Rundum Gesund #2
Patientenmagazin #2 der Krankenhäser Landkreis Freudenstadt
Patientenmagazin #2 der Krankenhäser Landkreis Freudenstadt
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
GRATIS<br />
zum Mitnehmen!<br />
He 2 Sommer/Herbst 2018<br />
<strong>Rundum</strong> gesund<br />
Paentenzeitschri der Krankenhäuser des Landkreises Freudenstadt<br />
Carosstenose birgt<br />
Schlaganfallrisiko Seite 4<br />
Grüne Damen und Herren<br />
suchen Verstärkung<br />
Seite 10<br />
Konnuität in der<br />
Versorgung bewahren<br />
Seite 12<br />
Künstliche Gelenke<br />
halten nicht ewig<br />
Seite 24
Editorial<br />
Editorial<br />
Liebe Paennnen und Paenten,<br />
liebe Leserinnen und Leser,<br />
die Lebenserwartung in Baden-Würemberg steigt weiter an: Ein neugeborener<br />
Junge darf sich demnach auf durchschnilich 79,5 Lebensjahre freuen, ein Mädchen<br />
auf 84 – es würde bis zum Jahr 2102 leben. Eine höhere Lebenserwartung ist<br />
auf viele Faktoren zurückzuführen; einer davon ist eine wohnortnahe medizinische<br />
Versorgung wie die in unserem Landkreis Freudenstadt. In unseren Fachkliniken<br />
arbeiten hochspezialisierte Mediziner, die sich bestmöglich um das Wohl ihrer<br />
Paenten kümmern. Die medizinische Versorgung älterer Menschen sowie eine<br />
umfassende Behandlung von Volkskrankheiten wie beispielsweise Herzkreislauferkrankungen<br />
stehen täglich im Mielpunkt unseres Handelns.<br />
Eine tückische Erkrankung des Herzkreislaufsystems ist die Carosstenose. Sie<br />
macht sich meist nicht durch Beschwerden bemerkbar, sondern wird häufig erst<br />
bei einer Rouneuntersuchung beim Hausarzt festgestellt. „Unbehandelt kann die<br />
Verengung oder der Verschluss der Halsschlagader zu einem Schlaganfall führen“,<br />
erklärt Dr. Thorsten Maxeiner, Chefarzt der Allgemein-, Viszeral und Gefäßklinik in<br />
Freudenstadt. In der zweiten Ausgabe von <strong>Rundum</strong> gesund erfahren Sie, welche<br />
Behandlungsmöglichkeiten es bei dieser Erkrankung gibt.<br />
Je älter der Mensch wird, desto wahrscheinlicher ist die Verengung der Halsschlagader:<br />
Bei gut 7,5 Prozent der Männer über 80 Jahren und ca. 5 Prozent der Frauen<br />
über 80 Jahren ist die innere Schlagader aufgrund von Ablagerungen verengt. Für<br />
Dr. Michael Klotz, neuer Chefarzt der Geriatrischen Rehabilitaon in Horb, stehen<br />
jedoch andere Erkrankungen des Alters im Vordergrund. Auf welche außergewöhnlichen<br />
Therapiemöglichkeiten der neue Chefarzt dabei zurückgrei, lesen Sie auf<br />
den Seiten 12-14.<br />
Außergewöhnlich wichg ist das Engagement der Grünen Damen und Herren, die<br />
ehrenamtlich im Krankenhaus Freudenstadt und in der Geriatrischen Rehabilitaon<br />
in Horb täg sind. Sie möchten den Paentenbegleitdienst weiter ausbauen und<br />
suchen deshalb Verstärkung. Verena Kreidler und Irmtraut Bohnhoff berichten auf<br />
den Seiten 10-11 über ihre Erfahrungen.<br />
Im Namen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Krankenhäuser Landkreis<br />
Freudenstadt gGmbH wünsche ich Ihnen und Ihrer Familie alles Gute und viel<br />
<strong>Gesund</strong>heit.<br />
Ihr<br />
Ralf Heimbach<br />
Geschäsführer Krankenhäuser Landkreis Freudenstadt gGmbH<br />
2 <strong>Rundum</strong> gesund
Inhalt<br />
Inhalt<br />
4<br />
10 24<br />
Carosstenose birgt Schlaganfallrisiko ............ 4<br />
Herausforderung an der Hauptschlagader .................................... 8<br />
Grüne Damen und Herren suchen Verstärkung ......................... 10<br />
Konnuität in der Versorgung bewahren ................................... 12<br />
Neubau des Krankenhauses Freudenstadt<br />
geht in die weitere Planungsphase ............................................ 15<br />
Nackenschmerzen nach Auffahrunfall ....................................... 16<br />
Aus Hilflosigkeit wurde Zuversicht ............................................. 18<br />
Aus Scham Inkonnent .............................................................. 21<br />
Freudentränen beim Kängaroo-Care ......................................... 22<br />
Künstliche Gelenke halten nicht ewig ........................................ 24<br />
Medizinische „Wohngemeinscha“ in Horb .............................. 28<br />
News .......................................................................................... 30<br />
Klinikführer Krankenhäuser Landkreis Freudenstadt gGmbH .... 31<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
Krankenhäuser Landkreis Freudenstadt gGmbH<br />
Postanschri:<br />
Krankenhaus Freudenstadt, Öffentlichkeitsarbeit,<br />
Karl-von-Hahn-Straße 120, 72250 Freudenstadt<br />
E-Mail: cornelia.schreib@klf-net.de<br />
Tel: 07441 54-6143<br />
Fax: 07441 54-2271<br />
Internet: www.klf-web.de<br />
Redakonsleitung:<br />
Cornelia Schreib<br />
Inhaltliches und grafisches Konzept,<br />
Redakon und Realisierung:<br />
Visioness GmbH, Heidelberg<br />
Druck:<br />
Drescher Full-Service Versand GmbH, Leonberg<br />
Bildquellen:<br />
Alle Fotos stammen aus den Einrichtungen der<br />
Krankenhäuser Landkreis Freudenstadt gGmbH,<br />
wenn nicht anders angegeben.<br />
Alle in diesem Magazin enthaltenen Empfehlungen<br />
ersetzen nicht den ärztlichen Rat. Bie suchen Sie<br />
bei gesundheitlichen Beschwerden Ihren Hausarzt<br />
oder niedergelassenen Facharzt auf.<br />
<strong>Rundum</strong> gesund 3
Titelthema<br />
Carosstenose birgt<br />
Schlaganfallrisiko<br />
Eine Verengung der Halsschlagader kann unbemerkt aureten und sich<br />
im Laufe der Jahre schleichend verschlimmern, ohne dass die typischen<br />
Symptome aureten. So erging es auch Manfred Schütz*: Bei ihm wurde<br />
die sogenannte Carosstenose zufällig bei einer Rouneuntersuchung<br />
bei seinem Hausarzt festgestellt. Der 56-Jährige lässt sich darauin in der<br />
Gefäßambulanz der Klinik Freudenstadt untersuchen. „Unbehandelt kann<br />
die Verengung oder der Verschluss zu einem Schlaganfall führen“, erklärt<br />
Dr. Thorsten Maxeiner, Chefarzt der Allgemein-, Viszeral und Gefäßklinik<br />
in Freudenstadt. Von ca. 265.000 Schlaganfällen in Deutschland werden<br />
rund 30.000 durch eine Verengung oder einen Verschluss der inneren<br />
Halsschlagader ausgelöst. Dr. Maxeiner erläutert, wie es zu einer Carosstenose<br />
kommt und wie diese am besten behandelt werden kann.<br />
4 <strong>Rundum</strong> gesund<br />
*Name von der Redakon geändert
Titelthema<br />
Plötzlich hat der Betroffene kein<br />
Gefühl mehr in der Hand. Das Glas,<br />
das er eben noch festgehalten hat,<br />
fällt ihm aus der Hand. Auf einem<br />
Auge kann er nichts mehr sehen.<br />
Quelle: Krankenhäuser<br />
Landkreis Freudenstadt gGmbH<br />
Cholesterin, Kalzium und Bindegewebe können sich mit der<br />
Zeit in die Gefäßwand der Halsschlagader einlagern. Diese<br />
kann dadurch eingeengt oder gar verschlossen werden. Die<br />
kalk- und fehalgen Gefäßwandeinlagerungen werden als<br />
Plaques bezeichnet. Im Laufe der Jahre nimmt diese Gefäßverkalkung<br />
zu. „Besonders gefährdet sind Menschen, die<br />
über Jahre Nikon zu sich genommen haben, unter einer<br />
arteriellen Hypertonie oder einer Blutzuckererkrankung leiden“,<br />
erläutert Dr. Maxeiner.<br />
Kurzweilige Symptome<br />
Die Plaques engen die Halsschlagader im Bereich ihrer Gabelung<br />
ein. Dadurch kann die Caros nicht mehr so viel Blut<br />
befördern, wie normalerweise. So können Blutgerinnsel<br />
entstehen, von den Teile abreißen und in den Hirnkreislauf<br />
geschwemmt werden. Die Folge sind unterschiedlich ausgeprägte<br />
neurologische Symptome. „Plötzlich hat der Betroffene<br />
kein Gefühl mehr in der Hand. Das Glas, das er eben<br />
noch festgehalten hat, fällt ihm aus der Hand. Auf einem<br />
Auge kann er nichts mehr sehen“, beschreibt Dr. Maxeiner<br />
eine typische Situaon. Häufig treten die Beschwerden nur<br />
kurzfrisg auf und bilden sich dann zurück. Die Verengung<br />
der Halsschlagader kann auch ohne Beschwerden verlaufen,<br />
wie bei Manfred Schütz. Es wird dann von einer asymptomaschen<br />
Carosstenose gesprochen.<br />
Aulärung durch Ultraschall<br />
Festgestellt wird die Verengung der Halsschlagader unter<br />
anderem durch eine spezielle Form des Ultraschalls, wie<br />
der Duplexsonografie oder durch eine Kernspin - Unter-<br />
<strong>Rundum</strong> gesund 5
Titelthema<br />
Quelle: Krankenhäuser<br />
Landkreis Freudenstadt gGmbH<br />
Quelle: Krankenhäuser<br />
Landkreis Freudenstadt gGmbH<br />
Bei Manfred Schütz wurde die sogenannte Carosstenose zufällig bei<br />
einer Rouneuntersuchung bei seinem Hausarzt festgestellt.<br />
„Schwerkranken Paenten ist eine Operaon nicht zuzumuten.<br />
Die intervenonelle Therapie ist für sie die bessere<br />
Wahl“, erläutert Dr. Maxeiner und ergänzt: „Das Gefäß wird<br />
mit Hilfe eines sogenannten Stents geweitet. Dieses Verfahren<br />
ist schonender. Aus langfrisger Sicht ist eine Operaon<br />
aber ratsamer.“ Das Risiko ist dabei bei beiden Eingriffen<br />
gleich gering. Die konservave Therapie sieht eine Umstellung<br />
der Ernährung mit mehr Bewegung vor. Ergänzt wird<br />
sie durch Cholesterin senkende Medikamente. Die konservave<br />
Behandlung ist vor allem dann anzuraten, wenn die<br />
Verengung durch fehalge Ablagerungen zustande kam.<br />
suchung der Halsgefäße. Mit diesem Verfahren können<br />
Blutströme in den Gefäßen sowie auch Gefäße selbst dargestellt<br />
werden. „So stellen wir fest, wie hoch der Grad der<br />
Einengung ist. Da gibt es klare Regeln, die entscheiden, ob<br />
operiert werden muss“, erklärt Dr. Maxeiner. Jeder Paent<br />
wird zunächst in einer sogenannten Gefäßkonferenz besprochen.<br />
„Mediziner verschiedener Fachrichtungen entscheiden<br />
dabei gemeinsam und für jeden Paenten eigens,<br />
was die beste Therapie ist“, so Dr. Maxeiner. Die Mediziner<br />
müssen sich zwischen einer operaven, intervenonellen<br />
und konservaven Therapie entscheiden. Diese Entscheidung<br />
hängt stark vom Schlaganfallrisiko des einzelnen Pa-<br />
enten ab.<br />
Vor- und Nachsorge<br />
Auch Manfred Schütz wurde operiert und ist froh, dass<br />
Schlimmeres verhindert werden konnte. Nach der Operaon<br />
folgte eine abschließende neurologische Untersuchung<br />
und Ultraschallkontrolle. „Alle sechs Monate sollte der<br />
