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KATALOG IV<br />
GEMÄLDE ALTE MEISTER<br />
CATALOGUE IV<br />
COLLECTIONS OF<br />
OLD MASTER PAINTINGS<br />
AUKTION / AUCTION:<br />
DONNERSTAG, 28. MÄRZ<br />
Besichtigung: Samstag, 23. – Mittwoch, 27 März 2019<br />
THURSDAY, 28 MARCH<br />
Exhibition: Saturday, 23 – Wednesday, 27 March 2019<br />
Adam Breen<br />
1590 - 1645<br />
KATALOG<br />
CATALOGUE<br />
IV<br />
DONNERSTAG<br />
THURSDAY
Lot 1027
MÄRZ-AUKTIONEN<br />
DONNERSTAG, 28. MÄRZ 2019<br />
MARCH AUCTIONS<br />
THURSDAY, 28 MARCH 2019<br />
KATALOG IV<br />
28. MÄRZ 2019<br />
CATALOGUE IV<br />
28 MARCH 2019<br />
AUKTIONSTAG<br />
Donnerstag, 28. März 2019<br />
Beginn 10:00 Uhr<br />
VORBESICHTIGUNG<br />
Samstag 23. März 10 –17 Uhr<br />
Sonntag 24. März 10 –17 Uhr<br />
Montag 25. März 10 –17 Uhr<br />
Dienstag 26. März 10 –17 Uhr<br />
Mittwoch 27. März 9 –12 Uhr<br />
AUCTION DAY<br />
Thursday, 28 March 2019<br />
Starting 10:00 am<br />
EXHIBITION<br />
Saturday 23 March 10 am – 5 pm<br />
Sunday 24 March 10 am – 5 pm<br />
Monday 25 March 10 am – 5 pm<br />
Tuesday 26 March 10 am – 5 pm<br />
Wednesday 27 March 9 am –12 pm<br />
INFORMATIONEN<br />
Hampel Fine Art Auctions GmbH & Co. KG<br />
Schellingstr. 44 / Villa Hampel<br />
80799 München<br />
Telefon +49 (0)89 28 804 - 0<br />
Fax +49 (0)89 28 804 - 300<br />
office@hampel-auctions.com<br />
www.hampel-auctions.com<br />
Fotos: Zeljko Tomic, Arbnor Gaxheri<br />
AUKTIONATOREN<br />
Dipl. Kfm. Holger Hampel<br />
Geschäftsführender<br />
Gesellschafter,<br />
öffentlich bestellter und<br />
vereidigter Auktionator<br />
Vitus Graupner<br />
Geschäftsführender<br />
Gesellschafter,<br />
Kunstauktionator<br />
vgraupner@hampel-auctions.com<br />
Christoph Bühlmeyer<br />
Kunstauktionator<br />
cbuehlmeyer@hampel-auctions.com<br />
Florin Ruisinger<br />
Kunstauktionator<br />
f.ruisinger@hampel-auctions.com<br />
All texts can be translated into your own language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com<br />
1
<strong>Old</strong> <strong>Master</strong><br />
<strong>Paintings</strong>
1001<br />
Italienischer Maler des 14. Jahrhunderts<br />
aus dem Stilkreis des Andrea da Firenze (gest. 1379)<br />
BILDNIS DES HEILIGEN EVANGELISTEN JOHANNES<br />
Öl/ Tempera und Goldgrund auf Holz.<br />
Doubliert und parkettiert.<br />
Sichtmaß: 51,5 x 21,5 cm.<br />
Dreiviertelfigur auf spitzbogig abgedecktem Goldgrund.<br />
Der jugendliche Heilige trägt ein hellrot-gelb leuchtendes<br />
Untergewand, darüber einen grünen, nach unten<br />
ins Blau ziehenden Mantelumhang mit rotem Ärmelinnenfutter<br />
und Brokatbordüren. Die Linke hält ein<br />
geöffnetes Buch mit schwarzem Buchrücken, besetzt<br />
mit Zierapplikationen, die Rechte einen Federkiel. Im<br />
unteren Bildteil ein grünfarbiger Marmorsockel, hinter<br />
dem die Gestalt hochsteigt, mit Kassettenrahmung<br />
und Inschrift in gotischen Minuskeln „Johannes“. Der<br />
Goldgrund oben und seitlich leicht im Relief passig hervorgehoben,<br />
das Haupt umzogen von einem punzierten<br />
Nimbus. Die Augen fein geschnitten, das Inkarnat<br />
leicht ins Grün ziehend. (1181181) (130800) (11)<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
tions.com<br />
12 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1002<br />
Toskanischer Maler des 15. Jahrhunderts<br />
MARIA MIT DEM KIND<br />
Öl und Tempera auf Holz.<br />
Sichtmaß: 41 x 36 cm.<br />
Tafelbild im vergoldeten Ädikula-Rahmen mit<br />
seitlichen kannelierten Pilastern, reliefdekoriertem<br />
Gebälk und Sockel.<br />
Das Tafelbild zeigt Maria mit dem Jesuskind in den<br />
Armen haltend als Sitzfigur, der Oberkörper leicht<br />
nach links gewandt. Die Kontur der Figurengruppe<br />
hebt sich vor einem Goldgrund ab, der passig halbrund<br />
auf dunklerer Hintergrundfläche liegt. Im unteren<br />
Bildteil tritt der Mantel der Maria aus dem Goldgrund<br />
heraus. Das Kind wird mit beiden Händen in<br />
der rechten Armbeuge gehalten, die Häupter von<br />
Mutter und Kind jeweils von kreisrunden punzierten<br />
und mit gotischen Majuskeln beschrifteten Nimben<br />
hinterfangen. Die Punzierung setzt sich in den goldenen<br />
Borten des Mantels, aber auch im Kleid fort. Das<br />
Kleid, entgegen der traditionellen Rotfärbung, ist hier<br />
goldfarben wiedergegeben, während das Innenfutter<br />
des Mantels rot gefüttert erscheint. Inkarnat in fein<br />
abgestuften Tönungen, mit betonter Wangenrötung.<br />
Insgesamt in einem dem Alter entsprechenden guten<br />
Zustand. (1180881) (11)<br />
School of Tuscany, 15th century<br />
THE VIRGIN AND CHILD<br />
Oil and tempera on panel.<br />
Sight size: 41 x 36 cm.<br />
Panel painting in gilt aedicule frame with fluted pilasters<br />
on either side, portico and base with decorative<br />
reliefs.<br />
In good overall condition consistent with its age.<br />
€ 20.000 - € 25.000 INFO | BID<br />
Sistrix<br />
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13
1003<br />
Domenico Bartolomeo Ubaldini il Puligo,<br />
1492 Florenz – bis nach 1527<br />
MADONNA MIT DEM JESUSKNABEN,<br />
DEM HEILIGEN JOHANNES BAPTIST SOWIE<br />
DEM HEILIGEN ANTONIUS VON PADUA<br />
Öl auf Holz.<br />
73 x 58,5 cm.<br />
In einem Ädikula-Rahmen im Renaissance-Stil.<br />
Die mit jugendlichem Antlitz wiedergegebene Mutter<br />
ist mit dem Kind bedeutungsgemäß ins Zentrum des<br />
Bildes gesetzt. Maria aufrecht sitzend im Dreiviertelbildnis<br />
wiedergegeben, das Kind etwas bewegter, den<br />
rechten Arm ausgestreckt, auf den Johannesknaben<br />
hinweisend, der einen Kreuzstab hochhält. Gleichzeitig<br />
ist der Kopf zurückgewandt, zu der links im Bild<br />
dahinter stehenden Gestalt des Heiligen Antonius, der<br />
wiederum mit seinem Zeigefinger auf das Kind weist.<br />
So ist eine Bedeutungsbeziehung der drei Figuren miteinander<br />
gegeben, was auch in der Komposition der<br />
Linie von links oben nach rechts unten zum Ausdruck<br />
gebracht wird. Auch die schräge Kopfhaltung der Maria<br />
entspricht dieser Diagonale. Als kompositionelle Gegenbewegung<br />
sind das Holzkreuz des Johannes, dessen<br />
linker Arm, der Unterschenkel des Jesuskindes,<br />
aber auch die Hand des Antonius zu sehen. Diese<br />
komplexe Komposition weist auf die hohe Schulung<br />
des Malers, die sich auch in der Farbgebung und in der<br />
Malqualität selbst ausdrückt. So wird verständlich, dass<br />
das Gemälde früher – wie eine alte Aufschrift eines Klebezettels<br />
auf der Rückseite zeigt – an den großen<br />
Meister Andrea del Sarto (1486 – 1530/31) zugewiesen<br />
werden konnte. Im oberen rechten Hinter grund zeigt<br />
sich eine Landschaft mit einem jungen Bäumchen,<br />
Symbol für das soeben neu aufwachsende Christentum.<br />
Das Gemälde kann auf eine bedeutende Provenienz<br />
hinweisen: Verso auf dem Klebezettel der Verweis<br />
auf „Lucca Gallery“ sowie „Ersia (?) Gallery London“.<br />
Dem gemäß entstammt das Gemälde der Sammlung<br />
des Karl Ludwig von Bourbon-Parma (1799 –<br />
1883). Dann 1824 – 1847 dem Herzog von Lucca,<br />
wobei das Herzogtum 1815 im Zuge des Wiener Kongresses<br />
den Bourbonen übertragen wurde. In der<br />
Samm lung Karl Ludwigs befanden sich auch Werke<br />
Raffaelo Santis (1483 – 1520) („Madonna dei Candelabri“,<br />
heute Walters Art Museum, Baltimore), oder<br />
Francesco Raibolini Francia (1450 – 1517) („Madonna<br />
mit Kind“, der Heiligen Anna und weiteren Heiligen,<br />
National Gallery London). Der Herzog ließ vor 1840<br />
seine Sammlung in England ver auktionieren, Christie’s<br />
versteigerte im Juli 1840 und Phillips 1841. Im<br />
Phillips Katalog, sowie gemäß des rückseitigen Klebezettels,<br />
wurde das Gemälde damals noch Andrea del<br />
Sarto zugeschrieben. Doktor Michele Danieli, Bologna,<br />
ist die Zuweisung an Domenico Bartolomeo Ubaldini il<br />
Puglio zu verdanken. Sein Schreiben vom 17. Dezember<br />
2014 erklärt auch die bis dahin noch fraglichen Aufschriften<br />
der Rückseite und verweist auf die Bedeutung<br />
der einstigen Sammlung. Insgesamt darf das<br />
Gemälde nicht nur als ein wieder entdecktes Dokument<br />
der bedeutenden ehemaligen Sammlung des<br />
Herzogs Karl Ludwig gesehen werden, sondern es<br />
stellt auch für das Œuvre Puglios eine bedeutende Wiederentdeckung<br />
dar.<br />
Literatur:<br />
Catalogue of the Gallery of His Royal Highness the<br />
Duke of Lucca: Now Exhibiting at the Gallery of the<br />
Society of Painters in Water Colours, London 1840,<br />
S. 20, Nr. 94.<br />
The Spectator 631, 01.08.1840, S. 731.<br />
Catalogue of an important collection of pictures,<br />
from the distinguished collection of His Royal<br />
Highness the Duke of Lucca, Phillips, London<br />
June 1841, Lot 47.<br />
The Art Union III, 29, 01.06.1841, S. 110.<br />
Alessandra Nannini, La quadreria di Carlo Lodovico<br />
di Borbone duca di Lucca, Lucca 2005, S. 162 f.<br />
Ausstellungskatalog:<br />
Elena Capretti und Serena Padovani, Hrsg., Domenico<br />
Puligo (1492 – 1527). Un protagonista dimenticato<br />
della pittura fiorentina. In Zusammenarbeit mit<br />
Stefano Casciu und Anna Forlani Tempesti, Ministero<br />
per i Beni e le Attivita Culturali, Soprintendenza Speciale<br />
per il Polo Museale Fiorentino. Livorno 2002.<br />
Dort zahlreiche werksverzeichnisartige Zusammenstellungen<br />
der Gemälde des Malers. (1120551) (11)<br />
Domenico Bartolomeo Ubaldini il Puligo,<br />
1492 Florence – until after 1527<br />
MADONNA AND CHRIST CHILD, SAINT JOHN<br />
THE BAPTIST AND SAINT ANTHONY OF PADUA<br />
Oil on panel.<br />
73 x 58.5 cm.<br />
In Renaissance style aedicule frame.<br />
In line with their importance the youthful Madonna<br />
and Christ Child are positioned at the centre of the<br />
painting. The complex composition, the colouration<br />
and general painting quality show the painter's excellent<br />
training. It is thus understandable that the painting<br />
was formerly attributed to the great master Andrea<br />
del Sarto (1486-1530/31) as the inscription on an<br />
old label on the reverse shows.<br />
The painting may point to an important provenance:<br />
a note attached to the reverse is inscribed “Lucca<br />
Gallery” and “Ersia (?) Gallery London”. The painting<br />
was thus part of the collection of Charles II, Duke of<br />
Parma (1799 – 1883). Later, between 1824 and 1847<br />
it belonged to the Duke of Lucca; the duchy was<br />
transferred to the Bourbons in the course of the Congress<br />
of Vienna in 1815. Works by Raphael (1483 –<br />
1520) were also held in the collection of Charles, such<br />
as the Madonna dei Candelabri, today held at Walters<br />
Art Museum, Baltimore or works by Francesco Raibolini<br />
Francia (1450 – 1517) such as the The Virgin and Child<br />
with Saint Anne and other Saints, today held at the<br />
National Gallery, London. The Duke sold his collection<br />
at auction at Christie’s in July 1840 and at Phillips in<br />
1841. According to the label on the reverse and the<br />
catalogue entry of Phillips, the painting was attributed<br />
to Andrea del Sarto at the time. By courtesy of Dr<br />
Michele Danieli, Bologna, the painting has been reattributed<br />
to Domenico Puligo. His letter dated 17<br />
December 2014 also explains the unexplained inscriptions<br />
on the reverse and points to the importance of<br />
its former collection.<br />
Overall the painting cannot only be considered a rediscovered<br />
document of the important former collec tion<br />
of Charles II, Duke of Parma but is also an important<br />
rediscovery of the Puligo’s œuvre.<br />
Literature:<br />
Catalogue of the Gallery of His Royal Highness the<br />
Duke of Lucca: Now Exhibiting at the Gallery of the<br />
Society of Painters in Water Colours, London 1840,<br />
p. 20, no. 94.<br />
The Spectator 631, 1 August 1840, p. 731.<br />
Catalogue of an important collection of pictures,<br />
from the distinguished collection of His Royal<br />
Highness the Duke of Lucca, Phillips, London<br />
June 1841, lot 47.<br />
The Art Union III, 29, 1 June 1841, p. 110.<br />
A. Nannini, La quadreria di Carlo Lodovico di<br />
Borbone duca di Lucca, Lucca 2005, pp. 162.<br />
Exhibition catalogue:<br />
E. Capretti and S. Padovani (eds.), Domenico Puligo<br />
(1492 – 1527). Un protagonista dimenticato della<br />
pittura fiorentina, Livorno 2002, with collection of<br />
numerous works by the artist like a catalogue raisonné.<br />
€ 9.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
tions.com<br />
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15
1004<br />
Simon Marmion,<br />
um 1420/25 vermutlich Amiens – 1489 Valenciennes<br />
MARIA LACTANS<br />
Öl auf Eichenholz. Parkettiert.<br />
Innenmaß: 44,5 x 31 cm.<br />
Außenmaß: 58 x 46 cm.<br />
Verso maschinengeschriebener Aufkleber „Musée<br />
du Louvre MNR 853/ ecole flamande 15 es.“.<br />
Inventarzettel mit maschinenschriftlicher Nummer<br />
„853“ und Titelbezeichnung.<br />
Originalrahmen, rot gefasst, Innenleiste gekehlt, am<br />
Unterrand Wasserschlagleiste, in der Rahmenkehle<br />
Vergoldung und Blumenmalerei.<br />
Beigegeben ausführlich technische Untersuchungsdoku<br />
mentation von Prof. Dr. Manfred Schreiner, Wien,<br />
Februar 2018, zeitliche Einordnung zwischen 14. und 16.<br />
Jahrhundert.<br />
Das Halbbildnis der Maria mit dem Kind in kompositorischem<br />
Dreiecksaufbau, in einer gemalten Baldachinarchitektur<br />
eingebracht, die Säulen Schwarzmarmor,<br />
Basenkapitelle und Gewölbe vergoldet mit Schwarzeinzeichnungen.<br />
Die Mutter hält das Kind mit beiden<br />
Armen auf einem weißen Tuch an die Brust, über dem<br />
dunkel türkis-blauen Mantel ein rotes Manteltuch, am<br />
Saum bestickt. Die Rotfarbe des Tuches wechselt von<br />
Zartrot, lichtbeschienen links, zu einem dunkleren<br />
Rotton an der rechten Seite. Das Manteltuch hinterfängt<br />
das Haupt der Maria, das Gesicht gerahmt von<br />
braunem gewelltem Haar mit goldglänzenden Höhungen.<br />
Ein weißer durchsichtiger Schleier zieht über den<br />
Hals hinweg. Von hoher künstlerischer Qualität, die<br />
fein gemalten Inkarnatpartien, insbesondere das anmutige<br />
Gesicht mit geschlossenen vollen Lippen und<br />
gesenktem, auf das Kind gerichtetem Blick, bei hoher<br />
Stirn. Das Kind nimmt den Blickkontakt auf, das<br />
Mündchen in ähnlicher Weise mit betonter Unterlippe,<br />
der Blick des Kindes verträumt. Die rechte Hand hat das<br />
Kind an die Brust der Mutter gelegt, die Linke ausgestreckt.<br />
Die Beine überkreuzt, als Symbol der Herrscherwürde<br />
zu verstehen. Am Unterrand der Sockelbasis<br />
der Säulenstellungen mit darauf liegendem<br />
grünem Tuch mit roten Rändern, die mit Majuskeln<br />
beschriftet sind. Die Schriftfolge setzt sich oberhalb<br />
des Hauptes der Maria fort. Zwischen dem rechten<br />
und linken Säulenpaar erscheinen links Gebäude in<br />
der Landschaft mit höhergestelltem kleinem Kapellchen,<br />
eines der Gebäude auf hohen Stelzen. Rechts<br />
ein Kirchengebäude verdeckt von vorstehenden weiteren<br />
Gebäuden mit hölzernem, Toreingang. Der landschaftliche<br />
Hintergrund ebenso fein ausgearbeitet.<br />
Die stilistischen Merkmale des Bildes stimmen völlig<br />
überein mit den sonst bekannten Gemälden des genannten<br />
Künstlers. Markant etwa die betont langgezogenen<br />
Finger von Maria und Kind, die äußerst feine<br />
Physiognomie, sowie die elegante Distanzierung zum<br />
Betrachter. Auch ist hier wie beim Maler sonst der<br />
Maria lactans-Typus so ausgeführt, dass das Mündchen<br />
des Kindes nicht direkt an der Brust anliegt, für<br />
die französische Malerei der Zeit ein typisches Merkmal.<br />
Die Feinheit in der Darstellung geht gut zusammen<br />
mit der Tatsache, dass der Maler vor allem auf<br />
Buchillustration spezialisiert war. So dokumentiert auch<br />
dieses Gemälde die Synthese zwischen flandrischer<br />
und nordfranzösischer Malkunst. Rest. (1181225) (11)<br />
Simon Marmion,<br />
ca. 1425 probably Amiens – 1489 Valenciennes<br />
MARIA LACTANS<br />
Oil on oak panel. Parquetted.<br />
Inside dimensions: 44.5 x 31 cm.<br />
Outside dimensions: 58 x 46 cm.<br />
Typed label “Musée du Louvre MNR 853/ecole<br />
flamande 15 es.” on reverse, inventory note with<br />
typed number “853” and title.<br />
Original frame, painted in red, inside coved,<br />
water drip channel on underside, coving gilt<br />
and decorated with floral painting.<br />
Accompanied by a detailed technical report by Prof Dr<br />
Manfred Schreiner, Vienna, February 2018, attributing<br />
the painting to a period between the 14th and 16th<br />
century.<br />
The composition of this half-portrait of the Virgin and<br />
Child is triangular and set in an architecture of canopies<br />
supported by black marble pillars with gilt capitals and<br />
vaults decorated with black drawings. Restored.<br />
€ 30.000 - € 50.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
tions.com<br />
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17
1005<br />
Meister der flämischen Schule des 16. Jahrhunderts<br />
aus dem Kreis von Jan Metsys (um 1510 – um 1575)<br />
MARIA IM GEBET<br />
Öl auf Holz. Parkettiert.<br />
48,5 x 35 cm.<br />
Die Holztafel zeigt auf schwarzem Hintergrund das<br />
Halbbildnis der jugendlich wiedergegebenen Maria<br />
nach rechts, mit erhobenen gefalteten Händen und ausdrucksvollem<br />
Blick, leicht nach rechts oben. Das Gesicht<br />
gerahmt von mittelgescheiteltem braunen Haar,<br />
das in Wellen über das rechte Ohr den Hals herabzieht<br />
und den Hemdkragen leicht bedeckt. Im Haar ein geflochtener<br />
Zopf, der vom Ohr bis zum Mittelscheitel<br />
hochzieht, hinterfangen von dem in feine Falten gelegten,<br />
hell aufleuchtenden, leicht ins grünlich ziehenden<br />
Kopftuch. Der blaue Mantel in weiche Falten gelegt,<br />
der Mantelkragen mit einer gestickten Bordüre mit<br />
Rankenmuster besetzt. Der feine Gesichtsausdruck<br />
geht einher mit einer äußerst eleganten Inkarnatwiedergabe<br />
mit feinsten Hebungen und Schattierungen.<br />
Insgesamt zeigt sich das Gemälde noch in der Tradition<br />
der Maler wie Rogier van der Weyden (1399 – 1464),<br />
Hans Memling (um 1433 – 1494) oder Robert Campin<br />
(1378/79 – 1445), es lässt jedoch bereits einen weichen,<br />
sehr individualistischen Gesichtsausdruck erkennen,<br />
der in der Schule des Quentin Metsys erstmals den<br />
Einfluss der Renaissance erkennen lässt. Verso alter<br />
Aufkleber auf dem Rahmen mit handschriftlicher Zuweisung<br />
an den Meister Metsys sowie ein weiterer<br />
Papieraufkleber mit ehemaliger Inventarnummer, ferner<br />
zwei Zollgummistempel.<br />
Ein Gemälde gleichen Themas von Quentin Metsys, um<br />
1529 entstanden, befindet sich im Prado Museum<br />
(Po1562), dort zusammen mit einem weiteren Gemälde,<br />
wohl als Diptychon bezeichnet, das aus der königlichen<br />
Sammlung stammt. In der Diskussion steht hier<br />
auch der Sohn von Quentin Metsys, Jan Metsys (um<br />
1510 – um 1575), der in seiner Werkstatt gearbeitet hat.<br />
Siehe diesbezüglich die Literaturangabe.<br />
Provenienz:<br />
Cornette de Saint Cyr, Dezember 1998.<br />
Literatur:<br />
Teresa Posada Kubissa, Cuadros de Quinten Massys<br />
y Jan Massys en el Museo del Prado. Actualización<br />
de las atribuciones, in: Boletín del Museo del Prado,<br />
XXXII, 2014, S. 50ff. (1171965) (2) (11)<br />
Flemish School, 16th century from the circle of Jan<br />
Metsys (ca. 1510 – ca. 1575)<br />
THE VIRGIN IN PRAYER<br />
Oil on panel. Parquetted.<br />
48.5 x 35 cm.<br />
<strong>Old</strong> label on the back of the frame with handwritten<br />
attribution to the master “Metsys“ and another paper<br />
label with former inventory number, as well as two<br />
customs rubber stamps. A painting with the same subject<br />
by Quentin Matsys, created ca. 1529 is held at the<br />
Prado Museum (Po1562), where it is described with<br />
another painting, as probably a diptych originating from<br />
the royal collection. Quentin Matsys’s son, Jan Matsys<br />
(ca. 1510 – ca. 1575) who also worked in his workshop<br />
is also discussed here. Please also see literature references<br />
regarding this.<br />
Provenance:<br />
Cornette de Saint Cyr, December 1998.<br />
Literature:<br />
T. Posada Kubissa, “Cuadros de Quentin Massys y<br />
Jan Massys en el Museo del Prado. Actualización de<br />
las atribuciones“, in: Boletín del Museo del Prado,<br />
XXXII, 2014, pp. 50ff.<br />
€ 50.000 - € 70.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
tions.com<br />
18 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1006<br />
Meister von San Miniato,<br />
tätig um 1460 – um 1485<br />
MARIA BEI DER ANBETUNG DES KINDES<br />
Tempera und Gold auf Pappelholz.<br />
71,5 x 42 cm.<br />
Geschnitzter Holzrahmen, polychrom gefasst.<br />
Anbei eine im Original vorliegende Expertise<br />
von Alessandro Delpriori, o. J.<br />
Die Basis des Rahmens bezeichnet in Gold auf dunkelblauem<br />
Grund „Ave Maria gratia plena“. Darstellung<br />
der Heiligen Mutter Gottes innerhalb einer stabilen<br />
Stallarchitektur mit Durchblick nach links hinten, auf<br />
eine tiefer liegende Landschaft, über die Köpfe des<br />
Esels und des Ochsens hinweg. In dieser Landschaft<br />
die Ankunft der Heiligen Drei Könige, welche sich auf<br />
Pferden nähern. Zu den Füßen Mariens das die Arme<br />
emporstreckende Jesuskind, auf dem Mantelsaum<br />
Mariens liegend, welcher gold gehöht und ornamental<br />
verziert ist. Maria mit hochfeiner Darstellung eines<br />
Schleiers über ihrer summarisch zusammengefassten<br />
Haartracht und einem Perlnimbus, welcher das<br />
Rund des Rundbogens des Rahmens vorwegnimmt.<br />
Der Horizont der Landschaft mit dem Stern über<br />
Bethlehem, der den Suchenden, die in der Landschaft<br />
dargestellt sind, Hilfe leistet. Der Perlnimbus Mariens<br />
findet sich über dem Haupt des Jesuskindes wieder.<br />
Sterne auch in der Innenrahmung des schrägen Profilrahmens<br />
auf blauem Grund, in Gold gehöht. Rückwärtig<br />
mit alter Eisenaufhängung versehen. Delpriori erkennt<br />
die Verbindung der Darstellung zu solchen von<br />
Filippo Lippi (1406 – 1469), sieht jedoch die Hand des<br />
Meisters von San Miniato in diesem Gemälde.<br />
<strong>Master</strong> of San Miniato,<br />
Active ca. 1460 – ca. 1485<br />
THE ADORATION OF THE CHRIST CHILD BY THE<br />
VIRGIN MARY<br />
Tempera and gold on poplar panel.<br />
71.5 x 42 cm.<br />
Carved and polychrome wooden frame.<br />
An original expert’s report by Alessandro Delpriori,<br />
n.y. is enclosed. It recognizes the connection of the<br />
painting on offer for sale in this lot with paintings by<br />
Filippo Lippi (1406 – 1469), however, attributes the<br />
work to the <strong>Master</strong> of San Miniato.<br />
Literature:<br />
See G. Dalli Regoli (ed.), Maestro di San Miniato. Lo<br />
stato degli studi, i problemi, le risposte della filologia.<br />
Scrivi una recensione, Pisa 1988.<br />
€ 25.000 - € 35.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Literatur:<br />
Vgl.: Gigetta Dalli Regoli Hrsg., Maestro di San Miniato.<br />
Lo stato degli studi, i problemi, le risposte della<br />
filologia. Scrivi una recensione, Pisa 1988. (1182116)<br />
(130800) (13)<br />
tions.com<br />
20 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1007<br />
Niederländischer Meister des ausgehenden<br />
15. Jahrhunderts<br />
MARIA LACTANS<br />
Öl auf Eichenholz.<br />
29 x 17 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Halbbildnis der Maria, die das Kind an die Brust gelegt<br />
hat und auf dieses herabblickt, während das Jesusknäblein<br />
Blickkontakt mit dem Betrachter aufnimmt.<br />
Stileinfluss des Jan van Cleve und anderer niederländischer<br />
Maler spürbar, im Detail jedoch der etwas spätere<br />
Malstil erkennbar. (11506015) (11)<br />
€ 5.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1008<br />
Jan Gossaert, genannt „Mabuse“,<br />
um 1478 Maubeuge – 1532 Mittelburg, zug.<br />
MARIA MIT DEM KIND UND KIRSCHEN<br />
Öl auf Eichenholz.<br />
73 x 47,5 cm.<br />
Im oberen Teil passbogig geschlossen, in entsprechend<br />
angefertigtem Rahmen.<br />
Vor grünem gemusterten Brokathintergrund ist die<br />
jugendliche Maria mit dem Kind im Halbbildnis wiedergegeben,<br />
vor einer Marmorbank, auf der Kirschen abgelegt<br />
sind. Das weiße Kopftuch der Maria schützend<br />
über das Haupt des Kindes herabziehend, das den Blick<br />
dem Betrachter entgegenrichtet. Von der Darstellung<br />
sind einige Variationen – auch von anderen Meistern –<br />
überliefert. So ist das vorliegende Gemälde wohl ins<br />
16. Jahrhundert zu datieren. (11506023) (11)<br />
Jan Gossaert, also known as “Mabuse” ,<br />
ca. 1478 – 1532 Antwerp, attributed<br />
MARY AND THE CHILD WITH CHERRIES<br />
Oil on oak panel.<br />
73 x 47.5 cm.<br />
€ 15.000 - € 18.000<br />
Sistrix<br />
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tions.com<br />
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1009<br />
Spanischer Maler des 15. Jahrhunderts<br />
GROSSES GOTISCHES TRIPTICHON MIT DER<br />
DARSTELLUNG VON BISCHOFSHEILIGEN<br />
Jeweils Tempera und Gold auf Pappelholz.<br />
176 x 67,5 cm.<br />
Mittelteil mit überfangendem mitgeschnitzten Baladachin<br />
mit Eselsrückenbögen und Phialen bzw. Fischblasenmuster.<br />
Die beiden Seitenteile ebenfalls mit überfangendem Eselsrückenbogen<br />
und plastisch ausgeformten Phialen sowie<br />
mit in den Zwickeln stehenden Blüten, flankiert von reich<br />
dekorierten Wimpergen. Die Bildfelder jeweils einen<br />
Bischofsheiligen zeigend, welche sich durch unterschiedliche<br />
Ornate und Bischofsstäbe, mit partiell vollplastisch<br />
gestaltetem, figürlichem Dekor auszeichnen. Ähnlicher<br />
architektonischer Aufbau etwa in der Alcázar von Segovia.<br />
Altrest., minimal besch., erg. (1182181) (13)<br />
Spanish School, 15th century<br />
LARGE GOTHIC TRIPTYCH WITH DEPICTION OF HOLY<br />
BISHOPS<br />
Each tempera and gold on poplar wood.<br />
176 x 67.5 cm.<br />
Similar architectural composition can be seen at the Alcázar<br />
of Segovia. <strong>Old</strong> restoration, minimal damaged, mended.<br />
€ 20.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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25
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1010<br />
Drei Paneele mit sakralen Pergamentminiaturen<br />
Maximal: 139,5 x 96 cm.<br />
18. Jahrhundert.<br />
Mit Holz hinterfüttert, vorne verglast und durch ein<br />
vergoldetes Wellenleistenrähmchen umrandet, welches<br />
sich als Innenleiste des Rahmens noch einmal<br />
wiederholt.<br />
Die Pergamentminiaturen jeweils einen Heiligen darstellend.<br />
Rückwärtig mit Eisenaufhängung. Alters- und<br />
Gebrauchssp., minimal besch. Malgrund partiell wellig.<br />
(11819211) (13)<br />
Three panels with religious parchment miniatures<br />
Maximal: 139.5 x 96 cm.<br />
18th century.<br />
Signs of ageing and wear, with minimal damage.<br />
€ 30.000 - € 40.000 INFO | BID<br />
Sistrix<br />
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27
1011<br />
Willem Key,<br />
um 1515 Breda – 1568 Antwerpen<br />
MARIA LACTANS MIT ZWEI<br />
MUSIZIERENDEN ENGELN<br />
Öl auf Holz.<br />
68 x 56 cm.<br />
Dem Gemälde ist ein Gutachten von Dr. Jaco Rutgers<br />
vom 08. November 2018, Tilburg beigegeben. Dort<br />
wird als Vergleichsbeispiel das Gemälde „Die Heilige<br />
Familie mit dem Johann Baptist“ genannt, das signiert<br />
und auf 1551 datiert ist, in einer Privatsammlung, dokumentiert<br />
bei „RKD, Den Haag, Nummer 144629“. Als<br />
weiteres Vergleichsbeispiel wird das Gemälde „Susanna<br />
und die Alten“ von 1546 aus der Sammlung von<br />
Schönborn in Thomasfelsen genannt.<br />
Maria in rotem Umhang sitzend wiedergegeben, das<br />
Kind an die Brust gelegt. Der umgebende Raum als<br />
Herrschaftsarchitektur wiedergegeben, symbolisch für<br />
die künftige Weltherrschaft Christi. Gezeigt ist hier eine<br />
rote Marmorsäule, die hinter der zentralen Figurengruppe<br />
hochzieht und ein Gebälk trägt, begleitet von<br />
kannelierten Pfeilern und einer Hochwand, die nach<br />
rechts perspektivisch in die Tiefe zu einem Rundbogen<br />
führt. Links im Durchblick ein bekrönter Innenhof mit<br />
zwei stehenden weiblichen Gestalten, dahinter hochziehende<br />
Palastarchitektur. Die Marienfigur flankiert<br />
von zwei musizierenden Engeln, links kniend mit einer<br />
Pochette, rechts mit einer Laute, die der Engel soeben<br />
am Wirbel stimmt. Im Vordergrund stilllebenhaft<br />
auf einem Tisch abgelegt ein Nähzeugkörbchen mit<br />
weißem Tuch, daneben liegt eine Schere mit Fingerhut.<br />
(1171967) (2) (11)<br />
Willem Key,<br />
ca. 1515 Breda – 1568 Antwerp<br />
MARIA LACTANS WITH TWO<br />
ANGELS MAKING MUSIC<br />
Oil on panel.<br />
68 x 56 cm.<br />
An expert’s report by Dr Jaco Rutgers dated 8 November<br />
2018, Tilburg is enclosed. It also lists as an example<br />
of comparison the painting Holy Family with Saint<br />
John the Baptist, signed and dated “1551” in a private<br />
collection, documented at “RKD, The Hague, no.<br />
144629”. Another example of comparison is the painting<br />
Susanna and the Elders from 1546 held at the<br />
collection of Schönborn in Thomasfelsen.<br />
€ 50.000 - € 70.000 INFO | BID<br />
Sistrix<br />
tions.com<br />
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29
1013<br />
Flämischer Maler des 15. Jahrhunderts<br />
MARIA LACTANS, VON ENGELN BEKRÖNT<br />
Öl auf Weichholz.<br />
Verso zwei Parkettierleisten.<br />
45 x 32,5 cm.<br />
1012<br />
Lombardische Schule des 16. Jahrhunderts<br />
MADONNA MIT DEM JESUSKNABEN<br />
Öl auf Holz.<br />
42 x 33 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
In einem Innenraum mit großer quadratischer Öffnung,<br />
durch die man in die freie bergige Natur hinaussehen<br />
kann, die Madonna in rotem Gewand, weißem Tuch<br />
um den Bereich des Dekolletés und einem türkisblauem<br />
langen Mantel. Vor ihr eine braune Tischplatte<br />
mit einem grünen Kissen, auf dem der nackte Jesusknabe<br />
mit seinem linken Bein kniet. Maria hält ihn<br />
behutsam mit ihrem linken Arm und schaut ihn mit<br />
leicht gesenkten Augen direkt an. Der Knabe selbst<br />
hält in seinem Arm ein dünnes schmales Kreuz, das<br />
er betrachtet, wohlwissend, was ihn in Zukunft erwarten<br />
wird. Feine Malerei, bei der insbesondere das<br />
Inkarnat des Kindes und das Gesicht und Dekolleté<br />
von Maria herausgestellt werden, gegenüber dem<br />
sonst dunklen Hintergrund. (1182282) (18)<br />
School of Lombardy, 16th century<br />
THE VIRGIN AND CHRIST CHILD<br />
Oil on panel.<br />
42 x 33 cm.<br />
Unframed.<br />
€ 10.000 - € 11.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Das Tafelbild vereint zwei Bildthemen: Die „Marienkrönung“,<br />
hier durch zwei Engel im oberen Bildraum<br />
dargestellt, sowie die jugendliche Maria, die dem Jesuskind<br />
die Brust gibt. Gemäß dem Krönungsgedanken<br />
ist hier der hochherrschaftliche Anspruch auch in<br />
den gemalten Materialien zum Ausdruck gebracht:<br />
Maria in dunkelgrünem Kleid, das unter dem Mantel<br />
in einigen Partien zu erkennen ist, mit reich brokatbestickten<br />
Ärmeln, darüber der rote Mantel, stilgemäß<br />
in kantige Falten gelegt. Das Kind in der linken Armbeuge<br />
ist auf dem Manteltuch sitzend wiedergegeben,<br />
mit leicht angezogenen Knien, wobei das Kind<br />
die kleine Hand an den Handrücken der Mutter gelegt<br />
hat. Am Mantel eine Juwelenagraffe. Das hellbraunblonde<br />
lockige Haar mittelgescheitelt, fällt in Wellen<br />
zu den Schultern herab. Dahinter ein ausgebreitetes<br />
Gold-Brokattuch, hinter dem die beiden Engelsgestalten<br />
mit bunt gefärbten Flügeln hervortreten, welche<br />
die reich mit Perlen besetzte Krone über das Haupt<br />
halten. Die Mariendarstellung in einem gemalten Steinrahmen,<br />
der nur schmal an den Seiten etwas besser<br />
am Unterrand zu erkennen ist, mit Profilen, über die<br />
das grüne Tuch gelegt ist, das den Rahmen unten bedeckt.<br />
Der Stil weist in die französisch-flämische Richtung,<br />
was auch durch die Verwendung von Weichholz<br />
für die Tafel Bestätigung findet. (1182128) (5) (11)<br />
Flemish School, 15th century<br />
MARIA LACTANS SURMOUNTED BY ANGELS<br />
Oil on softwood.<br />
Two parquetting slats on reverse.<br />
45 x 32.5 cm.<br />
€ 30.000 - € 40.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
tions.com<br />
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31
tions.com<br />
1014<br />
Italienischer Maler des 15. Jahrhunderts<br />
LÜNETTEN-GEMÄLDE MIT DARSTELLUNG VON<br />
MARIA MIT DEM KIND UND DEN ANBETENDEN<br />
HEILIGEN JOHANN BAPTIST SOWIE JOSEF<br />
Öl- und Tempera-Mischtechnik auf kräftiger<br />
Kastanienholzplatte.<br />
54 x 86 cm.<br />
Dem Gemälde ist eine Expertise von Emilio Negro<br />
vom Dezember 2003 beigegeben, worin der „Maestro<br />
del Crocifisso di Pesaro“ und dessen Werkstatt genannt<br />
wird. Werkstatteleven wirkten auch in den Gebieten<br />
des Veneto und der Marken. Der Experte Emilio<br />
Negro beabsichtigt, das Werk in einer künftigen Publikation<br />
zu veröffentlichen.<br />
Im Zentrum der Darstellung Maria in nahezu schwarzem<br />
Umhang sitzend, wobei der Mantel sich am Boden<br />
ausbreitet, auf den Knien das auf einem roten Tuch<br />
liegende Jesuskind mit auf den Leib gelegten Händchen<br />
und der Mutter entgegen gerichtetem Blick.<br />
Links ebenfalls kniend und das Kind anbetend, der<br />
Heilige Johannes der Täufer, hier in fortgeschrittenem<br />
Alter mit Bart wiedergegeben in schlichtem härenem<br />
Kleid, darüber ein roter Umhang, der die Würde des<br />
Heiligen betonen soll. Mit beiden Händen hält er einen<br />
nach oben ausschwingenden Rotulus mit der Aufschrift<br />
„Ecce agnus dei [...]“ in gotischen Lettern. Rechts kniet<br />
der Heilige Josef mit gefalteten Händen und einem<br />
Stab in der Armbeuge. Entsprechend der Maltradition<br />
des „classicismo bizantino“ des Lorenzo Veneziano ist<br />
Josef betont langbärtig wiedergegeben. Die Häupter<br />
der Figuren mit einem goldgrundigen Scheibennimbus<br />
hinterfangen, mit betonenden dunklen Randeinfassungen.<br />
Der Hintergrund in leuchtendes Scharlachrot getaucht,<br />
während die eher kardinalrotfarbigen Textilien<br />
im Umhang des Johannes, im Kleid der Maria und im<br />
Laken des Kindes zurückhaltender vorgeführt werden.<br />
Das Inkarnat jeweils in den für die Malerei der Zeit typischen<br />
gold-braunen Farbtönen. Von auffallendem Reiz<br />
das Gesicht der Madonna, die zum Kind herabblickt.<br />
Am Unterrand Andeutung von Rasengrund mit Darstellungen<br />
einzelner Pflanzen und Gräser. Die Lünette<br />
in Einheit mit einem vortretenden Einfassungsrand<br />
gearbeitet, der im oberen Bogen eine Kehle mit Zugenblattfries<br />
und im Unterrand ein gotisches Würfelmotiv<br />
aufweist. (1170401) (11)<br />
Italian painter, 15th century<br />
LUNETTE PAINTING WITH DEPICTION OF THE<br />
VIRGIN AND CHILD WITH SAINT JOHN THE<br />
BAPTIST AND JOSEPH IN ADORATION<br />
Oil and tempera, mixed media on strong chestnut<br />
panel.<br />
54 x 86 cm.<br />
Accompanied by an expert’s report by Emilio Negro,<br />
dated December 2003, mentioning the “Maestro del<br />
Crosifisso di Pesaro“ and his workshop. The painting<br />
is planned to be published in a future work by Emilio<br />
Negro.<br />
€ 20.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1015<br />
Meister der rheinischen oder niederländischen<br />
Schule des 15. Jahrhunderts<br />
AUFERSTEHUNG CHRISTI<br />
Öl auf Holz. Parkettiert.<br />
89 x 62,5 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Die Altartafel zeigt Jesus, der dem Sarkophag entsteigt,<br />
während die geharnischten Wächter schlafen. Die Grablege<br />
als Steinsarkophag wiedergegeben, dessen Deckel<br />
beiseite geschoben ein betender Engel trägt. Im<br />
landschaftlichen Hintergrund links ein hochziehender,<br />
grün bewachsener Berg mit bekrönender Burg. Rechts<br />
hinten ein gotischer Turm mit Fialen, nach damaliger<br />
Vorstellung der Tempel von Jerusalem. Dem kräftigen<br />
Rot in Schild und Gewändern der Wächter steht ein<br />
zartes Rot im Umhang Jesu gegenüber, das Haupt von<br />
einer goldenen Nimbusscheibe hinterfangen. Der Bildtypus<br />
mit Darstellung von Sarkophag, des bereits heraustretenden<br />
rechten Fußes, der Felserhöhung links<br />
sowie Kreuzstab mit Fahne findet sich ebenso in einem<br />
Kupferstich von Martin Schongauer (1430 – 1491).<br />
So dürfte das vorliegende Gemälde unter dem Einfluss<br />
dieser Grafik stehen. (11506016) (11)<br />
Rhine or Dutch School, 15th century<br />
THE RESURRECTION OF CHRIST<br />
Oil on panel. Parquetted.<br />
89 x 62.5 cm.<br />
Unframed.<br />
The altar panel shows Jesus stepping out of the sarcophagus<br />
while the armour-clad guards are sleeping. An<br />
etching by Martin Schongauer (1430 – 1491) also shows<br />
this image type and the painting on offer for sale in this<br />
lot may be influenced by it.<br />
€ 15.000 - € 18.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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33
1016<br />
Italienischer Meister des 16. Jahrhunderts<br />
aus dem Kreis des Bartolomeo Neroni,<br />
genannt il Riccio<br />
um 1500 – um 1571<br />
DIE HEILIGE FAMILIE<br />
Öl auf Holz.<br />
80 x 57 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Die vier dargestellten Figuren kompositorisch symmetrisch<br />
eng zusammengestellt. Maria nach links im<br />
Halbbildnis sitzend wiedergegeben, der Kopf jedoch<br />
nach rechts, mit leicht niedergeschlagenem nachdenklichen<br />
Blick. Auf ihren Knien steht in leicht gebeugter<br />
Haltung das Jesuskind, das sie mit beiden Händen<br />
umfängt. Die oben frei bleibenden Bildflächen hat der<br />
Maler geschickt zur Darstellung der Mutter Anna sowie<br />
des Heiligen Josef genutzt, diese jedoch etwas weniger<br />
stark beleuchtet. Der Hintergrund abgedunkelt, die<br />
Farben nahezu pasteltonig, lediglich das rote Gebetsbuch<br />
der Anna links leuchtet hervor, dieses als kompositionelle<br />
Entsprechung zu der größerformatigen<br />
aber weniger kräftigen Rotfarbe im Kleid des Josef.<br />
Die leicht ins Violett ziehende Rosafarbe des Kleides<br />
der Maria sowie das Türkis des Mantels sind deutliche<br />
Merkmale des Manierismus. (1150608) (11)<br />
Italian School, 16th century, circle of Bartolomeo<br />
Neroni (also known as “il Riccio“)<br />
ca. 1500 – ca. 1571<br />
THE HOLY FAMILY<br />
Oil on panel.<br />
80 x 57 cm.<br />
Unframed.<br />
The four depicted figures are arranged in a close and<br />
symmetrical composition.<br />
€ 15.000 - € 18.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1017<br />
Andrea Solario,<br />
um 1470 Mailand – 1520, zug.<br />
MADONNA MIT DEM GRÜNEN KISSEN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
69 x 55 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Die jugendliche Maria als Maria Lactans vor einer<br />
Baumgruppe im Halbbildnis wiedergegeben, mit seitlichen<br />
Durchblicken in Landschaft. Das Bildmotiv bezieht<br />
sich auf das von Solario geschaffene Gemälde, das sich<br />
im Louvre befindet, jedoch im landschaftlichen Hintergrund<br />
weitgehend abgeändert wurde. Links oben am<br />
Bildrand einige Farbausbrüche. (11506014) (11)<br />
Andrea Solario,<br />
ca. 1470 Milan – 1525, attributed<br />
MADONNA WITH THE GREEN CUSHION<br />
Oil on canvas.<br />
69 x 55 cm.<br />
Unframed.<br />
The youthful Virgin has here been portrayed in halfportrait<br />
as “Maria Lactans“ in front of a group of trees.<br />
The image motif relates to Solario's painting today held<br />
at the Louvre, Paris.<br />
€ 20.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
tions.com<br />
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1018<br />
Girolamo Marchesi da Cotignola,<br />
1480/81 Cotignola – 1549/50 Rom<br />
Als junger Mann arbeitete Marchesi in Bologna in der<br />
Werkstatt des Francesco Francia (1450 – 1515). In Rom<br />
geriet er in Kontakt mit Raffael (1483 – 1520). In Neapel<br />
fand er in dem reichen Kaufmann Tommaso Campi einen<br />
ihn unterstützenden Mäzenaten.<br />
HEILIGER AMBROSIUS VON MAILAND<br />
Öl auf Pappelholz. Parkettiert.<br />
111 x 50 cm.<br />
Auf dem Buch über der Hand „Hier.us de / Cotignola“.<br />
Ungerahmt.<br />
Beigegeben Expertisen von:<br />
Prof. Giuseppe Maria Pilo, Venedig, 4. April 2003.<br />
Jacques Methey, Paris, 12. Juli 1973.<br />
Beide sind von der Autorschaft des genannten Künstlers<br />
überzeugt; die Gutachten liegen uns in Kopie vor.<br />
(1150605) (13)<br />
Die rückwärtig in jüngerer Zeit parkettierten Holztafeln<br />
im Hochformat, den seit 1295 mit dem Ehrentitel des<br />
Kirchenvaters versehenen Bischofs (339 Trier – 397 Mailand)<br />
wiedergebend. Tafel oben mit Bogensegment abgeschlossen.<br />
Hintergrund mit goldbesticktem Ehren tuch<br />
und darüberliegendem blauem Himmel. Davor der sitzende<br />
Bischof, dessen Heiligsprechung bereits durch<br />
den hinter der Mitra liegenden Nimbus vorweggenommen<br />
ist. Zwar fehlen bestimmte Attribute wie der<br />
Bienenkorb, Knochen und Schreibfeder, doch ist der<br />
Heilige durch seine Attribute Buch und Geissel bestimmbar.<br />
Desweiteren war Ambrosius nicht nur Patron<br />
Mailands sondern auch Bolognas, wo Marchesi wirkte.<br />
Ähnliche Bischofsdarstellungen sind auch von Baldassare<br />
Carrari (um 1460 – um 1520) und Francesco (um<br />
1470 – 1532) und Bernardino Zaganelli (1460/70 –<br />
1510/12) bekannt. Während bei ersterem das Tafelbild<br />
Carraris über dem Altar der Kirche Sant Apollinare in<br />
Ravenna in Bezug auf Haltung und Gesichtszüge als<br />
Vergleich gelten kann, lassen sich die Bischofsdarstellung<br />
von den Brüdern Zaganelli bezüglich der Gewanddarstellung<br />
vergleichen. Rest.<br />
Girolamo Marchesi da Cotignola,<br />
1480/81 Cotignola – 1549/50 Rome<br />
SAINT AMBROSE OF MILAN<br />
Oil on poplar panel. Parquetted.<br />
111 x 50 cm.<br />
Signed on the book above the hand: ”Hier.us de /<br />
Cotignola”.<br />
Unframed.<br />
Accompanied by expert’s reports:<br />
Professor Giuseppe Maria Pilo, Venice, 4 April 2003.<br />
Jacques Methey, Paris, 12 July 1973.<br />
Both are convinced that the painting was created by<br />
Marchesi; copies of both experts’ reports are enclosed.<br />
The panel painting in vertical format has more recently<br />
been parquetted and depicts Ambrose, the Bishop of<br />
Milan (Trier 339 – 397 Milan), who was given the honorary<br />
title Church Father in 1295. Similar depictions of<br />
bishops are also known by Baldassare Carrari (ca.<br />
1460 – ca. 1520) and the Zaganelli brothers (1470 – 1532<br />
and 1460/70 – 1510/12). While the postures and facial<br />
features in the painting on offer for sale here are reminiscent<br />
of a panel painting by Carrari over the altar of<br />
the Basilica of Sant’ Apollinare in Ravenna, a bishop’s<br />
depiction by Francesco and Bernardino Zaganelli is<br />
similar with regards to how the clothing is painted.<br />
Restored.<br />
€ 15.000 - € 18.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
tions.com<br />
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1019<br />
Bonaventura Berlinghieri,<br />
1210 Lucca – 1287 ebenda, zug.<br />
DER HEILIGE FRANZISKUS<br />
Öl, Tempera und Goldgrund auf Leinwand.<br />
140,5 x 74 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Beigegeben eine Expertise von Prof. Giuseppe Maria<br />
Pilo.<br />
Großformatige Darstellung des Heiligen vor Goldgrund,<br />
auf schwarzer Bodenebene stehend. Er trägt<br />
ein Ordenskleid mit gegürtetem Strick, dunkel gehalten,<br />
worauf sich die Hände, und das im Arm gehaltene<br />
Buch, bewusst abheben. Das Gesicht markant gezeichnet<br />
durch schattengebende Stirnfalten und Brauenbögen.<br />
Nase und Kinn beleuchtet, so hebt sich das<br />
Gesicht in gleicher Weise von der dunklen Kapuze<br />
ab. Der Blick ist streng auf den Betrachter gerichtet,<br />
der Gesichtsausdruck zeigt ernste Würde. Die rechte<br />
Hand erhoben, zeigt in der Innenfläche das Wundmal<br />
Christi, die linke Hand ebenfalls mit Wundmal auf dem<br />
Handrücken, aufgrund der Legende, wonach Franziskus<br />
in einer Vision die Wundmale Christi empfangen<br />
hat. Das Haupt umzogen von zarten dunklen Linien<br />
eines auf dem Goldgrund sich abhebenden Nimbus.<br />
Am unteren Bildrand sind die nackten Füße mit den<br />
Zehen in ähnlich gedämpfter dunkler Farbigkeit wiedergegeben,<br />
wie das Inkarnat insgesamt.<br />
Der Maler war Sohn des Berlinghiero Berlinghieri<br />
(1175 – 1235), der ihn auch ausgebildet hatte. Das einzige<br />
gesicherte Werk seiner Hand, geschaffen gegen<br />
1235, schuf er für die Kirche San Francesco in Pescia,<br />
und es zeigt ebenfalls die Gestalt des Heiligen Franziskus.<br />
Der Stil des Malers, wie schon der seines Vaters,<br />
steht der byzantinischen Malerei nahe, dennoch<br />
wurde die nachfolgende Generation, besonders der<br />
florentiner Maler, von den Berlinghieris beeinflusst. In<br />
den lucceser Dokumenten wird der Maler in den Jahren<br />
1228, 1244, 1250, 1266 und 1274 erwähnt. Neben<br />
den wenigen für ihn gesicherten Werken sucht die<br />
Forschung bis heute einige weitere Gemälde dem<br />
Maler zuzuweisen.<br />
So liegt dem vorliegenden Bild eine Expertise von Prof.<br />
Giuseppe Maria Pilo vor, mit Zuweisung an den Maler<br />
mit diversen Bildvergleichen. Laut Gutachten und Vorbesitzermitteilung<br />
wurde das Gemälde restauriertechnisch<br />
von der ehemaligen Holz platte als Farbträger auf<br />
Leinwand übertragen. (1170405) (11)<br />
Bonaventura Berlinghieri,<br />
1210 Lucca – 1287 ibid., attributed<br />
SAINT FRANCIS<br />
Oil, tempera and gold ground on canvas.<br />
140.5 x 74 cm.<br />
Unframed.<br />
An expert‘s report by Professor Giuseppe Maria Pilo<br />
for the painting on offer for sale in this lot is available<br />
attributing the painting to Berlinghieri with various image<br />
comparisons. According to the report and the<br />
tradition of the previous owners, the painting was<br />
restored and removed from panel, its original image<br />
carrier to canvas.<br />
€ 30.000 - € 40.000 INFO | BID<br />
Sistrix<br />
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37
1020<br />
Giacomo di Mino del Pellicciaio,<br />
1315/19 Siena – vor 1396<br />
In den Anfangsjahren folgte der Maler Ambrogio Lorenzetti<br />
(1290 – 1348) und später Simone Martini (1284 –<br />
1344) und wirkte in Siena und Umbrien. Sein erstes<br />
datierbares Werk ist die Madonna col Bambino von<br />
1342 in der Chiesa di San Martino in Sarteano.<br />
MADONNA MIT DEM KINDE<br />
Tempera auf Pappelholz.<br />
100,5 x 52 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Dem Gemälde ist in Kopie ein Gutachten von Emilio<br />
Negro vom 16. Dezember 2003 beigegeben. Negro,<br />
der in seiner Ausführung die Maße der Darstellung<br />
(82 x 51 cm), nicht aber die der Maße des Malgrundes<br />
nennt, weißt nicht nur auf die oben genannten Details<br />
hin, sondern nennt auch Vergleichsbeispiele, welche<br />
seine Zuschreibung stützen. So findet sich der Korallenanhänger<br />
bereits im Frühwerk des Malers wieder<br />
(Madonna mit dem Kinde, 1342, Chiesa di San Marino,<br />
Sarteano), weitere als Vergleichbar empfundene Gemälde<br />
nennt Negro in der Pinacoteca Nazionale zu<br />
Siena (Polyptychon mit der Mystischen Vermählung<br />
der Hl. Katharina).<br />
Hochrechteckiger Bildträger mit oben getrepptem,<br />
konisch zulaufendem Abschluss. Bildfläche mittels<br />
eines (partiell verlustigem) Pastiglia-Bogens nach<br />
oben hin begrenzt, wie es bei unten genanntem<br />
Poly ptychon noch heute vollständig mit Architekturrahmung<br />
zu sehen ist. Darunter über punziertem Goldgrund<br />
von floralornamental punzierten Gloriolen<br />
bekrönt die halbfigurig dargestellte Maria auf ihrer<br />
Linken das Jesuskind haltend. Ein weißer Schleier<br />
und ein rotes Untergewand mit Goldspitzenbordüren<br />
schauen unter dem blauen Übergewand hervor. Das<br />
Jesuskind mit ähnlichem Gewand trägt eine Korallenkette<br />
und hält in seiner Rechten einen Vogel, welcher<br />
sinnfällig vor dem roten Untergewand Mariens platziert<br />
ist. Seine rote Zeichnung im schwarzen Gefieder<br />
ist traditionell in Zusammenhang zu sehen mit der<br />
Passion Christi. Es ist nicht nur so, dass die rote Koralle<br />
als Anhänger den Kindern Schutz bringen sollte, es<br />
war auch Symbol für die Plazenta – so auch das rote<br />
Unterkleid Mariens. Dergestalt verstand es der Maler<br />
der hier angebotenen Tafel, Geburt und Tod Christi miteinander<br />
bildlich zu verknüpfen. Besch. Rest.<br />
Literatur:<br />
Zur Plazentasymbolik in Darstellungen von Maria mit<br />
dem Kinde: Ralph Frenken, Symbol Plazenta: Pränatalpsychologie<br />
der Kunst, Wiesbaden, 2016, S. 238ff.<br />
(1150601) (13)<br />
Giacomo di Mino del Pellicciaio,<br />
1315/1319 Siena – before 1396<br />
MADONNA AND CHILD<br />
Tempera on poplar panel.<br />
100.5 x 52 cm.<br />
Unframed.<br />
A copy of the expert‘s report by Emilio Negro dated<br />
16. December 2003 is enclosed. It lists comparable<br />
examples supporting his attribution. The coral pendant<br />
can already be found in an early work by the artist<br />
(Madonna and Child, 1342, Chiesa di San Martino,<br />
Sarteano) and Negro also lists further similar works<br />
held at the Pinacoteca Nazionale in Siena (Polyptych<br />
of Mystical Marriage of Saint Catherine).<br />
Literature:<br />
Regarding placenta symbolism in depictions of the<br />
Holy Virgin and Child, please see: R. Frenken, Symbol<br />
Plazenta: Pränatalpsychologie der Kunst, Wiesbaden<br />
2016, pp. 238.<br />
€ 30.000 - € 40.000 INFO | BID<br />
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1021<br />
Venezianische Schule des 16. Jahrhunderts<br />
MADONNA MIT DEM KIND UND DEN HEILIGEN<br />
JOHANNES BAPTIST SOWIE KATHARINA<br />
Öl auf Pappelholz. Parkettiert.<br />
58 x 74 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Expertise von Emilio Negro, 14. Dezember 2003,<br />
beigegeben.<br />
Der Bildaufbau folgt ganz dem Schema der Madonnendarstellungen<br />
von Giovanni Bellini, wie etwa der<br />
„Madonna di Brera“ oder seinem Gemälde „Madonna<br />
mit dem Kind, Heiligen und einem Stifter“, das sich in<br />
Birmingham im Museums Trust befindet. Typisches<br />
Merkmal dieser Bilderfindung ist jeweils ein senkrecht<br />
hochziehendes Tuch, das Madonna als Hauptfigur im<br />
Zentrum hinterfängt, und, wie hier, eine Brokatfolie bildet,<br />
um die dahinterliegende Landschaft im zentralen<br />
Bildteil auszublenden. Maria ist hier sitzend dargestellt,<br />
das in lebendiger Bewegung auf dem Knie sitzende<br />
Kind haltend, das sich nach links der Halbfigur<br />
des Johannes Baptist zuwendet. Dabei betrachtet Maria<br />
mit leicht geneigtem Haupt die Bewegung des<br />
Kindes mit nachdenklichem Ausdruck, wohl die weitere<br />
Lebensgeschichte des Kindes ahnend. Rechts im Bild<br />
erscheint die Heilige Katharina in grünem Kleid mit<br />
rotem Umhang, in den Händen die Attribute Märtyrerpalme<br />
sowie das Rad. Auch dem mit bloßer Schulter<br />
wiedergegebenen Johannes ist das Attributtier, ein<br />
Lamm, beigestellt, das er mit der rechten Hand hält.<br />
Der landschaftliche Hintergrund zeigt einen flachen,<br />
leicht hügelig nach rechts ziehenden Horizont mit tief<br />
liegenden, gelblichtig gemalten Wolken, darüber blaues<br />
Firmament. In feiner Abstimmung hat der Maler die<br />
Vegetation den jeweiligen seitlichen Heiligenfiguren<br />
entsprechend gestaltet, links ein knorriger Baum als Repoussoir,<br />
der hinter der Schulter des Johannes hochzieht,<br />
rechts eine feingliedrige, fast fiedrig wiedergegebene<br />
Baumgruppe zu Seiten der Heiligen Katharina.<br />
Das rückwärtige, zentral gespannte Tuch ist gestreift<br />
gezeigt, als rot-gold gefärbte Brokatweberei, wobei<br />
die Rotfarbe sich farbkompositionell im Kleid der Maria<br />
sowie im Umhang der Heiligen Katharina fortsetzt.<br />
Die Bildtradition findet sich bereits auch bei dem etwas<br />
älteren Bruder Giovanni Bellinis, Gentile Bellini<br />
(1429 – 1507), beide Maler Söhne des Jacopo Bellini<br />
(um 1400 – um 1470), der hier wohl nicht in Frage<br />
kommt. Andererseits lassen sich in den Gesichtszügen<br />
und in der Farbgebung - insbesondere bei der Katharinenfigur<br />
- auch Einflüsse des Giorgio Barbarelli Giorgione<br />
(1476/77 – 1510) erkennen. Was hauptsächlich durch<br />
die schon hier angedeutete Sfumato-Technik anbelangt,<br />
so ist insgesamt das Gemälde, sowohl im Bildaufbau<br />
als auch in der Malqualität, als ein hochrangiges Werk<br />
der Zeit anzusehen, wenngleich eine exaktere Einordnung<br />
in den Malerkreis noch nicht erfolgt ist.<br />
(11704010) (11)<br />
School of Venice, 16th century<br />
THE VIRGIN AND CHILD WITH SAINT JOHN THE<br />
BAPTIST AND SAINT CATHERINE<br />
Oil on poplar panel. Parquetted.<br />
58 x 74 cm.<br />
Unframed.<br />
Accompanied by an expert‘s report by Emilio Negro,<br />
dated 14 December 2003.<br />
€ 30.000 - € 40.000 INFO | BID<br />
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39
1022<br />
Lombardischer Meister des beginnenden<br />
17. Jahrhunderts<br />
Gemäldepaar<br />
ZWEI TAFELBILDER MIT DEN DARSTELLUNGEN<br />
DES HEILIGEN CHRISTOPHORUS UND DES<br />
HEILIGEN ROCHUS<br />
Jeweils Öl auf Pappelholz.<br />
Ca. 96 x 51 cm.<br />
Der Ädikula-Goldrahmen deckt die Gemälde im<br />
oberen Teil halbrund ab. Rahmen neuzeitlich.<br />
Der Heilige Christopherus entsteigt einem Fluss, gestützt<br />
auf einen Wanderstab, auf seinen Schultern<br />
das Jesuskind, das einen Rotulus in der Linken hält<br />
mit Aufschrift „EGO SON LVX MO...“ (Ich bin das<br />
Licht der Welt). In der rechten Hand hält das Jesuskind<br />
einen Globus mit Kreuz. Das Gegenstück zeigt den<br />
Heiligen Rochus, ebenfalls auf einen Stab gestützt,<br />
die Wunde auf seinem Schenkel berührt ein weiß gekleideter<br />
Engelsknabe. Rechts ein Hündchen in Begleitung<br />
des Heiligen als Attribut. Im Hintergrund jeweils<br />
gleichartig gestaltete Landschaft mit nach rechts<br />
– bzw. nach links – ansteigenden Höhenzügen mit<br />
einer Burg in hellblauer Luftperspektive.<br />
(11808811) (11)<br />
School of Lombardy, early 17th century<br />
TWO PANEL PAINTINGS WITH DEPICTIONS<br />
OF SAINT CHRISTOPHORUS AND SAINT ROCHUS<br />
Pair of paintings, both oil on poplar wood.<br />
ca. 96 x 51 cm.<br />
The semi-circular aedicule gold frame overlaps<br />
the top part of the paintings. Modern frames.<br />
Saint Christopher steps from a river, leaning on a<br />
walking staff and carrying the Christ Child. The Christ<br />
Child is holding a rotulus in his left hand inscribed<br />
“EGO SON LVX MO ...” (I am the light of the World).<br />
€ 28.000 - € 30.000<br />
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41
1023<br />
Meister der Legende der Hl. Ursula<br />
ZWEI TAFELN EINES FLÜGELALTARS MIT DEN<br />
KIRCHENVÄTERN UND SZENEN AUS DEM<br />
MARIENLEBEN<br />
Öl auf Holz.<br />
Je 152 x 40 cm.<br />
Ein Gutachten von 2001 (in Kopie) von Dr. Didier<br />
Bodart, Rom nennt als Künstlername den „Meister<br />
der Legende der Heiligen Ursula“.<br />
Eine Tafel zeigt den Heiligen Augustinus, dargestellt als<br />
Bischof mit Bischofsstab, Mitra, einem offenen Buch<br />
und einem roten Herzen, das als Symbol der göttlichen<br />
Liebe gilt. Auf der anderen Tafel ist der Heilige Hieronymus<br />
zu sehen als Kardinal mit rotem Gewand. Hinter<br />
ihm ist ein Löwe erkennbar, der als sein Attribut gilt. Die<br />
vier Szenen aus dem Marienleben, je zwei pro Tafel,<br />
sind: 1) Die Vermählung Mariens mit Josef, bei der<br />
ihnen vom Priester ein goldenes Band als Zeichen der<br />
Verbundenheit über die Hände gelegt wird. 2) Die Begegnung<br />
von Joachim und Anna, der Eltern Mariens,<br />
vor dem Eingang zum Jerusalemer Tempel, der sogenannten<br />
„Goldenen Pforte“. 3) Marientod – Maria im<br />
Sterbebett mit Baldachin bekommt von einem Priester<br />
die Sterbekerze überreicht im Kreise der Apostel. 4) Die<br />
Grablegung – Die Apostel tragen in freier Landschaft<br />
den mit einem roten Tuch und goldenem Kreuz bedeckten<br />
Sarg der Verstorbenen.<br />
Anmerkung:<br />
Die Tafeln gehörten wohl zu den Seitenflügeln eines<br />
Altares, dessen Mittelstück und weitere Flügelteile<br />
nicht bekannt sind; teils Retuschen und teilweise<br />
Holzrisse.<br />
Provenienz:<br />
Laut Vorbesitzer-Angabe: Sammlung Metzl, Berlin-<br />
Moskau; belgische Privatsammlung. (1150604) (18)<br />
<strong>Master</strong> of the Legend of Saint Ursula<br />
TWO PANELS OF A WINGED ALTAR WITH<br />
CHURCH FATHERS AND SCENES FROM THE<br />
LIFE OF THE VIRGIN MARY<br />
Oil on panel.<br />
152 x 40 cm each.<br />
Accompanied by an expert’s report by Didier Bodart<br />
dated 2001.<br />
One of the panels shows Saint Augustine depicted as<br />
a bishop with a crozier, mitre, an open book and red<br />
heart, the symbol of divine love. The other panel shows<br />
Saint Jerome as a cardinal in red robes.<br />
The panels were probably part side panels of a winged<br />
altar, however, the central part or other parts of the<br />
side panels are unknown. With partial retouching and<br />
shrinkage cracks in places.<br />
Provenance:<br />
According to previous owners formerly collection<br />
Metzel, Berlin-Moscow; Belgian private collection.<br />
€ 10.000 - € 12.000 INFO | BID<br />
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1024<br />
Maler der Römischen Schule des 17. Jahrhunderts<br />
JUDITH MIT DEM HAUPT DES HOLOFERNES<br />
Öl auf Leinwand.<br />
97 x 89 cm.<br />
Judith ist hier mit ihrer älteren Magd im Halbbildnis<br />
nebeneinander stehend wiedergegeben, beide Oberkörper<br />
leicht gebeugt, während Judith das Haupt des<br />
Holofernes an den Haaren hält, die Magd einen Sack<br />
dafür bereit hält. Der Hintergrund dunkel gehalten, die<br />
linke Figur von einem roten Velum hinterfangen, das<br />
hier als Vorhang zum Zelt des Feldherren zu deuten ist.<br />
Der Maler hat die Heldin des Alten Testaments gebührend<br />
mit Gewandschmuck gewürdigt, so etwa mit<br />
einem Perlenband im hochgebundenen, zu Zöpfen<br />
geflochtenen Haar. Das Haupt des Holofernes bewusst<br />
etwas übergroß dargestellt, um die einstige Macht<br />
des Feldherren deutlich zu machen. (1181767) (11)<br />
Roman School, 17th century<br />
JUDITH WITH THE HEAD OF HOLOFERNES<br />
Oil on canvas.<br />
97 x 89 cm.<br />
€ 18.000 - € 22.000 INFO | BID<br />
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43
1025<br />
Orazio Borgianni,<br />
1578 Rom – 1616<br />
BEWEINUNG CHRISTI<br />
Öl auf Leinwand.<br />
70 x 142 cm.<br />
Zuweisung an den Künstler durch Alessandro Delpriori,<br />
Universität von Florenz. Nach dem beigegebenen Gutachten<br />
dürfte das Gemälde an die Anfangsphase des<br />
Spätwerks gestellt werden, also um 1600 – 1605.<br />
Der Leichnam Christi, dessen Oberkörper von einer<br />
männlichen Person rechts im Hintergrund gestützt<br />
wird, erhält eine betonende Beleuchtung von oben,<br />
was den Einfluss des Caravaggismus verrät. Eine Frauengestalt<br />
links, Maria Magdalena, hält den rechten<br />
Arm Christi und führt ein Tränentuch ans Gesicht. Bei<br />
dem Mann im Hintergrund kann es sich um Josef von<br />
Arimathäa, Nikodemus oder aber aufgrund des roten<br />
Umhangs auch um den Apostel Johannes handeln.<br />
Der Körper Christi kräftig wiedergegeben, was in der<br />
römischen Malerei seit Michelangelo (1475 – 1564) ganz<br />
allgemein zur Stilistik der Christusdarstellung zählt.<br />
Bei dem Gemälde sind Einflüsse der Carraccis sowie<br />
des Michelangelo Merisi il Caravaggio (1570/71 – 1610)<br />
zu erkennen, aber auch die Einwirkung der Malweise<br />
der großen Venezianer der Zeit wie Tiziano Vecellio<br />
(1485/89 – 1576) oder Tintoretto (1518 – 1594).<br />
(11808815) (11)<br />
Orazio Borgianni,<br />
1578 Rome – 1616<br />
THE LAMENTATION OF CHRIST<br />
Oil on canvas.<br />
70 x 142 cm.<br />
Attribution to the artist by Alessandro Delpriori, University<br />
of Florence. According to the enclosed expert’s<br />
report the painting was created in the early stage of the<br />
artist’s late work, ca. 1600-1605.<br />
€ 30.000 - € 35.000 INFO | BID<br />
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45
1026<br />
Bartolomeo Cavarozzi,<br />
1590 – 1625, zug.,<br />
Schüler Caravaggios<br />
DIE OPFERUNG DES ISAAK<br />
Öl auf Leinwand.<br />
111 x 168 cm.<br />
Die Darstellung folgt einer Erzählung des Alten Testamentes,<br />
in der Gott Abraham befiehlt, seinen Sohn<br />
Isaak zu opfern. Auf dem Gemälde vor dunklem Hintergrund<br />
in rotem Gewand und braunem Überwurf<br />
mit langem Bart steht Abraham mit Dolch in seiner<br />
rechten Hand und seine Linke hält den Kopf des Isaak<br />
an den schwarzen Haaren. Er will gerade seinen vor<br />
ihm auf der Opferstätte liegenden Sohn, der nur mit<br />
weißem Tuch um die Hüfte bekleidet ist, opfern, als<br />
ihm ein Engel in einem grünen glänzenden Gewand<br />
mit weißen Flügeln erscheint. Abraham wendet sich<br />
mit seinem Gesicht dem Engel zu, der ihn wiederum<br />
ansieht, und kann von seinem Vorhaben abgebracht<br />
werden. Am unteren linken Bildrand ist der Kopf eines<br />
Widders zu sehen, auf den der Engel mit seinem<br />
rechten Arm hinweist. Dieser Widder wird dann anstelle<br />
des Sohnes von Abraham geopfert. Lichteinfall<br />
erhellt besonders das Gesicht und die rechte Hand<br />
des Engels und den Widder. Für den Künstler hervorragende,<br />
typische Malerei mit starken Hell-Dunkel-<br />
Effekten. Verso im unteren Bereich horizontale Unterlegung,<br />
rest.<br />
Provenienz:<br />
Sotheby’s London, 09.07.2014.<br />
Warschau, The Royale Castle, 1990, Nr. 28 Gregori 13.<br />
Anmerkung:<br />
Das Ölgemälde von Caravaggio von ca. 1598 (116 x<br />
173 cm) befindet sich in der Piasecka-Johnson Collection,<br />
Princeton, New Jersey. (1180584) (130800)<br />
(18)<br />
Bartolomeo Cavarozzi,<br />
1590 – 1625, attributed,<br />
student of Caravaggio<br />
THE SACRIFICE OF ISAAC<br />
Oil on canvas.<br />
111 x 168 cm.<br />
The depiction illustrates the <strong>Old</strong> Testament story<br />
according to which God commands Abraham to sacrifice<br />
