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Lankwitz Journal August/September 2019

Journal für Lankwitz und Umgebung

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<strong>Lankwitz</strong><br />

<strong>Journal</strong> für <strong>Lankwitz</strong> und Umgebung <strong>August</strong> / <strong>September</strong> · Nr. 4/<strong>2019</strong><br />

Teltowkanal<br />

Als Schiffe noch<br />

von Lokomotiven<br />

gezogen wurden


2<br />

<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong><br />

Leinpfadbrücke Edenkobener Steg<br />

Als Schiffe noch von Lokomotiven gezogen wurden<br />

Eine Brücke, genau genommen<br />

ein Steg über den Teltowkanal<br />

in <strong>Lankwitz</strong>: Die<br />

Stahlkonstruktion, die heute den<br />

Namen Edenkobener Steg trägt,<br />

wurde 1907 von der damaligen<br />

Teltowwerft gebaut. Sie gehörte<br />

zu einem Treidelpfad, auch Leinpfad<br />

genannt. Hier überquerten<br />

Christian Hahn<br />

Versicherungsfachmann (BWV)<br />

Allianz Hauptvertretung<br />

Birkbuschstraße 58<br />

12167 Berlin<br />

Telefon 0 30 / 76 99 20 27<br />

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(Fachagentur für Tierversicherungen)<br />

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<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong> 3<br />

die Lokomotiven den Teltowkanal,<br />

mit denen die Schiffe die<br />

Wasserstraße entlang gezogen<br />

wurden. Obwohl viele Schiffe<br />

den Kanal bereits mit Motorkraft<br />

befahren konnten, war das<br />

Treideln zur Schonung der Ufer<br />

notwendig. Bereits bei seiner<br />

Einweihung war der Teltowkanal<br />

zu klein für viele Schiffe, die<br />

ihn passierten.<br />

Treideln war ein uraltes Verfahren,<br />

um Schiffe flussaufwärts<br />

zu bewegen. Bereits die Römer<br />

wandten es an. Doch bisher<br />

wurden die Schiffe meistens<br />

von Pferden, manchmal auch<br />

von Menschen gezogen. Es war<br />

Impressum<br />

<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong> 9. Jahrgang<br />

Verlag<br />

Gazette Verbrauchermagazin GmbH,<br />

Ruhlsdorfer Str. 95, Haus 42, 14532 Stahnsdorf<br />

☎ 03329 / 645 15 70<br />

Redaktion<br />

Karl-Heinz Christ · journal@gazette-berlin.de<br />

Freie Redakteurin<br />

Jacqueline Lorenz · ☎ 0172 630 26 88<br />

Titelbild: Jörg Becker Immobilien<br />

Anzeigen<br />

Daniel Gottschalk, ☎ 030 / 323 38 54<br />

d.gottschalk@gazette-berlin.de<br />

Druck<br />

SPPrint Media, 14089 Berlin<br />

© Gazette Verbrauchermagazin GmbH<br />

Das <strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong> erscheint alle zwei Monate:<br />

am 1.2., 1.4., 1.6., 1.8., 1.10. und 1.12. eines Jahres.<br />

Nächste Ausgabe Oktober/November Nr. 5/<strong>2019</strong><br />

Anzeigen-/Redaktionsschluss: 03.09.<strong>2019</strong><br />

Erscheinung: 01.10.<strong>2019</strong><br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

wenn Sie Themenwünsche oder -vorschläge haben<br />

oder selbst etwas aus dem Ortsteil beitragen<br />

möchten, freuen wir uns auf Ihre Anregungen.<br />

Haben Sie eine Ausgabe verpasst?<br />

Ältere Ausgaben finden Sie in unserem Online-<br />

Archiv, unter www.gazette-berlin.de.<br />

Ihre Redaktion des <strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong>s<br />

KUNDENDIENST<br />

Haushaltsgeräte<br />

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Mo - Fr 9 - 18 Uhr<br />

RASIERERZENTRALE<br />

75<br />

über<br />

Jahre<br />

Rolf Grötzner · ☎ 030 / 781 24 61 · Fax 030 / 781 30 01<br />

Kaiser-Wilhelm-Straße 84 / Ecke Leonorenstraße · 12247 Berlin-<strong>Lankwitz</strong>


4<br />

<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong><br />

Eine der letzten Treidellokomotiven am Hindenburgdamm/Ecke Königsberger Straße.<br />

eine gefährliche Arbeit, denn die<br />

Uferwege waren oft rutschig. Berichte<br />

über das Treideln am Rhein<br />

bezeugen, dass vier Treidelpferde<br />

in den Fluss gezogen wurden,<br />

nachdem eins auf dem schmalen<br />

Pfad ins Rutschen gekommen<br />

war. Die Schienen links und<br />

rechts des Teltowkanals machten<br />

das Treideln erheblich sicherer.<br />

Am Teltowkanal waren 20 Lokomotiven<br />

im Einsatz. Sie bewegten<br />

die Schiffe zwischen Kleinglienicke<br />

und Grünau über den gesamten<br />

Kanal. Der Antrieb der Loks<br />

war modern – die von der Firma<br />

Siemens gebauten Gefährte waren<br />

Elektroloks. Um ihre Stromversorgung<br />

sicherzustellen, baute<br />

man in Schönow – heute ein<br />

Teil von Steglitz-Zehlendorf – am<br />

Werkshafen ein Kraftwerk. Dieses<br />

versorgte umliegende Industriebetriebe<br />

gleich mit. Die moderne<br />

Form des Treidelns, bei der elektrisch<br />

angetriebene Lokomotiven<br />

Pferde- und Menschenkraft<br />

ersetzten, wurde weltweit erstmals<br />

am Teltowkanal praktiziert.<br />

Die Neuerung war wegweisend,<br />

so kam sie in der Folge auch am<br />

Panamakanal zum Einsatz. In<br />

Deutschland endete das Treideln<br />

am Teltowkanal mit dem Zweiten<br />

Weltkrieg. Die Anlagen wurden<br />

zerstört und demontiert. Durch<br />

zerstörte Brücken war der Schiffverkehr<br />

auf dem Teltowkanal<br />

ohnehin unterbrochen. Eine der<br />

letzten Lokomotiven ist am Hindenburgdamm/Ecke<br />

Königsberger<br />

Straße zu sehen. Reste von<br />

Gleisanlagen sind in Schönow an<br />

der Teltowwerft erhalten geblieben.<br />

<br />


Generationsübergreifende<br />

Wohnungen in <strong>Lankwitz</strong><br />

Bauarbeiten in der Mudrastraße haben begonnen<br />

<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong> 5<br />

In der Mudrastraße entstehen 181 generationsübergreifende Wohnungen.<br />

In der Mudrastraße 1-11 in<br />

<strong>Lankwitz</strong> entstehen nach<br />

Abgabe des 11.400 qm bezirkseigenen<br />

Grundstücks an<br />

die Degewo und Erteilung der<br />

Baugenehmigung 181 generationsübergreifende<br />

Wohnungen.<br />

2018 hat der Bezirk sein Grundstück<br />

in der Mudrastraße 1-11 in<br />

<strong>Lankwitz</strong> mit dem Ziel, den generationsübergreifenden<br />

Wohnungsbau<br />

in Steglitz-Zehlendorf<br />

voranzutreiben, an die Degewo<br />

abgegeben. Zusätzlich zu den<br />

ursprünglichen 113 Seniorenwohnungen<br />

wird das Quartier<br />

durch eine Senioren-WG, familien-<br />

und sozialgerechten<br />

Wohnraum und einen Begegnungsraum<br />

für alle Mieter und<br />

Anwohner ergänzt.<br />

Von Beginn an wurden die betroffenen<br />

Bewohnerinnen und<br />

Bewohner seitens des Bezirksamtes<br />

und der Degewo in den<br />

Planungsprozess mit einbezogen,<br />

um gemeinsam individuelle<br />

und effiziente Lösungen für<br />

eine erträgliche Übergangszeit<br />

durch Ausweichquartiere zu erarbeiten.<br />

Bezirksbürgermeisterin Cerstin<br />

Richter-Kotowski: „Dieses großartige<br />

und zukunftsorientierte<br />

Projekt der Degewo in <strong>Lankwitz</strong><br />

ist mal wieder ein Steglitz-Zehlendorfer<br />

Paradebeispiel dafür,<br />

wie man heutzutage durch<br />

nachhaltig, sozial und generationsübergreifend<br />

durchmischte<br />

Wohnquartiere den bezahlbaren<br />

Wohnungsbau in Berlin erfolgreich<br />

und sinnvoll vorantreibt.“<br />

Der Gebäudekomplex an der<br />

Mudrastraße befand sich lange<br />

Zeit in einem sehr schlechten<br />

Zustand und zwang den Bezirk<br />

zur Abgabe, da eine Sanierung<br />

aus technischen wie auch aus<br />

wirtschaftlichen Gründen nicht<br />

möglich war. <br />

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12247 Berlin-<strong>Lankwitz</strong><br />

