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Bayern – Wandermagazin 195

Bayern. Traditionell anders. Bayerns Natur ist so unterhaltsam wie seine Menschen. Faszinierende Persönlichkeiten repräsentieren das Land, seine Traditionen und seine Kulturlandschaften.

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Foto: www.bayern.by, Peter von Felbert<br />

<strong>Bayern</strong>:<br />

RegioPanorama<br />

Traditionell anders


REGIOPANORAMA | <strong>Bayern</strong><br />

<strong>Bayern</strong>s<br />

Kulturlandschaften


traditionell anders<br />

erleben<br />

Franken<br />

Hügelteppich<br />

Das „Tor zur Fränkischen Schweiz“:<br />

Bergmassiv Walberla bei Forchheim in Oberfranken<br />

mit der St. Walburgis Kapelle<br />

Foto: www.bayern.by, Hajo Dietz<br />

www.wandermagazin.de


REGIOPANORAMA | <strong>Bayern</strong>


Land der 1.000 Teiche:<br />

Kulturlandschaft<br />

Tirschenreuther Teichpfanne<br />

in der Oberpfalz<br />

Foto: www.bayern.by,<br />

Tobias Gerber<br />

Oberpfalz, Ostbayern<br />

Wassermosaik<br />

www.wandermagazin.de


REGIOPANORAMA | <strong>Bayern</strong><br />

Donau-Ries, Allgäu-Bayerisch-Schwaben<br />

Wiesenmäher<br />

Schäfer Willy Maurer auf dem Allbuck bei Schmähingen<br />

Foto: www.bayern.by, Tobias Gerber


www.wandermagazin.de


REGIOPANORAMA | <strong>Bayern</strong><br />

Alpenwelt Karwendel<br />

Buckelwiesen


Buckelwiesen bei Mittenwald <strong>–</strong> Alpenwelt Karwendel<br />

Foto: www.bayern.by, Peter von Felbert<br />

www.wandermagazin.de


REGIOPANORAMA | <strong>Bayern</strong><br />

Es ist 5 Uhr in der Früh. Tau liegt auf den Buckelwiesen im kleinen<br />

Wallgau und bedeckt Blumen, Kräuter und Gras mit Tausenden<br />

Tröpfchen. Der perfekte Zeitpunkt, um zu mähen. Bedächtig<br />

stapft Manfred Schmidt durch das feuchte Grün. Mit einem Hieb<br />

fährt er die Sense durch die Halme <strong>–</strong> liebevolle Handarbeit für<br />

den Erhalt der Buckelwiesen: einer besonderen Kulturlandschaft,<br />

die die Menschen, die in ihr leben, bereits seit dem 8. Jh. prägt.<br />

Buckelwiesen bei Mittenwald<br />

Zurück zu den Wurzeln<br />

Bei der Mahd<br />

Buckelwiesenbauer<br />

Manfred Schmidt,<br />

Foto: Peak-PR<br />

Buckelwiesen zählen zu<br />

den markantesten Merkmalen<br />

der Region<br />

rechts oben:<br />

www.bayern.by,<br />

Peter von Felbert<br />

rechts unten:<br />

Florian Werner<br />

Immer wieder setzt der 76-Jährige ab, zieht den Wetzstein<br />

aus der Tasche und schärft sein Werkzeug. „Sonst<br />

habe ich keine Freude an der Mahd“, sagt er. Langsam<br />

geht über dem Gebiet um Mittenwald die Sonne auf<br />

und taucht die Alpenwelt Karwendel in ein besonderes<br />

Licht. Vollkommene Ruhe <strong>–</strong> nur das zischende<br />

Geräusch der Sense durchbricht die Stille. Es sind die<br />

Momente, die Manfred Schmidt besonders liebt.<br />

Buckelwiese <strong>–</strong> selten und artenreich<br />

Hier im kleinen Ort Wallgau <strong>–</strong> gelegen bei Krün und<br />

Mittenwald <strong>–</strong> erfüllt sich der pensionierte Heizungsinstallateur<br />

