Zdirekt! 02-2019
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Z direkt! <strong>02</strong>/<strong>2019</strong><br />
TITELTHEMA 25<br />
Die „Konzertierte Aktion Pflege“ der<br />
Bundesregierung möchte Zeitarbeit in<br />
der Pflege verringern. Halten Sie dieses<br />
Vorgehen für sinnvoll, um den Personalmangel<br />
zu bekämpfen?<br />
Ein klares und deutliches nein. Die Zeitarbeitsunternehmen<br />
mit ihren internen Mitarbeitern haben überwiegend<br />
eine hohe fachliche Kompetenz im Personalbereich.<br />
Deshalb sollten sie sich in dieser Branche nicht<br />
nur auf die Arbeitnehmerüberlassung konzentrieren,<br />
sondern verstärkt auf Personalvermittlung, Qualifizierung<br />
und Projektarbeit. Sie sollten verstärkt Partner der<br />
Kunden werden.<br />
Wie könnten die Rahmenbedingungen<br />
für internationales Recruiting verbessert<br />
werden?<br />
Die Zeitarbeit sollte sich den neuen internationalen<br />
Herausforderungen stellen. Wir haben die Situation,<br />
dass die Arbeitsuchenden, egal aus welchem Land,<br />
sich eine Beschäftigung in dem Land suchen, in dem<br />
sie Arbeit zu guten Bedingungen vorfinden und deren<br />
Wirtschafts,- und Lebensbedingungen gut sind.<br />
Wir geben in Deutschland jeden Tag circa eine Milliarde<br />
Euro für das Sozial,- und Gesundheitssystem aus. Es ist<br />
eine der wichtigsten Dienstleistungsbranchen in unserem<br />
Land, mit den meisten sozialversicherungspflichtig Beschäftigten<br />
und den vielen ehrenamtlichen Kräften, die<br />
für unsere Gesundheit arbeiten. Um den Fachkräftemangel<br />
in Deutschland etwas zu lindern, benötigen wir eine<br />
Vielzahl von engagierten auch international agierenden<br />
professionellen Personaldisponenten mit neuen Visionen<br />
und dem Mut, neue Weg zu gehen. Nur so können wir<br />
eine ausreichende Versorgung der Kranken,- und pflegebedürftigen<br />
Menschen in Deutschland erreichen. BT<br />
Als erstes benötigen wir spezialisierte Recruiter und<br />
mehr Professionalisierung in der internationalen Personalgewinnung.<br />
Hier werden den Kandidaten von sogenannten<br />
„Vermittlern“ falsche Informationen gegeben,<br />
die auch noch viel Geld für die Aussicht bezahlen, einen<br />
Arbeitsvertrag in Deutschland zu erhalten. Ich nenne<br />
Sie auch nicht Recruiter sondern persönlicher Begleiter<br />
für den Berufsweg nach und in Deutschland. Der Ethik-<br />
Kodex des iGZ sollte abgestimmt auf die internationale<br />
Personalberatung und -gewinnung eingeführt werden.<br />
Die Begleiter benötigen umfangreiche Kenntnisse über<br />
das Schul,- und Ausbildungssystem der einzelnen Länder.<br />
Rudolf Sagner | früherer iGZ-Regionalkreisleiter für Schwaben und ehemaliger<br />
Gründer und Inhaber von Aktion Personal