Tel.: 774 27 50<br />

Mo - Fr 9.00 - 13.00<br />

u.14.00 - 18.00<br />

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seit<br />

1985<br />

Klingsorstr. 66<br />

12167 Berlin-Steglitz<br />

Mo - Fr 9.00 - 13.00<br />

u. 14.00 - 18.00<br />

Handwerksmeister · Innungsmitglied


6<br />

<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong><br />

Das Saitenschiff – 20 Jahre Werkstatt<br />

für Musikinstrumente<br />

Menschen mit psychischer Erkrankung<br />

reparieren Gitarre, Geige & Co<br />

Willkommen im „Saitenschiff“.<br />

Ein Bundstäbchen an der<br />

Lieblings-Gitarre eines<br />

Kunden sitzt zu tief – kein<br />

Problem für Florian. Geduldig<br />

sucht er im Kästchen, das Stäbchen<br />

jeder Größe bereithält, bis<br />

er ein passendes gefunden hat.<br />

Florian arbeitet seit drei Jahren<br />

im „Saitenschiff“ einem der Sozialbetriebe<br />

der Reha-Steglitz<br />

gGmbH. Er hat ein Händchen<br />

für Gitarren und Präzisionsarbeit.<br />

Damit nutzt er diese Eingliederungsmaßnahme<br />

für Menschen<br />

mit psychischer Erkrankung, die<br />

hier ein Stück Normalität finden<br />

und mit hinaus in den Alltag<br />

nehmen sollen. Sie haben<br />

Angststörungen, Depressionen<br />

oder leiden an den Folgen von<br />

Medikamenten- oder Alkoholmissbrauch<br />

mit schwerwiegenden<br />

Einschränkungen im sozialen<br />

und beruflichen Bereich.<br />

Die Zahl jüngerer Betroffener ist<br />

deutschlandweit steigend.<br />

„Das Saitenschiff“ bietet seit bereits<br />

20 Jahren Eingliederungsmaßnahmen<br />

in geschütztem<br />

Raum für Menschen mit psychischer<br />

Beeinträchtigung, gefeiert<br />

wird das am 28. <strong>September</strong> <strong>2019</strong>.<br />

Ohne äußeren Druck und über<br />

handicaporientierte Leistungsanforderungen<br />

finden die Beschäftigten<br />

hier wieder zu geregelter<br />

Tagesstruktur zurück,<br />

können Sozialkontakte knüpfen<br />

und gewinnen über eine für die<br />

Tätigkeit gezahlte geringfügige<br />

Motivationszuwendung mehr<br />

Selbstvertrauen.<br />

Dabei ist deutschlandweites<br />

Alleinstellungsmerkmal des inzwischen<br />

zur Berliner Institution<br />

gewordenen Saitenschiff-Projektes<br />

und der ressourcenschonend<br />

und nachhaltig arbeitenden<br />

Werkstatt, dass hier psychisch<br />

erkrankte Menschen ausrangierten<br />

und fast schon auf dem<br />

Müll gelandeten Instrumenten<br />

eine klangvolle Zukunft geben.<br />

– Eine sinnvolle Tätigkeit, die<br />

gleichzeitig zur Stabilisierung<br />

der Beschäftigten beiträgt.<br />

Win-win für alle<br />

Die Idee für „Das Saitenschiff“<br />

kam ursprünglich von einer<br />

befreundeten Musiklehrerin,<br />

Kemal Simsek: Ansprechpartner auf<br />

Augenhöhe für Beschäftigte und Kunden.


<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong> 7<br />

Musik bringt<br />

Menschen zusammen<br />

„Wir wünschen uns dringend<br />

eine Absaugmaschine für den<br />

Staub, der bei den Arbeiten unvermeidbar<br />

entsteht“, betont<br />

Werkstattleiter und Erzieher<br />

Kemal Simsek, der seit 15 Jahren<br />

zum Reha Steglitz-Team<br />

gehört und verantwortlich für<br />

Konzentrierte Feinarbeit – kein Problem für Florian.<br />

in deren Schule 20 Gitarren<br />

entsorgt werden sollten, da<br />

sich ihre Reparatur nicht mehr<br />

lohnte. Daraufhin wurde von<br />

der Reha-Steglitz die Reparaturwerkstatt<br />

für Instrumente<br />

im Jahr 1998 im Tageszentrum<br />

Kamenzer Damm ins Leben<br />

gerufen. Nach Station in der<br />

<strong>Lankwitz</strong>er Kaulbachstraße<br />

zog sie schließlich an ihren jetzigen<br />

Standort nach Steglitz.<br />

In der Halle, wo einst defekte<br />

Diensträder der Post ein hoffnungsloses<br />

Dasein fristeten,<br />

wird heute beschädigten und<br />

in die Jahre gekommenen Instrumenten<br />

mit lebensverlängernden<br />

Maßnahmen auf den<br />

Resonanzkörper gerückt. Nebenan<br />

im kleinen Laden warten<br />

Zubehörmaterial wie Geigenund<br />

Gitarren-Saiten sowie gebrauchte<br />

und neue Instrumente<br />

auf Käufer.<br />

Gerade für Einsteiger ist das<br />

relativ kostengünstige Instrumentenangebot<br />

von der Gitarre<br />

über die im „Saitenschiff“<br />

selbstgebauten Leiern bis hin<br />

zu Trommel, Cajon und E-Piano<br />

reizvoll. Blasinstrumente sucht<br />

man hier vergebens, ebenso<br />

fehlt der Platz, um das Reparatur-Angebot<br />

auf raumfordernde<br />

Klaviere und Flügel ausweiten<br />

zu können. Instrumente, die zur<br />

Reparatur abgegeben werden,<br />

sollten einen Wert von 500 Euro<br />

allerdings nicht übersteigen;<br />

aus versicherungstechnischen<br />

Gründen, wie man uns erklärt.<br />

Im „Saitenschiff“ werden u. a.<br />

nicht nur kostengünstige Gitarren,<br />

sondern auch verschiedenste<br />

Saiteninstrumente,<br />

Xylophone, Perkussionen und<br />

Notenständer mit unterschiedlichsten<br />

Schäden repariert. Und<br />

ist eine Klampfe einmal wirklich<br />

irreparabel, werden ihre<br />

Teile sorgsam aufbewahrt, um<br />

später vielleicht aus ihren und<br />

weiteren Überresten eine ganz<br />

neue bauen zu können. – Ökologie<br />

und Nachhaltigkeit sind<br />

in der Reha-Steglitz wichtige<br />

Faktoren.<br />

Im Raum neben der eigentlichen<br />

Werkstatt stehen Schleifmaschine,<br />

Papier- und Kleinsäge.<br />

Bohrmaschinen und<br />

Werkzeuge jeglicher Art füllen<br />

die Regale, Metallschränke bergen<br />

Schätze an Instrumenten-<br />

Kleinteilen jeglicher Art.<br />

Am großen Tisch: Gleichermaßen geeignet für Austausch, Team- und<br />

Einzelarbeit.<br />

Geschäftsbetrieb, Aufträge, Kontakt,<br />

Öffentlichkeitsarbeit und<br />

Kundenakquise ist. In der Anleitung<br />

der hier Beschäftigten wird<br />

er von dem gelernten Zupfinstrumentenmacher<br />

Martin Pete<br />

begleitet, der seit 13 Jahren auf<br />

Augenhöhe und rücksichtsvoll<br />

den mit psychischer Beeinträchtigung<br />

Arbeitenden begegnet.<br />

Die sind mit reichlich Begeisterung<br />

bei der Sache. „Hier bleibt<br />

die Krankheit draußen“, bringt es<br />

einer von ihnen auf den Punkt.<br />

25 Männer und vier Frauen arbeiten<br />

als Allround-Handwerker<br />

zwischen ein- und viermal wöchentlich<br />

in der Saitenschiff-<br />

Werkstatt. Wesentlich höher ist<br />

der weibliche Anteil im Reha-<br />

Sozialbetrieb nebenan, der „Nähwerkstatt“<br />

(siehe Gazette 2/19).


8<br />

<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong><br />

Von der Violine bis zur Gitarre: Im Saitenschiff-Laden gibt es ein breites Angebot für Einsteiger.<br />

