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S. C. Hakoah<br />
SPORTCLUB HAKOAH FEIERT 110-JÄHRIGES JUBILÄUM<br />
Sportliche Erfolge und<br />
Zeitgeschichte seit 1909<br />
Der jüdische Wiener Sportclub HAKOAH<br />
(hebräisch „Kraft“) wurde im Jahre 1909<br />
gegründet und zählt damit zu den traditionsreichsten<br />
Sportvereinen Österreichs.<br />
Nach großen sportlichen Erfolgen in der<br />
Ersten Republik folgte die Zerschlagung<br />
durch die Nationalsozialisten im Jahre<br />
1938 und die Reanimation ab 1945. Nach<br />
der Restitution der Grundstücke gemäß<br />
dem „Washingtoner Abkommen 2001“<br />
wurde 20<strong>08</strong> auf Teilen des ehemaligen HA-<br />
KOAH-Sportplatzes ein modernes Sportzentrum<br />
mit einer bundesligakonformen,<br />
in drei Segmente teilbaren Sporthalle samt<br />
Tribüne sowie einem Fitness-Center und<br />
Außenanlage eröfnet.<br />
Geschäftsführer Ing. Ing. Ronald<br />
Gelbard: „Es ist großartig, dass wir nach<br />
der bewegten HAKOAH-Historie heute<br />
auf einem Teil des Original-HAKOAH-<br />
Sportplatzes in einem modernen, ofenen,<br />
jüdischen Sportclub unser 110-jähriges Jubiläum,<br />
sowie auch aktuelle sportliche Erfolge<br />
feiern können.“<br />
Anfänge als Fußballmannschaft<br />
Die HAKOAH hatte zu ihrer Gründung<br />
– der Sportclub begann als Fußballverein<br />
– noch keine eigene Spielstätte. Erst 1922<br />
wurde ein Sportplatz in der Krieau im 2.<br />
Wiener Gemeindebezirk gefunden. 1926<br />
erfolgte der Bau eines eigenen Stadions mit<br />
Fußballfeld, Laufbahn sowie Tribünenanlagen<br />
mit 3.500 Sitz- und 2.500 Stehplätzen,<br />
einem Hockeyfeld und Tennisplätzen.<br />
Nach und nach wurden bei HAKOAH<br />
Sportarten wie Fechten, Leichtathletik,<br />
Hockey, Ski-Touristik, Schwimmen und<br />
Ringen betrieben.<br />
Der S. C. HAKOAH wurde in den<br />
1920er-Jahren zu einem erfolgreichen Fußballverein<br />
in der obersten österreichischen<br />
Spielklasse. Legendär ist<br />
der Sieg gegen den Britischen Verein<br />
„West Ham United“ mit 5:0<br />
– damit wurde der „blau-weiße<br />
Verein“ 1923 auch international<br />
bekannt. In der Saison 1924/25<br />
wurden die Fußballer von HA-<br />
KOAH österreichischer Meister.<br />
Während der Ersten Republik<br />
konnten auch weitere Sektionen<br />
große sportliche Erfolge verzeichnen:<br />
So sind hier die Schwimmerinnen<br />
rund um Hedy Bienenfeld-Wertheimer<br />
und Fritz Löwy<br />
zu nennen, die beide Medaillen bei der Europameisterschaft<br />
1928 erringen konnten,<br />
sowie die Sektion Wasserball, in der auch<br />
der Journalist und Autor Friedrich Torberg<br />
aktiv war.<br />
1938: Die Zerschlagung durch<br />
die Nationalsozialisten<br />
Bis 1938 war mit der HAKOAH ein Verein<br />
entstanden, der mit Abstand die meisten<br />
Mitglieder aller österreichischen Sportvereine<br />
zählen konnte. Es war ein prächtiger<br />
Sportplatz in der Krieau vorhanden;<br />
zahlreiche Titel und Rekorde konnte HA-<br />
KOAH verzeichnen.<br />
Mit der Annexion Österreichs im März<br />
1938 durch die Nationalsozialisten wurde<br />
der Verein zerschlagen, die HAKOAH aus<br />
allen Ergebnislisten gestrichen, ihre Spiele<br />
für ungültig erklärt und ihre Mitglieder verfolgt.<br />
Der Sportplatz und die Vereinsheime<br />
wurden beschlagnahmt.<br />
Schon ab 1945 wurde bei HAKOAH wieder<br />
Sport betrieben: Fußball, Leichtathletik,<br />
Tischtennis, Schwimmen, … Da die<br />
Rückstellungsgesetzgebung nach 1945 in<br />
Österreich halbherzig durchgeführt wurde,<br />
fehlte beispielsweise<br />
ein Gesetz, das Mietund<br />
Pachtrechte behandelte.<br />
So konnte<br />
auch der S. C. HA-<br />
KOAH keinen Antrag<br />
auf die in der Ersten<br />
Republik gepachtete<br />
Liegenschaft stellen.<br />
Der Trainingsbetrieb<br />
musste auf andere<br />
Spielstätten verteilt<br />
werden. Erst nach dem<br />
„Washingtoner Abkommen von 2001“<br />
konnte die heutige Liegenschaft im 2. Wiener<br />
Gemeindebezirk ausgebaut und bezogen<br />
werden.<br />
SC HAKOAH startet 20<strong>08</strong> neu durch –<br />
Sportverein und Fitnesscenter<br />
Seit 20<strong>08</strong> – am wiedererrichteten Standort<br />
– stieg die Mitgliederanzahl im Verein stark<br />
und die Mitgliedschaften im Fitnesscenter<br />
mit Außen- und Poolbereich konnten auf<br />
über 800 Personen gesteigert werden.<br />
Das Fitnesscenter mit seinen modernen<br />
Geräten sowie der Kompetenz des Sportmediziners<br />
und früheren Leistungsschwimmers<br />
Univ. Prof. Dr. Paul Haber, dem Präsidenten<br />
des S. C. HAKOAH, wird gerne zur<br />
betrieblichenGesundheitsvorsorgegenützt.<br />
S. C. HAKOAH heute –<br />
Erfolge im Leistungssport<br />
Mit dem HAKOAH-Judoka Stephan Hegyi<br />
kann HAKOAH aktuelle Erfolge feiern<br />
– zuletzt Bronze im Schwergewicht bei den<br />
„European Games <strong>2019</strong>“ in Minsk. Damit<br />
wurde Hegyi gleichzeitig Dritter bei der<br />
Europameisterschaft und verteidigte seinen<br />
3. Platz vom Jahr 2018.<br />
Angeboten werden in den Sektionen heute<br />
Sportarten wie Basketball, Leichtathletik,<br />
Schwimmen, Judo und vieles mehr – erweitert<br />
durch Sportangebote, die am HA-<br />
KOAH-Gelände bereitstehen: Beachvolleyball,<br />
Krav Maga, Tenniskurse, rhythmische<br />
Gymnastik etc. Die Hallen können grundsätzlich<br />
für jede Sportart gemietet werden.<br />
www.hakoah.at<br />
www.ikg-wien.at<br />
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