6 INTERVIEW Jetzt spricht: Oliver Korittke (Schauspieler) Oliver Korittke Foto: © ZDF / Thomas Kost In der beliebten Krimiserie „Wilsberg“ geht er an der Seite von Leonard Lansink seit über 14 Jahren auf Spurensuche. Wir haben den prominenten Berliner Schauspieler bei Dreharbeiten im Kreuzviertel besucht und mit ihm über Ekki Talkötter, Münster, Musik und seine Leidenschaft für Sneaker gesprochen. 14,27mm Oliver, Sie leben ja jetzt schon viele Jahre mit der Filmfigur Ekki Talkötter zusammen. Was mögen Sie an ihm? Ich mag an ihm, dass er nicht so geblieben ist, wie er mal war. Er hat sich ja weiter entwickelt, ist ein bisschen moderner und auch weltoffener geworden. Ansonsten gefällt mir auch seine Einstellung zum Leben, weil die relativ unspektakulär ist und das etwas ist, was uns auch privat verbinden würde. Ich mag meinen Beruf sehr gerne, aber das ganze Drumherum mag ich eher nicht so. Ich glaube, da ist Ekki ähnlich. Da ist er mir sehr sympathisch. Macht es eigentlich mehr Spaß, Rollen zu spielen, die einem von der eigenen Persönlichkeit her nicht so nahe sind? Sagen wir es mal so: Wenn man sich auf eine Rolle einlässt, lässt man sich drauf ein. Aber ich spiele natürlich, wenn ich mich Künstler nennen darf, lieber Sachen, wo ich es ein bisschen schwerer habe und einen Regisseur oder ein tolles Team brauche, um die Rolle zu entwickeln und zu spielen. Ich hab’s aber auch ganz gerne mal einfach. Ich bin kein methodischer Actor, sondern eher der Bauchschauspieler. Es muss nicht immer das größte Drama sein, wo ich abends nach dem Dreh ins Hotelzimmer komme und mich aufknöpfen möchte, weil es so anstrengend war oder es mir so nahe ging. Sie sollen schon einmal dagegen protestiert haben, dass Sie in den Wilsberg-Folgen laufend irgendwelchen Frauen hinterherlaufen müssen... Ich habe dagegen protestiert, dass die Mädchen, in die ich mich in den Folgen verliebe, meistens zwanzig Jahre jünger waren. Ich fand das irgendwie unsympathisch von Ekki, auf 20-jährige Mädchen zu stehen. Außerdem fand ich, dass es für die Figur doch noch mehr geben müsste als eine gescheiterte Liebe. Unter Wilsberg-Fans gibt es ja zwei Lager. Die einen mögen die etwas abgedrehten komödiantischen Folgen wie „Oh du tödliche“, andere dagegen mögen eher die „normalen“, also eher Krimi-typischen Folgen. Welche Kategorie ist Ihnen lieber? Ich mag es, wenn es ein bisschen wilder, trotteliger oder lustiger ist. Aber ich mag auch die ruhigen, etwas beklemmenden Folgen. Mir gefällt beides. Das ist wie beim Essen. Immer dasselbe schmeckt irgendwann nicht mehr. Welchen Eindruck hatten Sie eigentlich von Münster, als Sie hier das erste Mal gedreht haben? Ach, na ja, als Großstadt-Berliner fand ich das, wie ich es mal nennen würde, „nestiös“. Aber es ist ein schönes Nest. Ich mag die Leute sehr gerne, habe hier auch mittlerweile Freunde, gehe irre gerne ins Gasthaus Leve und gehe hier auch irre gerne mal abends auf die Piste. Wenn ich mal beim Drehen drei Tage frei habe, fahre ich nicht unbedingt nach Hause, sondern mach’s mir hier gemütlich. Für den Kinofilm „Bang Boom Bang“, in dem Sie eine Hauptrolle spielten, hat ja die Münsteraner Band H-Blockx seinerzeit einen Großteil des Soundtracks geliefert... Ich habe erst im Nachhinein mitbekommen, dass die aus Münster sind. Kennen gelernt hab’ ich die, weil ich ‘ne zeitlang auch mal mit dem Titus diese Charity-Geschichte gemacht habe, und da war der Henning auch dabei. Jetzt ist man über Ins- “Wenn alles passt und die Rolle mich reizt, dann bin ich dabei.“ .............................. tagram befreundet und freut sich, wenn man sich mal sieht. Sie sind ja auch sehr musikaffin. Welche Musik gehört zum Soundtrack Ihres Lebens? Mittlerweile höre ich durch meine Tochter viele Kinderlieder. Die kann ich alle mitsingen. Ansonsten höre ich immer die passende Musik zur passenden Stimmung. Das kann Rock, etwas Klassisches oder auch Rap sein. Und wenn so ein Blockbuster-Lied, das alle hören, zum Sommer passt und gute Laune macht, mag ich das auch. Sie besitzen eine riesengroße Sneaker- Sammlung. Was war das größte Opfer, das Sie auf sich genommen haben, um ein ganz bestimmtes Paar zu bekommen? Ich habe immer ziemliches Glück gehabt und wurde ausgestattet oder gesponsert. Ich musste mich also nicht nachts vor einen Laden setzen. Es gibt ja seit Jahren einen regelrechten Sneaker-Hype... 17,0mm Seitdem jeder, der 100 Paar Sneakers zu Hause hat, denkt, er sei ein Sneaker-King, halt ich mich aus dem Geschäft raus. Es geht ja heute immer nur darum, etwas zu haben. Das find’ ich schade, da zu einer Sammelleidenschaft immer auch ein Wissen über die Historie gehört. Ich bin jetzt ein stiller Genießer und sammle nur noch so ein bisschen. Wenn etwas ganz doll gehypt wird oder stark im Kommen ist, bin ich gerade dabei zu gehen. Sie haben mal gesagt, wenn Ihnen jemand einen Koffer mit zwei Millionen Euro hinstellen würde, bekäme er die Schlüssel zu ihrem Lager. Das haben Sie doch wohl nicht ernst gemeint, oder? Doch, das meine ich ernst. Heute würde ich mir von den zweieinhalbtausend Paaren, die ich besitze, die schönsten hundertfünfzig raussuchen und behalten. Die anderen würde ich abgeben. Auf Spurensuche: Ekki Talkötter alias Oliver Korittke im „Wilsberg“ - Foto: © ZDF / Guido Engels Das Geld würde ich in mein Leben, meine Familie, meine Tochter, in Urlaube, in Wohlbefinden investieren. Apropos Geld. Was muss ein Filmangebot haben, um Sie so zu begeistern, dass die Gage erstmal nebensächlich ist? Da muss alles passen. Die Kollegen müssen stimmen, das Drehbuch muss toll sein, den Regisseur muss ich mögen. Vor allem muss ich aber der Meinung sein, dass ich mich damit nicht zu weit aus dem Fenster lehne, sondern auch das bedienen kann, was ich da spiele. Ich vergleiche das mit einer Maschine. Wenn die zu kompliziert ist, um sie zu bedienen, lass’ ich lieber den ran, der es kann. Wenn alles passt und die Rolle mich reizt, dann bin ich dabei. Interview: Alexandra <strong>Mai</strong>
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