his son Isaac. Horizontal relining on the reverse of<br />
the lower part of the painting. Restored.<br />
Provenance:<br />
Sotheby’s London, 09.07.2014.<br />
Warsaw, The Royale Castle, 1990, no. 28 Gregori 13.<br />
Note:<br />
The oil painting by Caravaggio dated ca. 1598 (116 x<br />
173 cm) is held at the Piasecka Johnson Collection,<br />
Princeton, New Jersey.<br />
€ 60.000 - € 80.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1027<br />
Ambrosius Benson,<br />
ca. 1495 – 1550 Brügge<br />
DER HEILIGE HIERONYMUS ALS BÜSSER<br />
Öl auf Holz.<br />
80 x 60 cm.<br />
Umgerahmt.<br />
In einer weiten Flusslandschaft mit Bergen der Heilige<br />
nach links kniend vor einem Kruzifix, das an einem<br />
Stamm befestigt ist. Er trägt ein einfaches, langes<br />
grünes Gewand mit weitem Ausschnitt, durch das<br />
seine dürren Rippen erkennbar sind und wird hier als<br />
Eremit gezeigt. Rechts von ihm hängen an einem Ast<br />
eines Baumes sein rotes Kardinalsgewand und sein<br />
Kardinalshut. Vor ihm auf dem Boden liegt ein Totenschädel,<br />
etwas weiter dahinter sitzt ein großer Löwe;<br />
beides Attribute des Heiligen. In der Ferne unter bewölktem<br />
Horizont eine Landschaft, durch die sich<br />
links ein breiter Fluss schlängelt und auf der rechten<br />
Seite ein erhöhter Weg mit Pferden und Staffagefiguren,<br />
der zu einem Bergmassiv führt, in dessen Tal verschiedene<br />
Gebäude stehen. Für die Zeit typisches Motiv<br />
des bekannten Kirchenvaters mit vielen Attributen.<br />
(1182101)<br />
Ambrosius Benson,<br />
ca. 1495 – 1550 Bruges<br />
ST. JEROME AS PENITENT<br />
Oil on panel.<br />
80 x 60 cm.<br />
€ 150.000 - € 250.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
tions.com<br />
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1028<br />
Giovanni Paolo Rossetti,<br />
um 1551 – 1586<br />
DIE HEILIGE FAMILIE<br />
Öl und Tempera auf Pappelholz.<br />
104 x 80 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Dem Gemälde ist eine Expertise von Pierluigi Carofano<br />
vom 28.09.2015 in Kopie beigegeben, der die Ikonogaphie<br />
mit den Meditationes vitae Christi des<br />
Pseudo-Bonaventura aus dem 14. Jahrhundert belegt<br />
und den Titel deshalb als Madonna del Velo festlegt.<br />
Somit hebt er die zeitlich versetzte Darstellung des<br />
kindlichen Jesusknaben und des bereits gestorbenen<br />
Jesus hervor.<br />
Auf einem Kanapee der unbekleidete Jesusknabe liegend,<br />
hinter ihm steht Maria, die die gesamten oberen<br />
zwei Drittel des Bildraumes einnimmt und ein Velum<br />
über ihr Kind legt. Sie in den typischen Farben gewandet.<br />
Die linke obere Ecke mit dem kaum erkennbaren<br />
Gesicht des Josef gefüllt, während die obere rechte<br />
Ecke mit Blattwerk dekoriert ist.<br />
Carofano sieht den Bezug zu Raphael (1483 – 1520)<br />
und Sebastiano del Piombo (um 1485 – 1547). Die zierliche<br />
Gestalt des Jesuskindes stehe im Kontrast zur<br />
gigantischen monumentalen Malerei der Jungfrau Maria.<br />
Er hebt besonders die Schönheit der Darstellung<br />
der Haare des Jesuskindes hervor, welche sich in den<br />
Quasten der Liege wiederfinden. Formal restaurierter<br />
Vertikalriss. Rückwärtig altparkettiert.<br />
(1181781) (130800) (13)<br />
Giovanni Paolo Rossetti,<br />
ca. 1551 – 1586<br />
THE HOLY FAMILY<br />
Oil on tempera on poplar panel.<br />
104 x 80 cm.<br />
Unframed.<br />
A copy of the expert’s report by Pierluigi Carofano<br />
dated 28 September 2015 is enclosed confirming the<br />
painting’s iconography with the Meditationes vitae<br />
Christi by Pseudo-Bonaventura from the 14th century<br />
and therefore determines its title as Madonna del Velo.<br />
Carofano sees a connection with Raphael (1483 – 1520)<br />
and Sebastiano del Piombo (ca. 1485 – 1547). He points<br />
out the beautiful execution of the Christ Child’s hair,<br />
as well as the tassels of the sofa. Formally restored<br />
vertical crack. <strong>Old</strong> parquetting on the reverse.<br />
€ 16.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1029<br />
Schule von Parma des 16. Jahrhunderts<br />
KLEINES KIND MIT HUND<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
46 x 36 cm.<br />
In altem vergoldeten Rahmen.<br />
Vor braunem Hintergrund das Halbbildnis eines Kindes<br />
mit lockigen, dunkelblonden Haaren. Es hält mit seinen<br />
beiden Händchen fest umklammert den Nacken eines<br />
braunen Hundes mit einem ockerfarbenen Halsband.<br />
Der Hund hat seinen Kopf treu ergeben auf die nackte<br />
Brust des Kindes gelegt und schaut ihn an. Mit<br />
großen, offen leuchtenden Augen blickt das Kind aus<br />
dem Bild heraus. Qualitätvolle Malerei in reduzierter<br />
Farbigkeit. (1182123) (5) (18)<br />
School of Parma, 16th century<br />
SMALL CHILD WITH A DOG<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
46 x 36 cm.<br />
In old gilt frame.<br />
€ 12.000 - € 18.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
tions.com<br />
48 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1031<br />
Annibale Carracci,<br />
1560 Bologna – 1609 Rom, zug.<br />
Annibale war Bruder des Agostino Carracci (1557 –<br />
1602) und lernte bei seinem Cousin Ludovico Carracci<br />
(1555 – 1619) in Parma. Erst 1595 von Kardinal Farnese<br />
nach Rom berufen, kam er mit den Werken Michelangelos<br />
Buonarroti (1475 – 1564) und Raphaello Santi<br />
(1483 – 1520) in engste Berührung.<br />
DAS SCHLAFENDE JESUSKIND, UMGEBEN VON<br />
DREI ENGELSPUTTEN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
66 x 48 cm.<br />
Unterlagen beigegeben.<br />
Das Kind in nahezu sitzender Haltung auf ein rotes<br />
Kissen gelehnt, der Oberkörper leicht nach links gewandt,<br />
die Beine in Verkürzung wiedergegeben, was<br />
bei Carracci und dessen Bemühungen räumliche Tiefenwirkung<br />
zu erzielen, häufiger zu finden ist. Die Figuren<br />
zeigen durch Sfumato abgemilderte Konturen,<br />
farblich ist im Bild die Farbtrias Blau, Rot und Weiß –<br />
neben der Inkarnatfarbe – bewusst hervorgehoben.<br />
Der, aufgrund unterschiedlichster Aufträge, auch sehr<br />
variierende Stil in Annibale Carraccis Werk lässt jedoch<br />
besonders in den Putten- und Kinderdarstellungen etliche<br />
Gemeinsamkeiten mit dem vorliegenden Werk<br />
feststellen. So etwa die Putten in dem Gemälde<br />
„Schlafende Venus mit Amoretten“, das sich im<br />
Musée Condé in Chantilly befindet und ins Jahr 1602<br />
datiert wird. Noch überzeugendere Ähnlichkeit besteht<br />
zu dem sich ebenfalls in nämlichen Museum befindliche<br />
Werk „Geflügelter Cherub in Wolken, Blumen tragend“,<br />
ein im 19. Jahrhundert entstandener englischer Kupferstich,<br />
wiederholt das Bildthema unseres vorliegenden<br />
Bildes.<br />
1030<br />
Michelino da Besozzo,<br />
um 1370 – um 1455, Kreis des<br />
Lombardische Schule des 15. Jahrhunderts<br />
HORTUS CONCLUSUS<br />
Öl auf Pappelholz.<br />
39,5 x 31 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Das Bildmotiv des „Hortus conclusus“ geht auf eine<br />
Interpretation des Hohenliedes, ein Wort des Alten<br />
Testamentes, zurück. Darin wird die Jungfrau Maria<br />
mit einem verschlossenen Garten verglichen. In einem<br />
solchen wird auf dem Gemälde Maria mit dem Jesuskind<br />
dargestellt. Sie sitzt in einem von einer grünen<br />
Hecke mit weißen Blüten umschlossenen Garten, unter<br />
grau-weißem Himmel. Sie trägt ein altrosafarbenes<br />
Untergewand und darüber einen langen weiten grünen<br />
Mantel. Um ihr Haupt ein Nimbus und ihre langen<br />
schmalen Hände hat sie zum Gebet gefaltet. Auf ihrem<br />
Schoß sitzt auf einer Mantelfalte der nackte Jesusknabe<br />
mit Nimbus, in seiner rechten Hand eine weiße<br />
Blume haltend. Auf der Hecke ist links ein Wiedehopf<br />
und rechts ein Stieglitz zu sehen. Ikonographisch stehen<br />
weiße Blüten, insbesondere Lilien, für die Jungfräulichkeit<br />
Mariens und die dornenlose Rose für ihre<br />
unerschöpfliche Barmherzigkeit. (1182129) (5) (18)<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Provenienz:<br />
Sammlung Borghese, Rom, Palazzo Borghese.<br />
(1182126) (5) (11)<br />
Annibale Carracci,<br />
1560 Bologna – 1609 Rome, attributed<br />
SLEEPING CHRIST CHILD SURROUNDED BY<br />
THREE WINGED PUTTI<br />
Oil on canvas.<br />
66 x 48 cm.<br />
Documents enclosed. Annibale Carracci’s style greatly<br />
varies in his œuvre depending on different commissions,<br />
but it can be recognized particularly well when<br />
comparing the rendition of the putti and children in<br />
the painting on offer for sale here with his other works.<br />
As, for instance, the putti in the painting Sleeping Venus<br />
with Putti held at the Musée Condé, dating to<br />
1602. There are even more conclusive similarities<br />
with a painting titled A Cherub carrying Flowers held<br />
at the same museum. An English copper engraving<br />
created in the 19th century copies the subject of the<br />
painting on offer for sale in this lot.<br />
Provenance:<br />
Borghese Collection, Palazzo Borghese, Rome<br />
€ 60.000 - € 80.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
tions.com<br />
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51
1032<br />
Michelangelo Merisi, genannt Caravaggio<br />
1571 Milano – 1610 Porto Ercole, Spanien, zug.<br />
DER UNGLÄUBIGE THOMAS<br />
Öl auf Leinwand.<br />
84 x 100.<br />
tions.com<br />
Gezeigt ist die im Neuen Testament beschriebene<br />
Szene, wonach Jesus nach seiner Auferstehung seinen<br />
Jüngern begegnet, der Apostel Thomas jedoch an der<br />
Person Jesu zweifelt, bis dieser ihm die Seitenwunde<br />
zeigt. In der für Caravaggio drastischen Manier ist hier<br />
zu sehen, wie Thomas den Finger in die Wunde legt,<br />
während zwei weitere Apostel im Hintergrund dem<br />
Geschehen beiwohnen. Die Darstellung ist bekannt<br />
durch das etwas größerformatige Gemälde desselben<br />
Themas, das sich im Museum Potsdam befindet (107<br />
x 146 cm., Bildergalerie, Inv. 5438), so dass wir es hier<br />
mit einem Ausschnitt der Gesamtdarstellung zu tun<br />
haben. Allerdings unterscheiden sich die beiden Gemälde<br />
in der Farbgebung der Gewänder: während das<br />
Pots damer Bild das Kleid des Thomas in kräftigem Rot<br />
zeigt, auch den Schulterkragen der dahinter stehenden<br />
Apostelfigur, so ist Thomas hier in beigebraunem Kleid<br />
wiedergegeben, die Figur dahinter ebenfalls in nur<br />
leicht ins Rot ziehendem Braun. Einheitlich sind dagegen<br />
die figürliche Wiedergabe, sowie der Lichteinfall<br />
von links oben, was den Figuren die typische Helldunkelmanier<br />
Caravaggios verleiht.<br />
Bereits 1606 wird das Potsdamer Bild von Vincenzo<br />
Giustiniani erwähnt. Jedoch notierte dessen Sekretär<br />
Bernardo Bizoni in seinem Tagebuch von 1606, im Hause<br />
des Orazio del Negro befände sich eine Kopie des<br />
Bildes (Banti, 1981, S. 141). Im Nachlassinventar Giustinianis<br />
wird ferner eine weitere Fassung von Caravaggio<br />
genannt, auch von den Malern Sandrart, Bellori und<br />
Silos als solche gesehen. Ferner wird eine Fassung<br />
erwähnt, die für Ciriaco Mattei geschaffen wurde. Wie<br />
auch immer, das Potsdamer Bild blieb bis 1812 im Besitz<br />
der Giustiniani, bevor es vom König von Preußen<br />
erworben wurde. Über die weiteren Fassungen geben<br />
diese Quellen noch keine befriedigende Auskunft.<br />
Literatur:<br />
Baglione, 1642.<br />
Scanelli, 1657.<br />
Cinotti 1983, S. 489 ff.<br />
Danesi Squarzina, in: Rom/ Berlin, 2001, S. 278-281<br />
Nr. D2; sowie 2003, S. 397 ff.<br />
Spike, 2001, S. 154 ff. Nr. 33. (1182311)<br />
€ 25.000 - € 30.000 INFO | BID<br />
Sistrix<br />
52 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
tions.com<br />
1033<br />
Marten van Valckenborch,<br />
1534 – 1612<br />
DIE ERNTE<br />
Öl auf Papier, auf Holz.<br />
22 x 25,1 cm.<br />
Auf der Rückseite des Gemäldes befinden sich<br />
alte Aufkleber, davon einer mit Namensnennung<br />
des Künstlers sowie ein rotes altes Wachssiegel.<br />
Hinter Glas gerahmt.<br />
Beigegeben Expertise von Dr. Klaus Ertz aus dem<br />
Jahr 2014 in Kopie.<br />
In den Feldern einer auf einem Felsen gelegenen Stadt<br />
sind viele Bauern bei der Arbeit. Zahlreiche Heuhaufen<br />
sind bereits zu sehen. Während Schnitter das Korn<br />
noch ernten, sind auf der rechten unteren Bildseite<br />
zwei Frauen und ein Kind bereits mit dem Abtransport<br />
der Ähren beschäftigt. In der Mitte des Bildes ein<br />
großer, weit verzweigter Baum, unter dem sich eine<br />
Gruppe zur Rast niedergelassen hat. Auf dem linken<br />
unteren Bildrand sieht man einen Mann hinter Heugabeln<br />
beim Ausruhen liegen, während drei andere<br />
einen Muli beladen. Feine Landschaftsmalerei des<br />
bekannten Malers mit vielen Details.<br />
(11802928) (18)<br />
€ 25.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1034<br />
Flämischer Maler des 16. Jahrhunderts<br />
DER HEILIGE HIERONYMUS VOR<br />
EINEM KREUZ IM GEBET<br />
Öl auf Holz.<br />
45 x 30 cm.<br />
In einem reich gearbeiteten, geschnitzten und<br />
vergoldeten Rahmen mit getreppten Säulen<br />
und Wasserschlagleiste.<br />
Der Kirchenheilige hier kniend wiedergegeben, in einer<br />
weit nach hinten sich hügelig entwickelnden Landschaft<br />
mit abschließender Bergkuppel, hochragenden<br />
Felsen und einer Kirche mit Nebengebäuden im Mittelgrund.<br />
Der Heilige mit entblößtem Oberkörper,<br />
kahlem Haupt mit seitlichen Haaren und grauem Bart,<br />
blickt auf einen Schädel als Memento mori-Allegorie.<br />
Darüber, unter einem Baum mit schlankem Stamm<br />
und braunen Blättern, ein Kreuz mit Corpus Christi. Zu<br />
seinen Füßen rechts das Attributtier der Löwe. Vor<br />
dem blauen, bis zur Hüfte abgestreiften Gewand ein<br />
Stein, der in der Bildtradition als Selbstkasteiungsinstrument<br />
zu deuten ist. Im Mittelgrund vor der Stadtmauer<br />
interessante Darstellung eines Kamelführers,<br />
welche auf den Aufenthalt des Heiligen im Orient hindeuten<br />
soll. Der landschaftliche Hintergrund in betontem<br />
türkis-grün, welcher mit dem Blau des Mantelumhangs<br />
farblich korrespondiert. Rest. (1181811) (5)<br />
(11)<br />
16th century Flemish painter<br />
SAINT JEROME PRAYING IN FRONT OF A CROSS<br />
Oil on panel.<br />
45 x 30 cm.<br />
In a richly crafted, carved and gilt frame with stepped<br />
pillars and drip edge.<br />
Restored.<br />
€ 20.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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1035<br />
Adriaen van Stalbemt,<br />
1580 Antwerpen – 1662 ebenda<br />
Der Maler wurde 1610 in die „Lukasgilde“ Antwerpen<br />
aufgenommen.<br />
KALVARIENBERGSZENE IM MOMENT DER<br />
AUFRICHTUNG EINES SCHÄCHERKREUZES.<br />
Öl auf Kupfer.<br />
31,5 x 19,5 cm.<br />
In einem Rahmen mit fein geschnitzter,<br />
durchbrochener Blattdekoration.<br />
Beigegeben eine Expertise von Dr. Klaus Ertz,<br />
27. Februar 2019.<br />
Dass Stalbemt auch als Zeichner und Radierer tätig<br />
war, erklärt die äußerst feine, nahezu minutiös genaue<br />
Wiedergabe der Figuren im vorliegenden Bild. Die<br />
vielfigurige Szenerie aus der Kavaliersperspektive betrachtet.<br />
Die Hauptszene mit den drei Kreuzen im<br />
Zentrum der Darstellung, vom Bildbetrachter in einige<br />
Entfernung gerückt, sodass sich eine Gesamtschau<br />
über die weite Hügelebene, bis hin zu fernen Bergen<br />
und der hier angedeuteten Stadt Jerusalem links oben,<br />
hinter Bäumen ergibt. Die schier unendlich erscheinende<br />
Menschenansammlung umzieht ein in der Mitte<br />
freigehaltenes Feld, darauf das Kreuz Christi sowie<br />
ein Schächerkreuz, extrem hoch gestellt. Das zweite<br />
Schächerkreuz wird soeben mittels einer Leiter hoch<br />
gehievt. Im Gegensatz zur sonst üblichen Darstellungsweise<br />
sind die weiteren Hauptfiguren der Kreuzigung,<br />
die trauernde Maria, Johannes sowie Maria<br />
Magdalena, hier links im Vordergrund, außerhalb der<br />
Menschenmenge dargestellt, daneben herrschaftlich<br />
gekleidete Turbanträger. Rechts unten ist eine gesonderte<br />
Gruppe gezeigt, mit Wiedergabe der Würfelszene<br />
um den Mantel Christi. Das Gemälde betont hochformatig,<br />
oben halbrund geschlossen. (1181821) (5) (11)<br />
Adriaen van Stalbemt,<br />
1580 Antwerp – 1662 ibid.<br />
The painter was accepted into the Guild of Saint Luke<br />
in 1610.<br />
ERECTION OF THE THIEVES CROSS ON CALVARY<br />
Oil on copper.<br />
31.5 x 19.5 cm.<br />
In frame decorated with finely carved open work foliage.<br />
Accompanied by expert’s report by Dr. Klaus Ertz, dated<br />
27 February 2019. The painting is of vertical format and<br />
semi-circular at the top.<br />
€ 20.000 - € 40.000 INFO | BID<br />
Sistrix<br />
tions.com<br />
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57
1036<br />
Jan II Brueghel,<br />
1601 – 1678, zug.<br />
NIEDERLÄNDISCHER POLDERSEE<br />
Öl auf Kupfer, von Holz hinterlegt.<br />
26 x 38,5 cm.<br />
Mit mehreren Segelschiffen nahe des Ufers sowie<br />
einem besetzten Kahn im Vordergrund. Blick von der<br />
Wasserseite her auf das Ufer, das sich am Horizont<br />
entlang zieht, mit Bäumen bewachsen, dazwischen<br />
Kirchtürme und Gebäude. Links hinten Blick auf das<br />
freie Meer in diesigem hellen Grau. (11820213) (11)<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
1037<br />
David d. J. Teniers,<br />
1610 Antwerpen – 1690 Brüssel, zug.<br />
GASTHAUSSZENE MIT BACKGAMMON-SPIELERN<br />
Öl auf Holz.<br />
30 x 38 cm.<br />
Links unten der Schriftzug „D-Teniers-fec“.<br />
INFO | BID<br />
Figuren und Objekte im Detail von guter Malqualität.<br />
Die fünf Männer am Tisch in lebendigen lebensnahen<br />
Positionen Backgammon spielend wiedergegeben.<br />
Rechts hinten, vor einem offenen Kamin, eine Frau mit<br />
Kopftuch, die davorstehenden Kindern eine Schüssel<br />
reicht. (11820210) (11)<br />
tions.com<br />
David Teniers the Younger,<br />
1610 Antwerp – 1690 Brussels, attributed<br />
INN SCENE WITH BACKGAMMON PLAYERS<br />
Oil on panel.<br />
30 x 38 cm.<br />
Inscribed “D-Teniers-fec” lower left.<br />
Figures and objects painted in detail and of good<br />
painting quality.<br />
€ 17.000 - € 19.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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1038<br />
Bologneser Schule des 17. Jahrhunderts<br />
BRUSTBILDNIS EINE EDELMANNES<br />
Öl auf Leinwand.<br />
46 x 39 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Vor dunkelbraunem Hintergrund das Portrait eines<br />
Mannes in wertvoller schwarzer, in der Mitte hochgeknöpfter<br />
Jacke mit großem abstehenden, weißen Kragen.<br />
Er hat kurzgeschnittene hellbraune Haare, einen<br />
Oberlippenbart sowie einen Kinnbart, eine leicht rötliche<br />
Wangenpartie und schaut mit seinen blauen Augen<br />
mit ernster Miene aus dem Bild heraus. Charakteristische<br />
Darstellung, bei der es sich auch um ein Selbstportrait<br />
des Malers handeln könnte. (1181873) (5)<br />
(18)<br />
School of Bologna, 17th century<br />
BUST PORTRAIT OF AN ARISTOCRAT<br />
Oil on canvas.<br />
46 x 39 cm.<br />
Unframed.<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1039<br />
Giovanni Francesco Barbieri,<br />
genannt „Il Guercino“,<br />
1591 Cento – 1666 Bologna, zug.<br />
Von Ludovico Carracci (1555 – 1619) gefördert, wirkte er<br />
nach 1615 in Bologna und ab 1621 für Papst Gregor V in<br />
Rom. Sein Werk zählt nicht weniger als 106 Altarbilder.<br />
DER EVANGELIST MATTHÄUS<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
58 x 70 cm.<br />
In profiliertem Goldrahmen.<br />
Im Werk des Guercino gibt es zahlreiche Evangelisten<br />
Darstellungen, welche Ähnlichkeiten in ihrer Komposition<br />
mit dem hier angebotenen Werk haben. So etwa<br />
der Evangelist Matthäus mit dem Engel in der Kapitolinischen<br />
Pinakothek in Rom. (1181314) (130800)<br />
(13)<br />
€ 12.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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59
1040<br />
Jan Brueghel, d. J. und Werkstatt,<br />
1601 Antwerpen – 1678<br />
DIE VIER ELEMENTE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
Je 60 x 73 cm.<br />
Satz von vier zusammengehörigen Allegoriedarstellungen,<br />
in denen die vier Elemente „Erde“, „Wasser“,<br />
„Feuer“ und „Luft“ thematisiert werden. In der Malerei,<br />
besonders seit der Renaissance, ein beliebter,<br />
nicht zuletzt auch belehrender Themenzyklus, der auf<br />
die Lehren antiker Philosophen wie Thales, Heraklit<br />
oder Empedokles zurückgeht. In der Bildkunst gab dies<br />
eine vorzügliche Möglichkeit, die Fülle der Natur erscheinungen<br />
in fantastischen Bilderfindungen vorzu führen.<br />
In den vier Bildern wird eine harmonische Ein heit<br />
dadurch erreicht, dass gleiche oder ähnliche mythologische<br />
Gestalten in jedem der Bilder gleichmäßig auftauchen,<br />
die einen Blickpunkt bilden. Hier ist es jeweils<br />
die Gestalt einer weiblichen allegorischen Figur, die<br />
mit dem jeweiligen „Element“ in Bezug steht. Durch<br />
das helle Inkarnat heben sie sich von der Umgebung<br />
und den sie umgebenden Figuren ab, jeweils in einem<br />
größeren landschaftlichen Umraum, in dem die Hauptfigur<br />
agiert. (1182108) (11)<br />
€ 120.000 - € 140.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
tions.com<br />
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Für „Wasser“ steht die antike Göttin Thetis, am Ufer<br />
eines Flusses unter Bäumen sitzend, rechts zwei Putten,<br />
mit der Ernte von Meeresfrüchten und dem Sammeln<br />
von Fischen beschäftigt. Als Attribut hält sie<br />
einen Korallenbaum in der erhobenen Hand.<br />
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61
Das Element „Luft“ wird durch die Göttin Urania allegorisiert.<br />
In Wolken schwebend dargestellt, in der erhobenen<br />
Rechten gebündelte Federn, in der Linken<br />
ein Sphärenglobus. In den sonnenaufgehellten Wolken<br />
erscheint das Viergespann des Sonnengottes Apollo.<br />
Der Großteil der Bildfläche erfüllt von fliegenden Vögeln,<br />
am Boden Laufvögel, wie Pfaue, Truthahn, Schwan,<br />
Pelikan etc. Auch die Putten sind hier geflügelt und<br />
schwebend gezeigt.<br />
tions.com<br />
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Schließlich führt die Darstellung des Elementes „Feuer“<br />
in die Schmiede des Hephaistos, mit allen erdenklichen<br />
Metallgegenständen und Waffen, aber auch<br />
Goldschmiedearbeiten auf gestaffeltenTischen, links<br />
im Bild, dahinter das Schmiedefeuer. Rechts im Bild<br />
Ausblick auf einen Vulkan, der dem Gott Hephaistos<br />
den römischen Namen gab, hier am Amboß, neben<br />
ihm die Göttin Venus in Begleitung des Amorknaben.<br />
Die Gemälde fein ausgeführt, detailreich und qualitätvoll.<br />
Von den Darstellungen sind mehrere Ausführungen<br />
von Brueghel und Werkstatt bekannt, jedoch stets mit<br />
etlichen Detailabweichungen.<br />
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63
Im Element „Erde“ dominieren drei Baumgruppen mit<br />
seitlichen Durchblicken in die Ferne. Im Zentrum ist<br />
Po mona, die Göttin der Erd- und Baumfrüchte, in Sitzhaltung<br />
gezeigt, umgeben von früchtetragenden Putten,<br />
einem Faun und einer männlichen Figur mit Ährenbündel.<br />
Am Boden liegen verschiedenste Früchte zwischen<br />
Blumen und Pflanzen zerstreut. Im Hintergrund<br />
wird eine Feldernte dargestellt.<br />
tions.com<br />
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1041<br />
David Teniers d. J.,<br />
1610 Antwerpen – 1690 Brüssel, zug.<br />
WINTERLANDSCHAFT MIT SCHLITTSCHUH-<br />
LÄUFERN BEIM EISVERGNÜGEN<br />
Öl auf Holz.<br />
42 x 71 cm.<br />
Rechts unten unter Lampe erkennbares Monogramm<br />
„D“, darin verkleinert „T“, in Ligatur, sowie die Jahreszahl<br />
„1663“.<br />
Betont querformatige weite Polderlandschaft mit weit<br />
nach links hinten ziehender Eisfläche, gesäumt von<br />
verschneiten Ufern, darauf Häuser mit rauchenden<br />
Kaminen sowie einer Windmühle auf einer Landzunge.<br />
Die Eisfläche und der Vordergrund angefüllt mit<br />
zahlreichen Personen beim Schlittschuhlauf und mit<br />
einem Mann, der sich soeben die Schlittschuhe an<br />
den Schuh bindet. Hoher Himmel mit Winterwolken<br />
im Spätlicht. (1182301) (11)<br />
David Teniers the Younger,<br />
1610 Antwerp – 1690 Brussels, attributed<br />
WINTER LANDSCAPE WITH ICE SKATERS<br />
Oil on panel.<br />
42 x 71 cm.<br />
Monogram “D” with a smaller “T” in ligature on<br />
lower right on the lamp as well as date “1663”.<br />
€ 40.000 - € 50.000 INFO | BID<br />
Sistrix<br />
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65
1042<br />
Adriaen Frans Boudewyns,<br />
um 1644 Brüssel – 1711, zug.<br />
Gemäldepaar<br />
VENUS IN BAUMLANDSCHAFT MIT SPIELENDEN<br />
PUTTEN<br />
sowie<br />
DIE JAGDGÖTTIN DIANA IN WALDLANDSCHAFT<br />
MIT ERLEGTEM WILDBRET<br />
Jeweils Öl auf Eichenholz.<br />
Je 21,5 x 29,5 cm.<br />
Die beiden Gemälde sind als Gegenstücke anzusehen,<br />
wobei die weiblichen Hauptfiguren, jeweils in Akt wiedergegeben,<br />
einmal links und einmal rechts im Bild,<br />
unter hohen Bäumen sitzend positioniert sind. Die<br />
Waldlandschaften bilden jeweils einen Ausblick in<br />
hügelige Ferne und blaues Firmament unter spätnachmittaglich<br />
beleuchteten Wolken. Im Zentrum der<br />
Darstellung jeweils Putten bzw. Amoretten, die im<br />
Venus gemälde einen kleinen Kinderkarren heranziehen,<br />
wobei das geflügelte Amorknäblein trauernd gezeigt<br />
ist. Ein weiterer Putto, auf einem Ziegenbock<br />
reitend. Links am Bildrand, neben dem blauen Tuch der<br />
Venus, zwei weiße turtelnde Tauben. Im Gegenstück<br />
ist Diana unter dem Baum sitzend wiedergegeben,<br />
Bogen und Pfeileköcher an den Baum gehängt, über<br />
die gebauscht abgelegten Kleider ein Jagdhorn. Die<br />
Putten im Bildzentrum beschäftigen sich mit erlegtem<br />
Wild, wie etwa die am Boden liegenden Vögel sowie<br />
ein Feldhase in Händen eines Putto. Links zwei Hunde,<br />
die von einem Amorknaben an der Leine geführt<br />
werden. Was das Venusthema anbelangt, so mag die<br />
Szenerie dahingehend gedeutet werden, dass Gott<br />
Amor hier trauert, von seiner Mission erfolglos zurück<br />
gekehrt, da Gott Bacchus ihm den Erfolg vereitelt hatte.<br />
Auch im Gegenstück mag ein noch nicht näher geklärter<br />
Hintergrund zu deuten sein.<br />
Anmerkung:<br />
Laut altem Aufkleber auf der Rückseite Zuschreibung<br />
an Eglon Hendrick van der Neer (1634-1703).<br />
(11820218) (11)<br />
Adriaen Frans Boudewijns,<br />
ca. 1644 Brussels – 1711, attributed<br />
A pair of paintings<br />
VENUS IN TREESCAPE WITH PLAYING PUTTI<br />
and<br />
THE HUNTING GODDESS DIANA IN FOREST LAND-<br />
SCAPE WITH KILLED GAME<br />
Both oil on oak panel.<br />
21.5 x 29.5 cm each.<br />
Both paintings are created as counterparts.<br />
Notes:<br />
According to an old label on the reverse attribution<br />
to Eglon Hendrik van der Neer (1634 – 1703).<br />
€ 18.000 - € 20.000 INFO | BID<br />
Sistrix<br />
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67
1043<br />
Adam Breen,<br />
um 1590 Amsterdam – 1645 Oslo, zug.<br />
Der Maler wurde 1612 Mitglied der Lukasgilde in Den<br />
Haag, überdies ist von ihm bekannt, dass er weiter in<br />
Amsterdam und in Norwegen gearbeitet hatte.<br />
HÖFISCHE GESELLSCHAFT BEIM EISVERGNÜGEN<br />
Öl auf Holz.<br />
35,5 x 60 cm.<br />
Der Amsterdamer Maler hat sich – von wenigen Ausnahmebildern<br />
abgesehen – fast ausschließlich dem<br />
Thema des Eisvergnügens gewidmet. Auffallend dabei<br />
ist seine äußerst feine und detaillierte Wiedergabe<br />
der Einzelheiten, sowohl was die Kostüme betrifft,<br />
als auch die landschaftlichen Elemente und die Architektur.<br />
So zeigt auch das vorliegende Bild in hoher<br />
Qualität alle Merkmale seines Stils. Der Betrachter<br />
blickt über eine weite vereiste Fläche, im Hintergrund<br />
gesäumt von schneebedeckten Häusern, einem Schlossgebäude<br />
mit Treppengiebel sowie Türmen und rundem<br />
Stadtturm, in diesigem Nebelgrau. Im Vordergrund<br />
hat der Maler ettliche Personen in Gruppen zusammengeführt,<br />
wobei drei dieser Gruppen besonders auffallen:<br />
Eine im unteren Zentrum rechts stehende Sechsergruppe,<br />
höfisch gekleidet im Modestil der Zeit mit<br />
hohen Frisuren bzw. Federschmuck der Hüte. Inte ressan<br />
terweise blickt eine junge Dame im Zentrum der<br />
Gruppe den Bildbetrachter durch eine Maske an. Ebenso<br />
fein gemalt ein Paar, das auf einem an Land gezogenen<br />
Kahn sitzt, sowie ein weiteres Paar auf der<br />
Eisfläche. (1182291) (5) (11)<br />
Adam Breen,<br />
ca. 1590 Amsterdam – 1645 Oslo, attributed<br />
ICE AMUSEMENTS OF A COURT PARTY<br />
Oil on panel.<br />
35.5 x 60 cm.<br />
€ 20.000 - € 30.000 INFO | BID<br />
Sistrix<br />
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1044<br />
Hyacinthe Rigaud, zug.<br />
1659 Perpignard – 1743 Paris,<br />
Französischer Hofmaler Ludwigs XIV.<br />
BILDNIS DER KÖNIGIN VON FRANKREICH,<br />
MARIE-THERESE, GEMAHLIN LUDWIGS XIV<br />
Öl auf Leinwand.<br />
118,5 x 92,5 cm.<br />
Als jüngste Tochter des spanischen Königs Philipp IV<br />
und der Isabella von Frankreich, wurde Marie-Therese<br />
am 10.09.1638 im Escorial als spanische Infantin geboren.<br />
Durch ihre Mutter erbte sie als Marie-Thérèse<br />
d'Autriche zudem den Titel Erzherzogin von Österreich.<br />
Im Kindesalter wurde sie von Velasquez porträtiert. Auf<br />
Betreiben des politisch planenden Kardinals Mazarin<br />
wurde sie 1660, 22-jährig, mit dem nur fünf Tage älteren<br />
Louis XIV de France vermählt und damit Königin<br />
von Frankreich. In dieser Rolle war sie seither Trägerin<br />
des blauen bourbonischen Lilienmantels, mit Hermelin<br />
besetzt, als Symbol der Königswürde. Von ihren sechs<br />
Kindern war ihr erster Sohn der „Grand Dauphin“, Louis<br />
de France. Ihr politischer Einfluss stand im Schatten<br />
der Zuneigung Ludwigs XIV zu dessen Mätressen De<br />
La Valliére und De Montespan. Lediglich von Madame<br />
de Maintenon, ihrer Nachfolgerin nach ihrem Tode<br />
1683, wurde sie gewürdigt, auch hatte sie ihr Gatte<br />
Louis XIV bis zuletzt stets ehrenvoll behandelt. Ihr Enkel,<br />
Philippe d´Anjou bestieg als Philipp V den spanischen<br />
Thron.<br />
Das großformatige Dreiviertelporträt in Lebensgröße<br />
zeigt sie im blauen Lilienmantel mit Hermelinbesatz<br />
nach rechts sitzend, den Arm auf eine vergoldete Konsole<br />
gelegt. Mit der linken Hand greift sie in einige<br />
Mantelfalten. Das Miederkleid in goldfarbenem Brokat,<br />
Ärmel- und Miederbesatz in weißer Spitze. Im mittelbraunen<br />
hochgesteckten Haar ein kronenförmiges Diadem,<br />
gebunden durch ein Seidentuch, das seitlich vom<br />
Haar herabfließt. Der nach links gewandte Kopf lässt<br />
die für sie typischen charakteristischen Gesichtszüge<br />
erkennen, wie etwa der leicht bewegte längere Nasenrücken<br />
oder die leicht vortretende, volle Unterlippe, ein<br />
Merkmal des Habsburgischen Erbes. Der auf den Betrachter<br />
gerichtete Blick ist ebenso hoheitsvoll als auch<br />
mild wiedergegeben, was einerseits ganz dem Lebensschicksal<br />
der Königin entspricht, andererseits die einfühlsame,<br />
psychologisch treffende Auffassung des<br />
Malers beweist.<br />
Die Bedeutung des Gemäldes liegt nicht zuletzt in der<br />
Seltenheit von Porträts der Königin. Ein weiteres Bildnis,<br />
das sie in etwas jüngeren Jahren zeigt, befindet<br />
sich im Musée Carnavalet in Paris (Jean Nocret 1615 –<br />
1672). Was die Autorschaft des Gemäldes betrifft, so<br />
ist von den in Frage kommenden Pariser Hofmalern<br />
vor allem Hyazinth Rigaud zu nennen. Ob es sich hier<br />
um eine Erstfassung oder eine Werkstattwiederholung<br />
handelt, kann aufgrund fehlender Vergleiche nicht eindeutig<br />
beantwortet werden, da eine weitere Version<br />
dieses Gemäldes bislang nicht bekannt geworden ist.<br />
A.R. (11804813) (11)<br />
€ 5.000 - € 6.000 INFO | BID<br />
Sistrix<br />
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1045<br />
Giovanni Battista Moroni,<br />
um 1525 Albino – 1578 Bergamo, zug.<br />
HALBBILDNIS EINES JUNGEN MANNES<br />
IN SCHWARZER KLEIDUNG<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
67 x 53 cm.<br />
Verso auf dem Doublierleinen durch den Restaurator<br />
wiederholte original Aufschrift „AETATIS.SVE.27./<br />
ANNO DE NE 1567“.<br />
Ungerahmt.<br />
Mit schwarzem Barrett, kurzem braunem Bart und<br />
weißer gekräuselter Halskrause. Der Kopf leicht schräg<br />
gestellt, der Blick in sich gekehrt und nachdenklich.<br />
Moronis malerische Auffassungsqualität tritt auch im<br />
vorliegenden Bild vollkommen zu Tage.<br />
Der hauptsächlich durch Portraits bekannt gewordene<br />
Maler war ein Schüler des Alessandro Moretto (1490/<br />
98 – 1554). Allerdings fand er in der Weiterführung der<br />
Portraitmalerei seit Giorgio Barbarelli Giorgione (1476/<br />
77 – 1510), Lorenzo Lotto (1480 – 1556) oder Tiziano<br />
Vecellio (1485/89 – 1576) zu einer neuen Portraitform:<br />
Anstelle des bis dahin überwiegend vorzufindenden<br />
Halbbildnisses zieht Moroni den Dargestellten näher<br />
an die Bildfläche heran, um ihn dem Betrachter näher<br />
zu bringen. Dabei fällt auf, dass Moronis hauptsächliche<br />
Absicht darin bestand, die seelische Stimmung des<br />
Dargestellten, auch den spontanen Moment des Augen<br />
blicks, im Bild zu erfassen. So hat er nahezu alle<br />
portraitierten Personen mit einem nur leicht geneigten<br />
Kopf wiedergegeben, etwas zur Seite gedreht.<br />
Literatur:<br />
Gertrud Lendorff, Giovanni Battista Moroni, der Porträtmaler<br />
von Bergamo, Schweizer Beiträge zur Kunstgeschichte<br />
2, Winterthur 1933.<br />
Alexander Rauch, Die Kunst der italienischen Renaissance,<br />
Köln 1994, dort Artikel: Malerei/Moroni.<br />
(1182125) (5) (11)<br />
Giovanni Battista Moroni,<br />
ca. 1525 Albino – 1578 Bergamo, attributed<br />
HALF-LENGTH PORTRAIT OF A YOUNG MAN<br />
DRESSED IN BLACK<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
67 x 53 cm.<br />
Original inscription “AETATIS.SVE.27./ANNO DE NE<br />
1567” repeated by the restorer on the reverse of<br />
the canvas relining.<br />
Unframed.<br />
Literature:<br />
G. Lendorff, “Giovanni Battista Moroni, der Porträtmaler<br />
von Bergamo”, in: Schweizer Beiträge zur<br />
Kunstgeschichte, no. 2, Winterthur 1933.<br />
A. Rauch, Die Kunst der italienischen Renaissance,<br />
Cologne 1994, herein article: Malerei/Moroni.<br />
€ 25.000 - € 35.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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71
1046<br />
Meister der Bologneser Schule,<br />
frühes 17. Jahrhundert<br />
ERMINIA BEI DEN HIRTEN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
114 x 148 cm.<br />
Das Bildthema geht auf die Erzählung von Torquato<br />
Tassos (1544 – 1595) und seinem literarischen Werk<br />
„La Gerusalemme liberata“ zurück. Die Heldin Ermenia<br />
ist hier im Zentrum wiedergegeben, zwischen einem<br />
Hirtenpaar, links eine Frau mit Kopftuch, rechts ein<br />
bärtiger Mann, der seine Hand auf einen Korb gelegt<br />
hat. Sie überreicht soeben Perlenhalskette und einen<br />
Ohrring, den der Alte prüfend betrachtet. Das Gemälde<br />
ist ganz dem Malstil der Bologneser Schule verpflichtet,<br />
die Hauptfigur stärker als die beiden Assistenzfiguren<br />
beleuchtet, in deutlicher Hell-Dunkel Manier<br />
des Caravaggismus. (1182107)<br />
<strong>Master</strong> of the Bolognese school,<br />
early 17th century<br />
ERMINIA AND THE SHEPHERDS<br />
Oil on canvas.<br />
114 x 148 cm.<br />
This scene is drawn from Jerusalem Delivered, an<br />
epic poem by the Italian Renaissance author Torquato<br />
Tasso (1544 – 1595). It is executed in typical Caravaggisti<br />
chiaroscuro manner of painting.<br />
€ 80.000 - € 120.000 INFO | BID<br />
Sistrix<br />
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1047<br />
Italienischer Maler des 18. Jahrhunderts<br />
HALBPORTRAIT EINER ELEGANTEN DAME<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
80,5 x 64,5 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Die junge Frau in einem türkisfarbenem Kleid mit goldener<br />
Randborte und weißen Ärmeln. Von ihrer rechten<br />
Schulter ausgehend, bis zur linken Hüfte, trägt sie<br />
ein gewickeltes rosafarbenes Stofftuch. Zudem ist sie<br />
von einem gelbfarbenem Scheier umgeben. Des<br />
weiteren hält sie einen zarten durchsichtigen weißen<br />
Schleier in ihrer rechten Hand, der Teile ihres hellen<br />
Dekolletés bedeckt. Sie hat ein feines Gesicht mit<br />
braunen Haaren, in denen ein kleines Blumengebinde<br />
steckt, rötliche Lippen, zartrosa Wangen und mit ihren<br />
leuchtenden glänzenden blauen Augen schaut sie<br />
seitlich aus dem Bild heraus. Sie steht vor einem neutralen<br />
beige-braunen Hintergrund. Bei der Dargestellten<br />
könnte es sich um eine Tänzerin oder Sängerin am<br />
Hofe handeln. (1182122) (5) (18)<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1048<br />
Jacobus Biltius,<br />
1633 Den Haag – 1681 Bergen op Zoom,<br />
Der Maler, der in mehreren Städten abwechselnd<br />
wirkte, teilweise zusammen mit Pieter de Putter (um<br />
1605 – 1659), wurde bekannt durch seine Stillleben,<br />
darunter häufig auch Trompe l’œil-Bilder, wobei den<br />
ersten Rang in seinem Werk die Jagdstillleben einnehmen.<br />
GROSSES JAGDSTILLLEBEN MIT ERLEGTEM<br />
FELDHASEN, REBHÜHNERN, JAGDTASCHE<br />
UND JAGDHORN<br />
100,3 x 84,6 cm.<br />
Links unten signiert.<br />
Die Gegenstände an einer Steinplatte abgelegt, von<br />
links oben beleuchtet, heben sich vom dunklen Hintergrund<br />
ab, in der oberen Bildpartie hinterfangen von<br />
einem grünen Velum. (1181675) (11)<br />
Jacobus Biltius,<br />
1633 The Hague – 1681 Bergen op Zoom<br />
LARGE HUNTING STILL LIFE WITH DEAD BROWN<br />
HARE, PARTRIDGE, GAME BAG AND HUNTING<br />
HORN<br />
100.3 x 84.6 cm.<br />
Signed lower left.<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
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73
1049<br />
Gregorio Preti,<br />
1603 Taverna, Catanzaro – 1672 Rom, zug.<br />
Bruder des Mattia Preti, 1613 – 1699.<br />
JESUS VOR PETRUS, DER DEN FISCH<br />
MIT DEM SILBERSTÜCK HÄLT<br />
Öl auf Leinwand.<br />
97 x 135 cm.<br />
Die Szene illustriert den Text aus dem Evangelium des<br />
Matthäus (17, 24-27), in dem es um die Frage der Tempelsteuer<br />
geht, die Petrus hier einzunehmen hat. Der<br />
Legende nach bat Jesus, Petrus sollte einen Fisch angeln<br />
und würde das Geldstück für die Tempelsteuer<br />
darin finden. Die Szene in betonter caravaggesker<br />
Hell-Dunkelmanier wiedergegeben, die beiden Hauptpersonen<br />
in die linke Bildhälfte gerückt. Rechts ein<br />
jugendlicher Mann mit Turban vor einem offenen Folianten,<br />
offenbar mit Steuerliste, dahinter ein geharnischter<br />
Söldner. Zwei weitere Personen aus dem<br />
Apostelkreis flankieren die Jesusfigur. Das Gemälde<br />
wurde – laut altem Rahmenschild – bereits als ein<br />
Werk des Mattia Preti angesehen, mit dessen Werk<br />
die Malweise tätsächlich große Übereinstimmung<br />
aufweist. (1171369) (5) (11)<br />
Gregorio Preti,<br />
1603 Taverna, Catanzaro – 1672 Rome, attributed<br />
Brother of Mattia Preti, 1613 – 1699.<br />
PETRUS AND JESUS WITH THE<br />
COIN IN THE FISH’S MOUTH<br />
Oil on canvas.<br />
97 x 135 cm.<br />
The subject illustrates a text from the Gospel of<br />
Matthew (17:24-27).<br />
€ 15.000 - € 20.000 INFO | BID<br />
Sistrix<br />
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74 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1050<br />
Marco Benefial,<br />
1684 – 1764, zug.<br />
SUSANNA UND DIE ALTEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
230 x 297 cm.<br />
Unten auf dem Sockel monogrammiert „G.Q.“<br />
In klassizistisch ornamentalisiertem, geschnitztem und<br />
vergoldetem Holzrahmen.<br />
Darstellung des biblischen Themas eingegliedert in<br />
eine Brunnen-Gartenarchitektur, welche durch gestufte<br />
Marmorblöcke und Gartenvasen belebt wird. Rechts<br />
ein rotes Tuch herabgleitend, auf dem vergoldete Silbergegenstände<br />
mit vollplastisch figürlichem Dekor liegen<br />
oder stehen. Mittig die halb entblößte Susanna, die im<br />
Begriff ist, sich ein weißes Tuch über die Schulter zu<br />
ziehen, ihre Brust bereits von diesem Tuch bedeckt, als<br />
Vorwegnahme der verdeckten Blöße. Links von ihr die<br />
beiden Alten, die ihr hinter der Balustrade aufgelauert<br />
haben. Restaurierte Risse innerhalb des Oberkörpers<br />
der Susanna, ansonsten nur wenige für uns erkennbare<br />
Retuschen.<br />
Anmerkung:<br />
Bibelstelle Dan 13,1-64. Laut dem Buch Daniel lebte<br />
ein reicher Mann namens Joachim mit der schönen<br />
und frommen Susanna zusammen. Im selben Haus<br />
lebten jedoch auch zwei Richter, welche sich in Susanna<br />
verliebten und suchten, sie zum Ehebruch zu<br />
zwingen. Als diese jedoch schrie, beschuldigten die<br />
Richter Susanna ihrerseits des Ehebruchs und verurteilten<br />
sie im Zuge ihres Amtes zum Tode. Da die Richter<br />
sich jedoch in Widersprüche verstrickten, kam<br />
Susanna schließlich frei. (1180691) (5) (13)<br />
Marco Benefial, attributed<br />
1684 – 1764<br />
SUSANNA AND THE ELDERS<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
230 x 297 cm.<br />
Monogrammed “G.Q.” at the bottom of the base.<br />
In classic carved and gilt frame with ornamental décor.<br />
€ 50.000 - € 70.000 INFO | BID<br />
Sistrix<br />
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75
1052<br />
Domenico Robusti Tintoretto,<br />
1560 Venedig – 1635 ebenda, zug.<br />
PORTRAIT DES MARCANTONIO BRAGADIN<br />
(1523 – 1571)<br />
Öl auf Leinwand.<br />
112 x 91 cm.<br />
Dreiviertelportrait nach links des venezianischen Offiziers<br />
in prachtvoller Rüstung, in einem Innenraum<br />
stehend. In seiner rechten Hand ein Buch haltend,<br />
das auf einem Holzbrett abgestützt steht, seine Linke<br />
hält einen Marschallstab. Den Kopf mit seinem Vollbart<br />
hat er leicht gewendet und schaut mit seinen<br />
großen dunklen Augen aus dem Bild heraus. Im oberen<br />
rechten Teil des Bildes steht in goldenen Lettern<br />
der Name des Dargestellten und darüber das Familienwappen.<br />
Die obere linke Bildhälfte gibt durch eine<br />
quadratische Öffnung den Blick in die Natur mit bewölktem<br />
Himmel frei, in der eine große Anzahl von<br />
Zelten mit Halbmond, dahinter eine mit Flaggen versehene<br />
Festung, zahlreiche Männer mit weißem Turban<br />
und eine Folterungsszene im Vordergrund zu sehen<br />
sind. Es handelt sich dabei um eine Darstellung<br />
aus dem Leben des Portraitierten: dieser war Generalgouverneur<br />
der von den Osmanen bedrohten Insel<br />
Zypern. Er ließ daher die Festung Famagusta ausbauen,<br />
um sie sicherer zu machen, die jedoch nach langer<br />
Belagerung von den Osmanen eingenommen wurde.<br />
Da Bragadin es ablehnte, zum Islam überzutreten,<br />
ließ man ihn öffentlich bei lebendigem Leib häuten.<br />
Eine Kartusche in der Mitte des unteren goldenen<br />
breiten Rahmens weist erneut auf den Portraitierten<br />
hin und bezeichnet ihn als „Difensore, Eroe di Famagosta“.<br />
Für den bekannten Künstler typische Art der<br />
Portraitdarstellung in zurückhaltener Farbigkeit. Rest.<br />
(1171361) (5) (18)<br />
1051<br />
Francesco del Cairo,<br />
1607 Mailand – 1665<br />
Der Maler ein Schüler des Kreises von Pier Francesco<br />
Morazzone (1571/73-1626), wurde als Mitarbeiter der<br />
Ausgestaltung der Certosa di Pavia bekannt und bereits<br />
1633 Hofmaler in Turin unter Vittorio Amadeo<br />
(1587-1637) von Savoyen. In Rom begegnete er den<br />
Werken von Pietro da Cortona (1596-1669), Guido Reni<br />
(1575-1642) und den Caravaggisten, welche seinen<br />
Malstil wesentlich prägten.<br />
BILDNIS EINES JUNGEN MANNES MIT TURBAN,<br />
GLASSCHALE UND PIPETTE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
58 x 44 cm.<br />
Die Zuweisung des Gemäldes an den Maler Cairo<br />
erfolgt aufgrund einer Expertise von Prof. Giancarlo<br />
Siestieri, Rom vom 14. November 2015.<br />
Der junge Mann im Halbbildnis nach links wiedergegeben,<br />
der Kopf schräg gestellt mit leicht geöffnetem<br />
Mund und fragendem Blick bei betont hochgezogenen<br />
Augenbrauen. Der Turban in rot-weißem Tuch gebunden,<br />
das braune Wams an den Schultern lambrequinartig<br />
geschnitten. In der linken Hand hält er eine<br />
Glasschale, die rechte führt einen pipettenähnlichen<br />
Gegenstand in die Flüssigkeit. Daraus lässt sich möglicherweise<br />
schließen, dass es sich um einen Alchimisten<br />
oder Apotheker handelt, eventuell einen<br />
Quacksalber, der soeben eine Medizin bereitet, wobei<br />
er seinen Patienten fragend anblickt. Die Lichteffekte<br />
im Bild -Beleuchtung von links oben, wobei die<br />
Wange und Nasenspitze beleuchtet werden und die<br />
Augen im Halbschatten liegen- weisen auf den genannten<br />
Einfluss des Caravaggismus hin, der für das<br />
Werk des Malers typisch ist. Der Turban als Motiv<br />
findet sich im Werk des Malers des öfteren, wie<br />
etwa in seinen Gemälden „Judith“ sowie „Sybille“.<br />
(1180889) (11)<br />
€ 7.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Domenico Robusti Tintoretto,<br />
1560 Venice – 1635 ibid., attributed<br />
PORTRAIT OF MARCANTONIO BRAGADIN<br />
(1523 – 1571)<br />
Oil on canvas.<br />
112 x 91 cm.<br />
Three-quarter length portrait to the left of the Venetian<br />
official standing in magnificent armour in an interior. A<br />
cartouche at the lower centre of the wide gilded frame<br />
describes the painted as “Difensore, Eroe di Famagosta”.<br />
The style of the portrait is typical for the artist<br />
and painted in a restrained colour palette. Restored.<br />
€ 15.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
tions.com<br />
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77
1053<br />
Tiberio Tinelli,<br />
1586 – 1636, zug.<br />
Der Maler gehörte der Venezianischen Schule, an wie<br />
etwa der Lehrer Tinellis, Giovanni Contarini (1549 – 1604),<br />
ein Schüler des späten Tiziano Vecellio (1485/ 89 –<br />
1576). Tinelli wirkte überwiegend im Bereich des Portraits,<br />
von denen einige in die Sammlung Ludwig XIII<br />
von Frankreich gelangten, später wirkte er in Florenz.<br />
BILDNIS EINES ADELIGEN HERREN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
117,5 x 93 cm.<br />
Links oben Datierung „1620“ mit Altersangabe des<br />
Dargestellten.<br />
Der im 34. Lebensjahr Portraitierte ist hier im Dreiviertelbildnis<br />
leicht nach rechts gewandt wiedergegeben.<br />
In der linken Hand hält er seine Handschuhe, links im<br />
Bild ein Tisch mit roter Decke, darauf ein Hut der spanischen<br />
Tracht. Habsburgisch-spanisch gekleidet, auch<br />
sein Kostüm mit breitem hellen Kragen. In der rechten<br />
oberen Bildecke sein Wappen in einer Rollwerkrahmung<br />
mit steigendem Greifen.<br />
Provenienz:<br />
Ehemals römische Adelsfamilie.<br />
Christie’s Florenz, 1995, Lot 306.<br />
Aus der Sammlung Donna Marcella Traballesi (Palazzo<br />
della Stufa – Florenz). (1180662) (11)<br />
Tiberio Tinelli,<br />
1586 – 1636, attributed<br />
PORTRAIT OF A YOUNG ARISTOCRAT<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
117.5 x 93 cm.<br />
Dated “1620“ top left with age of the depicted.<br />
Provenance:<br />
Formerly Roman aristocratic family.<br />
Christie’s Florence, 1995, lot 306.<br />
From the Donna Marcella Traballesi collection<br />
(Palazzo della Stufa – Florence).<br />
€ 25.000 - € 35.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1054<br />
Johann Carl Loth,<br />
1632 München – 1698 Venedig, Nachfolge<br />
JUDITH MIT DEM HAUPT DES HOLOFERNES<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
111 x 154 cm.<br />
In aufstuckiertem Holzrahmen, vergoldet.<br />
Rest. Retuschen. Im unteren Drittel eine geglättete<br />
Falte bzw. Naht. (11808540) (13)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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79
1055<br />
Jakob Seisenegger,<br />
1505 – 1567, Umkreis<br />
HALBPORTRAIT KAISER KARL V<br />
Öl auf Holz. Parkettiert.<br />
51,5 x 38 cm.<br />
Der Dargestellte nach links mit Vollbart und feinem<br />
zarten Inkarnat. Seine blauen Augen sind aufmerksam<br />
zur Seite gerichtet. Er trägt ein dunkles, über<br />
dem Brustbereich zugeknöpftes Gewand mit feinem<br />
weißen Spitzenkragen. Sein Gewand wird bedeckt<br />
von einem Pelz, der über seinen Schultern ruht. Auf<br />
dem Haupt trägt er ein dunkles Barrett. In seiner zarten<br />
rechten Hand am unteren Bildrand hält er ein Paar<br />
hellbeige Handschuhe, das er mit seiner linken Hand<br />
berührt. Qualitätvolle feinfühlige Darstellung des Kaisers<br />
vor dunklem Hintergrund. (1180286) (18)<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1056<br />
Italienischer Maler des 17. Jahrhunderts<br />
DARSTELLUNG DES MARTYRIUMS<br />
DES HEILIGEN LAURENTIUS<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
162 x 130 cm.<br />
Der römische Diakon, zur Zeit des Papstes Sixtus II,<br />
wurde vom römischen Kaiser Valerian ausgepeitscht<br />
und aufgefordert, den Kirchenschatz innerhalb von<br />
drei Tagen heraus zu geben. Dieser verteilte den Kirchenschatz<br />
jedoch an die Mitglieder der Gemeinde<br />
und präsentierte dem Kaiser Verkrüppelte, Kranke,<br />
Blinde, Lepröse und Witwen als Schatz der Kirche.<br />
Aufgrund dessen wurde Laurentius auf einem glühenden<br />
Eisenrost hingerichtet, welcher hier in dem<br />
Gemälde rechts unten zu sehen ist. Laurentius, der<br />
durch einen Nimbus bereits als Heiliger ausgewiesen<br />
ist, wird soeben von geharnischten Soldaten auf den<br />
Rost gelegt. (1180582) (130800) (13)<br />
Italian School, 17th century.<br />
THE MARTYRDOM OF SAINT LAWRENCE<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
The Roman deacon during the time of Pope Sixtus II<br />
was whipped by the Roman Emperor Valerian and<br />
ordered to hand over the church treasure within three<br />
days.<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
tions.com<br />
80 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1057<br />
Andries van Eertvelt,<br />
1590 Antwerpen – 1652, zug.<br />
Flämischer Marinemaler, war verehelicht mit Katharina<br />
de Vlieger, einer Verwandten des gleichnamigen<br />
Malers. Van Eertvelt ging nach dem Tod seiner Frau<br />
1627 nach Italien zu Cornelis de Wael (1592 – 1667) in<br />
Genua, der ihm Aufträge verschaffte. Bekannt wurde<br />
er für seine Sturmbilder, die sich heute in verschiedenen<br />
Sammlungen befinden.<br />
GROSSES SEGELSCHIFF IN NATURBUCHT<br />
Öl auf Leinwand.<br />
80 x 125 cm.<br />
In einer von Felsen umgebenen Bucht unter hohem<br />
Himmel das prachtvolle große Schiff in frontaler Sicht,<br />
das am Ufer unterhalb einer Festung angelegt hat.<br />
Auf diesem befinden sich zahlreiche Figuren. Ein kleines<br />
Boot dient dazu, Ware zu entladen und Personen<br />
ans Festland zu bringen. Das Schiff selbst hat die Segel<br />
eingezogen, die Ruder hochgestellt und am prunkvollen<br />
Bug zwei hölzerne Galionsfiguren. Auf dem<br />
linken Ufer liegen zwei weitere Schiffe, von denen eines<br />
mit weißen Leinentüchern abgedeckt ist und von<br />
dem zwei Masten in den Himmel ragen; am anderen<br />
wird gerade der Schiffsrumpf überarbeitet. Im linken<br />
Vordergrund drei Männer im Gespräch, davon zwei<br />
Orientalen mit Turban. Gekonnte Darstellung in reduzierter<br />
Farbigkeit.<br />
Literatur:<br />
Anna Orlando, Pittura fiammingo-genovese. Natura<br />
morte, ritratto e paesaggi del Seicento e primo<br />
Settecento. Ritrovamenti dal Collezione privato.<br />
(1172077) (18)<br />
€ 25.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1058<br />
Ludovico Carracci,<br />
1555 Bologna – 1619<br />
Ludovico war Vetter der beiden Maler Agostino (1557<br />
– 1602) und Annibale Carracci (1560 – 1609), die sämtlich<br />
von Antonio Allegri Correggio (um 1489 – 1534)<br />
beeinflusst waren. Typisch für den Maler ist die kräftige<br />
Farbigkeit und die Wiedergabe eines bewegten<br />
Gefühlsausdrucks.<br />
DER HEILIGE FRANZISKUS UND MARIA MAGDA-<br />
LENA IN LANDSCHAFT<br />
Öl auf Kupfer.<br />
20,2 x 17 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Beigegeben in Kopie eine Expertise von Daniele<br />
Benati vom 12. Januar 1991.<br />
Im Hintergrund eine gebirgige Landschaft mit Architektur-,<br />
Figuren- und Baumstaffage in Lichtperspektive<br />
nach hinten führend. Den Vordergrund die Figuren des<br />
Heiligen Franziskus mit Stigmata und Kreuz und der<br />
Maria Magdalena einnehmend. Franziskus durch einen<br />
Eremiten (vielleicht Darstellung des Stifters) gehalten.<br />
Daniele Brenati datiert die kleine Kupfertafel auf die<br />
Jahre 1600 – 1602 vor Carraccis Romreise. Bezüglich der<br />
Typologie des Heiligen Franziskus verweist er auf das<br />
„Martirio di Sant’ Angelo“ in der Pinacoteca di Bologna.<br />
(11802921) (13)<br />
Ludovico Carracci,<br />
1555 Bologna – 1619<br />
LANDSCAPE WITH SAINT FRANCIS AND<br />
SAINT MARY MAGDALENE<br />
Oil on copper.<br />
20.2 x 17 cm.<br />
Unframed.<br />
Expert’s report by Daniele Benati dated 12 January<br />
1991 enclosed as copy.<br />
Brenati dates the little copper painting around 1600 –<br />
1602 before Caracci’s journey to Rome. With regards<br />
to the typology of the Saint Francis depiction, he refers<br />
to the Martyrdom of Saint Angelus held at the<br />
Pinacoteca Nazionale di Bologna.<br />
€ 35.000 - € 40.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
tions.com<br />
82 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
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83
1059<br />
Hermann tom Ring,<br />
1521 Münster – 1596<br />
MARIA MIT DEM KIND UND IHREN ELTERN<br />
ANNA UND JOACHIM<br />
Öl auf Eichenholz. Parkettiert.<br />
86 x 127 cm.<br />
Mit Ring auf dem Tisch signiert.<br />
Das religiöse Bildthema ist in einem zeitgenössischen<br />
Innenraum vorgestellt, was dem Gemälde nahezu den<br />
Charakter eines Genrebildes verleiht. Die Heiligkeit der<br />
Personen durch keinerlei Attribute wie etwa Nimben gekennzeichnet,<br />
einzig die traditionelle Körperhaltung<br />
von Maria mit dem Kind verrät augenblicklich das religiöse<br />
Thema, nicht zuletzt zusammen mit der Darstellung<br />
einer von rechts hereinschwebenden Engelsgestalt<br />
mit dunklen Flügeln. Die Hauptfigur, Maria mit<br />
dem Kind, im Darstellungszentrum. Ihre beigesellten<br />
Eltern, Anna links und Joachim am Haupt eines Tisches,<br />
der mit Brot, Weinkanne, Früchten und Käse<br />
gedeckt ist, wie zur Bewirtung. Maria ist sitzend gezeigt,<br />
einzig sie ist dem Betrachter zugewandt, mit<br />
leicht nachdenklich geneigtem Haupt, während sie<br />
das nackte Kind mit ihrer rechten Hand stützt, das einen<br />
Löffelstiel zum Mund führt, in ihren Fingern das<br />
links hochgezogene weiße Laken. Mit der rechten<br />
Hand hält sie einen korallenfarbenen Rosenkranz,<br />
ähnlich der Halskette des Kindes. Mutter Anna, in rotem<br />
Gewand mit weißem Haubentuch, streckt beide<br />
Hände in nahezu segnender Geste dem Kind entgegen,<br />
mit der linken die Schulter berührend, was die<br />
Heiligkeit des Kindes betont. Dagegen ist Joachim<br />
mit Lesebrille gezeigt, in einem Buch, d. h. dem Alten<br />
Testament, zu lesen, eine Bildmetapher, die ausdrücken<br />
soll, dass er die auf den Messias zu deutenden<br />
Stellen der Propheten liest, in Bezug auf das Jesuskind.<br />
Die große dunkle Traube in der Hand des in den<br />
Raum hereinschwebenden Engels sind als Verweis<br />
auf den Wein des Abendmals und damit den künftigen<br />
Opfertod Christi zu verstehen, wohingegen sich unter<br />
den im Korb rechts, sowie auf dem Tisch, noch keine<br />
Trauben finden. Auch diese dort gezeigten Früchte<br />
wären der nachmittelalterlichen Bildikonographie gemäß<br />
zu deuten, ebenso die weißen Rosen in der Vase<br />
in der rechten unteren Ecke. Im Grunde ist die Gesamtdarstellung<br />
ikonographisch auch als „Anna Selbdritt“<br />
-Thema zu sehen, mit Zufügung von Joachim und dem<br />
Engel, dessen Dunkelfärbung der Flügel – im Gegensatz<br />
zum Verkündigungsthema – wohl als Vorbedeutung<br />
des Todes Jesu zu verstehen ist.<br />
Von zusätzlichem Interesse und besonderem Reiz<br />
sind die feinmalerisch dargestellten Gegenstände der<br />
Raumausstattung: ein Hohlspiegel links oben, wie wir<br />
in etwa in Van Eycks Bildern finden, Pilgerflasche, Kerzenleuchter,<br />
ein Kleinkind-Flaschenbeutel an der Wand,<br />
sowie ein Vogelkäfig. Dies alles vermittelt den authentischen<br />
Eindruck einer Stube des 16. Jahrhunderts. Die<br />
Wandaufschrift über dem Käfig „ECCE VIRGO OCCI<br />
PIET ET PARIET FILIUM“ („Sehet, die Jungfrau wird<br />
wird empfangen und einen Sohn gebären“) entstammt<br />
der Prophetie Jesaias (Kap. 7) und bezieht sich auf die<br />
Lektüre des Joachim, wie natürlich auch auf den Bildinhalt<br />
selbst. Auffallend ist der auf der Tischplatte liegende<br />
goldene Ring als Signatur des Malers ‘Ring!<br />
Trifft die o. g. Zuschreibung zu, so handelt es sich um<br />
den Maler der münsterländischen Künstlerfamile tom<br />
Ring, Sohn des Ludger tom Ring und Bruder des Ludger<br />
II. Herrmann war Geselle in den Niederlanden,<br />
kehrte spätestens 1544 nach Münster zurück; nach<br />
seinem Erstlingswerk, einem Selbstbildnis (um 1544)<br />
schuf er ausnahmslos für katholische Kirchen seiner<br />
Heimatstadt, in der er ab 1569 die Leitung der Malervereinigung<br />
übertragen bekam. In jedem Falle jedoch<br />
handelt es sich hier um ein hochrangiges, museales<br />
Werk des 16. Jahrhunderts.<br />
Technische Untersuchung:<br />
Univ. Hamburg, Fakultät f. Mathematik, Informatik<br />
und Naturwissenschaften, Zentrum Holzwirtschaft,<br />
Prof. Dr. Peter Klein (7.8.2018): Technischer Bericht<br />
der dendrochronologischen Analyse für die Holztafel <br />
partien des Bildes mit dem Ergebnis des Holzwachstums<br />
der Zeit: spätestens 1549, daher der Bemalung<br />
(nach Trocknung) ab ca. 1565.<br />
Literatur:<br />
Theodor Riewerts und Paul Pieper, Die Maler tom Ring,<br />
Ludger der Ältere – Hermann – Ludger der Jüngere.<br />
Deutscher Buchverlag 1960. (1161451) (2) (11)<br />
Hermann tom Ring,<br />
1521 Münster – 1596<br />
MARY WITH THE CHILD AND HER PARENTS<br />
ANNA AND JOACHIM<br />
Oil on oak panel. Parquetted.<br />
86 x 127 cm.<br />
The religious subject is shown in a contemporary<br />
interior giving the painting almost the character of a<br />
genre painting. The saints are not characterized by any<br />
attributes such as halos, just the traditional postures<br />
by Mary with the Child immediately reveal the religious<br />
topic, not least in conjunction with a depiction<br />
of an angel with dark wings floating in from the right.<br />
The large dark grape in the hand is a reference to the<br />
Last Supper and therefore Christ's future martyrdom.<br />
Essentially the whole depiction's iconography can<br />
also be seen as an Anna Selbdritt subject, with the<br />
addition of Joachim and the angel whose dark wings<br />
- in contrast to the annunciation subject - is probably<br />
to be understood as an omen to the death of Jesus.<br />
The objects of the interior furnishings are executed in<br />
fine painting and are therefore of additional interest<br />
and especially charming, for example a concave mirror<br />
in the top left, as can also be found in paintings by<br />
van Eyck. The wall inscription above the cage “ECCE<br />
VIRGO OCCIPIET ET PARIET FILIUM“ (Behold, the<br />
virgin will be with child and will give birth to a son)<br />
originates from the prophecy of Isaiah (chapter 7) and<br />
refers to the readings of Saint Joachim, as of course<br />
the subject of the painting itself. If the above mentioned<br />
attribution is correct, the painting was created<br />
by the painter Hermann tom Ring, member of the famous<br />
Münster artist family, son of Ludger tom Ring<br />
and brother of Ludger II. Hermann was a journeyman<br />
in the Netherlands and returned to Münster in 1544 at<br />
the latest. After his first work, a self-portrait (ca. 1544)<br />
he only painted for the catholic churches in his hometown,<br />
where he was voted head of the painter's association<br />
from 1569 onwards. In any case this is a<br />
high-ranking 16th century painting of museum quality.<br />
Technical testing:<br />
Univ. Hamburg, Faculty for Mathematics, computer<br />
and natural sciences, centre for wood science, professor<br />
Dr Peter Klein (7 August 2018): Technical report<br />
of the dendrochronological analysis of the wood panel<br />
parts of the painting with the result of the wood<br />
growth of the time: not later than 1549, therefore<br />
painted (after drying) from ca. 1565.<br />
Literature:<br />
T. Riewerts/ P. Pieper, Die Maler tom Ring, Ludger<br />
der Ältere - Hermann - Ludger der Jüngere,<br />
Deutscher Buchverlag 1960.<br />
€ 70.000 - € 90.000<br />
Sistrix<br />
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84 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
Der Ring als Signatur des Malers.<br />
The ring as the signature of the painter.<br />
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85
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1060<br />
Salomon van Ruysdael,<br />
um 1602 Naarden – 1670 Haarlem, zug.<br />
LANDSCHAFT MIT HOHER BAUMGRUPPE<br />
ZWISCHEN FLUSSLAUF, KÜHEN UND ZIEGEN<br />
Öl auf Holz. Parkettiert.<br />
81,5 x 114,5 cm.<br />
Verso auf der Eichentafel ältere,<br />
wohl Inventar nummer „No 29“.<br />
Die Landschaft mit hohem Himmel im Spätlicht wiedergegeben,<br />
das die zentrale Baumgruppe von rechts<br />
beleuchtet und partiell leicht bräunlich färbt. Vor den<br />
verschatteten Hügeln rechts, auf heller erleuchteter<br />
Sandfläche, eine Gruppe von Rindern und Ziegen, wobei<br />
eine weiße stehende Kuh heller heraus leuchtet.<br />
Links zieht ein ruhiger Flusslauf kurvig nach hinten, in<br />
dem sich das Firmament teilweise spiegelt. Darüber<br />
ein, vor dem Horizont auffliegender Vogel. Das Gemälde<br />
weist alle Stilmerkmale des Künstlers auf, die<br />
abendliche Ruhe ausbreiten. Die kaum bewegte Tiergruppe<br />
belebt die stimmungsvolle Landschaft. Im Vergleich<br />
mit weiteren Werken sowie einem ähnlichen,<br />