einen Lebenstraum: eine 15.000 Quadratmeter<br />

große Buckelwiese. Mit seinem Grund hat er<br />

ein kostbares Kulturgut erworben: Die Buckelwiesen<br />

in der Region um Mittenwald stehen unter Naturschutz.<br />

So soll ihr seltener Artenreichtum erhalten<br />

werden.<br />

Entstanden zum Ende der Würmeiszeit sind die Bodenformationen<br />

aus Buckeln und Mulden eine Besonderheit,<br />

die es so nur noch im alpinen Raum gibt.<br />

Damals formen Frost- und Verkarstungsprozesse auf<br />

dem kalkreichen Untergrund eine Buckelflur aus Tau-<br />

senden einzelner Hügel von 50 bis 100 Zentimetern<br />

Höhe. Bis heute ist sie das Zuhause für viele zum<br />

Teil stark gefährdete Schmetterlings-, Insekten- und<br />

Pflanzenarten.<br />

Enzian, Thymian, Schafgarbe, Arnika, Spitzwegerich,<br />

Berg-Klee, Augentrost oder Katzenpfötchen: Auf dem<br />

Sauerboden der Buckelwiesen in der Region um Mittenwald<br />

wachsen mehr als 200 verschiedene Kräuter,<br />

die auf anderen Wiesen schon lange nicht mehr existieren.<br />

Grund dafür ist, dass die Buckelwiesen noch nie<br />

gedüngt wurden <strong>–</strong> und regelmäßig gemäht werden.<br />

Handarbeit für die Natur<br />

Eine Aufgabe, der sich Manfred Schmidt mit Herzblut<br />

verschrieben hat: Er mäht die Buckelwiesen traditionell<br />

mit der Sense <strong>–</strong> einmal im Jahr, immer Mitte<br />

Juli. Zwischen acht bis vierzehn Tagen braucht er,<br />

um die gesamte Fläche zu mähen. So trägt er einen<br />

wichtigen Teil zum Erhalt der Kulturlandschaft in der<br />

Alpenwelt Karwendel bei. Denn werden die Wiesen<br />

nicht gemäht, wachsen sie mit Gehölzen zu. Deshalb<br />

ist in der Vergangenheit aus vielen Flächen Wald entstanden.


Zudem begradigen die Bauern die Buckelflure in den<br />

1920er Jahren zum großen Teil planmäßig, um die<br />

Fläche leichter bewirtschaften zu können. Das ist<br />

heute allerdings verboten <strong>–</strong> es gilt, die Restbestände<br />

der Buckelwiesen in der Gegend rund um Mittenwald<br />

zu schützen.<br />

In Wallgau ist es mittlerweile 9 Uhr. Seit Stunden<br />

schwingt Manfred Schmidt seine Sense <strong>–</strong> eine körperliche<br />

Plagerei, wie er selbst sagt, die ihm jedoch<br />

große Freude bereitet. Mit der Maschine würde er die<br />

Buckelwiese niemals mähen. Und das keineswegs, weil<br />

der Staat die manuelle Mahd besonders unterstützt.<br />

Wer mit der Hand mäht, bekommt ein bisschen mehr,<br />

mit der Maschine gibt es ein bisschen weniger. Die<br />

staatliche Unterstützung ist ein wichtiger Anreiz, die<br />

Buckelwiesen zu pflegen und zu erhalten, vor allem<br />

für die Nachkommen. Der finanzielle Aspekt steht für<br />

Schmidt aber nicht im Vordergrund, sondern die Liebe<br />

zur Natur.<br />

Die besonderen Heublumen verarbeitet seine Frau<br />

Inge Schmidt später liebevoll zu duftenden Kräuterkissen,<br />

die in ein paar Läden im Umkreis und natürlich<br />

bei den Schmidts selbst verkauft werden. In jedem der<br />

kleinen Heukissen steckt ein bisschen Buckelwiese <strong>–</strong><br />

und damit ein Stück der wertvollen Kulturlandschaft<br />

bei Mittenwald, die Manfred Schmidt pflegt und hegt,<br />

solange er kann. Wer möchte, kann ihm dabei gerne<br />

helfen, sagt er: „Jeder ist herzlich willkommen mit anzupacken,<br />

wenn er Lust und Liebe für die Natur hat.“<br />

Entsprechende Gerätschaften stehen stets bereit.<br />

INFO: www.bayern.by/traditionell-anders<br />

München<br />

www.wandermagazin.de


REGIOPANORAMA | <strong>Bayern</strong><br />

Fotos: Peak-PR<br />

Die Buckelwiesen um Mittenwald sind ein geschütztes Naturgut.<br />

Mit Sense und Herzblut setzt sich Bauer Manfred Schmidt für den Erhalt der Kulturlandschaft ein.<br />

