZ IN DEN MARKUSDOM<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

120 x 172 cm.<br />

Darstellung des Markusplatzes vom Canal Grande<br />

aus, mit auf der rechten Seite liegendem Dogenpalast<br />

und dahinterliegendem Markusdom. Links der Campanile<br />

mit wehenden roten Fahnen, auf der Mitte des<br />

Markusplatzes stehend. Das dargestellte Gewässer<br />

mit zahlreichen personenbesetzten Booten sowie<br />

großen und kleinen Gondeln. Ein großes Boot mit figürlicher<br />

Schnitzerei von der Ankunft des Dogen zeugend,<br />

von diesem bewegt sich die Figurenstaffage<br />

ringförmig in den Markusdom, gesäumt von einigen<br />

um Almosen Bittenden sowie weiterer Figurenstaffage,<br />

die Spiel- und anderen Tätigkeiten nachgehen.<br />

Marktstände, die Geflügel verkaufen, und eine Theaterbühne,<br />

säumen den Platz. Das Thema in ähnlicher<br />

Darstellung bei Joost Amman (1539 – 1591) mit einer<br />

Dogenprozessionsdarstellung, welche ebenfalls das<br />

große Gondelboot auf der rechten Seite vor dem Dogenpalast<br />

darstellt und eine ähnliche Personenreihung<br />

aufweist, welche gen Markusdom strömt (z.B.<br />

Elisha Whittelsey Collection, Nr. 49955, Der Holzschnitt<br />

von 1565), Alters- und Gebrauchssp., besch.,<br />

rest. (1182061) (5) (13)<br />

School of Venice, 17th century<br />

PROCESSION OF THE DOGE ACROSS SAINT<br />

MARK’S SQUARE INTO ST. MARK’S BASILICA<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

120 x 172 cm.<br />

Sistrix<br />

€ 50.000 - € 70.000 INFO | BID<br />

tions.com<br />

240 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

241


1181<br />

Alessandro Piazza,<br />

1652 Venedig – 1727 Rom<br />

Gemäldepaar<br />

IL RIDOTTO DI PALAZZO DANDOLO A SAN MOISÉ<br />

sowie<br />

IL PALATORIO DEL MONASTERO DI SAN<br />

ZACCERIA<br />

Öl auf Leinwand.<br />

Jeweils 100 x 135 cm.<br />

In profiliertem vergoldeten Holzrahmen.<br />

Beigegeben eine in Kopie vorhandene Expertise von<br />

Dario Succi, o. J., welcher die beiden Objekte eindeutig<br />

dem Werk des Alessandro Piazza zuweist und die<br />

Wichtigkeit des Malers im Übergang von der Fest- zur<br />

Alltagsvedute des Seicento herausstellt. Vgl. die siebenteilige<br />

Gemäldereihe im Museo Correr in Venedig.<br />

Eindrucksvolle nocturne Innenansichten mit maskierten<br />

Personen in sanftem Kerzenlicht. (11808816) (13)<br />

Alessandro Piazza,<br />

1652 Venice – 1727 Rome<br />

A pair of paintings<br />

IL RIDOTTO DI PALAZZO DANDOLO A SAN MOISÉ<br />

and<br />

IL PALATORIO DEL MONASTERO DI SAN<br />

ZACCERIA<br />

Oil on canvas.<br />

100 x 135 cm each.<br />

In gilt profiled wooden frame.<br />

A copy of an expert’s report by Dario Succi, n. y. is enclosed.<br />

He clearly identifies Alessandro Piazza as the<br />

creator of both paintings and emphasizes the importance<br />

of the painter at the transition between festival<br />

and everyday vedute of the 17th century. Compare a<br />

seven-part series of paintings held at the Correr Museum<br />

in Venice. Impressive nocturnal interior views<br />

with masked figures in soft candlelight.<br />

€ 35.000 - € 40.000 INFO | BID<br />

Sistrix<br />

tions.com<br />

242 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

243


tions.com<br />

244 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

245


1182<br />

Elisabetta Sirani,<br />

1638 Bologna – 1665<br />

RAUB DER EUROPA<br />

Öl auf Kupfer.<br />

39 x 30,5 cm.<br />

Beigegeben ausführliche Expertise von Professor Massimo<br />

Pirondini, Reggio Emilia vom 10. Februar 2010.<br />

Das Bildmotiv geht auf ein Gemälde von Guido Reni<br />

(1575 – 1642) zurück, das sich im Musée des Beaux-arts<br />

in Tours befindet. Dort allerdings ist die Gestalt der<br />

Europa, die sich an den Körper eines Stieres mit blumenbekränztem<br />

Kopf anlehnt, in Nahsicht wiedergegeben,<br />

ohne die in weiteren Version weiterführende<br />

Meeresoberfläche. Eine weitere Ausführung von Reni<br />

befindet sich in Ottawa, National Gallery of Canada.<br />

Erst eine dritte Version (Sammlung Denis Mahon, London),<br />

ebenfalls von Reni, zeigt bereits rechts und im<br />

Vordergrund Erweiterungen der Meerlandschaft bis<br />

zum Horizont mit einer Figurengruppe am rechten Bildrand.<br />

Giovanni Andrea Sirani (1610-1670), Vater der<br />

Elisabetta, widmete sich dem Thema ebenfalls und<br />

schuf ein Gemälde, in dem Europa mit dem Stier im<br />

Zentrum einer beiderseits weitergeführten Meereswellenwiedergabe<br />

steht (Pinacoteca Capitolina, Rom).<br />

Das hier vorliegende Gemälde, durch Expertise der<br />

Malerin zugwiesen, ist in wesentlich kleinerem Format<br />

angelegt, um kleine Bilddetails jedoch erweitert, wie<br />

etwa die auf der hinteren Meeresoberfläche erkennbaren<br />

Segelschiffe sowie eine Landzunge rechts mit<br />

Figurenstaffage. Ebenfalls beibehalten ist der in der<br />

rechten oberen Ecke wiedergegebene Armorknabe<br />

mit Pfeil und Bogen, der auf Europa zielt. Das Gemälde<br />

in feiner Pinseltechnik. (1180693) (5) (11)<br />

Elisabetta Sirani,<br />

1638 Bologna – 1665<br />

THE RAPE OF EUROPE<br />

Oil on copper.<br />

39 x 30.5 cm.<br />

Accompanied by detailed expert’s report by Professor<br />

Massimo Pirondini, Reggio Emilia dated 10 February<br />

2010.<br />

The image motif is based on a painting by Guido Reni<br />

(1575 - 1642) held at the Musée des beaux-arts in<br />

Tours.<br />

Sistrix<br />

€ 15.000 - € 20.000 INFO | BID<br />

tions.com<br />

246 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1183<br />

Mario Balassi,<br />

1604 Florenz – 1667, zug.<br />

MARIA MAGDALENA ALS BÜSSERIN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

68 x 81 cm.<br />

Das Gemälde querformatig im Oktogon zeigt die Heilige<br />

im Halbbildnis an einem Steintisch, die Ellenbogen aufgestützt,<br />

der entkleidete Oberkörper von welligen<br />

Haarsträhnen und blauem Umhangtuch bedeckt, der<br />

Blick nach links oben gerichtet. Auf dem Tisch eine Alabasterdeckelschale,<br />

das Salbgefäß als Attribut. Höchst<br />

qualitätvolle Feinmalerei mit betontem Sfumato und<br />

aufleuchtend gestaltetem Inkarnat. (1180165) (11)<br />

Mario Balassi,<br />

1604 Florence - 1667, attributed<br />

THE PENITENT MARY MAGDALENE<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

68 x 81 cm.<br />

Rectangle painting in octagon showing Saint Mary<br />

Magdalene at a stone table. Fine painting of very high<br />

quality with pronounced sfumato and luminous flesh<br />

tones.<br />

Sistrix<br />

€ 15.000 - € 19.000 INFO | BID<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

247


tions.com<br />

1184<br />

Pieter Coecke van Aelst d.Ä.,<br />

1502/07 – 1550, zug.<br />

JOSEPH VON ARIMATHEA<br />

Tempera und Öl auf Holz.<br />

Gesamtmaß inkl. der Ergänzungen: 38,5 x 26,2 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Auf erhabenem Standpunkt, mutmaßlich der Berg Golgata,<br />

das Brustportrait wohl des Joseph von Arimathea,<br />

welcher in seiner Hand eine kleine Ausformung<br />

des Dornenkranzes hält. Die Tracht in ihrer fein differenzierten<br />

Darstellung, wie wir sie einige Male im Werk<br />

des genannten Künstlers finden, sticht umrissartig ab vor<br />

der in Luftperspektive wiedergegebenen Landschaft.<br />

Diese verbindet nördliche und südliche Merkmale und<br />

schlägt so den Bogen von der Heimat der Betenden<br />

zum Ort des Bibelgeschehens. Der Studiencharakter<br />

der Tafel lässt evtl. auf ein Infinito schließen. Rest.<br />

erg. oben mittig Löchlein.<br />

Anmerkung:<br />

Denkbar ist eine Verwendung der vorliegenden Tafel<br />

als linke innere Tafel eines Triptychons. Ein solches<br />

ist vollständig dokumentiert im Palazzo Venezia in<br />

Rom.<br />

Eine weitere Tafel im Fine Arts Museum in San<br />

Francisco zeigt Joseph in der gleichen Haltung, den<br />

Dornenkranz jedoch in vollkommener Form. Die Kopfbedeckung<br />

variiert nur wenig, der Hintergrund ist<br />

im vorliegenden Gemälde aufwändiger gestaltet.<br />

Literatur:<br />

Vgl.: Georges Marlier, La Renaissance Flamande, Abb.<br />

139. Dort das Gemälde aus San Francisco wiedergegeben.<br />

(11802924) (13)<br />

€ 7.000 - € 9.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1185<br />

Gerrit Dou,<br />

1613 – 1675, Nachfolge<br />

DER ARZT<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

49,5 x 37,5 cm.<br />

Keilrahmen rückwärtig mit alter Nummerierung,<br />

Leinwand mit Rest eines Lacksiegels.<br />

In schwarzem Profilrahmen.<br />

Eine Fensterbrüstung gibt den Blick frei auf einen<br />

elegant gekleideten Mann, welcher anhand seines<br />

Gerätes als Arzt bestimmbar ist. Eventuell war es<br />

Frans van Mieris der Jüngere, welcher das Motiv<br />

Dous in diesem Bild wirkungsvoll wiederholt hat. Minimal<br />

rest. (1180374) (13)<br />

€ 1.500 - € 2.500<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1186<br />

Österreichischer Maler des 18. Jahrhunderts<br />

PORTRAIT EINER ADELIGEN MIT<br />

IHREN VIER KINDERN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

151 x 112 cm.<br />

Rückwärtig mit altem Auktionsetikett „Nr. 174“.<br />

In profiliertem und mit antikischem Ornamentband<br />

beschnitzten Rahmen.<br />

Inmitten einer Pavillonarchitektur, die auf der rechten<br />

Seite den Ausblick in eine Gartenanlage gibt, und<br />

links unter einem Repoussoirtuch eine vergoldete<br />

große Gartenvase darstellt. Die halbfigurige sitzende<br />

junge Dame mit ihren drei wohlgekleideten Kindern<br />

und einem weiteren Kind, welches auf einer Wolke<br />

sitzt, die vor eine Marmorsäule gesetzt ist, und somit<br />

eines der Kinder darstellt, das die dargestellte Dame<br />

bereits im Kindesalter verloren hat. Darauf deuten<br />

auch die Seifenblasen hin, welche von einem der Geschwisterchen<br />

emporgeschickt werden und an der<br />

Wolke enden und somit als Vanitassymbol gelten<br />

können. Die oben links hinter dem Repoussoirtuch zu<br />

vermutende Lichtquelle spiegelt sich als Fensterkreuz<br />

in den Seifenblasen und gibt somit indirekt Aufschluss<br />

über die räumliche Situation bzw. lehnt, an<br />

die Symbolik des Christuskreuzes an, das sich in der<br />

niederländischen Kunst häufig in Vanitasseifenblasen<br />

wiederfindet. Rest. (1180853) (13)<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

248 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

249


1187<br />

Francesco Fieravino,<br />

1650 – 1680<br />

STILLLEBEN MIT ARA, CAVALIER KING CHARLES<br />

SPANIEL UND SÜSSSPEISEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

Bildmaß: 88 x 116 cm.<br />

in vergoldetem späterem Hohlkehlenrahmen.<br />

Expertise:<br />

Anbei eine Orignalexpertise von Ferdinando Arisi.<br />

(1180042) (13)<br />

Den Hintergrund abschließende Tischplatte, auf welchem<br />

hoch dekorativ ein doppelseitig dekoriertes Textil<br />

gelegt ist, welches auf der linken Seite gebauscht ist<br />

und somit der Goldfaden durchwirkten Bordüre Platz<br />

zur Entfaltung bietet. Auf dem Tisch links auf einem<br />

roten Brokatkissen ein Cavalier King Charles Spaniel,<br />

wobei die älteste Erwähnung der Rasse auf das Jahr<br />

1486 fällt. Ebenfalls von einem roten golddurchwirkten<br />

Vorhang überfangen ein Ara, welcher auf kandierten<br />

Früchten und Gebäck Platz genommen hat und wohl<br />

auch deswegen von dem Hund unliebsam beäugt<br />

wird. Arisi bestätigt die Autorschaft des Künstlers.<br />

Die Draperien, der Hund, das Kissen und die Süßspeisen<br />

sind typische Bildelemente, welche sich häufig<br />

im Werk Fieravinos wiederfinden. Der Ara hingegen<br />

stellt eine Ausnahme da, wodurch das vorliegende<br />

Werk in seiner Bedeutung unterstrichen wird. Rest.<br />

€ 10.000 - € 15.000 INFO | BID<br />

Sistrix<br />

tions.com<br />

250 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1188<br />

Maler der flämischen Schule in der Nachfolge<br />

des Peter Paul Rubens (1577-1640)<br />

DER MEERESGOTT NEPTUN BESÄNFTIGT<br />

DIE WOGEN<br />

Öl auf Eichenholz.<br />

36 x 54 cm.<br />

Die allegorische Darstellung zeigt den Meeresgott<br />

mit entblößtem Oberkörper und rotem Umhang auf<br />

einem muschelförmigen Kahn, gezogen von Hippokampen,<br />

umgeben von Tritonen und Nereïden. Im Hintergrund,<br />

unter stürmischem Wolkenhimmel, mehrere<br />

Schiffe in Seenot. (1180855) (11)<br />

€ 3.000 - € 4.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1189<br />

Maler des 17./ 18. Jahrhunderts<br />

ALLEGORIE DES LIEBESBETRUGES<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

112 x 93 cm.<br />

Die elegant gekleidete Dame mit Straußenfeder im<br />

hochgebundenen Haar beugt sich über eine Brüstung,<br />

um einen versiegelten Brief nach unten zu reichen. Im<br />

Hintergrund ein Mann, mit diabolischem Blick auf den<br />

Betrachter gerichtet, hält seinen Daumen im Mund,<br />

allegorische Zeichensprache des Betruges. Offenbar<br />

wird die Dame durch diesen Hinweis als eine Verführerin<br />

gekennzeichnet. (11808518) (11)<br />

€ 3.000 - € 4.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

251


1190<br />

Louis-Michel van Loo,<br />

1707 Toulon – 1771 Paris, Umkreis<br />

PORTRAIT EINES JUNGEN MANNES<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

Im Oval 61 x 49 cm.<br />

Original Eichenrahmen.<br />

Brustbildnis eines Herren mit rotem legerem Morgenmantel<br />

und weißem, um den Hals gebundenen Tuch<br />

vor neutralem beige-grünem Hintergrund. Das Gesicht<br />

mit den weichen feinen Gesichtszügen und sein<br />

Blick sind frontal dem Betrachter zugewandt und wirken<br />

selbstbewußt und entschlossen. Seine Kleidung<br />

und sein schulterlanges Haar sind mit Leichtigkeit und<br />

raschem Pinselduktus wiedergegeben. Hohe qualitätvolle<br />

Malerei. (11805513) (18)<br />

€ 4.000 - € 5.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1191<br />

Niederländischer Maler des 17. Jahrhunderts<br />

WALDBODENSTILLLEBEN MIT INSEKTEN<br />

Öl auf Leinwand. Am Rand doubliert.<br />

54 x 41 cm.<br />

Rechts unten Signatur „Rachel Ruysch“<br />

und Datierung „1683“.<br />

Aus dem bemoosten Boden einer bergigen Landschaft<br />

ragt eine sich leicht windende Melde, dahinter<br />

eine leuchtend rote, gefiederte Tulpe, in den nächtlichen<br />

Himmel. Ihre teils schon verwelkten und vertrockneten<br />

Blätter werden von zwei Schmetterlingen,<br />

einer Fliege und einer Raupe besucht. Am Bodenansatz<br />

der Pflanze befindet sich eine kleine gestreifte<br />

Eidechse, die mit ihrem Mund einen gelblichen Falter<br />

gefangen hat. Weitere Falter sind seitlich des Stiels<br />

erkennbar. Auf dem Waldboden rechts sitzt eine Heuschrecke,<br />

während links das Gehäuse einer schwarzweißen<br />

Schnecke und ein Pilz sowie zarte Pflänzchen<br />

erkennbar sind. Feine detailgetreue Malerei, die ein<br />

genaues Studium der Natur und der Insekten voraussetzt,<br />

in zurückhaltender Farbigkeit.<br />

Ein fast identisches Gemälde von Rachel Ruysch<br />

(1664-1750) gehört der Rostocker Universität und<br />

war in der Austellung „Die Menagerie der Medusa“<br />

in 2017 im Staatlichen Museum Schwerin zu sehen<br />

(Ausstellungskatalog Abb.58). (1180241) (18)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

1192 entfällt<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

tions.com<br />

252 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1193<br />

Johann Georg Trautmann,<br />

1713 Zweibrücken – 1769 Frankfurt am Main<br />

Trautmann lernte zunächst bei dem herzoglichen Hofmaler<br />

Ferdinand Bellon, der lediglich als Dekorationsmaler<br />

hervorgetreten ist. Sein frühestes bekanntes<br />

Gemälde, eine verschollene Kreuzigungsszene, datiert<br />

erst in das Jahr 1751. Bis 1756 wird er als „Kunstmaler“<br />

in den Unterlagen geführt, wobei etwa rund<br />

200 Gemälde seiner Hand bekannt geworden sind,<br />

weitere Gemälde nur schriftlich belegt. Sein Hauptinteresse<br />

galt den außergewöhnlichen Lichtstimmungen<br />

sowohl in seinen religiösen Themen als auch<br />

seinen nächtlichen „Feuersbrünsten“, wobei der Stil<br />

Rembrandt van Rijns (1606-1669) besonders in den<br />

Portraits deutlich zum Ausdruck kommt.<br />

BILDNIS EINES BÄRTIGEN ALTEN MIT TURBAN<br />

UND GOLDKETTE<br />

Öl auf Holz.<br />

51 x 41 cm.<br />

Rechts unten seitlich monogrammiert „MT“, in Ligatur<br />

„fe.“ Verso einige Befestigungsschwalbenschwänze<br />

sowie drei rote Lacksiegel mit Wappen und Kronen.<br />

Ungerahmt.<br />

Das Gemälde ist auch hier ganz der Stilistik Rembrandts<br />

verpflichtet, besonders was den bräunlichen<br />

Schimmer auf dem Stofflichen angeht. Der nach<br />

rechts blickende Kopf vor grünem Hintergrund, der an<br />

der rechten Bildseite aufgehellt scheint. (1180651) (11)<br />

€ 4.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1194<br />

Maler der Bologneser Schule des 17. Jahrhunderts<br />

ALLEGORIE DER ZEIT<br />

Öl auf Leinwand.<br />

100 x 76 cm.<br />

Die Zeit in Gestalt einer jungen allegorischen Frauenfigur<br />

im Halbbildnis mit entblößter Brust und über die<br />

Schulter gelegtem blauen Mantel. Das rötlich-blondbraune<br />

Haar mittelgescheitelt und in Locken über die<br />

Schultern herabgeführt. In der linken Hand hält sie<br />

eine Sanduhr hoch, dahinter ein mächtiger Vierkantpfeiler,<br />

der der Allegorie der Zeit eine unumstößliche<br />

Festigkeit vermitteln soll. Die halbfigürliche Darstellung<br />

in Ölfarbe im Oval auf rechteckiger Leinwand<br />

abgesetzt mit dunkelbraun gemalten Ecken.<br />

(1180602) (11)<br />

Bolognese School, 17th century<br />

ALLEGORY OF TIME<br />

Oil on canvas.<br />

100 x 76 cm.<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

253


tions.com<br />

254 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1195<br />

Marten de Vos,<br />

1532 Antwerpen – 1603 ebenda, Kreis des<br />

DER TRIUMPHZUG DAVIDS ÜBER DIE PHILISTER<br />

Öl auf Holz. Parkettiert.<br />

100 x 130 cm.<br />

Auf den ersten Blick erscheint das Gemälde als eine<br />

Darstellung der biblischen Geschichte. Die Bildtradition<br />

zeigt in der höfischen Auftragsgeschichte solcher<br />

Bildthemen jedoch fast immer eine Anspielung auf<br />

die Eigengeschichte der Fürsten. So ist unschwer anzunehmen,<br />

dass der im Zentrum der Figurengruppe<br />

nach rechts schreitende „David“, der das Haupt des<br />

Goliath trägt und ein Schwert geschultert hält, eigentlich<br />

eine Portraitwiedergabe eines namhaften Fürsten<br />

der Zeit ist, als eine Erinnerung an den Sieg einer<br />

Schlacht. In diesem Jahrhundert könnte etwa die<br />

Schlacht bei Marignano genannt werden. Auch lässt<br />

die Physiognomie des David auf ein fürstliches Portraitbildnis<br />

schließen. Die zentrale Figur steht zwischen<br />

musizierenden Frauengestalten mit Triangel und Laute<br />

bzw. Fanfare. Desweiteren, zu den Seiten hin fortgesetzt,<br />

stehen ein Krieger links sowie einige Frauengestalten,<br />

darunter eine Harfenspielerin an der rechten<br />

Bildseite. Im Hintergrund hügelige Landschaft mit<br />

Baumgruppe im Zentrum sowie eine Stadtansicht<br />

mit Burganlage. Einen interessanten Hinweis gibt die<br />

Aufschrift links unten im Bild in heller Farbe „I LIVER DE<br />

ROE DEOR 18“. Dies mag ein Hinweis auf eine ehemalige<br />

Hängung in einem königlichen Schlafzimmer<br />

eines Schlosses sein. In solcher Weise wäre dann der<br />

Herrscher in biblischer Gestalt des David wiedergegeben.<br />

Hier ist nicht auszuschließen, dass es sich bei der<br />

Davidfigur um Karl V. handelt, als jugendlicher Sieger<br />

nach der Schlacht bei Pavia 1525.A.R. (1172004) (11)<br />

Maerten de Vos,<br />

1532 Antwerp - 1603 ibid., circle of<br />

DAVID'S TRIUMPH OVER THE PHILISTINES<br />

Oil on panel. Parquetted.<br />

100 x 130 cm.<br />

€ 60.000 - € 90.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

255


1196<br />

Girolamo da Santacroce,<br />

ca. 1485 Bergamo – 1556<br />

DIE MADONNA MIT DEM KIND UND<br />

DREI HEILIGEN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

83,5 x 101 cm.<br />

Vor weiter, bewaldeter Landschaft die Gottesmutter in<br />

Dreiviertelansicht in prachtvollem, glänzendem rot-blauen<br />

Gewand, den stehenden, nackten Jesusknaben auf<br />

ihrem rechten Knie haltend. Dieser wendet sich Johannes<br />

dem Täufer zu, der einen Kreuzstab mit Spruchband<br />

hält. Rechts von Maria stehen der Heilige Franz<br />

von Assisi in brauner Ordenstracht und der Heilige<br />

Nikolaus von Myra, dessen Gedenktag der 6. Dezember<br />

ist. Er wird gezeigt in Bischofstracht und eine<br />

Bibel haltend. Auf dieser liegen drei goldene Kugeln,<br />

die zu seinem Attribut gehören: der Legende nach soll<br />

Nikolaus, als er noch nicht Bischof war, drei Goldkugeln<br />

durch das Fenster eines armen Mannes geworfen<br />

haben, damit er seine drei Töchter standesgemäß<br />

mit Mitgift verheiraten konnte. Hervorragendes Gemälde<br />

des bekannten Renaissance Malers in kräftigen,<br />

leuchtenden Farben.<br />

Giralamo da Santacroce,<br />

ca. 1485 Bergamo – 1556<br />

THE MADONNA WITH THE CHILD AND<br />

THE THREE SAINTS<br />

Oil on canvas.<br />

83.5 x 101 cm.<br />

Excellent painting by the renown Renaissance painter<br />

in bold, bright colours.<br />

Provenance:<br />

Important private collection.<br />

Note:<br />

The painting is illustrated in the Zeri photo archive,<br />

published ID 39392.<br />

€ 90.000 - € 120.000<br />

INFO | BID<br />

Sistrix<br />

Provenienz:<br />

Bedeutende Privatsammlung.<br />

Anmerkung:<br />

Das Gemälde ist abgebildet in der Zeri Fotothek,<br />

veröffentlicht ID 39392. (1171973) (18)<br />

tions.com<br />

256 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1197<br />

Gaetano Gandolfi,<br />

1734 San Matteo della Decima – 1802 Bologna<br />

SIBYLLE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

57 x 45 cm.<br />

Vom Goldrahmen im Hochoval abgedeckt.<br />

Zuweisung an den Künstler durch beiliegende<br />

Expertise von Ferdinando Orisi.<br />

Halbbildnis einer jugendlichen Sibylle mit Turbantuch<br />

und antikem Umhang, der an der Schulter durch eine<br />

Agraffe zusammen gehalten wird. Das weiße Hemd<br />

durch einen zartfarbenen Träger hochgezogen. Der<br />

Kopf geneigt, der Blick nach oben gezogen, die vollen<br />

Lippen geschlossen. Insgesamt zarte Farbigkeit mit<br />

leicht rotwangigem Inkarnat und rosa/beige gehaltener<br />

Bekleidung. Lediglich im Turban leuchtet ein roter<br />

Knoten auf, der mit der Lippenfarbigkeit korrespondiert.<br />

Die beiliegende Expertise nennt Vergleichsbeispiele<br />

wie das Selbstportrait des Künstlers oder die<br />

Bildnisse von dessen vier Söhnen in der Nationalpinakothek<br />

von Bologna neben weiteren Gemälden seiner<br />

Hand. Wie etwa die ausgestellten Werke, veröffentlicht<br />

im Katalog von 1979: „L'Arte del Settecento emiliano“.<br />

Im Gutachten wird die Enststehung des Bildes in die<br />

Jahre zwischen 1780 und 1790 angenommen. Mit<br />

Verweis auf Werke dieser Zeit im Museo Diocesano di<br />

Fidenza. (1181445) (7) (11)<br />

€ 12.000 - € 15.000 INFO | BID<br />

Sistrix<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

257


1198<br />

Deutscher Maler um 1600<br />

ANBETUNG DER KÖNIGE IN BETHLEHEM<br />

Öl auf Kupfer.<br />

29,7 x 21,5 cm.<br />

Die biblische Szenerie ungewöhnlich vielfigurig aufgefasst:<br />

Die zentrale Gruppe mit der Heiligen Familie unter<br />

einem, zwischen Bäumen ausgebreiteten Tuch,<br />

nahe der Krippe mit Ochs und Esel, bewusst weit<br />

nach hinten gesetzt, um den zahlreichen Figuren im<br />

Vordergrund Raum zu geben. Die drei Könige mit<br />

ihren Gaben, ebenfalls im Zentrum, aber demgemäß<br />

entfernt vom Bildbetrachter gezeigt. Dahingegen hat<br />

der Maler eine schier unübersehbare Menge an Fußvolk<br />

und heran pilgernden, höfischen Gestalten sowie<br />

Pferdeführern und orientalischen Figuren mit Turban<br />

zur Wirkung gebracht. Einige der Personen haben<br />

Bäume sowie die Mauer des Bogens erklettert, um<br />

dem Geschehen beizuwohnen. Stilistisch in äußerst<br />

feiner, nahezu Miniaturmalerei von hoher Qualität.<br />

Ikonographisch schwer zu deuten ist der Einfall<br />

des Künstlers, neben den drei Königen an der Gruppe<br />

der Heiligen Familie, noch zwei weitere Würdenträger<br />

links im Bild hinzuzufügen, die ebenfalls in königlichem<br />

Gepräge erscheinen und Goldpokale überbringen.<br />

Sowohl die Linienführung, als auch die Farbgebung<br />

zeigt bereits deutlich den Manierismus in<br />

Deutschland um 1600.<br />

Provenienz:<br />

Sammlung Jean Riechers. (11820216) (11)<br />

German School, ca. 1600<br />

THE ADORATION OF THE MAGI IN BETHLEHEM<br />

Oil on copper.<br />

29.7 x 21.5 cm.<br />

The biblical scene is illustrated with an unusually large<br />

number of figures. Both the painting's contouring and<br />

colouration already clearly show the Mannerist style<br />

of Germany around 1600.<br />

Provenance:<br />

Jean Riechers collection.<br />

Sistrix<br />

€ 14.000 - € 16.000 INFO | BID<br />

tions.com<br />

258 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

259


1199<br />

Deutsch-italienischer Meister des 18. Jahrhunderts<br />

DER HEILIGE ANTONIUS VON PADUA<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