Etwa drei Schulpraktikanten<br />

pro Jahr fahren auf dem „Saitenschiff“<br />

mit und lernen dabei<br />

einiges über Instrumente und<br />

Handwerk, aber auch wichtiges<br />

aus dem Sozialbereich.<br />

Überall im Raum stehen und<br />

hängen überholungsbedürftige<br />

Instrumente: Balalaika, Mandoline,<br />

Zymbal, Ukulele, Lyra, Violine<br />

– die Auswahl ist groß, egal ob<br />

gezupft oder gestrichen. Reha-<br />

Steglitz-Beschäftigungsleiter<br />

Frank Böcker, erklärt: „Ich habe<br />

nicht gewusst, wie viele Holz-<br />

Saiteninstrumente es gibt, habe<br />

das erst hier gelernt.“<br />

Aber auch Trommeln werden<br />

neu bespannt; die Ziegenhäute<br />

dafür stehen in einer Ecke bereit.<br />

Rund um den großen Werkstatttisch<br />

sitzen die Instrumenten-<br />

Doc´s für fachgerechte Wartung,<br />

von denen einige selbst<br />

Instrumente spielen. Es herrscht<br />

ein gutes Betriebsklima, auf gemeinsamen<br />

Ausflügen wird auch<br />

schon mal die eigene Klampfe<br />

rausgeholt. Aktuell wird überlegt,<br />

ein Bandprojekt mit den<br />

Beschäftigten zu starten.<br />

Einer der Instrumenten-Spezialisten<br />

ist Herr Jaschek. Seit<br />

17 Jahren ist der gelernte Schiffs-<br />

Elektriker nun auf dem „Saitenschiff“<br />

auf großer Fahrt. Sein<br />

Hauptgebiet sind Geigen, aber<br />

er erledigt auch gerne kleinere<br />

elektrische Reparaturen an Mikrofonen<br />

und elektrischen Klavieren.<br />

Gibt es größere Probleme<br />

mit den Instrumenten, stehen<br />

dem „Saitenschiff“ erfahrene Gitarren-<br />

und Violinenmeister als<br />

Ansprechpartner zur Seite.<br />

Aus Kemal Simseks engagierter<br />

Ziegenhäute zum Bespannen von Trommeln.<br />

Reparaturlager<br />

Akquise hat sich, gepaart mit der<br />

qualitativ hochwertigen Handwerksarbeit,<br />

über die Jahre ein<br />

erfolgreiches Hauptgeschäft<br />

entwickeln können. Rund 200<br />

der etwa 1000 Berliner Schulen<br />

lassen ihre Instrumente aus dem<br />

Musikunterricht im „Saitenschiff“<br />

regelmäßig reparieren oder<br />

überholen und machen damit<br />

etwa 80 Prozent der Aufträge<br />

aus. Hinzu kommen Reparaturen<br />

für Kitas, Musikschulen, Tageskliniken<br />

und Privatkunden.<br />

Viel Zeit benötigen die Kundenbesuche:<br />

Vor Ort Beurteilungen,<br />

Beratungen, Holen und Bringen<br />

des musikalischen Inventars sind<br />

zeitintensiv. Kemal Simsek hat<br />

auch dazu einen Wunsch: „Ehrenamtliche<br />

Personen, die uns<br />

beim Abholen und Bringen der<br />

Instrumente unterstützen, wären<br />

eine große Erleichterung für<br />

uns“, erklärt er. – Und vielleicht<br />

geht dieser Wunsch ja rechtzeitig<br />

zur Saitenschiff-20-Jahr-Feier am<br />

28. <strong>September</strong> <strong>2019</strong> in Erfüllung.<br />

Save the date: Das „Saitenschiff“-<br />

Team freut sich auf viele Besucher<br />

an diesem „Tag der offenen<br />

Tür.“ Gefeiert wird von 14<br />

– 18 Uhr im Hof der Werkstatt in<br />

der Bergstraße 1 bei freiem Eintritt.<br />

Als musikalische Höhepunkte<br />

für Beschäftigte und Besucher<br />

spielen die BigBand des Canisius<br />

Colleg, Güno van Leyen (Irish<br />

Folk), ein Saxophon-Trio und die<br />

Band “Zargenbruch“, die im „Saitenschiff“<br />

ihre Wurzeln hat. ◾<br />

<br />

Jacqueline Lorenz<br />

Das Saitenschiff<br />

Bergstraße 1<br />

12169 Berlin<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo. 14 – 17 Uhr<br />

Di. + Do. 13 – 17 Uhr<br />

Fr. 13 – 15 Uhr<br />

Mi. geschlossen<br />

…und nach telefonischer Vereinbarung<br />

Telefon: 030 / 319 805 – 151<br />

E-Mail: saitenschiff@reha-steglitz.de<br />

www.saitenschiff.de


Die Naturgruppe <strong>Lankwitz</strong><br />

sucht Interessenten<br />

Gemeinsam nachhaltige Projekte fördern<br />

Die Naturgruppe <strong>Lankwitz</strong> trifft sich im Maria-Rimkus-Haus.<br />

Naturfreunde aufgepasst: Gemeinsam erörtern<br />

die Mitglieder der Naturgruppe <strong>Lankwitz</strong><br />

verschiedene Aspekte der Natur im<br />

<strong>Lankwitz</strong>er Kiez und stellen nachhaltige Projekte<br />

vor, mit deren Hilfe man die lokale Stadt-Natur<br />

fördern kann. Dabei spielt nachbarschaftliches<br />

<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong> 9<br />

Miteinander eine zentrale Rolle, um den Kiez nicht<br />

nur für die Natur, sondern auch für die Anwohner<br />

lebenswerter zu gestalten. Die Gruppe bietet<br />

naturverbundenen Menschen eine Möglichkeit,<br />

im Kiez aktiv zu werden und Gleichgesinnte kennenzulernen.<br />

Und eine Chance, im Kleinen Verbesserungen<br />

auf den Weg zu bringen, die künftig<br />

Großes bewirken.<br />

Die Treffen finden im Maria-Rimkus-Haus, Gallwitzallee<br />

53, 12249 Berlin statt, jeden 1. und<br />

3. Donnerstag im Monat von 17 bis 19 Uhr. Die<br />

Teilnahme ist ab sofort möglich. Anmeldung bei<br />

Frau Reinfeld, Leiterin des Maria-Rimkus-Hauses,<br />

☎ 030-766 838 62. Der Dozent der Naturgruppe<br />

ist Herr Bramke. <br />

◾<br />

Der Copy-Shop<br />

in <strong>Lankwitz</strong><br />

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Jeder Mensch hat seinen ganz<br />

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seinem Inneren. Hier verbergen sich<br />

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sind jedoch häufig blockiert. Diese<br />