Mit Sense und Herzblut<br />

Herr Schmidt, was genau macht eine Wiese zu einer<br />

Buckelwiese? Die Buckelwiesen stammen aus der<br />

Eiszeit. In der Würmeiszeit entwickelte sich auf dem<br />

kalkreichen Untergrund eine Buckelflur aus Tausenden<br />

einzelner Hügel von bis zu einem Meter Höhe.<br />

Früher war unsere Region eine einzige Buckelwiese.<br />

Heute gibt es nur noch Restbestände. Das hat mehrere<br />

Gründe: Wenn die Wiesen nicht gemäht werden,<br />

wachsen sie mit Gehölzen zu. So entstand aus vielen<br />

Flächen Wald. Zudem wurden die Buckelflure zum<br />

großen Teil planmäßig begradigt, um die Fläche leichter<br />

bewirtschaften zu können. Die Restbestände der<br />

Buckelwiesen in der Gegend um Mittenwald stehen<br />

unter Naturschutz.<br />

Was ist das Besondere der Buckelwiesen rund um Mittenwald?<br />

Ganz einfach: Die Buckelwiesen wurden noch<br />

nie gedüngt. Mehr als 200 verschiedene Kräuter wachsen<br />

auf dem Sauerboden <strong>–</strong> weil er nicht gedüngt ist.<br />

Auf den Buckelwiesen finden Sie deshalb reine Natur.<br />

Welche Pflanzen finde ich denn dort? Sie finden dort<br />

unwahrscheinlich viele verschiedene Kräuter, Gräser<br />

und Heublumen, zum Beispiel Enzian, Thymian,<br />

Schafgarbe, Arnika, Spitzwegerich, Berg-Klee,<br />

Bergwiesen-Frauenmantel, Akelei, Augentrost oder<br />

Katzenpfötchen.<br />

Was ist der Unterschied zwischen der Mahd mit der Sense<br />

und dem modernen Mähen mit der Maschine? Ich liebe<br />

die Natur, durch Handarbeit bin ich mit ihr verbunden.<br />

Tipps von Manfred Schmidt:<br />

Die Alpenwelt Karwendel ist Deutschlands<br />

beliebteste Wanderregion: Hier finden Sie mit<br />

der Zugspitze den höchsten Berg im Land.<br />

Entdecken Sie auch das unberührte Karwendelgebirge,<br />

auf das Sie mit der Karwendelbahn<br />

hochfahren. Besonders schön ist auch das<br />

„Königshaus am Schachen“ südlich von Garmisch-<br />

Partenkirchen im Wettersteingebirge, Jagdschloss<br />

von König Ludwig II. mit toller Aussicht. Natürlich sind<br />

auch die Buckelwiesen wunderschön <strong>–</strong> vor allem im Mai,<br />

wenn der Enzian blüht und sie komplett in Blau taucht.<br />

Das müssen Sie einfach mal gesehen haben.<br />

Deshalb mähe ich die Buckelwiese mit der Sense. Zudem komme ich so<br />

viel besser in die Mulden und an die guten Kräuter. Die kann der Mähbalken<br />

einer Maschine gar nicht erfassen. Außerdem machen die Maschinen<br />

einen Riesenkrach.<br />

Welchen Einfluss hat Ihre Arbeit auf die Kulturlandschaft Ihrer Region?<br />

Wenn ich die Buckelwiesen nicht mehr mähe und regelmäßig pflege, werden<br />

die Pflanzenarten verdrängt und es breitet sich Wald aus. Dann wäre<br />

die ursprüngliche Natur nicht mehr erhalten.<br />

Können Besucher Ihnen auf den Buckelwiesen zuschauen <strong>–</strong> oder sogar mit<br />

anpacken? Jeder ist herzlich willkommen mit anzupacken. Die Gäste können<br />

sogar bei uns wohnen: Wir haben drei Ferienwohnungen in Wallgau,<br />

die wir das ganze Jahr an Urlauber vermieten. Natürlich treffen uns die<br />

Hausgäste dort dann auch, wir plaudern und geben ihnen Tipps, wo sie am<br />

besten hingehen können. Die Gegend hier ist wunderbar, da können Sie<br />

20 Jahre lang herkommen und immer wieder Neues entdecken.


München<br />

Schmalensee<br />

1050<br />

900<br />

750<br />

m<br />

km 2 4 6 8 10 12<br />

Streckenwanderung<br />

Länge: 12,2 km, Gehzeit: ca. 3 Std. Höhenmeter: p q 114 m<br />

Markierung: Wanderweg-Beschilderung & Wegenummer 400, 800 & 839<br />

Schwierigkeitsgrad:<br />

Wanderung durch die<br />

Buckelwiesen<br />

Hügelige Alpenwelt Karwendel<br />

Die Wanderung durch die Buckelwiesen von Mittenwald über Krün nach Wallgau<br />

beginnt im historischen Ortszentrum von Mittenwald <strong>–</strong> dem Ortsteil „Gries“. Über<br />

den Gröblweg erreicht man schon nach kurzer Zeit den Alpengasthof Gröblalm, wo<br />

die Wanderwege in Richtung Buckelwiesen beginnen. Zunächst verlaufen die Wege<br />

durch bewaldetes Gebiet hinunter zum Schmalensee, bevor es leicht ansteigend in<br />

die Buckelwiesen geht. Hier kommt man an einem der beliebtesten Ausflugsziele, der<br />

