MEDIA BIZ Sommer 2019 #241
Milica Thessink • Prolight+Sound & Musikmesse • Legitary • Stage|Set|Scenery • Lucas Englander • NAB Las Vegas • Werkmeisterkurs Veranstaltungstechnik • TB Valant • „Ray & Liz“ • Luc Bessons Produktionsfirma unter Gläubigerschutz • Konflikte in der Filmbranche • Gruppendynamikseminare und deren Relevanz für Akteure der Filmbranche • HF-Infrastruktur beim ESC • video&filmtage • cuttlefish erweckt „Mister Link“ zum Leben • AudioPro goes Education • IFA Berlin • Lighting for ESC 2019 • ... https://www.mediabiz.at/magazin/inhalt.htm http://webkiosk.mediabiz.at Die nächste Ausgabe von MEDIA BIZ erscheint am 30. August mit einer Vorschau auf die IBC in Amsterdam, Nachberichten von der Stage|Set|Scenery und der IFA in Berlin, aktuellen Entwicklungen im Bereich Kameratechnik, Archivierung, Virtual und Augmented Reality, Beleuchtungs- und Beschallungstechnik, Datensicherung und -speicherung, Aus- und Einblicken vor und hinter die Kulissen beeindruckender Events, auf Produktionen und Projekte Made in Austria, dazu Testberichte, Interviews und mehr ... Redaktionsschluss: 12. August 2019 https://www.mediabiz.at/magazin/inhalt.htm http://webkiosk.mediabiz.at https://www.mediabiz.at/mediadaten/termine.htm MEDIA BIZ Newsletter: http://www.mediabiz.at/daten/newsletter.htm MEDIA BIZ Abo: Print: Euro 37 Österreich / Euro 48 Europa (EU) Print + Digital: Euro 44 Österreich / Euro 53 Europa (EU) Digital: Euro 37 (jeweils inkl. MWSt. und Versandkosten) https://www.mediabiz.at/abo/abomb.htm MEDIA BIZ Branchenführer 2019: www.mediabiz.at/branchenfuehrer/branchenfuehrer.htm MEDIA BIZ Termine: https://www.mediabiz.at/mediadaten/termine.htm
Milica Thessink • Prolight+Sound & Musikmesse • Legitary • Stage|Set|Scenery • Lucas Englander • NAB Las Vegas • Werkmeisterkurs Veranstaltungstechnik • TB Valant • „Ray & Liz“ • Luc Bessons Produktionsfirma unter Gläubigerschutz • Konflikte in der Filmbranche • Gruppendynamikseminare und deren Relevanz für Akteure der Filmbranche • HF-Infrastruktur beim ESC • video&filmtage • cuttlefish erweckt „Mister Link“ zum Leben • AudioPro goes Education • IFA Berlin • Lighting for ESC 2019 • ...
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Die nächste Ausgabe von MEDIA BIZ erscheint am 30. August mit einer Vorschau auf die IBC in Amsterdam, Nachberichten von der Stage|Set|Scenery und der IFA in Berlin, aktuellen Entwicklungen im Bereich Kameratechnik, Archivierung, Virtual und Augmented Reality, Beleuchtungs- und Beschallungstechnik, Datensicherung und -speicherung, Aus- und Einblicken vor und hinter die Kulissen beeindruckender Events, auf Produktionen und Projekte Made in Austria, dazu Testberichte, Interviews und mehr ...
Redaktionsschluss: 12. August 2019
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kommentar menschen<br />
zurück zum Inhalt<br />
Grosser<br />
Badabumm<br />
Mit diesen Worten<br />
beschreibt Milla Jovovich,<br />
Darstellerin der „Leeloo“ in<br />
dem Film „Das 5. Element“,<br />
die große Explosion, der sie<br />
als 5. Element zum Opfer<br />
fiel. Mit einem großen<br />
Badabumm setzte ein Handelsgericht<br />
im Pariser Vorort<br />
Bobigny Luc Bessons Produktionsfirma<br />
Europacorp<br />
unter Gläubigerschutz. Das<br />
Unternehmen ist mit einem<br />
zweistelligem Millionenbetrag<br />
überschuldet, berichtet<br />
Wolfgang Ritzberger.<br />
Der Film „Das 5. Element“<br />
war auch so eines der<br />
Lieblingsprojekte des<br />
französischen Regisseurs,<br />
das schon seit Kindheitstagen<br />
in seinem Kopf herumgeisterte.<br />
Das Projekt wurde in<br />
den 90er Jahren von Gaumont<br />
(älteste existierende Filmproduktionsfirma<br />
der Welt) und<br />
Warner Brothers in Angriff genommen<br />
und dann vorübergehend<br />
von den Amerikanern gestoppt,<br />
weil die Produktionskosten<br />
auf mehr als 100 Millionen<br />
Dollar kletterten. Erst als Besson<br />