Paent zur Kontrolluntersuchung kommen.“, rät Dr. Maxeiner.<br />
Als kleine Prophylaxe empfiehlt er, Nikon sowie eine<br />
fereiche Ernährung zu vermeiden und den Bluthochdruck<br />
sicher einstellen zu lassen. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchunge<br />
seien sehr wichg.<br />
6 <strong>Rundum</strong> gesund<br />
Drei Therapieverfahren<br />
Bei der operaven Therapie wird die verengte Stelle über<br />
einen schrägen Halsschni freigelegt und von den Ablagerungen<br />
befreit. „Das Gefäß wird mit einem Kunststoffpatch<br />
wieder zugenäht. Es ist hinterher weiter. So kann mehr Blut<br />
fließen und eine geringere Ablagegefahr besteht“, so Dr.<br />
Maxeiner. Je nach vorgefundener Lage können die Spezialisten<br />
im Krankenhaus Freudenstadt zahlreiche Operaonsvariaonen<br />
umsetzen.<br />
Ihre Fachklinik vor Ort<br />
Krankenhaus Freudenstadt<br />
Allgemein-, Viszeral- &<br />
Gefäßchirurgie<br />
Chefarzt Dr. Thorsten Maxeiner<br />
Karl-von-Hahn-Straße 120<br />
72250 Freudenstadt<br />
Tel: 07441 54-2385<br />
E-Mail: chirurgie@klf-net.de<br />
Dr. Thorsten Maxeiner
Titelthema<br />
Setzen eines Stents:<br />
Aorta caros interna<br />
1. Verengung durch Arteriosklerose<br />
2. Einführen der Werkzeuge<br />
3. Aufdehnen der Engstelle mit Ballon<br />
4. Setzen des Stents und Enernen<br />
der Werkzeuge<br />
Aorta caros externa<br />
Aorta caros communis<br />
Arteria subclavia<br />
1. 2. 3. 4.<br />
DAS SAGT DIE FACHGESELLSCHAFT:<br />
Eine Verengung der Halsschlagader (Stenose) kann unbehandelt<br />
zu einem Schlaganfall führen. Prof. Dr. Markus<br />
Steinbauer von der Deutschen Gesellscha für Gefäßchirurgie<br />
und Gefäßmedizin erklärt im Interview, wann eine Stenose<br />
operiert werden muss – und warum ein Gläschen Wein<br />
durchaus hilfreich sein kann, einer Verengung vorzubeugen.<br />
Ab welchem Verschlussgrad sprechen Mediziner von einer<br />
Stenose?<br />
Prof. Markus Steinbauer: Die Verengung der Halsschlagader<br />
kann asymptomasch, das heißt ohne Beschwerden<br />
sein. Ist die Schlagader in diesen Fällen<br />
mehr als 50 % verengt, sprechen<br />
wir Mediziner von einer mielgradigen,<br />
ab 70 % von einer hochgradigen<br />
Carotisstenose. Hat ein Paent bereits<br />
einen leichten Schlaganfall erlien oder klagt über Symptome<br />
wie Sprachstörungen, Lähmungen, Sensibilitätsstörungen<br />
im Gesicht, an Armen und Beinen, Sehstörungen sowie<br />
Schwindel, dann ist die Stenose symptomasch – das heißt,<br />
die Stenose hat sich durch klinische Beschwerden bemerkbar<br />
gemacht. In diesen Fällen sprechen wir von einer symptomaschen<br />
Stenose.<br />
Welches sind die häufigsten Ursachen, die zu dieser Erkrankung<br />
führen?<br />
Prof. Markus Steinbauer: Schuld an der Verengung ist<br />
häufig die Verkalkung der Arterien; denn diese Blutgefäße<br />
transporeren sauerstoffreiches Blut vom Herzen zu<br />
den Organen, Muskeln und Geweben. Durch mangelnde<br />
Bewegung, ungesunde Ernährung, Nikonkonsum und zusätzlichen<br />
Erkrankungen wie Bluthochdruck und Zuckererkrankung<br />
lagern sich Bluee, Blutgerinnsel, Bindegewebe<br />
oder Kalk in den Gefäßwänden ab, die mit der Zeit die Gefäße<br />
verstopfen. Diese Ablagerungen werden als Plaques<br />
bezeichnet. Durch die verengten Gefäße kann das Blut<br />
nicht mehr ungehindert fließen. Zudem können sich an den<br />
Plaques ein Pfropf aus Blutplächen bilden, die mit dem<br />
Blutstrom mitgerissen werden und nachgeschaltete Hirngefäße<br />
verstopfen können.<br />
In welchen Fällen ist eine Operaon notwendig?<br />
Prof. Markus Steinbauer: Jede symptomasche Stenose ab<br />
50 % Verengungsgrad sollte operiert werden, um das Risiko<br />
eines weiteren Schlaganfalls zu senken. Bei einer asymptomaschen<br />
Stenose wird eine Operaon ab 70 % Verengungsgrad<br />
in Erwägung gezogen. Die Schlagader wird bei<br />
der Operaon über einen kleinen Schni am Hals freigelegt<br />
und die Engstelle enernt. Der Chirurg säubert das Gefäß<br />
und vernäht die Halsschlagader so, dass das Blut wieder<br />
ungehindert in das Gehirn fließen kann. Alternav kann<br />
die Verengung durch eine Aufdehnung der Schlagader mit<br />
einem Stent behandelt werden.<br />
Dieses feine Giergerüst wird in<br />
die Arterie mit Hilfe eines Katheters<br />
über die Leistenschlagader<br />
eingeführt und vorsichg aufgedehnt.<br />
So lässt sich das Gefäß wieder öffnen. Diese Methode<br />
kommt bei Paenten zum Einsatz, für die ein erhöhtes<br />
OP-Risiko besteht.<br />
Was sind aus Ihrer Sicht die wichgsten prävenven Maßnahmen?<br />
Prof. Markus Steinbauer: Mehr bewegen, gesünder ernähren<br />
und vor allem nicht Rauchen. Eine mediterrane Kost ist<br />
hier empfehlenswert, denn in den mediterranen Ländern<br />
ist die Arterienverkalkung ein nicht so massives gesundheitliches<br />
Problem wie bei uns. Auch ein kleines Gläschen<br />
Wein kann sich durchaus posiv auf die Gefäßgesundheit<br />
auswirken – denn es sorgt für einen Anseg des für die Gefäßgesundheit<br />
günsgen HDL-Cholesterins, das dabei hil,<br />
die Blutgefäße zu „säubern“.<br />
Kontakt<br />
Deutsche Gesellscha für Gefäßchirurgie<br />
und Gefäßmedizin<br />
Sekretär Prof. Dr. Markus Steinbauer<br />
Robert-Koch-Platz 9<br />
10115 Berlin<br />
Tel: 030 2809 9099-0<br />
E-Mail: sekretariat@gefaesschirurgie.de<br />
Prof. Dr.<br />
Markus Steinbauer<br />
Bildquelle:<br />
<strong>Rundum</strong> Deutsche gesund Gesellscha für 7<br />
Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin
Kardiologie<br />
Quelle: Krankenhäuser<br />
Landkreis Freudenstadt gGmbH<br />
Herausforderung<br />
an der Hauptschlagader<br />
Vermutlich starkes Rauchen führte bei einer 39-jährigen Paenn zu<br />
einem Gefäßverschluss in der Hauptschlagader – genau an der Stelle,<br />
an der sich die Lebensader in die beiden großen Beckenachsen aueilt.<br />
Professor Dr. Florian Bea, Chefarzt der Medizinischen Klinik II am Krankenhaus<br />
Freudenstadt, berichtet über die besondere Herausforderung<br />
bei dieser Operaon und erklärt, warum er für diesen speziellen Eingriff<br />
einen befreunden Kollegen um Unterstützung bat.<br />
Prof. Dr. Florian<br />
Bea führte den<br />
Eingriff mit Prof.<br />
Dr. Erwin Blessing<br />
durch.<br />
„Ein Gefäßverschluss in der Hauptschlagader<br />
aufgrund einer Gefäßverkalkung<br />
ist bei einer 39-jährigen Frau<br />
ungewöhnlich und höchstwahrscheinlich<br />
auf den hohen Nikonkonsum<br />
zurückzuführen“, sagt Professor Bea.<br />
Zwei Schachteln Zigareen am Tag<br />
führten zu massiven Beschwerden und<br />
Einschränkungen beim Gehen. Die Pa-<br />
enn ließ sich deshalb zunächst von<br />
einem Facharzt untersuchen; dieser<br />
erkannte den Verschluss und überwies<br />
sie zur weiteren Behandlung in das<br />
Krankenhaus Freudenstadt. „Unsere<br />
Aufgabe bestand darin, das verschlossene<br />
Gefäß zu öffnen und vor allem zu<br />
stabilisieren“, erklärt Prof. Bea.<br />
Herausforderung an heikler Stelle<br />
Verstope Gefäße können heutzutage<br />
mithilfe eines Katheters und Gefäßstützen<br />
(Stents) wieder geöffnet<br />
und stabilisiert werden. Bei der Aorta<br />
(Hauptschlagader) ist jedoch besondere<br />
Vorsicht geboten: Sie ist die größte<br />
Arterie des Körpers und hat ihren<br />
Ursprung direkt oberhalb der Herzklappe<br />
der linken Hauptkammer. Die<br />
Ader führt das Blut vom Herzen und<br />
transporert es über weitere Aueilungen<br />
zum Gehirn und die einzelnen<br />
Körperorgane. „Operaonen an der<br />
Hauptschlagader müssen mit größter<br />
Sorgfalt durchgeführt werden. Kom-<br />
8 <strong>Rundum</strong> gesund
Kardiologie<br />
Aorta<br />
Bauchaorta<br />
Gerinnsel<br />
Verkalkung<br />
Beckenarterien<br />
Der Eingriff war sehr<br />
schonend und dauerte<br />
ca. eineinhalb Stunden.<br />
plikaonen an diesem Gefäß würden<br />
zu schweren Bauchblutungen führen“,<br />
betont Prof. Bea. Für den Eingriff bei<br />
der 39-jährigen Paenn hat sich der<br />
erfahrene Kardiologe daher die Unterstützung<br />
eines befreundeten Mediziners<br />
geholt: „Bei einem so schwierigen<br />
Eingriff braucht man vier Hände und<br />
zwei Köpfe. Unterstützt hat mich Prof.<br />
Dr. Erwin Blessing, den ich schon sehr<br />
lange kenne. Wir waren beide an der<br />
Universitätsklinik in Heidelberg täg,<br />
haben dort solche Eingriffe viele Jahre<br />
durchgeführt und verstehen uns<br />
blind.“<br />
Gefäßstützen sorgen für Entlastung<br />
Die konvenonelle Methode, um eine<br />
verengte Hauptschlagader zu öffnen,<br />
ist die sogenannte Bypass-Methode;<br />
bei dieser wird das erkrankte Gefäß<br />
durch eine Ypsilon-Prothese ersetzt.<br />
„Diese Operaonsmethode rückt jedoch<br />
immer mehr in den Hintergrund,<br />
denn wir müssen dazu den kompleen<br />
Bauchraum öffnen. Die Operaon dauert<br />
mehrere Stunden. Die Belastung<br />
für den Paenten ist entsprechend<br />
hoch. Das machen wir nur noch, wenn<br />
das Gefäß sehr stark verkalkt ist“, so<br />
Prof. Bea. Seine Paenn hat sich deshalb<br />
für die Behandlungsmethode mit<br />
Katheter und Gefäßstützen entschieden.<br />
Um das verschlossene Gefäß zu<br />
öffnen, tasteten sich die beiden Mediziner<br />
mit einem Ballonkatheter vor.<br />
Dieser Katheter wurde von der Leiste<br />
und über eine Armarterie aus über<br />
einen Führungsdraht und Führungskatheter<br />
in der Engstelle platziert, mit<br />
Druck aufgeblasen und die Engstelle<br />
dadurch beseigt. Stabilisiert wurde<br />
das wieder geöffnete Gefäß mit insgesamt<br />
vier Gefäßstützen. „Der Eingriff<br />
war sehr schonend und dauerte ca.<br />
eineinhalb Stunden. Mit dem Ergebnis<br />
sind wir sehr zufrieden“, sagt Prof.<br />
Bea. Die Paenn konnte bereits am<br />
Tag nach der OP aufstehen. Die abschließende<br />
Ultraschallkontrolle ergab<br />
einen sehr guten Befund, so dass die<br />
39-Jährige nach vier Tagen aus dem<br />
Krankenhaus entlassen wurde. „Unserer<br />
Paenn geht es sehr gut. Sie hat<br />
keine Beschwerden mehr und kann<br />
ihr Leben wieder genießen“, freut sich<br />
Prof. Bea, der eindringlich empfiehlt,<br />
das Rauchen sein zu lassen, denn „viele<br />
Krankheiten sind deutlich auf den<br />
Nikonkonsum zurückzuführen.“<br />
Ihre Fachklinik vor Ort<br />
Krankenhaus Freudenstadt<br />