Goasalm, vorbei. Man kann hier nicht nur grasende Ziegen beobachten sondern auch<br />

Produkte aus Ziegenmilch, wie Käse und sogar Eis, kosten. Ein wahres Erlebnis also.<br />

Weiter an der Alm vorbei führt der Weg durch die Buckelwiesen zur Kapelle Maria<br />

Rast. Ruhebänke vor der Kapelle laden zu einer kurzen Verschnaufpause und inneren<br />

Einkehr ein. Das Altarbildnis ist der rastenden Muttergottes auf Herbergssuche gewidmet.<br />

Nun führt der Buckelwiesenweg<br />

die Wanderer<br />

hinunter nach Krün, durch<br />

das Ortszentrum und weiter<br />

ins „Gries“. Nach der<br />

Isarbrücke biegt man links<br />

ab, um entlang der Isar<br />

nach Wallgau zu spazieren.<br />

In Wallgau angekommen<br />

führt der Weg direkt zum<br />

Dorfplatz mit seinen historischen<br />

Häusern.<br />

Start/Ziel<br />

Start: Ortsteil „Im Gries“ hinter der Kirche<br />

St. Peter und Paul in Mittenwald<br />

Ziel: Dorfplatz Wallgau<br />

An-/Abreise<br />

PKW: Bahnhofsplatz, 82481 Mittenwald<br />

ÖPNV: DB bis Bhf Mittenwald, www.bahn.de<br />

PARKEN: Am Bahnhof in Mittenwald<br />

Erlebnisprofil<br />

hügelige Wiesenlandschaften durch<br />

Auflösung und Absenkung des kalkhaltigen<br />

Bodens<br />

360°-Panorama mit den umliegenden<br />

Bergen im Karwendel-, Wetterstein-,<br />

Soiern- und Estergebirge<br />

Tipp des Autors<br />

Urige Einkehr auf der Gröblalm mit fantastischen<br />

Windbeuteln sowie eigener Schnapsbrennerei<br />

und der Goasalm mit frischen<br />

Ziegenprodukten aus eigener Herstellung.<br />

INFO<br />

Alpenwelt Karwendel<br />

Mittenwald Krün Wallgau Tourismus GmbH<br />

Dammkarstraße 3, 82481 Mittenwald<br />

Tel. 08823/3 39 81, Fax 08823/27 01<br />

info@alpenwelt-karwendel.de<br />

www.alpenwelt-karwendel.de<br />

oben: Buckelwiesen sind ein markantes Merkmal dieser<br />

einzigartigen Landschaft, Foto: Alpenwelt Karwendel<br />

unten: Wanderung für die ganze Familie, Foto: W. Ehn<br />

www.wandermagazin.de


REGIOPANORAMA | <strong>Bayern</strong><br />

SalzAlpenTour Schönau<br />

Grünstein - Kühroint - Archenkanzel<br />

Streckenwanderung • 13,1 km • Gehzeit: 5-5,5 Std.<br />

Höhenmeter: p 929 m q 929 m<br />

Schwierigkeitsgrad:<br />

Berchtesgadener Land<br />

Wandern mit den Beinen,<br />

genießen mit der Seele<br />

Das Berchtesgadener Land bietet für jeden und jede Kondition<br />

viele Möglichkeiten, die beeindruckende Bergwelt<br />

zu erleben. Das Herzstück: der Nationalpark Berchtesgaden,<br />

einziger alpiner Nationalpark Deutschlands.<br />

Wandern erfordert Kraft, Schritt für Schritt den Weg hinauf zu gehen, aber<br />

die verbrauchte Energie wird in ein wunderbares Stück Freiheit umgewandelt.<br />

Man lässt den Alltag hinter sich, riecht die Bergblumen, erlebt den frischen<br />

Wind am Gipfel und fühlt sich lebendig. Die Wanderziele in den Berchtesgadener<br />

Alpen sind zahlreich. Da gibt es hochalpine Gipfel wie Watzmann,<br />

Hohen Göll oder Hochkalter. Aber so hoch hinauf muss man gar nicht. Eine<br />

Halbtagestour auf den Grünstein reicht, um auf einem Gipfel zu stehen, den<br />

Blick über das grüne Berchtesgadener Tal schweifen zu lassen und zum<br />

Watzmann aufzuschauen. Höhenwege wie der Soleleitungsweg bieten<br />

Panorama ohne Steigung. Zum bekannten Kältepol am Funtensee<br />

geht es dann schon mind. vier Stunden bergauf, leidenschaftliche<br />

Bergsteiger suchen den Rinnkendl-Steig, Mannlgrat oder wagen<br />

München sich gar in die Watzmann-Ostwand <strong>–</strong> am besten mit Bergführer.<br />

