EWa 19-30
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4 Regional<br />
24. Juli 20<strong>19</strong><br />
AUFGESPIESST<br />
Die Glosse der Woche<br />
Von StefanHackenberg<br />
Er macht es einem wirklich<br />
nicht leicht, ihn zu mögen,<br />
der Donald. Seien wir<br />
also ehrlich, wir mögen ihn<br />
nicht. Das „Wir“ ist jetzt kein<br />
napoleonisches Wir, sondern<br />
schlicht ein „Wir“ stellvertretend<br />
für alle denkenden und<br />
emphatischen Menschen.<br />
Der Donald ist auf einem<br />
Feldzug. Dabei bedient<br />
er sich seiner elek- t r o -<br />
nischen Lieblingswaffe<br />
Twitter . Er<br />
möchte - Amerikaner<br />
hin oder her - kritische<br />
Stimmen ins<br />
Ausland verbannen.<br />
Da reicht<br />
es dem Mann,<br />
wenn besagte<br />
Menschen und zu dem<br />
noch Frauen - ja, das ist kein<br />
Widerspruch, Mr. Heim und<br />
Herd, in x-ter Generation<br />
mal Vorfahren in fremden<br />
Landen hatten.<br />
Nun ist das mit Vorfahren<br />
aus dem Ausland so eine<br />
Sache. Die haben nämlich<br />
nicht nur Demokraten. Auch<br />
so mancher Republikaner<br />
müsste stammelnd eingestehen,<br />
auch seine Vorfahren<br />
hätten irgendwie schon einmal<br />
woanders gelebt. Was<br />
in den USA doch historisch<br />
leicht verständlich ist. Gab<br />
es sogar am 9. Januar 1794<br />
eine durch eine Gruppe<br />
deutscher Einwanderer beim<br />
US -Repräsentantenhau s<br />
eingereichte Petition, in der<br />
die Veröffentlichung von<br />
Gesetzestexten in deutscher<br />
Ü b er s et z u ng g e f o r -<br />
dert wurde. Q u a s i<br />
Deutsch als z w e i t e<br />
A m t s s p r a - c h e .<br />
Davon hätten s o g a r<br />
die Vorfah- ren von<br />
Donald pro- f it ier t.<br />
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Schließlich kamen seine<br />
Großeltern aus Kallstadt in<br />
der Pfalz und seine Mutter<br />
wurde in Schottland geboren.<br />
Gut, deutsch spricht man<br />
dort nicht, weder in der Pfalz<br />
noch in Schottland, aber<br />
irgendwie ist Donalds Herkunft<br />
auch nicht hundert<br />
Prozent amerikanisch.<br />
Was also tun? Folgt man<br />
Donald, muss der sich quasi<br />
selber ausweisen. Schließlich<br />
verstößt er permanent gegen<br />
die Gesetze. Und so richtig<br />
die amerikanische Sache<br />
vertreten tut er auch nicht.<br />
Fragen Sie mal bei den<br />
Mechanikern bei<br />
Harley-Davidson<br />
nach.<br />
Und<br />
w ä r e<br />
d a s<br />
P r o b -<br />
lem damit<br />
gelöst? Mitnichten,<br />
zumal<br />
er bei den Vorfahren<br />
entweder<br />
in Deutschland unterkäme<br />
-ersparen wir uns eine Bewertung<br />
darüber - oder<br />
er müsste im Land seiner<br />
Mutter Zuflucht<br />
suchen. Da hat er zwar<br />
schon einen Golfplatz,<br />
aber kaum Freunde.<br />
Deshalb der Vorschlag in<br />
aller Güte. Donald verzichtet<br />
darauf weiter die Karte Ausweisung<br />
und Auswanderung<br />
zu spielen, dafür darf er selber<br />
in den USA bleiben. Es<br />
wäre allen geholfen, obwohl,<br />
den Amerikanern vielleicht<br />
nicht.<br />
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832.000 Euro für Süderwisch<br />
Minister Olaf Lies hatte Förderbescheid mit im Gepäck<br />
Fortsetzung von Seite 1<br />
Über den Strichweg mit seiner<br />
enormen Bedeutung für den<br />
ÖPNV ging es in Döse auch<br />
um den neuen Rahmenplan,<br />
der verkehrsberuhigte Maßnahmen<br />
verspricht, „ohne<br />
baulich viel Geld auszugeben“,<br />
so Adamski.<br />
Dass der Fahrradtourismus in<br />
der Stadt Cuxhaven von enormer<br />
Bedeutung ist, zeigte sich<br />
am Zenneck-Gedenkstein in<br />
Nähe der Kugelbake. Hier treffen<br />
Elbe- und Weser-Radweg<br />
aufeinander. Ein Punkt den<br />
jährlich 380.000 Radfahrer<br />
passieren.<br />
„Umweltfreundliche Mobilität<br />
ist wichtig für den Tourismus<br />
und gehört zu einer sauberen<br />
Umwelt dazu“, findet auch<br />
Busunternehmer Thorsten<br />
Maaß. Hierzu gehöre auch,<br />
nicht nur auf die Elektrifizierung<br />
des Verkehrs zu setzen, so<br />
Umweltminister Lies. „Eine Energiewende<br />
ohne Wasserstoff<br />
kann nicht gelingen“, betonte<br />
er zum Abschluss der Radtour<br />
im Alten Fischereihafen.<br />
Hier machte der gut 15-köpfige<br />
Tross an der „Alten Nordseekantine“<br />
Halt, wo sie auch auf<br />
Oberbürgermeister Dr. Ulrich<br />
Getsch stießen. Denn Olaf<br />