Medizinische Klinik II - Kardiologie,<br />
Angiologie, Intensivmedizin<br />
Chefarzt Prof. Dr. Florian Bea<br />
Karl-von-Hahn-Straße 120<br />
72250 Freudenstadt<br />
Tel: 07441 54-6345<br />
E-Mail: cathrin.heusch@klf-net.de<br />
Prof. Dr. Florian Bea<br />
Prof. Dr. Florian Bea<br />
<strong>Rundum</strong> gesund 9
Paentenbegleitdienst<br />
Verstärkung<br />
für Grüne Damen<br />
und Herren<br />
gesucht<br />
Wir nehmen uns Zeit<br />
10 <strong>Rundum</strong> gesund<br />
Irmtraut Bohnhoff ist seit März 2009<br />
als Grüne Dame am Krankenhaus in<br />
Freudenstadt täg. Seit März 2014<br />
leitet sie den Dienst der Grünen Damen.<br />
Alle 14 Tage hat sie für die Paenten<br />
der Klinik ein offenes Ohr und<br />
kümmert sich um deren Anliegen. Sie<br />
war viele Jahre als Arzthelferin täg<br />
und hat an verschiedenen Weiterbildungen<br />
teilgenommen. Nach einem<br />
neuen Lebensabschni hae sie Zeit,<br />
sich ehrenamtlich als Grüne Dame zu<br />
engagieren – welch´ wunderbare Aufgabe<br />
das für sie ist, erzählte sie im Interview.<br />
Frau Bohnhoff, warum engagieren Sie<br />
sich ehrenamtlich als Grüne Dame?<br />
Irmtraut Bohnhoff: Menschen, die im<br />
Krankenhaus liegen, haben viel Zeit,<br />
über sich, ihren Zustand und Angehörige<br />
nachzudenken. Häufig ist aber dann<br />
niemand da oder sie sind sowieso ganz<br />
allein – wem sollen sie dann Ihre Gedanken<br />
mieilen? Ich nehme mir die<br />
Zeit und höre diesen Menschen gerne<br />
zu. Ich finde es wichg, Menschen in<br />
dieser schwierigen Phase zur Seite zu<br />
stehen.<br />
Welche Aufgabe übernehmen die Grünen<br />
Damen und Herren im Krankenhaus?<br />
Irmtraut Bohnhoff: Unsere wichgste<br />
Aufgabe ist es, uns mit Empathie ganz<br />
auf die Menschen einzulassen. Wir<br />
unterstützen die Krankenschwestern,<br />
indem wir den Paenten unsere Zeit<br />
schenken. In den letzten Jahren ist viel<br />
Arbeit an Dokumentaonen auf die<br />
Krankenschwestern übertragen worden;<br />
Zeit, die am Krankenbe fehlt.<br />
Auch erledigen wir gerne kleine Besorgungen<br />
im Krankenhaus.<br />
Wie kommen Sie mit den Paenten ins<br />
Gespräch?<br />
Irmtraut Bohnhoff: Wenn wir unseren<br />
Dienst antreten, alle acht Tage, gehen<br />
wir zuerst ins Schwesternzimmer auf<br />
der jeweiligen Staon. Die Staonsschwester<br />
teilt uns mit, welcher Paent<br />
auf der Staon sich über unseren<br />
Besuch freuen würde. Im Krankenzimmer<br />
stelle ich mich vor und versuche, je<br />
nach Situaon, in ein Gespräch zu kommen.<br />
Sorgen und Nöte sind o groß,<br />
der Redebedarf dann entsprechend.<br />
Was in diesem Zusammenhang sehr<br />
wichg ist: Wir unterliegen selbstverständlich<br />
der Schweigepflicht.<br />
Welche Erfahrungen haben Sie gesammelt?<br />
Irmtraut Bohnhoff: Wenn ich abends<br />
nach Hause fahre, gehen mir die Begegnungen<br />
und Gespräche noch einmal<br />
durch den Kopf, viel Neues und<br />
Schweres habe ich erfahren. Doch dieses<br />
Ehrenamt ist eine Aufgabe, die von<br />
Herzen kommt, die sowohl Paenten,<br />
als auch mir und den anderen Ehrenamtlichen<br />
Freude bereitet.<br />
Welche Voraussetzung sollten Menschen<br />
mitbringen, die sich als Grüne<br />
Dame oder Herr engagieren möchten?<br />
Irmtraut Bohnhoff: Wer Zeit hat, zuhören<br />
kann, verschwiegen ist und sich<br />
sozial engagieren möchte, ist herzlich<br />
willkommen. Wir sind immer auf der<br />
Suche nach neuen Kolleginnen und<br />
Kollegen. Wir würden uns sehr freuen,<br />
wenn sich viele angesprochen fühlen<br />
und sich ehrenamtlich engagieren. Wir<br />
sind derzeit fünf Damen und ein Herr –<br />
es wäre sehr schön, wenn sich weitere<br />
Menschen engagieren würden.<br />
Weitere Informaonen zum Ehrenamt<br />
der Grünen Damen und<br />
Herren erhalten Interessierte in<br />
der Personalabteilung des Krankenhauses<br />
Freudenstadt unter Tel:<br />
07441 54-2366.
Paentenbegleitdienst<br />
Eine wunderbare Erfahrung<br />
Verena Kreidler ist als Grüne Dame<br />
an der Klinik für Geriatrische Rehabilitaon<br />
in Horb täg. Alle 14 Tage hat<br />
sie für die Paenten der Klinik immer<br />
am Miwochvormiag lang ein offenes<br />
Ohr und kümmert sich um deren<br />
Anliegen. Nachdem sie in der Zeitung<br />
gelesen hae, dass die Klinik in Horb<br />
Freiwillige für die Tägkeit als Grüne<br />
Damen sucht, entschied sie sich bereits<br />
1994 für dieses Ehrenamt – im<br />
Interview erzählt sie, warum dies bis<br />
heute eine sehr gute Entscheidung war.<br />
Frau Kreidler, warum engagieren Sie<br />
sich ehrenamtlich als Grüne Dame?<br />
Verena Kreidler: Ich möchte das Pflegepersonal<br />
an der Klinik unterstützen.<br />
Jeder kennt die öffentliche Diskussion,<br />
wie wenig Zeit das Pflegepersonal in<br />
seinem Alltag hat – für ein längeres<br />
Gespräch mit den Paenten reicht diese<br />
einfach nicht aus. Ich habe Zeit und<br />
schenke diese gerne Menschen, die Zuwendung<br />
benögen. Es gibt in der Klinik<br />
in Horb Paenten, deren Angehörige<br />
etwas weiter weit weg wohnen und<br />
somit nicht so o zu Besuch kommen<br />
können. Für diese, aber natürlich auch<br />
für alle anderen, gibt es diesen Paentenbegleitdienst.<br />
Was erwartet Sie hinter der Tür des Pa-<br />
entenzimmers?<br />
Verena Kreidler: Da wir in Kontakt mit<br />
dem Pflegepersonal stehen, bekommen<br />
wir auch Informaonen zu Paenten,<br />
denen wir helfen und die wir<br />
unterstützen können. Wenn ich den<br />
Raum betrete, stelle ich mich zunächst<br />
einmal vor, erkläre wer ich bin und<br />
welche Tägkeit ich im Hause ausführe.<br />
Darüber sind unsere Paenten o<br />
erstaunt und meinen dann “Und Sie<br />
haben jetzt wirklich Zeit für mich?“.<br />
Und genau das ist meine Aufgabe: Mit<br />
den Menschen reden, ihnen vorlesen,<br />
mit ihnen singen, Beschäigungsspiele<br />
durchführen, ihnen zuhören, Mut machen<br />
– einfach da sein. So entstehen<br />
besondere Begegnungen und es ergeben<br />
sich o Gespräche, wo ein kleiner<br />
Teil Lebensgeschichte an mich weitergegeben<br />
wird. Wie heilsam diese Gespräche<br />
für die Paenten sind, kann in<br />
Worten kaum ausgedrückt werden. Ich<br />
sehe und spüre es.<br />
Welche Erfahrungen und Eindrücke haben<br />
Sie gesammelt?<br />
Verena Kreidler: Dieses Ehrenamt ist<br />
eine wunderbare Erfahrung, die von<br />
vielen Paenten sehr dankbar angenommen<br />
wird. Füreinander da sein und<br />
Menschen Zeit zu schenken, empfinde<br />
ich als großen Reichtum. Natürlich<br />
kommt es vor, dass wir Grüne Damen<br />
schon mal mit gemischten Gefühlen<br />
wieder nach Hause gehen, wenn uns<br />
ein Schicksal besonders berührt hat.<br />
Doch insgesamt betrachtet, sind die<br />
Stunden, die ich in der Klinik verbringe,<br />
mit enorm viel Herz, Menschlichkeit<br />
und Zuneigung erfüllt.<br />
Warum sollten sich Ihrer Meinung nach<br />
auch andere Menschen für Paenten<br />
im Krankenhaus engagieren?<br />
Verena Kreidler: Wer sich ehrenamtlich<br />
als Grüne Dame oder Herr engagiert,<br />
bekommt sehr viel zurück. Ich<br />
erlebe unglaublich viel Dankbarkeit<br />
und Herzlichkeit und kann jedem, der<br />
Zeit zu verschenken hat, nur raten, es<br />
einfach auszuprobieren. Wir sind derzeit<br />
acht Grüne Damen in Horb und suchen<br />
neue Mitstreiter mit den gleichen<br />
Idealen, die entweder vormiags, aber<br />
auch gerne am Miag oder Nachmiag<br />
für andere Menschen da sein möchten.<br />
Es braucht keine besondere Qualifika-<br />
on; wer zuhören und Empathie für<br />
Menschen in der Ausnahmesituaon<br />
Klinik auringen kann und möchte, ist<br />
herzlich willkommen.<br />
Quelle: fotolia<br />
<strong>Rundum</strong> gesund 11
Geriatrische Rehabilitaon<br />
Konnuität in der<br />
Versorgung bewahren<br />
Quelle: Krankenhäuser<br />
Landkreis Freudenstadt gGmbH<br />
Dr. Markus Klotz ist seit Dezember 2017 neuer<br />
Chefarzt der Klinik für Geriatrische Rehabilita-<br />
on in Horb. Im Interview beschreibt er seine<br />
Aufgabe als Chefarzt, berichtet über neue erfolgsversprechende<br />
Therapiemöglichkeiten und<br />
erklärt, warum Bier durchaus zum Ernährungsplan<br />
älterer Paenten gehören darf.<br />
Was sind Ihre wesentlichen Aufgaben<br />
als Chefarzt der Klinik für Geriatrie<br />
in Horb?<br />
Dr. Markus Klotz: Die Mediziner<br />
und Therapeuten im Hause leisten<br />
eine sehr gute Arbeit. Ich bin<br />
dafür verantwortlich, dass diese<br />
hohe Behandlungsqualität fortgeführt<br />
wird. Darüber hinaus haben<br />
wir uns Qualitätsziele in der<br />
medizinischen Versorgung älterer<br />
Menschen gesetzt – meine Aufgabe<br />
als Chefarzt ist es, dafür zu sorgen,<br />
dass wir gemeinsam diese Ziele erreichen.<br />
12 <strong>Rundum</strong> gesund
Geriatrische Rehabilitaon<br />
Sie haben die Qualitätsziele angesprochen<br />
– welche sind das?<br />
Dr. Markus Klotz: Ich möchte das<br />
bestehende Therapieangebot weiter<br />
ausbauen und versuchen, neue<br />
Akzente zu setzen. Unterstützt<br />
werde ich dabei von meiner Kollegin<br />
Frau Siriporn Bösche, mit der<br />
ich schon im St. Trudpert Klinikum<br />
in Pforzheim zusammengearbeitet<br />
habe.<br />
Sie hat eine Zusatzqualifikaon<br />
in der tradi-<br />
onellen Chinesischen<br />
Medizin und mit Methoden<br />
wie der Akupunktur<br />
viele Paenten<br />
erfolgreich behandelt.<br />
Als Chefarzt mache ich<br />
mir auch Gedanken darüber,<br />
ob jeder geriatrische<br />
Paent unbedingt staonär<br />
aufgenommen werden muss. Bei<br />
manchen ist eine ambulante Versorgung<br />
ausreichend. Wenn das<br />
ambulante Angebot in Horb angenommen<br />
wird und sich finanziell<br />
rechnet, werden wir sicher über<br />
einen Ausbau nachdenken.<br />
Sie sind Facharzt für Endokrinologie<br />
– was ist darunter zu verstehen?<br />
Dr. Markus Klotz: Als Endokrinologe<br />
beschäige ich mich mit den Erkrankungen<br />
von hormonproduzierenden<br />
Drüsen wie beispielsweise<br />
der Schilddrüse. Osteoporose oder<br />
Diabetes sind hier zu nennen. Weil<br />
ältere Paenten häufiger von diesen<br />
Erkrankungen betroffen sind,<br />
kann ich mit meinen Fachkenntnissen<br />
in der Geriatrischen Rehabilitaon<br />
in Horb einiges zum Wohle<br />
der Paenten erreichen. Beispielsweise<br />