Egal ob Bergsteiger, Wanderer oder Spaziergänger <strong>–</strong> eines sollte<br />

jeder zwischendurch tun: tief einatmen.<br />

Die SalzAlpenTour Schönau startet am Wander-Parkplatz<br />

in Hammerstiel und führt zunächst in Serpentinen zur<br />

Grünsteinhütte. Hier ergibt sich der erste grandiose Ausblick<br />

auf den Königssee. In Richtung Süden entlang der<br />

Weißen Wand führt die SalzAlpenTour weiter auf dem<br />

Wanderpfad bis zu einer Schotterstraße, die zur Kührointalm<br />

und der bewirtschafteten Kühroint-Hütte führt.<br />

Unbedingt empfehlenswert ist es, den Aussichtspunkt<br />

Archenkanzel zu besuchen, der nur etwa 20 Minuten von<br />

der Kührointalm entfernt liegt. Von diesem, im Wald gelegenen<br />

Aussichtspunkt, hat man einen grandiosen Ausblick<br />

auf Sankt Bartholomä und den Königssee. Danach geht es<br />

wieder zurück zur Kührointalm und von dort aus beginnt<br />

der Rückweg zu unserem Ausgangspunkt.<br />

START/ZIEL: Wanderparkplatz Hammerstiel<br />

AN-/ABREISE<br />

PKW: Hammerstielstr. 50, 83471 Schönau a. Königssee<br />

ÖPNV: DB bis Hbf Berchtesgaden, dann weiter mit dem Bus<br />

nach Schönau a. Königssee, www.bahn.de<br />

PARKEN: Wanderparkplatz Hammerstiel<br />

TIPP DES AUTORS<br />

Festes Schuhwerk ist unbedingt zu empfehlen. Der Einsatz<br />

von Trekkingstöcken gibt zusätzliche Sicherheit.<br />

ERLEBNISPROFIL<br />

1400<br />

1200<br />

1000<br />

Biosphärenreservat Berchtesgadener Land<br />

Grandiose Ausblicke auf Sankt Bartholomä<br />

und den Königssee<br />

800<br />

m km 2 4 6 8 10 12<br />

INFO: Berchtesgadener Land Tourismus GmbH<br />

Maximilianstr. 9, 83471 Berchtesgaden, Tel. 08652/6 56 50 50<br />

info@berchtesgadener-land.com, www.berchtesgadener-land.com<br />

Unser Tipp<br />

Berchtesgadener Land Wander-Festival<br />

Wandern pur bietet das Berchtesgadener Land<br />

Wander-Festival vom 30. Juni bis 2. Juli 2017:<br />

Von der 24-Stunden- bis zur kurzen Thementour<br />

findet jeder ein Ziel. Eine Überquerung<br />

des Lattengebirges bei Bad Reichenhall oder<br />

eine Teilstrecke des SalzAlpenSteigs sind auch<br />

im Festivalangebot enthalten.<br />

Fotos: Berchtesgadener Land Tourismus GmbH


Panoramatour rund um den Brünnstein<br />

Einmal rund um den Oberaudorfer Hausberg<br />

Streckenwanderung • 12,7 km • Gehzeit: ca. 5,5 Std.<br />

Höhenmeter: p 711 m q 711 m<br />

Schwierigkeitsgrad:<br />

Diese Tagestour führt durch Waldgebiete und wunderschöne<br />

Almlandschaften. Es gibt hier zwar ein paar<br />

Höhenmeter zu bewältigen, die sich aber auf jeden Fall<br />

lohnen. Besonders empfehlenswert ist die Aussicht auf die<br />

umliegende Bergwelt bis hin zu den Zentralalpen von der<br />

Himmelmoos-Alm. Das Brünnsteinhaus lädt zur Einkehr<br />

ein und bietet regionale Speisen an. Es besteht zusätzlich<br />

die Möglichkeit den Gipfel über einen leichten Klettersteig<br />

in ca. 45 Minuten zu erreichen <strong>–</strong> Trittsicherheit und<br />

Schwindelfreiheit vorausgesetzt.<br />

Auf dem Gipfel steht seit 1863 eine kleine Kapelle. Wanderer<br />

können an diesem Logenplatz entspannen und dem<br />

Himmel ganz nah sein.<br />

START/ZIEL: Waldparkplatz Tatzelwurm<br />

AN-/ABREISE<br />

PKW: Tatzelwurm 1, 83080 Oberaudorf<br />

ÖPNV: Zwischen Juni und Okt. fährt die Wendelstein-<br />

Ringlinie mit Halt am Hotel „Feuriger Tatzlwurm“<br />

(www.wendelstein-ringlinie.de)<br />

PARKEN: Waldparkplatz Tatzelwurm<br />

TIPP DES AUTORS<br />

