18 MUSIK 14,0mm Götz Alsmann Götz Alsmann KONZERTE Sie waren in Paris, am Broadway in New York, bevor ihre Jazz-musikalische Reise sie schließlich nach Italien führte. Rom, die ewige Stadt, war das letzte Ziel, das Götz Alsmann und seine Band ansteuerten, um ihre musikalische Reisetrilogie abzuschließen. Aufgenommen im Tonstudio Forum Village, das früher dem legendären Komponisten Ennio Morricone gehörte, ist das Album „Götz Alsmann... in Rom“ eine Reminiszenz an den italienischen Schlager der 50er und 60er Jahre. Von „Azzuro“ über „Quando, Quando“ bis hin zu „Volare“ und „Come Prima“ reicht das Repertoire an Evergreens, denen Alsmann und seine Mitstreiter mit Jazz, Swing und lateinamerikanischen Rhythmen eine eigene Note verpassen und dabei, wie auch bei ihren Konzerten zu erleben, „den Italiener“ rauslassen. Alexandra <strong>Mai</strong> >> 25.05. Neuenhaus - Aula des Lise Meitner Gymnasiums, 20 Uhr >> www.goetz-alsmann.de 15,07mm Flo Mega INDOOR Helge Schneider KONZERT DES MONATS Die Goldenen Zitronen / Skills Wenn man den Namen der Gruppe in die Suche eingibt, erscheint immer noch „Für immer Punk“ an erster Stelle. Das alte Spaßding auf Alphaville-Basis aus dem Jahr 1987 zeigt, aus welcher Szene die Hamburger hervorgegangen sind. Heute sollte man besser nichts erwarten, was nahe am Lager der Ärzte oder Toten Hosen liegt. Aktiv sind Schorsch Kamerun und Ted Gaier immer noch. Ihr Herz schlägt links, aber sie tanzen auch aus der Reihe. Einen Auftritt beim letztjährigen „Wir sind mehr“-Konzert in Chemnitz haben sie sich verkniffen - gleiche Haltung, anderer Vortrag. Die Musik hat sich verändert, ist subtiler geworden und reibt sich am Zustand der Aktualität. „Baut doch eure Mauer quer übers Meer, tut nicht so ver- Nein, guter Soul mit deutschen Texten ist nun nichts, mit dem sich irgendjemand hinterm Ofen hervorlocken ließe. Schon mal von Max Mutzke oder Joy Denalane gehört? Flo Mega hingegen sollte man auf dem Schirm haben: Kaum ein deutscher Sänger kleidet Herzschmerz, Pein und Drangsal in schmissigere Zeilen und fluffigere Soul-Hymnen. Singles wie „Ferddich“, „Arschlochengel“ oder „Du fehlst“ sind vor allem eines: Leiden für Fortgeschrittene, das Schmerz, Wut und Trauer in lässige Lebensfreude umzudeuten versteht. Mal poppig, mal northern-soulig, aber immer ganz im Duktus der Gegenwart lädt Mega dazu ein, das gebrochene Herz einfach wieder ganz zu tanzen. Und darin ist er nicht nur gut, sondern mega. Benedikt Niederschmid >> 17.05. DO - Musiktheater Piano, 18.05. MS - Jovel, jew. 20 Uhr >> www.flomega.de Flo Mega 26,0mm The Temptations Review Die Temptations sind eine Legende des Soul. Das grandiose Vocal- Ensemble mit dem ausgefeilten mehrstimmigen Falsett- und Satzgesang und den umwerfenden Tanz- und Showeinlagen hat nicht nur den Motown-Sound geprägt, neben The Supremes, The Miracles, Marvin Gaye, Stevie Wonder, Jackson 5. Sie haben ihn auch Ende der 60er, Anfang der 70er Jahre mit den fabelhaften Psychedelic-Soul-Produktionen von Norman Whitfield à la „Papa Was logen als fiele euch das schwer“, echauffieren sie sich auf dem jüngsten Album „More Than A Feeling“. Dagegen steht ein Sound, der aus Rock-Werkzeug, elektronischen Instrumenten, Steel Drum oder Tablas kommt. Das ist mehr als Punk. Das ist echter Fortschritt. Support gibt’s vom Elektronik-Duo