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naturgucker Nr. 42

DAS MAGAZIN ZUR VOGEL- UND NATURBEOBACHTUNG Wir zeigen Ihnen die Natur von ihrer schönsten Seite! Blättern Sie durch unser aktuelles Heft, und werfen Sie einen Blick auf die Vielfalt, die Sie umgibt. Alle zwei Monate finden Sie bei uns packende Fotos, Reportagen und Berichte über Vögel, seltene Pflanzen, Amphibien, Reptilien, Säugetiere oder Insekten wie Libellen und Schmetterlinge.

DAS MAGAZIN ZUR VOGEL- UND NATURBEOBACHTUNG
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Liebe Leserinnen<br />

und liebe Leser!<br />

Neue<br />

Bücher für<br />

Naturgucker<br />

Ab jetzt segeln, brummen, krabbeln<br />

und flattern sie wieder: Schmetterlinge,<br />

Fliegen, Bienen, Hummeln<br />

und Wespen, Käfer und Heuschrecken in<br />

und an Stadt, Land und Fluss. Eigentlich.<br />

Oder doch nicht?<br />

Im Garten meiner Eltern wächst seit<br />

Jahrzehnten ein Sommerflieder. Vor 35<br />

Jahren sah ich dort in jedem Frühjahr und<br />

Sommer Distel- und C-Falter, Admiral,<br />

Tagpfauenauge, Kleinen Fuchs und Großen<br />

sowie Kleinen Kohlweißling. Heute:<br />

fast nichts. Auch anderswo werden Insekten<br />

immer seltener.<br />

Es sind wirklich bedenkliche Erkenntnisse,<br />

die Forscher im Journal »Biological<br />

Conversation« veröffentlicht haben: Viele<br />

Insektenarten, darunter Schmetterlinge,<br />

könnten innerhalb der kommenden 100<br />

Jahre für immer von unserem Planeten<br />

verschwinden. Jedes Jahr, so die Wissenschaftler,<br />

sinke die Biomasse der Insekten<br />

um 2,5 Prozent. »Wenn wir den Verlust<br />

der Spezien nicht stoppen, wird das katastrophale<br />

Konsequenzen für das Ökosystem<br />

des Planeten und das Überleben der<br />

Menschheit haben«, sagt Francisco Sanchez-Bayo<br />

von der Universität Sydney, der<br />

die Studie gemeinsam mit Kris Wyckhuys<br />

von der Chinesischen Akademie Landwirtschaftschaftlicher<br />

Wissenschaften in<br />

Peking verfasste. Hauptursache für das<br />

Insektensterben sei, wenig überraschend,<br />

die intensive Landwirtschaft, vor allem<br />

der häufige Gebrauch von Pestiziden.<br />

Auch die Verstädterung und Versiegelung<br />

der Böden sowie der Klimawandel töten<br />

die Insekten. Und zahlllose Hobbygärnter<br />

rücken im eigenen Garten den Kerfen mit<br />

der Giftspritze zu Leibe. »In zehn Jahren<br />

verlieren wir so 25 Prozent, in 50 Jahren<br />

die Hälfte und in 100 Jahren sind sie alle<br />

verschwunden«, so Sanchez-Bayo.<br />

Und sind die Insekten alle weg, gerät<br />

die Nahrungskette ins Wanken. Reptilien,<br />

Vögel, Amphibien und Fische fressen Insekten.<br />

Diese Tiere finden dann schlichtweg<br />

nichts mehr zu fressen und sterben ebenfalls.<br />

Man spricht von einem Kaskadeneffekt.<br />

Umso wichtiger ist das, was jeder tun<br />

kann: Bioprodukte kaufen und im eigenen<br />

Garten oder Balkon nicht nur auf Biozide<br />

verzichten, sondern eine wilde Ecke lassen<br />

mit Futterpflanzen für Larven und Nektarquellen<br />

für die ausgewachsenen Insekten.<br />

Hoffnung macht mir das Volksbegehren<br />

zur Artenvielfalt, kurz »Rettet<br />

die Bienen« der ÖDP in Bayern. Binnen<br />

zwei Wochen sammelten die Initiatoren<br />

über 1,7 Millionen Unterschriften für ein<br />

besseres und insektenfreundliches Naturschutzgesetz<br />

– 18,4 Prozent der Wahlberechtigten<br />

hatten sich beim bislang<br />

erfolgreichsten Volksbegehren Bayerns<br />

eingetragen und damit einen entsprechenden<br />

Gesetzesentwurf unterstützt.<br />

Nun kommt es binnen sechs Monaten<br />

zum bindenden Volksentscheid: Der Antrag<br />

wurde bestätigt und ist Gesetz, wenn<br />

die Mehrheit der Teilnehmer für den Gesetzesvorschlag<br />

stimmt. Die Landesregierung<br />

versucht an einem »Runden Tisch« nun,<br />

einen Kompromiss zu finden. Das sollte<br />

überall in Deutschland Nachahmer finden.<br />

Denn die Hersteller von Monsanto und Co.<br />

sind bestens vernetzt in die höchsten Politikerkreise.<br />

Dem kann nur die Masse an<br />

Wählerstimmen Paroli bieten!<br />

Einen schönen Frühling<br />

und Frühsommer wünscht Ihnen<br />

Robert Lücke ( Herausgeber)<br />

H. Anders, NABU (Hrsg.)<br />

Das Leben unserer Wölfe<br />

Beobachtungen aus heimischen Wolfsrevieren<br />

224 S., geb., ISBN 978-3-258-08108-3<br />

Das große NABU-Buch über die<br />

Wölfe Deutschlands. Beeindruckende<br />

Aufnahmen aus acht Wolfsrevieren<br />

Deutschlands.<br />

R. Lüder<br />

Bäume bestimmen –<br />

Knospen, Blüten, Blätter, Früchte<br />

368 S., br., ISBN 978-3-258-08049-9<br />

Der beliebte Baumbestimmungsführer.<br />

Jetzt in 2., erweiterter Auflage –<br />

mit 54 zusätzlichen Arten.<br />

www.hauptverlag.com

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