114 x 74,5 cm.<br />

In vergoldetem, nach oben abgerundetem<br />

Prunkrahmen.<br />

Im Zentrum des Gemäldes der in freier Natur nach<br />

links kniende Ordenspriester im Habitus eines Franziskaners.<br />

Er hat die Hände vor der Brust überkreuzt, sein<br />

Haupt ist von einem gold-gelben Nimbus umgeben<br />

und sein Blick mit dunklen Augen ist nach vorne gerichtet.<br />

Vor seinen Knien am Boden ein kleiner geflügelter<br />

Putto, der ein Buch hält und ihn somit als einen Kirchenlehrer<br />

auszeichnet. Ein weiteres Attribut ist die<br />

vor ihm liegende weiße Lilie. Im hohen, von gelbem<br />

Licht erfüllten Wolkenhimmel, erscheint ihm Jesus als<br />

stehender Knabe, mit ausgebreiteten Armen und<br />

leuchtendem Nimbus um sein Haupt. Seine Schultern<br />

sind umhüllt von einem blauen Überwurf. Mit seinen<br />

Füßen berührt er zwei, von mehreren im Himmel erscheinenden,<br />

geflügelten Puttiköpfen. Rechts oben<br />

im Himmel erscheinen zwei ganzfigurige Putti, die in<br />

ihren Händen Blüten halten. Feine Malerei, die von der<br />

Formgebung und vom Motiv her, an ein kirchliches<br />

Andachtsbild erinnert. (1182097) (18)<br />

German-Italian School, 18th century<br />

SAINT ANTHONY OF PADUA<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

114 x 74.5 cm.<br />

In magnificent gilt frame, rounded at the top.<br />

€ 20.000 - € 30.000 INFO | BID<br />

Sistrix<br />

tions.com<br />

260 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

261


1200<br />

Römische Schule, des 18. Jahrhunderts<br />

DIE BÜSSENDE MARIA MAGDALENA<br />

28 x 21 cm.<br />

Verso alter handgeschriebener Aufkleber in brauner<br />

Tinte mit alter Sammlungsnummer „522“, mit<br />

Titel bezeichnung und Künstlernamensnennung<br />

„Guido“.<br />

Im Halbbildnis, das Gesicht nach rechts oben gewandt,<br />

mit über die Wangen fließenden Tränen, die Hände<br />

über der Brust gekreuzt. (1182033) (11)<br />

Roman school, 18th century.<br />

THE PENITENT MARY MAGDALENE<br />

28 x 21 cm.<br />

<strong>Old</strong> handwritten label inscribed with brown ink with<br />

old collection no. "522", title and artist's name "Guido"<br />

on the reverse.<br />

Sistrix<br />

€ 10.000 - € 20.000 INFO | BID<br />

tions.com<br />

262 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1201<br />

Flämischer Meister des 16. Jahrhunderts<br />

CHRISTUS ALS SCHMERZENSMANN<br />

Öl auf Holz.<br />

42 x 30 cm.<br />

Bildnis des leidenden Christus vor grauem Hintergrund<br />

mit einem leuchtend gelbem Nimbus um sein<br />

Haupt. Er trägt ein altrosafarbenes Gewand und hat<br />

die gefesselten Armgelenke vor seiner Brust gekreuzt.<br />

Er hat schulterlange braune lockige Haare und<br />

trägt auf dem Kopf die Dornenkrone, von der zahlreiche<br />

Blutstropfen herunterfallen. In seiner rechten Hand<br />

hält er einen Schilfhalm als Spottzepter. Voller Schmerzen<br />

schaut er den Betrachter mit seinem fahlen Gesicht<br />

und den blutrot unterlaufenen Augen direkt an.<br />

(1182031) (18)<br />

Sistrix<br />

€ 20.000 - € 40.000 INFO | BID<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

263


tions.com<br />

1202<br />

Frans Francken d.J.,<br />

1581 Antwerpen – 1642 ebenda, zug.<br />

VERSORGUNG ZWEIER VERWUNDETER<br />

FELDHERRN IN EINEM ANTIKEN PALAST<br />

Öl auf Nussholz. Parkettiert.<br />

26,5 x 31 cm.<br />

Der meisterliche Malstil, ebenso die komplexe, tiefenräumliche<br />

Komposition, wie auch die Lichtführung,<br />

übertreffen in der Qualität bei weitem die meisten<br />

Werke des genannten Meisters, die in den letzten<br />

Jahren auf dem Markt erschienen sind. Die vielfigurige<br />

Szenerie mit mehrheitlich kriegerischen, zum Teil geharnischten<br />

Männern konnte aufgrund der zahllosen<br />

möglichen historischen Ereignisschilderungen noch<br />

nicht gedeutet werden. Das Bildthema ist möglicherweise<br />

im geschichtlichen Umfeld der römischen, eher<br />

noch der griechisch-alexandrinischen Geschichte zu<br />

suchen. Dabei ist jede einzelne der Figuren sowohl in<br />

der jeweiligen Haltung, als auch in Physiognomie und<br />

dem der Handlung entsprechenden Gesichtsausdruck<br />

meisterhaft wiedergegeben.<br />

Die Szene spielt sich in zwei übereinander geordneten<br />

Bildebenen ab, in einem rotundenartigen antiken Innenraum<br />

mit Wandpilastern. Hinten mittig sind im<br />

Halbdunkel zwei denkmalartige Aufbauten mit getreppten<br />

Pyramidenverdachungen zu sehen. In dieser<br />

oberen Zone sind mehrere Männer damit beschäftigt,<br />

einen entkleideten verwundeten Krieger niederzulegen,<br />

wobei einer der Helfer dessen Bein hält. Ein Mann<br />

zieht sich die Treppen hoch, um zur Gruppe zu gelangen.<br />

In der unteren Bildzone wird ein weiterer, ebenfalls<br />

bereits entkleideter, schmerzhaft nach oben blickender<br />

Krieger von drei Männern hereingetragen,<br />

während ein höfisch Gekleideter dessen Helm übernommen<br />

hat. Im Zentrum der Gruppe stehen zwei<br />

Soldaten, wobei der in Rückenansicht Gezeigte seinen<br />

Kopf trauernd an die Schulter des Freundes gelegt<br />

hat. In der rechten Bildecke befindet sich ein Trommler<br />

neben seinem Instrument und eine Fahne. In der linken<br />

Ecke ein Kohlenfeuer, an dem soeben eine Fackel entzündet<br />

wird. Links oben, oberhalb eines Treppenanstieges,<br />

erscheint ein Herrscher mit Turban, gefolgt<br />

von einer Gruppe weiterer in den Rundraum hereintretender<br />

Figuren, von denen eine eine Feuerfackel<br />

hoch hält.<br />

Auch die Lichtführung ist höchst raffiniert behandelt,<br />

sehen wir doch die Gestalten einerseits von rechts<br />

aus undefinierter Quelle, andererseits einige der Figuren<br />

von Fackellicht beleuchtet, was ebenfalls auf die<br />

hohe Malqualität des Bildes beweist. A.R.<br />

(1180396) (11)<br />

Frans Francken the Younger,<br />

1581 Antwerp – 1642 ibid., attributed<br />

TWO INJURED COMMANDERS RECEIVING<br />

MEDICAL CARE IN AN ANTIQUE PALACE<br />

Oil on walnut. Parquetted.<br />

26.5 x 31 cm.<br />

The painting style, three-dimensional composition and<br />

the direction of light are masterfully executed and the<br />

quality of the painting greatly exceeds most of the<br />

works of Francken the Younger that have been available<br />

for sale in the art market in recent years. A.R.<br />

Sistrix<br />

€ 6.000 - € 8.000 INFO | BID<br />

264 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1203<br />

Jan Adriaensz van Staveren,<br />

1625 Leyden – um 1668, zug.<br />

DER HEILIGE FRANZISKUS IN EINER<br />

HÖHLE IM GEBET<br />

Öl auf Holz. Parkettiert.<br />

44 x 33 cm.<br />

Rechts unten monogrammiert. Verso alter angehefteter<br />

Zettel mit Resten einer Aufschrift mit Künstlerbezeichnung<br />

„Stav...“ sowie die Jahreszahl „1569“.<br />

Das fein gemalte Bild vereint mehrere Kategorien der<br />

Malerei: Bildnis, Stillleben und Landschaft. Im Zentrum<br />

der Darstellung, nach links in einer braunen Kutte kniend,<br />

der Heilige Franziskus, vor sich einen Folianten auf<br />

einem Felssockel. Links davor ein Holzkreuz mit Corpus<br />

Christi, dem der Blick des Heiligen gilt. Den Vordergrund<br />

hat der Maler genutzt, um beinahe stilllebenhaft<br />

Pflanzen und niedere Tierwelt darzustellen, wie Disteln,<br />

die als Symbol der Selbstkasteiung als Attribut<br />

des Heiligen gedacht sind. Daneben bunte Vögel, auf<br />

die bereits Marder lauern, ein Ausdruck des Memento<br />

mori-Gedankens. Rechts unten zwei Frösche neben<br />

Blättern und Blüten. Der Höhleneingang eröffnet einen<br />

Ausblick in bergige Landschaft mit kühnem Felsenbogen,<br />

Kirchengebäude und erhöht stehender Burg.<br />

Das Gemälde besticht insgesamt durch die gekonnte<br />

Feinmalerei aber auch durch den außergewöhnlichen<br />

Bildeinfall zu diesem Thema. (1182026) (11)<br />

Jan Adriaensz van Staveren,<br />

ca. 1625 Leiden – ca. 1668, attributed<br />

The painter was an outstanding master of the<br />

17th century Flemish School<br />

SAINT FRANCIS PRAYING IN A CAVE<br />

Oil on panel. Parquetted.<br />

44 x 33 cm.<br />

Monogrammed lower right. <strong>Old</strong> attached note with<br />

remains of an inscription “Stav...” and date “1569” on<br />

the reverse.<br />

The finely painted work combines several genres,<br />

i.e. portrait, still life and landscape painting.<br />

€ 17.000 - € 19.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Detailabbildung mit dem Künstler-Monogramm<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

265


1204<br />

Italienischer Meister des ausgehenden<br />

16. Jahrhunderts<br />

IKARUS UND DÄDALUS<br />

Öl auf Leinwand.<br />

153 x 105 cm.<br />

In der griechischen Mythologie ist Ikarus der Sohn des<br />

Dädalus. Weil sie von König Minos im Labyrinth des<br />

Minotaurus gefangen gehalten wurden, erfand Dädalus<br />

Flügel für sich und seinen Sohn. Diese bestanden aus<br />

einem Gestänge an dem Federn mit Wachs gehalten<br />

wurden. Dädalus warnte seinen Sohn, nicht zu hoch zu<br />

fliegen, da sonst die Sonne das Wachs schmelzen könnte.<br />

Das Gemälde zeigt den fliegenden Dädalus mit weißen<br />

Haaren und weißem Bart im Himmelsbereich, darüber<br />

seinen Sohn Ikarus, dessen Federflügel sich bereits<br />

aufgelöst haben und der kopfüber im Begriff ist ins<br />

Meer zu stürzen. Im blauen Himmel sieht man am oberen<br />

mittleren Rand, im Bereich der gelben Sonne, den<br />

Wagen des Sonnengottes. Das Geschehen wird von einigen<br />

Figuren beobachtet, die sowohl am rechten, als<br />

auch am linken Bildrand auf einem Felsen sitzen, der ins<br />

Meer ragt. Im unteren Vordergrund ein bellender Hund.<br />

Das Geschehen wurde als Strafe der Götter für den<br />

übermütigen Ikarus gedeutet. Malerei in reduzierter<br />

Farbigkeit bei bewusster Wahl eines Hochformats.<br />

Rest., Kratzer. (1181783) (130800) (18)<br />

Sistrix<br />

€ 6.000 - € 8.000 INFO | BID<br />

tions.com<br />

266 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1205<br />

Giovanni Martinelli,<br />

1600/4 – 1659 Florenz<br />

CARITAS ROMANA<br />

Öl auf Leinwand.<br />

129 x 146 cm.<br />

Mehrere Expertisen und ein Restaurierungsbericht im<br />

Original vorliegend.<br />

In einem kerkerähnlichen dunklen Gewölbe eine junge<br />

Frau in einem weiß-blauen Gewand mit einem rötlichen<br />

dünnen Schleier und weitem Dekolleté. Rechts neben<br />

ihr ein Gitter aus dem ein älterer Mann seinen Kopf hervorgestreckt<br />

hat und dem sie ihre Brust zum Stillen<br />

gibt. Ihre braunen ausdruckslosen Augen scheinen<br />

bekümmert in die Ferne zu blicken. Unten links ein<br />

weiterer Mann erkennbar, wohl ein Wächter. Beliebte<br />

erotische Darstellung des Stillens eines erwachsenen<br />

Mannes durch eine junge Frau, zurückgehend auf den<br />

römischen Autor Valerius Maximus (14 AD-37 AD) und<br />

auf eine Geschichte von Giovanni Boccaccio (1313-<br />

1375) ca. aus dem Jahre 1362. Rest. Kleine Unterlegungen.<br />

(1181751) (130800) (18)<br />

€ 18.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1206<br />

Pietro Locatelli,<br />

ca. 1634 – 1710, zug.<br />

JOSEF GIBT SICH SEINEN BRÜDERN<br />

ZU ERKENNEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

88,5 x 83 cm.<br />

Verso schwer leserlich signiert „Pietro<br />

Locatelli f. Mola“.<br />

Ungerahmt.<br />

Dargestellt wird eine Szene aus der Bibel: Josef wurde<br />

von seinen zehn älteren Brüdern an Händler einer Karawane<br />

verkauft und kommt nach Ägypten. Er wird dort<br />

schließlich Minister des Pharao. Als eine Hungersnot<br />

weltweit ausbricht, kommen auch seine Brüder an der<br />

Hof des Pharaos, um bei Josef Getreide zu kaufen.<br />

Gezeigt wird hier in einer Parkanlage mit pyramidalen<br />

Gebäuden, unterhalb eines Palastes vor einer steinernen<br />

Brüstung der auf der linken Seite stehende Josef<br />

in blauem Gewand und goldgelben Mantel, wie er<br />

sich vor seinen Brüdern als einer von ihnen mit ausgebreiteten<br />

Armen zu erkennen gibt. Seine Brüder fallen<br />

zum Teil auf die Knie und bitten um Vergebung, für<br />

das, was sie ihm angetan haben; sie haben auch den<br />

jüngsten und elften Bruder mitgebracht: es ist Benjamin,<br />

der mit blond gelocktem Haar, einem grauen<br />

Gewand und mit vor der Brust gekreuzten Armen in<br />

der Nähe von Josef steht und ihn anblickt. Am unteren<br />

Bildrand liegt noch ein Wanderstock mit Tuch, was<br />

auf die weite Reise der Brüder hindeutet. Malerei in<br />

differenzierten, teils kräftigen Farben.<br />

Das Gemälde findet sich als gleichnamiges Fresco<br />

von Pier Francesco Mola von 1656 im Gelben Saal<br />

des Quirinalpalastes in Rom wieder. (1181313)<br />

(130800) (18)<br />

€ 12.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

267


1207<br />

Lucas Cranach, d. J.,<br />

1515 – 1586, zug.<br />

Gemäldepaar<br />

KÄUFLICHE LIEBE<br />

Öl auf Holz.<br />

Je 34,3 x 24 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Zwei zusammengehörige Sittenbilder zum Thema der<br />

„Käuflichen Liebe“, jeweils ein ungleiches Paar darstellend.<br />

Das eine mit einer jungen Frau, von einem<br />

alten Mann begehrt, dem sie in die Geldtasche greift.<br />

Das andere mit einer alten Frau, die einen Jüngling<br />

begehrt, während sie ihm aus ihrem Beutel Geld zuwendet.<br />

Die beiden Figurenpaare jeweils vor nahezu<br />

schwarzem Hintergrund, hinter einem Steintisch stehend,<br />

auf dem die Geldbörsen jeweils liegen. Holzplatten<br />

vertikal leicht gewölbt, einige feine senkrechte<br />

Absplitterungen der Farbe durch Altersschwundriss.<br />

(11506027) (11)<br />

Lucas Cranach the Younger,<br />

1515 – 1586, attributed<br />

Pair of painting<br />

LOVE FOR SALE<br />

Oil on panel.<br />

34.3 x 24 cm each.<br />

Sistrix<br />

€ 30.000 - € 40.000 INFO | BID<br />

tions.com<br />

268 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

269


1208<br />

Quentin Massys,<br />

1466 Löwen – 1530 Antwerpen, Nachfolge des<br />

DIE STEUEREINTREIBER<br />

Öl auf Holz.<br />

123 x 93 cm.<br />

In einem holzvertäfelten Interieur zwei Männer an einem<br />

Tisch sitzend. Der linke mit fein ausgearbeitetem<br />

Stofftuch um sein Haupt, in der rechten Hand einen<br />

Federkiel haltend, mit dem er in dem vorliegenden<br />

Buch Notizen festhält, seine Linke zählt dabei gerade<br />

Geld. Er hat den Kopf nach unten gewendet und schaut<br />

durch einen Nasenzwickel auf das Buch. Ihm zur Seite<br />

sitzt ein weiterer Mann mit grauem Mantel und bedecktem<br />

Kopf, seine Hand auf die Schultern des<br />

Schreibenden gelegt. Er hält in seiner Linken einen<br />

großen Lederbeutel, aus dem er wohl gerade diverse<br />

Gold- und Silbermünzen auf den Tisch geschüttet hat.<br />

Die Augenbrauen hat er leicht zusammen gekniffen,<br />

und mit seinem halb geöffnetem Mund schaut er den<br />

Betrachter des Gemäldes direkt an. Oberhalb der beiden,<br />

an der Wand, ein kleines Holzbrett, auf dem sich<br />

eine Schatulle und zahlreiche Notizen befinden sowie<br />

ein Kerzenständer aus Messing mit halb abgebrannter<br />

Kerze. Kopie nach dem berühmten Vorbild, jedoch<br />

in leicht abgeänderter Form, was z.B. die Feinheit der<br />

roten Kopfbedeckung betrifft. (1182171) (2) (18)<br />

Sistrix<br />

€ 5.000 - € 6.000 INFO | BID<br />

tions.com<br />

270 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1209<br />

Flämischer Meister der ersten Hälfte<br />

des 16. Jahrhunderts<br />

BITTSTELLER IN DEM BÜRO ZWEIER<br />

STEUEREINTREIBER<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

80 x 85 cm.<br />

Oben links auf Buch signiert und datiert „1516“.<br />

Im Mittelpunkt des Gemäldes die beiden Geldeintreiber,<br />

hinter einem Tisch sitzend. Der Linke mit rotem<br />

Tuch um seinen Kopf und das vor ihm liegende Geld<br />

zählend. Der andere mit grauem Tuch um sein Haupt<br />

und einem schweren Geldbeutel in seiner Linken,<br />

zwischen beiden ein aufgeschlagenes Buch. Beide<br />

mit ausdrucksstarken faltenreichen Gesichtern. Auf<br />

der rechten Seite des Bildes ein Mann in grauer Weste,<br />

die rechte Hand hochhaltend und mit der Linken<br />

einen Lederbeutel mit Münzen ausschüttend. Links<br />

von ihm ein Mann mit dunkler Kappe, sich mit seiner<br />

rechten Hand an den Kopf fassend. Im Hintergrund<br />

ein großes hölzernes Bücherbord, auf dem diverse<br />

alte Bücher liegen, von denen eins mit dem Begriff<br />

„Codex“ bezeichnet ist. Der linke Steuereintreiber<br />

schaut äußerst verärgert zu dem mit ihm diskutieren<br />

wollenden Bittsteller. Er schaut mit seinen dunklen Augen,<br />

den herunter gezogenen Mundwinkeln und seinem<br />

hochgezogenen Kinn auf diesen Mann. Malerei<br />

in überwiegend beige-brauner Farbigkeit, wobei der<br />

rote, um den Kopf geschlungene Schal einen besonderen<br />

Akzent setzt. (1181671) (18)<br />

Flemish School, first half of the 16th century<br />

PETITIONER IN THE OFFICE OF TWO<br />

TAX COLLECTORS<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

80 x 85 cm.<br />

Signed and dated “1516”T top left on book.<br />

The two tax collectors are depicted sitting behind a<br />

table at the centre of the painting.<br />

Sistrix<br />

€ 15.000 - € 20.000 INFO | BID<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

271


1210<br />

Franko-flämischer Maler des ausgehenden<br />

18. Jahrhunderts<br />

PERSEUS BEFREIT ANDROMEDA<br />

Öl auf Leinwand.<br />

62 x 49 cm.<br />

Das antike Bildthema hier in origineller Weise vorgeführt,<br />

in dem Perseus als herkulisch kräftiger Held gegen<br />

den Drachen kämpft, dessen Rachen er aufreisst.<br />

Andromeda rechts heller ins Licht gestellt, in feiner<br />

Sfumato Malerei. (1182221) (11)<br />

€ 2.500 - € 3.500<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1211<br />

