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Das Bruttoinlandsprodukt - ein Wohlstandsindikator? - Lehrer-Online

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http://www.lehrer-online.de/url/bruttoinlandsprodukt<br />

<strong>Das</strong> <strong>Bruttoinlandsprodukt</strong> - <strong>ein</strong> <strong>Wohlstandsindikator</strong>?<br />

Autor: Markus Niederastroth<br />

Die Schülerinnen und Schüler lernen in dieser Unterrichtsreihe, was durch das <strong>Bruttoinlandsprodukt</strong><br />

erfasst wird und betrachten diesen Messwert im Hinblick auf s<strong>ein</strong>e Funktion als<br />

<strong>Wohlstandsindikator</strong>. Dabei gehen die Lernenden von ihrem persönlichen Wohlstandsbegriff<br />

aus.<br />

<strong>Das</strong> <strong>Bruttoinlandsprodukt</strong> als Unterrichtsgegenstand ersch<strong>ein</strong>t vielen Schülerinnen und<br />

Schüler eher uninteressant und trocken. Um diesen Inhalt attraktiver zu machen, berücksichtigt<br />

dieser Unterrichtsentwurf den persönlichen Wohlstandsbegriff der Jugendlichen und ermöglicht<br />

ihnen so, <strong>ein</strong>en persönlichen Bezug zum Inhalt zu entwickeln. Nach <strong>ein</strong>er Betrachtung<br />

des historischen Ursprungs des BIP erfolgt die qualitative Kritik mittels des Wohlstandsbegriffs<br />

der Schülerinnen und Schüler. Anschließend erfolgt die quantitative Kritik. Qualitative<br />

und quantitative Kritik werden dann in <strong>ein</strong>em kl<strong>ein</strong>en Projekt zusammengeführt, in dem die<br />

Lernenden den <strong>Wohlstandsindikator</strong> mittels der so genannten Kopfstandmethode nachbessern.<br />

Basis für den „Kopfstand“ ist zunächst ihr persönlicher Wohlstandsbegriff. Weiterhin<br />

bessern die Lernenden das BIP nach, indem sie es um Punkte ergänzen, die dort nicht oder<br />

nicht exakt erfasst werden. Hilfestellung beim „Kopfstand“ bieten <strong>ein</strong>ige alternative Indikatoren,<br />

die die Schülerinnen und Schüler zuvor mittels <strong>ein</strong>er Internetrecherche kennen gelernt<br />

haben.<br />

Lernziele<br />

Die Schülerinnen und Schüler lernen<br />

• die Bedeutung von Indikatoren zu verstehen.<br />

• ihren persönlichen Wohlstandsbegriff zu formulieren und diesen mit dem im <strong>Bruttoinlandsprodukt</strong><br />

Erfassten zu vergleichen.<br />

• zu begründen, warum das <strong>Bruttoinlandsprodukt</strong> k<strong>ein</strong> umfassender Indikator für ihren<br />

persönlichen Wohlstand ist.<br />

• zu begründen, warum das <strong>Bruttoinlandsprodukt</strong> k<strong>ein</strong> umfassender Indikator für wirtschaftlichen<br />

Wohlstand ist.<br />

• Kritikfähigkeit im Umgang mit wirtschaftspolitischen Aussagen und Indikatoren zu<br />

entwickeln.<br />

Kurzinformation<br />

Thema <strong>Das</strong> <strong>Bruttoinlandsprodukt</strong> – <strong>ein</strong> <strong>Wohlstandsindikator</strong>?<br />

Autor Markus Niederastroth<br />

Fach VWL<br />

Zielgruppe Kaufmännische Berufsschulklassen, Wirtschaftsgymnasium,<br />

Handelsschule, Höhere Handelsschule<br />

Zeitraum 5 Schulstunden<br />

Technische Voraussetzungen Internet<br />

© 2007, Schulen ans Netz e.V. 1


<strong>Lehrer</strong>-<strong>Online</strong><br />

Didaktisch-methodischer Kommentar<br />

Um sich mit dem <strong>Bruttoinlandsprodukt</strong> kritisch aus<strong>ein</strong>andersetzen zu können, benötigen die<br />

Schülerinnen und Schüler Hintergrundwissen. Die notwendige Information wird ihnen mit<br />

<strong>ein</strong>em fiktiven Interview zwischen dem Journalisten Ö. Konom und dem personifizierten BIP<br />

angeboten. Die drei Teile des Interviews leiten durch die Unterrichtsreihe und geben die relevanten<br />

