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ZKZ 4937<br />
3 I 20<strong>19</strong><br />
MAGAZIN FÜR DAS MÖBEL-BUSINESS<br />
Jahre<br />
<strong>19</strong>49 – 20<strong>19</strong><br />
Spitzenwert<br />
Marktkonzentration führt zu<br />
neuem Rekord für die Top 30<br />
im deutschen Möbelhandel<br />
Großes<br />
Extra<br />
Foto: Werther<br />
Die Rückkehr des<br />
Ur-Marktplatzes<br />
Karstadt.de will zur Plattform<br />
werden – auch mit Einrichten<br />
AMBIENTE: 20 SEITEN<br />
BOTANIK, BOWLS<br />
& BARKULTUR<br />
Otto: 100 Millionen fürs Portal<br />
Moin Horst! Lust auf DIY?<br />
Nobilia: Alles auf Top-Niveau<br />
Werther: Hightech zum Hundertsten<br />
Opti & Mahler: Oliver Föst zur Übernahme<br />
Schlafen-Trends: Emotional und vernetzt
TOP-THEMA/KARSTADT-INTERVIEW<br />
Marco Werner ist als gelernter<br />
Kaufmann im Einzelhandel ein<br />
echtes Retail-Kind. Seine Karriere<br />
begann er als Category Manager bei<br />
Otto in Hamburg. Danach baute er<br />
bei Fressnapf den Onlineshop auf,<br />
bevor er dann bei Tchibo mithalf, die<br />
Omnichannel-Strategie zum Erfolg<br />
zu führen. Bei Karstadt verantwortet<br />
er seit Januar 2018 den<br />
Onlineshop Karstadt.de sowie den<br />
Aufbau des Marktplatz-Modells.<br />
24 <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> 3/20<strong>19</strong>
Die Rückkehr <br />
des Ur-Marktplatzes<br />
Totgesagte leben länger. Nicht nur, dass Karstadt auch stationär wieder Erfolgsgeschichten schreibt,<br />
auch digital setzt der Warenhauskonzern endlich ein Ausrufezeichen. Die Zeiten, dass der Onlineshop<br />
den eigenen Ansprüchen hinterherhinkt, sind vorüber. Jetzt will Karstadt.de Gas geben und<br />
als Plattform das Marktplatzpotenzial der großen, 1881 gegründeten Handelsmarke heben.<br />
Die „<strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong>“ sprach mit Marco Werner, Chief Digital Officer, in der Essener Zentrale über<br />
die Omnichannel-Strategie und warum Möbel dabei eine entscheidende Rolle spielen.<br />
<strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong>: Herr Werner, momentan<br />
möchte jeder Shop zur Plattform werden.<br />
Das gilt nun auch für Karstadt.de.<br />
Welche Überlegungen stecken dahinter?<br />
Marco Werner: Im Prinzip war Karstadt<br />
immer schon eine Plattform.<br />
Das liegt in der Definition eines<br />
Warenhauses, in dem verschiedene<br />
Sortimentsgruppen und Marken<br />
unter einem Dach versammelt<br />
sind. Grundsätzlich ist Karstadt<br />
somit seit jeher ein Marktplatz<br />
für die ganze Familie. Lebensmittel<br />
und Gastronomie vervollständigen<br />
den stationären Marktplatz.<br />
Insofern liegt der Gedanke nahe,<br />
dieses Handelsformat ins Internet<br />
zu verlängern. Unser Ansatz<br />
ist inzwischen aber ein ganzheitlicher,<br />
weshalb wir vom Omnichannel-Marktplatz<br />
sprechen.<br />
<strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong>: Worum geht es bei dieser<br />
Betrachtungsweise im Detail?<br />
Marco Werner: Es geht darum,<br />
dass wir nicht nur das stationäre<br />
Geschäft ins Internet ausweiten,<br />
sondern dass wir auch die digitale<br />
Welt mit der stationären verbinden<br />
wollen, um das Einkaufserlebnis für<br />
unsere Kunden zu erweitern.<br />
Ein gutes Beispiel dafür ist unsere<br />
Filiale Schloßstraße in Berlin-Steglitz,<br />
wo wir neu Home24 als Untermieter<br />
gewinnen konnten. Wir möchten<br />
alles, was heute im Handel möglich<br />
ist, bei Karstadt abbilden können.<br />
<strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong>: Wie sieht aktuell die<br />
Online-Struktur von Karstadt.de aus?<br />
Marco Werner: Die Architektur<br />
umfasst den bisherigen Onlineshop<br />
und wird nun um den Marktplatz<br />
erweitert. Dieser steht gerade<br />
erst am Anfang. Wir sind damit<br />
im Dezember live gegangen und<br />
haben mit dem ersten Partner die<br />
Testphase gestartet. Dabei handelt<br />
es sich um einen Shop aus<br />
dem Schmuckbereich, der schon<br />
eine gute Performance aufweisen<br />
kann. Mit vielen Partnern haben<br />
wir bereits Verträge ausgehandelt,<br />
sodass diese nun nach und nach<br />
auf die Plattform kommen.<br />
Parallel entwickeln wir natürlich<br />
unseren bisherigen Onlineshop<br />
Karstadt.de weiter, denn auch<br />
dort liegt noch großes Potenzial.<br />
Auch sehen wir, dass die Kunden<br />
unsere Omnichannel-Angebote<br />
nutzen. Click & Collect funktioniert<br />
wirklich gut. Auch die Reservierungsfunktion<br />
für Artikel in den<br />
Filialen wird häufig genutzt. Darüber<br />
hinaus sind wir dabei, im Zuge<br />
des Zusammenschlusses von Kaufhof<br />
und Karstadt das Beste aus zwei<br />
Welten zu verbiunden.<br />
<strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong>: Sollen diese Services<br />
auch den Marktplatz-Partnern<br />
zugutekommen?<br />
Marco Werner: Ja, das ist unser<br />
klares Ziel. Der Kunde soll die<br />
Auswahl haben, ob er die Ware<br />
in einer Karstadt-Filiale abholen<br />
möchte oder in einer Filiale des<br />
Marktplatz-Partners.<br />
Dementsprechend legen wir<br />
auch großen Wert auf die Attraktivität<br />
und die Ausstattung unserer<br />
„Service-Points“.<br />
In vielen Filialen befinden sich<br />
im Übrigen auch Amazon-Abholfächer,<br />
was wiederum Frequenz in<br />
die Filialen bringt. An der Kooperation<br />
mit Amazon sieht man, wie<br />
ernst wir den Marktplatz-Gedanken<br />
ganz im Sinne des Kundenwunsches<br />
nehmen.<br />
Wir möchten alles, was<br />
heute im Handel möglich ist,<br />
abbilden können.<br />
<strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong>: Möbel und Einrichten<br />
fassen Sie im Zuge der Marktplatz-Ausrichtung<br />
besonders ins Auge. Eigentlich<br />
ist das ja nicht mehr die Kernkompetenz<br />
von Karstadt, nachdem die reinen<br />
Möbelhäuser 2004 in Hamburg und<br />
2010 in München geschlossen worden<br />
sind.<br />
Marco Werner: Möbel sind aber ein<br />
gutes, wichtiges und zukunfts-<br />
3/20<strong>19</strong> <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> 25
TOP-THEMA/UMSÄTZE 20<strong>19</strong><br />
Spitze des Eisbergs?<br />
22,7 Mrd.<br />
für die Top 30<br />
Zweifelsohne setzt der Umsatz von 22,7 Mrd. Euro für die 30 größten Möbelhandelsunternehmen<br />
in Deutschland einen neuen Rekordwert, der wahrscheinlich in Zukunft<br />
trotzdem wieder geknackt wird. Denn allein der Blick auf die Aktivitäten der Top 3 der<br />
Branche, Ikea, XXXLutz und Höffner legt nahe, dass sich der Konzentrationsprozess<br />
weiter fortsetzen wird. Doch welche Maßnahmen müssen die Verfolger ergreifen, um<br />
nachhaltiges, qualitatives Wachstum zu erzielen? Eine Analyse der „<strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong>“.<br />
Der Spitzenumsatz der Top 30<br />
im deutschen Möbelhandel<br />
von 22,68 Mrd. Euro<br />
beeindruckt. Was immerhin einem<br />
Marktanteil von fast 69 Prozent entspricht.<br />
Im Vergleich zu 2009 macht<br />
das ein Wachstum von 36,6 Prozent<br />
aus. Damit konnten sich die Größten<br />
im Möbelhandel in Summe<br />
erneut vom Branchentrend mit<br />
einem Minus von zwei Prozent laut<br />
BVDM abheben.<br />
Insbesondere die Top 3 legten<br />
2018 um beachtliche 24 Prozent<br />
zu: Demonstrativer kann Konzentration<br />
kaum sein. Was vor allem darin<br />
begründet ist, dass der XXXLutz-<br />
Gruppe nun die Poco-Umsätze<br />
zuzurechnen sind und die Machtverhältnisse<br />
damit noch einmal<br />
untermauert wurden.<br />
Die Österreicher liegen in<br />
Deutschland (nur noch) eine Mrd.<br />
entfernt und somit auf Schlagdistanz<br />
zum Marktführer Ikea.<br />
Damit hätte vor einem Jahr auch<br />
noch niemand gerechnet. Da der<br />
Akquisitionshunger von XXXLutz<br />
weiter groß ist, dürfte das Ziel, die<br />
Nummer eins in Deutschland zu<br />
werden, näher gerückt sein. Zumal<br />
die Schweden – bis auf Karslruhe –<br />
wiederum keine größeren Eröffnungen<br />
hierzulande mehr planen<br />
und deshalb eher in kleinerem Rah-<br />
men, dafür aber kontinuierlich weiter<br />
wachsen werden. Konzeptionell<br />
gibt der Branchen-Primus ohnehin<br />
immer den Takt vor.<br />
Übernahmen haben auch dazu<br />
geführt, dass Home24 zum ersten<br />
Mal in die Top 20 vorgestoßen<br />
und das Ranking bei den Verfolgern<br />
durcheinandner geraten<br />
ist. Hierbei macht hauptsächlich<br />
Opti-Wohnwelt von sich reden,<br />
das sich langsam aber sicher mit<br />
bereits 17 Dependancen zu einem<br />
wichtigen Player mausert, der<br />
durchaus der XXXLutz-Gruppe den<br />
ein oder anderen Standort vor der<br />
Nase wegschnappen kann, obwohl<br />
er umsatzmäßig in einer anderen<br />
Liga spielt.<br />
Doch es gibt nach wie vor<br />
kleinere Filialisten mit zwei bis<br />
fünf Standorten, die sich innerhalb<br />
ihrer angestammten Regionen<br />
behaupten können. So steigen<br />
Ehrmann mit 90 Mio. Euro,<br />
Möbel Rogg mit 75 Mio. Euro und<br />
Möbel Kempf mit 70 Mio. Euro<br />
(jeweils geschätzt) erstmals in die<br />
30er-Liste auf.<br />
All diese Entwicklungen dürfen<br />
aber nicht darüber hinwegtäuschen,<br />
dass die Großen der Branche<br />
alle massiv unter Druck stehen.<br />
Und das lag nicht nur am außergewöhnlichen<br />
Jahrhundertsommer.<br />
Der Siegeszug des E-Commerce<br />
ist nicht wegzudiskutieren. Zumal<br />
Online vor allem ein Problem<br />
hervorgebracht hat, nämlich gravierende<br />
Schwierigkeiten mit den<br />
Frequenzen offline.<br />
Qualitatives Wachstum wird<br />
deshalb künftig nur derjenige<br />
erwirtschaften, der besser ist als<br />
alle anderen: kompetenter in der<br />
Beratung, kreativer bei der Inszenierung<br />
von Einkaufserlebnissen,<br />
offener für Kooperationen und<br />
insgesamt aufgeschlossener für<br />
neue Konzepte jenseits der Rabattvermarktung.<br />
Hier klafft offenbar<br />
eine große Lücke zwischen Wahrnehmung<br />
und Realität. Denn die<br />
strategische Wende weg von der<br />
branchenschädigenden Rabattpolitik<br />
ist nicht erkennbar. Umso<br />
erstaunlicher ist, dass die meisten<br />
der Teilehmer unserer Befragung<br />
unter den Top 30 trotzdem<br />
voller Optimismus bezüglich der<br />
Umsatzentwicklung ins Jahr 20<strong>19</strong><br />
gestartet sind. Denn die strategische<br />
Wende weg von der branchenschädigenden<br />
Rabattpolitik ist<br />
nicht wirklich erkennbar. Alle weiteren<br />
Details lesen Sie in unserem<br />