Flämischer Meister des 17./ 18. Jahrhunderts<br />

PORTRAIT EINER JUNGEN ADLIGEN<br />

Öl auf Holz.<br />

43,5 x 32,5 cm.<br />

Halbportrait der jungen Schönheit in einem schulterfreien<br />

türkisfarbenen Atlaskleid mit weißen Ärmelenden,<br />

das oberhalb der Hüfte mit Perlenschnürung versehen<br />

ist. Sie hat langes dunkelblondes Haar mit<br />

gedrehten Locken, hellhäutiges Inkarnat und blickt<br />

mit ihrem zarten Gesicht, dem roten Mund und den<br />

geröteten Wangen direkt aus dem Bild heraus. Sie<br />

trägt wertvollen Schmuck: in jedem Ohr ein Paar große<br />

tropfenförmige Perlen, eine Perlenkette und eine<br />

weitere in ihrem Haar. Ihre rechte Hand hält einen<br />

glänzenden goldfarbenen Seidenstoff über ihren linken<br />

Arm. Sie steht vor einem bewachsenen Felsenstück,<br />

das links die Sicht auf eine Landschaft freigibt. Feine<br />

Malerei mit besonderer Betonung der edlen Stoffe<br />

und der Zartheit der Dargestellten. (1181331) (18)<br />

€ 4.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1212<br />

Job Adriaensz. Berckheyde,<br />

1630 Haarlem – 1693, zug.<br />

JUNGER MANN IN LANDSKNECHTTRACHT MIT<br />

MEERSCHAUMPFEIFE UND WEINGLAS AM TISCH<br />

Öl auf Holz.<br />

19 x 14,5 cm.<br />

Verso auf der Nussholztafel rotes Lacksiegel mit bekröntem<br />

Wappen.<br />

Das Gemälde äußerst feinpinselig ausgeführt, gibt<br />

den Glanz der Seiden- und Samtstoffe naturalistisch<br />

wieder, ebenso den Lichtglanz im Weißweinglas. Im<br />

Hintergrund ein an die Wand geheftetes, koloriertes<br />

Kupferstichblatt mit Figurenszenerie, die wohl heiter<br />

aufzufassen ist und mit dem Lachen im Gesicht des<br />

Dargestellten in Bezug steht. (11820214) (11)<br />

€ 9.000 - € 13.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

tions.com<br />

272 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

273


1213<br />

Simon de Vos,<br />

1603 Antwerpen – 1676 ebenda, zug.<br />

FESTGESELLSCHAFT AN LANGER TAFEL MIT<br />

EINEM LAUTENSPIELER<br />

Öl auf Holz.<br />

48,5 x 63,5 cm.<br />

Mehrere Paare, festlich gekleidet, haben sich um einen<br />

langen Tisch gruppiert, zum Teil mit Meerschaumpfeifen,<br />

teils paarweise im Gespräch. Auf dem Tisch<br />

Kerzenleuchter und Spielkarten. Einer der Herren hat<br />

sich auffällig dem Betrachter zugewandt. Am linken<br />

Tischende zwei Damen mit Notenbüchlein, daneben<br />

ein Lautenspieler auf einem Sockel sitzend. Am Boden<br />

arrangierte Musikinstrumente wie Geige, Flöte und<br />

Horn, neben einem großen Weinkühler. Der Raum öffnet<br />

sich links in ein heller erleuchtetes Nebengemach<br />

mit Kassettendecke, Wanddekoration sowie einem<br />

zur Toröffnung schreitenden Paar. Rechts im Vordergrund<br />

ein Hündchen, das mit den Knochenresten der<br />

Speisetafel beschäftigt ist, daneben, ebenso stilllebenartig<br />

gruppiert, Zinngeschirr, Korb und Weinkaraffe.<br />

Die dominierende Rotfarbe in einigen Kleidern der<br />

Gesellschaft, korrespondiert zu einem oben vor der Pilasterrückwand<br />

aufgehängten Velum. (1182024) (11)<br />

€ 11.000 - € 12.000 INFO | BID<br />

Sistrix<br />

tions.com<br />

274 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1214<br />

Hendrick van Balen d.Ä.,<br />

1575 Antwerpen – 1632 ebenda<br />

JOSEPH UND DIE FRAU DES POTIPHAR<br />

Öl auf Kupfer.<br />

14,8 x 18 cm.<br />

Die altbiblische Legende, wonach der junge Joseph<br />

sich der Verführung der ägyptischen Gattin des Potiphars<br />

entzieht, hier in bewegter Szene dargestellt.<br />

Die beiden Figuren nahe dem Betrachter herangeführt,<br />

die Raumwiedergabe daher bewusst reduziert<br />

auf einen dunklen Raumhintergrund rechts, in den der<br />

Jüngling flieht, sowie vor allem das Baldachinbett mit<br />

Kissen links, auf dem die junge Verführerin sitzt. Sie<br />

sucht den Jüngling mit beiden Händen zurückzuhalten,<br />

ihr Blick sehnsuchtsvoll wiedergegeben. Die Rotfarbe<br />

des seidig glänzenden Baladachins rahmt die<br />

weibliche Aktfigur, was ihre körperlichen Reize hebt,<br />

während der Jüngling mit einigen Körperpartien bereits<br />

verschattet wiedergegeben ist. Die Kunst der Körperverkürzungen<br />

hat der Meister selbst in diesem kleinen<br />

Bild bewiesen, nicht zuletzt durch Anwendung geschickter<br />

Diagonalkompositionen wie in der Bewegung<br />

des Jünglings, der kaum merklich in die Diagonale von<br />

links unten nach rechts oben einkomponiert ist, was<br />

sich im rechten Unterschenkel der Frauengestalt wiederholt.<br />

Weit mehr, als in vielen seiner anderen Werke,<br />

zeigt hier van Balen die lebendige Körperauffassung<br />

und ‐bewegung seines Kollegen Peter Paul Rubens<br />

(1577 – 1640), neben der Feinmalerei, wie sie etwa<br />

rechts in dem stilllebenhaft wiedergegebenen Arrangement<br />

des Schmuckes auf grüner Tischdecke mit<br />

Brokatborte zu sehen ist.<br />

Literatur:<br />

Das Gemälde ist besprochen und abgebildet in: Bettina<br />

Werche: Hendrick van Balen (1575 – 1632). Ein<br />

Antwerpener Kabinettmaler der Rubenszeit in: Hans<br />

Vlieghe, Katlijne Van der Stighelen Hrsg., Pictura<br />

Nova: Studies in 16th- and 17th-century Flemish<br />

Painting and Drawing, Bd. 7, Turnhout 2004, S. 315,<br />

Abbildung A2.H. van Balen, mit Provenienzangabe.<br />

(1182231) (11)<br />

€ 7.000 - € 9.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

275


1215<br />

Italienischer Maler der Bologneser Schule<br />

VANITAS<br />

Öl auf Leinwand.<br />

92 x 73 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Dargestellt ist hier die Heilige Maria Magdalena beim<br />

Anlegen reichen Schmuckes, im Halbbildnis an einem<br />

Tisch mit Schmuckkästchen und zahlreichen weiteren<br />

Schmuckstücken sowie einem Spiegel, Symbol der<br />

Eitelkeit. Die Fragwürdigkeit des Hochmuts ist hier<br />

bereits im Blick des Mädchens nach oben wiedergegeben.<br />

Wobei das locker herabfallende Haar in der<br />

Bildersprache ein Zeichen erotischer Lasterhaftigkeit<br />

ist. So hat der Maler die Reue zum Bildthema gemacht.<br />

(11805810) (130800) (11)<br />

Italian master of the Bolognese school<br />

VANITAS<br />

Oil on canvas.<br />

92 x 73 cm.<br />

Unframed.<br />

Sistrix<br />

€ 10.000 - € 12.000 INFO | BID<br />

tions.com<br />

276 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1216<br />

Francesco Fieravino, genannt „Il Maltese“<br />

italienischer Stilllebenmaler des 17. Jahrhunderts<br />

sowie<br />

Francesco Noletti,<br />

um 1611 Malta – 1654 Rom, zug.<br />

GROSSES STILLLEBEN MIT PRUNKVASE<br />

NEBEN EINEM MIT DECKE BEDECKTEN TISCH<br />

MIT TURMUHR, SCHREIBZEUG UND DEGEN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

86 x 117 cm.<br />

In naiver, aber nichts desto trotz nicht weniger origineller<br />

Malweise gestaltetes Stillleben, in dem sich der<br />

Maler auf fein detaillierte Wiedergabe von Einzelheiten<br />

konzentriert und die einzelnen Gegenstände in Lokalfarbe<br />

wiedergibt. Der Tisch mit schräg stehenden,<br />

gerade ziehenden Beinen bedeckt mit einer bestickten<br />

und gerafften Decke, darauf eine goldene Tischuhr in<br />

Turmform neben Tintenfass mit Feder, auf einem Buch<br />

abgestellt. Auf einem Lederkissen mit Federkielstickerei<br />

und Quaste, Degen mit goldfarbenem seidenen<br />

Gurtband, rechts im Hintergrund schwer randbestickter<br />

Vorhang. Das Stillleben gerade wegen der unprätentiösen<br />

Direktheit der Gegenstände von besonderem<br />

Reiz. Ähnliche Gegenstände, wie etwa das Kissen oder<br />

die Turmuhr, finden sich auch in weiteren Werken des<br />

Malers. (11805811) (130800) (11)<br />

Francesco Fieravino, also known as “Il Maltese”<br />

italian still life painter of the 17th century<br />

and<br />

Francesco Noletti,<br />

ca. 1611 Malta – 1654 Rome, attributed<br />

LARGE STILL LIFE WITH MAGNIFICENT VASE<br />

NEXT TO A TABLE COVERED WITH A BLANKET,<br />

TOWER CLOCK, WRITING MATERIAL AND SWORD<br />

Oil on canvas.<br />

86 x 117 cm.<br />

Sistrix<br />

€ 15.000 - € 18.000 INFO | BID<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

277


1217<br />

Italienischer Maler<br />

des 17./ beginnenden 18. Jahrhunderts<br />

MARIA UND JOSEF IN NÄCHTLICHER STIMMUNG<br />

Öl auf Leinwand.<br />

63 x 92 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Der Heilige Josef wird an dem Stab erkannt, welcher<br />

sich ebenfalls bei mindestens zwei Gemälden von<br />

Guercino (1591-1666) wiederfindet. Alterssp.<br />

(1181277) (13)<br />

€ 4.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1218<br />

Florentiner Meister im Kreis des Domenico<br />

Bartolomeo Ubaldini il Puligo (1492-1527)<br />

DIE HEILIGE FAMILIE MIT DEM<br />

JOHANNESKNABEN<br />

Öl auf Holz. Parkettiert.<br />

75 x 59 cm.<br />

In einem prächtigem, aufwendig gestaltetem, späteren<br />

Ädikularahmen. Auf dem Rahmen ein Künstlernamensschild<br />

„Girolamo del Pacchia / Siena“.<br />

Das Gemälde verbindet mehrere ikonographische<br />

Elemente der italienischen Renaissance-Malerei. So<br />

ist etwa die Dreiviertelfigur der Maria von einem<br />

Vorhang hinterfangen, vor dem rechts oben auch der<br />

Heilige Josef stehend wiedergegeben ist. Links oben<br />

gewährt das Gemälde einen Ausblick in eine hügelige<br />

Landschaft mit Architektur. Auf dem Schoß der Maria<br />

das Jesuskind, das soeben vom Johannesknaben<br />

rechts unten ein Holzkreuz entgegen nimmt. Bei genauer<br />

Betrachtung ist gerade dieses Kreuz das eigentliche<br />

Zentrum des Bildes, um das sämtliche Figuren<br />

gruppiert erscheinen. Der Malstil ist jedenfalls als florentinisch<br />

zu sehen, was auch auf den genannten<br />

Künstler führt, der bei Ridolfo Ghirlandaio (1483-1561)<br />

gelernt hatte und in der Werkstatt des Andrea del<br />

Sarto (1486-1530/31) wirkte. Er war beeinflusst von<br />

Jacopo da Carucci Pontormo (1494-1556/57), was in<br />

jedem Fall auch hier im Bild zu erkennen ist, vor allen<br />

Dingen was die Kopfdarstellung der Maria betrifft.<br />

(1182202) (130800) (11)<br />

€ 20.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

tions.com<br />

278 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

279


1219<br />

Bernardo Strozzi,<br />

1581 Genua – 1644 Venedig,<br />

Der Maler war ab 1598 gleichzeitig Kapuzinermönch,<br />

verließ jedoch den Orden und wurde Weltpriester. Zu<br />

einem seiner berühmtesten Portraits zählt wohl das<br />

Bildnis des Musikers Claudio Monteverdi (1567-1643).<br />

MARIA MIT DEM KIND<br />

Öl auf Leinwand im Rund.<br />

Durchmesser: 31,5 cm.<br />

Beigegeben eine Expertise von Ferdinando Orisi mit<br />

Bildvergleichen, so in der Sammlung Bossi in Genua,<br />

abgebildet in der Monographie von Mortari, Rom<br />

1966, Abbildung 27.<br />

Im Gegensatz zu seinen Altarbildern, die vom Hell-<br />

Dunkel-Manierismus des Michelangelo Merisi il Caravaggio<br />

(1570/71-1610) geprägt sind, finden wir in seinen<br />

Portraitbildnissen mehr und mehr die Bildauffassung<br />

der flämischen Malerei. Früh bevorzugte er den Stil<br />

des Rokoko, wie dies auch in der Jesusdarstellung des<br />

vorliegenden Bildes zu erkennen ist.<br />

Brustbild der Maria in rotem Kleid mit weißem Schleier,<br />

der auch den Kopf bedeckt, mit einem nackten Jesuskind<br />

an ihrer rechten Seite, das den Arm um den Hals<br />

gelegt hat. Maria blickt nachdenklich nach unten, während<br />

das Kind in eine im Bild nicht definierte Ferne<br />

schaut, jedoch ebenso in sich gekehrt. Die Gesichtszüge<br />

der Maria hier im Bild lassen sich in mehreren<br />

Frauen im Werk des Künstlers wieder entdecken. In<br />

der Darstellung des Knabengesichtes fällt hier besonders<br />

der Augenschnitt auf, ebenfalls ein für den Maler<br />

typisches Element. (1181448) (7) (11)<br />

€ 20.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1220<br />

Francesco Fracanzano, auch genannt<br />

„Ciccio Fracanzano“,<br />

1612 Monopoli – um 1656 Neapel, zug.<br />

Fracanzano wirkte zunächst in der Werkstatt des Jusepe<br />

de Ribera (1588/91-1652), was seinen Malstil nachhaltig<br />

beeinflusste. Er gilt als wichtiger Vertreter einer naturalistischen<br />

Barock-Stilistik der Malschule von Neapel,<br />

zu der auch sein Schwager Salvator Rosa (1615-1673)<br />

zählt.<br />

DER HEILIGE DOMINIKUS BEWIRKT EIN WUNDER<br />

Öl auf Leinwand.<br />

124 x 115 cm.<br />

Dominikus, der Gründer des gleichnamigen Ordens<br />

(1170-1221), ist hier in einer Situation wiedergegeben,<br />

die der Legende entspricht, wonach der durch ein<br />

Kreuzzeichen ein Gewitter zum Aufhören brachte. Hier<br />

in weißer Ordenstracht mit schwarzem Skapulier und<br />

bärtig wiedergegeben, in kniender Haltung nach links,<br />

mit ausgebreiteten Armen, die die Kreuzform andeuten<br />

soll. Er blickt nach oben, dem Gewitterhimmel entgegen,<br />

der sich bereits aufhellt. Am linken Bildrand eine<br />

nicht näher deutbare Gestalt in Verzweiflung wiedergegeben.<br />

(1182106) (11)<br />

€ 30.000 - € 45.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

tions.com<br />

280 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

281


1221<br />

Venezianischer Maler des 17. Jahrhunderts<br />

DER TOD DES SENECA<br />

Öl auf Leinwand.<br />

72 x 92 cm.<br />

Auf querformatiger Bildfläche ist der nach links gerichtete,<br />

nackte Oberkörper des alternden Philosophen gezeigt,<br />

der sich nach antiker Tradition das Leben nahm.<br />

Der Gesichtsausdruck, mit sinnend nach oben gerichtetem<br />

Blick, entspricht ganz dem tiefen Gedanken<br />

des Herüberschreitens in die Ewigkeit. Die Beleuchtung<br />

von links oben lässt nicht nur die Körperoberfläche<br />

zur Wirkung bringen, sondern gibt auch dem Thema die<br />

entsprechende theatralische Dramatik. (1182192) (11)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1222<br />

Italienischer Maler des 17. Jahrhunderts<br />

WUNDER EINES BISCHOFSHEILIGEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

152,5 x 126,5 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Bewegte figürliche Szene mit mehreren, bei einem<br />

Festmahl sitzenden Personen. Neben ihnen ein schwebender<br />

Junge, welcher vermutlich von dem über ihm<br />

fliegenden Bischof, der durch Mitra und Bischofsstab<br />

ausgezeichnet ist, in die Lüfte empor gehoben wird.<br />

Rest. (11605850) (13)<br />

Sistrix<br />

€ 15.000 - € 20.000 INFO | BID<br />

tions.com<br />

282 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

283


1223<br />

Norditalienischer Maler des 18. Jahrhunderts<br />

STILLLEBEN MIT MELONE, PFIRSICHEN,<br />

TRAUBEN UND KÖNIGSWINDEN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

61 x 72 cm.<br />

tions.com<br />

In überraschender Leuchtkraft hat der Maler einzelne<br />

Gegenstände des Stilllebens vor dunklerem Hintergrund<br />

zur Wirkung gebracht: Im Zentrum eine aufgerissene<br />

Wassermelone, über die weiße kleine<br />

Strauchrosen gelegt sind, umgeben von helleren und<br />

dunkleren Trauben mit feuchtem sowie mattem Glanz,<br />

zum Teil noch an den Rankenzweigen. Eine kräftige<br />

Marmorsockelplatte im unteren Drittel des Bildes, lässt<br />

die Gegenstände gestuft platzieren. Im Vordergrund<br />

Pfirsiche, zum Teil geöffnet, sowie Feigen und Pflaumen.<br />

Etwas verschattet, links oben, bräunlich farbige,<br />

helle Trauben unter einem in der oberen linken Ecke<br />

freigelassenen Ausblick ins Abendlicht. Die blauen<br />

Königswinden bereichern die zartfarbige Palette, sind<br />

aber gleichzeitig als Memento mori-Allegorie der Vergänglichkeit<br />

zu verstehen. Möglicherweise handelt es<br />

sich hier um einen in Spanien wirkenden Maler der<br />

italienischen Schule. (1182271) (12) (11)<br />

€ 15.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1224<br />

Spanischer Maler des 17. Jahrhunderts<br />

STILLLEBEN MIT KANDIERTEN FRÜCHTEN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

24 x 31,5 cm.<br />

Auf einer steinernen Platte, vor dunklem Hintergrund<br />

liegend, die kandierten unterschiedlichen Früchte.<br />

Malerei in reduzierter Farbigkeit, wobei die beiden weißen<br />

Kringel im Vordergrund besonders hervorstechen.<br />

(1182272) (12) (18)<br />

€ 3.000 - € 5.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

284 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1225<br />

Pierre Ribera,<br />

1867 – 1932<br />

BOZETTO FÜR EIN DECKENGEMÄLDE DES<br />

CASINOS VON MONTE CARLO<br />

Öl auf Leinwand.<br />

116,5 x 76,5 cm.<br />

Links unten signiert „P. Ribera“.<br />

Im Mittelpunkt dieses Modells für ein Deckengemälde,<br />

ein hell- bis türkisblauer Himmel mit weißen Wolken, in<br />

denen zentral ein goldener Sonnenwagen mit Schimmeln<br />

zu erkennen ist. Daneben gibt es weitere schwebende<br />

weibliche mythologische Gestalten mit Blütenranken<br />

und zwei fliegende Putti. Umrahmt wird der<br />

Himmel von architektonischen Bauten einer Parkanlage<br />

mit Pfeiler- und Säulengängen, sogenannten Pergolen,<br />

die teils bewachsen sind oder von Blüten und Zweigen<br />

umrankt werden. Feine Malerei in vielen weichen<br />

und zarten Farbtönen. (1182273) (12) (18)<br />

Sistrix<br />

€ 20.000 - € 25.000 INFO | BID<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

285


1226<br />

Deutsch-italienischer Maler des ausgehenden<br />

18. Jahrhunderts<br />

ITALIENISCHE LANDSCHAFT MIT HÄUSERN<br />

UND ANTIKEN TEMPELN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

96 x 132 cm.<br />

In vergoldetem Prunkrahmen.<br />

Von der unteren rechten Bildseite mit drei Gesteinsquadern<br />

und einem hohen, bis zur Mitte des Bildes<br />

ragenden Baum, führt ein geschlungener, sandiger<br />

Weg zu einem auf einer Anhöhe liegenden Ort mit<br />

Häusern und zwei großen, mit weiß-grauen Mauern<br />

umgebenen Tempelanlagen. In der vorderen Bildmitte<br />

sitzt eine junge Frau in rotem Oberteil und einem<br />

blauen Rock am Wegesrand und ist mit einem Mann<br />

mit brauner Kleidung in ein Gespräch vertieft. Auf der<br />

rechten Bildseite ist auf einer Anhöhe eine große, in<br />

Braun gehaltene Gutsanlage zu erkennen. Neben<br />

dem Paar beleben nur einige wenige Staffagefiguren<br />

und einige grasende Schafe die sonst in ruhiger harmonischer<br />

Stimmung wiedergegebene Landschaft,<br />

die auch einige Bezüge zu Nicolas Poussin (1594-<br />

1665) erkennen läßt. (1180172) (18)<br />

€ 6.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1227<br />

Anthonie Palamedes,<br />

1601 Delft – 1673 Amsterdam, zug.<br />

LANDSKNECHT VOR WINTERLICHER LANDSCHAFT<br />

Öl auf Leinwand.<br />

79 x 60 cm.<br />

Vor einem steinernen alten Gebäude stehend ein<br />

Mann mit warmem beigen Mantel, der durch eine<br />

leuchtend rote Schärpe gehalten wird. Auf dem Kopf<br />

eine Pelzkappe und an den Füßen hohe Stiefel, die<br />

mit einem roten herausragenden Einsatz enden. Den<br />

rechten Arm hat er in die Hüfte gestemmt und seinen<br />

Kopf hat er in Richtung einer offenen Tür gewendet,<br />

durch die drei Landsknechte beim Kartenspiel zu sehen<br />

sind. Auf der linken Seite des Bildes sind im Vordergrund<br />

einige Rüstungsteile wie Helm, Harnisch,<br />

Handschuh, Gewehr, Pulvertasche, aber auch eine<br />

Trommel zu sehen; die Teile werden hier gleichsam<br />

einer Stilllebendarstellung präsentiert. Dahinter erstreckt<br />

sich der Blick in die Ferne auf einen schneebedeckten<br />

Berg unter gelb-blauem hohen Himmel,<br />

der die Kälte des Winters erahnen läßt. Malerei in<br />

monochromer Farbigkeit, bei der nur die roten Objekte<br />

optisch einen Akzent setzen. (11802917) (18)<br />

Anthonie Palamedes,<br />

1601 Delft - 1673 Amsterdam, attributed<br />

WINTER LANDSCAPE WITH MERCENARY<br />

Oil on canvas.<br />

79 x 60 cm.<br />

€ 12.000 - € 14.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

tions.com<br />

286 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1228<br />

Pieter van der Werff,<br />

1656 – 1722 Rotterdam, Umkreis<br />

Gemäldepaar<br />

VENUS MIT CUPIDO<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

Je 39,5 x 30,5 cm.<br />

Original Rokoko-Rahmen.<br />

Das erste Gemälde zeigt die römische Göttin der Liebe,<br />

des erotischen Verlangens und der Schönheit in<br />

bergiger Natur bei sanftem Sonnenuntergang nackt in<br />

Rückenansicht. Sie sitzt auf ihrem weißen Unterkleid<br />

und ihrem roten Gewand mit goldener Bordüre. Sie<br />

hat den Kopf zum Betrachter umgedreht und weist<br />

mit dem Finger ihrer rechten Hand auf den kleinen geflügelten<br />

Amor mit Bogen, der neben ihr steht. Die auf<br />

einem Felsstück sitzende, nackte Venus auf dem anderen<br />

Gemälde hat ein blaues samtiges Kleid abgelegt,<br />

mit dem sie jedoch ihre Scham bedeckt und eine<br />

Stoff ecke davon in der rechten Hand hält. Amor, oft<br />

auch Cupido genannt, begleitet sie, diesmal mit einem<br />

mit Pfeilen gefüllten Köcher, der zu seinen Füßen<br />

liegt. Er ist in der römischen Mythologie der Gott<br />

und die Personifikation der Liebe. Er ist der Sohn der<br />

Venus und des Mars. Ein schnäbelndes Taubenpaar<br />

am Boden ist ganz mit sich beschäftigt. Diese unterstreichen<br />

als Symbole für leidenschaftliche Liebe den<br />

erotischen Reiz der Szene. Feine detailierte Malerei.<br />

(1180552) (18)<br />

€ 4.000 - € 5.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1229<br />

Jan Olis,<br />

1610 Gorinchem – 1676 Hiusden, zug.<br />

ELEGANTES PAAR AN EINEM TISCH SITZEND<br />

Öl auf Holz.<br />

21 x 28 cm.<br />

Verso auf der Rückseite alter Aufkleber,<br />

der auf Jan Olis verweist.<br />

In einem beige-braunen Innenraum sitzt ein Mann auf<br />

einem hölzernen Stuhl, er hält in seiner rechten Hand<br />

einen Krug. Er trägt eine leicht aufgeknöpfte beige<br />

Jacke, dazu eine Pluderhose und beige Strümpfe. Seine<br />

braunen Schuhe werden von einem blauen Band<br />

gehalten. Auf dem Schoß und auf seinem linken Bein<br />

sitzt eine junge Frau in einem langen Kleid. Ihr Gesicht<br />

hat sie dem Mann zugewandt und hält in ihrer<br />

linken Hand ein Glas mit Wein, das sie ihm anzubieten<br />

scheint. Beide sitzen vor einem mit rotem Tuch<br />

gedeckten Tisch, auf dem sich ein langes schmales<br />

Weinglas und eine weitere Schale befinden. Auf der<br />

linken Seite sieht man in der Mitte die Reste einer<br />

Truhe und am unteren linken Bildrand den Hut des<br />

Sitzenden liegen. Monochrome Malerei mit wenigen<br />

roten und blauen Farbeffekten. (11802929) (18)<br />

€ 10.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

287


1230<br />

Anthonie Palamedesz,<br />

1601 Delft – 1673 Amsterdam, Nachfolge<br />

ELEGANTER BALL IN EINEM INTERIEUR<br />

Öl auf Holz.<br />

46 x 72,5 cm.<br />

Noble Gesellschaft in einem Ballsaal, die holzvertäfelten<br />

Wände mit zwei Gemälden und durch ein umlaufendes<br />

Gesims geschmückt. Im Zentrum ein festlich gekleidetes<br />

Paar, die Dame in rotem Kleid und reichem<br />

Schmuck, der Herr in kurzer, heller Pluderhose und<br />

dahinter weitere Paare beim Tanz, darunter auch ein<br />

Harlekin mit schwarzer Maske aus dem venezianischen<br />

Karneval. Eine Musikergruppe spielt auf der<br />

linken Seite zum Tanz auf. Rechts durch einen halb geöffneten<br />

Vorhang, durch den der Blick nach draußen<br />

fällt, hat eine Gruppe in orientalischer Kleidung, teils in<br />

Maskierung, den Raum betreten. Unterhalb dieser<br />

Gruppe steht ein Tisch mit abgedeckten Speisetellern.<br />

Die Szene wohl als Fasnachts- oder Karnevalsereignis<br />

zu deuten, möglicherweise als Erinnerung an ein stattgefundenes<br />

Ereignis. Rest.<br />

Provenienz:<br />

Aus schwedischer Privatsammlung.<br />

(1180287) (18)<br />

€ 3.000 - € 4.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1231<br />

Giuseppe Antonio Petrini,<br />

1677 – 1758, zug.<br />

Gemäldepaar<br />

MAGDALENA<br />

sowie<br />

HIERONYMUS<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

Jeweils: 50 x 113 cm.<br />

In profiliertem, partiell vergoldetem, geschnitzten<br />

Holzrahmen.<br />

Die beiden Darstellungen stark querformatig. In einer<br />

Übersichtslandschaft mit als Repoussoir dienendem<br />

Felsen die ruhende Figur der Magdalena, ein Buch<br />

reflektierend bzw. des Heiligen Hieronymus, welcher<br />

sich durch den hinter ihm liegenden Kardinalshut auszeichnet.<br />

(11811817) (130800) (13)<br />

€ 5.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

tions.com<br />

288 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1232<br />

Peeter Bout,<br />

1658 Brüssel – 1719 Brüssel,<br />

und Adriaen Frans Boudewyns<br />

1644 Brüssel-1711, zug.<br />

MENSCHENANSAMMLUNG VOR MARKTBUDEN<br />

IN NIEDERLÄNDISCHEM STÄDTCHEN MIT EINEM<br />

MARKTSCHREIER<br />

Öl auf Leinwand.<br />

28,5 x 40 cm.<br />

Der weite Platz gesäumt von Giebelhäusern sowie<br />

einer Kirchenruine. Inmitten des Menschengewühls<br />

ein rot gekleideter Mann mit Hut, der eine Fahne hält<br />

und offenbar eine politische oder theologisch gefärbte<br />

Rede hält. Letzteres würde als Dokument der religiösen<br />

Wirrnisse der Zeit zu verstehen sein. Im Vordergrund<br />

Markthändler mit Körben und Säcken, links vorne<br />

eine von einem Kohlenfeuer erleuchtete Verkaufsbude.<br />

(1181211) (2) (11)<br />

Peeter Bout,<br />

1658 Brussels - 1719 ibid.,<br />

and Adriaen Frans Boudewijns<br />

1644 Brussels - 1711, attributed<br />

DUTCH TOWN WITH MARKET STALLS, MARKET<br />

CRIERS AND A CROWD OF PEOPLE<br />

Oil on canvas.<br />

28.5 x 40 cm.<br />

Sistrix<br />

€ 12.000 - € 14.000 INFO | BID<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