mit Tieren besetzten Landschaftsbild, dürfte das Gemälde<br />
in die frühen 1660er-Jahre zu datieren sein.<br />
Kurzer Haarriss in der Platte rechts oben und mittig.<br />
(11802916) (11)<br />
Salomon van Ruysdael,<br />
ca. 1602 Naarden – 1670 Haarlem, attributed<br />
LANDSCAPE WITH RIVER, TALL GROVE OF TREES,<br />
COWS AND GOATS<br />
Oil on panel. Parquetted.<br />
81.5 x 114.5 cm.<br />
<strong>Old</strong> number “No 29“, probably an inventory<br />
number on the back of the oak panel.<br />
In comparison with other works by the artist such as<br />
a similar landscape painting with animals, the painting<br />
on offer for sale in this lot was probably created in the<br />
early 1660s. Panel with short hairline crack on top right<br />
and at centre.<br />
€ 45.000 - € 50.000<br />
1061<br />
Taddeo Baldini,<br />
1623 – 1694<br />
DIE SICH IN TITHONOS VERLIEBENDE EOS<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
256 x 205 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Im Mittelpunkt des Gemäldes die in strahlendem<br />
Licht erscheinende Eos, die in der griechischen Mythologie<br />
die Göttin der Morgenröte ist. Sie verliebte<br />
sich unsterblich in Tithonos, einen Prinzen, der hier als<br />
schlafender Jäger mit Hunden dargestellt wird, in rotem<br />
Gewand mit Rüstung. Auf der linken Seite ein<br />
weißer Schimmel, der ihn begleitete. Seinen Hut mit<br />
weißer Feder hat er am rechten unteren Bildrand abgelegt.<br />
Im unteren Hintergrund eine Landschaft mit<br />
Gebäuden. Der obere Teil des Gemäldes zeigt den<br />
blauen Himmel mit tiefen dicken Wolken. Die Göttin<br />
war schließlich so sehr in den jungen Mann verliebt,<br />
dass sie ihn entführte und heiratete und von Zeus für<br />
diesen Unsterblichkeit erbat. Gekonnte Umsetzung<br />
dieses malerischen Motivs aus der griechischen Mythologie.<br />
Literatur:<br />
Francesca Baldassari, Alan Agresti, Studi di storia<br />
dell'arte in onore di Fabrizio Lemme, Rom 2017, Abbildung<br />
Nr. 5, S. 183. (1180591) (18)<br />
Taddeo Baldini,<br />
1623 – 1694<br />
TITHONUS FALLING IN LOVE WITH EOS<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
256 x 205 cm.<br />
Unframed.<br />
Literature:<br />
F. Baldassari, A. Agresti, Studi di storia dell’arte in<br />
onore di Fabrizio Lemme, Rome 2017, ill. no. 5, p.<br />
183.<br />
€ 20.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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1063<br />
Sebastiano Ricci,<br />
1659 – 1734, zug.<br />
DIE STEINIGUNG DES HEILIGEN STEPHANUS<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
99 x 70,5 cm.<br />
Beigegeben Expertise Prof. Dr. Eduard A. Safarik,<br />
Rom, vom 20. August 2004.<br />
Die Szene des Martyriums des Heiligen in bewegter<br />
Auffassung der Rokokomalerei. Dabei ist nicht auszuschließen,<br />
dass es sich hier um einen Vorentwurf für<br />
ein großformatiges Altarblatt handelt. Ganz in der Art<br />
der venezianischen Malerei des 18. Jahrhunderts. ist<br />
die Szene dynamisch aufgebaut, wobei die Hauptfigur<br />
im unteren Bildteil dominiert, während sich ein weiterer<br />
figuraler Aufbau nach oben weiterentwickelt, mit einem<br />
geharnischten Reiter in Nähe eines Pfeilers, mit noch<br />
weiter hochgestellter Steinfigur. Die Folterknechte in<br />
bewegten Haltungen, mit hochgenommenen Armen.<br />
Auch die Gruppe der Engel in der oberen rechten Bildecke<br />
weist auf die Bildidee eines Altargemäldes.<br />
Der ehemalige Eigentümer des Bildes, Prinz Joseph<br />
Clemens von Bayern, Sammler und Kunsthistoriker,<br />
hat bereits die Zuweisung an die S. Ricci – Nachfolge<br />
angenommen, während die beiliegende Expertise<br />
von Prof. Eduard A. Safarik den Namen Filippo Lauri<br />
(1623 Rom – 1694) nennt, was schwer nachzuvollziehen<br />
ist. Dagegen überzeugt ein Vergleich des Bildes mit<br />
Riccis Werken, u. a. „Befreiung des Heiligen Petrus“ von<br />
1710 oder dem Altarbild in Santa Giustina in Padua.<br />
A.R.<br />
Provenienz:<br />
Import aus England von der ehemaligen Galerie<br />
Einstein, München<br />
Aus dem Besitz SKH Prinz Joseph Clemens<br />
von Bayern (1862-1990) Sohn von Prinz Alphons<br />
v. Bayern und Louise Prinzessin v. Orleans.<br />
Ausgestellungen:<br />
Wiesbaden, Kat.: H. Voss, Italienische Malerei des<br />
17. / 18. Jhdts., Mai-Juni 935, Nachtrag 198a (dort<br />
als „Anonymer Maler des 18. Jahrhunderts.“).<br />
(1180531) (11)<br />
1062<br />
Andrea Sacchi,<br />
1599 – 1661, zug.<br />
PORTRAIT EINES EDELMANNES<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
100 x 84 cm.<br />
In profiliertem geschnitzten, vegetabil ornamentalisiertem<br />
Rahmen.<br />
Portrait eines sitzenden Mannes, welcher sich vor der<br />
Wand eines Innenraumes abzeichnet und in einem mit<br />
rotem Samt dekorierten Stuhl sitzt. In seiner rechten<br />
Hand ein kleines Buch. Wenige für uns erkennbare Retuschen.<br />
(1181131) (13)<br />
Andrea Sacchi,<br />
1599 - 1661, attributed<br />
PORTRAIT OF A NOBLEMAN<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
100 x 84 cm.<br />
In profiled, carved frame decorated with vegetal<br />
ornaments.<br />
Portrait of a gentleman sitting on chair lined with red<br />
velvet against a wall in an interior and holding a small<br />
book in his right hand. With few visible retouches.<br />
€ 12.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Sebastiano Ricci,<br />
1659 – 1734, attributed<br />
THE STONING OF SAINT STEPHAN<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
99 x 70.5 cm.<br />
Accompanied by an expert’s report by Professor Dr.<br />
Ed. A. Safarik, Rome, dated 20 August 2004. The previous<br />
owner of the painting, Prince Joseph Clemens<br />
of Bavaria, collector and art historian, already presumed<br />
that the painting was created by followers of S. Ricci,<br />
while the enclosed expert's report by Professor Ed. A.<br />
Safarik mentions the artist Filippo Lauri (1623 Rome –<br />
1694) which is difficult to understand. By contrast, a<br />
comparison of the painting with works by Ricci, among<br />
others The Deliverance of Saint Peter dated 1710 or<br />
the altar painting in The Abbey of Santa Giustina in<br />
Padua are convincing. A.R.<br />
Provenance:<br />
Imported from Britain by the former Galerie Einstein,<br />
Munich.<br />
From the estate of HRH Prince Joseph Clemens of<br />
Bavaria (1862-1990, son of Prince Alfons of Bavaria<br />
and Princess Louise of Orléans.<br />
Exhibitions:<br />
H. Voss, Italienische Malerei des 17. / 18. Jahrhunderts,<br />
exhibition catalogue, Wiesbaden, May – June 1935,<br />
addendum 198a (here described as “Anonymous<br />
18th century painter”).<br />
€ 30.000 - € 50.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
tions.com<br />
90 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1064<br />
Hendrick van Balen II,<br />
1623 – 1661, zug.<br />
Der Maler ist 1587 als in Rom tätig nachweisbar, was<br />
auch den italienischen Einfluss auf seine Malerei erklärt.<br />
GASTMAHL DES MEERESGOTTES NEPTUN<br />
Öl auf Holz.<br />
88 x 114 cm.<br />
Gemälde dieser und ähnlicher Thematik sind in der Regel<br />
für höfische Auftraggeber entstanden zur Ausstattung<br />
von Schlössern mit antik-mythologischen, aber<br />
auch allegorischen Bildinhalten, sie sollten nicht zuletzt<br />
die Gelehrtheit und Belesenheit der Auftraggeber<br />
dokumentieren. Oft in einer Bilderfolge entstanden,<br />
sind Darstellungen wie diese, die Gaben des Meeres<br />
allegorisierend, in Zusammenhang mit den weiteren<br />
Allegorien der Elemente zu verstehen. Dennoch ist<br />
das hier vorliegende „Gastmahl des Neptun“ im Vergleich<br />
zu Bacchanal-Gastmählern relativ selten. So<br />
kennen wir von Willem van Herp (1614 – 1677) oder<br />
Rottenhammer Gemälde dieses Themas. Hier im Bild<br />
ist der Meeresgott Neptun mit entkleidetem Oberkörper<br />
und rotem Hüfttuch im Zentrum der Darstellung<br />
an einem Tisch gezeigt, während er den Dreizack als<br />
Attribut in der linken Hand hält. In einer Grotte nahe<br />
des Meeres hat er die Götter des Olymp geladen.<br />
So sehen wir ihm gegenüber Mars am Tisch sitzend,<br />
in Begleitung weiterer gerüsteter Männer, was als<br />
Anspielung auch auf die aktive Seite des Gottes, wie<br />
etwa bei Seeschlachten, hinweisen soll. Putten und<br />
Amoretten tragen die Früchte des Meeres heran. Austern<br />
in Schalen, etwa von einem Putto unten mittig,<br />
aber auch Muscheln sowie am Boden liegende Fische<br />
und Meerestiere sind zu sehen. Die Göttin Pomona, in<br />
Begleitung weiterer weiblicher Gestalten, nähert sich<br />
dem Fest mit einem Fruchtfüllhorn. An einer Felsenrückwand<br />
hat der Maler im Sinne eines Prunkaufbaus<br />
unterschiedliche Muscheln und Schnecken ins Bild<br />
gebracht. Das Fest wird begleitet durch einen Reigen<br />
schwebender geflügelter Putten in der oberen Mitte<br />
sowie einen Tanzreigen von Tritonen und Nereiden,<br />
rechts in den Fluten des Meeres. Der bärtige Alte im<br />
Bildzentrum am Tisch dürfte als Saturn (Gott der Zeit)<br />
zu sehen sein, was dem Bild den zusätzlichen Aspekt<br />
der Vergänglichkeit verleiht. (1181531) (11)<br />
Hendrick van Balen II,<br />
1623 – 1661,attributed<br />
BANQUET OF THE SEA GOD NEPTUNE<br />
Oil on panel.<br />
88 x 114 cm.<br />
Sistrix<br />
€ 40.000 - € 50.000 INFO | BID<br />
tions.com<br />
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1065<br />
Antonio d.J. Gianlisi,<br />
1677 Rizzolo – 1727 Cremona<br />
Gemäldepaar<br />
PRUNKSTILLLEBEN IN HÖFISCHEM INNENRAUM<br />
Jeweils Öl auf Leinwand.<br />
Je 58 x 73 cm.<br />
Eines der Bilder verso vierzeilig signiert und datiert<br />
„Antonius/Gianlisi/Pinxit/1705“.<br />
Beide Bilder zeigen in ähnlicher Weise einen höfischen<br />
Innenraum, jeweils mit dekorierter Rückwand und je<br />
einem rundbogigen Türausblick in freie Landschaft mit<br />
hohem Wolkenhimmel. Nach rechts, bzw. nach links<br />
davon, jeweils ein von schwerer gestickter Decke verhüllter<br />
Tisch unter hängendem Velum. Auf dem Tisch<br />
kostbare Prunkgegenstände wie Kabinettkästchen mit<br />
aufgesetzten Figürchen und einem Obelisken, goldene<br />
Prunkbecher oder eine Tischuhr. Im Gegenstück<br />
neben Silberkanne muschelförmiger Schale sowie<br />
Henkelkanne. Jeweils zwischen den Prunkgefäßen<br />
Vasen mit hohem Blumengesteck. In den kunsthandwerklichen<br />
Kostbarkeiten eine Schale mit Früchten<br />
bzw. auf dem Tischtuch liegende Baumfrüchte wie<br />
Pfirsich und Zitrone. Auf dem Fußboden jeweils eine<br />
Schatulle mit Tragehenkel und gewölbtem Deckel<br />
bzw. ein Tabouret oder, wie im Gegenstück, eine flache<br />
Schale vor einem Bischofsstab. Die am Boden<br />
eingefügten Tiere – ein nach links blickender, stehender<br />
Hund sowie eine am Boden sitzende Katze – geben<br />
Aufschluss über die gedachte Positionierung der<br />
beiden Gegenstücke, wobei sich ergibt, dass das Gemälde<br />
mit Katze links, das mit dem Hund rechts zu<br />
hängen sei. Die Gemälde in äußerst feinpinseliger<br />
akribischer Manier gearbeitet, ganz in der für den Maler<br />
bekannten Technik. Eine ähnliche Raumaufteilung, mit<br />
jeweils seitlich gestelltem Tisch vor einer Rückwand mit<br />
Türrahmenausblick ins Freie, findet sich auch in anderen<br />
Gemälden des Meisters. (1180471) (11)<br />
Antonio Gianlisi the Younger,<br />
1677 Rizzolo – 1727 Cremona<br />
MAGNIFICENT STILL LIFE IN COURT INTERIOR A<br />
PAIR OF PAINTINGS BOTH OIL ON CANVAS.<br />
58 x 73 cm each.<br />
One of the paintings with four line signature and date<br />
on the reverse: “Antonius/Gianlisi/Pinxit/1705“.<br />
€ 25.000 - € 30.000 INFO | BID<br />
Sistrix<br />
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95
1066<br />
Giovanni Paolo Pannini,<br />
1691 Piacenza – 1765 Rom, zug.<br />
ANTIKE RUINEN MIT BESUCHERN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
73 x 99 cm.<br />
Ansicht einer ruinösen Tempel- und Palastanlage mit<br />
Säulen und Rundbögen, daneben umherliegende Trümmer.<br />
Zu diesen Stücken gehören am linken Bild rand,<br />
vor zwei mächtigen Säulen, ein Kapitell, der Dreiviertel-Torso<br />
einer nackten Frau und das steinerne Standbild<br />
eines Mannes am Ufer eines kleinen Flusses.<br />
Dieser fließt durch die Ruinen in der Bildmitte und<br />
wird auch zum Baden genutzt, wie ein nackter Mann<br />
beweist, der sich gerade abtrocknet. Zu den Trümmern<br />
gehört auch eine Vase mit umlaufenden Blattdekor<br />
sowie ein Relief mit zwei Masken, das auf einem hohen<br />
Sockel steht. Im Hintergrund die bergige Landschaft<br />
unter hohem wolkigem Himmel. Auf der rechten Randseite<br />
ragen zwei große Bäume in den wolkenreichen<br />
Himmel. Das Gemälde ist bevölkert von zahlreichen<br />
Figuren, darunter sind links hinter einer balkonartigen<br />
Brüstung drei junge Männer mit zwei Frauen im Gespräch,<br />
unterhalb dieser Gruppe zwei an den Ruinen<br />
sehr interessierte Männer, von denen einer auf die<br />
Standskulptur mit seiner linken Hand deutet. Der Betrachter<br />
wird in die Antike geführt, bei der einzelne<br />
Elemente kunstvoll arrangiert dargestellt werden.<br />
(11804811) (18)<br />
Giovanni Paolo Pannini,<br />
1691 Piacenza – 1765 Rome, attributed<br />
ANTIQUE RUINS WITH VISITORS<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
73 x 99 cm.<br />
View of temple and palace ruins with pillars and round<br />
arches surrounded by scattered ruins.<br />
€ 10.000 - € 12.000 INFO | BID<br />
Sistrix<br />
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1067<br />
Andrea Locatelli,<br />
1695 Rom – 1741, zug.<br />
Gemäldepaar<br />
RÖMISCHE RUINENCAPRICCI MIT<br />
FIGURENSTAFFAGE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
74 x 49 cm.<br />
Die beiden Gemälde, betont hochformatig, zeigen jeweils<br />
vom linken bzw. vom rechten Bildrand hereinziehende,<br />
hochragende Säulenarchitektur mit kannelierten<br />
bzw. glatten Säulen eines römischen Tempels.<br />
Dahinter in einem Bild ein Monopteros mit dorischen<br />
Säulen und Kuppelverdachung bzw. im Gegenstück<br />
eine Pyramide, vergleichbar der Cestius-Pyramide in<br />
Rom. Zypressen, Verwitterungsbewuchs im Gemäuer<br />
sowie ein Ausblick auf einen Meereshorizont, vermitteln<br />
die südländische Stimmung. Die Figurenstaffage<br />
gezielt eingesetzt, mit an Steinblöcken lagernden Personen<br />
bzw. Badende an einem Gewässer. Die Stilistik<br />
ist ganz den Werken des genannten Locatelli zuzuordnen,<br />
wobei auch hier der Einfluss von Claude le Lorrain<br />
(1600-1682) erkennbar ist. (1181233) (5) (11)<br />
Andrea Locatelli,<br />
1695 Rome – 1741, attributed<br />
A pair of paintings<br />
ROMAN RUIN CAPRICCIO WITH<br />
STAFFAGE FIGURES<br />
Oil on canvas.<br />
74 x 49 cm.<br />
€ 30.000 - € 50.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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98 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
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99
1068<br />
Viviano Codazzi,<br />
1604 – 1670,<br />
in Zusammenarbeit mit Filippo Lauri,<br />
1623 – 1694<br />
PALASTARCHITEKTUR MIT ANSCHLIESSENDEM<br />
GARTEN, SPRINGBRUNNEN UND<br />
BIBLISCHER SZENERIE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
74 x 100 cm.<br />
Dem Gemälde ist eine ausführliche Dokumentation<br />
beigegeben, die die Feststellung beinhaltet, dass das<br />
Gemälde bereits 1955 erstmals durch Giuliano Briganti<br />
als ein Werk des Codazzi anerkannt und 1983 veröffentlicht<br />
wurde. In der Dokumentation werden Vergleichsbeispiele<br />
genannt, sowohl aus dem Werk des<br />
Codazzi als auch des Lauri, wie etwa das Gemälde<br />
„Opfer von Kain und Abel“.<br />
Wie häufig in der Malerei der Zeit und in den entsprechenden<br />
Themen, handelt es sich auch hier um eine<br />
Zusammenarbeit zweier Maler, wobei Codazzi hier<br />
Architektur und Hintergrund und Lauri die Figurenstaffage<br />
geschaffen hat. Gezeigt ist ein im Spätlicht von<br />
links beleuchteter Palast mit zwei Loggia-Risaliten,<br />
durch deren Bögen die Fensterfassade zu sehen ist.<br />
Die Loggien getragen von mächtigen Rundsäulen mit<br />
ionischen Kapitellen über einer Treppenanlage. Im<br />
oberen Geschoss ein geöffnetes Fenster mit zwei Personen.<br />
An der langen mittleren Zugangstreppe mehrfigurige<br />
Szenerie: Jesus vor den Aposteln, von denen<br />
einige einen Bottich heran getragen haben. Dabei dürfte<br />
es sich um die Szene der bevorstehenden Hochzeit<br />
zu Kana handeln. Rechts im Bild einige weitere, auf den<br />
Stufen sitzende Gestalten sowie zwei Männer im Gespräch.<br />
Links der verschattet stehende Springbrunnen<br />
mit hoher Brunnenschale, davor zwei Esel neben abgestelltem<br />
Gepäck und Gefäßen. Das Gemälde insgesamt<br />
in hervorragender, den beiden genannten Künstlern<br />
entsprechenden, Malqualität. Bei genauerer<br />
Sichtung des Gemäldes wird deutlich, dass die Figuren<br />
nach Fertigstellung der architektonischen Elemente eingefügt<br />
wurden, da die vorbereitenden Untermalungen<br />
zum Teil noch erkennbar sind.<br />
Das Gemälde in der Literatur mehrfach genannt und<br />
abgebildet:<br />
Giuliano Briganti, Ludovica Trezzani, Laura Laureati,<br />
Viviano Codazzi, in: I Pittori Bergamaschi dal XIII al<br />
XIX secolo, Il Seicento, I, Bergamo 1983, S. 704, Nr.<br />
128; S. 736, Abbildung 2.<br />
David Ryley Marshall, Viviano and Niccolò Codazzi<br />
and the Baroque architectural fantasy, Mailand-Rom<br />
1993, S. 324, VC 191.<br />
Giancarlo Sestieri, Il Capriccio architettonico in Italia<br />
nel XVII e XVIII secolo, Rom 2015, I, S. 363, Abbildung<br />
117. (1181235) (5) (11)<br />
Viviano Codazzi,<br />
1604 – 1670,<br />
in collaboration with Filippo Lauri,<br />
1623 – 1694<br />
PALACE ARCHITECTURE WITH ADJOINING<br />
GARDEN, FOUNTAIN AND BIBLICAL SCENE<br />
Oil on canvas.<br />
74 x 100 cm.<br />
The painting is mentioned several times in specialised<br />
literature and illustrated in:<br />
G. Briganti, L. Trezzani, L. Laureati, V. Codazzi, in:<br />
I Pittori Bergamaschi dal XIII al XIX secolo, Il Seicento,<br />
I, Bergamo 1983, p. 704, no. 128; p. 736, ill. 2.<br />
D. R. Marshall, Viviano and Niccolò Codazzi and the<br />
Baroque Architectural Fantasy, Milan/Rome 1993,<br />
p. 324, VC 191.<br />
G. Sestieri, Il Capriccio architettonico in Italia nel XVII<br />
e XVIII secolo, Rome 2015, I, p. 363, ill. 117.<br />
€ 40.000 - € 60.000<br />
Sistrix<br />
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100 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1069<br />
Giovanni Battista Cimaroli,<br />
1687 Salò – um 1753 Venedig, zug.<br />
ARKADISCHE LANDSCHAFT MIT OBELISKEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
69,6 x 109 cm.<br />
In vergoldetem Prunkrahmen.<br />
Expertise von Prof. Giancarlo Sestieri vom 04. Februar<br />
2019, Rom, liegt im Original vor.<br />
Im Zentrum der Komposition ein kleiner Obelisk, der<br />
von rechts stehenden Bäumen teils verschattet wird.<br />
Vor diesem Denkmal ein kleines Gewässer. Auf der<br />
linken Seite, vor einer Mauer mit einem Pilaster, hinter<br />
der sich diverse Bäume verbergen, eine junge Frau in<br />
rotem Kleid mit weißer Schürze, einen Mann, der auf<br />
einem Esel sitzt begleitend. Vor beiden ein kleiner<br />
Hund. Im Vordergrund auf der rechten Seite ein weiteres<br />
Paar mit zwei Ziegen und einem Rucksack. Im Hintergrund<br />
eine ummauerte weitläufige Gebäudeanlage<br />
und auf einem hohen Felsen eine Festungsanlage mit<br />
Rundturm. Harmonische Landschaftswiedergabe in differenzierten<br />
Farbtönen. Der hohe blaue Himmel mit<br />
den weißen Wolken und die gelungene Lichtführung<br />
mit Schattenwurf erinnern an einen herrlichen Sommertag.<br />
Rest. (1182111) (130800) (18)<br />
Giovanni Battista Cimaroli,<br />
1687 Salò – ca. 1753 Venice, attributed<br />
ARCADIAN LANDSAPE WITH OBELISKS<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
69.6 x 109 cm.<br />
In magnificent gilt frame.<br />
Original expert’s report by Professor Giancarlo Sestieri<br />
dated 4 February 2019, Rome enclosed. Restored.<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
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102 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1070<br />
Italienischer Maler des 18. Jahrhunderts<br />
LÄNDLICHE SZENERIE IN EINEM INNENHOF MIT<br />
BLICK AUF RÖMISCHES BOGENMAUERWERK<br />
Öl auf Leinwand.<br />
77 x 91,5 cm.<br />
Das Gemälde betont hell und lichterfüllt gemalt, die<br />
Farbigkeit nahezu in aquarellhafter Wirkung, was das<br />
südliche gleißende Licht gut zur Wirkung bringt. Zwischen<br />
den bäuerlichen Figuren Kühe und Schafe, Hofhunde<br />
und ein Karren, auf dem ein Bauer hantiert.<br />
Der Stil lässt die norditalienische/ venezianische Malweise<br />
erkennen. (1181271) (11)<br />
Sistrix<br />
€ 4.000 - € 6.000 INFO | BID<br />
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103
1071<br />
Meister der Trianon-Gruppe<br />
JUPITER UND ANTIOPE<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
59 x 128 cm.<br />
Frankreich, erstes Viertel des 18. Jahrhunderts.<br />
Inmitten der Lichtung eines Waldes liegt die nackte<br />
schlafende Antiope auf einem weißen Seidentuch. Gott<br />
Jupiter hat sich ihr in Gestalt eines Satyr mit Bocksbeinen<br />
und am Kopf mit Hörnern eines Ziegenbocks<br />
genähert, um sie zu verführen. Er zieht ihr das seidene<br />
Laken vom Leib, das sie bisher bedeckt hatte. Ihm zur<br />
Seite steht der kleine Liebesgott Eros mit Flügeln,<br />
blauem Tuch und einem Köcher mit den Liebespfeilen.<br />
Die linke Bildhälfte gibt den Blick frei in eine weite<br />
hügelige Landschaft unter wolkigem Himmel, im Licht<br />
der untergehenden Sonne. Am unteren linken Rand<br />
spielen zwei Putti mit dem großen Flügel eines Adlers,<br />
der stellvertretend für den Gott Jupiter steht. Sie werden<br />
dabei umgeben von einem Wolkenbündel. Für<br />
Maler des 18. Jahrhunderts beliebtes Motiv aus der<br />
giechischen Mythologie. (1181992) (130800) (18)<br />
€ 5.000 - € 7.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1072<br />
Italienischer Capriccio-Maler des<br />
17./ 18. Jahrhunderts<br />
Gemäldepaar<br />
RÖMISCHE RUINENARCHITEKTUR MIT<br />
ANTIKER FIGURENSTAFFAGE<br />
Öl auf Leinwand im Hochoval.<br />
Je 99 x 70 cm.<br />
Ende 17. Jahrhundert/ um 1700.<br />
Ungerahmt.<br />
Die beiden Bilder, als Gegenstücke gearbeitet, zeigen<br />
jeweils hohe Tempelsäulen mit Gebälk, Steinfragmente<br />
und bewachsenes Gemäuer. In einem der Bilder im<br />
Torbogendurchblick eine Reiterstatue, die an das Reiterdenkmal<br />
des Marc Aurel in Rom erinnern soll. Die<br />
Figuren in agierender Bewegung wohl mit Bezug auf<br />
antike Literatur. (1181742) (11)<br />
€ 5.000 - € 7.000<br />
Sistrix<br />
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104 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1073<br />
Italienischer Maler des 17. Jahrhunderts<br />
ARCHITEKTURCAPRICCIO MIT RUINE UND<br />
KIRCHE SOWIE FIGURENSTAFFAGE<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
134 x 165 cm.<br />
Gerahmt. (11820914) (13)<br />
€ 15.000 - € 20.000 INFO | BID<br />
Sistrix<br />
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105
1074<br />
Philip Jakob de Loutherbourg, d. Ä.,<br />
1740 – 1812<br />
KLEINE MILITÄRISCHE GARDE AUF DEM WEG<br />
DURCHS GEBIRGE ZU EINER FESTUNG<br />
Öl auf Leinwand.<br />
75 x 97 cm.<br />
Links unten signiert und datiert „Jaques Philip de<br />
Loutherbourg 1810“.<br />
In vergoldetem Prunkrahmen.<br />
In einem mächtigen Hochgebirge ist auf einem Weg ein<br />
kleiner Trupp Soldaten unterwegs, die mit einem Vierergespann<br />
eine Kanone ziehen. Das Ende dieses Trupps<br />
bildet ein Reiter in Uniform, auf einem Schimmel sitzend,<br />
begleitet von einem Soldaten mit geschultertem<br />
Gewehr und Tornister auf dem Rücken. Im Mittelpunkt<br />
des Gemäldes die monströse Festung, die sich nach<br />
rechts auf dem Gebirge fortzieht. Die linke Seite mit einem<br />
hohen, mit Bäumen und Sträuchern bewachsenen<br />
Hang, der im Schatten liegt und an dessen unteren<br />
Ende ein kleiner Fluss entlang läuft. Der Himmel im<br />
gelb-grauen Licht der untergehenden Sonne. Kompositorisch<br />
qualitätvolles Gemälde in überwiegend monochromer<br />
Farbigkeit. (11820913) (18)<br />
€ 7.000 - € 9.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1075<br />
Giacomo Francesco Cipper,<br />
1664 – 1736, zug.<br />
JÜNGLING MIT EINER MAUSEFALLE UND EINER<br />
KATZE AUF DEM RÜCKEN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
77 x 63 cm.<br />
Der junge Mann in abgerissener Kleidung im Dreiviertelbildnis<br />
wiedergegeben, hält eine eben aus der Falle<br />
genommene Maus, von der Katze auf seinem Rücken<br />
scharf beobachtet. Insbesondere die lachende Mimik<br />
des Jünglings erinnert an die Portraitauffassung von<br />
Frans Hals d. Ä., wie auch die Katze auf der Schulter<br />
seines Bildes der „Malle Babbe“, das zwischen 1633<br />
und 1635 entstand. (1182098) (11)<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
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106 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1076<br />
Louis de Caullery,<br />
um 1580 Cambrai – um 1621 Antwerpen, zug.<br />
Der hier angenommene Maler war Schüler von Joos de<br />
Momper d. J. (1564 – 1635) und wurde 1602 Meister<br />
der Sankt Lukasgilde als Nachfolger von Paul Vriedeman<br />
de Vries (um 1567 – um 1635).<br />
NOBLE GESELLSCHAFT BEI BETRACHTUNG RÖMI-<br />
SCHER RUINEN EINER HAFENSTADT<br />
Öl auf Kupfer.<br />
50 x 66 cm.<br />
Blick auf das Gelände im Vordergrund und die römischen<br />
Ruinen dahinter aus leichter Kavaliersperspektive.<br />
Nach rechts senkt sich das verschattete Gelände<br />
ab, hinter einer hell beleuchteten Uferzone mit Hafentempel<br />
und einer gegenüberliegenden Schenke mit<br />
Vordach. Der Bogendurchblick der großen Ruine zeigt<br />
einen großen Platz mit Obelisk, gesäumt von Palastgebäuden.<br />
Die Szenerien im Vordergrund dokumentieren<br />
hier das frühe Interesse der Gesellschaft an der<br />
antiken Geschichte. So stehen einige Gruppen beisammen,<br />
jeweils unterrichtet oder geführt von einem<br />
Kundigen, der auf einzelne Steinstücke oder Antikenreste<br />
verweist. An der linken unteren Bildecke eine<br />
Dreiergruppe: Ein Herr mit breitrandigem Hut in Begleitung<br />
einer Dame und eines Knaben, wobei es sich<br />
hier möglicherweise auch um die Auftraggeber des<br />
Gemäldes handeln könnte. Der Maler hat hier größten<br />
Wert auf die besondere Leuchtkraft der Uferzone gesetzt,<br />
und um diese zu erhöhen, den Himmel in betont<br />
kräftigem Blau vorgeführt, die Sonne hinter der Ruine<br />
positioniert und dadurch eine Schattenbildung erzeugt.<br />
Vergleichbare Werke finden sich in den Museen Hamburg<br />
und Reims. (1182023) (11)<br />
Louis de Caullery,<br />
ca. 1580 Cambrai – ca. 1621 Antwerp, attributed<br />
ARISTOCRATIC PARTY LOOKING AT ROMAN<br />
RUINS IN HARBOUR TOWN<br />
Oil on copper.<br />
50 x 66 cm.<br />
View in cavalier perspective of the terrain in the foreground<br />
with Roman ruins in the background. Similar<br />
paintings can be found in museums in Hamburg or<br />
the Reims.<br />
€ 18.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
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107
1077<br />
Nicolas Piemont, gen. Opgang,<br />
1644 Amsterdam – 1709 Vollenhoven<br />
Der Künstler reiste in den 1670er Jahren nach Rom.<br />
SÜDLICHE LANDSCHAFT MIT DER FLUCHT<br />
NACH ÄGYPTEN<br />
Öl auf Holz.<br />
58 x 76 cm.<br />
In vergoldetem Prunkrahmen.<br />
Expertise von Didier Bodart, Rom vom 10. Februar<br />
2006 liegt vor.<br />
Bergige Landschaft mit Flusslauf im warmen, rötlichen<br />
Licht der untergehenden Sonne. Ein Hirte mit seiner<br />
Herde aus Ziegen, Schafen und Kühen überquert gerade<br />
auf einer kleinen Brücke den Fluss. Am linken Bildrand<br />
ist die Heilige Familie zu sehen: Maria in blauem<br />
Gewand und roten Mantel mit Kopfbedeckung, auf einem<br />
Esel reitend und dabei den Jesusknaben in ihren<br />
Händen haltend. Ihr zur Seite läuft Josef mit Wanderstab<br />
in seiner Rechten; seine linke Hand deutet wohl<br />
auf einen Rastplatz am Flussufer. Auf der rechten<br />
Bildseite ein waldiger Berghang mit kleinem Wasserfall.<br />
Für den Künstler typisches Werk, der für seine italienischen<br />
Landschaften mit niederländischem Einfluss<br />
bekannt war. (1181863) (18)<br />
Nicolas Piemont, also known as “Opgang”<br />
1644 Amsterdam – 1709 Vollenhoven<br />
The artist travelled to Rome during the 1670s.<br />
SOUTHERN LANDSCAPE WITH THE FLIGHT<br />
INTO EGYPT<br />
Oil on panel.<br />
58 x 76 cm.<br />
In magnificent gilt frame.<br />
An expert’s report by Didier Bodart, Rome dated<br />
10 February 2006 is enclosed.<br />
€ 8.000 - € 12.000 INFO | BID<br />
Sistrix<br />
tions.com<br />
108 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1078<br />
Michael Wutky,<br />
1739 – 1822<br />
BLICK ÜBER DEN TIBER MIT DER KIRCHE SAN<br />
GIOVANNI DEI FIORENTINI<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
126 x 175 cm.<br />
In vergoldetem Rahmen mit Rocaillen.<br />
Blick von erhöhtem Standpunkt aus über verschattete<br />
Uferlandschaft mit zwei Fischern und die im strahlenden<br />
Licht der abendlichen Sonne liegenden Bauten<br />
Roms. Auf der linken Seite ein großer Platz mit der<br />
Basilika San Giovanni dei Fiorentini, deren Kuppel in<br />
den Himmel ragt. Im Vordergrund am Ufer diagonal<br />
auslaufende, ruhige Wellen, darauf ein kleines Segelboot<br />
und ein weiteres Boot mit Figuren. Auf der rechten<br />
Randseite des Bildes ein hohes Mauerstück und<br />
dahinterliegenden Bäume. Stimmungsvolle Malerei<br />
des Künstlers, der Italien, Sizilien und Sardinien bereiste<br />
und seine Impressionen in seinen Gemälden<br />
malerisch umsetzte. (1181231) (5) (18)<br />
€ 30.000 - € 50.000 INFO | BID<br />
Sistrix<br />
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109
1079<br />
Bologneser Schule des 18. Jahrhunderts<br />
ELEGANTE MUSIZIERENDE DAME<br />
Öl auf Leinwand.<br />
112 x 86,5 cm.<br />
Halbbildnis einer jungen Dame, die auf einer großen<br />
Harfe spielt. Sie trägt ein elegantes, ocker-weiß besticktes<br />
Kleid und darüber einen glänzenden roten<br />
Umhang. Auf ihrem Kopf trägt sie einen weißen gewickelten<br />
Turban, mit goldenem Band und Randstickereinen<br />
verziert. Mit ihrem zarten weichen Gesicht,<br />
dem rötlichen Mund und ihren leuchtenden braunen<br />
Augen schaut sie aus dem Bild direkt heraus. Vor ihr<br />
steht ein kleines Tischchen, auf dem ein aufgeschlagenes<br />
Notenheft liegt. Mit ihren Händen greift sie sanft<br />
in die Saiten ihres Instrumentes. Harmonische Wiedergabe<br />
vor dunklem Hintergrund. (1182201) (130800)<br />
(18)<br />
€ 30.000 - € 50.000 INFO | BID<br />
Sistrix<br />
tions.com<br />
110 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1080<br />
Peter Paul Rubens und Werkstatt,<br />
1577 Siegen – 1640 Antwerpen<br />
BILDNIS DES ERZHERZOGS<br />
ALBRECHT VII. VON ÖSTERREICH<br />
(13. NOV. 1559 WIEN – 13. JULI 1621 BRÜSSEL)<br />
Öl auf Leinwand.<br />
126 x 99 cm<br />
Der österreichische Erzherzog, Sohn Kaiser Maximilians<br />
II. und der Infantin Maria, Tochter Kaiser Karls V.,<br />
hier im Halbbildnis nach rechts wiedergegeben. Der<br />
Hofmode der Zeit gemäß in „habsburgisch“ schwarzer<br />
Kleidung, mit breiter, gefältelter Halskrause, in feiner<br />
Spitze gearbeitet. Der Kopf leicht schräg gehalten, der<br />
Blick dem Betrachter zugewandt, über der hohen<br />
Stirn braunes, kurzes Haar, mit kurzem spitzem Kinnbart<br />
und seitlich ausgedrehtem Lippenbart. Über das<br />
schwarze Wams die Goldkette mit dem Orden vom<br />
Goldenen Fließ gelegt, in gleicher Weise heben sich<br />
die Goldknöpfe sowie der fein gestickte schmale Gürtel<br />
ab. Der dunkle Hintergrund hebt – zusammen mit<br />
der schwarzen Kleidung – das Gesicht prominent hervor.<br />
Wie in der höfischen Porträtmalerei üblich, ist die<br />
Grundkomposition und die Ausführung des Porträts<br />
jeweils ein Werk des Meisters, der seine Werkstatt zur<br />
Fertigung der weniger anspruchsvollen Details, wie Kleidung,<br />
Accessoires oder Hintergrund heranzog.<br />
Albrecht wurde als Sohn Kaiser Maximilians, am spanischen<br />
Hof Philipps II. erzogen und war als fünfter<br />
Sohn zunächst für den geistlichen Stand vorgesehen.<br />
1577 durch Papst Gregor XIII. zum Kardinal erhoben,<br />
erhielt er 1580 die Würde des Kardinaldiakons der Hl.<br />
Kreuz-Kirche in Jerusalem. Die priesterlichen Weihen<br />
hat er jedoch nie erhalten, verließ den geistlichen Stand<br />
und verehelichte sich mit der Infantin Isabella Clara<br />
Eugenia, der Tochter Philipps II. und wurde damit Erbe<br />
der Niederlande und Herzog von Burgund. 1609 schloss<br />
er, nach einer Niederlage, mit Moritz von Oranien den<br />
12-jährigen Waffenstillstand, und starb 1621 vor erneutem<br />
Kriegsbeginn. Albrecht war ein bedeutender Mäzen<br />
der Musik, der Literatur, in der Bildenden Kunst vor allem<br />
des Malers P. P. Rubens und der Niederländischen<br />
Kunst des Goldenen Zeitalters.<br />
In diesem Sinne ist das vorliegende Gemälde ein bedeutendes<br />
Dokument der Begegnung zwischen dem<br />
Mäzen Albrecht VII. und dem Maler Rubens.<br />
Dem Gemälde sind ein Gutachten von Prof. Justus<br />
Müller Hofstede, Bonn, vom 30. X. 2007, sowie dokumentierende<br />
Beschreibungen und Provenienz-Nennungen<br />
beigegeben, mit Bildvergleichen, etwa zu dem<br />
ebenfalls von Rubens geschaffenen Bildnis um 1609<br />
(dort vor rotem Hintergrund, danach Kupferstich von<br />
1615). Das Gutachten datiert das Werk um 1616.<br />
Vgl.:<br />
Darstellung im Dreiviertelbildnis nach rechts, an einem<br />
Tisch stehend (119 x 92 cm., Althorp House / Northhamptonshire,<br />
The Earl Spencer)- Gegenstück zum<br />
Bildnis d. Erzherzogin Isabella Clara Eugenia.<br />
Spezifische Literatur:<br />
Semblantes, Colcción Granados, dort zit.: Vlieghe,<br />
1987, Diaz Padron, 1985, Vol. II. pp. 1076 f.<br />
J. Müller-Hofstede, A Chronology oft the Portraits of<br />
Albert and Isabella. O. J.<br />
Provenienz:<br />
Coll. Baron Axel Wenner - Gren, Castle Haeringen,<br />
Stockholm.<br />
Sammlung Frey-Naepflin, Stansstad/Nidwalden<br />
Schweiz. (1182109) (10)<br />
€ 90.000 - € 110.000 INFO | BID<br />
Sistrix<br />
tions.com<br />
112 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1081<br />
Hendrik van Cleve III,<br />
um 1525 – um 1589, zug.<br />
TURMBAU ZU BABEL<br />
Öl auf Holz. Parkettiert.<br />
63,5 x 106 cm.<br />
In barockem Goldrahmen.<br />
Nach alttestamentarischem Bericht, Genesis 11.1-9.<br />
zogen die Nachfahren Noahs ins Land Schinar und<br />
bauten in der Stadt Babel einen Turm, der bis in den<br />
Himmel reichen sollte. Durch eine Sprachverwirrung<br />
vereitelte Gott den Plan, so dass die Bauleute sich<br />
nicht mehr verständigen konnten. Van Cleve setzt den<br />
Turm zentral in eine sehr weite Landschaft und lässt<br />
durch seine zentralperspektifisch angelegten Architekturen<br />
den Anspruch erkennen, welcher an seine<br />
Turmbau zu Babel-Gemälde gestellt wurde. Die Straßen,<br />
welche sonnenbeschienen ist und in den rechten<br />
vorderen Bildgrund hinausläuft, führt hin zu König<br />
Nimrod und seinem Gefolge, auf dessen Geheiß der<br />
Turmbau iniziiert worden war. Der Vordergrund wird<br />
durch Architekten gefüllt. Die Höhe des bereits vollendeten<br />
Teils des Bauwerks wird deutlich, wenn man<br />
sich die kleinen Figuren auf den oberen Stockwerken<br />
anschaut, die bis in den Himmel ragen, welcher durch<br />
Wolken gefüllt sind. Darstellungen des Turmbau zu<br />
Babel waren in den Niederlanden im 17. Jahrhundert<br />
sehr beliebt, da hier dargestellt werden soll, dass<br />
Menschen keine gottgleichen Aufgaben erfüllen können<br />
bzw. sollen. Minimal rest. (11815111) (13)<br />
Hendrick van Cleve III,<br />
ca. 1525 – ca. 1589, attributed<br />
THE TOWER OF BABEL<br />
Oil on panel. Parquetted.<br />
63.5 x 106 cm.<br />
In Baroque gold frame.<br />
According to the <strong>Old</strong> Testament story Genesis 11:1-9,<br />
the descendants of Noah moved to the region of Shinar<br />
and started to build the town of Babel with a tower<br />
that was intended to reach the sky. During the 17th<br />
century depictions of the Tower of Babel were very<br />
popular in the Netherlands as it shows that humans<br />
cannot and indeed should not carry out godlike tasks.<br />
With minimal restoration.<br />
€ 40.000 - € 60.000 INFO | BID<br />
Sistrix<br />
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114 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1082<br />
Alessandro Turchi,<br />
1578 Verona – 1649 Rom, zug.<br />
Zunächst beeinflusst vom Manierismus in Verona, arbeitete<br />
Turchi einige Zeit in Venedig. 1616 ging er nach<br />
Rom um sich dort der Ausmalung im Palazzo del Quirinale<br />
zu betätigen, stand hier jedoch unter dem Einfluss<br />
der Carraccis sowie Guido Reni (1575 – 1642) und<br />
Michelangelo Merisi il Caravaggio (1570/71 – 1610).<br />
DER HEILIGE SEBASTIAN<br />
Alessandro Turchi,<br />
1578 Verona – 1649 Rome, attributed<br />
SAINT SEBASTIAN<br />
Oil on canvas.<br />
75 x 58 cm.<br />
€ 16.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Öl auf Leinwand.<br />
75 x 58 cm.<br />
Mit unbekleidetem Oberkörper an einem Baum, die<br />
Hände nach hinten gebunden. Das Lendentuch in leichtem<br />
Tizianrot, was wohl noch an den venezianischen<br />
Einfluss erinnert. Der Körper nach links geneigt mit<br />
Kopfwendung nach rechts oben, ein typisches Bewegungsmerkmal<br />
des Manierismus. Die partielle Beleuchtung<br />
des Hell-Dunkel im Sinne des Caravaggismus<br />
der Zeit. (1181621) (11)<br />
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118 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1083<br />
Francesco Allegrini,<br />
1587 Gubbio – 1663 Rom, zug.<br />
SCHLACHT DER RÖMER GEGEN DIE VENEZIER<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
153 x 287,5 cm.<br />
In einer weiten Landschaft die figurenreiche, lebhafte<br />
Schlacht. Links das römische Heer mit vielen behelmten<br />
Soldaten, etliche sichtbare Speerspitzen tragend.<br />
Auf der anderen Bildseite Blick auf eine weite Landschaft<br />
mit vielen berittenen Soldaten. Im Vordergrund<br />
rechts der auf einem Schimmel reitende Anführer in<br />
blau-goldener Rüstung und einem roten wehenden<br />
Umhang, der sich mit seinem Oberkörper nach hinten<br />
gewendet hat, um mit erhobenem Arm seine ihm folgenden<br />
Truppen zu kommandieren. Sein Gegenstück<br />
bildet auf der linken Seite ein Kommandant in rotgoldener<br />
Rüstung auf einem Schimmel, der mit erhobener<br />
Lanze in seiner Rechten nach vorne prescht.<br />
Jeweils am linken und rechten Bildrand Soldaten, goldene<br />
Fanfaren zum Angriff blasend. Im Vordergrund<br />
dieses Schlachtengetümmels sind bereits einige Soldaten<br />
und auch Pferde zu Boden gegangen. Rest.<br />
Francesco Allegrini,<br />
1587 Gubbio – 1663 Rome, attributed<br />
BATTLE OF THE ROMANS AGAINST THE VEIENTI<br />
AND FIDENATI<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
153 x 287.5 cm.<br />
Restored.<br />
Copy after a fresco by Giuseppe Cesari, also known<br />
as “Il Cavaliere d’Arpino” (1568 – 1640) and colleagues<br />
commissioned by Clemens VIII for the Palazzo dei<br />
Conservatori, Rome.<br />
€ 40.000 - € 60.000 INFO | BID<br />
Sistrix<br />
Kopie nach einem Fresko von Giuseppe Cesari, genannt<br />
Il Cavaliere d´Arpino (1568-1640) und Kollegen<br />
im Auftrag von Clemens VIII für den Palazzo dei<br />
Conservatori Rom. (11720729) (18)<br />
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1084<br />
Vincent Adriaenssen,<br />
1595 – 1675, zug.<br />
SCHLACHTENGEMÄLDE<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
93 x 193 cm.<br />
Die heftigen Kämpfe zwischen Rittern, meist zu Pferde,<br />
bilden den Mittelpunkt dieses prächtigen lebhaften<br />
Schlachtengemäldes. Auf der linken oberen Seite ein<br />
großer Felsen mit einer Burg, von der mit Kanonen geschossen<br />
wird. Darunter auf einem braunen Pferd<br />
sitzend, ein elegant gekleideter Mann mit Hut, eine<br />
Fanfare spielend. Die rechte Seite zeigt einen weiteren<br />
Soldaten mit Helm in rot-blauer Kleidung, in seiner<br />
Rechten eine weiße Flagge haltend mit drei blauen<br />
heraldischen Lilien. Im Vordergrund sind bereits Pferde<br />
und Reiter zu Boden gegangen. Im Hintergrund sieht<br />
man auf einem Hügel weitere einmarschierende und<br />
kämpfende Truppen, teils zu Pferde. Besonders auffallend<br />
auf dem Bild sind die zahlreichen Schimmel, sowie<br />
rote und blaue Kleidungsstücke, gegenüber dem<br />
sonst in dunklem Braun gehaltenen Hintergrund. Das<br />
Gemälde ist ein Bespiel für das beliebte Genre der<br />
Schlachtenszenen im 17. Jahrhundert.<br />
(1181752) (130800) (18)<br />
€ 14.000 - € 18.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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122 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1085<br />
Italienischer Meister des 17. Jahrhunderts<br />
DER RAUB DER SABINERINNEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
117 x 187 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Im Mittelpunkt des großformatigen Bildes, unter freiem<br />
Himmel, zwei Römer in Rüstung mit federbesetztem<br />
Helm, in ihren Händen eine junge Frau festhaltend,<br />
die sich mit erhobenen Armen gegen ihre Entführung<br />
wehrt. Am linken Bildrand das weite Meer mit einem<br />
großen Segelboot. Ein junger Mann mit Helm und<br />
Paddel in seinen Händen scheint auf die Entführte zu<br />
warten, um sie mit seinem Boot fortzubringen. Auf der<br />
rechten Bildseite unterhalb eines Rundtempels eifriger<br />
Schlachtenkampf, bei dem auch ein Pferd zu sehen<br />
ist. Malerei in überwiegend monochromer Farbigkeit,<br />
bei der besonders die roten Federn der Helme und ein<br />
roter wehender Mantel einer der Entführer auffallen.<br />
Kleine Restaurierungen. (1180141) (18)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
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123
1086<br />
Neapolitanischer Meister des 17. Jahrhunderts<br />
DER ERZENGEL MICHAEL IM KAMPF GEGEN<br />
DIE TEUFEL DER UNTERWELT<br />
Öl auf Leinwand.<br />
94 x 70 cm.<br />
Äußerst komplizierte Komposition, mit sich in gegensetzlichen<br />
Richtungen bewegenden Figuren. In der<br />
Farbigkeit und der Wiedergabe des Körperlichen ist der<br />
starke Einfluss von Peter Paul Rubens (1577 – 1640) zu<br />
erkennen, mit dem er zusammen an der Festdekoration<br />
in Gent gearbeitet hatte. Alle diese stilistischen<br />
Aspekte legen die Zuschreibung nahe. So ist auch dieses<br />
Gemälde gekennzeichnet durch eine turbulente<br />
Zusammenballung von Leibern – hier Höllengestalten –,<br />
gegen die der jugendlich heldenhaft wiedergegebene<br />
Heilige Michael ankämpft. Seine Bewegung von links<br />
oben nach rechts unten, entsprechend auch dem Lichteinfall<br />
im Bild. Sein nach hinten ausgestreckter rechter<br />
Arm hält das Flammenschwert, die Linke den Rundschild.<br />
Auffallend ist hier, dass die zuoberst über einem<br />
Drachen liegende Männergestalt nahezu portraithafte<br />
Gesichtszüge aufweist, was Anlass zur Vermutung<br />
gibt, dass es sich hier um eine Allegorie des Sieges über<br />
einen gestürzten Gegner handelt. Der Zweizack in<br />
der rechten Hand des Gestürzten ist Attribut der griechischen<br />
Hadesgestalt, Herrscher der Unterwelt. Das<br />
Gemälde in gutem Zustand. A.R. (1181871) (5) (11)<br />
Neapolitan painter of the 17th century<br />
MICHAEL THE ARCHANGEL FIGHTING THE<br />
DEVIL IN THE UNDERWORLD<br />
Oil on canvas.<br />
94 x 70 cm.<br />
Sistrix<br />
€ 40.000 - € 60.000 INFO | BID<br />
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124 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1087<br />
Annibale Carracci,<br />
1560 Bologna – 1609 Rom, Schule des<br />
DIE HEILIGE MARGARETHA VON ANTIOCHIA<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
209 x 117 cm.<br />
Die Heilige in einer italienischen Landschaft, zu ihrer<br />
Rechten angelehnt an einen antikischen Sockel mit dem<br />
Motto „Sursum cordir“ (Empor die Herzen). In seiner<br />
Landschaftskomposition und figürlichen Auffassung,<br />
erinnert das Gemälde an ein Noli me tangere-Gemälde<br />
von Annibale Carracci, welches in der Fondazione Zeri<br />
unter der Nummer 56086 zu finden ist. Auch erinnert<br />
es an einen „Johannes der Täufer“ im John and Mable<br />
Ringling Museum of Art in Sarasota, Florida, welches<br />
ebenfalls der Carracci-Schule zugewiesen wird. Des<br />
weiteren an einen Heiligen Sebastian, in spiegelverkehrter<br />
Darstellung, in der Fondazione Zeri (53717).<br />
Anmerkung:<br />
Die legendäre Märtyrerin wurde einst von ihrem<br />
heidnischen Vater verstoßen und beim Stadtpräfekten<br />
denunziert. Sie setzte dem Teufel in Menschengestalt<br />
ihren Fuß auf den Scheitel, um ihm seine<br />
Machtlosigkeit zu demonstrieren. (11720711) (13)<br />
Annibale Carracci,<br />
1560 Bologna – 1609 Rome, school of<br />
SAINT MARGARET OF ANTIOCH<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
209 x 117 cm.<br />
The composition of the landscape and figures in the<br />
painting on offer for sale in this lot are reminiscent of<br />
Annibale Carraci’s Noli Me Tangere painting, listed at<br />
the Fondazione Zeri with no. 56086 as well as a Saint<br />
John the Baptist depiction held at the John and Mable<br />
Ringling Museum of Art in Sarasota, Florida, which is<br />
also attributed to the School of Carracci. Finally it is<br />
also similar to a mirror-inverted depiction of Saint<br />
Sebastian held at Fondazione Zeri with no. 53717.<br />
€ 30.000 - € 60.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
tions.com<br />
126 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
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1088<br />
Giovanni Francesco Romanelli il Viterbese,<br />
1610 – 1662<br />
TRIUMPH DER GALATEA<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
79 x 114 cm.<br />
In vergoldetem profilierten und geschnitzten Rahmen.<br />
Anbei ein Gutachten von Silvia Bruno vom 14.10.2014.<br />
Ein weiterer Triumph der Galateia von Romanelli ist unter<br />
der Nummer 48113 in der Fototeca Zeri verzeichnet,<br />
das dortige Gemälde mit unterschiedlicher figürlicher<br />
Darstellung jedoch ebenfalls mit mittig zentraler Darstellung<br />
der Galateia. Ovids Thema aus den Metamorphosen<br />
XIII, 238-893. Dargestellt als offener Blick ins<br />
Meer mit rechts am Horizont sichtbaren Hügeln mit in<br />
einem gemuscheltem Boot sitzender Galateia, deren<br />
rotes Gewand im Winde weht und die von zwei Nereiden<br />
und einem Armorknaben begleitet wird, das Schiff<br />
von zwei Delfinen gezogen. (1181711) (13)<br />
Giovanni Francesco Romanelli il Viterbese,<br />
1610 – 1662<br />
TRIUMPH OF GALATEA<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
79 x 114 cm.<br />
In profiled, carved gilt frame.<br />
Accompanied by an expert’s report by Silvia Bruno<br />
dated 14 October 2014.<br />
Another Triumph of Galatea by Romanelli is listed with<br />
no. 48113 at the Fototeca Zeri. However, this painting<br />
shows different figural depictions.<br />
€ 30.000 - € 40.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1089<br />
Orazio Samacchini,<br />
1532 – 1577, zug.<br />
Der Maler, Vertreter des manieristischen Stils. In Rom<br />
und Parma an der Ausgestaltung des Belvedere im<br />
Vatikan 1563 beteiligt zusammen mit Taddeo Zuccari<br />
(1529 – 1566). In seiner Bologneser Zeit war er von Pellegrino<br />
Tibaldi (1635 –1675) beeinflusst, schuf Werke<br />
für Kirchen in Bologna und Cremona.<br />
MARIA MIT DEM KINDE UND DEM HEILIGEN<br />
HIERONYMUS<br />
Öl auf Leinwand. Altdoubliert.<br />
100 x 88 cm.<br />
In geschnitztem, mit Cherubim verziertem Rahmen,<br />
vergoldet.<br />
Die vorliegende Komposition von Orazio Samacchini<br />
ist uns nicht bekannt, jedoch verraten der kompositionelle<br />
Aufbau und das Gesicht Mariens den Künstler.<br />
Eine weitere Maria in Anbetung des Kindes mit dem<br />
Heiligen Josef und der Katherina von Alexandrien wird<br />
in einer Privatsammlung in Cremona aufbewahrt. Im<br />
Museo Davia Bargellini in Bologna wird eine Heilige<br />
Familie mit der Heiligen Katharina von Alexandrien<br />
aufbewahrt. Leicht diagonal in der Bildfläche liegendes<br />
Jesuskind auf Kissen, dahinter die Heilige Maria,<br />
einen Schleier zwischen ihren Fingerspitzen haltend<br />
und somit bereits auf den Werdegang des Kindes hindeutend.<br />
Überfangen durch einen Nimbus, ebenso<br />
der Heilige Hieronymus, der sich durch den Löwenkopf<br />
auszeichnet, welcher unter seinem Unterarm<br />
sichtbar ist und sein Kardinalsgewand. Rechts hinter<br />
Maria zwei Putti, links hinter Hieronymus die Darstellung<br />
zweier Alter, vor dem Durchblick zu einem Fenster.<br />
(1181981) (13)<br />
Orazio Samacchini,<br />
1532 – 1577, attributed<br />
SAINT MARY AND CHRIST CHILD WITH SAINT<br />
JEROME<br />
Oil on canvas. <strong>Old</strong> relining.<br />
100 x 88 cm.<br />
In carved and gilt frame decorated with cherubs.<br />
€ 70.000 - € 90.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
128 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
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129
1090<br />
Norditalienischer Maler des 17. Jahrhunderts<br />
ALLEGORIE DER GESCHICHTSSCHREIBUNG<br />
Öl auf Leinwand.<br />
124 x 100 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Die allegorische Gestalt als junge Frau in Lebensgröße<br />
wiedergegeben, in höfischer Kleidung an einem Pult<br />
nach rechts sitzend. Den Kopf hat sie nachdenklich in<br />
die Hand gelegt, den Arm auf einen Stapel Bücher aufgestützt.<br />
In der Rechten ein Federkiel, mit dem sie in<br />
einem offenen Buch schreibt, rechts vor ihr ein kindlicher<br />
geflügelter Genius mit einem Blütenkranz im<br />
Haar, der ihr das Tintenzeug reicht. Der Hintergrund<br />
zeigt eine Toröffnung, mit Velum verhangen, mit kannelierten<br />
Pilastern rechts sowie einem Ausblick in eine<br />
Zypressenallee links oben. Die Deutung der Musengestalt<br />
lässt fließende Übergänge zu, wobei es sich<br />
aufgrund der höfischen Kleidung, des fürstlichen Ambientes<br />
im Hintergrund und der gebundenen Bücher eher<br />
um Clio, Muse und Allegorie der Geschichte handelt,<br />
die stets mit Schriftrolle oder Schriftstück und Schreibzeug<br />
wiedergegeben ist. Auch der Gedanke, dass<br />
Geschichtsschreibung stets in höfischem Auftrag entsteht,<br />
kommt hier deutlich zum Ausdruck. Der Malstil<br />
weist Elemente der Schule von Parma, wie auch Venedigs<br />
auf. A.R. (11805812) (130800) (11)<br />
North Italian School, 17th century<br />
ALLEGORY OF HISTORIOGRAPHY<br />
Oil on canvas.<br />
124 x 100 cm.<br />
Allegorical female figure in life size in court clothing<br />
sitting on a desk to the right. The painting style shows<br />
elements of the School of Parma and also of the<br />
School of Venice. A.R.<br />
€ 15.000 - € 18.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1091<br />
Pierre Mignard d. Ä.<br />
1612 – 1695, Umkreis<br />
MARIA MIT DEM KIND MIT ROSEN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
75 x 61 cm.<br />
In geschnitztem Akanthusholzrahmen. Rest.<br />
Darstellung der in ihren typischen Gewandfarben dargestellten,<br />
jugendlichen Maria mit auf ihrem Schoß<br />
sitzenden Jesusknaben, welcher die eine Hand segnend<br />
erhoben hält und mit der anderen nach einem<br />
Rosenzweig greift. Der Zweig mit zwei Blüten, wovon<br />
eine noch als Knospe zu sehen ist, die andere jedoch<br />
bereits im Welken begriffen ist. Maria hält den Rosenzweig<br />
und blickt auf die bereits im welkende Blüte,<br />
womit die zeitliche Ordnung und der Tod ihres Kindes<br />
vorweggenommen wird. Äußerst feine, dem Maler<br />
entsprechende Malerei mit minutiös gestalteten, goldenen<br />
Härchen des Jesusknaben und für Mignard<br />
typische Scheiteldarstellung der Haartracht Mariens.<br />
Rest. (1181312) (130800) (13)<br />
Pierre Mignard the Elder,<br />
1612 – 1695, circle of<br />
THE VIRGIN AND CHILD WITH ROSES<br />
Oil on canvas.<br />
75 x 61 cm.<br />
In carved wood acanthus frame. Restored.<br />
€ 12.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
tions.com<br />
130 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
tions.com<br />
1092<br />
Giovanni Battista Carlone,<br />
1603 Genua – 1684 ebenda, zug.<br />
JOSEF UND DIE FRAU DES POTIPHAR<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
136 x 164 cm.<br />
Thema des Bildes ist eine Erzählung aus dem ersten<br />
Buch Mose. Potiphar, der Befehlshaber der Leibwache<br />
des Pharaos, kauft Josef von Händlern als Sklaven.<br />
Josef erwirbt sich schnell das Vertrauen seines Herren<br />
und wird Aufseher über Potiphars Besitz. Dessen Frau<br />
verliebt sich in Josef und versucht ihn zu verführen.<br />
Hier wird sie auf der rechten Bildseite als junge verführerische<br />
Frau in einem roten Kleid, das zum Teil ihre<br />
Brust entblößt, dargestellt. Sie sitzt auf einem Bett und<br />
versucht Josef an seinem Mantel festzuhalten, der vor<br />
ihr zu fliehen versucht. Er trägt ein grünes Gewand mit<br />
aufgeschlitzten Ärmeln. Seine Hände sind erhoben, die<br />
Finger gespreizt und er macht einen Ausfallschritt, von<br />
dem mit Kissen reich ausgestatteten Bettlager weg.<br />
Sein Blick ist erschreckt, dabei zurückgerichtet zu<br />
Pophitphars Frau, die ihrerseits liebevoll und verführerisch<br />
auf ihn schaut. Die hellen Hautpartien der Frau<br />
heben sich in hartem Kontrast von den dunkleren Bildpartien<br />
ab. Auf der linken Seite ein Tisch mit einem<br />
roten Tuch, auf dem eine goldene Vase mit Blüten<br />
steht. Die Darstellung gehört zu den beliebten Motiven<br />
der Zeit. Rest. (11817615) (18)<br />
Sistrix<br />
€ 55.000 - € 65.000 INFO | BID<br />
132 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1093<br />
Stilllebenmaler aus dem Kreis des<br />
Christian Berentz (1658 – 1722)<br />
GROSSES FRÜCHTESTILLLEBEN MIT TRAUBENKORB,<br />
PFIRSICHEN, KÜRBIS UND FEIGEN SOWIE EINEM<br />
PAPAGEI<br />
Öl auf Leinwand.<br />
97 x 120 cm.<br />
Helle und dunkle Trauben neben weiteren Baumfrüchten,<br />
in einem Korb gesammelt, darüber gelegt einige Blumen,<br />
wie eine rosafarbene Rose, Jasminblüten sowie ein Gesteck<br />
mit Nelken und weißen Narzissen. Das Arrangement<br />
vor einem höher stehenden Sockel mit großer Steinvase.<br />
Die Lichtführung konzentriert auf die im Zentrum liegenden<br />
Früchte, wie die hellen Trauben und die Pfirsiche,<br />
während der Maler auch die dunkleren Früchte in die<br />
verschatteten Partien gesetzt hat. Als Allegorie der Vergänglichkeit<br />
konzipiert. Links im Bild die Ranken von<br />
Kaiser winden. (1181757) (130800) (11)<br />
€ 9.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
tions.com<br />
134 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1094<br />
Paulus Moreelse,<br />
1571 Utrecht – 1638, Nachfolge des<br />
BILDNIS EINER JUNGEN FRAU IM PELZMANTEL<br />
MIT BLOCKFLÖTE<br />
Öl auf Holz.<br />
66 x 51 cm.<br />
Im Halbbildnis nach links wiedergegeben, der Blick ist<br />
auf den Betrachter gerichtet, in der rechten Hand hält<br />
sie eine Flöte, was in der Bildersprache dieser Zeit<br />
sicher als bewusste Andeutung verstanden wurde.<br />
Über das Haar ein Farnblatt gelegt mit Ähren, Kornblume<br />
und Mohnblüte. In diesem Zusammenhang ist<br />
das Portrait gleichzeitig als eine Allegorie des Sommers<br />
zu verstehen. (1182172) (2) (11)<br />
€ 5.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1095<br />
Trompe-l’œil Maler des 18. Jahrhunderts<br />
LE BUVEUR FLAMANDE/ DER<br />
FRÖHLICHE TRINKER<br />
Öl auf Leinwand.<br />
46 x 38 cm.<br />
Die Titelschrift auf einem Schabkunstblatt mit Wiedergabe<br />
eines Gemäldes von David Teniers d. J. (1610 –<br />
1690). Junger Mann mit Barett und Weinglas vor einem<br />
Tisch, dahinter ein Pfeifenraucher. Das gemalte Blatt<br />
täuschend realistisch, teils angerissen mit Siegellack<br />
auf eine ebenfalls augentäuschende Holzwand geheftet,<br />
darunter an einem Nagel rundes Gipsmedaillon mit<br />
Herrscherbüste. (1182029) (11)<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
tions.com<br />
136 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1096<br />
Sebastian Stoskopf,<br />
1597 Straßburg – 1657 Idstein<br />
STILLLEBEN MIT ZITRUSFRÜCHTEN, STIEGLITZ<br />
UND BLUMENVASE<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
41,5 x 55 cm.<br />
In schwarz ebonisiertem Rumpelleistenrahmen.<br />
Dem Gemälde ist eine Expertise von Dr. Birgit Hahn-<br />
Woernle, Esslingen, vom 27. April 2016 beigegeben.<br />
Für den Künstler typisches Stillleben mit horizontal<br />
auf einer Brüstung liegenden Spanschachtel, deren<br />
Deckel diagonal im Bildfeld liegt und den Inhalt, nämlich<br />
Zitrusfrüchte, welche kontrastierend nebeneinander<br />
wiedergegeben sind, zeigt. Vor der Spanschachtel eine<br />
aufgeschnittene Zitrone sowie zwei an ihren beblätterten<br />
Stielen befestigte Orangen. Hinter dem Deckel<br />
der Spanschachtel ein mit Wasser gefülltes Glas, welches<br />
in seinen Reflexionen meisterhaft wiedergegeben<br />
ist und auf welchem ein Fensterkreuz abgebildet ist.<br />
In dem Glas zwei rote Blüten und ein sich labender<br />
Stieglitz, vermutlich ein christliches Thema wiedergebend,<br />
mit den Früchten des Paradieses des Alten Testaments<br />
auf der linken Seite und diagonal dahinter verschoben<br />
eine Darstellung des Neuen Testaments mit<br />
dem Fensterkreuz, welches auf den Kreuzestod Christi<br />
anspielt, sowie den roten Passionsfarben in den Blüten<br />
und dem Stieglitz, welcher auf das Leben in Christus<br />
anspielt. So sieht es auch Dr. Birgit Hahn-Woernle.<br />
Ebenso sei eine Darstellung im Sinne der Fünf Sinne<br />
lesbar. Die Spanschachtel mit versetztem Deckel ist<br />
typisch in dem Werk des Sebastian Stoskopf und in<br />
Kombination mit zahlreichen anderen Objekten zu finden.<br />
Literatur:<br />
Vgl. Peter Schneck, Hrsg. Jörg Völlnagel, Vanitas<br />
vs. optische Sensation. Zu den Stilleben von Sebastian<br />
Stoskopff (1597 – 1657), in: Phin, März 2016.<br />
(1182071) (13)<br />
Sebastian Stoskopf,<br />
1597 Strasbourg – 1657 Idstein<br />
STILL LIFE WITH CITRUS FRUIT, GOLDFINCH<br />
AND FLOWER VASE<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
41.5 x 55 cm.<br />
In black ebonized frame.<br />
Accompanied by an expert’s report by Dr. Birgit<br />
Hahn-Woernle, Esslingen, dated 27 April 2016.<br />
Literature:<br />
See P. Schneck (ed.), Jörg Völlnagel, Vanitas vs.<br />
optische Sensation. Zu den Stilleben von Sebastian<br />
Stoskopff (1597-1657), in: Phin, March 2016.<br />
€ 80.000 - € 120.000 INFO | BID<br />
Sistrix<br />
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137
1097<br />
Italienischer Meister des 17. Jahrhunderts<br />
DIE TOCHTER DES LOTH MIT WEINKRUG<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
162 x 92 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Die Darstellung bezieht sich auf die biblische Geschichte<br />
von Loth und seinen Töchtern. Loth war mit<br />
seiner Frau und seinen beiden Töchtern aus der brennenden<br />
Stadt Sodom geflohen. Trotz des Verbotes von<br />
Gott dreht sich Loths Frau noch einmal um nach der<br />
Stadt und erstarrt zur Salzsäule. Im Hintergrund ist sowohl<br />
die brennende Stadt, als auch die erstarrte Frau<br />
Loths zu erkennen. Im Mittelpunkt eine der Töchter mit<br />
nackter Brust und weißem und blauem Gewand, ihren<br />
rechten Arm hat sie über eine goldene Weinkaraffe gelegt.<br />
Am Boden ein rotes Tuch auf dem ein Teller<br />
liegt. Die junge hübsche Frau in verführerischer Pose<br />
mit dem Wein, mit dem sie ihren Vater später trunken<br />
macht und verführt. Feine Malerei in reduzierter Farbigkeit.<br />
(1181753) (130800) (18)<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1098<br />
Italienischer Caravaggist des 17. Jahrhunderts<br />
HERRENPORTRAIT MIT FEIGEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
115 x 87 cm.<br />
In geschnitztem, partiell vergoldetem Rahmen.<br />
Neben einer Marmorplatte, auf der ein geflochtener<br />
Korb mit Feigen ruht, das stehende Hüftportrait eines<br />
jungen Mannes in edler Kleidung, den Blick knapp am<br />
Betrachter links vorbei gerichtet. Der gold bestickte<br />
Seidenwams mit karminroten Ärmeln und einem blauen<br />
Hüfttuch, wobei die Farben und das Material der<br />
Kleidung sowie der Federschmuck des Hauptes nicht<br />
ganz mit dem einfachen Thema des Obststilllebens<br />
zusammenpassen mag. Beides jedoch auch vor allem<br />
wegen der kontrastierenden Materialien und deren bewundernswerter<br />
Darstellung besonders wirkungsvoll.<br />
(11817613) (13)<br />
Italian Caravaggisti of the 17th century<br />
PORTRAIT WITH FIGS<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
115 x 87 cm.<br />
tions.com<br />
138 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com<br />
In carved parcel-gilt frame.<br />
€ 25.000 - € 35.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID
1099<br />
Michiel Jansz. van Mierevelt,<br />
1567 Delft – 1641 ebenda, zug.<br />
BILDNIS EINES HERRN<br />
Öl auf Holz.<br />
53,2 x 42 cm<br />
Rechts seitlich angeschnittene Altersangabe des<br />
Portraitierten „Etatis/ anno 16...“.<br />
Ungerahmt.<br />
Der Dargestellte mit Lippenbart, in schwarzer Seidenkleidung<br />
mit plissiertem Halskragen. (11506017) (11)<br />
Michiel Jansz. van Mierevelt<br />
1567 Delft – 1641 ibid., attributed<br />
PORTRAIT OF A GENTLEMAN<br />
Oil on panel.<br />
53.2 x 42 cm<br />
Edgeways on the right cut off age of the portrayed<br />
“Etatis/ anno 16...“.<br />
Unframed.<br />
Gentleman with moustache in black silk attire with<br />
pleated collar.<br />
€ 10.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1100<br />
Adam de Coster,<br />
1586 Mechelen – 1643 Antwerpen, zug.<br />
Der Maler gilt als ein bedeutender antwerpener Caravaggist,<br />
der sich überwiegend der Genre-Malerei zugewandt<br />
hat. Darin häufig Szenen in Kerzenbeleuchtung,<br />
