Lankwitz Journal August/September 2019
Journal für Lankwitz und Umgebung
Journal für Lankwitz und Umgebung
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Lankwitz</strong><br />
<strong>Journal</strong> für <strong>Lankwitz</strong> und Umgebung <strong>August</strong> / <strong>September</strong> · Nr. 4/<strong>2019</strong><br />
Teltowkanal<br />
Als Schiffe noch<br />
von Lokomotiven<br />
gezogen wurden
2<br />
<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong><br />
Leinpfadbrücke Edenkobener Steg<br />
Als Schiffe noch von Lokomotiven gezogen wurden<br />
Eine Brücke, genau genommen<br />
ein Steg über den Teltowkanal<br />
in <strong>Lankwitz</strong>: Die<br />
Stahlkonstruktion, die heute den<br />
Namen Edenkobener Steg trägt,<br />
wurde 1907 von der damaligen<br />
Teltowwerft gebaut. Sie gehörte<br />
zu einem Treidelpfad, auch Leinpfad<br />
genannt. Hier überquerten<br />
Christian Hahn<br />
Versicherungsfachmann (BWV)<br />
Allianz Hauptvertretung<br />
Birkbuschstraße 58<br />
12167 Berlin<br />
Telefon 0 30 / 76 99 20 27<br />
Telefax 0 30 / 771 50 31<br />
Mobil 01 72/313 35 25<br />
christian1.hahn@allianz.de<br />
Vermittlung von:<br />
Versicherungen der Versicherungsunternehmen der Allianz<br />
(Fachagentur für Tierversicherungen)<br />
Investmentfonds der Allianz Global Investors
<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong> 3<br />
die Lokomotiven den Teltowkanal,<br />
mit denen die Schiffe die<br />
Wasserstraße entlang gezogen<br />
wurden. Obwohl viele Schiffe<br />
den Kanal bereits mit Motorkraft<br />
befahren konnten, war das<br />
Treideln zur Schonung der Ufer<br />
notwendig. Bereits bei seiner<br />
Einweihung war der Teltowkanal<br />
zu klein für viele Schiffe, die<br />
ihn passierten.<br />
Treideln war ein uraltes Verfahren,<br />
um Schiffe flussaufwärts<br />
zu bewegen. Bereits die Römer<br />
wandten es an. Doch bisher<br />
wurden die Schiffe meistens<br />
von Pferden, manchmal auch<br />
von Menschen gezogen. Es war<br />
Impressum<br />
<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong> 9. Jahrgang<br />
Verlag<br />
Gazette Verbrauchermagazin GmbH,<br />
Ruhlsdorfer Str. 95, Haus 42, 14532 Stahnsdorf<br />
☎ 03329 / 645 15 70<br />
Redaktion<br />
Karl-Heinz Christ · journal@gazette-berlin.de<br />
Freie Redakteurin<br />
Jacqueline Lorenz · ☎ 0172 630 26 88<br />
Titelbild: Jörg Becker Immobilien<br />
Anzeigen<br />
Daniel Gottschalk, ☎ 030 / 323 38 54<br />
d.gottschalk@gazette-berlin.de<br />
Druck<br />
SPPrint Media, 14089 Berlin<br />
© Gazette Verbrauchermagazin GmbH<br />
Das <strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong> erscheint alle zwei Monate:<br />
am 1.2., 1.4., 1.6., 1.8., 1.10. und 1.12. eines Jahres.<br />
Nächste Ausgabe Oktober/November Nr. 5/<strong>2019</strong><br />
Anzeigen-/Redaktionsschluss: 03.09.<strong>2019</strong><br />
Erscheinung: 01.10.<strong>2019</strong><br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
wenn Sie Themenwünsche oder -vorschläge haben<br />
oder selbst etwas aus dem Ortsteil beitragen<br />
möchten, freuen wir uns auf Ihre Anregungen.<br />
Haben Sie eine Ausgabe verpasst?<br />
Ältere Ausgaben finden Sie in unserem Online-<br />
Archiv, unter www.gazette-berlin.de.<br />
Ihre Redaktion des <strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong>s<br />
KUNDENDIENST<br />
Haushaltsgeräte<br />
TV - Sat - DVD<br />
HiFi<br />
Mo - Fr 9 - 18 Uhr<br />
RASIERERZENTRALE<br />
75<br />
über<br />
Jahre<br />
Rolf Grötzner · ☎ 030 / 781 24 61 · Fax 030 / 781 30 01<br />
Kaiser-Wilhelm-Straße 84 / Ecke Leonorenstraße · 12247 Berlin-<strong>Lankwitz</strong>
4<br />
<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong><br />
Eine der letzten Treidellokomotiven am Hindenburgdamm/Ecke Königsberger Straße.<br />
eine gefährliche Arbeit, denn die<br />
Uferwege waren oft rutschig. Berichte<br />
über das Treideln am Rhein<br />
bezeugen, dass vier Treidelpferde<br />
in den Fluss gezogen wurden,<br />
nachdem eins auf dem schmalen<br />
Pfad ins Rutschen gekommen<br />
war. Die Schienen links und<br />
rechts des Teltowkanals machten<br />
das Treideln erheblich sicherer.<br />
Am Teltowkanal waren 20 Lokomotiven<br />
im Einsatz. Sie bewegten<br />
die Schiffe zwischen Kleinglienicke<br />
und Grünau über den gesamten<br />
Kanal. Der Antrieb der Loks<br />
war modern – die von der Firma<br />
Siemens gebauten Gefährte waren<br />
Elektroloks. Um ihre Stromversorgung<br />
sicherzustellen, baute<br />
man in Schönow – heute ein<br />
Teil von Steglitz-Zehlendorf – am<br />
Werkshafen ein Kraftwerk. Dieses<br />
versorgte umliegende Industriebetriebe<br />
gleich mit. Die moderne<br />
Form des Treidelns, bei der elektrisch<br />
angetriebene Lokomotiven<br />
Pferde- und Menschenkraft<br />
ersetzten, wurde weltweit erstmals<br />
am Teltowkanal praktiziert.<br />
Die Neuerung war wegweisend,<br />
so kam sie in der Folge auch am<br />
Panamakanal zum Einsatz. In<br />
Deutschland endete das Treideln<br />
am Teltowkanal mit dem Zweiten<br />
Weltkrieg. Die Anlagen wurden<br />
zerstört und demontiert. Durch<br />
zerstörte Brücken war der Schiffverkehr<br />
auf dem Teltowkanal<br />
ohnehin unterbrochen. Eine der<br />
letzten Lokomotiven ist am Hindenburgdamm/Ecke<br />
Königsberger<br />
Straße zu sehen. Reste von<br />
Gleisanlagen sind in Schönow an<br />
der Teltowwerft erhalten geblieben.<br />
<br />
◾
Generationsübergreifende<br />
Wohnungen in <strong>Lankwitz</strong><br />
Bauarbeiten in der Mudrastraße haben begonnen<br />
<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong> 5<br />
In der Mudrastraße entstehen 181 generationsübergreifende Wohnungen.<br />
In der Mudrastraße 1-11 in<br />
<strong>Lankwitz</strong> entstehen nach<br />
Abgabe des 11.400 qm bezirkseigenen<br />
Grundstücks an<br />
die Degewo und Erteilung der<br />
Baugenehmigung 181 generationsübergreifende<br />
Wohnungen.<br />
2018 hat der Bezirk sein Grundstück<br />
in der Mudrastraße 1-11 in<br />
<strong>Lankwitz</strong> mit dem Ziel, den generationsübergreifenden<br />
Wohnungsbau<br />
in Steglitz-Zehlendorf<br />
voranzutreiben, an die Degewo<br />
abgegeben. Zusätzlich zu den<br />
ursprünglichen 113 Seniorenwohnungen<br />
wird das Quartier<br />
durch eine Senioren-WG, familien-<br />
und sozialgerechten<br />
Wohnraum und einen Begegnungsraum<br />
für alle Mieter und<br />
Anwohner ergänzt.<br />
Von Beginn an wurden die betroffenen<br />
Bewohnerinnen und<br />
Bewohner seitens des Bezirksamtes<br />
und der Degewo in den<br />
Planungsprozess mit einbezogen,<br />
um gemeinsam individuelle<br />
und effiziente Lösungen für<br />
eine erträgliche Übergangszeit<br />
durch Ausweichquartiere zu erarbeiten.<br />
Bezirksbürgermeisterin Cerstin<br />
Richter-Kotowski: „Dieses großartige<br />
und zukunftsorientierte<br />
Projekt der Degewo in <strong>Lankwitz</strong><br />
ist mal wieder ein Steglitz-Zehlendorfer<br />
Paradebeispiel dafür,<br />
wie man heutzutage durch<br />
nachhaltig, sozial und generationsübergreifend<br />
durchmischte<br />
Wohnquartiere den bezahlbaren<br />
Wohnungsbau in Berlin erfolgreich<br />
und sinnvoll vorantreibt.“<br />
Der Gebäudekomplex an der<br />
Mudrastraße befand sich lange<br />
Zeit in einem sehr schlechten<br />
Zustand und zwang den Bezirk<br />
zur Abgabe, da eine Sanierung<br />
aus technischen wie auch aus<br />
wirtschaftlichen Gründen nicht<br />
möglich war. <br />
◾<br />
Sibyllenstraße 2<br />
12247 Berlin-<strong>Lankwitz</strong><br />
Tel.: 774 27 50<br />
Mo - Fr 9.00 - 13.00<br />
u.14.00 - 18.00<br />
Sa 9.00 - 12.00<br />
seit<br />
1985<br />
Klingsorstr. 66<br />
12167 Berlin-Steglitz<br />
Mo - Fr 9.00 - 13.00<br />
u. 14.00 - 18.00<br />
Handwerksmeister · Innungsmitglied
6<br />
<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong><br />
Das Saitenschiff – 20 Jahre Werkstatt<br />
für Musikinstrumente<br />
Menschen mit psychischer Erkrankung<br />
reparieren Gitarre, Geige & Co<br />
Willkommen im „Saitenschiff“.<br />
Ein Bundstäbchen an der<br />
Lieblings-Gitarre eines<br />
Kunden sitzt zu tief – kein<br />
Problem für Florian. Geduldig<br />
sucht er im Kästchen, das Stäbchen<br />
jeder Größe bereithält, bis<br />
er ein passendes gefunden hat.<br />
Florian arbeitet seit drei Jahren<br />
im „Saitenschiff“ einem der Sozialbetriebe<br />
der Reha-Steglitz<br />
gGmbH. Er hat ein Händchen<br />
für Gitarren und Präzisionsarbeit.<br />
Damit nutzt er diese Eingliederungsmaßnahme<br />
für Menschen<br />
mit psychischer Erkrankung, die<br />
hier ein Stück Normalität finden<br />
und mit hinaus in den Alltag<br />
nehmen sollen. Sie haben<br />
Angststörungen, Depressionen<br />
oder leiden an den Folgen von<br />
Medikamenten- oder Alkoholmissbrauch<br />
mit schwerwiegenden<br />
Einschränkungen im sozialen<br />
und beruflichen Bereich.<br />
Die Zahl jüngerer Betroffener ist<br />
deutschlandweit steigend.<br />
„Das Saitenschiff“ bietet seit bereits<br />
20 Jahren Eingliederungsmaßnahmen<br />
in geschütztem<br />
Raum für Menschen mit psychischer<br />
Beeinträchtigung, gefeiert<br />
wird das am 28. <strong>September</strong> <strong>2019</strong>.<br />
Ohne äußeren Druck und über<br />
handicaporientierte Leistungsanforderungen<br />
finden die Beschäftigten<br />
hier wieder zu geregelter<br />
Tagesstruktur zurück,<br />
können Sozialkontakte knüpfen<br />
und gewinnen über eine für die<br />
Tätigkeit gezahlte geringfügige<br />
Motivationszuwendung mehr<br />
Selbstvertrauen.<br />
Dabei ist deutschlandweites<br />
Alleinstellungsmerkmal des inzwischen<br />
zur Berliner Institution<br />
gewordenen Saitenschiff-Projektes<br />
und der ressourcenschonend<br />
und nachhaltig arbeitenden<br />
Werkstatt, dass hier psychisch<br />
erkrankte Menschen ausrangierten<br />
und fast schon auf dem<br />
Müll gelandeten Instrumenten<br />
eine klangvolle Zukunft geben.<br />
– Eine sinnvolle Tätigkeit, die<br />
gleichzeitig zur Stabilisierung<br />
der Beschäftigten beiträgt.<br />
Win-win für alle<br />
Die Idee für „Das Saitenschiff“<br />
kam ursprünglich von einer<br />
befreundeten Musiklehrerin,<br />
Kemal Simsek: Ansprechpartner auf<br />
Augenhöhe für Beschäftigte und Kunden.