Impulse und Informationen zum Weiterarbeiten.<br />

Die historische Entwicklung<br />

In der ersten Stunde lesen die Schülerinnen und Schüler den ersten Teil des Interviews zwischen<br />

dem Journalisten Ö. Konom und dem BIP. Anhand dieses Interviews erarbeiten sie<br />

die historische Entwicklung des <strong>Bruttoinlandsprodukt</strong>s und stellen fest, dass es dem <strong>Bruttoinlandsprodukt</strong><br />

ursprünglich nicht bestimmt war, <strong>ein</strong> <strong>Wohlstandsindikator</strong> zu s<strong>ein</strong>. Darüber hinaus<br />

können sich die Lernenden in dieser Stunde Gedanken machen, was im Allgem<strong>ein</strong>en die<br />

Aufgabe <strong>ein</strong>es Indikators ist.<br />

Benötigte Datei: brutto_materialien.pdf<br />

Der persönliche Bezug<br />

In der zweiten Stunde überlegen sich die Schülerinnen und Schüler, was für sie Wohlstand<br />

bedeutet, und stellen damit <strong>ein</strong>en sehr persönlichen Bezug zu dem Inhalt her. Mittels Kartenabfrage<br />

wird zunächst gesammelt, was die Einzelnen persönlich unter Wohlstand verstehen.<br />

Die Antworten werden dann auf <strong>ein</strong>em vorbereiteten Plakat gesammelt. Besonders<br />

plastisch wird das Ergebnis der Kartenabfrage, wenn man die Karten in <strong>ein</strong>em Venn-<br />

Diagramm sammelt, in dem das BIP als <strong>ein</strong>e Teilmenge des wirtschaftlichen Wohlergehens<br />

dargestellt wird, das wiederum als Teilmenge der Lebensqualität dargestellt wird, die als<br />

Teilmenge des Glücksempfindens dargestellt wird. Spätestens dann erkennen die Schülerinnen<br />

und Schüler sehr anschaulich, wie gering die Schnittmenge dessen ist, was sie selber<br />

für Wohlstand halten, und dem, was das <strong>Bruttoinlandsprodukt</strong> erfasst.<br />

Aussageschwächen des <strong>Bruttoinlandsprodukt</strong>s<br />

In der folgenden Stunde beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler mit den Aussageschwächen<br />

des <strong>Bruttoinlandsprodukt</strong>s. Anhand des zweiten Teils des Interviews erarbeiten<br />

sie, wo das <strong>Bruttoinlandsprodukt</strong> die volkswirtschaftliche Leistungsfähigkeit ungenau oder<br />

gar nicht misst. Diese Aussageschwächen des <strong>Bruttoinlandsprodukt</strong>s werden an der Tafel<br />

gesammelt. Anschließend werden diese Erkenntnisse durch verschiedene Übungsaufgaben<br />

vertieft. Abschließend machen sich die Schülerinnen und Schüler darüber Gedanken, warum<br />

<strong>ein</strong> so ungenaues <strong>Bruttoinlandsprodukt</strong> in unserem Land <strong>ein</strong> <strong>Wohlstandsindikator</strong> darstellt.<br />

Diese Reflexion bildet dann <strong>ein</strong>en geschmeidigen Übergang zur vierten Stunde.<br />

Alternativen zum <strong>Bruttoinlandsprodukt</strong><br />

In der vierten Stunde lesen die Schülerinnen und Schüler den dritten und letzten Teil des<br />

Interviews zwischen Herrn Ö. Konom und dem BIP. Anschließend recherchieren sie die Anregungen<br />

des BIP im Internet und lernen verschiedene Alternativen und Ergänzungsmöglichkeiten<br />

zum BIP kennen.<br />

Entwicklung <strong>ein</strong>es neuen <strong>Bruttoinlandsprodukt</strong>s<br />

Zum Abschluss kreieren die Schülerinnen und Schüler mittels der Kopfstandmethode <strong>ein</strong><br />

BIP, das den Wohlstand besser darstellt. Grundlage für den Kopfstand sind die Inhalte der<br />

vorangegangenen Stunden, insbesondere ihr eigener Wohlstandsbegriff.<br />

Zusatzinformationen<br />

Alle Links und zusätzlichen Informationen befinden sich in der <strong>Online</strong>-Version der Unterrichts<strong>ein</strong>heit<br />

unter http://www.lehrer-online/url/bruttoinlandsprodukt.<br />

© 2006, Schulen ans Netz e.V. 2


<strong>Lehrer</strong>-<strong>Online</strong><br />

Informationen zum Autor<br />

Markus Niederastroth ist Diplom-Kaufmann und <strong>Lehrer</strong> für Wirtschaft, Steuern und Marketing<br />

am Nell-Breuning-Berufskolleg in Bad Honnef. Er unterrichtet unter anderem Informationswirtschaft.<br />

© 2006, Schulen ans Netz e.V. 3

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