289


1233<br />

Francesco Maria Rondani,<br />

Parma, 1490 - um 1550<br />

und Bartolomeo Passerotti,<br />

Bologna 1529 - 1592, zug.<br />

DARSTELLUNG DES HERREN IM TEMPEL<br />

Öl auf Leinwand.<br />

143 x 190 cm.<br />

Diese von Figuren strotzende „Darstellung des Herren“<br />

enthält alle kennzeichnenden Merkmale der Episode<br />

des Lukasevangeliums (Lukas, 2, 22-38). In der Mitte<br />

sehen wir den alten Priester Simeon, der Jesus im<br />

linken Arm hält, während die Jungfrau Maria ihnen<br />

eine der beiden Opfertauben reicht; weiter unten sehen<br />

wir einen Jungen mit einer großen, geweihten<br />

Kerze. Am Rand erkennt man Josef und die Prophetin<br />

Hanna, die ihr Haupt mit einem weißen Schleier verhüllt.<br />

Eben diese beiden Figuren machen aus dem<br />

Gemälde etwas Besonderes und lassen daher auf<br />

eine Gemeinschaftsarbeit schließen, wobei beide Maler<br />

gewiss derselben Schule angehörten. In dem Werk<br />

spürt man überdeutlich den Einfluss Parmigianinos;<br />

gewisse Gesten und Gesichter erscheinen fast wie<br />

Zitate. Auch die Bildaufteilung ist, zwar deutlich manieristischer,<br />

aber sehr ähnlich. Hier denkt man sofort<br />

an die kleine Darstellung auf Holz der „Circoncisione<br />

di Cristo“ (Institute of Arts, Detroit), die wahrscheinlich<br />

von Parmigianino stammt und wovon ein zeichnerischer<br />

Entwurf im Louvre zu sehen ist. All diese Details<br />

lassen an eine Zusammenarbeit zwischen dem<br />

älteren Francesco Maria Rondani, der die beiden Figuren<br />

malte, und dem jungen Bartolomeo Passerotti<br />

denken, der wohl die anderen weiblichen Figuren –<br />

diese sind wesentlich ausgefeilter, heller, ja fast glänzend<br />

– sowie die vier bärtigen Männer im Hintergrund<br />

malte, die mit jenen des Gemäldes in Detroit fast<br />

identisch sind. Auch die Art der Heiligenscheine passt<br />

zum Stil Passerottis; hier erkennt man den gewichtigen<br />

Einfluss von Correggio und Parmigianino, jedoch<br />

auch Züge der Bologneser Werke Pellegrino Tibaldis.<br />

(11720712) (10)<br />

Francesco Maria Rondani,<br />

1490 Parma – ca. 1550,<br />

and<br />

Bartolomeo Passerotti,<br />

1529 Bologna - 1592, attributed<br />

THE PRESENTATION OF JESUS AT THE TEMPLE<br />

Oil on canvas.<br />

143 x 190 cm.<br />

Sistrix<br />

€ 18.000 - € 20.000 INFO | BID<br />

tions.com<br />

290 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1234<br />

Venezianischer Maler des 17. Jahrhunderts<br />

GRABLEGUNG CHRISTI<br />

Öl auf Leinwand.<br />

100 x 122 cm.<br />

Biblische Szenerie, mehrfigurig dargestellt, wobei<br />

hier anzunehmen ist, dass es sich zumindest bei den<br />

beiden Männerfiguren, links im Bild sowie der langbärtige<br />

Alte rechts, um Portraits von Zeitgenossen<br />

handeln dürfte. So trägt der bärtige Alte vielleicht nicht<br />

zufällig die Gesichtszüge Tizians. Bei dem Mann links<br />

im Bild dürfte es sich möglicherweise um den Auftraggeber<br />

des Gemäldes handeln. A.R. (1180583) (130800)<br />

(11)<br />

Sistrix<br />

€ 7.000 - € 9.000 INFO | BID<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

291


1235<br />

Mario Nuzzi, genannte Mario dei Fiori,<br />

1603 – 1673, zug.<br />

Gemäldepaar<br />

GROSSE BLUMENGEBINDE VOR DUNKLEM<br />

HINTERGRUND<br />

Öl auf Leinwand.<br />

Jeweils 73 x 54 cm.<br />

In kunstvoll gestalteten Metallvasen mit figürlichem<br />

Dekor. Die Blüten, wie rosafarbene Rosen, gefiederte<br />

Tulpen, Irisstrauch und andere Frühsommerblumen,<br />

je in einem hochovalen Gebinde zusammengefasst,<br />

in überwiegend rötlichen und kaltweißen Tönen vor<br />

schwarzem Hintergrund, in der typischen Bildauffassung<br />

des Künstlers. (11813812) (11)<br />

€ 6.000 - € 8.000 INFO | BID<br />

Sistrix<br />

tions.com<br />

292 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1236<br />

Luca Giordano,<br />

1634 Neapel – 1705 ebenda<br />

DER RAUB DER SABINERINNEN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

203 x 231 cm.<br />

Das hier gezeigte Monumentalgemälde entstand mit<br />

ziemlicher Sicherheit um 1690 und greift erneut das<br />

Thema mit dem Raub der Sabinerinnen auf. Das Gemälde<br />

hält sich sehr genau an die Vorgaben des<br />

Künstlers aus den Jahren um 1680, das sich in Genua<br />

in Privatbesitz befindet (siehe auch Oreste Ferrari, Giuseppe<br />

Scavizzi, Luca Giordano. L'opera completa<br />

(Gesamtwerk), Neapel 2000, A273, S. 296-297) oder<br />

im Palazzo Reale in Caserta zu sehen ist (ebenda,<br />

A259, S. 325) - allerdings mit einigen zusätzlichen<br />

künstlerischen Vorstellungen. Das Gemälde wird geprägt<br />

durch überwiegend kräftige Rot- und Blautöne<br />

der Stoffe, das helle Inkarnat der Dargestellten und<br />

die glänzenden Rüstungsteile von Helmen, Brustpanzer<br />

und einem Schwert. Auffallend auch der starke<br />

Hell-Dunkel-Kontrast. Das Gemälde ähnelt stilistisch<br />

auch großformatigen Bildern seines Schülers Paolo<br />

de Matteis (1662-1728), die Anfang des 18. Jahrhunderts<br />

entstanden, wie zum Beispiel die beiden Bilder<br />

„Allegorie della Bontà e della Mansuetudine“ (Allegorie<br />

der Güte und Sanftmut), zu sehen in der Certosa di<br />

San Martino in Neapel, „Caino uccide Abele“ (Kain<br />

tötet Abel), „Adamo ed Eva piangono Abele ucciso“<br />

(Adam und Eva beklagen Abels Tod), beide im Statens<br />

Museum for Kunst in Kopenhagen, und „Apollo e Dafne“<br />

(Apoll und Daphne), Privatbesitz, Amerika (siehe<br />

auch Nicola Spinosa, Pittura napoletana del Settecento,<br />

Neapel 1999, S. 250-252).<br />

Literatur:<br />

Un cilentano in Europa, Ausstellungskatalog, Vallo<br />

della Lucania, Museo Diocesano, 9. Februar - 14. April<br />

2013, Paparo - Neapel 2013, Nr. 1, S. 36.<br />

Ausstellungen:<br />

Un cilentano in Europa, Vallo della Lucania, Museo<br />

Diocesano, 9. Februar - 14. April 2013.<br />

(1181681) (18)<br />

Luca Giordano,<br />

1634 Naples – 1705<br />

THE RAPE OF THE SABINES<br />

Oil on canvas.<br />

203 x 231 cm.<br />

Literature:<br />

Un cilentano in Europa, exhibition catalogue, Vallo<br />

della Lucania, Museo Diocesano, 9 February - 14<br />

April 2013. Paparo - Naples 2013, no. 1. p. 36.<br />

Exhibitions:<br />

Un cilentano in Europa, Vallo della Lucania, Museo<br />

Diocesano, 9 February - 14 April 2013.<br />

€ 30.000 - € 50.000 INFO | BID<br />

Sistrix<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

293


1237<br />

Maler in der Werkstatt-Nachfolge von<br />

Jan Brueghel d. J. (1601 – 1678)<br />

und Frans Wouters (1612/14 – 1659)<br />

BLUMENGARTEN MIT FIGURENSTAFFAGE – ALLE-<br />

GORIE DES FRÜHLINGS BZW. DES GERUCHSINNS<br />

Öl auf Kupfer.<br />

60 x 87 cm.<br />

Aus leicht erhöhter Kavaliersperspektive ist der Blick<br />

in einen weit nach hinten führenden Garten gegeben<br />

mit Springbrunnen im rückwärtigen Zentrum, einem<br />

Logengebäude rechts sowie Landschaftsausblick auf<br />

Hügel mit höher stehender Burg links oben. Der Vordergrund<br />

reich angefüllt mit Blumenbeeten sowie<br />

zahlreichen Blütenpflanzen, in Kübeln gezogen. Eine<br />

weibliche allegorische Gestalt in rotem Kleid und<br />

blauem Mantel, was farbikonographisch der Jungfrau<br />

Maria zuzuordnen ist, mit einem Lilienstängel in der<br />

linken Hand und Blumenbouquet in der rechten Armbeuge.<br />

Das Haupt mit einem Blütenkranz bedeckt, ihr<br />

zu Füßen ein kniender Knabe, der ihr Blüten reicht sowie<br />

zwei Amoretten links .Im Blumenbeet ein weiteres<br />

nacktes Knäblein beim Pflücken von Nelkenblüten. Das<br />

Gemälde inhaltlich wie kompositionell äußerst vielschichtig.<br />

So auch in der allegorischen Mehrdeutigkeit<br />

als Frühlings- bzw. Geruchssinnallegorie, gleich zeitig<br />

mit Anspielung auf das theologische Thema der Himmelskönigin<br />

mit der Lilie als Symbol der Reinheit. Wie<br />

in mehreren Bildern Brueghels in der Zusammenarbeit<br />

mit Wouters, kann auch hier die Handschrift zweier<br />

Maler aus dem Kreis vermutet werden. (1181532)<br />

(11)<br />

Painters from the workshop following of<br />

Jan Brueghel the Younger (1601 – 1678)<br />

and Frans Wouters (1612/14 – 1659)<br />

FLOWER GARDEN WITH FIGURE STAFFAGE –<br />

ALLEGORY OF SPRING OR SENSE OF SMELL<br />

Oil on copper.<br />

60 x 87 cm.<br />

The painting’s composition and content are very<br />

complex.<br />

Sistrix<br />

€ 15.000 - € 20.000 INFO | BID<br />

tions.com<br />

294 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1238<br />

Joost Cornelisz Droochsloot,<br />

1586 Utrecht – 1666 ebenda<br />

REGES FEIERTAGSTREIBEN IN DER HAUPTSTRA SSE<br />

EINES NIEDERLÄNDISCHEN DORFES<br />

Öl auf Holz.<br />

51 x 75 cm.<br />

Links unten signiert.<br />

Die breite Durchgangsstraße führt perspektivisch weit<br />

nach hinten, seitlich rechts gesäumt von einem strohbedeckten<br />

Haus, gefolgt von einem Kirchengebäude<br />

mit davor stehenden Giebelhäusern. Links kleinbäuerliche<br />

Häuser, zum Teil mit Zwerchgiebel sowie dazwischen<br />

stehendem Baum. Die breite Straße angefüllt<br />

von zahllosen Bauern, Reisenden und Händlern, in<br />

Gruppen zusammen stehend bzw. an einem Wirtshaustisch<br />

vereint, im Vordergrund näher herangeführt,<br />

zum Teil charakteristisch gestikulierend wiedergegeben.<br />

Straße, Gebäude und häufig braun gewandete<br />

Figuren stehen im Kontrast zum hellen Wolkenhimmel,<br />

im unteren Teil jedoch mit gezielt eingesetzten<br />

Akzenten der Rotfarbe einiger Gewänder. (1181513)<br />

(11)<br />

Joost Cornelisz Droochsloot<br />

1586 Utrecht – 1666 ibid.<br />

MAIN STREET OF A DUTCH VILLAGE WITH LIVELY<br />

VILLAGE FESTIVAL<br />

Oil on panel.<br />

51 x 75 cm.<br />

Signed lower left.<br />

€ 12.000 - € 15.000 INFO | BID<br />

Sistrix<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

295


1239<br />

Gillis II van Tilborgh,<br />

1615/35 – ca. 1678<br />

RAST HINTER EINER SCHENKE<br />

Öl auf Eichenholz.<br />

43 x 68 cm.<br />

Uns liegt in Kopie ein Gutachten von René Millet vom<br />

24. Januar 2019 vor, welcher das vorliegende Werk<br />

eindeutig Gillis van Tilborgh zuweist.<br />

Von Sonnenlicht beschienene Gesellschaft vor einem<br />

Gasthof, in dessen naheliegenden Kanal eine Frau Kleidung<br />

wäscht, welche den Ausgangspunkt zur starken<br />

Diagonalen bietet, die sich bis hoch zum Dachgiebel<br />

des Gasthauses erstreckt. Hierdurch wird der figürliche<br />

rechte Vorderraum von dem landschaftlichen Hintergrund<br />

getrennt. Innerhalb dieser Diagonalen finden<br />

sich die Figuren ausschließlich in einer Dreieckskomposition<br />

wieder, welche dicht bevölkert und in den für<br />

Tilborgh typischen Farben staffiert ist. Eine nicht unähnliche<br />

Komposition wird in der Eremitage in Russland<br />

aufbewahrt. (†) (1181289) (13)<br />

Gillis van Tilborgh the Younger,<br />

ca. 1625 Brussels – 1678<br />

MEAL OUTSIDE AN INN<br />

Oil on oak panel.<br />

43 x 68 cm.<br />

A Copy of the expert's report by René Millet dated 24<br />

January 2019 is enclosed, clearly identifying the painting<br />

as a work of Gillis van Tilborgh. (†)<br />

Sistrix<br />

€ 90.000 - € 100.000 INFO | BID<br />

tions.com<br />

296 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

297


tions.com<br />

1240<br />

Simon Jacobsz. de Vlieger,<br />

um 1600 Rotterdam – um 1653 Weesp, zug<br />

FISCHER VOR EINER BUCHT<br />

Öl auf Holz.<br />

19,5 x 35 cm.<br />

Rechts unten in Holzpfahl unleserlich monogrammiert.<br />

In ebonisiertem und profiliertem Holzrahmen.<br />

Zahlreiche gen Horizont gestaffelte Fischerboote unterschiedlicher<br />

Größe teils beim Einholen der Netze.<br />

Eine Landmarke im Vordergrund weist auf das vor ihr<br />

liegende Ufer, das zweite Ufer des Flusses säumt<br />

den Horizont. Minimal rest. (1180297) (13)<br />

Simon Jacobsz. de Vlieger,<br />

um 1600 Rotterdam – um 1653 Weesp, attributed<br />

FISHERMEN IN FRONT OF A BAY<br />

Oil on panel.<br />

19.5 x 35 cm.<br />

In ebonised and moulded wooden frame.<br />

Min. rest.<br />

€ 18.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1241<br />

Carlo Maratta,<br />

1625 Camerano – 1713 Rom, zug.<br />

DIE GEBURT CHRISTI<br />

Öl auf Leinwand.<br />

135 x 98,5 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Der talentierte Maler wurde bereits mit zwölf Jahren<br />

Schüler des Andrea Sacchi (1599-1661). Im Stil seines<br />

Lehrers schuf er 1650 das Altarbild „Anbetung der<br />

Hirten“, durch das er selbst bei Papst Alexander VII<br />

(1599-1667) bekannt wurde, der ihn mit weiteren Aufträgen<br />

betraute. Viele seiner Altarblätter befinden sich<br />

in den Kirchen Roms, während er in Florenz als Freskant<br />

tätig war. Dank seiner alsbaldigen Berühmtheit<br />

ließ man ihn eine Werkstatt mit mehreren Mitarbeitern<br />

einrichten. Um 1700 wurde Maratta Präsident<br />

der Accademia de San Luca in Rom und dann schließlich<br />

in den Ritterstand erhoben. Sein Gesamtwerk ist<br />

überwiegend von religiösen Themen geprägt, wie auch<br />

das uns vorliegende Bild, dessen zentrales Motiv bei<br />

Maratta auch in weiteren Einzeldarstellungen zu finden<br />

ist. Die Bethlehem-Szene größerformatig und mehrfigurig<br />

angelegt. Die zentrale Darstellung von Maria mit<br />

dem Kind tritt in hellerer Beleuchtung wirkungsvoll<br />

aus der Umgebung hervor. Das Kind auf Laken und<br />

Stroh liegend, hat die Händchen emporgehoben und<br />

nimmt Blickkontakt mit der Mutter auf. Die weiteren<br />

Figuren rahmen das zentrale Thema. So steht Josef<br />

rechts im Kontrapost, auf einen Stab gestützt, mit<br />

Blick auf das Kind, seine rechte Hand wie abwehrend<br />

dem Betrachter entgegen gehalten, um zu kontemplativer<br />

Betrachtung zu mahnen. Links unten ein kniender<br />

Hirte mit halb entblößtem Oberkörper, der sich<br />

nach links zur Seite geneigt hat, um den Blick auf das<br />

Kind freizugeben. Darüber eine Magd, die zwei Tauben<br />

in einem Korb über dem Kopf hält, dies wiederum sinnbildlich<br />

zu verstehen. Die obere Bildzone erfüllt von einer<br />

Wolkenbank, in der zwei Engel schweben. Einer<br />

mit einem Rauchfass, der andere mit einer Weihrauchschale.<br />

Darunter ein weiteres Engelsköpfchen.<br />

Die Darstellung insgesamt in barocker Bewegtheit<br />

vorgestellt, die Konturen größtenteils im Sfumato gehalten.<br />

(1181333) (11)<br />

Carlo Maratta,<br />

1625 Camerano-1713 Rome, attributed<br />

THE NATIVITY<br />

Oil on canvas.<br />

135 x 98.5 cm.<br />

Unframed.<br />

The talented painter became a student of Andrea Sacchi<br />

(1599-1661) aged only 12. He created the altarpiece<br />

of the Adoration of the Magi in 1650 in the style<br />

of his master and his work was even recognized by<br />

Pope Alexander VII (1599-1667) who subsequently<br />

commissioned further work with him. Many of his altar<br />

paintings are held in churches across Rome, while<br />

he was active as a fresco painter in Florence.<br />

€ 10.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

298 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

299


1242<br />

Simone Pignone,<br />

1611/14 – 1698, zug.<br />

BILDNIS DER HEILIGEN AGATHA VON CATANIA<br />

Öl auf Holzplatte.<br />

55 x 39 cm.<br />

Vor dunklem Hintergrund das Halbportrait der Heiligen<br />

nach rechts. Sie hat lange braune Haare und trägt ein<br />

schulterfreies blau-weisses Gewand, das ihr zartes<br />

helles Dekolleté zeigt. Sie hat feine Gesichtszüge und<br />

schaut mit ihren braunen Augen aus dem Bild heraus.<br />

In ihrer linken Hand hält sie behutsam eine Schale, in<br />

der ihre abgeschnittenen Brüste liegen und ein Palmzweig,<br />

als Attribute ihres Martyriums. Gekonnte Darstellung<br />

mit starker Betonung des Hell-Dunkel-Kontrastes.<br />

(1171362) (5) (18)<br />

Simone Pignone,<br />

1611 – 1698, attributed<br />

PORTRAIT OF SAINT AGATHA OF SICILY<br />

Oil on panel.<br />

55 x 39 cm.<br />

Half-portrait of the saint to the right against a dark background.<br />

<strong>Master</strong>ful depiction with pronounced chiaroscuro.<br />

Sistrix<br />

€ 12.000 - € 15.000 INFO | BID<br />

tions.com<br />

300 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1243<br />

Giovanni Battista Salvi, genannt Sassoferrato,<br />

1609 Sassoferrato – 1685 Rom,<br />

Schule des<br />

DIE JUNGFRAU MARIA<br />

Öl auf Leinwand.<br />

44 x 33,5 cm.<br />

Brustbildnis der Madonna nach rechts in weißem Gewand<br />

und blauem Mantel, der ihren Kopf teils bedeckt mit ihren<br />

langen braunen, leicht geflochtenen Haaren. Ihr Haupt<br />

hält sie leicht geneigt und mit ihren gesenkten Augen<br />

blickt sie andächtig und voll innerer Einkehr nach unten.<br />

Besonders werden ihr zartes, fast aschweißes Inkarnat<br />

mit den zart geröteten Wangen, den fein geschwungenen<br />

Augenbrauen und den geröteten Lippen betont. Der<br />

dunkelbraune Hintergrund ist um die Kopfpartie aufgehellt.<br />

Feine Malerei in überwiegend weißen, blauen und<br />

beige-braunen Farbtönen. (1180603) (18)<br />

€ 5.000 - € 6.000 INFO | BID<br />

Sistrix<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

301


1244<br />

Flämischer Meister des beginnenden<br />

17. Jahrhunderts<br />

STADTLANDSCHAFT MIT VEREISTEM FLUSSLAUF,<br />

BURGANLAGE UND EISVERGNÜGEN<br />

Öl auf Holz.<br />

27 x 37 cm.<br />

Verso auf dem Rahmen Auktionsaufkleber<br />

„Christie's 30.10.2018 Lot 136“.<br />

Die landschaftlichen und architektonischen Elemente<br />

bewusst und für das Gemälde charakteristisch in zwei<br />

überwiegenden Farbtönen gehalten: Berge und die<br />

Stadt im Hintergrund in blauer Luftperspektive, während<br />

einige Partien der Häuser mit ihren Dächern in<br />

rosa farbenem Licht erscheinen, womit wohl das winterliche<br />

Spätlicht gemeint ist. Im Zentrum eine Steinbrücke,<br />

die über den gekrümmten Flusslauf zum Stadttor<br />

führt. Links im Bild zwei schlanke kahle Bäume als<br />

Repoussoir. Die Figurenstaffage zeigt im Vordergrund<br />

werktätige Männer, dazwischen eine noble Gesellschaft,<br />

die dem Eisvergnügen auf dem gefrorenen<br />

Flusslauf zusieht. Entgegen der zarten Blau- und Rosatöne<br />

wird die Gesamtdarstellung durch kräftiges Rot in<br />

einigen der Figuren belebt. (1180761) (11)<br />

Flemish School, early 17th century<br />

CITYSCAPE WITH FROZEN RIVER,<br />

CASTLE AND ICESCATERS<br />

Oil on panel.<br />

27 x 37 cm.<br />

Auction label on the reverse of the frame inscribed<br />

“Christie's 30 October 2018, lot 136“.<br />

€ 10.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1245<br />

Maler des beginnenden 18. Jahrhunderts<br />

ARKADISCHE LANDSCHAFT MIT ANTIKER RUINE<br />

UND STAFFAGEFIGUREN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

58,5 x 73 cm.<br />

Blick aus der Kavaliersperspektive auf eine erhöhte<br />

felsige Uferfläche mit drei antik gekleideten Gestalten<br />

neben einem rechts höher stehenden, antiken Steinbogen<br />

vor einem Flusslauf, von Bäumen und einem<br />

Städtchen gesäumt. Links Anhöhe mit einer Gebäudegruppe.<br />

Das Gemälde weist im Malstil italienische, in<br />

der Thematik französische Einflüsse auf, im Bemühen<br />

eine heile Welt der Antike herauf zu beschwören.<br />

(1181113) (2) (11)<br />

€ 3.400 - € 3.800<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

tions.com<br />

302 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1246<br />

Adriaen van Stalbemt,<br />

1580 Antwerpen – 1662 ebenda<br />

Der Maler wurde 1610 in die „Lukasgilde“ Antwerpen<br />

aufgenommen.<br />

FELSIGE BAUMLANDSCHAFT MIT FLUSSLAUF,<br />

BRÜCKE UND HOLZHÄUSERN SOWIE<br />

FIGURENSTAFFAGE<br />

Öl auf Kupfer.<br />

16 x 20,6 cm.<br />

Rechts unten Monogramm „H...“.<br />

Ungerahmt.<br />

Beigegeben eine Expertise von Dr. Klaus Ertz, Lingen<br />

23. Februar 2019. (1180395) (11)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1247<br />

Flämischer Meister des 17. Jahrhunderts<br />

VERSUCHUNG JESU DURCH DEN TEUFEL<br />

Öl auf Holz.<br />

20 x 27 cm.<br />

In einer dichten Waldlandschaft mit kleinem Bach und<br />

einem Storchenpaar sitzt auf der linken Bildseite Jesus,<br />

an einem Baum in blau-grauem Gewand und einem<br />

langen roten Mantel. Zu seiner linken steht ein Mann<br />

mit langem Bart, leichtem Buckel, beiger Weste und<br />

behaarten Klauenfüßen; es ist der Teufel in Gestalt<br />

eines Versuchers mit einem Stein in der Hand. Laut<br />

dem Evangelium nach Matthäus, Kapitel 4 fordert er<br />

Jesus auf, aus diesem Stein Brot zu machen. Jesus<br />

entgegnet ihm „der Mensch lebt nicht vom Brot allein...“<br />

und widersteht der Versuchung. Darstellung in<br />

vielen differenzierten Grüntönen, die Figuren durch<br />

ihre Farbigkeit jedoch besonders herausgestellt. Die<br />

Landschaftskomposition erinnert teils an Arbeiten von<br />

David Vinckboons (1576 - 1629). (1180394) (18)<br />

Flemish School 17th century<br />

THE TEMPTATION OF CHRIST<br />

Oil on panel.<br />

20 x 27 cm.<br />

€ 3.000 - € 4.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

303


1248<br />

Flämischer Meister des 17./ 18. Jahrhunderts<br />

ALLEGORIE DER TREUE<br />

Öl auf Holz.<br />

61 x 45 cm.<br />

Vor einem braunen Vorhang, der links den Blick in die<br />

Natur freigibt, eine sitzende junge Frau in einem grünen<br />

Kleid mit Gürtel und weitem Dekolleté. Über Schulterbereich<br />

und Arme ein rotes und ein violettfarbenes faltenreiches<br />

Tuch. Sie trägt eine Perlenkette mit Anhänger<br />

und goldene Armbänder. In ihren braunen Haaren<br />

trägt sie einen Blütenkranz und Perlen. In ihrer Rechten<br />

hält sie eine Blüte, an der sie riecht. Auf dem Schoß ein<br />

kleines Hündchen, das sie liebevoll mit der linken Hand<br />

streichelt und welches auch auf die Treue anspielt. Im<br />

rechten Bildhintergrund eine Vase mit roten Rosen.<br />

Malerei in überwiegend rot-grüner Farbigkeit. Holzplatte<br />

mit Längsrissen. (1170741) (6) (18)<br />

€ 2.400 - € 2.800<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1249<br />

