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Patientenzeitschrift_KLF_3_final

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Gastroenterologie<br />

Die Erfolgsaussichten auf eine Besserung der Beschwerden<br />

sind in den vergangenen Jahren enorm gesegen. Ist in<br />

den 50er-Jahren des letzten Jahrhunderts, als es noch kein<br />

Corson zur Behandlung gab, noch jeder Drie an einem<br />

schweren Krankheitsschub einer Colis gestorben, liegt die<br />

langfrisge Sterblichkeit heute bei weniger als einem Prozent.<br />

Auch die operaven Möglichkeiten sind inzwischen<br />

deutlich besser als noch vor einigen Jahrzehnten. „Zwar ist<br />

streng genommen immer noch keine Heilung möglich“, sagt<br />

Prof. Dr. Fellermann, „wir können die Symptome aber so<br />

weit zurückdrängen, dass diese den Paenten nicht mehr<br />

beeinträchgen und er ungehindert am sozialen Leben teilnehmen<br />

und in der Arbeitswelt bestehen kann“. Oberstes<br />

Ziel ist eine klinische Remission, also eine Beschwerdefreiheit<br />

der Paenten. Ist die gegeben, gilt der Betroffene laut<br />

Weltgesundheitsorganisaon<br />

WHO als<br />

gesund, egal, was auf<br />

medizinischen Geräten<br />

noch zu sehen ist.<br />

häufig habe er erlebt, dass Paenten mit chronisch entzündlichen<br />

Darmerkrankungen sagen, es gehe ihnen gut, die<br />

Medikamente auf eigene Faust weglassen und drei Monate<br />

später mit einem Schub wieder vorstellig werden. „Eine gute<br />

Paentenberatung ist die halbe Miete“, ist der Professor für<br />

Innere Medizin daher überzeugt und pocht deshalb auf das<br />

anvisierte Ärzte-Netzwerk.<br />

Werden regelmäßige Kontrollen und die empfohlene Therapie<br />

eingehalten, lasse es sich auch mit chronisch entzündlichen<br />

Darmerkrankungen gut leben. Eine spezielle, aus<br />

ärztlicher Sicht zu empfehlende Diät gibt es laut Prof. Dr.<br />

Fellermann nicht. „Betroffene Paenten stellen am besten<br />

selbst fest, was sie vertragen und was nicht. Das kann individuell<br />

sehr unterschiedlich sein und bedarf manchmal der<br />

Kooperaon eines Ernährungstherapeuten.“<br />

Allerdings warnt der<br />

Gastroenterologe<br />

auch: „Setzt der Paent<br />

die Medikamente<br />

in der Ruhephase<br />

der Erkrankung ohne<br />

Rücksprache ab, werden<br />

die Beschwerden<br />

nicht selten wiederkommen.“<br />

Schon<br />

Ihre Fachklinik vor Ort<br />

Krankenhaus Freudenstadt<br />

Medizinische Klinik I – Innere Medizin<br />

Prof. Dr. Klaus Fellermann<br />

Chefarzt<br />

Karl-von-Hahn-Straße 120<br />

72250 Freudenstadt<br />

Tel.: 07441 542389<br />

Mail: medizinischeklinik1@klf-net.de<br />

Prof. Dr. Klaus<br />

Fellermann<br />

Das sagt die<br />

Fachgesellscha:<br />

Chronisch entzündliche Darmerkrankungen rücken immer<br />

mehr in den gesellschalichen Fokus, auch dank der Aufklärungsarbeit<br />

der Deutschen Morbus Crohn / Colis ulcerosa<br />

Vereinigung (DCCV). Sie zählt unter dem Vorsitz von<br />

Thomas Leyhe zu den größten in Deutschland und wird von<br />

Betroffenen organisiert.<br />

Engagement<br />

von Betroffenen für Betroffene<br />

Welche Beratungsangebote können Sie Betroffenen Erkrankten<br />

und ihren Angehörigen durch Ihr weites Kompetenznetz<br />

bieten?<br />

Thomas Leyhe:<br />

Innerhalb der DCCV gibt es ein vielfälges, freiwilliges Engagement<br />

von Betroffenen für Betroffene. In den Landesverbänden<br />

stehen engagierte Betroffene vor Ort für Informaonen<br />

und zum Erfahrungsaustausch zur Verfügung. Sie beraten aus<br />

ihrer eigenen Erfahrung heraus über den Umgang und das Leben<br />

mit einer CED. Neben Landesverbänden und regionalen<br />

Strukturen exiseren Arbeitskreise zu besmmten Themen<br />

und für Betroffene mit speziellen Krankheitsausprägungen,<br />

sowie für Menschen in besonderen Lebenssituaonen. Die<br />

freiwillig Engagierten organisieren Treffen, Paentenseminare<br />

und -fortbildungen.<br />

Inwieweit haben sich Aulärung und Therapie der Krankheit<br />

in den vergangenen Jahren entwickelt ?<br />

Thomas Leyhe:<br />

Die chronisch entzündlichen Darmerkrankungen haben in<br />

den vergangenen Jahren durch Internet, soziale Medien und<br />

die Aulärungsarbeit der DCCV mehr Aufmerksamkeit erfahren.<br />

Obwohl die Ursache der Erkrankung noch nicht<br />

gefunden wurde, wird hier intensiver denn je geforscht.<br />

Es sind zahlreiche Medikamente auf dem<br />

Markt und in der Pipeline, die den Betroffenen im<br />

Schub bei schweren Entzündungen oder auch bei der Remissionsverlängerung<br />

helfen sollen. Die DCCV bemüht sich weiterhin,<br />

den Betroffenen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen und nutzt<br />

dafür alle Möglichkeiten, dieses Angebot noch auszuweiten.<br />

Kontakt<br />

Deutsche Morbus Crohn/Colis ulcerosa<br />

Vereinigung e. V. (DCCV e. V.)<br />

Bundesgeschässtelle<br />

Thomas Leyhe<br />

Vorsitzender<br />

Inselstr. 1<br />

10179 Berlin<br />

Tel.: 030 20003920<br />

Mail: tleyhe@dccv.de<br />

Thomas Leyhe<br />

Foto: DCCV e.V.<br />

12 Rundum gesund

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