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Destination Magazin Nr.2/2019 DE

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Sie sehen im oberen Bild den Wildhüter Helmut Anthamatten, darunter Peter Welti,<br />

Restaurant «Zur Mühle»-Besitzer und Jäger. Bilder: Puzzle Media<br />

Saaser Wildjagd-Tradition<br />

Einer dieser Jäger ist Peter Welti aus Saas-Fee. Seit seiner Jugend<br />

geht er auf die Jagd. Damals hat er seinen Grossvater begleitet,<br />

heute jagt er selbst. Dass er während der Jagdzeit Leben nimmt,<br />

ist Peter bewusst. Aber in diesem Bewusstsein ist auch eine tiefe<br />

Achtung für Natur und Tier verankert. Drei- bis viermal pro Woche<br />

geht er in den Wald und beobachtet die Tiere, schaut, wie es ihnen<br />

geht, fotografiert sie. Alle Jäger sehen das gesamte Jahr über im<br />

Wald nach dem Rechten, wie Peter erzählt. Denn Jagen sei hier<br />

nicht nur ein altes Kulturgut. Gerade im Saastal geniesse die<br />

Jagd eine lange Tradition. Praktisch in jeder Saaser Familie gebe<br />

es Jäger, früher sei die Jagd ja auch ein zentraler Bestandteil der<br />

Eigenversorgung gewesen.<br />

Im Saas wird nach dem Patentjagdsystem gejagt, was für die<br />

Jäger zeitlich eng begrenzte Jagdzeiten bedeutet. Die sogenannte<br />

Hochjagd findet in den letzten beiden Septemberwochen statt, die<br />

anschliessende Niederjagd dauert drei Wochen. Gejagt werden<br />

darf aber nur während zweier Tage der Woche. Das von Peter<br />

während dieser Zeit erlegte Wild wird in seinem Restaurant «Zur<br />

Mühle» in Saas-Fee direkt verarbeitet. Für drei bis vier Wochen<br />

reiche dies meistens, danach ist die Wildzeit in «Zur Mühle» vorbei.<br />

Viele der lokalen Restaurants bieten heimisches Wild an und kennzeichnen<br />

dies entsprechend auf der Karte. Da setzt sich übrigens<br />

auch Helmut gern an den Tisch. Vegetarier ist der Wildhüter nämlich<br />

nicht. Gerade Wild isst er am liebsten, wie er zugibt. Dort wisse<br />

er mit Sicherheit: Das Fleisch ist substanzfrei, und die Tiere hatten<br />

im Saas ein gutes Leben.<br />

Der Fellbach-Wasserfall in Saas-Balen macht wilde Naturgewalt fühlbar.<br />

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