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ORLAC’S HÄNDE<br />

ROBERT WIENE<br />

JOHANNES KALITZKE<br />

ENSEMBLE RESONANZ<br />

People use the tarmac of the former Berlin Airlift Airport, Tempelhof, Germany, as public park on 11 April 2011.<br />

Der berühmte Pianist Orlac verliert bei einem Zugunglück beide<br />

Hände. In der Folge werden ihm die Hände eines Mörders angenäht.<br />

Was bedeutet es aber, als Klaviervirtuose die Hände eines<br />

Verbrechers zu erhalten? Der in seiner künstlerischen Identität<br />

völlig verunsicherte Orlac steigert sich in Zustände von Panik und<br />

Angst. Die Vorstellung, dass in seinen Händen die Psyche eines<br />

Gewaltverbrechers stecken könnte, ruft bei ihm Grauen und Entsetzen<br />

hervor. Robert Wiene drehte Orlac’s Hände 1924, vier<br />

Jahre nach seinem expressionistischen Meisterwerk Das Cabinet<br />

des Dr. Caligari. In der Filmmusik von Johannes Kalitzke für drei<br />

Pianisten und Streicher wird der traumati sierte Orlac durch die<br />

Paraphrasierung einer bereits im Film verankerten Nocturne von<br />

Chopin porträtiert. Wie eine durchgehende idée fixe wird diese<br />

Musik je nach dramaturgischer Situation stetig verwandelt. Basis<br />

einer elektronischen Klangerweiterung sind perkussive Klänge<br />

aus dem Innenraum des Klaviers. Sie spiegeln klanglich die<br />

Schreckensbilder und Angstgefühle im Inneren von Orlacs Kopf.<br />

English: The pianist Orlac loses both his hands in a train crash.<br />

Surgeons then give him new hands – those of a murderer.<br />

What does it mean for a virtuoso pianist to have the hands of a<br />

criminal? Orlac goes through panic attacks and bouts of anxiety.<br />

Robert Wiene filmed Orlac’s Hands four years after The Cabinet<br />

of Dr. Caligari. In Johannes Kalitzke’s music for three pianists<br />

and string ensemble, depending on the situation Orlac is portrayed<br />

through different variations on one of Chopin’s nocturnes,<br />

an idée fixe that reflects the traumatized interior of Orlac’s mind.<br />

So 22. Sep 20.00 Uhr<br />

Lichtburg Essen<br />

Tickets: 20 / 30 / 40 €, erm. ab 10 €<br />

Einführung 45 Minuten vor<br />

Vorstellungsbeginn.<br />

Mit deutschen Zwischentexten und<br />

englischen Untertiteln.<br />

Orlac’s Hände, Stummfilm von Robert<br />

Wiene (1924) mit Musik von Johannes<br />

Kalitzke für Streicher und drei Pianisten<br />

(2017).<br />

Weltpremiere der digital restaurierten<br />

Filmfassung des Filmarchiv Austria.<br />

Komponist, Dirigent: Johannes Kalitzke,<br />

Klavier, Keyboard: Benjamin Kobler,<br />

Per Rundberg, Philipp Vandré<br />

Ensemble Resonanz<br />

Im Film: Conrad Veith, Alexandra Sorina,<br />

Fritz Kortner<br />

Kurator: Matthias Osterwold<br />

In Zusammenarbeit mit ZDF/arte.<br />

Mit freundlicher Genehmigung durch<br />

Boosey & Hawkes Bote & Bock GmbH.<br />

Informationen und Tickets:<br />

ruhr3.com/orlac<br />

STUMMFILM MIT LIVE ORCHESTER / WELTPREMIERE<br />

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