Special „<strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> Umsätze<br />
20<strong>19</strong>“<br />
RITA BREER,<br />
EVELYNE BECKMANN,<br />
28 <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> 3/20<strong>19</strong>
TOP-THEMA/OTTO<br />
Wachstum<br />
ist kein Selbstläufer<br />
Mit einem Umsatzplus von acht Prozent auf rund 3,2 Mrd. Euro ist die Otto Einzelgesellschaft im<br />
Geschäftsjahr 2018/20<strong>19</strong> zum neunten Mal in Folge gewachsen. Für die Weiterentwicklung der<br />
Plattform-Strategie investiert der Marktführer dieses Jahr erneut 100 Mio. Euro und setzt dabei<br />
unter anderem auf technische Innovationen wie CGI oder „Otto ready“.<br />
Neue Firmenzentrale<br />
auf dem Campus<br />
Bei Otto tut sich was: Auf dem Campus in Hamburg-Bramfeld<br />
wird gebaut, denn bis Sommer 2022 soll dort eine neue<br />
Firmenzentrale entstehen. Das Gebäude 4 bildet das Herzstück<br />
der Umbaumaßnahmen: Der Online-Riese verwandelt das<br />
ehemalige Lagerhaus in eine flexible Arbeitswelt, die rund<br />
1.800 Angestellte auf 40.000 qm und neun Etagen unterbringt.<br />
Sobald die Bauarbeiten zu Ende gehen, sind feste Schreibtische<br />
passé: Stattdessen wird das mobile Arbeiten eingeführt, das<br />
laut Aussage des Vorsitzenden des Bereichsvorstands Otto,<br />
Marc Opelt, bereits in Gebäude 10 für eine entspannte<br />
Atmosphäre unter den Mitarbeitern sorgt: „Uns ist bewusst,<br />
wo wir herkommen – aus dem Handel. Trotzdem wollen wir für<br />
unsere Angestellten moderne und flexible Arbeitsbedingungen<br />
garantieren.“ Und was für die Masse gilt, muss auch für die<br />
Chef-Etage Gültigkeit besitzen. Deshalb zieht der gesamte<br />
Otto-Vorstand mit auf die Fläche, sobald die Bauarbeiten<br />
abgeschlossen sind. „Auch wir geben unsere festen Schreibtische<br />
auf“, sagt Opelt. Das steigert den Team-Spirit. Im<br />
Eingangsbereich zu Gebäude 4 soll zudem ein großzügiges<br />
Atrium entstehen. Was die Einrichtung der Räumlichkeiten –<br />
die nach dem Multi-Space-Prinzip konzipiert sind – betrifft,<br />
setzt Marktführer Otto selbstverständlich auf die Möbel und<br />
Accessoires aus dem eigenen Onlineshop.<br />
Foto: Otto<br />
30 <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> 3/20<strong>19</strong>
Die Heimat des Marktführers:<br />
Auf dem Campus in<br />
Hamburg-Bramfeld ist die<br />
internationale Firmenzentrale<br />
der Otto Group beheimatet.<br />
Otto treibt die Plattform-Strategie<br />
weiter voran: Im<br />
Geschäftsjahr 20<strong>19</strong>/2020<br />
wird das Hamburger Unternehmen<br />
weitere 100 Mio. investieren.<br />
„Wir stellen uns in einigen<br />
Geschäftsbereichen komplett neu<br />
auf, arbeiten an der Automatisierung<br />
unserer Partner-Anbindung<br />
und schaffen trotzdem ein<br />
beachtliches Wachstum“, freute<br />
sich Bereichsvorstandsvorsitzender<br />
Marc Opelt auf der Bilanz-Pressekonferenz<br />
in Hamburg. Die Einzelgesellschaft<br />
erzielte 2018/20<strong>19</strong><br />
ein Umsatzplus in Höhe von rund<br />
acht Prozent, die Erlöse lagen bei<br />
knapp 3,2 Mrd. Euro. Auf www.<br />
otto.de shoppten im vergangenen<br />
Geschäftsjahr (1. März 2018 bis<br />
28. Februar 20<strong>19</strong>) sieben Millionen<br />
aktive User (+5 %), zwei Millionen<br />
kamen neu dazu.<br />
Doch damit ist Otto nicht<br />
zufrieden, denn der digitale Marktführer,<br />
u. a. im deutschen Möbelhandel,<br />
sieht beim Ausbau der<br />
Händlerplattform noch mehr Luft<br />
nach oben: Am Partner-Programm<br />
nehmen derzeit 400 Anbieter<br />
teil, rund 70 davon bedienen das<br />
„Home & Living“-Segment. „Wir<br />
rechnen damit, dass wir bis Ende<br />
des Jahres 400 weitere Unternehmen<br />
an das Händlerportal<br />
anbinden können“, so Opelt.<br />
Laut Unternehmensangaben stehen<br />
rund 1.500 Anwärter auf der<br />
Warteliste. Die Zusammenarbeit<br />
mit den Handelspartnern soll auf<br />
Augenhöhe stattfinden, ohne dass<br />
für beide Seiten ein Mehraufwand<br />
entsteht. Daher setzt der Konzern<br />
weiterhin auf die Entwicklung<br />
innovativer Technologien, die das<br />
Alltagsgeschäft im E-Commerce<br />
erleichtern.<br />
Ein wichtiges Thema ist „Computer-Generated<br />
Imagery“ (CGI).<br />
Um die Masse zu bewältigen: Für die kontinuierliche Produktion an Content-Bildern für den<br />
Onlineshop nutzt Otto ab sofort Computer-Generated Imagery (CGI).<br />
3/20<strong>19</strong> <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> 31
HANDEL<br />
Store of the Year: Baumarkt neu erfunden<br />
Moin Horst,<br />
Lust auf DIY?<br />
Horst weiß, was Frauen wünschen: Einen Baumarkt,<br />
der schick ist und schöne Dinge anbietet.<br />
Wo geholfen wird und ein nettes Team auch<br />
Technik-Greenhorns geduldig bedient. Mitten in<br />
der Stadt, voller Inspirationen und kreativen<br />
Renovierungsideen. Das bietet der „Home<br />
Renovation Store“ – kurz Horst in Hamburg-<br />
Bahrenfeld und wurde bereits drei Monate nach<br />
dem Start als „Store of the Year“ ausgezeichnet.<br />
Das außergewöhnliche Konzept soll schon<br />
bald multipliziert werden.<br />
Bei Horst darfst, kannst und<br />
sollst Du während der Arbeit<br />
kreativ sein, lachen und auch<br />
mal ein paar Schrauben locker<br />
haben. Hauptsache, Du hast gerne<br />
mit Menschen zu tun“, heißt es in<br />
einer Jobanzeige auf der Internetseite<br />
des Baumarkts mit dem kumpelhaften<br />
Namen. Denn hier ist<br />
alles etwas anders. Im Mittelpunkt<br />
steht der Mensch, nicht die Technik.<br />
Sympathisch, offen und mit<br />
verschmitztem Humor. Eben<br />
typisch norddeutsch.<br />
Rund zwei Jahre haben<br />
Geschäftsführer Philipp Möller und<br />
Stefan Diers an dem Konzept gefeilt.<br />
Mit Erfolg. Horst in Hamburg-Bahrenfeld<br />
ist der Laden um die Ecke.<br />
Schnell zu erreichen und immer<br />
auf Zack, wie die Hamburger sagen.<br />
Hier gibt es alles, was Mann und<br />
Frau zum Bauen, Basteln und<br />
Tüfteln brauchen. Denn das Ladenkonzept<br />
spricht auch Baumeisterinnen<br />
an. Mit 750 frisch gestalteten<br />
Quadratmetern hebt sich der<br />
Store angenehm von den großen<br />
Baumärkten ab und konzentriert<br />
sich konsequent auf die Bedürf-<br />
nisse von Kunden in Großstädten.<br />
So sucht man Rasenmäher und<br />
Baustoffe vergebens, findet dafür<br />
aber ein großes Sortiment rund<br />
ums Renovieren. Von LED-Leuchtmitteln<br />
über Farben und Holz bis<br />
hin zu Pflanzen sowie schicken<br />
Deko- Artikeln: „Unser Sortiment<br />
ist abgestimmt auf alle kreativen<br />
Köpfe, die ihre Wohnung verschönern<br />
wollen.“<br />
Am 29. Oktober 2018 ging das<br />
neue Konzept in der Hansestadt an<br />
den Start und sorgte prompt für<br />
Schlagzeilen. So sicherten sich die<br />
Macher bereits Ende Januar dieses<br />
Jahres den ersten Platz beim<br />
Wettbewerb „Stores of the Year“<br />
vom Handelsverband Deutschland<br />
(HDE) in der Kategorie „Home/<br />
Living“.<br />
Kein Wunder, denn hinter dem<br />
fröhlichen Firmennamen verbirgt<br />
sich eine wasserdichte Strategie.<br />
Und viele Jahre Erfahrung im Business.<br />
Horst-Geschäftsführer Philipp<br />
Möller kommt aus dem traditionsreichen<br />
Familienunternehmen<br />
Möller & Förster, das als Mitgesellschafter<br />
des Hagebau-Verbunds das<br />
Wer oder was ist Horst? Wer ihn<br />
einmal kennengelernt hat, wird ihn<br />
lieben: Denn der neue Baumarkt in<br />
Hamburg-Bahrenfeld hilft beim<br />
Renovieren. Mit einem umfangreichen<br />
Sortiment ebenso wie mit<br />
Service und Inspirationen.<br />
Fotos: Horst<br />
34 <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> 3/20<strong>19</strong>
Baumarktgeschäft bestens kennt.<br />
Insgesamt betreibt es sieben Filialen,<br />
vier davon in Hamburg. „Seit<br />
<strong>19</strong>34 sind wir die Adresse für<br />
Heimwerker, Bastler und Gärtner –<br />
inhabergeführt und mittlerweile in<br />
dritter Generation“, heißt es auf<br />
der Website. Deshalb ist es nur ein<br />
Zufall, dass der Vater von Philipp<br />
Möller auch Horst heißt. Denn das<br />
Label steht für „Home Renovation<br />
Store“ und steckt voller kreativem<br />
Input und frischer Ideen.<br />
Im Team mit Arne Schultchen,<br />
dem Gründer des Design-Studios<br />
„Design for human nature“, begab<br />
sich Philipp Möller für seine Vision<br />
auf eine Reise in die Zukunft. Das<br />
Ziel: ein ganz neuer Baumarkt-<br />
Spirit. „Schließlich wohnen laut<br />
einer Studie der Uno 70 Prozent der<br />
Menschen im Jahr 2050 in Großstädten“,<br />
erklärte Schultchen im<br />
Interview mit dem Handelsblatt.<br />
Genau für diese Menschen ist Horst<br />
da. „Als wir uns vor zwei Jahren<br />
zusammensetzten, war unser Ziel,<br />
etwas Neues zu schaffen, mit den<br />
Leitgedanken Urbanität, Individualität<br />
und Flexibilität“, sagt Phi lipp<br />
Möller gegenüber dem „Hamburger<br />
Abendblatt“. Das betrifft nicht nur<br />
Ladenbau und Sortimente, sondern<br />
vor allem auch den Service. Denn<br />
Horst bietet „Do It Yourself“ auch<br />
für Laien mit zwei linken Händen:<br />
Ob Transportfahrrad oder Schlagbohrer<br />
ausleihen, DIY-Workshops<br />
im Laden oder zu Hause ein Regal<br />
anschrauben – die Horst-Heroes<br />
und „Kümmerlinge“ sind zur Stelle<br />
und helfen, wenn es „horstig“<br />
werden muss ... YVONNE BROMBACH<br />
www.horst.com<br />
Hell freundlich, ohne<br />
lange Gänge und tiefe,<br />
zugestellte Schluchten:<br />
Horst ist offen für neue<br />
Ideen. Und wurde dafür<br />
mit dem ersten Platz<br />
beim HDE-Wettbewerb<br />
„Stores of the Year“<br />
belohnt. Eingestellt auf<br />
Großstädter umfasst<br />
das Sortiment kreative<br />
Artikel rund um das<br />
Renovieren wie z. B.<br />
Farb- und Lichtberatung<br />
bis hin zu<br />
Deko-Tipps.<br />
3/20<strong>19</strong> <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> 35
HANDEL<br />
DHBW: Duales Studium in Mosbach<br />
Strahlende Aussichten für<br />
den Branchen-Nachwuchs<br />
Die DHBW ist mit 34.000 Studierenden größte Hochschule Baden-Württembergs und realisiert<br />
ihr duales Studienkonzept mit über 9.000 Partnern. Am Standort Mosbach, wo aktuell 3.600<br />
Studenten eingeschrieben sind, werden die jungen Menschen auf die Herausforderungen der<br />
Arbeitswelt vorbereitet – seit Oktober 2017 gilt das für den Nachwuchs in der Möbelbranche im<br />
Besonderen. Denn seitdem bietet das Institut den Studiengang „Branchenhandel Wohnen“ an.