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10<br />

<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong><br />

Interessengemeinschaft<br />

Lichterfelder Angler 1927 e. V.<br />

Wo Eisvogel und Biber sich Petri Heil sagen<br />

Der Zehlendorfer Stichkanal,<br />

eine Abzweigung<br />

des Teltowkanals, ist fast<br />

in Vergessenheit geraten. Doch<br />

über die Jahre hat sich hier ein<br />

bemerkenswertes Biotop entwickeln<br />

können, in dem man Eisvogel,<br />

Biber, Reiher und Kormoran<br />

sowie vielfältige Fischarten<br />

und Libellen antrifft, aber auch<br />

Seerosen, gelbblühende Teich-<br />

Mummeln und Schilfgürtel.<br />

Zu verdanken ist diese Vielfalt<br />

zu einem großen Teil der „Interessengemeinschaft<br />

Lichterfelder<br />

Angler 1927 e. V. (ILA)“, die<br />

im Laufe von 92 Jahren aus dem<br />

einst kargen und baumlosen<br />

Gelände am Gewerbegebiet<br />

des Stichkanals von ihrer Uferseite<br />

aus eine grüne Oase am<br />

Rande der Stadt gemacht hat.<br />

Denn – wie der Name sagt – gilt<br />

ihr Interesse nicht nur der Hege<br />

von Fischen, sondern auch der<br />

von Natur und Umwelt.<br />

Idylle mit Tradition<br />

Folgt man der von der Lichterfelder<br />

Goerzallee abgehenden<br />

Straße „Am Stichkanal“, muss<br />

man, um das Angler-Paradies<br />

zu finden, erst einmal vorbei an<br />

weniger idyllischen Industriebetrieben.<br />

Nach der zweiten Kurve<br />

rechts aber, für die Öffentlichkeit<br />

nur durch das große Tor mit der<br />

Vereinsflagge sichtbar, hat sich<br />

Das Vereins-Gelände 1927 und heute…<br />

die Interessengemeinschaft<br />

Lichterfelder Angler 1927 e. V. auf<br />

ihrem Vereinsgelände entlang<br />

des südöstlichen Zehlendorfer<br />

Stichkanal-Ufers seinen ruhigen<br />

Rückzugsort geschaffen, von<br />

dem auch die Umwelt profitiert.<br />

Das Vereinsgelände liegt in direkter<br />

und guter Nachbarschaft<br />

zur Kleingartenkolonie „Am<br />

Fotos: ILA<br />

Stichkanal e. V.“. Von dort wird<br />

das Vereinshaus der Angler mit<br />

Strom und Wasser versorgt. Rund<br />

40 Holzhäuschen ohne Stromund<br />

Wasseranschluss fügen sich<br />

auf dem Areal oberhalb des etwa<br />

50 Meter breiten Stichkanals an<br />

dem einen Kilometer langen Kanalweg<br />

unauffällig in die Natur.<br />

Zäune innerhalb der Anlage gibt


<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong> 11<br />

Mitglieder der Vereins-Gründungsversammlung 1927.<br />

es hier nicht. Die schirmen das<br />

Vereinsgelände nur nach außen<br />

ab, das Mitgliedern und deren<br />

Gästen vorbehalten ist. Mit dem<br />

Auto können die Angler bis zu<br />

ihrem Angelplatz auf dem Gelände<br />

fahren. Vom Uferweg führen<br />

Foto: ILA<br />

Steintreppchen hinab zu den<br />

jeweiligen Angelständen, von<br />

denen es etwa 50 gibt, etwas<br />

mehr als Holzhäuschen.<br />

Der Zehlendorfer Stichkanal<br />

zählt zu den sonstigen Binnenwasserstraßen<br />

des Bundes.<br />

Durch den Bau des Teltowkanals<br />

Anfang 1900, die damit verbundene<br />

Grundwassersenkung und<br />

die Trockenlegung der benachbarten<br />

Sumpfgebiete blieb nur<br />

als Rest des Teltower Sees der<br />

geschwungene Verlauf des Zehlendorfer<br />

Stichkanals erhalten,<br />

und es entstand neues Bauland.<br />

Auf den verkehrsgünstig am<br />

Wasserweg gelegenen Gewerbegrundstücken<br />

siedelten sich<br />

große Firmen wie die „Optische<br />

Anstalt C.P. Goerz“ sowie die<br />

Zehlendorfer Eisenbahn- und<br />

Hafen-AG an.<br />

Nach 1945 verlor das Gebiet<br />

durch Blockade und Mauerbau<br />

an Industrie-Bedeutung, die<br />

seit Mauerfall allmählich wieder<br />

wächst.<br />

In direkter Nachbarschaft mit der<br />

Industrie ist es der ILA gelungen,<br />

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12<br />

<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong><br />

Vorstandskollegen: Christian Wolff und Dieter Piesker.<br />

die Natur-Oase am Stichkanal<br />

zu etablieren: Nach vielen Bemühungen,<br />

die Lichterfelder<br />

Angler zu einigen, entschlossen<br />

sich vier Sportfreunde 1927, den<br />

Stichkanal zu pachten, da der<br />

über einen guten Fischbesatz<br />

mit Karpfen, Schleien und Karauschen<br />

verfügte. Für den Schiffsverkehr<br />

wurden nur die ersten<br />

100 Meter des Mündungsbereiches<br />

genutzt. Der Treidelbetrieb<br />

aber hinderte die Angler an der<br />

Nutzung der hohen Uferböschungen.<br />

Im Februar 1927 fand<br />

die Gründungsversammlung der<br />

ILA statt, die anfangs 33 Mitglieder<br />

zählte. Doch der Verein hatte<br />

nicht nur gute Zeiten: 1928 gab es<br />

Anzeichen einer massiven „Photochemischen“<br />

Verseuchung des<br />

Pachtgewässers, bedingt durch<br />

die in den Teltowkanal eingeleiteten<br />

hochgiftigen Abwässer.<br />

Um 1930 war die Existenz der<br />

ILA ständig bedroht. Doch dank<br />

starken Zusammenhalts schaffte<br />

der Verein es immer wieder, – und<br />

auch der Stichkanal erholte sich.<br />

Vereinsgelände<br />

und Mitglieder<br />

Ein Blässhuhn-Nest schaukelte<br />

auf der Wasseroberfläche, hier<br />

und da auch das Ruderboot eines<br />

Anglers. Die Biber schreiben<br />

eine deutliche Handschrift, wie<br />

etliche Bäume längs des Vereinsweges<br />

zeigen – anhand erster<br />

Bissspuren oder sogar bereits von<br />

dem Nagetier gefällt und malerisch<br />

im Stichkanal versenkt. In<br />

ihren Ästen unter Wasser finden<br />

Fische und Amphibien das ideale<br />

Versteck. Und dort hält sich<br />

wohl auch der Wels auf, den Vereinsvorsitzender<br />

Christian Wolff<br />

und die Angler zwar noch nicht<br />

gesichtet haben, aber in dem<br />

Gewässer vermuten. Besonders<br />

wertvollen Baumbestand schützt<br />

der Verein, der in regelmäßigem<br />

Austausch mit Revierförster und<br />

Naturschutzbehörde steht, mit<br />

Kaninchendraht vor den scharfen<br />

Biberzähnen.<br />

Doch man lebt hier in und mit<br />

der Natur. Das wissen auch die<br />

Wildschweine, die dem Gelände<br />

ihre regelmäßigen Besuche<br />

abstatten und schon mal gemächlich<br />

über die Terrasse einer<br />

Angler-Datsche wechseln.<br />

Christian Wolff ist seit 1992 im<br />

Verein dabei, ein Schulkamerad<br />

hatte ihn mitgenommen. Christian<br />

blieb. Inzwischen zählt er als<br />

1. Vorsitzender zu den jüngeren<br />

Vereinsmitgliedern. Das Durchschnittsalter<br />

der 52 Mitglieder<br />

Biberspuren


liegt bei 60, wohl typisches Vereinsphänomen<br />

unserer Tage. Als<br />

zweiter Vorsitzender ist Dieter<br />

Piesker aktiv. 1947 geboren, war<br />

er von klein auf im Verein, sein<br />

Großvater hat den ILA im Jahr<br />

1927 mit gegründet, sein Vater<br />

und sein Onkel waren dann<br />

ebenfalls engagiert für den<br />

Verein. So treffen hier Tradition<br />

und Moderne zusammen. Dieter<br />

Piesker erzählt: „Wir haben<br />

noch alte Sitzungs-Protokolle<br />

aus den Anfangszeiten des Vereins.<br />

Da ging es streng zu, es<br />

gab zig Regeln.“ Heute lautet<br />

die Vereinsdevise dagegen, wie<br />

Christian Wolff erklärt: „Regeln,<br />

sowenig wie möglich, und so viel<br />

wie nötig.“<br />

Neue Mitglieder sind gern gesehen.<br />

Die Beiträge sind erschwinglich<br />

und beinhalten<br />

die Angelerlaubnis für ein Jahr.<br />

Doch man muss sich zuerst als<br />

Anwärter für die ILA verdient<br />

machen, bzw. Interesse zeigen.<br />

„Denn nur um zu angeln, bei uns<br />

Dieter Pieske in den 50er-Jahre auf dem<br />

Stichkanal.<br />

Foto: ILA<br />

einzutreten, ist zu wenig“, betont<br />

der 1. Vorsitzende. Zehn Stunden<br />

jährlicher Gemeinschaftsdienst<br />

zu Wasser und zu Land gehören<br />

ebenso dazu, wie die Identifikation<br />

mit der Gemeinschaft und<br />

dem Areal. Gibt jemand sein<br />

Häuschen im Verein auf, wird<br />

dessen Wert zuerst geschätzt,<br />

<strong>Lankwitz</strong> Gesundheit <strong>Journal</strong> 13<br />

bevor es dann ein anderes Mitglied<br />

übernehmen kann. Dabei<br />

zählt die Länge der Vereinsmitgliedschaft.<br />

Gäste der Mitglieder dürfen gegen<br />

eine geringe Tageskarten-<br />

Gebühr ebenfalls auf dem Gelände<br />

angeln.<br />

Angeln und mehr<br />

Neben dem Angeln gibt es an<br />

diesem Ort der Ruhe immer etwas<br />

zu tun.<br />

Das Angeljahr der Vereinsangler<br />

beginnt und endet mit der<br />

gemeinschaftlichen Gewässerreinigung<br />

zu Wasser vom Boot<br />

aus und zu Lande. Auf dem<br />

Stichkanal werden von den ILA-<br />

Mitgliedern überwiegend Ruderboote<br />

oder mit Elektro- statt<br />

Verbrennungsmotor betriebene<br />

Restaurant<br />

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14<br />

Gesundheit<br />

<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong><br />

Boote eingesetzt. Die Einfahrt<br />

für vereinsfremde Boote in den<br />

Stichkanal ist ohne Genehmigung<br />

jedoch verboten.<br />

Im vergangenen Sommer führten<br />

die Mitglieder umfangreiche<br />

Uferbefestigungsmaßnahmen<br />

auf ihrer Uferkanalseite durch:<br />

Auch wenn im Stichkanal selbst<br />

kein Schiffsverkehr stattfindet,<br />

verursacht der des Teltowkanals<br />

heftige Strömungen, die zum<br />

Abtragen der Uferränder des<br />

Stichkanals führen. Dem steuert<br />

der Verein entgegen, indem<br />

er regelmäßig kostenintensive<br />

Uferpflege betreibt. Auch die<br />

Pflege des Baumbestandes reißt<br />

immer wieder ein tiefes Loch in<br />

die Vereinskasse. Die Angler<br />

installieren Insektenhotels, Fledermauskästen<br />

und Nistkästen<br />

für Mauersegler. Und natürlich<br />

kümmern sich die Heger auch<br />

um einen ausgeglichenen Fischbestand<br />

vor ihrer Vereinstür: Die<br />

vor zwei Jahren in den Stichkanal<br />

gesetzten Jungschleie bringen<br />

inzwischen immerhin um die<br />

drei Kilo pro Tier auf die Waage.<br />

So genießen die Angelfreunde<br />

mit Recht die Freizeit, die ihnen<br />

für ihren Sport bleibt.<br />

Die Artenvielfalt des Stichkanals<br />

mit Aal, Karpfen, Hecht, Zander,<br />

Uferbefestigung in Vereinsarbeit 2018.<br />

Vereinsarbeit Stichkanal-Reinigung.<br />

<br />

Fotos: ILA<br />

Barsch, Karausche, Giebel, Rotfeder<br />

und Plötze sprechen für sich<br />

und die ILA.<br />

Und dann gibt es da noch die unterschiedlichsten<br />

Vereinsveranstaltungen<br />

vom Damenangeln<br />

über Meeresfischen bis hin zum<br />

Skatabend und Nachtangeln.<br />

Mit dem Patenverein Hamburg<br />

Alster verbindet die ILA eine<br />

jahrzehntelange Freundschaft.<br />

Auch der offene Austausch mit<br />

Nachbarn ist für die ILA-Angler<br />

wichtig, wie Christian Wolff<br />

erklärt. Dazu wünscht er sich<br />

noch stärkere Kontakte zu den<br />

an gegenüberliegender Uferseite<br />

ansässigen Firmen. Aber auch<br />

an die ILA gibt es einen Wunsch<br />

von Bürgerseite aus: Für die gelegentliche<br />

Öffnung des Geländes,<br />

damit interessierte Besucher<br />

sich an besonderen „Tagen der<br />

offenen Tür“ selbst ein Bild von<br />

diesem besonderen Kleinod machen<br />

können. – Zugunsten von<br />

Natur und Umwelt am Zehlendorfer<br />

Stichkanal.<br />

<br />

Jacqueline Lorenz<br />

Interessengemeinschaft<br />

Lichterfelder Angler 1927 e. V.<br />

Am Stichkanal 30<br />

14167 Berlin<br />

E-Mail: vorstand@ila1927.de<br />

www.ila1927.de


„Christoph 31“ fliegt<br />

75.000. Rettungseinsatz in Berlin<br />

Rettungshubschrauber mit den weltweit meisten<br />

Luftrettungseinsätzen pro Tag<br />

<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong> 15<br />

Christoph 31 ist derzeit übergangsweise am Flughafen Schönefeld beheimatet, da der Landeplatz auf dem Charité Campus Benjamin Franklin<br />

