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Lichterfelde Ost Journal August/September 2019

Journal für Lichterfelde Ost und Umgebung

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<strong>Lichterfelde</strong> <strong>Ost</strong> <strong>Journal</strong> 7<br />

da durch seine Genauigkeit auf.<br />

„Ich habe mich bei Sitzungen<br />

immer kritisch geäußert“, erklärt<br />

Häntzschel schmunzelnd. Zwei<br />

Jahre nachdem der auf der Kleingartenanlage<br />

mit seiner Familie<br />

eine Parzelle übernommen hatte,<br />

wurde ihm das Amt des 1. Vorstandsvorsitzenden<br />

im Jahr 2006<br />

übertragen.<br />

Die Genauigkeit, Disziplin, Sparsamkeit<br />

und Liebe zur Kleingarten-Kultur,<br />

mit der Wolfram<br />

Häntzschel die Anlage leitet,<br />

wurde ihm wohl schon in die<br />

Wiege gelegt: 1942 wurde er in<br />

Dresden geboren, bei der Bombardierung<br />

der Stadt 1945 starben<br />

beide Großeltern-Paare. Die<br />

Eltern – Mutter Geschichts-Professorin<br />

und Vater preußischer<br />

Offizier – zogen mit ihren sieben<br />

Kindern nach Berlin an den Marinesteig<br />

am Schlachtensee, wo<br />

sie wohlbehütet aufwuchsen. Ab<br />

1951 hatte die Familie eine Parzelle<br />

in Schlachtensee-Süd. „Laubenpieper<br />

waren damals typisch<br />

für Berlin. Ich war sowieso an allem,<br />

was mit Natur zu tun hatte,<br />

brennend interessiert“, erinnert<br />

sich Wolfram, der oft alleine<br />

durch den Botanischen Garten<br />

streifte, um die lateinischen Namen<br />

der Pflanzen zu lernen.<br />

Während seiner Arbeit als Bauleiter<br />

blieb später wenig Zeit<br />

für das grüne Hobby, zu dem<br />

er nach der Pensionierung aber<br />

schnell und umso intensiver zurückfand.<br />

Nach vereinter Arbeit gemeinsam entspannen.<br />

<strong>Lichterfelde</strong> e. V. inzwischen<br />

vielerorts: Nicht nur in den Gemeinschaftsbauten,<br />

auch in der<br />

Leitung der Kolonie spiegelt sie<br />

sich wider und hat viel „Grünland“<br />

geschaffen:<br />

So hat Häntzschel einiges zur<br />

Verjüngung und kulturellen<br />

Vielfalt der Kolonie beigetragen.<br />

Parzellen hat er überwiegend<br />

an Familien mit Kindern abgegeben,<br />

und inzwischen bewirtschaften<br />

einen Teil der Gärten<br />

Menschen aus anderen Kulturen<br />

wie Chinesen, Polen, Türken<br />

und Russen. „Sie haben sich der<br />

deutschen Gesellschaft angepasst<br />

und fühlen sich wohl hier.<br />

In unserer Gartengemeinschaft<br />

hat jeder gleiche Rechte und<br />

Pflichten. Aber man muss auch<br />

wissen: Die Anlage hat 200 Parzellen<br />

– und 100 verschiedene<br />

Charaktere“, erklärt der 1. Vorsitzende,<br />

der Parzellenbewerber<br />

grundsätzlich zum persönlichen<br />

Gespräch bittet. Nur so kann er<br />

feststellen, ob sie auf die Anla-<br />

Es grünt so grün<br />

Wolfram Häntzschels Handschrift<br />

findet sich in der Kleingartenanlage<br />

Sonnenschein-<br />

Die Parzelle von Wolfgang Häntzschel.

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