FACTS<br />
❯❯<br />
DHBW Duale Hochschule Mosbach in<br />
Baden-Württemberg, <strong>19</strong>80 gegründet<br />
❯❯<br />
Studiengang: BWL-Handel<br />
Branchenhandel Wohnen<br />
❯❯<br />
230 Mitarbeiter, davon 75 Professoren,<br />
etwa 900 Lehrbeauftragte aus Praxis<br />
und Lehre<br />
❯❯<br />
Studienbeginn und -dauer:<br />
Jährlich am 1. Oktober, 3 Jahre<br />
(6 Semester)<br />
❯❯<br />
Studiengangsleiter:<br />
Prof. Dr. Christoph Schinke<br />
Lohrtalweg 10, 74821 Mosbach<br />
Tel.: +49 6261 939 128<br />
christoph.schinke@mosbach.dhbw.de<br />
Kurze Wege, ein hervorragendes<br />
Betreuungsverhältnis<br />
und Professoren, die ihre<br />
Studierenden kennen, geben<br />
Sicherheit und erleichtern das<br />
Studium. Aus diesen Gründen<br />
erreicht die DHBW trotz des<br />
anspruchsvollen Intensivstudiums<br />
(mit 210 statt<br />
180 ECTS-Punkten) eine<br />
Erfolgsquote von rund<br />
90 Prozent.<br />
Die Atmosphäre auf dem Campus<br />
von Mosbach ist angenehm,<br />
ja fast familiär. Anders<br />
als an den großen Hochschulen<br />
kennt man sich hier, was für eine<br />
vertrauensvolle Lernatmosphäre<br />
sorgt. Ohnehin ist Mosbach mit<br />
23.288 Einwohnern eine charmante<br />
Kleinstadt, die neben einer<br />
intakten Infrastruktur den Studenten<br />
bezahlbaren Wohnraum bietet.<br />
In der Möbelbranche ist Mosbach<br />
bereits ins Blickfekd gerückt.<br />
Denn seit Oktober 2017 bietet die<br />
DHBW einen jährlich beginnenden,<br />
dreijährigen dualen betriebswirtschaftlichen<br />
Bachelor-Studiengang<br />
im Handel an – mit<br />
besonderem Fokus auf die Herausforderungen<br />
der Einrichtungsbranche.<br />
Wer das Studium absolviert, ist<br />
für Führungsaufgaben im Möbelhandel<br />
und bei Möbelherstellern<br />
prädestiniert. Somit positioniert<br />
sich die DHBW Mosbach in Zeiten<br />
des Fachkräftemangels als echte<br />
Talentschmiede.<br />
Treibende Kraft des Studiengangs<br />
„Branchenhandel Wohnen“<br />
ist Prof. Dr. Christoph Schinke,<br />
Professor für Allgemeine BWL und<br />
Studiengangsleiter für den Fachbereich<br />
Handel, der aufgrund seiner<br />
Stationen im leitenden Management<br />
bei führenden Unternehmen<br />
im Möbel- und Lebensmittelhandel<br />
neben dem theoretischen Wissen<br />
auch umfassendes praktisches<br />
Know-how mitbringt.<br />
„Aufgrund meiner beruflichen<br />
Laufbahn im Handel weiß ich sehr<br />
genau, worauf es im operativen<br />
Geschäft ankommt. Das beugt später<br />
einem Kulturschock vor, wenn<br />
die jungen Leute in die Arbeitswelt<br />
entlassen werden“, sagt Schinke.<br />
Aktuelle Themen finden in<br />
Mosbach schnell Eingang in den<br />
Lehrplan. Gerade beschäftigen sich<br />
die Studierenden in einem Seminar<br />
mit dem Brexit. Eine solche<br />
Aktualität und Flexibilität kommt<br />
bei den jungen Leuten gut an,<br />
zumal auch das technische Equipment<br />
der Hochschule State of the<br />
Art ist. Denn an der DHBW wird<br />
auf Qualität in der Lehre großer<br />
Wert gelegt: Die 75 Professorinnen<br />
und Professoren und 900 externen<br />
Lehrbeauftragten nutzen die neuesten<br />
mediendidaktischen Technologien<br />
und E-Learning-Tools.<br />
Dafür wird von den jungen Menschen<br />
erwartet, dass sie sich auf ihr<br />
Studium einlassen und eine große<br />
Lernbereitschaft an den Tag legen.<br />
Dafür kommen auch unterhaltsame<br />
Elemente nicht zu kurz: Der Lehrplan<br />
wird durch Sozial- und Methodenkompetenzen<br />
und praktische<br />
Aktivitäten wie Store-Checks, Messebesuche<br />
oder die Besichtigung<br />
von Einrichtungsprojekten ergänzt.<br />
Das Studienangebot richtet sich<br />
an Unternehmen der gesamten<br />
Branche „Wohnen“ und umfasst<br />
damit Hersteller, Händler und<br />
Dienstleister. Für die Studierenden<br />
sind die Rahmenbedingungen<br />
exzellent: Sie haben Anspruch auf<br />
eine Vergütung nach den entsprechenden<br />
Tarifen sowohl in Praxisals<br />
auch in Theoriephasen, Urlaub<br />
nach gesetzlichen Vorgaben bzw.<br />
Tarifen und sind sozialversicherungspflichtig<br />
zu beschäftigen.<br />
Die Studenten befinden sich<br />
im dreimonatigen Wechsel an der<br />
Hochschule und in ihren Unternehmen.<br />
Und: Die Projekt- und<br />
Bachelorarbeiten verfassen sie über<br />
konkrete Fragestellungen aus ihren<br />
Unternehmen.<br />
Das Studium schließt mit dem<br />
staatlichen Abschluss Bachelor of<br />
Arts (B. A.) ab. Im 5. und 6. Semester<br />
stehen unterschiedliche Wahlfachvertiefungen<br />
zur Auswahl: Marketing<br />
und Vertrieb, E-Commerce und<br />
Omnichannel-Marketing, internationaler<br />
Vertrieb, Logistik und Supply-Chain-Management,<br />
Finanzen<br />
und Controlling sowie Personal<br />
und Führung. Im Anschluss an den<br />
Bachelor können die Studenten an<br />
einer Partnerhochschule auch einen<br />
Masterabschluss anstreben.<br />
Das Ergebnis kann sich sehen<br />
lassen. Trotz des anspruchsvollen<br />
Intensivstudiums mit 210 statt 180<br />
ECTS-Punkten (Europäisches System<br />
zur Übertragung und Akkumulierung<br />
von Studienleistungen) liegt<br />
die Erfolgsquote der Studierenden<br />
bei rund 90 Prozent. Und noch besser:<br />
Die Beschäftigungs- bzw. Übernahmequote<br />
nach Studienabschluss<br />
liegt bei 85 Prozent.<br />
„Wir freuen uns darüber, wie<br />
gut sich der noch junge Studiengang<br />
entwickelt. Wir optimieren<br />
und lernen von Jahr zu Jahr und<br />
möchten uns hier in Mosbach<br />
langfristig zum Personal-Hub für<br />
hochqualifizierte junge Führungskräfte<br />
entwickeln“, blickt Schinke<br />
in die Zukunft.<br />
SASCHA TAPKEN<br />
www.mosbach.dhbw.de/hhw<br />
3/20<strong>19</strong> <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> 39
KÜCHE<br />
Erster Auftritt mit dem<br />
Führungsquartett: In guter<br />
Tradition nahm Inhaber Werner<br />
Stickling (Mitte) an der<br />
Pressekonferenz teil, flankiert<br />
vom neuen GF Michael Klein<br />
(Personal), Dr. Lars Bopf<br />
(Vorstandsvors.), Vertriebs-GF<br />
Dr. Oliver Streit und Frank Kramer<br />
als neuer GF Technik (v. l.).<br />
Nobilia: Bilanzen und Ausblicke<br />
Alles auf<br />
Topniveau<br />
Bei insgesamt 1,228 Mrd. Euro Umsatz konnte<br />
Nobilia 2018 erneut Spitzenwerte erzielen –<br />
sowohl im Inland als auch im Export. Zur Bilanzpressekonferenz<br />
wurden zudem zahlreiche<br />
Details verraten, die aufzeigen, auf welchem Kurs<br />
sich Deutschlands Küchenprimus bewegt.<br />
Einrichtungshäuser 41,5 %<br />
Mitnahme / SB 15,1 %<br />
Küchenspezialisten 29,3 %<br />
Marktanteile von Nobilia<br />
im Inland (Jan.–Sept. 2017/2018)<br />
30,3 30,3 31,1<br />
Menge<br />
Wert<br />
33,2<br />
2017 2018 2017 2018<br />
Marktanteile gesamt und Verteilung auf die Vertriebskanäle 2018 (nach<br />
Menge), Quelle: GfK, Grafik: <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong><br />
Das „größte absolute Wachstum<br />
in der Unternehmensgeschichte“<br />
konnte Dr. Lars<br />
Bopf, Vorsitzender der Nobilia-<br />
Geschäftsführung, zur Bilanz-<br />
Presse konferenz in Verl verkünden.<br />
Ein gewohntes Statement, das aber<br />
trotzdem aufhorchen lässt. Denn<br />
wie Bopf selbst betonte, war 2018<br />
durch die Umverteilungen nach der<br />
Alno-Insolvenz und das lange „Sommerloch“<br />
für die ganze Branche<br />
ein herausforderndes Jahr. Da sind<br />
102 Mio. Euro mehr Umsatz – 9 Prozent<br />
Plus – ein guter Ausgleich für<br />
die durchgestandenen (Liefer-)Probleme.<br />
Und bei 727.000 Kommissionen<br />
beziehungsweise 7,27 Millionen<br />
produzierten Schränken, rund<br />
eine halbe Million mehr als 2017,<br />
gibt es keinen Grund zu jammern.<br />
Im Inland erhöhte sich der<br />
Umsatz im Geschäftsjahr 2018 um<br />
6,6 Prozent auf 642 Mio. Euro. Zu<br />
berücksichtigen ist dabei, dass sich<br />
auch Umsätze aus 2017 ins neue<br />
Jahr verschoben haben, weil die<br />
Auftragsflut nach dem Alno-Ausfall<br />
nicht mehr zu bewältigen war.<br />
Darauf wies Vertriebsgeschäftsführer<br />
Dr. Oliver Streit hin. Zugleich<br />
konnte Nobilia seine Position als<br />
Marktführer noch weiter ausbauen.<br />
Während die Menge mit<br />
30,3 Prozent Marktanteil gleich<br />
blieb (Stand Sept. 2018), stieg<br />
der Anteil nach Wert von 31,1<br />
auf 33,2 Prozent. Ein Signal für<br />
das stetige Trading-up: So kletterte<br />
der Durchschnittspreis für<br />
eine Nobilia-Küche inklusive Elektrogeräte<br />
auf 7.559 Euro. Dieser<br />
liegt nun um 453 Euro über dem<br />
Markt-Durchschnitt (7.106 Euro).<br />
Insgesamt nahm der Geräteanteil<br />
an den verkauften Küchen<br />
um etwa ein Prozent zu, denn die<br />
Komplettvermarktung aus einer<br />
Hand gewinnt im Ausland immer<br />
mehr Freunde. Hierzulande ist<br />
diese allerdings leicht rückläufig,<br />
weil die Großfläche verstärkt<br />
Billigimporte vermarktet. Dafür<br />
werden die bestellten Kommissionen<br />
immer größer – was die Zahl<br />
der produzierten Schränke ebenso<br />
wachsen lässt wie die der Arbeitsplatten.<br />