Niccolo Codazzi,<br />

1642 – 1693<br />

ARCHITEKTURCAPRICCIO<br />

Öl auf Leinwand. Altdoubliert.<br />

169 x 239 cm.<br />

In profiliertem ebonisierten Rahmen.<br />

Dem Gemälde ist ein Gutachten von Prof. Giancarlo<br />

Sestieri beigegeben (lag zur Katalogbeschreibung<br />

noch nicht vor).<br />

Italienische Landschaft mit dichtem, für den Maler<br />

typischen Architekturcapriccio mit repoussoirähnlich<br />

in den Bildraum hinein ragenden Ruinen mit verschiedenen<br />

Säulentypen und großer Figurenstaffage. Das<br />

Bild ähnelt einigen anderen Gemälden, welche ebenfalls<br />

den Hauptarchitekturteil auf der rechten Seite<br />

tragen und auf der linken Seite ebenfalls Architektur<br />

zeigen. Das Gemälde stellt in seiner Größe eine Besonderheit<br />

unter den Werken von Niccolo Codazzi<br />

dar. Rest. (1181182) (130800) (13)<br />

€ 6.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

tions.com<br />

304 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1250<br />

Dominicus van Tol,<br />

um 1635 Bodegraven – 1676 Leiden/ Umkreis<br />

SUSANNA IM BADE<br />

Öl auf Holz.<br />

47 x 37 cm.<br />

Darstellung nach einer biblischen Erzählung: die<br />

verheiratete, nackte schöne Susanna nimmt unter<br />

freiem Himmel vor dem Treppenaufgang des Hauses<br />

ein Bad und wird beim Verlassen desselben<br />

von zwei Alten, darunter ein rot bekleideter Mann<br />

mit Vollbart, heftig bedrängt. In ihrer Rechten hält<br />

sie ein durchsichtiges Tuch vor ihren entblößen Körper,<br />

mit der anderen Hand versucht sie die Griffe<br />

des Mannes abzuwehren. Auf der rechten Seite<br />

am Beckenrand liegt ihr abgelegter Schmuck und<br />

ihr Gewand. Links schreitet neben einem Baum ein<br />

stolzer Pfau am Becken entlang. In der Geschichte<br />

der Malerei beliebtes Motiv, das auch schon von<br />

Malern wie Rembrandt, Rubens und Tintoretto aufgegriffen<br />

wurde. Rest. (1172003) (18)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1251<br />

Italienischer Meister des 17. Jahrhunderts<br />

RINALDO UND ARMIDA<br />

Öl auf Leinwand.<br />

53 x 69 cm.<br />

Rahmenschäden.<br />

Darstellung nach einem 1580/81 veröffentlichten Epos<br />

von Torquato Tasso: der christliche Kreuzritter Rinaldo<br />

soll von der Zauberin Armida getötet werden; sie verliebt<br />

sich jedoch in ihn und entführt ihn auf eine magische<br />

Insel; die beiden Liebenden sind hier im Mittelpunkt<br />

dargestellt. Armida trägt ein goldgelb glänzendes<br />

Kleid und frisiert ihr mit edlem Perlenschmuck versehenes<br />

Haar. Auf der Suche nach ihrem Gefährten haben<br />

zwei Ritter die Behausung der Zauberin gefunden;<br />

beide sind hier auf der rechten Seite in voller Rüstung<br />

dargestellt, wie sie sich hinter einem Baum verbergen.<br />

Es ist ihnen bereits gelungen, Rinaldo einen Spiegel<br />

aus Diamanten zu geben, den der in rötlichem Gewand<br />

gekleidete, auf einem blauen Tuch und im<br />

Schoß der Armida Liegende, in seinen Händen hält.<br />

Durch den Blick in den Spiegel erkennt er die um ihn<br />

verzauberte Welt und verlässt die Insel. Ein kleiner<br />

Putto im Vordergrund spielt auf die amouröse Beziehung<br />

des Ritters und der Zauberin an. Malerisch präzise<br />

und kompositorisch gelungene Umsetzung mit vielen<br />

Details der im Epos beschriebenen Liebesbeziehung.<br />

(11720717) (18)<br />

€ 4.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

305


1252<br />

Französischer Maler des 17./ 18. Jahrhunderts<br />

aus dem Kreis Pierre-Antoine Patel d.J. (1648-1707)<br />

SÜDLICHER HAFEN MIT ANKERNDEN<br />

SEGELBOOTEN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

51,5 x 69,5 cm.<br />

Verso auf Leinwand bezeichnet<br />

„Patel - The French Claude“.<br />

Rahmenschäden.<br />

Unter hohem wolkenreichen Horizont eine steinige<br />

Hafenbucht. Zu ihr gelangt man durch einen Torbogen,<br />

der linksseitig durch einen mit Bäumen bewachsenen<br />

Felsen und rechts durch einen quadratischen Turm<br />

begrenzt wird, hinter dem sich die Sonne verbirgt,<br />

deren helle Strahlen jedoch in den Himmel leuchten.<br />

Vom Turm, dessen Zinnen bewachsen sind, führt eine<br />

Treppe und wohl ein anschließender Weg zu den ankernden<br />

Segelbooten hinunter. Vor dem Hafen liegt<br />

zudem ein ankernder Zweimaster, dessen Beiboot mit<br />

Insassen gerade an Land übergesetzt hat. Am rechten<br />

unteren Bildrand ein weiterer Felsen mit Figuren und<br />

anlegendem Boot. Stimmungsvolle, romantisch wirkende<br />

Malerei in harmonischem Kolorit. Rest., verso<br />

eine Unterlegung. (1180143) (18)<br />

€ 2.500 - € 3.500<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1253<br />

Daniel Vertangen,<br />

1598 Amsterdam – 1681/84, zug.<br />

Vertangen war Schüler des Cornelis van Poelenburgh<br />

(1586-1667), womit sich auch die stilistische Verwandtschaft,<br />

insbesondere in der Wiedergabe des Frauenakts<br />

erklärt. Auch in der Themenwahl setzt er die antiken<br />

Motive seines Lehrers fort.<br />

TANZ EINER NYMPHE VOR FLÖTE SPIELENDEM<br />

PAN UND WEITEREN NYMPHENFIGUREN ALS<br />

ZUSCHAUER<br />

Öl auf Eichenholz.<br />

25,5 x 35 cm.<br />

Verso alter gedruckter Aufkleber mit fein säuberlicher,<br />

handschriftlicher ehemaliger Besitzerangabe, wohl<br />

anlässlich einer ehemaligen Ausstellung.<br />

tions.com<br />

Die Szenerie in eine Landschaft versetzt mit Wolkenhintergrund<br />

und tiefer liegendem Gelände mit Burgturm.<br />

Die tanzende Nymphe, in rosa Umhang gehüllt,<br />

trägt einen Blattkranz, während der Kopf des Pans<br />

mit Schilfblättern besetzt ist. Farblich dominiert das<br />

rote Tuch der nackten Frauengestalt links im Bild, die<br />

ein Tamburin hält und deren Haar mit einer Perlenkette<br />

besetzt ist. (11804810) (11)<br />

€ 7.000 - € 9.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

306 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1254<br />

Italienischer Meister des 17. Jahrhunderts<br />

DIE HEILIGE AGNES<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

72 x 58,5 cm.<br />

Kleine Rahmenschäden.<br />

Halbportrait der Heiligen nach rechts. Sie trägt ein<br />

blaues Gewand mit Dekolleté, darunter ein weißes<br />

Untergewand. Ihr dunkelblondes lockiges Haar wird<br />

von einem beigen Schleier bedeckt, der bis über ihre<br />

Schultern hinweggeht. Den Kopf mit ihren leicht geröteten<br />

Wangen und ihrer schmalen geröteten Nase<br />

hat sie dem Betrachter des Bildes zugewandt, ebenso<br />

wie ihre braunen Augen. Zu ihren gezeigten Attributen<br />

gehören das Lamm und ein Palmzweig für ihren<br />

Märtyertod. (11720719) (18)<br />

€ 4.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1256<br />

Nicholas Verkolje,<br />

1673 – 1746, zug.<br />

FLORA MIT PUTTEN IN LANDSCHAFT<br />

Öl auf Leinwand.<br />

73 x 64 cm.<br />

In vergoldetem Rahmen.<br />

Im Mittelpunkt die auf einem rötlich glänzendem und<br />

einem türkis-blauen Damasttuch halb liegende Göttin<br />

mit ausgestreckten Beinen und nacktem Oberkörper.<br />

Der Hüftbereich und das rechte Bein lediglich umhüllt<br />

von einem faltenreichem gelblichen Stoff. Zu ihrer<br />

Rechten zwei kleine geflügelte Putti, die einen Korb<br />

mit Blüten an sie herantragen. Im Hintergrund eine<br />

park ähnliche Anlage mit verschiedenen Bauten. Über<br />

ihr hängt ein roter Vorhang, der zur Seite gezogen wurde<br />

und von zwei weiteren Putti hinter ihrer linken Schulter<br />

gehalten wird. Ein kleiner Putto, am unteren rechten<br />

Bildrand, weist mit seinem ausgestreckten linken Arm<br />

ebenfalls auf diesen Vorhang hin. Der Blick der schönen<br />

römischen Göttin ist jedoch nach oben gerichtet<br />

zu einem weiteren kleinen Engel, der eine Blumengir<br />

lande in seinen Händen hält. Feine Malerei in reduzierter<br />

Farbigkeit, bei der jedoch die Stoffe besonders<br />

betont werden. (1181114) (2) (18)<br />

€ 1.500 - € 2.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1255<br />

Johann Hendrik Keller,<br />

1692 – 1765<br />

SPIELENDE PUTTEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

86,5 x 105 cm.<br />

Rechts unten auf einem Stein signiert<br />

und datiert „JHKeller 1746“.<br />

In freier Natur an Steinblöcken sitzend drei fast nackte,<br />

nur mit weißem Tuch leicht umhüllte Putti. Der Mittlere<br />

scheint eine an einen Stab gebundene Taube gerade<br />

zu füttern, wobei sein Nachbar wohl mitmachen<br />

möchte. Der rechts sitzende Putto hat beide Arme<br />

leicht angehoben und die Zeigefinger seiner Hände<br />

ausgestreckt, so, als wolle er den mit ausgestreckter<br />

roter Zunge vor ihm sitzenden Hund dressieren. Am<br />

linken unteren Bildrand liegt ein größerer, mit Pflanzen<br />

überwachsener Tonkrug. Liebevolle humorige Darstellung<br />

in reduzierter weicher Farbgebung. Kratzsp.<br />

(1180612) (130800) (18)<br />

€ 7.000 - € 9.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

307


1257<br />

Johann Rottenhammer d. Ä.,<br />

1564 München – 1625 Augsburg<br />

ANBETUNG DER HIRTEN IN BETHLEHEM<br />

Öl auf Leinwand.<br />

55 x 72 cm.<br />

Zuweisung an den Künstler durch beigegebene<br />

Expertise von Dr. Jaco Rutgers vom 06 November<br />

2018, Tilburg.<br />

Die biblische Szene mehrfigurig angelegt. Im Zentrum,<br />

leicht aus der Mitte nach rechts versetzt, das auf einem<br />

Laken über Stroh liegende Jesuskind, dahinter Maria<br />

in Anbetung in blauem Mantel, links der Heilige Josef<br />

mit übereinander gelegten Händen. Vor dem Kind zwei<br />

kniende Engel mit hochgestellten Flügeln, ebenfalls<br />

in Anbetung gezeigt. Seitlich Hirten, von denen rechts<br />

ein alter bärtiger Mann ein geschultertes Schaf als<br />

Opfergabe herbeibringt, links ein Hirte mit Dudelsack,<br />

ein weiterer mit einem Jagdhund. Die Hintergrundfolie<br />

zeigt einen fantasievollen Architekturprospekt in<br />

Art einer Herrschaftsarchitektur mit Nischenfiguren,<br />

Tempelsäulen und Ruinenstücken, rechts Durchblick in<br />

einen Stall mit Ochs und Esel und darüberziehendem<br />

Mauerbogen. In der oberen Mitte hell erleuchtete Wolken<br />

mit herabschwebenden Engeln. Der landschaftliche<br />

Hintergrund links oben ist eine erzählerische Zutat,<br />

gemäß dem Bibeltext, wonach die Hirten herbeigerufen<br />

werden. Das beigegebene Gutachten bezieht sich<br />

auf Vergleiche mit Gemälden wie der „Madonna mit<br />

Kind und Heiligen“ von 1595 im Weserrenaissance-<br />

Museum, Schloss Brake in Lemgo oder auch „Musikspielende<br />

Engel“ in der Pinakothek Ambrosiana in<br />

Mailand. Gleichfalls wird Bezug genommen auf ein<br />

darstellungsverwandtes Bild auf Kupfer in der Alten<br />

Pinakothek München (Inventarnummer 9444). In der<br />

Expertise wird das Gemälde kurz vor 1600 datiert.<br />

(1171966) (2) (11)<br />

Johann Rottenhammer the Elder,<br />

1564 Munich – 1625 Augsburg<br />

ADORATION OF THE SHEPHERDS IN BETHLEHEM<br />

Oil on canvas.<br />

55 x 72 cm.<br />

The painting on offer for sale in this lot has been attri b-<br />

uted by an enclosed expert’s report by Dr Jaco Rutgers<br />

dated 6 November 2018, Tilburg. The report<br />

makes reference to examples of comparison such as<br />

Madonna with Child and Saints, created in 1595 and<br />

held at the Weserrenaissance-Museum, Schloss Brake<br />

in Lemgo or Angels making Music at the The Pinacoteca<br />

Ambrosiana in Milan. It also refers to a painting<br />

with similar depiction in oil on copper held at the Alte<br />

Pinakothek in Munich (inventory no. 9444). The report<br />

dates the painting to just before 1600.<br />

Sistrix<br />

€ 28.000 - € 35.000 INFO | BID<br />

tions.com<br />

308 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1258<br />

Peter Gertner,<br />

österreichischer Maler des 16. Jahrhunderts, zug.<br />

MADONNA MIT DEM KIND<br />

Öl auf Kupferplatte.<br />

12,7 x 10,4 cm.<br />

Vor schwarzem Hintergrund die in ein rotes faltenreiches<br />

Gewand und blauen Mantel gehüllte Gottesmutter<br />

mit einem zarten weißen Schleier in ihren langen<br />

blonden Haaren. Sie hält in ihren Händen den kleinen<br />

Christusknaben, der zärtlich ihre Wange streichelt.<br />

Mariendarstellung vom Typus der „Madonna Glykophilusa“<br />

(Die Liebkosende) mit zartem Inkarnat in<br />

reduzierter Farbigkeit. Wiederholung nach dem Gnadenbild<br />

von Lucas Cranach d. Ä. (1472-1553) im<br />

Wiener Stephansdom, das als wundertätig galt.<br />

(1170111) (2) (18)<br />

Peter Gertner,<br />

Austrian painter of the 16th century, attributed<br />

THE VIRGIN AND CHRIST CHILD<br />

Oil on copper plate.<br />

12.7 x 10.4 cm.<br />

Depiction of the Virgin Mary in the type of “Madonna<br />

Eleusa” (Virgin of Tenderness) with soft flesh tones<br />

and reduced colourfulness.<br />

Sistrix<br />

€ 3.000 - € 4.000 INFO | BID<br />

1259<br />

Paolo Monaldi, Monaldini,<br />

um 1710 Rom – 1779<br />

Der Maler wirkte zunächst in der Werkstatt des Städtemalers<br />

Paolo Anesi (1697-1773) und arbeitete mit ihm<br />

zusammen an den Dekormalereien der Villa Chigi.<br />

Sein Werk ist insgesamt den Bamboccianti zuzurechnen,<br />

in der Nähe des Andrea Locatelli (1695-1741).<br />

Werke seiner Hand im Palazzo Braschi sowie in der<br />

Galleria dell'Accademia di San Luca in Rom.<br />

EINZUG EINES MANDOLINENSPIELERS AUF<br />

EINEM ESEL MIT GEFOLGE VOR EINEM TÄNZER<br />

MIT DUDELSACK<br />

Öl auf Leinwand.<br />

43,5 x 58,5 cm.<br />

Beigegeben eine Expertise von Giuliano Briganti vom<br />

15. Juli 1987 mit zusätzlicher Bestätigung darüber,<br />

dass das Bild identisch ist mit der Abbildung in der<br />

Publikation:<br />

Andrea Busiri Vici, Trittico paesistico romano, del ’700,<br />

Paolo Anesi-Paolo Monaldi-Alessio De Marchis, Rom<br />

1975, S. 271, Abbildung 14.<br />

Paolo Monaldi, (also known as “Monaldini”)<br />

ca. 1710 Rome – 1779<br />

PAGEANT OF A MANDOLIN PLAYER ON A<br />

DONKEY WITH AN ENTOURAGE IN FRONT<br />

OF A DANCER WITH BAGPIPES<br />

Oil on canvas.<br />

43.5 x 58.5 cm.<br />

Accompanied by an expert’s report by Giuliano Briganti<br />

dated 15 July 1987 with additional confirmation<br />

that the painting is identical with the illustration in the<br />

publication by Andrea Busiri Vici, Trittico paesistico<br />

romano, del ’700, Paolo Anesi-Paolo Monaldi-Alessio<br />

De Marchis, Rome 1975, p. 271, ill. 14.<br />

The figural group depicted in bright Southern light<br />

with view of a mountainous landscape with river and<br />

buildings in the background.<br />

€ 9.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

Die Figurengruppe in hellem südlichen Licht mit Ausblick<br />

in diesige bergige Landschaft mit Flusslauf und<br />

Gebäuden im Hintergrund. (1181632) (11)<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

309


1260<br />

Franz Joachim Beich,<br />

1665 Ravensburg – 1748 München, zug.<br />

BAUMLANDSCHAFT MIT RUINEN UND EINER<br />

REISEGRUPPE HIN ZU EINEM WASSERLAUF<br />

Öl auf Leinwand.<br />

78 x 129 cm.<br />

Das Gemälde höchst qualitätvoll in fein abgestufter<br />

Farbigkeit gehalten, mit wirkungsvollen Beleuchtungseffekten.<br />

Im Zentrum der Darstellung, neben hell aufleuchtenden<br />

Felsstücken, eine mehrfigurige, nach<br />

rechts ziehende Gruppe, zum Teil auf Eseln reitend,<br />

wie etwa eine Mutter mit Kind. Daneben nachziehende<br />

Personen mit Kindern und einem Hund, rechts daneben<br />

zwei rastende Personen, der Mann mit einer<br />

Weinflasche. Die Uferpartie des Gewässers gesäumt<br />

von Baumgruppen und ruinösen Gebäuden. Neben<br />

dem genannten Maler wäre hier etwa auch an einen<br />

piemontesischen Künstler zu denken, der den französischen<br />

Malstil und die Lichtwirkung des Claude Le Lorrain<br />

(1600-1682) verinnerlicht hat. (1181269) (11)<br />

€ 7.500 - € 9.500<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1261<br />

Monogrammist MDK, 17. Jahrhundert<br />

HINTERHOF MIT HÜHNERN UND ENTEN<br />

Öl auf Holz.<br />

29,7/ 30,2 x 36,3 cm.<br />

Rechts unten Monogramm "MDK".<br />

Ungerahmt.<br />

In einem Hinterhof eines Gebäudes ein stehender,<br />

prachtvoller roter Hahn mit einem schwarz-weiß gefiederten<br />

Huhn im Mittelpunkt. Sie sind umgeben<br />

von weiterem Federvieh sowie einer Ente mit Küken,<br />

die an einer Pfütze trinkt, in der wiederum zwei Küken<br />

schwimmen. Die linke Bildseite gibt den Blick frei<br />

über einen Fluss hinweg auf mehrere von Bäumen<br />

umgebene Häuser unter blauem wolkigen Himmel.<br />

Gekonnte präzise Tierdarstellung, bei der die roten<br />

sowie die schwarz-weißen Farbtöne überwiegen.<br />

Holztafel am oberen Rand mit Einrissen.<br />

Verso alter Aufkleber mit rotem Wachssiegel.<br />

(1180262) (130800) (18)<br />

€ 5.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1262<br />

Italienischer Maler des 17. Jahrhunderts<br />

NATURA MORTA BZW. STILLLEBEN MIT KÜRBIS<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

55,5 x 69 cm.<br />

In profiliertem vergoldeten Rahmen.<br />

Kleinere Retuschen, über der Taube ein retuschierter<br />

Riss. (11811820) (130800) (13)<br />

€ 2.000 - € 3.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

tions.com<br />

310 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1263<br />

Italienischer Maler des 17./ 18. Jahrhunderts<br />

BILDNIS EINER JUNGEN DICHTERIN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

58 x 45 cm.<br />

In vergoldetem geschnitzten Rahmen.<br />

Im Mittelpunkt Brustbildnis einer jungen Frau nach<br />

rechts. Sie trägt ein edles Gewand mit goldener Halsbordüre,<br />

darüber einen blauen Umhang mit goldenen<br />

aufgestickten Blüten. Sie hat langes gewelltes braunes<br />

Haar, in dem sie einen Lorbeerzweig oberhalb ihrer<br />

Stirn befestigt hat. Am unteren rechten Rand hält sie<br />

ein ledereingebundenes Buch, dessen weiße Seiten<br />

zu erkennen sind. Mit ihrem zarten feinen Gesicht,<br />

den wohlgeformten Lippen und ihren braunen Augen,<br />

schaut sie den Betrachter des Bildes direkt an. Sie steht<br />

hier stellvertretend für die Allegorie der Dichtkunst.<br />

Im Rahmen selbst befinden sich vier eingelegte Medaillons<br />

mit den Brustbildnissen von vier verschiedenen<br />

Männern, die jeweils auf ihrem Haupt einen Lorbeerkranz<br />

tragen. Sie sind wohl auch als Dichter zu identifizieren,<br />

gemalt in Öl auf Holz. Leichte Rahmenschäden.<br />

(1181034) (2) (18)<br />

Sistrix<br />

€ 7.500 - € 10.000 INFO | BID<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

311


1264<br />

Giuseppe Nogari,<br />

1699 Venedig – um 1763 ebenda, Kreis des<br />

DER HEILIGE PETRUS IN EKSTASE<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

75 x 59 cm.<br />

In vergoldetem Kehlrahmen des 19. Jahrhunderts.<br />

Vor dunklem Hintergrund das Bruststück des Heiligen<br />

Petrus, welcher sich ekstatisch gegen das links auf<br />

ihn zukommende Licht richtet. Wenige vereinzelte<br />

Retuschen meist am Rand. (11720722) (13)<br />

Guiseppe Nogari,<br />

1699 Venice - 1763 ibid., circle of<br />

SAINT PETER IN ECSTASY<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

75 x 59 cm.<br />

In gilt, moulded 19th century frame.<br />

With a few isolated retouches on edges.<br />

€ 10.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1265<br />

Italienischer Maler des 17. Jahrhunderts<br />

DER APOSTEL SIMON<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

77 x 61 cm.<br />

In dem kraftvollen Kopfbild vor dunklem Hintergrund<br />

kann der Apostel Simon an dem gerade noch erkennbaren<br />

Attribut, der Säge, ausgemacht werden, die der<br />

Legenda Aurea zufolge ein Instrument seines Martyriums<br />

war. Malerei in den schnellen, energischen Pinselstrichen.<br />

(11720723) (18)<br />

€ 12.000 - € 14.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

tions.com<br />

312 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1266<br />

Michele Desubleo,<br />

ca. 1602 Maubeuge – 1676 Parma<br />

MADONNA MIT DEM JESUSKNABEN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

97 x 78 cm.<br />

In vergoldetem Rahmen.<br />

Eine Expertise von Prof. Camillo Manzitti vom<br />

10.04.17 mit Original-Unterschrift liegt vor.<br />

Vor dunklem Landschaftshintergrund und der Basis einer<br />

hellen Säule die Jungfrau Maria, in ihren Armen das Kind<br />

haltend. Sie trägt ein rotes Gewand und hat einen blauen<br />

Mantel über ihren Schoss gelegt. Über ihrem sorgsam geordneten,<br />

schwarzen Haar trägt sie einen weißen, durchsichtigen<br />

Schleier. Sie hat ein zartes, fast weisses Gesicht,<br />

einen kleinen roten Mund und ihre fast ganz gesenkten Augen<br />

blicken auf den Knaben. Das Christuskind selbst in rosafarbenem<br />

Hemdchen hat sich mit halb gebeugten Beinchen und<br />

seiner linken Hand an die Mutter geschmiegt. Mit seinen<br />

lockigen, dunkelblonden Haaren und seinem fein, hellhäutigen<br />

Gesicht schaut er aus dem Bild heraus. Qualitätvolle<br />

Malerei, die noch flämische Einflüsse, als auch Einflüsse<br />

seiner frühen Jahre in Rom erkennen lässt, insbesondere<br />

was die Gestaltung des Lichtes und der Hell-Dunkel-Wirkung<br />

betrifft. Rest., leichte Rahmenschäden.<br />

Der Künstler erlernte sein Handwerk in Flandern, vermutlich<br />

in der Werkstatt von Abraham Janssens, ehe er 1621 nach<br />

Rom zog. Einige Jahre später, um 1630, ging er nach Bologna<br />

und war in der Werkstatt von Guido Reni beschäftigt. Laut<br />

Expertise ist das Gemälde den ersten Jahren des Künstlers<br />

in Italien zuzuordnen. (1181831) (18)<br />

Sistrix<br />

€ 15.000 - € 18.000 INFO | BID<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