bei der Ernährung: Ältere<br />
Paenten leiden recht häufig unter<br />
Mangelernährung – bei uns gibt es<br />
deshalb zwischen den Mahlzeiten<br />
immer eine Suppe zur weiteren<br />
Stärkung. Wir schrecken auch nicht<br />
davor zurück, Bier auszuschenken,<br />
denn es ist ja bekannt für seine hohen<br />
Anteil an Kalorien und B-Vitaminen,<br />
was unseren Paenten sehr<br />
gut tut.<br />
Welchen Stellenwert hat die Geriatrische<br />
Rehabilitaon in Horb?<br />
Dr. Markus Klotz: Wenn man sich<br />
die Landkarte genauer anschaut,<br />
dann wird deutlich, dass die Klinik<br />
für Geriatrische Rehabilitaon in<br />
Horb in ihrem Landkreis und darüber<br />
hinaus die einzige Einrichtung<br />
ihrer Art ist. Das heißt, wir haben<br />
einen enorm wichgen Versorgungsaurag<br />
für ältere Paenten,<br />
dem wir uns jeden Tag bewusst<br />
sind. Unsere Einrichtung hat einen<br />
hohen Stellenwert, weil wir in der<br />
Lage sind, ältere Paenten nach<br />
einer akuten oder chronischen Erkrankung<br />
wieder in ihr gewohntes<br />
Lebensumfeld zurückzubringen.<br />
Das gelingt uns nicht immer; auch<br />
in Horb begleiten wir manchmal<br />
Paenten bis in den<br />
Tod. Doch wir versuchen<br />
alles, um unseren<br />
Paenten ein gutes<br />
Leben nach ihrem<br />
Krankenhausaufenthalt<br />
zu ermöglichen.<br />
In der Regel werden<br />
Menschen um die 70<br />
Jahre aus den Krankenhäusern<br />
in der<br />
Umgebung an uns<br />
überwiesen. Das können beispielsweise<br />
Paenten mit Knochenbrüchen<br />
sein, die zunächst in einer Klinik<br />
akut behandelt und stabilisiert<br />
werden und dann bei uns in die<br />
Rehabilitaon gehen. Unser Behandlungsziel<br />
für jeden Paenten<br />
lautet: Die Pflegebedürigkeit vermeiden<br />
und die Menschen wieder<br />
in ihr gewohntes Leben entlassen.<br />
Ihre Fachklinik vor Ort<br />
Klinik für Geriatrische<br />
Rehabilitaon Horb am Neckar Dr. Markus Klotz<br />
Chefarzt Dr. Markus Klotz<br />
Burgstall 9<br />
72160 Horb<br />
Tel: 07451 94-0<br />
E-Mail: info.geriatrische.reha@klf-net.de<br />
<strong>Rundum</strong> gesund 13
Das sagt die Fachgesellscha:<br />
Ein größtmögliches Maß<br />
an Selbstständigkeit<br />
Quelle: Krankenhäuser Landkreis Freudenstadt gGmbH<br />
Die Deutsche Gesellscha für Geriatrie<br />
(DGG) ist die wissenschaliche Fachgesellscha<br />
der Ärzte, die sich auf<br />
die Medizin der späten Lebensphase<br />
spezialisiert haben. Dr. Rudolf Siegert ist<br />
Leiter der DGG-Arbeitsgruppe Mobile<br />
geriatrische Rehabilitaon. Im Interview<br />
erläutert er, warum die Geriatrische<br />
Rehabilitaon aufgrund der immer älter<br />
werdenden Gesellscha so bedeutend<br />
ist.<br />
Aus Sicht der Fachgesellscha: Welchen Stellenwert hat die<br />
Geriatrische Rehabilitaon in der heugen Zeit?<br />
Dr. Rudolf Siegert: Aufgrund der demografischen Entwicklung<br />
einen zunehmenden Stellenwert. Durch opmierte<br />
Behandlungsmöglichkeiten der modernen Medizin überleben<br />
auch ältere Menschen zunehmend schwere Verletzungen<br />
oder erreichen trotz chronischer Krankheiten ein hohes<br />
Lebensalter. Dies zieht dann häufig Rehabilitaonsbedarf<br />
nach sich.<br />
Wie lange dauert eine Geriatrische Rehabilitaonsmaßnahme<br />
in der Regel?<br />
Dr. Rudolf Siegert: Drei Wochen, gegebenenfalls mit Verlängerung.<br />
Die Frührehabilitaon folgt keinem festen Zeitfenster;<br />
sie findet sta, solange die Paenten der Krankenhausbehandlung<br />
bedürfen.<br />
Wie kann die Geriatrische Rehabilitaon älteren Menschen<br />
wieder zurück in ihr gewohntes Leben helfen?<br />
Dr. Rudolf Siegert: Durch ganzheitliche Behandlung vorliegender<br />
Erkrankungen unter besonderer Berücksichgung<br />
altersspezifischer Besonderheiten. Dies muss beispielsweise<br />
bei der Gabe und Dosierung von Medikamenten bedacht<br />
werden. Außerdem findet ein intensives mulprofessionelles<br />
Behandlungsseng sta. Typische Berufsgruppen sind<br />
hier die Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie und Psychologie.<br />
Was ist das vorrangige Ziel der Geriatrischen<br />
Rehabilitaon?<br />
Dr. Rudolf Siegert: Alle Professionen arbeiten gemeinsam<br />
mit den Paenten daran, für diese ein größtmögliches Maß<br />
an Selbständigkeit und Selbstbesmmtheit zu erreichen.<br />
Kontakt<br />
14 <strong>Rundum</strong> gesund<br />
Deutsche Gesellscha für<br />
Geriatrie e. V.<br />
Leiter Mobile geriatrische<br />
Rehabilitaon<br />
Dr. Rudolf Siegert<br />
Seumestr. 8<br />
10245 Berlin<br />
Tel: 030 5213 7275<br />
E-Mail: info@dggeriatrie.de<br />
Dr. Rudolf Siegert<br />
Bildquelle: Deutsche<br />
Gesellscha für Geriatrie
Neubau<br />
Neubau des Krankenhauses Freudenstadt<br />
geht in die weitere Planungsphase<br />
In der ersten Ausgabe unserer Pa-<br />
entenzeitschri <strong>Rundum</strong> gesund<br />
haben wir bereits über den geplanten<br />
Krankenhausneubau am<br />
Standort Freudenstadt berichtet<br />
– in dieser Ausgabe möchten wir<br />
nun unsere Leser über den aktuellen<br />
Planungsstand informieren.<br />
In den vergangenen Monaten wurde<br />
die Planung des Krankenhausneubaus<br />
intensiv vorangebracht. Die Entwürfe<br />
vom Ingenieurbüro Prof. Dr.-Ing. Vogt<br />
Planungsgesellscha mbH wurden ausführlich<br />
mit allen Beteiligten diskuert.<br />
Wichg war allen, dass der Grundriss<br />
opmal an die Kernprozesse der einzelnen<br />
Abteilungen angepasst wird.<br />
„Wir legen großen Wert auf Funkonalität.<br />
Das Gebäude muss unseren<br />
Ansprüchen auf eine schnelle und<br />
reibungslose Paentenversorgung gerecht<br />
werden“, betont Ralf Heimbach,<br />
Geschäsführer der Krankenhäuser<br />
Landkreis Freudenstadt.<br />
Abteilungen opmal aufeinander abgesmmt<br />
Mit dem aktuellen Entwurf sind alle<br />
sehr zufrieden. Neben dem Haupteingang,<br />
dem öffentlichen Bereich mit<br />
Cafeteria und dem Raum der Slle werden<br />
sich zentrale Untersuchungs- und<br />
Behandlungsräume im Erdgeschoss des<br />
insgesamt dreistöckigen Neubaus befinden.<br />
Paenten, die für einen geplanten<br />
Aufenthalt in die Klinik kommen,<br />
werden hier genauso aufgenommen<br />
wie Noälle. Diese können über einen<br />
separaten Zugang für Liegendkranke direkt<br />
in die interdisziplinäre Notaufnahme<br />
(INA) gebracht werden. Je nach Art<br />
der Verletzung stehen die Radiologie<br />
sowie die beiden Herzkathetermessplätze<br />
zur Verfügung. Außerdem bietet<br />
ein Expressaufzug die Möglichkeit,<br />
einen Noallpaenten direkt aus der<br />
INA in den OP-Trakt in Ebene 1 zu verlegen.<br />
Schnelle Versorgung von Paenten<br />
Neben dem OP-Bereich werden die Intensivmedizin<br />
auf der einen Seite und<br />
die Entbindungsstaon auf der anderen<br />
Seite angeordnet. „Das ermöglicht<br />
uns Verlegungen der Paenten nach<br />
den OP-Eingriffen und zum anderen<br />
die schnelle Versorgung von Problemgeburten“,<br />
so Ralf Heimbach. Direkt<br />
an die Entbindungsstaon werden sich<br />
die Wöchnerinnenstaon sowie die<br />
Kinderstaon inklusive Kinderambulanz<br />
angliedern. Auf dieser Ebene wird<br />
außerdem der Übergang zum aktuellen<br />
Gebäude des Medizinischen Versorgungszentrums<br />
(MVZ) hergestellt,<br />
das zukünig auch die Verwaltung<br />
beherbergen soll. Die Ebenen 2 und 3<br />
werden ausschließlich als Normalstaon<br />
genutzt. Auf Ebene 3 entsteht außerdem<br />
eine Wahlleistungsstaon, die<br />
unabhängig vom Versicherungsstatus<br />
nutzbar sein wird. Insgesamt wird es<br />
sechs Staonen geben, von denen sich<br />
jeweils zwei Staonen einen Pflegestützpunkt<br />
teilen.<br />
Nächste Schrie<br />
Ralf Heimbach sieht dem Umzug 2021<br />
opmissch entgegen: „Die Struktur<br />
und die Aueilung der einzelnen Bereiche<br />
und Abteilungen stehen fest.“<br />
Quelle: Ingenieurbüro Prof. Dr.-Ing. Vogt Planungsgesellscha mbH<br />
Nach der Genehmigung durch Aufsichtsrat<br />
und Kreistag ist der nächste<br />
Schri die Einreichung eines Förderantrages,<br />
verbunden mit einer inhaltlichen<br />
und fachlichen Prüfung des Sozialministeriums.<br />
Die Stadt Freudenstadt<br />
wurde frühzeig in den Planungsprozess<br />
eingebunden.<br />
Quelle: Ingenieurbüro Prof. Dr.-Ing. Vogt<br />
Planungsgesellscha mbH<br />
<strong>Rundum</strong> gesund 15
Neurochirurgie<br />
Nackensch<br />
nach<br />
Nur einen Moment ist Richard Weber* unaufmerksam: Mit einem<br />
lauten Knall fuhr er seinem Vordermann aufs Heck. Noch Tage danach<br />
spürt der 50-jährige Berufsschullehrer starke, ausstrahlende Schmerzen<br />
im Nackenbereich und sucht einen Arzt auf. Die Diagnose: Ein Bandscheibenvorfall<br />
der Halswirbelsäule. Besserung soll eine Operaon bringen.<br />
Quelle: Krankenhäuser<br />
Landkreis Freudenstadt gGmbH<br />
Die Ursachen für einen Bandscheibenvorfall an der Halswirbelsäule<br />
sind unterschiedlich: Meist sind ältere Menschen<br />
von dieser schmerzhaen Verletzung betroffen, denn die<br />
Bandscheiben verlieren im Alter ihre Flexibilität und Elas-<br />
zität. Eine weitere Ursache ist die zunehmende Lockerung<br />
der Wirbelgelenke, wodurch die Bandscheiben stärker zermürben.<br />
Aber auch jüngere Menschen können von dieser<br />
Verletzung betroffen sein: Eine abrupte Drehbewegung<br />
des Kopfes kann zu einer Verletzung an der Halswirbelsäule<br />
führen. Dauerhae Fehlhaltungen, etwa durch falsches oder<br />
langes Sitzen am Schreibsch oder Überbeanspruchungen<br />
können ebenfalls in einem Bandscheibenvorfall enden. Nicht<br />
zuletzt können Ereignisse wie der Verkehrsunfall von Richard<br />
Weber einen Bandscheibenvorfall auslösen.<br />
Krankengymnask brachte keine Besserung<br />
Dank entzündungshemmender Medikamente, Schmerzmiel<br />
und Miel zur Muskelentspannung ging es Richard<br />
Weber zunächst besser. Mit leichter Krankengymnask und<br />
Heißlubehandlung wurde außerdem versucht, die Beschwerden<br />
zu lindern. „Die Physiotherapeuten haben gute<br />
Arbeit geleistet, aber leider wurde es nur teilweise besser.<br />
Die Schmerzen kamen immer wieder zurück“, so Richard<br />
Weber. Zur weiteren Abklärung wurde er deshalb in das<br />
Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) in Freudenstadt<br />
überwiesen.<br />
16 <strong>Rundum</strong> gesund<br />
*Name von der Redakon geändert.
