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2019-03-17 Bayreuther Sonntagszeitung

Bayreuth. Die neue Ausgabe der Bayreuther Sonntagszeitung steht zum Lesen bereit. Diese Woche u. a. mit vielen Themen: Verbrechen im Netz, was sagen die Fans der SpVgg zur neuen Stehtribüne, 20 Jahre Lohengrin Therme Bayreuth, großer Sonderteil "Aus-Weiterbildung und Karriere", der Rechtstipp zum Thema "Die Erbschaft annehmen oder ausschlagen", der Sonntagssprechstunde "Orthopädie und Wintersport", sowie die den neuesten Verbraucherinformationen in und um Bayreuth. Wir wünschen allen Lesern einen schönen Sonntag!

Bayreuth. Die neue Ausgabe der Bayreuther Sonntagszeitung steht zum Lesen bereit.

Diese Woche u. a. mit vielen Themen: Verbrechen im Netz, was sagen die Fans der SpVgg zur neuen Stehtribüne, 20 Jahre Lohengrin Therme Bayreuth, großer Sonderteil "Aus-Weiterbildung und Karriere", der Rechtstipp zum Thema "Die Erbschaft annehmen oder ausschlagen", der Sonntagssprechstunde "Orthopädie und Wintersport", sowie die den neuesten Verbraucherinformationen in und um Bayreuth.

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6 <strong>17</strong>. März <strong>2019</strong> Boulevard <strong>Bayreuther</strong> <strong>Sonntagszeitung</strong><br />

