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len Kontext hat. Heiner Goebbels betrachtet in seiner neuen Kreation<br />

Everything that Happened and Would Happen mit der Distanz eines<br />

Ethnologen die europäische Geschichte der Zerstörungen in starken<br />

Bild- und Musik- Fragmenten. David Marton betreibt mit Henry Purcells<br />

Dido and Aeneas, remembered ein archäologisches Projekt, das<br />

nach Fragmenten europäischer Kultur gräbt. Viele der in der Ruhrtriennale<br />

<strong>2019</strong> arbeitenden Künstler*innen, unter anderem Christiane<br />

Jatahy, Faustin Linyekula oder Ofira Henig, erkunden in vollkommen<br />

unterschiedlichen Formaten die Auswirkungen jahrhunderte langer<br />

europäischer Dominanz auf heutige Lebensläufe, subjektive Erfahrungen,<br />

Wünsche und Vorstellungen. Marlene Monteiro Freitas zeigt auf<br />

PACT Zollverein ihre fulminanten Bacchae – Prelude to a Purge. Die<br />

umworbene israelische Choreographin Sharon Eyal wird die Uraufführung<br />

ihres neuen Werkes Chapter 3 im Rahmen der Ruhr triennale<br />

feiern, ebenso wie der brasilianische Choreograph Bruno Beltrão.<br />

Damit man auch die Krisen lustvoll er- und überlebt, trainiert der bildende<br />

Künstler Jonas Staal das Publikum für die Zukunft. Das Chorwerk<br />

Ruhr-Konzert ist Luciano Berio und Alessandro Striggio gewidmet. Auf<br />

zwei große Konzerte des Klangforum Wien mit dem Diri genten Sylvain<br />

Cambreling darf man sich ebenso freuen wie auf die Fortsetzung der<br />

Reihe MaschinenHausMusik. Das Langzeitprojekt der Jungen Triennale<br />

#nofear wird fortgesetzt und erweitert. Third Space wird vom<br />

Künstler*innenkollektiv raumlaborberlin mit genüsslichen Ritualen<br />

des Miteinanders wiederbelebt; auch der Festivalcampus für internationale<br />

Studierende wird in eine neue Runde gehen.<br />

Die Bildstrecke in diesem Heft zeigt öffentliche Orte, die Prozessen<br />

der Umwidmung, Destabilisierung, Defunktionalisierung und Zerstörung<br />

unterworfen sind. Es sind Archivbilder von Nachrichtenagenturen,<br />

in denen sich Zwischenzeiten räumlich und architektonisch abbilden.<br />

Die Photographien erzählen ihre eigenen Geschichten und<br />

bilden einen eigenen Kontext.<br />

Ich wünsche Ihnen und uns eine aufregende Festivalzeit!<br />

Stefanie Carp<br />

Intendantin der Ruhr triennale 2018 <strong>2019</strong> 2020<br />

PS: Ich stelle Ihnen das Programm auch gerne persönlich vor. Mehr<br />

dazu auf Seite 95.<br />

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