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#468 2019-06

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Gedanken zu Pfingsten<br />

Seit uralten Zeiten haben Menschen ihren Blick zum<br />

Himmel gerichtet und in ihren Ängsten und Sorgen zu<br />

jenem unendlich großen Geheimnis, das wir als Christen<br />

Gott nennen, gefleht, damit er ihnen hilft, dass<br />

das Leben wieder Sinn bekommt. Die Klagepsalmen<br />

im Alten Testament berichten bereits davon. „Herr,<br />

wie lange wirst du mich noch vergessen … Wie lange<br />

noch soll der Kummer Tag für Tag an mir nagen?“ Als<br />

Christen kennen wir auch die Worte Jesu am Kreuz,<br />

die er in der Sterbestunde rief: „Mein Gott, mein Gott,<br />

warum hast du mich verlassen?“ Schon vor Jahrtausenden<br />

wussten die Menschen, wie wichtig es ist, das<br />

Leid, die Sorgen auszusprechen und die Mauer der<br />

Sprachlosigkeit zu überwinden. Es gilt, die Isolation<br />

des Leidens, der Hoffnungslosigkeit und Einsamkeit<br />

zu durchbrechen und auf Gott zu vertrauen. In seinem<br />

Innersten verspürt der Mensch eine tiefe Sehnsucht<br />

nach mehr Friede, Freude, Liebe; ja nach einem geglückten,<br />

heilen Leben. Diese gute Sehnsucht nach<br />

Mehr für unser Leben will ausgesprochen werden und<br />

uns zu einem neuen, mit Hoffnung erfüllten Leben,<br />

führen. Um diese Sehnsucht dürfen wir aber auch beten.<br />

Nach dem einstimmigen Zeugnis der Gemeinde Jesu<br />

ist der Heilige Geist derjenige, der Leben stiftet – der<br />

Lebensspender. Am Anfang der Schöpfung schwebte<br />

der Geist Gottes über dem Chaos und daraus wurde<br />

Ordnung und Leben. Auch heute will uns der gute<br />

Geist Gottes helfen, in das Chaos unseres Lebens wieder<br />

Ordnung zu bringen. Die Frage ist nur: Wie können<br />

wir in unserem Leben dem Heiligen Geist mehr Raum<br />

geben? Was muss geschehen, dass wir, wie damals<br />

die ersten Jünger, Menschen sind, die mit dem Heiligen<br />

Geist erfüllt sind?“ Jesus hat uns nicht als Waisen<br />

allein zurückgelassen, sondern er hat uns seinen Heiligen<br />

Geist gesandt. Dieser gute Geist Gottes ist das<br />

große Geschenk Gottes an uns. Er hilft uns, wieder<br />

mehr Fürsorge füreinander zu haben. Er hilft uns, wieder<br />

mehr Verlangen nach dem Gebet und Gottes Wort<br />

zu verspüren und danach zu leben. Gott tut das Seine.<br />

Es liegt an uns, das Unsere zu tun. Dies bedeutet aber<br />

nicht, nur an uns selbst, sondern auch an die anderen<br />

zu denken und dabei uns nicht selbst zu betrügen.<br />

Vermutlich beginnt der Selbstbetrug in unserem Leben<br />

bereits dort, wo wir denken: „Alles, was ich mache,<br />

ist richtig. - So wie ich lebe, das ist schon in Ordnung.“<br />

Vor allem beginnt der Selbstbetrug dort, wo wir<br />

uns abkoppeln von unseren Problemen und meinen:<br />

„Andere sind schuld, dass es meine Probleme gibt. Ich<br />

habe keinen Anteil daran.“ Die Bibel urteilt darüber,<br />

indem sie sagt: „Solche Menschen betrügen sich selber<br />

und die Wahrheit ist nicht in ihnen.“<br />

In diesem Sinne wünsche ich uns, dass wir uns selber<br />

prüfen und den Herrn bitten: „Erfülle mich neu mit<br />

deinem hl. Geist und schenke mir Menschen, die mich<br />

auf diesem neuen Weg begleiten.“<br />

Ihr Diakon Peter<br />

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