<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong> 7<br />
Musik bringt<br />
Menschen zusammen<br />
„Wir wünschen uns dringend<br />
eine Absaugmaschine für den<br />
Staub, der bei den Arbeiten unvermeidbar<br />
entsteht“, betont<br />
Werkstattleiter und Erzieher<br />
Kemal Simsek, der seit 15 Jahren<br />
zum Reha Steglitz-Team<br />
gehört und verantwortlich für<br />
Konzentrierte Feinarbeit – kein Problem für Florian.<br />
in deren Schule 20 Gitarren<br />
entsorgt werden sollten, da<br />
sich ihre Reparatur nicht mehr<br />
lohnte. Daraufhin wurde von<br />
der Reha-Steglitz die Reparaturwerkstatt<br />
für Instrumente<br />
im Jahr 1998 im Tageszentrum<br />
Kamenzer Damm ins Leben<br />
gerufen. Nach Station in der<br />
<strong>Lankwitz</strong>er Kaulbachstraße<br />
zog sie schließlich an ihren jetzigen<br />
Standort nach Steglitz.<br />
In der Halle, wo einst defekte<br />
Diensträder der Post ein hoffnungsloses<br />
Dasein fristeten,<br />
wird heute beschädigten und<br />
in die Jahre gekommenen Instrumenten<br />
mit lebensverlängernden<br />
Maßnahmen auf den<br />
Resonanzkörper gerückt. Nebenan<br />
im kleinen Laden warten<br />
Zubehörmaterial wie Geigenund<br />
Gitarren-Saiten sowie gebrauchte<br />
und neue Instrumente<br />
auf Käufer.<br />
Gerade für Einsteiger ist das<br />
relativ kostengünstige Instrumentenangebot<br />
von der Gitarre<br />
über die im „Saitenschiff“<br />
selbstgebauten Leiern bis hin<br />
zu Trommel, Cajon und E-Piano<br />
reizvoll. Blasinstrumente sucht<br />
man hier vergebens, ebenso<br />
fehlt der Platz, um das Reparatur-Angebot<br />
auf raumfordernde<br />
Klaviere und Flügel ausweiten<br />
zu können. Instrumente, die zur<br />
Reparatur abgegeben werden,<br />
sollten einen Wert von 500 Euro<br />
allerdings nicht übersteigen;<br />
aus versicherungstechnischen<br />
Gründen, wie man uns erklärt.<br />
Im „Saitenschiff“ werden u. a.<br />
nicht nur kostengünstige Gitarren,<br />
sondern auch verschiedenste<br />
Saiteninstrumente,<br />
Xylophone, Perkussionen und<br />
Notenständer mit unterschiedlichsten<br />
Schäden repariert. Und<br />
ist eine Klampfe einmal wirklich<br />
irreparabel, werden ihre<br />
Teile sorgsam aufbewahrt, um<br />
später vielleicht aus ihren und<br />
weiteren Überresten eine ganz<br />
neue bauen zu können. – Ökologie<br />
und Nachhaltigkeit sind<br />
in der Reha-Steglitz wichtige<br />
Faktoren.<br />
Im Raum neben der eigentlichen<br />
Werkstatt stehen Schleifmaschine,<br />
Papier- und Kleinsäge.<br />
Bohrmaschinen und<br />
Werkzeuge jeglicher Art füllen<br />
die Regale, Metallschränke bergen<br />
Schätze an Instrumenten-<br />
Kleinteilen jeglicher Art.<br />
Am großen Tisch: Gleichermaßen geeignet für Austausch, Team- und<br />
Einzelarbeit.<br />
Geschäftsbetrieb, Aufträge, Kontakt,<br />
Öffentlichkeitsarbeit und<br />
Kundenakquise ist. In der Anleitung<br />
der hier Beschäftigten wird<br />
er von dem gelernten Zupfinstrumentenmacher<br />
Martin Pete<br />
begleitet, der seit 13 Jahren auf<br />
Augenhöhe und rücksichtsvoll<br />
den mit psychischer Beeinträchtigung<br />
Arbeitenden begegnet.<br />
Die sind mit reichlich Begeisterung<br />
bei der Sache. „Hier bleibt<br />
die Krankheit draußen“, bringt es<br />
einer von ihnen auf den Punkt.<br />
25 Männer und vier Frauen arbeiten<br />
als Allround-Handwerker<br />
zwischen ein- und viermal wöchentlich<br />
in der Saitenschiff-<br />
Werkstatt. Wesentlich höher ist<br />
der weibliche Anteil im Reha-<br />
Sozialbetrieb nebenan, der „Nähwerkstatt“<br />
(siehe Gazette 2/19).
8<br />
<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong><br />
Von der Violine bis zur Gitarre: Im Saitenschiff-Laden gibt es ein breites Angebot für Einsteiger.<br />
Etwa drei Schulpraktikanten<br />
pro Jahr fahren auf dem „Saitenschiff“<br />
mit und lernen dabei<br />
einiges über Instrumente und<br />
Handwerk, aber auch wichtiges<br />
aus dem Sozialbereich.<br />
Überall im Raum stehen und<br />
hängen überholungsbedürftige<br />
Instrumente: Balalaika, Mandoline,<br />
Zymbal, Ukulele, Lyra, Violine<br />
– die Auswahl ist groß, egal ob<br />
gezupft oder gestrichen. Reha-<br />
Steglitz-Beschäftigungsleiter<br />
Frank Böcker, erklärt: „Ich habe<br />
nicht gewusst, wie viele Holz-<br />
Saiteninstrumente es gibt, habe<br />
das erst hier gelernt.“<br />
Aber auch Trommeln werden<br />
neu bespannt; die Ziegenhäute<br />
dafür stehen in einer Ecke bereit.<br />
Rund um den großen Werkstatttisch<br />
sitzen die Instrumenten-<br />
Doc´s für fachgerechte Wartung,<br />
von denen einige selbst<br />
Instrumente spielen. Es herrscht<br />
ein gutes Betriebsklima, auf gemeinsamen<br />
Ausflügen wird auch<br />
schon mal die eigene Klampfe<br />
rausgeholt. Aktuell wird überlegt,<br />
ein Bandprojekt mit den<br />
Beschäftigten zu starten.<br />
Einer der Instrumenten-Spezialisten<br />
ist Herr Jaschek. Seit<br />
17 Jahren ist der gelernte Schiffs-<br />
Elektriker nun auf dem „Saitenschiff“<br />
auf großer Fahrt. Sein<br />
Hauptgebiet sind Geigen, aber<br />
er erledigt auch gerne kleinere<br />
elektrische Reparaturen an Mikrofonen<br />
und elektrischen Klavieren.<br />
Gibt es größere Probleme<br />
mit den Instrumenten, stehen<br />
dem „Saitenschiff“ erfahrene Gitarren-<br />
und Violinenmeister als<br />
Ansprechpartner zur Seite.<br />
Aus Kemal Simseks engagierter<br />
Ziegenhäute zum Bespannen von Trommeln.<br />
Reparaturlager<br />
Akquise hat sich, gepaart mit der<br />
qualitativ hochwertigen Handwerksarbeit,<br />
über die Jahre ein<br />
erfolgreiches Hauptgeschäft<br />
entwickeln können. Rund 200<br />
der etwa 1000 Berliner Schulen<br />
lassen ihre Instrumente aus dem<br />
Musikunterricht im „Saitenschiff“<br />
regelmäßig reparieren oder<br />
überholen und machen damit<br />
etwa 80 Prozent der Aufträge<br />
aus. Hinzu kommen Reparaturen<br />
für Kitas, Musikschulen, Tageskliniken<br />
und Privatkunden.<br />
Viel Zeit benötigen die Kundenbesuche:<br />
Vor Ort Beurteilungen,<br />
Beratungen, Holen und Bringen<br />
des musikalischen Inventars sind<br />
zeitintensiv. Kemal Simsek hat<br />
auch dazu einen Wunsch: „Ehrenamtliche<br />
Personen, die uns<br />
beim Abholen und Bringen der<br />
Instrumente unterstützen, wären<br />
eine große Erleichterung für<br />
uns“, erklärt er. – Und vielleicht<br />
geht dieser Wunsch ja rechtzeitig<br />
zur Saitenschiff-20-Jahr-Feier am<br />
28. <strong>September</strong> <strong>2019</strong> in Erfüllung.<br />
Save the date: Das „Saitenschiff“-<br />
Team freut sich auf viele Besucher<br />
an diesem „Tag der offenen<br />
Tür.“ Gefeiert wird von 14<br />
– 18 Uhr im Hof der Werkstatt in<br />
der Bergstraße 1 bei freiem Eintritt.<br />
Als musikalische Höhepunkte<br />
für Beschäftigte und Besucher<br />
spielen die BigBand des Canisius<br />
Colleg, Güno van Leyen (Irish<br />
Folk), ein Saxophon-Trio und die<br />
Band “Zargenbruch“, die im „Saitenschiff“<br />
ihre Wurzeln hat. ◾<br />
<br />
Jacqueline Lorenz<br />
Das Saitenschiff<br />
Bergstraße 1<br />
12169 Berlin<br />
Öffnungszeiten:<br />
Mo. 14 – 17 Uhr<br />
Di. + Do. 13 – 17 Uhr<br />
Fr. 13 – 15 Uhr<br />
Mi. geschlossen<br />
…und nach telefonischer Vereinbarung<br />
Telefon: 030 / 319 805 – 151<br />
E-Mail: saitenschiff@reha-steglitz.de<br />
www.saitenschiff.de
Die Naturgruppe <strong>Lankwitz</strong><br />
sucht Interessenten<br />
Gemeinsam nachhaltige Projekte fördern<br />
Die Naturgruppe <strong>Lankwitz</strong> trifft sich im Maria-Rimkus-Haus.<br />
Naturfreunde aufgepasst: Gemeinsam erörtern<br />
die Mitglieder der Naturgruppe <strong>Lankwitz</strong><br />
verschiedene Aspekte der Natur im<br />
<strong>Lankwitz</strong>er Kiez und stellen nachhaltige Projekte<br />
