16.09.2019 Aufrufe

elektro AUTOMATION 09.2019

Trendthemen: Identtechnik, Data & Communication - Trendinterview: Expertenmeinungen zu 0G-Netzen im Produktionsumfeld; 0G-Netzte - ein Versuch einer Übersicht

Trendthemen: Identtechnik, Data & Communication - Trendinterview: Expertenmeinungen zu 0G-Netzen im Produktionsumfeld; 0G-Netzte - ein Versuch einer Übersicht

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

09 2019<br />

wirautomatisierer.de<br />

Michael Ziesemer,<br />

Präsident des ZVEI<br />

„Die Dringlichkeit von<br />

Digitalpolitik für den<br />

ländlichen Raum muss<br />

besser erkannt werden.“<br />

Brachennews Seite 8<br />

<strong>elektro</strong><br />

<strong>AUTOMATION</strong><br />

Konzepte • Systemlösungen • Komponenten<br />

0G-Netze für den Einsatz<br />

im Produktionsumfeld<br />

Trendinterview Seite 18<br />

Single Pair Ethernet als<br />

DNA für das IIoT<br />

Interfacetechnik Seite 40<br />

Titelstory Seite 26<br />

Industrieanlagen<br />

im Fadenkreuz<br />

der Hacker


Your Global Automation Partner<br />

Steuerparadies!<br />

HMIs und Block-I/Os mit<br />

CODESYS-3-SPS<br />

TX700: Moderne HMI/PLC-Kompaktgeräte mit kapazitivem Multitouch und<br />

Gestensteuerung enabled<br />

TBEN-L-PLC: Robuste CODESYS-v3-SPS für intelligente Steuerungskonzepte<br />

ohne Schaltschrank<br />

PG-V3: Programmierbare modulare I/O-Systeme mit PROFINET-, EtherNet/IPund<br />

Modbus-TCP-Slave<br />

2 <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 09 2019<br />

www.turck.de/plc


EDITORIAL<br />

Per 0G und 5G in die Zukunft<br />

Geht es um die drahtlose Kommunikation von morgen, dreht sich fast immer die<br />

Diskussion um den 5G-Mobilfunk. Der hat zweifellos seine Vorteile wenn es<br />

darum geht, große Datenmengen zu einer Vielzahl von Geräten auf begrenzter<br />

Fläche zu übertragen. Nicht immer sind solche Szenarien jedoch gegeben – manchmal<br />

geht es schlicht nur um die Vernetzung weit verstreuter Geräte, die dazu nur<br />

minimale Datenmengen erzeugen. Anstelle von 5G genügen dann auch schon einmal<br />

die 0G-Netze, die speziell auf Anwendungen ausgelegt sind, die weit weniger<br />

Performance erfordern als 5G sie bieten kann. Insbesondere Infrastruktur und<br />

Logistik können von 0G-Netzen profitieren und eine Vorreiterrolle einnehmen, lautet<br />

deshalb ein Fazit unseres Trendinterviews zum Einsatz von 0G-Netzen im Produktionsumfeld<br />

(ab S. 18). Und da Menschen bei der Namensfindung immer erfinderisch<br />

sind, lichtet mein Kollege Andreas Gees das Dickicht rund um Bezeichnungen<br />

wie NarrowBand-IoT, LoRaWAN, LPWAN, Sigfox oder RPMA und gibt eine<br />

Übersicht über die Lösungen, mit denen sich vor allem Sensoren mit der Cloud<br />

vernetzen lassen (ab S. 23).<br />

Dem Thema 5G widmen wir uns dann übrigens ausgiebig in der kommenden<br />

Oktober-Ausgabe der <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong>. Hintergrund ist, dass 5G speziell die<br />

Vernetzung mobiler Maschinen erleichtert – und damit die Umsetzung sogenannter<br />

smarter Szenarien. Zusätzlicher Schwung ensteht durch die mit 5G möglichen<br />

Campus-Netze – mehr oder weniger private Betreiber wie Unternehmen<br />

können dann ihr eigenes Netz aufbauen, auf ihre Bedürfnisse abstimmen und betreiben.<br />

Auch die Deutsche Messe AG in Hannover baut derzeit ein solches Campus-Netz<br />

auf – einerseits, um künftig das Messegelände als Testareal für 5G-Szenarien<br />

anzubieten, und andererseits, um Technologien wie 5G und mobilen Maschinen<br />

eine neue Plattform zu geben. Erstmals findet deshalb von 8. bis 10. Oktober 2019<br />

die 5G CMM Expo (www.5gcmm.com) statt, die sich dem Thema der Connected<br />

Mobile Machines (CMM) widmet. Wir von der Konradin Mediengruppe sind mit an<br />

Bord bei der Gestaltung des Programmes der begleitenden Konferenz, die 2019<br />

zunächst den Auftakt macht, bevor ab 2020 die Ausstellung hinzukommt.<br />

Dipl.-Ing. Michael Corban<br />

Chefredakteur<br />

<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong><br />

michael.corban@konradin.de<br />

<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 09 2019 3


Inhalt 09 2019<br />

72. Jahrgang<br />

TITELSTORY<br />

Industrieanlagen im<br />

Fadenkreuz der Hacker<br />

Cybersecurity ist und bleibt für Industrie- und Produktionsanlagen<br />

eine Herausforderung – aber eine lösbare. Um die<br />

Vorzüge der Digitalisierung mit steigender Vernetzung unbeschadet<br />

nutzen zu können, ist allerdings ein Umdenken und<br />

das Aufrüsten der Automatisierungstechnik erforderlich.<br />

Bild: Rutronik<br />

Die exakt verifizierte Qualität von 1D- oder<br />

2D-Codes durch Code-Verifikationssysteme<br />

kann optimierte Prozessabläufe sowie Kostenreduktionen<br />

ermöglichen.<br />

Auch nach der Versteigerung der 5G-Frequenzen ist der kommende<br />

Mobilfunkstandard weiter in der Diskussion. Gerade im industriellen<br />

Umfeld bieten sich sogenannte 0G-Netze als Alternative zur Realisierung<br />

von Industrie-4.0-Applikationen an.<br />

Bild: vaso/Fotolia.com<br />

Bild: Cretec<br />

23<br />

16<br />

44<br />

Grundlagen der Technik, Teil 6 – Einführung eines ESD-<br />

Kontrollprogrammes: Der Ersatz des Menschen durch<br />

den Roboter erfordert insbesondere bei den Entstehungsmechanismen<br />

für <strong>elektro</strong>statische Aufladungen<br />

und Felder neue Aufmerksamkeit.<br />

Markt<br />

Branchennews<br />

Microsoft veröffentlicht IoT-Signals-Report ...................................... 6<br />

Wissenschaftler des KIT und des Fraunhofer IAF arbeiten an 6G .... 8<br />

Rittal zur F -Gase-Verordnung ......................................................... 10<br />

Schmersal eröffnet Niederlassung in Dubai ................................... 12<br />

Automation Award 2019<br />

Die Bewerbungsphase für Aussteller der<br />

Messe SPS – Smart Product Solutions endet am 18.09. ............... 13<br />

Service<br />

Veranstaltungen/Publikationen<br />

Juristischer Leitfaden von Trend Micro zur IT-Security ................... 14<br />

Online-Tipps<br />

Was ist und was kann Künstliche Intelligenz? ................................ 15<br />

Trends<br />

Identtechnik<br />

Normgerechte Code-Verifikationen ................................................ 16<br />

Data & Communication<br />

Expertenmeinungen zu 0G-Netzen im Produktionsumfeld ............ 18<br />

0G-Netze – der Versuch einer Übersicht ........................................ 23<br />

Software + Systeme<br />

Neue Produkte – unter anderem aus den Bereichen<br />

Antriebssysteme, Industrierechner und Steuerungen<br />

sowie Datenkommunikation .......................................................... 36<br />

Komponenten + Peripherie<br />

Neue Produkte – unter anderem aus den Bereichen<br />

Interfacetechnik, Stromversorgungen, Gehäuse, Schaltschränke,<br />

Kabelsysteme sowie EMV-Maßnahmen ........................ 47<br />

Messtechnik + Sensorik<br />

Neue Produkte – unter anderem aus den Bereichen<br />

Sensorik (auch mit Prozessor-Intelligenz und vernetzbar),<br />

PC-Messtechnik, Bild- sowie Messdatenverarbeitung ................... 54<br />

4 <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 09 2019


Bild: Siemens<br />

26<br />

Praxis<br />

Titelstory<br />

Mehrschichtig per Defense-in-Depth-Prinzip verteidigen ...... 26<br />

Datenkommunikation/Security<br />

Auswahl und Beschaffung individueller IPC-Lösungen ......... 30<br />

Sicherheitssysteme/Safety<br />

Mensch und Ware zuverlässig unterscheiden ....................... 32<br />

Kompakte Türzuhaltung für Verpackungsmaschinen ............. 34<br />

Interfacetechnik<br />

SPE als Basis für die Vernetzung der Zukunft ....................... 40<br />

Ein Single-Pair-Ethernet-Steckgesicht nach IEC 63171-6 ....... 42<br />

Gehäuse/Komponenten<br />

Grundlagen der Technik, Teil 6:<br />

Einführung eines ESD-Kontrollprogrammes ......................... 44<br />

Bildverarbeitung<br />

Rasante Qualitätskontrolle .................................................... 50<br />

Standardisierter Sensormodule für Embedded Vision .......... 52<br />

Rubriken<br />

Editorial ...................................................................... 3<br />

Wir berichten über ..................................................... 12<br />

Pictorial ................................................................... 58<br />

Vorschau .................................................................. 58<br />

Impressum ............................................................... 58<br />

Inserentenverzeichnis ................................................. 58<br />

<strong>elektro</strong><br />

<strong>AUTOMATION</strong><br />

Folgen Sie uns auch auf diesen Kanälen:<br />

Twitter:<br />

@<strong>elektro</strong>AUTOMATI<br />

LinkedIn:<br />

hier.pro/UBS33<br />

Sicherheitsrelais PNOZsigma<br />

Die Gefährdung von Mensch und Maschine zu minimieren, ist das Ziel der<br />

Sicherheitsrelais von Pilz. Bereits im Jahr 1987 setzte Pilz mit der Patentierung<br />

des ersten NOT-AUS-Schaltgeräts zum Schutz von Mensch und<br />

Maschine einen Meilenstein in der Sicherheitstechnik. Innerhalb kürzester Zeit<br />

avancierten die Sicherheitsschaltgeräte PNOZ zum weltweit am häufi gsten<br />

eingesetzten Sicherheitsrelais.<br />

Die Sicherheitsrelais PNOZsigma überwachen Sicherheitsfunktionen wie<br />

Not-Halt, Schutztüren, Lichtgitter, Zweihand, Drehzahl, Stillstand und viele<br />

mehr. Dabei bewähren sie sich weltweit millionenfach im täglichen Einsatz.<br />

Vertrauen Sie auf PNOZsigma Sicherheitsrelais von Pilz – für die optimale<br />

Sicherheitslösung und ein Maximum an Wirtschaftlichkeit.<br />

PNOZ – das Original!<br />

Motek Stuttgart, Halle 8, Stand 8114<br />

www.pilz.de, Webcode: web150099<br />

Pilz GmbH & Co. KG<br />

www.pilz.de<br />

<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 09 2019 5


MARKT<br />

BRANCHENNEWS<br />

Microsoft veröffentlicht IoT-Signals-Report<br />

Wachsende Akzeptanz bei IoT-Lösungen<br />

Microsoft hat einen Forschungsbericht zu IoT Signals vorgestellt, der einen globalen<br />

Überblick über die Verbreitung des Internet of Things (IoT) in Unternehmen gibt.<br />

Ein Microsoft-Forschungsbericht zu IoT Signals gibt einen globalen Überblick über die Verbreitung des<br />

Internet of Things in Unternehmen und belegt die schnell wachsende Akzeptanz von IoT-Lösungen<br />

Bild: Microsoft Deutschland<br />

Für den Bericht hat Microsoft weltweit mehr<br />

als 3000 Entscheidungsträger in Unternehmen<br />

befragt. Er belegt die schnell wachsende<br />

Akzeptanz von IoT-Lösungen: Allein in<br />

Deutschland führen bereits 88 % der Unternehmen<br />

IoT-Projekte durch. Zudem gehen<br />

die Befragten davon aus, dass schon in zwei<br />

Jahren 30 % des Umsatzes ihres Unternehmens<br />

auf IoT-Projekte entfallen werden.<br />

Gleichzeitig sehen die Verantwortlichen<br />

erheblichen Nachholbedarf bei ihrer IoT-<br />

Implementierung sowie Herausforderungen<br />

bei der Komplexität und Sicherheit von IoT-<br />

Lösungen. Um den Erfolg von Kunden und<br />

Partnern im Internet of Things weiter voranzutreiben,<br />

hat Microsoft bis 2022 Investitionen<br />

in Höhe von 5 Mrd. US-Dollar (rund<br />

4,5 Mrd. Euro) in intelligente Technologien<br />

und Ökosysteme angekündigt.<br />

ik<br />

www.microsoft.com<br />

Kostal Industrie Elektrik übernimmt Bitflux<br />

Sensorlose Regelungsverfahren<br />

Endress+Hauser baut Kompetenzzentrum für Analyseverfahren aus<br />

Firmengruppe investiert 2 Mio. Euro<br />

Anfang Mai hat die Kostal Industrie<br />

Elektrik GmbH aus Hagen<br />

die Geschäftsanteile der Bitflux<br />

GmbH aus München, einem<br />

Spezialisten für sensorlose Re -<br />

gelungstechnik, übernommen.<br />

Bitflux wird somit Teil der Kostal-<br />

Gruppe und firmiert zukünftig<br />

unter Kostal Drives Technology<br />

GmbH. Das Unternehmen ist<br />

2016 aus dem Lehrstuhl für Elektrische<br />

Antriebssysteme und<br />

Leistungs<strong>elektro</strong>nik der Techni-<br />

Bild: Kostal Industrie Elektrik<br />

Vertreter der Kostal<br />

Industrie Elektrik<br />

GmbH sowie der<br />

Bitflux GmbH,<br />

einem Spezialisten<br />

für sensorlose<br />

Regelungstechnik,<br />

der zukünftig unter<br />

Kostal Drives<br />

Technology GmbH<br />

firmiert<br />

schen Universität München hervor<br />

gegangen. Die drei Gründer<br />

Dr.-Ing. Dirk Paulus, Dr.-Ing.<br />

Peter Landsmann und M.Sc.<br />

Sascha Kühl haben bereits während<br />

ihrer Promotion an der TU<br />

München ein innovatives Pulsinjektionsverfahren<br />

entwickelt und<br />

zum Patent angemeldet. Als<br />

Bitflux GmbH haben sie dieses<br />

Verfahren zu einer Software -<br />

bibliothek weiterentwickelt. ik<br />

www.kostal-industrie-elektrik.com<br />

Die Endress+Hauser AG hat ihr<br />

Kompetenzzentrum für hoch -<br />

entwickelte Analyseverfahren im<br />

französischen Lyon weiter ausgebaut.<br />

Die Firmengruppe inves -<br />

tierte 2 Mio. Euro in eine Produktionswerkstatt<br />

sowie Geschäftsräume,<br />

um der steigenden Nachfrage<br />

im Bereich der modernen<br />

Prozessanalyse gerecht zu werden.<br />

Rund 20 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter unterstützen von<br />

