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#468 2019-06

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P f i n g s t e n u n d F r o n l e i ch n a m<br />

Bibelwort: Lukas 9, 11b-17<br />

In diesem Jahr, im Lesejahr C, scheint das<br />

Evangelium zum Fest Fronleichnam aus<br />

dem Rahmen zu fallen: Wir lesen einen Bericht<br />

des Evangelisten Lukas von der wunderbaren<br />

Brotvermehrung. Und in dieser<br />

Erzählung geht es ganz offensichtlich nicht<br />

um das eucharistische Brot (wie in der Erzählung<br />

vom Letzten Abendmahl, Lesejahr<br />

B), nicht um Jesus als Brot des Himmels<br />

(Lesejahr A), sondern um das ganz normale<br />

Brot. Es geht um den Hunger des Körpers,<br />

nicht um den Hunger der Seele. Ist das<br />

Evangelium falsch gewählt?<br />

Ich glaube, nein. Denn ich kann keinen seelischen<br />

Hunger stillen, bevor nicht der körperliche<br />

Hunger gestillt ist. Ich glaube, Menschen,<br />

die wirklich körperlich hungern, werden<br />

wahrscheinlich wenig Verständnis dafür<br />

haben, wenn ich ihnen – anstatt ihnen<br />

Brot zu geben – eine Predigt über den Wert<br />

des eucharistischen Brotes halte. Ich kann<br />

auch nicht den Leib des Herrn in feierlicher<br />

Prozession durch die Straßen tragen, wenn<br />

an den Straßenrändern Menschen hungern.<br />

Die Verehrung Jesu im eucharistischen Brot<br />

ist nicht von der Nächstenliebe und Hilfe für<br />

jene zu trennen, die körperlich hungern.<br />

Deshalb ist es auch gut, dass am Fronleichnamsfest<br />

die Erzählung von der wunderbaren<br />

Brotvermehrung Evangelientext ist.<br />

Peter Kane<br />

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