313


1267<br />

Norditalienischer Maler des 18. Jahrhunderts<br />

SELEN MIT EINER BACCHANTIN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

114,5 x 94,5 cm.<br />

Vor dunklem Hintergrund sich abzeichnende, sehr plastisch<br />

dargestellte Figur eines Selen, welcher sich die<br />

Weintrauben vor den Bauch hält sowie Weinschmuck<br />

in seinen Haaren trägt. Zu seiner linken von in die Dunkelheit<br />

strahlendem Licht erleuchtete Gestalt einer<br />

Bacchantin, welche Schellen in ihren Händen hält und<br />

somit die Stimmung des Gemäldes unterstreicht.<br />

Rest. (1181184) (130800) (13)<br />

€ 5.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1268<br />

Daniel Vertangen,<br />

1598 Amsterdam – 1681/84, zug.<br />

ZWEI SATYRN RAUBEN EINE BACCHANTIN<br />

Öl auf Holz.<br />

27 x 34,2 cm.<br />

Am unteren Rand undeutlich monogrammiert.<br />

Ungerahmt.<br />

Eine arkadische Landschaft, zum Horizont hin hügelig<br />

und im linken Mittelgrund eine Ruinenarchitektur aufweisend.<br />

In den Vordergrund laufende Satyrn schultern<br />

eine Bacchantin. Die Handschrift des Künstlers<br />

ist nicht nur in der im weichen Abendlicht glänzenden<br />

Landschaft und der Thematik zu erkennen, sondern<br />

auch in der Rückenfigur der nackten Frau und des Bärtigen,<br />

welche sich in abgewandelter Form in vielen<br />

seiner Gemälde wiederfinden. Minimal besch. rest.<br />

(1180293) (13)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

tions.com<br />

314 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1269<br />

Italienischer Maler des 17. Jahrhunderts<br />

BLUMENSTILLLEBEN MIT PFAU<br />

Öl auf Leinwand. Altdoubliert.<br />

76,5 x 101 cm.<br />

Rahmen reich beschnitzt und vergoldet, vermutlich<br />

aus dem 18. Jahrhundert, minimal besch.<br />

Elegante Gartenlandschaft mit Ausblick auf einen<br />

antikisch dargestellten Tempel. Zentrale Darstellung<br />

eines in einer Blumenvase sitzenden Blumenstraußes,<br />

daneben ein Pfau, neben dessen Federn es sich<br />

ein Kaninchen gemütlich gemacht hat. Neben einer<br />

Brunnenfigur ein kleineres Stillleben mit Früchten und<br />

Fayenceschale. Rest. (11811821) (130800) (13)<br />

€ 2.200 - € 4.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1270<br />

Italienischer Meister des 17./ 18. Jahrhunderts<br />

KENTAUREN AUF DER JAGD<br />

Mischtechnik auf Karton.<br />

49 x 39,5 cm.<br />

Hinter Glas gerahmt.<br />

In bergiger Landschaft unter wolkigem Himmel auf<br />

einer Ebene viele Mischwesen der griechischen Mythologie<br />

auf der Jagd, insbesondere nach Löwen. Im<br />

Vordergrund wurde ein Kentaur von einem Löwen<br />

erfasst, zwei weitere Kentauren mit Speeren versuchen<br />

zu dessen Rettung den Löwen zu erlegen. In der<br />

Bildmitte sind weitere mit Pfeil und Bogen bewaffnete<br />

Kentauren am Jagen. Im oberen Bildteil greift ein<br />

wilder Stier zwei der Mischwesen an. Malerei in meist<br />

differenzierten grün-blauen und beige-braunen Farbtönen.<br />

(11804812) (18)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

315


1271<br />

Jan van Kessel d. Ä.,<br />

um 1626 Antwerpen – 1679, Nachfolge des<br />

Gemäldepaar<br />

EXOTISCHE TIERE VOR HELLEM HINTERGRUND<br />

Jeweils Öl auf Eichenholz.<br />

14,5 x 20 cm.<br />

Einheitlich in ebonisiertem Flammleistenrahmen.<br />

Die beiden Gemäldetafeln zeigen in Art einer zoologischen<br />

Enzyklopädie die verschiedensten Tiere exotischorientalischen<br />

Ursprungs, wie Papagei, Affe, Fasan sowie<br />

weitere seltene Vögel. In einem der Bilder fliegende<br />

Fische, im Gegenstück Meerschweinchen, die sich an<br />

Raupen laben. Verweis auf die Kessel-Nachfolge durch<br />

mündliche Auskunft von Dr. Klaus Ertz. (1181221) (11)<br />

Jan van Kessel the Elder,<br />

ca. 1626 Antwerp – 1679, follower of<br />

A pair of paintings<br />

EXOTIC ANIMALS AGAINST BRIGHT BACKGROUND<br />

Both oil on oak panel.<br />

14.5 x 20 cm.<br />

In uniform ebonised ripple-moulding frames.<br />

Dr. Klaus Ertz has verbally confirmed the painting’s attribution<br />

to the following of Jan van Kessel the Elder.<br />

€ 25.000 - € 35.000 INFO | BID<br />

Sistrix<br />

tions.com<br />

316 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

317


1272<br />

Niederländischer Maler des 17. Jahrhunderts<br />

in der Rubens-Nachfolge<br />

JUNGER MANN MIT ERHOBENEM WEINGLAS<br />

Öl auf Leinwand.<br />

70 x 57 cm.<br />

Der Jüngling im Halbbildnis wiedergegeben, mit zu<br />

den Schultern herab wallenden braunen Haaren und<br />

leicht offenem Wams sowie lächelndem Gesicht. In der<br />

linken Hand hält er den Standfuß eines hoch gehaltenen<br />

Römerbechers, gewissermaßen als Huldigung<br />

an den Wein. (11803713) (11)<br />

€ 2.500 - € 3.500<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1273<br />

Niederländischer Maler des 17./ 18. Jahrhunderts<br />

FAMILIE BEIM MITTAGSTISCH<br />

Gouache auf Pergament.<br />

Blattmaß: 19,8 x 28,4 cm.<br />

Hinter Glas und Passepartout gerahmt.<br />

In einem holländischen Interieur des gehobenen Bürgertums<br />

die um einen Tisch versammelte Familie, eine<br />

Suppe verzehrend. Wenige Randschäden und dortige<br />

Farbverluste, insgesamt aber in schönem frischem<br />

Zustand. Rahmen besch. (1151215) (13)<br />

€ 3.000 - € 5.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

tions.com<br />

318 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1274<br />

Jan Jozefsz. van Goyen,<br />

1596 Leiden – 1656 Den Haag, zug./Umkreis<br />

MARINEBILD - EINMASTIGES SEGELSCHIFF MIT<br />

HOLLÄNDISCHEN WIMPELN<br />

Öl auf Eichenholz.<br />

22,7 x 21,2 cm.<br />

Beiligend handschriftliche Expertise von Dr. Zimmermann,<br />

Berlin vom 20. Februar 1948, in der die Entstehungszeit<br />

des Bildes in die Mitte der 30er-Jahre des<br />

17. Jahrhunderts eingeordnet wird.<br />

Das Schiff mit Personen besetzt, ist ins Zentrum<br />

des Bildes positioniert, Mast und das offene Segel in<br />

Schräg stellung; bei mildem Wellengang. Am Horizont<br />

weitere Schiffe, eine Windmühle sowie eine bewachsene<br />

Landzunge, nach rechts hinziehend. Im Vordergrund<br />

zwei über der Wasserfläche fliegende Vögel. In<br />

gutem Zustand. (1180296) (11)<br />

Sistrix<br />

€ 11.000 - € 12.000 INFO | BID<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

319


1275<br />

Italienischer Meister des 18. Jahrhunderts<br />

Zuschreibbar an Domenico Maggiotto (1713 - 1794)<br />

oder Francesco Capella, genannt Daggiu'<br />

(1711 Venedig - 1784 Bergamo)<br />

MADONNA LACTANS MIT JESUSKIND UND PUTTO<br />

Öl auf Leinwand.<br />

71 x 57 cm.<br />

In schwerem hölzernen Prunkrahmen.<br />

tions.com<br />

Vor dunklem Hintergrund die Madonna im roten Kleid<br />

mit blauem Umhang, dem Jesusknaben ihre linke<br />

Brust reichend. Sie hält das Kind mit ihrem Arm auf<br />

dem Schoß und lächelt ihm liebevoll zu. Der nackte<br />

Jesusknabe hat seinen rechten Arm zur Mutter ausgestreckt,<br />

mit dem linken Arm wendet er sich einem<br />

geflügelten Engel zu, der an der rechten Seite steht.<br />

Harmonische einfühlsame Darstellung in reduzierter<br />

Farbigkeit. Verso eine Unterlegung. (1181111) (2) (18)<br />

€ 2.000 - € 2.500<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1276<br />

Italienischer Meister des frühen 17. Jahrhunderts<br />

RUHE AUF DER FLUCHT NACH ÄGYPTEN<br />

Öl auf Holz.<br />

41 x 31,5 cm.<br />

In bergiger Landschaft mit Häusern hat sich die Heilige<br />

Famile zur Rast niedergelassen. Die sitzende Maria<br />

trägt ein rotes Gewand mit Rundbogenausschnitt<br />

und darüber einen weiten blauen, faltenreichen Mantel.<br />

Ihr Haupt ist bedeckt mit einem weißen Tuch und<br />

Schleier, auf dem sie eine mit Edelsteinen besetzte<br />

goldene Krone trägt. Auch ihr Kleid ist am Saum und<br />

am Kragen sowie auch die weiten Ärmelränder sind<br />

mit goldener Bordüre und Edelsteinen versehen. In<br />

ihrem Schoß hält sie den Jesusknaben im weißen<br />

Kleidchen, das am Rand mit Perlen und Gold verziert<br />

ist. Der Knabe ist ebenfalls sehr reich ausgestattet<br />

mit goldener Krone und breitem Halsschmuck. Der<br />

hinter beiden stehende Josef trägt ein einfaches hellbraunes<br />

Gewand und einen dunkelbraunen Hut mit<br />

goldener Brosche. Aufgrund des reichen Schmuckes<br />

eher ungewöhnliche Darstellung der Hl. Familie.<br />

Rechts unten Riss in der Holzplatte, Flecke, Rahmenschäden.<br />

(1180621) (18)<br />

€ 4.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1277<br />

Sebastiano Ricci,<br />

1659 Belluno – 1734 Venedig<br />

EINSIEDLERMÖNCH IN ANBETUNG DES KREUZES<br />

Öl auf Leinwand.<br />

44 x 30 cm.<br />

In klassizistischem Rahmen.<br />

Dem Gemälde ist eine ausführliche Expertise von Dario<br />

Succi, Gorizia beigegeben mit Bildvergleichen, wie<br />

etwa dem Gemälde „Heiliger Mönch im Gebet“ (Museo<br />

diocesano d'arte sacra, Feltre/ Belluno) oder „Der<br />

Heilige Antonius“, ebenda.<br />

Das Gemälde, skizzenhaft und in flottem Pinselstrich<br />

ausgeführt, zeigt einen an einem Steintisch knienden<br />

Mönch mit gefalteten Händen, der zu einem Holzkreuz<br />

aufblickt. Zu Füßen des Kreuzes ein Foliant, im Hintergrund<br />

zwei hochragende, sich gegenseitig neigende<br />

Baumstämme vor blauem Himmelshintergrund.<br />

Der Maler Sebastiano Ricci wirkte nicht nur im venezianischen<br />

Bereich, wo er zu den führenden Meistern<br />

der Zeit zählte, sondern auch in Turin, Parma, London<br />

oder Wien, wo er für Josef I, damals Kronprinz, in<br />

Schönbrunn wirken konnte. Eine ähnliche Thematik<br />

eines betenden Heiligen finden wir etwa in Riccis „Versuchung<br />

des Heiligen Antonius“ (Fondazione Federico<br />

Zeri, Bologna). (1180885) (11)<br />

€ 7.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

320 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1278<br />

Francesco Trevisani,<br />

1656 Capodistria – 1746 Rom, zug.<br />

DIE MADONNA MIT JESUS UND JOHANNES<br />

DEM TÄUFER<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

50,5 x 39,5 cm.<br />

Vor dunkelbraunem Hintergrund die Jungfrau Maria in einem<br />

altrosa Kleid und blauem Mantel, das gesenkte Haupt mit<br />

einem weißen Tuch bedeckt. Vor ihr in einer Holzkrippe<br />

liegend das schlafende Jesuskind. Sie hebt das weiße<br />

glänzende Tuch an, mit dem es bedeckt war und zeigt es<br />

Johannes dem Täufer, der am rechten Bildrand steht, der<br />

ein Gewand aus Fell trägt, einen Kreuzesstab mit dem<br />

Spruchband „Ecce Agnus Dei“ hält und auf Jesus blickt.<br />

Auf der linken unteren Bildseite steht ein Tisch mit roter<br />

Decke, auf der ein Buch liegt und eine kupferne Vase mit<br />

Rosenblüte, deren Farbe sich im Kleid Mariens wiederholt.<br />

Für den italienischen Künstler typisches Motiv und<br />

Farbigkeit. (11720728) (18)<br />

Francesco Trevisani,<br />

1656 Capodistria – 1746 Rom, attributed<br />

MADONNA AND CHRIST CHILD WITH<br />

SAINT JOHN THE BAPTIST<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

50.5 x 39.5 cm.<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1279<br />

Italienischer Meister des 17. Jahrhunderts,<br />

nach Simon Vouet (1590 - 1649)<br />

DIE DARBRINGUNG IM TEMPEL<br />

Öl auf Holztafel.<br />

73 x 44 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Auf den Treppenstufen eines von hohen Säulen<br />

gesäumten Tempels begegnen Maria, gekleidet in<br />

einem roten Gewand mit blauem Mantel, und<br />

Josef einem alten Mann namens Simeon. Diesem<br />

war geweissagt worden, dass er nicht eher sterben<br />

würde, ehe er den verheißenen Messias gesehen<br />

hätte. Simeon nimmt den in weißem Tuch gehüllten<br />

Jesusknaben in seine Arme und lobt Gott. Mehrere<br />

Männer hinter Simeon sowie eine Frau mit Knaben<br />

und ein weiterer Mann am unteren Treppenende,<br />

beobachten die Szene. Über allen schweben im<br />

oberen Bildbereich zwei Engel mit großen Flügeln.<br />

Farbenfrohe figurenreiche Darstellung eines in der<br />

Kunstgeschichte beliebten biblischen Motivs. Rest.,<br />

Platte am oberen rechten Rand gerissen und rest.<br />

(1180303) (18)<br />

€ 3.000 - € 4.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

321


1280<br />

Italienischer Meister des 17. Jahrhunderts<br />

DIE AUFERSTEHUNG CHRISTI<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

116 x 96,5 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Im Mittelpunkt in Nahansicht der aus einem steineren<br />

Sarg in den Himmel schwebende Christus, nur mit<br />

einem weißen Tuch um Hüfte und Schultern bekleidet.<br />

Er hält in seiner rechten Hand eine weiße Fahne als<br />

Zeichen für den Sieg über den Tod. Hinter ihm öffnet<br />

sich die Wolkenwand und er wird von hellem gelblichen<br />

Licht umgeben. Der Sargdeckel liegt zur Seite und die<br />

Soldaten, die das Grab mit Schild und Schwert bewacht<br />

haben, weichen erschrocken vor dem Auferstandenen<br />

zurück. Bewegte Darstellung in dezenter<br />

Farbigkeit. (1172079) (18)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1281<br />

Francesco Montelaticci Cecco Bravo,<br />

1607 Florenz – 1661 Innsbruck, zug.<br />

Der Maler war Schüler des Giovanni Biliverti (1585-<br />

1644) und arbeitete später in der Werkstatt des Matteo<br />

Rosselli (1578-1651), bevor er eigenständig mehrere<br />

Altarwerke in Florenz und Pistoia schuf, aber auch<br />

an der Dekoration der Casa Buonarroti in Florenz<br />

wirkte. Sein Stil ist unverkennbar durch eine starke<br />

Sfumato-Technik in nahezu verschwimmendem Hell-<br />

Dunkel gekennzeichnet.<br />

JOHANNES DER TÄUFER<br />

Öl auf Leinwand.<br />

141 x 110 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Die Heiligengestalt ist jugendlich wiedergegeben, nur<br />

mit einem Lendenfell bekleidet, mit übergeschlagenen<br />

Beinen, beinahe lässig auf einem Felssockel sitzend,<br />

der Blick jedoch nachdenklich in sich gekehrt.<br />

Seine rechte Hand ist auf einen dünnen Kreuzstab<br />

gelegt, der sich unter dem Gewicht der Hand leicht<br />

biegt. Zu seinen Füßen ein nach rechts sitzendes<br />

Lämmchen. Im abgedunkelten Hintergrund Andeutungen<br />

von blühenden Gräsern und Pflanzen in einer<br />

Malweise, die bereits vieles vorweg nimmt, was erst<br />

im 19. Jahrhundert wieder angestrebt wurde.<br />

(11808520) (11)<br />

Francesco Montelatici Cecco Bravo,<br />

1607 Florence - 1661 Innsbruck, attributed<br />

SAINT JOHN THE BAPTIST<br />

Oil on canvas.<br />

141 x 110 cm.<br />

Unframed.<br />

€ 10.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

tions.com<br />

322 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1282<br />

Bologneser Maler des 17. Jahrhunderts<br />

BÜSSENDE MAGDALENA<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

67,5 x 53 cm.<br />

In späterem, partiell ebonisiertem und vergoldetem<br />

Barockrahmen.<br />

Im Halbdunkel von rechts oben beleuchtet die halbfigurige<br />

Darstellung der Maria Magdalena über einem<br />

Kreuzesnagel betend. Die verschattete Szene wird<br />

beleuchtet durch einen Ausblick oben rechts. Rest.<br />

(11801623) (13)<br />

School of Bologna, 17th century<br />

THE PENITENT SAINT MARY MAGDALENE<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

67.5 x 53 cm.<br />

In partially ebonised and gilt Baroque frame of a later<br />

period.<br />

Half-figure portrait of Saint Mary Magdalene praying<br />

over a crucifixion nail in dim interior. The figure is illuminated<br />

from the top right. Restored.<br />

€ 9.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1283<br />

Italienischer Meister des 18. Jahrhunderts<br />

DAS LETZTE ABENDMAHL<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

46 x 61 cm.<br />

In einem neutralen Innenraum steht auf einem kleinen<br />

Absatz an einem Tisch Christus in rotem Gewand<br />

mit blauem Überwurf. Er und seine zwölf Apostel haben<br />

sich in einem Haus versammelt, um gemeinsam<br />

das Passah zu feiern. Jesus verteilt das auf einem<br />

Teller liegende gebrochene Brot, hier in Form von<br />

Hostien, an seine Apostel. Auf der linken unteren Seite<br />

steht eine große goldene Karaffe, in der sich der<br />

Wein für das Fest befindet. Die Jünger sind alle Christus<br />

zugewandt bis auf einen, der am rechten Bildrand<br />

steht: es ist Judas Iskariot. Er hält in seiner linken<br />

Hand einen rötlichen Beutel, in dem sich wohl die<br />

dreißig Silbermünzen befinden, die er für seinen Verrat<br />

bereits erhalten hat. Zusätzlich wird er gekennzeichnet<br />

durch einen kleinen Drachen, der über seinem<br />

Haupt fliegt und wohl ein Verweis auf den Teufel<br />

sein soll. In der oberen Mitte blicken einige geflügelte<br />

Putti zwischen einer hängenden Öllampe auf das Geschehen<br />

herab. Beliebtes biblisches Motiv, hier in<br />

abgewandelter Form, bei der die Jünger nicht um den<br />

Tisch herum sitzen. (11801622) (18)<br />

€ 8.000 - € 9.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

323


1284<br />

Ottavio Leoni,<br />

um 1578 Rom – 1630 ebenda, zug.<br />

Der Maler wurder hauptsächlich berühmt durch seine<br />

zahlreichen, in Zeichnungen wiedergegebenen, Portraits<br />

von Künstlern und Wissenschaftlern seiner Zeit,<br />

vor allem durch das Portrait von Michelangelo Merisi<br />

il Caravaggio (1570/ 71-1610). Daneben haben sich<br />

mehrfach Kleriker bzw. Kardinäle vom Maler portraitieren<br />

lassen.<br />

BILDNIS EINES KARDINALS<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

128 x 95 cm.<br />

In altem Rahmen.<br />

Nahezu in Lebensgröße nach links auf einem Poltrone<br />

sitzend, die Arme auf die Lehnen gestützt, in der linken<br />

Hand ein Schriftstück. Das Gewand über der weißen<br />

Alba in tizianeskem Rot, davon sich abhebend das<br />

scharlachrote Birett. Das Gesicht ausdrucksvoll und<br />

eigencharakteristisch mit Blick zum Betrachter.<br />

(1180661) (11)<br />

Ottavio Leoni,<br />

ca. 1578 Rome - 1630 ibid., attributed<br />

PORTRAIT OF A CARDINAL<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

128 x 95 cm.<br />

In old frame.<br />

€ 9.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1285<br />

Maler der Florentiner Schule des 17. Jahrhunderts<br />

DER HEILIGE SEBASTIAN BEI DER WUNDPFLEGE<br />

Öl auf Leinwand.<br />

136 x 102 cm.<br />

Entgegen der häufigen Tradition ist hier der Heilige<br />

bereits vom Baum abgenommen dargestellt, die Seilfesseln<br />

sind jedoch links in der oberen Bildecke noch<br />

am Ast erkennbar. In Lebensgröße wiedergegeben,<br />

in sitzender Haltung nach rechts, der Unterleib und<br />

die Beine bedeckt mit einem weißen sowie einem<br />

roten Tuch. Eine geflügelte Engelsgestalt entfernt<br />

einen Pfeil aus seiner Lende. Die hell-dunkle Stilauffassung<br />

hier bereits gemildert durch erkennbaren<br />

Hintergrund in Art einer von Wolken überzogenen<br />

Landschaft. Die Beleuchtung von außerbildlicher Lichtquelle<br />

von senkrecht oben betont den Oberkörper,<br />

lässt jedoch im unteren, schwächer beleuchteten Teil,<br />

das kräftige Rot zur Wirkung bringen. Die Konturen in<br />

nur leichtem Sfumato wiedergegeben.<br />

(11808542) (11)<br />

€ 4.000 - € 5.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

tions.com<br />

324 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1286<br />

Girolamo Marchesi da Cotignola,<br />

1480/81 Cotignola – 1549/50 Rom<br />

DIE HEILIGE FAMILIE MIT DEM KLEINEN<br />

JOHANNESKNABEN<br />

Öl auf Pappelholz.<br />

93 x 82,5 cm.<br />

Anbei ein Gutachten von Raffaella Zama vom<br />

Juni 2018.<br />

Auf einer Marmorbrüstung sitzend die Heilige Maria,<br />

welche auf ihrem Schoß das Jesuskind trägt, der seine<br />

Arme gen das Johanneskindlein streckt. Hoheitsvoll<br />

wird Maria, die durch einen Nimbus charakterisiert<br />

wird, durch ein Repoussoirtuch hinterfangen, welches<br />

sich wirkungsvoll gegen die Öffnung hinter Josef abzeichnet,<br />

die einen Ausblick in eine italienische Landschaft<br />

bietet. Zama nimmt eine ehemalige Aufstellung<br />

in einer Hauskapelle an und führt verschiedene<br />

Vergleichsbeispiele an wie etwa die „Immacolata Concezione“<br />

in San Marino (1512) sowie Brera (1513) und<br />

die „Sposalizio“ von 1524, die ebenfalls den Johannesknaben<br />

darstellt. Besonders gut vergleichbar ist auch<br />

die Heilige Familie in der Berliner Gemäldegalerie des<br />

genannten Künstlers, welche durch ein weiteres Gutachten<br />

von Michele Danieli vom 25.05.2018 dargestellt<br />

wird. Restaurierungswürdig, Tafel gebogen.<br />

Literatur:<br />

Vgl.: Raffaella Zama, Girolamo Marchesi da Cotignola,<br />

Rimini 2007. (1181186) (130800) (13)<br />

Girolamo Marchesi da Cotignola,<br />

1480/81 Cotignola - 1549/50 Rome<br />

THE HOLY FAMILY WITH THE INFANT<br />

SAINT JOHN THE BAPTIST<br />

Oil on poplar panel.<br />

93 x 82.5 cm.<br />

An expert’s report by Raffaella Zama dated June<br />

2018 is enclosed.<br />

1288<br />

Norditalienischer Meister des 17. Jahrhunderts,<br />

Kopie nach Correggio<br />

ECCE HOMO<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

84,5 x 65 cm.<br />

Literature:<br />

See R. Zama, Girolamo Marchesi da Cotignola, Rimini<br />

2007.<br />

INFO | BID<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

1287<br />

Giuseppe Antonio Pianca,<br />

1703 – um 1760<br />

DER HEILIGE FRANZISKUS<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

73 x 57 cm.<br />

In Wellenleistenrahmen, partiell vergoldet und dort<br />

dem genannten Künstler zug.<br />

Vor dunklem unbestimmten Hintergrund die halbfigurige<br />

Darstellung des Heiligen, nach rechts gerichtet.<br />

Sein Kopf ruht auf einer seiner durch Stigmata gekennzeichneten<br />

Hände, und in seiner anderen Hand<br />

liegt ein Schädel. Den Blick nach oben gen Himmel<br />

gerichtet. Rest. (1181187) (130800) (13)<br />

€ 1.500 - € 3.000<br />

Sistrix<br />

Vor neutralem Hintergrund Dreiviertelportrait in Frontalstellung<br />

des leidenden Jesus Christus mit purpurnem<br />

Überwurf, weißem Lendenschurz und Dornenkrone<br />

auf dem Haupt. Seine feingliedrigen zarten Hände<br />

sind vor seiner Brust zusammengebunden. Mit leicht<br />

seitlich geneigtem Kopf blickt er den Betrachter mit<br />

seinen dunklen Augen direkt an, wohl wissend, was<br />

auf ihn zukommen wird. Ausgewogene Komposition<br />

mit harmonischer Licht- und Schattenführung.<br />

Das von Correggio ca. 1526 gefertigte Gemälde<br />

„Ecce Homo“ befindet sich in der National Gallery<br />

in London. (11801611) (18)<br />

North-Italian School, 17th century<br />

Copy after Correggio<br />

ECCE HOMO<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

84.5 x 65 cm.<br />

Correggio's Ecce Homo painting created in ca. 1526<br />

is held at the National Gallery in London.<br />

€ 9.000 - € 12.000<br />

INFO | BID<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

325


1289<br />

Frans I Francken,<br />

1542 Antwerpen – 1616 ebenda, zug.<br />

DIE ENTKLEIDUNG CHRISTI<br />

Öl auf Kupfer.<br />

22 x 16,5 cm.<br />

Christus mit Dornenkrone und Strahlennimbus um<br />

sein Haupt steht im Mittelpunkt dieser figurenreiche<br />

Szene. Er ist von einigen Soldaten mit Speeren und<br />

Peinigern umgeben, die ihm eifrig sein altrosafarbenes<br />

Gewand und seinen roten Mantel ausziehen. Blut<br />

tropft von seinem Kopf auf seinen nackten Oberkörper;<br />

er hat den Mund weit geöffnet und blickt voller<br />

Schmerz zum bewölkten Himmel. Im Hintergrund auf<br />

der rechten Seite sind die beiden halb entkleideten<br />

Schächer zu erkennen, die mit ihm gekreuzigt werden<br />

sollen. Das Gemälde stellt wohl eine Station eines<br />

Kreuzweges dar. (1181212) (2) (18)<br />

Sistrix<br />

€ 8.000 - € 9.000 INFO | BID<br />

tions.com<br />

326 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1290<br />

Daniele Crespi,<br />

1598 Busto Arsizio – 1630 Mailand, zug.<br />

DIE GEFANGENNAHME CHRISTI<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

35 x 27 cm.<br />

In Nahsicht dieser figurenreichen Szene Christus mit<br />

fahlweißen Gesicht und leuchtend rotem Gewand<br />

und blauem Mantel von zwei Soldaten an Armen, an<br />

der rechten Schulter und am Kopf festgehalten. Diese<br />

tragen glänzende silberne Helme; besonders auffallend<br />

im Bild der linke Soldat mit kräftigem Arm in dunkelrotem<br />

Gewand, grünem Umhang und einem goldenen<br />

Löwenkopf an der rechten Schulterpartie mit weißem<br />

Ärmel, der aus dem Bild herausschaut. Sein Helm ist<br />

zudem mit Gold verziert, was ihn als Hauptmann<br />

kennzeichnen könnte. Im Hintergrund dicht gedrängt<br />

zahlreiche Figuren mit ausdrucksstarken Gesichtern.<br />

(1180632) (130800) (18)<br />

Daniele Crespi,<br />

1598 Busto Arsizio - 1630 Milan, attributed<br />

THE TAKING OF CHRIST<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

35 x 27 cm.<br />

Sistrix<br />

€ 15.000 - € 18.000 INFO | BID<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