vor, mit deren Hilfe man die lokale Stadt-Natur<br />
fördern kann. Dabei spielt nachbarschaftliches<br />
<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong> 9<br />
Miteinander eine zentrale Rolle, um den Kiez nicht<br />
nur für die Natur, sondern auch für die Anwohner<br />
lebenswerter zu gestalten. Die Gruppe bietet<br />
naturverbundenen Menschen eine Möglichkeit,<br />
im Kiez aktiv zu werden und Gleichgesinnte kennenzulernen.<br />
Und eine Chance, im Kleinen Verbesserungen<br />
auf den Weg zu bringen, die künftig<br />
Großes bewirken.<br />
Die Treffen finden im Maria-Rimkus-Haus, Gallwitzallee<br />
53, 12249 Berlin statt, jeden 1. und<br />
3. Donnerstag im Monat von 17 bis 19 Uhr. Die<br />
Teilnahme ist ab sofort möglich. Anmeldung bei<br />
Frau Reinfeld, Leiterin des Maria-Rimkus-Hauses,<br />
☎ 030-766 838 62. Der Dozent der Naturgruppe<br />
ist Herr Bramke. <br />
◾<br />
Der Copy-Shop<br />
in <strong>Lankwitz</strong><br />
PRAXIS FÜR POTENZIALENTFALTUNG<br />
BLOCKADEN ÜBERWINDEN UND LÖSEN<br />
KINDER – JUGENDLICHE – ERWACHSENE<br />
Jeder Mensch hat seinen ganz<br />
persönlichen Schlüssel zu seiner Tür –<br />
seinem Inneren. Hier verbergen sich<br />
Lösungen zu den Problemen. Diese<br />
sind jedoch häufig blockiert. Diese<br />
Blockade löse ich auf und helfe Ihnen<br />
Zugang zu Ihrer inneren Kraft und<br />
Potenzialen zu finden.<br />
DRUCKSACHEN<br />
A4 einfarbig<br />
blau, schwarz, rot,<br />
Mo-Fr 10-18<br />
Paul-Schneider-Str. 25<br />
✆ 774 24 77<br />
www.surfncopy.de<br />
oder grün<br />
500: 15, 00 €<br />
1000: 25, 00 €<br />
Tel.<br />
030 7741186<br />
• PEP (Prozess- und Embodimentfokussierte Psychologie)<br />
• NLP • AD(H)S • Schlafstörungen<br />
• Klangmassagen • Lebenssituationsklärung<br />
• Selbstwerttraining • Beziehungscoaching<br />
PRAXIS FÜR POTENZIALENTFALTUNG<br />
CLIVIA KULITZ /// HEILPRAKTIKERIN<br />
Bruchwitzstraße 29a, 12247 Berlin<br />
info@coaching-lankwitz.de<br />
www.coaching-lankwitz.de
10<br />
<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong><br />
Interessengemeinschaft<br />
Lichterfelder Angler 1927 e. V.<br />
Wo Eisvogel und Biber sich Petri Heil sagen<br />
Der Zehlendorfer Stichkanal,<br />
eine Abzweigung<br />
des Teltowkanals, ist fast<br />
in Vergessenheit geraten. Doch<br />
über die Jahre hat sich hier ein<br />
bemerkenswertes Biotop entwickeln<br />
können, in dem man Eisvogel,<br />
Biber, Reiher und Kormoran<br />
sowie vielfältige Fischarten<br />
und Libellen antrifft, aber auch<br />
Seerosen, gelbblühende Teich-<br />
Mummeln und Schilfgürtel.<br />
Zu verdanken ist diese Vielfalt<br />
zu einem großen Teil der „Interessengemeinschaft<br />
Lichterfelder<br />
Angler 1927 e. V. (ILA)“, die<br />
im Laufe von 92 Jahren aus dem<br />
einst kargen und baumlosen<br />
Gelände am Gewerbegebiet<br />
des Stichkanals von ihrer Uferseite<br />
aus eine grüne Oase am<br />
Rande der Stadt gemacht hat.<br />
Denn – wie der Name sagt – gilt<br />
ihr Interesse nicht nur der Hege<br />
von Fischen, sondern auch der<br />
von Natur und Umwelt.<br />
Idylle mit Tradition<br />
Folgt man der von der Lichterfelder<br />
Goerzallee abgehenden<br />
Straße „Am Stichkanal“, muss<br />
man, um das Angler-Paradies<br />
zu finden, erst einmal vorbei an<br />
weniger idyllischen Industriebetrieben.<br />
Nach der zweiten Kurve<br />
rechts aber, für die Öffentlichkeit<br />
nur durch das große Tor mit der<br />
Vereinsflagge sichtbar, hat sich<br />
Das Vereins-Gelände 1927 und heute…<br />
die Interessengemeinschaft<br />
Lichterfelder Angler 1927 e. V. auf<br />
ihrem Vereinsgelände entlang<br />
des südöstlichen Zehlendorfer<br />
Stichkanal-Ufers seinen ruhigen<br />
Rückzugsort geschaffen, von<br />
dem auch die Umwelt profitiert.<br />
Das Vereinsgelände liegt in direkter<br />
und guter Nachbarschaft<br />
zur Kleingartenkolonie „Am<br />
Fotos: ILA<br />
Stichkanal e. V.“. Von dort wird<br />
das Vereinshaus der Angler mit<br />
Strom und Wasser versorgt. Rund<br />
40 Holzhäuschen ohne Stromund<br />
Wasseranschluss fügen sich<br />
auf dem Areal oberhalb des etwa<br />
50 Meter breiten Stichkanals an<br />
dem einen Kilometer langen Kanalweg<br />
unauffällig in die Natur.<br />
Zäune innerhalb der Anlage gibt
<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong> 11<br />
Mitglieder der Vereins-Gründungsversammlung 1927.<br />
es hier nicht. Die schirmen das<br />
Vereinsgelände nur nach außen<br />
ab, das Mitgliedern und deren<br />
Gästen vorbehalten ist. Mit dem<br />
Auto können die Angler bis zu<br />
ihrem Angelplatz auf dem Gelände<br />
fahren. Vom Uferweg führen<br />
Foto: ILA<br />
Steintreppchen hinab zu den<br />
jeweiligen Angelständen, von<br />
denen es etwa 50 gibt, etwas<br />
mehr als Holzhäuschen.<br />
Der Zehlendorfer Stichkanal<br />
zählt zu den sonstigen Binnenwasserstraßen<br />
des Bundes.<br />
Durch den Bau des Teltowkanals<br />
Anfang 1900, die damit verbundene<br />
Grundwassersenkung und<br />
die Trockenlegung der benachbarten<br />
Sumpfgebiete blieb nur<br />
als Rest des Teltower Sees der<br />
geschwungene Verlauf des Zehlendorfer<br />
Stichkanals erhalten,<br />
und es entstand neues Bauland.<br />
Auf den verkehrsgünstig am<br />
Wasserweg gelegenen Gewerbegrundstücken<br />
siedelten sich<br />
große Firmen wie die „Optische<br />
Anstalt C.P. Goerz“ sowie die<br />
Zehlendorfer Eisenbahn- und<br />
Hafen-AG an.<br />
Nach 1945 verlor das Gebiet<br />
durch Blockade und Mauerbau<br />
an Industrie-Bedeutung, die<br />
seit Mauerfall allmählich wieder<br />
wächst.<br />
In direkter Nachbarschaft mit der<br />
Industrie ist es der ILA gelungen,<br />
Veranstaltungen aller Art - auch Catering<br />
Sehr persönliche Betreuung und Durchführung<br />
Räumlichkeiten<br />
• 2 Veranstaltungsräume (bis zu 120 Personen)<br />
• Große Sonnenterrasse<br />
Tennisklub Blau-Gold Steglitz e.V. · Leonorenstr. 37-39 · 12247 Berlin-<strong>Lankwitz</strong> · ☎ 711 80 20 · www.blau-gold-steglitz.de
12<br />
<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong><br />
Vorstandskollegen: Christian Wolff und Dieter Piesker.<br />
die Natur-Oase am Stichkanal<br />
zu etablieren: Nach vielen Bemühungen,<br />
die Lichterfelder<br />
Angler zu einigen, entschlossen<br />
sich vier Sportfreunde 1927, den<br />
Stichkanal zu pachten, da der<br />
über einen guten Fischbesatz<br />
mit Karpfen, Schleien und Karauschen<br />
verfügte. Für den Schiffsverkehr<br />
wurden nur die ersten<br />
100 Meter des Mündungsbereiches<br />
genutzt. Der Treidelbetrieb<br />
aber hinderte die Angler an der<br />
Nutzung der hohen Uferböschungen.<br />
Im Februar 1927 fand<br />
die Gründungsversammlung der<br />
ILA statt, die anfangs 33 Mitglieder<br />
zählte. Doch der Verein hatte<br />
nicht nur gute Zeiten: 1928 gab es<br />
Anzeichen einer massiven „Photochemischen“<br />
Verseuchung des<br />
Pachtgewässers, bedingt durch<br />
die in den Teltowkanal eingeleiteten<br />
hochgiftigen Abwässer.<br />
Um 1930 war die Existenz der<br />
ILA ständig bedroht. Doch dank<br />
starken Zusammenhalts schaffte<br />
der Verein es immer wieder, – und<br />
auch der Stichkanal erholte sich.<br />
Vereinsgelände<br />
und Mitglieder<br />
Ein Blässhuhn-Nest schaukelte<br />
auf der Wasseroberfläche, hier<br />
und da auch das Ruderboot eines<br />
Anglers. Die Biber schreiben<br />
eine deutliche Handschrift, wie<br />
etliche Bäume längs des Vereinsweges<br />
zeigen – anhand erster<br />
Bissspuren oder sogar bereits von<br />
dem Nagetier gefällt und malerisch<br />
im Stichkanal versenkt. In<br />
ihren Ästen unter Wasser finden<br />
Fische und Amphibien das ideale<br />
Versteck. Und dort hält sich<br />
wohl auch der Wels auf, den Vereinsvorsitzender<br />