Sehr positiv stellt sich<br />
die Nachfrage nach den robusten<br />
„Xtra“-Platten dar. Zu den 13 Elektromarken<br />
im Portfolio gehört seit<br />
letztem Herbst auch Bora, um mit<br />
„Basic“-Muldenlüftern den Hochwertbereich<br />
zu verstärken.<br />
Ungeschlagen hält Nobilia<br />
seine Führungsposition insbesondere<br />
im „Bauch“ des deutschen<br />
Marktes. Laut GfK ist Nobilia in<br />
Deutschland Marktführer in allen<br />
Vertriebswegen. Dabei kommt das<br />
Unternehmen im Segment 6.000<br />
bis 8.000 Euro auf 52,8 Prozent<br />
Anteil (bis September 2018). Im<br />
Segment 10.000 bis 14.000 Euro<br />
sind es auch schon 38,3 Prozent.<br />
Was belegt, dass Nobilia immer<br />
stärker als hochwertiger Hersteller<br />
wahrgenommen wird. Entsprechend<br />
erreicht der Marktanteil<br />
mittlerweile 29,3 Prozent bei den<br />
Küchenspezialisten, gegenüber<br />
41,4 Prozent bei den Einrichtungshäusern<br />
und 15,1 Prozent bei Mitnahme/SB<br />
(jeweils nach Menge).<br />
Da das Auslandsgeschäft überproportional<br />
gewachsen ist – um<br />
12 Prozent auf 585,5 Mio. Euro,<br />
stieg auch die Exportquote auf fast<br />
48 Prozent. Allein 41 Prozent des<br />
Auslandsumsatzes entfallen auf<br />
Frankreich, an zweiter Stelle steht<br />
42 <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> 3/20<strong>19</strong>
Nobilia-Exportumsatz 2018<br />
(Anteile nach Ländern)<br />
Benelux, gefolgt von Österreich.<br />
Der Export nach China<br />
erreichte 4 Prozent.<br />
Vor allem im Ausland positiv<br />
aufgenommen wird das Motto<br />
„More than kitchen“, das seit der<br />
Hausmesse auch die Themen Bad,<br />
Hauswirtschaftsraum und Wohnwandplanungen<br />
umfasst. „Wenn<br />
es gut läuft, werden wir bis Ende<br />
dieses Jahres 2 bis 3 Prozent<br />
Nicht-Küchen-Umsatz haben“,<br />
schätzt Streit, wobei Nobilia seine<br />
Position als Hersteller von Küchen<br />
behalten will.<br />
Die eigenen Küchenstudios in<br />
Schweden und England (Noblessa<br />
Sverige bzw. Kütchenhaus)<br />
sowie die Handelsbeteiligungen<br />
in Frankreich (Ixina, Cuisine<br />
Plus, Cuisines Références, Vanden<br />
Borre) und Belgien (Menatam/èggo)<br />
eingerechnet, war der<br />
Umsatzsprung 2018 sogar noch<br />
größer. Für die Unternehmensgruppe<br />
Nobilia ergibt dies nominal<br />
ein Plus von 9,4 Prozent bei 1,378<br />
Mrd. Euro, also 118 Mio. Euro<br />
mehr. Die Innenumsätze wurden<br />
dabei eliminiert und auch nur<br />
die Beteiligungs quoten sowie bei<br />
den Franchise-Organisationen die<br />
Franchisegebühren berücksichtigt.<br />
Mit 3.596 Mitarbeitern zum<br />
Jahresende 2018 lag die Zahl der<br />
Beschäftigten um 281 über dem<br />
Vorjahr. Das Engagement seiner<br />
Mitarbeiter würdigte Nobilia<br />
mit einer Sonderzahlung von<br />
1.700 Euro für jeden zum<br />
Jahresende.<br />
Wie bereits bekannt,<br />
wird Nobilia weiter kräftig in<br />
die Zukunft investieren. Im letzten<br />
Quartal 2018 wurde mit der ersten<br />
Baustufe für das neue Werk III am<br />
Gütersloher Hüttenbrink begonnen<br />
(35.000 qm). Hier wird die<br />
Produktion 2020 anlaufen. Ebenfalls<br />
im nächsten Jahr soll Saarlouis<br />
ans Netz gehen, wo die Fertigung<br />
dann step by step hochgefahren<br />
wird. Oder wie Bopf formulierte:<br />
„gefühlvoll-dynamisch“.<br />
Auch wenn alles auf Expansion<br />
ausgelegt ist, werden die Aussichten<br />
für 20<strong>19</strong> als „vorsichtig optimistisch“<br />
eingestuft, vor allem<br />
durch das komplexere Umfeld,<br />
zum Beispiel im Export. Doch<br />
den Brexit sieht Vertriebsgeschäftsführer<br />
Dr. Oliver Streit gelassen:<br />
„Das wird unsere Welt nicht zum<br />
Einsturz bringen“, selbst wenn<br />
die „Nebengeräusche“ durch<br />
die Zollabfertigungen den logistischen<br />
Transfer belasten. Kein<br />
Wort fiel indes in der Konferenz<br />
über Pino. Denn die Ende 2017<br />
von der Inhaber-Familie Stickling<br />
übernommene Ex-Alno-Tochter<br />
soll bewusst unabhängig für ihren<br />
eigenen Erfolg wirtschaften.<br />
HEIKE LORENZ<br />
www.nobilia.de<br />
2017 2018<br />
Gesamt-Umsatz 1,126 Mrd. € 1,228 Mrd. € +9,1 %<br />
Inlandsumsatz 602,5 Mio. € 642 Mio. € +6,6 %<br />
Auslandsumsatz 523 Mio. € 585,5 Mio. € +12 %<br />
Exportquote 46,5 % 47,7 % +1,2 %<br />
Kommissionen p. a. 675.000 727.000 +52.000<br />
Prod. Schränke p. a. 6,75 Mio. 7,27 Mio. +520.000<br />
Marktanteil Inland (Menge) 30,3 % 30,3 % +/-0<br />
Marktanteil Inland (Wert) 31,1 % 33,2 % + 2,1 %<br />
Durchschnittspreis (Deutschl.) 6.859 € 7.559 € +700 €<br />
Mitarbeiter 3.315 3.596 +281<br />
Investitionen 105 Mio. € 128 Mio. € +13 Mio. €<br />
3/20<strong>19</strong> <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> 43
KÜCHE<br />
MHK: „Deutschlands größte Küchenparty“<br />
Event mit der Lafer-Community<br />
Von Flensburg bis zur Zugspitze: Am 9. März konnte die<br />
ganze Nation an „Deutschlands größter Küchenparty“<br />
teilnehmen. Veranstaltet von den Musterhaus Küchen<br />
Fachgeschäften mit ihrem Markenbotschafter, Starkoch<br />
Johann Lafer, war jeder eingeladen, über den Livestream<br />
aus Lafers Kochschule in Guldental die professionelle<br />
Zubereitung eines Drei-Gänge-Menüs in Echtzeit<br />
zu verfolgen – und manche Kochfans nahmen auch<br />
die Gelegenheit wahr, am eigenen Herd mitzukochen.<br />
Ein multimediales und interaktives Event, von der<br />
letztlich die ganze Community profitiert hat.<br />
Icidelib usdandi orrumquae<br />
quaspere des vitatquam,<br />
exeremporem nam facid moluptam<br />
inctem hil iliaepro blam ut<br />
officatumMus voluptatus quiat<br />
aceperrum velique niet, se alitae<br />
nullab imagniaecum dest, officia<br />
Selfie-fähig und instagramable:<br />
Bloggerinnen, Hobbyköche und<br />
Moderatorin Ruth Moschner („Grill<br />
den Henssler“, r.) hatten ganz<br />
offensichtlich viel Spaß beim Kochen<br />
in Lafers Kochschule und teilten das<br />
der großen Internet-Community mit.<br />
Spinatschaumsuppe, dann steirischer<br />
Kartoffelsalat mit<br />
Schweinemedaillons im Knuspermantel<br />
und zum Dessert ein Berliner-Auflauf<br />
mit Gewürzfrüchten.<br />
Ein Menü, bei dem einem das<br />
Wasser im Munde zusammenläuft.<br />
Appetitlich war aber vor allem die<br />
Marketingidee. Kochshows liegen<br />
schließlich weiterhin hoch im Kurs,<br />
Johann Lafer ist fraglos ein bekannter<br />
und anerkannter Küchenchef,<br />
und für die Musterhaus Küchen<br />
Fachgeschäfte war somit „Deutschlands<br />
größte Küchenparty“ ein echter<br />
Prestigegewinn. Per Livestream<br />
schaltete sich Johann Lafer aus seiner<br />
Kochschule in die teilnehmenden<br />
Studios, in denen Händler und<br />
Hobbyköche gemeinsam in den<br />
Töpfen rührten. Vier Stunden lang<br />
ließ sich außerdem zu Hause am<br />
Bildschirm über die spezielle Website<br />
verfolgen, wie Johann Lafer und<br />
seine Crew inklusive Moderatorin<br />
Ruth Moschner das Menü vorbildlich<br />
zubereiteten.<br />
Eine solche Küchenparty hat es<br />
in der deutschen Küchenhandelslandschaft<br />
in der Tat noch nie gegeben.<br />
Beispiel für das Feedback:<br />
„Deutschlands größte Küchenparty<br />
war ein tolles Event, um mit anderen<br />
Menschen über das Kochen<br />
zusammenzukommen, gemeinsam<br />
Spaß zu haben – und natürlich<br />
auch, um auf unsere Expertise als<br />
Küchenfachgeschäft aufmerksam<br />
zu machen.“ So lautet das Resümee<br />
von Andreas und Stefan Hoster.<br />
In ihrem Fachgeschäft in Krefeld<br />
trafen sich 15 Kochbegeisterte.<br />
Und auch Jörg Durczak zeigt sich<br />
zufrieden: „Hier im Kreis Heinsberg<br />
stieß die Idee auf großen<br />
Zuspruch.“ Schon vor der Aktion<br />
hatten sich Kochinteressierte in<br />
seinem Studio in Übach-Palenberg<br />
über das Event informiert und die<br />
Gelegenheit für einen Rundgang<br />
durch die Ausstellung genutzt.<br />
Wer Johann Lafer direkt über<br />
die Schulter schauen wollte, konnte<br />
sich vorab bei einem Gewinnspiel<br />
um einen Platz am Herd neben<br />
dem gebürtigen Steirer bewerben.<br />
Einer dieser insgesamt acht Gewinner<br />
war Nina Landahl aus Hamburg:<br />
„Es war ein tolles Erlebnis,<br />
direkt neben Johann Lafer zu<br />
kochen. Bei ihm sitzt jeder Hand<br />
44 <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> 3/20<strong>19</strong>
griff. Ich finde es spannend, Teil<br />
der Community bei solch einem<br />
Event zu sein.“<br />
Johann Lafer selbst zeigte sich<br />
während der Küchenparty begeistert<br />
und motiviert zugleich.<br />
„Deutschlands größte Küchenparty<br />
hat zwei wichtige Komponenten<br />
rund ums Kochen miteinander vereint:<br />
gutes Essen und Geselligkeit.<br />
Die Küche ist ein Ort, der Menschen<br />
zusammenbringt. Durch den<br />
Livestream wurden wir alle zu<br />
einer großen Community“, so der<br />
61-Jährige. Ruth Moschner gelang<br />
es zwischendurch, dem Kochprofi<br />
die ein oder andere Anekdote zu<br />
entlocken und einen Blick in dessen<br />
Töpfe zu werfen. Das von ihm<br />
