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Patientenzeitschrift_KLF_3_final

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Das sagt die Fachgesellscha:<br />

Bagatellfälle verstopfen<br />

Notaufnahmen<br />

Ambulanz, Besuch beim Hausarzt<br />

oder doch in die Portalpraxis? Über<br />

die richgen Anlaufstellen im Krankheitsfall<br />

berichtet Dr. Roland Stahl,<br />

Pressesprecher der Kassenärztlichen<br />

Bundesvereinigung.<br />

In den Notaufnahmen werden die Paenten mit den<br />

schwersten Verletzungen zuerst behandelt. Paenten, die<br />

keine Noälle sind, müssen also unter Umständen länger<br />

warten. Welche Alternaven gibt es für diese Paenten in<br />

Krankenhäusern?<br />

Dr. Roland Stahl:<br />

An immer mehr Krankenhäusern gibt es sogenannte Portalpraxen.<br />

Das sind in der Regel Einrichtungen der Kassenärztlichen<br />

Vereinigungen, in denen Paenten behandelt werden,<br />

die kein wirklicher Noall sind und eigentlich direkt in<br />

den Praxen der niedergelassenen Ärzte oder – außerhalb<br />

der Sprechstundenzeiten – vom ärztlichen Bereitschasdienst<br />

behandelt werden müssten. Es ist leider häufig so,<br />

dass Notaufnahmen durch sogenannte Bagatellfälle – etwa<br />

ein eingewachsener Zehennagel – unnög verstop werden.<br />

Hier bieten Portalpraxen eine gute Entlastung.<br />

Was leistet der ärztliche Bereitschasdienst?<br />

Dr. Roland Stahl:<br />

Der ärztliche Bereitschasdienst bietet medizinische Hilfe<br />

in der Nacht, am Wochenende und an Feiertagen. Dazu<br />

können Hilfesuchende in ganz Deutschland die kostenfreie<br />

Rufnummer 116 117 wählen. Oder direkt in eine der bundesweit<br />

über 600 Bereitschasdienstpraxen gehen. Wir<br />

wollen Bereitschasdienstpraxen als Portal an Krankenhäusern<br />

weiter ausbauen und – wenn es sich als sinnvoll<br />

erweist – diese rund um die Uhr öffnen, also auch während<br />

der regulären Praxisöffnungszeiten. Unter www.116117.de<br />

findet man eine Übersicht der Standorte und alle weiteren<br />

Infos zum ärztlichen Bereitschasdienst.<br />

Wie können Paenten und Paennnen schnell feststellen,<br />

ob sie in die Notaufnahme oder zum niedergelassenen<br />

Arzt gehen sollten?<br />

Dr. Roland Stahl:<br />

Von einem Noall spricht man, wenn es lebensbedrohlich<br />

wird oder werden könnte. Dann sollten Paenten möglichst<br />

schnell in die Notaufnahme eines Krankenhauses. Bei Verdacht<br />

auf einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt zum<br />

Beispiel sollte sofort der Reungsdienst unter 112 gerufen<br />

werden. Gleiches gilt, wenn ein Mensch bewusstlos ist, er<br />

eine erhebliche Bewusstseinstrübung hat oder wenn er unter<br />

schwerer Atemnot leidet. Echte Noälle sind auch starke,<br />

nicht sllbare Blutungen, Unfälle mit Verdacht auf starke<br />

Verletzungen, Vergiungen und schwere Verbrennungen.<br />

Den ärztlichen Bereitschasdienst der niedergelassenen<br />

Ärzte, den man außerhalb der Sprechstundenzeiten<br />

deutschlandweit unter der Rufnummer 116 117 erreicht,<br />

sollten Paenten in den Fällen wählen, in denen sie sonst<br />

in die Praxis gehen würden: Das kann zum Beispiel eine Erkältung<br />

mit Fieber höher als 39 °C sein oder eine kleinere<br />

Schniverletzung, bei der ein Pflaster nicht mehr ausreicht.<br />

Wenn Paenten sich zwar krank fühlen, aber keine direkte<br />

ärztliche Hilfe benögen, empfiehlt es sich, am nächsten<br />

Werktag zum niedergelassenen Haus- oder Facharzt zu gehen.<br />

Paenten, die sich unsicher sind, können<br />

die 116 117 anrufen.<br />

Kontakt<br />

Kassenärztliche Bundesvereinigung<br />

Dr. Roland Stahl<br />

Pressesprecher<br />

Herbert-Lewin-Platz 2<br />

10623 Berlin<br />

Tel.: 030 40050<br />

Mail: info@kbv.de<br />

Dr. Roland<br />

Stahl<br />

Foto: lopataaxens.de<br />

30 Rundum gesund

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