Lyon aus den europäischen Vertrieb<br />

bei der Anwendung und<br />

dem Verkauf der Analysesysteme.<br />

Der Fokus liegt dabei auf<br />

dem Projektgeschäft sowie After-<br />

Sales-Services. Europaweit verfügen<br />

zehn Endress+Hauser-Vertriebsgesellschaften<br />

bereits über<br />

eigene Spezialisten für dieses<br />

komplexe Arbeitsgebiet. Die<br />

neue Produktionswerkstatt mit<br />

630 m 2 Fläche wird insbesondere<br />

für die kundenspezifische Produktion<br />

und Bereitstellung kompletter<br />

Analysesysteme genutzt.<br />

Büros, Räume für Werksabnahmen<br />

und Reserveflächen ergänzen<br />

die Erweiterung. Das benachbarte<br />

Bürogebäude mit<br />

1500 m 2 Fläche, das 2017<br />

bezogen wurde, beherbergt auch<br />

den regionalen Vertrieb von<br />

Endress+Hauser Frankreich. Mit<br />

insgesamt 7000 m 2 Gesamt -<br />

fläche bietet das Grundstück zudem<br />

Reserven für die Weiterentwicklung.<br />

„Mit dem Ausbau des<br />

Standorts bringen wir unsere<br />

Kompetenz in der Prozessana -<br />

lysetechnik noch besser zum<br />

Kunden“, betonte Matthias Altendorf,<br />

CEO der Endress+Hauser-<br />

Gruppe, anlässlich der Einweihung<br />

des Neubaus am 17. Juli<br />

2019. ik<br />

www.endress.com<br />

6 <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 09 2019


| AT11-17G |<br />

Multiachs-Servosystem AX8000:<br />

Minimale Zykluszeit, maximale Leistung.<br />

Schneller Strom- und Lageregler:<br />

Stromregler-Reaktionszeit 1 μs<br />

Stromregler-Zykluszeit 62,5 μs (bis zu 16 μs)<br />

Drehzahlregel-Zykluszeit 62,5 μs (bis zu 32 μs)<br />

Lageregler-Zykluszeiten 62,5 μs<br />

EtherCAT-Zykluszeit 62,5 μs<br />

www.beckhoff.de/AX8000<br />

Das AX8000-System komplettiert die hochskalierbare Beckhoff Antriebstechnik. Das modular<br />

kombinierbare Multiachs-Servosystem AX8000 bringt Hochleistungs-Antriebstechnik mit<br />

optimierter Raumausnutzung in den Schaltschrank. Der AX8000 ermöglicht gleichmäßigere<br />

Bewegungsabläufe durch erhöhte Abtastraten und somit eine optimierte Produktqualität.<br />

Die Strommessung erfolgt innerhalb 1 μs in einem FPGA.<br />

Halle 3A, Stand 331<br />

Halle 8,<br />

Stand 8108<br />

<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 09 2019 7


MARKT<br />

BRANCHENNEWS<br />

Der ZVEI zur digitalen Infrastruktur für Unternehmen<br />

Ein entscheidender Standortfaktor<br />

Bild: ZVEI<br />

„Es ist wichtig, dass die Dringlichkeit von<br />

Digitalpolitik für den ländlichen Raum besser<br />

erkannt wird“, sagt ZVEI-Präsident Michael<br />

Ziesemer beim wirtschaftspolitischen Austausch<br />

der ZVEI-Landesstelle Sachsen, Sachsen-Anhalt<br />

und Thüringen. „Die Potenziale der<br />

Digitalisierung müssen auch Unternehmen<br />

auf dem Land voll ausschöpfen können, um<br />

„Mit lokalen Campusnetzen<br />

können wir<br />

verloren gegangenes<br />

Terrain wiedergutmachen.“<br />

ZVEI-Präsident Michael Ziesemer<br />

wettbewerbsfähig zu bleiben. Selbstverständlich<br />

brauchen sie dafür eine leistungsfähige<br />

digitale Infrastruktur.“ Der ländliche Raum ist<br />

die Heimat vieler innovativer mittelständischer<br />

Unternehmen aus der Elektroindustrie.<br />

Um im internationalen Wettbewerb auch in<br />

Zukunft zu bestehen, sind sie auf eine digitale<br />

Infrastruktur auf internationalem Niveau ange-<br />

wiesen. Positiv ist, dass sich durch die bevorstehende<br />

Vergabe lokaler 5G-Frequenzen insbesondere<br />

für Unternehmen große Chancen<br />

bieten. „Mit lokalen Campusnetzen können<br />

wir verloren gegangenes Terrain wiedergutmachen<br />

und unseren Teil zum Ausbau digitaler<br />

Infrastruktur beitragen. ‚5G an jeder Milchkanne‘<br />

kann dann später kommen. Von der Politik<br />

brauchen wir dennoch stärkeres Engagement<br />

– vor allem bei Breitbandförderprogrammen<br />

von Bund und Ländern, die auf die unter -<br />

versorgten Gebiete zielen“, ergänzt Michael<br />

Ziesemer. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident<br />

Dr. Reiner Haseloff versichert beim wirtschaftspolitischen<br />

Austausch mit dem ZVEI,<br />

die Politik habe verstanden: „Nur mit einer<br />

angemessenen Breitbandversorgung lässt<br />

sich ein lebenswerter Wohn-, Wirtschafts- und<br />

Kulturraum sichern und gestalten.“<br />

ik<br />

www.zvei.org<br />

Keba erzielt 50 Mio. Euro mehr Umsatz<br />

Die Exportquote lag bei 88 %<br />

Aus Tri-TEK wird Beckhoff Korea<br />

Übernahme des langjährigen Distributors<br />

Die Keba AG mit Hauptsitz in<br />

Linz/Österreich erzielte im vergangenen<br />

Geschäftsjahr (April<br />

2018 bis März 2019) einen Umsatz<br />

von 304 Mio. Euro. Mit diesem<br />

Umsatzsprung um 50 Mio.<br />

Euro, der einem Umsatzwachstum<br />

von 20 % entspricht, erreicht<br />

die Keba-Gruppe erneut<br />

den höchsten Umsatz in ihrer<br />

Geschichte. Darin enthalten ist<br />

ein Viertel des Umsatzes der seit<br />

Ende 2018 zu Keba gehörenden<br />

LTI-Motion-Gruppe mit Stammsitz<br />

in Lahnau-Waldgirmes. Mit<br />

Geschäftsjahresende beschäftigte<br />

die Keba-Gruppe weltweit<br />

rund 1750 Mitarbeiter. Der im<br />

Steuerungs- und Sicherheitsbe-<br />

reich sowie in der Bedienung im<br />

industriellen Umfeld tätige Automatisierungsspezialist<br />

hat traditionell<br />

eine hohe Exportquote,<br />

die im letzten Geschäftsjahr bei<br />

88 % lag. Hauptmärkte sind<br />

Europa, Asien und die USA.<br />

Durch die Übernahme der LTI-<br />

Motion-Gruppe inklusive der<br />

Heinz Fiege GmbH wurde die<br />

internationale Präsenz des Unternehmens<br />

weiter ausgebaut und<br />

der Wachstumskurs zügig fortgesetzt.<br />

Für Forschung und Entwicklung<br />

investierte die Gruppe<br />

im vergangenen Geschäftsjahr<br />

rund 50 Mio. Euro. Im Jahr davor<br />

waren es etwa 41,5 Mio. Euro. ik<br />

www.keba.com<br />

Bild: Keba<br />

Gerhard Luftensteiner,<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

der Keba AG<br />

Bild: Beckhoff Automation<br />

Geschäftsführer von Beckhoff Korea<br />

ist Key Yoo, der als Gründer von Tri-<br />

TEK auch bisher schon für das Unternehmen<br />

verantwortlich war<br />

Zum 1. Juli 2019 hat Beckhoff in<br />

Korea die Tri-TEK Corp., Seoul,<br />

übernommen. Der Distributor ist<br />

seit dem Jahr 2000 eng mit dem<br />

Hersteller von Automatisierungstechnik<br />

verbunden. Als Beckhoff<br />

Korea wird das erfahrene<br />

und bisher vor allem auf den<br />

Halbleiter- und Display-Bereich<br />

fokussierte Team den durch<br />

Hightech geprägten südkoreanischen<br />

Markt noch intensiver und<br />

umfassender betreuen. Hans<br />

Beckhoff, Geschäftsführender Inhaber<br />

von Beckhoff Automation,<br />

erläutert dazu: „Mit Tri-TEK übernehmen<br />

wir einen langjährigen<br />

und insbesondere in diesen beiden<br />

Hightech-Industrien sehr erfahrenen<br />

Partner. Mit der direkten<br />

Präsenz als Beckhoff-Tochterunternehmen<br />

wird das kompetente<br />

Team nun über diese Spe -<br />

zialsegmente hinausgehend<br />

auch den großen Gesamtmarkt<br />

Südkorea für unsere PC-basierte<br />

Steuerungstechnik erfolgreich erschließen<br />

können.“ Geschäftsführer<br />

von Beckhoff Korea ist Key<br />

Yoo, der Gründer von Tri-TEK. Die<br />

Vorteile der Übernahme beschreibt<br />

er folgendermaßen: „Für<br />

die Marktstellung ist es wichtig,<br />

dass Beckhoff in Südkorea unter<br />

dem eigenen Markennamen präsent<br />

ist. Zudem sind wir nun als<br />

Beckhoff-Tochterunternehmen<br />

technisch viel besser ausgestattet<br />

und können unseren Kunden<br />

einen deutlich besseren Service<br />

und Support bieten. Darüber<br />

hinaus lassen sich mit diesen<br />

optimalen Voraussetzungen verstärkt<br />

auch die Branchen allgemeiner<br />

Maschinenbau und Werkzeugmaschinen<br />

erschließen.“ ik<br />

www.beckhoff.com<br />

8 <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 09 2019


1,5 Milliarden Kontakten<br />

gefällt das<br />

Push-in-Anschlusstechnik – nur von Phoenix Contact<br />

Push-in, die Anschlusstechnik der Zukunft: Das ist jahrelange Entwicklungserfahrung<br />

und Know-how von Phoenix Contact. Profi tieren Sie von den Vorteilen einfacher,<br />

werkzeugloser Verdrahtung mit dem breiten Push-in-Produktangebot vom Feld bis zur<br />

Steuerung. Push-in – das Original von Phoenix Contact.<br />

Mehr Informationen unter Telefon (0 52 35) 3-1 20 00 oder phoenixcontact.de<br />

ICE13-17.000.L1<br />

© PHOENIX CONTACT 2019<br />

<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 09 2019 9


MARKT<br />

BRANCHENNEWS<br />

PERSONEN<br />

Heiner Lang,<br />

Bosch Rexroth<br />

Zum 1. August 2019 ist<br />

Heiner Lang in den Vorstand<br />

der Bosch Rexroth AG ein -<br />

getreten. Innerhalb des<br />

Vorstandes übernimmt er<br />

die Zuständigkeit für den<br />

Bereich Entwicklung des Technologieunternehmens.<br />

Diese hatte bisher Rolf Najork, Vorstandsvorsitzender<br />

der Bosch Rexroth AG und<br />

Geschäftsführer der Robert Bosch GmbH<br />

für den Bereich Industrietechnik, inne.<br />

Andreas Hamm,<br />

Rockwell Automation<br />

A n d r e a s H a m m w u r d e<br />

zum Geschäftsführer der<br />

Rockwell Automation GmbH<br />

ernannt. Er ist seit 2005 im<br />

Unternehmen und war<br />

bereits in verschiedenen<br />

Positionen tätig. In seiner neuen Rolle verantwortet<br />

Andreas Hamm die Geschäftsentwicklung<br />

im strategisch wichtigen deutschen Automati -<br />

sierungsmarkt.<br />

R-TEC IT Security und Rhebo kooperieren im Kampf gegen Cyberkriminalität<br />

Umfassende Threat-Intelligence-Lösungen<br />

Dr. Stefan Rummenhöller, Geschäftsführer des<br />

Wuppertaler Cyber Security Spezialisten R-TEC<br />

Rittal zur F-Gase-Verordnung<br />

Verwendungsverbote für bestimmte Kältemittel<br />

Bild: Rhebo<br />

Rhebo hat einen Kooperationsvertrag mit<br />

R-TEC IT Security geschlossen. Die beiden<br />

im Bereich des industriellen Cybersicherheitsmonitorings<br />

tätigen Technologieunternehmen<br />

arbeiten nun zusammen, um Industrieunternehmen<br />

sowie Kritische Infrastrukturen<br />

(KRITIS) umfassend vor Cyberangriffen<br />

zu schützen. „In Anbetracht immer neuer<br />

und komplexer werdender Cybergefahren<br />

reichen klassische Sicherheitsprodukte wie<br />

Firewalls, Content- oder Virenfilter nicht<br />

mehr aus, um Unternehmensnetzwerke vor<br />

Angreifern zu schützen“, sagt Dr. Stefan<br />

Rummenhöller, Geschäftsführer des Wuppertaler<br />

Cyber-Security-Spezialisten R-TEC. Entscheidend<br />

für die Gewährleistung der Cybersicherheit<br />

sei es, zeitnah über Veränderungen<br />

der Kommunikationsmuster in den Netzwerken<br />

Bescheid zu wissen, um Schadsoftware<br />

sowie deren Angriffsmuster möglichst<br />

schnell zu entdecken, zu beurteilen und zielgerichtet<br />

zu bekämpfen. „In Kooperation mit<br />

Rhebo können wir unsere Kunden nun mit<br />

umfassenden Threat-Intelligence-Lösungen<br />

versorgen. Diese ermöglichen mit einer<br />

Kombination aus Prävention, Überwachung<br />

und Reaktion einen ganzheitlichen Schutz vor<br />

Cyberbedrohungen.“<br />

ik<br />

rhebo.com<br />

www.r-tec.net<br />

Dr. Ulrich Mehlhaus,<br />

SoftProject<br />

D e r D i g i t a l i s i e r u n g s s p e z i a -<br />

list SoftProject gewinnt<br />

mit Dr. Ulrich Mehlhaus<br />

ein weiteres Mitglied in<br />

der Geschäftsleitung hinzu.<br />

In seiner neuen Position ist<br />

er für das interne und externe Prozessmanagement<br />

sowie die Unternehmensorganisation<br />

und strategie verantwortlich. Mehlhaus ergänzt<br />

das Team um den Gründer Dirk Detmer sowie<br />

die beiden weiteren Geschäftsführer Joachim<br />

Beese und Oliver Kölmel.<br />

Henning Preis,<br />

Tsubaki Kabelschlepp<br />

Zum 1. Juli hat Henning<br />

Preis als President & CEO<br />

die Geschäftsführung der<br />

Tsubaki Kabelschlepp GmbH<br />

und der Kabelschlepp<br />

GmbH-Hünsborn übernommen.<br />

Zeitgleich wurde Michael Diebel zum weiteren<br />

Geschäftsführer (COO) der Kabelschlepp<br />

GmbH-Hünsborn berufen.<br />

Ab dem 1. Januar 2020 gelten Verwendungsverbote<br />

für bestimmte Kältemittel sowie Neuregelungen<br />

und Vorschriften hinsichtlich<br />

Betrieb, Service sowie Kennzeichnung von<br />

Kälte- und Klimaanlagen. Rittal beantwortet<br />

Anwendern kältetechnischer Anlagen in diesem<br />

Zusammenhang die Frage, was nun zu<br />

tun ist, im Rahmen individueller Beratungen.<br />

Das Unternehmen selbst konzipiere die von<br />

ihm angebotenen Klimalösungen aber seit<br />

Jahren konform der F-Gase-Verordnung. Fluorierte<br />

Treibhausgase sind als Kältemittel unter<br />

anderem in Kälte- und Klimaanlagen im Einsatz.<br />

Künftig sind die Emissionen dieser klimaschädlichen<br />

Stoffe zu reduzieren, um ihre<br />

Wirkung auf die globale Erwärmung zu verringern<br />

– entweder durch gezielte Substitution<br />

oder den Einsatz alternativer Technologien.<br />

Die EU-Verordnung Nr. 517/2014 über fluorierte<br />

Treibhausgase (kurz: F-Gase-Verordnung),<br />

die seit dem 1. Januar 2015 gilt, soll einen Beitrag<br />

dazu leisten, industrielle Emissionen bis<br />

zum Jahr 2030 um 70 % gegenüber 1990 zu<br />

reduzieren. Konkret sollen die Emissionen<br />

fluorierter Treibhausgase in der EU um 70 Mio.<br />

Tonnen CO2-Äquivalent auf 35 Mio. Tonnen<br />

CO2-Äquivalent bis 2030 sinken. Hieraus ergeben<br />

sich ab 2020 Verwendungsverbote für<br />

Kältemittel mit einem GWP-Wert (Global Warming<br />

Potential) über 2500 sowie Neurege -<br />

lungen und Ergänzungen für die Wartung,<br />

Instandhaltung, Dichtheitsprüfungen, Zertifizierung,<br />

Entsorgung und Kennzeichnung der<br />

betroffenen kältetechnischen Anlagen. ik<br />

www.rittal.de<br />

Ab dem 1. Januar 2020 gelten in Zusammenhang<br />

mit der F-Gase-Verordnung Verwendungsverbote<br />

für bestimmte Kältemittel sowie Neuregelungen<br />

und Vorschriften hinsichtlich Betrieb, Service und<br />

Kennzeichnung von Kälte- und Klimaanlagen<br />

Bild: Rittal<br />

10 <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 09 2019


BRANCHENNEWS<br />

MARKT<br />

08. – 10. 10. 2019<br />

Messegelände Hannover<br />

5G CMM Expo<br />

and Conference<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Freuen Sie sich auf diese Sprecher (Auszug):<br />

