Thermenland_06-2019
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AKTUELLES<br />
Der Trabrennverein Pfarr<br />
Garant einer großen Zu<br />
Ross und Rottal – diese beiden Begriffe<br />
gehören untrennbar zusammen. Wenn<br />
das klassische Rottaler Warmblut heute<br />
nur noch schwer zu finden ist –die<br />
Liebe zu den Pferden ist bis in die<br />
Gegenwart geblieben. Natürlich hatte<br />
das in früherer Zeit viel mit der Landwirtschaft<br />
zu tun, aber auch für Kutschen<br />
und Brauereien brauchte man<br />
die Rösser, ja selbst für die Kavallerie<br />
wurden sie eingesetzt. So oder so: Im<br />
Rottal und wohl auch weit darüber<br />
hinaus waren die „Rottaler“, die bereits<br />
im 10. Jahrhundert erstmals erwähnt<br />
werden, wohl in jeder Lebenslage allgegenwärtig.<br />
Auf königlichen Wunsch<br />
Es ist gut möglich, dass genau darin der<br />
Grund liegt, warum eine Umfrage der<br />
Königlichen Landesgestütsverwaltung<br />
München in Pfarrkirchen für besondere<br />
Furore sorgte. Was war passiert? Nun, zu<br />
Beginn des Jahres 1894 wollte eben diese<br />
Landesgestütsverwaltung wissen, ob<br />
sich niederbayerische Züchter für Leistungsprüfungen<br />
ihrer Zuchttiere interessieren.<br />
„Das Echo war auch in Pfarrkirchen<br />
so lebhaft, dass sich schon am 14.<br />
März 1894 eine ganze Reihe von Pferdezüchtern<br />
in Pfarrkirchen traf, mit dem<br />
Wunsch, alsbald einen Trabrennverein<br />
zu gründen“, schreibt Adolf Hochholzer<br />
in seinem Buch „Pfarrkirchen – Eine niederbayerische<br />
Kreisstadt“.<br />
Älteste Trabrennbahn Bayerns<br />
Noch im Oktober des gleichen Jahres<br />
wurde zu einer konstituierenden Sitzung<br />
nach Landshut geladen. Landstallmeister<br />
Peter Adam wurde der erste<br />
Vorsitzende. Der Bau guter Rennbahnen<br />
im Rottal, in Landshut und später in<br />
Straubing wurde beschlossen, alle sollten<br />
eine Bahnlänge von 1000 Metern<br />
aufweisen. Jetzt ging es im Rottal Schlag<br />
auf Schlag. Die Kreisregierung genehmigte<br />
eine Geldlotterie zur Mitfinanzierung<br />
der Rennbahnen. Die Stadt<br />
Pfarrkirchen stellte auf Antrag von Bürgermeister<br />
Duschl das Kapital für den<br />
Bau der Rennbahn leihweise zur Verfügung.<br />
Der Rest ist Geschichte: In Pfarrkirchen<br />
steht heute Bayerns älteste<br />
Trabrennbahn, von der nicht wenige<br />
behaupten, es wäre auch knapp 125<br />
Jahre später noch immer die schönste.<br />
Renntradition bis heute<br />
Freilich, die Vielzahl an Rennen früherer<br />
Tage findet heute nicht mehr statt,<br />
aber: Noch heute wird das Bayerische<br />
Zuchtrennen auf der Rennbahn ausgetragen.<br />
Seit 1934 gibt es dafür einen festen<br />
Termin, nämlich den Pfingstmontag<br />
und den darauf folgenden Dienstag.<br />
Dann herrscht in der niederbayerischen<br />
Kreisstadt heute noch eine<br />
besondere Atmosphäre. Selbst wenn<br />
sich die Zeiten gewandelt haben<br />
mögen: Nach wie vor ist der Dienstag<br />
nach Pfingsten ein zusätzlicher Feiertag<br />
für viele Rottaler, die an diesem Tag nur<br />
ein Ziel haben, nämlich die Rennbahn<br />
unweit der Rott.<br />
Der Verein für Traber- und Warmblutzucht<br />
im Rottal e.V. mit Sitz in Pfarrkirchen<br />
feiert also in diesem Jahr sein<br />
125-jähriges Bestehen – Bayerns älteste<br />
Trabrennbahn ist exakt ein Jahr<br />
jünger.<br />
Seit 1934 herrscht an Pfingsten in der niederbayerischen Kreisstadt eine besondere Atmosphäre, wenn viele Rottaler nur ein Ziel haben: die Rennbahn<br />
unweit der Rott.<br />
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