Wasserfälle am Tatzelwurm: Über zwei Felsstufen stürzen<br />

die Wasserfälle am Tatzelwurm 95 Meter in die Tiefe. Zwei<br />

Brücken bieten beeindruckende Blicke zu den tosenden<br />

Wassermassen.<br />

ERLEBNISPROFIL<br />

1400<br />

1200<br />

1000<br />

Traumhafte Ausblicke von der Himmelmoos-Alm und<br />

der Terrasse vom Brünnsteinhaus<br />

Tatzelwurm Wasserfälle<br />

800<br />

m km 2 4 6 8 10 12<br />

Tatzelwurm<br />

Foto: Tourist-Information Oberaudorf<br />

Oberaudorf<br />

Perle des Inntals<br />

Idyllisch im Alpenvorland im bayerischen Inntal <strong>–</strong> direkt an<br />

der Grenze zu Tirol <strong>–</strong> liegt der Urlaubsort Oberaudorf. Aktiv<br />

erholen oder einfach die Seele baumeln lassen <strong>–</strong> dies und<br />

vieles mehr ist hier in traumhafter Umgebung möglich.<br />

Der Luftkurort Oberaudorf mit seinem Ortsteil Niederaudorf (ca. 500 m)<br />

wird auch „Perle des Inntals“ genannt. Im Tal umrahmt von Wildbarren,<br />

Brünnstein, Kaisergebirge und Kranzhorn zieht sich das Gemeindegebiet bis<br />

hinauf ins Sudelfeld und kurz vor den Gipfel des Wendelsteins. Den Gast<br />

erwarten traditionsreiche Unterkünfte, gute Einkaufsmöglichkeiten und ein<br />

ganzjähriges Erholungs-, Freizeit- und Kulturangebot. In Oberaudorf gibt es<br />

auch vielfältige Möglichkeiten für kleinere Wanderungen: die Ruine der Auerburg<br />

auf dem Schlossberg, der Rundweg zum Naturdenkmal<br />

Grauer Stein, die Wasserfälle am Tatzelwurm, der Höhlenwanderweg<br />

zum Grafenloch, ein Spaziergang entlang des<br />

Auerbachs oder rund um den Luegsteinsee <strong>–</strong> alles lohnende<br />

Ziele. Gutes Essen und geselliges Beisammensein sind hier<br />

Ausdruck der Lebenslust. Genau wie die traditionelle Blasmusik,<br />

die grandiose Bergwelt oder die Feste. Die Oberaudorfer leben<br />

und pflegen die bayerischen Traditionen. Und sie lassen ihre<br />

Gäste gern daran teilhaben und mitfeiern. (ae)<br />

INFO: Tourist-Information Oberaudorf, Kufsteiner Str. 6, 83080 Oberaudorf<br />

Tel. 08033/3 01 20, info@oberaudorf.de, www.oberaudorf.de<br />

München<br />

Unser Tipp<br />

Erlebnisberg Oberaudorf Hocheck<br />

In Oberaudorf gibt es am Erlebnisberg viel zu<br />

erleben und zu entdecken: einen Aussichtspunkt<br />

mit Fernrohr, einen Sagenweg mit Geschichten<br />

aus der Region, eine Sommerrodelbahn<br />

mit einem 360-Grad-Super-Kreisel sowie<br />

einen Waldseilgarten und einen Flying Fox für<br />

Abenteuerlustige.<br />

Foto: Bergbahn Hocheck<br />

www.wandermagazin.de


REGIOPANORAMA | <strong>Bayern</strong><br />

Moos-Rundweg<br />

Pflanzen- und Naturvielfalt erleben<br />

Streckenwanderung • 12,3 km • Gehzeit: ca. 3 Std.<br />

Höhenmeter: p 103 m q 103 m<br />

Schwierigkeitsgrad:<br />

Murnau und Das Blaue Land<br />

Rund um den Staffelsee<br />

Im „Blauen Land“ rund um den Künstlerort Murnau gehen<br />

Natur, Kunst und Kultur eine besondere Verbindung ein. Die<br />

Lage im Alpenvorland ist wie ein Aussichtsbalkon über der<br />

Seenlandschaft zwischen Staffelsee, Riegsee und Froschhauser<br />

See inklusive Bergkulisse.<br />

Im „Blauen Land“ spüren Besucher die liebevolle Pflege des hist. Erbes, ob<br />

zwischen den bunten Häuserzeilen der malerischen Fußgängerzone Murnaus<br />

oder bei einer Wanderung auf dem über 100 km langen Meditationsweg.<br />

Auch im größten oberbayerischen Freilichtmuseum auf der Glentleiten über<br />

dem Kochelsee wird dieses Erbe gepflegt. Rund 60 hist. Häuser, Werkstätten,<br />