zusammengestellte Drei-Gänge-<br />
Menü war so konzipiert, dass es<br />
jedem Teilnehmer möglich war, als<br />
Hobbykoch zu glänzen.<br />
Damit auch wirklich jeder Teilnehmer<br />
perfekt vorbereitet starten<br />
konnte, wurden seit der Terminankündigung<br />
im Januar auf musterhauskuechen.de<br />
und Facebook die<br />
Einkaufsliste sowie viele nützliche<br />
Tipps rund um eine erfolgreiche<br />
Küchenparty gepostet. „Solch eine<br />
einmalige Aktion bedarf ausführlicher<br />
Vorbereitung“, so Ralf Reinemann,<br />
Geschäftsführer der federführenden<br />
Werbeagentur Info-text.<br />
Die besondere Herausforderung<br />
bei der Kampagnenentwicklung:<br />
Online und Offline verbinden.<br />
„Das Internet ist allgegenwärtig.<br />
Heute wird gestreamt und die<br />
Kommunikation erfolgt über soziale<br />
Netzwerke“, unterstreicht Reinemann.<br />
„Wir wollen neue Wege<br />
gehen. Das breite Dienstleistungsspektrum<br />
der MHK Group bietet<br />
im Bereich der Werbung ganz neue<br />
Möglichkeiten.“ Gemeinsam mit<br />
dem MHK Internetdienstleister<br />
Macrocom entstand die Idee einer<br />
multimedialen Küchenparty, die es<br />
jedem Kochbegeisterten ermöglichte,<br />
synchron daran teilzunehmen<br />
– die gleichzeitig aber auch<br />
auf die Kommunikationsstrategie<br />
der Musterhaus Küchen Fachgeschäfte<br />
einzahlt und mit dem Testimonial<br />
Johann Lafer die Kompetenz<br />
herausstellt.<br />
Bereits im Januar gaben die<br />
MHK Group und Johann Lafer auf<br />
der LivingKitchen bei einer Presseveranstaltung<br />
in Köln das große<br />
Ereignis bekannt. Darauf folgten<br />
Anzeigen, redaktionelle Beiträge in<br />
Publikumszeitschriften wie<br />
„Zuhause Wohnen“ oder „Für Sie“<br />
sowie Radiospots, um das Kochvergnügen<br />
anzukündigen. Einladungen,<br />
Spots und andere Werbemittel<br />
waren bereits fix und fertig<br />
im kostenlosen Aktionspaket enthalten.<br />
Alles in allem wurden so<br />
über 40 Millionen Kontakte in der<br />
Zielgruppe erreicht. Zudem begleiteten<br />
die vier angesagten Lifestyle-Blogger<br />
Anastasia Benko,<br />
Renaade, Lou und Heike Relleomein<br />
die Küchenparty auf ihren<br />
Blogs und ihren jeweiligen Social-Media-Kanälen.<br />
Damit konnten<br />
selbst die Musterhaus Küchen<br />
Fachgeschäfte profitieren, die nicht<br />
aktiv das Event mitbegleitet haben.<br />
Mit der Lafer-Party fiel zugleich<br />
der Startschuss für eine vierwöchige<br />
Aktion: Bis zum 1. Juni<br />
erhalten Küchenkäufer on top das<br />
„Küchen-Starter-Paket“ aus dem<br />
Hause Johann Lafer, bestehend aus<br />
einem Nussholz-Schneidebrett<br />
sowie zwei hochwertigen Messern.<br />
Für den Herbst ist bereits die<br />
nächste Aktion geplant. Dann heißt<br />
es: „Einfach. Lafer.“ Johann Lafer<br />
und die Musterhaus Küchen Fachgeschäfte<br />
zeigen dann Kücheninteressierten,<br />
wie einfach lecker sein<br />
kann und dass modernste Küchentechnik<br />
für das perfekte Kochvergnügen<br />
sorgt.<br />
lafer.musterhauskuechen.de<br />
Insgesamt acht Gewinner sowie<br />
vier Blogger hatten das Glück,<br />
an dem Event in Lafers Kochschule<br />
teilzunehmen. Immer dabei:<br />
die Kamera für das Lifestreaming.<br />
Gewinnerin Tanja (u.) feierte in<br />
Guldental sogar ihren Geburtstag.<br />
Zur Einstimmung im Vorfeld dienten<br />
„Lafers Augenblicke“ u. a. mit Tipps<br />
zur Partyvorbereitung. Unten: Im<br />
MHK-Studio Hoster in Krefeld trafen<br />
sich 15 Koch- und Lafer-Fans.<br />
3/20<strong>19</strong> <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> 45
IDEEN ZUR<br />
LOOKINSPIRATION<br />
ÖFFENTLICHE<br />
EINBLICKE<br />
/// Oftmals sind die Gestaltungen öffentlicher Räume mutiger als das<br />
Private. Hier werden neue Formen, Farben und Materialien als Erstes<br />
umgesetzt. Ladengeschäfte, Restaurants oder auch Bibliotheken<br />
inspirieren und sorgen dafür, dass sich die Besucher an neue Optiken<br />
herantasten. Die sie dann später auch für ihr Zuhause übernehmen.<br />
48 <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> 3/20<strong>19</strong>
Die Sofa- und Sessel-Kollektionen von Arper verleihen „Oodi“, einer neuen Bibliothek im Herzen von Helsinki,<br />
eine wohnliche Atmosphäre. Hingucker ist außerdem die wellenförmige Deckengestaltung (ALA Architects).<br />
3/20<strong>19</strong> <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> 49
POLSTER PREMIUM<br />
WERTHER – DIE MÖBELMANUFAKTUR: HANDMADE MIT TRADITION<br />
Hightech zum<br />
100-JÄHRIGEN<br />
4. GENERATION<br />
Werther ist ein Familienunternehmen<br />
mit 100 Jahren Vergangenheit und<br />
besten Zukunftsaussichten: Doris<br />
und Klaus Oberwelland haben ihren<br />
Kindern Lea und Tim bereits einen<br />
festen Platz im Unternehmen eingeräumt.<br />
ERFOLGE FEIERN<br />
Die Marke Werther aus Ostwestfalen<br />
steht seit 100 Jahren für<br />
Qualität, Handwerkskunst und<br />
Wertbeständigkeit.<br />
Seit vier Generationen steht der Name Werther für<br />
gehobene Wohn<strong>kultur</strong> und Qualität made in Germany.<br />
Mit Stolz blickt das Unternehmen im Jubiläumsjahr<br />
sowohl auf das Erreichte als auch in die Zukunft des exklusiven<br />
Interior-Designs. Der Anspruch an Design und handwerkliche<br />
Expertise wird auch weiterhin der wichtigste<br />
Antriebsmotor des Unternehmens bei der Entwicklung<br />
individueller Polster<strong>möbel</strong>, Stühle und Tische sein. Dabei<br />
greift die Möbelmanufaktur rich tungsweisende Entwicklungen<br />
wie smarte Funktionalität für kleinere Wohnräume auf,<br />
ohne gleich jedem kurz lebigen Trend zu folgen.<br />
Dem Familienunternehmen aus Ostwestfalen ist es stets<br />
gelungen, seinen Werten treu zu bleiben und trotzdem mit<br />
der Zeit zu gehen. „Vom Gründungsjahr <strong>19</strong><strong>19</strong> bis heute<br />
sind wir eine Manufaktur geblieben, ein Qualitätssiegel,<br />
das heute vielleicht mehr denn je wertgeschätzt wird“,<br />
erklären die Inhaber Doris und Klaus Oberwelland.<br />
Das Jubiläum ist deshalb ein idealer Anlass, um diesen<br />
hohen Anspruch mit einer ganz besonderen Aktion noch<br />
einmal stilvoll zu unterstreichen. So hat der renommierte<br />
Designer Jan Armgardt mit dem „W 100“ einen exklusiven<br />
Ledersessel entworfen, der in einer limitierten Auflage von<br />
100 Stück gefertigt wird. Der Clou: Zu jedem Sessel gibt<br />
es maßstabsgetreue Modelle – durchnummeriert und vom<br />
Designer persönlich handsigniert. Sammlerstücke, die<br />
mit ihrer Formensprache und hohen handwerklichen<br />
Verarbeitungsqualität sichtbar ausdrücken, was die<br />
Werther- Möbel ausmachen.<br />
Auch das Thema „Urbanes Wohnen“ hat die Manufaktur<br />
mit Ingenieurs-Know-how, hoher Fertigungskompetenz<br />
und ausgeklügelten Funktionen umgesetzt. „Wir<br />
haben schon vor vielen Jahren erkannt, dass unsere<br />
Kunden bei Polster<strong>möbel</strong>n zunehmend Wert auf intelligente<br />
und individuelle Detaillösungen legen“, berichtet<br />
Doris Oberwelland. Auf diese Weise entstanden<br />
für die Baukastensysteme „Variation“ und „Skagen“<br />
Erweiterungen und Funktionen, die sich Wünschen,<br />
aber auch Raummaßen anpassen. Parallel dazu werden<br />
Solitäre entwickelt: Die Modelle „Silence“,<br />
„Wave“, „Cosy“ oder auch der „Zipfel“-Hocker<br />
wurden mit verschiedenen Designpreisen ausgezeichnet.<br />
Werther – Die Möbelmanufaktur setzt<br />
mit ihren hochqualifizierten Mitarbeitern und<br />
jahre langem Fachwissen nahezu alle Wünsche um.<br />
So dreht sich im Jahr 20<strong>19</strong> alles um „Slow Living“.<br />
Dazu gehört die Hygge-Bewegung ebenso wie Natural<br />
Living – eine Hommage an die Gemütlichkeit, das<br />
gemeinsame Erleben mit der Familie und Freunden<br />
sowie die Entschleunigung vom Alltag. Hier dominieren<br />
elegante Hölzer, wertvolles Leder, edler Samt oder feine<br />
Wolle. Materialien, die seit jeher in der Produktion bei<br />
Werther zum Einsatz kommen. „Durch die immense Stoff-<br />
58 <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> 3/20<strong>19</strong>
STATEMENTS SETZEN<br />
Ob weltgewandter Solist oder talentierter<br />
Teamplayer: Der stylische „Zipfel“ (l.)<br />
macht in jedem Ambiente eine gute Figur.<br />
Unten: Beim „Trick“-Stuhl fällt die runde<br />
Form gleich positiv aus dem Rahmen.<br />
Ebenso besonders: der drehbare Sitz.<br />
und Ledervielfalt, die wir unseren Kunden bieten, ist im<br />
Grunde genommen jedes Stück aus unserem Hause ein<br />
Unikat“, unterstreicht Doris Oberwelland.<br />
Auch Bodenständigkeit und Standorttreue sind den<br />
Unternehmern wichtig: Für uns ist „Made in Germany“<br />
ein echtes Qualitätssiegel. Darauf können sich unsere Kunden<br />
verlassen“, versichert Klaus Oberwelland. Und freut<br />
sich, dass diese Tradition auch in Zukunft fortgeführt wird:<br />
„Bereits vor zwei Jahren haben wir einen sanften Generationenwechsel<br />
eingeleitet und unseren Kindern Tim und<br />
Lea einen festen Platz im Unternehmen eingeräumt“, so<br />