Christian Wolff<br />
und die Angler zwar noch nicht<br />
gesichtet haben, aber in dem<br />
Gewässer vermuten. Besonders<br />
wertvollen Baumbestand schützt<br />
der Verein, der in regelmäßigem<br />
Austausch mit Revierförster und<br />
Naturschutzbehörde steht, mit<br />
Kaninchendraht vor den scharfen<br />
Biberzähnen.<br />
Doch man lebt hier in und mit<br />
der Natur. Das wissen auch die<br />
Wildschweine, die dem Gelände<br />
ihre regelmäßigen Besuche<br />
abstatten und schon mal gemächlich<br />
über die Terrasse einer<br />
Angler-Datsche wechseln.<br />
Christian Wolff ist seit 1992 im<br />
Verein dabei, ein Schulkamerad<br />
hatte ihn mitgenommen. Christian<br />
blieb. Inzwischen zählt er als<br />
1. Vorsitzender zu den jüngeren<br />
Vereinsmitgliedern. Das Durchschnittsalter<br />
der 52 Mitglieder<br />
Biberspuren
liegt bei 60, wohl typisches Vereinsphänomen<br />
unserer Tage. Als<br />
zweiter Vorsitzender ist Dieter<br />
Piesker aktiv. 1947 geboren, war<br />
er von klein auf im Verein, sein<br />
Großvater hat den ILA im Jahr<br />
1927 mit gegründet, sein Vater<br />
und sein Onkel waren dann<br />
ebenfalls engagiert für den<br />
Verein. So treffen hier Tradition<br />
und Moderne zusammen. Dieter<br />
Piesker erzählt: „Wir haben<br />
noch alte Sitzungs-Protokolle<br />
aus den Anfangszeiten des Vereins.<br />
Da ging es streng zu, es<br />
gab zig Regeln.“ Heute lautet<br />
die Vereinsdevise dagegen, wie<br />
Christian Wolff erklärt: „Regeln,<br />
sowenig wie möglich, und so viel<br />
wie nötig.“<br />
Neue Mitglieder sind gern gesehen.<br />
Die Beiträge sind erschwinglich<br />
und beinhalten<br />
die Angelerlaubnis für ein Jahr.<br />
Doch man muss sich zuerst als<br />
Anwärter für die ILA verdient<br />
machen, bzw. Interesse zeigen.<br />
„Denn nur um zu angeln, bei uns<br />
Dieter Pieske in den 50er-Jahre auf dem<br />
Stichkanal.<br />
Foto: ILA<br />
einzutreten, ist zu wenig“, betont<br />
der 1. Vorsitzende. Zehn Stunden<br />
jährlicher Gemeinschaftsdienst<br />
zu Wasser und zu Land gehören<br />
ebenso dazu, wie die Identifikation<br />
mit der Gemeinschaft und<br />
dem Areal. Gibt jemand sein<br />
Häuschen im Verein auf, wird<br />
dessen Wert zuerst geschätzt,<br />
<strong>Lankwitz</strong> Gesundheit <strong>Journal</strong> 13<br />
bevor es dann ein anderes Mitglied<br />
übernehmen kann. Dabei<br />
zählt die Länge der Vereinsmitgliedschaft.<br />
Gäste der Mitglieder dürfen gegen<br />
eine geringe Tageskarten-<br />
Gebühr ebenfalls auf dem Gelände<br />
angeln.<br />
Angeln und mehr<br />
Neben dem Angeln gibt es an<br />
diesem Ort der Ruhe immer etwas<br />
zu tun.<br />
Das Angeljahr der Vereinsangler<br />
beginnt und endet mit der<br />
gemeinschaftlichen Gewässerreinigung<br />
zu Wasser vom Boot<br />
aus und zu Lande. Auf dem<br />
Stichkanal werden von den ILA-<br />
Mitgliedern überwiegend Ruderboote<br />
oder mit Elektro- statt<br />
Verbrennungsmotor betriebene<br />
Restaurant<br />
ADRIA-GRILL<br />
NEUE BEWIRTSCHAFTUNG!<br />
Geier<br />
ANWALTSKANZLEI<br />
Neue Speisekarte mit<br />
Spezialitäten vom Keramikund<br />
Lavasteingrill<br />
• Terrasse<br />
• Wechselndes Tagesmenü<br />
• Extra Raum für 50 Personen<br />
Mittagstisch Di - Fr 11.30 bis 15.00 Uhr<br />
Suppe, Hauptgericht, Nachtisch 9,50 €<br />
Di - So 11.30 bis 22 Uhr · Mo Ruhetag<br />
Kaiser-Wilhelm-Straße 55<br />
12247 Berlin-<strong>Lankwitz</strong> · auf dem Hof<br />
☎ 030 / 772 58 95<br />
Kaiser-Wilhelm-Str. 133 · 12247 Berlin<br />
im Lysoformgebäude am Teltowkanal<br />
Parkplätze auf dem Gelände vorhanden<br />
Tel. 030 / 46 99 11 80<br />
www.anwaltskanzlei-geier.de<br />
• Mietrecht • Verkehrsrecht<br />
• WEG-Recht - Unfall /<br />
• Verwaltungsrecht<br />
Schadenregulierung<br />
- Bußgeldrecht<br />
• Mahn- und<br />
- Verkehrsstrafrecht<br />
Zwangsvollstreckungsrecht<br />
- Ordnungswidrigkeitenrecht
14<br />
Gesundheit<br />
<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong><br />
Boote eingesetzt. Die Einfahrt<br />
für vereinsfremde Boote in den<br />
Stichkanal ist ohne Genehmigung<br />
jedoch verboten.<br />
Im vergangenen Sommer führten<br />
die Mitglieder umfangreiche<br />
Uferbefestigungsmaßnahmen<br />
auf ihrer Uferkanalseite durch:<br />
Auch wenn im Stichkanal selbst<br />
kein Schiffsverkehr stattfindet,<br />
verursacht der des Teltowkanals<br />
heftige Strömungen, die zum<br />
Abtragen der Uferränder des<br />
Stichkanals führen. Dem steuert<br />
der Verein entgegen, indem<br />
er regelmäßig kostenintensive<br />
Uferpflege betreibt. Auch die<br />
Pflege des Baumbestandes reißt<br />
immer wieder ein tiefes Loch in<br />
die Vereinskasse. Die Angler<br />
installieren Insektenhotels, Fledermauskästen<br />
und Nistkästen<br />
für Mauersegler. Und natürlich<br />
kümmern sich die Heger auch<br />
um einen ausgeglichenen Fischbestand<br />
vor ihrer Vereinstür: Die<br />
vor zwei Jahren in den Stichkanal<br />
gesetzten Jungschleie bringen<br />
inzwischen immerhin um die<br />
drei Kilo pro Tier auf die Waage.<br />
So genießen die Angelfreunde<br />
mit Recht die Freizeit, die ihnen<br />
für ihren Sport bleibt.<br />
Die Artenvielfalt des Stichkanals<br />
mit Aal, Karpfen, Hecht, Zander,<br />
Uferbefestigung in Vereinsarbeit 2018.<br />
Vereinsarbeit Stichkanal-Reinigung.<br />
<br />
Fotos: ILA<br />
Barsch, Karausche, Giebel, Rotfeder<br />
und Plötze sprechen für sich<br />
und die ILA.<br />
Und dann gibt es da noch die unterschiedlichsten<br />
Vereinsveranstaltungen<br />
vom Damenangeln<br />
über Meeresfischen bis hin zum<br />
Skatabend und Nachtangeln.<br />
Mit dem Patenverein Hamburg<br />
Alster verbindet die ILA eine<br />
jahrzehntelange Freundschaft.<br />
Auch der offene Austausch mit<br />
Nachbarn ist für die ILA-Angler<br />
wichtig, wie Christian Wolff<br />
erklärt. Dazu wünscht er sich<br />
noch stärkere Kontakte zu den<br />
an gegenüberliegender Uferseite<br />
ansässigen Firmen. Aber auch<br />
an die ILA gibt es einen Wunsch<br />
von Bürgerseite aus: Für die gelegentliche<br />
Öffnung des Geländes,<br />
damit interessierte Besucher<br />
sich an besonderen „Tagen der<br />
offenen Tür“ selbst ein Bild von<br />
diesem besonderen Kleinod machen<br />
können. – Zugunsten von<br />
Natur und Umwelt am Zehlendorfer<br />
Stichkanal.<br />
<br />
Jacqueline Lorenz<br />
Interessengemeinschaft<br />
Lichterfelder Angler 1927 e. V.<br />
Am Stichkanal 30<br />
14167 Berlin<br />
E-Mail: vorstand@ila1927.de<br />
www.ila1927.de
„Christoph 31“ fliegt<br />
75.000. Rettungseinsatz in Berlin<br />
Rettungshubschrauber mit den weltweit meisten<br />
Luftrettungseinsätzen pro Tag<br />
<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong> 15<br />
Christoph 31 ist derzeit übergangsweise am Flughafen Schönefeld beheimatet, da der Landeplatz auf dem Charité Campus Benjamin Franklin<br />
in Steglitz umgebaut wird. Foto: ADAC Berlin-Brandenburg e. V.<br />
Neue Rekordmarke für<br />
„Christoph 31“: Der in<br />
Berlin stationierte Rettungshubschrauber<br />
der ADAC<br />
Luftrettung ist im Juni seinen<br />
75.000. Einsatz geflogen. Besonders<br />
erfreulich dabei: Auch dieser<br />
Einsatz verlief wie alle bisherigen<br />
seit Beginn der Luftrettung<br />
in Berlin im Jahr 1987 unfallfrei.<br />
„Christoph 31“, der im vergangenen<br />
Jahr zu 3147 Notfällen<br />
ausrückte, gilt als Rettungshubschrauber<br />
mit den weltweit<br />
meisten Luftrettungseinsätzen<br />
pro Tag. Die Maschine des Typs<br />
EC135 ist derzeit übergangsweise<br />
am Berliner Flughafen<br />
Schönefeld beheimatet, da der<br />
Landeplatz auf dem Charité<br />
Campus Benjamin Franklin in<br />
Steglitz umgebaut wird.<br />
Die Crew musste bei ihrem „Jubiläumseinsatz“<br />
am bisher heißesten<br />