Arjen Kreis<br />

<br />

<br />

Dirk Kretzschmar<br />

Managing Director<br />

<br />

Stephan Noller<br />

<br />

Enrico Salvatori<br />

<br />

<br />

www.5GCMM.com<br />

5G<br />

Campus-Netz mit<br />

Testanwendungen<br />

<br />

<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 09 2019 11


MARKT<br />

BRANCHENNEWS<br />

Francotyp Postalia InovoLabs hat Tixi.Com übernommen<br />

Spezialisten für Modems und Gateways<br />

Sven Meise, CDO und COO der Francotyp Postalia AG sowie<br />

Geschäftsführer der FP InovoLabs GmbH und Martin Braband,<br />

Firmengründer des Unternehmens Tixi.Com<br />

Die FP InovoLabs GmbH, ein<br />

Tochterunternehmen der Francotyp-Postalia-Gruppe<br />

(FP), hat zum<br />

1. Juni 2019 die Tixi.Com GmbH<br />

& Co. KG übernommen. Martin<br />

Braband gründete 1998 das<br />

Unternehmen Tixi.Com und entwickelte<br />

es zu einem Spezialisten<br />

für Modems und Gateways.<br />

„Gern verfolge ich, wie auf Basis<br />

der Tixi-Technologie und des FP-<br />

Wir berichten über<br />

5G Alliance ................................ 23<br />

AmpereSoft ............................... 37<br />

Aumo ......................................... 50<br />

B.E.STAT European<br />

ESD competence centre ........... 44<br />

Balluff ........................................ 56<br />

Baumer ...................................... 50<br />

Beckhoff Automation ................... 8<br />

Bitflux .......................................... 6<br />

Blackbox Solutions .................... 21<br />

Bosch Rexroth ........................... 10<br />

BSI ............................................. 26<br />

Contrinex ................................... 56<br />

Cretec ........................................ 16<br />

Deutsche Telekom ..................... 23<br />

Deutschmann Automation ......... 37<br />

Emtrion ...................................... 38<br />

Emtron Electronic ...................... 49<br />

Endress+Hauser ......................... 6<br />

Escha ......................................... 48<br />

Euchner ..................................... 34<br />

Eye Vision Technology ................ 54<br />

Fibox .......................................... 47<br />

Flir ............................................. 54<br />

Framos ...................................... 52<br />

Francotyp-Postalia InovoLabs .... 12<br />

Fraunhofer IIS ...................... 20, 23<br />

Georg Schlegel .......................... 49<br />

Harting Electronics .................... 42<br />

Bild: FP InovoLabs<br />

Know-hows für hochsichere Datenübertragung<br />

eine technologisch<br />

führende Hochsicherheits-<br />

IoT-Technologie entsteht und den<br />

IoT-Markt im Bereich Infrastruktur<br />

und Factory-Automation, um<br />

einen starken Anbieter erweitern<br />

und bereichern wird“, sagt Martin<br />

Braband. Tixi.Com brachte zunächst<br />

intelligente Modems für<br />

das Abholen von E-Mails auf<br />

Hima .......................................... 38<br />

HMS Networks ......................... 36<br />

Icotek ........................................ 48<br />

ICP ............................................. 36<br />

IDS ............................................ 55<br />

IFM Electronic ........................... 56<br />

Ingenu ....................................... 23<br />

Inxpect ...................................... 36<br />

Keba ............................................ 8<br />

Kostal Industrie Elektrik ............... 6<br />

Lapp .......................................... 38<br />

Leuze Electronic ........................ 32<br />

LoRa Alliance ............................. 23<br />

LTI Motion ................................... 8<br />

Mean Well ................................. 49<br />

Microsoft ............................... 6, 14<br />

Nokia ......................................... 23<br />

ODU .......................................... 48<br />

Pepperl+Fuchs ........................... 55<br />

Phoenix Contact .................. 40, 48<br />

Pilz ....................................... 14, 36<br />

Profibus Nutzerorganisation ...... 14<br />

Provertha ................................... 49<br />

Qioptiq ....................................... 54<br />

R. Stahl ...................................... 47<br />

Rhebo ........................................ 10<br />

Rittal .......................................... 10<br />

Rockwell Automation ................. 10<br />

Rose Systemtechnik .................. 49<br />

den Markt. Mit Beginn der<br />

2000er-Jahre erfolgte der Eintritt<br />

in den Industriemarkt mit<br />

Alarm-Modems für verschie -<br />

dene Kleinststeuerungen von<br />

Siemens, Mitsubishi, Moeller/<br />

Eaton und ABB. Die Modems<br />

wurden zu Gateways weiterentwickelt,<br />

die später auch programmierbar<br />

wurden und sich<br />

ab 2004 mit dem M-Bus-<br />

Support im Energiemarkt fest<br />

etablierten. Sie werden in vielen<br />

Anwendungen bis heute erfolgreich<br />

eingesetzt. 2018 erwarb<br />

Francotyp-Postalia die Tixi.Com<br />

GmbH & Co. KG, um mit den<br />

Tixi-Gateways die bewährte FP-<br />

Sicherheits-Technologie auch für<br />

die IoT-gestützte Automatisierung<br />

zugänglich zu machen. Als<br />

konsequent nächster Schritt<br />

wird Tixi.Com nun in die FP<br />

InovoLabs GmbH integriert. ik<br />

www.fp-francotyp.com<br />

R-TEC IT Security ....................... 10<br />

Schmersal .................................. 12<br />

SchoPlast Plastic ....................... 50<br />

Sick ............................................ 54<br />

Siemens .............................. 23, 26<br />

Sigfox .................................. 21, 23<br />

Siko ............................................ 55<br />

Silicon Software ........................ 55<br />

SMC .......................................... 38<br />

SoftProject ................................. 10<br />

TDK Corporation ........................ 47<br />

Technische<br />

Akademie Esslingen .................. 45<br />

Technische<br />

Hochschule Georg Agricola ....... 20<br />

Tecsis ........................................ 36<br />

TL Electronic ............................. 30<br />

Trend Micro ............................... 14<br />

Tsubaki Kabelschlepp ................ 10<br />

TU München ................................ 6<br />

Turck .......................................... 56<br />

Vodafone ................................... 23<br />

Wi-SUN Alliance .................. 18, 23<br />

Witron Logistik + Informatik ...... 32<br />

Wöhr .......................................... 47<br />

ZVEI ....................................... 8, 23<br />

Bild: Schmersal<br />

Schmersal-Niederlassung in Dubai<br />

Das wirtschaftliche<br />

Potenzial nutzen<br />

Die neue Niederlassung der<br />

Schmersa-Gruppe in Dubai<br />

Die Schmersal-Gruppe baut ihr<br />

globales Netz weiter aus und<br />

setzt mit ihrer neuen Niederlassung<br />

Schmersal Middle East-FZE<br />

auf das wirtschaftliche Potenzial<br />

der Märkte im Mittleren Osten.„Durch<br />

diesen Schritt rücken<br />

wir ein Stück näher an unsere<br />

Kunden vor Ort heran, was wir<br />

als großen Vorteil sehen, denn<br />

wir versprechen uns ein großes<br />

Potenzial von den Vereinigten<br />

Arabischen Emiraten und den<br />

Ländern im Mittleren Osten“,<br />

erklärt Uwe Seeger, Director<br />

Asia Pacific Middle East bei der<br />

Schmersal-Gruppe. Der Anbieter<br />

im Bereich Maschinensicherheit<br />

beliefert Kunden in der MENA-<br />

Region (Middle East and North<br />

Africa) nicht nur mit sicherheitstechnischen<br />

Produkten und Systemen,<br />

sondern bietet ihnen<br />

auch ein umfassendes Programm<br />

an Safety Services an.<br />

„Unser Geschäftsbereich Dienstleistungen<br />

ist ein weltweites<br />

Netzwerk mit vom TÜV Rheinland<br />

zertifizierten Functional<br />

Safety Engineers. So können die<br />

Leistungen der internationalen<br />

Organisation Tec.nicum nun auch<br />

in den Vereinigten Arabischen<br />

Emiraten einfach und bequem<br />

vor Ort abgerufen werden“, sagt<br />

Uwe Seeger.<br />

ik<br />

www.schmersal.com<br />

12 <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 09 2019


<strong>AUTOMATION</strong> AWARD<br />

AWARD<br />

AWARD<br />

KOMPONENTEN<br />

Top5-Produkt<br />

Top5-Produkt<br />

SYSTEME<br />

Automation Award 2019 – Bewerbungsphase für Aussteller der Messe SPS<br />

Die Bewerbungsfrist endet am 18.09.<br />

2019<br />

2019<br />

Auch wenn die Messe nun SPS – Smart Product Solutions – heißt und nicht mehr SPS IPC Drives, geht der Automation<br />

Award in eine neue Runde. Aussteller der Fachmesse, die Ende November in Nürnberg stattfinden wird, können sich<br />

noch bis zum 18. September 2019 mit innovativen Produkten dafür bewerben.<br />

Der Automation Award wird jedes Jahr anlässlich<br />

der Messe SPS – Smart Product<br />

Solutions vergeben. Die in Nürnberg vertretenen<br />

Aussteller können sich mit einem innovativen<br />

Produkt darum bewerben. Eine Jury nominiert<br />

vorab je fünf Produkte in den Kategorien:<br />

• Steuerungstechnik & Systemlösungen<br />

• Standardkomponenten & Sensorik<br />

Aus diesen Top5-Produkten jeder Kategorie<br />

wählen die Besucher dann während der SPS<br />

ihre Favoriten. Grundsätzlich hat jedes auf der<br />

Fachmesse ausgestellte Automatisierungsprodukt<br />

die Chance auf eine Nominierung für<br />

den Automation Award – sofern es sich um<br />

eine Innovation handelt und zur diesjährigen<br />

Messe zumindest seriennah zur Verfügung<br />

steht und konkret bis Mitte 2019 erhältlich ist.<br />

Ablauf der Bewerbung<br />

Um ein Produkt einzureichen, sollte man unter<br />

www.wirautomatisierer.de/automationaward das<br />

Teilnahmeformular herunterladen, ausfüllen<br />

und zusammen mit dem Produktbild sowie<br />

dem Firmenlogo an die Redaktion der <strong>elektro</strong><br />

<strong>AUTOMATION</strong> senden. Die eingereichten<br />

Informationen sollten sowohl die Award-Jury<br />

als auch die Messebesucher überzeugen.<br />

Einsendeschluss ist:<br />

Mittwoch, 18. September 2019<br />

Weitere Informationen zu den nominierten<br />

Produkten liefert unter anderem ein Sonderteil<br />

in der <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 11/2019 sowie<br />

eine Podiumsveranstaltung am ersten Messetag<br />

um 12 Uhr auf dem Forum des VDMA. ik<br />

Der Automation Award wird freundlicherweise<br />

unterstützt von der Mesago Messe Frankfurt<br />

GmbH, dem Verband Deutscher Maschinenund<br />

Anlagenbau e.V. (VDMA) sowie dem ZVEI –<br />

Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie<br />

e.V.<br />

Bild: editorial247.com<br />

Auch unter dem<br />

neuen Messenamen<br />

können die<br />

Besucher der SPS<br />

2019 wieder die zehn<br />

für den Automation<br />

Award nominierten<br />

Messe-Higlights am<br />

Stand der Konradin<br />

Mediengruppe in<br />

Augenschein nehmen<br />

und ihre<br />

Favoriten wählen<br />

Jurypreis Digitalisierung<br />

Mehr als 20 Jahre Entwicklung im Bereich<br />

der Automatisierungstechnik lassen auch den<br />

Automation Award nicht unbeeindruckt. Erstmals<br />

wird deswegen 2019 der ‚Jurypreis<br />

Digitalisierung‘ von der Jury des<br />

Automation Award vergeben. Prämiert wird<br />

eine Anwendung aus der Praxis, die exem -<br />

plarisch zeigt, wie sich die Vorteile der<br />

Digitalisierung effizient nutzen lassen.<br />

PLUS<br />

MEHR<br />

BANDBREITE<br />

Mit unseren intelligenten LWL-Lösungen wird jede<br />

Leitung zur Überholspur. Das ist unser Beitrag<br />

zur Sicherung von Investitionen in die Zukunft.<br />

sps-ipc-drives, Nürnberg<br />

Halle 9 // STAND 401<br />

26. - 28. November 2019<br />

eks Engel FOS GmbH & Co. KG<br />

Schützenstraße 2<br />

57482 Wenden-Hillmicke,<br />

Germany<br />

Tel. +49 2762 9313-600<br />

Fax +49 2762 9313-7906<br />

info@eks-engel.de<br />

www.eks-engel.de<br />

<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 09 2019 13


SERVICE<br />

VERANSTALTUNGEN/PUBLIKATIONEN<br />

Pilz bietet internationales Qualifizierungsprogramm zu Maschinensicherheit und Automatisierung<br />