was ihm den Beinamen „Pictor Noctium“ (Nachtmaler)<br />
einbrachte. So steht der Maler mit seinem Werk zwischen<br />
Georges de la Tour (1593 – 1652), dem sogenannten<br />
„Candlelightmaster“ und den späteren Meistern für<br />
Kerzenlichtdarstellungen wie Godfried van Schalcken<br />
(1643 – 1706) oder anderen. Möglicherweise hat er wie<br />
die meisten seiner Kollegen eine Italienreise unternommen,<br />
was die Stilähnlichkeiten mit dem lombardischen<br />
Maler Antonio Campi (1523 – 1587) erklären<br />
würde. Seinen hohen Rang zu Lebzeiten beweist auch<br />
die Tatsache, dass er von Anthonius van Dyck (1599 –<br />
1641) portraitiert wurde.<br />
JUNGER LANDSKNECHT MIT EINEM WEINGLAS<br />
Öl auf Leinwand.<br />
97 x 85 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Dem Gemälde ist eine Expertise von Didier Bodart vom<br />
05.06.1998 beigegeben in dem der Experte den Künstler<br />
Adam de Coster nennt. Daneben nennt er in Bildvergleichen<br />
auch den Maler Cryn Hendricksz. Volmaryn<br />
(um 1605 – 1645) und gibt Literaturverweise an: Benedict<br />
Nicolson, „Candlelight Pictures from the South<br />
Netherlands,“ in: The Burlington Magazine, Vol. 58,<br />
1966, S. 253-254.<br />
Ferner: Benedict Nicolson, International Caravaggesque<br />
Movement, lists of pictures by Caravaggio and his followers<br />
throughout Europe from 1590 to 1650, Oxford<br />
1979.<br />
Der bärtige Jüngling im Halbbildnis nach links an einem<br />
Tisch wiedergegeben. In der linken Hand hält er ein<br />
kegelförmiges Rotweinglas, in der Rechten einen metallenen<br />
Gegenstand in Art einer Speerspitze. Die Kleidung<br />
weist ihn als Landsknecht aus, das dunkle, vor<br />
dem schwarzen Hintergrund kaum mehr sichtbare Barrett<br />
ist mit einer rötlichen Straußenfeder geschmückt.<br />
Beleuchtung aus hier nicht sichtbarer Lichtquelle von<br />
links oben, ein künstliches rötlich warmes Kerzenlicht,<br />
das den Wein im Glas zum leuchten bringt und Gesicht,<br />
Hände und Schultern betont. Malweise von hoher<br />
Qualität, vergleichbar, jedenfalls was das Gesicht betrifft,<br />
mit Costers Gemälde „Die Verleugnung Petri“ in<br />
der Peter Koelliker-Sammlung. (1150602) (11)<br />
Adam de Coster,<br />
1586 Mechelen – 1643 Antwerp, attributed<br />
YOUNG MERCENARY WITH WINE GLASS<br />
Oil on canvas.<br />
97 x 85 cm.<br />
Unframed.<br />
Painting style of high quality. At least the facial features<br />
easily compare with the painting “The Denial of Saint<br />
Peter” by Coster held at the Peter Koelliker Collection.<br />
€ 20.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
tions.com<br />
140 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
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141
1101<br />
Christian Wilhelm Ernst Dietrich, genannt „Dietricy“,<br />
1712 Weimar – 1774 Dresden<br />
DER HEILIGE HIERONYMUS LESEND<br />
Öl auf Leinwand.<br />
82 x 63 cm.<br />
Im Hochformat und vor dunklem Hintergrund, ist der<br />
Heilige hinter einem Buch sitzend wiedergegeben,<br />
das über einen Totenschädel geöffnet liegt und in dem<br />
er die Schreibfeder hält. Die Beleuchtung von steil oben,<br />
lässt den Kopf, die Hände, das Buch und den Schädel<br />
wirkungsvoll zur Geltung bringen. Kleidung und Hintergrund<br />
verschattet. (1182103) (11)<br />
€ 7.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
1102<br />
Maler der Schule von Parma,<br />
zweites Viertel des 16. Jahrhunderts<br />
PORTRAITBILDNIS DES MALERS PIETER<br />
BRUEGHEL D.J. (UM 1564 – 1637/38)<br />
Öl auf Papier, auf Holz.<br />
46,5 x 34 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Parma school,<br />
second quarter of the 16th century<br />
PORTRAIT OF THE PAINTER PIETER BRUEGHEL<br />
THE YOUNGER (CA. 1564 – 1637/38)<br />
Oil on paper on panel.<br />
46.5 x 34 cm.<br />
Unframed.<br />
Das Halbbildnis entspricht dem Künstlerportrait nach<br />
dem uns nicht bekannten Ölbild, veröffentlicht durch<br />
den Kupferstich von Egidius Sadeler d.J. (1570 – 1629)<br />
und dem Portraitbildnis von Bartholomeus Spranger.<br />
Im Kupferstich ist der Maler im Hochoval dargestellt,<br />
gerahmt von einer Schriftbordüre mit seitlich flankierenden<br />
Allegoriegestalten und unten stehendem,<br />
€ 30.000 - € 50.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
mehr zeiligem Text. (1182121) (5) (11)<br />
The half-portrait corresponds with an unknown oil<br />
painting published as a copper engraving by Aegidius<br />
Sadeler the Younger (1570 – 1629) and the portrait by<br />
Bartholomeus Spranger.<br />
INFO | BID<br />
tions.com<br />
142 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1103<br />
Italienischer Maler des 17. Jahrhunderts<br />
STILLLEBEN MIT HUND UND KATZE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
116 x 173 cm.<br />
In einem bäuerlichen Interieur ein großer schwarzbrauner<br />
Hund, der an den Rahmen einer Öffnung auf<br />
der linken Seite angekettet ist, durch den man in die<br />
freie Natur mit Bäumen und einem hohen Himmel<br />
mit weißen Wolken schauen kann. Auf der rechten<br />
Bildhälfte steht ein hölzernes Bord, auf dem ein Fayence<br />
Teller mit einer pyramidenartig aufgeschnittenen<br />
Wassermelone liegt, dahinter eine weitere Wassermelone.<br />
Davor liegt ein umgefallener geflochtener<br />
Henkelkorb mit Bündel von Spargel, Pfirsichen, einer<br />
Zitrone mit Blättern, Äpfeln sowie erlegtem Geflügel.<br />
Eine braun-weiß getigerte Katze in Lauerstellung<br />
schaut auf den großen Hund, der sie wiederum anblickt<br />
und seine schwarzen Zähne fletscht. Gelungene<br />
Kombination aus Stillleben und Tierdarstellungen<br />
in reduzierter Farbigkeit. Rahmenschäden. (1180631)<br />
(130800) (18)<br />
Italian School, 17th century<br />
STILL LIFE WITH DOG AND CAT<br />
Oil on canvas.<br />
116 x 173 cm.<br />
Damage to the frame.<br />
€ 26.000 - € 28.000<br />
Sistrix<br />
1104<br />
Italienischer Maler der zweiten Hälfte des<br />
17. Jahrhunderts/ Nachfolge des<br />
Justus Sustermans (1597 – 1681)<br />
PORTRAITBILDNIS EINES ADELIGEN IM<br />
HARNISCH MIT SPITZENTUCH UND DEGEN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
107 x 72 cm.<br />
Im prächtigen Rahmen.<br />
Laut Beschriftung auf dem Rahmenschild „Portrait of<br />
Prince Mattias de’ Medici – Florenz“. Der Adlige im<br />
Dreiviertelbildnis nahezu lebensgroß vor dunklem,<br />
nach rechts aufhellendem Hintergrund bei wirkungsvoller<br />
Lichtwirkung von links oben, die das Gesicht<br />
beleuchtet und den glänzenden Harnisch betont.<br />
(1182194) (11)<br />
Italian School, second half of the 17th century/<br />
follower of Justus Sustermans (1597 – 1681)<br />
PORTRAIT PAINTING OF A NOEBLEMAN IN<br />
HARNESS WITH LACE CLOTH AND SWORD<br />
Oil on canvas.<br />
107 x 72 cm.<br />
In magnificent frame.<br />
According to the plaque on the frame “Portrait of<br />
Prince Mattias de’ Medici – Florence.<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
INFO | BID Sistrix<br />
INFO | BID<br />
tions.com<br />
144 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
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1105<br />
Giovanni Ricca,<br />
1603 – 1656 Neapel<br />
Über den Maler ist nur wenig bekannt, lediglich, dass<br />
er als Nachfolger oder Schüler von Jusepe de Ribera<br />
(1588/91-1652) gewirkt hat. Das um 1630 geschaffene<br />
Altarbild der Heiligen Katharina im Palazzo Madama,<br />
Turin, wurde dem Künstler zugeschrieben, ebenso die<br />
„Auferstehung von 1641“, die sich ehemals in Santa<br />
Maria della Sapienza in Neapel befand, heute im Palazzo<br />
della Prefettura.<br />
DER HEILIGE HIERONYMUS IN EINER HÖHLE<br />
BEIM VERFASSEN DER VULGATA<br />
Öl auf Holz im Hochoval.<br />
43 x 33,5 cm.<br />
Verso Bezeichnung eines ehemaligen<br />
Besitzers „Sir James Shanner“.<br />
Ungerahmt.<br />
Dem Gemälde ist eine ausführliche Expertise von<br />
Maurizio Marini, Rom, beigegeben, mit Vermerk, dass<br />
es sich bei dem verwischten Monogramm auf dem<br />
Rotolus möglicherweise um „GR“ handeln könnte.<br />
Das Gemälde im Hochoval zeigt den Heiligen Kirchenvater<br />
nach links an einer Tischplatte sitzend mit einem<br />
Rotulus, den er mit einer Feder beschreibt, über Bücher<br />
und einen Schädel gelegt. Davor ein achtteiliges<br />
Schriftstück, Zitat aus den Texten des Theologen.<br />
Rechts hinten rundbogiger Ausblick in eine abendliche<br />
Landschaft.<br />
Die Expertise mit Literaturangabe:<br />
Napoli Electa, Hrsg. Civiltà del Seicento a Napoli,<br />
Neapel 1984, Band I, Nr. 208, S. 421.<br />
Nicola Spinosa, La pittura napoletana del ’600,<br />
Mailand 1984, Tafel 671-675. (1181446) (7) (11)<br />
Giovanni Ricca,<br />
1603 – 1656 Naples<br />
SAINT JEROME<br />
Oil on panel in vertical oval shape.<br />
43 x 33.5 cm.<br />
Name of a previous owner “Sir James Shanner”<br />
inscribed on the reverse.<br />
Unframed.<br />
A detailed expert’s report by Maurizio Marini, Rome is<br />
enclosed. It notes that the blurred monogram on the<br />
rotulus could possibly read “GR”.<br />
Expert’s report with bibliographical reference:<br />
Napoli Electa (ed.), Civiltà del Seicento a Napoli,<br />
Naples 1984, vol. I, no. 208, p. 421.<br />
N. Spinosa, La pittura napoletana del ’600, Milan<br />
1984, plate 671-675.<br />
€ 12.000 - € 15.000 INFO | BID<br />
Sistrix<br />
146 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1106<br />
Orazio Borgianni,<br />
1578 Rom – 1616, zug.<br />
KOPF EINES APOSTELS ODER PHILOSOPHEN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
50 x 65 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Brustbild nach links, das bärtige Haupt in die Hand mit<br />
eingewinkelten Fingern gestützt. Im dunkelbraunen<br />
Mantelumhang, der Blick dem Betrachter entgegen<br />
gerichtet. Das betonte Hell-Dunkel der Malweise<br />
weist in typischer Manier des Malers auf den manieristischen<br />
Caravaggismus der Zeit. Lockerer und virtuoser<br />
Pinselstrich, was insbesondere in der Wiedergabe<br />
des Barthaares zum Ausdruck kommt. Bei dem<br />
Dargestellten könnte es sich um eine Apostelfigur<br />
wie etwa Sankt Peter handeln. Farbtechnik und besonders<br />
die Bildauffassung zeigen eine Verwandtschaft<br />
mit dem 1610 datierten Brustbildnis einer alten<br />
Frau und bekräftigen die Zuweisung an den genannten<br />
Künstler.<br />
Provenienz:<br />
Ehemals Sammlung Cavalcabò.<br />
Ausstellung:<br />
Finarte, Rom November 1980.<br />
(1181562) (130800) (11)<br />
Orazio Borgianni,<br />
1578 Rome – 1616, attributed<br />
HEAD OF AN APOSTLE OR PHILOSOPHER<br />
Oil on canvas.<br />
50 x 65 cm.<br />
Unframed.<br />
Provenance:<br />
Formerly Cavalcabò collection.<br />
Exhibitions:<br />
Finarte, Rome November 1980.<br />
€ 18.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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147
1107<br />
Ambrosius Francken d. Ä.,<br />
1544 Herenthals – 1618 Antwerpen<br />
DAS MAHL IM HAUS VON SIMON<br />
DEM PHARISÄER<br />
Öl auf Holz.<br />
75 x 106 cm.<br />
Ein durch Rundbögen in die Tiefe sich öffnender Innenraum,<br />
welcher durch seine Ausgestaltung an Dreidimensionalität<br />
gewinnt, dient als Kulisse für eine<br />
Anzahl von Personen, welche an einem gedeckten<br />
Tisch Platz genommen hat.<br />
Dargestellt ist das Mahl im Haus von Simon dem Pharisäer<br />
(Lk 7,36-50), welcher in Bethanien wohnte (Mk<br />
14,3-9) und wo Jesus auf seinem Weg nach Jerusalem<br />
Rast machte. Alle drei synoptischen Evangelien erwähnen<br />
eine Frau, welche Jesus den Kopf (Markus und<br />
Matthäus) bzw. – wie hier dargestellt – die Füße<br />
salbt. Rückwärtiger alter Sammlungsvermerk auf Frans<br />
Francken. Rest.<br />
Ambrosius Francken the Elder,<br />
1544 Herenthals – 1618 Antwerp<br />
FEAST IN THE HOUSE OF SIMON THE PHARISEE<br />
Oil on panel.<br />
75 x 106 cm.<br />
Collection note with reference to Frans Francken on<br />
reverse. Restored.<br />
Expert‘s report:<br />
A copy of the expert's report by Didier Bodart dated<br />
14 October 1999 is enclosed. Bodart identifies<br />
Ambrosius Francken I, one of the first artists of the<br />
Francken painter dynasty, as the creator of the painting<br />
on offer for sale in this lot.<br />
€ 20.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Expertise:<br />
Beigegeben in Kopie ein Gutachten von Didier Bodart<br />
vom 14. Oktober 1999, welcher das vorliegende Gemälde<br />
Ambrosius Francken d. Ä. zuweist, welcher<br />
einer der ersten Künstler der Malerdynastie Francken<br />
ist. (1150603) (13)<br />
tions.com<br />
148 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1108<br />
Flämischer Meister um 1620<br />
DIE PREDIGT JOHANNES DES TÄUFERS<br />
Öl auf Holz. Parkettiert.<br />
58 x 72 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Vielfigurige Darstellung einer großen Gruppe von Zuhörern,<br />
die der Predigt des Heiligen Johannes lauscht.<br />
Johannes am rechten Bildrand im Einsiedlerkleid mit<br />
Stab, das Haupt von einem Strahlenkranz hinterfangen.<br />
Im Zentrum der Darstellung, hoch zu Ross, eine Herrschergestalt<br />
mit Turban und Hermelinkragen, sowie<br />
zwei weitere Würdenträger. Die Figur am linken Bildrand,<br />
mit in die Hüfte gestelltem Arm und leuchten<br />
rotem Barrett, ist in direkten Blickkontakt zu Johannes<br />
gestellt, möglicherweise der Auftraggeber des Gemäldes.<br />
(1181323) (11)<br />
Sistrix<br />
€ 20.000 - € 40.000 INFO | BID<br />
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149
1109<br />
Deutscher Maler des beginnenden<br />
17. Jahrhunderts<br />
MADONNA MIT DEM KIND<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
73 x 60 cm.<br />
Die nach rechts sitzende Maria im Dreiviertelbildnis in<br />
rotem Kleid mit blauem Umhang, auf ihrem Schoß<br />
ein weißes Kissen auf dem das Jesuskind mit übereinandergeschlagenen<br />
Beinen sitzt und nach einer Blüte<br />
an der Brust der Mutter greift, während Maria einen<br />
weiteren kleinen Blumenstrauß in der linken Hand<br />
hält. Die Szenerie in einem Innenraum mit grünem,<br />
leicht hochgezogenen Bettvorhang links sowie einem<br />
geöffneten Fensterladen rechts oben. Das Gemälde<br />
vermittelt einen guten Eindruck der traditionellen<br />
Frühbarock-Malerei. (11506011) (11)<br />
Sistrix<br />
€ 8.000 - € 10.000 INFO | BID<br />
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150 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1110<br />
Abraham Brueghel (1631 – 1697) in Zusammenarbeit<br />
mit Gennaro Mascacotta Greco (1663 – 1714)<br />
Abraham Brueghel war der Sohn des Jan Brueghel d.<br />
J. (1601 – 1678), vervollständigte seine Ausbildung<br />
durch eine Italienreise, wobei er sich in Rom niederließ<br />
und bereits 1649, achtzehnjährig als Blumenmaler<br />
bekannt wurde. 1670 zog er nach Neapel, wo er den<br />
Rest seines Lebens zubrachte. Der Mitarbeiter des<br />
Gemäldes Gennaro Greco, ist für seine Ideallandschaften<br />
bekannt, wie sie zeitgleich auch durch Andrea Pozzo<br />
(1642 – 1709) und dessen Perspectiva Pictorum et<br />
Architectorum populär wurden.<br />
KÜSTENLANDSCHAFT DES GOLFS VON GAETA,<br />
UMZOGEN VON EINEM GEMALTEN STEINRAHMEN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
94,5 x 107 cm.<br />
Zuweisung an die Künstler durch Maurizio Marini, ferner<br />
mit beiliegender notarieller Bestätigung der Echtheit<br />
der Gutachtensignatur, vom 30. April 2008.<br />
Die Kompositdarstellung von Hand der beiden genannten<br />
Künstler, zeigt im Zentrum eine Steinrahmung mit<br />
oktogonaler Öffnung, die den Blick auf eine Meeresbucht<br />
mit dahinter hochsteigenden Bergen frei gibt,<br />
Ansicht des Golfs von Gaeta. Am Ufer Stadt und Burganlage,<br />
im Vordergrund eine antike Rundsäule mit<br />
darüberliegendem Gebälk. Das Landschaftsbild mit<br />
Figurenstaffage mehrerer Personen, in Gruppen geordnet,<br />
zum Teil in Begleitung von Hündchen. Der Ausblick<br />
eingefasst von einer gemalten Steinrahmung mit<br />
bekrönender gemeiselter Muschel sowie einer Faunsmaske<br />
im gemalten Rollwerk. Diese dunklere Zone<br />
mit zusätzlich ins Schwarz ziehendem Hintergrund, zu<br />
den Bildrändern hin, bietet die Unterlage für die heller<br />
aufleuchtenden, mannigfachen Blüten und Blätter, die<br />
stilistisch typisch für die Hand des „Blumen-Brueghels“<br />
sind. Hier sind die größeren Blüten in Gruppen zusammengestellt,<br />
wie Peonien, Annemonen, gefiederte<br />
Tulpen und weitere Frühsommerblumen, dazwischen<br />
eingestreut hellere Strauchblüten. (1181322) (11)<br />
€ 60.000 - € 80.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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151
1111<br />
Italienischer Meister des beginnenden<br />
17. Jahrhunderts aus der Schule von Parma<br />
MARIA MIT DEM KIND UND DEM<br />
JOHANNESKNABEN<br />
Öl auf Pappelholz.<br />
72 x 53 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Die Dreiergruppe der Figuren eng zusammengefasst.<br />
Vor landschaftlichem Hintergrund mit einem kräftigen<br />
Baumstamm, der kegelförmig als Bildhintergrund nach<br />
oben zieht und eine dunkle Folie für das helle Inkarnat<br />
der Figuren bietet. Maria nach links sitzend, auf den<br />
Knien in leicht schräger Haltung das Jesuskind, das mit<br />
dem rechten Händchen den Kreuzstab des Johannesknaben<br />
ergreift. Unaufdringliche zarte Farbigkeit in den<br />
Textilpartien, die Konturen im Sfumato wiedergegeben,<br />
wogegen die Nimbusreifen bewusst härter gezogen<br />
sind. Die Höhenzügen des landschaftlichen Hintergrunds<br />
in blauer Luftperspektive. Die schlanken Stämme<br />
und das Laubwerk eines jungen Baumes rechts<br />
oben in betonter Silhouttenwirkung. (11506013) (11)<br />
School of Parma, early 17th century<br />
VIRGIN AND CHRIST CHILD WITH YOUNG<br />
SAINT JOHN THE BAPTIST<br />
Oil on poplar wood.<br />
72 x 53 cm.<br />
Unframed.<br />
The painting shows a close composition of a triangular<br />
group of figures against a landscape with a sturdy<br />
cone-shaped tree trunk rising in the background, providing<br />
a dark backdrop against the light flesh colours<br />
of the figures.<br />
€ 16.000 - € 18.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1112<br />
Jan Brueghel d. J.,<br />
1601 – 1678,<br />
in Zusammenarbeit mit Otto van Veen,<br />
1556 – 1629<br />
MADONNA MIT KIND UND ENGELN IM<br />
BLUMENKRANZ<br />
Öl auf Kupfer.<br />
25,3 x 20,1 cm.<br />
Dem Gemälde ist eine Expertise von Dr. Klaus Ertz,<br />
Lingen vom 12. März 2018 beigegeben, daneben ausführliche<br />
maltechnische Untersuchung.<br />
Das qualitativ hochrangige Gemälde zeigt sich in äußerst<br />
gut erhaltenem Zustand. Auf den ersten Blick<br />
möglicherweise nicht sofort erkennbar, stammt es von<br />
den Händen zweier Maler, wie dies in der Zeit bei derartigem<br />
Bildtypus mit zwei Darstellungselementen<br />
häufig erfolgte. Der fein gemalte Blütenkranz mit Rosen,<br />
Tulpen, Lilien, Schachbrettblumen, Türkenbund<br />
und weiteren Frühlings- und Frühsommerblüten, unter<br />
Einbringung eines Schmetterlings in der oberen Bildecke,<br />
sind von der Hand des Jan Brueghel d. J., während<br />
die ovale Darstellung im Zentrum, Krönung Mariens,<br />
als eine Arbeit des Otto van Veen zu sehen ist.<br />
Hier zeigt van Veen, der Lehrer von Peter Paul Rubens<br />
(1577-1640), Maria im jugendlichen Halbbildnis nach<br />
rechts, das Jesuskind im Arm, das den Blick dem Betrachter<br />
zuwendet. Im Hintergrund zwei Engelsgestalten,<br />
die über dem Haupt der Maria eine Krone<br />
halten, darüber die Taube des Heiligen Geistes. Beide<br />
Darstellungsebenen von höchster Qualität, schaffen<br />
auch farblich eine Einheit im Bildganzen. A.R.<br />
Literatur:<br />
Klaus Ertz, Jan Brueghel d.J. Die Gemälde mit<br />
kritischem Oeuvrekatalog, Freren 1984.<br />
Klaus Ertz, Christa Nitze-Ertz, Jan Brueghel der Ältere<br />
(1568-1625): kritischer Katalog der Gemälde, Lingen<br />
2008-2010, Band I-IV. (1181321) (11)<br />
Jan Brueghel the Younger (1601 – 1678) in<br />
collaboration with Otto van Veen (1556 – 1629),<br />
MADONNA AND CHILD WITH ANGELS IN FLORAL<br />
WREATH<br />
Oil on copper.<br />
25.3 x 20.1 cm.<br />
Accompanied by an expert’s report by Dr. Klaus Ertz,<br />
Lingen dated 12 March 2018 and a detailed analysis<br />
of the painting technique.<br />
Literature:<br />
K. Ertz, Jan Breughel d.J. Die Gemälde mit kritischem<br />
Œuvrekatalog, Freren 1984.<br />
K. Ertz, Ch. Nitze-Ertz, Jan Brueghel der Ältere (1568 –<br />
1625): kritischer Katalog der Gemälde, Lingen 2008<br />
– 2010, vol. I-IV.<br />
€ 15.000 - € 25.000<br />
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1113<br />
Frans Francken d. J.,<br />
1581 Antwerpen – 1642 ebenda, zug.<br />
DIE PREDIGT JOHANNES DES TÄUFERS<br />
Öl auf Holz.<br />
46 x 65 cm,.<br />
Auf einer Waldlichtung ist eine große Schar von Personen<br />
zusammengekommen, um der Predigt Johannes<br />
des Täufers zuzuhören. Dieser steht auf einer leichten<br />
Erhöhung auf der rechten Bildseite in einem braunen<br />
Fellgewand und hält sich an einer schmalen Abgrenzung<br />
aus Holzstöcken fest. Seine rechte Hand hat er<br />
zum Redegestus erhoben. Hinter ihm Bäume und<br />
hohe Sträucher des Waldes, der sich mittig lichtet und<br />
den Blick in die Ferne freigibt auf Türme und tempelartige<br />
Gebäude einer Stadt unter wolkenreichem blauen<br />
Himmel. Um Johannes herum haben sich Zuhörer aller<br />
Stände versammelt, sowohl Reiche als auch Arme<br />
mit diversen Kopfbedeckungen, Männer und Frauen,<br />
eine Mutter mit Kind, wohl teils weither angereiste<br />
Personen sowie besonders auffallend zwei Männer mit<br />
Turbanen, die auf Kamelen sitzen. Am rechten Bild rand<br />
ist eine kleine, vornehm gekleidete Gruppe auf edlen<br />
Pferden sichtbar. Im Vordergrund rechts sitzt in Rückenansicht<br />
ein Landsknecht mit roter Kappe und einer über<br />
die Schultern gehängten Trommel, links neben ihm ein<br />
kleiner Hund. Vor diesem ist in Seitenansicht ein Mann<br />
erkennbar, der seine Augen nicht auf den Prediger gerichtet<br />
hat, sondern mit erhobener Hand am diskutieren<br />
ist. Am linken unteren Bildrand sitzend eine<br />
Gruppe einfach gekleideter Personen. Die Zuhörer verfolgen<br />
größtenteils aufmerksam die Predigt. Beeindruckendes<br />
Gemälde mit einer Vielzahl an unterschiedlichen<br />
Personen. Die Art der Pferdedarstellung findet<br />
sich auf Gemälden des Künstlers wieder. Die biblische<br />
Geschichte selbst war auch bei vielen anderen<br />
Künstlern der Zeit sehr beliebt. (1181324) (18)<br />
Frans Francken the Younger,<br />
1581 Antwerp – 1642 ibid., attributed<br />
THE SERMON OF SAINT JOHN THE BAPTIST<br />
Oil on panel.<br />
46 x 65 cm.<br />
A large crowd of people has gathered in a forest clearing<br />
to listen to the sermon of Saint John the Baptist.<br />
The biblical story itself was a very popular subject for<br />
artists at the time.<br />
€ 20.000 - € 40.000<br />
1114<br />
Joachim Antonisz Wtewael,<br />
um 1566 Utrecht – um 1638, zug.<br />
AUFERSTEHUNG CHRISTI<br />
Sistrix<br />
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Öl auf Eichenholz, verso Parkettierklötzchen, leichte<br />
vertikale Wölbung.<br />
105,5 x 74,5 cm.<br />
Ohne Rahmen.<br />
Das Tafelbild zeigt sich als hervorragendes Beispiel<br />
des niederländischen Manierismus im Kreis des Malers<br />
. Dies nicht allein wegen der für diesen Stil typischen<br />
Auffassung bewegter, in sich „gedrehten“ Figuren,<br />
der sog. Figura Serpentinata, eine Stilerfindung<br />
Italiens, die auch Wtewael und dessen Kreis in Italien<br />
vorfanden. Auch die Farbgebung folgt diesen Stilprinzipien.<br />
Dazu kommt eine völlig neue Auffassung des<br />
Themas: hier steht die Aufgeregtheit der Wachsoldaten,<br />
nachdem der Leichnam Christi dem Grab entstiegen<br />
ist, im Vordergrund. Ihre „Blindheit“ ist sinnbildlich<br />
in der Physiognomik der Figuren wiedergegeben.<br />
Erregt greift der Soldat, in Rückenfigur im Zentrum,<br />
nach dem Schwert, offenbar gegen einen Leichenräuber,<br />
der jedoch nirgends zu sehen ist. Lediglich die im<br />
Hintergrund gezeigten Figuren scheinen die Auferstehung<br />
erfasst zu haben. Dies weist wohl sprichwörtlich<br />
auf die Erfahrung hin, dass der Mensch in Nähe<br />
eines Ereignisses blind ist, während der Abstand zum<br />
Ereignis Erkenntnis bringt. Dagegen ist hier der „Auferstandene“<br />
in einer Wolkenbank, geradezu beiläufig<br />
wiedergegeben, von Licht umstrahlt, von zwei Engelsputten<br />
flankiert. Bei genauerer Betrachtung lassen<br />
sich am linken sowie rechten Bildrand vor schwarzem<br />
Hintergrund jeweils en miniature Bildergänzungen<br />
entdecken: links die „Drei Frauen am Grab“, rechts<br />
eine Engelsgestalt im Dunkel der Grabhöhle. Das Gemälde<br />
zeigt insgesamt hervorragende Erfindungsund<br />
Malqualität. Wtewael wirkte zunächst bei seinem<br />
Vater als Glasmaler, ging dann jedoch nach Padua und<br />
später nach Frankreich, was den manieristischen Stil<br />
erklärt. Die Aufgeregtheit in der hier vorliegenden<br />
Darstellung geht auch gut zusammen mit der politischen<br />
Situation der Zeit, der Auseinandersetzungen<br />
revolutionierender „Kontra-Remonstranten“ vor<br />
1600, in die das Bild einzuordnen wäre. Werke der<br />
Hand Wtewaels z. B. im Centraal-Museum Utrecht,<br />
im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg, sowie<br />
in der Gräflich Schönbornschen Sammlung. A.R.<br />
(11808535) (11)<br />
€ 7.000 - € 9.000<br />
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1115<br />
Toskanischer Maler des 17. Jahrhunderts<br />
MARIA MIT DEM KINDE, DEM HEILIGEN<br />
JOHANNES DEM TÄUFER UND DEM HEILIGEN<br />
FRANZISKUS<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
105 x 128,5 cm.<br />
In profiliertem vergoldeten Rahmen.<br />
Vor im Hintergrund angedeuteter Architektur das<br />
Dreiviertelbildniss der zentral unter einem Nimbus<br />
dargestellten Maria in typischer Gewandung, das Jesuskind<br />
auf ihrem Arm haltend. In seinen Händen ein<br />
Schriftband, welches ihn mit dem erwachsen dargestellten<br />
Johannes dem Täufer verbindet. Eventuell der<br />
Heilige Franziskus in der unteren linken Ecke, der<br />
ebenfalls von einem Nimbus überfangen wird, während<br />
die zwei anderen Personen als Engel identifiziert<br />
werden können, deren Flügel nur schwer im Hintergrund<br />
sichtbar sind. (11820910) (13)<br />
School of Tuscany, 17th century<br />
THE VIRGIN AND CHILD, SAINT JOHN THE BAPTIST<br />
AND TWO FURTHER SAINTS<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
105 x 128.5 cm.<br />
In profiled gilt frame.<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
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1116<br />
Berto di Giovanni,<br />
1475 – 1529, zug.<br />
DER HEILIGE AUGUSTINUS<br />
Öl auf Leinwand.<br />
94 x 64 cm.<br />
In verziertem Ädikula-Rahmen aus dunklem Holz.<br />
Die Expertise von Prof. Delpriori der Universität von<br />
Florenz lag zum Zeitpunkt der Drucklegung nicht vor.<br />
Im Zentrum des Gemäldes der auf einer Bank sitzende<br />
Heilige Augustinus im Bischofsgewand, mit Mitra<br />
auf seinem Haupt und umgebendem Nimbus, in seiner<br />
linken Hand den langen goldenen Bischofsstab<br />
haltend. Seine rechte Hand hat er zum Segensgestus<br />
erhoben. Er hat einen langen Bart, und mit seinen<br />
dunklen Augen schaut er seitlich aus dem Bild heraus.<br />
Er sitzt in einer Landschaft, die auf der linken<br />
Seite eine Burganlage auf einem Felsenmassiv zeigt,<br />
auf der rechten Bildseite ein graues Bergmassiv. Die<br />
obere Bildhälfte des Hintergrunds zeigt einen wolkenlosen<br />
blauen Himmel, der sich zum oberen Rand hin<br />
verdunkelt. Für die Zeit typische Darstellung eines der<br />
vier bekannten Kirchenlehrer. (1181991) (130800)<br />
(18)<br />
Berto di Giovanni,<br />
1475 – 1529, attributed<br />
SAINT AUGUSTINE<br />
Oil on canvas.<br />
94 x 64 cm.<br />
In decorated dark wooden aedicule frame.<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
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157
1117<br />
Italienischer Maler des 18. Jahrhunderts<br />
DIE LITERATUR BESIEGT DIE MUSIK<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
186 x 254 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Vor einem antiken Gebäude mit Säulen und einem<br />
roten, zur Seite gezogenen großem Vorhang, eine junge<br />
Frau in leuchtend blauem Gewand und ein älterer<br />
Mann mit langem weißen Bart eine große Tafel haltend,<br />
an der sich ein kleiner Putto klammert. Beide<br />
versinnbildlichen die Literatur. Am linken Bildrand<br />
zwei Männer in braunen Gewändern mit Musikinstrumenten,<br />
die sich in heftiger Bewegung und ausgebreiteten<br />
Armen von den beiden anderen abwenden<br />
und davoneilen. Im nächlichen Himmel zwei Putti,<br />
davon einer eine brennende Lampe haltend. Interessante<br />
und ungewöhnliche Darstellung des im Titel<br />
genannten Themas. (1182093) (13)<br />
€ 30.000 - € 60.000 INFO | BID<br />
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1118<br />
Paolo de Matteis,<br />
1662 Piano del Cilento – 1728 Neapel, zug.<br />
ALLEGORIE DER ASTRONOMIE<br />
Öl auf Leinen. Doubliert.<br />
118 x 108 cm.<br />
Die allegorische weibliche Gestalt hier in Dreviertelfigur<br />
nach rechts neben einem Steinsockel gezeigt, auf dem<br />
ein Himmelsglobus liegt. Die Figur in schräger Körperhaltung<br />
wiedergegeben, das Gesicht nach rechts oben<br />
gerichtet, am Rücken große Engelsflügel, die Kleidung<br />
im antik-griechischen Stil, das helle Peplosoberkleid<br />
an der Schulter gebauscht. In der rechten Hand hält sie<br />
einen Zirkel, der Rock und Überhang in Form eines<br />
mit goldenen Sternen übersäten blauen Tuches. Gemäß<br />
der griechischen Mythologie war die allegorische<br />
Gestalt der Astronomie Urania, die Tochter von Zeus<br />
und Mnemosyne.<br />
Die Zuschreibung an Paolo de Matteis erfolgte aus<br />
Vergleichen mit Werken des Malers, der ein Schüler<br />
von Luca Giordano (1632/34 – 1705) war, sich in seinem<br />
späteren Werk allerdings bereits dem Klassizismus<br />
von Carlo Maratti (1625 – 1713) genähert hat. Möglicherweise<br />
gehörte das Gemälde – im Zusammenhang<br />
einer Ausgestaltung eines Palazzo – zu einer Reihe<br />
weiterer allegorischer Darstellungen. (11512224) (11)<br />
Paolo de Matteis,<br />
1662 Piano del Cilento – 1728 Naples, attributed<br />
ALLEGORY OF ASTRONOMY<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
118 x 108 cm.<br />
€ 20.000 - € 30.000<br />
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1119<br />
Monogrammist S. B. – Pseudo Salini<br />
Italienischer Maler, zwischen 1633 und 1655<br />
nachweisbar<br />
STILLLEBEN MIT WACHTELKORB, QUITTEN,<br />
PILZEN UND SPARGEL<br />
Öl auf Leinwand.<br />
58,5 x 68 cm.<br />
An der Papierecke die Datierung „1647“.<br />
Die Gegenstände in geordneter Präsentation vor<br />
dunklem Hintergrund sowie auf ebenfalls dunkler<br />
Steinplatte, wobei die von links oben beleuchteten,<br />
helleren Partien wirksam vortreten. Links ein Tonkrug<br />
mit Henkel, darin Dillkraut. Im oberen Bildteil rechts,<br />
auf erhobenem Sockel, ein ausgebreitetes Papier, darauf<br />
Brot und ein Käsestück.<br />
Das Gemälde ist ausführlich dokumentiert, beschrieben<br />
und abgebildet in einem Artikel von Prof. Alberto<br />
Cottino (Accademia Albertina di Belle Arti di Torino). In<br />
der Textausführung ein nahezu themengleiches Werk<br />
genannt, das sich in der Sammlung Mazzarosa in Lucca<br />
befindet und auf 1645 datiert ist (vgl. Literatur).<br />
Literatur:<br />
Vgl. Mina Gregori, Un'aggiunta al Monogrammista<br />
S.B. come pittore animalista, in: Paragone LXI, 89,<br />
2010, S. 29-35, Tafel 23.<br />
Im Artikel weitere Literaturangabe:<br />
Gianluca Bocchi, Ulisse Bocchi, Pittori di natura morta<br />
a Roma. Artisti italiani 1630-1750, Viadana 2005, S. 170,<br />
Abbildung P.S. 8. (1181715) (11)<br />
Monogrammist S. B. – Pseudo Salini,<br />
Italian painter, active between 1633 and 1655<br />
STILL LIFE WITH BASKET OF QUAIL, QUINCES,<br />
MUSHROOMS AND ASPARAGUS<br />
Oil on canvas.<br />
58.5 x 68 cm.<br />
Dated “1647” in a corner of the canvas.<br />
The painting is documented, described in illustrated in<br />
detail in an article by Professor Alberto Cottino (Accademia<br />
Albertina di Belle Arti di Torino).<br />
The article lists further bibliographical references:<br />
G. Bocchi, U. Bocchi, Pittori di natura morta a Roma.<br />
Artisti italiani 1630-1750, Viadana 2005, p. 170, ill. P.S. 8.<br />
€ 20.000 - € 25.000<br />
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161
1120<br />
Jan Jansz Treck,<br />
1606 – 1652, zug.<br />
Der Maler ein Schüler und Schwager des Jan Jansz den<br />
Uyl d. Ä. (1595/96 – 1639/40) und hinterließ in seiner<br />
eleganten, dunkeltonigen Malart nur wenige Werke.<br />
Unverkennbar ist der Einfluss von Pieter Claesz<br />
(1596/98 – 1660/61) und Willem Claesz. Heda (1594<br />
– 1680/82). Das erste von ihm bekannte Werk datiert<br />
ins Jahr 1641, nach dem Tod seines Lehrers. Ein weiteres<br />
Werk weist beide Signaturen auf, was auf eine<br />
Zusammenarbeit schließen lässt. Treck selbst wiederum<br />
beeinflusste weitere Silllebenmaler wie etwa Willem<br />
Kalf (1619/22 – 1693).<br />
STILLLEBEN MIT GLÄSERN, VASE UND EINER<br />
KASTANIENSCHALE<br />
Öl auf Eichenholz. Parkettiert.<br />
53 x 62 cm.<br />
In schönem geschnitzten vergoldeten Rahmen.<br />
Auch in diesem Bild überwiegt der für den Maler und<br />
seine Werke typische Eindruck einer monochromen<br />
dunkeltonigen Auffassung in höchster Eleganz. Dabei<br />
hat der Maler auch die Gegenstände in einen helldunklen<br />
Gegensatz gestellt, wie etwa das weiße Tuch,<br />
die Meerschaumpfeife, Papierstücke oder die liegende<br />
Vase gegenüber den dunklen Kastanien und dem<br />
dunkelfarbigen großen Glasbecher, dessen grüner<br />
Glaston im Hintergrund Entsprechung findet. Rest.<br />
Das vorliegende Werk lässt sich gut mit erhaltenen<br />
Werken Trecks in der National Gallery in London und<br />
dem Museum in Budapest besonders hinsichtlich des<br />
bläulichen Grundes vergleichen. Weitere markante<br />
Gemälde des Malers sind auch im Rijksmuseum in<br />
Amsterdam, in Berlin und in Kassel zu finden.<br />
Jan Jansz. Treck,<br />
1606 – 1652, attributed<br />
STILL LIFE WITH GLASSES, VASE AND<br />
A BOWL WITH CHESTNUTS<br />
Oil on oak panel. Parquetted.<br />
53 x 62 cm.<br />
In beautifully carved and gilt frame.<br />
The painting on offer for sale in this lot easily compares<br />
with preserved paintings by Treck held at the National<br />
Gallery in London and the Museum of Fine Arts in<br />
Budapest especially regarding the bluish background.<br />
Further striking paintings by the artist held at the<br />
Rijksmuseum in Amsterdam, in Berlin and in Kassel.<br />
Restored.<br />
Provenance:<br />
Heim-Tableaux de maitres anciens, Paris.<br />
Literature:<br />
Dr. A. Wurzbach, Niederländisches Künstler Lexikon,<br />
Leipzig, 1910, vol. II, p. 720.<br />
Dr. N. R. A. Vroom, De Schilders van Het Monochrome<br />
Banketje, Amsterdam, 1945, pp. 160 -165 and ill. 141,<br />
142, 143, 144.<br />
Exhibitions:<br />
Art et Tabac, Menton, February - April 1965.<br />
€ 40.000 - € 60.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Provenienz:<br />
Heim-Tableaux de maitres anciens, Paris.<br />
Literatur:<br />
Dr. A. Wurzbach, Niederländisches Künstler Lexikon,<br />
Leipzig 1910, Bd. II, S. 720.<br />
Dr. Nicolaas Rudolph Alexander Vroom, De Schilders<br />
van Het Monochrome Banketje, Amsterdam 1945,<br />
S. 160-165 und Abb. 141, 142, 143, 144.<br />
Ausstellungen:<br />
„Art et Tabac“, Menton, Februar-April 1965.<br />
(1181514) (13)<br />
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163
1121<br />
Pseudo-Stringa<br />
In der Wissenschaft noch nicht näher eruierter Maler,<br />
der bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts gewirkt hat und<br />
dessen Name auf Francesco Stringa (1635 – 1709)<br />
zurückgeführt wird. Der einheitliche Stil mehrerer bekannt<br />
gewordener Gemälde verweist nun auf den hier<br />
genannten Maler.<br />
STILLLEBEN MIT FRÜCHTEN UND BLUMEN<br />
AUF EINEM MARMORSOCKEL MIT GROSSER<br />
ARCHITEKTURVOLUTE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
74 x 113 cm.<br />
Dem Gemälde ist ein ausführlicher publizierter Artikel<br />
von Alberto Crispo beigegeben, mit Bildvergleichen<br />
mit weiteren Werken des Künstlers, die sich zum Teil<br />
in Privatsammlungen befinden. Das Gemälde in auffallend<br />
wohltuender, heller Farbigkeit gehalten, wobei<br />
sämtliche Gegenstände zusätzlich von links oben beleuchtet<br />
erscheinen. Im Zentrum der Darstellung ein<br />
Weidenkorb, gefüllt mit Äpfeln und Birnen, links seitlich<br />
davor ein Spargelbündel sowie rechts eine aufgeschnittene<br />
Wassermelone. Am linken Bildrand Gebäck,<br />
rechts eine Marmorstufenerhöhung mit darauf liegender,<br />
dunkler Traube neben einem geöffneten Flaschen<br />
koffer. Die Farbpalette der Früchte und weiteren<br />
Gegenstände wird noch einmal in einem üppigen Blumenstrauß<br />
in heller Porzellanvase zusammengefasst,<br />
in dem sich hier blaue und rötliche Anemonen, hellrote<br />
Rosenblüten, neben zart roafarbenen Nelken, gefiederten<br />
Tulpen und Rittersporn zusammenfinden.<br />
Ein besonderes dominierendes Element im Bild ist<br />
die schön geschwungene Steinvolute, die in ihrer geknickten<br />
Kurvung – zusammen mit dem Stilllebenarrangement<br />
– den Zeitstil des Rokoko überzeugend<br />
wiedergibt.<br />
Pseudo-Stringa,<br />
Research has not yet clearly identified this painter<br />
who was active until the mid-18th century and whose<br />
name has been associated with Francesco Stringa<br />
(1635 – 1709).<br />
STILL LIFE WITH FRUIT AND FLOWERS ON<br />
MARBLE BASE WITH LARGE ARCHITECTURAL<br />
VOLUTE<br />
Oil on canvas.<br />
74 x 113 cm.<br />
A detailed, published article by Alberto Crispo des cribes<br />
the painting and makes comparisons with other works<br />
by the artist, some of which are held in private collections.<br />
A copy of the article is enclosed.<br />
Literature:<br />
Dr. Renato Roli, La natura morta Italiana, exhibition<br />
catalogue, Milan 1964, p. 125, ill. 138f.<br />
G. Bocchi, U. Bocchi, Naturaliter. Nuovi contributi alla<br />
natura morta in Italia settentrionale e Toscana fra XVII<br />
e XVIII secolo, Casalmaggiore 1998.<br />
S. Marinelli, L. Dorigny: 1654-1742. Un pittore della<br />
corte francese a Verona, exhibition catalogue, Verona<br />
and Venice 2003, p. 120f.<br />
Further bibliographical references listed in enclosed<br />
article.<br />
€ 20.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
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Literatur:<br />
Dr. Renato Roli, La natura morta Italiana, Ausstellungskatalog,<br />
Mailand 1964, S. 125, Abbildung 138f.<br />
Gianluca Bocchi, Ulisse Bocchi, Naturaliter. Nuovi<br />
contributi alla natura morta in Italia settentrionale e<br />
Toscana fra XVII e XVIII secolo, Casalmaggiore 1998.<br />
Sergio Marinelli, Louis Dorigny: 1654 – 1742. Un<br />
pittore della corte francese a Verona, Ausstellungskatalog,<br />
Verona und Venedig 2003, S. 120f.<br />
Weitere Literaturangaben in beigegebenem Artikel.<br />
(1181716)<br />
1122<br />
entfällt<br />
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165
1123<br />
Frans van Mieris d. Ä.,<br />
1635 – 1681, Nachfolge des<br />
DAME BEI DER TOILETTE<br />
Öl auf Holz.<br />
30,5 x 24,5 cm.<br />
In einem Interieur stehend eine elegante Dame in weißer<br />
glänzender Bluse und dunklem faltenreichen Rock<br />
und weißer Perlenkette um den Hals, sich in einem an<br />
der Wand hängenden Spiegel begutachtend. Sie steht<br />
an einem mit wertvollem Stoff gedeckten Tisch, daneben<br />
ein grüner Stuhl, über den sie ihre rote pelzverbrämte<br />
Jacke gelegt hat. Ihr zur Seite steht eine farbige<br />
Dienerin, die ihr ein Schmuckkästchen reicht. Im<br />
Hintergrund rechts ist ein Durchgang, der zu einem<br />
weiteren Zimmer führt, in dem ein Mann in einem<br />
Buch lesend sitzt. Malerei bei der das feine Gesicht<br />
und das helle Inkarnat der Dame sowie ihre weiße<br />
Bluse gegenüber dem sonst dunklen Hintergrund besonders<br />
gut zur Geltung kommen. (1181226) (18)<br />
€ 5.000 - € 7.000<br />
Sistrix<br />
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1124<br />
Niederländischer Meister des 17. Jahrhunderts<br />
STILLLEBEN MIT AUSTERN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
64,5 x 57 cm.<br />
Auf einer hölzernen Tischplatte, die auf der rechten<br />
Seite mit einem dünnen Tuch bedeckt ist, vor dunklem<br />
Hintergrund, die teilweise geöffneten Austern, die aus<br />
einem auf dem Tisch liegenden Holzbottich stammen.<br />
In der Mitte eine mit Bast umwickelte Weinflasche,<br />
daneben ein mit Wein gefülltes Glas. Auf der linken<br />
Seite ein schöner blau-weißer Fayenceteller auf dem<br />
ein helles Stück Brot liegt. Ein dunkler Messerknauf<br />
und ein leuchtend roter Krebs ergänzen diese harmonische<br />
Stilllebenkomposition. (1181223) (18)<br />
Dutch School, 17th century<br />
STILL LIFE WITH OYSTERS<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
64.5 x 57 cm.<br />
€ 10.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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1125<br />
Nicolaas Marten Fierlants,<br />
um 1622 Den Bosch – 1694 Antwerpen<br />
VENUS IN DER SCHMIEDE DES VULKAN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
104 x 123 cm.<br />
Rechts unten signiert und datiert 1660.<br />
In ebonisiertem passendem Profilrahmen des 20.<br />
Jahrhunderts.<br />
In einem für diesen Künstler typischen Format wird<br />
vor einem Gebäudeprospekt Vulcanus an einem Amboß<br />
dargestellt. Komplementär zu diesem hell strahlenden<br />
Moment stellt Fierlants die Figur der Venus entgegen,<br />
welche nicht nur durch ihr helles Inkarnat und<br />
das weiße sie kleidende Tuch heraussticht, sondern<br />
auch durch einen Rundbogen überfangen wird und<br />
dadurch an Bedeutung gewinnt. Minimal rest.<br />
Nicolaas Marten Fierlants,<br />
1622 Den Bosch – 1694 Antwerp<br />
VENUS AT THE FORGE OF VULCAN<br />
Oil on canvas.<br />
104 x 123 cm.<br />
Signed and dated 1660 lower right. In matching<br />
ebonised 20th century frame with moulding.<br />
With minimal restorations.<br />
Provenance:<br />
– L. Moorthammers, Brussels (recorded there in 1961)<br />
– Private collection, Belgium<br />
€ 25.000 - € 35.000 INFO | BID<br />
Sistrix<br />
Provenienz:<br />
– L. Moorthammers, Brüssel (dort 1961 nachgewiesen)<br />
– Privatsammlung Belgien (1180131) (7) (13)<br />
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1126<br />
Flämischer Meister um 1600<br />
ALLEGORIE AUF DEN SIEG DER KATHOLISCHEN<br />
KIRCHE ÜBER DAS BÖSE<br />
Öl auf Holz. Parkettiert.<br />
126 x 96 cm.<br />
Darstellung einer allegorischen weiblichen Figur mit<br />
einem Harnisch, welcher zwischen den Brüsten ein<br />
Kruzifix zeigt, das von einem Cherubium getragen<br />
wird. Die weibliche Person durch ein Schwert und einen<br />
Schild bewaffnet, welcher in plastischer Arbeit<br />
(hier in Grisaille wiedergegeben), den auferstandenen<br />
Christus anzeigt. Ein Putto, der auf einem ihrer Beine<br />
Platz genommen hat, die Fama der katholischen Kirche<br />
in die Welt posaunend. Die Figur die Füße auf eine<br />
Steinplatte stützend, unter welcher eine Drachenfigur,<br />
für den Teufel stehend, zerdrückt wird. Die untere<br />
rechte Bildecke mit einem gehörnten Bogenschützen,<br />
welcher mit dem Unterkörper in der Unterwelt zu stecken<br />
scheint. Rechts über der allegorischen Figur die<br />
Christusfigur, die an ihren Stigmata zu erkennen ist,<br />
mit einer Krone. Mit einer ebensolchen Krone bekrönt<br />
er die Kirche bzw. die allegorische Figur derselben,<br />
sodass sie als direkter Nachfolger Christi dargestellt<br />
wird. Alters- und Gebrauchssp., Bildfläche uneben.<br />
Rest. (1182096) (13)<br />
Flemish School, ca. 1600<br />
ALLEGORY OF THE TRIUMPH OF THE CATHOLIC<br />
CHURCH OVER EVIL<br />
Oil on panel. Parquetted.<br />
126 x 96 cm.<br />
Signs of ageing and wear, uneven paint surface.<br />
Restored.<br />
Sistrix<br />
€ 60.000 - € 70.000 INFO | BID<br />
tions.com<br />
170 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
tions.com<br />
1127<br />
Anthony van Dyck,<br />
1599 Antwerpen – 1641 London, Umkreis<br />
BILDNIS DES GASTON DE BOURBON, HERZOG<br />
VON ORLÉANS (1608-1660) JÜNGERER BRUDER<br />
KÖNIG LUDWIG DES XIII VON FRANKREICH<br />
Öl auf Eichenholz.<br />
38 x 31 cm.<br />
Verso altes rotes Lacksiegel mit Monogram „P“.<br />
Zuschreibung durch Expertise von Didier Bourdar<br />
vom 10. Oktober 2003.<br />
Halbbildnis nach rechts wiedergegeben, im Harnisch<br />
darüber Schärpe und Spitzenkragen. Blick ist auf den<br />
Betrachter gerichtet. Gesicht gerahmt von braunem<br />
Lockenhaar. Bildnis aus der Zeit als der Dargestellte<br />
bereits das typische Lippenbärtchen trug. Das Gemälde,<br />
in hoher Qualität ausgeführt, steht in enger malerischer<br />
Beziehung zu dem Portrait von Van Dyck von 1634.<br />
(11506026) (11)<br />
Anthony van Dyck,<br />
1599 Antwerp – 1641 London, circle of<br />
PORTRAIT OF GASTON DE BOURBON,<br />
DUKE OF ORLÉANS (1608 – 1660), YOUNGER<br />
BROTHER OF KING LOUIS XIII OF FRANCE<br />
Oil on oak panel.<br />
38 x 31 cm.<br />
Verso old, red lacquer seal with monogram “P”.<br />
Unframed.<br />
Attribution by expert’s report by Didier Bodart dated<br />
10 October 2003.<br />
The painting is executed in high quality and the painting<br />
style is close to the portrait by van Dyck dated 1634.<br />
€ 5.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1128<br />
Sebastian Vrancx,<br />
1573 Antwerpen – 1647, zug.<br />
Der Maler, der auch als Begründer des flämischen Militärgenres<br />
gilt, war laut dem Biografen Carel van Mander<br />
d. Ä. (1548 – 1606) ein Schüler des Adam van Noort<br />
(1562 – 1641). Er begab sich, wie die meisten seiner<br />
Kollegen, 1597 nach Italien, was in der Folge Einfluss auf<br />
die Darstellung antiker Ruinen und römischer Bauwerke<br />
nahm. 1600 wurde er Mitglied der Antwerpener Lukasgilde,<br />
wo er mit seinen Zeitgenossen wie Jan Brueghel<br />
d. Ä. (1568 – 1625), Frans Francken d. J. (1581 – 1642)<br />
oder auch Hendrik van Balen d. Ä. (1575 – 1632) befreundet<br />
war. So weist sein Werk auch manche Gemeinsamkeiten<br />
mit denen dieser Künstler auf.<br />
BERITTENE RÄUBERBANDE VERSAMMELT IN<br />
EINER WALDLICHTUNG<br />
Öl auf Holz.<br />
61,5 x 46,5 cm.<br />
Die hohe Bildqualität steht ganz im Rang der Werke<br />
des Malers Sebastian Vrancx. Das Thema hat der Maler<br />
auch in einer weiteren Fassung aufgegriffen, etwa in<br />
einem breitformatigen Bild, in dem der Schimmelreiter<br />
ebenso im Zentrum der Darstellung dominiert. Die<br />
Komposition geht auf den Prototypen der Darstellung<br />
zurück, der sich im Museum Stockholm befindet und<br />
dort auf 1617 datiert ist. So lässt sich das vorliegende<br />
Gemälde etwa in die Zeit um 1625 einordnen. Gezeigt<br />
ist hier nicht – wie öfter vermutet – eine Soldatengruppe,<br />
sondern vielmehr ein zusammengewürfelter Haufen<br />
von Räubern, zum Teil zu Pferde, zum Teil in Landsknechttracht<br />
oder, wie bei dem Reiter im Zentrum, in<br />
Eisenrüstung, wohl von verschiedenen Soldaten, Heeren<br />
und Formationen dissertiert. Der zum Teil bewusst<br />
dümmlich-brutale Gesichtsausdruck der meisten Gestalten<br />
im Bild bestätigt die Vermutung. Auch dass der<br />
Schimmel, auf dem sich die Hauptfigur so fürstlich im<br />
Sattel zeigt, soeben sein Wasser lässt, als ironische<br />
Anspielung. Dieser Reiter weist mit seinem Zeigefinger<br />
auf den Weg rechts im Bild, der aus dem Wald<br />
heraus nach hinten führt, wo sich bereits ein ahnungsloses<br />
Fuhrwerk nähert, auf das es die Straßenräuber<br />
abgesehen haben. Das Gemälde entstand mitten in<br />
den Wirren des Dreißigjährigen Krieges und ist auch<br />
daher ein wertvolles Zeitdokument der unruhigen Verhältnisse<br />
dieser Jahrzehnte. Malerisch hervorragend<br />
ausgeführt, sind die Gestalten im Vordergrund, leicht<br />
im Schatten wiedergegeben, während der landschaftliche<br />
Ausblick zwischen den Bäumen in hellem Licht<br />
steht. (1182025) (11)<br />
Sebastian Vrancx,<br />
1573 Antwerp – 1647, attributed<br />
BAND OF ROBBERS ON HORSEBACK<br />
IN A CLEARING<br />
Oil on panel.<br />
61.5 x 46.5 cm.<br />
The high quality of the painting is in accordance with<br />
works by Sebastian Vrancx. He painted this subject<br />
several times, for example in the wide format painting<br />
in which the rider on the white horse also dominates<br />
the centre of the image. The composition traces back<br />
to a painting held at the Stockholm Museum, dated<br />
1617. The painting on offer for sale in this lot can therefore<br />
be dated ca. 1625.<br />
€ 18.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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1129<br />
Antonio Carracci,<br />
1583 Venedig – 1618 Rom<br />
DIE SINTFLUT<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
155,5 x 233,5 cm.<br />
In schmaler profilierter Goldleiste.<br />
Manieristische Darstellung der Körper, die sich aus den<br />
Fluten an Land zu retten suchen, sich teils an Tiere, teils<br />
an Bäume klammern, teils sich an ein gerade gekentertes<br />
Boot zu retten suchen. Eine hell erleuchtete Figur<br />
auf der rechten oberen Seite die Hände gen Gott und<br />
den Himmel streckend. Das Gemälde kompositionell<br />
weitere Versionen wiederaufnehmend, wie die in der<br />
Bayerischen Staatsgemäldesammlungen und der Gemäldegalerie<br />
Berlin, welche sich untereinander kaum<br />
unterscheiden. Dieses kraftvolle und intensive, im kontrastierenden<br />
Licht dargestellte Gemälde, entstand in<br />
den letzten zwei oder drei Lebensjahren des Antonio<br />
Carracci. Minimal rest.<br />
Antonio Carracci,<br />
1583 Venice – 1618 Rome<br />
THE FLOOD<br />
Oil on canvas.Relined.<br />
155.5 x 233.5 cm.<br />
Literature:<br />
Comp.: Visions de Déluge. De la renaissance au XIXe<br />
siècle, Lausanne 2007.<br />
A. Carracci, Brescia 2007, p. 130 ill.<br />
Sistrix<br />
€ 90.000 - € 110.000 INFO | BID<br />
Literatur:<br />
Vgl.: Visions du Déluge. De la Renaissance au XIXe<br />
siècle. Lausanne 2007. Mit dort abgebildeter seitenverkehrter<br />
Komposition. Das Gemälde wird dort auf<br />
ca. 1617/18 datiert.<br />
Antonio Carracci, Brescia 2017. Die Vergleichsbeispiele<br />
in Berlin und München, abgebildet auf S. 130.<br />
Des Weiteren eine Version aus einer Privatsammlung<br />
(evtl. das vorliegende Gemälde), ebenfalls dort abgebildet.<br />
(1181782) (13)<br />
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1130<br />
Römischer Meister,<br />
erste Hälfte 17. Jahrhundert<br />
JESUS BRICHT DAS BROT<br />
Öl auf Leinwand. Verstärkt und doubliert.<br />
149 x 150 cm.<br />
In profiliertem geschnitzten und teilweise vergoldeten<br />
Rahmen.<br />
Wunderbare, in die Tiefe reichende Komposition mit<br />
einem Knaben, ein Weinglas in hohem Bogen füllend,<br />
als Repoussoirfigur und die leicht nach links neben der<br />
Mitte verrückte, hell erleuchtete Figur des Jesus, der<br />
in seinen Händen das gebrochene Brot hält. Die Darstellung<br />
ähnelt etwa der Darstellung des Zinsgroschen<br />
des gleichen Malers im Nationalmuseum Stockholm<br />
(Fondazione Zeri 61002), welche ein ähnliches Kind<br />
ebenfalls unten links in der Ecke darstellt. Ähnliche,<br />
nahezu quadratische Formate sind ebenfalls im Werk<br />
Strozzis zu finden (z.B. Fondazione Zeri 60479 oder<br />
auch die Jakobsdarstellung im Museo Nazionale di San<br />
Matteo, Pisa, welche nicht nur im Format, sondern<br />
auch in der Darstellung des greisen Mannes mit dem<br />
vorliegenden Gemälde übereinstimmt). Besonders auffallende<br />
Ähnlichkeit sowohl in der Komposition des hell<br />
erleuchteten Jesus zwischen den anderen Personen<br />
und des links unten dargestellten Kindes, findet sich<br />
in einer Darstellung des Zinsgroschen von ca. 1630 des<br />
Bernardo Strozzi. Rest. (11817618) (13)<br />
Roman painter,<br />
first half of the 17th century<br />
JESUS BREAKING BREAD<br />
Oil on canvas. Reinforced and relined.<br />
149 x 150 cm.<br />
In carved and parcel-gilt profiled frame.<br />
The depiction is similar to The Tribute Money by the<br />
same artist held at the National Museum in Stockholm<br />
(Fondazione Zeri no. 61002). The obvious similarities<br />
between the composition and the brightly illuminated<br />
figure of Christ amongst the other figures as<br />
well as the child depicted on the left can also be<br />
found in the painting The Tribute Money dated ca.<br />
1630 by Bernardo Strozzi. Restored.<br />
€ 75.000 - € 95.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1131<br />
entfällt<br />
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177
1132<br />
Italienischer Maler des 17./ 18. Jahrhunderts<br />
CARITAS ROMANA<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
135,5 x 182 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Erotische Darstellung der „Caritas Romana“, die das<br />
Stillen eines Erwachsenen bezeichnet. Im Mittelpunkt<br />
in einem Gebäude eine sitzende junge Frau mit heruntergelassener,<br />
weisser Bluse und einem roten Überwurf,<br />
an deren linker Brust ein alter bärtiger Mann<br />
gestillt wird. Sie werden auf der rechten Bildseite dabei<br />
von einem anderen Mann durch eine Maueröffnung<br />
beobachtet. Für die Zeit beliebtes Motiv in überwiegend<br />
beiger und brauner Farbgebung.<br />
Die dargestellte Geschichte geht auf den römischen<br />
Autor Valerius Maximus (14 AD – 37 AD) zurück. Sie<br />
wurde um 1362 von Giovanni Boccaccio (1313 – 1375)<br />
wieder erzählt. (1182095) (18)<br />
Literatur:<br />
Vgl. Rubens e la pittura fiamminga del ’600, Cagliari<br />
1990, Nr. 37, S. 147.<br />
Italian School, 17th/18th century<br />
CARITA ROMANA<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
135.5 x 182 cm.<br />
Literature:<br />
Comp.: Rubens e la pittura fiamminga del ’600,<br />
Cagliari 1990, no. 37, p. 147.<br />
Sistrix<br />
€ 50.000 - € 60.000 INFO | BID<br />
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179
1133<br />
Enrico Albricci,<br />
1714 – 1775<br />
LANDSCHAFT MIT ZWERGEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
118 x 188 cm.<br />
In profiliertem, teilweise vergoldeten, ornamental<br />
verziertem Rahmen.<br />
Anbei eine Expertise von Mina Gregori in Kopie.<br />
Darstellung von Nani, wie sie für diesen Künstler<br />
typisch, und in mehrfacher Form überliefert sind, so<br />
etwa in der Collezione Bagatti Valsecchi in Varedo<br />
(Fondazione Zeri für 73527) und zwei Objekte in der<br />
Galleria Menaguale in Verona (Fondazione Zeri für<br />
73528 und 73529). Das hier angebotene Gemälde in<br />
besonders großer Form. Eine große Quantität von<br />
Zwergen in einer Art karnevalistischen Zeremonie,<br />
welche in einer mit Ruinenarchitektur-Capriccio versehener<br />
Landschaft dargestellt sind. Rest.<br />
(1181872) (5) (13)<br />
Enrico Albricci,<br />
1714 – 1775<br />
LANDSCAPE WITH DWARFS<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
118 x 188 cm.<br />
In profiled, parcel-gilt frame with ornamental décor.<br />
A copy of the expert’s report by Mina Gregori is enclosed.<br />
A typical depiction of dwarfs by Albricci and<br />
recorded in multiple versions, such as a painting held<br />
at Collezione Bagatti Valsecchi in Varedo (Fondazione<br />
Zeri, no. 73527) and two depictions held at the Galleria<br />
Menaguale in Verona (Fondazione Zeri no. 73528<br />
and no. 73529). The painting on offer for sale in this lot<br />
is particularly large.<br />
€ 20.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1134<br />
Giovanni Bernardo Carbone,<br />
1616 – 1683, zug.<br />
BILDNIS EINER EDLEN DAME MIT ZWEI KINDERN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
207 x 165 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Gutachten von Prof. Mina Gregori aus Florenz, welches<br />
das Gemälde dem bekannten Portraitisten aus Genua<br />
Giovanni Bernardo Carbone zuordnet.<br />
Im Mittelpunkt des Gemäldes das Ganzkörperportrait<br />
einer edlen Dame mit einem schwarzen Obergewand<br />
und einem roten edlen, seidig glänzenden Rock. Im<br />
Bereich des Dekolletés ist das schwarze Oberteil mit<br />
weißer Spitze verziert, die Ärmel sind leicht nach oben<br />
gerafft und mit rötlichen Schleifen mehrfach gebunden.<br />
Um den Hals eine wertvolle Perlenkette. An ihrer<br />
rechten, nach unten gerichteten Hand hält sie einen<br />
kleinen Knaben fest, der in ein gold glänzendes, edles<br />
Gewand gekleidet ist und, ebenso wie seine Mutter,<br />
aus dem Bild direkt herausschaut. Auf der rechten Seite<br />
des Bildes die kleine Tochter in einem edlen, silber<br />
glänzenden Atlaskleid, teilweise mit roten Schleifen.<br />
Im Hintergrund eine große Säule und ein nach oben<br />
geraffter roter Vorhang, rechts wird der Blick freigegeben<br />
in die Natur mit bewölktem Himmel. Portraitmalerei<br />
mit besonderer Herausstellung der prachtvollen<br />
Kleidung der dargestellten Personen. Vereinzelt leichter<br />
Farbabrieb. (1181721) (18)<br />
€ 30.000 - € 50.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
tions.com<br />
180 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1135<br />
Italienischer Meister des 17. Jahrhunderts<br />
CARITAS ROMANA<br />
Öl auf Leinwand.<br />
118 x 149 cm.<br />
Die dargestellte Geschichte geht auf den römischen<br />
Autor Valerius Maximus (14 AD-37 AD) zurück. Sie wurde<br />
ungefähr im Jahre 1362 von Giovanni Boccaccio<br />
(1313 – 1375) wieder erzählt. Nach ihm entstanden mehrere<br />
hundert Gemälde, Zeichnungen und Skulpturen,<br />
die das Thema erneut aufgriffen. Erzählt wird die erotische<br />
Geschichte einer jungen Frau, die einem älteren<br />
Mann die Brust gibt. Auf dem Gemälde in einem<br />
einfachen Interieur mit einem Fenster rechts oben,<br />
sieht man im Mittelpunkt die junge Frau mit braunen<br />
Haaren und wallenden weiten rot-braunen edlen Gewändern.<br />
Vor ihr kniet ein alter Mann mit Vollbart, im<br />
Profil nach links, der seine Hände überkreuzt auf ihren<br />
Schoß gelegt hat und dem sie mit ihrer rechten<br />
Hand die Brust zum Stillen reicht. Besonders auffallend<br />
ihr weißes Inkarnat und ihr fast weißes Gesicht.<br />
Ihre glänzenden, wohl tränenerfüllten Augen hat sie<br />
seitlich nach oben gerichtet. Beliebtes erotisches Thema.<br />
Verso Unterlegungen. Leichte Rahmenschäden.<br />
(11805814) (130800) (18)<br />
€ 13.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1136<br />
Vincent Sellaer,<br />
Südniederländischer Maler zwischen 1538 und 1544<br />
in Mechelen tätig, zug.<br />
SUSANNA UND DIE BEIDEN ALTEN<br />
Öl auf Holz. Parkettiert.<br />
105 x 84 cm.<br />
Das Thema des Alten Testaments ist hier in unüblicher<br />
Weise als auffallend ruhige Szene wiedergegeben,<br />
sodass nicht die körperlich drängende Gewalt der<br />
beiden Alten, sondern vielmehr das Nachdenken der<br />
Susanna nach der Überredung des Alten rechts im<br />
Bild Thema geworden ist. Wie immer, so ist auch hier<br />
das biblische Thema Anlass und Vorwand, den weiblichen<br />
Akt ins Bild zu bringen. Die schön dargestellte<br />
schlanke Frauenfigur, hier nur dürftig bekleidet, eine<br />
Brust zwischen den gelben Tüchern freigelassen, entspricht<br />
dem eleganten manieristischen Geschmack der<br />
Zeit, auch was die weichen Konturen, das Sfumato,<br />
das hier ausschließlich der weiblichen Figur zukommt,<br />
betrifft. Der Oberkörper der Susanna nahezu diagonal<br />
ins Bild gesetzt, im Gegensatz zu den beiden nahezu<br />
senkrecht wiedergegebenen Männergestalten im Hinter<br />
grund. Der rechte bärtige Alte blickt auf die junge<br />
Schönheit herab mit hochgehaltener Hand, was sein<br />
Überreden andeuten soll. Einzig die linke Männerfigur<br />
nimmt Blickkontakt zum Betrachter auf. In eleganten<br />
Grautönen sind die übrigen Bildinhalte gezeigt, hier<br />
überwiegend die Steinreliefs am Brunnen in antiken<br />
Formen sowie eine links oben stehende Gewandfigur,<br />
Allegorie der Pomona. Farblich hier die Trias Rot, Gelb<br />
und Weiß als überwiegende Kontraste ins Bild gesetzt.<br />
(1180961)<br />
€ 60.000 - € 120.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
tions.com<br />
182 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1137<br />
Jan Brueghel d. J.,<br />
1601 Antwerpen – 1678, Nachfolge<br />
KONZERT IM WALDE<br />
Öl auf Holz.<br />
18,5 x 24,5 cm.<br />
Mit besonderm Dank an Dr. Klaus Ertz für seine<br />
Hinweise.<br />
Am Ufer eines Flusses vor einer ausladenden Weide<br />
haben sich zahlreiche einheimische und exotische Tiere<br />
zu einem Konzert versammelt. Das Notenbuch dafür<br />
ist an den breiten Stamm des Baumes angelehnt. Zu<br />
den Tieren gehören ein Strauß, eine große Eule, Kraniche,<br />
Fasane, Reiher, Kauze, Raben, Schwäne, mehrere<br />
Papageien und Enten. Malerische und humorvolle erzählerische<br />
Darstellung mit einer Vielfalt an Vogel arten.<br />
Literatur:<br />
Der Vergleich zu dem Original von Jan Brueghel d.Ä.<br />
in: Ertz/Nitze-Ertz 2008-10, Band III, Kat. 534a/1 und<br />
534/4.<br />
Anmerkung:<br />
Das Gemälde wurde 2003 auf einer Auktion in Frankreich<br />
als Werk des Ferdinand van Kessel für 46.000,-<br />
Euro verkauft. (1160352) (5) (18)<br />
Jan Brueghel the Elder,<br />
1568 – 1625, follower of<br />
CONCERT IN THE FOREST<br />
Oil on panel.<br />
18.5 x 24.5 cm.<br />
With special thanks to Dr Klaus Ertz for his references.<br />
Numerous local and exotic animals have gathered on<br />
the banks of a river on a sweeping field.<br />
Literature:<br />
The comparison to the original painting by Jan Brueghel<br />
the Elder in: Ertz/Nitze-Ertz 2008-10, III, cat. 534a/1<br />
and 534/4.<br />
Note:<br />
The painting was sold at auction in France in 2003<br />
for 46,000.00 EUR, there described as a work by<br />
Ferdinand van Kessel.<br />
€ 6.000 - € 9.000 INFO | BID<br />
Sistrix<br />
tions.com<br />
184 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1138<br />
Jan Soens,<br />
um 1547 ´s-Hertogenbosch – um 1611 Parma, zug.<br />