merzen<br />
Auffahrunfall<br />
Neurochirurgie<br />
Faserring<br />
Gallertkern<br />
Wirbelkörper<br />
Rückenmark<br />
Bandscheibe<br />
Vorfall<br />
<br />
Spinalnerv<br />
MRT brachte Gewissheit<br />
Die MRT Untersuchung im MVZ Freudenstadt macht die<br />
Ursachen seiner Schmerzen sichtbar: Richard Weber hae<br />
einen Bandscheibenvorfall auf der linken Seite der Halswirbelsäule<br />
erlien. Eine Bandscheibe besteht aus einem<br />
inneren, gallertargen Kern und einer äußeren Hülle. Reißt<br />
diese Hülle, quillt der weiche Kern heraus. Dieser drückt auf<br />
die Nerven, was die starken Schmerzen verursacht. Auch<br />
bei Richard Weber wurde durch den Vorfall eine Nervenwurzel<br />
in Mitleidenscha gezogen. „Weil Krankengymnas-<br />
k und Schmerztherapie keinen Erfolg brachten, haben wir<br />
gemeinsam mit dem Paenten entschieden, zu operieren“,<br />
sagt Dr. J. David Eum, Neurochirurg am Medizinischen Versorgungszentrum<br />
in Freudenstadt.<br />
Kapue Bandscheibe wird enernt<br />
Die kapue Bandscheibe wurde operav enernt und<br />
durch einen Platzhalter ersetzt. „Die Operaon verlief ohne<br />
Probleme. Die Röntgenkontrolle der Halswirbelsäule zeigte<br />
einen korrekten Sitz des Implantats“, berichtet Dr. Eum.<br />
Auch wenn eine Operaon an der Halswirbelsäule kompliziert<br />
erscheint – für einen erfahrenen Operateur wie Dr. Eum<br />
ist dieser Eingriff kein Problem. „Paenten sind nach Opera-<br />
onen an der Halswirbelsäule schnell mobil und beschwerdefrei“,<br />
so der Neurochirurg. Richard Weber konnte bereits<br />
nach zwei Wochen wieder arbeiten gehen. Die Schmerzen<br />
in der Schulter und im Arm links sowie die Nackenbeschwerden<br />
haben sich deutlich gebessert. „Ich bin wieder bei der<br />
Krankengymnask und lerne dort, meine Nacken- und Schultermuskulatur<br />
zu stärken“, so der 50-Jährige.<br />
Auf diese Symptome sollten Sie achten.<br />
Charakterissche Symptome für einen<br />
Bandscheibenvorfall der Halswirbelsäule sind:<br />
• Schulterschmerzen<br />
• Nackenschmerzen<br />
• Rückenschmerzen<br />
• Kopfschmerzen<br />
• Empfindungsstörungen<br />
• Schwindel<br />
• Sehstörungen<br />
• Ohrgeräusche<br />
• Taubheitsgefühle<br />
Ihre Fachklinik vor Ort<br />
Medizinisches Versorgungszentrum Freudenstadt<br />
Leitender Arzt für Neurochirurgie Dr. J. David Eum<br />
Karl-von-Hahn-Straße 120<br />
72250 Freudenstadt<br />
Tel: 07441 54-2740<br />
E-Mail: neurochirurgie@klf-net.de<br />
Dr. J. David Eum<br />
<strong>Rundum</strong> gesund 17
Psychiatrie<br />
Obwohl es mir bei meiner<br />
Einlieferung körperlich und psychisch<br />
miserabel ging, fühlte ich<br />
mich vom ersten Moment an verstanden,<br />
geborgen und ernst<br />
genommen.<br />
Verrückte, Zwangsjacken und Ärzte,<br />
die ihre hilflosen Paenten mit Medikamenten<br />
ruhigstellen: Das Image<br />
von psychiatrischen Einrichtungen ist<br />
als Laster aus der Vergangenheit noch<br />
immer mit erheblichen Vorurteilen<br />
behaet. Ein Mann, der drei Wochen<br />
Paent auf der gesicherten Staon in<br />
Freudenstadt war, räumt mit den Sgmasierungen<br />
auf.<br />
Er war hilflos, verwirrt und li unter<br />
Halluzinaonen. Nach einer Überdosis<br />
an Schmerzmieln wird Ralf Wenzel*<br />
von seinem Hausarzt in die Psychiatrie<br />
der Krankenhäuser Landkreis Freudenstadt<br />
überwiesen. „Ich leide seit Jahren<br />
unter starken Rückenschmerzen“,<br />
berichtet der Leiter einer Hotellerie einige<br />
Wochen nach seinem Psychiatrie-<br />
Aufenthalt. Nach dem Moo „viel hil<br />
viel“ habe er eigenständig die Dosis<br />
der verschriebenen Morphine erhöht<br />
– und das hinterher bier bereut.<br />
Ängste und Unbehagen<br />
„Nun befand ich mich also in der berüchgten<br />
„Geschlossenen“, schreibt<br />
Wenzel in einem Leserbrief an die<br />
Klinik. Die in der Umgangssprache de-<br />
18 <strong>Rundum</strong> gesund<br />
*Name von der Redakon geändert.
Psychiatrie<br />
Aus<br />
Hilflosigkeit wurde<br />
Zuversicht<br />
Psychiatrie-Paent räumt<br />
mit Vorurteilen gegenüber<br />
der gesicherten Staon auf<br />
Quelle: Krankenhäuser Landkreis<br />
Freudenstadt gGmbH<br />
spekerlich „Klapse“ genannte Einrichtung<br />
zur Behandlung seelischer Leiden<br />
erzeuge Ängste und Unbehagen. Unmielbare<br />
Assoziaon für den 62-Jährigen<br />
war das Gefühl, eingesperrt zu<br />
sein. Dass es in der Realität so ganz<br />
anders war, als er angenommen hae,<br />
irrierte den Mann selbst.<br />
Psychische Erkrankungen sind keine<br />
Seltenheit. Für das Jahr 2016 verzeichnet<br />
die Krankenkasse DAK bei 100 Versicherten<br />
im Schni rund 246 Fehltage<br />
aufgrund seelischer Leiden. 2006 waren<br />
es knapp 122. Auch die Zahl der<br />
staonären Aufenthalte ist gesegen.<br />
Verzeichnete das Portal Stasta im<br />
Jahr 2006 noch rund 1.057.000 staonäre<br />
Behandlungen in der Psychiatrie,<br />
waren es zehn Jahre später bereits<br />
rund 1.222.000.<br />
Sgmasierungen an der Tagesordnung<br />
Dennoch sind Vorurteile an der Tagesordnung.<br />
Nachdem sowohl in NS- als<br />
auch in DDR-Zeiten Menschen in der<br />
Psychiatrie ermordet, mit Medikamenten<br />
ruhiggestellt oder unbegründet<br />
und gegen ihren Willen dort eingeliefert<br />
wurden, drücken viele Menschen<br />
diesen Einrichtungen die Stempel „Irrenanstalt“<br />
oder „Klapsmühle“ auf.<br />
Besonders an der Akutstaon haen<br />
immer noch die Vorurteile „gefährliche<br />
Menschen“, „weggesperrt“, „mit<br />
Medikamenten ruhiggestellt“, sagt<br />
Alexander Menges, Leitender Oberarzt<br />
Psychiatrie, Psychotherapie und<br />
Psychosomak im Krankenhaus Freudenstadt,<br />
und bedauert: “Die Sgma-<br />
sierung psychisch Kranker ist nicht<br />
überwunden“.<br />
<strong>Rundum</strong> gesund 19
Wir versuchen eine Beziehung<br />
zum Paenten herzustellen,<br />
begegnen ihm dort, wo er gerade<br />
ist und suchen den Dialog sowie<br />
eine gemeinsame Basis.<br />
Chefarzt Prof. Dr. med. Florian Bea (Mie)<br />
mit seinem Team der Medizinischen Klinik II.<br />
Der Container, in dem sich das Herzkatheter-Labor<br />
vorübergehend befindet, wurde mit einem Kran<br />
ins Klinikgebäude abgelassen.<br />
„Mit dem neuen Herzkathetermessplatz<br />
können wir mehr Paenten behandeln.“<br />
Quelle: Krankenhäuser<br />
Landkreis Freudenstadt gGmbH<br />
„Jeder Paent wird ernst genommen“<br />
Dabei würden die Vorurteile heute nicht mehr zutreffen.<br />
Natürlich müssen in einem gesicherten Rahmen auch Krisen<br />
überstanden werden. Das passiert aber überwiegend<br />
im Gespräch und über persönliche Zuwendung. Jeder Paent<br />
wird ernst genommen. „Wir versuchen eine Beziehung<br />
zum Paenten herzustellen“, so Menges, „begegnen ihm<br />
dort, wo er gerade ist und suchen den Dialog sowie eine<br />
gemeinsame Basis.“<br />
Paenten würden deutlich mehr in die Behandlung einbezogen.<br />
Das Verhältnis zwischen Experte auf der einen und<br />
Laie auf der anderen Seite habe sich verändert, meint der<br />
Facharzt für Neurologie, Psychiatrie und Geriatrie. Paenten<br />
parzipieren, ihre (Therapie-)Wünsche werden berücksichgt,<br />
informierte Selbstbesmmung ist Richtschnur für<br />
eine Behandlung. Nur bei schwer gefährdeten Paenten,<br />
die ihren Willen nicht frei besmmen können, sei es möglich,<br />
auch gegen ihren natürlichen Willen zu entscheiden.<br />
„Mit dieser Antwort hae ich nicht gerechnet. Ich war sogar<br />
erschrocken, dass mir dieser Alleingang zugetraut wurde.“<br />
Nach einem anschließenden Aufenthalt in der Mulmodalen<br />
Schmerztherapie der Klinik, weniger Schmerzmieln<br />
und einer neuen Einstellung geht es dem Freudenstädter<br />
deutlich besser. Die Zeit in der „gesicherten Staon“ behält<br />
er als angenehm in Erinnerung. „Obwohl es mir bei meiner<br />
Einlieferung körperlich und psychisch miserabel ging, fühlte<br />
ich mich vom ersten Moment an verstanden, geborgen<br />
und ernst genommen“, bedankt sich Wenzel bei Unterstützern.<br />
Dieses Verstehen, dieses ernstgenommen und sich<br />
wahrgenommen fühlen habe bei ihm wieder zu posiverem<br />
Denken geführt. „Aus gefühlter Hilflosigkeit wurde langsam<br />
wieder Zuversicht“, so der von Rückenschmerz geplagte.<br />
„Diese Staon, von der Reinigungskra bis hin zum Chefarzt,<br />
ist einfach klasse“, findet Wenzel und ergänzt: „Die<br />
beste Staon der Welt.“<br />
<strong>Gesund</strong>e Einstellung und weniger Schmerzmiel<br />
Für Ralf Wenzel hat der Aufenthalt in der Psychiatrie nicht<br />
nur eine Besserung seines Befindens, seiner Rückenschmerzen<br />
und einen anderen Umgang damit bewirkt, sondern<br />
auch Ängste und Vorurteile genommen. „Nach 3 bis 4 Tagen<br />
fragte ich den für mich zuständigen Betreuer, ob ich in Begleitung<br />
die Staon verlassen dürfe“, schreibt der Gastronom.<br />
Die Rückmeldung, er dürfe die Staon nach Absprache<br />
mit einem Arzt auch allein verlassen, überraschte ihn:<br />
Ihre Fachklinik vor Ort<br />
Krankenhaus Freudenstadt<br />
Psychiatrie, Psychotherapie<br />
und Psychosomak<br />
Chefarzt Dr. Wilhelm Dengler<br />
Karl-von-Hahn-Straße 120<br />
72250 Freudenstadt<br />
Tel: 07441 54-2399<br />
E-Mail: psychiatrie@klf-net.de<br />
Dr. Wilhelm<br />
Dengler<br />
20 <strong>Rundum</strong> gesund
Quelle: Krankenhäuser<br />
LandkreisFreudenstadt gGmbH<br />
Lachen, Husten oder Nießen:<br />
Menschen mit Inkonnenz kann<br />
das alles in eine unangenehme<br />
Situaon bringen. Wegen einer<br />
nachlassenden Schließmuskelfunkon<br />
scheiden Betroffene<br />
unter anderem in Belastungssituaonen<br />
ungewollt Stuhl oder<br />
Urin aus. „Inkonnenz muss nicht<br />
sein“, beruhigt Andreas Kuznik,<br />
Leitender Oberarzt der Frauenheilkunde<br />
und Geburtshilfe im<br />
Krankenhaus Freudenstadt, und<br />
zeigt effekve Therapiemöglichkeiten<br />
auf.<br />
Aus Scham<br />
inkonnent<br />
Ein erster wichger Schri ist es, einen<br />
Arzt aufzusuchen. Daran hindert viele<br />
jedoch ein ausgeprägtes Schamgefühl.<br />
„So viele leiden an Inkonnenz“, sagt<br />