in Steglitz umgebaut wird. Foto: ADAC Berlin-Brandenburg e. V.<br />

Neue Rekordmarke für<br />

„Christoph 31“: Der in<br />

Berlin stationierte Rettungshubschrauber<br />

der ADAC<br />

Luftrettung ist im Juni seinen<br />

75.000. Einsatz geflogen. Besonders<br />

erfreulich dabei: Auch dieser<br />

Einsatz verlief wie alle bisherigen<br />

seit Beginn der Luftrettung<br />

in Berlin im Jahr 1987 unfallfrei.<br />

„Christoph 31“, der im vergangenen<br />

Jahr zu 3147 Notfällen<br />

ausrückte, gilt als Rettungshubschrauber<br />

mit den weltweit<br />

meisten Luftrettungseinsätzen<br />

pro Tag. Die Maschine des Typs<br />

EC135 ist derzeit übergangsweise<br />

am Berliner Flughafen<br />

Schönefeld beheimatet, da der<br />

Landeplatz auf dem Charité<br />

Campus Benjamin Franklin in<br />

Steglitz umgebaut wird.<br />

Die Crew musste bei ihrem „Jubiläumseinsatz“<br />

am bisher heißesten<br />

Tag des Jahres im Westen<br />

von Berlin im Ortsteil Kladow einen<br />

Mann in einem Pflegeheim<br />

notfallmedizinisch versorgen<br />

und ins nächstgelegene Krankenhaus<br />

begleiten. „Solche Einsätze<br />

im Stadtgebiet stellen die<br />

Crew jeden Tag vor besondere<br />

Herausforderungen“, würdigte<br />

Frédéric Bruder, Geschäftsführer<br />

der ADAC Luftrettung, das<br />

Erreichen der 75.000er-Marke.<br />

„Unser Fokus liegt auf dem<br />

höchsten Maß an Patienten- und<br />

Flugsicherheit“, betonte Bruder.<br />

„So eine hohe Einsatzdichte in<br />

einem hochkomplexen und risikobehafteten<br />

Umfeld ist nur<br />

durch die hohe Professionalität<br />

und das große Engagement der<br />

Crew möglich.“ <br />


16<br />

<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong><br />

Stadtpark Steglitz.<br />

Test neuer Formen der Parkbetreuung<br />

Parkläufer unterwegs in Steglitz und Zehlendorf<br />

Das Bezirksamt Steglitz-<br />

Zehlendorf nimmt mit<br />

dem Stadtpark Steglitz<br />

sowie den Grünanlagen am<br />

Schlachtensee und an der<br />

Krummen Lanke am Pilotprojekt<br />

„Parkmanager“ der Senatsverwaltung<br />

für Umwelt, Verkehr<br />

und Klimaschutz teil. Das Bezirksamt<br />

ist erfreut darüber, in den<br />

ausgewählten Anlagen diese<br />

neue Form der Parkbetreuung<br />

testen zu können. Vor dem Hintergrund<br />

der weiter steigenden<br />

Beanspruchung öffentlicher<br />

Grün- und Parkanlagen durch<br />

unterschiedlichste Nutzungen<br />

und Nutzungsformen hat der<br />

Berliner Senat den Bezirken zur<br />

Stärkung der grünen Infrastruktur<br />

finanzielle Mittel aus dem<br />

Nachtragshaushalt <strong>2019</strong> zur<br />

Verfügung gestellt.<br />

Das Personal der vom Bezirk<br />

beauftragten Firma SI³ UG ist<br />

speziell geschult und durch eine<br />

auffallend grüne Dienstkleidung<br />

mit der Aufschrift „Parkläufer“ für<br />

jeden erkennbar. Es hat die Aufgabe,<br />

auf die Einhaltung von Regeln<br />

der Grünanlagennutzung zu<br />

achten, Informationen zu geben,<br />

wirkungsvoll zwischen einzelnen<br />

Nutzergruppen zu moderieren<br />

aber auch auf Fehlverhalten hinzuweisen<br />

und im Streitfall deeskalierend<br />

einzugreifen.<br />

Die Testphase wird durch ein<br />

vom Senat beauftragtes Landschaftsarchitekturbüro<br />

berlinweit<br />

begleitend dokumentiert<br />

und evaluiert.<br />

Bezirksstadträtin Maren Schellenberg<br />

hofft, dass durch eine<br />

niedrigschwellige Sozialkontrolle<br />

und die Vernetzung mit den<br />

Ordnungsbehörden Müll und<br />

Vandalismus reduziert und damit<br />

die schonende Benutzung<br />

der bezirklichen Grün- und Erholungsanlagen<br />

gestärkt wird. ◾


KRANOLDmachtPLATZ<br />

Kiezfest in Lichterfelde Ost am 25. <strong>August</strong><br />

<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong> 17<br />

Der Kranoldplatz im Herzen<br />

von Lichterfelde Ost ist an<br />

Markttagen der lebendige<br />

Mittelpunkt des Kiezes – an den<br />

anderen fünf Wochentagen wird<br />

er lediglich als Parkplatz genutzt.<br />

Das möchte die Standortgemeinschaft<br />

„Mein LiLa“, mit freundlicher<br />

Unterstützung der Wirtschaftsförderung<br />

Steglitz-Zehlendorf und<br />

vielen Einzelhändlern, Gastronomen<br />

und Dienstleistern aus dem<br />

Kiez, am Sonntag, den 25. <strong>August</strong><br />

gerne einmal ändern und den<br />

Kranoldplatz auch zum Festplatz<br />

machen.<br />

Mit einer Mischung aus Live-<br />

Musik, einem Bühnenprogramm,<br />

Marktständen und gastronomischen<br />

Angeboten sowie vielfältigen<br />

Mitmach-Aktionen für Kinder,<br />

wird sich der Kranoldplatz in<br />

einem ganz neuen Licht zeigen.<br />

Zwei mitreißende Bands werden<br />

dem Publikum dabei musikalisch<br />

einheizen: Die Afrikadelle Blues<br />

Band, sie kombiniert ihre westafrikanischen<br />

Wurzeln mit Afrobeat,<br />

Salsa, Funk, Blues und Jazz, sowie<br />

die Bluesband The Roaring RAG<br />

Beastie.<br />

Katja Nottke von Nottkes Kieztheater<br />

wird sich gegen 13.15 Uhr mit<br />

einer Showeinlage aus ihrem aktuellen<br />

Programm präsentieren.<br />

Gegen 14 Uhr lädt Geraldino, einer<br />

der beliebtesten deutschen<br />

Kinderliedermacher, zum Mitsingen<br />

und Mitmachen ein.<br />

Das Fest beginnt um 13 Uhr und<br />

endet um 20 Uhr. Ab ca. 15 Uhr<br />

startet das Musikprogramm, das<br />

in den Pausen durch weitere<br />

Vorführungen eingerahmt wird.<br />

Einige Geschäfte rund um den<br />

Kranoldplatz werden an diesem<br />

Sonntag von 13 bis 18 Uhr geöffnet<br />

haben. <br />

◾<br />

foto: industrieblick / fotolia<br />

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18<br />

<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong><br />

MiK – für eine demokratische<br />

Gesellschaft von morgen<br />

Mediations-Projekt des Mittelhof e. V. für Kinder im Vorschulalter<br />

„MiK ist: Wenn zwei Kinder sich<br />

streiten, hilft ein anderes Kind,<br />

dass sie sich wieder vertragen“,<br />

erklärt der fünfjährige Felix das<br />

Projekt des Mittelhof e. V. „MiK –<br />

Mediation in Kita “.<br />

2015 startete das aus Mittelhof-<br />

Budget finanzierte und durch<br />

das Deutsche Kinderhilfswerk<br />

finanziell geförderte Pilot-Projekt.<br />

Auf Augenhöhe mit kleinen<br />

Kita-Leuten, hilft es ihnen, Brücken<br />

zu bauen, mit Konflikten zu<br />

wachsen und daraus für´s Leben<br />

zu lernen.<br />

Streiten und Konflikte zu lösen,<br />

gehört zum Leben dazu, auch im<br />

Mika:<br />

Kita-Alltag. Doch wichtig ist, wie<br />

gestritten wird und auf welche<br />

Art Konflikte gelöst werden, um<br />

daraus bereits als Kita-Kind ein<br />

stärkeres Selbstbewusstsein für<br />

das Erwachsensein entwickeln<br />

zu können.<br />

Kinder in jungen Jahren dorthin<br />

zu führen, dass sie selbst<br />

einen Weg zu einer akzeptablen<br />

Lösung aus dem Streit heraus<br />

finden, ist das Ziel des MiK-Projektes.<br />

Damit erfüllt der Mittelhof<br />

einen wichtigen Bildungsauftrag:<br />

Es weist Erwachsenen von<br />

morgen den Weg, zum selbstbewussten<br />

sozialen Mitglied<br />

Die fünf Phasen<br />

der Mediation<br />

1. Phase<br />

2. Phase<br />

3. Phase<br />

4. Phase<br />

5. Phase<br />

„Da ist Streit.“<br />

Jonah: „Da reden wir miteinander.“<br />

Jonah: „Die dritte Stufe ist auf<br />

dem Weg zum Vertragen.“<br />

Swinda: „Die vierte Stufe heißt<br />

wir vertragen uns!“<br />

Lara: „Das heißt, wir haben uns<br />

schon vertragen und sind<br />

fröhlich!“<br />

Die fünf Mediationsphasen werden den Kids spielerisch als Zugstationen vorgestellt.<br />