In mehreren Stufen zum Experten<br />

Pilz hat ein internationales Qualifizierungs-<br />

Programm zur beruflichen Weiterbildung im<br />

Bereich Maschinensicherheit und Automatisierung<br />

entwickelt. Das Trainingsprogramm<br />

erfüllt individuelle Anforderungen an Weiterqualifizierungen<br />

in Unternehmen und führt<br />

weltweit Schulungsteilnehmer vom Grundla-<br />

gen-Wissen bis hin<br />

zum TÜV-zertifizierten<br />

Experten-Level.<br />

Die verschiedenen<br />

Level und<br />

Qualifizierungspfade<br />

bietet Pilz in<br />

den einzelnen Ländern<br />

auf einheitlichem<br />

Niveau und<br />

in Landessprache an. Konkret besteht das<br />

Programm aus vier unterschiedlichen Leveln:<br />

Für das Einstiegs-Niveau sind keine speziellen<br />

Vorkenntnisse im jeweiligen Fachbereich<br />

notwendig. Teilnehmer erhalten in Seminaren<br />

oder in Form von E-Learning wie dem<br />

Web Based Training „Maschinensicherheit –<br />

Bild: Pilz<br />

Einstieg und praktische Umsetzung“ eine<br />

Einführung in das Thema.<br />

Im Level Grundlagen“ werden etwa im Kurs<br />

„Workshop Risikobeurteilung für Maschinen“<br />

alle relevanten Grundlagen vermittelt,<br />

um ein gutes technisches Verständnis zu erlangen.<br />

Für das Level Fortgeschritten sollten Teilnehmer<br />

bereits gute Vorkenntnisse und Erfahrungen<br />

in einem Themengebiet mitbringen. Sie<br />

vertiefen in Kursen wie „Grundlagen der CE-<br />

Kennzeichnung“ ihre Fachkompetenzen.<br />

Qualifizierungen wie „CECE – Certified Expert<br />

in CE Marking“ im Experten-Level werden<br />

von einer externen Prüforganisation bestätigt<br />

und zertifiziert.<br />

mc<br />

www.pilz.com<br />

Mehr technische Details und Praxisbezug<br />

IO-Link-Workshop<br />

Microsoft-Buch: Zukunft der Fertigung mit KI<br />

Jetzt auch auf Deutsch<br />

Juristischer Leitfaden von Trend Micro<br />

IT-Security und -Compliance<br />

Bild: Profibus Nutzerorganisation<br />

Das Konzept der IO-Link Anwender-Workshops<br />

wurde überarbeitet und verspricht<br />

am 22. Oktober 2019 in Mannheim neue<br />

Themen, mehr technische Details und Praxisbezug.<br />

Adressiert werden nun sowohl<br />

IO-Link-Einsteiger als auch -Kenner. Gleich<br />

zu Beginn können die Teilnehmer selbst entscheiden,<br />

welche technische Tiefe sie bei<br />

den Vorträgen wünschen. In parallelen Sessions<br />

wird ein grundlegender Überblick und<br />

Basiswissen vermittelt oder technologische<br />

Details vorgestellt. Zudem werden Neuerungen<br />

und ein Ausblick in die Zukunft der<br />

IO-Link-Technologie sowie IO-Link-Safety<br />

präsentiert. Dabei liegt der Schwerpunkt auf<br />

der Vermittlung von Grundlagen und praktischen<br />

Vorführungen. Anwendungsbeispiele<br />

und Best Practices zeigen die vielältigen<br />

Einsatzmöglichkeiten und beleuchten die<br />

Wirtschaftlichkeit von IO-Link.<br />

mc<br />

www.io-link.com<br />

Bild: Microsoft<br />

Das Buch „The Future<br />

Computed:<br />

AI and Manufacturing“<br />

ist nun<br />

auch in Deutsch<br />

erhältlich. In dem<br />

Buch schildern<br />

Branchenführer<br />

aus Unternehmen<br />

wie Thyssenkrupp,<br />

ZF, ABB,<br />

Schneider Electric<br />

oder die BMW Group, wie sie künstliche Intelligenz<br />

(KI) einsetzen, welche Wertschöpfung<br />

sie bereits heute mit KI erzielen und<br />

wie sie gemeinsam mit ihren Kunden den<br />

Weg in eine intelligente Zukunft vorantreiben.<br />

Der Autor, Greg Shaw, zeigt die Herausforderungen<br />

und Chancen auf, die sich<br />

aus dem Einsatz von KI für kleine, mittelständische<br />

und große Unternehmen ergeben.<br />

Microsoft begleitet diese Unternehmen<br />

auf ihrem Weg als Partner, nicht als<br />

Wettbewerber. Dabei unterstützt Microsoft<br />

sie mit Technologien, einer global verfügbaren<br />

Cloud-Plattform sowie mit den Erfahrungen,<br />

die bei der eigenen Transformation<br />

aber auch in Kundenprojekten gemacht<br />

wurden. Das Buch gibt es zum kostenfreien<br />

Download. Es ist nach „Artificial Intelligence<br />

and its role in society“ der zweite Teil<br />

der Future-Computed-Buchreihe. mc<br />

www.microsoft.com<br />

Bild: Trend Micro<br />

Die 6. Auflage des<br />

kostenlosen juristischen<br />

Leitfadens<br />

„IT-Security und IT-<br />

Compliance“ von<br />

Trend Micro beleuchtet<br />

Neuerungen<br />

im IT-Recht,<br />

die speziell für die<br />

Geschäftsleitungen<br />

deutscher Unternehmen<br />

relevant<br />

sind. So sieht der Referentenentwurf für<br />

das IT-Sicherheitsgesetz 2.0 vor, Betreiber Kritischer<br />

Infrastrukturen (Kritis) zu verpflichten,<br />

Schutzmaßnahmen wie Informa tion Security<br />

Management und Business Continuity Management<br />

als Teile ihrer Cybersicherheits-Strategie<br />

zu etablieren. Außerdem sollen sie einer<br />

Meldepflicht über Sicherheitsvorfälle bei erheblichen<br />

IT-Störungen wie gezielten Angriffsversuchen<br />

unterliegen. Zudem ist geplant, die<br />

Meldepflichten, die bisher nur für Kritis gelten,<br />

auf weitere Bereiche der Wirtschaft auszudehnen,<br />

bei denen ein besonderes öffentliches Interesse<br />

vorliegt. Neu ist auch das Gesetz zum<br />

Schutz von Geschäftsgeheimnissen, welches<br />

im April dieses Jahres in Kraft getreten ist. Dadurch<br />

sind die Anforderungen an das Vorliegen<br />

eines Geschäftsgeheimnisses gestiegen: So<br />

muss ein solches besonders geschützt und<br />

von wirtschaftlichem Wert sein.<br />

mc<br />

www.trendmicro.com<br />

14 <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 09 2019


ONLINE-TIPPS<br />

Folgen Sie uns unter @<strong>elektro</strong>automati auch auf Twitter<br />

SERVICE<br />

escha.net<br />

Twitter<br />

@<strong>elektro</strong>AUTOMATI<br />

LinkedIn<br />

hier.pro/UBS33<br />

<br />

Machine Learning und Artificial Intelligence (AI)<br />

Was ist und was kann<br />

Künstliche Intelligenz (KI)?<br />

Bild: ryzhi/Fotolia.com<br />

Wer eine smarte Fabrik (Smart Factory) realisieren will, braucht<br />

flexibel anpassbare (agile) und damit ebenso smarte Maschinen.<br />

Einen der wichtigsten Schlüssel dazu liefert die Künstliche Intelligenz<br />

(KI). Doch jahrzehntelang blieben die Erfolge hinter den Erwartungen<br />

zurück: Erste selbsttätig fahrende Autos in den 1980er<br />

Jahren, der IBM-Rechner Deep Blue, der 1997 den Schachweltmeister<br />

besiegte, zweibeinige Roboter wie Hondas Asimo und kleinere<br />

lernfähige Programme, die die Steuerung von Walzwerken<br />

und Papierfabriken optimierten (sinngemäß die Vorläufer der Smart<br />

Factory) – das waren die wesentlichen Meilensteine bis zum Beginn<br />

des 21. Jahrhunderts.<br />

Doch nun ändert sich dies dramatisch. In den letzten Jahren hat es<br />

auf dem Feld der KI mehr Fortschritte gegeben als in den 50 Jahren<br />

zuvor. Treiber für den aktuellen Boom der KI sind vor allem drei<br />

Entwicklungen:<br />

• Die Leistungssteigerung der Hardware:<br />

Vor 25 Jahren konnten die stärksten Supercomputer etwa<br />

100 Milliarden Rechenoperationen pro Sekunde durchführen –<br />

das schafft heute jedes gute Smartphone.<br />

• Die Algorithmen des maschinellen Lernens:<br />

Der Hauptunterschied heutiger, sogenannter Deep-Learning-<br />

Systeme gegenüber den Netzen der 1990er-Jahre ist vor allem<br />

ihre Leistungsstärke: Waren damals nur einige Tausend Neuronen<br />

in wenigen Schichten verbunden, so sind es bei den besten<br />

Systemen von heute Milliarden von Neuronen in Dutzenden von<br />

Schichten, die die Erkennungsaufgaben erledigen.<br />

• Die Datenmenge im Internet:<br />

Künstliche Neuronale Netze sind nur so gut wie die Qualität der<br />

Lernbeispiele – mit der steigenden Datenmenge steht ausreichend<br />

Trainingsmaterial bereit.<br />

Smarte Maschinen können heute sprechen und zuhören, lesen und<br />

schreiben, laufen und greifen, Objekte erkennen und sicher mit ihnen<br />

umgehen, immense Datenmengen analysieren und, was das<br />

Wichtigste ist: Sie können im Betrieb hinzulernen –<br />

sich also laufend optimieren. Damit bilden sie die Basis<br />

einer Smart Factory und damit der Industrie 4.0.<br />

Mit unserer Themenseite ‚Smart Factory und KI‘ liefern<br />

wir Antworten zu Funktionsweise, Einsatzgebieten<br />

und Grenzen der KI:<br />

hier.pro/AelZB<br />

Mehr als ein neues Steckgesicht<br />

Das komplette Portfolio<br />

M8x1 Steckverbinder | P-codiert<br />

AWG22 + AWG24<br />

Designt nach HF-Aspekten für<br />

hochperformate Datenübertragung<br />

Zukunftssicherheit für<br />

hochverfügbare Netzwerke<br />

<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 09 2019 15


TRENDS<br />

IDENTTECHNIK<br />

Cretec ermöglicht normgerechte Code-Verifikationen<br />

Lückenlose Rückverfolgbarkeit<br />

Die exakt verifizierte Qualität von 1D- oder 2D-Codes, auf Labeln oder Direct Part Mark durch Code-<br />

Verifikationssysteme wie VisionTube von Cretec kann optimierte Prozessabläufe sowie Kostenreduk -<br />

tionen ermöglichen. In der Industrie, besonders etwa bei Produkten der Pharma- und Medizintechnik,<br />

ist die Qualitätssicherung und lückenlose Rückverfolgbarkeit oft auch eine genormte Pflicht.<br />

Kamillo Weiß, Fachjournalist, für die Cretec GmbH, Hammersbach<br />

Ohne<br />

Qualitätsbewertung werden schlechte Codes erst<br />

erkannt, wenn Leseprobleme entstehen. Wenn Fehler in 1Doder<br />

2D-Codes, auf Labeln oder DPM (Direct Part Mark) auftreten,<br />

kann das viele negative bis schwerwiegende Auswirkungen und<br />

Kosten in der gesamten Prozesskette verursachen. Beispielsweise<br />

müssen Produktionslinien verlangsamt oder gestoppt werden,<br />

zusätzliche Kosten entstehen für erneute Markierungen oder die<br />

Fehler führen zu reduzierten Leseraten, Ausschuss oder Pseudoausschuss,<br />

Kundenunzufriedenheit durch Reklamationen, Regressbis<br />

hin zu Haftungsansprüchen oder auch zu Problemen mit der<br />

Qualitätszertifizierung. Deshalb ist eine Verifizierung der Codequalität,<br />

konform mit aktuellen internationalen Qualitätsnormen und<br />

-standards der jeweiligen Branchen, inzwischen fast unumgänglich.<br />

Detaillierte Prüfergebnisse mittels Code-Verifikation ermöglichen<br />

frühzeitige Korrekturmaßnahmen im gesamten automatisierten<br />

ID- Prozess. Das Verifikationssystem VisionTube der Cretec GmbH<br />

bietet hier einen schnelle Autofokus und die hohe Auflösung der<br />

10 Megapixel-Kamera gewährleistet ein zuverlässiges Detektieren<br />

sehr kleiner 1D- und 2D-Codeabmessungen. Und dies sowohl auf<br />

unterschiedlichen Labeln als auch direkt markiert.<br />

Modulares, offenes Visionsystem<br />

Im Gegensatz zu vielen anderen Verifiern, die nicht vollständig alle<br />

Normen unterstützen, ist der VisionTube ein universelles Code-<br />

Verifikationssystem, das sowohl als manueller Prüfplatz oder auch<br />

als Inline-System mit einer einfachen Bedienung und Installation<br />

sowie einer hohen Flexibilität und Leistungsfähigkeit eingesetzt werden<br />

kann. Diese Konzeption ermöglicht auch Applikationen in rauen<br />

industriellen Umgebungen oder unter erhöhten hygienischen Anforderungen.<br />

Die zuverlässige Kontrolle der Codequalität erfolgt mit<br />

nur einem Knopfdruck, stichprobenartig oder auch getriggert in<br />

Serie. Dabei arbeitet das System autark ohne PC und ermöglicht<br />

durch die detaillierten Prüfergebnisse frühzeitige Korrekturmaßnahmen<br />

für den gesamten automatisierten ID-Prozess.<br />

Im Grunde genommen ist der VisionTube ein komplettes, modulares<br />

und offenes Visionsystem, das alle Aufgaben in einem einzigen<br />

Gerät konzentriert: Strukturprüfungen der Codes, Klarschrift lesen<br />

(OCR), Inhalte mit dem Code abgleichen, Aufgaben der Serialisierung<br />

übernehmen, Kontrolle des MHD (Mindesthaltbarkeitsdatum)<br />

auf Vorhandensein, Prüfung der Lesbarkeit und Qualität, Anwesenheitskontrolle<br />