327


1291<br />

Adriaen Thomasz Key d. J.,<br />

um 1544 Antwerpen – um 1590, Kreis des<br />

BILDNIS EINER NIEDERLÄNDISCHEN FRAU<br />

Öl auf Holz.<br />

52 x 41 cm.<br />

Auf dem Rahmen Künstlernamensschild.<br />

Bildnis nach links, vor dunklem Hintergrund. Die Frau<br />

in schwarzer Kleidung mit gekräuseltem Kragen und<br />

weißer Haube. (1182241) (11)<br />

€ 5.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1292<br />

Italo-flämischer Maler des 17. Jahrhunderts<br />

BRUSTBILD EINS BÄRTIGEN ALTEN<br />

Öl auf Holz.<br />

71 x 56 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Halbbildnis nach links, die beiden Hände auf einen<br />

Stock gestützt, der graue Bart fließt weit über die Brust<br />

herab. Typologisch dürfte es sich um eine Apostelgestalt<br />

handeln. Der Malstil verweist deutlich auf den<br />

Einfluss der Rubens-Schule. (1180588) (130800) (11)<br />

Italo-Flemish School, 17th century<br />

BUST PORTRAIT OF A BEARDED OLD MAN<br />

Oil on panel.<br />

71 x 56 cm.<br />

Unframed.<br />

€ 9.000 - € 11.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

tions.com<br />

328 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1293<br />

Bernardo Cavallino,<br />

1616 Neapel – 1656 ebenda<br />

DREI GEWANDFIGUREN<br />

Öl auf Pappelholz.<br />

17,5 x 22 cm.<br />

Dem Gemälde ist eine schriftliche Echtheitsbestätigung<br />

von Prof. Nicola Spinosa, Museo di Capodimonte,<br />

Neapel beigegeben.<br />

Auf kleiner Holztafel gemalte, nebeneinanderstehende<br />

Figuren: Zwei Männer mit je einem Stab, sowie eine<br />

stehende Frau in langem dunklen Kleid, vor dunklem<br />

Hintergrund, auf grünlicher Bodenfläche. Die linke Jünglingsfigur<br />

mit angezogenem entblößten Bein, in einer<br />

Haltung, wie sie für die Darstellung etwa des Heiligen<br />

Rochus denkbar ist. Die Mittelfigur in rotem Umhang,<br />

wie auch die nach oben blickende Frauenfigur, ebenfalls<br />

in Anmutung von Heiligengestalten. Möglicherweise<br />

liegt hier eine seltene interessante Vorstudie<br />

entweder zu einer Gruppendarstellung oder zu einzelnen<br />

Bildthemen vor. Der lockere Pinselstrich, die<br />

manieristische Körperhaltung und die Farbgebung entsprechen<br />

ganz dem Malstil Cavallinos, der als Schüler<br />

des Massimo Stanzione (1585-1656) von Michelangelo<br />

Merisi il Caravaggio (1570/71-1610) beeinflusst war.<br />

Seine Werke, von denen nur etwa 80 gesichert sind,<br />

überwiegend kleinformatig. (1182102) (11)<br />

€ 25.000 - € 40.000 INFO | BID<br />

Sistrix<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

329


1294<br />

Maler der Florentiner Schule des beginnenden<br />

17. Jahrhunderts<br />

KREUZTRAGUNG CHRISTI MIT MUTTER MARIA<br />

Öl auf Pappelholz.<br />

76 x 58,5 cm.<br />

Im original alten Rahmen mit noch erhaltenem eisengeschmiedeten<br />

Aufhänger.<br />

Christus im Halbbildnis hält den Kreuzbalken und wendet<br />

den Kopf zu seiner Mutter Maria an der rechten<br />

Bildseite, die ihm die Hand auf die Schulter gelegt hat.<br />

Die beiden Häupter nur mit einem feinen Nimbusreif<br />

versehen. Die beinahe transluzid wirkende Rotfarbe<br />

des Kleides verrät die Auffassung des florentiner Manierismus.<br />

(11808813) (11)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1295<br />

Flämischer Maler des 17. Jahrhunderts<br />

KREUZTRAGUNG CHRISTI<br />

Öl auf Holz. Parkettiert.<br />

70 x 53 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Jesus im Halbbildnis wiedergegeben, in rotem Mantel<br />

mit Dornenkrone und einem um den Hals gelegten,<br />

geknoteten Strick, das Kreuz geschultert. Die Darstellung<br />

von links oben scharf beleuchtet, vor nahezu<br />

schwarzem Hintergrund, vor dem sich ein feiner Nimbusreif<br />

abhebt. Stilistisch dürfte das Gemälde bereits<br />

an den Anfang des 17. Jahrhunderts gesetzt werden.<br />

(1180586) (130800) (11)<br />

Flemish School, 17th century<br />

THE CARRYING OF THE CROSS<br />

Oil on panel. Parquetted.<br />

70 x 53 cm.<br />

Unframed.<br />

The style of the painting probably suggests its creation<br />

in the early 17th century.<br />

€ 18.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

tions.com<br />

330 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1296<br />

Lombardisch-venezianische Schule<br />

des 17. Jahrhunderts<br />

MYTHOLOGISCHE SZENE MIT ZEUS UND ZWEI<br />

KÄMPFERN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

175 x 168 cm.<br />

Im Mittelpunkt dieser Darstellung ein junger Mann in<br />

Seitenansicht, einen roten Umhang tragend. Er ist<br />

schwer verwundet am Kopf, von dem einige Blutstropfen<br />

herunterfallen. Seinen linken Arm hat er ausgestreckt,<br />

als wolle er etwas abwehren, am rechten<br />

vorderen Rand sind bereits zwei Männer zu Boden<br />

gegangen. Am rechten Bildrand ist schließlich zwischen<br />

Gesteinsblöcken und einem Gesteinsmassiv<br />

ein bärtiger Mann mit einer großen schweren Keule<br />

zu sehen, der wohlmöglich für die Verletzungen verantwortlich<br />

ist. Am linken Bildrand ein junger Mann,<br />

der auf seinen Schultern einen schweren Stein trägt,<br />

hierbei könnte es sich um Sisyphos handeln. In den<br />

hohen Wolken ist, in einem altrosafarbenem Gewand,<br />

Zeus mit einem Flammenbündel in seiner rechten<br />

Hand zu erkennen. Malerei in reduzierter Farbigkeit.<br />

(1181852) (18)<br />

INFO | BID<br />

€ 11.000 - € 15.000 Sistrix<br />

1297<br />

Giovanni Francesco Barbieri,<br />

genannt "Il Guercino",<br />

1591 Cento – 1666 Bologna, Umkreis<br />

DIE DORNENKRÖNUNG CHRISTI<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

73,5 x 58 cm.<br />

Brustbildnis des leidenden Christus mit Dornenkrone<br />

auf seinem Haupt, von dem einige Blutstropfen herunterfallen,<br />

davon auch auf seinen nackten Oberkörper,<br />

der nur über seiner linken Schulter von einem roten<br />

Mantel bedeckt wird. Christus hat seinen Kopf mit den<br />

schulterlangen Haaren und seinem Vollbart seitlich<br />

nach oben gerichtet, die braunen Augen voller Tränen<br />

blicken glänzend zum Himmel und seinen Mund hat<br />

er leicht geöffnet, so als ob er mit Gottvater sprechen<br />

würde. Seine rechte Hand hält eine langen Stab. Einfühlsame<br />

Darstellung vor dunklem Hintergrund.<br />

(1182193) (18)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

331


1298<br />

David Ryckaert III,<br />

1612 Antwerpen – 1661, zug.<br />

Der Maler wurde durch Adriaen Brouwer (1605/06-<br />

1638) ausgebildet, arbeitete später aber im Atelier von<br />

David Teniers d. Ä. (1582-1649) und dessen Sohn David<br />

Teniers d. J. (1610-1690), was auch in seinem Werk<br />

erkennbar ist.<br />

PHILOSOPH IN SEINEM STUDIO MIT SCHÄDEL,<br />

UHR, GLOBUS UND BUCH<br />

Öl auf Eichenholz.<br />

39 x 26,5 cm.<br />

Verso mehrere alte Tintenaufschriften der Entstehungszeit.<br />

Ferner alter Aufkleber sowie rotes Lacksiegel.<br />

Das Gemälde ist insgesamt als eine Vanitasthematik<br />

zu verstehen: Der Philosoph langbärtig in grünem<br />

Mantel mit Pelzbesatz, sitzt nach rechts an einem<br />

Tisch, darauf ein geöffneter Foliant mit Aufschrift<br />

„LEEFTMEN / LVST“. Dabei bezieht sich der Titel auf<br />

die Philosophie des Epikur, die im Grundsatz an die<br />

Kürze des Lebens mahnt, was auch durch die Uhr<br />

oben im Hintergrund zum Ausdruck gebracht werden<br />

will. (1182028) (11)<br />

David Ryckaert III,<br />

1612 Antwerp – 1661, attributed<br />

PHILOSOPHER WITH SKULL, CLOCK, GLOBE AND<br />

BOOK IN HIS STUDIO<br />

Oil on oak panel.<br />

39 x 26.5 cm.<br />

Several old ink inscriptions on the reverse from around<br />

the time of the painting’s creation. <strong>Old</strong> adhesive labels<br />

and red lacquer seal.<br />

€ 10.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1299<br />

Bernardo Strozzi,<br />

1581 Genua – 1644 Venedig, Kreis des<br />

JOHANNES DER TÄUFER<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

146 x 105 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

In frontaler Sicht der sitzende Johannes, nur mit einem<br />

Fellgewand bekleidet. Er hält in seiner linken Hand einen<br />

langen Kreuzstab, seine rechte Hand hat er nachdenklich<br />

an seine rechte Wange gelegt. Sein Gesicht<br />

mit rotem Mund, rötlicher Nase und Wangen sowie<br />

schwarzen Haaren. Sein Haupt ist von einem hellen<br />

Lichtschein umgeben, vor sonst dunklem Hintergrund.<br />

Auf seiner linken Seite der Kopf eines Schafes mit<br />

einem großen dunklen Auge. Feine Malerei mit starker<br />

Hell-Dunkel-Betonung, mit charakterisierendem ausdrucksstarken<br />

Gesicht des Dargestellten. Rest.<br />

(1181768) (18)<br />

€ 13.000 - € 18.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

tions.com<br />

332 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1300<br />

Leonello Spada,<br />

1576 Bologna – 1622 Parma, zug.<br />

SALOME MIT DEM HAUPT DES<br />

JOHANNES BAPTIST<br />

Öl auf Leinwand.<br />

72,1 x 58,3 cm.<br />

Mit ausführlicher Besprechung durch Emilio Negro,<br />

Bologna.<br />

Die biblische junge Frauengestalt ist im Halbbildnis<br />

wiedergegeben, der Oberkörper nach links gebeugt,<br />

der Blick etwas nach unten gerichtet, als würde sie<br />

sich, wie im Bibeltext vermerkt, an eine sitzende Gesellschaft<br />

richten, der sie das Haupt des Täufers auf<br />

einer Schüssel präsentiert. Mit den rechten Fingern<br />

hebt sie behutsam ein Tuch hoch, wodurch das abgeschlagene<br />

Haupt sichtbar wird. Ihre prächtige Kleidung<br />

mit Perlenschmuck im Haar zeigt sie als Tochter<br />

des Landeskönigs. Der Maler Leonello Spada unternam<br />

zwischen 1610 und 1617 mehrere Reisen, wobei<br />

er Malta, Neapel und möglicherweise Rom aufsuchte,<br />

verbrachte allerdings die letzten Jahre in Parma, wo er<br />

mehrere Werke in deutlichem Caravaggismus im Auftrag<br />

des Hofes von Ranuccio Farnese schuf. Das vorliegende<br />

Bild dürfte in diese Zeitspanne zu datieren<br />

sein, wobei ein Vorbild für Salomes Gesicht in seinem<br />

Gemälde „Judith mit dem Kopf des Holofernes“ zu<br />

erkennen ist, dass sich in der Nationalgalerie in Bologna<br />

befindet (Inventarnummer 69). Der Kunstsachverständige<br />

Emilio Negro hat sich mit dem Bild auseinander<br />

gesetzt und es mit großer Wahrscheinlichkeit als<br />

ein Werk des Spada zugeordnet.<br />

Literatur:<br />

Emilio Negro, Lionello Spada, Manerba/Reggio Emilia<br />

2002, S. 125, Nr. 57, Bildtafel 19. (1180163) (11)<br />

Leonello Spada,<br />

1576 Bologna – 1622 Parma, attributed<br />

SALOME WITH THE HEAD OF SAINT<br />

JOHN THE BAPTIST<br />

Oil on canvas.<br />

72.1 x 58.3 cm.<br />

A detailed review of the painting by the art expert<br />

Emilio Negro, Bologna is enclosed. He examined the<br />

painting at length and believes it in all probability to be<br />

a work by Spada.<br />

Literature:<br />

E. Negro, Lionello Spada, Manerba/ Reggio Emilia<br />

2002, p. 125, no. 57, plate 19.<br />

Sistrix<br />

€ 30.000 - € 40.000 INFO | BID<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

333


1301<br />

Lavinia Fontana,<br />

1552 Bologna – 1614 Rom, zug.<br />

BILDNIS WOHL DES KARDINALS CENCI<br />

Öl auf Leinwand.<br />

100 x 45 cm.<br />

Der Würdenträger in kardinalrotem langem Kleid mit<br />

Birett, vor dem dunklen Hintergrund eines verschatteten<br />

Gebäudes stehend, die rechte Hälfte des Bildes<br />

zeigt jedoch eine abendliche Landschaft mit tieferliegendem<br />

Gelände und eine Stadt mit Kirchengebäuden,<br />

dem Bistum des Dargestellten zugehörig. In der rechten<br />

Hand hält er ein Schriftstück, links eine Konsoltischplatte<br />

an einem knorrigen Baum mit darauf gestelltem,<br />

geöffnetem Gebetbuch mit roten Bändern.<br />

Der Baum, die schlichte Konsolplatte und das dahinter<br />

stehende Holzgebäude dürften eine Anspielung<br />

auf den Eremitengedanken der Zeit sein, in der auch<br />

höhergestellte Adelige sich gelegentlich der Andacht<br />

in eremitenhafter Pose hingegeben haben. Rechts am<br />

Boden ein kleines Hündchen, ebenfalls mit roter Schleife.<br />

Die Malerin war Tochter und Schülerin ihres Vaters<br />

Prospero Fontana (1512 – 1597), gelegentlich unter<br />

dem Einfluss des Caravaggismus und der nordischen<br />

Malerei, bevor sie sich 1903 nach Rom unter Gregor<br />

XIII. ging. (1172071) (11)<br />

Lavinia Fontana<br />

1552 Bologna – 1614 Rome, attributed<br />

PORTRAIT, PROBABLY OF CARDINAL CENCI<br />

Oil on canvas.<br />

100 x 45 cm.<br />

€ 3.500 - € 3.800<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

tions.com<br />

1302<br />

Kopien nach Gemälden, Schule des<br />

Francesco Bassano II,<br />

1549 Bassano – 1592 Venedig<br />

Gemäldepaar<br />

VERKÜNDIGUNG AN DIE HIRTEN<br />

und<br />

JESUS IM HAUS VON MARTHA UND MARIA<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

Je 23,5 x 30,5 cm.<br />

Auf einem Feld bei Nacht einige Hirten mit ihren Tieren,<br />

wie Schafe, Ziegen, einem Ochsen und einem Esel,<br />

teils schlafend. Die dunklen Wolken sind in der oberen<br />

Mitte des Himmels aufgerissen und darin erscheint<br />

ein Engel mit Flügeln und weit ausgebreiteten Armen,<br />

der den Hirten die Geburt Christi verkündet. Das<br />

zweite Gemälde zeigt Christus mit zwei Begleitern an<br />

einem Pforteneingang, die herzlich im Haus von<br />

Martha und Maria zu einem Gastmahl empfangen<br />

werden, das an einer Feuerstelle zubereitet wird. Der<br />

Hintergrund gibt hierbei den Blick frei auf eine weite<br />

Landschaft, vorbei an einem großen Tisch mit weißer<br />

Decke. (1180142) (18)<br />

€ 3.000 - € 5.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

334 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1303<br />

Römischer Maler erste Hälfte 17. Jahrhundert<br />

HEILIGER IGNATIUS VON LOYOLA IN<br />

BLÜTENGIRLANDE<br />

Öl auf Alabaster.<br />

32 x 28 cm.<br />

Gerahmt. (11720716) (10)<br />

Roman painter of the first half of the 17th century<br />

SAINT IGNATIUS OF LOYOLA WITH<br />

FLOWER GARLAND<br />

Oil on alabaster.<br />

32 x 28 cm.<br />

Sistrix<br />

€ 2.000 - € 2.200 INFO | BID<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

335


1304<br />

Veroneser Maler des 17. Jahrhunderts<br />

MIRAKEL<br />

Öl auf Leinwand.<br />

81 x 57,5 cm.<br />

Verso auf dem Keilrahmen Sammlungsaufkleber der<br />

Sammlung „M. v. Nemes“, ferner weitere Sammlungsaufkleber<br />

sowie runder Ausfuhrgummistempel Florenz<br />

mit Datierung „1985“.<br />

Im original Rahmen.<br />

Die Darstellung zeigt eine Szene, die sich in einer<br />

italieni schen Stadt ereignet hat. In den Fluten eines<br />

reißenden Flusses, der an einer Stadt vorbeizieht,<br />

treibt ein Kuzifix mit Corpus Christi. Eine staunende<br />

Personengruppe rechts im Bild sieht einem Mann zu, der<br />

in den Fluten das Kreuz zu erreichen sucht, um es ans<br />

Ufer zu ziehen. Innerhalb der Gruppe eine am Boden<br />

sitzende junge Frau mit einem Kind, die auf das Wunderereignis<br />

deutet. An der gegenüberliegenden Flussseite<br />

ebenfalls eine Gruppe mit einem in die Fluten springenden<br />

Schwimmer. Oberhalb der gesamten Szenerie<br />

eine Gottvaterfigur in Wolken, aus denen gebündelte<br />

Strahlen herabziehen. Das Städchen mit Stadtmauer,<br />

Torgebäude und dahinter sich erhebenden Häusern<br />

sowie einem Kirchturm noch nicht näher identifiziert.<br />

Provenienz:<br />

Ehemals Sammlung Jules Féral, Paris.<br />

Sammlung Nemes (bedeutende süddeutsche<br />

Sammlung).<br />

Ehemals im Besitz S. K. H. Joseph Clemens, Prinz<br />

von Bayern.<br />

Den Vorbesitzern ist von Professor Eduard A. Safarik,<br />

Rom, der Künstlername Fra Semplice da Verona (um<br />

1589-1654) genannt worden.<br />

Ausstellungen:<br />

Das Gemälde wurde ausgestellt und in dem Katalog<br />

aufgeführt: Italienische Malerei des 17. und 18.<br />

Jahrhunderts/ Eine Auswahl von Bildern aus der von<br />

der Stadt Wiesbaden und dem Nassauischen Kunstverein<br />

veranstalteten Ausstellung, Wiesbaden/<br />

Nassauisches Landesmuseum, Mai und Juni 1935,<br />

Katalognummer 117, S. 17. Dort als Genueser Schule<br />

Ende des 17. Jahrhunderts bezeichnet. (1180532) (11)<br />

School of Verona, 17th century<br />

MIRACLE<br />

Oil on canvas.<br />

81 x 57.5 cm.<br />

In original frame.<br />

Collection labels from the “M. v. Nemes” collection,<br />

collection labels and round rubber export stamp<br />

Florence “1985” on the reverse of the stretcher.<br />

Provenance:<br />

Formerly Jules Féral Collection, Paris.<br />

Nemes Collection (important South German collection).<br />

Formerly property of S.K.H. Joseph Clemens,<br />

Prince of Bavaria.<br />

Professor Eduard A. Safarik, Rome, named the artist<br />

as Fra Semplice da Verona (ca. 1589 - 1654) to the<br />

previous owners.<br />

Exhibitions:<br />

The painting was exhibited and listed in the catalogue:<br />

Italienische Malerei des 17. und 18. Jahrhunderts/<br />

Eine Auswahl von Bildern aus der von der Stadt<br />

Wiesbaden und dem Nassauischen Kunstverein veranstalteten<br />

Ausstellung, Wiesbaden/Nassau isches<br />

Landesmuseum, May and June 1935, cat.<br />

no. 117, p. 17. Here described as Genoese School,<br />

17th century.<br />

Sistrix<br />

€ 15.000 - € 25.000 INFO | BID<br />

tions.com<br />

336 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1305<br />

Jusepe José de Ribera,<br />

1588/91 Játiva, Valencia – 1652 Neapel, zug.<br />

CHRISTUS VOR DER KREUZIGUNG<br />

Öl auf Leinwand.<br />

234 x 180 cm.<br />

Das großformatige Altarblatt gibt die Szenerie in hoher<br />

Dramatik wieder, dies vor allem durch den betonten<br />

Hell-Dunkel-Kontrast. Jesus, nur mit einem Lendentuch<br />

bekleidet und hell erleuchtet, erhält besonderes<br />

Augen merk vor dem dunklen Hintergrund und den verschattet<br />

wiedergegebenen Begleitfiguren. Jesus ist<br />

hier nach links sitzend wiedergegeben, die Beine parallel<br />

gestellt, in einer Z-förmigen Haltung, die durch den<br />

linken Arm nach rechts oben weitergeführt wird. Das<br />

rechte Handgelenk trägt noch das Fesselseil, während<br />

der linke Oberarm von einem dahinterstehenden<br />

Mann hochgehalten wird. Der Blick Jesu ist mehr fragend<br />

als leidend nach oben gerichtet, augenscheinlich<br />

um noch einen rettenden Hinweis von Gottvater zu<br />

erhalten. Drei Figuren an der linken Bildseite, darunter<br />

ein stehender Römer in Rüstung sowie ein Knecht,<br />

der bereits eine Holzbohrung am Kreuz vornimmt.<br />

Diese erfahren die Beleuchtung ebenso von links<br />

oben. Entgegen dem Ernst der Darstellung und entgegen<br />

der Gesichter der handelnden Figuren erscheint<br />

der Jüngling rechts hier lachend, was der Szenerie<br />

insgesamt besondere Brisanz gibt. Der Maler hat ganz<br />

offensichtlich den Unverstand des Jünglings hier zum<br />

Ausdruck bringen wollen. In Anbetracht der höchst<br />

durchdachten Komposition, aber auch der qualitätvollen<br />

Ausführung im Detail kann das Gemälde - trotz<br />

uneindeutiger Zuweisung an Ribera - als das eines<br />

großen Meisters anerkannt werden. (1151211) (11)<br />

Jusepe José de Ribera,<br />

1588/91 Játiva, Valencia – 1652 Naples, attributed<br />

CHRIST BEFORE THE CROSS<br />

Oil on canvas.<br />

234 x 180 cm.<br />

Sistrix<br />

€ 40.000 - € 60.000 INFO | BID<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

337


1306<br />

Italienische Schule des 17. Jahrhunders<br />

DIE HEILIGE KATHARINA VON ALEXANDRIA<br />

Öl auf Leinwand.<br />

61 x 82 cm.<br />

In einem dunklen Verlies ist die beinahe nackte Katharina,<br />

nur mit einem dünnen Tuch um ihre Hüften bekleidet,<br />

mit beiden Armen an eine Säule gefesselt. Ihr Haupt<br />

ist umgeben von einem Nimbus. Zu Füßen liegt ihr<br />

glänzendes Gewand und eine Krone, welche sie als<br />

eine Königstochter auszeichnen. Auf der rechten Seite<br />

steht in einem samtigen dunkelblauen Gewand und<br />

einem roten Überwurf, der mit Pelzbesatz versehen<br />

ist, Kaiser Maxentius. Er trägt auf seinem Haupt einen<br />

weißen Turban und eine goldene Krone. Sein Gesicht<br />

wendet sich der Gegeißelten zu und mit seiner rechten<br />

Hand weist er auf diese hin. Der Kaiser hatte von<br />

ihr verlangt Götzenopfer zu bringen. Da Katharina sich<br />

weigerte, ließ er ihr die Kleider vom Leib reißen und sie<br />

mit bleikugelbesetzten Geißeln auspeitschen. Auf dem<br />

Gemälde sind die drei Folterer, die Katharina umgeben,<br />

mit ihren Geißeln zu sehen. Typische Darstellung aus<br />

der Geschichte der Heiligen, wobei bei diesem Bild<br />

besonders Wert auf die feine Kleidung des Kaisers und<br />

der Gegeißelten gelegt wird. (1180302) (18)<br />

€ 2.000 - € 3.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1307<br />

Flämischer Maler des 16. Jahrhunderts<br />

DIE ANBETUNG DER KÖNIGE<br />

Öl auf Holz. Parkettiert.<br />

48 x 63 cm.<br />

Im Mittelpunkt dieser figurenreichen Szene stehen die<br />

Heiligen drei Könige. Am rechten Bildrand ist Maria zu<br />

sehen, die in ihren Händen den Jesusknaben hält, der<br />

mit einem Nimbus um sein Haupt versehen ist. Er hat<br />

seine rechte Hand auf den Kopf eines knienden Königs<br />

vor ihm gelegt. Ein weiterer farbiger König im Mittelpunkt<br />

hält eine Schatzkiste. Er ist prächtig gekleidet in<br />

ein silbernes Gewand mit Turban und Federn. Links<br />

von ihm steht ein weiterer König in einem langen roten<br />

Mantel mit Turban und Krone. Der Hintergrund wird belebt<br />

von dem Gefolge der Könige mit Pferden. Malerei<br />

in differenzierten grau-braunen und roten Farbtönen.<br />

(1180341) (18)<br />

€ 3.500 - € 4.500<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

tions.com<br />

338 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1308<br />

Christoph Schwarz,<br />

um 1545 Ingolstadt – 1592 München, Nachfolge des<br />

DER HEILIGE MICHAEL BESIEGT DEN SATAN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