Tag des Jahres im Westen<br />
von Berlin im Ortsteil Kladow einen<br />
Mann in einem Pflegeheim<br />
notfallmedizinisch versorgen<br />
und ins nächstgelegene Krankenhaus<br />
begleiten. „Solche Einsätze<br />
im Stadtgebiet stellen die<br />
Crew jeden Tag vor besondere<br />
Herausforderungen“, würdigte<br />
Frédéric Bruder, Geschäftsführer<br />
der ADAC Luftrettung, das<br />
Erreichen der 75.000er-Marke.<br />
„Unser Fokus liegt auf dem<br />
höchsten Maß an Patienten- und<br />
Flugsicherheit“, betonte Bruder.<br />
„So eine hohe Einsatzdichte in<br />
einem hochkomplexen und risikobehafteten<br />
Umfeld ist nur<br />
durch die hohe Professionalität<br />
und das große Engagement der<br />
Crew möglich.“ <br />
◾
16<br />
<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong><br />
Stadtpark Steglitz.<br />
Test neuer Formen der Parkbetreuung<br />
Parkläufer unterwegs in Steglitz und Zehlendorf<br />
Das Bezirksamt Steglitz-<br />
Zehlendorf nimmt mit<br />
dem Stadtpark Steglitz<br />
sowie den Grünanlagen am<br />
Schlachtensee und an der<br />
Krummen Lanke am Pilotprojekt<br />
„Parkmanager“ der Senatsverwaltung<br />
für Umwelt, Verkehr<br />
und Klimaschutz teil. Das Bezirksamt<br />
ist erfreut darüber, in den<br />
ausgewählten Anlagen diese<br />
neue Form der Parkbetreuung<br />
testen zu können. Vor dem Hintergrund<br />
der weiter steigenden<br />
Beanspruchung öffentlicher<br />
Grün- und Parkanlagen durch<br />
unterschiedlichste Nutzungen<br />
und Nutzungsformen hat der<br />
Berliner Senat den Bezirken zur<br />
Stärkung der grünen Infrastruktur<br />
finanzielle Mittel aus dem<br />
Nachtragshaushalt <strong>2019</strong> zur<br />
Verfügung gestellt.<br />
Das Personal der vom Bezirk<br />
beauftragten Firma SI³ UG ist<br />
speziell geschult und durch eine<br />
auffallend grüne Dienstkleidung<br />
mit der Aufschrift „Parkläufer“ für<br />
jeden erkennbar. Es hat die Aufgabe,<br />
auf die Einhaltung von Regeln<br />
der Grünanlagennutzung zu<br />
achten, Informationen zu geben,<br />
wirkungsvoll zwischen einzelnen<br />
Nutzergruppen zu moderieren<br />
aber auch auf Fehlverhalten hinzuweisen<br />
und im Streitfall deeskalierend<br />
einzugreifen.<br />
Die Testphase wird durch ein<br />
vom Senat beauftragtes Landschaftsarchitekturbüro<br />
berlinweit<br />
begleitend dokumentiert<br />
und evaluiert.<br />
Bezirksstadträtin Maren Schellenberg<br />
hofft, dass durch eine<br />
niedrigschwellige Sozialkontrolle<br />
und die Vernetzung mit den<br />
Ordnungsbehörden Müll und<br />
Vandalismus reduziert und damit<br />
die schonende Benutzung<br />
der bezirklichen Grün- und Erholungsanlagen<br />
gestärkt wird. ◾
KRANOLDmachtPLATZ<br />
Kiezfest in Lichterfelde Ost am 25. <strong>August</strong><br />
<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong> 17<br />
Der Kranoldplatz im Herzen<br />
von Lichterfelde Ost ist an<br />
Markttagen der lebendige<br />
Mittelpunkt des Kiezes – an den<br />
anderen fünf Wochentagen wird<br />
er lediglich als Parkplatz genutzt.<br />
Das möchte die Standortgemeinschaft<br />
„Mein LiLa“, mit freundlicher<br />
Unterstützung der Wirtschaftsförderung<br />
Steglitz-Zehlendorf und<br />
vielen Einzelhändlern, Gastronomen<br />
und Dienstleistern aus dem<br />
Kiez, am Sonntag, den 25. <strong>August</strong><br />
gerne einmal ändern und den<br />
Kranoldplatz auch zum Festplatz<br />
machen.<br />
Mit einer Mischung aus Live-<br />
Musik, einem Bühnenprogramm,<br />
Marktständen und gastronomischen<br />
Angeboten sowie vielfältigen<br />
Mitmach-Aktionen für Kinder,<br />
wird sich der Kranoldplatz in<br />
einem ganz neuen Licht zeigen.<br />
Zwei mitreißende Bands werden<br />
dem Publikum dabei musikalisch<br />
einheizen: Die Afrikadelle Blues<br />
Band, sie kombiniert ihre westafrikanischen<br />
Wurzeln mit Afrobeat,<br />
Salsa, Funk, Blues und Jazz, sowie<br />
die Bluesband The Roaring RAG<br />
Beastie.<br />
Katja Nottke von Nottkes Kieztheater<br />
wird sich gegen 13.15 Uhr mit<br />
einer Showeinlage aus ihrem aktuellen<br />
Programm präsentieren.<br />
Gegen 14 Uhr lädt Geraldino, einer<br />
der beliebtesten deutschen<br />
Kinderliedermacher, zum Mitsingen<br />
und Mitmachen ein.<br />
Das Fest beginnt um 13 Uhr und<br />
endet um 20 Uhr. Ab ca. 15 Uhr<br />
startet das Musikprogramm, das<br />
in den Pausen durch weitere<br />
Vorführungen eingerahmt wird.<br />
Einige Geschäfte rund um den<br />
Kranoldplatz werden an diesem<br />
Sonntag von 13 bis 18 Uhr geöffnet<br />
haben. <br />
◾<br />
foto: industrieblick / fotolia<br />
DieAUTOWERKSTATT<br />
Kamenzer Damm<br />
NEUERÖFFUNG<br />
NEU:Lackierung<br />
und Beseitigung<br />
von Unfallschäden<br />
Kamenzer Damm 76<br />
12249 Berlin-<strong>Lankwitz</strong><br />
Tel. (030) 853 40 73<br />
und (030) 76 70 67 80<br />
▸ TÜV/AU<br />
▸ Wartung<br />
▸ Karosserie<br />
▸ Lackiererei<br />
▸ Wagenpflege<br />
▸ Alle Fahrzeugtypen
18<br />
<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong><br />
MiK – für eine demokratische<br />
Gesellschaft von morgen<br />
Mediations-Projekt des Mittelhof e. V. für Kinder im Vorschulalter<br />
„MiK ist: Wenn zwei Kinder sich<br />
streiten, hilft ein anderes Kind,<br />
dass sie sich wieder vertragen“,<br />
erklärt der fünfjährige Felix das<br />
Projekt des Mittelhof e. V. „MiK –<br />
Mediation in Kita “.<br />
2015 startete das aus Mittelhof-<br />
Budget finanzierte und durch<br />
das Deutsche Kinderhilfswerk<br />
finanziell geförderte Pilot-Projekt.<br />
Auf Augenhöhe mit kleinen<br />
Kita-Leuten, hilft es ihnen, Brücken<br />
zu bauen, mit Konflikten zu<br />
wachsen und daraus für´s Leben<br />
zu lernen.<br />
Streiten und Konflikte zu lösen,<br />
gehört zum Leben dazu, auch im<br />
Mika:<br />
Kita-Alltag. Doch wichtig ist, wie<br />
gestritten wird und auf welche<br />
Art Konflikte gelöst werden, um<br />
daraus bereits als Kita-Kind ein<br />
stärkeres Selbstbewusstsein für<br />
das Erwachsensein entwickeln<br />
zu können.<br />
Kinder in jungen Jahren dorthin<br />
zu führen, dass sie selbst<br />
einen Weg zu einer akzeptablen<br />
Lösung aus dem Streit heraus<br />
finden, ist das Ziel des MiK-Projektes.<br />
Damit erfüllt der Mittelhof<br />
einen wichtigen Bildungsauftrag:<br />
Es weist Erwachsenen von<br />
morgen den Weg, zum selbstbewussten<br />
sozialen Mitglied<br />
Die fünf Phasen<br />
der Mediation<br />
1. Phase<br />
2. Phase<br />
3. Phase<br />
4. Phase<br />
5. Phase<br />
„Da ist Streit.“<br />
Jonah: „Da reden wir miteinander.“<br />
Jonah: „Die dritte Stufe ist auf<br />
dem Weg zum Vertragen.“<br />
Swinda: „Die vierte Stufe heißt<br />
wir vertragen uns!“<br />
Lara: „Das heißt, wir haben uns<br />
schon vertragen und sind<br />
fröhlich!“<br />
Die fünf Mediationsphasen werden den Kids spielerisch als Zugstationen vorgestellt.<br />
unserer demokratischen Gesellschaft<br />
zu werden; einer Gesellschaft,<br />
die einer zunehmenden<br />
Bedrohung durch Mobbing und<br />
Diskriminierung ausgesetzt ist.<br />
Bis 2020 soll das Konzept zur Mediation<br />
(= aussöhnende Vermittlung)<br />
in den 13 Mittelhof-Kitas<br />
im Bezirk Steglitz-Zehlendorf<br />
sowie der in Charlottenburg-<br />
Wilmersdorf gelegenen Kita<br />
Anwendung finden. Auch in der<br />
vom Mittelhof geleiteten und<br />
von der Gerhard-Jaeck Stiftung<br />
mitfinanzierten Tagespflege-Einrichtung<br />
für geflüchtete Kinder<br />
wird MiK zukünftig umgesetzt<br />
werden.<br />
Streiten will<br />
gelernt sein<br />
Entwickelt wurde MiK von einem<br />
Team pädagogischer Fachkräfte<br />
und ausgebildeter Mediatoren<br />
des Mittelhof e. V.,Träger der<br />
freien Kinder- und Jugendhilfe.<br />
Alle Beteiligten – Kita-Kinder,<br />