FLUCHT NACH ÄGYPTEN<br />
Öl auf Kupfer.<br />
25 x 19,5 cm.<br />
In aufwendig geschnitztem vergoldeten Rahmen.<br />
Deutlich trennt sich hier, wie in vielen weiteren Gemälden<br />
des Meisters, der erzählerische Vordergrund von<br />
einer traumhaft vorgestellten Landschaft. Gezeigt ist<br />
Maria auf einem Esel nach links reitend, die mit beiden<br />
Armen das gewickelte Jesuskind hält, links schreitet<br />
Josef voraus, einen Wanderstab geschultert, in halblangem<br />
rotem Kleid mit Umhang und breitrandigem<br />
Reisehut. Er hat den Kopf zurückgewandt und blickt<br />
auf Maria mit dem Kind. Die Beleuchtung von links<br />
lässt die Figuren vom zunächst dunkleren Hintergrund<br />
abheben, ein steiler bewachsener Felsen zieht links<br />
im Hintergrund hoch. Rechts, weiter in der Ferne ein<br />
stufiges Felsgelände mit thronender Burganlage,<br />
schlaglichtartig beleuchtet. Der untere Bildrand belebt<br />
durch krautigen Pflanzenwuchs.<br />
Jan Soens, der zunächst in Antwerpen bei Jacob Boon<br />
und Gillis Mostaert (um 1534 – 1598) gelernt hat, begab<br />
sich um 1574 auf eine Italienreise, zunächst nach<br />
Rom, etwas später dann an den Hof der Farnese in<br />
Parma. Neben Gemälden religiösen Themeninhalts,<br />
finden sich im Werk des Malers auch mythologische<br />
Darstellungen, nahezu immer aber im Zusammenklang<br />
mit Landschaften, die, wie auch im vorliegenden<br />
Gemälde, visionär erscheinen. (1160351) (5) (11)<br />
€ 2.500 - € 4.500<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1139<br />
Niederländischer Maler des 17. Jahrhunderts<br />
(Abb. folgende Seite)<br />
GEMÄLDEPAAR PORTRAITS<br />
Öl auf Leinwand, auf Holz.<br />
116 x 91,5 cm.<br />
In profiliertem ebonisierten Holzrahmen.<br />
Jeweils als Hüftstücke in edler Seidenkleidung dargestellte<br />
Personen, die als Mann und Frau ein Ehepaar<br />
zeigen. Mit den jeweils zugehörigen Wappen ihrer<br />
Familie, welche bei dem Mann rechts, bei der Dame<br />
links in der oberen rechten Bildecke angeordnet sind<br />
und somit, bei direkter Nebeneinanderhängung,<br />
eben falls in konkretem Bezug zueinander stehen und<br />
als Allianzwappen zu verstehen sind. Äußerst feine<br />
Malerei, die einzelnen Partien der Haare und Stoffe<br />
sowie den Perlschmuck der Frau realistisch wiedergebend.<br />
Rückwärtig mit Kreide Auktionsvermerke (wohl<br />
England). Rest. (1181325) (11)<br />
Dutch School, 17th century<br />
A PAIR OF PORTRAITS<br />
Oil on canvas, laid on panel.<br />
116 x 91.5 cm.<br />
In profiled ebonized wooden frame.<br />
Chalk auction notes on the reverse (probably<br />
England). Restored.<br />
€ 15.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
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185
tions.com<br />
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187
1140<br />
Pieter Casteels,<br />
1684 – 1749, zug.<br />
BLUMENGESTECK<br />
Öl auf Leinwand.<br />
44 x 36 cm.<br />
Im ovalen, vergoldeten Rahmen.<br />
Großes, durchlichtet wiedergegebenes Blumengesteck<br />
in einer dreifüßigen Schale auf Marmorplatte.<br />
Das Blumengesteck ordnet sich in die hochovale Bildkomposition<br />
ein. Die geraden und gekrümmten Blütenstengel<br />
sowie die hellfarbig gemalten Blumen<br />
lassen gitterartige Durchblicke auf den hellolivfarbenen<br />
Hintergrund frei. Im Blütengesteck überwiegend<br />
Frühlingsblumen wie Anemonen, Tulpen, blaue Iris,<br />
Hyazinthen und Primeln. Einige Blüten auf der Steinplatte<br />
abgefallen. Die Gesteckschale in Form eines<br />
vergoldeten, flachen Korbes über drei Löwentatzen.<br />
Qualitätvolle Feinmalerei in eleganter Farbwirkung<br />
(11720713) (11)<br />
Pieter Casteels,<br />
1684 – 1749, attributed<br />
FLOWER ARRANGEMENT<br />
Oil on canvas.<br />
44 x 36 cm.<br />
Framed.<br />
High-quality fine painting with elegant colour effect.<br />
€ 2.000 - € 2.200<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1141<br />
Gaspar Peeter Verbruggen d.Ä.,<br />
1635 Antwerpen – 1681<br />
Ab 1677 Meister der Antwerpener Gilde, wirkte in Antwerpen<br />
in den Jahren 1706 – 1723 in Den Haag.<br />
BLUMENKRANZ VOR KARTUSCHE MIT MARIA<br />
UND DEM KINDE<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
89 x 70 cm.<br />
Mittig unten signiert „GAS.P.VERBRVGGEN“.<br />
In profiliertem schwarzen Holzrahmen.<br />
Über einem profilierten Pfeiler mit risalitartigem Vorbau<br />
erhebt sich die plastisch anmutende, in grauem Camaieu<br />
gestaltete Scheinarchitektur einer symmetrisch<br />
aufgebauten Barock-Kartusche. Dieser ist eine Figurengruppe<br />
eingestellt, welche Maria mit dem Kinde<br />
darstellt und eventuell von Erasmus Quellinus (1607<br />
– 1678) stammt.<br />
Verbruggen war bekannt für seine Trompe l’œil-Gemälde,<br />
welche den Betrachter täuschen und ihn in<br />
verschie dene Wirklichkeitsebenen eintauchen lassen<br />
sollten. Nicht nur, dass eine Steinkartusche quasi aus<br />
dem nichts auftaucht und sich vom dunklen Grund<br />
abzeichnet. Auch die Blüten, welche die Kartusche umspielen<br />
und manchmal dem Betrachter entgegenstreben,<br />
leiten den Blick wirkungsvoll in die Tiefe, tragen<br />
zum dreidimensionalen Eindruck bei und stehen in ihrer<br />
Asymmetrie und Lebendigkeit in Kontrast zur steinernen,<br />
gleichmäßig herausgearbeiteten Kartusche.<br />
Besonders bei den Blumen wird die Meisterschaft<br />
Verbruggens deutlich, der es versteht, dem Betrachter<br />
durch Naturnähe, komplizierte optische Verkürzungen<br />
und verschachtelte Kompositionen Realität vorzugaukeln.<br />
Ausstellungen:<br />
Lust der Täuschung, Kunsthalle München, September<br />
2018 – Januar 2019, siehe Fotografie des Ausstellungsraumes.<br />
Provenienz:<br />
Münchener Privatbesitz. (1180376) (13)<br />
Gaspar Peeter Verbruggen the Elder,<br />
1635 Antwerp – 1681<br />
From 1677 master at the Antwerp painter’s guild.<br />
Active in Antwerp between 1706 – 1723 and in The<br />
Hague.<br />
CARTOUCHE WITH VIRGIN AND<br />
CHILD IN FLORAL WREATH<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
109 x 91 cm.<br />
Signed “GAS.P.VERBRVGGEN” at centre below.<br />
In black moulded wooden frame.<br />
Exhibitions:<br />
Lust der Täuschung, Kunsthalle Munich, September<br />
2018 – January 2019, see photograph of the exhibition<br />
space.<br />
€ 25.000 - € 50.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
© Kunsthalle München, Foto Michael Naumann, Tiefenpixel.<br />
tions.com<br />
Dieses Verbruggen-Gemälde war in der Ausstellung<br />
„Lust der Täuschung“, 17.08.2018 – 13.01.2019,<br />
Kunsthalle München ausgestellt, links über dem<br />
angedeuteten Kamin.<br />
188 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
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189
1142<br />
Francesco Casanova,<br />
1727 London – 1802 Vorderbrühl, Wien<br />
REITERSCHLACHT VOR DER BEFESTIGUNG<br />
EINER STADT<br />
Öl auf Leinwand.<br />
75 x 124 cm.<br />
Die Zuschreibung an den genannten Künstler erfolgte<br />
durch eine Expertise von Professor Giancarlo Sestieri,<br />
Rom vom 23. Januar 2017 mit Verweis auf Literatur<br />
und Vergleichsbeispielen.<br />
Die mehrfigurige Szenerie steigert ihren Höhepunkt<br />
zum Zentrum der Darstellung hin: Ein Pistolenschütze<br />
auf einem aufbäumenden braunen Pferd feuert auf<br />
seinen Angreifer, der im Harnisch mit Hellebarde entgegentritt.<br />
Die beiden Hauptfiguren umgeben von<br />
weiteren Reitern, zwei gefallenen Pferden sowie<br />
mehreren gestürzten Soldaten. Die Dramatik ist auf<br />
das Pistolenfeuer konzentriert, dahinter hell aufscheinende<br />
Wolken hinter den aufblitzenden Funken der<br />
Pistole. Links Absenkung des Geländes mit zahlreichen<br />
weiteren Reitern vor den Mauern und einem<br />
Rundturm einer befestigten Stadt. Das Gemälde zeigt<br />
insgesamt hohe, dem Künstler und seinem Werk entsprechende<br />
Qualität.<br />
Literatur:<br />
Giancarlo Sestieri, De Luca (Hrsg.), I Pittori di Battaglie.<br />
Maestri Italiani e Stranieri del XVII e XVIII Secolo,<br />
Rom 1999, S. 262-273 mit Abbildungen Nr. 1, 4, 19,<br />
24 und 25. (1180694) (5) (16)<br />
Francesco Casanova,<br />
1732 London – 1802 Vorderbrühl, Vienna<br />
CAVALRY BATTLE OUTSIDE A TOWN FORTIFICATION<br />
Oil on canvas.<br />
75 x 124 cm.<br />
Attribution to Francesco Casanova by expert’s report<br />
by Professor Giancarlo Sestieri, Rome dated 23 January<br />
2017 with reference to literature and examples of<br />
comparison. Overall, the painting is of high quality as<br />
is typical for the artist's oeuvre.<br />
Literature:<br />
G. Sestieri, De Luca (ed.), I Pittori di Battaglie. Maestri<br />
Italiani e Stranieri del XVII e XVIII Secolo, Rome 1999,<br />
p. 262-273 with ill. no. 1, 4, 19, 24 and 25.<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1143<br />
Guillaume Courtois,<br />
1628 Saint-Hyppolite – 1679 Rom, zug.<br />
DAS DAMASKUSERLEBNIS<br />
Öl auf Leinwand. Altdoubliert.<br />
75 x 70 cm.<br />
Rückwärtige Auktions- und Sammlungsnummern.<br />
In aufwändig geschnitztem und vergoldetem<br />
Originalrahmen der Zeit.<br />
Auf dem Weg nach Damaskus soll Paulus der auferstandene<br />
Jesus Christus erschienen sein, weswegen<br />
er vom Verfolger der Urchristen zum Apostel der<br />
Völker berufen worden war. Eine weite, tiefer liegende<br />
Landschaft hinterfängt das frühchristliche Geschehen<br />
und wird von rechts von einem ausladendem Baum<br />
begrenzt, welcher mit dem durch die Christusfigur in<br />
den Wolken hell erleuchteten Himmel kontrastiert.<br />
Die vom Pferd stürzende Figur des Paulus ist ebenfalls<br />
sinnbildlich erleuchtet und steht in seiner Starre<br />
dem entsetzten Durcheinander gegenüber, in welches<br />
sein Gefolge verfallen ist. Das Gemälde zeigt kompositionelle<br />
Ähnlichkeiten etwa zur Flucht nach Ägypten<br />
im Yale University Art Museum. Wenige Retuschen,<br />
unten links und mittig kleiner Riss restauriert. Rahmen<br />
minimal besch. (11720720) (13)<br />
Guillaume Courtois,<br />
1628 Saint-Hyppolite – 1679 Rome, attributed<br />
THE DAMASCUS EXPERIENCE<br />
Oil on canvas. <strong>Old</strong> relining.<br />
75 x 70 cm.<br />
Auction and collection numbers on reverse. In elaborately<br />
carved and gilt original frame of the period. Few<br />
areas with retouching, lower left and at centre small<br />
restored tear. Frame with minimal damage.<br />
€ 20.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
tions.com<br />
190 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1144<br />
Anthonie Palamedes,<br />
1601 Delft – 1673 Amsterdam<br />
INTERIEUR MIT VORNEHMER GESELLSCHAFT<br />
Öl auf Holz.<br />
51 x 67 cm.<br />
In einem Wohnraum des 17. Jahrhunderts, mit einem<br />
Blumengemälde und einem großen Wandteppich an<br />
der beigen Rückwand, drei Paare an einem Tisch mit<br />
leuchtend roter Decke. Das erste Paar zeigt eine sitzende<br />
Dame im Mittelpunkt des Gemäldes in einem<br />
prachtvollen faltenreichen Kleid aus schwarzer Atlasseide<br />
mit großem Spitzenkragen und Spitze an den<br />
Ärmelenden; unter dem Kleid ein goldfarbig glänzendes<br />
Untergewand. Sie hält in ihren Händen ein aufgeschlagenes<br />
Buch und ist in ein Gespräch mit dem ihr<br />
schräg gegenüber auf einem Stuhl sitzenden Herr in<br />
beigem Gewand mit weißem Spitzenkragen und hellblauer<br />
Bauchbinde vertieft. Der Mann trägt zudem Stulpenstiefel<br />
und hält in seiner Linken einen breiten Hut<br />
mit hellblauer Feder. Vor ihm auf dem Tisch liegt ein<br />
ebenfalls aufgeschlagenes, schmales Büchlein. An<br />
dem Tisch sitzt ein weiteres Paar, das zusammen in<br />
ein Buch vertieft ist. Am rechten Bildrand eine elegante<br />
Frau in Rückenansicht im Gespräch mit einem<br />
Mann mit schwarzem Hut. Unterhalb von ihnen steht<br />
eine Laute. Auf der linken Bildseite ist gerade ein Herr<br />
dabei, sich aus einer Kanne ein Getränk in ein Glas zu<br />
gießen. Die Gesellschaft könnte sich hier zum gemeinsamen<br />
singen und musizieren getroffen haben,<br />
worauf das Musikinstrument und die eventuellen Noten-<br />
und Liederhefte hinweisen könnten. Qualitätvolle<br />
Malerei mit besonderer Herausarbeitung der Kleidung<br />
der einzelnen Figuren. (1181132) (18)<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
tions.com<br />
192 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1145<br />
Pierre Bolman,<br />
1668 Rom, zug.<br />
Der Maler gehörte zum Kreis der Bambocciani.<br />
ITALIENISCHE FLUSSLANDSCHAFT MIT HAFEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
78 x 104,5 cm.<br />
In Kopie Schreiben von 2007 von Prof. Giancarlo Sestieri,<br />
Rom, der das Gemälde als „Veduta del Tevere“<br />
(Ansicht des Tibers) bezeichnet und als wahrscheinlichen<br />
Künstler den Maler Pierre Bolman nennt.<br />
Einige Boote haben am Hafen einer italienischen Stadt<br />
mit Kirchengebäude angelegt, an deren Ufer reges<br />
Treiben herrscht: ein Segelboot wird gerade beladen,<br />
Weinfässer werden angeboten und davon getragen,<br />
einige Figuren sind am verhandeln, am linken Bildrand<br />
ist ein Feuer entzündet und ein Mann trinkt aus einem<br />
Krug. Auf der anderen Seite des Flusses am Ufer drei<br />
Rinder, sowie weitere Häuser und ein Campanile. Die<br />
dargestellten Figuren in vielfältiger Kleidung, von einfachen<br />
Leinenhosen mit roter Kappe oder Turban bis<br />
hin zur eleganten, geschlitzten Landsknechtkleidung<br />
mit breitem Hut und Federn. Überwiegend blaue und<br />
braune Farbgebung, bei der die weißen Segel sowie<br />
die roten und weißen Kleidungsstücke gekonnt Farbakzente<br />
setzen. (1172072) (18)<br />
Sistrix<br />
€ 15.000 - € 20.000 INFO | BID<br />
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193
1146<br />
Italo-flämischer Maler des 17. Jahrhunderts<br />
KONZERT UND FESTLICHKEIT IN<br />
EINEM HÖFISCHEN PARK<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
75 x 105 cm.<br />
Das Gemälde ist zunächst als allegorische Darstellung<br />
zu verstehen: Die Musik als Stifterin der Liebe. Demgemäß<br />
ist oberhalb des links nebeneinander sitzenden<br />
musizierenden Paares der schwebende Armorknabe<br />
gezeigt, der mit seinem Pfeil auf das Paar zielt. Seinen<br />
roten Flügeln entspricht die Kleidung des Lautenspielers,<br />
der sein Gesicht der Sängerin an seiner Seite zugewandt<br />
hält, während sie ein geöffnetes Liederbuch<br />
auf dem Schoß hält. Die beiden musizierenden Gestalten,<br />
höfisch gekleidet, sind der Gesellschaft zuzuordnen,<br />
die rechts im Bild in tiefer gelegener Parkebene<br />
gezeigt wird: Dort höfische Reiter mit Jagdfalken,<br />
Edeldamen und Herren beim Picknik auf der Parkwiese.<br />
Im Hintergrund eine Parkvilla mit Säulenstellungen und<br />
Giebel sowie italienischen Kaminen, durch Bosketten<br />
abgetrennt von einem Fahrweg mit Kutsche, Reitern<br />
und zahlreichem Fußvolk. Im Hintergrund ein dem<br />
Brenta Kanal ähnliches Gewässer mit Gondeln. Das<br />
Gemälde vermittelt insgesamt eine harmonische Anmutung,<br />
mit zahlreichen illustrativen Details wie blühenden<br />
Pflanzen sowie einer Rosenstrauchhecke im<br />
Hintergrund. (11808814) (11)<br />
€ 7.000 - € 8.000 INFO | BID<br />
Sistrix<br />
tions.com<br />
194 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1147<br />
David Vinckboons,<br />
1576 Mechelen – 1629 Amsterdam<br />
ALTER MANN, JUNGE FRAU UND GEFLÜGELTER<br />
ARMOR (ALLEGORIE AUF DIE LIEBE)<br />
Öl auf Leinwand, auf Platte, mit Leinwand hinterfüttert.<br />
119 x 149 cm.<br />
In ebonisiertem Kastenrahmen.<br />
In Kopie ein Gutachten von Dr. Klaus Ertz vom 11. Mai<br />
2017 beigegeben, der das Werk eindeutig David<br />
Vinck boons zuweist, indem er die Nähe zu verschiedenen<br />
anderen Gemälden dieses Künstlers aufzeigt,<br />
welche alle signiert bzw. signiert und datiert. Er verweist<br />
auf zwei weitere spätere Gemälde des Künstlers<br />
(von 1629 und 1630), welche das gleiche Thema<br />
zeigen.<br />
Dichte Waldlandschaft mit davor auf einer Lichtung<br />
sitzendem ungleichen Paar, bei welchem es sich um<br />
eine junge, wohlgekleidete Dame handelt, die soeben<br />
von einem alten Mann, der seine Krücken abgelegt<br />
hat, berührt wird. Seine Geldbörse wird von einem bebrillten<br />
Affen geplündert. Symbolträchtig schießt anstatt<br />
Armor ein Skelett einen Pfeil auf den alten Mann,<br />
während die Frau auf eine fast erloschene Kerze, die<br />
im Vordergrund steht, hinweist und somit den Vanitasgehalt<br />
des Gemäldes unterstreicht. Der Mittelgrund,<br />
ebenfalls in der Lichtung liegend, zeigt einen<br />
jungen Mann, welcher von Armor mit einem Pfeil getroffen<br />
wird und auf dessen Seite ein Hund liegt, der<br />
die Treue zwischen der Dame und dem jüngeren<br />
Mann andeuten mag und im klaren Gegensatz zu den<br />
monetären Absichten steht, welche sich hinter der<br />
Liebelei zwischen der Dame und dem älteren Herren<br />
verbergen.<br />
Literatur:<br />
Klaus Ertz, Christa Nitze-Ertz: David Vinckboons<br />
1576 – 1632, Monographie mit kritischem Katalog<br />
der Zeichnungen und Gemälde, Lingen 2016.<br />
(1180883) (13)<br />
David Vinckboons,<br />
1576 Mechelen – 1629 Amsterdam<br />
OLD MAN, YOUNG WOMAN AND WINGED CUPID<br />
(ALLEGORY OF LOVE)<br />
Oil on canvas, laid on panel, backed with canvas.<br />
119 x 149 cm.<br />
In ebonised box frame.<br />
A copy by the expert’s report by Dr. Klaus Ertz from<br />
11 May 2017 is enclosed. He clearly attributes to the<br />
work to David Vinckboons by describing its closeness<br />
to other paintings by the artist, which are signed and<br />
dated. He refers to two later paintings by the artist<br />
(from 1629 and 1630), showing the same subject.<br />
Literature:<br />
K. Ertz, Ch. Nitze-Ertz: David Vinckboons 1576. – 1632,<br />
Monographie mit kritischem Katalog der Zeichnungen<br />
und Gemälde, Lingen 2016.<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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195
1148<br />
Paul Liégeois,<br />
tätig in Paris um 1650/70<br />
FRÜCHTESTILLLEBEN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
39 x 68 cm.<br />
Betont breitformatig, möglicherweise ehemals als<br />
Supraporte gedacht. Wiedergabe verschiedener Baumfrüchte<br />
wie Pfirsiche, Pflaumen und Zwetschgen auf<br />
einem, mit blauem leuchtenden Samttuch bedeckten<br />
Marmortisch, vor grau-grünlichem Hintergrund. Das<br />
Tischtuch mit feiner Brokatgoldborte besetzt, mit Seidenstoff<br />
unterfüttert, das durch das Zurückziehen der<br />
Decke sichtbar wird. Höchst elegante Farbgebung in<br />
brillianter Feinmalerei. (1180288) (11)<br />
Paul Liégeois,<br />
active Paris around 1650/70<br />
STILL LIFE WITH FRUITS<br />
Oil on canvas.<br />
39 x 68 cm.<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
tions.com<br />
196 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1149<br />
Godfried Schalcken,<br />
1643 Made bei Breda – 1706 Den Haag, zug.<br />
Der Künstler war einer der führenden niederländischen<br />
Maler des späten 17. Jahrhunderts.<br />
JUNGE FRAU BEI KERZENLICHT IN<br />
EINEM BUCH LESEND<br />
Öl auf Eichenholz. Teilparkettiert.<br />
27 x 20,5 cm.<br />
Rückwärtig Reste zweier Lacketiketten und eines<br />
Sammlungsetiketts.<br />
Ungerahmt.<br />
Halbbildnis einer nach links sitzenden Frau. Gesicht<br />
und Oberkörper vom Schein einer Kerze erleuchtet,<br />
die Kerze vor rotem Tuch, rechts hinten Ausblick in<br />
eine abendliche Landschaft.<br />
Literatur:<br />
Vgl. Thierry Beherman, Godfried Schalcken, Maeght<br />
Editeur, Paris 1988, S. 310, Abb. 212. (1180299) (13)<br />
€ 7.500 - € 8.500 INFO | BID<br />
Sistrix<br />
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197
tions.com<br />
1150<br />
Francesco Solimena,<br />
1657 Canale di Serino – 1747 Neapel<br />
Neben Luca Giordano (1632/34 – 1705), von dem er sich<br />
stark beeinflussen ließ, gilt er als einer der führenden<br />
Vertreter der neapolitanischen Malerei seiner Zeit. Da<br />
Neapel etliche Jahre aufgrund des Spanischen Erbfolgekriegs<br />
an das österreichische Habsburg ging, erhielt<br />
Solimena auch zahlreiche Aufträge aus Wien<br />
(z.B. Hochaltarbild der Kapelle im Schloss Belvedere)<br />
und beeinflusste so auch die österreichischen Barock-<br />
Maler wie Daniel Gran (um 1694 – 1757) oder Paul<br />
Troger (1698 – 1762).<br />
BILDNIS DER HEILIGEN KATHARINA<br />
VON ALEXANDRIEN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
76,5 x 64,5 cm.<br />
Dem Gemälde ist eine Expertise von Maurizio Marini<br />
(o. J.) beigegeben, mit zahlreichen Bildvergleichen u.a.<br />
in öffentlichen Museen wie Paul Getty Museum oder<br />
Palazzo Nifo-Medici etc.<br />
Die Heilige jugendlich wiedergegeben, im Halbbildnis<br />
an einen links stehenden Steinpfeiler gelehnt, hält sie<br />
in ihrer linken Hand die Märtyrerpalme. Die Gestalt<br />
vor nahezu schwarzem Hintergrund, von links oben<br />
hell beleuchtet, lediglich das Haupt ist von einem hellen<br />
Nimbuslichtschein hinterfangen. Im dunklen Haar<br />
eine Zackenkrone als Attribut ihrer königlichen Herkunft.<br />
Das Gemälde zeigt insgesamt hervorragende<br />
Qualität, nicht nur was die Komposition anbelangt,<br />
198 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com<br />
sondern auch im Bezug auf die Farbwiedergabe, die<br />
weitgehend zurückhaltend in Braun- und Beigetönen<br />
erscheint, um die Lichtwirkung desto merklicher hervor<br />
zu heben. Die Umrisse in betontem Sfumato.<br />
Literatur:<br />
Nicola Spinosa, Pittura napoletana del Settecento:<br />
dal Barocco al Rococò, Neapel 1986.<br />
Mario Alberto Pavone, Vincenzo Pacelli, Angelo e<br />
Francesco Solimena: Due Culture a Confronto,<br />
Mailand 1990. (1181444) (7) (11)<br />
Francesco Solimena,<br />
1657 Canale di Serino – 1747 Naples<br />
PORTRAIT OF SAINT CATHERINE OF ALEXANDRIA<br />
Oil on canvas.<br />
76.5 x 64.5 cm.<br />
An expert’s report by Maurizio Marini (n.y.) is enclosed<br />
with numerous examples of comparison such as at the<br />
Paul Getty Museum or the Palazzo Nifo-Medici among<br />
others.<br />
Literature:<br />
N. Spinosa, Pittura napoletana del Settecento: dal<br />
Barocco al Rococò, Naples 1986.<br />
M. A. Pavone, Vincenzo Pacelli, Angelo e Francesco<br />
Solimena: Due Culture a Confronto, Milan 1990.<br />
€ 10.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID
1151<br />
Giuseppe Antonio Petrini,<br />
1677 Carona – 1758<br />
Der Maler war Sohn eines Bildhauers und laut den<br />
Quellen ein Schüler des genueser Malers Bartolomeo<br />
Guidobono (1654 – 1709). Er ließ sich allerdings auch<br />
von Werken des Andrea Pozzo (1642 – 1709) inspirieren.<br />
Werke seiner Hand finden sich in mehreren Kirchen<br />
im Piemont, so etwa in San Maurizio in Pinerolo.<br />
Ende der 1730er-Jahre ist eine starke Entwicklung hin<br />
zum Rokoko-Stil zu erkennen, wie seine „Allegorien<br />
der Jahreszeiten“ (Kunstmuseum Lugano) beweisen.<br />
DIE EINGEBUNG DER HEILIGEN THERESA<br />
VON ÁVILA<br />
Öl auf Leinwand.<br />
77,5 x 64,5 cm.<br />
Zuweisung an den Künstler durch Expertise von Maurizio<br />
Marini. Diese beigegeben, o. J. mit Literaturangabe.<br />
Die Heilige im Halbbildnis nach links sitzend wiedergegeben,<br />
auf ihrem Schoß ein geöffnetes Buch, in ihrer<br />
rechten Hand eine Schreibfeder. Sie wendet sich einem<br />
von links oben hinzu gekommenen Engel zu, von dem<br />
sie – symbolisch – ihre Eingebungen erhält. Die Heilige<br />
mit jugendlichem Antlitz im Profil im Ordenskleid wiedergegeben,<br />
dahinter eine kannelierte Säule, Symbol<br />
der Stärke der Religion. (1181443) (7) (11)<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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199
1152<br />
Aert van der Neer d. Ä.,<br />
1603 Gorinchem – 1677 Amsterdam<br />
Der Künstler aus dem Kreis der Maler des „Goldenen<br />
Zeitalters“ der holländischen Malerei, ist seit 1629 in<br />
Amsterdam nachweisbar, wobei über seine Ausbildung<br />
wenig bekannt ist. Als Zeitgenosse von Albert<br />
Cuyp (1620 – 1691) ist er vor allem für seine Mondund<br />
Nachtlandschaften bekannt geworden, wobei erst<br />
jüngere Künstler in seiner Nachfolge seinen Stil aufgegriffen<br />
haben.<br />
BEWALDETE LANDSCHAFT MIT FIGUREN-<br />
STAFFAGE, SCHENKE UND HÄUSERN SOWIE<br />
DURCHBLICK AUF EIN FERNES STADTBILD<br />
Öl auf Eichenholz. Parkettiert.<br />
79,9 x 106,7 cm.<br />
Das Gemälde trägt rechts unten das für den genannten<br />
Maler typische legierte Monogramm „AV-DN“.<br />
Beigegeben ausführliches Gutachten von Dr. Alexander<br />
Rauch, München 18. Juni 2014 sowie älteres Gutachten<br />
von Prof. Justus Müller Hofstede von 1983.<br />
Die Landschaft zeigt im Zentrum eine hohe Baumgruppe,<br />
links davor ein leicht ansteigender Weg, auf<br />
dem eine Frau mit weißer Haube nach vorne geht.<br />
Links dahinter ein Wirtshaus mit Gästen an Tischen.<br />
An die Baumgruppe schließt rechts ein Holzverschlag<br />
an, im Hintergrund ein weiteres Gebäude mit Zwerchgiebel,<br />
davor eine Bäuerin mit Wassereimer. Der Maler<br />
hat den verschatteten Partien den hellen Wolkenhimmel<br />
als wirksamen Bildkontrast entgegen gesetzt, in<br />
dem zwischen gebauschten Wolken blaues Firmament<br />
aufleuchtet. Ein in gleicher Weise mit dem selben<br />
Mono gramm versehenes Gemälde („Winterlandschaft“<br />
von 1639), befindet sich im Rijksmuseum Amsterdam,<br />
wobei in der beigegebenen Expertise von Dr. Alexander<br />
Rauch auf eine frühere Entstehungszeit, etwa<br />
zwischen 1630 – 1640 verwiesen wird. Eine Zusammenarbeit<br />
des Malers mit seinem Künstlerfreund Albert<br />
Cuyp ist nicht auszuschließen, nachdem die beiden<br />
Künstler nachweislich öfter zusammen gearbeitet<br />
haben. In einer weiteren früheren Expertise werden<br />
Vergleichsbeispiele genannt, abgebildet bei Fredo<br />
Bachmann, Aert van der Neer, Bremen 1982, Abbildung<br />
2-14. Als Vergleich auf die selteneren, größer formatigen<br />
Gemälde wird verwiesen auf van der Neers<br />
„Landschaft mit vier Kühen“ (Holz, 100 x 97,5 cm, ehemals<br />
Wilstach Museum Philadelphia). (1181641) (11)<br />
Aert van der Neer the Elder,<br />
1603 Gorinchem – 1677 Amsterdam<br />
FORESTED LANDSCAPE WITH FIGURE STAFFAGE,<br />
TAVERN AND HOUSES AND VISTA OF A DISTANT<br />
CITYSCAPE<br />
Oil on oak panel. Parquetted.<br />
79.9 x 106.7 cm.<br />
The painting shows the monogram “AV-DN“ in<br />
ligature on the lower right typical for van der Neer.<br />
Accompanied by an expert’s report by Dr Alexander<br />
Rauch, Munich, dated 18 June 2014 and an older expert’s<br />
report by Professor Justus Müller Hofstede<br />
dated 1983.<br />
Another painting with the same monogram (Winter<br />
Landscape dated 1639) is held at the Rijksmuseum<br />
Amsterdam, whereby the enclosed report by Dr Alexander<br />
Rauch refers to an earlier creation period between<br />
1630 and 1640. It cannot be ruled out that the<br />
painting on offer for sale here is a collaboration between<br />
van der Neer and his colleague Albert Cuyp<br />
(1620 – 1691).<br />
€ 30.000 - € 35.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
tions.com<br />
200 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1153<br />
Marten Ryckaert,<br />
1587 Antwerpen – 1631<br />
FELSIGE LANDSCHAFT MIT REITERN<br />
UND WEIDEVIEH<br />
Öl auf Kupfer.<br />
53,5 x 67,5 cm.<br />
Zuweisung an den Künstler durch beigegebene<br />
Expertise vom Kunstbureau Luuk Pijl, Dokkum,<br />
Niederlande vom 03.Oktober 2016.<br />
Das Gelände ist aus der Kavaliersperspektive gesehen.<br />
Im Mittelgrund seitlich hochziehende, mächtige Felsen,<br />
von Gestrüpp und Bäumen bewachsen, links eine<br />
Baumgruppe als Repoussoir. Rechts zieht der Berg<br />
höher nach oben hin, in blauer Luftperspektive wiedergegeben.<br />
In der Bildmitte öffnet sich die Landschaft bis<br />
zum Horizont mit grünen Wiesen mit Schafherde und<br />
dahinziehenden Rindern. Im Vordergrund wird die karge<br />
Landschaft belebt durch mehrere Reiter und wanderndes<br />
Fußvolk mit mitgeführten Eseln. Die für den<br />
Maler typische Hellfarbigkeit der Landschaft sowie<br />
die Detailgenauigkeit in den Staffagefiguren findet<br />
sich auch im vorliegenden Bild wieder. So stellt auch<br />
das beiligende Gutachten fest, dass das Landschaftsgemälde<br />
in der charakteristischen Manier von Ryckaert<br />
geschaffen wurde, auch die Figuren betreffend. Im<br />
Gutachten werden mehrere Vergleichsbeispiele genannt,<br />
wobei erwähnt wird, dass sich die Komposition<br />
auf eine Landschaft des Paul Bril (um 1553/54 – 1626)<br />
zurückführen lässt, welches in das Jahr 1609 datiert.<br />
Provenienz:<br />
Ellis & Smith, Printsellers, London.<br />
Privatsammlung Süddeutschland. (1181222) (11)<br />
Marten Ryckaert,<br />
1587 Antwerp – 1631<br />
RUGGED LANDSCAPE WITH RIDERS AND<br />
GRAZING LIVESTOCK<br />
Oil on copper.<br />
53.5 x 67.5 cm.<br />
Attribution to the artist based on the enclosed expert’s<br />
report from Kunstbureau Luuk Pijl, Dokkum, The Netherlands<br />
dated 3 October 2016. The report also states<br />
that the landscape painting was created in a style<br />
characteristic for Ryckaert, as are the figures. It lists<br />
several examples of comparison, however, notes that<br />
the composition traces back to a landscape painting<br />
by Paul Bril (ca. 1553/54 – 1626) dated 1609.<br />
Provenance:<br />
Ellis & Smith, printsellers, London.<br />
Private collection, Southern Germany.<br />
€ 50.000 - € 70.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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202 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1154<br />
Deutscher Maler des 17 Jahrhunderts<br />
GROSSES PORTRAIT EINES ADELIGEN<br />
Öl auf Leinwand. Altdoubliert.<br />
Sichtmaß: 193 x 111 cm.<br />
Gerahmt.<br />
Bildnis eines geharnischten Feldherren mit Marschallstab<br />
neben einem Tisch mit Reichsapfel stehend.<br />
Rest. (11808740) (2) (13)<br />
€ 10.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1155<br />
Frédérik de Moucheron,<br />
1633 Emden – 1686 Amsterdam, zug.<br />
WALDLANDSCHAFT MIT ROSSJAGD<br />
Öl auf Leinwand.<br />
71 x 77 cm.<br />
Im warmen Licht der untergehenden Sonne, unterhalb<br />
eines bewaldeten Berges, auf dem eine Burg<br />
steht, ein elegant gekleideter Herr auf seinem Pferd<br />
mit zwei Treibern und einer Hundemeute, wohl auf<br />
Jagd gehend. Ein kleiner Holzsteg mit einigen Reisenden<br />
führt über einen kleinen Fluss, hin zu einem idyllischen<br />
See, an dem ein Angler sitzt. Auf der rechten<br />
Bildseite zwei schmale, hoch in den Himmel ragende<br />
Bäume mit zartem Grün. Idyllische Landschaftsschilderung<br />
in überwiegend differenzierten Grüntönen.<br />
(1181224) (18)<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
tions.com<br />
204 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
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205
1156<br />
Claude Louis Chatelet,<br />
1753 Paris – 1794, zug.<br />
Der Maler wurde vor allem bekannt durch seine in<br />
Frankreich beliebten Bergseelandschaften aus der<br />
Schweiz, zum Teil mit pastoralen Szenen, jeweils stark<br />
vom Malstil des Joseph Vernet (1714 – 1789) beeinflusst.<br />
Gemäldepaar<br />
LANDSCHAFT MIT EINEM ALPENSEE HINTER<br />
VERSCHATTETER LANDZUNGE<br />
sowie<br />
BERGLANDSCHAFT MIT FIGURENSTAFFAGE UND<br />
IN DER FERNE HOCHRAGENDEN FELSGIPFELN<br />
HINTER BAUMGRUPPEN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
Jeweils 88 x 116 cm.<br />
Das erstgenannte Bild führt den Betrachter an das verschattete<br />
Ufer eines Sees, links ansteigendes felsiges<br />
Gelände mit sich zum See neigender Baumgruppe,<br />
am linken Bildrand ein Säulendenkmal. Rechts<br />
zieht in das Gewässer ein steiler, schief stehender<br />
Felsen herein, was dem ruhigen Gemälde doch noch<br />
eine gewisse Dramatik verleiht. Entsprechend ist der<br />
Wolkenkreis oben, nach rechts wegziehend wiedergegeben,<br />
der landschaftliche Hintergrund im warmen<br />
Spätlicht. Am Ufer zwei Personen sowie ein am Ufer<br />
anlegender Kahn mit weiterer Figurenstaffage. Das<br />
Gegenstück zeigt ein nach rechts hochziehendes, steiles<br />
Fels massiv, im Fuß bewachsen mit Baumgruppen<br />
sowie mit einem, von rechts unten nach links hinziehenden<br />
Waldweg, entlang eines Baches, der von einem<br />
Wasserfalls rechts oben gespeist wird. Im Vordergrund<br />
mehrere Personen, darunter Bauern mit<br />
einem Pferd. Wie eine Lichterscheinung ragt im Hintergrund<br />
das hohe Felsgipfelmassiv in das blaue Firmament<br />
hinein, umgeben von nach rechts abziehenden<br />
Wolken.<br />
(1182104) (11)<br />
Claude-Louis Chatelet<br />
1753 Paris – 1794, attributed<br />
A pair of paintings<br />
LANDSCAPE WITH ALPINE LAKE<br />
BEHIND SHADED PROMONTORY<br />
and<br />
MOUNTAIN LANDSCAPE WITH GROUP OF<br />
TREES, FIGURAL STAFFAGE AND TOWERING<br />
ROCKY SUMMITS IN THE DISTANCE<br />
Oil on canvas.<br />
Both 88 x 116 cm.<br />
€ 70.000 - € 90.000<br />
1157 entfällt<br />
Sistrix<br />
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207
1158<br />
Giuseppe Bacigalupo,<br />
1744 Pian dei Preti – 1821 Genua<br />
Gemäldepaar<br />
ALLEGORISCHE LANDSCHAFT MIT VIER FIGUREN<br />
sowie<br />
LANDSCHAFT MIT STAFFAGEFIGUREN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
71 x 87 cm.<br />
In geschnitztem und vergoldeten Original-Rokoko-<br />
Rahmen.<br />
Die beiden aufwändig und einheitlich gerahmten Gemälde<br />
sind als Gegenstücke zu betrachten. In einem<br />
der Bilder setzt der Maler den Betrachter in eine antike<br />
Ideallandschaft mit einer weit nach hinten ziehenden<br />
Ebene, im Vordergrund durch Felsen und Bäume besetzt,<br />
die gewissermaßen eine Bühne für die Staffagefiguren<br />
bieten. Im weiteren Hintergrund ein leicht<br />
verwittertes römisches Rundbau-Monumentalgrab,<br />
umstanden von mehreren Häusern mit flachen Giebeln.<br />
In der Ferne ein von links im Spätlicht beleuchteter<br />
Bergkegel unter hohem Wolkenhimmel. Die Figurengruppe<br />
im Vordergrund ist nichts weniger als rätselhaft:<br />
Ein in gelbem langen Kleid, mit darüber liegendem<br />
roten Umhang, stehender Mann mit Wander stock<br />
im Gespräch mit einer auf einem Felsblock sitzenden<br />
Frau in weißem Kleid. Links daneben zwei am Boden<br />
sitzende jugendliche Pangestalten mit entblößten Oberkörpern<br />
und Bocksfüßen. So mag sich die Darstellung<br />
auf einen hier noch nicht geklärten literarischen Inhalt<br />
beziehen. Im Gegenstück begrenzen ebenfalls hochziehende<br />
Bäume als Repoussoir die Bilddarstellung.<br />
Von den Bäumen verdeckt die Spätnachmittagssonne,<br />
die ihre Strahlen nach rechts auf die Flussniederung<br />
mit Burgberg im Hintergrund sowie Felsen im Vordergrund<br />
wirft. Am rechten Bildrand ein italienisches<br />
Landhaus mit flachem Giebeldach. Auch hier dient der<br />
Vordergrund als Bühne der Figurenwiedergabe. Am<br />
Boden ein Landmann, der soeben dabei ist Rutenzweige<br />
zu schneiden, während rechts im Bild, vom<br />
Felsen verschattet, zwei weitere antik gekleidete Personen<br />
im Gespräch zu sehen sind. Stilistisch zeigen<br />
sich die beiden Gemälde bereits am Ausgang des<br />
Rokoko, speziell in Genua, nicht ohne den Einfluss<br />
des dort weilenden Malers Christoph Unterberger<br />
(1732 – 1798) aber auch in Hinblick auf die zeitgleichen<br />
Maler Pompeo Girolamo Batoni (1708 – 1787)<br />
und Anton Rafael Mengs (1728 – 1779). Das Einsetzen<br />
antikischer Staffagefiguren, die hier bereits einen<br />
dominierenden Aspekt einnehmen, deutet bereits den<br />
Frühklassizismus an, wobei der Maler sich auch intensiv<br />
mit Werken von Joseph Vernet (1714 – 1789) beschäftigt<br />
hat, was in der hellen Lichtigkeit der Landschaften<br />
zum Ausdruck kommt.<br />
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Provenienz:<br />
Ehemals, Villa Saluzzo Mongiardino Genua.<br />
Literatur:<br />
Erste Mitteilung über den Maler durch dessen Tochter:<br />
Saggio sulla vita e le opere di Giuseppe Bacigalupo<br />
pittore paesista scritto da sua figlia, Genua 1827.<br />
Massimo Bartoletti in: Kunst der Republik Genua<br />
1525-1815, Ausstellungskatalog, Mary Newcome<br />
Schleier, Hrsg. Frankfurt am Main – Schirn Kunsthalle,<br />
05.09. – 08.11.1992, Frankfurt am Main 1992,<br />
Katalog 125, S. 223 f. Abbildung 125.<br />
Massimo Bartoletti, Giuseppe Bacigalupo e la figlia<br />
Rosa: due pittori della Fontanabuona tra XVIII e XIX<br />
secolo, Genua 1998.<br />
Weitere Literatur in der beigegebenen Dokumentation/<br />
Auszug aus dem Katalog Galeria Giamblanco, Deborah<br />
und Salvatore Giamblanco, Hrsg. Dipinti antichi.<br />
Pittura italiana dal Seicento al Settecento, Turin 2014,<br />
S. 96-97 mit zwei Abbildungen des Gemäldes.<br />
(11817616) (11)<br />
Giuseppe Bacigalupo,<br />
1744 Pian dei Preti – 1821 Genoa<br />
A pair of paintings<br />
ALLEGORICAL LANDSCAPE WITH FOUR FIGURES<br />
and<br />
LANDSCAPE WITH STAFFAGE FIGURES<br />
Oil on canvas.<br />
71 x 87 cm.<br />
In original carved and gilt Rococo frames.<br />
The two elaborate paintings in matching frames are<br />
counterparts.<br />
Provenance:<br />
Formerly Villa Saluzzo Mongiardino, Genoa.<br />
Literature:<br />
First information about the artist by his daughter:<br />
Rosa Bacigalupo Carrea, Saggio sulla vita e le<br />
opere di Giuseppe Bacigalupo pittore paesista scritto<br />
da sua figlia, Genoa 1827.<br />
M. Bartoletti in: M. Newcome Schleier (ed.), Kunst<br />
der Republik Genua 1525-1815, exhibition catalogue,<br />
Frankfurt am Main – Schirn Kunsthalle, 5 September<br />
– 8 November 1992, Frankfurt am Main 1992, catalogue<br />
125, p. 223 f, ill. 125.<br />
M. Bartoletti, Giuseppe Baccigaluppo e la figlia Rosa:<br />
due pittori della Fontanabuona tra XVIII e XIX secolo,<br />
Genoa 1998.<br />
Further bibliography included in enclosed report/<br />
excerpt from the catalogue by, D. and S. Giamblanco<br />
(eds.), Dipinti antichi. Pittura italiana dal Seicento al<br />
Settecento, Galeria Giamblanco, Turin 2014, pp.<br />
96-97 with two illustrations of the painting.<br />
€ 45.000 - € 65.000 INFO | BID<br />
Sistrix<br />
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209
1160<br />
Giuseppe Puglia detto Bastaro,<br />
um 1600 Rom – 1636, zug.<br />
Aus seiner Hand finden sich etliche Werke in römischen<br />
Kirchen wie etwa in Santa Maria Maggiore oder im<br />
Kloster der Padri della Minerva. Trotz seiner kurzen Lebens-<br />
und Wirkungszeit hatte der Künstler doch einigen<br />
Erfolg aufzuweisen.<br />
DIE VERZÜCKUNG DER HEILIGEN CÄCILIA<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
180 x 121 cm.<br />
In vergoldetem Prunkrahmen.<br />
Expertise von Prof. Emilio Negro (lag zur Drucklegung<br />
nicht vor).<br />
1159<br />
Luca Cambiaso,<br />
1527 Monéglia – 1585 San Lorenzo de El Escorial, zug.<br />
ARMOR UND PSYCHE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
122 x 92 cm.<br />
Das Thema der griechischen Mythologie, das in verschiedener<br />
Auffassung zum Bildthema geworden ist,<br />
zeigt, wie die junge Psyche den schlafenden Armor<br />
entdeckt. In manchen Auffassungen wird Armor als<br />
Jüngling gezeigt oder wie hier als Armorknäblein mit<br />
Flügeln. Das Gemälde, ganz in der manieristischen Malweise<br />
des genannten Künstlers, zeigt die Szenerie in<br />
künstlicher Beleuchtung durch eine Öllampe, die beide<br />
nackte Körper vor dunklem Hintergrund aufscheinen<br />
lässt. Dabei hat sich der Maler die Aufgabe gestellt,<br />
den schlafenden Knaben in Verkürzung liegend von vorne<br />
wiederzugeben, die nackte Frauengestalt über den<br />
Knaben gebeugt mit überraschtem Ausdruck. Die Farbigkeit<br />
in gedämpften Rottönen des Kissens oder des<br />
Pfeileköchers verrät die enge Stilverbindung mit der<br />
venezianischen Malerei. (11808539) (11)<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Das Gemälde zeigt die Heilige Cäcilia von Rom in freier<br />
Natur stehend. Sie trägt ein langes dunkelblaues Gewand<br />
mit verziertem Dekolletéausschnitt und hoch geschlitzten<br />
Ärmeln, so dass darunter das braune Untergewand<br />
sichtbar wird. In ihren nach unten gestreckten<br />
Händen hält sie ein Portativ. Sie schaut mit verklärtem<br />
Ausdruck leicht nach oben. Zu ihrer rechten Seite steht<br />
Johannes der Täufer, in ein braunes Fellgewand gehüllt,<br />
das einen Großteil seines Oberkörpers unbedeckt läßt,<br />
und einen roten Überwurf auf seiner linken Schulter<br />
tragend. Unter diesem Überwurf schaut am Boden ein<br />
kleines Schaf hervor. Er blickt als einziger der drei Dargestellten<br />
aus dem Gemälde heraus. Auf Cäcilias anderer<br />
Seite steht die Heilige Christina von Bolsena<br />
mit züngelnden Schlangen zu ihren Füßen. Diese in<br />
einem dunkelgrünen Gewand mit verzierter Borte und<br />
einem ockerfarbenem Mantel. Sie hält einen Palmzweig<br />
in ihrer linken Hand, in der Rechten ein Buch<br />
und hat den Blick zum Boden gesenkt. Vor ihr auf dem<br />
Boden liegen zwei Musikinstrumente: eine Flöte und<br />
ein großes Streichinstrument. Im Himmel sind auf<br />
einer großen Wolke zahlreiche geflügelte Puttiköpfe zu<br />
sehen. Feine Malerei nach einem Altarbild von Raffael,<br />
dessen Werk jedoch vier weitere Personen neben Cäcilia<br />
aufweist.<br />
Das um 1514 entstandene Altarbild von Raffael (236<br />
x 149 cm) war für die Kirche San Giovanni in Monte<br />
in Bologna konzipiert. Es befindet sich heute in der<br />
Pinacoteca Nazionale di Bologna. (1181449) (7) (18)<br />
€ 50.000 - € 60.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
tions.com<br />
210 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1161<br />
Nicolaes Berchem,<br />
1620 Haarlem – 1683 Amsterdam<br />
HIRTENPAAR MIT TIEREN AN EINER FURT<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
45,5 x 58 cm.<br />
Signatur mittig unten.<br />
An einem teils von Steinfelsen gesäumten Weg in<br />
abendlicher weiter Hügellandschaft die Frau mit ihren<br />
nackten Füßen und hochgehaltenem blauen Rock<br />
über Steine durch eine Furt schreitend. Dahinter ihr<br />
Mann auf einem Esel sitzend und eine Querföte spielend.<br />
Sie sind unterwegs mit einer Ziege, einem<br />
Hund und zwei Stieren, von denen der braune Stier<br />
seinen Kopf gewendet hat und aus dem Bild schaut.<br />
Für den Künstler typisches Motiv einer idyllischen Hirtenszene.<br />
(11802927) (780906) (18)<br />
Nicolaes Berchem,<br />
1620 Haarlem - 1683 Amsterdam<br />
FORD WITH A PAIR OF SHEPHERDS AND FLOCK<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
45.5 x 58 cm.<br />
Signature at centre below.<br />
€ 11.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1162<br />
Italienischer Meister des 17. Jahrhunderts<br />
LOTH UND SEINE TÖCHTER<br />
Öl auf Leinwand.<br />
75 x 60 cm.<br />
Zuweisung an Ludovico Carracci (1555 – 1619) durch<br />
Expertise von Giovanni Gentile. Die beiliegende Expertise<br />
nennt weitere Gemälde des Künstlers als Bildvergleiche,<br />
wobei hier anzumerken wäre, dass das<br />
vorliegende Bild eher in die frühere Schaffensperiode<br />
des Künstlers gezählt werden könnte.<br />
Das altbiblische Thema der Verführung des alten Loth<br />
durch seine Töchter in eine Landschaft gesetzt, mit<br />
rechts oben aufziehenden kräftigen Baumstämmen<br />
mit Laubwerk vor Wolkenhimmel. Loth nach links auf<br />
einem Steinblock sitzend, hält eine Tazza hoch und<br />
wird gleichzeitig von einer der Töchter gehalten. Sein<br />
Blick weinschwer nach oben gerichtet. Die zweite<br />
Tochter, links kniend wiedergegeben, hält einen Weinkrug.<br />
(1181441) (7) (11)<br />
Italian painter of the 17th century<br />
LOTH AND HIS DAUGHTERS<br />
Oil on canvas.<br />
75 x 60 cm.<br />
An expert’s report by Giovanni Gentile identifies the<br />
painting as a work by Ludovico Carracci (1555 – 1619).<br />
It also mentions further paintings by the artist as examples<br />
of comparison. It should also be pointed out<br />
that the painting on offer for sale in this lot is probably<br />
from the early period of the artist’s œuvre.<br />
€ 10.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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212 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
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213
1163<br />
Flämischer Meister des ausgehenden<br />
16. Jahrhunderts<br />
ZUG NACH GOLGOTA<br />
Öl auf Holz.<br />
26 x 40,5 cm.<br />
Verso alter beriebener handgeschriebener Aufkleber<br />
mit nicht mehr lesbarer Künstlerzuweisung. Ferner<br />
rundes rotes Lacksiegel mit Bischofswappen.<br />
Die betont querformatige Darstellung zeigt einen äußerst<br />
vielfigurigen Zug von Reitern und Fußvolk von<br />
der tiefer liegenden Stadt Jerusalem hinauf zum Berg<br />
Golgota rechts im Bild. Das Kreuz mit angelehnter<br />
Leiter und die beiden Schächerkreuze sind bereit gestellt,<br />
umgeben von mehreren Schaulustigen und geharnischten<br />
Kriegern. Unter den Reiterfiguren fällt ein<br />
Schimmel links im Bild farblich besonders auf, während<br />
die Hauptfigur, Jesus, das Kreuz tragend, in der<br />
rechten Bildseite, wohl bewusst unauffällig zurückgenommen<br />
ist, wobei der Betrachter umso mehr ergriffen<br />
werden soll, da Jesus aus dem Bild heraus Blickkontakt<br />
mit ihm aufnimmt. Auffällig dabei ist, dass<br />
lediglich die Jesusfigur und die bei der Kreuztragung<br />
behilflichen Personen Blickkontakt zum Betrachter<br />
aufnehmen, während die übrigen Figuren größtenteils<br />
unbeteiligt den Berg hinauf ziehen. Die Stadt<br />
links im Hintergrund vor einigen höher ragenden felsförmigen<br />
Bergen in betont blauer Luftperspektive<br />
wiedergegeben, unter einem blauen Himmel mit nach<br />
rechts aufziehenden Wolken. Als Repoussoir links im<br />
Bild ein Baumstamm mit zum Teil abgebrochenen Ästen,<br />
nicht ohne Symbolik für das Bild insgesamt. Die<br />
Feinmalerei von höchster Qualität, ebenso die Wiedergabe<br />
der Figuren mit jeweils sehr eigentüm licher<br />
Physiognomie, was auf einen noch nicht näher eruierten,<br />
jedoch hochrangigen Meister verweist.<br />
(1180882) (11)<br />
Flemish School, 16th century<br />
THE PROCESSION TO CALVARY<br />
Oil on panel.<br />
26 x 40.5 cm.<br />
<strong>Old</strong> handwritten rubbed label with now illegible artist<br />
attribution. Red round lacquer seal with bishop’s coat<br />
of arms.<br />
€ 15.000 - € 20.000 INFO | BID<br />
Sistrix<br />
tions.com<br />
214 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1164<br />
Jasper van der Lanen,<br />
1592 – 1626, zug.<br />
Der Maler war Schüler von Nicolaas Geerts und wurde<br />
1615 Mitglied der „Lukas-Gilde“ in Antwerpen. Zusammen<br />
mit Abraham Govaerts (1589 – 1626) wirkte er als<br />
Landschafter in Gemälden des Frans Francken d.J.<br />
(1581 – 1642). Sein Stil erinnert noch stark an die Malweise<br />
Pieter Brueghels d.Ä. (um 1525 – um 1569).<br />
BAUMLANDSCHAFT MIT MARIA UND DEM<br />
JESUSKIND AUF EINEM WALDWEG<br />
Öl auf Kupfer.<br />
17 x 22,2 cm.<br />
Verso Schablonennummerierung in Schwarz sowie<br />
ältere handschriftliche Bezeichnung „Brueghel“.<br />
Das Gemälde äußerst fein gehalten. Vom Zentrum<br />
leicht nach rechts gerückt ein Durchblick durch die<br />
Baumgruppen mit nach hinten ziehendem, ruhigen<br />
Wasserlauf mit Schilfrohr im Vordergrund. Wie auch in<br />
der Brueghel-Tradition üblich, werden die braun-grünlichen<br />
Töne der Naturwiedergabe belebt durch Figurenstaffage.<br />
Hier ist Maria mit dem Kind auf dem Schoß<br />
auf einem Waldweg wiedergegeben, wobei das Kind<br />
mit dem Zeigefinger auf einen am Boden stehenden<br />
Fruchtkorb weist. Diese Geste ist in der Theosophie<br />
der Zeit symbolisch zu verstehen als die von Gott<br />
geschaffene Natur. Im weiteren Hintergrund links<br />
eine Burgansicht in blauer Silhouette als Verweis auf<br />
die Nichtigkeit menschlichen Tuns im Weltgeschehen<br />
der Natur. (11802926) (11)<br />
Jasper van der Lanen,<br />
1592 – 1626, attributed<br />
TREESCAPE WITH THE VIRGIN AND CHRIST CHILD<br />
ON FOREST ROAD<br />
Oil on copper.<br />
17 x 22.2 cm.<br />
Stencilled number in black and old handwritten<br />
inscription “Brueghel” on the reverse.<br />
€ 27.000 - € 30.000 INFO | BID<br />
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215
1165<br />
William James,<br />
tätig 1730 – 1780<br />
In London in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts<br />
tätiger Vedutenmaler.<br />
STADTANSICHT VON LONDON<br />
Öl auf Leinwand.<br />
61 x 102 cm.<br />
Beigegeben eine Expertise von Dario Succi,<br />
Gorizia, o.J.<br />
Mit Blick vom Kaiufer der Themse-Brücke und die<br />
Saint Pauls Cathedral. Auf dem Wasser einige Segelschiffe<br />
und Ruderkähne. Auf der Promenade Figurenstaffage<br />
und links anschließende Parkanlagen. Erkennbar<br />
ist der Einfluss Canalettos (1697 – 1768) auf<br />
den englischen Maler, wie dies auch in der Ausstellung<br />
in Birmingham von 1983 sichtbar wurde: Canaletto<br />
und England. Gezeigt ist hier der Blick von der<br />
Terrasse des Hauses Summerset mit Blick auf die<br />
Westminster-Brücke. (1180601) (11)<br />
William James,<br />
active 1730 – 1780<br />
Veduta painter active in London in the second half<br />
of the 18th century.<br />
CITYSCAPE OF LONDON<br />
Oil on canvas.<br />
61 x 102 cm.<br />
Accompanied by an expert’s report by Dario Succi,<br />
Gorizia, n.y.<br />
€ 20.000 - € 22.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
tions.com<br />
216 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1166<br />
Herman Saftleven,<br />
1609 Rotterdam – 1685 Utrecht<br />
RHEINLANDSCHAFT BEI UNTERGEHENDER<br />
SONNE<br />
Öl auf Holz.<br />
50 x 71 cm.<br />
Rechts unten monogrammiert und datiert „1644“.<br />
In der Mitte des Bildes einige große Bäume, die das<br />
Werk quasi in zwei Hälften teilen: links erstreckt sich<br />
der Blick über eine weite Flusslandschaft mit Booten,<br />
an deren Ufer ein kleiner belebter Hafen sowie zahlreiche<br />
Gebäude und Kirchen zu sehen sind. In der<br />
Ferne ein Gebirge, hinter dem das gelb-rote Licht der<br />
untergehenden Sonne in den hohen blauen Himmel<br />
schimmert. Auf der rechten Bildseite schlängelt sich<br />
ein Weg an einem Felsmassiv entlang, auf dem zahlreiche<br />
Reisende unterwegs sind: so auch zwei Männer<br />
mit ihren schwer beladenen Mulis. Landschaftsdarstellung<br />
in der typischen Manier des Künstlers. Rest.<br />
(1180501) (18)<br />
Herman Saftleven,<br />
1609 Rotterdam – 1685 Utrecht<br />
RHINE LANDSCAPE AT SUNSET<br />
Oil on panel.<br />
50 x 71 cm.<br />
Monogrammed and dated “1644” bottom right.<br />
Rest.<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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217
1167<br />
Dirck de Quade van Ravesteyn,<br />
1565/70 – 1619/29<br />
DIE HEILIGE FAMILIE MIT ZWEI ENGELN<br />
Öl auf Holz.<br />
18,7 x 16 cm.<br />
In feinen, umziehenden Holzleisten.<br />
Dem kleinen Gemälde ist eine Expertise von Jaco<br />
Rutgers/Rutgers Kunsthistorisch Advies vom 06. November<br />
2018 beigegeben. Darin wird ein Vergleich<br />
gezogen mit „Die mystische Vermählung der Heiligen<br />
Katharina“, das sich im Nationalmuseum in Warschau<br />
befindet (Inventarnummer M.Ob.108-235).<br />
Kleinformatiges, äußerst fein gemaltes Tafelbild mit<br />
dem Halbbildnis der Maria, die das Kind auf dem Schoß<br />
hält. Das Kind ist soeben dabei nach den Trauben zu<br />
greifen, die ein Engel links heranträgt, die Trauben als<br />
Symbol des künftigen Leidens Christi. Ein weiterer<br />
Engel betrachtet die Szenerie. Rechts im Bild der Heilige<br />
Josef vor kräftigen Baumstämmen des dunkeltürkis<br />
wiedergegebenen Waldhintergrundes. Am unteren<br />
Bildrand eine helle Tischfläche, darauf eine angeschnittene<br />
Birne sowie ein Pfirsich, beides Symbole der<br />
Jungfräulichkeit Mariens. (1171962) (2) (11)<br />
Dirck de Quade van Ravesteyn,<br />
1565/70 – 1619/29<br />
THE HOLY FAMILY WITH TWO ANGELS<br />
Oil on panel.<br />
18.7 x 16 cm.<br />
With fine surrounding wooden strips.<br />
An expert’s report by Dr Jaco Rutgers from Rutgers<br />
Kunst historisch Advies, The Netherlands dated 6 November<br />
2018 is enclosed. It compares the painting on<br />
offer for sale in this lot to “The Mystical Marriage of<br />
Saint Catherine” held at the National Museum in Warsaw<br />
(inventory no. M.Ob.108-235).<br />
€ 25.000 - € 35.000 INFO | BID<br />
Sistrix<br />
tions.com<br />
218 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1168<br />
Gottfried Libalt,<br />
1610/1611 Hamburg – 1673 Wenen<br />
Öl auf Leinwand.<br />
105 x 158 cm.<br />
Anbei eine Expertise von Dr. Jaco Rutgers vom 6.11.<br />
2018, der das Gemälde als charakteristisch für den<br />
oben genannten Maler hält und verschiedene Vergleichsbeispiele<br />
zu nennen weiß.<br />
In einem von links durch ein bleiverglastes Fenster<br />
beleuchteten Innenraum steht ein Tisch; an diesem<br />
gelehnt ein Kind mit Barett einen Kohlkopf tragend.<br />
Auf dem Tisch eine Vielzahl unterschiedlicher Nahrungsmittel<br />
– etwa ein kleiner Brotlaib, Äpfel, Kürbisse,<br />
Birnen, Spargel und Frühlingszwiebeln. Auf dem<br />
geflochtenen Korb sitzt ein Papagei (Ara Macao). Rest.<br />
tt (1171963) (2) (13)<br />
Gottfried Libalt,<br />
1610/1611 Hamburg – 1673 Wenen<br />
Oil on canvas.<br />
105 x 158 cm.<br />
Accompanied by expert’s report by Dr Jaco Rutgers,<br />
6 November 2018.<br />
€ 40.000 - € 60.000 INFO | BID<br />
Sistrix<br />
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219
1170<br />
(Abb. rechts)<br />
Giovanni Battista Vanni,<br />
1599 – 1660 Florenz<br />
DIE ALLEGORIE DER BILDHAUEREI<br />
Öl auf Leinwand.<br />
96 x 70,5 cm.<br />
Die Allegorie zeigt das Halbportrait einer jungen Frau<br />
in Rückenansicht. Sie trägt ein weißes Gewand, das<br />
ihre rechte Schulter frei lässt, und einen blauen Überwurf.<br />
Auf ihren braunen lockigen langen Haaren trägt<br />
sie ein zusammengeknotetes grün-braunes Tuch. Den<br />
Kopf hat sie nach hinten gewendet und schaut den<br />
Betrachter mit ihren dunkelbraunen Augen direkt an.<br />
In ihrer Hand hält sie die nackte Büste der Venus, mit<br />
der linken Hand weist sie auf diese Skulptur hin. Vor<br />
ihr rechts liegt auf einem Tisch das Werkzeug ihrer<br />
Arbeit, ein Hammer. Auf der linken Seite sieht man im<br />
dunklen Hintergrund die Büste des Homer. Der antike<br />
Dichter hat in seinen Erzählungen mehrfach auf Venus<br />
als Tochter von Jupiter und Dione hingewiesen.<br />
Harmonische feine Malerei mit starker Betonung von<br />
Hell-Dunkel-Effekten. (1180281) (18)<br />
Giovanni Battista Vanni,<br />
1599 – 1660 Florence<br />
ALLEGORY OF SCULPTURE<br />
Oil on canvas.<br />
96 x 70.5 cm.<br />
€ 25.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1169<br />
Martin van Meytens,<br />
1695 Stockholm – 1770 Wien, Werkstatt des<br />
BILDNIS DES KAISERS FRANZ I STEPHAN VON<br />
LOTHRINGEN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
145 x 110 cm.<br />
De iure Kaiser des Reiches, Gemahl der regierenden<br />
Maria Theresia.<br />
Dreiviertelportrait nach rechts, an einer Konsole stehend,<br />
in reich dekoriertem, goldfarbenem Brokatgewand<br />
mit rotem Ordensband und dem Orden vom<br />
goldenen Flies. Die rechte Hand hält ein Zepter, daneben<br />
auf rotem Samtkissen die Krone des Heiligen<br />
Römischen Reiches deutscher Nation. In den oberen<br />
Ecken jeweils rotes Velum, rechts kannelierter Pfeiler<br />
als Symbol des Herrschertums. (1180815) (11)<br />
Martin van Meytens,<br />
1695 Stockholm – 1770 Vienna, workshop of<br />
PORTRAIT OF EMPEROR FRANCIS I,<br />
DUKE OF LORRAINE<br />
Oil on canvas.<br />
145 x 110 cm.<br />
Holy Roman Emperor by law and husband<br />
of the reigning Maria Theresa of Austria.<br />
€ 10.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
tions.com<br />
222 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1171<br />
Gaspare Traversi,<br />
1722 Neapel – 1769 Rom, zug.<br />
EIN FLÖTENSPIELER<br />
Öl auf Leinwand. Altdoubliert.<br />
77 x 66 cm.<br />
In geschnitztem vergoldeten Rahmen.<br />
Vor dunklem Hintergrund zeichnet sich das Hüftportrait<br />
eines elegant gekleideten, nach rechts gewandten<br />
jungen Mannes ab, welcher neben einem mit Noten<br />
belegten Tisch steht und in seiner linken Hand eine<br />
Flöte hält. Auf den Notenblättern eine Kristallglasflasche<br />
stehend.<br />
Literatur:<br />
Beigegeben ein Katalogauszug, Kuratiert von Nicola<br />
Spinosa, Napule Mille Colore. Dipinti e Disegni<br />
Napoletani del XII et XIII secolo, dort abgebildet<br />
auf S. 39 mit dazugehörigem Katalogtext auf S. 38.<br />
(1181874) (5) (13)<br />
Gaspare Traversi,<br />
1722 Naples – 1769 Rome, attributed<br />
FLUTE PLAYER<br />
Oil on canvas. <strong>Old</strong> relining.<br />
77 x 66 cm.<br />
In carved gilt frame.<br />
Literature:<br />
Accompanied by an excerpt from a catalogue, curated<br />
by Nicola Spinosa, Napule Mille Colore. Dipinti e Disegni<br />
Napoletani del XII et XIII secolo; here illustrated on<br />
p. 39 with corresponding catalogue text on p. 38.<br />
€ 20.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
tions.com<br />
224 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
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225
1172<br />
Pier Francesco Foschi,<br />
1502 Florenz – 1567, zug.<br />
DIE HEILIGE FAMILIE MIT DEM JOHANNESKNABEN<br />
Öl auf Holz. Verso teilweise parkettiert.<br />
120 x 88,5 cm.<br />
Verso alter Aufkleber mit der Namensnennung<br />
„Battista Naldini“.<br />
In vergoldetem Prunkrahmen.<br />
In freier Natur Maria im Mittelpunkt in einem roten<br />
Gewand und blauen Mantel, auf dem sie den nackten<br />
schlafenden Jesusknaben hält. Sie hat ihren Kopf<br />
leicht geneigt und wendet ihren Blick dem schlafenden<br />
Knaben liebevoll zu. Auf der linken Bildseite Josef<br />
in braunem Gewand mit weißem Kragen, der ebenfalls<br />
auf das Jesuskind schaut. Auf der anderen Bildseite<br />
Johannes der Täufer mit blond gelocktem Haar<br />
und den Kreuzstab haltend. Alle drei sind mit je einem<br />
Nimbus versehen. Feine Malerei, bei der die Farben<br />
Rot und Blau in diversen Abstufungen überwiegen.<br />
Holzplatte mit leichten Rissen. (1181326) (18)<br />
Pier Francesco Foschi,<br />
1502 Florence – 1567, attributed<br />
THE HOLY FAMILY WITH THE INFANT SAINT JOHN<br />
THE BAPTIST<br />
Oil on panel. Partially parquetted on the reverse.<br />
120 x 88.5 cm.<br />
<strong>Old</strong> label with artist’s name “Battista Naldini“<br />
on reverse.<br />
In magnificent gilt frame.<br />
Fine painting with the colours red and blue dominating<br />
in various nuances. Minor cracks in the panel.<br />
€ 50.000 - € 70.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
tions.com<br />
226 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1173<br />
Schule des Cornelis Jansz de Heem<br />
(1631 – 1695)<br />
PRACHTSTILLLEBEN MIT HUMMER<br />
Öl auf Leinwand. Randdoubliert.<br />
105 x 140 cm.<br />
Rechts unten auf Tischplatte Restsignatur.<br />
Vor dunklem Bildhintergrund, mit einem gerafften<br />
dunkelroten Samtvorhang, an dessen rechter Seite<br />
zwei goldene Quasten hängen, das prachtvolle Stillleben<br />
mit Früchten und einem Hummer. Im Mittelpunkt<br />
die mit einem bläulich glänzenden Tuch und einem<br />
weißen leuchtenden Tuch bedeckte Tischplatte, auf<br />
der ein breiter geflochtener Korb steht. In diesem befinden<br />
sich Weintrauben und samtig glänzende Pfirsiche,<br />
sorgsam drapiert mit einigen Weinrebenzweigen.<br />
Auf der rechten Seite des Tisches eine silberne<br />
Schale mit angeschnittener Zitrone, dahinter eine<br />
weitere Zitrone, dunkelrote Weintrauben und ein aufgeschnittener<br />
Granatapfel. Am linken Bildrand eine<br />
Vase mit verschieden farbigen Blumen. Davor auf der<br />
weißen Tischdecke ein großer, leuchtend roter Hummer.<br />
Hervorragende qualitätvolle Malerei, typisch für<br />
Stilllebenkünstler in der Zeit des 17. Jahrhunderts.<br />
(1180284) (18)<br />
School of Cornelis Jansz de Heem<br />
(1631 – 1695)<br />
MAGNIFICENT STILL LIFE WITH LOBSTER<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
105 x 140 cm.<br />
Remains of a signature on the table top lower right.<br />
Outstanding high quality painting, typical for 17th<br />
century still life artists.<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
tions.com<br />
228 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1174<br />
Italienischer Maler des 17. Jahrhunderts<br />
STILLLEBEN MIT VÖGELN UND TISCHBRUNNEN<br />
ZWISCHEN BLUMENARRANGEMENTS<br />
Öl auf Leinwand.<br />
65 x 92 cm.<br />
In einem prächtigen, durchbrochen gearbeiteten<br />
florentiner Rahmen.<br />
Wie für die italienische Stilllebenmalerei des 17.<br />
Jahrhunderts typisch, ist auch hier der Hintergrund<br />
nahezu ins Schwarz getaucht, was die Farbigkeit<br />
und Lichteffekte betont. Im Zentrum der Darstellung<br />
ein metallisch gold glänzender Aufbau eines<br />
Tischbrunnens mit Hausmasken und Fontänen.<br />
Aus den Mündern seitlich sitzender Figuren fließt<br />
Wasser. Auf der Marmortischplatte abgelegte Blumen,<br />
überwiegend in den betonenden Farben Rot<br />
und Weiß, daneben leicht verwelkende Blüten.<br />
Links im Bild ein ebenfalls weiß-rot gefiederter<br />
Papagei unter einem Arrangement von erlegten<br />
Schnepfenvögeln. (1180306) (11)<br />
Sistrix<br />
€ 5.000 - € 6.000 INFO | BID<br />
tions.com<br />
230 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1175<br />
Christian Berentz,<br />
1658 Hamburg – 1722 Rom<br />
Gemäldepaar<br />
STILLLEBEN MIT FRÜCHTEN UND BLUMEN<br />
sowie<br />
STILLLEBEN MIT KOHLKOPF UND PILZEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
Jeweils: 65 x 48 cm.<br />
Das Gemälde mit Granatapfel rechts<br />
oben signiert „Christian“.<br />
Jeweils in goldfarbenen Prunkrahmen.<br />
Das erste Gemälde zeigt eine silberne Tazza auf der<br />
drei samtene Pfirsiche liegen. Dahinter ist der Henkel<br />
eines Korbes, und seitlich davon ein prachtvoller Blumenstrauß<br />
mit Rosen und Nelken zu sehen. Im Vordergrund<br />
liegt ein Ast mit Weintrauben, daneben einige<br />
Feigen und ein großer geöffneter Granatapfel mit leuchtenden<br />
roten Kernen. Das zweite Gemälde zeigt einen<br />
grünen großen Kohlkopf, darüber eine Weinranke mit<br />
blauen und gelben Weintrauben. Im Vordergrund liegen<br />