unserer demokratischen Gesellschaft<br />

zu werden; einer Gesellschaft,<br />

die einer zunehmenden<br />

Bedrohung durch Mobbing und<br />

Diskriminierung ausgesetzt ist.<br />

Bis 2020 soll das Konzept zur Mediation<br />

(= aussöhnende Vermittlung)<br />

in den 13 Mittelhof-Kitas<br />

im Bezirk Steglitz-Zehlendorf<br />

sowie der in Charlottenburg-<br />

Wilmersdorf gelegenen Kita<br />

Anwendung finden. Auch in der<br />

vom Mittelhof geleiteten und<br />

von der Gerhard-Jaeck Stiftung<br />

mitfinanzierten Tagespflege-Einrichtung<br />

für geflüchtete Kinder<br />

wird MiK zukünftig umgesetzt<br />

werden.<br />

Streiten will<br />

gelernt sein<br />

Entwickelt wurde MiK von einem<br />

Team pädagogischer Fachkräfte<br />

und ausgebildeter Mediatoren<br />

des Mittelhof e. V.,Träger der<br />

freien Kinder- und Jugendhilfe.<br />

Alle Beteiligten – Kita-Kinder,<br />

Eltern und Erzieher – bezieht<br />

das Projekt ein, das in zwei


<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong> 19<br />

Geschützter Raum zur Streitlösung. Foto: Mittelhof e. V.<br />

Mittelhof-Pilot-Kitas in Berlin-<br />

Zehlendorf startete: „Die Kobolde“<br />

und „Montessori-Kinderhaus<br />

Königskinder“ waren die ersten,<br />

die lernten, ihren Standpunkt<br />

mit Worten zu vertreten, ohne<br />

zu schreien oder zu schlagen.<br />

Die erfolgte Evaluation mit Elternumfrage<br />

nach einem Jahr<br />

brachte ein durchweg positives<br />

Ergebnis: Die Kinder zeigten bereits<br />

nach kurzer Zeit ein verändertes<br />

Streitverhalten innerhalb<br />

der Kita, aber auch bei Konflikten<br />

im häuslichen Bereich. Da bekamen<br />

Eltern dann von ihrem fünfjährigen<br />

Sprössling schon mal zu<br />

hören: „Setzt euch doch mal hin<br />

und redet, wer eigentlich was<br />

will! Ihr hört euch ja gar nicht zu!“<br />

Und manches Kita-Kind hat er-<br />

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20<br />

<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong><br />

reicht, dass die Eltern sich bei<br />

drohendem Streit nun in die<br />

dazu bestimmte Konfliktecke<br />

auf dem Sofa zurückziehen und<br />

im gemeinsamen Gespräch eine<br />

Lösung suchen.<br />

Grund genug für Projektkoordinatorin<br />

Gabriele Maierski und ihr<br />

Team, MiK weiter voran und in<br />

Vorbildfunktion an alle Kitas des<br />

Mittelhof e. V. zu bringen.<br />

MiK – Bildungsarbeit<br />

im Vorschulalter<br />

Da jede Kita etwas anders aufgestellt<br />

ist, jedes Haus andere<br />

Voraussetzungen liefert, werde<br />

das praxisorientierte Projekt-<br />

Konzept individuell angepasst<br />

umgesetzt, erklärt die Projektkoordinatorin.<br />

Regelmäßige<br />

Workshops, Fortbildungsveranstaltungen<br />

und Treffen mit<br />

Fachkräften und Eltern sorgen<br />

dafür, dass alle Beteiligten auf<br />

demselben Projekt-Stand und<br />

über die Projekt(fort)schritte informiert<br />

sind.<br />

Die Mediation in der Kita findet<br />

in einem speziell dafür eingerichteten<br />

geschützten Raum<br />

statt. Das kann eine Kuschelecke,<br />

eine Redebank oder eine<br />

Wüterich-Höhle sein, immer aber<br />

eine Ruhezone, die bei Konflikten<br />

aufgesucht werden kann.<br />

Zur Ausstattung einer Mediationsecke<br />

gehören haptisch und<br />

visuell erfassbare Materialien<br />

wie u. a. Kuschelmonster mit jeweils<br />

traurigem, wütendem oder<br />

ängstlichem Gesichtsausdruck,<br />

themenbezogene Bilderbücher<br />

und Bilder. Ein sogenannter<br />

MiK-Medienkoffer in Form einer<br />

Kuschelmonster zeigen Gefühle.<br />

besonderen Projektbroschüre<br />

unterstützt die pädagogischen<br />

Fachkräfte in ihrer Projekt-Arbeit<br />

mit den Kindern.<br />

Eine wichtige Rolle beim Streiten<br />

spielen negative Gefühle. Was<br />

fühle ich, dass ich meinem Gegenüber<br />

an den Haaren reißen<br />

oder es schlagen möchte?<br />

In einem ersten Schritt, in dem<br />

das Projekt Zugang zu den Kids<br />

findet, lernen die kleinen Leute,<br />

ihr Inneres, ihre negativen<br />

Empfindungen zum Ausdruck<br />

zu bringen: Trauer, Zorn, Wut,<br />

Angst, Eifersucht und Frustration<br />

– das alles kann nicht nur bei<br />

Kindern zu Hilflosigkeit führen,<br />

die dann in offener Aggression<br />

gipfelt.<br />

„Denn Kita-Kinder können Empfindungen<br />

wie Wut, Eifersucht<br />

oder Frustration oft noch gar<br />

nicht erklären“, sagt Gabriele<br />

Maierski.<br />

Mit dem Zug vom<br />

Streit zur Lösung<br />

Mit MiK lernen die Kinder mithilfe<br />

speziell entwickelter Spiele<br />

und Lieder, ihre Gefühle zu<br />

erkennen, zu verstehen und<br />

schließlich angemessen auszudrücken,<br />

bzw. darüber zu sprechen.<br />

So fährt ein vom Mittelhof entwickelter<br />

„symbolischer“ MiK-Zug<br />

dampfend über die fünf Streit-<br />

Stationen bis zur Lösung: Blitzt<br />

und donnert es an der ersten<br />

Station noch, lässt das Gewitter<br />

bereits an der nächsten Station<br />

nach, an der jeder seine Sicht<br />

des Streites schildern kann. An<br />

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<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong> 21<br />