Lies hatte in seiner Funktion<br />
als Bauminister auch noch<br />
ein besonderes Präsent mit im<br />
Gepäck. Einen Förderbescheid<br />
in Höhe von 832.000 Euro<br />
aus dem Programm „Soziale<br />
Stadt“ für den Stadtteil Süderwisch.<br />
Der erste Bauabschnitt<br />
der Küddowstraße ist bereits<br />
gestartet, bald soll der Bolzplatz<br />
hinter der Schule folgen.<br />
Für Santjer ist vor allem eine<br />
Olaf Lies erkundete auf Einladung von Uwe Santjer auf einer Radtour<br />
die Möglichkeiten eines umweltfreundlichen Verkehrs in Cuxhaven<br />
CUXHAVEN sh · Manchmal<br />
wird man auf eine sehr<br />
nachdrückliche Art daran<br />
erinnert, dass wir heute in<br />
sehr friedlichen und freiheitlichen<br />
Zeiten leben. Der 20.<br />
Juli ist so ein Datum, der Tag<br />
des Attentats auf Adolf Hitler.<br />
An diesem Tag lässt sich an<br />
das gesamte Greuel der Nazis<br />
erinnern, denn neben der<br />
Ermordung der Männer rund<br />
um Graf Stauffenberg gibt es<br />
zahlreiche Beispiele für eine<br />
Unrechtsjustiz, die bis heute<br />
nicht restlos geklärt ist. Die<br />
wenigsten der „mordenden<br />
Richter“ sind nach der Gründung<br />
der Bundesrepublik<br />
<strong>19</strong>49 zur Rechenschaft gezogen<br />
worden.<br />
Einer dieser Fälle ist für Sahlenburg<br />
dokumentiert. Ein<br />
Oberbürgermeister Dr. Ulrich Getsch (m.) freute sich über den Förderbescheid,<br />
den Umwelt- und Bauminister Olaf Lies ihm überreichte Fotos: tw<br />
Gedenkstein erinnert daran,<br />
und er steht nicht nur für<br />
eine Unrechtstat deutscher<br />
Justiz, sondern er erinnert an<br />
weitere Fälle. Der Stein steht<br />
am alten Schießplatz, wo am<br />
21. April <strong>19</strong>45 die fünf Helgoländer<br />
Georg Braun, Erich<br />
Friedrichs, Karl Fnouka, Kurt<br />
Pester und Martin Wachtel<br />
hingerichtet wurden. Sie<br />
hatten versucht, Helgoland<br />
vor der Zerstörung durch britische<br />
Bomber zu schützen,<br />
wurden dabei jedoch verraten.<br />
An dem Tag wurden neben<br />
den fünf Helgoländern<br />
drei weitere Matrosen hier<br />
hingerichtet. Darüber hinaus,<br />
noch am 3. Mai <strong>19</strong>45,<br />
wurde ein gerade 18 Jahre<br />
alt gewordener Matrose hingerichtet.<br />
Anderthalb Tage<br />
gute Durchmischung der verschiedenen<br />
Quartiere wichtig.<br />
„Das ist im Lehfeld gut gelungen.<br />
Jeder kann sich vorstellen<br />
hierher zu ziehen.“ Ein Modell,<br />
das durch die passende<br />
soziale Infrastruktur auch in<br />
Süderwisch umgesetzt werden<br />
soll.<br />
Für das kommende Jahr sind<br />
bereits weitere 990.000 Euro<br />
für Süderwisch und 620.000<br />
Euro für das Lehfeld beantragt.<br />
Hier hatte sich Lies bereits<br />
im März über das Viertel<br />
informiert. Er zeigte sich<br />
immer noch begeistert von<br />
der Umsetzung, den Bestand<br />
mit bezahlbaren Wohnungen<br />
attraktiv zu gestalten. OB<br />
Getsch wies darauf hin, dass<br />
dies im Lehfeld, wo 90 Prozent<br />
der Wohnungen über die<br />
„Siedlung“ in städtischer Hand<br />
sind, leichter umzusetzen war<br />
als jetzt in Süderwisch. „Um<br />
hier Schwung rein zu bekommen,<br />
brauchen wir die Bereitschaft<br />
der Eigentümer.“<br />
Insgesamt fließen jeweils rund<br />
zehn Millionen Euro aus dem<br />
Städtebauförderprogramm in<br />
beide Stadtteile.<br />
Erinnerung an die Ermordeten<br />
Gedenkstein am Sahlenburger Schießplatz macht betroffen<br />
vor Kriegsende hier im Nordwesten<br />
war sein Verschulden<br />
sein Ausspruch am Cuxhavener<br />
Bahnhof „Der Krieg ist<br />
ja doch vorbei“.<br />
Der 1. Vorsitzender des Vereins<br />
für Gedenkkultur Cuxhaven<br />
Manfred Mittelstedt<br />
hatte am 20. Juli zu einer<br />
Ansprache am Gedenkstein<br />
in Sahlenburg eingeladen.<br />
Zusammen mit Sahlenburgs<br />
Bürgermeister Herbert Kihm<br />
erinnerte er an den sinnlosen<br />
Tod der Soldaten und<br />
das falsche Rechtsbewusstsein<br />
des damaligen verantwortlichen<br />
Gerichtsherren<br />
Dr. Föger mit anschließender<br />
Bestätigung der Urteile durch<br />
Admiral Johannesson. Mit<br />
einem Moment der Stille ehrte<br />
er die Ermordeten.<br />
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An die durch eine Unrechtsjustiz zum Tode verurteilten Helgoländer erinnerten Bürgermeister Herbert<br />
Kihm und Manfred Mittelstedt<br />
Foto: sh
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