einige Pilze auf einer Platte, daneben zwei leuchtende<br />
Pfirsiche und einige Pflaumen. Die dargestellten Objekte<br />
in feiner Malerei, in klaren leuchtenden Farben<br />
vor dunklem Hintergrund.<br />
Anmerkung:<br />
Im RKD sind die Pendants als eigenhändige Werke<br />
des Künstlers registriert. (1180285) (18)<br />
€ 20.000 - € 21.000 INFO | BID<br />
Sistrix<br />
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231
tions.com<br />
232 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
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233
1176<br />
Bernardo Canal,<br />
1674 Venedig – 1744<br />
Bernardo Canal gehört zum älteren und früheren Kreis<br />
der venezianischen Vedutisten, wie Lucca Carlevaris<br />
(1663/65 – 1729/31), Johann Richter (1665 – 1745)<br />
oder Bernardo Bellotto (1721 – 1780), während sein<br />
Sohn Giovanni Antonio Canal (1697 – 1768) als der bekannte<br />
Canaletto aus diesem Kreis hervorging. In den<br />
Aufzeichnungen der venezianischen Malergilde wird<br />
er in den Jahren 1737 – 1743 erwähnt, taucht erstmals<br />
1717 auf, als er zusammen mit seinem Bruder<br />
Cristoforo und seinem Sohn Antonio Bühnendekorationen<br />
für das Teatro Sant'Angelo in Venedig schuf.<br />
1719/20 ist er in Rom nachweisbar, dort ebenfalls zusammen<br />
mit seinem Sohn mit Dekorationen für das<br />
Opernhaus beschäftigt, wobei wir erfahren, dass er<br />
Kulissen für die Opern von Alessandro Scarlatti (1660<br />
– 1725) schuf, die 1720 aufgeführt wurden. Sein Malstil<br />
unterscheidet sich von dem seines Sohnes Canaletto<br />
im Wesentlichen durch eine stärkere Kontrastierung<br />
und Betonung dunklerer Konturen.<br />
VEDUTE VON VENEDIG MIT DEM PALAZZO<br />
DUCALE UND DEM SCHIAVONI-UFER<br />
Öl auf Leinwand.<br />
76 x 116 cm.<br />
Beigegeben Gutachten von Dr. Filippo Pedrocco,<br />
Venedig vom 09. Februar 2009.<br />
Der Blick auf den Dogenpalast, die Markussäule und<br />
die nach hinten ziehende Häuserfassade, ist aus leicht<br />
erhöhter Kavaliersperspektive vom Canal Grande aus<br />
zu sehen, die anliegenden und abfahrenden Gondeln<br />
im Vordergrund. Aufgrund der Beobachtung der technischen<br />
Charakteristik in Canals Werk kann das vorliegende<br />
Gemälde, nach Auskunft des Gutachtens von<br />
Dr. Filippo Pedrocco, an den Anfang des Jahres 1735<br />
datiert werden. Im beiliegenden Gutachten werden<br />
ferner zwei Gemälde im Museum Budapest erwähnt,<br />
die mit dem vorliegenden Gemälde in Verbindung zu<br />
bringen sind. (11817512) (130800) (11)<br />
Bernardo Canal,<br />
1674 Venice – 1744<br />
VEDUTA OF VENICE WITH THE DOGE’S PALACE<br />
AND THE SCHIAVONI RIVERSIDE<br />
Oil on canvas.<br />
76 x 116 cm.<br />
Accompanied by an expert's report by Dr. Filippo Pedrocco,<br />
Venice dated 9 February 2009.<br />
€ 40.000 - € 50.000 INFO | BID<br />
Sistrix<br />
tions.com<br />
234 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
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235
1177<br />
Antonio Canal, gen. Canaletto,<br />
1697 – 1768 Nachfolge<br />
ANSICHT DER RIALTO BRÜCKE UND<br />
DES PALAZZO DEI CAMERLENGHI<br />
Öl auf Leinwand.<br />
36,7 x 55,5 cm.<br />
Anbei in Kopie eine Expertise von René Millet vom 5.<br />
Februar 2019.<br />
Über den Canal Grande wird der Blick des Betrachters<br />
geführt vorbei an dem hell vom Sonnenlicht erstrahlten<br />
Fondaco dei Tedeschi mit seinen von Arkaden überfangenen<br />
Anlegestellen hin zur Rialto Brücke und dem<br />
halb beleuchteten, halb verschatteten Palazzo dei<br />
Camerlenghi. Hinter dem Fondaco dei Tedeschi der<br />
Kirchturm von San Bartolomeo di Rialto. Der Künstler<br />
des vorliegenden Gemäldes konnte zurückgreifen auf<br />
eine Komposition von Canaletto, wie etwa „Il ponte di<br />
Rialte da Nord“, welche sich in Turin in der Pinacotheca<br />
Giovanni e Marella Agnelli al Lingotto befindet. (†)<br />
(1181282) (13)<br />
Antonio Canal, also known as „Canaletto“,<br />
1697 – 1768 follower of<br />
VIEW OF THE RIALTO BRIDGE AND THE<br />
CAMERLENGHI PALACE<br />
Oil on canvas.<br />
36.7 x 55.5 cm.<br />
A copy of the expert’s report by René Millet dated 5<br />
February 2019 is enclosed.<br />
The painting shows a view across the Grand Canal,<br />
past the sunlit Fondaco dei Tedeschi with its piers surmounted<br />
by arcades to the Rialto Bridge and the<br />
Camerlenghi Palace, which bathed in sunlit on one side<br />
while the other remains in the shadow. Behind the Fondaco<br />
dei Tedeschi the church tower of San Bartolomeo<br />
di Rialto is visible. The artist of our painting was able<br />
to use a Canaletto composition such as Il ponte di<br />
Rialte da Nord (View of the Rialto Bridge from the<br />
North), held at the Pinacotheca Giovanni e Marella<br />
Agnelli al Lingotto in Turin for inspiration. (†)<br />
€ 75.000 - € 85.000 INFO | BID<br />
Sistrix<br />
tions.com<br />
236 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
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237
1178<br />
Hendrik Frans van Lint,<br />
1684 – 1763, zug.<br />
BLICK ÜBER DEN CANAL GRANDE AUF<br />
DIE PIAZZETTA MIT DEN BEIDEN SÄULEN<br />
UND DEM CAMPANILE<br />
Öl auf Holz.<br />
31 x 48 cm.<br />
Links unten signiert "H. van Lint..."<br />
Im Vordergrund der breite Canal Grande mit einem<br />
dreimastigen Prunkschiff, vielen kleinen Booten, die<br />
Waren transportieren und einigen Gondeln. Im Mittelpunkt<br />
die am Ufer gelegene Piazzetta mit den beiden<br />
Monolithsäulen, auf denen sich der Markuslöwe bzw.<br />
die San Teodoro-Statue befinden, flankiert werden sie<br />
vom Dogenpalast und der Biblioteca Nazionale Marciana.<br />
Im Hintergrund die Kuppel des Domes San Marco<br />
und der lange schmale rötliche Campanile. Typische<br />
Stadtvedute unter hohem hellblauen Himmel.<br />
(1181923) (18)<br />
Hendrik Frans van Lint,<br />
1684 - 1763, attributed<br />
VIEW ACROSS THE GRAND CANAL OF<br />
THE PIAZZETTA WITH THE TWO COLUMNS<br />
AND CAMPANILE<br />
Oil on panel.<br />
31 x 48 cm.<br />
Signed "H. van Lint" lower left.<br />
€ 50.000 - € 80.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1179<br />
Anonymer flämischer Maler des 16. Jahrhunderts<br />
aus der Malschule von Brügge<br />
HALBBILDNIS EINES JUNGEN MANNES<br />
MIT KURZEM BART UND FLACHER KAPPE<br />
Öl auf Holz. Doubliert.<br />
41,1 x 35,5 cm.<br />
Das Brustbild vor nahezu smaragdgrünem Hintergrund<br />
mit Schattenbildung. In der rechten Bildhälfte der junge<br />
Mann, dunkel gekleidet mit entsprechender Kappe<br />
über seitlich halblang gerade geschnittenen Haaren.<br />
Ein kurzer weißer gefältelter Kragen tritt aus dem<br />
Wams hervor. Der rechte Arm im Manteltuch lässt die<br />
Hand vortreten, mit einem Ring am kleinen Finger. Das<br />
Gemälde weist charakteristische Merkmale der Malerei<br />
von Ambrosius Benson (um 1495-1550) auf und<br />
lässt sich auch gut mit weiteren Portraitbildnissen<br />
dieses Meisters vergleichen.<br />
Literatur:<br />
Vgl.: Georges Marlier, Ambrosius Benson et la peinture<br />
à Bruges au temps de Charles-Quint. Musée<br />
van Maerlant 1957, Katalognummer 197. (1181672)<br />
(11)<br />
€ 40.000 - € 45.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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239
1180<br />
Venezianischer Maler des 17. Jahrhunderts<br />
PROZESSION DES DOGEN ÜBER DEN<br />
MARKUSPLATZ IN DEN MARKUSDOM<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
120 x 172 cm.<br />
Darstellung des Markusplatzes vom Canal Grande<br />
aus, mit auf der rechten Seite liegendem Dogenpalast<br />
und dahinterliegendem Markusdom. Links der Campanile<br />
mit wehenden roten Fahnen, auf der Mitte des<br />
Markusplatzes stehend. Das dargestellte Gewässer<br />
mit zahlreichen personenbesetzten Booten sowie<br />
großen und kleinen Gondeln. Ein großes Boot mit figürlicher<br />
Schnitzerei von der Ankunft des Dogen zeugend,<br />
von diesem bewegt sich die Figurenstaffage<br />
ringförmig in den Markusdom, gesäumt von einigen<br />
um Almosen Bittenden sowie weiterer Figurenstaffage,<br />
die Spiel- und anderen Tätigkeiten nachgehen.<br />
Marktstände, die Geflügel verkaufen, und eine Theaterbühne,<br />
säumen den Platz. Das Thema in ähnlicher<br />
Darstellung bei Joost Amman (1539 – 1591) mit einer<br />
Dogenprozessionsdarstellung, welche ebenfalls das<br />
große Gondelboot auf der rechten Seite vor dem Dogenpalast<br />
darstellt und eine ähnliche Personenreihung<br />
aufweist, welche gen Markusdom strömt (z.B.<br />
Elisha Whittelsey Collection, Nr. 49955, Der Holzschnitt<br />
von 1565), Alters- und Gebrauchssp., besch.,<br />
rest. (1182061) (5) (13)<br />
School of Venice, 17th century<br />
PROCESSION OF THE DOGE ACROSS SAINT<br />
MARK’S SQUARE INTO ST. MARK’S BASILICA<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
120 x 172 cm.<br />
Sistrix<br />
€ 50.000 - € 70.000 INFO | BID<br />
tions.com<br />
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241
1181<br />
Alessandro Piazza,<br />
1652 Venedig – 1727 Rom<br />
Gemäldepaar<br />
IL RIDOTTO DI PALAZZO DANDOLO A SAN MOISÉ<br />
sowie<br />
IL PALATORIO DEL MONASTERO DI SAN<br />
ZACCERIA<br />
Öl auf Leinwand.<br />
Jeweils 100 x 135 cm.<br />
In profiliertem vergoldeten Holzrahmen.<br />
Beigegeben eine in Kopie vorhandene Expertise von<br />
Dario Succi, o. J., welcher die beiden Objekte eindeutig<br />
dem Werk des Alessandro Piazza zuweist und die<br />
Wichtigkeit des Malers im Übergang von der Fest- zur<br />
Alltagsvedute des Seicento herausstellt. Vgl. die siebenteilige<br />
Gemäldereihe im Museo Correr in Venedig.<br />
Eindrucksvolle nocturne Innenansichten mit maskierten<br />
Personen in sanftem Kerzenlicht. (11808816) (13)<br />
Alessandro Piazza,<br />
1652 Venice – 1727 Rome<br />
A pair of paintings<br />
IL RIDOTTO DI PALAZZO DANDOLO A SAN MOISÉ<br />
and<br />
IL PALATORIO DEL MONASTERO DI SAN<br />
ZACCERIA<br />
Oil on canvas.<br />
100 x 135 cm each.<br />
In gilt profiled wooden frame.<br />
A copy of an expert’s report by Dario Succi, n. y. is enclosed.<br />
He clearly identifies Alessandro Piazza as the<br />
creator of both paintings and emphasizes the importance<br />
of the painter at the transition between festival<br />
and everyday vedute of the 17th century. Compare a<br />
seven-part series of paintings held at the Correr Museum<br />
in Venice. Impressive nocturnal interior views<br />
with masked figures in soft candlelight.<br />
€ 35.000 - € 40.000 INFO | BID<br />
Sistrix<br />
tions.com<br />
242 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
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243
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245
1182<br />
Elisabetta Sirani,<br />
1638 Bologna – 1665<br />
RAUB DER EUROPA<br />
Öl auf Kupfer.<br />
39 x 30,5 cm.<br />
Beigegeben ausführliche Expertise von Professor Massimo<br />
Pirondini, Reggio Emilia vom 10. Februar 2010.<br />
Das Bildmotiv geht auf ein Gemälde von Guido Reni<br />
(1575 – 1642) zurück, das sich im Musée des Beaux-arts<br />
in Tours befindet. Dort allerdings ist die Gestalt der<br />
Europa, die sich an den Körper eines Stieres mit blumenbekränztem<br />
Kopf anlehnt, in Nahsicht wiedergegeben,<br />
ohne die in weiteren Version weiterführende<br />
Meeresoberfläche. Eine weitere Ausführung von Reni<br />
befindet sich in Ottawa, National Gallery of Canada.<br />
Erst eine dritte Version (Sammlung Denis Mahon, London),<br />
ebenfalls von Reni, zeigt bereits rechts und im<br />
Vordergrund Erweiterungen der Meerlandschaft bis<br />
zum Horizont mit einer Figurengruppe am rechten Bildrand.<br />
Giovanni Andrea Sirani (1610-1670), Vater der<br />
Elisabetta, widmete sich dem Thema ebenfalls und<br />
schuf ein Gemälde, in dem Europa mit dem Stier im<br />
Zentrum einer beiderseits weitergeführten Meereswellenwiedergabe<br />
steht (Pinacoteca Capitolina, Rom).<br />
Das hier vorliegende Gemälde, durch Expertise der<br />
Malerin zugwiesen, ist in wesentlich kleinerem Format<br />
angelegt, um kleine Bilddetails jedoch erweitert, wie<br />
etwa die auf der hinteren Meeresoberfläche erkennbaren<br />
Segelschiffe sowie eine Landzunge rechts mit<br />
Figurenstaffage. Ebenfalls beibehalten ist der in der<br />
rechten oberen Ecke wiedergegebene Armorknabe<br />
mit Pfeil und Bogen, der auf Europa zielt. Das Gemälde<br />
in feiner Pinseltechnik. (1180693) (5) (11)<br />
Elisabetta Sirani,<br />
1638 Bologna – 1665<br />
THE RAPE OF EUROPE<br />
Oil on copper.<br />
39 x 30.5 cm.<br />
Accompanied by detailed expert’s report by Professor<br />
Massimo Pirondini, Reggio Emilia dated 10 February<br />
2010.<br />
The image motif is based on a painting by Guido Reni<br />
(1575 - 1642) held at the Musée des beaux-arts in<br />
Tours.<br />
Sistrix<br />
€ 15.000 - € 20.000 INFO | BID<br />
tions.com<br />
246 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1183<br />
Mario Balassi,<br />
1604 Florenz – 1667, zug.<br />
MARIA MAGDALENA ALS BÜSSERIN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
68 x 81 cm.<br />
Das Gemälde querformatig im Oktogon zeigt die Heilige<br />
im Halbbildnis an einem Steintisch, die Ellenbogen aufgestützt,<br />
der entkleidete Oberkörper von welligen<br />
Haarsträhnen und blauem Umhangtuch bedeckt, der<br />
Blick nach links oben gerichtet. Auf dem Tisch eine Alabasterdeckelschale,<br />
das Salbgefäß als Attribut. Höchst<br />
qualitätvolle Feinmalerei mit betontem Sfumato und<br />
aufleuchtend gestaltetem Inkarnat. (1180165) (11)<br />
Mario Balassi,<br />
1604 Florence - 1667, attributed<br />
THE PENITENT MARY MAGDALENE<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
68 x 81 cm.<br />
Rectangle painting in octagon showing Saint Mary<br />
Magdalene at a stone table. Fine painting of very high<br />
quality with pronounced sfumato and luminous flesh<br />
tones.<br />
Sistrix<br />
€ 15.000 - € 19.000 INFO | BID<br />
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247
tions.com<br />
1184<br />
Pieter Coecke van Aelst d.Ä.,<br />
1502/07 – 1550, zug.<br />
JOSEPH VON ARIMATHEA<br />
Tempera und Öl auf Holz.<br />
Gesamtmaß inkl. der Ergänzungen: 38,5 x 26,2 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Auf erhabenem Standpunkt, mutmaßlich der Berg Golgata,<br />
das Brustportrait wohl des Joseph von Arimathea,<br />
welcher in seiner Hand eine kleine Ausformung<br />
des Dornenkranzes hält. Die Tracht in ihrer fein differenzierten<br />
Darstellung, wie wir sie einige Male im Werk<br />
des genannten Künstlers finden, sticht umrissartig ab vor<br />
der in Luftperspektive wiedergegebenen Landschaft.<br />
Diese verbindet nördliche und südliche Merkmale und<br />
schlägt so den Bogen von der Heimat der Betenden<br />
zum Ort des Bibelgeschehens. Der Studiencharakter<br />
der Tafel lässt evtl. auf ein Infinito schließen. Rest.<br />
erg. oben mittig Löchlein.<br />
Anmerkung:<br />
Denkbar ist eine Verwendung der vorliegenden Tafel<br />
als linke innere Tafel eines Triptychons. Ein solches<br />
ist vollständig dokumentiert im Palazzo Venezia in<br />
Rom.<br />
Eine weitere Tafel im Fine Arts Museum in San<br />
Francisco zeigt Joseph in der gleichen Haltung, den<br />
Dornenkranz jedoch in vollkommener Form. Die Kopfbedeckung<br />
variiert nur wenig, der Hintergrund ist<br />
im vorliegenden Gemälde aufwändiger gestaltet.<br />
Literatur:<br />
Vgl.: Georges Marlier, La Renaissance Flamande, Abb.<br />
139. Dort das Gemälde aus San Francisco wiedergegeben.<br />
(11802924) (13)<br />
€ 7.000 - € 9.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1185<br />
Gerrit Dou,<br />
1613 – 1675, Nachfolge<br />
DER ARZT<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
49,5 x 37,5 cm.<br />
Keilrahmen rückwärtig mit alter Nummerierung,<br />
Leinwand mit Rest eines Lacksiegels.<br />
In schwarzem Profilrahmen.<br />
Eine Fensterbrüstung gibt den Blick frei auf einen<br />
elegant gekleideten Mann, welcher anhand seines<br />
Gerätes als Arzt bestimmbar ist. Eventuell war es<br />
Frans van Mieris der Jüngere, welcher das Motiv<br />
Dous in diesem Bild wirkungsvoll wiederholt hat. Minimal<br />
rest. (1180374) (13)<br />
€ 1.500 - € 2.500<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1186<br />
Österreichischer Maler des 18. Jahrhunderts<br />
PORTRAIT EINER ADELIGEN MIT<br />
IHREN VIER KINDERN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
151 x 112 cm.<br />
Rückwärtig mit altem Auktionsetikett „Nr. 174“.<br />
In profiliertem und mit antikischem Ornamentband<br />
beschnitzten Rahmen.<br />
Inmitten einer Pavillonarchitektur, die auf der rechten<br />
Seite den Ausblick in eine Gartenanlage gibt, und<br />
links unter einem Repoussoirtuch eine vergoldete<br />
große Gartenvase darstellt. Die halbfigurige sitzende<br />
junge Dame mit ihren drei wohlgekleideten Kindern<br />
und einem weiteren Kind, welches auf einer Wolke<br />
sitzt, die vor eine Marmorsäule gesetzt ist, und somit<br />
eines der Kinder darstellt, das die dargestellte Dame<br />
bereits im Kindesalter verloren hat. Darauf deuten<br />
auch die Seifenblasen hin, welche von einem der Geschwisterchen<br />
emporgeschickt werden und an der<br />
Wolke enden und somit als Vanitassymbol gelten<br />
können. Die oben links hinter dem Repoussoirtuch zu<br />
vermutende Lichtquelle spiegelt sich als Fensterkreuz<br />
in den Seifenblasen und gibt somit indirekt Aufschluss<br />
über die räumliche Situation bzw. lehnt, an<br />
die Symbolik des Christuskreuzes an, das sich in der<br />
niederländischen Kunst häufig in Vanitasseifenblasen<br />
wiederfindet. Rest. (1180853) (13)<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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249
1187<br />
Francesco Fieravino,<br />
1650 – 1680<br />
STILLLEBEN MIT ARA, CAVALIER KING CHARLES<br />
SPANIEL UND SÜSSSPEISEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
Bildmaß: 88 x 116 cm.<br />
in vergoldetem späterem Hohlkehlenrahmen.<br />
Expertise:<br />
Anbei eine Orignalexpertise von Ferdinando Arisi.<br />
(1180042) (13)<br />
Den Hintergrund abschließende Tischplatte, auf welchem<br />
hoch dekorativ ein doppelseitig dekoriertes Textil<br />
gelegt ist, welches auf der linken Seite gebauscht ist<br />
und somit der Goldfaden durchwirkten Bordüre Platz<br />
zur Entfaltung bietet. Auf dem Tisch links auf einem<br />
roten Brokatkissen ein Cavalier King Charles Spaniel,<br />
wobei die älteste Erwähnung der Rasse auf das Jahr<br />
1486 fällt. Ebenfalls von einem roten golddurchwirkten<br />
Vorhang überfangen ein Ara, welcher auf kandierten<br />
Früchten und Gebäck Platz genommen hat und wohl<br />
auch deswegen von dem Hund unliebsam beäugt<br />
wird. Arisi bestätigt die Autorschaft des Künstlers.<br />
Die Draperien, der Hund, das Kissen und die Süßspeisen<br />
sind typische Bildelemente, welche sich häufig<br />
im Werk Fieravinos wiederfinden. Der Ara hingegen<br />
stellt eine Ausnahme da, wodurch das vorliegende<br />
Werk in seiner Bedeutung unterstrichen wird. Rest.<br />
€ 10.000 - € 15.000 INFO | BID<br />
Sistrix<br />
tions.com<br />
250 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1188<br />
Maler der flämischen Schule in der Nachfolge<br />
des Peter Paul Rubens (1577-1640)<br />
DER MEERESGOTT NEPTUN BESÄNFTIGT<br />
DIE WOGEN<br />
Öl auf Eichenholz.<br />
36 x 54 cm.<br />
Die allegorische Darstellung zeigt den Meeresgott<br />
mit entblößtem Oberkörper und rotem Umhang auf<br />
einem muschelförmigen Kahn, gezogen von Hippokampen,<br />
umgeben von Tritonen und Nereïden. Im Hintergrund,<br />
unter stürmischem Wolkenhimmel, mehrere<br />
Schiffe in Seenot. (1180855) (11)<br />
€ 3.000 - € 4.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1189<br />
Maler des 17./ 18. Jahrhunderts<br />
ALLEGORIE DES LIEBESBETRUGES<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
112 x 93 cm.<br />
Die elegant gekleidete Dame mit Straußenfeder im<br />
hochgebundenen Haar beugt sich über eine Brüstung,<br />
um einen versiegelten Brief nach unten zu reichen. Im<br />
Hintergrund ein Mann, mit diabolischem Blick auf den<br />
Betrachter gerichtet, hält seinen Daumen im Mund,<br />
allegorische Zeichensprache des Betruges. Offenbar<br />
wird die Dame durch diesen Hinweis als eine Verführerin<br />
gekennzeichnet. (11808518) (11)<br />
€ 3.000 - € 4.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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251
1190<br />
Louis-Michel van Loo,<br />
1707 Toulon – 1771 Paris, Umkreis<br />
PORTRAIT EINES JUNGEN MANNES<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
Im Oval 61 x 49 cm.<br />
Original Eichenrahmen.<br />
Brustbildnis eines Herren mit rotem legerem Morgenmantel<br />
und weißem, um den Hals gebundenen Tuch<br />
vor neutralem beige-grünem Hintergrund. Das Gesicht<br />
mit den weichen feinen Gesichtszügen und sein<br />
Blick sind frontal dem Betrachter zugewandt und wirken<br />
selbstbewußt und entschlossen. Seine Kleidung<br />
und sein schulterlanges Haar sind mit Leichtigkeit und<br />
raschem Pinselduktus wiedergegeben. Hohe qualitätvolle<br />
Malerei. (11805513) (18)<br />
€ 4.000 - € 5.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1191<br />
Niederländischer Maler des 17. Jahrhunderts<br />
WALDBODENSTILLLEBEN MIT INSEKTEN<br />
Öl auf Leinwand. Am Rand doubliert.<br />
54 x 41 cm.<br />
Rechts unten Signatur „Rachel Ruysch“<br />
und Datierung „1683“.<br />
Aus dem bemoosten Boden einer bergigen Landschaft<br />
ragt eine sich leicht windende Melde, dahinter<br />
eine leuchtend rote, gefiederte Tulpe, in den nächtlichen<br />
Himmel. Ihre teils schon verwelkten und vertrockneten<br />
Blätter werden von zwei Schmetterlingen,<br />
einer Fliege und einer Raupe besucht. Am Bodenansatz<br />
der Pflanze befindet sich eine kleine gestreifte<br />
Eidechse, die mit ihrem Mund einen gelblichen Falter<br />
gefangen hat. Weitere Falter sind seitlich des Stiels<br />
erkennbar. Auf dem Waldboden rechts sitzt eine Heuschrecke,<br />
während links das Gehäuse einer schwarzweißen<br />
Schnecke und ein Pilz sowie zarte Pflänzchen<br />
erkennbar sind. Feine detailgetreue Malerei, die ein<br />
genaues Studium der Natur und der Insekten voraussetzt,<br />
in zurückhaltender Farbigkeit.<br />
Ein fast identisches Gemälde von Rachel Ruysch<br />
(1664-1750) gehört der Rostocker Universität und<br />
war in der Austellung „Die Menagerie der Medusa“<br />
in 2017 im Staatlichen Museum Schwerin zu sehen<br />
(Ausstellungskatalog Abb.58). (1180241) (18)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
1192 entfällt<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
tions.com<br />
252 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1193<br />
Johann Georg Trautmann,<br />
1713 Zweibrücken – 1769 Frankfurt am Main<br />
Trautmann lernte zunächst bei dem herzoglichen Hofmaler<br />
Ferdinand Bellon, der lediglich als Dekorationsmaler<br />
hervorgetreten ist. Sein frühestes bekanntes<br />
Gemälde, eine verschollene Kreuzigungsszene, datiert<br />
erst in das Jahr 1751. Bis 1756 wird er als „Kunstmaler“<br />
in den Unterlagen geführt, wobei etwa rund<br />
200 Gemälde seiner Hand bekannt geworden sind,<br />
weitere Gemälde nur schriftlich belegt. Sein Hauptinteresse<br />
galt den außergewöhnlichen Lichtstimmungen<br />
sowohl in seinen religiösen Themen als auch<br />
seinen nächtlichen „Feuersbrünsten“, wobei der Stil<br />
Rembrandt van Rijns (1606-1669) besonders in den<br />
Portraits deutlich zum Ausdruck kommt.<br />
BILDNIS EINES BÄRTIGEN ALTEN MIT TURBAN<br />
UND GOLDKETTE<br />
Öl auf Holz.<br />
51 x 41 cm.<br />
Rechts unten seitlich monogrammiert „MT“, in Ligatur<br />
„fe.“ Verso einige Befestigungsschwalbenschwänze<br />
sowie drei rote Lacksiegel mit Wappen und Kronen.<br />
Ungerahmt.<br />
Das Gemälde ist auch hier ganz der Stilistik Rembrandts<br />
verpflichtet, besonders was den bräunlichen<br />
Schimmer auf dem Stofflichen angeht. Der nach<br />
rechts blickende Kopf vor grünem Hintergrund, der an<br />
der rechten Bildseite aufgehellt scheint. (1180651) (11)<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1194<br />
Maler der Bologneser Schule des 17. Jahrhunderts<br />
ALLEGORIE DER ZEIT<br />
Öl auf Leinwand.<br />
100 x 76 cm.<br />
Die Zeit in Gestalt einer jungen allegorischen Frauenfigur<br />
im Halbbildnis mit entblößter Brust und über die<br />
Schulter gelegtem blauen Mantel. Das rötlich-blondbraune<br />
Haar mittelgescheitelt und in Locken über die<br />
Schultern herabgeführt. In der linken Hand hält sie<br />
eine Sanduhr hoch, dahinter ein mächtiger Vierkantpfeiler,<br />
der der Allegorie der Zeit eine unumstößliche<br />
Festigkeit vermitteln soll. Die halbfigürliche Darstellung<br />
in Ölfarbe im Oval auf rechteckiger Leinwand<br />
abgesetzt mit dunkelbraun gemalten Ecken.<br />
(1180602) (11)<br />
Bolognese School, 17th century<br />
ALLEGORY OF TIME<br />
Oil on canvas.<br />
100 x 76 cm.<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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253
tions.com<br />
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1195<br />
Marten de Vos,<br />
1532 Antwerpen – 1603 ebenda, Kreis des<br />
DER TRIUMPHZUG DAVIDS ÜBER DIE PHILISTER<br />
Öl auf Holz. Parkettiert.<br />
100 x 130 cm.<br />
Auf den ersten Blick erscheint das Gemälde als eine<br />
Darstellung der biblischen Geschichte. Die Bildtradition<br />
zeigt in der höfischen Auftragsgeschichte solcher<br />
Bildthemen jedoch fast immer eine Anspielung auf<br />
die Eigengeschichte der Fürsten. So ist unschwer anzunehmen,<br />
dass der im Zentrum der Figurengruppe<br />
nach rechts schreitende „David“, der das Haupt des<br />
Goliath trägt und ein Schwert geschultert hält, eigentlich<br />
eine Portraitwiedergabe eines namhaften Fürsten<br />
der Zeit ist, als eine Erinnerung an den Sieg einer<br />
Schlacht. In diesem Jahrhundert könnte etwa die<br />
Schlacht bei Marignano genannt werden. Auch lässt<br />
die Physiognomie des David auf ein fürstliches Portraitbildnis<br />
schließen. Die zentrale Figur steht zwischen<br />
musizierenden Frauengestalten mit Triangel und Laute<br />
bzw. Fanfare. Desweiteren, zu den Seiten hin fortgesetzt,<br />
stehen ein Krieger links sowie einige Frauengestalten,<br />
darunter eine Harfenspielerin an der rechten<br />
Bildseite. Im Hintergrund hügelige Landschaft mit<br />
Baumgruppe im Zentrum sowie eine Stadtansicht<br />
mit Burganlage. Einen interessanten Hinweis gibt die<br />
Aufschrift links unten im Bild in heller Farbe „I LIVER DE<br />
ROE DEOR 18“. Dies mag ein Hinweis auf eine ehemalige<br />
Hängung in einem königlichen Schlafzimmer<br />
eines Schlosses sein. In solcher Weise wäre dann der<br />
Herrscher in biblischer Gestalt des David wiedergegeben.<br />
Hier ist nicht auszuschließen, dass es sich bei der<br />
Davidfigur um Karl V. handelt, als jugendlicher Sieger<br />
nach der Schlacht bei Pavia 1525.A.R. (1172004) (11)<br />
Maerten de Vos,<br />
1532 Antwerp - 1603 ibid., circle of<br />
DAVID'S TRIUMPH OVER THE PHILISTINES<br />
Oil on panel. Parquetted.<br />
100 x 130 cm.<br />
€ 60.000 - € 90.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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255
1196<br />
Girolamo da Santacroce,<br />
ca. 1485 Bergamo – 1556<br />
DIE MADONNA MIT DEM KIND UND<br />
DREI HEILIGEN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
83,5 x 101 cm.<br />
Vor weiter, bewaldeter Landschaft die Gottesmutter in<br />
Dreiviertelansicht in prachtvollem, glänzendem rot-blauen<br />
Gewand, den stehenden, nackten Jesusknaben auf<br />
ihrem rechten Knie haltend. Dieser wendet sich Johannes<br />
dem Täufer zu, der einen Kreuzstab mit Spruchband<br />
hält. Rechts von Maria stehen der Heilige Franz<br />
von Assisi in brauner Ordenstracht und der Heilige<br />
Nikolaus von Myra, dessen Gedenktag der 6. Dezember<br />
ist. Er wird gezeigt in Bischofstracht und eine<br />
Bibel haltend. Auf dieser liegen drei goldene Kugeln,<br />
die zu seinem Attribut gehören: der Legende nach soll<br />
Nikolaus, als er noch nicht Bischof war, drei Goldkugeln<br />
durch das Fenster eines armen Mannes geworfen<br />
haben, damit er seine drei Töchter standesgemäß<br />
mit Mitgift verheiraten konnte. Hervorragendes Gemälde<br />
des bekannten Renaissance Malers in kräftigen,<br />
leuchtenden Farben.<br />
Giralamo da Santacroce,<br />
ca. 1485 Bergamo – 1556<br />
THE MADONNA WITH THE CHILD AND<br />
THE THREE SAINTS<br />
Oil on canvas.<br />
83.5 x 101 cm.<br />
Excellent painting by the renown Renaissance painter<br />
in bold, bright colours.<br />
Provenance:<br />
Important private collection.<br />
Note:<br />
The painting is illustrated in the Zeri photo archive,<br />
published ID 39392.<br />
€ 90.000 - € 120.000<br />
INFO | BID<br />
Sistrix<br />
Provenienz:<br />
Bedeutende Privatsammlung.<br />
Anmerkung:<br />
Das Gemälde ist abgebildet in der Zeri Fotothek,<br />
veröffentlicht ID 39392. (1171973) (18)<br />
tions.com<br />
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1197<br />
Gaetano Gandolfi,<br />
1734 San Matteo della Decima – 1802 Bologna<br />
SIBYLLE<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
57 x 45 cm.<br />
Vom Goldrahmen im Hochoval abgedeckt.<br />
Zuweisung an den Künstler durch beiliegende<br />
Expertise von Ferdinando Orisi.<br />
Halbbildnis einer jugendlichen Sibylle mit Turbantuch<br />
und antikem Umhang, der an der Schulter durch eine<br />
Agraffe zusammen gehalten wird. Das weiße Hemd<br />
durch einen zartfarbenen Träger hochgezogen. Der<br />
Kopf geneigt, der Blick nach oben gezogen, die vollen<br />
Lippen geschlossen. Insgesamt zarte Farbigkeit mit<br />
leicht rotwangigem Inkarnat und rosa/beige gehaltener<br />
Bekleidung. Lediglich im Turban leuchtet ein roter<br />
Knoten auf, der mit der Lippenfarbigkeit korrespondiert.<br />
Die beiliegende Expertise nennt Vergleichsbeispiele<br />
wie das Selbstportrait des Künstlers oder die<br />
Bildnisse von dessen vier Söhnen in der Nationalpinakothek<br />
von Bologna neben weiteren Gemälden seiner<br />
Hand. Wie etwa die ausgestellten Werke, veröffentlicht<br />
im Katalog von 1979: „L'Arte del Settecento emiliano“.<br />
Im Gutachten wird die Enststehung des Bildes in die<br />
Jahre zwischen 1780 und 1790 angenommen. Mit<br />
Verweis auf Werke dieser Zeit im Museo Diocesano di<br />
Fidenza. (1181445) (7) (11)<br />
€ 12.000 - € 15.000 INFO | BID<br />
Sistrix<br />
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257
1198<br />
Deutscher Maler um 1600<br />
ANBETUNG DER KÖNIGE IN BETHLEHEM<br />
Öl auf Kupfer.<br />
29,7 x 21,5 cm.<br />
Die biblische Szenerie ungewöhnlich vielfigurig aufgefasst:<br />
Die zentrale Gruppe mit der Heiligen Familie unter<br />
einem, zwischen Bäumen ausgebreiteten Tuch,<br />
nahe der Krippe mit Ochs und Esel, bewusst weit<br />
nach hinten gesetzt, um den zahlreichen Figuren im<br />
Vordergrund Raum zu geben. Die drei Könige mit<br />
ihren Gaben, ebenfalls im Zentrum, aber demgemäß<br />
entfernt vom Bildbetrachter gezeigt. Dahingegen hat<br />
der Maler eine schier unübersehbare Menge an Fußvolk<br />
und heran pilgernden, höfischen Gestalten sowie<br />
Pferdeführern und orientalischen Figuren mit Turban<br />
zur Wirkung gebracht. Einige der Personen haben<br />
Bäume sowie die Mauer des Bogens erklettert, um<br />
dem Geschehen beizuwohnen. Stilistisch in äußerst<br />
feiner, nahezu Miniaturmalerei von hoher Qualität.<br />
Ikonographisch schwer zu deuten ist der Einfall<br />
des Künstlers, neben den drei Königen an der Gruppe<br />
der Heiligen Familie, noch zwei weitere Würdenträger<br />
links im Bild hinzuzufügen, die ebenfalls in königlichem<br />
Gepräge erscheinen und Goldpokale überbringen.<br />
Sowohl die Linienführung, als auch die Farbgebung<br />
zeigt bereits deutlich den Manierismus in<br />
Deutschland um 1600.<br />
Provenienz:<br />
Sammlung Jean Riechers. (11820216) (11)<br />
German School, ca. 1600<br />
THE ADORATION OF THE MAGI IN BETHLEHEM<br />
Oil on copper.<br />
29.7 x 21.5 cm.<br />
The biblical scene is illustrated with an unusually large<br />
number of figures. Both the painting's contouring and<br />
colouration already clearly show the Mannerist style<br />
of Germany around 1600.<br />
Provenance:<br />
Jean Riechers collection.<br />
Sistrix<br />
€ 14.000 - € 16.000 INFO | BID<br />
tions.com<br />
258 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
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259
1199<br />
Deutsch-italienischer Meister des 18. Jahrhunderts<br />
DER HEILIGE ANTONIUS VON PADUA<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
114 x 74,5 cm.<br />
In vergoldetem, nach oben abgerundetem<br />
Prunkrahmen.<br />
Im Zentrum des Gemäldes der in freier Natur nach<br />
links kniende Ordenspriester im Habitus eines Franziskaners.<br />
Er hat die Hände vor der Brust überkreuzt, sein<br />
Haupt ist von einem gold-gelben Nimbus umgeben<br />
und sein Blick mit dunklen Augen ist nach vorne gerichtet.<br />
Vor seinen Knien am Boden ein kleiner geflügelter<br />
Putto, der ein Buch hält und ihn somit als einen Kirchenlehrer<br />
auszeichnet. Ein weiteres Attribut ist die<br />
vor ihm liegende weiße Lilie. Im hohen, von gelbem<br />
Licht erfüllten Wolkenhimmel, erscheint ihm Jesus als<br />
stehender Knabe, mit ausgebreiteten Armen und<br />
leuchtendem Nimbus um sein Haupt. Seine Schultern<br />
sind umhüllt von einem blauen Überwurf. Mit seinen<br />
Füßen berührt er zwei, von mehreren im Himmel erscheinenden,<br />
geflügelten Puttiköpfen. Rechts oben<br />
im Himmel erscheinen zwei ganzfigurige Putti, die in<br />
ihren Händen Blüten halten. Feine Malerei, die von der<br />
Formgebung und vom Motiv her, an ein kirchliches<br />
Andachtsbild erinnert. (1182097) (18)<br />
German-Italian School, 18th century<br />
SAINT ANTHONY OF PADUA<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
114 x 74.5 cm.<br />
In magnificent gilt frame, rounded at the top.<br />
€ 20.000 - € 30.000 INFO | BID<br />
Sistrix<br />
tions.com<br />
260 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
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261
1200<br />
Römische Schule, des 18. Jahrhunderts<br />
DIE BÜSSENDE MARIA MAGDALENA<br />
28 x 21 cm.<br />
Verso alter handgeschriebener Aufkleber in brauner<br />
Tinte mit alter Sammlungsnummer „522“, mit<br />
Titel bezeichnung und Künstlernamensnennung<br />
„Guido“.<br />
Im Halbbildnis, das Gesicht nach rechts oben gewandt,<br />
mit über die Wangen fließenden Tränen, die Hände<br />
über der Brust gekreuzt. (1182033) (11)<br />
Roman school, 18th century.<br />
THE PENITENT MARY MAGDALENE<br />
28 x 21 cm.<br />
<strong>Old</strong> handwritten label inscribed with brown ink with<br />
old collection no. "522", title and artist's name "Guido"<br />
on the reverse.<br />
Sistrix<br />
€ 10.000 - € 20.000 INFO | BID<br />
tions.com<br />
262 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1201<br />
Flämischer Meister des 16. Jahrhunderts<br />
CHRISTUS ALS SCHMERZENSMANN<br />
Öl auf Holz.<br />
42 x 30 cm.<br />
Bildnis des leidenden Christus vor grauem Hintergrund<br />
mit einem leuchtend gelbem Nimbus um sein<br />
Haupt. Er trägt ein altrosafarbenes Gewand und hat<br />
die gefesselten Armgelenke vor seiner Brust gekreuzt.<br />
Er hat schulterlange braune lockige Haare und<br />
trägt auf dem Kopf die Dornenkrone, von der zahlreiche<br />
Blutstropfen herunterfallen. In seiner rechten Hand<br />
hält er einen Schilfhalm als Spottzepter. Voller Schmerzen<br />
schaut er den Betrachter mit seinem fahlen Gesicht<br />
und den blutrot unterlaufenen Augen direkt an.<br />
(1182031) (18)<br />
Sistrix<br />
€ 20.000 - € 40.000 INFO | BID<br />
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263
tions.com<br />
1202<br />
Frans Francken d.J.,<br />
1581 Antwerpen – 1642 ebenda, zug.<br />
VERSORGUNG ZWEIER VERWUNDETER<br />
FELDHERRN IN EINEM ANTIKEN PALAST<br />
Öl auf Nussholz. Parkettiert.<br />
26,5 x 31 cm.<br />
Der meisterliche Malstil, ebenso die komplexe, tiefenräumliche<br />
Komposition, wie auch die Lichtführung,<br />
übertreffen in der Qualität bei weitem die meisten<br />
Werke des genannten Meisters, die in den letzten<br />
Jahren auf dem Markt erschienen sind. Die vielfigurige<br />
Szenerie mit mehrheitlich kriegerischen, zum Teil geharnischten<br />
Männern konnte aufgrund der zahllosen<br />
möglichen historischen Ereignisschilderungen noch<br />
nicht gedeutet werden. Das Bildthema ist möglicherweise<br />
im geschichtlichen Umfeld der römischen, eher<br />
noch der griechisch-alexandrinischen Geschichte zu<br />
suchen. Dabei ist jede einzelne der Figuren sowohl in<br />
der jeweiligen Haltung, als auch in Physiognomie und<br />
dem der Handlung entsprechenden Gesichtsausdruck<br />
meisterhaft wiedergegeben.<br />
Die Szene spielt sich in zwei übereinander geordneten<br />
Bildebenen ab, in einem rotundenartigen antiken Innenraum<br />
mit Wandpilastern. Hinten mittig sind im<br />
Halbdunkel zwei denkmalartige Aufbauten mit getreppten<br />
Pyramidenverdachungen zu sehen. In dieser<br />
oberen Zone sind mehrere Männer damit beschäftigt,<br />
einen entkleideten verwundeten Krieger niederzulegen,<br />
wobei einer der Helfer dessen Bein hält. Ein Mann<br />
zieht sich die Treppen hoch, um zur Gruppe zu gelangen.<br />
In der unteren Bildzone wird ein weiterer, ebenfalls<br />
bereits entkleideter, schmerzhaft nach oben blickender<br />
Krieger von drei Männern hereingetragen,<br />
während ein höfisch Gekleideter dessen Helm übernommen<br />
hat. Im Zentrum der Gruppe stehen zwei<br />
Soldaten, wobei der in Rückenansicht Gezeigte seinen<br />
Kopf trauernd an die Schulter des Freundes gelegt<br />
hat. In der rechten Bildecke befindet sich ein Trommler<br />
neben seinem Instrument und eine Fahne. In der linken<br />
Ecke ein Kohlenfeuer, an dem soeben eine Fackel entzündet<br />
wird. Links oben, oberhalb eines Treppenanstieges,<br />
erscheint ein Herrscher mit Turban, gefolgt<br />
von einer Gruppe weiterer in den Rundraum hereintretender<br />
Figuren, von denen eine eine Feuerfackel<br />
hoch hält.<br />
Auch die Lichtführung ist höchst raffiniert behandelt,<br />
sehen wir doch die Gestalten einerseits von rechts<br />
aus undefinierter Quelle, andererseits einige der Figuren<br />
von Fackellicht beleuchtet, was ebenfalls auf die<br />
hohe Malqualität des Bildes beweist. A.R.<br />
(1180396) (11)<br />
Frans Francken the Younger,<br />
1581 Antwerp – 1642 ibid., attributed<br />
TWO INJURED COMMANDERS RECEIVING<br />
MEDICAL CARE IN AN ANTIQUE PALACE<br />
Oil on walnut. Parquetted.<br />
26.5 x 31 cm.<br />
The painting style, three-dimensional composition and<br />
the direction of light are masterfully executed and the<br />
quality of the painting greatly exceeds most of the<br />
works of Francken the Younger that have been available<br />
for sale in the art market in recent years. A.R.<br />
Sistrix<br />
€ 6.000 - € 8.000 INFO | BID<br />
264 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1203<br />
Jan Adriaensz van Staveren,<br />
1625 Leyden – um 1668, zug.<br />
DER HEILIGE FRANZISKUS IN EINER<br />
HÖHLE IM GEBET<br />
Öl auf Holz. Parkettiert.<br />
44 x 33 cm.<br />
Rechts unten monogrammiert. Verso alter angehefteter<br />
Zettel mit Resten einer Aufschrift mit Künstlerbezeichnung<br />
„Stav...“ sowie die Jahreszahl „1569“.<br />
Das fein gemalte Bild vereint mehrere Kategorien der<br />
Malerei: Bildnis, Stillleben und Landschaft. Im Zentrum<br />
der Darstellung, nach links in einer braunen Kutte kniend,<br />
der Heilige Franziskus, vor sich einen Folianten auf<br />
einem Felssockel. Links davor ein Holzkreuz mit Corpus<br />
Christi, dem der Blick des Heiligen gilt. Den Vordergrund<br />
hat der Maler genutzt, um beinahe stilllebenhaft<br />
Pflanzen und niedere Tierwelt darzustellen, wie Disteln,<br />
die als Symbol der Selbstkasteiung als Attribut<br />
des Heiligen gedacht sind. Daneben bunte Vögel, auf<br />
die bereits Marder lauern, ein Ausdruck des Memento<br />
mori-Gedankens. Rechts unten zwei Frösche neben<br />
Blättern und Blüten. Der Höhleneingang eröffnet einen<br />
Ausblick in bergige Landschaft mit kühnem Felsenbogen,<br />
Kirchengebäude und erhöht stehender Burg.<br />
Das Gemälde besticht insgesamt durch die gekonnte<br />
Feinmalerei aber auch durch den außergewöhnlichen<br />
Bildeinfall zu diesem Thema. (1182026) (11)<br />
Jan Adriaensz van Staveren,<br />
ca. 1625 Leiden – ca. 1668, attributed<br />
The painter was an outstanding master of the<br />
17th century Flemish School<br />
SAINT FRANCIS PRAYING IN A CAVE<br />
Oil on panel. Parquetted.<br />
44 x 33 cm.<br />
Monogrammed lower right. <strong>Old</strong> attached note with<br />
remains of an inscription “Stav...” and date “1569” on<br />
the reverse.<br />
The finely painted work combines several genres,<br />
i.e. portrait, still life and landscape painting.<br />
€ 17.000 - € 19.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Detailabbildung mit dem Künstler-Monogramm<br />
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265
1204<br />
Italienischer Meister des ausgehenden<br />
16. Jahrhunderts<br />
IKARUS UND DÄDALUS<br />
Öl auf Leinwand.<br />
153 x 105 cm.<br />
In der griechischen Mythologie ist Ikarus der Sohn des<br />
Dädalus. Weil sie von König Minos im Labyrinth des<br />
Minotaurus gefangen gehalten wurden, erfand Dädalus<br />
Flügel für sich und seinen Sohn. Diese bestanden aus<br />
einem Gestänge an dem Federn mit Wachs gehalten<br />
wurden. Dädalus warnte seinen Sohn, nicht zu hoch zu<br />
fliegen, da sonst die Sonne das Wachs schmelzen könnte.<br />
Das Gemälde zeigt den fliegenden Dädalus mit weißen<br />
Haaren und weißem Bart im Himmelsbereich, darüber<br />
seinen Sohn Ikarus, dessen Federflügel sich bereits<br />
aufgelöst haben und der kopfüber im Begriff ist ins<br />
Meer zu stürzen. Im blauen Himmel sieht man am oberen<br />
mittleren Rand, im Bereich der gelben Sonne, den<br />
Wagen des Sonnengottes. Das Geschehen wird von einigen<br />
Figuren beobachtet, die sowohl am rechten, als<br />
auch am linken Bildrand auf einem Felsen sitzen, der ins<br />
Meer ragt. Im unteren Vordergrund ein bellender Hund.<br />
Das Geschehen wurde als Strafe der Götter für den<br />
übermütigen Ikarus gedeutet. Malerei in reduzierter<br />
Farbigkeit bei bewusster Wahl eines Hochformats.<br />
Rest., Kratzer. (1181783) (130800) (18)<br />
Sistrix<br />
€ 6.000 - € 8.000 INFO | BID<br />
tions.com<br />
266 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1205<br />
Giovanni Martinelli,<br />
1600/4 – 1659 Florenz<br />
CARITAS ROMANA<br />
Öl auf Leinwand.<br />
129 x 146 cm.<br />
Mehrere Expertisen und ein Restaurierungsbericht im<br />
Original vorliegend.<br />
In einem kerkerähnlichen dunklen Gewölbe eine junge<br />
Frau in einem weiß-blauen Gewand mit einem rötlichen<br />
dünnen Schleier und weitem Dekolleté. Rechts neben<br />
ihr ein Gitter aus dem ein älterer Mann seinen Kopf hervorgestreckt<br />
hat und dem sie ihre Brust zum Stillen<br />
gibt. Ihre braunen ausdruckslosen Augen scheinen<br />
bekümmert in die Ferne zu blicken. Unten links ein<br />
weiterer Mann erkennbar, wohl ein Wächter. Beliebte<br />
erotische Darstellung des Stillens eines erwachsenen<br />
Mannes durch eine junge Frau, zurückgehend auf den<br />
römischen Autor Valerius Maximus (14 AD-37 AD) und<br />
auf eine Geschichte von Giovanni Boccaccio (1313-<br />
1375) ca. aus dem Jahre 1362. Rest. Kleine Unterlegungen.<br />
(1181751) (130800) (18)<br />
€ 18.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1206<br />
Pietro Locatelli,<br />
ca. 1634 – 1710, zug.<br />
JOSEF GIBT SICH SEINEN BRÜDERN<br />
ZU ERKENNEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
88,5 x 83 cm.<br />
Verso schwer leserlich signiert „Pietro<br />
Locatelli f. Mola“.<br />
Ungerahmt.<br />
Dargestellt wird eine Szene aus der Bibel: Josef wurde<br />
von seinen zehn älteren Brüdern an Händler einer Karawane<br />
verkauft und kommt nach Ägypten. Er wird dort<br />
schließlich Minister des Pharao. Als eine Hungersnot<br />
weltweit ausbricht, kommen auch seine Brüder an der<br />
Hof des Pharaos, um bei Josef Getreide zu kaufen.<br />
Gezeigt wird hier in einer Parkanlage mit pyramidalen<br />
Gebäuden, unterhalb eines Palastes vor einer steinernen<br />
Brüstung der auf der linken Seite stehende Josef<br />
in blauem Gewand und goldgelben Mantel, wie er<br />
sich vor seinen Brüdern als einer von ihnen mit ausgebreiteten<br />
Armen zu erkennen gibt. Seine Brüder fallen<br />
zum Teil auf die Knie und bitten um Vergebung, für<br />
das, was sie ihm angetan haben; sie haben auch den<br />
jüngsten und elften Bruder mitgebracht: es ist Benjamin,<br />
der mit blond gelocktem Haar, einem grauen<br />
Gewand und mit vor der Brust gekreuzten Armen in<br />
der Nähe von Josef steht und ihn anblickt. Am unteren<br />
Bildrand liegt noch ein Wanderstock mit Tuch, was<br />
auf die weite Reise der Brüder hindeutet. Malerei in<br />
differenzierten, teils kräftigen Farben.<br />
Das Gemälde findet sich als gleichnamiges Fresco<br />
von Pier Francesco Mola von 1656 im Gelben Saal<br />
des Quirinalpalastes in Rom wieder. (1181313)<br />
(130800) (18)<br />
€ 12.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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267
1207<br />
Lucas Cranach, d. J.,<br />
1515 – 1586, zug.<br />
Gemäldepaar<br />
KÄUFLICHE LIEBE<br />
Öl auf Holz.<br />
Je 34,3 x 24 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Zwei zusammengehörige Sittenbilder zum Thema der<br />
„Käuflichen Liebe“, jeweils ein ungleiches Paar darstellend.<br />
Das eine mit einer jungen Frau, von einem<br />
alten Mann begehrt, dem sie in die Geldtasche greift.<br />
Das andere mit einer alten Frau, die einen Jüngling<br />
begehrt, während sie ihm aus ihrem Beutel Geld zuwendet.<br />
Die beiden Figurenpaare jeweils vor nahezu<br />
schwarzem Hintergrund, hinter einem Steintisch stehend,<br />
auf dem die Geldbörsen jeweils liegen. Holzplatten<br />
vertikal leicht gewölbt, einige feine senkrechte<br />
Absplitterungen der Farbe durch Altersschwundriss.<br />
(11506027) (11)<br />
Lucas Cranach the Younger,<br />
1515 – 1586, attributed<br />
Pair of painting<br />
LOVE FOR SALE<br />
Oil on panel.<br />
34.3 x 24 cm each.<br />
Sistrix<br />
€ 30.000 - € 40.000 INFO | BID<br />
tions.com<br />
268 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
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269
1208<br />
Quentin Massys,<br />
1466 Löwen – 1530 Antwerpen, Nachfolge des<br />
DIE STEUEREINTREIBER<br />
Öl auf Holz.<br />
123 x 93 cm.<br />
In einem holzvertäfelten Interieur zwei Männer an einem<br />
Tisch sitzend. Der linke mit fein ausgearbeitetem<br />
Stofftuch um sein Haupt, in der rechten Hand einen<br />
Federkiel haltend, mit dem er in dem vorliegenden<br />
Buch Notizen festhält, seine Linke zählt dabei gerade<br />
Geld. Er hat den Kopf nach unten gewendet und schaut<br />
durch einen Nasenzwickel auf das Buch. Ihm zur Seite<br />
sitzt ein weiterer Mann mit grauem Mantel und bedecktem<br />
Kopf, seine Hand auf die Schultern des<br />
Schreibenden gelegt. Er hält in seiner Linken einen<br />
großen Lederbeutel, aus dem er wohl gerade diverse<br />
Gold- und Silbermünzen auf den Tisch geschüttet hat.<br />
Die Augenbrauen hat er leicht zusammen gekniffen,<br />
und mit seinem halb geöffnetem Mund schaut er den<br />
Betrachter des Gemäldes direkt an. Oberhalb der beiden,<br />
an der Wand, ein kleines Holzbrett, auf dem sich<br />
eine Schatulle und zahlreiche Notizen befinden sowie<br />
ein Kerzenständer aus Messing mit halb abgebrannter<br />
Kerze. Kopie nach dem berühmten Vorbild, jedoch<br />
in leicht abgeänderter Form, was z.B. die Feinheit der<br />
roten Kopfbedeckung betrifft. (1182171) (2) (18)<br />
Sistrix<br />
€ 5.000 - € 6.000 INFO | BID<br />
tions.com<br />
270 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1209<br />
Flämischer Meister der ersten Hälfte<br />
des 16. Jahrhunderts<br />
BITTSTELLER IN DEM BÜRO ZWEIER<br />
STEUEREINTREIBER<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
80 x 85 cm.<br />
Oben links auf Buch signiert und datiert „1516“.<br />
Im Mittelpunkt des Gemäldes die beiden Geldeintreiber,<br />
hinter einem Tisch sitzend. Der Linke mit rotem<br />
Tuch um seinen Kopf und das vor ihm liegende Geld<br />
zählend. Der andere mit grauem Tuch um sein Haupt<br />
und einem schweren Geldbeutel in seiner Linken,<br />
zwischen beiden ein aufgeschlagenes Buch. Beide<br />
mit ausdrucksstarken faltenreichen Gesichtern. Auf<br />
der rechten Seite des Bildes ein Mann in grauer Weste,<br />
die rechte Hand hochhaltend und mit der Linken<br />
einen Lederbeutel mit Münzen ausschüttend. Links<br />
von ihm ein Mann mit dunkler Kappe, sich mit seiner<br />
rechten Hand an den Kopf fassend. Im Hintergrund<br />
ein großes hölzernes Bücherbord, auf dem diverse<br />
alte Bücher liegen, von denen eins mit dem Begriff<br />
„Codex“ bezeichnet ist. Der linke Steuereintreiber<br />
schaut äußerst verärgert zu dem mit ihm diskutieren<br />
wollenden Bittsteller. Er schaut mit seinen dunklen Augen,<br />
den herunter gezogenen Mundwinkeln und seinem<br />
hochgezogenen Kinn auf diesen Mann. Malerei<br />
in überwiegend beige-brauner Farbigkeit, wobei der<br />
rote, um den Kopf geschlungene Schal einen besonderen<br />
Akzent setzt. (1181671) (18)<br />
Flemish School, first half of the 16th century<br />
PETITIONER IN THE OFFICE OF TWO<br />
TAX COLLECTORS<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
80 x 85 cm.<br />
Signed and dated “1516”T top left on book.<br />
The two tax collectors are depicted sitting behind a<br />
table at the centre of the painting.<br />
Sistrix<br />
€ 15.000 - € 20.000 INFO | BID<br />
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271
1210<br />
Franko-flämischer Maler des ausgehenden<br />
18. Jahrhunderts<br />
PERSEUS BEFREIT ANDROMEDA<br />
Öl auf Leinwand.<br />
62 x 49 cm.<br />
Das antike Bildthema hier in origineller Weise vorgeführt,<br />
in dem Perseus als herkulisch kräftiger Held gegen<br />
den Drachen kämpft, dessen Rachen er aufreisst.<br />
Andromeda rechts heller ins Licht gestellt, in feiner<br />
Sfumato Malerei. (1182221) (11)<br />
€ 2.500 - € 3.500<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1211<br />
Flämischer Meister des 17./ 18. Jahrhunderts<br />
PORTRAIT EINER JUNGEN ADLIGEN<br />
Öl auf Holz.<br />
43,5 x 32,5 cm.<br />
Halbportrait der jungen Schönheit in einem schulterfreien<br />
türkisfarbenen Atlaskleid mit weißen Ärmelenden,<br />
das oberhalb der Hüfte mit Perlenschnürung versehen<br />
ist. Sie hat langes dunkelblondes Haar mit<br />
gedrehten Locken, hellhäutiges Inkarnat und blickt<br />
mit ihrem zarten Gesicht, dem roten Mund und den<br />
geröteten Wangen direkt aus dem Bild heraus. Sie<br />
trägt wertvollen Schmuck: in jedem Ohr ein Paar große<br />
tropfenförmige Perlen, eine Perlenkette und eine<br />
weitere in ihrem Haar. Ihre rechte Hand hält einen<br />
glänzenden goldfarbenen Seidenstoff über ihren linken<br />
Arm. Sie steht vor einem bewachsenen Felsenstück,<br />
das links die Sicht auf eine Landschaft freigibt. Feine<br />
Malerei mit besonderer Betonung der edlen Stoffe<br />
und der Zartheit der Dargestellten. (1181331) (18)<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1212<br />
Job Adriaensz. Berckheyde,<br />
1630 Haarlem – 1693, zug.<br />
JUNGER MANN IN LANDSKNECHTTRACHT MIT<br />
MEERSCHAUMPFEIFE UND WEINGLAS AM TISCH<br />
Öl auf Holz.<br />
19 x 14,5 cm.<br />
Verso auf der Nussholztafel rotes Lacksiegel mit bekröntem<br />
Wappen.<br />
Das Gemälde äußerst feinpinselig ausgeführt, gibt<br />
den Glanz der Seiden- und Samtstoffe naturalistisch<br />
wieder, ebenso den Lichtglanz im Weißweinglas. Im<br />
Hintergrund ein an die Wand geheftetes, koloriertes<br />
Kupferstichblatt mit Figurenszenerie, die wohl heiter<br />
aufzufassen ist und mit dem Lachen im Gesicht des<br />
Dargestellten in Bezug steht. (11820214) (11)<br />
€ 9.000 - € 13.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
tions.com<br />
272 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
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273
1213<br />
Simon de Vos,<br />
1603 Antwerpen – 1676 ebenda, zug.<br />
FESTGESELLSCHAFT AN LANGER TAFEL MIT<br />
EINEM LAUTENSPIELER<br />
Öl auf Holz.<br />
48,5 x 63,5 cm.<br />
Mehrere Paare, festlich gekleidet, haben sich um einen<br />
langen Tisch gruppiert, zum Teil mit Meerschaumpfeifen,<br />
teils paarweise im Gespräch. Auf dem Tisch<br />
Kerzenleuchter und Spielkarten. Einer der Herren hat<br />
sich auffällig dem Betrachter zugewandt. Am linken<br />
Tischende zwei Damen mit Notenbüchlein, daneben<br />
ein Lautenspieler auf einem Sockel sitzend. Am Boden<br />
arrangierte Musikinstrumente wie Geige, Flöte und<br />
Horn, neben einem großen Weinkühler. Der Raum öffnet<br />
sich links in ein heller erleuchtetes Nebengemach<br />
mit Kassettendecke, Wanddekoration sowie einem<br />
zur Toröffnung schreitenden Paar. Rechts im Vordergrund<br />
ein Hündchen, das mit den Knochenresten der<br />
Speisetafel beschäftigt ist, daneben, ebenso stilllebenartig<br />
gruppiert, Zinngeschirr, Korb und Weinkaraffe.<br />
Die dominierende Rotfarbe in einigen Kleidern der<br />
Gesellschaft, korrespondiert zu einem oben vor der Pilasterrückwand<br />
aufgehängten Velum. (1182024) (11)<br />
€ 11.000 - € 12.000 INFO | BID<br />
Sistrix<br />
tions.com<br />
274 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1214<br />
Hendrick van Balen d.Ä.,<br />
1575 Antwerpen – 1632 ebenda<br />
JOSEPH UND DIE FRAU DES POTIPHAR<br />
Öl auf Kupfer.<br />
14,8 x 18 cm.<br />
Die altbiblische Legende, wonach der junge Joseph<br />
sich der Verführung der ägyptischen Gattin des Potiphars<br />
entzieht, hier in bewegter Szene dargestellt.<br />
Die beiden Figuren nahe dem Betrachter herangeführt,<br />
die Raumwiedergabe daher bewusst reduziert<br />
auf einen dunklen Raumhintergrund rechts, in den der<br />
Jüngling flieht, sowie vor allem das Baldachinbett mit<br />
Kissen links, auf dem die junge Verführerin sitzt. Sie<br />
sucht den Jüngling mit beiden Händen zurückzuhalten,<br />
ihr Blick sehnsuchtsvoll wiedergegeben. Die Rotfarbe<br />
des seidig glänzenden Baladachins rahmt die<br />
weibliche Aktfigur, was ihre körperlichen Reize hebt,<br />
während der Jüngling mit einigen Körperpartien bereits<br />
verschattet wiedergegeben ist. Die Kunst der Körperverkürzungen<br />
hat der Meister selbst in diesem kleinen<br />
Bild bewiesen, nicht zuletzt durch Anwendung geschickter<br />
Diagonalkompositionen wie in der Bewegung<br />
des Jünglings, der kaum merklich in die Diagonale von<br />
links unten nach rechts oben einkomponiert ist, was<br />
sich im rechten Unterschenkel der Frauengestalt wiederholt.<br />
Weit mehr, als in vielen seiner anderen Werke,<br />
zeigt hier van Balen die lebendige Körperauffassung<br />
und ‐bewegung seines Kollegen Peter Paul Rubens<br />
(1577 – 1640), neben der Feinmalerei, wie sie etwa<br />
rechts in dem stilllebenhaft wiedergegebenen Arrangement<br />
des Schmuckes auf grüner Tischdecke mit<br />
Brokatborte zu sehen ist.<br />
Literatur:<br />
Das Gemälde ist besprochen und abgebildet in: Bettina<br />
Werche: Hendrick van Balen (1575 – 1632). Ein<br />
Antwerpener Kabinettmaler der Rubenszeit in: Hans<br />
Vlieghe, Katlijne Van der Stighelen Hrsg., Pictura<br />
Nova: Studies in 16th- and 17th-century Flemish<br />
Painting and Drawing, Bd. 7, Turnhout 2004, S. 315,<br />
Abbildung A2.H. van Balen, mit Provenienzangabe.<br />
(1182231) (11)<br />
€ 7.000 - € 9.000<br />
Sistrix<br />
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275
1215<br />
Italienischer Maler der Bologneser Schule<br />
VANITAS<br />
Öl auf Leinwand.<br />
92 x 73 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Dargestellt ist hier die Heilige Maria Magdalena beim<br />
Anlegen reichen Schmuckes, im Halbbildnis an einem<br />
Tisch mit Schmuckkästchen und zahlreichen weiteren<br />
Schmuckstücken sowie einem Spiegel, Symbol der<br />
Eitelkeit. Die Fragwürdigkeit des Hochmuts ist hier<br />
bereits im Blick des Mädchens nach oben wiedergegeben.<br />
Wobei das locker herabfallende Haar in der<br />
Bildersprache ein Zeichen erotischer Lasterhaftigkeit<br />
ist. So hat der Maler die Reue zum Bildthema gemacht.<br />
(11805810) (130800) (11)<br />
Italian master of the Bolognese school<br />
VANITAS<br />
Oil on canvas.<br />
92 x 73 cm.<br />
Unframed.<br />
Sistrix<br />
€ 10.000 - € 12.000 INFO | BID<br />
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1216<br />
Francesco Fieravino, genannt „Il Maltese“<br />
italienischer Stilllebenmaler des 17. Jahrhunderts<br />
sowie<br />
Francesco Noletti,<br />
um 1611 Malta – 1654 Rom, zug.<br />
GROSSES STILLLEBEN MIT PRUNKVASE<br />
NEBEN EINEM MIT DECKE BEDECKTEN TISCH<br />
MIT TURMUHR, SCHREIBZEUG UND DEGEN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
86 x 117 cm.<br />
In naiver, aber nichts desto trotz nicht weniger origineller<br />
Malweise gestaltetes Stillleben, in dem sich der<br />
Maler auf fein detaillierte Wiedergabe von Einzelheiten<br />
konzentriert und die einzelnen Gegenstände in Lokalfarbe<br />
wiedergibt. Der Tisch mit schräg stehenden,<br />
gerade ziehenden Beinen bedeckt mit einer bestickten<br />
und gerafften Decke, darauf eine goldene Tischuhr in<br />
Turmform neben Tintenfass mit Feder, auf einem Buch<br />
abgestellt. Auf einem Lederkissen mit Federkielstickerei<br />
und Quaste, Degen mit goldfarbenem seidenen<br />
Gurtband, rechts im Hintergrund schwer randbestickter<br />
Vorhang. Das Stillleben gerade wegen der unprätentiösen<br />
Direktheit der Gegenstände von besonderem<br />
Reiz. Ähnliche Gegenstände, wie etwa das Kissen oder<br />
die Turmuhr, finden sich auch in weiteren Werken des<br />
Malers. (11805811) (130800) (11)<br />
Francesco Fieravino, also known as “Il Maltese”<br />
italian still life painter of the 17th century<br />
and<br />
Francesco Noletti,<br />
ca. 1611 Malta – 1654 Rome, attributed<br />
LARGE STILL LIFE WITH MAGNIFICENT VASE<br />
NEXT TO A TABLE COVERED WITH A BLANKET,<br />
TOWER CLOCK, WRITING MATERIAL AND SWORD<br />
Oil on canvas.<br />
86 x 117 cm.<br />
Sistrix<br />
€ 15.000 - € 18.000 INFO | BID<br />
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277
1217<br />
Italienischer Maler<br />
des 17./ beginnenden 18. Jahrhunderts<br />
MARIA UND JOSEF IN NÄCHTLICHER STIMMUNG<br />
Öl auf Leinwand.<br />
63 x 92 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Der Heilige Josef wird an dem Stab erkannt, welcher<br />
sich ebenfalls bei mindestens zwei Gemälden von<br />
Guercino (1591-1666) wiederfindet. Alterssp.<br />
(1181277) (13)<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1218<br />
Florentiner Meister im Kreis des Domenico<br />
Bartolomeo Ubaldini il Puligo (1492-1527)<br />
DIE HEILIGE FAMILIE MIT DEM<br />
JOHANNESKNABEN<br />
Öl auf Holz. Parkettiert.<br />
75 x 59 cm.<br />
In einem prächtigem, aufwendig gestaltetem, späteren<br />
Ädikularahmen. Auf dem Rahmen ein Künstlernamensschild<br />
„Girolamo del Pacchia / Siena“.<br />
Das Gemälde verbindet mehrere ikonographische<br />
Elemente der italienischen Renaissance-Malerei. So<br />
ist etwa die Dreiviertelfigur der Maria von einem<br />
Vorhang hinterfangen, vor dem rechts oben auch der<br />
Heilige Josef stehend wiedergegeben ist. Links oben<br />
gewährt das Gemälde einen Ausblick in eine hügelige<br />
Landschaft mit Architektur. Auf dem Schoß der Maria<br />
das Jesuskind, das soeben vom Johannesknaben<br />
rechts unten ein Holzkreuz entgegen nimmt. Bei genauer<br />
Betrachtung ist gerade dieses Kreuz das eigentliche<br />
Zentrum des Bildes, um das sämtliche Figuren<br />
gruppiert erscheinen. Der Malstil ist jedenfalls als florentinisch<br />
zu sehen, was auch auf den genannten<br />
Künstler führt, der bei Ridolfo Ghirlandaio (1483-1561)<br />
gelernt hatte und in der Werkstatt des Andrea del<br />
Sarto (1486-1530/31) wirkte. Er war beeinflusst von<br />
Jacopo da Carucci Pontormo (1494-1556/57), was in<br />
jedem Fall auch hier im Bild zu erkennen ist, vor allen<br />
Dingen was die Kopfdarstellung der Maria betrifft.<br />
(1182202) (130800) (11)<br />
€ 20.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
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279
1219<br />
Bernardo Strozzi,<br />
1581 Genua – 1644 Venedig,<br />
Der Maler war ab 1598 gleichzeitig Kapuzinermönch,<br />
verließ jedoch den Orden und wurde Weltpriester. Zu<br />
einem seiner berühmtesten Portraits zählt wohl das<br />
Bildnis des Musikers Claudio Monteverdi (1567-1643).<br />
MARIA MIT DEM KIND<br />
Öl auf Leinwand im Rund.<br />
Durchmesser: 31,5 cm.<br />
Beigegeben eine Expertise von Ferdinando Orisi mit<br />
Bildvergleichen, so in der Sammlung Bossi in Genua,<br />
abgebildet in der Monographie von Mortari, Rom<br />
1966, Abbildung 27.<br />
Im Gegensatz zu seinen Altarbildern, die vom Hell-<br />
Dunkel-Manierismus des Michelangelo Merisi il Caravaggio<br />
(1570/71-1610) geprägt sind, finden wir in seinen<br />
Portraitbildnissen mehr und mehr die Bildauffassung<br />
der flämischen Malerei. Früh bevorzugte er den Stil<br />
des Rokoko, wie dies auch in der Jesusdarstellung des<br />
vorliegenden Bildes zu erkennen ist.<br />
Brustbild der Maria in rotem Kleid mit weißem Schleier,<br />
der auch den Kopf bedeckt, mit einem nackten Jesuskind<br />
an ihrer rechten Seite, das den Arm um den Hals<br />
gelegt hat. Maria blickt nachdenklich nach unten, während<br />
das Kind in eine im Bild nicht definierte Ferne<br />
schaut, jedoch ebenso in sich gekehrt. Die Gesichtszüge<br />
der Maria hier im Bild lassen sich in mehreren<br />
Frauen im Werk des Künstlers wieder entdecken. In<br />
der Darstellung des Knabengesichtes fällt hier besonders<br />
der Augenschnitt auf, ebenfalls ein für den Maler<br />
typisches Element. (1181448) (7) (11)<br />
€ 20.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
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1220<br />
Francesco Fracanzano, auch genannt<br />
„Ciccio Fracanzano“,<br />
1612 Monopoli – um 1656 Neapel, zug.<br />
Fracanzano wirkte zunächst in der Werkstatt des Jusepe<br />
de Ribera (1588/91-1652), was seinen Malstil nachhaltig<br />
beeinflusste. Er gilt als wichtiger Vertreter einer naturalistischen<br />