Fotos: Mittelhof e. V.<br />

der dritten noch wolkenverhangenen<br />

Station kommen Gefühle<br />

und Bedürfnisse der Streithähne<br />

zur Sprache. Und an der vierten<br />

zeigt sich bei der Suche nach<br />

Lösungen bereits das erste Mal<br />

schüchtern die Sonne. Eitel-<br />

Sonnenschein schließlich an der<br />

fünften und letzten Station: Man<br />

ist sich wieder einig und jeder<br />

zufrieden.<br />

Zuerst in der Kita, später auch<br />

daheim oder unterwegs: Ein<br />

Ruhevers hilft, bei Ärger zu<br />

entspannen, Raufen nach Regeln<br />

steht auf dem Plan, Lichtmeditation<br />

bringt Stimmung,<br />

und „Mutmach-Tricks“ schaffen<br />

Selbstvertrauen. Dadurch werden<br />

schließlich positive Gefühle<br />

wie Freude, Mut und Zufriedenheit<br />

gestärkt. Die eigene<br />

Meinung soll vertreten, doch<br />

anderen auch Respekt und Wertschätzung<br />

entgegengebracht<br />

und empathisch begegnet werden.<br />

Am erreichten Projekt-Ziel<br />

stehen gestärkte Kinder, die sich<br />

für ihre eigenen Interessen, aber<br />

auch für die anderer einsetzen.<br />

Schon im Kita-Alter zeigen sich<br />

da unterschiedliche Stärken, wie<br />

die Projektkoordinatorin weiß:<br />

„Manche Kinder eignen sich in<br />

diesem Alter bereits gut zum<br />

Schlichten:“ Bei den Lösungsgesprächen<br />

zu auftretenden<br />

Konflikten sind jedoch Lösungsvorschläge<br />

aller Kita-Kinder willkommen.<br />

Eines vergisst das MiK-Projekt<br />

nie: Im Mittelpunkt steht das<br />

Kind mit seinen Interessen, Bedürfnissen<br />

und Kompetenzen.<br />

Jedoch nicht vereinzelt, sondern<br />

eingebunden in das System Familie,<br />

in Kita, Gruppe und Sozialraum.<br />

So endet MiK – wie die<br />

anderen Mittelhof-Projekte auch<br />

– nicht an der Kita-Tür, sondern<br />

ist ebenso an den sozialen und<br />

familiären Kontext der Kinder<br />

adressiert.<br />

MiK als hervorragendes Beispiel,<br />

von klein auf voneinander zu lernen:<br />

der Mittelhof e. V. wünscht<br />

sich, dass diese erfolgreiche<br />

Methode im Bezirksamt Wahrnehmung<br />

erfährt und verstärkt<br />

Schule macht.<br />

Schulkooperationen und Kooperationen<br />

mit der evangelischen<br />

Hochschule in Berlin-Zehlendorf<br />

sind bereits angelaufen, demnächst<br />

wird ein Masterstudent<br />

seine Facharbeit über das MiK-<br />

Projektthema schreiben. Und<br />

auch andere Träger als der Mittelhof<br />

zeigen Interesse an MiK.<br />

Und etwas verrät Gabriele Maierski<br />

noch: Um zu Mittelhof-Projekten<br />

wie MiK umfangreiches<br />

Informationsmaterial und Fachliteratur<br />

seinen pädagogischen<br />

Fachkräften an einem Ort übersichtlich<br />

präsentieren zu können,<br />

wird derzeit unter Einbeziehung<br />

der Kollegen in der Zehlendorfer<br />

Villa Mittelhof eine Präsenzbibliothek<br />

eingerichtet. ◾<br />

<br />

Jacqueline Lorenz


22<br />

<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong><br />

100 Jahre Kleingartenanlage<br />

Sonnenschein-Lichterfelde e. V.<br />

Ruhepol mit Schnittlauchblüte und Goldfischteich<br />

Besucher willkommen.<br />

Das Kleingartenwesen besitzt<br />

eine über 150-jährige<br />

Tradition. Bereits auf<br />

100 Jahre blickt die Kleingartenkolonie<br />

Sonnenschein an<br />

der Hochbaumstraße zurück.<br />

1919 wurde sie in der Blütezeit<br />

der Kleingartenbewegung<br />

gegründet. Inzwischen besitzt<br />

sie rund 200 zwischen 250 und<br />

400 Quadratmeter große Parzellen,<br />

auf denen bei erschwinglicher<br />

Pacht gesät, gejätet, geerntet,<br />

aber auch gefeiert und<br />

Gemeinschaft gepflegt wird.<br />

Knackige Gemüse und süße<br />

Früchtchen, duftende Rosen<br />

und heilende Kräuter stehen<br />

hier keineswegs in Konkurrenz<br />

miteinander. Vielmehr leisten sie<br />

gemeinsam als Teil der grünen<br />

Lunge Kleingarten einen wichtigen<br />

Beitrag zur Biodiversität und<br />

zur Widerstandfähigkeit unserer<br />

Stadtnatur gegen Folgen der Klimawende.<br />

Doch dabei kommen der Erholungswert<br />

und das Vergnügen<br />

in der Natur für die Kleingärtner<br />

der Anlage keineswegs zu kurz.<br />

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<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong> 23<br />

Kleine und große Besucher<br />

können sich davon am 17. und<br />

18. <strong>August</strong> <strong>2019</strong> auf dem Jubiläums-Gartenfest<br />

anlässlich des<br />

100. Geburtstages der Kleingartenanlage<br />

Sonnenschein vor Ort<br />

überzeugen.<br />

Vereint im Verein<br />

Nach vereinter Arbeit gemeinsam entspannen.<br />

Sonnen- und Jupiterweg weisen<br />

den Weg über knirschenden Kies<br />

vorbei an blühenden Gärten,<br />

grünen Beeten und freundlichen<br />

Kleingärtnern. Auf dem geräumigen<br />

Festplatz im Schatten einer<br />

uralten Eiche liegt das Vereinshaus.<br />

Dass es sich hier gut feiern lässt,<br />

sieht man auf den ersten Blick:<br />

Ein hölzerner Bühnenpavillon<br />

mit Tanzfläche, Grillplatz und<br />

Rundbänke machen Lust auf<br />

das nächste Sommerfest. Zwei<br />

Spielplätze für die ganz Kleinen<br />

und die Größeren lassen keinen<br />

Wunsch offen, sogar eine Tischtennisplatte<br />

gibt es. Alles solide,<br />

akkurat. Kein Wunder, die Bauleitung<br />

hatte Wolfram Häntzschel,<br />

Bauingenieur, Zimmermann –<br />

und seit 13 Jahren geschäftsführender<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