Mühlen und Almen warten darauf, entdeckt zu werden. Besonders für<br />

Familien mit Kindern ist diese Spurensuche attraktiv. Die kleinen Besucher<br />

können filzen, töpfern, spinnen, flechten oder hinterglasmalen. Sie lernen<br />

wie früher Wäsche gewaschen und Sauerkraut gemacht wurde oder<br />

schauen dem Senner beim Buttern über die Schulter.<br />

Der Urlaub im „Blauen Land“ bietet eine Vielzahl von Wander-,<br />

Spazier- und Radtourmöglichkeiten. Obendrein kann man<br />

München zwischen drei warmen Badeseen wählen und oberbayerische<br />

Sehenswürdigkeiten, wie etwa die Märchenschlösser von König<br />

Ludwig II., auf kurzen Wegen erreichen.<br />

Ob Raubwürger, Wachtelkönig oder Kreuzotter, ob<br />

fleischfressender Sonnentau, Sibirische Schwertlilie,<br />

Wanzen-Knabenkraut oder Karlszepter, im Murnauer<br />

Moos <strong>–</strong> dem größten zusammenhängenden und weitgehend<br />

ursprünglichen Moorgebiet Mitteleuropas herrscht<br />

noch ein großer Reichtum an Pflanzen- und Tierarten, die<br />

es woanders schon lange nicht mehr gibt.<br />

Mit seinen Seen und Bachläufen und seinen geologisch<br />

bemerkenswerten Hügelreihen, den Köcheln, ist das rund<br />

7000 Hektar große Naturschutzgebiet zudem das größte<br />

Vogelbrutbiotop Süddeutschlands. Hier verbinden sich<br />

großflächig Streuwiesen, Nieder- und Übergangsmoore,<br />

Quelltrichter, Altwasser und Restseen mit voll ausgebildeten<br />

Hochmooren zu einem Komplex von Lebensräumen<br />

mit vielen seltenen und gefährdeten Arten.<br />

START/ ZIEL: Wanderparkplatz nahe Ähndl (Murnau)<br />

AN-/ABREISE<br />

PKW: Ramsachstraße, 82418 Murnau<br />

ÖPNV: DB bis Bhf Murnau, www.bahn.de<br />

PARKEN: Ramsachstraße, 82418 Murnau<br />

TIPP DES AUTORS<br />

Einkehrmöglichkeiten befinden sich am Weg. Es finden<br />

regelmäßig geführte Wanderung durch das Murnauer Moos<br />

statt. Auf dieser geführten Wanderung erfahren Sie alles<br />

über diese einzigartige Moorlandschaft seit ihrer Entstehung.<br />

Festes Schuhwerk ist empfohlen. Weitere Infos und<br />

Termine unter www.dasblaueland.de<br />

ERLEBNISPROFIL<br />

750<br />

600<br />

450<br />

m<br />

800 Farn- und Blütenpflanzen besiedeln das Gebiet<br />

Bohlenweg im Murnauer Moos <strong>–</strong> Mitteleuropas<br />

größtes Alpenrandmoor<br />

km<br />

2 4 6 8 10 12<br />

INFO: Tourismusgemeinschaft Das Blaue Land<br />

Kohlgruber Str. 1, 82418 Murnau, Tel. 08841/61 41-0<br />

info@dasblaueland.de, wwww.dasblaueland.de<br />

Unser Tipp<br />

Die KönigsCard im Blauen Land<br />

Die KönigsCard bietet die Möglichkeit, eine<br />

Vielzahl an Leistungen wie zum Beispiel einen<br />

Museumsbesuch, eine Fahrt mit der Bergbahn<br />

und vieles mehr kostenlos in Anspruch zu<br />

nehmen. Die KönigsCard ist lediglich bei Übernachtung<br />

in einem KönigsCard-Partnerbetrieb<br />

erhältlich.<br />

Fotos: Wolfgang Ehn


FRANKENWALDSteigla<br />

Entlang der Marter<br />

München<br />

FrankenwaldSteigla<br />

„Entlang der Marter“<br />

Stille hören<br />

Rundwanderung • 14,9 km • Gehzeit: ca. 4,5-5 Std.<br />

Höhenmeter: p 395 m q 395 m<br />

Schwierigkeitsgrad:<br />

Schritt für Schritt, gleichmäßig im eigenen Rhythmus <strong>–</strong> fast 15 km lang<br />