von Bauteilen und viele weitere.<br />

Code-Verifizierungsprozesse – die Klassifizierung<br />

aller Qualitätsparameter – unterscheiden<br />

sich dabei gravierend vom einfachen<br />

Lesen der Codes. Viele mechanische<br />

und optische Parameter wie glänzende<br />

Oberflächen oder die Beleuchtung müssen<br />

einbezogen und verschiedene Merkmale<br />

wie Größe, Auflösung, Defekte, Reflexion<br />

und Kontrast detektiert werden. Das erfordert<br />

die analytische Bewältigung großer<br />

Datenmengen in möglichst kurzer Zeit für<br />

hohe Taktraten. Hinzu kommen Anforderungen<br />

der Einhaltung von internationalen<br />

ID-Normen und -Standards, der Dokumentation,<br />

der Benutzerverwaltung sowie der<br />

Einbindung in die interne und externe<br />

Unternehmenskommunikation.<br />

Bild: Cretec<br />

Seine kompakte Bauweise, die modularen<br />

vorkalibrierten Beleuchtungsvarianten<br />

sowie seine Flexibilität prädestinieren den<br />

VisionTube von Cretec zur Integration in<br />

vollautomatisch gesteuerte Fertigungszellen<br />

16 <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 09 2019


Verifikationssystem mit Autofokus<br />

Der VisionTube bietet normgerechte Verifikationen von 1D-<br />

(ISO15416) und 2D-Codes (ISO15415, ISO29158, AIM/DPM). Das<br />

modular aufgebaute System ist in einem stabilen Aluminiumgehäuse<br />

mit einem Durchmesser von 200 mm sowie einer Höhe von 200 mm<br />

untergebracht und wird in der Schutzklasse IP54/IP65 angeboten. Es<br />

ist zudem ab Werk in allen Fokusebenen kalibriert und über einfaches<br />

Plug-&-Work direkt einsetzbar. Ein Monitor kann über die HDMI-<br />

Buchse oder die USB-Schnittstelle angeschlossen werden. Die<br />

bereits erwähnte 10 Megapixel-Kamera ermöglich ein Aufnahmefeld<br />

mit einem Durchmesser von 100 mm und durch das schnelle Autofokusobjektiv<br />

sind Anwender in der Handhabung der Prüfobjekte flexibel.<br />

Eine wichtige Besonderheit des VisionTube ist darüber hinaus<br />

die modulare und sehr schnell austauschbare, jeweils kalibrierte<br />

variable Multi-Colorbeleuchtung. Entsprechend den Anforderungen<br />

stehen vier RGB-LED-Beleuchtungsmodule zur Verfügung: On-Axis –<br />

Koax, Of Axis (Diffus) – Dome, 4 Segment 30° (Dunkelfeld) sowie 4<br />

Segment 45° (Low Angle). Dadurch können die vielen Prüfparameter<br />

des jeweiligen Anwendungsfalls optimiert verifiziert werden.<br />

Automatische Verifikationsstation<br />

Der Vision-Kernel beruht auf der fein detektierenden Software<br />

Halcon Steady 18.11. Version. Sie analysiert die Codequalität zuverlässig,<br />

ordnet sie in die entsprechenden Qualitätsstufen ein, speichert<br />

die Ergebnisse ab und integriert sie in die interne und externe<br />

Unternehmenskommunikation. Die unmittelbare Anzeige erfolgt<br />

aus allen Richtungen gut einsehbar mittels Leuchtring an der Oberseite.<br />

Entsprechend dem internationalen Bewertungssystem erfolgt<br />

die LED-Anzeige mit den Qualitätsstufen der Farben Grün (A+B),<br />

Gelb (C) und Rot (D+F). In der Qualitätsstufe A sind die Codes<br />

durchgängig selbst unter erschwerten Bedingungen lesbar. Die<br />

Stufe B kann geringfügige Mängel aufweisen, gewährleistet aber<br />

dennoch die volle Dechiffrierbarkeit des Codes.<br />

Das Objekt wird dafür zur Glasplatte, also zum Sichtfeld der Kamera,<br />

grob positioniert und das Ergebnis normgerechter Codequalität<br />

sofort angezeigt und gespeichert. Ein Drucker für das Prüfprotokoll<br />

kann direkt über USB/RS232 angeschlossen werden.<br />

Die integrierte Rechenleistung des VisionTube erzielt mit der Kamera<br />

bis zu 7 fps. Drei digitale Ausgänge steuern das Ausschleusen<br />

fehlerhafter Produkte. Durch die optimierte direkte Beleuchtung auf<br />

das Prüfobjekt werden störende äußere Einflüsse verhindert. Der<br />

Verifier wird außerdem auch in Kombination mit einem kollaborativen<br />

Roboter angeboten: Ebenfalls in einer kompletten, ortsveränderlichen<br />

Verifikationsstation inklusive Höhenverstellung, abgedunkelter<br />

Prüfkammer und allen Beleuchtungsoptionen.<br />

Rückverfolgbarkeit per Code<br />

Ein Beispiel für die Wichtigkeit von lückenlos verifizierten Codes<br />

sind etwa Hersteller von Medizinprodukten. Sie agieren im Spannungsfeld<br />

der Mitverantwortung in der Patientensicherheit sowie<br />

der nachweisbaren technischen Sicherheit von zugelieferten Komponenten.<br />

Seit März 2019 muss ein Qualitätsmanagement-System<br />

gewährleistet werden, das mit der Norm ISO 13485:2016 konform<br />

ist. Der Nachweis eines derartigen QM-Systems ist die Basis für die<br />

Bild: Cretec<br />

Bild: Cretec<br />

Ausgelöst durch nur einen Knopfdruck erfolgt die normgerechte Verifi -<br />

kation von 1D- (ISO15416) und 2D-Codes (ISO15415, ISO29158, AIM/DPM)<br />

Der Vision-Kernel beruht auf der fein detektierenden Software Halcon<br />

Steady Version 18.11.<br />

berechtigte CE-Kennzeichnung von Medizinprodukten im europäischen<br />

Markt. Der Hersteller kann dabei Zeit und Kosten sparen,<br />

wenn er zertifizierte ISO13485-Zulieferer auswählt.<br />

Dementsprechend ist in fast allen Bereichen der Medizintechnik<br />

und seiner Produkte die vollständige Rückverfolgbarkeit per Code<br />

unabdingbar. Beispielsweise in den Kliniken: In der Herstellung als<br />

auch nach Revisionen sind besonders hohe Anforderungen im Verifizieren<br />

der Codes von chirurgischen Instrumenten absolut sicher zu<br />

gewährleisten. Per Laser werden auf der polierten und glänzenden<br />

Oberfläche lineare, 2D-Matrix oder auch OCR-Codes dauerhaft<br />

und fälschungssicher eingearbeitet. Durch die sehr aggressiven<br />

Lösungsmittel der Sterilisierung kann es aber bei den Codes im<br />

gehärteten Stahl zu chemischen Reaktionen im Material kommen<br />

und sich Korrosion bilden. Deshalb ist auch für einzelne Teile oder<br />

kleine Serien eine absolut sichere Verifizierung extrem wichtig. ik<br />

www.cretec.gmbh<br />

Details zum Code-Verifikationssystem<br />

VisionTube von Cretec:<br />

hier.pro/FAJy1<br />

INFO<br />

<strong>elektro</strong><br />

<strong>AUTOMATION</strong><br />

<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 09 2019 17


Bild: Redaktion<br />

Als Alternative für Industrie-4.0-Applikationen bieten sich die über Mobilfunk- oder Festnetz angebundenen 0G-Netze an<br />

Expertenmeinungen: 0G-Netze für den Einsatz im Produktionsumfeld<br />

Infrastruktur und Logistik als Vorreiter<br />

Alle Welt spricht derzeit vom kommenden Mobilfunkstandard 5G, der auch in die Fabrik der Zukunft Einzug halten wird.<br />

Eine große Zahl von Anwendungen kommt jedoch mit weit weniger Performance aus. Als Alternative zur Realisierung<br />

von Industrie-4.0-Applikationen bieten sich dazu die sogenannten 0G-Netze an. Fünf Statements zum Thema.<br />

Die Fragen stellte Andreas Gees, stv. Chefredakteur <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong><br />

<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong>: NarrowBand-IoT, LoRaWAN, LPWAN,<br />

Sigfox, RPMA oder WLAN sind Alternativen, mit denen industrielle<br />

Netzwerke aufgebaut werden können, um Sensoren in<br />

Maschinen und Anlagen an die Cloud anzubinden. Welche Lösungen<br />

sind aktuell verfügbar und was sind deren wesentliche<br />

Funktions- und Leistungsmerkmale?<br />

Phil Beecher (Wi-SUN Alliance): Die Wi-SUN Alliance setzt auf<br />

standardbasierte, interoperable Wireless Mesh Field Area Network<br />

(FAN)-Technologie, die eine ausgezeichnete Abdeckung bietet, sehr<br />

zuverlässig und robust arbeitet, Sicherheit in den Unternehmen bietet<br />

und sich auch für sehr große Netzwerke skalieren lässt. Ein Wireless<br />

Mesh Network (WMN) ist ein Kommunikationsnetzwerk, das<br />

aus Funkknoten besteht, die in einer Mesh-Topologie organisiert<br />

sind. Drahtlose Mesh-Netzwerke bestehen meist aus Mesh-Clients,<br />

Mesh-Routern und Gateways.<br />

Bernd vom Berg (TH GA): Aktuell kristallisieren sich drei große<br />

0G-Konzepte für die Realisierung von IoT-Netzwerken auf der Sensor-/Aktor-Ebene<br />

heraus: NB-IoT, LoRa und Sigfox. NB-IoT befindet<br />

sich noch im Aufbau und es gibt zur Zeit nur wenige Module bzw.<br />

sofort einsetzbare Geräte für dieses Netzwerk. LoRa dagegen ist<br />

wesentlich weiter verbreitet und auch die Anzahl verfügbarer Komponenten<br />

ist größer. Die größte Abdeckung und eine sehr große<br />

Vielzahl von Komponenten, die weltweit hergestellt und vertrieben<br />

werden, bietet jedoch das Sigfox-Netzwerk. Maßgebliche Global<br />

18 <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 09 2019


DATA & COMMUNICATION<br />

TRENDS<br />

Player der Elektronik-Hardware-Branche (NXP, Radiocrafts, Silicon<br />

Labs, Texas Instruments, u.a.) stellen Sigfox-Module und fertige Geräte<br />

her. Auf der Softwareseite bieten internationale Softwarekonzerne<br />

eine große Anzahl von Dashboard-Lösungen an, sodass der<br />

Anwender mit geringem Auswand, auf der Basis eines Baukastens,<br />

seine eigenen Visualisierungs- und Auswerteanwendungen für PC,<br />

Tablet und Smartphone realisieren kann. Außerdem bietet Sigfox<br />

auch eine genormte API-Schnittstelle, sodass die Anwender-IT bei<br />

Bedarf selbst Lösungen erstellen kann. Diese Vielfalt der vorhandenen<br />

Hard- und Softwarekomponenten machen den Einstieg in die<br />

Technik sehr einfach, sodass im Wissenschaftsbereich Elektro-/Informationstechnik<br />

an der Technischen Hochschule Georg Agricola, Bochum,<br />

Sigfox in der Lehre und in verschiedenen Forschungs- und<br />

Entwicklungsvorhaben zum Einsatz kommt.<br />

Bild: Wi-SUN Alliance<br />

„Die Wi-SUN Alliance<br />

setzt auf standardbasierte,<br />

interoperable<br />

Wireless-Mesh-Field-<br />

Area-Network-Technologie.“<br />

Phil Beecher, Präsident und CEO<br />

der Wi-SUN Alliance, San Ramon,<br />

CA/USA<br />

René Dünkler (Fraunhofer): Das Fraunhofer-Institut für Integrierte<br />

Schaltungen (IIS) entwickelte eine softwarebasierte Konnektivitätslösung<br />

für den Aufbau von sicheren und leistungsfähigen Low<br />

Power Wide Area Networks (LPWAN), die vor allem im lndustrieumfeld<br />

und in Smart City-Bereich eingesetzt wird. Von den oben genannten<br />

Technologien hebt sich MIOTY dadurch ab, dass es derzeit<br />

das erste und einzige LPWAN ist, das die gerade veröffentlichte<br />

technische Spezifikation ETSI TS 103 357 für sogenannte Low<br />

Throughput Networks (LTN) erfüllt. Diese Norm des European Telecommunications<br />

Standards Institute (ETSI) schafft eine wesentliche<br />

Voraussetzung für die weltweite Interoperabilität von IoT- Komponenten<br />

und -Systemen. Technologisch setzt der neue Funkstandard<br />

Maßstäbe im Bereich der drahtlosen Datenübertragung hinsichtlich<br />

Kosteneffizienz, Reichweite, Batterielebensdauer und Störsicherheit.<br />

So kann die robuste Datenübertragung von rund einer Million<br />

Sendern mit nur einem einzigen Empfänger sichergestellt werden.<br />

Selbst bei einer anspruchsvollen Topologie erzielt die MIOTY-Technologie<br />

Reichweiten von bis zu 15 km und zeichnet sich durch eine hohe<br />

Energieeffizienz mit Batterielebenszeiten von bis zu 20 Jahren<br />

aus.<br />

Aurelus Wosylus (Sigfox): Sigfox ist Initiator des gleichnamigen<br />

0G-Netzwerks, das grenzüberschreitend ohne Roaminggebühren<br />

verfügbar ist. Es hat integrierte Geolokalisierungsfunktionen, was<br />

es für Logistikapplikationen sowie für Asset-Überwachungs-Funktionen<br />

prädestiniert. 140 Nachrichten pro Tag a 12 Byte bieten einen<br />

reichen Schatz an Big Data für das Zustands- und Nutzungsmonitoring<br />

und Predictive Maintenance. Dies alles bei besonders geringem<br />

Energieverbrauch und minimalen Kosten. Adaptive Sensorik<br />

kann über Jahre und Jahrzehnte wartungsfrei ohne Batteriewechsel<br />

betrieben werden. Anwender brauchen keine eigene Infrastruktur<br />

aufzubauen und zu unterhalten. Auch müssen keine SIM-Karten gemanagt<br />

werden. Das alles hat beispielsweise DHL bewogen, seine<br />

Ladungsträger für Pakete mit Sigfox-basierten Trackern auszurüsten.<br />

Christian Trösch (Blackbox Solutions): Wir entwickeln und vertreiben<br />

End-to-End-Lösungen, mit denen eine große Anzahl von Assets<br />

in der Supply-Chain kostengünstig sowie unabhängig von Standort<br />

und lokaler Infrastruktur verfolgt werden kann. Die Transparenz von<br />

Logistik- und Produktionsprozessen innerhalb der Supply-Chain wird<br />

deutlich erhöht und eröffnet neue Möglichkeiten der Wertschöpfung<br />

und Kosteneinsparungen, die in dieser Form bisher nicht möglich<br />

waren. Neben der intelligenten Verarbeitung der Daten in der Software<br />

zur Prozess-Steuerung und Optimierung, welche letztendlich<br />

den konkreten Mehrwert für den Kunden darstellt, kommt den Sensoren<br />

eine wichtige Bedeutung zu. Diese müssen entlang der Lieferketten<br />

ihre Daten robust liefern, standort- bzw. länderübergreifend<br />

sowie unabhängig von lokaler Infrastruktur. Zudem müssen die<br />

Sensoren möglichst lange autark am jeweiligen Asset betrieben<br />

werden können, um die Betriebskosten auf ein Minimum zu reduzieren.<br />

Wir setzen aus diesem Grund Sensoren ein, die ihre Daten<br />

über das Sigfox-0G-Netzwerk senden. Das Unternehmen liefert als<br />

Netzwerk-Betreiber die Infrastruktur für einen länderübergreifenden<br />

Einsatz der Geräte. Zudem können die Geräte mit sehr geringem<br />

Energieverbrauch betrieben werden, wodurch eine hohe Batterielebensdauer<br />

und geringe Total Cost of Ownership erreicht werden.<br />

<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong>: Wie hoch ist der Aufwand für die Implementierung<br />

von Anwendungen? Welche Hard- und Software<br />

wird benötigt? Wie groß ist der Bereich oder die mögliche Gerätedichte?<br />

Sind SIM-Karten erforderlich? Welche Datenmengen<br />

sind möglich und wie wird abgerechnet?<br />

Beecher: Die Bereitstellung ist sehr einfach, da sich das drahtlose<br />

Mesh-Netzwerk selbst aufbaut und im Falle vorübergehender Störungen<br />

selbst heilt. Die Hard- und Software für ein Wi-SUN-Field-<br />

Area-Network ist von einer Vielzahl von Anbietern erhältlich und von<br />

der Wi-SUN Alliance auf Konformität zertifiziert. Die Abdeckung ist<br />

sehr gut, eine Punkt-zu-Punkt-Verbindung kann über mehrere hundert<br />

Meter bis zu mehreren Kilometern aufgebaut werden. Die Gerätedichte<br />

ist ebenfalls sehr gut.<br />

Berg: Auf der Hardwareseite hat man bei der Realisierung von Sigfox-Endgeräten<br />

verschiedenste Optionen zur Verfügung. Zum einem<br />

kann man eine Vielzahl fertiger Sensor-/Aktor-Geräte von unterschiedlichen<br />

Kooperationspartnern weltweit kaufen (Tschechien,<br />

Frankreich, Italien, Spanien, etc.), wobei allerdings gerade in<br />

Deutschland noch relativ wenige Hersteller zu finden sind. Die zweite<br />

Möglichkeit besteht darin, eine eigene Stationsentwicklung zu<br />

betreiben. Hierzu stehen programmierte und lizensierte Module<br />

oder Endgeräte von unterschiedlichen Herstellern zur Verfügung,<br />

die den Protokollstack und die gesamte HF-Sende-/Empfangsstufe<br />

kombinieren. Der Anwender braucht dann lediglich das HF-Ausgangsfilter<br />

und die Antenne anzuschließen. Diese Einheiten können<br />

dann über SPI- oder I 2 C-Bus mittels AT-Befehlen von beliebigen Mikrocontrollern<br />