Skills. Thomas Weiland >> 08.05. MS - Gleis 22, 20.30 Uhr >> www.die-goldenen-zitronen.de A Rolling Stone“ oder „Masterpiece“ innovativ erneuert. Unzählige Auszeichnungen, Preise und über 100 Millionen verkaufte Tonträger pflastern den Weg der Temptations, die bis heute die Styles der aktuellen Musikszene beeinflussen. Um Glenn Leonard, seit 1975 Leadsänger der Temptations, und mit Joe Herndon (Bass) sowie G.C. Cameron (Tenor) hat sich eine Temptations-Formation zusammengefunden, die <strong>2019</strong> zu ihrer „Motown Gold Greatest Hits Tour“ aufbricht. Fans schwarzer Musik erwartet ein Konzertabend voller Soul-Highlights. Andreas Dewald >> 23.05. MS - Jovel, 20 Uhr >> www.jovel.de Masta Ace & Marco Polo Die Goldenen Zitronen 2,13mm Duval Clear alias Masta Ace hat eine beachtliche Survivor-Vita vorzuweisen. Er war Mitglied der legendären New Yorker Juice Crew unter der Regie von Produzent Marley Marl und debütierte 1988 im legendären Gruppenauftritt „The Symphony“. Trotz hoher Veranlagung blieb dem Rapper über die Jahre der Durchbruch verwehrt. Seine Beteiligung am Hit „Crooklyn“, der den gleichnamigen Film von Spike Lee unterstützte, brachte nur kurz Beachtung. Zu Hause reagierte Ace verbittert, opponierte gegen die Übermacht neuer Mega- Joe Bonamassa Er ist der vielleicht letzte Superhelden-Gitarrist des weißen elektrischen Blues. Hat unzählige Preise eingeheimst, Unmengen an Tonträgern verkauft und spielt im Jahr über 200 meist ausverkaufte Konzerte. Eines davon jetzt im <strong>Mai</strong> in Münster. Joe Bonamassa, 1977 in Hartford / New York geboren und quasi im Gitarrenladen seines Vaters aufgewachsen, stand schon als 12-Jähriger mit Blues-Granden wie B.B. King auf der Bühne. Später leitete Bonamassa eine Rückbesinnung auf den frühen britischen Blues-Rock à la Eric Clapton, Jeff Beck, Jimmy Page in die Wege, den er mit atemberaubender Virtuosität zu neuen Ehren brachte und in einen eigenen Stil überführte. Das verschaffte ihm Zigtausende von Fans, die ihn als neuen Gitarrengott verehrten, zugleich bei Kritikern, die ihm mangelnde Authentizität vorwarfen, ein Glaubwürdigkeitsproblem. Obendrein gilt Joe Bonamassa als sammelwütiger Nerd und Vintage-Junkie, der Der Superhelden-Gitarrist Joe Bonamassa 17,0mm Ticketverlosung s. S. 4 zu Hause in Los Angeles wie in einem Museum aberwitzig viele teure Gitarren, vorwiegend von Gibson und Fender, und Verstärker hortet, die nie zum Einsatz kommen. Auf seinen jüngsten Alben hat Bonamassa jedoch viele seiner Griffbrettrasereien, Geschwindigkeitsexzesse und Soundeskapaden, die der Kraft seiner Musik eher abträglich sind, außen vor gelassen. Sein aktuelles Album „Redemption“ ist eine geschmackvolle Angelegenheit aus traditionellem Blues-Rock, Soul, R‘n‘B, Americana und Anklängen an 70er Jahre-Hardrock von Free und Led Zeppelin. Eingespielt mit respektablen Sidemen wie Anton Fig und Keyboarder Reese Wynans, die für gute Erdung sorgen. Aber wenn Joe Bonamassa auf die Bühne steigt, kann man sicher sein, bietet er in seidigem Anzug und mit dunkler Sonnenbrille genau die flamboyante Super-Gitarristen-Show, die sein Publikum von ihm erwartet. Andreas Dewald >> 14.05. D - Mitsubishi Electric Halle, 17.05. MS - MCC Halle Münsterland, jew. 20 Uhr >> www.jbonamassa.com
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