des Kleingartenvereins. Zuerst<br />

übernahm Häntzschel die Aufgabe<br />

des Wasserwartes, fiel schon<br />

da durch seine Genauigkeit auf.<br />

„Ich habe mich bei Sitzungen<br />

immer kritisch geäußert“, erklärt<br />

Häntzschel schmunzelnd. Zwei<br />

Jahre nachdem der auf der Kleingartenanlage<br />

mit seiner Familie<br />

eine Parzelle übernommen hatte,<br />

wurde ihm das Amt des 1. Vorstandsvorsitzenden<br />

im Jahr 2006<br />

übertragen.<br />

Die Genauigkeit, Disziplin, Sparsamkeit<br />

und Liebe zur Kleingarten-Kultur,<br />

mit der Wolfram<br />

Häntzschel die Anlage leitet,<br />

wurde ihm wohl schon in die<br />

Wiege gelegt: 1942 wurde er in<br />

Dresden geboren, bei der Bombardierung<br />

der Stadt 1945 starben<br />

beide Großeltern-Paare. Die<br />

Eltern – Mutter Geschichts-Professorin<br />

und Vater preußischer<br />

Offizier – zogen mit ihren sieben<br />

Kindern nach Berlin an den Marinesteig<br />

am Schlachtensee, wo<br />

sie wohlbehütet aufwuchsen. Ab<br />

1951 hatte die Familie eine Parzelle<br />

in Schlachtensee-Süd. „Laubenpieper<br />

waren damals typisch<br />

für Berlin. Ich war sowieso an allem,<br />

was mit Natur zu tun hatte,<br />

brennend interessiert“, erinnert<br />

sich Wolfram, der oft alleine<br />

durch den Botanischen Garten<br />

streifte, um die lateinischen Namen<br />

der Pflanzen zu lernen.<br />

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24<br />

<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong><br />

Während seiner Arbeit als Bauleiter<br />

blieb später wenig Zeit<br />

für das grüne Hobby, zu dem<br />

er nach der Pensionierung aber<br />

schnell und umso intensiver zurückfand.<br />

Es grünt so grün<br />

Wolfram Häntzschels Handschrift<br />

findet sich in der Kleingartenanlage<br />

Sonnenschein-<br />

Lichterfelde e. V. inzwischen<br />

vielerorts: Nicht nur in den Gemeinschaftsbauten,<br />

auch in der<br />

Leitung der Kolonie spiegelt sie<br />

sich wider und hat viel „Grünland“<br />

geschaffen:<br />

So hat Häntzschel einiges zur<br />

Verjüngung und kulturellen<br />

Vielfalt der Kolonie beigetragen.<br />

Parzellen hat er überwiegend<br />

an Familien mit Kindern abgegeben,<br />

und inzwischen bewirtschaften<br />

einen Teil der Gärten<br />

Menschen aus anderen Kulturen<br />

wie Chinesen, Polen, Türken<br />

und Russen. „Sie haben sich der<br />

deutschen Gesellschaft angepasst<br />

und fühlen sich wohl hier.<br />

In unserer Gartengemeinschaft<br />

hat jeder gleiche Rechte und<br />

Pflichten. Aber man muss auch<br />

wissen: Die Anlage hat 200 Parzellen<br />

– und 100 verschiedene<br />

Charaktere“, erklärt der 1. Vorsitzende,<br />

der Parzellenbewerber<br />

grundsätzlich zum persönlichen<br />

Gespräch bittet. Nur so kann er<br />

feststellen, ob sie auf die Anlage<br />

passen werden. Dazu gehört<br />

auch, sich an der rund vier Stunden<br />

über das Jahr verteilten Gemeinschaftsarbeit<br />

in der Kolonie<br />

zu beteiligen. Kleingärtner im<br />

Alter über 70 sind davon befreit.<br />

Einen großen Schritt voran hat<br />

Häntzschel die Kleingartenanlage<br />

Sonnenschein gebracht,<br />

der nach der Wende der Abriss<br />

und die Umwandlung zur Sportanlage<br />

gedroht hatte. Dank der<br />

geschickten Verhandlungstaktik<br />

des damaligen Baustadtrates<br />

und späteren Bezirksbürgermeisters<br />

Norbert Kopp hatte das<br />

verhindert werden können. Die<br />

Kolonie Sonnenschein wurde<br />

mit öffentlicher Durchwegung<br />

und geregelter Müllentsorgung<br />

zur Dauerkleingartenanlage.<br />

Häntzschel arbeitete mit seinem<br />

Team später akribisch auf die<br />

Anerkennung der Kleingartenanlage<br />

als gemeinnütziger Verein<br />

hin. Nach anderthalb Jahren,<br />

2014, war das geschafft. „Der Verein<br />

gehört zur Absicherung der<br />

Pächter“, betont Wolfram Häntzschel.<br />

Seinem wirtschaftlichen<br />

Geschick ist es zu verdanken,<br />

dass die Kolonie schuldenfrei<br />

ist. Derzeit beschäftigt ihn die<br />

Überlegung zu einer eventuellen<br />

Genossenschaftsgründung<br />

innerhalb der Kolonie. Dann<br />

könnte jeder Pächter seine Parzelle<br />

kaufen, jedes Grundstück<br />

müsste aber auch an die Stadtentwässerung<br />

angeschlossen<br />

werden.<br />

Im nächsten Jahr steht in der<br />

Kolonie die nächste Vorstandswahl<br />

an. Häntzschel, der auch als<br />

unabhängiger Baugurtachter ab<br />

und zu für den Bezirksverband<br />

unterwegs ist, und mit 77 nun<br />

etwas kürzer treten möchte, will<br />

sich noch einmal der Aufgabe<br />

des Vorstandsvorsitzenden stellen,<br />

„aber dann auch meinen<br />

Nachfolger einarbeiten, denn<br />

neben einem großen Kleingärtner-Herzen<br />

gehört auch viel<br />

Fachwissen und Geschäftssinn<br />

dazu“, betont Häntzschel, der<br />

auch zukünftig nur das Beste<br />

für „seinen“ Kleingartenverein<br />

Sonnenschein-Lichterfelde e. V.<br />

will.<br />

Er selbst sitzt, wenn es seine<br />

Zeit erlaubt, gerne auf der<br />

kleinen Bank am Teich, in dem<br />

Goldfischen und Rotfedern<br />

nach Mückenlarven jagen. Ein<br />

Netz schützt sie vor dem Appetit<br />

des Reihers. Ab und zu kommen<br />

Paul und Paula zum Essen<br />

– zwei Krähen, die hier den ein-


Die Parzelle von Wolfgang Häntzschel.<br />

oder anderen Leckerbissen vom<br />

Hausherrn kredenzt bekommen.<br />

Auf den geschwungenen Beeten<br />

des Gemüsegartens (Wolfram:<br />

„Ich mag keine geraden Linien.“)<br />

wachsen u. a. Erdbeeren, Knoblauch<br />

und Salat. Rosenbüsche<br />

und ein Steingarten bringen<br />

Abwechslung ins Bild. Auch die<br />

Hollywood-Schaukel darf nicht<br />

fehlen. Die Gartenzwerge hingegen<br />

stehen beim Nachbarn.<br />

Einen Zaun zu ihm braucht es<br />

hier nicht – schließlich ist man<br />

<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong> 25<br />

Teil des Vereins, Teil der Kleingärtner-Gemeinschaft.<br />

Vom Armengarten<br />

über Schrebergarten<br />

zum Kleingarten<br />

mit Teich<br />

Anfang 1900 legten Stadtverwaltungen<br />

und Wohlfahrtsorganisationen<br />

Armengärtenanlagen an,<br />

um damit dem Hunger und der<br />

zunehmenden Verarmung entgegenzuwirken.<br />

Um 1850 entstanden<br />

insbesondere in Berlin<br />

Laubenkolonien des Roten Kreuzes,<br />

der Arbeiterbewegung und<br />

Gärten der Bahnlandwirtschaft.<br />

Damals entstand wohl auch die<br />

scherzhafte Bezeichnung „Laubenpieper“.<br />

Der Leipziger Arzt Moritz Schreber<br />

sprach sich für diese Gärten<br />

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26<br />

<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong><br />

wegen ihrer gesundheitsfördernden<br />

Wirkung aus. – Erfunden<br />

hat er den „Schrebergarten“<br />

jedoch nicht. Der Name geht<br />

vielmehr auf die Initiative von<br />

Schuldirektor Hausschild, einen<br />

Mitstreiter Schrebers, zurück.<br />

Hausschild legte 1865 in Leipzig<br />

den Schreberplatz an, der Arbeiterkindern<br />

unter pädagogischer<br />

Betreuung als Spielplatz diente.<br />

Erst der Lehrer Karl Gesell legte<br />

rund um den Platz Gärten an, aus<br />

den Kinderbeeten entwickelten<br />

sich Familienbeete. Schließlich<br />

parzellierte und umzäunte man<br />

sie zu „Schrebergärten“. Geräteschuppen,<br />

Lauben und Zäune<br />

kamen nach und nach hinzu.<br />

Der erste Schreberverein wurde<br />

1891 gegründet, bald kamen<br />

weitere dazu.<br />

Nach dem zweiten Weltkrieg<br />

wurden als Maßnahme gegen<br />

Versorgungs- und Wohnungsnot<br />

vielerorts Kleingartengebiete<br />

für die Bevölkerung ausgewiesen.<br />

Neben einfachen Lauben<br />

entstanden auch ganzjährig<br />

bewohnbare Häuschen, die von<br />

den Stadtverwaltungen geduldet<br />

wurden.<br />

Etliche der nach dem Krieg entstandenen<br />

Kleingartengebiete<br />

tragen bis heute die Bezeichnung<br />

„Reservebauland“. Wird<br />

dieses Bauland benötigt, haben<br />

die darauf etablierten Kleingärtner<br />

mit ihren Parzellen kaum<br />

eine Zukunft.<br />

Positiv in die Zukunft schauen<br />

kann aber die Kleingartenanlage<br />

Sonnenschein-Lichterfelde<br />

e. V. auch noch nach 100 Jahren.<br />

Besucher der 100-Jahr-Feier<br />

am 17. <strong>August</strong> <strong>2019</strong> erwartet<br />

ab 15 Uhr mit open End u. a.<br />

Leckeres aus Fass, Flasche und<br />

Cocktailglas sowie von herzhaft<br />

bis süß. „Simone und ihr flotter<br />

Dreier“ heizt musikalisch ein,<br />

und auch das Tanzbein darf<br />

geschwungen werden. Am<br />

18. <strong>August</strong> dann, von 14-18 Uhr,<br />

kommen die Kids auf ihre Kosten.<br />

Für Leib und Seele wird<br />

gesorgt,Clowns, Kindertanzgruppe<br />

und DJ lassen garantiert<br />

keine Langeweile aufkommen.<br />

Übrigens: die Nachbar-Kleingartenkolonie<br />

Abendruh e. V. feiert<br />

eine Woche zuvor ihren 100. Geburtstag:<br />

Am 10. <strong>August</strong> <strong>2019</strong><br />

ab 15 Uhr findet der Festumzug<br />

statt, danach Musik, Tanz und<br />

Fröhlichkeit. Der Tag endet mit<br />

einem Feuerwerk.<br />

Am 11. <strong>August</strong> folgt das Kinderfest<br />

mit vielen Überraschungen<br />

von 15-17 Uhr.<br />

◾<br />

<br />

Jacqueline Lorenz<br />

Kleingartenanlage<br />

Sonnenschein-Lichterfelde e. V.<br />

Vereinshaus und Spielplätze im Schatten alter Bäume.<br />

Eingang Hochbaumstraße 32<br />

14167 Berlin-Lichterfelde<br />

Kontakt:<br />

Wolfram Häntzschel<br />

Telefon: 0176 / 347 806 37<br />

E-Mail: kol.sonnenschein@t-online.de<br />

www.kga-sonnenschein.de


Abgehoben<br />

Buch über die Geschichte des Fliegens in Berlin<br />

<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong> 27<br />

Es begann in Lichterfelde<br />

– dort ließ sich<br />

der Flugpionier Otto<br />

Lilienthal einen Hügel<br />

aufschütten, von dem aus<br />

er seine ersten Flugversuche<br />

startete. Das Buch<br />

„Abgehoben. Eine kleine<br />

Geschichte des Fliegens in<br />

historischen Fotos“ schlägt<br />

von den Gleitern Otto Lilienthals<br />

einen Bogen über<br />

die Flughäfen Tempelhof<br />

und Johannistal bis zum BER. Freunde alter Flugzeuge<br />

kommen bei Doppeldeckern, Rumpler-<br />

Tauben und anderen auf ihre Kosten. Auch Bilder<br />

von Zeppelinen fehlen nicht.<br />

Die historischen Aufnahmen begleitet von einem<br />

einführenden Text nehmen<br />

die Leser/innen mit auf<br />

eine Reise durch die historische<br />

Luftfahrt in Berlin.<br />

Der Rückblich auf die ereignisreiche<br />

Vergangenheit<br />

voller Rekorde, Skandale<br />

und Triumpfe zeigt viele<br />

Facetten der Berliner Fluggeschichte.<br />

Autor Boris von Brauchitsch<br />

studierte Kunstgeschichte,<br />

Archäologie und Geschichte.<br />

Er ist Autor und Herausgeber zahlreicher Bücher<br />

zur Kunst und Fotografie. Das Buch mit 132 Seiten<br />

und 190 Abbildungen ist in der Edition Braus, Berlin,<br />

erschienen. Es ist für 24,95 Euro im Buchhandel<br />

erhältlich. ISBN 978-3-86228-179-4 ◾<br />

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