aus angesteuert werden. Eine Vielzahl von so ge-<br />

<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 09 2019 19


TRENDS<br />

DATA & COMMUNICATION<br />

„In Kooperation mit<br />

RAG wurde ein<br />

Deutschland-weites<br />

Monitoring-System zur<br />

Überwachung von altbergbaulichen<br />

Schächten<br />

konzipiert und aufgebaut.“<br />

„Ein MIOTY-Sensornetzwerk<br />

besteht aus<br />

einfachen, kostengünstigen<br />

Sensorknoten<br />

und einer leistungsfähigen<br />

Basis -<br />

station.“<br />

Bild: TH Georg Agricola<br />

Prof. Dr.-Ing. Bernd vom Berg,<br />

Technische Hochschule Georg<br />

Agricola in Bochum<br />

Bild: Fraunhofer IIS<br />

René Dünkler, Marketing, Fraun -<br />

hofer-Institut IIS in Nürnberg<br />

nannten Maker-Boards unterstützen solche Eigenentwicklungen, zumal<br />

das Sigfox-Protokoll mittlerweile auch offen gelegt worden ist.<br />

Selbstverständlich existieren auch Lösungen mit Kombinationen<br />

aus WLAN-, BLE-, GPS-und GSM-Einheiten und damit erreicht man<br />

eine extrem hohe Flexibilität im jeweiligen Einsatz. Alle Sigfox-Station<br />

lassen sich mit wenigen menügeführten Mausklicks im Netzwerk<br />

anmelden und sind sofort betriebsbereit. Die Kosten für die<br />

Nutzung des Netzwerkes werden pro Station und pro Jahr abgerechnet.<br />

Hierbei ist je nach Anzahl der eingesetzten Einheiten mit<br />

geringen Beträgen zu rechnen. Das Uplink-Nutzdatenfeld im Telegramm<br />

einer Sensor/Aktor-Station ist 12 Byte groß. Das ist für eine<br />

Vielzahl von Anwendungen mehr als ausreichend.<br />

Dünkler: Das technische Fundament der MIOTY-Technologie bildet<br />

ein asymmetrisches Übertragungsverfahren in einer Netzkonfiguration<br />

mit vielen einfachen energiearm betriebenen Endgeräten sowie<br />

einer Basisstation mit einem leistungsfähigen Empfänger. Hierbei<br />

sorgt die gezielte Telegrammaufteilung (Splitting) für eine überragende<br />

Robustheit gegenüber großen Störern in einem stark genutzten<br />

Frequenzspektrum und gewährleistet eine Datenübertragung<br />

vom Endgerät zur Basisstation mit außerordentlich hoher Übertragungssicherheit.<br />

Weitere Vorteile für den Endkunden ergeben sich<br />

durch die minimierte Komplexität bei der Installation, niedrige Infrastrukturkosten<br />

sowie die Möglichkeit, die Technologie als privates<br />

Netzwerk zu nutzen. Zudem zeichnet sich die Technologie durch ihre<br />

ausgeprägte Energieeffizienz aus. Wie die meisten LPWAN-Systeme<br />

arbeitet auch die MIOTY-Technologie im lizenzfreien Sub-GHz-<br />

Frequenzspektrum, in sogenannten ISM- (Industrial, Scientific and<br />

Medical) oder SRD- (Short Range Devices) Bändern. Das MIOTY-<br />

Protokoll überträgt in diesen Bändern mit Bandbreiten von 100 KHz<br />

bis 1,5 MHz. Der Vorteil dieser Bänder ist, dass dort ohne Lizenzgebühren<br />

übertragen werden kann. Dies macht die ISM-/SRD-Bänder<br />

auch für andere Anwendungen attraktiv. Durch die Nutzung des patentierten<br />

Telegram-Splittings kann die Netzwerkkapazität gegenüber<br />

LPWANs ohne Splitting extrem gesteigert werden. So können<br />

MIOTY-Netzwerke Millionen unabhängige Endgeräte (Endknoten)<br />

mit einer Basisstation verbinden und trotzdem die Koexistenz mit<br />

anderen Funksystemen gewährleisten.<br />

Wosylus: Der Aufwand ist von der Komplexität des Projektes abhängig.<br />

Das beginnt bei einfachen Temperatursensoren und kann<br />

bis zu 0G-Massenapplikationen mit einer komplexen Cloudlösung,<br />

Blockchain und automatischer Abrechnung der Nutzung einer Maschine<br />

reichen. Bei DHL haben wir beispielsweise mit Alps als<br />

EDM-Dienstleister zusammengearbeitet, da es hier um hunderttausende<br />

Devices geht. Die Software in der Cloud hat DHL selbst entwickelt.<br />

Eine Sigfox-0G-Basisstation kann bis zu 1 Million Devices<br />

verwalten. Das kann keine 3G-, 4G- oder 5G-Basisstation. Die Reichweite<br />

von Sigfox-Devices etwa 3 km bei dichter Bebauung. Wichtig<br />

ist die Netzabdeckung, weil man Devices nur da einsetzen kann, wo<br />

sie gegeben ist. Bei Sigfox ist die Netzabdeckung in Deutschland<br />

weit fortgeschritten; bei Outoor-Applikationen etwa 85 % (Indoor<br />

über 55 %). Einzig im Deep-Indoor-Bereich – z.B. in unterirdischen<br />

Wasserversorgungsnetzen – müssen Repeater eingesetzt werden.<br />

Jedes Device hat eine ID, eine SIM-Karte wird nicht benötigt. Das<br />

erleichtert die Inbetriebnahme und das Management. Abgerechnet<br />

wird mit dem Devicehersteller, und dieser erhält von Sigfox einen<br />

zur Applikation passenden Volumentarif ohne jegliche Roaminggebühr.<br />

Dieser startet ab rund 1 Euro pro Jahr und beinhaltet rund<br />

52.000 Nachrichten.<br />

Trösch: Bei der Entwicklung von Applikationen ist der Aufwand zur<br />

Integration von Sigfox-Geräten gering und erfolgt im Wesentlichen<br />

durch die Anbindung an das Backend. Die Herausforderung liegt auf<br />

der nachfolgenden Verarbeitung und Aufbereitung der Daten von beliebig<br />

vielen Geräten zu den jeweiligen Prozess-Daten. Hierfür ist<br />

ein effizientes und performantes Data- und Device-Management erforderlich,<br />

sowie Funktionalitäten in der Software, um aus den Rohdaten<br />

der Sensoren die wertschöpfenden Prozessdaten zu generieren<br />

und bereitzustellen. Hierauf liegt auch der Haupt-Augenmerk<br />

unserer Entwicklung. Sensoren werden bei der Montage an das jeweilige<br />

Asset automatisch im Netzwerk aktiviert und sind dann sofort<br />

in unserer Software verfügbar. Von dieser Einfachheit profitieren<br />

direkt auch unsere Kunden – durch geringen Handlings-Aufwand.<br />

<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong>: Für den Zugriff auf Unternehmensdaten<br />

an internationalen Standorten ist eine internationale Netzwerkabdeckung<br />

erforderlich. Wie steht es um die Verfügbarkeit?<br />

Beecher: Auch große Datenmengen können unterstützt werden. So<br />

erfordern Smart-Meter-Netzwerke typischerweise Zählerleseintervalle<br />

von weniger als 10 Minuten: Tepco beispielsweise verwaltet<br />

ca. 60 Millionen Zählerstände pro Stunde. Da Zuverlässigkeit auch in<br />

einem Smart-Meter-Netzwerk entscheidend ist, verwendet Wi-SUN<br />

globale Standards für die Kommunikationstechnologie und kann so<br />

auch auf globalen Support zurückgreifen.<br />

20 <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 09 2019


DATA & COMMUNICATION<br />

TRENDS<br />

„An das 0G-Netz von<br />

Sigfox sind bereits<br />

rund 10,2 Millionen<br />

Objekte angebunden.“<br />

„LPWAN-Technologien<br />

in Kombination mit intelligenten<br />

Sensoren<br />

sowie der richtigen<br />

Software bieten die<br />

Möglichkeit, Daten innerhalb<br />

der Supply-<br />

Chain zu erfassen.“<br />

Bild: Sigfox<br />

Aurelus Wosylus, Chief Sales<br />

Officer bei Sigfox Germany in<br />

München<br />

Bild: Blackbox Solutions<br />

Christian Trösch, Head of Sales,<br />

Blackbox Solutions GmbH in Unterschleißheim<br />

Berg: Sigfox ist sicherlich das zur Zeit weltweit flächendeckend am<br />

weitesten verbreitete 0G-Netzwerk. In Deutschland beträgt die<br />

Netzabdeckung 85 %. Darüber hinaus ist Sigfox in 60 Ländern verfügbar<br />

und erreicht aktuell mehr als 1 Milliarde Menschen. Ende<br />

2019 soll in Zusammenarbeit mit Eutelsat der erste Sigfox-Satellit<br />

ins Weltall gebracht werden. Damit wird durch das Sigfox-Netzwerk<br />

Ende 2020 rund 90% des weltweiten BIP abgedeckt werden. In der<br />

Realität sieht es bereits heute schon so aus, dass man z.B. Sensoren<br />

in Australien oder Südafrika installieren kann und spätestens<br />

nach 30 Minuten erhält man die Werte auf seinem Schreibtisch in<br />

Deutschland. Länder- und Kontinentgrenzen stellen kein Problem<br />

mehr da, unvermeidliche ´Funklöcher´ lassen sich durch Repeater-<br />

Stationen ausfüllen oder man setzt die Sigfox Access Station Micro<br />

ein, mit der man ein lokales Unternetzwerk betreiben kann, das eine<br />

Outdoor-Fläche von bis zu 50 km 2 abdeckt. Zur Cloudanbindung<br />

ist dann lediglich ein Internetanschluss oder eine GSM-Verbindung<br />

notwendig.<br />

Dünkler: Das MIOTY-Protokoll wurde als reine Software konzipiert.<br />

Ein Sensornetzwerk besteht aus einfachen, kostengünstigen Sensorknoten<br />

und mindestens einer leistungsfähigen Basisstation.<br />

Durch die Verwendung einer MSK-Modulation (Minimum Shift Keying)<br />

können viele der auf dem Markt erhältlichen Sub-GHz-Funk-ICs<br />

für MIOTY verwendet werden. Senderseitig kommen neben den<br />

Sensoren also Standard-ICs zum Einsatz. Damit haben Endgeräteentwickler<br />

und Anwender den Vorteil einer Second Source und<br />

können von den geringen Kosten für die in großen Stückzahlen gefertigten<br />

ICs profitieren.<br />

Wosylus: Sigfox ist weltweit auf allen fünf Kontinenten präsent und<br />

bereits in 60 Ländern und teils bereits auch auf dem Meer verfügbar.<br />

Das 0G-Netzwerk umfasst derzeit 5 Millionen Quadratkilometer<br />

und steht 1 Milliarde Menschen zur Verfügung. Damit wird 90 %<br />

des globalen BIPs erreicht. Volle Landesabdeckung gibt es bereits in<br />

21 Ländern, in 39 Ländern erfolgt derzeit der Ausbau. Allen voran ist<br />

dabei Deutschland mit bereits 85 % Netzabdeckung zu nennen. In<br />

Europa sind damit alle Länder entweder bereits voll ausgebaut oder<br />

werden binnen 2 Jahren mindesten zu 85 % ausgebaut sein.<br />

Trösch: Anwendungs-Szenarios in der Supply-Chain finden standortübergreifend,<br />

oft auch länderübergreifend statt. Die Geräte müssen<br />

in der Lage sein, an den jeweiligen Standorten Daten zu erfassen<br />

und zu senden, um so z.B. den Durchlauf eines Ladungsträgers an<br />

einem bestimmten Standort als Prozess-Schritt in der Software zu<br />

erfassen. Die länderübergreifende Netzwerk-Infrastruktur im Sigfox<br />

0G-Netzwerk schafft für uns die Voraussetzung, um die Daten an<br />

verschiedenen Standorten zu erfassen, auch länderübergreifend. In<br />

unserer Lösung kommen aktuell Geräte zum Einsatz, die mit der<br />

Regionalzone 1 (Europa, Afrika und Mittlerer Osten) kompatibel sind<br />

– d.h. wir können alle Anwendungsfälle abdecken, die in diesem<br />

geografischen Gebiet stattfinden. Sobald Sigfox-Geräte verfügbar<br />

sind, die zonenübergreifend arbeiten, so können wir den Anwendungsbereich<br />

unserer Lösung direkt auch auf weitere Gebiete ausdehnen.<br />

Mithilfe einer kleinen Basis-Station können wir für jeden<br />

Anwendungsfall sicherstellen, dass neben der vorhandenen Netzabdeckung<br />

auch prozesskritische Standorte abgedeckt sind.<br />

<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong>: Erste Applikationen sind aus der Logistik<br />

bekannt. Gibt es Applikationen im Produktions- und Fabrikumfeld?<br />

Welche Applikationen sind überhaupt denkbar?<br />

Beecher: Wi-SUN eignet sich in erster Linie für umfangreiche Infrastrukturprojekte.<br />

Die Tokyo Electric Power Company verfügt über 22<br />

Millionen Smart Meter in einem drahtlosen Mesh-Netzwerk, Florida<br />

Power and Light über 4 Millionen Smart Meter und 500.000 Straßenlaternen<br />

im selben Netzwerk in Miami. Europäische Applikationen<br />

von Straßenlichtnetzen sind in Kopenhagen (20.000 Straßenlaternen)<br />

und in der City of London (18.000 Straßenlaternen) realisiert.<br />

SIM-Karten sind nicht erforderlich, aber jedes Gerät hat ein<br />

eingebranntes X509-Zertifikat, das PKI-Sicherheit für die Geräteauthentifizierung<br />

und Schlüsselverwaltung bietet.<br />

Berg: Das Sigfox-Netzwerk eignet sich besonders für flächenmäßig<br />

ausgedehnte Applikationen. Im Rahmen von Forschungs- und Entwicklungs-Vorhaben<br />

wurden an der Technischen Hochschule Georg<br />

Agricola, Bochum, bereits verschiedene Projekte realisiert, die teilweise<br />

seit mehr als zwei Jahren im praktischen Einsatz sind. Die<br />

nachfolgenden Monitoring-Systeme wurden mit kommerziellen Stationen<br />

der Partner und mit Eigenentwicklungen aufgebaut. Für die<br />

PC/Tablet/Smartphone-Daten-Visualisierung und -auswertung auf<br />

der Anwenderseite kommen Web-basierte kommerzielle und Freeware-Dashboard-Baukästen<br />

zum Einsatz. In Zusammenarbeit mit<br />

der Ruhrkohle AG (RAG) wurde ein Deutschland-weites Monitoring-<br />

System zur Überwachung von altbergbaulichen Schächten konzipiert<br />

und aufgebaut. Solche nicht mehr genutzten, aber bereits verfüllten<br />

Schächte können zu Gefährdungen an der Erdoberfläche füh-<br />

<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 09 2019 21


TRENDS<br />

DATA & COMMUNICATION<br />

Der PNI-Sensor stellt fest, ob ein Parkplatz belegt ist. Über<br />

LoRaWAN werden die Informationen an eine Cloud übertragen<br />

ren, wenn die Schachtsäule nach unten hin wegsackt. Mit dem Monitoring-System<br />