der Chef „Auf den beiden lastet eine große Verantwortung,<br />
denn sie sollen die Geschichte der Werther-Möbelmanufaktur<br />
weiterschreiben.“ Eine Herausforderung, die sie<br />
gern annehmen: „Mit den Werten unserer Eltern als Basis<br />
und einer Menge neuer Ideen im Gepäck werden mein<br />
Bruder und ich das Unternehmen weiterentwickeln“,<br />
erklärt Lea Oberwelland. Und ihr Bruder Tim ergänzt:„Das<br />
Thema Nachhaltigkeit wird uns dabei begleiten, wie bereits<br />
unsere Eltern und Großeltern, für die es noch nie eine<br />
Mode war, sondern Selbstverständnis.“<br />
www.werther-moebel.de<br />
MEISTERSTÜCKE<br />
Auf 100 Stück streng limitiert: die<br />
Jubiläums-Edition „W100“ (l.). Zu<br />
jedem Sessel gehört ein maßstabs -<br />
getreues Modell, das nummeriert und<br />
von Jan Armgardt handsigniert ist.<br />
Rechts: Ein Evergreen, der sich<br />
seit Jahrzehnten immer wieder<br />
neu erfindet: das Anbauprogramm<br />
„Skagen“. Kombiniert<br />
mit dem Sessel „Trick“.<br />
3/20<strong>19</strong> <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> 59
SCHLAFEN<br />
Die „Sleep-Lounge“ des<br />
Fachverbands Matratzen-Industrie<br />
e. V. war die ganze Messewoche<br />
über Anlaufpunkt für die Branche.<br />
„Sleep“: Fokus auf Nachhaltigkeit<br />
Positive<br />
Stimmung<br />
in Köln<br />
Emotionale Auftritte, umweltfreundliche<br />
Entwicklungen und Smart-Home-Features:<br />
Zur „imm cologne“ demonstrierte die Schlafen-<br />
Branche wieder die ganze Bandbreite ihres<br />
Könnens. Trotz eines durchwachsenen 2018<br />
zeigten sie sich optimistisch, mit den Neuheiten<br />
positiv ins kommende Jahr starten zu können.<br />
Gelungener Jahresauftakt: Die<br />
Matratzenbranche zeigte sich<br />
mit dem Verlauf der „imm<br />
cologne“ mehr als zufrieden. „Auch<br />
für den Fachverband Matratzen-Industrie<br />
e. V. und seine Mitglieder war<br />
die ,imm cologne‘ ein erfolgreicher<br />
Startschuss in das Jahr 20<strong>19</strong>“,<br />
bekräftigte dann auch der Verein,<br />
der mit zehn seiner Mitglieder stark<br />
vor Ort vertreten war. Einem kam<br />
dabei eine besondere Ehre zuteil:<br />
Das dänische Unternehmen Re-Beds<br />
erhielt für sein nachhaltiges Bett<br />
„Alken“ als erster Aussteller der<br />
Halle 9 den „Iconic Award“ in der<br />
Kategorie „Innovative Interior“.<br />
Daneben zeigte der Fachverband<br />
Matratzen-Industrie aber auch wie<br />
gewohnt selbst prominent mit seiner<br />
„Sleep Lounge“ im Zentrum der<br />
Halle 9 Flagge. Zu den Highlights<br />
seiner Messe-Präsenz zählte unter<br />
anderem wieder die alljährliche<br />
„Meet@sleep“-Party, auf der in<br />
diesem Jahr Dr. Ulrich Leifeld aus<br />
„Drift“ von Hypnos verfügt über eine<br />
obere Schicht, die aus recycelten<br />
Plastikflaschen hergestellt wurde.<br />
Die zweite Schicht besteht aus<br />
Wolle, die Körperwärme speichert<br />
und diese bei Bedarf wieder abgibt.<br />
seinem Amt als Geschäftsführer verabschiedet<br />
wurde. Sowohl der Verband<br />
als auch die Koelnmesse dankten<br />
ihm herzlich für seine engagierte<br />
Arbeit in den vergangenen 13 Jahren,<br />
in denen er sich immer klar zur<br />
„imm cologne“ als Leitmesse der<br />
deutschen Matratzenhersteller<br />
bekannte. Diesen eingeschlagenen<br />
Weg möchte sein Nachfolger Martin<br />
Auerbach fortführen: „Für unseren<br />
Verband und unsere Mitglieder hat<br />
diese Messe einen sehr hohen Stellenwert<br />
und es ist mir ein wichtiges<br />
Anliegen, an der Fortentwicklung<br />
dieses Erfolgskonzepts in Zukunft<br />
aktiv mitwirken zu können“,<br />
betonte er.<br />
Die Hersteller hatten sich für<br />
ihren diesjährigen Auftritt einiges<br />
einfallen lassen: Im Mittelpunkt<br />
standen dabei nachhaltige Produkte.<br />
So hatte Dormiente Latex-Matratzen<br />
mit Seegras, Rosshaar oder Hanf im<br />
Gepäck. Hypnos präsentierte unter<br />
anderem mit „Drift“ ein Premium-Modell,<br />
dessen oberste Schicht<br />
aus recycelten Plastikflaschen<br />
besteht. Zudem ist das Unternehmen<br />
eine Kooperation mit Wools of<br />
New Zealand eingegangen – einem<br />
Lieferanten, der ausschließlich mit<br />
Farmern zusammenarbeitet, die<br />
sich natürlicher, nach haltiger Land-<br />
Fotos: Guido Schiefer
Der Stand der Bettzeit-Gruppe war gut besucht. Geschäftsführer Philipp Burgtorf<br />
(o.) informierte die Besucher über den neuen Markenauftritt von Emma und<br />
zeigte die dazugehörigen Werbespots.<br />
wirtschaft verschrieben haben und<br />
Wert auf die Reduzierung des<br />
CO 2 -Ausstoßes und artgerechte Tierhaltung<br />
legen. Auping stellte eine<br />
„Cradle-to-cradle“-Matratze vor, bei<br />
der jeder Bestandteil einzeln ausgetauscht<br />
und in einer neuen Matratze<br />
wiederverwertet werden kann.<br />
Außerdem hatten die Niederländer<br />
einen „Smart Bedroom“ inszeniert,<br />
mit dessen technischen Entwicklungen<br />
sich die Morgen- und Abendroutine<br />
im Schlafzimmer automatisieren<br />
lässt.<br />
Mit ihren zahlreichen und innovativen<br />
Neuerungen leisten die Aussteller<br />
einen enormen Beitrag für ein<br />
wirtschaftlich ordentliches 20<strong>19</strong>,<br />
das der Branche nach den schwierigen<br />
vergangenen Jahren auch sehr zu<br />
wünschen wäre. Wie der Fachverband<br />
Matratzen-Industrie unter<br />
Berufung auf die verbandsinterne<br />
Statistik mitteilte, wurden für 2018<br />
deutlich rückläufige Absatz- und<br />
Umsatzmengen im Vergleich zu den<br />
Vorjahreszeiträumen verzeichnet. Als<br />
leicht positives Signal sei zu werten,<br />
dass die Umsatzeinbußen im vierten<br />
Quartal weniger hoch waren als<br />
noch im dritten Quartal. Allerdings<br />
gestaltet sich das Winterhalbjahr<br />
geschäftlich gesehen traditionell besser<br />
als die Sommerzeit.<br />
DORIS SCHMIDT<br />
www.imm-cologne.de<br />
www.matratzenverband.de<br />
Tempur hat neue Kissen mit einem „Cool Touch“-Bezug entwickelt, der über eine<br />
kühlende Wirkung verfügt. Die Kissen sind in acht verschiedenen Formen erhältlich.<br />
Eine weitere<br />
nachhaltige Neuheit<br />
bei Auping: ein<br />
Naturlatex, der aus<br />
dem Saft des<br />
brasilianischen<br />
Kautschukbaums<br />
gewonnen wird.<br />
Eingesetzt wird diese<br />
Latexschicht in den<br />
Premium matratzen<br />
„Maestro“ und<br />
„Vivo“.<br />
3/20<strong>19</strong> <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> 67
SCHLAFEN<br />
Die Branche in Feierlaune<br />
Stabübergabe<br />
Am Messedienstag der „imm cologne“ zog es die Branche traditionell zur<br />
„Meet@sleep“-Party in Halle 9. Im Rahmen der Veranstaltung wurde Dr. Ulrich Leifeld<br />
offiziell aus seinem Amt als Geschäftsführer des Fachverbands Matratzen-Industrie<br />
verabschiedet. Er übergab den Posten nach 13 Jahren an Martin Auerbach.<br />
2<br />
3<br />
4<br />
1<br />
1 Günther Matern und seine Band sorgten für ausgelassene Stimmung. 2 Im Gespräch: Marcel Bender (l.)<br />
und Gerald Malta von Gemafa. 3 Doris Schmidt, „<strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong>“, begrüßte Martin Auerbach in seinem neuen<br />
Amt als Geschäftsführer des Fachverbands Matratzen-Industrie. 4 Sven Jeppson (l.), „<strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong>“, freute<br />
sich mit Thomas Bußkamp, Inhaber der Eurocomfort Group, über einen gelungenen Messeauftakt. 5 Tino<br />
Goerke und Kristin Offer von Recticel mischten sich unter die Party-Besucher. 6 Axel Augstein vom VDB/BTE<br />
tauschte sich rege mit Michael Sailer (r.), Geschäftsführender Gesellschafter von Werkmeister, aus.<br />
7 Lars Brunsø, Inhaber von Re Beds,<br />
feierte mit Andreas Eule, Geschäftsführer<br />
von F.A.N Frankenstolz, und<br />
Thomas Bauer, Geschäftsführer von<br />
Tempur (v. l.), den erhaltenen Iconic<br />
Award 20<strong>19</strong>. 8 Der ehemalige<br />
Geschäftsführer des Fachverbands<br />
Matratzen-Industrie, Dr. Ulrich<br />
Leifeld, bedankte sich bei Claire<br />
Steinbrück, Director der „imm<br />
cologne“, und Matthias Pollmann,<br />
Geschäftsbereichsleiter Messemanagement<br />
bei der Koelnmesse<br />
(v. l.), für die schöne Zeit.<br />
5<br />
6 7<br />
8<br />
72 <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> 3/20<strong>19</strong>
9 10<br />
11<br />
12<br />
13<br />
14<br />
15<br />
16<br />
17<br />
18<br />
9 Stabübergabe: Matthias Pollmann,<br />
Koelnmesse, Dr. Ulrich Leifeld, Thomas<br />
Bußkamp, Eurocomfort Group, und Martin<br />
Auerbach, Fachverband Matratzen-Industrie<br />
(v. l.). 10 Das Hypnos-Team ließ den Messetag<br />
gemeinsam ausklingen. 11 Dr. Dennis<br />
Schmolzki, Geschäftsführer von Bettzeit, und<br />
Natalia Fritz von Hoschke & Consorten.<br />
12 Im Team unterwegs: Rudi Bohnen, Martin<br />
Lill und Ludger Grzeszkowiak von Legett &<br />
Platt (v. l.). 13 Philipp Burgtorf, Geschäftsführer<br />
von Bettzeit (l.), und Jens Fischer von<br />
Hilding Anders Schweiz. 14 Markus Kamps<br />
von der Schlafkampagne (l.) zusammen mit<br />
Winfried Weber von Hülsta. 15 Machten<br />
