07.08.2019 Aufrufe

2019 SOMMER / LEBENSHILFE FREISING / TAUSENDFÜSSLER-MAGAZIN

Das Magazin der Lebenshilfe Freising e.V. für Mitglieder, MitarbeiterInnen, Freunde und Förderer.

Das Magazin der Lebenshilfe Freising e.V. für Mitglieder, MitarbeiterInnen, Freunde und Förderer.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

„Anerkennung und Hilfe“<br />

für erlittenes Leid in Heimen<br />

Neues aus der Elternberatung<br />

EINFACHE<br />

SPRACHE<br />

Früher mussten viele Menschen mit Behinderung<br />

in großen Heimen wohnen. Das war<br />

manchmal schlimm. Einigen ging es schlecht<br />

im Heim. Einige mussten Arbeiten machen, die<br />

sie nicht wollten. Das war Unrecht. Jetzt kann<br />

man als Entschuldigung für das Unrecht Geld<br />

bekommen. Dafür müssen Sie sich melden.<br />

Lassen Sie sich dabei helfen von Eltern<br />

oder Freunden. Oder lassen Sie sich beraten<br />

von Herrn Then. Er hat die Telefon-Nummer<br />

08161 / 4830 158.<br />

Menschen, die als Kinder oder Jugendliche in den Jahren<br />

1949 bis 1975 (Bundesrepublik Deutschland) bzw.<br />

1949 bis 1990 (DDR) in stationären Einrichtungen der<br />

Behindertenhilfe oder in stationären psychiatrischen<br />

Einrichtungen untergebracht waren und dort Leid und<br />

Unrecht erfahren haben, sollen Unterstützung erhalten.<br />

Der runde Tisch „Heimerziehung in den<br />

50er und 60er Jahren“ strebte die Aufarbeitung<br />

der Heimerziehung unter den damaligen<br />

Bedingungen an und prüfte dabei<br />

vor allem zugefügtes Unrecht. Denn der<br />

Heimaufenthalt war vielfach von<br />

traumatisierenden Lebens- und<br />

Erziehungsverhältnissen geprägt.<br />

Wem also während der<br />

Heimunterbringung Unrecht<br />

und Leid zugefügt wurde, das heute noch zu Beeinträchtigungen<br />

führt, dem konnte Unterstützung gewährt<br />

werden. Dementsprechend sind 2012 die Fonds<br />

„Heimerziehung West“ und „Heimerziehung in der<br />

DDR“ errichtet worden. Bis zum 31. Dezember 2014<br />

konnten betroffene ehemalige Heimkinder ihre Ansprüche<br />

bei Ihrer zuständigen Anlauf- und Beratungsstelle<br />

anmelden. Zum 31. Dezember 2018 hat dieser<br />

Fonds seine Arbeit eingestellt.<br />

Bedauerlicherweise blieb ursprünglich eine Gruppe<br />

außen vor: Menschen, die als Kinder und Jugendliche<br />

in der Zeit von 1949 bis 1975 in der Bundesrepublik<br />

Deutschland bzw. von 1949 bis 1990 in der DDR in stationären<br />

Einrichtungen der Behindertenhilfe oder der<br />

Psychiatrie Leid und Unrecht erfahren haben, waren<br />

nicht antragsberechtigt. So einigten sich erst 2016,<br />

nach langen und schwierigen Verhandlungen, Bund,<br />

Länder und Kirchen, auch für diese Betroffenen ein Hilfesystem<br />

zu errichten. Seit dem 1. Januar 2017 gibt es<br />

daher die „Stiftung Anerkennung und Hilfe“. Doch die<br />

Arbeit und die Leistungen der Stiftung sind bisher offensichtlich<br />

kaum bekannt: Denn man ging davon aus,<br />

dass über 90.000 Berechtigte sich melden würden. Jedoch<br />

gab es bis Ende 2018 vergleichsweise nur verschwindend<br />

wenige Anträge. Weniger als ein Zehntel<br />

von ehemaligen Heimkindern aus Behinderteneinrich-<br />

Tipp!<br />

Genauere Informationen zu den Anlauf- und Beratungsstellen<br />

und zur Stiftung Anerkennung und<br />

Hilfe gibt es im Internet:<br />

www.stiftung-anerkennung-hilfe.de<br />

www.zbfs.bayern.de/opferentschaedigung/<br />

stiftung-anerkennung-hilfe/index.php<br />

Für weitere Fragen wenden Sie sich bitte an:<br />

Christian Then, Beratungsstelle für Menschen mit<br />

Behinderung und ihre Angehörigen<br />

Telefon: 08161 / 4830-158<br />

E-Mail: christian.then@lebenshilfe-fs.de<br />

32 // SO WAR´S – DIE CHRONIK DER <strong>LEBENSHILFE</strong> <strong>FREISING</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!