Smart Mining werden die relevanten Schachtparameter<br />

(Tiefe der Füllsäule, langsame bzw. schlagartige Bewegung<br />

der Füllsäule) kontinuierlich durch Sigfox-Stationen erfasst und über<br />

das Netzwerk an eine zentrale Stelle gemeldet. So kann in kritischen<br />

Fällen sofort reagiert und Stabilisierungsmaßnahmen für den<br />

Schacht durchgeführt werden. In weiteren Ausbaustufen können zusätzliche<br />

Parameter erfasst werden, wie zum Beispiel ausströmende<br />

Gase oder ansteigendes Grundwasser. In dieser Anwendung<br />

macht sich der energiearme Betrieb positiv bemerkbar.<br />

Dünkler: Im Fokus stehen in erster Linie die Anwendungsfelder<br />

Smart City und Industrial IoT Beispiele für geeignete Anwendungen<br />

in einer vernetzten Stadt sind vor allem die großflächige Überwachung<br />

von Umweltparametern wie Feinstaub, Temperatur, Luftfeuchtigkeit<br />

und Lärm sowie die automatische Übertragung von<br />

Gas-, Wasser- und Stromdaten (Smart Metering). Auch die Gebäudeautomation<br />

und -überwachung oder Anwendungen im Rahmen<br />

des Verkehrsmanagements wie das Parkflächenmanagement<br />

(Smart Parking) werden bereits in verschiedenen Projekten umgesetzt.<br />

Die MIOTY-Technologie ist in gleicher Weise prädestiniert für<br />

Industrial IoT oder Industrie 4.0. Zu den möglichen Anwendungen<br />

gehören die vernetzte Fertigung (Intelligent Networked Manufacturing),<br />

die vorausschauende Instandhaltung von Produktionsmaschinen<br />

(Predictive Maintenance), die fabrikinterne Logistik (z. B. Asset<br />

Tracking) sowie das Thema Arbeitssicherheit – um nur einige Anwendungsbeispiele<br />

zu nennen. Auch extremen Herausforderungen<br />

im Bergbau oder bei der Öl- und Gasförderung kann MIOTY als robustes<br />

Funknetzwerk begegnen. Dort wird in der Regel eine hohe<br />

Störfestigkeit verlangt. Weitere Anwendungen umfassen die Überwachung<br />

sog. kritischer Infrastrukturen (KRITIS), deren Ausfall oder<br />

Beeinträchtigung nachhaltig wirkende Versorgungsengpässe, erhebliche<br />

Störungen der öffentlichen Sicherheit oder andere dramatische<br />

Folgen nach sich ziehen kann. Weitere Anwendungspotenziale ergeben<br />

sich mit der MIOTY-Technologie in den Bereichen Mobilität,<br />

Safety & Security sowie Mobile Health. Um diese Anwendungspotenziale<br />

zu heben, wird die MIOTY-Technologie aktuell um technische<br />

Zusatzfunktionen wie raumgenaue Indoorlokalisierung sowie<br />

Energy Harvesting ergänzt.<br />

Bild: Unitronic<br />

Wosylus: An das 0G-Netz von Sigfox sind bereits rund 10,2 Millionen<br />

Objekte angebunden. Im Produktions- und Fabrikumfeld ist das<br />

Netz stark im Zustands- und Nutzungsmonitoring. Neue nutzungsbasierte<br />

Geschäftsmodelle und punktgenaue Predictive Maintenance<br />

werden so möglich. Das kann recht schnell umgesetzt werden<br />

mit passenden USB- oder RS-232/422/485-Sticks, die man an die<br />

Wartungsschnittstellen steckt. Später werden dann die Antriebe,<br />

Pumpen und Automatisierungskomponenten beziehungsweise Maschinen<br />

und Anlagen mit integrierten 0G-Schnittstellen in die Fabrik<br />

Einzug halten. Hierzu bauen führende OEM gerade an neuen Generationen<br />

ihrer Lösungen. Weitere Anwendungsbereiche sind das<br />

Bestandsmanagement durch den Lieferanten. Hierzu wird es für<br />

Sigfox langftistig Lösungen geben, deren Logik nur wenige Cent<br />

kostet und die einfach auf das Produkt oder die Verpackung aufgeklebt<br />

oder in sie eingebettet werden kann. Heute sind die Anwendungsfelder<br />

vor allem Logistikapplikationen, weil das Netz dafür<br />

schnell genutzt werden kann, da die flächendeckende Outdoor-Abdeckung<br />

vor der Indoor-Abdeckung erreicht wird. Für letztere ist eine<br />

Netzverdichtung erforderlich, die 0G-Netz-Anwender mit der<br />

Access Station Micro selbst durchführen können.<br />

Trösch: Supply-Chain-Management und Logistik werden oft als Synonym<br />

verwendet. Das Supply-Chain-Management geht jedoch<br />

über die reine Logistik hinaus und bildet die gesamte Lieferkette<br />

über Beschaffung, Produktion und Absatz ab. Dabei werden relevante<br />

Daten erfasst und analysiert, um damit Objektflüsse entlang der<br />

Prozessstufen zu steuern und zu gestalten, also effizienter zu machen.<br />

LPWAN-Technologien in Kombination mit intelligenten Sensoren<br />

sowie der richtigen Software, um aus den Rohdaten die für das<br />

Supply-Chain-Management relevanten Daten zu erzeugen und diese<br />

in der richtigen Form bereitzustellen – bieten die Möglichkeit, bereichsübergreifende<br />

Daten innerhalb der Supply-Chain zu erfassen.<br />

Durch die Verfolgung auf Objektebene ist es möglich, z.B. Prozessdaten<br />

aus der Beschaffungslogistik und gleichzeitig auch Daten aus<br />

der Produktionslogistik mit ein und demselben Sensor zu erfassen.<br />

Dies setzen wir in unserer Lösung ein, sodass wir Daten aus standortübergreifenden<br />

Transportprozessen und Daten aus der Produktionslogistik<br />

innerhalb eines Standortes erfassen und auswerten.<br />

www.bx-s.de<br />

www.mioty.de<br />

www.sigfox.de<br />

www.thga.de<br />

www.wi-sun.org<br />

Weitere Informationen zum Thema<br />

finden Sie auf folgender Seite:<br />

hier.pro/e5tZ2<br />

INFO<br />

<strong>elektro</strong><br />

<strong>AUTOMATION</strong><br />

22 <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 09 2019


DATA & COMMUNICATION<br />

TRENDS<br />

Per WLAN, LPWAN oder Mobilfunk aus der Fabrik ins IIoT – der Versuch einer Übersicht<br />

Sensoren mit der Cloud vernetzen<br />

Auch nach der Versteigerung der 5G-Frequenzen ist der kommende Mobilfunkstandard weiter in der<br />

Diskussion. Autonomes Fahren, Virtuelle Realität aber auch Industrie-4.0-Applikationen werden erst<br />

aufgrund der immensen Internetbandbreite und der angestrebten Netzabdeckung möglich. Während<br />

viele Applikationen diese hohe Bandbreite benötigen, kommt eine ebenfalls große Zahl von Anwendungen<br />

mit weit weniger Performance aus. Als Alternative gerade im industriellen Umfeld zur Realisierung<br />

von Industrie-4.0-Applikationen bieten sich die sogenannten 0G-Netze an.<br />

Andreas Gees, stv. Chefredakteur <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong><br />

Doch welche Lösungen eignen sich für die Kommunikation im<br />

Fabrik- und Produktionsumfeld und wodurch zeichnen sie sich<br />

aus. Wichtige Bereiche wie die diskrete Fertigung in der Automobilindustrie<br />

oder im Maschinenbau werden moderne Mobilfunkstandards<br />

wie 5G in Zukunft in der Fabrik einsetzen. Da ist sich auch die<br />

5G Alliance for Connected Industries and Automation beim ZVEI sicher.<br />

Vielversprechende Applikationen reichen von der Logistik für<br />

das Versorgungs- und Bestandsmanagement über Roboter- und<br />

Motion-Control-Anwendungen bis hin zur Betriebskontrolle und der<br />

Lokalisierung von Geräten und Artikeln. Die 5G-Technik wird dabei<br />

verschiedene Funktionen von Industrial Ethernet und Time-Sensitive<br />

Networking unterstützen, sodass es sich leicht in die bestehende<br />

Infrastruktur integrieren<br />

lässt. Obwohl der<br />

5G-Ausbau nun<br />

begonnen<br />

hat,<br />

ist der Weg zu einer ausreichenden Netzabdeckung weit. Bis Ende<br />

2021 etwa möchte der Netzbetreiber Vodafone „bis zu 20 Mio.<br />

Menschen sowie zahlreiche Industriestandorte mit 5G erreichen“.<br />

Da jedoch die große Zahl der Applikationen sowie die vielen öffentlichen<br />

Infrastruktur-Projekte die Leistungsfähigkeit von 5G nicht erfordern,<br />

können die Anforderungen an eine mobile bzw. Funkkommunikation<br />

auch mit anderen Technologien erfüllt werden.<br />

Private LTE-Netze<br />

Auch bei Nokia, einem der großen Netzausrüster ist man der Ansicht,<br />

dass es bis zur flächendeckenden 5G-Abdeckung noch dauern<br />

wird. Um trotzdem von den Vorteilen mobiler Funktechnologie zu<br />

Neben WLAN und Mobilfunknetzen<br />

sollen auch LPWAN-Netze wie das<br />

NB-IoT-Maschinen- und Sensorennetz<br />

der Deutschen Telekom die<br />

Digitalisierung in den verschiedenen<br />

Branchen erleichtern<br />

Bild: Deutsche Telekom<br />

<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 09 2019 23


TRENDS<br />

DATA & COMMUNICATION<br />

profitieren empfiehlt das Unternehmen, schon heute private LTE-<br />

Netze zu nutzen. Diese können sogar von der eigenen IT-Abteilung<br />

eingerichtet und betrieben werden. Laut Nokia stoßen dagegen<br />

Wifi- bzw. WLAN-Netze im Industrieumfeld in punkto Abdeckung<br />

und Robustheit schnell an Grenzen. Auch öffentliche Mobilfunknetze<br />

stellen hier keine echte Alternative für Unternehmen dar. Vorteile<br />

bieten dagegen laut Nokia speziell für das Industrieumfeld konzipierte<br />

private LTE-Netze: „Sie sind flexibel skalierbar, haben eine schnelle<br />

Reaktionszeit und können sowohl drinnen als auch draußen eingerichtet<br />

werden – egal ob in großen Maschinenhallen oder mittelständischen<br />

Fabriken.“ Die Stärken sieht man bei Nokia vor allem im<br />

Zusammenhang mit dem IIoT: In dynamischen Produktionsumgebungen<br />

können private LTE-Netze ihre Stärken ausspielen, ohne zusätzliche<br />

Kabelwege bis zu tausende von Sensoren sicher und stabil<br />

an Edge-Computing-Systeme anbinden. Weil dabei die Authentifizierung<br />

der einzelnen Geräte über SIM-Karten erfolgt und die Daten lokal<br />

gespeichert werden, ist auch die Sicherheit gewährleistet. „Für<br />

die Installation benötigen Unternehmen eine Lizenz der Bundesnetzagentur,<br />

die sie unkompliziert beantragt können, sowie das entsprechende<br />

technische Equipment der jeweiligen Ausrüster. Hier<br />

reichen oft je nach Anwendung bereits sehr wenige Basisstationen,<br />

um große Flächen effizient zu vernetzen“, erläutert man bei Nokia.<br />

Industrielles WLAN<br />

Andere Unternehmen sehen neben LTE durchaus Technologien wie<br />

WLAN oder Bluetooth als Alternative für die Produktionsumgebung.<br />

So bietet etwa Siemens mit dem IWLAN eine Kommunikationstechnik<br />

für hohe Zuverlässigkeit nicht nur für die Automobilindustrie<br />

an. In der Automobilindustrie unterstützt diese drahtlose Datenkommunikation<br />

