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AKTUELLES<br />
Kunstausstellung im Leonhardimuseum Aigen<br />
Landschaft als Muse der inneren Ruhe<br />
„Mit der Kunst öffnet man sich. Die<br />
Ausstellungen im Leonhardimuseum<br />
beweisen das und haben das Haus über<br />
die Jahre zu einem gewissen Kraftort<br />
gemacht“, erklärte Bad Füssings Stv.<br />
Bürgermeister Günter Köck bei der<br />
Eröffnung der aktuellen Kunstausstellung<br />
im Leonhardimuseum in Aigen<br />
a. Inn. Das Museum zeigt in der ersten<br />
Sonderausstellung bis zum 4. August<br />
Werke des Malers, Graphikers und Bildhauers<br />
Leopold Schmidt aus Rotthalmünster.<br />
„Es bringt den Betrachter<br />
selbst zur Ruhe, wenn er die Muse hat,<br />
sich in eines der Bilder ganz hineinzudenken“,<br />
so Köck. Es sei ein Gewinn<br />
für die Region, dass der Maler mit<br />
seinem Atelier auf seinem Lebensweg<br />
nun im benachbarten Rotthalmünster<br />
„a kemma“ sei.<br />
Seele der Natur erfassen<br />
„Es geht nicht um einfaches Abmalen<br />
der Natur, sondern um die Stimmungsbilder,<br />
die sich bei einem eingehenden<br />
Versenken in die umgebende Natur in<br />
der Seele niedergeschlagen haben“,<br />
zitierte Laudator Dr. Josef Sommer den<br />
Künstler selbst. „Diese Aussage hast Du<br />
vielleicht ganz beiläufig gemacht, doch<br />
sie kennzeichnet Dein Werk.“ Sommer,<br />
selbst nicht nur Tierarzt in Neuhaus,<br />
sondern auch Bildhauer und Dichter<br />
mit naher Beziehung zur Natur, erinnerte<br />
daran, dass Schmidt schon 200<br />
Kilometer zu einem Malplatz gefahren<br />
sei und unverrichteter Dinge wieder<br />
zurückkam – „weil sich die Stimmung<br />
dieses Ortes, dieser Landschaft Deiner<br />
Seele nicht erschlossen hat.“<br />
Seele und Natur in Einklang bringen: Leopold und<br />
Andrea Schmidt zeigten sich bei der Vernissage<br />
unterstützt von Musikerfreunden auch als Liedermacher<br />
mit Liebe zum ländlichen Leben.<br />
Foto: Semmler<br />
Bilder wie Gedichte<br />
„Erst wenn eine stimmige Ehrlichkeit<br />
zwischen Dir und der Landschaft<br />
besteht, kannst Du ein Bild malen“,<br />
erklärte Dr. Sommer. „So entstehen Bilder<br />
von intimen Reizen, voller inniger<br />
Empfindung, vornehmer dekorativer<br />
Wirkung, Gedichte von zarter Musik.“<br />
Sommer hatte sich diese Worte zwar von<br />
einem Kritiker einer Züricher Zeitung<br />
nur geliehen, traf aber damit das gesamte<br />
Œvre Schmidts recht gut, da dieser bei<br />
der Vernissage das Publikum zusammen<br />
mit seiner Frau Andrea und Musikerfreunden<br />
auch mit selbst getexteten und<br />
komponierten Liedern begeisterte.<br />
Rottaler Zen-Garten<br />
Die Ausstellung im Leonhardimuseum<br />
zeigt 70 Bilder Leopold Schmidts von<br />
kräftig leuchtendem Acryl bis zum feinen<br />
Pastell, aber auch kleine Einblicke<br />
in sein plastisches Werk. Vor allem aber<br />
ist der überwiegende Teil der Ausstellung<br />
ein kleines Panoptikum der Rottaler<br />
Kulturlandschaft, der durch Wege,<br />
Wiesen und Felder gestalteten Natur,<br />
die durch Schmidts Darstellung etwas<br />
Meditatives hat, wie ein Rottaler Zen-<br />
Garten wirkt. Anfang Juni wird Dr. Josef<br />
Sommer noch eine Lesung aus seinem<br />
Buch „Garten der Gedichte“ halten.<br />
Die Ausstellung ist geöffnet:<br />
DI, MI, SA, SO und Feiertage von<br />
14 bis 17 Uhr.<br />
Martin Semmler<br />
12 www.thermenland-magazin.de