Eltern und Erzieher – bezieht<br />
das Projekt ein, das in zwei
<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong> 19<br />
Geschützter Raum zur Streitlösung. Foto: Mittelhof e. V.<br />
Mittelhof-Pilot-Kitas in Berlin-<br />
Zehlendorf startete: „Die Kobolde“<br />
und „Montessori-Kinderhaus<br />
Königskinder“ waren die ersten,<br />
die lernten, ihren Standpunkt<br />
mit Worten zu vertreten, ohne<br />
zu schreien oder zu schlagen.<br />
Die erfolgte Evaluation mit Elternumfrage<br />
nach einem Jahr<br />
brachte ein durchweg positives<br />
Ergebnis: Die Kinder zeigten bereits<br />
nach kurzer Zeit ein verändertes<br />
Streitverhalten innerhalb<br />
der Kita, aber auch bei Konflikten<br />
im häuslichen Bereich. Da bekamen<br />
Eltern dann von ihrem fünfjährigen<br />
Sprössling schon mal zu<br />
hören: „Setzt euch doch mal hin<br />
und redet, wer eigentlich was<br />
will! Ihr hört euch ja gar nicht zu!“<br />
Und manches Kita-Kind hat er-<br />
Nasse Wände, Feuchte Keller?<br />
Komplettlösungen gegen Feuchtigkeit und drückendes Wasser auch ohne Schachten von innen ausgeführt<br />
Mariendorfer Damm 159, 12107 Berlin, ☎ (030) 36 80 15 86/87, Fax 36 80 15 88, www.inserf-bautenschutz.de<br />
TÜV-geprüfter Fachbetrieb – Mitglied im Holz- und Bautenschutzverband
20<br />
<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong><br />
reicht, dass die Eltern sich bei<br />
drohendem Streit nun in die<br />
dazu bestimmte Konfliktecke<br />
auf dem Sofa zurückziehen und<br />
im gemeinsamen Gespräch eine<br />
Lösung suchen.<br />
Grund genug für Projektkoordinatorin<br />
Gabriele Maierski und ihr<br />
Team, MiK weiter voran und in<br />
Vorbildfunktion an alle Kitas des<br />
Mittelhof e. V. zu bringen.<br />
MiK – Bildungsarbeit<br />
im Vorschulalter<br />
Da jede Kita etwas anders aufgestellt<br />
ist, jedes Haus andere<br />
Voraussetzungen liefert, werde<br />
das praxisorientierte Projekt-<br />
Konzept individuell angepasst<br />
umgesetzt, erklärt die Projektkoordinatorin.<br />
Regelmäßige<br />
Workshops, Fortbildungsveranstaltungen<br />
und Treffen mit<br />
Fachkräften und Eltern sorgen<br />
dafür, dass alle Beteiligten auf<br />
demselben Projekt-Stand und<br />
über die Projekt(fort)schritte informiert<br />
sind.<br />
Die Mediation in der Kita findet<br />
in einem speziell dafür eingerichteten<br />
geschützten Raum<br />
statt. Das kann eine Kuschelecke,<br />
eine Redebank oder eine<br />
Wüterich-Höhle sein, immer aber<br />
eine Ruhezone, die bei Konflikten<br />
aufgesucht werden kann.<br />
Zur Ausstattung einer Mediationsecke<br />
gehören haptisch und<br />
visuell erfassbare Materialien<br />
wie u. a. Kuschelmonster mit jeweils<br />
traurigem, wütendem oder<br />
ängstlichem Gesichtsausdruck,<br />
themenbezogene Bilderbücher<br />
und Bilder. Ein sogenannter<br />
MiK-Medienkoffer in Form einer<br />
Kuschelmonster zeigen Gefühle.<br />
besonderen Projektbroschüre<br />
unterstützt die pädagogischen<br />
Fachkräfte in ihrer Projekt-Arbeit<br />
mit den Kindern.<br />
Eine wichtige Rolle beim Streiten<br />
spielen negative Gefühle. Was<br />
fühle ich, dass ich meinem Gegenüber<br />
an den Haaren reißen<br />
oder es schlagen möchte?<br />
In einem ersten Schritt, in dem<br />
das Projekt Zugang zu den Kids<br />
findet, lernen die kleinen Leute,<br />
ihr Inneres, ihre negativen<br />
Empfindungen zum Ausdruck<br />
zu bringen: Trauer, Zorn, Wut,<br />
Angst, Eifersucht und Frustration<br />
– das alles kann nicht nur bei<br />
Kindern zu Hilflosigkeit führen,<br />
die dann in offener Aggression<br />
gipfelt.<br />
„Denn Kita-Kinder können Empfindungen<br />
wie Wut, Eifersucht<br />
oder Frustration oft noch gar<br />
nicht erklären“, sagt Gabriele<br />
Maierski.<br />
Mit dem Zug vom<br />
Streit zur Lösung<br />
Mit MiK lernen die Kinder mithilfe<br />
speziell entwickelter Spiele<br />
und Lieder, ihre Gefühle zu<br />
erkennen, zu verstehen und<br />
schließlich angemessen auszudrücken,<br />
bzw. darüber zu sprechen.<br />
So fährt ein vom Mittelhof entwickelter<br />
„symbolischer“ MiK-Zug<br />
dampfend über die fünf Streit-<br />
Stationen bis zur Lösung: Blitzt<br />
und donnert es an der ersten<br />
Station noch, lässt das Gewitter<br />
bereits an der nächsten Station<br />
nach, an der jeder seine Sicht<br />
des Streites schildern kann. An<br />
WERBUNG FÜR BERLIN<br />
Reklame-Werkstätten Konrad Moritz GmbH<br />
Lichtreklame<br />
Firmenschilder<br />
Autobeschriftungen<br />
Bauschilder<br />
Neon<br />
Praxisschilder<br />
Montage-, Reparaturund<br />
Wartungsservice<br />
Jungfernstieg 4 · 12207 Berlin · Tel. 030 / 824 18 42 · info@werbungfuerberlin.de
<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong> 21<br />
Fotos: Mittelhof e. V.<br />
der dritten noch wolkenverhangenen<br />
Station kommen Gefühle<br />
und Bedürfnisse der Streithähne<br />
zur Sprache. Und an der vierten<br />
zeigt sich bei der Suche nach<br />
Lösungen bereits das erste Mal<br />
schüchtern die Sonne. Eitel-<br />
Sonnenschein schließlich an der<br />
fünften und letzten Station: Man<br />
ist sich wieder einig und jeder<br />
zufrieden.<br />
Zuerst in der Kita, später auch<br />
daheim oder unterwegs: Ein<br />
Ruhevers hilft, bei Ärger zu<br />
entspannen, Raufen nach Regeln<br />
steht auf dem Plan, Lichtmeditation<br />
bringt Stimmung,<br />
und „Mutmach-Tricks“ schaffen<br />
Selbstvertrauen. Dadurch werden<br />
schließlich positive Gefühle<br />
wie Freude, Mut und Zufriedenheit<br />
gestärkt. Die eigene<br />
Meinung soll vertreten, doch<br />
anderen auch Respekt und Wertschätzung<br />
entgegengebracht<br />
und empathisch begegnet werden.<br />
Am erreichten Projekt-Ziel<br />
stehen gestärkte Kinder, die sich<br />
für ihre eigenen Interessen, aber<br />
auch für die anderer einsetzen.<br />
Schon im Kita-Alter zeigen sich<br />
da unterschiedliche Stärken, wie<br />
die Projektkoordinatorin weiß:<br />
„Manche Kinder eignen sich in<br />
diesem Alter bereits gut zum<br />
Schlichten:“ Bei den Lösungsgesprächen<br />
zu auftretenden<br />
Konflikten sind jedoch Lösungsvorschläge<br />
aller Kita-Kinder willkommen.<br />
Eines vergisst das MiK-Projekt<br />
nie: Im Mittelpunkt steht das<br />
Kind mit seinen Interessen, Bedürfnissen<br />
und Kompetenzen.<br />
Jedoch nicht vereinzelt, sondern<br />
eingebunden in das System Familie,<br />
in Kita, Gruppe und Sozialraum.<br />
So endet MiK – wie die<br />
anderen Mittelhof-Projekte auch<br />
– nicht an der Kita-Tür, sondern<br />
ist ebenso an den sozialen und<br />
familiären Kontext der Kinder<br />
adressiert.<br />
MiK als hervorragendes Beispiel,<br />
von klein auf voneinander zu lernen:<br />
der Mittelhof e. V. wünscht<br />
sich, dass diese erfolgreiche<br />
Methode im Bezirksamt Wahrnehmung<br />
erfährt und verstärkt<br />
Schule macht.<br />
Schulkooperationen und Kooperationen<br />
mit der evangelischen<br />
Hochschule in Berlin-Zehlendorf<br />
sind bereits angelaufen, demnächst<br />
wird ein Masterstudent<br />
seine Facharbeit über das MiK-<br />
Projektthema schreiben. Und<br />
auch andere Träger als der Mittelhof<br />
zeigen Interesse an MiK.<br />
Und etwas verrät Gabriele Maierski<br />
noch: Um zu Mittelhof-Projekten<br />
wie MiK umfangreiches<br />
Informationsmaterial und Fachliteratur<br />
seinen pädagogischen<br />
Fachkräften an einem Ort übersichtlich<br />
präsentieren zu können,<br />
wird derzeit unter Einbeziehung<br />
der Kollegen in der Zehlendorfer<br />
Villa Mittelhof eine Präsenzbibliothek<br />
eingerichtet. ◾<br />
<br />
Jacqueline Lorenz
22<br />
<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong><br />
100 Jahre Kleingartenanlage<br />
Sonnenschein-Lichterfelde e. V.<br />
Ruhepol mit Schnittlauchblüte und Goldfischteich<br />