Kuznik, bedauert aber, dass ein Großteil<br />
von ihnen nicht den Weg zum Gynäkologen<br />
oder Urologen findet. Dabei<br />
könnte den meisten schon mit einfachen<br />
Übungen geholfen werden.<br />
Therapiemöglichkeiten bei Beckenbodenund<br />
Blasenschwäche sind effekv und<br />
vielversprechend – viele nutzen sie aber nicht<br />
Inkonnenz ist eine Volkskrankheit<br />
9 Millionen Menschen in Deutschland<br />
leiden laut Angaben der Deutschen<br />
Konnenz Gesellscha an einer<br />
schwachen Blase. Unterschieden wird<br />
zwischen einer Belastungsinkonnenz<br />
zum einen und einer Dranginkonnenz<br />
zum anderen sowie Mischformen. Bei<br />
ersterer verlieren Betroffene beispielsweise<br />
beim Husten, Nießen, Lachen<br />
oder auch schwer Heben Urin oder<br />
Stuhl. Bei der Dranginkonnenz wird<br />
der Harndrang plötzlich so stark, dass<br />
manche es nicht mehr rechtzeig zur<br />
Toilee schaffen. Ursachen können<br />
Geburten, vor allem mit schweren<br />
Kindern, hormonelle Veränderungen<br />
in den Wechseljahren oder auch eine<br />
Reizblase durch Übergewicht oder Diabetes<br />
sein.<br />
Beratungsstelle im Krankenhaus Freudenstadt.<br />
Beckenbodentraining hil ebenso wie<br />
eine Operaon<br />
Die aus seiner Sicht beste Möglichkeit,<br />
Inkonnenz zu therapieren, ist Physiotherapie<br />
mit ausgeprägter Beckenbodengymnask.<br />
„Damit erzielen wir bei<br />
besmmten Paentengruppen sehr<br />
gute Dauereffekte“, so der leitende<br />
Oberarzt. Das Ergebnis sei genauso gut<br />
wie nach einer Operaon, aber deutlich<br />
schonender.<br />
Bringt die physiotherapeusche Behandlung<br />
nicht den gewünschten<br />
Erfolg, bleibt nur noch das operave<br />
Verfahren. Dabei stellen Ärzte nach<br />
einer Senkung des Beckenbodens,<br />
der Harnblase, der hinteren Scheidenwand<br />
oder der Gebärmuer die<br />
ursprüngliche Anatomie wieder her.<br />
In seltenen Fällen können auch Tableen<br />
verschrieben werden. Dieses<br />
Verfahren garanert allein aber keine<br />
Verbesserung und kann erhebliche<br />
Nebenwirkungen nach sich ziehen.<br />
Deshalb ist es, wenn überhaupt, nur<br />
übergangsweise sinnvoll, um Zeit zu<br />
gewinnen. „Allein oder als Dauerlö-<br />
Haben Paenten die erste Hürde genommen<br />
und den vermeintlich unangenehmen<br />
Weg zum Arzt hinter sich<br />
gebracht, sind die Therapiemöglichkeiten<br />
laut Kuznik „sehr effekv und<br />
vielversprechend“. Der Mediziner beschäigt<br />
sich seit 30 Jahren mit dem<br />
Thema Inkonnenz und leitet seit<br />
2006 die von der Deutschen Konnenz<br />
Gesellscha zerfizierte Konnenzsung<br />
eignet sich diese Methode nicht“,<br />
betont Kuznik.<br />
Mehr Lebensqualität dank erfolgreicher<br />
Therapie<br />
Viele seiner Paenten sind nach einer<br />
Therapie mit Beckenbodentraining<br />
oder einer Operaon spürbar erleichtert<br />
und sprechen von einer deutlich<br />
gesteigerten Lebensqualität. „Wäre ich<br />
nur eher zu Ihnen gekommen“, hört<br />
der Mediziner einsichge Paenten<br />
hinterher o sagen. Sie müssen sich<br />
nicht mehr vor peinlichen Situaonen<br />
durch unbeabsichgt eingenässte Hosen<br />
fürchten, sparen sich Hilfsmiel<br />
wie Binden und viele würden dadurch<br />
auch ihre zwischenzeitlich vorhandene<br />
sexuelle Unzufriedenheit verlieren.<br />
Ihre Fachklinik vor Ort<br />
Krankenhaus Freudenstadt<br />
Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />
Chefarzt Dr. Jürgen Schulze-Tollert<br />
Karl-von-Hahn-Straße 120<br />
72250 Freudenstadt<br />
Tel: 07441 54-2381<br />
E-Mail: frauenklinik@klf-net.de<br />
Dr. Jürgen<br />
Schulze-Tollert<br />
<strong>Rundum</strong> gesund 21
Kinder- und Jugendmedizin<br />
Freudentränen<br />
beim<br />
Geburtshilfe in Freudenstadt versorgt etwa 100 Frühgeborene im Jahr<br />
Mit winzigen Armen und Beinen, knochigem Körper und angeschlossenen Schläuchen liegt Julius*<br />
im wärmenden Brutkasten der Geburtshilfe in Freudenstadt. Der Junge ist in der 33. Schwangerschaswoche<br />
geboren und wiegt nicht mehr als ein großer Laib Brot. Frühgeborene in diesem Alter<br />
haben häufig Probleme beim Atmen, können nicht allein trinken und kühlen deutlich schneller aus<br />
als andere Babys. Dennoch sind die Überlebenschancen und die Bedingungen für eine ganz normale,<br />
gesunde Entwicklung dank der modernen Medizin hervorragend.<br />
Quelle: fotolia<br />
Wir nehmen Frauen ab der<br />
vollendeten 32. Schwangerschaswoche<br />
sowie Frühgeborene mit<br />
einem geschätzten Geburtsgewicht<br />
ab 1500 Gramm auf.<br />
22 <strong>Rundum</strong> gesund
Kinder- und Jugendmedizin<br />
Kangaroo-Care<br />
„In unserem interdisziplinären Muer-Kind-Zentrum<br />
nehmen wir Frauen ab der vollendeten 32. Schwangerschaswoche<br />
sowie Frühgeborene mit einem geschätzten<br />
Geburtsgewicht ab 1500 Gramm auf“, sagt Dr. Gerald<br />
Hellstern, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin<br />
im Krankenhaus Freudenstadt und fügt erklärend hinzu:<br />
„Das betri 90 Prozent aller Frühgeborenen, den Großteil<br />
dürfen wir also versorgen.“<br />
Bundesweit kommt jedes zehnte Neugeborene als Frühgeborenes<br />
zur Welt. Zehn Prozent davon wiegen weniger<br />
als 1500 Gramm und müssen wegen der hohen Komplika-<br />
onsrate in dafür spezialisierten Kliniken behandelt werden.<br />
Schwangere mit Frühgeborenen, deren geschätztes<br />
Geburtsgewicht über 1500 Gramm beträgt, dürfen auch in<br />
der Geburtshilfe in Freudenstadt aufgenommen werden.<br />
Im Jahr verzeichnet die Klinik etwa 100 Frühgeborene, darunter<br />
Kinder aus den angrenzenden Landkreisen. Die Zahl<br />
entspricht laut Dr. Hellstern in etwa der insgesamt im Landkreis<br />
geborenen Frühchen.<br />
Während die Risiken für schwerwiegende Komplikaonen<br />
bei den ganz Kleinen noch recht hoch sind, treten ab der<br />
32. Schwangerschaswoche verhältnismäßig selten ernste<br />
Probleme auf. „Ab diesem Zeitpunkt sehen wir so gut wie<br />
nie schwere Infekonen“, beruhigt Dr. Hellstern werdende<br />
Eltern.<br />
Zwei Neonatologen, die sich in ihren Dienstzeiten abwechseln,<br />
versorgen die Säuglinge. Bei Bedarf ist also immer<br />
mindestens ein Experte auf diesem Gebiet ansprechbar. Zudem<br />
ist bei jeder Frühgeburt von Anfang an mindestens ein<br />
Kinderarzt dabei. Damit die Kinder nicht auskühlen, werden<br />
sie nach der Geburt bereits in einem Brutkasten auf Rädern<br />
in einen speziellen Raum gebracht. Viele haben zunächst<br />
Atemprobleme, deshalb erhalten sie künstliche Atemhilfe,<br />
Sauerstoff oder werden in seltenen Fällen künstlich beatmet.<br />
Weil viele anfangs auch nicht eigenständig trinken<br />
können, werden sie über Infusionen und eine Magensonde<br />
versorgt, bis sie selbst zur Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme<br />
in der Lage sind.<br />
Im Muer-Kind-Zentrum werden Müer und Neugeborene<br />
interdisziplinär versorgt, in räumlicher und organisatorischer<br />
Nähe zueinander. Geburtshilfe, Kinderärzte und spezialisierte<br />
Neonatologen arbeiten eng zusammen. Darüber<br />
hinaus behandelt die Klinik Frühgeborene auch unter 1500<br />
Gramm, die zuvor in einem spezialisierten Krankenhaus<br />
erstversorgt wurden. „Das ist beispielsweise dann sinnvoll,<br />
wenn das Kind stabil genug für eine Verlegung ist und die<br />
Eltern in der Nähe ihres Babys sein möchten, sta täglich<br />
weite Fahrten auf sich nehmen zu müssen“, so der leitende<br />
Arzt.<br />
Auch für Frühgeborene bietet die Klinik bereits ab der<br />
ersten Woche an das sogenannte Kangaroo-Care an, ein<br />
Bonding für Eltern und Kind. Die Kleinen liegen trotz medizinischer<br />
Technik auf dem Bauch einer Bezugsperson und<br />
können ihr über Stunden ganz nah sein. Besonders Müer<br />
reagieren darauf sehr emoonal, berichtet Kinderkrankenschwester<br />
Rebecca Bähr: „Sie brechen in Tränen aus, strahlen<br />
über beide Wangen und sind einfach nur glücklich.“ O<br />
würden die Frauen dabei mit einnicken und häen hinterher<br />
einen Großteil ihrer Anspannungen und Ängste im Umgang<br />
mit ihrem zarten Baby verloren.<br />
Ihre Fachklinik vor Ort<br />
Krankenhaus Freudenstadt<br />
Kinder- und Jugendmedizin<br />
Chefarzt Dr. Gerald Hellstern<br />
Karl-von-Hahn-Straße 120<br />
72250 Freudenstadt<br />
Tel: 07441 54-2337<br />
E-Mail: kinderklinik@klf-net.de<br />
Dr. Gerald<br />
Hellstern<br />
*Name von der Redakon geändert.<br />
<strong>Rundum</strong> gesund 23
Orthopädie, Unfallchirurgie<br />
Künstliche Gelenke<br />
halten nicht ewig<br />
Moderne künstliche Gelenke befreien Betroffene von Bewegungsschmerzen und führen<br />
zurück in ein akves Leben. Im Laufe der Zeit kann es jedoch durch Fehlbeanspruchung<br />
und Verschleiß oder unzureichende Mikronährstoffversorgung des umgebenden Knochens<br />
zur Lockerung der Prothesen kommen. Dr. Benjamin König, Chefarzt der Klinik für Unfallund<br />
orthopädische Chirurgie am Krankenhaus Freudenstadt, berichtet, in welchen Fällen<br />
eine künstliche Hüe oder ein künstliches Knie ausgetauscht werden muss.<br />
Die gute Nachricht: Künstliche Hü- und Kniegelenke sind<br />
fast immer austauschbar. Das neue Kniegelenk oder die<br />
neue ausgetauschte Hüprothese funkonieren überwiegend<br />
wie das erste Implantat. Der wesentliche Nachteil<br />
beim Austausch ist, dass die Wechseloperaon immer eine<br />
aufwändigere Operaon für den Paenten und den operierenden<br />
Chirurgen bedeutet. „Bei der Wechseloperaon<br />
müssen wir Knochenstruktur, Bänder und Sehnen genau<br />
beachten, da durch die Enernung des vorhergehenden<br />
Implantates zumeist Defektzonen im Knochen resuleren<br />
oder Ansätze von Bändern und Sehnen geschädigt sein<br />
können“, so Dr. König.<br />
Auf Belastung achten<br />
Prothesen lockern sich o durch falsche Belastung oder<br />
Einschränkungen der knöchernen Regeneraon. Ein Mechanismus<br />
ist unter anderem, dass künstliche Kniegelenke<br />
bei Vorliegen einer ausgeprägten Arthrose der Hüe mit<br />
24 <strong>Rundum</strong> gesund
Orthopädie, Unfallchirurgie<br />
