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795 Insider 08_2019

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S. C. Hakoah<br />

SPORTCLUB HAKOAH FEIERT 110-JÄHRIGES JUBILÄUM<br />

Sportliche Erfolge und<br />

Zeitgeschichte seit 1909<br />

Der jüdische Wiener Sportclub HAKOAH<br />

(hebräisch „Kraft“) wurde im Jahre 1909<br />

gegründet und zählt damit zu den traditionsreichsten<br />

Sportvereinen Österreichs.<br />

Nach großen sportlichen Erfolgen in der<br />

Ersten Republik folgte die Zerschlagung<br />

durch die Nationalsozialisten im Jahre<br />

1938 und die Reanimation ab 1945. Nach<br />

der Restitution der Grundstücke gemäß<br />

dem „Washingtoner Abkommen 2001“<br />

wurde 20<strong>08</strong> auf Teilen des ehemaligen HA-<br />

KOAH-Sportplatzes ein modernes Sportzentrum<br />

mit einer bundesligakonformen,<br />

in drei Segmente teilbaren Sporthalle samt<br />

Tribüne sowie einem Fitness-Center und<br />

Außenanlage eröfnet.<br />

Geschäftsführer Ing. Ing. Ronald<br />

Gelbard: „Es ist großartig, dass wir nach<br />

der bewegten HAKOAH-Historie heute<br />

auf einem Teil des Original-HAKOAH-<br />

Sportplatzes in einem modernen, ofenen,<br />

jüdischen Sportclub unser 110-jähriges Jubiläum,<br />

sowie auch aktuelle sportliche Erfolge<br />

feiern können.“<br />

Anfänge als Fußballmannschaft<br />

Die HAKOAH hatte zu ihrer Gründung<br />

– der Sportclub begann als Fußballverein<br />

– noch keine eigene Spielstätte. Erst 1922<br />

wurde ein Sportplatz in der Krieau im 2.<br />

Wiener Gemeindebezirk gefunden. 1926<br />

erfolgte der Bau eines eigenen Stadions mit<br />

Fußballfeld, Laufbahn sowie Tribünenanlagen<br />

mit 3.500 Sitz- und 2.500 Stehplätzen,<br />

einem Hockeyfeld und Tennisplätzen.<br />

Nach und nach wurden bei HAKOAH<br />

Sportarten wie Fechten, Leichtathletik,<br />

Hockey, Ski-Touristik, Schwimmen und<br />

Ringen betrieben.<br />

Der S. C. HAKOAH wurde in den<br />

1920er-Jahren zu einem erfolgreichen Fußballverein<br />

in der obersten österreichischen<br />

Spielklasse. Legendär ist<br />

der Sieg gegen den Britischen Verein<br />

„West Ham United“ mit 5:0<br />

– damit wurde der „blau-weiße<br />

Verein“ 1923 auch international<br />

bekannt. In der Saison 1924/25<br />

wurden die Fußballer von HA-<br />

KOAH österreichischer Meister.<br />

Während der Ersten Republik<br />

konnten auch weitere Sektionen<br />

große sportliche Erfolge verzeichnen:<br />

So sind hier die Schwimmerinnen<br />

rund um Hedy Bienenfeld-Wertheimer<br />

und Fritz Löwy<br />

zu nennen, die beide Medaillen bei der Europameisterschaft<br />

1928 erringen konnten,<br />

sowie die Sektion Wasserball, in der auch<br />

der Journalist und Autor Friedrich Torberg<br />

aktiv war.<br />

1938: Die Zerschlagung durch<br />

die Nationalsozialisten<br />

Bis 1938 war mit der HAKOAH ein Verein<br />

entstanden, der mit Abstand die meisten<br />

Mitglieder aller österreichischen Sportvereine<br />

zählen konnte. Es war ein prächtiger<br />

Sportplatz in der Krieau vorhanden;<br />

zahlreiche Titel und Rekorde konnte HA-<br />

KOAH verzeichnen.<br />

Mit der Annexion Österreichs im März<br />

1938 durch die Nationalsozialisten wurde<br />

der Verein zerschlagen, die HAKOAH aus<br />

allen Ergebnislisten gestrichen, ihre Spiele<br />

für ungültig erklärt und ihre Mitglieder verfolgt.<br />

Der Sportplatz und die Vereinsheime<br />

wurden beschlagnahmt.<br />

Schon ab 1945 wurde bei HAKOAH wieder<br />

Sport betrieben: Fußball, Leichtathletik,<br />

Tischtennis, Schwimmen, … Da die<br />

Rückstellungsgesetzgebung nach 1945 in<br />

Österreich halbherzig durchgeführt wurde,<br />

fehlte beispielsweise<br />

ein Gesetz, das Mietund<br />

Pachtrechte behandelte.<br />

So konnte<br />

auch der S. C. HA-<br />

KOAH keinen Antrag<br />

auf die in der Ersten<br />

Republik gepachtete<br />

Liegenschaft stellen.<br />

Der Trainingsbetrieb<br />

musste auf andere<br />

Spielstätten verteilt<br />

werden. Erst nach dem<br />

„Washingtoner Abkommen von 2001“<br />

konnte die heutige Liegenschaft im 2. Wiener<br />

Gemeindebezirk ausgebaut und bezogen<br />

werden.<br />

SC HAKOAH startet 20<strong>08</strong> neu durch –<br />

Sportverein und Fitnesscenter<br />

Seit 20<strong>08</strong> – am wiedererrichteten Standort<br />

– stieg die Mitgliederanzahl im Verein stark<br />

und die Mitgliedschaften im Fitnesscenter<br />

mit Außen- und Poolbereich konnten auf<br />

über 800 Personen gesteigert werden.<br />

Das Fitnesscenter mit seinen modernen<br />

Geräten sowie der Kompetenz des Sportmediziners<br />

und früheren Leistungsschwimmers<br />

Univ. Prof. Dr. Paul Haber, dem Präsidenten<br />

des S. C. HAKOAH, wird gerne zur<br />

betrieblichenGesundheitsvorsorgegenützt.<br />

S. C. HAKOAH heute –<br />

Erfolge im Leistungssport<br />

Mit dem HAKOAH-Judoka Stephan Hegyi<br />

kann HAKOAH aktuelle Erfolge feiern<br />

– zuletzt Bronze im Schwergewicht bei den<br />

„European Games <strong>2019</strong>“ in Minsk. Damit<br />

wurde Hegyi gleichzeitig Dritter bei der<br />

Europameisterschaft und verteidigte seinen<br />

3. Platz vom Jahr 2018.<br />

Angeboten werden in den Sektionen heute<br />

Sportarten wie Basketball, Leichtathletik,<br />

Schwimmen, Judo und vieles mehr – erweitert<br />

durch Sportangebote, die am HA-<br />

KOAH-Gelände bereitstehen: Beachvolleyball,<br />

Krav Maga, Tenniskurse, rhythmische<br />

Gymnastik etc. Die Hallen können grundsätzlich<br />

für jede Sportart gemietet werden.<br />

www.hakoah.at<br />

www.ikg-wien.at<br />

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