Barock-Stilistik der Malschule von Neapel,<br />
zu der auch sein Schwager Salvator Rosa (1615-1673)<br />
zählt.<br />
DER HEILIGE DOMINIKUS BEWIRKT EIN WUNDER<br />
Öl auf Leinwand.<br />
124 x 115 cm.<br />
Dominikus, der Gründer des gleichnamigen Ordens<br />
(1170-1221), ist hier in einer Situation wiedergegeben,<br />
die der Legende entspricht, wonach der durch ein<br />
Kreuzzeichen ein Gewitter zum Aufhören brachte. Hier<br />
in weißer Ordenstracht mit schwarzem Skapulier und<br />
bärtig wiedergegeben, in kniender Haltung nach links,<br />
mit ausgebreiteten Armen, die die Kreuzform andeuten<br />
soll. Er blickt nach oben, dem Gewitterhimmel entgegen,<br />
der sich bereits aufhellt. Am linken Bildrand eine<br />
nicht näher deutbare Gestalt in Verzweiflung wiedergegeben.<br />
(1182106) (11)<br />
€ 30.000 - € 45.000<br />
Sistrix<br />
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tions.com<br />
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281
1221<br />
Venezianischer Maler des 17. Jahrhunderts<br />
DER TOD DES SENECA<br />
Öl auf Leinwand.<br />
72 x 92 cm.<br />
Auf querformatiger Bildfläche ist der nach links gerichtete,<br />
nackte Oberkörper des alternden Philosophen gezeigt,<br />
der sich nach antiker Tradition das Leben nahm.<br />
Der Gesichtsausdruck, mit sinnend nach oben gerichtetem<br />
Blick, entspricht ganz dem tiefen Gedanken<br />
des Herüberschreitens in die Ewigkeit. Die Beleuchtung<br />
von links oben lässt nicht nur die Körperoberfläche<br />
zur Wirkung bringen, sondern gibt auch dem Thema die<br />
entsprechende theatralische Dramatik. (1182192) (11)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1222<br />
Italienischer Maler des 17. Jahrhunderts<br />
WUNDER EINES BISCHOFSHEILIGEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
152,5 x 126,5 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Bewegte figürliche Szene mit mehreren, bei einem<br />
Festmahl sitzenden Personen. Neben ihnen ein schwebender<br />
Junge, welcher vermutlich von dem über ihm<br />
fliegenden Bischof, der durch Mitra und Bischofsstab<br />
ausgezeichnet ist, in die Lüfte empor gehoben wird.<br />
Rest. (11605850) (13)<br />
Sistrix<br />
€ 15.000 - € 20.000 INFO | BID<br />
tions.com<br />
282 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
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283
1223<br />
Norditalienischer Maler des 18. Jahrhunderts<br />
STILLLEBEN MIT MELONE, PFIRSICHEN,<br />
TRAUBEN UND KÖNIGSWINDEN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
61 x 72 cm.<br />
tions.com<br />
In überraschender Leuchtkraft hat der Maler einzelne<br />
Gegenstände des Stilllebens vor dunklerem Hintergrund<br />
zur Wirkung gebracht: Im Zentrum eine aufgerissene<br />
Wassermelone, über die weiße kleine<br />
Strauchrosen gelegt sind, umgeben von helleren und<br />
dunkleren Trauben mit feuchtem sowie mattem Glanz,<br />
zum Teil noch an den Rankenzweigen. Eine kräftige<br />
Marmorsockelplatte im unteren Drittel des Bildes, lässt<br />
die Gegenstände gestuft platzieren. Im Vordergrund<br />
Pfirsiche, zum Teil geöffnet, sowie Feigen und Pflaumen.<br />
Etwas verschattet, links oben, bräunlich farbige,<br />
helle Trauben unter einem in der oberen linken Ecke<br />
freigelassenen Ausblick ins Abendlicht. Die blauen<br />
Königswinden bereichern die zartfarbige Palette, sind<br />
aber gleichzeitig als Memento mori-Allegorie der Vergänglichkeit<br />
zu verstehen. Möglicherweise handelt es<br />
sich hier um einen in Spanien wirkenden Maler der<br />
italienischen Schule. (1182271) (12) (11)<br />
€ 15.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1224<br />
Spanischer Maler des 17. Jahrhunderts<br />
STILLLEBEN MIT KANDIERTEN FRÜCHTEN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
24 x 31,5 cm.<br />
Auf einer steinernen Platte, vor dunklem Hintergrund<br />
liegend, die kandierten unterschiedlichen Früchte.<br />
Malerei in reduzierter Farbigkeit, wobei die beiden weißen<br />
Kringel im Vordergrund besonders hervorstechen.<br />
(1182272) (12) (18)<br />
€ 3.000 - € 5.000<br />
Sistrix<br />
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284 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1225<br />
Pierre Ribera,<br />
1867 – 1932<br />
BOZETTO FÜR EIN DECKENGEMÄLDE DES<br />
CASINOS VON MONTE CARLO<br />
Öl auf Leinwand.<br />
116,5 x 76,5 cm.<br />
Links unten signiert „P. Ribera“.<br />
Im Mittelpunkt dieses Modells für ein Deckengemälde,<br />
ein hell- bis türkisblauer Himmel mit weißen Wolken, in<br />
denen zentral ein goldener Sonnenwagen mit Schimmeln<br />
zu erkennen ist. Daneben gibt es weitere schwebende<br />
weibliche mythologische Gestalten mit Blütenranken<br />
und zwei fliegende Putti. Umrahmt wird der<br />
Himmel von architektonischen Bauten einer Parkanlage<br />
mit Pfeiler- und Säulengängen, sogenannten Pergolen,<br />
die teils bewachsen sind oder von Blüten und Zweigen<br />
umrankt werden. Feine Malerei in vielen weichen<br />
und zarten Farbtönen. (1182273) (12) (18)<br />
Sistrix<br />
€ 20.000 - € 25.000 INFO | BID<br />
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285
1226<br />
Deutsch-italienischer Maler des ausgehenden<br />
18. Jahrhunderts<br />
ITALIENISCHE LANDSCHAFT MIT HÄUSERN<br />
UND ANTIKEN TEMPELN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
96 x 132 cm.<br />
In vergoldetem Prunkrahmen.<br />
Von der unteren rechten Bildseite mit drei Gesteinsquadern<br />
und einem hohen, bis zur Mitte des Bildes<br />
ragenden Baum, führt ein geschlungener, sandiger<br />
Weg zu einem auf einer Anhöhe liegenden Ort mit<br />
Häusern und zwei großen, mit weiß-grauen Mauern<br />
umgebenen Tempelanlagen. In der vorderen Bildmitte<br />
sitzt eine junge Frau in rotem Oberteil und einem<br />
blauen Rock am Wegesrand und ist mit einem Mann<br />
mit brauner Kleidung in ein Gespräch vertieft. Auf der<br />
rechten Bildseite ist auf einer Anhöhe eine große, in<br />
Braun gehaltene Gutsanlage zu erkennen. Neben<br />
dem Paar beleben nur einige wenige Staffagefiguren<br />
und einige grasende Schafe die sonst in ruhiger harmonischer<br />
Stimmung wiedergegebene Landschaft,<br />
die auch einige Bezüge zu Nicolas Poussin (1594-<br />
1665) erkennen läßt. (1180172) (18)<br />
€ 6.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1227<br />
Anthonie Palamedes,<br />
1601 Delft – 1673 Amsterdam, zug.<br />
LANDSKNECHT VOR WINTERLICHER LANDSCHAFT<br />
Öl auf Leinwand.<br />
79 x 60 cm.<br />
Vor einem steinernen alten Gebäude stehend ein<br />
Mann mit warmem beigen Mantel, der durch eine<br />
leuchtend rote Schärpe gehalten wird. Auf dem Kopf<br />
eine Pelzkappe und an den Füßen hohe Stiefel, die<br />
mit einem roten herausragenden Einsatz enden. Den<br />
rechten Arm hat er in die Hüfte gestemmt und seinen<br />
Kopf hat er in Richtung einer offenen Tür gewendet,<br />
durch die drei Landsknechte beim Kartenspiel zu sehen<br />
sind. Auf der linken Seite des Bildes sind im Vordergrund<br />
einige Rüstungsteile wie Helm, Harnisch,<br />
Handschuh, Gewehr, Pulvertasche, aber auch eine<br />
Trommel zu sehen; die Teile werden hier gleichsam<br />
einer Stilllebendarstellung präsentiert. Dahinter erstreckt<br />
sich der Blick in die Ferne auf einen schneebedeckten<br />
Berg unter gelb-blauem hohen Himmel,<br />
der die Kälte des Winters erahnen läßt. Malerei in<br />
monochromer Farbigkeit, bei der nur die roten Objekte<br />
optisch einen Akzent setzen. (11802917) (18)<br />
Anthonie Palamedes,<br />
1601 Delft - 1673 Amsterdam, attributed<br />
WINTER LANDSCAPE WITH MERCENARY<br />
Oil on canvas.<br />
79 x 60 cm.<br />
€ 12.000 - € 14.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
tions.com<br />
286 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1228<br />
Pieter van der Werff,<br />
1656 – 1722 Rotterdam, Umkreis<br />
Gemäldepaar<br />
VENUS MIT CUPIDO<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
Je 39,5 x 30,5 cm.<br />
Original Rokoko-Rahmen.<br />
Das erste Gemälde zeigt die römische Göttin der Liebe,<br />
des erotischen Verlangens und der Schönheit in<br />
bergiger Natur bei sanftem Sonnenuntergang nackt in<br />
Rückenansicht. Sie sitzt auf ihrem weißen Unterkleid<br />
und ihrem roten Gewand mit goldener Bordüre. Sie<br />
hat den Kopf zum Betrachter umgedreht und weist<br />
mit dem Finger ihrer rechten Hand auf den kleinen geflügelten<br />
Amor mit Bogen, der neben ihr steht. Die auf<br />
einem Felsstück sitzende, nackte Venus auf dem anderen<br />
Gemälde hat ein blaues samtiges Kleid abgelegt,<br />
mit dem sie jedoch ihre Scham bedeckt und eine<br />
Stoff ecke davon in der rechten Hand hält. Amor, oft<br />
auch Cupido genannt, begleitet sie, diesmal mit einem<br />
mit Pfeilen gefüllten Köcher, der zu seinen Füßen<br />
liegt. Er ist in der römischen Mythologie der Gott<br />
und die Personifikation der Liebe. Er ist der Sohn der<br />
Venus und des Mars. Ein schnäbelndes Taubenpaar<br />
am Boden ist ganz mit sich beschäftigt. Diese unterstreichen<br />
als Symbole für leidenschaftliche Liebe den<br />
erotischen Reiz der Szene. Feine detailierte Malerei.<br />
(1180552) (18)<br />
€ 4.000 - € 5.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1229<br />
Jan Olis,<br />
1610 Gorinchem – 1676 Hiusden, zug.<br />
ELEGANTES PAAR AN EINEM TISCH SITZEND<br />
Öl auf Holz.<br />
21 x 28 cm.<br />
Verso auf der Rückseite alter Aufkleber,<br />
der auf Jan Olis verweist.<br />
In einem beige-braunen Innenraum sitzt ein Mann auf<br />
einem hölzernen Stuhl, er hält in seiner rechten Hand<br />
einen Krug. Er trägt eine leicht aufgeknöpfte beige<br />
Jacke, dazu eine Pluderhose und beige Strümpfe. Seine<br />
braunen Schuhe werden von einem blauen Band<br />
gehalten. Auf dem Schoß und auf seinem linken Bein<br />
sitzt eine junge Frau in einem langen Kleid. Ihr Gesicht<br />
hat sie dem Mann zugewandt und hält in ihrer<br />
linken Hand ein Glas mit Wein, das sie ihm anzubieten<br />
scheint. Beide sitzen vor einem mit rotem Tuch<br />
gedeckten Tisch, auf dem sich ein langes schmales<br />
Weinglas und eine weitere Schale befinden. Auf der<br />
linken Seite sieht man in der Mitte die Reste einer<br />
Truhe und am unteren linken Bildrand den Hut des<br />
Sitzenden liegen. Monochrome Malerei mit wenigen<br />
roten und blauen Farbeffekten. (11802929) (18)<br />
€ 10.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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287
1230<br />
Anthonie Palamedesz,<br />
1601 Delft – 1673 Amsterdam, Nachfolge<br />
ELEGANTER BALL IN EINEM INTERIEUR<br />
Öl auf Holz.<br />
46 x 72,5 cm.<br />
Noble Gesellschaft in einem Ballsaal, die holzvertäfelten<br />
Wände mit zwei Gemälden und durch ein umlaufendes<br />
Gesims geschmückt. Im Zentrum ein festlich gekleidetes<br />
Paar, die Dame in rotem Kleid und reichem<br />
Schmuck, der Herr in kurzer, heller Pluderhose und<br />
dahinter weitere Paare beim Tanz, darunter auch ein<br />
Harlekin mit schwarzer Maske aus dem venezianischen<br />
Karneval. Eine Musikergruppe spielt auf der<br />
linken Seite zum Tanz auf. Rechts durch einen halb geöffneten<br />
Vorhang, durch den der Blick nach draußen<br />
fällt, hat eine Gruppe in orientalischer Kleidung, teils in<br />
Maskierung, den Raum betreten. Unterhalb dieser<br />
Gruppe steht ein Tisch mit abgedeckten Speisetellern.<br />
Die Szene wohl als Fasnachts- oder Karnevalsereignis<br />
zu deuten, möglicherweise als Erinnerung an ein stattgefundenes<br />
Ereignis. Rest.<br />
Provenienz:<br />
Aus schwedischer Privatsammlung.<br />
(1180287) (18)<br />
€ 3.000 - € 4.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1231<br />
Giuseppe Antonio Petrini,<br />
1677 – 1758, zug.<br />
Gemäldepaar<br />
MAGDALENA<br />
sowie<br />
HIERONYMUS<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
Jeweils: 50 x 113 cm.<br />
In profiliertem, partiell vergoldetem, geschnitzten<br />
Holzrahmen.<br />
Die beiden Darstellungen stark querformatig. In einer<br />
Übersichtslandschaft mit als Repoussoir dienendem<br />
Felsen die ruhende Figur der Magdalena, ein Buch<br />
reflektierend bzw. des Heiligen Hieronymus, welcher<br />
sich durch den hinter ihm liegenden Kardinalshut auszeichnet.<br />
(11811817) (130800) (13)<br />
€ 5.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
tions.com<br />
288 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1232<br />
Peeter Bout,<br />
1658 Brüssel – 1719 Brüssel,<br />
und Adriaen Frans Boudewyns<br />
1644 Brüssel-1711, zug.<br />
MENSCHENANSAMMLUNG VOR MARKTBUDEN<br />
IN NIEDERLÄNDISCHEM STÄDTCHEN MIT EINEM<br />
MARKTSCHREIER<br />
Öl auf Leinwand.<br />
28,5 x 40 cm.<br />
Der weite Platz gesäumt von Giebelhäusern sowie<br />
einer Kirchenruine. Inmitten des Menschengewühls<br />
ein rot gekleideter Mann mit Hut, der eine Fahne hält<br />
und offenbar eine politische oder theologisch gefärbte<br />
Rede hält. Letzteres würde als Dokument der religiösen<br />
Wirrnisse der Zeit zu verstehen sein. Im Vordergrund<br />
Markthändler mit Körben und Säcken, links vorne<br />
eine von einem Kohlenfeuer erleuchtete Verkaufsbude.<br />
(1181211) (2) (11)<br />
Peeter Bout,<br />
1658 Brussels - 1719 ibid.,<br />
and Adriaen Frans Boudewijns<br />
1644 Brussels - 1711, attributed<br />
DUTCH TOWN WITH MARKET STALLS, MARKET<br />
CRIERS AND A CROWD OF PEOPLE<br />
Oil on canvas.<br />
28.5 x 40 cm.<br />
Sistrix<br />
€ 12.000 - € 14.000 INFO | BID<br />
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289
1233<br />
Francesco Maria Rondani,<br />
Parma, 1490 - um 1550<br />
und Bartolomeo Passerotti,<br />
Bologna 1529 - 1592, zug.<br />
DARSTELLUNG DES HERREN IM TEMPEL<br />
Öl auf Leinwand.<br />
143 x 190 cm.<br />
Diese von Figuren strotzende „Darstellung des Herren“<br />
enthält alle kennzeichnenden Merkmale der Episode<br />
des Lukasevangeliums (Lukas, 2, 22-38). In der Mitte<br />
sehen wir den alten Priester Simeon, der Jesus im<br />
linken Arm hält, während die Jungfrau Maria ihnen<br />
eine der beiden Opfertauben reicht; weiter unten sehen<br />
wir einen Jungen mit einer großen, geweihten<br />
Kerze. Am Rand erkennt man Josef und die Prophetin<br />
Hanna, die ihr Haupt mit einem weißen Schleier verhüllt.<br />
Eben diese beiden Figuren machen aus dem<br />
Gemälde etwas Besonderes und lassen daher auf<br />
eine Gemeinschaftsarbeit schließen, wobei beide Maler<br />
gewiss derselben Schule angehörten. In dem Werk<br />
spürt man überdeutlich den Einfluss Parmigianinos;<br />
gewisse Gesten und Gesichter erscheinen fast wie<br />
Zitate. Auch die Bildaufteilung ist, zwar deutlich manieristischer,<br />
aber sehr ähnlich. Hier denkt man sofort<br />
an die kleine Darstellung auf Holz der „Circoncisione<br />
di Cristo“ (Institute of Arts, Detroit), die wahrscheinlich<br />
von Parmigianino stammt und wovon ein zeichnerischer<br />
Entwurf im Louvre zu sehen ist. All diese Details<br />
lassen an eine Zusammenarbeit zwischen dem<br />
älteren Francesco Maria Rondani, der die beiden Figuren<br />
malte, und dem jungen Bartolomeo Passerotti<br />
denken, der wohl die anderen weiblichen Figuren –<br />
diese sind wesentlich ausgefeilter, heller, ja fast glänzend<br />
– sowie die vier bärtigen Männer im Hintergrund<br />
malte, die mit jenen des Gemäldes in Detroit fast<br />
identisch sind. Auch die Art der Heiligenscheine passt<br />
zum Stil Passerottis; hier erkennt man den gewichtigen<br />
Einfluss von Correggio und Parmigianino, jedoch<br />
auch Züge der Bologneser Werke Pellegrino Tibaldis.<br />
(11720712) (10)<br />
Francesco Maria Rondani,<br />
1490 Parma – ca. 1550,<br />
and<br />
Bartolomeo Passerotti,<br />
1529 Bologna - 1592, attributed<br />
THE PRESENTATION OF JESUS AT THE TEMPLE<br />
Oil on canvas.<br />
143 x 190 cm.<br />
Sistrix<br />
€ 18.000 - € 20.000 INFO | BID<br />
tions.com<br />
290 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1234<br />
Venezianischer Maler des 17. Jahrhunderts<br />
GRABLEGUNG CHRISTI<br />
Öl auf Leinwand.<br />
100 x 122 cm.<br />
Biblische Szenerie, mehrfigurig dargestellt, wobei<br />
hier anzunehmen ist, dass es sich zumindest bei den<br />
beiden Männerfiguren, links im Bild sowie der langbärtige<br />
Alte rechts, um Portraits von Zeitgenossen<br />
handeln dürfte. So trägt der bärtige Alte vielleicht nicht<br />
zufällig die Gesichtszüge Tizians. Bei dem Mann links<br />
im Bild dürfte es sich möglicherweise um den Auftraggeber<br />
des Gemäldes handeln. A.R. (1180583) (130800)<br />
(11)<br />
Sistrix<br />
€ 7.000 - € 9.000 INFO | BID<br />
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291
1235<br />
Mario Nuzzi, genannte Mario dei Fiori,<br />
1603 – 1673, zug.<br />
Gemäldepaar<br />
GROSSE BLUMENGEBINDE VOR DUNKLEM<br />
HINTERGRUND<br />
Öl auf Leinwand.<br />
Jeweils 73 x 54 cm.<br />
In kunstvoll gestalteten Metallvasen mit figürlichem<br />
Dekor. Die Blüten, wie rosafarbene Rosen, gefiederte<br />
Tulpen, Irisstrauch und andere Frühsommerblumen,<br />
je in einem hochovalen Gebinde zusammengefasst,<br />
in überwiegend rötlichen und kaltweißen Tönen vor<br />
schwarzem Hintergrund, in der typischen Bildauffassung<br />
des Künstlers. (11813812) (11)<br />
€ 6.000 - € 8.000 INFO | BID<br />
Sistrix<br />
tions.com<br />
292 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1236<br />
Luca Giordano,<br />
1634 Neapel – 1705 ebenda<br />
DER RAUB DER SABINERINNEN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
203 x 231 cm.<br />
Das hier gezeigte Monumentalgemälde entstand mit<br />
ziemlicher Sicherheit um 1690 und greift erneut das<br />
Thema mit dem Raub der Sabinerinnen auf. Das Gemälde<br />
hält sich sehr genau an die Vorgaben des<br />
Künstlers aus den Jahren um 1680, das sich in Genua<br />
in Privatbesitz befindet (siehe auch Oreste Ferrari, Giuseppe<br />
Scavizzi, Luca Giordano. L'opera completa<br />
(Gesamtwerk), Neapel 2000, A273, S. 296-297) oder<br />
im Palazzo Reale in Caserta zu sehen ist (ebenda,<br />
A259, S. 325) - allerdings mit einigen zusätzlichen<br />
künstlerischen Vorstellungen. Das Gemälde wird geprägt<br />
durch überwiegend kräftige Rot- und Blautöne<br />
der Stoffe, das helle Inkarnat der Dargestellten und<br />
die glänzenden Rüstungsteile von Helmen, Brustpanzer<br />
und einem Schwert. Auffallend auch der starke<br />
Hell-Dunkel-Kontrast. Das Gemälde ähnelt stilistisch<br />
auch großformatigen Bildern seines Schülers Paolo<br />
de Matteis (1662-1728), die Anfang des 18. Jahrhunderts<br />
entstanden, wie zum Beispiel die beiden Bilder<br />
„Allegorie della Bontà e della Mansuetudine“ (Allegorie<br />
der Güte und Sanftmut), zu sehen in der Certosa di<br />
San Martino in Neapel, „Caino uccide Abele“ (Kain<br />
tötet Abel), „Adamo ed Eva piangono Abele ucciso“<br />
(Adam und Eva beklagen Abels Tod), beide im Statens<br />
Museum for Kunst in Kopenhagen, und „Apollo e Dafne“<br />
(Apoll und Daphne), Privatbesitz, Amerika (siehe<br />
auch Nicola Spinosa, Pittura napoletana del Settecento,<br />
Neapel 1999, S. 250-252).<br />
Literatur:<br />
Un cilentano in Europa, Ausstellungskatalog, Vallo<br />
della Lucania, Museo Diocesano, 9. Februar - 14. April<br />
2013, Paparo - Neapel 2013, Nr. 1, S. 36.<br />
Ausstellungen:<br />
Un cilentano in Europa, Vallo della Lucania, Museo<br />
Diocesano, 9. Februar - 14. April 2013.<br />
(1181681) (18)<br />
Luca Giordano,<br />
1634 Naples – 1705<br />
THE RAPE OF THE SABINES<br />
Oil on canvas.<br />
203 x 231 cm.<br />
Literature:<br />
Un cilentano in Europa, exhibition catalogue, Vallo<br />
della Lucania, Museo Diocesano, 9 February - 14<br />
April 2013. Paparo - Naples 2013, no. 1. p. 36.<br />
Exhibitions:<br />
Un cilentano in Europa, Vallo della Lucania, Museo<br />
Diocesano, 9 February - 14 April 2013.<br />
€ 30.000 - € 50.000 INFO | BID<br />
Sistrix<br />
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293
1237<br />
Maler in der Werkstatt-Nachfolge von<br />
Jan Brueghel d. J. (1601 – 1678)<br />
und Frans Wouters (1612/14 – 1659)<br />
BLUMENGARTEN MIT FIGURENSTAFFAGE – ALLE-<br />
GORIE DES FRÜHLINGS BZW. DES GERUCHSINNS<br />
Öl auf Kupfer.<br />
60 x 87 cm.<br />
Aus leicht erhöhter Kavaliersperspektive ist der Blick<br />
in einen weit nach hinten führenden Garten gegeben<br />
mit Springbrunnen im rückwärtigen Zentrum, einem<br />
Logengebäude rechts sowie Landschaftsausblick auf<br />
Hügel mit höher stehender Burg links oben. Der Vordergrund<br />
reich angefüllt mit Blumenbeeten sowie<br />
zahlreichen Blütenpflanzen, in Kübeln gezogen. Eine<br />
weibliche allegorische Gestalt in rotem Kleid und<br />
blauem Mantel, was farbikonographisch der Jungfrau<br />
Maria zuzuordnen ist, mit einem Lilienstängel in der<br />
linken Hand und Blumenbouquet in der rechten Armbeuge.<br />
Das Haupt mit einem Blütenkranz bedeckt, ihr<br />
zu Füßen ein kniender Knabe, der ihr Blüten reicht sowie<br />
zwei Amoretten links .Im Blumenbeet ein weiteres<br />
nacktes Knäblein beim Pflücken von Nelkenblüten. Das<br />
Gemälde inhaltlich wie kompositionell äußerst vielschichtig.<br />
So auch in der allegorischen Mehrdeutigkeit<br />
als Frühlings- bzw. Geruchssinnallegorie, gleich zeitig<br />
mit Anspielung auf das theologische Thema der Himmelskönigin<br />
mit der Lilie als Symbol der Reinheit. Wie<br />
in mehreren Bildern Brueghels in der Zusammenarbeit<br />
mit Wouters, kann auch hier die Handschrift zweier<br />
Maler aus dem Kreis vermutet werden. (1181532)<br />
(11)<br />
Painters from the workshop following of<br />
Jan Brueghel the Younger (1601 – 1678)<br />
and Frans Wouters (1612/14 – 1659)<br />
FLOWER GARDEN WITH FIGURE STAFFAGE –<br />
ALLEGORY OF SPRING OR SENSE OF SMELL<br />
Oil on copper.<br />
60 x 87 cm.<br />
The painting’s composition and content are very<br />
complex.<br />
Sistrix<br />
€ 15.000 - € 20.000 INFO | BID<br />
tions.com<br />
294 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1238<br />
Joost Cornelisz Droochsloot,<br />
1586 Utrecht – 1666 ebenda<br />
REGES FEIERTAGSTREIBEN IN DER HAUPTSTRA SSE<br />
EINES NIEDERLÄNDISCHEN DORFES<br />
Öl auf Holz.<br />
51 x 75 cm.<br />
Links unten signiert.<br />
Die breite Durchgangsstraße führt perspektivisch weit<br />
nach hinten, seitlich rechts gesäumt von einem strohbedeckten<br />
Haus, gefolgt von einem Kirchengebäude<br />
mit davor stehenden Giebelhäusern. Links kleinbäuerliche<br />
Häuser, zum Teil mit Zwerchgiebel sowie dazwischen<br />
stehendem Baum. Die breite Straße angefüllt<br />
von zahllosen Bauern, Reisenden und Händlern, in<br />
Gruppen zusammen stehend bzw. an einem Wirtshaustisch<br />
vereint, im Vordergrund näher herangeführt,<br />
zum Teil charakteristisch gestikulierend wiedergegeben.<br />
Straße, Gebäude und häufig braun gewandete<br />
Figuren stehen im Kontrast zum hellen Wolkenhimmel,<br />
im unteren Teil jedoch mit gezielt eingesetzten<br />
Akzenten der Rotfarbe einiger Gewänder. (1181513)<br />
(11)<br />
Joost Cornelisz Droochsloot<br />
1586 Utrecht – 1666 ibid.<br />
MAIN STREET OF A DUTCH VILLAGE WITH LIVELY<br />
VILLAGE FESTIVAL<br />
Oil on panel.<br />
51 x 75 cm.<br />
Signed lower left.<br />
€ 12.000 - € 15.000 INFO | BID<br />
Sistrix<br />
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295
1239<br />
Gillis II van Tilborgh,<br />
1615/35 – ca. 1678<br />
RAST HINTER EINER SCHENKE<br />
Öl auf Eichenholz.<br />
43 x 68 cm.<br />
Uns liegt in Kopie ein Gutachten von René Millet vom<br />
24. Januar 2019 vor, welcher das vorliegende Werk<br />
eindeutig Gillis van Tilborgh zuweist.<br />
Von Sonnenlicht beschienene Gesellschaft vor einem<br />
Gasthof, in dessen naheliegenden Kanal eine Frau Kleidung<br />
wäscht, welche den Ausgangspunkt zur starken<br />
Diagonalen bietet, die sich bis hoch zum Dachgiebel<br />
des Gasthauses erstreckt. Hierdurch wird der figürliche<br />
rechte Vorderraum von dem landschaftlichen Hintergrund<br />
getrennt. Innerhalb dieser Diagonalen finden<br />
sich die Figuren ausschließlich in einer Dreieckskomposition<br />
wieder, welche dicht bevölkert und in den für<br />
Tilborgh typischen Farben staffiert ist. Eine nicht unähnliche<br />
Komposition wird in der Eremitage in Russland<br />
aufbewahrt. (†) (1181289) (13)<br />
Gillis van Tilborgh the Younger,<br />
ca. 1625 Brussels – 1678<br />
MEAL OUTSIDE AN INN<br />
Oil on oak panel.<br />
43 x 68 cm.<br />
A Copy of the expert's report by René Millet dated 24<br />
January 2019 is enclosed, clearly identifying the painting<br />
as a work of Gillis van Tilborgh. (†)<br />
Sistrix<br />
€ 90.000 - € 100.000 INFO | BID<br />
tions.com<br />
296 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
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297
tions.com<br />
1240<br />
Simon Jacobsz. de Vlieger,<br />
um 1600 Rotterdam – um 1653 Weesp, zug<br />
FISCHER VOR EINER BUCHT<br />
Öl auf Holz.<br />
19,5 x 35 cm.<br />
Rechts unten in Holzpfahl unleserlich monogrammiert.<br />
In ebonisiertem und profiliertem Holzrahmen.<br />
Zahlreiche gen Horizont gestaffelte Fischerboote unterschiedlicher<br />
Größe teils beim Einholen der Netze.<br />
Eine Landmarke im Vordergrund weist auf das vor ihr<br />
liegende Ufer, das zweite Ufer des Flusses säumt<br />
den Horizont. Minimal rest. (1180297) (13)<br />
Simon Jacobsz. de Vlieger,<br />
um 1600 Rotterdam – um 1653 Weesp, attributed<br />
FISHERMEN IN FRONT OF A BAY<br />
Oil on panel.<br />
19.5 x 35 cm.<br />
In ebonised and moulded wooden frame.<br />
Min. rest.<br />
€ 18.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1241<br />
Carlo Maratta,<br />
1625 Camerano – 1713 Rom, zug.<br />
DIE GEBURT CHRISTI<br />
Öl auf Leinwand.<br />
135 x 98,5 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Der talentierte Maler wurde bereits mit zwölf Jahren<br />
Schüler des Andrea Sacchi (1599-1661). Im Stil seines<br />
Lehrers schuf er 1650 das Altarbild „Anbetung der<br />
Hirten“, durch das er selbst bei Papst Alexander VII<br />
(1599-1667) bekannt wurde, der ihn mit weiteren Aufträgen<br />
betraute. Viele seiner Altarblätter befinden sich<br />
in den Kirchen Roms, während er in Florenz als Freskant<br />
tätig war. Dank seiner alsbaldigen Berühmtheit<br />
ließ man ihn eine Werkstatt mit mehreren Mitarbeitern<br />
einrichten. Um 1700 wurde Maratta Präsident<br />
der Accademia de San Luca in Rom und dann schließlich<br />
in den Ritterstand erhoben. Sein Gesamtwerk ist<br />
überwiegend von religiösen Themen geprägt, wie auch<br />
das uns vorliegende Bild, dessen zentrales Motiv bei<br />
Maratta auch in weiteren Einzeldarstellungen zu finden<br />
ist. Die Bethlehem-Szene größerformatig und mehrfigurig<br />
angelegt. Die zentrale Darstellung von Maria mit<br />
dem Kind tritt in hellerer Beleuchtung wirkungsvoll<br />
aus der Umgebung hervor. Das Kind auf Laken und<br />
Stroh liegend, hat die Händchen emporgehoben und<br />
nimmt Blickkontakt mit der Mutter auf. Die weiteren<br />
Figuren rahmen das zentrale Thema. So steht Josef<br />
rechts im Kontrapost, auf einen Stab gestützt, mit<br />
Blick auf das Kind, seine rechte Hand wie abwehrend<br />
dem Betrachter entgegen gehalten, um zu kontemplativer<br />
Betrachtung zu mahnen. Links unten ein kniender<br />
Hirte mit halb entblößtem Oberkörper, der sich<br />
nach links zur Seite geneigt hat, um den Blick auf das<br />
Kind freizugeben. Darüber eine Magd, die zwei Tauben<br />
in einem Korb über dem Kopf hält, dies wiederum sinnbildlich<br />
zu verstehen. Die obere Bildzone erfüllt von einer<br />
Wolkenbank, in der zwei Engel schweben. Einer<br />
mit einem Rauchfass, der andere mit einer Weihrauchschale.<br />
Darunter ein weiteres Engelsköpfchen.<br />
Die Darstellung insgesamt in barocker Bewegtheit<br />
vorgestellt, die Konturen größtenteils im Sfumato gehalten.<br />
(1181333) (11)<br />
Carlo Maratta,<br />
1625 Camerano-1713 Rome, attributed<br />
THE NATIVITY<br />
Oil on canvas.<br />
135 x 98.5 cm.<br />
Unframed.<br />
The talented painter became a student of Andrea Sacchi<br />
(1599-1661) aged only 12. He created the altarpiece<br />
of the Adoration of the Magi in 1650 in the style<br />
of his master and his work was even recognized by<br />
Pope Alexander VII (1599-1667) who subsequently<br />
commissioned further work with him. Many of his altar<br />
paintings are held in churches across Rome, while<br />
he was active as a fresco painter in Florence.<br />
€ 10.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
298 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
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299
1242<br />
Simone Pignone,<br />
1611/14 – 1698, zug.<br />
BILDNIS DER HEILIGEN AGATHA VON CATANIA<br />
Öl auf Holzplatte.<br />
55 x 39 cm.<br />
Vor dunklem Hintergrund das Halbportrait der Heiligen<br />
nach rechts. Sie hat lange braune Haare und trägt ein<br />
schulterfreies blau-weisses Gewand, das ihr zartes<br />
helles Dekolleté zeigt. Sie hat feine Gesichtszüge und<br />
schaut mit ihren braunen Augen aus dem Bild heraus.<br />
In ihrer linken Hand hält sie behutsam eine Schale, in<br />
der ihre abgeschnittenen Brüste liegen und ein Palmzweig,<br />
als Attribute ihres Martyriums. Gekonnte Darstellung<br />
mit starker Betonung des Hell-Dunkel-Kontrastes.<br />
(1171362) (5) (18)<br />
Simone Pignone,<br />
1611 – 1698, attributed<br />
PORTRAIT OF SAINT AGATHA OF SICILY<br />
Oil on panel.<br />
55 x 39 cm.<br />
Half-portrait of the saint to the right against a dark background.<br />
<strong>Master</strong>ful depiction with pronounced chiaroscuro.<br />
Sistrix<br />
€ 12.000 - € 15.000 INFO | BID<br />
tions.com<br />
300 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1243<br />
Giovanni Battista Salvi, genannt Sassoferrato,<br />
1609 Sassoferrato – 1685 Rom,<br />
Schule des<br />
DIE JUNGFRAU MARIA<br />
Öl auf Leinwand.<br />
44 x 33,5 cm.<br />
Brustbildnis der Madonna nach rechts in weißem Gewand<br />
und blauem Mantel, der ihren Kopf teils bedeckt mit ihren<br />
langen braunen, leicht geflochtenen Haaren. Ihr Haupt<br />
hält sie leicht geneigt und mit ihren gesenkten Augen<br />
blickt sie andächtig und voll innerer Einkehr nach unten.<br />
Besonders werden ihr zartes, fast aschweißes Inkarnat<br />
mit den zart geröteten Wangen, den fein geschwungenen<br />
Augenbrauen und den geröteten Lippen betont. Der<br />
dunkelbraune Hintergrund ist um die Kopfpartie aufgehellt.<br />
Feine Malerei in überwiegend weißen, blauen und<br />
beige-braunen Farbtönen. (1180603) (18)<br />
€ 5.000 - € 6.000 INFO | BID<br />
Sistrix<br />
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301
1244<br />
Flämischer Meister des beginnenden<br />
17. Jahrhunderts<br />
STADTLANDSCHAFT MIT VEREISTEM FLUSSLAUF,<br />
BURGANLAGE UND EISVERGNÜGEN<br />
Öl auf Holz.<br />
27 x 37 cm.<br />
Verso auf dem Rahmen Auktionsaufkleber<br />
„Christie's 30.10.2018 Lot 136“.<br />
Die landschaftlichen und architektonischen Elemente<br />
bewusst und für das Gemälde charakteristisch in zwei<br />
überwiegenden Farbtönen gehalten: Berge und die<br />
Stadt im Hintergrund in blauer Luftperspektive, während<br />
einige Partien der Häuser mit ihren Dächern in<br />
rosa farbenem Licht erscheinen, womit wohl das winterliche<br />
Spätlicht gemeint ist. Im Zentrum eine Steinbrücke,<br />
die über den gekrümmten Flusslauf zum Stadttor<br />
führt. Links im Bild zwei schlanke kahle Bäume als<br />
Repoussoir. Die Figurenstaffage zeigt im Vordergrund<br />
werktätige Männer, dazwischen eine noble Gesellschaft,<br />
die dem Eisvergnügen auf dem gefrorenen<br />
Flusslauf zusieht. Entgegen der zarten Blau- und Rosatöne<br />
wird die Gesamtdarstellung durch kräftiges Rot in<br />
einigen der Figuren belebt. (1180761) (11)<br />
Flemish School, early 17th century<br />
CITYSCAPE WITH FROZEN RIVER,<br />
CASTLE AND ICESCATERS<br />
Oil on panel.<br />
27 x 37 cm.<br />
Auction label on the reverse of the frame inscribed<br />
“Christie's 30 October 2018, lot 136“.<br />
€ 10.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1245<br />
Maler des beginnenden 18. Jahrhunderts<br />
ARKADISCHE LANDSCHAFT MIT ANTIKER RUINE<br />
UND STAFFAGEFIGUREN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
58,5 x 73 cm.<br />
Blick aus der Kavaliersperspektive auf eine erhöhte<br />
felsige Uferfläche mit drei antik gekleideten Gestalten<br />
neben einem rechts höher stehenden, antiken Steinbogen<br />
vor einem Flusslauf, von Bäumen und einem<br />
Städtchen gesäumt. Links Anhöhe mit einer Gebäudegruppe.<br />
Das Gemälde weist im Malstil italienische, in<br />
der Thematik französische Einflüsse auf, im Bemühen<br />
eine heile Welt der Antike herauf zu beschwören.<br />
(1181113) (2) (11)<br />
€ 3.400 - € 3.800<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
tions.com<br />
302 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1246<br />
Adriaen van Stalbemt,<br />
1580 Antwerpen – 1662 ebenda<br />
Der Maler wurde 1610 in die „Lukasgilde“ Antwerpen<br />
aufgenommen.<br />
FELSIGE BAUMLANDSCHAFT MIT FLUSSLAUF,<br />
BRÜCKE UND HOLZHÄUSERN SOWIE<br />
FIGURENSTAFFAGE<br />
Öl auf Kupfer.<br />
16 x 20,6 cm.<br />
Rechts unten Monogramm „H...“.<br />
Ungerahmt.<br />
Beigegeben eine Expertise von Dr. Klaus Ertz, Lingen<br />
23. Februar 2019. (1180395) (11)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1247<br />
Flämischer Meister des 17. Jahrhunderts<br />
VERSUCHUNG JESU DURCH DEN TEUFEL<br />
Öl auf Holz.<br />
20 x 27 cm.<br />
In einer dichten Waldlandschaft mit kleinem Bach und<br />
einem Storchenpaar sitzt auf der linken Bildseite Jesus,<br />
an einem Baum in blau-grauem Gewand und einem<br />
langen roten Mantel. Zu seiner linken steht ein Mann<br />
mit langem Bart, leichtem Buckel, beiger Weste und<br />
behaarten Klauenfüßen; es ist der Teufel in Gestalt<br />
eines Versuchers mit einem Stein in der Hand. Laut<br />
dem Evangelium nach Matthäus, Kapitel 4 fordert er<br />
Jesus auf, aus diesem Stein Brot zu machen. Jesus<br />
entgegnet ihm „der Mensch lebt nicht vom Brot allein...“<br />
und widersteht der Versuchung. Darstellung in<br />
vielen differenzierten Grüntönen, die Figuren durch<br />
ihre Farbigkeit jedoch besonders herausgestellt. Die<br />
Landschaftskomposition erinnert teils an Arbeiten von<br />
David Vinckboons (1576 - 1629). (1180394) (18)<br />
Flemish School 17th century<br />
THE TEMPTATION OF CHRIST<br />
Oil on panel.<br />
20 x 27 cm.<br />
€ 3.000 - € 4.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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303
1248<br />
Flämischer Meister des 17./ 18. Jahrhunderts<br />
ALLEGORIE DER TREUE<br />
Öl auf Holz.<br />
61 x 45 cm.<br />
Vor einem braunen Vorhang, der links den Blick in die<br />
Natur freigibt, eine sitzende junge Frau in einem grünen<br />
Kleid mit Gürtel und weitem Dekolleté. Über Schulterbereich<br />
und Arme ein rotes und ein violettfarbenes faltenreiches<br />
Tuch. Sie trägt eine Perlenkette mit Anhänger<br />
und goldene Armbänder. In ihren braunen Haaren<br />
trägt sie einen Blütenkranz und Perlen. In ihrer Rechten<br />
hält sie eine Blüte, an der sie riecht. Auf dem Schoß ein<br />
kleines Hündchen, das sie liebevoll mit der linken Hand<br />
streichelt und welches auch auf die Treue anspielt. Im<br />
rechten Bildhintergrund eine Vase mit roten Rosen.<br />
Malerei in überwiegend rot-grüner Farbigkeit. Holzplatte<br />
mit Längsrissen. (1170741) (6) (18)<br />
€ 2.400 - € 2.800<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1249<br />
Niccolo Codazzi,<br />
1642 – 1693<br />
ARCHITEKTURCAPRICCIO<br />
Öl auf Leinwand. Altdoubliert.<br />
169 x 239 cm.<br />
In profiliertem ebonisierten Rahmen.<br />
Dem Gemälde ist ein Gutachten von Prof. Giancarlo<br />
Sestieri beigegeben (lag zur Katalogbeschreibung<br />
noch nicht vor).<br />
Italienische Landschaft mit dichtem, für den Maler<br />
typischen Architekturcapriccio mit repoussoirähnlich<br />
in den Bildraum hinein ragenden Ruinen mit verschiedenen<br />
Säulentypen und großer Figurenstaffage. Das<br />
Bild ähnelt einigen anderen Gemälden, welche ebenfalls<br />
den Hauptarchitekturteil auf der rechten Seite<br />
tragen und auf der linken Seite ebenfalls Architektur<br />
zeigen. Das Gemälde stellt in seiner Größe eine Besonderheit<br />
unter den Werken von Niccolo Codazzi<br />
dar. Rest. (1181182) (130800) (13)<br />
€ 6.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
tions.com<br />
304 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1250<br />
Dominicus van Tol,<br />
um 1635 Bodegraven – 1676 Leiden/ Umkreis<br />
SUSANNA IM BADE<br />
Öl auf Holz.<br />
47 x 37 cm.<br />
Darstellung nach einer biblischen Erzählung: die<br />
verheiratete, nackte schöne Susanna nimmt unter<br />
freiem Himmel vor dem Treppenaufgang des Hauses<br />
ein Bad und wird beim Verlassen desselben<br />
von zwei Alten, darunter ein rot bekleideter Mann<br />
mit Vollbart, heftig bedrängt. In ihrer Rechten hält<br />
sie ein durchsichtiges Tuch vor ihren entblößen Körper,<br />
mit der anderen Hand versucht sie die Griffe<br />
des Mannes abzuwehren. Auf der rechten Seite<br />
am Beckenrand liegt ihr abgelegter Schmuck und<br />
ihr Gewand. Links schreitet neben einem Baum ein<br />
stolzer Pfau am Becken entlang. In der Geschichte<br />
der Malerei beliebtes Motiv, das auch schon von<br />
Malern wie Rembrandt, Rubens und Tintoretto aufgegriffen<br />
wurde. Rest. (1172003) (18)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1251<br />
Italienischer Meister des 17. Jahrhunderts<br />
RINALDO UND ARMIDA<br />
Öl auf Leinwand.<br />
53 x 69 cm.<br />
Rahmenschäden.<br />
Darstellung nach einem 1580/81 veröffentlichten Epos<br />
von Torquato Tasso: der christliche Kreuzritter Rinaldo<br />
soll von der Zauberin Armida getötet werden; sie verliebt<br />
sich jedoch in ihn und entführt ihn auf eine magische<br />
Insel; die beiden Liebenden sind hier im Mittelpunkt<br />
dargestellt. Armida trägt ein goldgelb glänzendes<br />
Kleid und frisiert ihr mit edlem Perlenschmuck versehenes<br />
Haar. Auf der Suche nach ihrem Gefährten haben<br />
zwei Ritter die Behausung der Zauberin gefunden;<br />
beide sind hier auf der rechten Seite in voller Rüstung<br />
dargestellt, wie sie sich hinter einem Baum verbergen.<br />
Es ist ihnen bereits gelungen, Rinaldo einen Spiegel<br />
aus Diamanten zu geben, den der in rötlichem Gewand<br />
gekleidete, auf einem blauen Tuch und im<br />
Schoß der Armida Liegende, in seinen Händen hält.<br />
Durch den Blick in den Spiegel erkennt er die um ihn<br />
verzauberte Welt und verlässt die Insel. Ein kleiner<br />
Putto im Vordergrund spielt auf die amouröse Beziehung<br />
des Ritters und der Zauberin an. Malerisch präzise<br />
und kompositorisch gelungene Umsetzung mit vielen<br />
Details der im Epos beschriebenen Liebesbeziehung.<br />
(11720717) (18)<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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305
1252<br />
Französischer Maler des 17./ 18. Jahrhunderts<br />
aus dem Kreis Pierre-Antoine Patel d.J. (1648-1707)<br />
SÜDLICHER HAFEN MIT ANKERNDEN<br />
SEGELBOOTEN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
51,5 x 69,5 cm.<br />
Verso auf Leinwand bezeichnet<br />
„Patel - The French Claude“.<br />
Rahmenschäden.<br />
Unter hohem wolkenreichen Horizont eine steinige<br />
Hafenbucht. Zu ihr gelangt man durch einen Torbogen,<br />
der linksseitig durch einen mit Bäumen bewachsenen<br />
Felsen und rechts durch einen quadratischen Turm<br />
begrenzt wird, hinter dem sich die Sonne verbirgt,<br />
deren helle Strahlen jedoch in den Himmel leuchten.<br />
Vom Turm, dessen Zinnen bewachsen sind, führt eine<br />
Treppe und wohl ein anschließender Weg zu den ankernden<br />
Segelbooten hinunter. Vor dem Hafen liegt<br />
zudem ein ankernder Zweimaster, dessen Beiboot mit<br />
Insassen gerade an Land übergesetzt hat. Am rechten<br />
unteren Bildrand ein weiterer Felsen mit Figuren und<br />
anlegendem Boot. Stimmungsvolle, romantisch wirkende<br />
Malerei in harmonischem Kolorit. Rest., verso<br />
eine Unterlegung. (1180143) (18)<br />
€ 2.500 - € 3.500<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1253<br />
Daniel Vertangen,<br />
1598 Amsterdam – 1681/84, zug.<br />
Vertangen war Schüler des Cornelis van Poelenburgh<br />
(1586-1667), womit sich auch die stilistische Verwandtschaft,<br />
insbesondere in der Wiedergabe des Frauenakts<br />
erklärt. Auch in der Themenwahl setzt er die antiken<br />
Motive seines Lehrers fort.<br />
TANZ EINER NYMPHE VOR FLÖTE SPIELENDEM<br />
PAN UND WEITEREN NYMPHENFIGUREN ALS<br />
ZUSCHAUER<br />
Öl auf Eichenholz.<br />
25,5 x 35 cm.<br />
Verso alter gedruckter Aufkleber mit fein säuberlicher,<br />
handschriftlicher ehemaliger Besitzerangabe, wohl<br />
anlässlich einer ehemaligen Ausstellung.<br />
tions.com<br />
Die Szenerie in eine Landschaft versetzt mit Wolkenhintergrund<br />
und tiefer liegendem Gelände mit Burgturm.<br />
Die tanzende Nymphe, in rosa Umhang gehüllt,<br />
trägt einen Blattkranz, während der Kopf des Pans<br />
mit Schilfblättern besetzt ist. Farblich dominiert das<br />
rote Tuch der nackten Frauengestalt links im Bild, die<br />
ein Tamburin hält und deren Haar mit einer Perlenkette<br />
besetzt ist. (11804810) (11)<br />
€ 7.000 - € 9.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
306 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1254<br />
Italienischer Meister des 17. Jahrhunderts<br />
DIE HEILIGE AGNES<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
72 x 58,5 cm.<br />
Kleine Rahmenschäden.<br />
Halbportrait der Heiligen nach rechts. Sie trägt ein<br />
blaues Gewand mit Dekolleté, darunter ein weißes<br />
Untergewand. Ihr dunkelblondes lockiges Haar wird<br />
von einem beigen Schleier bedeckt, der bis über ihre<br />
Schultern hinweggeht. Den Kopf mit ihren leicht geröteten<br />
Wangen und ihrer schmalen geröteten Nase<br />
hat sie dem Betrachter des Bildes zugewandt, ebenso<br />
wie ihre braunen Augen. Zu ihren gezeigten Attributen<br />
gehören das Lamm und ein Palmzweig für ihren<br />
Märtyertod. (11720719) (18)<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1256<br />
Nicholas Verkolje,<br />
1673 – 1746, zug.<br />
FLORA MIT PUTTEN IN LANDSCHAFT<br />
Öl auf Leinwand.<br />
73 x 64 cm.<br />
In vergoldetem Rahmen.<br />
Im Mittelpunkt die auf einem rötlich glänzendem und<br />
einem türkis-blauen Damasttuch halb liegende Göttin<br />
mit ausgestreckten Beinen und nacktem Oberkörper.<br />
Der Hüftbereich und das rechte Bein lediglich umhüllt<br />
von einem faltenreichem gelblichen Stoff. Zu ihrer<br />
Rechten zwei kleine geflügelte Putti, die einen Korb<br />
mit Blüten an sie herantragen. Im Hintergrund eine<br />
park ähnliche Anlage mit verschiedenen Bauten. Über<br />
ihr hängt ein roter Vorhang, der zur Seite gezogen wurde<br />
und von zwei weiteren Putti hinter ihrer linken Schulter<br />
gehalten wird. Ein kleiner Putto, am unteren rechten<br />
Bildrand, weist mit seinem ausgestreckten linken Arm<br />
ebenfalls auf diesen Vorhang hin. Der Blick der schönen<br />
römischen Göttin ist jedoch nach oben gerichtet<br />
zu einem weiteren kleinen Engel, der eine Blumengir<br />
lande in seinen Händen hält. Feine Malerei in reduzierter<br />
Farbigkeit, bei der jedoch die Stoffe besonders<br />
betont werden. (1181114) (2) (18)<br />
€ 1.500 - € 2.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1255<br />
Johann Hendrik Keller,<br />
1692 – 1765<br />
SPIELENDE PUTTEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
86,5 x 105 cm.<br />
Rechts unten auf einem Stein signiert<br />
und datiert „JHKeller 1746“.<br />
In freier Natur an Steinblöcken sitzend drei fast nackte,<br />
nur mit weißem Tuch leicht umhüllte Putti. Der Mittlere<br />
scheint eine an einen Stab gebundene Taube gerade<br />
zu füttern, wobei sein Nachbar wohl mitmachen<br />
möchte. Der rechts sitzende Putto hat beide Arme<br />
leicht angehoben und die Zeigefinger seiner Hände<br />
ausgestreckt, so, als wolle er den mit ausgestreckter<br />
roter Zunge vor ihm sitzenden Hund dressieren. Am<br />
linken unteren Bildrand liegt ein größerer, mit Pflanzen<br />
überwachsener Tonkrug. Liebevolle humorige Darstellung<br />
in reduzierter weicher Farbgebung. Kratzsp.<br />
(1180612) (130800) (18)<br />
€ 7.000 - € 9.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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307
1257<br />
Johann Rottenhammer d. Ä.,<br />
1564 München – 1625 Augsburg<br />
ANBETUNG DER HIRTEN IN BETHLEHEM<br />
Öl auf Leinwand.<br />
55 x 72 cm.<br />
Zuweisung an den Künstler durch beigegebene<br />
Expertise von Dr. Jaco Rutgers vom 06 November<br />
2018, Tilburg.<br />
Die biblische Szene mehrfigurig angelegt. Im Zentrum,<br />
leicht aus der Mitte nach rechts versetzt, das auf einem<br />
Laken über Stroh liegende Jesuskind, dahinter Maria<br />
in Anbetung in blauem Mantel, links der Heilige Josef<br />
mit übereinander gelegten Händen. Vor dem Kind zwei<br />
kniende Engel mit hochgestellten Flügeln, ebenfalls<br />
in Anbetung gezeigt. Seitlich Hirten, von denen rechts<br />
ein alter bärtiger Mann ein geschultertes Schaf als<br />
Opfergabe herbeibringt, links ein Hirte mit Dudelsack,<br />
ein weiterer mit einem Jagdhund. Die Hintergrundfolie<br />
zeigt einen fantasievollen Architekturprospekt in<br />
Art einer Herrschaftsarchitektur mit Nischenfiguren,<br />
Tempelsäulen und Ruinenstücken, rechts Durchblick in<br />
einen Stall mit Ochs und Esel und darüberziehendem<br />
Mauerbogen. In der oberen Mitte hell erleuchtete Wolken<br />
mit herabschwebenden Engeln. Der landschaftliche<br />
Hintergrund links oben ist eine erzählerische Zutat,<br />
gemäß dem Bibeltext, wonach die Hirten herbeigerufen<br />
werden. Das beigegebene Gutachten bezieht sich<br />
auf Vergleiche mit Gemälden wie der „Madonna mit<br />
Kind und Heiligen“ von 1595 im Weserrenaissance-<br />
Museum, Schloss Brake in Lemgo oder auch „Musikspielende<br />
Engel“ in der Pinakothek Ambrosiana in<br />
Mailand. Gleichfalls wird Bezug genommen auf ein<br />
darstellungsverwandtes Bild auf Kupfer in der Alten<br />
Pinakothek München (Inventarnummer 9444). In der<br />
Expertise wird das Gemälde kurz vor 1600 datiert.<br />
(1171966) (2) (11)<br />
Johann Rottenhammer the Elder,<br />
1564 Munich – 1625 Augsburg<br />
ADORATION OF THE SHEPHERDS IN BETHLEHEM<br />
Oil on canvas.<br />
55 x 72 cm.<br />
The painting on offer for sale in this lot has been attri b-<br />
uted by an enclosed expert’s report by Dr Jaco Rutgers<br />
dated 6 November 2018, Tilburg. The report<br />
makes reference to examples of comparison such as<br />
Madonna with Child and Saints, created in 1595 and<br />
held at the Weserrenaissance-Museum, Schloss Brake<br />
in Lemgo or Angels making Music at the The Pinacoteca<br />
Ambrosiana in Milan. It also refers to a painting<br />
with similar depiction in oil on copper held at the Alte<br />
Pinakothek in Munich (inventory no. 9444). The report<br />
dates the painting to just before 1600.<br />
Sistrix<br />
€ 28.000 - € 35.000 INFO | BID<br />
tions.com<br />
308 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1258<br />
Peter Gertner,<br />
österreichischer Maler des 16. Jahrhunderts, zug.<br />
MADONNA MIT DEM KIND<br />
Öl auf Kupferplatte.<br />
12,7 x 10,4 cm.<br />
Vor schwarzem Hintergrund die in ein rotes faltenreiches<br />
Gewand und blauen Mantel gehüllte Gottesmutter<br />
mit einem zarten weißen Schleier in ihren langen<br />
blonden Haaren. Sie hält in ihren Händen den kleinen<br />
Christusknaben, der zärtlich ihre Wange streichelt.<br />
Mariendarstellung vom Typus der „Madonna Glykophilusa“<br />
(Die Liebkosende) mit zartem Inkarnat in<br />
reduzierter Farbigkeit. Wiederholung nach dem Gnadenbild<br />
von Lucas Cranach d. Ä. (1472-1553) im<br />
Wiener Stephansdom, das als wundertätig galt.<br />
(1170111) (2) (18)<br />
Peter Gertner,<br />
Austrian painter of the 16th century, attributed<br />
THE VIRGIN AND CHRIST CHILD<br />
Oil on copper plate.<br />
12.7 x 10.4 cm.<br />
Depiction of the Virgin Mary in the type of “Madonna<br />
Eleusa” (Virgin of Tenderness) with soft flesh tones<br />
and reduced colourfulness.<br />
Sistrix<br />
€ 3.000 - € 4.000 INFO | BID<br />
1259<br />
Paolo Monaldi, Monaldini,<br />
um 1710 Rom – 1779<br />
Der Maler wirkte zunächst in der Werkstatt des Städtemalers<br />
Paolo Anesi (1697-1773) und arbeitete mit ihm<br />
zusammen an den Dekormalereien der Villa Chigi.<br />
Sein Werk ist insgesamt den Bamboccianti zuzurechnen,<br />
in der Nähe des Andrea Locatelli (1695-1741).<br />
Werke seiner Hand im Palazzo Braschi sowie in der<br />
Galleria dell'Accademia di San Luca in Rom.<br />
EINZUG EINES MANDOLINENSPIELERS AUF<br />
EINEM ESEL MIT GEFOLGE VOR EINEM TÄNZER<br />
MIT DUDELSACK<br />
Öl auf Leinwand.<br />
43,5 x 58,5 cm.<br />
Beigegeben eine Expertise von Giuliano Briganti vom<br />
15. Juli 1987 mit zusätzlicher Bestätigung darüber,<br />
dass das Bild identisch ist mit der Abbildung in der<br />
Publikation:<br />
Andrea Busiri Vici, Trittico paesistico romano, del ’700,<br />
Paolo Anesi-Paolo Monaldi-Alessio De Marchis, Rom<br />
1975, S. 271, Abbildung 14.<br />
Paolo Monaldi, (also known as “Monaldini”)<br />
ca. 1710 Rome – 1779<br />
PAGEANT OF A MANDOLIN PLAYER ON A<br />
DONKEY WITH AN ENTOURAGE IN FRONT<br />
OF A DANCER WITH BAGPIPES<br />
Oil on canvas.<br />
43.5 x 58.5 cm.<br />
Accompanied by an expert’s report by Giuliano Briganti<br />
dated 15 July 1987 with additional confirmation<br />
that the painting is identical with the illustration in the<br />
publication by Andrea Busiri Vici, Trittico paesistico<br />
romano, del ’700, Paolo Anesi-Paolo Monaldi-Alessio<br />
De Marchis, Rome 1975, p. 271, ill. 14.<br />
The figural group depicted in bright Southern light<br />
with view of a mountainous landscape with river and<br />
buildings in the background.<br />
€ 9.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Die Figurengruppe in hellem südlichen Licht mit Ausblick<br />
in diesige bergige Landschaft mit Flusslauf und<br />
Gebäuden im Hintergrund. (1181632) (11)<br />
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309
1260<br />
Franz Joachim Beich,<br />
1665 Ravensburg – 1748 München, zug.<br />
BAUMLANDSCHAFT MIT RUINEN UND EINER<br />
REISEGRUPPE HIN ZU EINEM WASSERLAUF<br />
Öl auf Leinwand.<br />
78 x 129 cm.<br />
Das Gemälde höchst qualitätvoll in fein abgestufter<br />
Farbigkeit gehalten, mit wirkungsvollen Beleuchtungseffekten.<br />
Im Zentrum der Darstellung, neben hell aufleuchtenden<br />
Felsstücken, eine mehrfigurige, nach<br />
rechts ziehende Gruppe, zum Teil auf Eseln reitend,<br />
wie etwa eine Mutter mit Kind. Daneben nachziehende<br />
Personen mit Kindern und einem Hund, rechts daneben<br />
zwei rastende Personen, der Mann mit einer<br />
Weinflasche. Die Uferpartie des Gewässers gesäumt<br />
von Baumgruppen und ruinösen Gebäuden. Neben<br />
dem genannten Maler wäre hier etwa auch an einen<br />
piemontesischen Künstler zu denken, der den französischen<br />
Malstil und die Lichtwirkung des Claude Le Lorrain<br />
(1600-1682) verinnerlicht hat. (1181269) (11)<br />
€ 7.500 - € 9.500<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1261<br />
Monogrammist MDK, 17. Jahrhundert<br />
HINTERHOF MIT HÜHNERN UND ENTEN<br />
Öl auf Holz.<br />
29,7/ 30,2 x 36,3 cm.<br />
Rechts unten Monogramm "MDK".<br />
Ungerahmt.<br />
In einem Hinterhof eines Gebäudes ein stehender,<br />
prachtvoller roter Hahn mit einem schwarz-weiß gefiederten<br />
Huhn im Mittelpunkt. Sie sind umgeben<br />
von weiterem Federvieh sowie einer Ente mit Küken,<br />
die an einer Pfütze trinkt, in der wiederum zwei Küken<br />
schwimmen. Die linke Bildseite gibt den Blick frei<br />
über einen Fluss hinweg auf mehrere von Bäumen<br />
umgebene Häuser unter blauem wolkigen Himmel.<br />
Gekonnte präzise Tierdarstellung, bei der die roten<br />
sowie die schwarz-weißen Farbtöne überwiegen.<br />
Holztafel am oberen Rand mit Einrissen.<br />
Verso alter Aufkleber mit rotem Wachssiegel.<br />
(1180262) (130800) (18)<br />
€ 5.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1262<br />
Italienischer Maler des 17. Jahrhunderts<br />
NATURA MORTA BZW. STILLLEBEN MIT KÜRBIS<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
55,5 x 69 cm.<br />
In profiliertem vergoldeten Rahmen.<br />
Kleinere Retuschen, über der Taube ein retuschierter<br />
Riss. (11811820) (130800) (13)<br />
€ 2.000 - € 3.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
tions.com<br />
310 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1263<br />
Italienischer Maler des 17./ 18. Jahrhunderts<br />
BILDNIS EINER JUNGEN DICHTERIN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
58 x 45 cm.<br />
In vergoldetem geschnitzten Rahmen.<br />
Im Mittelpunkt Brustbildnis einer jungen Frau nach<br />
rechts. Sie trägt ein edles Gewand mit goldener Halsbordüre,<br />
darüber einen blauen Umhang mit goldenen<br />
aufgestickten Blüten. Sie hat langes gewelltes braunes<br />
Haar, in dem sie einen Lorbeerzweig oberhalb ihrer<br />
Stirn befestigt hat. Am unteren rechten Rand hält sie<br />
ein ledereingebundenes Buch, dessen weiße Seiten<br />
zu erkennen sind. Mit ihrem zarten feinen Gesicht,<br />
den wohlgeformten Lippen und ihren braunen Augen,<br />
schaut sie den Betrachter des Bildes direkt an. Sie steht<br />
hier stellvertretend für die Allegorie der Dichtkunst.<br />
Im Rahmen selbst befinden sich vier eingelegte Medaillons<br />
mit den Brustbildnissen von vier verschiedenen<br />
Männern, die jeweils auf ihrem Haupt einen Lorbeerkranz<br />
tragen. Sie sind wohl auch als Dichter zu identifizieren,<br />
gemalt in Öl auf Holz. Leichte Rahmenschäden.<br />
(1181034) (2) (18)<br />
Sistrix<br />
€ 7.500 - € 10.000 INFO | BID<br />
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311
1264<br />
Giuseppe Nogari,<br />
1699 Venedig – um 1763 ebenda, Kreis des<br />
DER HEILIGE PETRUS IN EKSTASE<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
75 x 59 cm.<br />
In vergoldetem Kehlrahmen des 19. Jahrhunderts.<br />
Vor dunklem Hintergrund das Bruststück des Heiligen<br />
Petrus, welcher sich ekstatisch gegen das links auf<br />
ihn zukommende Licht richtet. Wenige vereinzelte<br />
Retuschen meist am Rand. (11720722) (13)<br />
Guiseppe Nogari,<br />
1699 Venice - 1763 ibid., circle of<br />
SAINT PETER IN ECSTASY<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
75 x 59 cm.<br />
In gilt, moulded 19th century frame.<br />
With a few isolated retouches on edges.<br />
€ 10.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1265<br />
Italienischer Maler des 17. Jahrhunderts<br />
DER APOSTEL SIMON<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
77 x 61 cm.<br />
In dem kraftvollen Kopfbild vor dunklem Hintergrund<br />
kann der Apostel Simon an dem gerade noch erkennbaren<br />
Attribut, der Säge, ausgemacht werden, die der<br />
Legenda Aurea zufolge ein Instrument seines Martyriums<br />
war. Malerei in den schnellen, energischen Pinselstrichen.<br />
(11720723) (18)<br />
€ 12.000 - € 14.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
tions.com<br />
312 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1266<br />
Michele Desubleo,<br />
ca. 1602 Maubeuge – 1676 Parma<br />
MADONNA MIT DEM JESUSKNABEN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
97 x 78 cm.<br />
In vergoldetem Rahmen.<br />
Eine Expertise von Prof. Camillo Manzitti vom<br />
10.04.17 mit Original-Unterschrift liegt vor.<br />
Vor dunklem Landschaftshintergrund und der Basis einer<br />
hellen Säule die Jungfrau Maria, in ihren Armen das Kind<br />
haltend. Sie trägt ein rotes Gewand und hat einen blauen<br />
Mantel über ihren Schoss gelegt. Über ihrem sorgsam geordneten,<br />
schwarzen Haar trägt sie einen weißen, durchsichtigen<br />
Schleier. Sie hat ein zartes, fast weisses Gesicht,<br />
einen kleinen roten Mund und ihre fast ganz gesenkten Augen<br />
blicken auf den Knaben. Das Christuskind selbst in rosafarbenem<br />
Hemdchen hat sich mit halb gebeugten Beinchen und<br />
seiner linken Hand an die Mutter geschmiegt. Mit seinen<br />
lockigen, dunkelblonden Haaren und seinem fein, hellhäutigen<br />
Gesicht schaut er aus dem Bild heraus. Qualitätvolle<br />
Malerei, die noch flämische Einflüsse, als auch Einflüsse<br />
seiner frühen Jahre in Rom erkennen lässt, insbesondere<br />
was die Gestaltung des Lichtes und der Hell-Dunkel-Wirkung<br />
betrifft. Rest., leichte Rahmenschäden.<br />
Der Künstler erlernte sein Handwerk in Flandern, vermutlich<br />
in der Werkstatt von Abraham Janssens, ehe er 1621 nach<br />
Rom zog. Einige Jahre später, um 1630, ging er nach Bologna<br />
und war in der Werkstatt von Guido Reni beschäftigt. Laut<br />
Expertise ist das Gemälde den ersten Jahren des Künstlers<br />
in Italien zuzuordnen. (1181831) (18)<br />
Sistrix<br />
€ 15.000 - € 18.000 INFO | BID<br />
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313
1267<br />
Norditalienischer Maler des 18. Jahrhunderts<br />
SELEN MIT EINER BACCHANTIN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
114,5 x 94,5 cm.<br />
Vor dunklem Hintergrund sich abzeichnende, sehr plastisch<br />
dargestellte Figur eines Selen, welcher sich die<br />
Weintrauben vor den Bauch hält sowie Weinschmuck<br />
in seinen Haaren trägt. Zu seiner linken von in die Dunkelheit<br />
strahlendem Licht erleuchtete Gestalt einer<br />
Bacchantin, welche Schellen in ihren Händen hält und<br />
somit die Stimmung des Gemäldes unterstreicht.<br />
Rest. (1181184) (130800) (13)<br />
€ 5.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1268<br />
Daniel Vertangen,<br />
1598 Amsterdam – 1681/84, zug.<br />
ZWEI SATYRN RAUBEN EINE BACCHANTIN<br />
Öl auf Holz.<br />
27 x 34,2 cm.<br />
Am unteren Rand undeutlich monogrammiert.<br />
Ungerahmt.<br />
Eine arkadische Landschaft, zum Horizont hin hügelig<br />
und im linken Mittelgrund eine Ruinenarchitektur aufweisend.<br />
In den Vordergrund laufende Satyrn schultern<br />
eine Bacchantin. Die Handschrift des Künstlers<br />
ist nicht nur in der im weichen Abendlicht glänzenden<br />
Landschaft und der Thematik zu erkennen, sondern<br />
auch in der Rückenfigur der nackten Frau und des Bärtigen,<br />
welche sich in abgewandelter Form in vielen<br />
seiner Gemälde wiederfinden. Minimal besch. rest.<br />
(1180293) (13)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
tions.com<br />
314 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1269<br />
Italienischer Maler des 17. Jahrhunderts<br />
BLUMENSTILLLEBEN MIT PFAU<br />
Öl auf Leinwand. Altdoubliert.<br />
76,5 x 101 cm.<br />
Rahmen reich beschnitzt und vergoldet, vermutlich<br />
aus dem 18. Jahrhundert, minimal besch.<br />
Elegante Gartenlandschaft mit Ausblick auf einen<br />
antikisch dargestellten Tempel. Zentrale Darstellung<br />
eines in einer Blumenvase sitzenden Blumenstraußes,<br />
daneben ein Pfau, neben dessen Federn es sich<br />
ein Kaninchen gemütlich gemacht hat. Neben einer<br />
Brunnenfigur ein kleineres Stillleben mit Früchten und<br />
Fayenceschale. Rest. (11811821) (130800) (13)<br />
€ 2.200 - € 4.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1270<br />
Italienischer Meister des 17./ 18. Jahrhunderts<br />
KENTAUREN AUF DER JAGD<br />
Mischtechnik auf Karton.<br />
49 x 39,5 cm.<br />
Hinter Glas gerahmt.<br />
In bergiger Landschaft unter wolkigem Himmel auf<br />
einer Ebene viele Mischwesen der griechischen Mythologie<br />
auf der Jagd, insbesondere nach Löwen. Im<br />
Vordergrund wurde ein Kentaur von einem Löwen<br />
erfasst, zwei weitere Kentauren mit Speeren versuchen<br />
zu dessen Rettung den Löwen zu erlegen. In der<br />
Bildmitte sind weitere mit Pfeil und Bogen bewaffnete<br />
Kentauren am Jagen. Im oberen Bildteil greift ein<br />
wilder Stier zwei der Mischwesen an. Malerei in meist<br />
differenzierten grün-blauen und beige-braunen Farbtönen.<br />
(11804812) (18)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
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315
1271<br />
Jan van Kessel d. Ä.,<br />
um 1626 Antwerpen – 1679, Nachfolge des<br />
Gemäldepaar<br />
EXOTISCHE TIERE VOR HELLEM HINTERGRUND<br />
Jeweils Öl auf Eichenholz.<br />
14,5 x 20 cm.<br />
Einheitlich in ebonisiertem Flammleistenrahmen.<br />
Die beiden Gemäldetafeln zeigen in Art einer zoologischen<br />
Enzyklopädie die verschiedensten Tiere exotischorientalischen<br />
Ursprungs, wie Papagei, Affe, Fasan sowie<br />
weitere seltene Vögel. In einem der Bilder fliegende<br />
Fische, im Gegenstück Meerschweinchen, die sich an<br />
Raupen laben. Verweis auf die Kessel-Nachfolge durch<br />
mündliche Auskunft von Dr. Klaus Ertz. (1181221) (11)<br />
Jan van Kessel the Elder,<br />
ca. 1626 Antwerp – 1679, follower of<br />
A pair of paintings<br />
EXOTIC ANIMALS AGAINST BRIGHT BACKGROUND<br />
Both oil on oak panel.<br />
14.5 x 20 cm.<br />
In uniform ebonised ripple-moulding frames.<br />
Dr. Klaus Ertz has verbally confirmed the painting’s attribution<br />
to the following of Jan van Kessel the Elder.<br />
€ 25.000 - € 35.000 INFO | BID<br />
Sistrix<br />
tions.com<br />
316 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
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317
1272<br />
Niederländischer Maler des 17. Jahrhunderts<br />
in der Rubens-Nachfolge<br />
JUNGER MANN MIT ERHOBENEM WEINGLAS<br />
Öl auf Leinwand.<br />
70 x 57 cm.<br />
Der Jüngling im Halbbildnis wiedergegeben, mit zu<br />
den Schultern herab wallenden braunen Haaren und<br />
leicht offenem Wams sowie lächelndem Gesicht. In der<br />
linken Hand hält er den Standfuß eines hoch gehaltenen<br />
Römerbechers, gewissermaßen als Huldigung<br />
an den Wein. (11803713) (11)<br />
€ 2.500 - € 3.500<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1273<br />
Niederländischer Maler des 17./ 18. Jahrhunderts<br />
FAMILIE BEIM MITTAGSTISCH<br />
Gouache auf Pergament.<br />
Blattmaß: 19,8 x 28,4 cm.<br />
Hinter Glas und Passepartout gerahmt.<br />
In einem holländischen Interieur des gehobenen Bürgertums<br />
die um einen Tisch versammelte Familie, eine<br />
Suppe verzehrend. Wenige Randschäden und dortige<br />
Farbverluste, insgesamt aber in schönem frischem<br />
Zustand. Rahmen besch. (1151215) (13)<br />
€ 3.000 - € 5.000<br />
Sistrix<br />
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tions.com<br />
318 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1274<br />
Jan Jozefsz. van Goyen,<br />