sich vor Ort ein Bild über die Entwicklungen:<br />
Oswald Schmidt (l.) und Johannes Stock<br />
vom DIM. 16 Manfred Greiner von Röwa (l.)<br />
zusammen mit Peter Frank von Velda.<br />
17 Sarah Schädler, „<strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong>“, traf auf<br />
Thomas Schlosser, Leiter Produktpolitik und<br />
Marketing bei Oschmann. 18 Petra Kerner (l.)<br />
und Claudia Wieland vom Fachverband<br />
Matratzen-Industrie hatten die<br />
Party gut geplant.<br />
3/20<strong>19</strong> <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> 73
SCHLAFEN<br />
Hilding Sweden: Auf Erfolgskurs<br />
Das Matratzen-Feeling<br />
Im Oktober 2017 gestartet, blickt das Start-up Hilding Sweden, eine Tochtergesellschaft<br />
der Hilding Anders Group, auf ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr 2018 zurück.<br />
Knapp 20 Mio. Euro Umsatz bei mehr als 150.000 verkauften Matratzen konnte das<br />
Unternehmen mit Sitz in München verbuchen. Das Erfolgsrezept und was künftig alles<br />
geplant ist, verrät Geschäftsführer Dr. Max Fischer.<br />
Dr. Max Fischer, Geschäftsführer<br />
von Hilding Sweden, sieht das<br />
Unternehmen für die Zukunft gut<br />
aufgestellt und prognostiziert<br />
weiteres Wachstum.<br />
Wir glauben<br />
schlichtweg nicht<br />
an die ‚eine<br />
Matratze für alle‘.<br />
<strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong>: Herr Dr. Fischer, seit<br />
etwas mehr als einem Jahr ist die Marke<br />
Hilding Sweden am Markt und weist<br />
beeindruckende Zahlen auf. Was war<br />
bisher Ihr Erfolgsrezept?<br />
Dr. Max Fischer: Ehrlicherweise sind<br />
wir von unserem Erfolg selbst ein<br />
wenig überrascht<br />
worden. Wir sind<br />
Ende 2017 mit der<br />
Mission angetreten,<br />
mittelfristig zu<br />
einem ernst zu<br />
nehmenden Spieler<br />
im deutschen<br />
Online-Matratzenmarkt<br />
zu werden<br />
und ich denke, das<br />
ist uns bereits nach<br />
einem Jahr gelungen.<br />
Als Gründe für<br />
unser schnelles Wachstum sehen<br />
wir drei wesentliche Säulen, in<br />
denen wir uns von vielen anderen<br />
Matratzenherstellern – egal ob<br />
Start-up oder etabliert – unterscheiden:<br />
Produkt, Vertriebskanäle<br />
und Marke. Im Hinblick auf unser<br />
Produkt haben wir entgegen dem<br />
Markttrend zu One-fits-all ein<br />
kleines, aber konsistentes Produktportfolio<br />
entwickelt, das beim<br />
Kunden funktioniert und vernünftig<br />
bepreist ist. Wir glauben<br />
schlichtweg nicht an „die eine<br />
Matratze für alle“.<br />
Zudem haben wir mit Hilding<br />
Sweden eine Marke geschaffen, die<br />
die Kompetenz unserer Muttergesellschaft<br />
Hilding Anders aus fast<br />
80 Jahren Matratzenfertigung glaubwürdig<br />
und skandinavisch-sympathisch<br />
verkörpert, was beim Kunden<br />
offensichtlich gut ankommt.<br />
<strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong>: Warum funktioniert Hilding<br />
Sweden, trotz der schwierigen<br />
Gesamtsituation am Matratzenmarkt?<br />
Dr. Max Fischer: Zunächst muss man<br />
sagen, dass wir mit unserem Fokus<br />
auf den Onlinehandel auf ein<br />
Marktsegment setzen, das im<br />
Gegensatz zum stationären Handel<br />
wächst – davon profitieren wir<br />
natürlich. Dass wir im Online-<br />
Markt schneller wachsen als viele<br />
unserer Wettbewerber, liegt unserer<br />
Meinung nach an den eingangs<br />
geschilderten Punkten.<br />
<strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong>: Welches Umsatzziel setzen<br />
Sie sich für dieses Jahr? Ist ein weiterer<br />
Aufschwung zu erwarten?<br />
Dr. Max Fischer: Unser Ziel besteht<br />
darin, das sehr gute Ergebnis aus<br />
dem letzten Jahr deutlich zu übertreffen.<br />
Und ich bin fest davon<br />
überzeugt, dass uns das gelingen<br />
wird.<br />
<strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong>: Wie genau sieht die Vertriebsstruktur<br />
aus?<br />
74 <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> 3/20<strong>19</strong>
Dr. Max Fischer: Unsere Vertriebsstruktur<br />
ist simpel: Wir setzen derzeit<br />
zu einhundert Prozent auf<br />
Online, und hier verteilen sich<br />
unsere Umsätze zwischen unserem<br />
eigenen Online-Shop Hilding-Sweden.com<br />
und den großen Marktplätzen<br />
Otto.de und Amazon,<br />
wobei die Marktplätze den weit<br />
überwiegenden Anteil am Umsatz<br />
ausmachen. Durch unser schnelles<br />
Wachstum im letzten Jahr konnten<br />
wir gerade mit Otto.de und Amazon<br />
sehr vertrauensvolle und partnerschaftliche<br />
Geschäftsbeziehungen<br />
aufbauen.<br />
<strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong>: Planen Sie eine Ausweitung<br />
Ihres Geschäftsmodells auch auf<br />
den stationären Handel?<br />
Dr. Max Fischer: Aktuell ist das nicht<br />
geplant. Allerdings sind wir ein<br />
junges und flexibles Unternehmen,<br />
weshalb ich auch den stationären<br />
Handel nicht kategorisch ausschließen<br />
würde. Mit dem richtigen Partner<br />
und einem innovativen Vertriebsansatz<br />
sehe ich hier durchaus<br />
Potenzial für Hilding Sweden.<br />
<strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong>: Welche Produkte haben<br />
Sie im Portfolio? Soll dies noch erweitert<br />
werden?<br />
Dr. Max Fischer: Aktuell umfasst<br />
unser Produktportfolio Matratzen<br />
in diversen Technologien<br />
(Schaumstoff, Federkern, Latex),<br />
Topper, Lattenroste und Nackenkissen.<br />
Wir arbeiten allerdings<br />
daran, das Portfolio mit spannenden<br />
Produkten in angrenzenden<br />
Kategorien wie zum Beispiel Kissen,<br />
Decken und Bettbezüge zu<br />
erweitern. Hier werden wir schon<br />
bald die ersten neuen Produkte<br />
präsentieren. Perspektivisch sehen<br />
wir Hilding Sweden als eine<br />
Marke, mit der man sein komplettes<br />
Schlafzimmer ausstatten kann.<br />
vor der Kaufentscheidung<br />
stehen. Von groß angelegten<br />
Above-the-line Branding -<br />
Aktivitäten halte ich im<br />
Bereich Matratze nicht viel.<br />
<strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong>: Wo werden die<br />
Produkte gefertigt und wie sieht<br />
Ihr Logistiknetzwerk aus?<br />
Dr. Max Fischer: Wir fertigen<br />
unsere Produkte an diversen<br />
Standorten in Europa.<br />
Unsere Hauptwerke stehen<br />
in Deutschland, Belgien<br />
und Polen. Im Hinblick auf<br />
die Logistik haben wir ein zentrales<br />
Warenlager in der Mitte<br />
Deutschlands.<br />
<strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong>: Inwieweit arbeiten Sie<br />
mit der Muttergesellschaft Hilding<br />
Anders zusammen? Wo liegen die<br />
Synergien?<br />
Dr. Max Fischer: Die Synergien sind<br />
mannigfaltig: Zum einen ist die<br />
Hilding-Anders-Gruppe natürlich<br />
ein zentraler Lieferant für Hilding<br />
Sweden, aber auch in den Bereichen<br />
Produktentwicklung und<br />
Perspektivisch sehen<br />
wir Hilding Sweden als eine<br />
Marke, mit der man sein<br />
komplettes Schlafzimmer<br />
ausstatten kann.<br />
Qualitätssicherung arbeiten wir<br />
eng mit der Muttergesellschaft<br />
zusammen.<br />
<strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong>: Welches sind Ihre Kernmärkte<br />
– in welche Länder wollen Sie<br />
expandieren?<br />
Dr. Max Fischer: Unser Kernmarkt ist<br />
klar Deutschland, derzeit bereiten<br />
wir jedoch die Expansion in andere<br />
europäische Märkte vor. Im Fokus<br />
stehen hier – trotz Brexit – Großbritannien,<br />
Frankreich und Spanien.<br />
<br />
KRISTINA TAPKEN<br />
Das Hilding-Sweden-Portfolio soll<br />
um Decken, Kissen und Bettbezüge<br />
erweitert werden.<br />
<strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong>: Welche Marketingaktivitäten<br />
haben Sie durchgeführt, um Hilding<br />
Sweden bei den Endverbrauchern<br />
bekannt zu machen?<br />
Dr. Max Fischer: Wir haben von<br />
Anfang an auch im Marketing voll<br />
auf Online gesetzt. Und hier verfahren<br />
wir in aller Regel nach dem<br />
Prinzip, unsere Marketingaktivitäten<br />
möglichst dicht am Verkauf auszurichten.<br />
Das bedeutet, dass wir<br />
mit unserer Marke und mit unseren<br />
Produkten dort stattfinden wollen,<br />
wo die Kunden bereits aktiv nach<br />
einem Produkt suchen und kurz<br />
3/20<strong>19</strong> <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> 75
lifestyle<br />
Das große Krabbeln war nicht<br />
nur bei Kare angesagt.<br />
Tierische Sortimente – angefangen<br />
von Seepferdchen über<br />
Käfer bis hin zu Affen – bringen<br />
exotisches Flair in die Wohnungen.<br />
Gold setzt zudem edle<br />
Akzente in Verbindung mit<br />
dunklen Hölzern und sorgt so<br />
für eine elegante Note. Auch<br />
an der Wand spielt der<br />
Edelmetall-Look eine große<br />
Rolle. www.kare.de<br />
Ambiente: Das sind die Trends 20<strong>19</strong><br />
Von der Natur<br />
inspiriert<br />
Mit neuer Rekordmarke von<br />
136.000 Fachbesuchern aus<br />
166 Ländern schloss die Ambiente,<br />
die vom 8. bis 12. Februar in Frankfurt<br />