Quelle: Krankenhäuser Landkreis<br />
Freudenstadt gGmbH<br />
Einschränkungen der Drehfähigkeit<br />
permanenten Hebelbelastungen ausgesetzt<br />
werden, da die Hüe nicht<br />
mehr als Kugelgelenk diese Hebel<br />
vermeiden lässt. In solchen Fällen ist<br />
ggf. auch die Implantaon einer Hütotalendoprothese<br />
zu empfehlen, um<br />
nicht eine Lockerung der Knietotalendoprothese<br />
zu provozieren. Paenten<br />
mit einem künstlichen Gelenk sollten<br />
darauf achten, die Prothese keinen<br />
großen Hebelkräen auszusetzen.<br />
Auch „Stop and Go“-Sportarten wie<br />
Tennis oder Fußball sollten nach Möglichkeit<br />
vermieden werden. Jedoch ist<br />
es grundlegend besser, akv zu bleiben,<br />
als auf Sport zu verzichten. „Alles<br />
in Maßen. Grundsätzlich sind Paenten<br />
mit einer Prothese in ihrer Bewegungsfreiheit<br />
nicht eingeschränkt.<br />
Aber sie sollten etwas genauer darauf<br />
achten, unkontrollierte Bewegungen<br />
und Stürze möglichst zu vermeiden“,<br />
betont Dr. König. Nach Aussage des<br />
Fachmediziners ist es nicht immer notwendig,<br />
die Prothese gleich komple<br />
auszutauschen: „Es kommt vor, dass<br />
nicht die Prothese selbst das Problem<br />
ist, sondern die Weichteile drum herum.<br />
Hier kann z.B. eine Behandlung<br />
der Muskulatur mit ganzheitlichem<br />
Ansatz eine deutliche Verbesserung<br />
der Beschwerden oder Beschwerdefreiheit<br />
ermöglichen. Manchmal<br />
ist es auch nur ein Teil der Prothese,<br />
beispielsweise der Hükopf und die<br />
Gleiläche der Pfanne, die erneuert<br />
werden müssen.“<br />
Wenn das künstliche Hügelenk<br />
schmerzt<br />
Ein Grund für eine Wechseloperaon<br />
kann auch sein: Die Hüe kugelt aus<br />
(Luxaon). Ist bei der Erstoperaon<br />
eine korrekte Posionierung der Hüprothese<br />
erfolgt, so ist das Auskugeln<br />
in den meisten Fällen durch einen<br />
erneuten Unfall mit Einriss der die<br />
Hüprothese stabilisierenden Hügelenkskapsel<br />
als Ursache zu sehen. Bei<br />
erstmaliger Luxaon nach längerem<br />
Einliegen einer Hütotalendoprothese<br />
wird überwiegend ein konserva-<br />
ver Therapieversuch durchgeführt.<br />
Dabei werden durch Vermeiden besmmter<br />
Bewegungen die Weichteilstrukturen<br />
der Gelenkkapsel zur<br />
straffen Ausheilung gebracht. Sollten<br />
im weiteren Verlauf erneute Luxaonsereignisse<br />
stainden, wird über<br />
operave Maßnahmen nachgedacht.<br />
Dabei kommen auch kleinere Eingriffe<br />
wie der Austausch des in der Hüpfanne<br />
befindlichen Gleit-Inlays oder<br />
das Einsetzen eines speziellen Kopfes<br />
in anderer Angulaon in Frage, bevor<br />
die Hüpfanne oder der Scha im<br />
Knochen gewechselt werden müssen.<br />
„Ein Austausch des künstlichen Gelenkes<br />
kommt nur dann infrage, wenn es<br />
eindeug gelockert, geschädigt oder<br />
infiziert ist. Wir überprüfen durch verschiedene<br />
Untersuchungen, ob die<br />
Ursache der Lockerung ein mechanisches<br />
Problem ist oder ob eine Infekon<br />
als Grund- bzw. als Begleinfekon<br />
vorliegt“, berichtet Dr. König.<br />
Wechseloperaon im Kniegelenk<br />
Auch eine Knieprothese kann locker<br />
werden – beispielsweise durch<br />
Überbelastung oder einen Unfall. Ein<br />
gelockertes künstliches Kniegelenk<br />
verursacht Schmerzen sowohl bei Belastung<br />
als auch in der Ruhe. Das Knie<br />
fühlt sich dann instabil an und schwillt<br />
häufig an. Die Bewegung wird deutlich<br />
eingeschränkt. „Paenten mit solchen<br />
Beschwerden sollten ihre Knieprothese<br />
untersuchen lassen. Wir stellen<br />
mit einer Röntgenuntersuchung fest,<br />
ob die Prothese noch richg sitzt. Außerdem<br />
testen wir Gelenkfunkon,<br />
Bandstabilität und Muskelfunkon“,<br />
so Dr. König. Eine bakterielle Entzündung<br />
des künstlichen Gelenks wird<br />
mit einer Punkon festgestellt: Gelenkflüssigkeit<br />
wird entnommen und<br />
auf Bakterien untersucht. Sicherer in<br />
der Aussage ist eine Probeentnahme<br />
mit einer Arthroskopie, wenn diese<br />
indiziert ist. Beim Knie gilt das Gleiche<br />
wie bei der Hüe: Ist das künstliche<br />
Gelenk eindeug gelockert, muss es<br />
ausgetauscht werden. Der häufigste<br />
Grund für eine Wechseloperaon im<br />
Knie sind aber nicht die gelockerten<br />
Gelenke. „Paenten klagen mehr über<br />
Kniescheibenprobleme. Mit Weichteileingriffen<br />
lässt sich bei Bedarf der<br />
Lauf der Kniescheibe korrigieren“, so<br />
Dr. König. Ggf. kann auch die Rückfläche<br />
der Kniescheibe durch eine<br />
künstliche Gleiläche ersetzt werden.<br />
Hierdurch kommt es jedoch zu einer<br />
<strong>Rundum</strong> gesund 25
Orthopädie, Unfallchirurgie<br />
geringeren mechanischen Stabilität<br />
der Kniescheibe, welche bei Stürzen<br />
zu einem Bruch führen kann. Diese<br />
Brüche bei einliegender Rückflächen-Prothese<br />
an der Kniescheibe sind<br />
schwieriger zu behandeln, als wenn<br />
die knöcherne Form der Kniescheibe<br />
erhalten geblieben ist. Der Chirurg<br />
ist deshalb eher zurückhaltend, einen<br />
Rückflächenersatz an der Kniescheibe<br />
durchzuführen.<br />
Reha nach Operaon<br />
Paenten bleiben nach der Wechseloperaon<br />
noch etwa ein bis zwei Wochen<br />
im Krankenhaus. Im Anschluss<br />
folgt eine drei- bis vierwöchige meist<br />
staonäre Reha-Maßnahme. „Mit<br />
Sport können Paenten nach einer solchen<br />
Operaon ungefähr drei bis sechs<br />
Monate später wieder beginnen. Wandern,<br />
Nordic Walking und Schwimmen<br />
sind ideal, weil das gelenkschonende<br />
Sportarten sind“, so Dr. König.<br />
Ihre Fachklinik vor Ort<br />
Krankenhaus Freudenstadt<br />
Unfallchirurgie,<br />
Orthopädische Chirurgie<br />
Chefarzt Dr. Benjamin König<br />
Karl-von-Hahn-Straße 120<br />
72250 Freudenstadt<br />
Tel: 07441 54-2385<br />
E-Mail: chirurgie@klf-net.de<br />
Dr. Benjamin König<br />
Das sagt die Fachgesellscha:<br />
Entscheidend ist,<br />
dass das Gelenk gut funkoniert<br />
Prof. Dr. Werner Siebert, Präsident der Deutschen Gesellscha für Orthopädie und Unfallchirurgie,<br />
erklärt, worauf Paenten mit einem künstlichen Gelenk bei der Klinik-Wahl achten sollten.<br />
Wie viele künstliche Gelenke werden im Jahr in Deutschland<br />
eingesetzt, wie viele davon sind Wechseloperaonen?<br />
Prof. Dr. Werner Siebert: Wir zählen rund 250 000 primäre<br />
Hüprothesen und 180 000 primäre Knieprothesen.<br />
Mit anderen Prothesen wie Schultergelenken kommen wir<br />
insgesamt auf 440 000 Gelenke, die pro Jahr in Deutschland<br />
eingesetzt werden. Etwa 45 000, also gut jede zehnte<br />
Prothese, muss im Verlauf gewechselt werden.<br />
Was sind die Gründe dafür?<br />
Prof. Dr. Werner Siebert: Übliche Gründe für Wechseloperaonen<br />
sind Materiallockerungen durch Abnutzung<br />
und Verschleiß, die nach 12 bis 15 Jahren aureten können.<br />
Wir haben aber auch eine erhebliche Zahl an Paenten,<br />
die im ersten Jahr nach dem Einsatz bereits eine neue<br />
Prothese brauchen. Das hat andere Ursachen. Bei älteren<br />
Menschen führt o ein Sturz zu einer sogenannten periprotheschen<br />
Fraktur, meist an der Hüe. Dieser Bruch<br />
des Knochens, in dem die Prothese verankert ist, macht<br />
einen Wechsel erforderlich. Häufiger sind es aber Infek-<br />
onen oder Qualitätsdefizite. Infekonen können aureten.<br />
Zu Qualitätsdefiziten kommt es aber vermehrt dann,<br />
wenn die Operaon von jemandem durchgeführt wurde,<br />
der das nicht o macht. Ein Eisenteil kaufen und einsetzen<br />
darf heute noch jeder Arzt. Entscheidend ist, dass das Gelenk<br />
gut funkoniert.<br />
Warum kann das nicht jeder Orthopäde?<br />
Prof. Dr. Werner Siebert: Für den Einsatz von Prothesen<br />
allgemein und erst recht für Wechsel-Operaonen sind<br />
Erfahrung, Qualität und regelmäßige Schulungen wichg.<br />
Dafür braucht man die richge Umgebung, ein umfassendes<br />
Materiallager mit Ersatzteilen und eine Klinik, an die<br />
für die postoperave Zeit auch eine Intensivstaon angeschlossen<br />
ist. Vor allem muss das fachliche Können des<br />
Operateurs und des OP-Teams gut sein, damit der Paent<br />
innerhalb von sechs bis acht Wochen nach der Operaon<br />
eine Situaon hat, mit der er gut leben kann. Voraussetzung<br />
für hohe Qualität ist, dass der Paent die Klinik nach<br />
einem Eingriff zufrieden verlässt. Sie gehen schließlich<br />
auch nicht in eine Bäckerei, um ihr Auto reparieren zu lassen.<br />
Kontakt<br />
Deutsche Gesellscha<br />
Prof. Dr. Werner Siebert<br />
für Orthopädie und<br />
Unfallchirurgie<br />
Präsident Prof. Dr. Werner Siebert<br />
Straße des 17. Juni 106-108<br />
10623 Berlin<br />
Tel: 030 34060-3600<br />
E-Mail: office@dgou.de<br />
Bildquelle: DGOU<br />
26 <strong>Rundum</strong> gesund
Anzeige<br />
Vertrauen<br />
ist einfach.<br />
Vertrauen<br />
ist einfach.<br />
Kommen Sie zu uns.<br />
Wir sind für Sie da.<br />
www.ksk-fds.de<br />
Wenn’s um Geld geht<br />
s Kreissparkasse<br />
Freudenstadt<br />
<strong>Rundum</strong> gesund 27
MVZ Horb<br />
Quelle: Krankenhäuser<br />
Landkreis Freudenstadt gGmbH<br />
Medizinische<br />
„Wohnge<br />
Im Medizinischen Versorgungszentrum in Horb sind zwei verschiedene<br />
Arztpraxen ansässig: Die Praxis für Allgemeinmedizin unter der Leitung von Dr.<br />
Maria-Regine Kaufmann sowie die Praxis für Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />
unter der Leitung von Fachärzn Mussarrat Ammad. Beiden Medizinerinnen ist<br />
es ein großes Anliegen, die <strong>Gesund</strong>heit ihrer Paenten zu bewahren – sie bieten<br />
deshalb eine Reihe von Vorsorgeuntersuchungen an.<br />
Männern und Frauen ab 35<br />
Jahren lege ich den kostenlosen<br />
<strong>Gesund</strong>heitscheck sehr ans Herz.<br />
Bei diesem Check-up werden<br />
Herz und Kreislauf unter die Lupe<br />
genommen.<br />
Die Hausarztpraxis von Dr. Maria-Regine<br />
Kaufmann im MVZ Horb möchte<br />
als Anlaufstelle für sämtliche Erkrankungen<br />
zur Verfügung stehen. „Wir<br />
nehmen auch am Hausarztprogramm<br />
der gesetzlichen Krankenkassen teil“,<br />