mit „Leon, der Profi“ mit Jean<br />
Reno und der noch sehr jungen<br />
Natalie Portman ein auch kommerzieller<br />
Erfolg gelang, traute<br />
sich Warner Brothers auch über<br />
das 5. Element.<br />
Die Befürchtungen waren übrigens<br />
berechtigt, in den USA<br />
enttäuschten die Einspielergebnisse,<br />
erst das mehr als doppelt<br />
so hohe Box-Office, das weltweit<br />
erzielt werden konnte, machte<br />
ihn zum Erfolg. Und bis „Lucy“<br />
im Jahr 2015, also fast 20 Jahre<br />
lang, galt er auch als kommerziell<br />
erfolgreichster Film Bessons.<br />
Da spukte dem Franzosen allerdings<br />
schon längst der nächste<br />
Film im Kopf herum, den er<br />
unbedingt machen wollte: „Valerian<br />
und die Stadt der tausend<br />
Planeten“. Allerdings, der Traum<br />
aus dem französischen Comic<br />
„Valerian et Laureline“ einen<br />
Spielfilm zu machen, entwickelte<br />
sich schließlich zum Albtraum.<br />
Das Unternehmen Bessons soll<br />
mit 220 Millionen Euro in der<br />
Kreide stehen, etwa 180 Millionen<br />
teilen sich auf mehr als 20<br />
Banken auf, für den Rest steht<br />
die Filmfinanzierungsfirma Vine<br />
mit in der Gläubigerschlange.<br />
„Valerian“ erreichte gleich zwei<br />
Rekorde, teuerster europäischer<br />
Film aller Zeiten mit mehr als<br />
190 Millionen Produktionskosten<br />
und wahrscheinlich auch<br />
größter Flop. In Frankreich und<br />
in den USA hat der Film etwa<br />
gleich wenig eingespielt, in China<br />
rund ein Drittel mehr. Für<br />
sich betrachtet sind das zwar<br />
keine schlechten Einspielergebnisse,<br />
etwa 40 Millionen in den<br />
USA und zu Hause und rund 60<br />
in China, aber etwas mehr als<br />
220 Millionen weltweit sind weit,<br />
weit weg vom Breakeven. Die<br />
Aktie der Europacorp sank von<br />
14 Euro Ausgabekurs auf etwa<br />
80 Cent, neben dem Streubesitz<br />
gehört seit 2016 ein Drittel des<br />
Unternehmens der Fundamental<br />
Film Hongkong und ein Drittel<br />
gehört Besson selbst. Seine<br />
Tage in der operativen Führung<br />
dürften aber gezählt sein, keiner<br />
der Gläubiger oder Eigentümer,<br />
so berichten französische Zeitungen,<br />
wollen ihn mehr in der<br />
Geschäftsführung sehen. Außerdem<br />
sieht sich Besson auch etlichen<br />
Vorwürfen wegen sexueller<br />
Übergriffe ausgesetzt, die er<br />
aber heftig bestreitet. Ein Verfahren<br />
wurde von der Staatsanwaltschaft<br />
eingestellt, dafür aber<br />
mehrere neue Verfahren begonnen.<br />
Die Ablösesummen, auf<br />
die sich der US-amerikanische<br />
Produzent Harvey Weinstein im<br />
© www.pathefilms.ch<br />
Zivilprozess geeinigt hat, 44 Millionen<br />
Dollar, wird Besson eher<br />
nicht zahlen können. Obwohl er<br />
trotz der Pleite nicht am Hungertuch<br />
nagen muss, trotz Krise und<br />
Schulden, hat er sich laut dem<br />
Branchendienst cinefinances.<br />
info ein Jahresgehalt von mehr<br />
als 4 Millionen Euro genehmigt,<br />
für „Valerian“ noch eine Million<br />
oben drauf.<br />
Gesucht wird jetzt, neben einem<br />
neuen Chef, auch ein neues Konzept.<br />
Derzeit prüft man die Serienfähigkeit<br />
der „alten Stoffe“ und<br />
Erfolge Bessons, sein neuester<br />
Film „Anna“ kommt im <strong>Sommer</strong><br />
ins Kino, er allein wird aber das<br />
Steuer auch nicht herumreißen<br />
können. Fazit: Die Idee Bessons,<br />
dem US-amerikanischen Unterhaltungskino<br />
mit einer europäischen<br />
Variante etwas entgegen<br />
halten zu können, ist offensichtlich<br />
gescheitert. Die Ursachen<br />
dafür dürften nicht so leicht zu<br />
eruieren sein: Ganz sicher „Valerian“,<br />
für den Film hat Besson<br />
volles Risiko genommen, seine<br />
Privatentnahmen waren dann<br />
auch schon gleich. Die Frage, ob<br />
ein „besserer“ Valerian alles hätte<br />
verhindern können? Ja eh, hätti,<br />
wari, könnti, däti!<br />
<strong>MEDIA</strong> <strong>BIZ</strong>