Besucher willkommen.<br />
Das Kleingartenwesen besitzt<br />
eine über 150-jährige<br />
Tradition. Bereits auf<br />
100 Jahre blickt die Kleingartenkolonie<br />
Sonnenschein an<br />
der Hochbaumstraße zurück.<br />
1919 wurde sie in der Blütezeit<br />
der Kleingartenbewegung<br />
gegründet. Inzwischen besitzt<br />
sie rund 200 zwischen 250 und<br />
400 Quadratmeter große Parzellen,<br />
auf denen bei erschwinglicher<br />
Pacht gesät, gejätet, geerntet,<br />
aber auch gefeiert und<br />
Gemeinschaft gepflegt wird.<br />
Knackige Gemüse und süße<br />
Früchtchen, duftende Rosen<br />
und heilende Kräuter stehen<br />
hier keineswegs in Konkurrenz<br />
miteinander. Vielmehr leisten sie<br />
gemeinsam als Teil der grünen<br />
Lunge Kleingarten einen wichtigen<br />
Beitrag zur Biodiversität und<br />
zur Widerstandfähigkeit unserer<br />
Stadtnatur gegen Folgen der Klimawende.<br />
Doch dabei kommen der Erholungswert<br />
und das Vergnügen<br />
in der Natur für die Kleingärtner<br />
der Anlage keineswegs zu kurz.<br />
Dr. Roman Blühdorn<br />
Kaulbachstraße 67 a<br />
12247 Berlin-<strong>Lankwitz</strong><br />
Fon 030 - 852 52 19<br />
Fax 030 - 850 738 67<br />
info@zahnarztpraxis-lankwitz.de<br />
www.zahnarztpraxis-lankwitz.de<br />
Implantologie<br />
Parodontologie<br />
Prophylaxe<br />
Ästhetische ZahnMedizin<br />
Lachgas-Sedierung<br />
eigenes Labor<br />
digitales Röntgen<br />
Direkt am S-Bhf.-<strong>Lankwitz</strong><br />
Bus: M 82, X 83, 181,<br />
187, 283, 284<br />
S-Bahn: S 25, 26<br />
Ausgang Brucknerstraße
<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong> 23<br />
Kleine und große Besucher<br />
können sich davon am 17. und<br />
18. <strong>August</strong> <strong>2019</strong> auf dem Jubiläums-Gartenfest<br />
anlässlich des<br />
100. Geburtstages der Kleingartenanlage<br />
Sonnenschein vor Ort<br />
überzeugen.<br />
Vereint im Verein<br />
Nach vereinter Arbeit gemeinsam entspannen.<br />
Sonnen- und Jupiterweg weisen<br />
den Weg über knirschenden Kies<br />
vorbei an blühenden Gärten,<br />
grünen Beeten und freundlichen<br />
Kleingärtnern. Auf dem geräumigen<br />
Festplatz im Schatten einer<br />
uralten Eiche liegt das Vereinshaus.<br />
Dass es sich hier gut feiern lässt,<br />
sieht man auf den ersten Blick:<br />
Ein hölzerner Bühnenpavillon<br />
mit Tanzfläche, Grillplatz und<br />
Rundbänke machen Lust auf<br />
das nächste Sommerfest. Zwei<br />
Spielplätze für die ganz Kleinen<br />
und die Größeren lassen keinen<br />
Wunsch offen, sogar eine Tischtennisplatte<br />
gibt es. Alles solide,<br />
akkurat. Kein Wunder, die Bauleitung<br />
hatte Wolfram Häntzschel,<br />
Bauingenieur, Zimmermann –<br />
und seit 13 Jahren geschäftsführender<br />
Vorstandsvorsitzender<br />
des Kleingartenvereins. Zuerst<br />
übernahm Häntzschel die Aufgabe<br />
des Wasserwartes, fiel schon<br />
da durch seine Genauigkeit auf.<br />
„Ich habe mich bei Sitzungen<br />
immer kritisch geäußert“, erklärt<br />
Häntzschel schmunzelnd. Zwei<br />
Jahre nachdem der auf der Kleingartenanlage<br />
mit seiner Familie<br />
eine Parzelle übernommen hatte,<br />
wurde ihm das Amt des 1. Vorstandsvorsitzenden<br />
im Jahr 2006<br />
übertragen.<br />
Die Genauigkeit, Disziplin, Sparsamkeit<br />
und Liebe zur Kleingarten-Kultur,<br />
mit der Wolfram<br />
Häntzschel die Anlage leitet,<br />
wurde ihm wohl schon in die<br />
Wiege gelegt: 1942 wurde er in<br />
Dresden geboren, bei der Bombardierung<br />
der Stadt 1945 starben<br />
beide Großeltern-Paare. Die<br />
Eltern – Mutter Geschichts-Professorin<br />
und Vater preußischer<br />
Offizier – zogen mit ihren sieben<br />
Kindern nach Berlin an den Marinesteig<br />
am Schlachtensee, wo<br />
sie wohlbehütet aufwuchsen. Ab<br />
1951 hatte die Familie eine Parzelle<br />
in Schlachtensee-Süd. „Laubenpieper<br />
waren damals typisch<br />
für Berlin. Ich war sowieso an allem,<br />
was mit Natur zu tun hatte,<br />
brennend interessiert“, erinnert<br />
sich Wolfram, der oft alleine<br />
durch den Botanischen Garten<br />
streifte, um die lateinischen Namen<br />
der Pflanzen zu lernen.<br />
Neue Zimmerdecke in nur 1 Tag!<br />
Besuchen Sie<br />
unsere Ausstellung<br />
Mo.-Fr. 10:00-17:00<br />
Sa. 11:00-15:00<br />
Zimmerdecken • Beleuchtung • Zierleisten<br />
Ohne ausräumen und<br />
Beleuchtung nach Wunsch<br />
PLAMECO Deckensysteme ∙ Detlef Nickel ∙ www.plameco-berlin.de<br />
Leonorenstraße 22, 12247 Berlin-<strong>Lankwitz</strong> - oder rufen Sie an: 030 / 720 17 203
24<br />
<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong><br />
Während seiner Arbeit als Bauleiter<br />
blieb später wenig Zeit<br />
für das grüne Hobby, zu dem<br />
er nach der Pensionierung aber<br />
schnell und umso intensiver zurückfand.<br />
Es grünt so grün<br />
Wolfram Häntzschels Handschrift<br />
findet sich in der Kleingartenanlage<br />
Sonnenschein-<br />
Lichterfelde e. V. inzwischen<br />
vielerorts: Nicht nur in den Gemeinschaftsbauten,<br />
auch in der<br />
Leitung der Kolonie spiegelt sie<br />
sich wider und hat viel „Grünland“<br />
geschaffen:<br />
So hat Häntzschel einiges zur<br />
Verjüngung und kulturellen<br />
Vielfalt der Kolonie beigetragen.<br />
Parzellen hat er überwiegend<br />
an Familien mit Kindern abgegeben,<br />
und inzwischen bewirtschaften<br />
einen Teil der Gärten<br />
Menschen aus anderen Kulturen<br />
wie Chinesen, Polen, Türken<br />
und Russen. „Sie haben sich der<br />
deutschen Gesellschaft angepasst<br />
und fühlen sich wohl hier.<br />
In unserer Gartengemeinschaft<br />
hat jeder gleiche Rechte und<br />
Pflichten. Aber man muss auch<br />
wissen: Die Anlage hat 200 Parzellen<br />
– und 100 verschiedene<br />
Charaktere“, erklärt der 1. Vorsitzende,<br />
der Parzellenbewerber<br />
grundsätzlich zum persönlichen<br />
Gespräch bittet. Nur so kann er<br />
feststellen, ob sie auf die Anlage<br />
passen werden. Dazu gehört<br />
auch, sich an der rund vier Stunden<br />
über das Jahr verteilten Gemeinschaftsarbeit<br />
in der Kolonie<br />
zu beteiligen. Kleingärtner im<br />
Alter über 70 sind davon befreit.<br />
Einen großen Schritt voran hat<br />
Häntzschel die Kleingartenanlage<br />
Sonnenschein gebracht,<br />
der nach der Wende der Abriss<br />
und die Umwandlung zur Sportanlage<br />
gedroht hatte. Dank der<br />
geschickten Verhandlungstaktik<br />
des damaligen Baustadtrates<br />
und späteren Bezirksbürgermeisters<br />
Norbert Kopp hatte das<br />
verhindert werden können. Die<br />
Kolonie Sonnenschein wurde<br />
mit öffentlicher Durchwegung<br />
und geregelter Müllentsorgung<br />
zur Dauerkleingartenanlage.<br />
Häntzschel arbeitete mit seinem<br />
Team später akribisch auf die<br />
Anerkennung der Kleingartenanlage<br />
als gemeinnütziger Verein<br />
hin. Nach anderthalb Jahren,<br />
2014, war das geschafft. „Der Verein<br />
gehört zur Absicherung der<br />
Pächter“, betont Wolfram Häntzschel.<br />
Seinem wirtschaftlichen<br />
Geschick ist es zu verdanken,<br />
dass die Kolonie schuldenfrei<br />
ist. Derzeit beschäftigt ihn die<br />
Überlegung zu einer eventuellen<br />
Genossenschaftsgründung<br />
innerhalb der Kolonie. Dann<br />
könnte jeder Pächter seine Parzelle<br />
kaufen, jedes Grundstück<br />
müsste aber auch an die Stadtentwässerung<br />
angeschlossen<br />
werden.<br />
Im nächsten Jahr steht in der<br />
Kolonie die nächste Vorstandswahl<br />
an. Häntzschel, der auch als<br />
unabhängiger Baugurtachter ab<br />
und zu für den Bezirksverband<br />
unterwegs ist, und mit 77 nun<br />
etwas kürzer treten möchte, will<br />
sich noch einmal der Aufgabe<br />
des Vorstandsvorsitzenden stellen,<br />
„aber dann auch meinen<br />
Nachfolger einarbeiten, denn<br />