sagt Dr. Kaufmann. Das Programm soll<br />
gewährleisten, dass sich Paenten mit<br />
Beschwerden zuerst an ihren Hausarzt<br />
wenden. Mit ihm wird der Behandlungsverlauf<br />
abgesmmt. Bei Bedarf<br />
werden dann Fachärzte hinzugezogen.<br />
Das ermöglicht ein besseres Zusammenarbeiten<br />
aller an der Behandlung<br />
beteiligter Ärzte. Eine weiteres wich-<br />
ges Leistungsspektrum sind die betriebsmedizinischen<br />
Untersuchungen,<br />
die Dr. Kaufmann ebenfalls durchführt.<br />
Neupaenten, die einen Hausarzt suchen,<br />
sind herzlich willkommen.<br />
Früherkennung dank Vorsorge<br />
Wichg sind ihr vor allem Vorsorgeuntersuchungen:<br />
„Männern und Frauen<br />
ab 35 Jahren lege ich den kostenlosen<br />
<strong>Gesund</strong>heitscheck sehr ans Herz. Bei<br />
diesem Check-up werden Herz und<br />
Kreislauf unter die Lupe genommen.<br />
Außerdem werden die Cholesterinwerte<br />
und der Blutzucker überprü“,<br />
erklärt Dr. Kaufmann. Neben dem<br />
Check-up bietet die Praxis folgende<br />
Vorsorgeuntersuchungen an:<br />
• Disease-Management-Programm<br />
(DMP) Koronare Herzkrankheiten<br />
• Disease-Management-Programm<br />
(DMP) COPD (chronisch obstruk-<br />
ve Lungenerkrankung)<br />
• Disease-Management-Programm<br />
(DMP) bei Diabetes mellitus<br />
• Betriebsmedizinische<br />
Untersuchungen<br />
• Führerscheinuntersuchungen<br />
28 <strong>Rundum</strong> gesund
MVZ Horb<br />
meinscha“<br />
in Horb<br />
Quelle: Krankenhäuser<br />
Landkreis Freudenstadt gGmbH<br />
Eine Überweisung ist nicht zwingend<br />
notwendig; für eine Terminvereinbarung<br />
können die Bürgerinnen und<br />
Bürger in und um Horb anrufen oder<br />
in dringenden Fällen direkt in das MVZ<br />
kommen.<br />
Leistungsspektrum MVZ Gynäkologie<br />
Im Medizinischen Versorgungszentrum<br />
Horb findet sich außerdem<br />
eine Facharztpraxis für Gynäkologie.<br />
Paennnen, die aufgrund einer Erkrankung<br />
einen Frauenarzt oder Unterstützung<br />
im Rahmen der Geburtshilfe<br />
benögen, erhalten hier eine<br />
umfassende medizinische Beratung<br />
und Behandlung. Mussarrat Ammad<br />
ist Fachärzn für Frauenheilkunde<br />
und Geburtshilfe. Ihre Paennnen<br />
betreut sie im Rahmen der Geburtshilfe<br />
sowie bei nahezu allen gynäkologischen<br />
Krankheitsbildern. Daneben<br />
werden noch weitere Leistungen der<br />
Frauenheilkunde angeboten:<br />
• Betreuung der gesamten<br />
Schwangerscha einschließlich<br />
Ultraschalldiagnosk<br />
• Geburtsnachsorge<br />
• Gynäkologie<br />
• Beratung zur Verhütung<br />
• Krebsvorsorgeuntersuchung<br />
• Ultraschalluntersuchung von<br />
Gebärmuer und Eierstöcken<br />
• Ultraschalluntersuchung<br />
der Brust<br />
• Brustkrebs-Nachsorge-<br />
Behandlung<br />
• Sterilitätsdiagnosk bei<br />
unerfülltem Kinderwunsch in<br />
Zusammenarbeit mit spezialisierten<br />
Kinderwunschpraxen<br />
• Operave Eingriffe<br />
Ihre Fachklinik vor Ort<br />
Medizinisches<br />
Versorgungszentrum Horb<br />
Ärztliche Leiterin MVZ Horb<br />
Dr. Maria-Regine Kaufmann<br />
Burgstall 9<br />
72160 Horb<br />
Tel: 07451 94-0<br />
E-Mail: mvz-info@klf-net.de<br />
Medizinisches<br />
Versorgungszentrum Horb<br />
Fachärzn für Gynäkologie<br />
Mussarrat Ammad<br />
Tel: 07451 94-1850<br />
E-Mail: mvz-info@klf-net.de<br />
Dr. Maria-Regine<br />
Kaufmann<br />
Mussarat Ammad<br />
<strong>Rundum</strong> gesund 29
News<br />
Paentenmagazin „<strong>Rundum</strong> gesund“<br />
kostenlos im Abonnement<br />
Möchten Sie Ihr persönliches Exemplar unseres Paentenmagazins „<strong>Rundum</strong> gesund“ kostenlos<br />
und unabhängig von einem Klinikbesuch nach Hause gesendet bekommen? Dann<br />
schicken Sie eine E-Mail (Betreff: „<strong>Rundum</strong> gesund“) mit Ihrem Namen und Ihrer vollständigen<br />
Adresse an cornelia.schreib@klf-net.de. Weitere Informaonen erhalten Sie telefonisch<br />
unter 0744 54-6143.<br />
MAMMA-Café<br />
Seit 2017 gibt es im Krankenhaus Freudenstadt ein MAMMA-Café für von Brustkrebs<br />
betroffene Frauen. Auch 2018 sollen diese ungezwungenen Treffen fortgesetzt<br />
werden. Die Frauen können sich untereinander oder mit Ärznnen/Ärzten der<br />
Frauenklinik, die ebenfalls anwesend sind, austauschen. „Wir freuen uns sehr, dass<br />
unsere Treffen bisher so gut angenommen wurden und viele Frauen die Möglichkeit<br />
des zwanglosen Gesprächs genutzt haben“, blickt Oberärzn Dr. Yvonne Fauster,<br />
Fachärzn für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Krankenhaus Freudenstadt,<br />
zurück. Die nächsten Treffen sind am 27. Juni, am 26. September und am 28. November<br />
jeweils von 14.00 bis 15.30 im Konferenzraum Ebene 1 im Krankenhaus<br />
Freudenstadt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.<br />
Sicher und geborgen in der<br />
Geburtshilfe: Infoabende für<br />
werdende Eltern<br />
Ein Kind zu bekommen, ist für werdende Eltern ein emo-<br />
onales Erlebnis und mit vielen Fragen verbunden. Das<br />
Team der Frauenheilkunde & Geburtshilfe im Krankenhaus<br />
Freudenstadt lädt deshalb ein zum Infoabend, in dem werdende<br />
Eltern unter anderem Wissenswertes über den Geburtsverlauf<br />
sowie über die verschiedenen Gebärmethoden<br />
erfahren. Die nächsten Infoabende finden am 19. Juli, am<br />
20. September sowie am 15. November jeweils um 19 Uhr<br />
sta. Treffpunkt ist die Eingangshalle im Krankenhaus Freudenstadt.<br />
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.<br />
Quelle: Fotolia<br />
Selbsthilfegruppe Morbus Crohn,<br />
Colis Ulcerosa in Freudenstadt<br />
stellt sich vor<br />
Kra und Hoffnung sammeln, um mit dieser Krankheit besser zu leben<br />
– das können Betroffene in der Selbsthilfegruppe Morbus Crohn, Colis<br />
Ulcerosa in Freudenstadt. Die Gruppe wird geleitet von Manuela<br />
Zachmann-Schneider und Anja Koch. Die Gruppe tri sich jeden ersten<br />
Dienstag im Monat jeweils um 19 Uhr im Marn-Haug-S, Karlvon-Hahn-Str.<br />
9 in 72250 Freudenstadt (in der Nähe vom Bahnhof).<br />
Nähere Informaonen zur Gruppe erhalten Interessierte unter www.<br />
crohn-colis-freudenstadt.de.<br />
30 <strong>Rundum</strong> gesund
Klinikführer<br />
Krankenhäuser Landkreis Freudenstadt gGmbH<br />
Krankenhaus Freudenstadt<br />
Karl-von-Hahn-Straße 120<br />
72250 Freudenstadt<br />
Tel.: 07441 54-0<br />
Fax: 07441 54-2271<br />
E-Mail: info@klf-net.de<br />
www.klf-net.de<br />
Fachkliniken/Leitende Ärzte<br />
Gunter Kaißling<br />
Anästhesie und Intensivmedizin<br />
Dr. Thorsten Maxeiner<br />
Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie<br />
Dr. Benjamin König<br />
Unfall-/ Orthopädische Chirurgie<br />
Dr. Jürgen Schulze-Tollert<br />
Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />
Dr. Gerald Hellstern<br />
Kinder- und Jugendmedizin<br />
Prof. Dr. Klaus Fellermann<br />
Medizinische Klinik I – Innere Medizin<br />
Prof. Dr. Florian Bea<br />
Medizinische Klinik II – Kardiologie,<br />
Angiologie, Intensivmedizin<br />
Dr. Wilhelm Dengler<br />
Psychiatrie, Psychotherapie<br />
und Psychosomak<br />
Dr. Marn Hillitzer, Dr. Stephan Stolpe<br />
Radiologie und Nuklearmedizin<br />
Dr. Gerald Hellstern<br />
Sozialpädiatrisches Zentrum<br />
Prof. Dr. Florian Bea, Dr. Thorsten Maxeiner,<br />
Dr. Stephan Stolpe<br />
Gefäßzentrum<br />
Dr. Hermann Schwarz<br />
Gunter Kaißling<br />
Mulmodale Schmerztherapie<br />
Medizinisches Versorgungszentrum<br />
Freudenstadt<br />
Karl-von-Hahn-Straße 120<br />
72250 Freudenstadt<br />
Tel.: 07441 54-6030<br />
Fax: 07441 54-2740<br />
E-Mail: mvz-info@klf-net.de<br />
Dr. Said-Mahsood Amin<br />
Leiter MVZ Freudenstadt<br />
Medizinisches Versorgungszentrum<br />
Horb am Neckar<br />
Burgstall 9<br />
72160 Horb am Neckar<br />
Tel.: 07451 94-0<br />
Fax: 07451 94-1251<br />
E-Mail: mvz-info@klf-net.de<br />
Dr. Maria-Regine Kaufmann<br />
Leiterin MVZ Horb<br />
Klinik für Geriatrische Rehabilitaon<br />
Horb am Neckar<br />
Burgstall 9<br />
72160 Horb am Neckar<br />
Tel.: 07451 94-0<br />
Fax: 07451 94-1251<br />
E-Mail: info.geriatrische.reha@klf-net.de<br />
Fachkliniken/Leitende Ärzte<br />
Dr. Markus Klotz<br />
Innere Medizin/Geriatrie<br />
Klinik für Geriatrische Rehabilitaon<br />
und MVZ in Horb a. N.<br />
Belegabteilungen<br />
Belegarzt Dr. Jürgen Stolper<br />
Belegarzt Michael Ehrmann<br />
Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde<br />
Dr. Carsten Schulte<br />
Zahn-, Mund-, Kieferchirurgie<br />
Kooperaonsärzte<br />
Dr. Ulrich Schneider<br />
Dermatologie<br />
Dr. Ralf Ramsperger<br />
Orthopädie und Unfallchirurgie<br />
Quelle: Krankenhäuser<br />
Landkreis Freudenstadt gGmbH<br />
<strong>Rundum</strong> gesund 31
Ihr Weg zu uns<br />
Krankenhäuser<br />
Landkreis Freudenstadt<br />
gGmbH<br />
B 462<br />
Krankenhaus<br />
Freudenstadt<br />
Karl-von-Hahn-Straße 120<br />
72250 Freudenstadt<br />
Tel: 07441 54-0<br />
Fax: 07441 54-2271<br />
E-Mail: info@klf-net.de<br />
Murgtalstraße<br />
Wildbader Straße<br />
Marktplatz<br />
B 28<br />
B 28<br />
Wildbader Straße<br />
B 294<br />
Klinik für Geriatrische<br />
Rehabilitaon<br />
Horb am Neckar<br />
Burgstall 9<br />
72160 Horb am Neckar<br />
Tel: 07451 94-0<br />
Fax: 07451 94-1251<br />
Altheimer Straße<br />
Klinik für<br />
Geriatrische Rehabilitaon<br />
Horb am Neckar<br />
B 32<br />
Isenburger Straße<br />
B 14<br />
Neckar<br />
Mühlener Straße<br />
Noall<br />
In medizinischen Noällen wenden Sie sich bie<br />
an die Integrierte Leitstelle des Reungsdienstes,<br />
die Sie telefonisch über 112 erreichen.<br />
In weniger dringenden Fällen sowie bei Arbeits-,<br />
Sport- und Schulunfällen steht Ihnen rund um die Uhr<br />
die Noall-Ambulanz in Freudenstadt zur Verfügung.<br />
Diese ist über unsere Standort-Zentrale unter<br />
Tel: 07441 54-0 zu erreichen.<br />
Bei der Meldung eines Noalls sollten Sie<br />
unbedingt folgende fünf W-Fragen beachten:<br />
Wo ist der Noall passiert?<br />
Was ist passiert?<br />
Wie viele Paenten oder Verletzte?<br />
Welche Probleme oder Verletzungen?<br />
Warten auf Rückfragen<br />
www.klf-web.de