1596 Leiden – 1656 Den Haag, zug./Umkreis<br />
MARINEBILD - EINMASTIGES SEGELSCHIFF MIT<br />
HOLLÄNDISCHEN WIMPELN<br />
Öl auf Eichenholz.<br />
22,7 x 21,2 cm.<br />
Beiligend handschriftliche Expertise von Dr. Zimmermann,<br />
Berlin vom 20. Februar 1948, in der die Entstehungszeit<br />
des Bildes in die Mitte der 30er-Jahre des<br />
17. Jahrhunderts eingeordnet wird.<br />
Das Schiff mit Personen besetzt, ist ins Zentrum<br />
des Bildes positioniert, Mast und das offene Segel in<br />
Schräg stellung; bei mildem Wellengang. Am Horizont<br />
weitere Schiffe, eine Windmühle sowie eine bewachsene<br />
Landzunge, nach rechts hinziehend. Im Vordergrund<br />
zwei über der Wasserfläche fliegende Vögel. In<br />
gutem Zustand. (1180296) (11)<br />
Sistrix<br />
€ 11.000 - € 12.000 INFO | BID<br />
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319
1275<br />
Italienischer Meister des 18. Jahrhunderts<br />
Zuschreibbar an Domenico Maggiotto (1713 - 1794)<br />
oder Francesco Capella, genannt Daggiu'<br />
(1711 Venedig - 1784 Bergamo)<br />
MADONNA LACTANS MIT JESUSKIND UND PUTTO<br />
Öl auf Leinwand.<br />
71 x 57 cm.<br />
In schwerem hölzernen Prunkrahmen.<br />
tions.com<br />
Vor dunklem Hintergrund die Madonna im roten Kleid<br />
mit blauem Umhang, dem Jesusknaben ihre linke<br />
Brust reichend. Sie hält das Kind mit ihrem Arm auf<br />
dem Schoß und lächelt ihm liebevoll zu. Der nackte<br />
Jesusknabe hat seinen rechten Arm zur Mutter ausgestreckt,<br />
mit dem linken Arm wendet er sich einem<br />
geflügelten Engel zu, der an der rechten Seite steht.<br />
Harmonische einfühlsame Darstellung in reduzierter<br />
Farbigkeit. Verso eine Unterlegung. (1181111) (2) (18)<br />
€ 2.000 - € 2.500<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1276<br />
Italienischer Meister des frühen 17. Jahrhunderts<br />
RUHE AUF DER FLUCHT NACH ÄGYPTEN<br />
Öl auf Holz.<br />
41 x 31,5 cm.<br />
In bergiger Landschaft mit Häusern hat sich die Heilige<br />
Famile zur Rast niedergelassen. Die sitzende Maria<br />
trägt ein rotes Gewand mit Rundbogenausschnitt<br />
und darüber einen weiten blauen, faltenreichen Mantel.<br />
Ihr Haupt ist bedeckt mit einem weißen Tuch und<br />
Schleier, auf dem sie eine mit Edelsteinen besetzte<br />
goldene Krone trägt. Auch ihr Kleid ist am Saum und<br />
am Kragen sowie auch die weiten Ärmelränder sind<br />
mit goldener Bordüre und Edelsteinen versehen. In<br />
ihrem Schoß hält sie den Jesusknaben im weißen<br />
Kleidchen, das am Rand mit Perlen und Gold verziert<br />
ist. Der Knabe ist ebenfalls sehr reich ausgestattet<br />
mit goldener Krone und breitem Halsschmuck. Der<br />
hinter beiden stehende Josef trägt ein einfaches hellbraunes<br />
Gewand und einen dunkelbraunen Hut mit<br />
goldener Brosche. Aufgrund des reichen Schmuckes<br />
eher ungewöhnliche Darstellung der Hl. Familie.<br />
Rechts unten Riss in der Holzplatte, Flecke, Rahmenschäden.<br />
(1180621) (18)<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1277<br />
Sebastiano Ricci,<br />
1659 Belluno – 1734 Venedig<br />
EINSIEDLERMÖNCH IN ANBETUNG DES KREUZES<br />
Öl auf Leinwand.<br />
44 x 30 cm.<br />
In klassizistischem Rahmen.<br />
Dem Gemälde ist eine ausführliche Expertise von Dario<br />
Succi, Gorizia beigegeben mit Bildvergleichen, wie<br />
etwa dem Gemälde „Heiliger Mönch im Gebet“ (Museo<br />
diocesano d'arte sacra, Feltre/ Belluno) oder „Der<br />
Heilige Antonius“, ebenda.<br />
Das Gemälde, skizzenhaft und in flottem Pinselstrich<br />
ausgeführt, zeigt einen an einem Steintisch knienden<br />
Mönch mit gefalteten Händen, der zu einem Holzkreuz<br />
aufblickt. Zu Füßen des Kreuzes ein Foliant, im Hintergrund<br />
zwei hochragende, sich gegenseitig neigende<br />
Baumstämme vor blauem Himmelshintergrund.<br />
Der Maler Sebastiano Ricci wirkte nicht nur im venezianischen<br />
Bereich, wo er zu den führenden Meistern<br />
der Zeit zählte, sondern auch in Turin, Parma, London<br />
oder Wien, wo er für Josef I, damals Kronprinz, in<br />
Schönbrunn wirken konnte. Eine ähnliche Thematik<br />
eines betenden Heiligen finden wir etwa in Riccis „Versuchung<br />
des Heiligen Antonius“ (Fondazione Federico<br />
Zeri, Bologna). (1180885) (11)<br />
€ 7.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
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320 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1278<br />
Francesco Trevisani,<br />
1656 Capodistria – 1746 Rom, zug.<br />
DIE MADONNA MIT JESUS UND JOHANNES<br />
DEM TÄUFER<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
50,5 x 39,5 cm.<br />
Vor dunkelbraunem Hintergrund die Jungfrau Maria in einem<br />
altrosa Kleid und blauem Mantel, das gesenkte Haupt mit<br />
einem weißen Tuch bedeckt. Vor ihr in einer Holzkrippe<br />
liegend das schlafende Jesuskind. Sie hebt das weiße<br />
glänzende Tuch an, mit dem es bedeckt war und zeigt es<br />
Johannes dem Täufer, der am rechten Bildrand steht, der<br />
ein Gewand aus Fell trägt, einen Kreuzesstab mit dem<br />
Spruchband „Ecce Agnus Dei“ hält und auf Jesus blickt.<br />
Auf der linken unteren Bildseite steht ein Tisch mit roter<br />
Decke, auf der ein Buch liegt und eine kupferne Vase mit<br />
Rosenblüte, deren Farbe sich im Kleid Mariens wiederholt.<br />
Für den italienischen Künstler typisches Motiv und<br />
Farbigkeit. (11720728) (18)<br />
Francesco Trevisani,<br />
1656 Capodistria – 1746 Rom, attributed<br />
MADONNA AND CHRIST CHILD WITH<br />
SAINT JOHN THE BAPTIST<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
50.5 x 39.5 cm.<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
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1279<br />
Italienischer Meister des 17. Jahrhunderts,<br />
nach Simon Vouet (1590 - 1649)<br />
DIE DARBRINGUNG IM TEMPEL<br />
Öl auf Holztafel.<br />
73 x 44 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Auf den Treppenstufen eines von hohen Säulen<br />
gesäumten Tempels begegnen Maria, gekleidet in<br />
einem roten Gewand mit blauem Mantel, und<br />
Josef einem alten Mann namens Simeon. Diesem<br />
war geweissagt worden, dass er nicht eher sterben<br />
würde, ehe er den verheißenen Messias gesehen<br />
hätte. Simeon nimmt den in weißem Tuch gehüllten<br />
Jesusknaben in seine Arme und lobt Gott. Mehrere<br />
Männer hinter Simeon sowie eine Frau mit Knaben<br />
und ein weiterer Mann am unteren Treppenende,<br />
beobachten die Szene. Über allen schweben im<br />
oberen Bildbereich zwei Engel mit großen Flügeln.<br />
Farbenfrohe figurenreiche Darstellung eines in der<br />
Kunstgeschichte beliebten biblischen Motivs. Rest.,<br />
Platte am oberen rechten Rand gerissen und rest.<br />
(1180303) (18)<br />
€ 3.000 - € 4.000<br />
Sistrix<br />
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321
1280<br />
Italienischer Meister des 17. Jahrhunderts<br />
DIE AUFERSTEHUNG CHRISTI<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
116 x 96,5 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Im Mittelpunkt in Nahansicht der aus einem steineren<br />
Sarg in den Himmel schwebende Christus, nur mit<br />
einem weißen Tuch um Hüfte und Schultern bekleidet.<br />
Er hält in seiner rechten Hand eine weiße Fahne als<br />
Zeichen für den Sieg über den Tod. Hinter ihm öffnet<br />
sich die Wolkenwand und er wird von hellem gelblichen<br />
Licht umgeben. Der Sargdeckel liegt zur Seite und die<br />
Soldaten, die das Grab mit Schild und Schwert bewacht<br />
haben, weichen erschrocken vor dem Auferstandenen<br />
zurück. Bewegte Darstellung in dezenter<br />
Farbigkeit. (1172079) (18)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1281<br />
Francesco Montelaticci Cecco Bravo,<br />
1607 Florenz – 1661 Innsbruck, zug.<br />
Der Maler war Schüler des Giovanni Biliverti (1585-<br />
1644) und arbeitete später in der Werkstatt des Matteo<br />
Rosselli (1578-1651), bevor er eigenständig mehrere<br />
Altarwerke in Florenz und Pistoia schuf, aber auch<br />
an der Dekoration der Casa Buonarroti in Florenz<br />
wirkte. Sein Stil ist unverkennbar durch eine starke<br />
Sfumato-Technik in nahezu verschwimmendem Hell-<br />
Dunkel gekennzeichnet.<br />
JOHANNES DER TÄUFER<br />
Öl auf Leinwand.<br />
141 x 110 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Die Heiligengestalt ist jugendlich wiedergegeben, nur<br />
mit einem Lendenfell bekleidet, mit übergeschlagenen<br />
Beinen, beinahe lässig auf einem Felssockel sitzend,<br />
der Blick jedoch nachdenklich in sich gekehrt.<br />
Seine rechte Hand ist auf einen dünnen Kreuzstab<br />
gelegt, der sich unter dem Gewicht der Hand leicht<br />
biegt. Zu seinen Füßen ein nach rechts sitzendes<br />
Lämmchen. Im abgedunkelten Hintergrund Andeutungen<br />
von blühenden Gräsern und Pflanzen in einer<br />
Malweise, die bereits vieles vorweg nimmt, was erst<br />
im 19. Jahrhundert wieder angestrebt wurde.<br />
(11808520) (11)<br />
Francesco Montelatici Cecco Bravo,<br />
1607 Florence - 1661 Innsbruck, attributed<br />
SAINT JOHN THE BAPTIST<br />
Oil on canvas.<br />
141 x 110 cm.<br />
Unframed.<br />
€ 10.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
tions.com<br />
322 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1282<br />
Bologneser Maler des 17. Jahrhunderts<br />
BÜSSENDE MAGDALENA<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
67,5 x 53 cm.<br />
In späterem, partiell ebonisiertem und vergoldetem<br />
Barockrahmen.<br />
Im Halbdunkel von rechts oben beleuchtet die halbfigurige<br />
Darstellung der Maria Magdalena über einem<br />
Kreuzesnagel betend. Die verschattete Szene wird<br />
beleuchtet durch einen Ausblick oben rechts. Rest.<br />
(11801623) (13)<br />
School of Bologna, 17th century<br />
THE PENITENT SAINT MARY MAGDALENE<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
67.5 x 53 cm.<br />
In partially ebonised and gilt Baroque frame of a later<br />
period.<br />
Half-figure portrait of Saint Mary Magdalene praying<br />
over a crucifixion nail in dim interior. The figure is illuminated<br />
from the top right. Restored.<br />
€ 9.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1283<br />
Italienischer Meister des 18. Jahrhunderts<br />
DAS LETZTE ABENDMAHL<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
46 x 61 cm.<br />
In einem neutralen Innenraum steht auf einem kleinen<br />
Absatz an einem Tisch Christus in rotem Gewand<br />
mit blauem Überwurf. Er und seine zwölf Apostel haben<br />
sich in einem Haus versammelt, um gemeinsam<br />
das Passah zu feiern. Jesus verteilt das auf einem<br />
Teller liegende gebrochene Brot, hier in Form von<br />
Hostien, an seine Apostel. Auf der linken unteren Seite<br />
steht eine große goldene Karaffe, in der sich der<br />
Wein für das Fest befindet. Die Jünger sind alle Christus<br />
zugewandt bis auf einen, der am rechten Bildrand<br />
steht: es ist Judas Iskariot. Er hält in seiner linken<br />
Hand einen rötlichen Beutel, in dem sich wohl die<br />
dreißig Silbermünzen befinden, die er für seinen Verrat<br />
bereits erhalten hat. Zusätzlich wird er gekennzeichnet<br />
durch einen kleinen Drachen, der über seinem<br />
Haupt fliegt und wohl ein Verweis auf den Teufel<br />
sein soll. In der oberen Mitte blicken einige geflügelte<br />
Putti zwischen einer hängenden Öllampe auf das Geschehen<br />
herab. Beliebtes biblisches Motiv, hier in<br />
abgewandelter Form, bei der die Jünger nicht um den<br />
Tisch herum sitzen. (11801622) (18)<br />
€ 8.000 - € 9.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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323
1284<br />
Ottavio Leoni,<br />
um 1578 Rom – 1630 ebenda, zug.<br />
Der Maler wurder hauptsächlich berühmt durch seine<br />
zahlreichen, in Zeichnungen wiedergegebenen, Portraits<br />
von Künstlern und Wissenschaftlern seiner Zeit,<br />
vor allem durch das Portrait von Michelangelo Merisi<br />
il Caravaggio (1570/ 71-1610). Daneben haben sich<br />
mehrfach Kleriker bzw. Kardinäle vom Maler portraitieren<br />
lassen.<br />
BILDNIS EINES KARDINALS<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
128 x 95 cm.<br />
In altem Rahmen.<br />
Nahezu in Lebensgröße nach links auf einem Poltrone<br />
sitzend, die Arme auf die Lehnen gestützt, in der linken<br />
Hand ein Schriftstück. Das Gewand über der weißen<br />
Alba in tizianeskem Rot, davon sich abhebend das<br />
scharlachrote Birett. Das Gesicht ausdrucksvoll und<br />
eigencharakteristisch mit Blick zum Betrachter.<br />
(1180661) (11)<br />
Ottavio Leoni,<br />
ca. 1578 Rome - 1630 ibid., attributed<br />
PORTRAIT OF A CARDINAL<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
128 x 95 cm.<br />
In old frame.<br />
€ 9.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1285<br />
Maler der Florentiner Schule des 17. Jahrhunderts<br />
DER HEILIGE SEBASTIAN BEI DER WUNDPFLEGE<br />
Öl auf Leinwand.<br />
136 x 102 cm.<br />
Entgegen der häufigen Tradition ist hier der Heilige<br />
bereits vom Baum abgenommen dargestellt, die Seilfesseln<br />
sind jedoch links in der oberen Bildecke noch<br />
am Ast erkennbar. In Lebensgröße wiedergegeben,<br />
in sitzender Haltung nach rechts, der Unterleib und<br />
die Beine bedeckt mit einem weißen sowie einem<br />
roten Tuch. Eine geflügelte Engelsgestalt entfernt<br />
einen Pfeil aus seiner Lende. Die hell-dunkle Stilauffassung<br />
hier bereits gemildert durch erkennbaren<br />
Hintergrund in Art einer von Wolken überzogenen<br />
Landschaft. Die Beleuchtung von außerbildlicher Lichtquelle<br />
von senkrecht oben betont den Oberkörper,<br />
lässt jedoch im unteren, schwächer beleuchteten Teil,<br />
das kräftige Rot zur Wirkung bringen. Die Konturen in<br />
nur leichtem Sfumato wiedergegeben.<br />
(11808542) (11)<br />
€ 4.000 - € 5.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
tions.com<br />
324 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1286<br />
Girolamo Marchesi da Cotignola,<br />
1480/81 Cotignola – 1549/50 Rom<br />
DIE HEILIGE FAMILIE MIT DEM KLEINEN<br />
JOHANNESKNABEN<br />
Öl auf Pappelholz.<br />
93 x 82,5 cm.<br />
Anbei ein Gutachten von Raffaella Zama vom<br />
Juni 2018.<br />
Auf einer Marmorbrüstung sitzend die Heilige Maria,<br />
welche auf ihrem Schoß das Jesuskind trägt, der seine<br />
Arme gen das Johanneskindlein streckt. Hoheitsvoll<br />
wird Maria, die durch einen Nimbus charakterisiert<br />
wird, durch ein Repoussoirtuch hinterfangen, welches<br />
sich wirkungsvoll gegen die Öffnung hinter Josef abzeichnet,<br />
die einen Ausblick in eine italienische Landschaft<br />
bietet. Zama nimmt eine ehemalige Aufstellung<br />
in einer Hauskapelle an und führt verschiedene<br />
Vergleichsbeispiele an wie etwa die „Immacolata Concezione“<br />
in San Marino (1512) sowie Brera (1513) und<br />
die „Sposalizio“ von 1524, die ebenfalls den Johannesknaben<br />
darstellt. Besonders gut vergleichbar ist auch<br />
die Heilige Familie in der Berliner Gemäldegalerie des<br />
genannten Künstlers, welche durch ein weiteres Gutachten<br />
von Michele Danieli vom 25.05.2018 dargestellt<br />
wird. Restaurierungswürdig, Tafel gebogen.<br />
Literatur:<br />
Vgl.: Raffaella Zama, Girolamo Marchesi da Cotignola,<br />
Rimini 2007. (1181186) (130800) (13)<br />
Girolamo Marchesi da Cotignola,<br />
1480/81 Cotignola - 1549/50 Rome<br />
THE HOLY FAMILY WITH THE INFANT<br />
SAINT JOHN THE BAPTIST<br />
Oil on poplar panel.<br />
93 x 82.5 cm.<br />
An expert’s report by Raffaella Zama dated June<br />
2018 is enclosed.<br />
1288<br />
Norditalienischer Meister des 17. Jahrhunderts,<br />
Kopie nach Correggio<br />
ECCE HOMO<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
84,5 x 65 cm.<br />
Literature:<br />
See R. Zama, Girolamo Marchesi da Cotignola, Rimini<br />
2007.<br />
INFO | BID<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
1287<br />
Giuseppe Antonio Pianca,<br />
1703 – um 1760<br />
DER HEILIGE FRANZISKUS<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
73 x 57 cm.<br />
In Wellenleistenrahmen, partiell vergoldet und dort<br />
dem genannten Künstler zug.<br />
Vor dunklem unbestimmten Hintergrund die halbfigurige<br />
Darstellung des Heiligen, nach rechts gerichtet.<br />
Sein Kopf ruht auf einer seiner durch Stigmata gekennzeichneten<br />
Hände, und in seiner anderen Hand<br />
liegt ein Schädel. Den Blick nach oben gen Himmel<br />
gerichtet. Rest. (1181187) (130800) (13)<br />
€ 1.500 - € 3.000<br />
Sistrix<br />
Vor neutralem Hintergrund Dreiviertelportrait in Frontalstellung<br />
des leidenden Jesus Christus mit purpurnem<br />
Überwurf, weißem Lendenschurz und Dornenkrone<br />
auf dem Haupt. Seine feingliedrigen zarten Hände<br />
sind vor seiner Brust zusammengebunden. Mit leicht<br />
seitlich geneigtem Kopf blickt er den Betrachter mit<br />
seinen dunklen Augen direkt an, wohl wissend, was<br />
auf ihn zukommen wird. Ausgewogene Komposition<br />
mit harmonischer Licht- und Schattenführung.<br />
Das von Correggio ca. 1526 gefertigte Gemälde<br />
„Ecce Homo“ befindet sich in der National Gallery<br />
in London. (11801611) (18)<br />
North-Italian School, 17th century<br />
Copy after Correggio<br />
ECCE HOMO<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
84.5 x 65 cm.<br />
Correggio's Ecce Homo painting created in ca. 1526<br />
is held at the National Gallery in London.<br />
€ 9.000 - € 12.000<br />
INFO | BID<br />
Sistrix<br />
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325
1289<br />
Frans I Francken,<br />
1542 Antwerpen – 1616 ebenda, zug.<br />
DIE ENTKLEIDUNG CHRISTI<br />
Öl auf Kupfer.<br />
22 x 16,5 cm.<br />
Christus mit Dornenkrone und Strahlennimbus um<br />
sein Haupt steht im Mittelpunkt dieser figurenreiche<br />
Szene. Er ist von einigen Soldaten mit Speeren und<br />
Peinigern umgeben, die ihm eifrig sein altrosafarbenes<br />
Gewand und seinen roten Mantel ausziehen. Blut<br />
tropft von seinem Kopf auf seinen nackten Oberkörper;<br />
er hat den Mund weit geöffnet und blickt voller<br />
Schmerz zum bewölkten Himmel. Im Hintergrund auf<br />
der rechten Seite sind die beiden halb entkleideten<br />
Schächer zu erkennen, die mit ihm gekreuzigt werden<br />
sollen. Das Gemälde stellt wohl eine Station eines<br />
Kreuzweges dar. (1181212) (2) (18)<br />
Sistrix<br />
€ 8.000 - € 9.000 INFO | BID<br />
tions.com<br />
326 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1290<br />
Daniele Crespi,<br />
1598 Busto Arsizio – 1630 Mailand, zug.<br />
DIE GEFANGENNAHME CHRISTI<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
35 x 27 cm.<br />
In Nahsicht dieser figurenreichen Szene Christus mit<br />
fahlweißen Gesicht und leuchtend rotem Gewand<br />
und blauem Mantel von zwei Soldaten an Armen, an<br />
der rechten Schulter und am Kopf festgehalten. Diese<br />
tragen glänzende silberne Helme; besonders auffallend<br />
im Bild der linke Soldat mit kräftigem Arm in dunkelrotem<br />
Gewand, grünem Umhang und einem goldenen<br />
Löwenkopf an der rechten Schulterpartie mit weißem<br />
Ärmel, der aus dem Bild herausschaut. Sein Helm ist<br />
zudem mit Gold verziert, was ihn als Hauptmann<br />
kennzeichnen könnte. Im Hintergrund dicht gedrängt<br />
zahlreiche Figuren mit ausdrucksstarken Gesichtern.<br />
(1180632) (130800) (18)<br />
Daniele Crespi,<br />
1598 Busto Arsizio - 1630 Milan, attributed<br />
THE TAKING OF CHRIST<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
35 x 27 cm.<br />
Sistrix<br />
€ 15.000 - € 18.000 INFO | BID<br />
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327
1291<br />
Adriaen Thomasz Key d. J.,<br />
um 1544 Antwerpen – um 1590, Kreis des<br />
BILDNIS EINER NIEDERLÄNDISCHEN FRAU<br />
Öl auf Holz.<br />
52 x 41 cm.<br />
Auf dem Rahmen Künstlernamensschild.<br />
Bildnis nach links, vor dunklem Hintergrund. Die Frau<br />
in schwarzer Kleidung mit gekräuseltem Kragen und<br />
weißer Haube. (1182241) (11)<br />
€ 5.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1292<br />
Italo-flämischer Maler des 17. Jahrhunderts<br />
BRUSTBILD EINS BÄRTIGEN ALTEN<br />
Öl auf Holz.<br />
71 x 56 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Halbbildnis nach links, die beiden Hände auf einen<br />
Stock gestützt, der graue Bart fließt weit über die Brust<br />
herab. Typologisch dürfte es sich um eine Apostelgestalt<br />
handeln. Der Malstil verweist deutlich auf den<br />
Einfluss der Rubens-Schule. (1180588) (130800) (11)<br />
Italo-Flemish School, 17th century<br />
BUST PORTRAIT OF A BEARDED OLD MAN<br />
Oil on panel.<br />
71 x 56 cm.<br />
Unframed.<br />
€ 9.000 - € 11.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
tions.com<br />
328 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1293<br />
Bernardo Cavallino,<br />
1616 Neapel – 1656 ebenda<br />
DREI GEWANDFIGUREN<br />
Öl auf Pappelholz.<br />
17,5 x 22 cm.<br />
Dem Gemälde ist eine schriftliche Echtheitsbestätigung<br />
von Prof. Nicola Spinosa, Museo di Capodimonte,<br />
Neapel beigegeben.<br />
Auf kleiner Holztafel gemalte, nebeneinanderstehende<br />
Figuren: Zwei Männer mit je einem Stab, sowie eine<br />
stehende Frau in langem dunklen Kleid, vor dunklem<br />
Hintergrund, auf grünlicher Bodenfläche. Die linke Jünglingsfigur<br />
mit angezogenem entblößten Bein, in einer<br />
Haltung, wie sie für die Darstellung etwa des Heiligen<br />
Rochus denkbar ist. Die Mittelfigur in rotem Umhang,<br />
wie auch die nach oben blickende Frauenfigur, ebenfalls<br />
in Anmutung von Heiligengestalten. Möglicherweise<br />
liegt hier eine seltene interessante Vorstudie<br />
entweder zu einer Gruppendarstellung oder zu einzelnen<br />
Bildthemen vor. Der lockere Pinselstrich, die<br />
manieristische Körperhaltung und die Farbgebung entsprechen<br />
ganz dem Malstil Cavallinos, der als Schüler<br />
des Massimo Stanzione (1585-1656) von Michelangelo<br />
Merisi il Caravaggio (1570/71-1610) beeinflusst war.<br />
Seine Werke, von denen nur etwa 80 gesichert sind,<br />
überwiegend kleinformatig. (1182102) (11)<br />
€ 25.000 - € 40.000 INFO | BID<br />
Sistrix<br />
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329
1294<br />
Maler der Florentiner Schule des beginnenden<br />
17. Jahrhunderts<br />
KREUZTRAGUNG CHRISTI MIT MUTTER MARIA<br />
Öl auf Pappelholz.<br />
76 x 58,5 cm.<br />
Im original alten Rahmen mit noch erhaltenem eisengeschmiedeten<br />
Aufhänger.<br />
Christus im Halbbildnis hält den Kreuzbalken und wendet<br />
den Kopf zu seiner Mutter Maria an der rechten<br />
Bildseite, die ihm die Hand auf die Schulter gelegt hat.<br />
Die beiden Häupter nur mit einem feinen Nimbusreif<br />
versehen. Die beinahe transluzid wirkende Rotfarbe<br />
des Kleides verrät die Auffassung des florentiner Manierismus.<br />
(11808813) (11)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1295<br />
Flämischer Maler des 17. Jahrhunderts<br />
KREUZTRAGUNG CHRISTI<br />
Öl auf Holz. Parkettiert.<br />
70 x 53 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Jesus im Halbbildnis wiedergegeben, in rotem Mantel<br />
mit Dornenkrone und einem um den Hals gelegten,<br />
geknoteten Strick, das Kreuz geschultert. Die Darstellung<br />
von links oben scharf beleuchtet, vor nahezu<br />
schwarzem Hintergrund, vor dem sich ein feiner Nimbusreif<br />
abhebt. Stilistisch dürfte das Gemälde bereits<br />
an den Anfang des 17. Jahrhunderts gesetzt werden.<br />
(1180586) (130800) (11)<br />
Flemish School, 17th century<br />
THE CARRYING OF THE CROSS<br />
Oil on panel. Parquetted.<br />
70 x 53 cm.<br />
Unframed.<br />
The style of the painting probably suggests its creation<br />
in the early 17th century.<br />
€ 18.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
tions.com<br />
330 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1296<br />
Lombardisch-venezianische Schule<br />
des 17. Jahrhunderts<br />
MYTHOLOGISCHE SZENE MIT ZEUS UND ZWEI<br />
KÄMPFERN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
175 x 168 cm.<br />
Im Mittelpunkt dieser Darstellung ein junger Mann in<br />
Seitenansicht, einen roten Umhang tragend. Er ist<br />
schwer verwundet am Kopf, von dem einige Blutstropfen<br />
herunterfallen. Seinen linken Arm hat er ausgestreckt,<br />
als wolle er etwas abwehren, am rechten<br />
vorderen Rand sind bereits zwei Männer zu Boden<br />
gegangen. Am rechten Bildrand ist schließlich zwischen<br />
Gesteinsblöcken und einem Gesteinsmassiv<br />
ein bärtiger Mann mit einer großen schweren Keule<br />
zu sehen, der wohlmöglich für die Verletzungen verantwortlich<br />
ist. Am linken Bildrand ein junger Mann,<br />
der auf seinen Schultern einen schweren Stein trägt,<br />
hierbei könnte es sich um Sisyphos handeln. In den<br />
hohen Wolken ist, in einem altrosafarbenem Gewand,<br />
Zeus mit einem Flammenbündel in seiner rechten<br />
Hand zu erkennen. Malerei in reduzierter Farbigkeit.<br />
(1181852) (18)<br />
INFO | BID<br />
€ 11.000 - € 15.000 Sistrix<br />
1297<br />
Giovanni Francesco Barbieri,<br />
genannt "Il Guercino",<br />
1591 Cento – 1666 Bologna, Umkreis<br />
DIE DORNENKRÖNUNG CHRISTI<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
73,5 x 58 cm.<br />
Brustbildnis des leidenden Christus mit Dornenkrone<br />
auf seinem Haupt, von dem einige Blutstropfen herunterfallen,<br />
davon auch auf seinen nackten Oberkörper,<br />
der nur über seiner linken Schulter von einem roten<br />
Mantel bedeckt wird. Christus hat seinen Kopf mit den<br />
schulterlangen Haaren und seinem Vollbart seitlich<br />
nach oben gerichtet, die braunen Augen voller Tränen<br />
blicken glänzend zum Himmel und seinen Mund hat<br />
er leicht geöffnet, so als ob er mit Gottvater sprechen<br />
würde. Seine rechte Hand hält eine langen Stab. Einfühlsame<br />
Darstellung vor dunklem Hintergrund.<br />
(1182193) (18)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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331
1298<br />
David Ryckaert III,<br />
1612 Antwerpen – 1661, zug.<br />
Der Maler wurde durch Adriaen Brouwer (1605/06-<br />
1638) ausgebildet, arbeitete später aber im Atelier von<br />
David Teniers d. Ä. (1582-1649) und dessen Sohn David<br />
Teniers d. J. (1610-1690), was auch in seinem Werk<br />
erkennbar ist.<br />
PHILOSOPH IN SEINEM STUDIO MIT SCHÄDEL,<br />
UHR, GLOBUS UND BUCH<br />
Öl auf Eichenholz.<br />
39 x 26,5 cm.<br />
Verso mehrere alte Tintenaufschriften der Entstehungszeit.<br />
Ferner alter Aufkleber sowie rotes Lacksiegel.<br />
Das Gemälde ist insgesamt als eine Vanitasthematik<br />
zu verstehen: Der Philosoph langbärtig in grünem<br />
Mantel mit Pelzbesatz, sitzt nach rechts an einem<br />
Tisch, darauf ein geöffneter Foliant mit Aufschrift<br />
„LEEFTMEN / LVST“. Dabei bezieht sich der Titel auf<br />
die Philosophie des Epikur, die im Grundsatz an die<br />
Kürze des Lebens mahnt, was auch durch die Uhr<br />
oben im Hintergrund zum Ausdruck gebracht werden<br />
will. (1182028) (11)<br />
David Ryckaert III,<br />
1612 Antwerp – 1661, attributed<br />
PHILOSOPHER WITH SKULL, CLOCK, GLOBE AND<br />
BOOK IN HIS STUDIO<br />
Oil on oak panel.<br />
39 x 26.5 cm.<br />
Several old ink inscriptions on the reverse from around<br />
the time of the painting’s creation. <strong>Old</strong> adhesive labels<br />
and red lacquer seal.<br />
€ 10.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1299<br />
Bernardo Strozzi,<br />
1581 Genua – 1644 Venedig, Kreis des<br />
JOHANNES DER TÄUFER<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
146 x 105 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
In frontaler Sicht der sitzende Johannes, nur mit einem<br />
Fellgewand bekleidet. Er hält in seiner linken Hand einen<br />
langen Kreuzstab, seine rechte Hand hat er nachdenklich<br />
an seine rechte Wange gelegt. Sein Gesicht<br />
mit rotem Mund, rötlicher Nase und Wangen sowie<br />
schwarzen Haaren. Sein Haupt ist von einem hellen<br />
Lichtschein umgeben, vor sonst dunklem Hintergrund.<br />
Auf seiner linken Seite der Kopf eines Schafes mit<br />
einem großen dunklen Auge. Feine Malerei mit starker<br />
Hell-Dunkel-Betonung, mit charakterisierendem ausdrucksstarken<br />
Gesicht des Dargestellten. Rest.<br />
(1181768) (18)<br />
€ 13.000 - € 18.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
tions.com<br />
332 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1300<br />
Leonello Spada,<br />
1576 Bologna – 1622 Parma, zug.<br />
SALOME MIT DEM HAUPT DES<br />
JOHANNES BAPTIST<br />
Öl auf Leinwand.<br />
72,1 x 58,3 cm.<br />
Mit ausführlicher Besprechung durch Emilio Negro,<br />
Bologna.<br />
Die biblische junge Frauengestalt ist im Halbbildnis<br />
wiedergegeben, der Oberkörper nach links gebeugt,<br />
der Blick etwas nach unten gerichtet, als würde sie<br />
sich, wie im Bibeltext vermerkt, an eine sitzende Gesellschaft<br />
richten, der sie das Haupt des Täufers auf<br />
einer Schüssel präsentiert. Mit den rechten Fingern<br />
hebt sie behutsam ein Tuch hoch, wodurch das abgeschlagene<br />
Haupt sichtbar wird. Ihre prächtige Kleidung<br />
mit Perlenschmuck im Haar zeigt sie als Tochter<br />
des Landeskönigs. Der Maler Leonello Spada unternam<br />
zwischen 1610 und 1617 mehrere Reisen, wobei<br />
er Malta, Neapel und möglicherweise Rom aufsuchte,<br />
verbrachte allerdings die letzten Jahre in Parma, wo er<br />
mehrere Werke in deutlichem Caravaggismus im Auftrag<br />
des Hofes von Ranuccio Farnese schuf. Das vorliegende<br />
Bild dürfte in diese Zeitspanne zu datieren<br />
sein, wobei ein Vorbild für Salomes Gesicht in seinem<br />
Gemälde „Judith mit dem Kopf des Holofernes“ zu<br />
erkennen ist, dass sich in der Nationalgalerie in Bologna<br />
befindet (Inventarnummer 69). Der Kunstsachverständige<br />
Emilio Negro hat sich mit dem Bild auseinander<br />
gesetzt und es mit großer Wahrscheinlichkeit als<br />
ein Werk des Spada zugeordnet.<br />
Literatur:<br />
Emilio Negro, Lionello Spada, Manerba/Reggio Emilia<br />
2002, S. 125, Nr. 57, Bildtafel 19. (1180163) (11)<br />
Leonello Spada,<br />
1576 Bologna – 1622 Parma, attributed<br />
SALOME WITH THE HEAD OF SAINT<br />
JOHN THE BAPTIST<br />
Oil on canvas.<br />
72.1 x 58.3 cm.<br />
A detailed review of the painting by the art expert<br />
Emilio Negro, Bologna is enclosed. He examined the<br />
painting at length and believes it in all probability to be<br />
a work by Spada.<br />
Literature:<br />
E. Negro, Lionello Spada, Manerba/ Reggio Emilia<br />
2002, p. 125, no. 57, plate 19.<br />
Sistrix<br />
€ 30.000 - € 40.000 INFO | BID<br />
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333
1301<br />
Lavinia Fontana,<br />
1552 Bologna – 1614 Rom, zug.<br />
BILDNIS WOHL DES KARDINALS CENCI<br />
Öl auf Leinwand.<br />
100 x 45 cm.<br />
Der Würdenträger in kardinalrotem langem Kleid mit<br />
Birett, vor dem dunklen Hintergrund eines verschatteten<br />
Gebäudes stehend, die rechte Hälfte des Bildes<br />
zeigt jedoch eine abendliche Landschaft mit tieferliegendem<br />
Gelände und eine Stadt mit Kirchengebäuden,<br />
dem Bistum des Dargestellten zugehörig. In der rechten<br />
Hand hält er ein Schriftstück, links eine Konsoltischplatte<br />
an einem knorrigen Baum mit darauf gestelltem,<br />
geöffnetem Gebetbuch mit roten Bändern.<br />
Der Baum, die schlichte Konsolplatte und das dahinter<br />
stehende Holzgebäude dürften eine Anspielung<br />
auf den Eremitengedanken der Zeit sein, in der auch<br />
höhergestellte Adelige sich gelegentlich der Andacht<br />
in eremitenhafter Pose hingegeben haben. Rechts am<br />
Boden ein kleines Hündchen, ebenfalls mit roter Schleife.<br />
Die Malerin war Tochter und Schülerin ihres Vaters<br />
Prospero Fontana (1512 – 1597), gelegentlich unter<br />
dem Einfluss des Caravaggismus und der nordischen<br />
Malerei, bevor sie sich 1903 nach Rom unter Gregor<br />
XIII. ging. (1172071) (11)<br />
Lavinia Fontana<br />
1552 Bologna – 1614 Rome, attributed<br />
PORTRAIT, PROBABLY OF CARDINAL CENCI<br />
Oil on canvas.<br />
100 x 45 cm.<br />
€ 3.500 - € 3.800<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
tions.com<br />
1302<br />
Kopien nach Gemälden, Schule des<br />
Francesco Bassano II,<br />
1549 Bassano – 1592 Venedig<br />
Gemäldepaar<br />
VERKÜNDIGUNG AN DIE HIRTEN<br />
und<br />
JESUS IM HAUS VON MARTHA UND MARIA<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
Je 23,5 x 30,5 cm.<br />
Auf einem Feld bei Nacht einige Hirten mit ihren Tieren,<br />
wie Schafe, Ziegen, einem Ochsen und einem Esel,<br />
teils schlafend. Die dunklen Wolken sind in der oberen<br />
Mitte des Himmels aufgerissen und darin erscheint<br />
ein Engel mit Flügeln und weit ausgebreiteten Armen,<br />
der den Hirten die Geburt Christi verkündet. Das<br />
zweite Gemälde zeigt Christus mit zwei Begleitern an<br />
einem Pforteneingang, die herzlich im Haus von<br />
Martha und Maria zu einem Gastmahl empfangen<br />
werden, das an einer Feuerstelle zubereitet wird. Der<br />
Hintergrund gibt hierbei den Blick frei auf eine weite<br />
Landschaft, vorbei an einem großen Tisch mit weißer<br />
Decke. (1180142) (18)<br />
€ 3.000 - € 5.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
334 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1303<br />
Römischer Maler erste Hälfte 17. Jahrhundert<br />
HEILIGER IGNATIUS VON LOYOLA IN<br />
BLÜTENGIRLANDE<br />
Öl auf Alabaster.<br />
32 x 28 cm.<br />
Gerahmt. (11720716) (10)<br />
Roman painter of the first half of the 17th century<br />
SAINT IGNATIUS OF LOYOLA WITH<br />
FLOWER GARLAND<br />
Oil on alabaster.<br />
32 x 28 cm.<br />
Sistrix<br />
€ 2.000 - € 2.200 INFO | BID<br />
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335
1304<br />
Veroneser Maler des 17. Jahrhunderts<br />
MIRAKEL<br />
Öl auf Leinwand.<br />
81 x 57,5 cm.<br />
Verso auf dem Keilrahmen Sammlungsaufkleber der<br />
Sammlung „M. v. Nemes“, ferner weitere Sammlungsaufkleber<br />
sowie runder Ausfuhrgummistempel Florenz<br />
mit Datierung „1985“.<br />
Im original Rahmen.<br />
Die Darstellung zeigt eine Szene, die sich in einer<br />
italieni schen Stadt ereignet hat. In den Fluten eines<br />
reißenden Flusses, der an einer Stadt vorbeizieht,<br />
treibt ein Kuzifix mit Corpus Christi. Eine staunende<br />
Personengruppe rechts im Bild sieht einem Mann zu, der<br />
in den Fluten das Kreuz zu erreichen sucht, um es ans<br />
Ufer zu ziehen. Innerhalb der Gruppe eine am Boden<br />
sitzende junge Frau mit einem Kind, die auf das Wunderereignis<br />
deutet. An der gegenüberliegenden Flussseite<br />
ebenfalls eine Gruppe mit einem in die Fluten springenden<br />
Schwimmer. Oberhalb der gesamten Szenerie<br />
eine Gottvaterfigur in Wolken, aus denen gebündelte<br />
Strahlen herabziehen. Das Städchen mit Stadtmauer,<br />
Torgebäude und dahinter sich erhebenden Häusern<br />
sowie einem Kirchturm noch nicht näher identifiziert.<br />
Provenienz:<br />
Ehemals Sammlung Jules Féral, Paris.<br />
Sammlung Nemes (bedeutende süddeutsche<br />
Sammlung).<br />
Ehemals im Besitz S. K. H. Joseph Clemens, Prinz<br />
von Bayern.<br />
Den Vorbesitzern ist von Professor Eduard A. Safarik,<br />
Rom, der Künstlername Fra Semplice da Verona (um<br />
1589-1654) genannt worden.<br />
Ausstellungen:<br />
Das Gemälde wurde ausgestellt und in dem Katalog<br />
aufgeführt: Italienische Malerei des 17. und 18.<br />
Jahrhunderts/ Eine Auswahl von Bildern aus der von<br />
der Stadt Wiesbaden und dem Nassauischen Kunstverein<br />
veranstalteten Ausstellung, Wiesbaden/<br />
Nassauisches Landesmuseum, Mai und Juni 1935,<br />
Katalognummer 117, S. 17. Dort als Genueser Schule<br />
Ende des 17. Jahrhunderts bezeichnet. (1180532) (11)<br />
School of Verona, 17th century<br />
MIRACLE<br />
Oil on canvas.<br />
81 x 57.5 cm.<br />
In original frame.<br />
Collection labels from the “M. v. Nemes” collection,<br />
collection labels and round rubber export stamp<br />
Florence “1985” on the reverse of the stretcher.<br />
Provenance:<br />
Formerly Jules Féral Collection, Paris.<br />
Nemes Collection (important South German collection).<br />
Formerly property of S.K.H. Joseph Clemens,<br />
Prince of Bavaria.<br />
Professor Eduard A. Safarik, Rome, named the artist<br />
as Fra Semplice da Verona (ca. 1589 - 1654) to the<br />
previous owners.<br />
Exhibitions:<br />
The painting was exhibited and listed in the catalogue:<br />
Italienische Malerei des 17. und 18. Jahrhunderts/<br />
Eine Auswahl von Bildern aus der von der Stadt<br />
Wiesbaden und dem Nassauischen Kunstverein veranstalteten<br />
Ausstellung, Wiesbaden/Nassau isches<br />
Landesmuseum, May and June 1935, cat.<br />
no. 117, p. 17. Here described as Genoese School,<br />
17th century.<br />
Sistrix<br />
€ 15.000 - € 25.000 INFO | BID<br />
tions.com<br />
336 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1305<br />
Jusepe José de Ribera,<br />
1588/91 Játiva, Valencia – 1652 Neapel, zug.<br />
CHRISTUS VOR DER KREUZIGUNG<br />
Öl auf Leinwand.<br />
234 x 180 cm.<br />
Das großformatige Altarblatt gibt die Szenerie in hoher<br />
Dramatik wieder, dies vor allem durch den betonten<br />
Hell-Dunkel-Kontrast. Jesus, nur mit einem Lendentuch<br />
bekleidet und hell erleuchtet, erhält besonderes<br />
Augen merk vor dem dunklen Hintergrund und den verschattet<br />
wiedergegebenen Begleitfiguren. Jesus ist<br />
hier nach links sitzend wiedergegeben, die Beine parallel<br />
gestellt, in einer Z-förmigen Haltung, die durch den<br />
linken Arm nach rechts oben weitergeführt wird. Das<br />
rechte Handgelenk trägt noch das Fesselseil, während<br />
der linke Oberarm von einem dahinterstehenden<br />
Mann hochgehalten wird. Der Blick Jesu ist mehr fragend<br />
als leidend nach oben gerichtet, augenscheinlich<br />
um noch einen rettenden Hinweis von Gottvater zu<br />
erhalten. Drei Figuren an der linken Bildseite, darunter<br />
ein stehender Römer in Rüstung sowie ein Knecht,<br />
der bereits eine Holzbohrung am Kreuz vornimmt.<br />
Diese erfahren die Beleuchtung ebenso von links<br />
oben. Entgegen dem Ernst der Darstellung und entgegen<br />
der Gesichter der handelnden Figuren erscheint<br />
der Jüngling rechts hier lachend, was der Szenerie<br />
insgesamt besondere Brisanz gibt. Der Maler hat ganz<br />
offensichtlich den Unverstand des Jünglings hier zum<br />
Ausdruck bringen wollen. In Anbetracht der höchst<br />
durchdachten Komposition, aber auch der qualitätvollen<br />
Ausführung im Detail kann das Gemälde - trotz<br />
uneindeutiger Zuweisung an Ribera - als das eines<br />
großen Meisters anerkannt werden. (1151211) (11)<br />
Jusepe José de Ribera,<br />
1588/91 Játiva, Valencia – 1652 Naples, attributed<br />
CHRIST BEFORE THE CROSS<br />
Oil on canvas.<br />
234 x 180 cm.<br />
Sistrix<br />
€ 40.000 - € 60.000 INFO | BID<br />
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337
1306<br />
Italienische Schule des 17. Jahrhunders<br />
DIE HEILIGE KATHARINA VON ALEXANDRIA<br />
Öl auf Leinwand.<br />
61 x 82 cm.<br />
In einem dunklen Verlies ist die beinahe nackte Katharina,<br />
nur mit einem dünnen Tuch um ihre Hüften bekleidet,<br />
mit beiden Armen an eine Säule gefesselt. Ihr Haupt<br />
ist umgeben von einem Nimbus. Zu Füßen liegt ihr<br />
glänzendes Gewand und eine Krone, welche sie als<br />
eine Königstochter auszeichnen. Auf der rechten Seite<br />
steht in einem samtigen dunkelblauen Gewand und<br />
einem roten Überwurf, der mit Pelzbesatz versehen<br />
ist, Kaiser Maxentius. Er trägt auf seinem Haupt einen<br />
weißen Turban und eine goldene Krone. Sein Gesicht<br />
wendet sich der Gegeißelten zu und mit seiner rechten<br />
Hand weist er auf diese hin. Der Kaiser hatte von<br />
ihr verlangt Götzenopfer zu bringen. Da Katharina sich<br />
weigerte, ließ er ihr die Kleider vom Leib reißen und sie<br />
mit bleikugelbesetzten Geißeln auspeitschen. Auf dem<br />
Gemälde sind die drei Folterer, die Katharina umgeben,<br />
mit ihren Geißeln zu sehen. Typische Darstellung aus<br />
der Geschichte der Heiligen, wobei bei diesem Bild<br />
besonders Wert auf die feine Kleidung des Kaisers und<br />
der Gegeißelten gelegt wird. (1180302) (18)<br />
€ 2.000 - € 3.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1307<br />
Flämischer Maler des 16. Jahrhunderts<br />
DIE ANBETUNG DER KÖNIGE<br />
Öl auf Holz. Parkettiert.<br />
48 x 63 cm.<br />
Im Mittelpunkt dieser figurenreichen Szene stehen die<br />
Heiligen drei Könige. Am rechten Bildrand ist Maria zu<br />
sehen, die in ihren Händen den Jesusknaben hält, der<br />
mit einem Nimbus um sein Haupt versehen ist. Er hat<br />
seine rechte Hand auf den Kopf eines knienden Königs<br />
vor ihm gelegt. Ein weiterer farbiger König im Mittelpunkt<br />
hält eine Schatzkiste. Er ist prächtig gekleidet in<br />
ein silbernes Gewand mit Turban und Federn. Links<br />
von ihm steht ein weiterer König in einem langen roten<br />
Mantel mit Turban und Krone. Der Hintergrund wird belebt<br />
von dem Gefolge der Könige mit Pferden. Malerei<br />
in differenzierten grau-braunen und roten Farbtönen.<br />
(1180341) (18)<br />
€ 3.500 - € 4.500<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
tions.com<br />
338 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1308<br />
Christoph Schwarz,<br />
um 1545 Ingolstadt – 1592 München, Nachfolge des<br />
DER HEILIGE MICHAEL BESIEGT DEN SATAN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
109 x 92,5 cm.<br />
Das Gemälde in Anlehnung an das große Altargemälde<br />
in der Michaelskirche in München von 1547, das dort<br />
in Zusammenarbeit mit dem Italiener Alessandro<br />
Scalzi (gest. 1596) geschaffen wurde. Das vorliegende<br />
Gemälde hat die Hauptfiguren übernommen, jedoch<br />
in anderen Umgebungszusammenhang gebracht. Jedenfalls<br />
spricht hier auch die manieristische Malweise<br />
und Farbgebung aus dem Bild. (1180852) (11)<br />
€ 3.000 - € 4.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1309<br />
Jan Remeeus,<br />
1602 – um 1648, zug.<br />
DER REICHE MANN UND DER ARME LAZARUS<br />
Öl auf Holz.<br />
58 x 83 cm.<br />
Das Gemälde illustriert den Bibeltext aus dem Lukasevangelium<br />
(16,19-31). Wie schon in der Bibel, so ist<br />
auch hier im 17. Jahrhundert die Ungleichheit zwischen<br />
leicht erworbenem Reichtum und unverdienter Armut<br />
zum Sozialthema der Zeit geworden. Demgemäß sind<br />
die Personen am Tisch in nobler, höchst aufwendig gestalteter<br />
Kleidung wiedergegeben, der Tisch mit Speisen<br />
überfüllt. Schriftstücke links am Bildrand mit Siegeln<br />
weisen auf hohe Besitztümer hin, während<br />
Lazarus rechts im Bild am Boden liegt und von einem<br />
Diener mit einem Prügelstock verjagt werden soll.<br />
Eichenplatte horizontal gewölbt.<br />
Anmerkung:<br />
Aufgrund Künstleraufschrift auf dem Schriftstück links<br />
im Bild „Ren... 1626“, wurde das Gemälde von Dr. Jan<br />
de Maere dem Maler Jan Remeeus zugewiesen, dem<br />
Antwerpener Maler, der unter dem Einfluss von Frans<br />
Francken d.J. (1581-1642) gearbeitet hat, über den<br />
aber bislang nur sehr wenig bekannt geworden ist.<br />
(11820224) (11)<br />
Jan Remeeus,<br />
1602 – ca. 1648, attributed<br />
THE RICH MAN AND LAZARUS<br />
Oil on panel.<br />
58 x 83 cm.<br />
The painting illustrates the biblical text from the St.<br />
Luke’s Gospel (16:19-31).<br />
Notes:<br />
Due to the artist's inscription”Ren... 1626” on a paper<br />
depicted in the left of the painting, it was attributed<br />
to the painter Jan Remeeus by Dr. Jan de Maere.<br />
The Antwerp artist was influenced by Frans Francken<br />
the Younger (1581 - 1642), however little is known<br />
about him to date.<br />
€ 9.000 - € 13.000<br />
Sistrix<br />
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339
1310<br />
Giovanni Pietro Rizzoli,<br />
tätig 1495 – 1540, zug.<br />
Italienischer Maler der Lombardischen Schule und der<br />
Leonardo-Nachfolge<br />
DIE MADONNA MIT DEM JESUSKIND UND<br />
JOHANNES DEM TÄUFER<br />
Öl auf Holz, auf Leinwand übertragen.<br />
45,5 x 37,5 cm.<br />
Beigegeben ein Gutachten von Prof. Emilio Negro,<br />
Bologna, das auf den genannten Maler verweist; veröffentlicht<br />
in „Leonardo e il Rinascimento Italiano“ mit<br />
Beitrag von Dr. Barbara Savina das Gemälde Giampetrino<br />
zuschreibend (in Kopie).<br />
Vor dunklem Hintergrund die stehende Madonna in<br />
einem roten Gewand, das kräftige nackte Kind fest in<br />
ihren Armen haltend. Jesus schmiegt sich mit beiden<br />
Händchen an seine Mutter und hat dabei die Augen<br />
geschlossen. Maria hat den Kopf und ihren Blick mit<br />
halb geschlossenen Augen auf den neben ihr stehenden<br />
Johannes gerichtet, der vor ihr ein weißes Leinentuch<br />
auf einer Platte ausbreitet. Er hat blondes Haar<br />
und trägt ein beige-gelbes Gewand; seine großen<br />
dunklen Augen schauen auf das Jesuskind. In der<br />
Kunstgeschichte beliebtes Motiv, jedoch hier abgewandelt<br />
durch das Tuch, das Johannes für Jesus wohl<br />
als Windel ablegt. Malerei in reduzierter Farbigkeit.<br />
Rest., Rahmenschäden. (1181311) (130800) (18)<br />
Giovanni Pietro Rizzoli,<br />
1495 – 1549, attributed<br />
Italian School of Lombardy painter and follower of<br />
Leonardo.<br />
THE VIRGIN AND CHRIST CHILD WITH SAINT JOHN<br />
THE BAPTIST<br />
Oil on panel, transferred to canvas.<br />
45.5 x 37.5 cm.<br />
Professor Emilio Negro, Bologna makes reference to<br />
the Rizzoli in the enclosed expert's report. Published<br />
in Leonardo e il Rinascimento Italiano, note by Dr. B.<br />
Savina (copy enclosed). Restored, frame damaged.<br />
€ 15.000 - € 18.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1311<br />
Peeter Neeffs d.Ä.,<br />
um 1578 Antwerpen – um 1656/61, zug.<br />
KIRCHENINTERIEUR<br />
Öl auf Holz. Verso zwei Parkettierleisten.<br />
32,5 x 41 cm.<br />
Auf der Rückseite wohl alte Inventarnummer „95“.<br />
Blick vom Westeingang in eine gotische dreischiffige<br />
Basilika mit Rundsäulen, schmalem Mittelschiff, Kreuzgewölben<br />
und Maßwerkfenstern der Südseite. Rundbogiger<br />
Lettner vor dem Chor mit darauf stehendem<br />
Kreuz mit Assistenzfiguren. Im Vordergrund schachbrettförmiges<br />
Paviment mit Grabplatten, Epitaphe an<br />
den Pfeilern. Das Kircheninnere in ruhigen Farben,<br />
überwiegend in Braun wiedergegeben, belebt durch<br />
Staffagefiguren in kräftig farbigen Kostümen. Höchst<br />
qualitätvolle Feinmalerei. Die Holztafel alt beschichtet<br />
mit Rupfenleinen. (11820226) (11)<br />
€ 2.000 - € 4.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
tions.com<br />
340 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1312<br />
Maler des 18. Jahrhunderts<br />
GROSSES PORTRAIT EINER JUNGEN KÖNIGIN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
233 x 160 cm.<br />
Österreich, 18. Jahrhundert.<br />
Ungerahmt.<br />
Ganzkörperportait einer jungen Königin in Herrscherpose<br />
vor barockem Palastgebäude mit rotem, zur<br />
linken Seite gezogenem schweren Brokatvorhang mit<br />
goldenen Franzen und goldener Quaste. Rechts der<br />
Blick in die Natur mit Alpenlandschaft unter nächtlichem<br />
Himmel. Die junge, zierliche Herrscherin trägt<br />
ein prachtvolles, mit floralen Silberfäden durch wirktes,<br />
glänzendes altrosafarbenes Kleid, darüber einen<br />
goldfarbenen, mit bunten Blüten bestickten Mantel,<br />
der mit Hermelin gefüttert ist. Auf ihrem Kopf eine<br />
weiße Perücke und wertvollem Kopf- und Ohrschmuck,<br />
um den schmalen Hals eine Kette und eine Edelsteinbrosche<br />
mit großer Perle im Dekolletébereich ihres<br />
Kleides. Mit ihrer linken Hand greift sie nach dieser Perle,<br />
während ihre rechte Hand auf der Herrscherkrone<br />
ruht, die auf einem golddurchwirkten Brokatkissen<br />
liegt, welches sich wiederum auf einem Tischchen mit<br />
roter Decke befindet. Repräsentatives Herrscherbildnis<br />
in feinster Malerei. (1182094) (18)<br />
Sistrix<br />
€ 20.000 - € 40 .000 INFO | BID<br />
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341
tions.com<br />
1313<br />
Bartholomeo Spadino d. J.,<br />
1696 – 1738, zug.<br />
FRÜCHTESTILLLEBEN VOR PARKANLAGE<br />
MIT KANINCHEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
135 x 98 cm.<br />
Blick auf eine große Parkanlage mit Springbrunnen<br />
und einer steinernen Kratervase auf einem Sockel. Im<br />
Vordergrund davor eine aufgebrochene Wassermelone<br />
mit vielen Kernen, rote und weiße Weintrauben an<br />
Ästen mit Blättern, einige Pfirsiche sowie ein kleiner<br />
Ast mit Feigen und einige Blüten. Auf der rechten Seite<br />
ein weißes und ein braunes Kaninchen beim Fressen<br />
einiger Blätter. Harmonische Komposition in vielen<br />
differenzierten Grüntönen, bei der besonders das<br />
Rot der Melone im Vordergrund auffällt. Rahmen<br />
besch. (1181583) (130800) (18)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1314<br />
Römische Schule der ersten Hälfte des<br />
18. Jahrhunderts<br />
MARIA LACTANS<br />
Öl auf Leinwand.<br />
57 x 47 cm.<br />
Geschnitzer barocker Rahmen.<br />
In gemaltem ovalen Rahmen die Madonna in rotem<br />
Gewand mit blauem Überwurf, der von einer goldenen<br />
Brosche in Form eines Engelkopfes gehalten<br />
wird. Auf dem Haupt eine grünliche Kopfbedeckung<br />
mit Nimbus. Sie hält den blond gelockten Jesusknaben<br />
sanft mit einem weißen Tuch in ihrem linken Arm.<br />
Mit ihrer rechten Hand reicht sie ihm zum Stillen die<br />
linke Brust und blickt ihn mit herabgesenkten Augen<br />
liebevoll an. Das Kind selbst, ebenfalls mit Nimbus<br />
und leichten rötlichen Wangen, schaut mit seinen<br />
dunklen Augen den Betrachter des Bildes direkt an.<br />
Feine Malerei bei geringer Farbgebung vor dunkelbraunem<br />
Hintergrund. (11812112) (2) (18)<br />
€ 6.500 - € 7.500<br />
Sistrix<br />
1315<br />
Jan oder Johannes Glauber, genannt „Polidoro“,<br />
1646 Utrecht – 1726 Schoonhaven, zug.<br />
ALLEGORIE DES HERBSTES<br />
Öl auf Leinwand.<br />
85,5 x 95 cm.<br />
100,5 x 111 cm.<br />
Beigegeben ein Gutachten von Prof. Giancarlo<br />
Sestiere, Rom von 2018 (in Kopie vorliegend).<br />
In bergiger Landschaft unterhalb eines großen Palazzos<br />
eine Gruppe von vier Frauen, davon eine halb liegend,<br />
in weiß-blauem Gewand, mit weit offenem Dekolleté<br />
und einem langen, goldgelb glänzenden, Hüfte und<br />
Beinbereich umgebenden Seidentuch. Sie bekommt<br />
von den anderen Weintrauben angereicht. Rechts unterhalb<br />
der Gruppe ein kleines nacktes Kind in Rückansicht,<br />
mit seiner Rechten auf die Weintrauben zeigend.<br />
Auf der linken oberen Seite sieht man zahlreiche Weinstöcke<br />
und Helfer bei der Weinlese; darunter ein Ochsenkarren,<br />
der mit Trauben bis oben gefüllte Fässer<br />
abtransportiert. Auf der rechten Seite der Abtransport<br />
weiterer Fässer und zwei Männer im Gespräch, wohl<br />
am verhandeln. Rest., teils etwas fleckig.<br />
(1180151) (18)<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
342 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1316<br />
Meister von San Lucas, zug.<br />
DIE HEILIGE KLARA<br />
Tempera und Ölmalerei auf Goldgrund auf Holz.<br />
48 x 49 cm.<br />
Expertise von Didier Bodart.<br />
Halbbildnis der Heiligen in schwarzer Ordenstracht,<br />
die am Rand mit Goldbordüre versehen<br />
ist. Ihre zarten Hände hat sie vor ihrer Brust<br />
zum Gebet gefaltet. Mit ihrem feinen Gesicht,<br />
ihren dunklen Augen und leicht rötlichen Lippen<br />
schaut sie andächtig nach oben zum Himmel.<br />
Der Hintergrund besteht im unteren Bereich<br />
aus einer gemauerten Wand, während die obere<br />
Hälfte einen reich gemusterten Goldgrund<br />
aufweist. (11817412) (18)<br />
€ 5.000 - € 7.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1317<br />
Italienisch/ österreichischer Maler des<br />
18. Jahrhunderts<br />
DIE HEILIGE ELISABETH VON UNGARN VERTEILT<br />
ALMOSEN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
69 x 43 cm.<br />
Die Gemäldedarstellung geht auf Giovanni Battista<br />
Pittoni d. J. (1687-1767) zurück, bzw. dessen 1734 geschaffenes<br />
Gemälde, das sich im Museum der schönen<br />
Künste in Budapest befindet. Der Malstil des vorliegenden<br />
Bildes zeigt sich jedoch in extravaganter Auffassung<br />
des Rokoko, als zeitgleich auch österreichische<br />
Maler wie Daniel Gran (um 1694-1757) sich dem Thema<br />
zuwandten. Die Hauptfigur im Bildzentrum, entgegen<br />
der Pittoni-Vorlage, extrem schlank wiedergegeben,<br />
die Personengruppe in der rechten unteren Ecke noch<br />
nicht gänzlich fertig gestellt, lediglich in den vorbereitenden<br />
Untermalungen ausgeführt. (11817612) (11)<br />
€ 7.000 - € 9.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1318<br />
Meister von San Lucas, zug.<br />
JAKOBUS DER ÄLTERE<br />
Tempera und Ölmalerei auf Goldgrund auf Holz.<br />
48 x 51 cm.<br />
Expertise von Didier Bodart.<br />
Halbprofil des Apostels als Pilger mit Jacobsstab in<br />
seiner linken Hand, der eine Eisenspitze am oberen<br />
Ende hat, mit einer braunen Pilgertasche, einem braunem<br />
Pilgerhut mit heller Jakobsmuschel darauf und<br />
einem grünen Mantel, der teils mit Goldborte versehen<br />
ist. Der Heilige hat seinen Kopf mit Vollbart und<br />
langen braunen Haaren, der von einem goldenen Nimbus<br />
umgeben ist, leicht geneigt und seinen Blick Gott<br />
ergeben nach oben zum Himmel gerichtet. Seine<br />
rechte Hand hat er zum Segensgruß erhoben. Der<br />
Hintergrund besteht im unteren Bereich aus einer gemauerten<br />
Wand, während die obere Hälfte einen<br />
reich gemusterten Goldgrund aufweist. (11817411)<br />
(18)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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343
1319<br />
Italienischer Maler des 18. Jahrhunderts<br />
Gemäldepaar<br />
MARIA BESUCHT IHRE BASE ELISABETH<br />
sowie<br />
DIE FLUCHT NACH ÄGYPTEN<br />
Öl auf Leinwand.<br />
Je 41 x 32,5 cm.<br />
In vergoldetem Rahmen.<br />
Im Zentrum die schwangere Maria in rötlichem Gewand<br />
und hellblauem Mantel, weißem Schleier auf ihrem<br />
Haupt und einem gelben Nimbus. Hinter ihr geht<br />
Josef mit langem Bart, rotem Hemd und in einem<br />
braunen Obergewand, ein weißes Bündel tragend.<br />
Maria besucht ihre ebenfalls schwangere ältere Verwandte,<br />
die ihr auf den Stufen des Hauseinganges entgegenkommt.<br />
Vor dem Eingang stehen zwei weitere<br />
Angehörige, die den Ankommenden zuwinken. Das<br />
zweite Gemälde zeigt die Heilige Familie auf ihrer<br />
Flucht in hügeliger Berglandschaft. Maria hält das neugeborene<br />
Kind fest in ihrem linken Arm, während Josef<br />
den Esel an einer Leine führt. Im Himmel beobachten<br />
drei Puttiköpfe mit kleinen Flügeln das Geschehen.<br />
Harmonische Darstellungen in weichen, sanften Farbtönen.<br />
(11805815) (130800) (18)<br />
€ 7.000 - € 9.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
tions.com<br />
1320<br />
Hofmaler des 18. Jahrhunderts<br />
HALBBILDNIS EINES FÜRSTLICHEN KNABEN<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
49 x 40 cm.<br />
In rotem Gewand mit Spitzenkragen, Spitzenärmel<br />
und einem schwarzen Dreispitzhut unter dem Arm,<br />
pausbäckig den Betrachter anblickend.<br />
(1181853) (11)<br />
€ 2.000 - € 2.500<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
344 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1321<br />
Raffael da Urbino,<br />
1483 Urbino – 1520 Rom,<br />
Kopie nach, 16. Jahrhundert<br />
DIE VERKÜNDIGUNG<br />
Öl auf Holz.<br />
29 x 53 cm.<br />
Ungerahmt.<br />
Bekannte Darstellung der Verkündigung, bei der links<br />
ein Engel mit Flügeln in wehendem rötlichen Gewand<br />
mit einer weißen Lilie in seiner linken Hand und der<br />
sitzenden, in der Bibel lesenden Maria in rotem Gewand<br />
mit blauem Mantel unverhofft erscheint und ihr<br />
verkündet, dass ihr Sohn Jesus Christus zur Welt<br />
kommen wird. Die palastartige Säulenhalle, in der das<br />
Geschehen stattfindet, gibt in der Mitte den Blick in<br />
die Natur frei, so dass oberhalb einer Landschaft im<br />
Himmel Gottvater mit Segensgestus und die weiße<br />
Taube des Heiligen Geistes zu sehen sind.<br />
Das Original von Raffael von 1502 – 1503 befindet sich<br />
in der Vatikanischen Pinakothek. (11720715) (18)<br />
Raphael da Urbino,<br />
1483 Urbino – 1520 Rome,<br />
16th century, copy after<br />
THE ANNUNCIATION<br />
Oil on panel.<br />
29 x 53 cm.<br />
Unframed.<br />
The original painting by Raphael dated 1502 – 1503 is<br />
held at the Vatican Pinacoteca.<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1322<br />
Norditalienischer Maler des 16./ 17. Jahrhunderts<br />
in der Stilnachfolge des Vincenzo Campi<br />
(1532/36-1591)<br />
DER HEITERE MITTAGSTISCH<br />
Öl auf Leinwand.<br />
90 x 73 cm.<br />
Familie am Tisch mit Speisen, das Kind auf dem Schoß,<br />
die Mutter lächelnd, der Vater soeben dabei aus einem<br />
Gefäß zu löffeln. (11805816) (130800) (11)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1323<br />
Norditalienischer Maler aus dem Familienkreis<br />
der Bassano, in stilistischer Nähe zu<br />
Leandro Bassano (1557-1622)<br />
MUTTER MIT EINEM KIND IN EINER<br />
KESSLERWERKSTATT<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
63 x 80 cm.<br />
Die Darstellung äußerst originell und zudem selten, da<br />
sie, neben dem allgemeinen Genrethema der Bassano-<br />
Bilddarstellungen, hier eine deutlich benennbare<br />
Situation zeigt. Rechts und links im Bild Kesselschmiedhandwerker<br />
mit Werkzeug bzw. Hammer<br />
und einer Kupferschale, im Zentrum eine Mutter, die<br />
ihr halbnacktes Kind vor dem Feuerofen zurück zieht.<br />
Im Hintergrund, wie immer bei Bassano-Genrebildern,<br />
Ausblick in abendliche Wolkenlandschaft.<br />
(1180589) (130800) (11)<br />
€ 5.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
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345
1324<br />
Hofmalerwerkstätte des ausgehenden<br />
16. Jahrhunderts<br />
PORTRAITBILDNIS<br />
Öl auf Leinwand. Doubliert.<br />
119 x 89 cm.<br />
Großes Portraitbildnis eines Herrschers im Harnisch<br />
mit dem Orden vom Goldenen Vlies, wohl Maximilian II<br />
(1527 Wien-1576 Regensburg), Kaiser des Römischen<br />
Reiches und Erzherzog von Österreich. Dreiviertelbildnis,<br />
Darstellung in Lebensgröße, mit schmalem<br />
Lippen- und Kinnbart sowie Halskrause über dem Halsstück<br />
der Rüstung. In beiden Händen Feldherrnstab.<br />
Mangels Wappen in der Darstellung oder hinweisender<br />
Aufschrift könnten bei den vielen Trägern dieses<br />
Ordens auch andere Persönlichkeiten genannt werden,<br />
so etwa Ferrante II Gonzaga (1563-1630). Wohl<br />
Werkstattwiederholung. Rest., der grünliche Hintergrund<br />
erneuert. (1170404) (11)<br />
Court workshop, late 16th century<br />
PORTRAIT<br />
Oil on canvas. Relined.<br />
119 x 89 cm.<br />
Large portrait of a sovereign in armour with the Order<br />
of the Golden Fleece - probably Maximilian II (1527<br />
Vienna - 1576 Regensburg), Emperor of the Roman<br />
Empire and Archduke of Austria. Probably workshop<br />
copy. Restored. The green background has been renewed.<br />
€ 20.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1325<br />
Nachfolger der Prager Schule des<br />
Bartholomeus Spranger,<br />
1546 Antwerpen – 1611 Prag<br />
VENUS ERHÄLT VON NYMPHEN BLUMEN UND<br />
FRÜCHTE DARGEREICHT<br />
Öl auf Kupfer.<br />
30 x 22 cm.<br />
Venus sitzt entkleidet, nur mit einem blauem Umhang,<br />
vor einer Säule unter rotem Velum und lässt sich von<br />
Nymphen Blumen und Obstschalen reichen. Im Hintergrund<br />
ein Satyr, darüber ein blütenstreuender fliegender<br />
Putto. Die Darstellung geht auf einen Kupferstich<br />
von Jan Harmensz Muller (1571-1628), nach Bartholomeus<br />
Spranger um 1591 zurück (Bartsch 73, Holstein<br />
64). Die Farbgebung im Bild entspricht jedenfalls dem<br />
original Ölbild von Spranger. (11808817) (11)<br />
€ 5.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
tions.com<br />
346 For around 6,000 additional detailed images: www.hampel-auctions.com
1326<br />
Johann Georg Schütz,<br />
1755 Frankfurt a.M. – 1813 ebenda<br />
FLUSSLANDSCHAFT MIT KLEINER STADT<br />
Öl auf Kupfer.<br />
16 x 21 cm.<br />
Mittig unten signiert<br />
Unter hohem blauen Himmel mit wenigen Wolken ein<br />
ruhig verlaufender Fluss, an dessen Ufer im Hintergrund<br />
vor Gebirgskulisse eine kleine Stadt mit Kirchturm<br />
liegt. Auf der rechten Seite des Vordergrundes ein<br />
ländliches Gehöft, vor dem ein Mann mit roter Kopfbedeckung<br />
auf einer Bank sitzt und zwei anderen Männern<br />
zuschaut, die gerade zwei Boote be- und entladen, die<br />
am Ufersteg vor dem Gebäude angelegt haben. Harmonische<br />
Wiedergabe mit vielen feinen, genauen Details<br />
in sanftem Licht. (11820212) (18)<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1327<br />
Francesco Fieravino, genannt „Il Maltese“<br />
sowie „Francesco Noletti“,<br />
um 1611 Malta – 1654 Rom<br />
Der Maler wurde längere Zeit mit Benedetto Fioravanti<br />
(XVII) verwechselt, der sich ebenfalls dem Stilllebenthema<br />
gewidmet hat, aber neben Teppichdarstellungen<br />
auch überwiegend Musikinstrumente ins<br />
Bild gebracht hat. Fieravino ließ sich 1642 in Rom nieder<br />
und arbeitete gelegentlich zusammen mit Andrea<br />
Sacchi (1599-1661). Charakteristisch für sein Werk ist<br />
seine Vorliebe für die Darstellung unterschiedlichster<br />
Teppiche in seinen Stillleben.<br />
STILLLEBEN MIT TEPPICH UND PORTRAITBILD<br />
Öl auf Leinwand.<br />
118 x 168 cm.<br />
In vergoldetem Rahmen.<br />
Das breitformatige Bild zeigt in der für den Maler typischen<br />
Weise einen in Falten gelegten Wollteppich mit<br />
roten Fransen, auf dem mehrere weitere Gegenstände<br />
dekoriert sind. Im Zentrum ein gerahmtes Bild mit<br />
Darstellung der weiblichen Allegorie der Bildhauerei,<br />
die einen Hammer in der rechten Hand hält, die linke<br />
Hand auf eine Büste gelegt. Seitlich ein Schmuckkästchen<br />
sowie ein reich besticktes Kissen, dazwischen<br />
unterschiedliche Prunkgefäße wie Deckelpokale<br />
sowie eine Tischfigur. So steht die Gemäldedarstellung<br />
der Allegorie im Zusammenhang mit diesen Gefäßen,<br />
als Symbol der Goldschmiedekunst. Der Teppich<br />
betont großknotig, locker geknüpft, wodurch der Maler<br />
einen Gegensatz zu den äußerst fein gewirkten und<br />
bestickten Textilien im Hintergrund herstellt. Prachtvolles<br />
Gemälde in meist kräftigen Farbtönen bei reicher<br />
Verwendung des Goldtons. (1182105) (11)<br />
€ 45.000 - € 60.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
1328 – 1332 entfallen<br />
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