neben einem großen Kleingärtner-Herzen<br />
gehört auch viel<br />
Fachwissen und Geschäftssinn<br />
dazu“, betont Häntzschel, der<br />
auch zukünftig nur das Beste<br />
für „seinen“ Kleingartenverein<br />
Sonnenschein-Lichterfelde e. V.<br />
will.<br />
Er selbst sitzt, wenn es seine<br />
Zeit erlaubt, gerne auf der<br />
kleinen Bank am Teich, in dem<br />
Goldfischen und Rotfedern<br />
nach Mückenlarven jagen. Ein<br />
Netz schützt sie vor dem Appetit<br />
des Reihers. Ab und zu kommen<br />
Paul und Paula zum Essen<br />
– zwei Krähen, die hier den ein-
Die Parzelle von Wolfgang Häntzschel.<br />
oder anderen Leckerbissen vom<br />
Hausherrn kredenzt bekommen.<br />
Auf den geschwungenen Beeten<br />
des Gemüsegartens (Wolfram:<br />
„Ich mag keine geraden Linien.“)<br />
wachsen u. a. Erdbeeren, Knoblauch<br />
und Salat. Rosenbüsche<br />
und ein Steingarten bringen<br />
Abwechslung ins Bild. Auch die<br />
Hollywood-Schaukel darf nicht<br />
fehlen. Die Gartenzwerge hingegen<br />
stehen beim Nachbarn.<br />
Einen Zaun zu ihm braucht es<br />
hier nicht – schließlich ist man<br />
<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong> 25<br />
Teil des Vereins, Teil der Kleingärtner-Gemeinschaft.<br />
Vom Armengarten<br />
über Schrebergarten<br />
zum Kleingarten<br />
mit Teich<br />
Anfang 1900 legten Stadtverwaltungen<br />
und Wohlfahrtsorganisationen<br />
Armengärtenanlagen an,<br />
um damit dem Hunger und der<br />
zunehmenden Verarmung entgegenzuwirken.<br />
Um 1850 entstanden<br />
insbesondere in Berlin<br />
Laubenkolonien des Roten Kreuzes,<br />
der Arbeiterbewegung und<br />
Gärten der Bahnlandwirtschaft.<br />
Damals entstand wohl auch die<br />
scherzhafte Bezeichnung „Laubenpieper“.<br />
Der Leipziger Arzt Moritz Schreber<br />
sprach sich für diese Gärten<br />
GREINERT<br />
Ihr Spezialist für Sonnenschutzund<br />
Sicherheitstechnik<br />
Jalousien · Rollladen · Rolltore · Rollgitter<br />
Markisen · Elektroantriebe · Rollos<br />
Plissees · Insektenschutz · Aufmaß<br />
Beratung · Montage · Reparatur... Die sichere Markise<br />
Steglitzer Damm 105 · 12169 Berlin<br />
S-Bhf. Südende<br />
Telefon 834 20 51<br />
www.greinert-jalousien.de
26<br />
<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong><br />
wegen ihrer gesundheitsfördernden<br />
Wirkung aus. – Erfunden<br />
hat er den „Schrebergarten“<br />
jedoch nicht. Der Name geht<br />
vielmehr auf die Initiative von<br />
Schuldirektor Hausschild, einen<br />
Mitstreiter Schrebers, zurück.<br />
Hausschild legte 1865 in Leipzig<br />
den Schreberplatz an, der Arbeiterkindern<br />
unter pädagogischer<br />
Betreuung als Spielplatz diente.<br />
Erst der Lehrer Karl Gesell legte<br />
rund um den Platz Gärten an, aus<br />
den Kinderbeeten entwickelten<br />
sich Familienbeete. Schließlich<br />
parzellierte und umzäunte man<br />
sie zu „Schrebergärten“. Geräteschuppen,<br />
Lauben und Zäune<br />
kamen nach und nach hinzu.<br />
Der erste Schreberverein wurde<br />
1891 gegründet, bald kamen<br />
weitere dazu.<br />
Nach dem zweiten Weltkrieg<br />
wurden als Maßnahme gegen<br />
Versorgungs- und Wohnungsnot<br />
vielerorts Kleingartengebiete<br />
für die Bevölkerung ausgewiesen.<br />
Neben einfachen Lauben<br />
entstanden auch ganzjährig<br />
bewohnbare Häuschen, die von<br />
den Stadtverwaltungen geduldet<br />
wurden.<br />
Etliche der nach dem Krieg entstandenen<br />
Kleingartengebiete<br />
tragen bis heute die Bezeichnung<br />
„Reservebauland“. Wird<br />
dieses Bauland benötigt, haben<br />
die darauf etablierten Kleingärtner<br />
mit ihren Parzellen kaum<br />
eine Zukunft.<br />
Positiv in die Zukunft schauen<br />
kann aber die Kleingartenanlage<br />
Sonnenschein-Lichterfelde<br />
e. V. auch noch nach 100 Jahren.<br />
Besucher der 100-Jahr-Feier<br />
am 17. <strong>August</strong> <strong>2019</strong> erwartet<br />
ab 15 Uhr mit open End u. a.<br />
Leckeres aus Fass, Flasche und<br />
Cocktailglas sowie von herzhaft<br />
bis süß. „Simone und ihr flotter<br />
Dreier“ heizt musikalisch ein,<br />
und auch das Tanzbein darf<br />
geschwungen werden. Am<br />
18. <strong>August</strong> dann, von 14-18 Uhr,<br />
kommen die Kids auf ihre Kosten.<br />
Für Leib und Seele wird<br />
gesorgt,Clowns, Kindertanzgruppe<br />
und DJ lassen garantiert<br />
keine Langeweile aufkommen.<br />
Übrigens: die Nachbar-Kleingartenkolonie<br />
Abendruh e. V. feiert<br />
eine Woche zuvor ihren 100. Geburtstag:<br />
Am 10. <strong>August</strong> <strong>2019</strong><br />
ab 15 Uhr findet der Festumzug<br />
statt, danach Musik, Tanz und<br />
Fröhlichkeit. Der Tag endet mit<br />
einem Feuerwerk.<br />
Am 11. <strong>August</strong> folgt das Kinderfest<br />
mit vielen Überraschungen<br />
von 15-17 Uhr.<br />
◾<br />
<br />
Jacqueline Lorenz<br />
Kleingartenanlage<br />
Sonnenschein-Lichterfelde e. V.<br />
Vereinshaus und Spielplätze im Schatten alter Bäume.<br />
Eingang Hochbaumstraße 32<br />
14167 Berlin-Lichterfelde<br />
Kontakt:<br />
Wolfram Häntzschel<br />
Telefon: 0176 / 347 806 37<br />
E-Mail: kol.sonnenschein@t-online.de<br />
www.kga-sonnenschein.de
Abgehoben<br />
Buch über die Geschichte des Fliegens in Berlin<br />
<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong> 27<br />
Es begann in Lichterfelde<br />
– dort ließ sich<br />
der Flugpionier Otto<br />
Lilienthal einen Hügel<br />
aufschütten, von dem aus<br />
er seine ersten Flugversuche<br />
startete. Das Buch<br />
„Abgehoben. Eine kleine<br />
Geschichte des Fliegens in<br />
historischen Fotos“ schlägt<br />
von den Gleitern Otto Lilienthals<br />
einen Bogen über<br />
die Flughäfen Tempelhof<br />
und Johannistal bis zum BER. Freunde alter Flugzeuge<br />
kommen bei Doppeldeckern, Rumpler-<br />
Tauben und anderen auf ihre Kosten. Auch Bilder<br />
von Zeppelinen fehlen nicht.<br />
Die historischen Aufnahmen begleitet von einem<br />
einführenden Text nehmen<br />
die Leser/innen mit auf<br />
eine Reise durch die historische<br />
Luftfahrt in Berlin.<br />
Der Rückblich auf die ereignisreiche<br />
Vergangenheit<br />
voller Rekorde, Skandale<br />
und Triumpfe zeigt viele<br />
Facetten der Berliner Fluggeschichte.<br />
Autor Boris von Brauchitsch<br />
studierte Kunstgeschichte,<br />
Archäologie und Geschichte.<br />
Er ist Autor und Herausgeber zahlreicher Bücher<br />
zur Kunst und Fotografie. Das Buch mit 132 Seiten<br />
und 190 Abbildungen ist in der Edition Braus, Berlin,<br />
erschienen. Es ist für 24,95 Euro im Buchhandel<br />
erhältlich. ISBN 978-3-86228-179-4 ◾<br />
HEIZUNG SANITÄR<br />
Seit 1925<br />
DOBBECK<br />
• NEU: Leitungsinspektionen mit Infrarotkamera<br />
• Öl- u. Gasfeuerungsanlagen, Wärmepumpen<br />
• TV Abflussrohr-Untersuchung und Leckortung<br />
• Solar- u. Photovoltaikanlagen (Musteranlage)<br />
• Komplette Badsanierung<br />
auch für die Generation 50+ Komfort und<br />
Sicherheit im Alter, div. Zubehör<br />
(Halte-, Stütz-, Sitzhilfen)<br />
Fa. Fritz Dobbeck<br />
Heizungs- und sanitäre Anlagen, Innungsbetrieb<br />
Barnhelmstraße 18a<br />
14129 Berlin (Nikolassee)<br />
☎ 030 / 80 40 29 58<br />
www.dobbeck-haustechnik.de
Legen Sie den Verkauf<br />
Ihrer Immobilie<br />
vertrauensvoll in<br />
professionelle Hände<br />
Qualität hat<br />
einen Namen<br />
Isa Fiebak<br />
Immobilienberaterin<br />
Hauptstraße 98/99<br />
10827 Berlin<br />
Tel. 030-84 31 55 81<br />
Mobil 0172-210 06 07<br />
isa.fiebak@lbs-nord.de<br />
Wir suchen für eine mieterfreundliche<br />
Berliner Baugenossenschaft<br />
Mehrfamilienhäuser zum Ankauf in<br />
den Bezirken Steglitz, Zehlendorf,<br />
Prenzlauer Berg u.a.<br />
Gern mit Denkmalschutz/<br />
Sanierungsbedarf<br />
Wir freuen uns auf Ihre<br />
Kontaktaufnahme!<br />
Wir geben Ihrer Zukunft ein Zuhause.