109 x 92,5 cm.<br />

Das Gemälde in Anlehnung an das große Altargemälde<br />

in der Michaelskirche in München von 1547, das dort<br />

in Zusammenarbeit mit dem Italiener Alessandro<br />

Scalzi (gest. 1596) geschaffen wurde. Das vorliegende<br />

Gemälde hat die Hauptfiguren übernommen, jedoch<br />

in anderen Umgebungszusammenhang gebracht. Jedenfalls<br />

spricht hier auch die manieristische Malweise<br />

und Farbgebung aus dem Bild. (1180852) (11)<br />

€ 3.000 - € 4.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1309<br />

Jan Remeeus,<br />

1602 – um 1648, zug.<br />

DER REICHE MANN UND DER ARME LAZARUS<br />

Öl auf Holz.<br />

58 x 83 cm.<br />

Das Gemälde illustriert den Bibeltext aus dem Lukasevangelium<br />

(16,19-31). Wie schon in der Bibel, so ist<br />

auch hier im 17. Jahrhundert die Ungleichheit zwischen<br />

leicht erworbenem Reichtum und unverdienter Armut<br />

zum Sozialthema der Zeit geworden. Demgemäß sind<br />

die Personen am Tisch in nobler, höchst aufwendig gestalteter<br />

Kleidung wiedergegeben, der Tisch mit Speisen<br />

überfüllt. Schriftstücke links am Bildrand mit Siegeln<br />

weisen auf hohe Besitztümer hin, während<br />

Lazarus rechts im Bild am Boden liegt und von einem<br />

Diener mit einem Prügelstock verjagt werden soll.<br />

Eichenplatte horizontal gewölbt.<br />

Anmerkung:<br />

Aufgrund Künstleraufschrift auf dem Schriftstück links<br />

im Bild „Ren... 1626“, wurde das Gemälde von Dr. Jan<br />

de Maere dem Maler Jan Remeeus zugewiesen, dem<br />

Antwerpener Maler, der unter dem Einfluss von Frans<br />

Francken d.J. (1581-1642) gearbeitet hat, über den<br />

aber bislang nur sehr wenig bekannt geworden ist.<br />

(11820224) (11)<br />

Jan Remeeus,<br />

1602 – ca. 1648, attributed<br />

THE RICH MAN AND LAZARUS<br />

Oil on panel.<br />

58 x 83 cm.<br />

The painting illustrates the biblical text from the St.<br />

Luke’s Gospel (16:19-31).<br />

Notes:<br />

Due to the artist's inscription”Ren... 1626” on a paper<br />

depicted in the left of the painting, it was attributed<br />

to the painter Jan Remeeus by Dr. Jan de Maere.<br />

The Antwerp artist was influenced by Frans Francken<br />

the Younger (1581 - 1642), however little is known<br />

about him to date.<br />

€ 9.000 - € 13.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

339


1310<br />

Giovanni Pietro Rizzoli,<br />

tätig 1495 – 1540, zug.<br />

Italienischer Maler der Lombardischen Schule und der<br />

Leonardo-Nachfolge<br />

DIE MADONNA MIT DEM JESUSKIND UND<br />

JOHANNES DEM TÄUFER<br />

Öl auf Holz, auf Leinwand übertragen.<br />

45,5 x 37,5 cm.<br />

Beigegeben ein Gutachten von Prof. Emilio Negro,<br />

Bologna, das auf den genannten Maler verweist; veröffentlicht<br />

in „Leonardo e il Rinascimento Italiano“ mit<br />

Beitrag von Dr. Barbara Savina das Gemälde Giampetrino<br />

zuschreibend (in Kopie).<br />

Vor dunklem Hintergrund die stehende Madonna in<br />

einem roten Gewand, das kräftige nackte Kind fest in<br />

ihren Armen haltend. Jesus schmiegt sich mit beiden<br />

Händchen an seine Mutter und hat dabei die Augen<br />

geschlossen. Maria hat den Kopf und ihren Blick mit<br />

halb geschlossenen Augen auf den neben ihr stehenden<br />

Johannes gerichtet, der vor ihr ein weißes Leinentuch<br />

auf einer Platte ausbreitet. Er hat blondes Haar<br />

und trägt ein beige-gelbes Gewand; seine großen<br />

dunklen Augen schauen auf das Jesuskind. In der<br />

Kunstgeschichte beliebtes Motiv, jedoch hier abgewandelt<br />

durch das Tuch, das Johannes für Jesus wohl<br />

als Windel ablegt. Malerei in reduzierter Farbigkeit.<br />

Rest., Rahmenschäden. (1181311) (130800) (18)<br />

Giovanni Pietro Rizzoli,<br />

1495 – 1549, attributed<br />

Italian School of Lombardy painter and follower of<br />

Leonardo.<br />

THE VIRGIN AND CHRIST CHILD WITH SAINT JOHN<br />

THE BAPTIST<br />

Oil on panel, transferred to canvas.<br />

45.5 x 37.5 cm.<br />

Professor Emilio Negro, Bologna makes reference to<br />

the Rizzoli in the enclosed expert's report. Published<br />

in Leonardo e il Rinascimento Italiano, note by Dr. B.<br />

Savina (copy enclosed). Restored, frame damaged.<br />

€ 15.000 - € 18.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1311<br />

Peeter Neeffs d.Ä.,<br />

um 1578 Antwerpen – um 1656/61, zug.<br />

KIRCHENINTERIEUR<br />

Öl auf Holz. Verso zwei Parkettierleisten.<br />

32,5 x 41 cm.<br />

Auf der Rückseite wohl alte Inventarnummer „95“.<br />

Blick vom Westeingang in eine gotische dreischiffige<br />

Basilika mit Rundsäulen, schmalem Mittelschiff, Kreuzgewölben<br />

und Maßwerkfenstern der Südseite. Rundbogiger<br />

Lettner vor dem Chor mit darauf stehendem<br />

Kreuz mit Assistenzfiguren. Im Vordergrund schachbrettförmiges<br />

Paviment mit Grabplatten, Epitaphe an<br />

den Pfeilern. Das Kircheninnere in ruhigen Farben,<br />

überwiegend in Braun wiedergegeben, belebt durch<br />

Staffagefiguren in kräftig farbigen Kostümen. Höchst<br />

qualitätvolle Feinmalerei. Die Holztafel alt beschichtet<br />

mit Rupfenleinen. (11820226) (11)<br />

€ 2.000 - € 4.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

tions.com<br />

340 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1312<br />

Maler des 18. Jahrhunderts<br />

GROSSES PORTRAIT EINER JUNGEN KÖNIGIN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

233 x 160 cm.<br />

Österreich, 18. Jahrhundert.<br />

Ungerahmt.<br />

Ganzkörperportait einer jungen Königin in Herrscherpose<br />

vor barockem Palastgebäude mit rotem, zur<br />

linken Seite gezogenem schweren Brokatvorhang mit<br />

goldenen Franzen und goldener Quaste. Rechts der<br />

Blick in die Natur mit Alpenlandschaft unter nächtlichem<br />

Himmel. Die junge, zierliche Herrscherin trägt<br />

ein prachtvolles, mit floralen Silberfäden durch wirktes,<br />

glänzendes altrosafarbenes Kleid, darüber einen<br />

goldfarbenen, mit bunten Blüten bestickten Mantel,<br />

der mit Hermelin gefüttert ist. Auf ihrem Kopf eine<br />

weiße Perücke und wertvollem Kopf- und Ohrschmuck,<br />

um den schmalen Hals eine Kette und eine Edelsteinbrosche<br />

mit großer Perle im Dekolletébereich ihres<br />

Kleides. Mit ihrer linken Hand greift sie nach dieser Perle,<br />

während ihre rechte Hand auf der Herrscherkrone<br />

ruht, die auf einem golddurchwirkten Brokatkissen<br />

liegt, welches sich wiederum auf einem Tischchen mit<br />

roter Decke befindet. Repräsentatives Herrscherbildnis<br />

in feinster Malerei. (1182094) (18)<br />

Sistrix<br />

€ 20.000 - € 40 .000 INFO | BID<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

341


tions.com<br />

1313<br />

Bartholomeo Spadino d. J.,<br />

1696 – 1738, zug.<br />

FRÜCHTESTILLLEBEN VOR PARKANLAGE<br />

MIT KANINCHEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

135 x 98 cm.<br />

Blick auf eine große Parkanlage mit Springbrunnen<br />

und einer steinernen Kratervase auf einem Sockel. Im<br />

Vordergrund davor eine aufgebrochene Wassermelone<br />

mit vielen Kernen, rote und weiße Weintrauben an<br />

Ästen mit Blättern, einige Pfirsiche sowie ein kleiner<br />

Ast mit Feigen und einige Blüten. Auf der rechten Seite<br />

ein weißes und ein braunes Kaninchen beim Fressen<br />

einiger Blätter. Harmonische Komposition in vielen<br />

differenzierten Grüntönen, bei der besonders das<br />

Rot der Melone im Vordergrund auffällt. Rahmen<br />

besch. (1181583) (130800) (18)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1314<br />

Römische Schule der ersten Hälfte des<br />

18. Jahrhunderts<br />

MARIA LACTANS<br />

Öl auf Leinwand.<br />

57 x 47 cm.<br />

Geschnitzer barocker Rahmen.<br />

In gemaltem ovalen Rahmen die Madonna in rotem<br />

Gewand mit blauem Überwurf, der von einer goldenen<br />

Brosche in Form eines Engelkopfes gehalten<br />

wird. Auf dem Haupt eine grünliche Kopfbedeckung<br />

mit Nimbus. Sie hält den blond gelockten Jesusknaben<br />

sanft mit einem weißen Tuch in ihrem linken Arm.<br />

Mit ihrer rechten Hand reicht sie ihm zum Stillen die<br />

linke Brust und blickt ihn mit herabgesenkten Augen<br />

liebevoll an. Das Kind selbst, ebenfalls mit Nimbus<br />

und leichten rötlichen Wangen, schaut mit seinen<br />

dunklen Augen den Betrachter des Bildes direkt an.<br />

Feine Malerei bei geringer Farbgebung vor dunkelbraunem<br />

Hintergrund. (11812112) (2) (18)<br />

€ 6.500 - € 7.500<br />

Sistrix<br />

1315<br />

Jan oder Johannes Glauber, genannt „Polidoro“,<br />

1646 Utrecht – 1726 Schoonhaven, zug.<br />

ALLEGORIE DES HERBSTES<br />

Öl auf Leinwand.<br />

85,5 x 95 cm.<br />

100,5 x 111 cm.<br />

Beigegeben ein Gutachten von Prof. Giancarlo<br />

Sestiere, Rom von 2018 (in Kopie vorliegend).<br />

In bergiger Landschaft unterhalb eines großen Palazzos<br />

eine Gruppe von vier Frauen, davon eine halb liegend,<br />

in weiß-blauem Gewand, mit weit offenem Dekolleté<br />

und einem langen, goldgelb glänzenden, Hüfte und<br />

Beinbereich umgebenden Seidentuch. Sie bekommt<br />

von den anderen Weintrauben angereicht. Rechts unterhalb<br />

der Gruppe ein kleines nacktes Kind in Rückansicht,<br />

mit seiner Rechten auf die Weintrauben zeigend.<br />

Auf der linken oberen Seite sieht man zahlreiche Weinstöcke<br />

und Helfer bei der Weinlese; darunter ein Ochsenkarren,<br />

der mit Trauben bis oben gefüllte Fässer<br />

abtransportiert. Auf der rechten Seite der Abtransport<br />

weiterer Fässer und zwei Männer im Gespräch, wohl<br />

am verhandeln. Rest., teils etwas fleckig.<br />

(1180151) (18)<br />

€ 4.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

342 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1316<br />

Meister von San Lucas, zug.<br />

DIE HEILIGE KLARA<br />

Tempera und Ölmalerei auf Goldgrund auf Holz.<br />

48 x 49 cm.<br />

Expertise von Didier Bodart.<br />

Halbbildnis der Heiligen in schwarzer Ordenstracht,<br />

die am Rand mit Goldbordüre versehen<br />

ist. Ihre zarten Hände hat sie vor ihrer Brust<br />

zum Gebet gefaltet. Mit ihrem feinen Gesicht,<br />

ihren dunklen Augen und leicht rötlichen Lippen<br />

schaut sie andächtig nach oben zum Himmel.<br />

Der Hintergrund besteht im unteren Bereich<br />

aus einer gemauerten Wand, während die obere<br />

Hälfte einen reich gemusterten Goldgrund<br />

aufweist. (11817412) (18)<br />

€ 5.000 - € 7.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1317<br />

Italienisch/ österreichischer Maler des<br />

18. Jahrhunderts<br />

DIE HEILIGE ELISABETH VON UNGARN VERTEILT<br />

ALMOSEN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

69 x 43 cm.<br />

Die Gemäldedarstellung geht auf Giovanni Battista<br />

Pittoni d. J. (1687-1767) zurück, bzw. dessen 1734 geschaffenes<br />

Gemälde, das sich im Museum der schönen<br />

Künste in Budapest befindet. Der Malstil des vorliegenden<br />

Bildes zeigt sich jedoch in extravaganter Auffassung<br />

des Rokoko, als zeitgleich auch österreichische<br />

Maler wie Daniel Gran (um 1694-1757) sich dem Thema<br />

zuwandten. Die Hauptfigur im Bildzentrum, entgegen<br />

der Pittoni-Vorlage, extrem schlank wiedergegeben,<br />

die Personengruppe in der rechten unteren Ecke noch<br />

nicht gänzlich fertig gestellt, lediglich in den vorbereitenden<br />

Untermalungen ausgeführt. (11817612) (11)<br />

€ 7.000 - € 9.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1318<br />

Meister von San Lucas, zug.<br />

JAKOBUS DER ÄLTERE<br />

Tempera und Ölmalerei auf Goldgrund auf Holz.<br />

48 x 51 cm.<br />

Expertise von Didier Bodart.<br />

Halbprofil des Apostels als Pilger mit Jacobsstab in<br />

seiner linken Hand, der eine Eisenspitze am oberen<br />

Ende hat, mit einer braunen Pilgertasche, einem braunem<br />

Pilgerhut mit heller Jakobsmuschel darauf und<br />

einem grünen Mantel, der teils mit Goldborte versehen<br />

ist. Der Heilige hat seinen Kopf mit Vollbart und<br />

langen braunen Haaren, der von einem goldenen Nimbus<br />

umgeben ist, leicht geneigt und seinen Blick Gott<br />

ergeben nach oben zum Himmel gerichtet. Seine<br />

rechte Hand hat er zum Segensgruß erhoben. Der<br />

Hintergrund besteht im unteren Bereich aus einer gemauerten<br />

Wand, während die obere Hälfte einen<br />

reich gemusterten Goldgrund aufweist. (11817411)<br />

(18)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

343


1319<br />

Italienischer Maler des 18. Jahrhunderts<br />

Gemäldepaar<br />

MARIA BESUCHT IHRE BASE ELISABETH<br />

sowie<br />

DIE FLUCHT NACH ÄGYPTEN<br />

Öl auf Leinwand.<br />

Je 41 x 32,5 cm.<br />

In vergoldetem Rahmen.<br />

Im Zentrum die schwangere Maria in rötlichem Gewand<br />

und hellblauem Mantel, weißem Schleier auf ihrem<br />

Haupt und einem gelben Nimbus. Hinter ihr geht<br />

Josef mit langem Bart, rotem Hemd und in einem<br />

braunen Obergewand, ein weißes Bündel tragend.<br />

Maria besucht ihre ebenfalls schwangere ältere Verwandte,<br />

die ihr auf den Stufen des Hauseinganges entgegenkommt.<br />

Vor dem Eingang stehen zwei weitere<br />

Angehörige, die den Ankommenden zuwinken. Das<br />

zweite Gemälde zeigt die Heilige Familie auf ihrer<br />

Flucht in hügeliger Berglandschaft. Maria hält das neugeborene<br />

Kind fest in ihrem linken Arm, während Josef<br />

den Esel an einer Leine führt. Im Himmel beobachten<br />

drei Puttiköpfe mit kleinen Flügeln das Geschehen.<br />

Harmonische Darstellungen in weichen, sanften Farbtönen.<br />

(11805815) (130800) (18)<br />

€ 7.000 - € 9.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

tions.com<br />

1320<br />

Hofmaler des 18. Jahrhunderts<br />

HALBBILDNIS EINES FÜRSTLICHEN KNABEN<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

49 x 40 cm.<br />

In rotem Gewand mit Spitzenkragen, Spitzenärmel<br />

und einem schwarzen Dreispitzhut unter dem Arm,<br />

pausbäckig den Betrachter anblickend.<br />

(1181853) (11)<br />

€ 2.000 - € 2.500<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

344 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1321<br />

Raffael da Urbino,<br />

1483 Urbino – 1520 Rom,<br />

Kopie nach, 16. Jahrhundert<br />

DIE VERKÜNDIGUNG<br />

Öl auf Holz.<br />

29 x 53 cm.<br />

Ungerahmt.<br />

Bekannte Darstellung der Verkündigung, bei der links<br />

ein Engel mit Flügeln in wehendem rötlichen Gewand<br />

mit einer weißen Lilie in seiner linken Hand und der<br />

sitzenden, in der Bibel lesenden Maria in rotem Gewand<br />

mit blauem Mantel unverhofft erscheint und ihr<br />

verkündet, dass ihr Sohn Jesus Christus zur Welt<br />

kommen wird. Die palastartige Säulenhalle, in der das<br />

Geschehen stattfindet, gibt in der Mitte den Blick in<br />

die Natur frei, so dass oberhalb einer Landschaft im<br />

Himmel Gottvater mit Segensgestus und die weiße<br />

Taube des Heiligen Geistes zu sehen sind.<br />

Das Original von Raffael von 1502 – 1503 befindet sich<br />

in der Vatikanischen Pinakothek. (11720715) (18)<br />

Raphael da Urbino,<br />

1483 Urbino – 1520 Rome,<br />

16th century, copy after<br />

THE ANNUNCIATION<br />

Oil on panel.<br />

29 x 53 cm.<br />

Unframed.<br />

The original painting by Raphael dated 1502 – 1503 is<br />

held at the Vatican Pinacoteca.<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1322<br />

Norditalienischer Maler des 16./ 17. Jahrhunderts<br />

in der Stilnachfolge des Vincenzo Campi<br />

(1532/36-1591)<br />

DER HEITERE MITTAGSTISCH<br />

Öl auf Leinwand.<br />

90 x 73 cm.<br />

Familie am Tisch mit Speisen, das Kind auf dem Schoß,<br />

die Mutter lächelnd, der Vater soeben dabei aus einem<br />

Gefäß zu löffeln. (11805816) (130800) (11)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1323<br />

Norditalienischer Maler aus dem Familienkreis<br />

der Bassano, in stilistischer Nähe zu<br />

Leandro Bassano (1557-1622)<br />

MUTTER MIT EINEM KIND IN EINER<br />

KESSLERWERKSTATT<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

63 x 80 cm.<br />

Die Darstellung äußerst originell und zudem selten, da<br />

sie, neben dem allgemeinen Genrethema der Bassano-<br />

Bilddarstellungen, hier eine deutlich benennbare<br />

Situation zeigt. Rechts und links im Bild Kesselschmiedhandwerker<br />

mit Werkzeug bzw. Hammer<br />

und einer Kupferschale, im Zentrum eine Mutter, die<br />

ihr halbnacktes Kind vor dem Feuerofen zurück zieht.<br />

Im Hintergrund, wie immer bei Bassano-Genrebildern,<br />

Ausblick in abendliche Wolkenlandschaft.<br />

(1180589) (130800) (11)<br />

€ 5.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

345


1324<br />

Hofmalerwerkstätte des ausgehenden<br />

16. Jahrhunderts<br />

PORTRAITBILDNIS<br />

Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />

119 x 89 cm.<br />

Großes Portraitbildnis eines Herrschers im Harnisch<br />

mit dem Orden vom Goldenen Vlies, wohl Maximilian II<br />

(1527 Wien-1576 Regensburg), Kaiser des Römischen<br />

Reiches und Erzherzog von Österreich. Dreiviertelbildnis,<br />

Darstellung in Lebensgröße, mit schmalem<br />

Lippen- und Kinnbart sowie Halskrause über dem Halsstück<br />

der Rüstung. In beiden Händen Feldherrnstab.<br />

Mangels Wappen in der Darstellung oder hinweisender<br />

Aufschrift könnten bei den vielen Trägern dieses<br />

Ordens auch andere Persönlichkeiten genannt werden,<br />

so etwa Ferrante II Gonzaga (1563-1630). Wohl<br />

Werkstattwiederholung. Rest., der grünliche Hintergrund<br />

erneuert. (1170404) (11)<br />

Court workshop, late 16th century<br />

PORTRAIT<br />

Oil on canvas. Relined.<br />

119 x 89 cm.<br />

Large portrait of a sovereign in armour with the Order<br />

of the Golden Fleece - probably Maximilian II (1527<br />

Vienna - 1576 Regensburg), Emperor of the Roman<br />

Empire and Archduke of Austria. Probably workshop<br />

copy. Restored. The green background has been renewed.<br />

€ 20.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1325<br />

Nachfolger der Prager Schule des<br />

Bartholomeus Spranger,<br />

1546 Antwerpen – 1611 Prag<br />

VENUS ERHÄLT VON NYMPHEN BLUMEN UND<br />

FRÜCHTE DARGEREICHT<br />

Öl auf Kupfer.<br />

30 x 22 cm.<br />

Venus sitzt entkleidet, nur mit einem blauem Umhang,<br />

vor einer Säule unter rotem Velum und lässt sich von<br />

Nymphen Blumen und Obstschalen reichen. Im Hintergrund<br />

ein Satyr, darüber ein blütenstreuender fliegender<br />

Putto. Die Darstellung geht auf einen Kupferstich<br />

von Jan Harmensz Muller (1571-1628), nach Bartholomeus<br />

Spranger um 1591 zurück (Bartsch 73, Holstein<br />

64). Die Farbgebung im Bild entspricht jedenfalls dem<br />

original Ölbild von Spranger. (11808817) (11)<br />

€ 5.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

tions.com<br />

346 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com


1326<br />

Johann Georg Schütz,<br />

1755 Frankfurt a.M. – 1813 ebenda<br />

FLUSSLANDSCHAFT MIT KLEINER STADT<br />

Öl auf Kupfer.<br />

16 x 21 cm.<br />

Mittig unten signiert<br />

Unter hohem blauen Himmel mit wenigen Wolken ein<br />

ruhig verlaufender Fluss, an dessen Ufer im Hintergrund<br />

vor Gebirgskulisse eine kleine Stadt mit Kirchturm<br />

liegt. Auf der rechten Seite des Vordergrundes ein<br />

ländliches Gehöft, vor dem ein Mann mit roter Kopfbedeckung<br />

auf einer Bank sitzt und zwei anderen Männern<br />

zuschaut, die gerade zwei Boote be- und entladen, die<br />

am Ufersteg vor dem Gebäude angelegt haben. Harmonische<br />

Wiedergabe mit vielen feinen, genauen Details<br />

in sanftem Licht. (11820212) (18)<br />

€ 4.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1327<br />

Francesco Fieravino, genannt „Il Maltese“<br />

sowie „Francesco Noletti“,<br />

um 1611 Malta – 1654 Rom<br />

Der Maler wurde längere Zeit mit Benedetto Fioravanti<br />

(XVII) verwechselt, der sich ebenfalls dem Stilllebenthema<br />

gewidmet hat, aber neben Teppichdarstellungen<br />

auch überwiegend Musikinstrumente ins<br />

Bild gebracht hat. Fieravino ließ sich 1642 in Rom nieder<br />

und arbeitete gelegentlich zusammen mit Andrea<br />

Sacchi (1599-1661). Charakteristisch für sein Werk ist<br />

seine Vorliebe für die Darstellung unterschiedlichster<br />

Teppiche in seinen Stillleben.<br />

STILLLEBEN MIT TEPPICH UND PORTRAITBILD<br />

Öl auf Leinwand.<br />

118 x 168 cm.<br />

In vergoldetem Rahmen.<br />

Das breitformatige Bild zeigt in der für den Maler typischen<br />

Weise einen in Falten gelegten Wollteppich mit<br />

roten Fransen, auf dem mehrere weitere Gegenstände<br />

dekoriert sind. Im Zentrum ein gerahmtes Bild mit<br />

Darstellung der weiblichen Allegorie der Bildhauerei,<br />

die einen Hammer in der rechten Hand hält, die linke<br />

Hand auf eine Büste gelegt. Seitlich ein Schmuckkästchen<br />

sowie ein reich besticktes Kissen, dazwischen<br />

unterschiedliche Prunkgefäße wie Deckelpokale<br />

sowie eine Tischfigur. So steht die Gemäldedarstellung<br />

der Allegorie im Zusammenhang mit diesen Gefäßen,<br />

als Symbol der Goldschmiedekunst. Der Teppich<br />

betont großknotig, locker geknüpft, wodurch der Maler<br />

einen Gegensatz zu den äußerst fein gewirkten und<br />

bestickten Textilien im Hintergrund herstellt. Prachtvolles<br />

Gemälde in meist kräftigen Farbtönen bei reicher<br />

Verwendung des Goldtons. (1182105) (11)<br />

€ 45.000 - € 60.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BID<br />

1328 – 1332 entfallen<br />

All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />

347


»<br />

WEITER MIT<br />

BLÄTTER-KATALOG V<br />

BITTE HIER KLICKEN<br />

KATALOG V<br />

EINE SAMMLUNG DOSEN<br />

KATALOG V<br />

EINE SAMMLUNG DOSEN<br />

CATALOGUE V<br />

A COLLECTION OF SNUFF BOXES<br />

AUKTION / AUCTION:<br />

DONNERSTAG, 28. MÄRZ<br />

Besichtigung: Samstag, 23. – Mittwoch, 27. März 2019<br />

THURSDAY, 28 MARCH<br />

Exhibition: Saturday, 23 – Wednesday, 27 March 2019<br />

KATALOG<br />

CATALOGUE<br />

V<br />

DONNERSTAG<br />

THURSDAY<br />

ZUM WEITERBLÄTTERN<br />

BITTE AUF DEN KATALOG KLICKEN


»<br />

CONTINUE WITH<br />

PAGE FLIP CATALOGUE V<br />

PLEASE CLICK HERE<br />

CATALOGUE V<br />

A COLLECTION OF SNUFF BOXES<br />

KATALOG V<br />

EINE SAMMLUNG DOSEN<br />

CATALOGUE V<br />

A COLLECTION OF SNUFF BOXES<br />

AUKTION / AUCTION:<br />

DONNERSTAG, 28. MÄRZ<br />

Besichtigung: Samstag, 23. – Mittwoch, 27. März 2019<br />

THURSDAY, 28 MARCH<br />

Exhibition: Saturday, 23 – Wednesday, 27 March 2019<br />

KATALOG<br />

CATALOGUE<br />

V<br />

DONNERSTAG<br />

THURSDAY<br />

TO CONTINUE WITH THE NEXT<br />

CATALOGUE PLEASE CLICK HERE

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!