am Main über die Bühne ging,<br />
ihre Tore. Die Vorzeichen für ein<br />
gutes Konsumjahr stehen nicht<br />
schlecht. Während sich die Branche<br />
2018 immerhin auf stabilem Niveau<br />
bewegte, sollen 20<strong>19</strong> wieder Zuwächse<br />
generiert werden. Viele<br />
Unternehmen feilen deshalb aktuell<br />
an ihren Markenkernen und Positionierungen,<br />
um im Handel noch<br />
attraktiver zu sein. So fehlte es in<br />
diesem Jahr nicht an innovativen<br />
Produktideen.<br />
Foto: Kare<br />
Die Neugier im Vorfeld der Veranstaltung<br />
auf das neue Hallenkonzept war groß.<br />
So mancher Besucher musste seine eingetretenen<br />
Pfade verlassen und veränderte<br />
Wegeführungen entdecken. Doch zweifelsohne<br />
stellte die Ambiente auch in neuer<br />
Struktur die richtigen Weichen für das Konsumjahr<br />
20<strong>19</strong>. Farbenfrohe Produkte warten<br />
darauf, in den Läden schick inszeniert zu wer-<br />
84 <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> 3/20<strong>19</strong>
den. Kräftiges Grün, fröhliches Gelb, frisches<br />
Türkis und kunterbunte Blüten auf Tellern und<br />
Tassen geben viel kreativen Spielraum für die<br />
Frühjahrs- und Sommersortimente. Von daher<br />
hat die Industrie ihre Hausaufgaben gemacht,<br />
damit der Handel die richtigen Kaufimpulse<br />
setzen kann.<br />
Besonders starke Anregungen kommen dabei<br />
aus der Natur: Markante Käfer und strukturier-<br />
tes Blattwerk bringen Urwald-Feeling ins Haus.<br />
Gold setzt überall elegante Akzente. Darüber hinaus<br />
kommen Art-déco-Reminiszenzen zum<br />
Einsatz – häufig auf stilvollen Gläsern, die für<br />
opulente Bar<strong>kultur</strong> stehen. Equipment für Gin,<br />
Whiskey & Co. sind aktuell genauso gefragt wie<br />
ausgefallene Cocktailgläser. Im Zuge der Nachhaltigkeitsdebatte<br />
gehören Trinkhalme aus Glas<br />
ab sofort in jede Kollektion.<br />
3/20<strong>19</strong> <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> 85
lifestyle<br />
Bei Tisch stehlen Bowls herkömmlichen<br />
Tellern die Schau. Die Allzweckschalen werden<br />
für das Morgenmüsli genauso eingesetzt wie für<br />
Suppen, Salate oder andere Speisen. Häufig bieten<br />
die Porzellanmarken Kurzserien an, die sich<br />
insbesondere an junge Zielgruppen wenden.<br />
Neben der bunten Vielfalt, die aufgedeckt<br />
wurde, feierten aber auch diverse Hersteller wie<br />
Mono und Rosenthal ausgiebig „100 Jahre Bauhaus“.<br />
So wurde die bekannte Form „Tac“ von<br />
Walter Gropius in neue Dessins gekleidet und<br />
wirkt damit aktueller denn je. Außerdem setzte<br />
sich der Designer Hiromichi Konno in der Serie<br />
„3Acts“ aus Schalen und Tellern mit dem Triadischen<br />
Ballett von Oskar Schlemmer auseinander.<br />
Beeindruckend waren auch die Auftritte in<br />
Halle 3, in der Branchengrößen wie WMF, Zwilling<br />
oder Fissler ihre Markenpositionierungen<br />
in ausgefeilter Weise präsentierten. Überraschend<br />
trumpfte Wüsthof in neuer Größe und<br />
Aufmachung auf, während Elo ab sofort auf<br />
globaler Ebene vertrieblich mit Fackelmann an<br />
einem Strang ziehen will. In der neuen Halle 12<br />
Blütezeit bei Kahla: Das<br />
Dekor „Heyday“ verwebt<br />
typische Pflanzen des<br />
heimischen Gartens zu<br />
einem üppigen Urwald<br />
voller Exotik und<br />
Energie. www.kahlaporzellan.com<br />
Ganz rechts: Käfer<br />
kommen auch bei Boltze<br />
ganz groß heraus.<br />
www.boltze.com<br />
Unten: Das umfangreiche<br />
Sortiment von<br />
„Teas & C’S Contessa“<br />
von Maxwell & Williams<br />
bringt bunte Blumen<br />
in Hülle und Fülle<br />
und vielen Formen auf<br />
den Tisch.<br />
www.maxwellandwilliams.de<br />
Botanik<br />
Bowls<br />
In Schale werfen für jede Gelegenheit: „It’s my love“<br />
von Villeroy & Boch bietet unkonventionellen<br />
Genuss. Das Geschirr wurde von jungen Leuten für<br />
junge Leute entwickelt. Das Konzept besteht aus<br />
den Trendkollektionen „It’s my match“ und „It’s my<br />
moment“ und lässt sich vielseitig kombinieren.<br />
www.villeroyboch-group.com<br />
nutzten zudem diverse Unternehmen die Chance,<br />
mit neuem Standkonzept alles auf Neuanfang<br />
zu stellen, so auch Hailo, der mit Virtual-Reality-Erlebnis<br />
sein innovatives Branding<br />
lancierte.<br />
Und so zog auch die Messe Frankfurt ein positives<br />
Fazit: „Mit sehr guter Stimmung und gestiegenen<br />
Besucherzahlen ging die Weltleitmesse<br />
für Konsumgüter in Frankfurt zu Ende. 136.000<br />
Fachbesucher (Vorjahr: 134.600) aus 166 Ländern<br />
orderten auf der Ambiente 20<strong>19</strong> für ihr<br />
Business die neuesten Produkte, holten<br />
sich Inspirationen für die Inszenierung<br />
am POS und Impulse für die<br />
digitale Zukunft“, sagte Messechef<br />
Detlef Braun, der in Frankfurt auch<br />
den Startschuss für den neuen<br />
B2B-Marktplatz „Nextrade“ setzte.<br />
Dahinter verbirgt sich eine Kooperation<br />
der Messe Frankfurt mit Nmedia<br />
und der EK Servicegroup, auf der<br />
Händler an 365 Tagen Ware ordern<br />
können. Was sich nach einem logischen<br />
Schritt anhört, kommt schon einer Revolution<br />
gleich, denn bislang haben sich<br />
Messeplätze ausschließlich als physische<br />
Orte des Handels begriffen: für alle Beteiligten<br />
eine neue Herausforderung. Für die<br />
Messegesellschaft besteht diese darin, die<br />
4.451 Aussteller aus 92 Ländern, die aktuell<br />
86 <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> 3/20<strong>19</strong>
Natürliches Ambiente zaubert „Lucente“<br />
von Leonardo in den Weingenuss.<br />
www.leonardo.de<br />
Schale statt Kelch lautet die Devise für<br />
Champagner mit Eva Solo.<br />
www.evasolo.com.<br />
Cocktail- oder Martiniglas? Mit der Serie<br />
von Ritzenhoff ist beides möglich.<br />
www.ritzenhoff.de<br />
Trinkhalme aus schwarzem Glas serviert Gefu.<br />
www.gefu.com<br />
auf einer Fläche von 306.500 qm präsentierten,<br />
in das neue System zu integrieren. Für den Aufbau<br />
von „Nextrade“ wird Nmedia seine im Portfolio<br />
befindlichen 1.000 Händler und 500 Lieferanten<br />
von der EDI-Plattform in den neuen<br />
Marktplatz überführen. Und so läuft das Ganze in<br />
der Praxis: Als Vertriebspartner wird die Messe<br />
Frankfurt neue Lieferanten und Händler, die Teil<br />
des Marktplatzes sein möchten, akquirieren. Die<br />
Lieferanten pflegen die Daten ihrer Artikel auf<br />
der Plattform in einen jeweils eigenen Webshop<br />
ein. Händler können dann über „Nextrade“ in<br />
den einzelnen Onlineshops nach Freischaltung<br />
durch den jeweiligen<br />
Lieferanten digital,<br />
zentral und über einen<br />
Kanal bestellen, statt manuell<br />
bei jedem Lieferanten<br />
einzeln zu ordern. Detlef<br />
Braun sieht darin ein neues<br />
Werkzeug, um im zunehmend<br />
härter werdenden Wettbewerb zu<br />
bestehen.<br />
Auch wenn die Ambiente mit<br />
einem Auslandsanteil, der erneut auf<br />
nunmehr 85 Prozent gestiegen ist, sicherlich<br />
zu den internationalsten Events im<br />
Messe-Business gehört und einen hohen Status<br />
einnimmt, will sie sich frühzeitig für das<br />
digitale Zeitalter wappnen.<br />
„Bei uns auf der Ambiente brummt der Welthandel<br />
noch, auch wenn so manche Eintrübung<br />
der Konjunktur sich bereits abzeichnet. Über<br />
den Handelsknoten Ambiente adressieren Konsumgüterproduzenten<br />
aus aller Welt die lokalen<br />
und regionalen Märkte, und das weltweit. Somit<br />
werden hier im Februar die Weichen für das<br />
ganze Jahr 20<strong>19</strong> und darüber hinaus gestellt.<br />
Das belegen eindrucksvoll das Orderverhalten<br />
und die Qualität der deutschen und internationalen<br />
Einkäufer“, so Detlef Braun. Auch Thomas<br />
Grothkopp, Hauptgeschäftsführer Handelsverband<br />
Wohnen und Büro e.V. (HWB), zieht ein<br />
positives Resümee: „Der Fachhandel hat auf<br />
der Ambiente wieder intensiv<br />
gearbeitet, wobei die durchdachte,<br />
aber eben auch neue<br />
Bar<strong>kultur</strong><br />
Hallenstruktur eine Herausforderung darstellte.<br />
Für den Handel – gleich welcher<br />
Größenordnung – gibt es in Bezug auf<br />
Neuheiten und Internationalität keine<br />
Alternative zur Ambiente.“<br />
Die Top-Ten-Besuchernationen nach<br />
Deutschland waren Italien, China, Frankreich,<br />
Großbritannien, Niederlande,<br />
USA, Spanien, Schweiz, Russland und<br />
Süd korea. Bei den Besuchern blieben die<br />
Zufriedenheitswerte mit 94 Prozent stabil<br />
auf hohem Niveau. Überproportionale<br />
Besucherzuwächse gab es in diesem<br />
Jahr weltweit, besonders aus<br />
Südamerika mit Ländern wie Brasilien,<br />
Ecuador und Mexiko, aus Europa mit<br />
Großbritannien, Spanien, den Niederlanden<br />
und Russland sowie aus Asien mit<br />
China, Thailand und Indien, dem diesjährigen<br />
Partnerland der Messe.<br />
RITA BREER, SASCHA TAPKEN<br />
3/20<strong>19</strong> <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> 87
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