Gedanken zur Woche<br />

Fastenzeit – von Dr. Christian Karl Steger, Pfarrer der Schlosskirche<br />

Die Fastenzeit wird mit einem<br />

dramatischen Evangelium eröffnet:<br />

Jesus fastet in der Wüste,<br />

40 Tage ist er da unterwegs.<br />

Die Szene ist in den Evangelien<br />

immer zu Beginn angesetzt,<br />

und ist doch schon eine Vorwegnahme<br />

der ganzen Passion.<br />

Wie schon die Taufe Jesu,<br />

sein Steigen in den Jordan, ein<br />

Bild war für das Hinabsteigen<br />

Gottes in die Untiefen des<br />

Menschseins, die Gott ganz an<br />

sich heranlässt, so ist der Gang<br />

in die Wüste erst recht ein<br />

Durchwaten der menschlichen<br />

Tiefe. Die Wüste, das Gegenstück<br />

zum Garten, zum Blühen,<br />

zur inneren Ordnung, ist der<br />

Ort, an den Jesus sich wagt.<br />

Die Einsamkeit der Wüste ist<br />

die stärkste Herausforderung<br />

für den Menschen. Wo ich ganz<br />

auf mich fixiert bin, weil kein anderer<br />

da ist, wo ich einsam,<br />

hungrig nach Ansprache und<br />

Aussprache bin, wo sich alles<br />

in mir um mich dreht, da geht<br />

es ums Grundsätzliche des Lebens,<br />

da leuchtet entweder der<br />

Himmel in mir auf, weil ich mit<br />

mir einverstanden sein darf,<br />

oder es schmeckt schon nach<br />

der Hölle. Die Wüste zeigt wie<br />

in einem Brennglas die<br />

menschliche Herausforderung<br />

an sich, das Teuflische des<br />

Egos zu meistern.<br />

Die Wüste ist eine Situation, die<br />

mich mit mir und meinem inneren<br />

Schweinehund konfrontiert,<br />

der Ort, wo ich nicht Theater<br />

spiele, wo ich bildlich meinen<br />

unschönen Seiten freien Lauf<br />

lasse, vom Nasebohren bis<br />

zum vermeintlich anonymen<br />

Surfen im Internet. Der Kern der<br />

drei Versuchungen Jesu in der<br />

Wüste ist der gottlose Raum.<br />

Die Versuchung liegt darin,<br />

Gott und den Glauben, das Leben<br />

an sich, dem Ego, eigenen<br />

Bedürfnissen und Interessen<br />

unterzuordnen. Weil diese Bedürfnisse<br />

präsent erscheinen.<br />

Gott nicht.<br />

Früher wurden wir bei dem<br />

Wort Versuchung rot im Gesicht,<br />

weil man sofort an was<br />

Unkeusches dachte. So einfach<br />

ist es leider nicht. Das Wesen<br />

der Versuchung im Evangelium<br />

ist es, im Gewand des<br />

Moralischen daherzukommen,<br />

und wenn das nicht reicht, im<br />

Gewand des Theologen. Es<br />

geht um Fakten, harte Fakten,<br />

die im jetzt und hier schreien,<br />

um Hunger nach Brot. Wer<br />

denkt da an Gott? Zuerst<br />

kommt bekanntlich das Fressen…<br />

Der Teufel aber sprach<br />

zu ihm: “Wenn du Gottes Sohn<br />

bist, so sage diesem Stein,<br />

dass er Brot werden soll.“ (Lk<br />

4,3). Der Marxismus hatte genau<br />

mit diesem Vorwurf die<br />

Christen provozieren wollen:<br />

Wo ist euer Gott wenn es Hunger<br />

gibt? Stillt den Hunger,<br />

dann glauben wir an ihn. Tatsächlich<br />

liegt genau hier das<br />

Teuflische der Versuchung,<br />

weil es so einleuchtend scheint,<br />

weil es so vernünftig daherkommt,<br />

gar moralisch, zuerst<br />

mal ran an die Probleme des<br />

Lebens zu gehen. Ist es so einfach?<br />

Der Jesuitenpater Alfred Delp<br />

schrieb im Kerker der Nazis,<br />

wenige Tage vor seiner Hinrichtung,<br />

mit gefesselten Händen<br />

einen starken Satz: Brot ist<br />

wichtig, Freiheit ist wichtiger,<br />

aber am wichtigsten ist die Anbetung<br />

Gottes. Wie kann einer,<br />

der auf seine brutale Ermordung<br />

im Kerker wartet, mit gefesselten<br />

Händen solche Prioritäten<br />

haben? Weil er am eigenen<br />

Leib erfahren hat, dass die,<br />

die versprachen, einem ganzen<br />

Volk Brot zu bringen, ein Volk<br />

befreien zu wollen, am Ende<br />

nur eines gebracht haben, Steine<br />

statt Brot.<br />

Es ist kein Einzelfall, dass das<br />

Stillen-Wollen des Hungers,<br />

das Versprechen, den Hunger<br />

zu stillen, dazu führte, dass<br />

Menschen geknechtet wurden,<br />

abhängig gemacht wurden,<br />

missbraucht wurden.<br />

Die Wirklichkeit verschiebt<br />

nicht, wer an Gott glaubt, die<br />

Wirklichkeit verschiebt, wer<br />

sich ohne ihn zum Brot bringenden<br />

Gott macht. Und oft genug<br />

nur sich bringt, Brot, das<br />

hart wie Stein ist. Die Wüste ist<br />

der Ort, an dem es ums Ganze<br />

in meinem Leben geht. Wo ich<br />

den realen Fakten meines Lebens<br />

nicht ausweichen kann,<br />

Fakten, die nicht selten zu der<br />

Illusion verführen, alles und alle<br />

um mich diesen zu beugen und<br />

zurecht zu biegen. Dann mache<br />

ich aus harten Steinen<br />

Dr. Christian Karl Steger<br />

Pfarrer der Schlosskirche<br />

meines Lebens wirklich duftendes<br />

Brot und meine, im Recht zu<br />

sein. Alfred Delp hat dies erkannt,<br />

er hat Gott in seinem Leben<br />

gewusst, das hat ihn nicht<br />

nur die Einsamkeit seiner Zelle<br />

aushalten lassen, sondern ihm<br />

noch die Kraft gegeben, so zu<br />

schreiben und zu sterben, wie er<br />

es getan hat.<br />

Zuhause gesucht<br />

Das Licht der Welt erblickt<br />

Dieser kastrierte Kater wurde<br />

am 12. März in der Carl-von-<br />

Linde-Straße in Bayreuth gefunden.<br />

Wer kennt oder vermisst das<br />

Tier?<br />

Dieses und viele weitere Tiere<br />

werden im <strong>Bayreuther</strong> Tierheim<br />

vermittelt.<br />

Tierheim Bayreuth<br />

Telefon 0921/62634<br />

www.tierheim-bayreuth.de<br />

Foto: Dörfler<br />

Im <strong>Bayreuther</strong> Klinikum kamen<br />

in der vergangenen Woche<br />

insgesamt 22 Babys zur Welt.<br />

V. l.: Carlotta Sophia Zettler<br />

(10.<strong>03</strong>.), Evelyna Martynyuk<br />

(10.<strong>03</strong>.), Greta Goldfuß (12.<strong>03</strong>.),<br />

Cem Keskin (12.<strong>03</strong>.), Jana Lautermilch<br />

(12.<strong>03</strong>.) und Frieda<br />

Lübbe (13.<strong>03</strong>.).<br />

Den Neugeborenen und den<br />

Kindern, die beim Fototermin<br />

bereits zu Hause waren, auf<br />

diesem Wege alles Gute!<br />

Foto: Dörfler

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