macht der Rundweg „Entlang der Marter“ auf alten und oft begangenen<br />

Wegen die meditative Wohltat des Wanderns spürbar. Noch aus<br />

heidnischer Zeit kommt der Glaube, die Seele eines auf nicht natürliche<br />

Weise Verstorbenen fände nur in einem Stein seine Ruhe. Und so sind<br />

die Martern, typisch fränkische Bildstöcke, am Wegesrand beides: Mahnung,<br />

auf den Weg zu achten, und Bitte, für die Seelen der Verstorbenen<br />

zu beten. Von der mächtigen und imposanten Festung Rosenberg aus<br />

bieten sich fantastische Ausblicke ins Haßlach- und Kronachtal.<br />

Foto: Stefan Wicklein<br />

600<br />

450<br />

300<br />

m km<br />

2 4 6 8 10 12 14<br />

ERLEBNISPROFIL<br />

Außergewöhnliche Naturdenkmäler,<br />

Festung Rosenberg mit der Fränkischen<br />

Galerie<br />

Ausblicke ins Haßlach- und Kronachtal<br />

START/ ZIEL<br />

Festung Rosenberg<br />

AN-/ABREISE<br />

PKW: Festung 1, 96317 Kronach<br />

ÖPNV: DB bis Bhf Kronach,<br />

dann Fußweg zum Startpunkt,<br />

www.bahn.de<br />

PARKEN: An der Festung Rosenberg<br />

TIPP DES AUTORS<br />

Weitere nützlichen Informationen<br />

zum Weg findet man unter<br />

www.wandern-im-frankenwald.de<br />

sowie die<br />

GPS-Daten zum<br />

Downloaden<br />

und PDF’s zum<br />

Ausdrucken.<br />

INFO<br />

FRANKENWALD<br />

TOURISMUS Service Center<br />

Adolf-Kolping-Straße 1<br />

96317 Kronach<br />

Tel. 09261/60 15 17<br />

mail@frankenwald-tourismus.de<br />

www.wandern-im-frankenwald.de<br />

Traditionell anders<br />

Bayerische Urgesteine<br />

Wälder und Hügel, Berge und Wiesen, Seen und Flüsse: <strong>Bayern</strong>s Natur<br />

ist so unterhaltsam wie seine Menschen. Unter dem Motto „Traditionell<br />

anders“ repräsentieren faszinierende Persönlichkeiten das Land,<br />

seine Traditionen und seine Kulturlandschaften.<br />

Fotos: www.bayern.by,<br />

Tobias Gerber<br />

Buckelwiesenbauer Martin Schmidt ist Repräsentant des Karwendel,<br />

den wir in dieser Ausgabe vorstellen. Für die Pflege der<br />

Kulturlandschaft im Nördlinger Ries steht Schäfer Willy Mauerer,<br />

der mit seiner Herde dafür sorgt, dass diese einzigartige Landschaft<br />

mit ihren zahlreichen bedrohten Arten erhalten bleibt. Roland<br />

Schmitt ist Obstbauer und bewirtschaftet die Streuobstwiesen am<br />

Fuße des Walberlas in der Fränkischen Schweiz. Die ganze Familie<br />

packt mit an bei der Pflege und Ernte der Obstanlagen und beim<br />

Betrieb des Hofladens. Als „Guter Geist“ der Partnachklamm in<br />

Garmisch-Partenkirchen fungiert Klammverwalter Rudolf Achtner,<br />

der sie für Besucher sicher macht und sauber hält.<br />

Dass hinter der Idylle viel Arbeit steckt, zeigt Armin Kling, der einen<br />

Bauernhof im Oberallgäu bewirtschaftet und seine Jungrinder<br />

den Sommer auf der Alpe weiden lässt. Leidenschaft für das grüne<br />

Gold, den Hopfen, vermittelt indes Elisabeth Stiglmaier aus der<br />

Hallertau. Die Bier-Sommelière bringt Besuchern Hopfensorten,<br />

Aromen und Geschmäcker nahe. Und da ist Klaus Bächer, dessen<br />

Familie seit drei Generationen Fisch im „Land der tausend Teiche“<br />

züchtet. In diesem Gebiet in der Oberpfalz züchten allein die<br />

Bächers 20 verschiedene Fischarten in 50 Teichen.<br />

Unser Tipp<br />

Spannende Geschichten rund um <strong>Bayern</strong> & die<br />

<strong>Bayern</strong> unter dem Motto „Traditionell anders“<br />

gibt es auch zu den Themen Stadtverführung,<br />

Traditionsverfeinerer, Reine Geschmacksache,<br />

Szenetreffs, Heimatgestalter, Bayerische Freigeister<br />

& Das neue Blech <strong>–</strong> traditionelle Blasmusik.<br />

INFO: www.bayern.by/traditionell-anders<br />

www.wandermagazin.de

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