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KULTUR & FREIZEIT<br />
Altheimer RömerMuseum startet in die Sommersaison<br />
Spektakulärer 3D-Druck der<br />
Römervilla Weirading<br />
Gerade in den letzten Jahrzehnten<br />
haben eine Reihe von archäologischen<br />
Funden die Präsenz der Römer am<br />
Unteren Inn und ihre Bedeutung für die<br />
Entwicklung gerade auch unseres bäuerlichen<br />
Kulturlandes deutlicher werden<br />
lassen. War der Inn zur Zeit der<br />
kelto-römischen Besiedelung zwar ein<br />
ungezähmter und damit für die Siedler<br />
unberechenbarer Strom, so war er aber<br />
auch die leicht zu querende Verbindung<br />
der römischen Provinzen Noricum<br />
(OÖ) und Rätia (BY). Während auf<br />
bayerischer Seite durch die Forschungen<br />
des scheidenden Kreisarchäologen<br />
Walter Wandling vor allem die Handels-<br />
und Handwerkersiedlung Pocking<br />
ins Zentrum der Forschung rückte,<br />
konnte Katharina Heinzl von der Uni<br />
Wien mehrere römische Gutshöfe rund<br />
um Altheim nachweisen. In der Folge<br />
entstanden das Römermuseum Altheim<br />
mit seiner familienfreundlichen<br />
Museumspädagogik und der Römerradweg,<br />
der im <strong>Thermenland</strong> das<br />
archäologische Museum „Drehscheibe<br />
Pocking“ mit dem „RömerMuseum Altheim“<br />
leicht erfahrbar macht.<br />
Freilichtmuseum neugestaltet<br />
Die oberösterreichische Landesausstellung<br />
brachte im letzten Jahr viele<br />
Neuerungen für die Aufbereitung des<br />
römischen Erbes im Innviertel. So wurden<br />
die Rastplätze am Römerradweg<br />
rund um Altheim mit Geschichten zur<br />
Wissen familienfreundlich aufbereitet: Die fruchtbare Region am Unteren Inn versorgte die Römerkastelle<br />
und Legionen am Donau-Limes von Straubing bis Steyr.<br />
Foto: FotoloungeBlende8<br />
römischen Götterwelt aufgewertet und<br />
die Ausgrabungsstelle der besterhaltenen<br />
Villa mit modernsten Mitteln<br />
untersucht und als Freilichtmuseum<br />
gestaltet. Dabei stellte sich heraus, dass<br />
es sich um eine der größten und luxuriösesten<br />
römischen Landhäuser überhaupt<br />
handelt, die im Noricum nördlich<br />
der Alpen bekannt sind. Die<br />
archäologischen Funde wurden so gut<br />
untersucht, dass man nun sogar ein<br />
3D-Modell des Haupthauses drucken<br />
konnte. Dieses Modell, das nun im<br />
RömerMuseum Altheim zu sehen ist,<br />
war für den Hersteller 7reasons so<br />
gelungen, dass es die Firma inzwischen<br />
auf verschiedensten Fachmessen ausgestellt<br />
hat, darunter auf dem Meeting<br />
der European Association of Archaeologists<br />
in Barcelona.<br />
Einzigartige Rekonstruktion<br />
„Einfach spektakulär“ nennt Rudolf<br />
Mitterbauer, Obmann des Geschichtsvereins<br />
Zeitspure Altheim, die Rekonstruktion<br />
eines ca. 50 Meter langen,<br />
gedeckten Verbindungsganges zwischen<br />
dem Villen-Haupthaus und dem<br />
Badegebäude, das allein etwa 450 m2<br />
Gesamtfläche umfasste. Dr. Stefan<br />
Traxler vom OÖ-Landesmuseum, einer<br />
der Verantwortlichen für die Museumsneugestaltung<br />
meinte bei einer Vorstellung<br />
der Forschungsergebnisse, der Verbindungsgang<br />
sei bisher einzigartig<br />
und die Größe des Badegebäudes auch<br />
eine der bisher größten bekannten<br />
Komplexe dieser Art in einer privaten<br />
Villa-Rustica in West-Norikum. „Das<br />
Modell, zu sehen im RömerMuseum<br />
Altheim, ist sicher ein Höhepunkt der<br />
neuen Museumskonzeption aus 2018“,<br />
ist Mitterbauer überzeugt.<br />
Martin Semmler<br />
Spektakulär: Das RömerMuseum zeigt einen detailreichen 3D-Druck der Luxusvilla von Weirading.<br />
Foto: 7reasons<br />
RömerMuseum geöffnet Sa, So, Feiertag<br />
14 bis 17 Uhr<br />
www.roemermuseum-altheim.at<br />
www.roemerradweg.info<br />
16 www.thermenland-magazin.de