über Industrial Wireless LAN in vielen Bereichen maßgeblich<br />

zuverlässige und sichere Betriebsabläufe – so etwa bei der<br />

Steuerung der Roboter in den Produktionszellen. Die Sicherheit der<br />

Mitarbeiter ist dabei in jedem Moment gewährleistet – denn dank<br />

Echtzeitkommunikation in Profinet- bzw. Ethernet/IP-Applikationen<br />

führt die Anlage in kritischen Situationen sofort einen Not-Stopp<br />

aus. Die Technologie ermöglicht eine genaue Positionsbestimmung<br />

der Anlagenteile bei Roaming-Zeiten unter 50 ms. Da IWLAN auf<br />

Standards basiert, ist laut Siemens die Anbindung an bestehende<br />

Produktionsnetze denkbar einfach.<br />

Narrowband-IoT von Vodafone<br />

Vodafone gibt in einem ausführlichen Whitepaper genauere Auskunft<br />

über seine Aktivitäten bei Narrowband-IoT (NB-IoT). Das Unternehmen<br />

sieht darin eine Grundlage für das Maschinen-Netz der<br />

Zukunft. Die Technologie basiert auf Low Power Wide Area (LPWA),<br />

das sich durch geringen Energieverbrauch der Geräte, Übertragung<br />

geringer Datenmengen auf längeren Distanzen sogar unter der Erde<br />

auszeichnet. Das Whitepaper geht ins Detail: „Zur Erfüllung dieser<br />

LPWA-Anforderungen wurde eine Reihe verschiedener Technologien<br />

entwickelt, unter anderem auch NB-IoT. Somit ist NB-IoT eine<br />

sogenannte 3GPP-standardisierte Kommunikationstechnologie, die<br />

Merkmale von LPWA erfüllt. Dieser 3GPP-Standard bietet eine optimale<br />

Sicherheit bei der Daten-Übertragung durch Ende-zu-Ende-Verschlüsselung.<br />

Das lizensierte Spektrum garantiert eine qualitativ<br />

hochwertige Übertragung der Daten.“ Bei Vodafone ist man davon<br />

überzeugt, dass vor allem NB-IoT den massentauglichen Einsatz<br />

von IoT ermöglichen wird. NB-IoT bietet eine gute Netzabdeckung<br />

in schwierigen Umgebungen, die für LPWA-Anwendungsfälle prädestiniert<br />

sind. Wie bei 3G und 4G werden lizenzierte Frequenzbänder<br />

genutzt. NB-IoT wird so kaum durch Störungen beeinträchtigt.<br />

Für NB-IoT gibt es außerdem keine rechtlichen Einschränkungen,<br />

z.B. wie oft jedes Gerät Daten übertragen muss. Und es muss auch<br />

nicht zwangsläufig pausieren. Das schont den Energieverbrauch<br />

und erleichtert die Planungssicherheit für die Zukunft. Trotz hoher<br />

Netzabdeckung bietet NB-IoT eine hohe Batterielaufzeit. Wie man<br />

bei Vodafone erklärt, ist NB-IoT auf die Minimierung der Hardware-<br />

Kosten ausgelegt. Dies gilt sowohl für die Kosten der Chips als auch<br />

für die Kosten der Antennen und Sensoren.<br />

Telekom bietet jetzt NB-IoT-Netz für Deutschland<br />

Das NB-IoT-Maschinen- und Sensorennetz der Deutschen Telekom<br />

soll die Digitalisierung in den verschiedenen Branchen erleichtern.<br />

Es deckt 90 % der Fläche Deutschlands ab und versorgt damit auch<br />

mehr als 90 % der Bevölkerung. Bis Ende 2019 soll der Ausbau abgeschlossen<br />

sein. Die Möglichkeiten für das Maschinennetz sind<br />

vielfältig: In mehr als 50 deutschen Städten wird schon „smart“ geparkt.<br />

Auch die „smarte Datentonne“ des Logistik-Dienstleister<br />

Rhenus funkt über das neue Netz. Diese intelligenten Behälter erkennen<br />

ihre Füllstände und koordinieren ihre eigene Leerung. „Unser<br />

Maschinen- und Sensorennetz bietet ein enorm breites Anwendungsfeld,“<br />

sagt Kai-Ulrich Deissner, Leiter International Technology<br />

& Services Delivery. „Mobilität, Sicherheit oder Abfallmanagement<br />

sind nur einige Bereiche, die das neue Netz revolutioniert. Es ist ein<br />

wichtiger Wegbereiter für das mobile IoT der kommenden Jahre.“<br />

Als erstes Unternehmen bietet die Telekom auch das Roaming in<br />

den NB-IoT-Netzen ihrer Landesgesellschaften an. Das sind derzeit:<br />

Österreich, Niederlande, Ungarn, Slowakei, Tschechische Republik<br />

und Griechenland.<br />

Bild: Steute<br />

Die Funktechnik sWave.net integriert<br />

Schaltgeräte in die industrielle Datenwelt.<br />

Access Points schaffen die direkte<br />

Verbindung der Funkschaltgeräte im<br />

Feld an die vorhandenen IT-Plattformen<br />

24 <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 09 2019


DATA & COMMUNICATION<br />

TRENDS<br />

Low Power Wide Area Network<br />

Viele Experten sind sich sicher, dass neben 5G vor allem den<br />

0G-Netzen die Zukunft gehört. Sie bieten sich als Alternative gerade<br />

im industriellen Umfeld zur Realisierung von Industrie-4.0-Applikationen<br />

an und sind zum Teil bereits heute verfügbar. Diese Funknetze<br />

sind für Anwendungen ausgelegt, bei denen die Übertragung<br />

großer Datenmengen nicht im Vordergrund steht. Es vielmehr um<br />

beschränkte Daten, größere Entfernungen sowie eine lange Laufzeit<br />

der Batterien. Vornehmliches Ziel ist die Übertragung von Sensor-<br />

und Produktionsdaten von wenigen Byte. Neben Smart City<br />

oder Smart Farming sind Applikationen im Industrieumfeld denkbar.<br />

LoRaWAN als Low Power Wide Area Network LPWAN wurde für<br />

die Kommunikation drahtloser batteriebetriebene Systeme entwickelt<br />

und erfüllt die Anforderungen des Internets der Dinge. Es bietet<br />

eine sichere bidirektionale Kommunikation und ermöglicht Lokalisierung<br />

und Mobilität verschiedenster Dienstleistungen.<br />

Auf der Übertragungsschicht kommt das Funkprotokoll LoRa europaweit<br />

bei 868 MHz zum Einsatz. Möglich ist dabei auch eine Multicast-Kommunikation<br />

von Nachrichten. Dabei verteilt sich die Kommunikation<br />

zwischen den Gateways und den Endgeräten auf unterschiedliche<br />

Datenraten und Frequenzkanäle. Typische LoRaWAN-<br />

Datenraten reichen von 0,3 kbps bis hin zu 50 kbps. Ziel ist eine Maximierung<br />

von Batterielebensdauer der Endgeräte und der Netzwerkkapazität.<br />

Verschiedene Konzepte internationaler Anbieter und<br />

Communities basieren auf dieser Technologie. So ist die Initiative<br />

The Things Network in den Niederlanden gestartet, wo die Abdeckung<br />

nahezu 100 % beträgt. In Deutschland sind es vor allem größere<br />

Städte, die eigene Lösungen und Gateways betreiben. Gebündelt<br />

werden alle Aktivitäten bei der LoRa Alliance, einer unabhängigen<br />

und nicht kommerziellen Organisation. Ziel ist, „die Verbreitung<br />

des Long-Range-WAN-Protokolls (LoRaWAN) zur Etablierung als zukünftigen<br />

globalen Standard voran zu treiben, sodass ganze Regionen<br />

bis hin zu kompletten Ländern mit nur wenigen Basisstationen<br />

abgedeckt werden können und so eine flächendeckende Verfügbarkeit<br />

von LoRaWAN erreicht werden kann.“<br />

Sigfox in 60 Ländern vertreten<br />

Auch das offene Funkprotokoll des 0G-Netzes von Sigfox nutzt den<br />

Frequenzbereich bei 868 MHz. Begonnen hat das Unternehmen in<br />

Frankreich, kann jedoch mittlerweile in Deutschland mit knapp 85 %<br />

eine gute Abdeckung vorweisen. Das Netzwerk und die Technologie<br />

des Unternehmens fokussieren sich auf die Verbindung vieler kostengünstiger,<br />

langlebiger Geräte, die im Gegensatz zu lokal aufgebauten<br />

privaten Netzen in 60 Ländern weltweit ohne Roaminggebühren<br />

verfügbar sind. Auch Sigfox hat angekündigt, noch dieses<br />

Jahr Sateliten in den Erdumlauf zu bringen (Ausführlich in Ausgabe 8<br />

von <strong>elektro</strong> Automation bzw. unter http://hier.pro/3A1nI).<br />

Ingenu arbeitet im 2,4-GHz-Bereich<br />

Ebenfalls im Bereich 868 MHz arbeitet die Lösung von Ingenu. Die<br />

RPMA-Technologie ist auf geringe Kosten bei hoher Konnektivität<br />

ausgelegt. Gemeinsam mit Partnern ist es das Ziel des Unternehmens,<br />

die Technologie auch über globale Satellitenbetreiber verfügbar<br />

zu machen, um Anwendungen wie Öl, Bergbau, Schifffahrt und<br />

Landwirtschaft zu ermöglichen. „Der Markt ist geprägt von Implementierungen<br />

durch LoRa und Sigfox sowie von Mobilfunkbetreibern<br />

durch NB-IoT und LTE. Problem ist, dass die Kosten für die Implementierung<br />

dieser Lösungen viel höher und die Abdeckung bisher<br />

begrenzt ist. Ingenu hat einen Nischenmarkt gefunden, in dem<br />

LTE-M- und NB-IoT-Kombi-Modul für IoT-Applikationen<br />

weder LoRa, Sigfox noch Mobilfunkbetreiber konkurrieren können“,<br />

erklärt Alvaro Gazzolo, Präsident und COO von Ingenu in San Diego.<br />

Der RPMA Access Points kann über tausend Nachrichten gleichzeitig<br />

empfangen, mittels API kann über REST kommuniziert werden.<br />

nWave als Alternative zu Sigfox und LoRa<br />

Die nWave-Technologie sieht sich im direkten Wettbewerb zu Sigfox<br />

und LoRa und wurde für intelligente Parklösungen entwickelt. nWave<br />

ist einer von mehreren offenen Standards für Low Power WANs<br />

(LPWAN), das in den Sub-GHz-Frequenzen von 433 MHz und 868<br />

MHz (EU) sendet. Die Ultra-Schmalband-Übertragung hat den Vorteil<br />

des geringen Energieverbrauchs gegenüber anderen Modulationsverfahren.<br />

Wie die anderen LPWANs auch, wurde nWave für<br />

das Internet of Things (IoT) und die Machine to Machine Communication<br />

(M2M) entwickelt. nWave wird von der Special Interest<br />

Group (SIG) gefördert und weiterentwickelt. Die Sendeleistung der<br />

Funkmodule liegt zwischen 25 und 100 mW. Es sind Entfernungen<br />

zwischen 5 km und 10 km möglich, die Datenrate liegt für den<br />

Uplink bei 100 bit/s.<br />

IoT-Funk-Lösung von Fraunhofer<br />

MIOTY ist eine drahtlose IoT-Technologie des Fraunhofer Instituts<br />

für Integrierte Schaltungen in Nürnberg. Durch die effiziente Kanalcodierung<br />

erhöht sich die Reichweite von MIOTY gegenüber Standard-Funksystemen<br />

bei 868 MHz um bis zu Faktor 10. Die geringe<br />

Eigenstörung ermöglicht es dem System über 1 Millionen Sender<br />

gleichzeitig mit nur einer Basisstation zu empfangen. Die Sender basieren<br />

auf kostengünstigen kommerziellen Funkchips von beispielsweise<br />

Texas Instruments oder Silican Labs und haben eine geringe<br />

Baugröße sowie lange Batterielaufzeiten.<br />

Wi-SUN-Allianz<br />

Die Wi-SUN Alliance wurde als Konsortium von 60 Unternehmen<br />

gegründet, um auf der Basis des IEEE-Standards 802.15.4 industrielle<br />

Produkte zu entwickeln. IEEE 802.15.4 beschreibt ein Übertragungsprotokoll<br />

für Wireless Personal Area Networks (WPAN) und<br />

definiert die untersten Schichten des OSI-Modells. Die höheren Protokollebenen,<br />

in denen Routing und Anwendungsschnittstelle definiert<br />

werden, werden durch andere Standards beschrieben.<br />

Weitere Details zur 5G ACIA:<br />

hier.pro/IVOFF<br />

INFO<br />

<strong>elektro</strong><br />

<strong>AUTOMATION</strong><br />

Bild: Rutronik<br />

<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 09 2019 25


PRAXIS<br />

TITELSTORY<br />

Cybersecurity: Mehrschichtig per Defense-in-Depth-Prinzip verteidigen<br />

Industrieanlagen im<br />

Fadenkreuz der Hacker<br />

Cybersecurity ist und bleibt für Industrie- und Produktionsanlagen eine<br />

Herausforderung – aber eine lösbare. Um den zunehmenden Bedrohungen<br />

gerecht zu werden und die Vorzüge der Digitalisierung mit steigender Vernetzung<br />

unbeschadet nutzen zu können, ist allerdings ein Umdenken und<br />

das Aufrüsten der Automatisierungstechnik (Operational Technology – OT)<br />

mit innovativen Schutzkonzepten und Security-Maßnahmen erforderlich.<br />

Nie war es für cyberkriminelle Angreifer leichter, sich Zugang zu Unternehmens-<br />

und Produktionsnetzwerken zu verschaffen und an wertvolle Daten<br />

zu gelangen. Trotzdem wird in der Industrie die Gefahr von Cyberangriffen<br />

zum Teil nach wie vor massiv unterschätzt.<br />

Franz Köbinger, Marketing Manager Industrial Security,<br />

Division Digital Industries, Factory Automation, Siemens AG<br />

26 <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 09 2019


TITELSTORY<br />

PRAXIS<br />

Bezüglich des Themas Cybersecurity war mindestens jedes<br />

zweite Unternehmen in Deutschland innerhalb von 2 Jahren<br />

von Datendiebstahl, Industriespionage oder Sabotage betroffen,<br />

wie Studien etwa des Verbandes der Informations- und Telekommunikationsbranche<br />

Bitcom bereits 2017 zeigten. Vermutlich liegt die<br />

Dunkelziffer sogar deutlich höher, da nicht jeder Angriff als solcher<br />

erkannt wird. Die Schäden liegen jährlich jedenfalls im hohen zweistelligen<br />

Milliardenbereich.<br />

Doch trotz dieser beeindruckenden und erschreckenden Zahlen erlangen<br />

zumeist nur Angriffe auf kritische Infrastrukturen sowie auf<br />

staatliche Einrichtungen größere öffentliche Aufmerksamkeit oder<br />

Schadsoftware-Infektionen mit weltweiter Verbreitung wie etwa die<br />

Erpresser-Software „WannaCry“, die 2017 Furore machte. Sie verschlüsselt<br />

Daten, die man nur gegen Bezahlung mit Bitcoins wieder<br />

entschlüsseln kann – wenn überhaupt. Auch hier zeigte sich, dass<br />

davon nicht nur klassische IT-Systeme betroffen waren, sondern<br />

auch Industrie- und Produktionsanlagen. Schadsoftware und Hackerangriffe<br />

unterscheiden schon längst nicht mehr zwischen IT und<br />

OT (Operational Technology), also der klassischen Automatisierungstechnik.<br />

Nachholbedarf in der Automatisierungstechnik<br />

„WannaCry“ hat aber noch mehr aufgezeigt: Es gibt noch gewaltigen<br />

Nachholbedarf bei der OT, was Cybersecurity anbelangt. Denn<br />

selbst Jahre nachdem es wirksame Sicherheitsupdates und Patches<br />

gegen diese Schadsoftware gibt, tauchen immer noch weitere Fälle<br />

in diesem Umfeld auf. Während bei IT-Systemen schon lange Prozesse<br />

etabliert sind, um schnellstmöglich Sicherheitslücken zu<br />

schließen, scheint das bei der OT noch keine Selbstverständlichkeit<br />

zu sein und Schutzmaßnahmen werden nur punktuell eingesetzt.<br />

Dabei ist in der Industrie das Schadenspotenzial sicher nicht geringer<br />

einzuschätzen. Jeder Betreiber weiß, was eine Stunde oder ein<br />

Tag Produktionsausfall bedeuten können oder Image-Schäden durch<br />

sabotierte Produkte und nicht zuletzt der Diebstahl geistigen Eigentums<br />

durch direkte Konkurrenten kosten können.<br />

Wo sind aber die Gründe für diese offensichtliche Diskrepanz zu suchen?<br />

Ein Grund mag der Historie geschuldet sein, denn für OT ist<br />

das Thema Cybersecurity viel neuer verglichen mit der IT. Auch die<br />

Lebenszyklen der Automatisierungskomponenten und Systeme<br />

sind deutlich länger als bei den IT-Systemen. Erst bei der neuesten<br />

Generation von Automatisierungssystemen werden konsequent<br />

Security-by-Design-Ansätze berücksichtigt. Vorher war das schlichtweg<br />

keine Anforderung und nach wie vor sind noch viele Automatisierungssysteme<br />

im Einsatz, die vor über 10 Jahren oder vor noch<br />

längerer Zeit entwickelt worden sind.<br />

Steigende Risiken durch neue Angriffsmethoden<br />

In den letzten Jahren nahmen die Risiken stetig zu und es tauchten<br />

neue Bedrohungen auf, die insbesondere für kleinere Unternehmen<br />

existenzbedrohend sein können: Erpressung mit sogenannter<br />

Bild: Siemens<br />

Für Maschinenbauer und Betreiber industrieller<br />

Anlagen ist Cybersecurity eine Herausforderung<br />

– glücklicherweise aber eine lösbare.<br />

Mittels eines mehrstufigen Defense-in-Depth-<br />

Konzepts für Anlagensicherheit, Netzwerk -<br />

sicherheit und Systemintegrität lassen sich die<br />

Vorzüge der Digitalisierung unbeschadet nutzen<br />

<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 09 2019 27


PRAXIS<br />

TITELSTORY<br />

Bild: Siemens<br />

Die digitale Transformation sichern – Digitalisierung erfordert eine<br />

Anpassung und Erweiterung der Security-Konzepte<br />

Cybersecurity bietet Schutz vor Industriespionage und<br />

Angriffen durch Schadsoftware als größte Bedrohungen<br />

Ransomware. Anders als bei der Industriespionage, bei der sich Hacker<br />

Zugriff auf das Unternehmensnetzwerk verschaffen, um dort<br />

möglichst lange unerkannt Daten abzugreifen, werden bei Ransomware-Angriffen<br />

Daten verschlüsselt und damit unbrauchbar gemacht.<br />

Diese Angriffe sind leichter auszuführen und nicht so zielgerichtet<br />

wie bei der Spionage. Die Schadprogramme werden wahllos verschickt.<br />

Die Hacker versuchen dann mit vergleichsweise niedrigen<br />

Forderungen Lösegeld zu erpressen. Solche Angriffe sind für Unternehmen<br />

trotzdem hochgefährlich, weil sich die Systemsperrung auf<br />

den gesamten Betrieb auswirkt – nichts geht mehr. Keine Zugriffe<br />

mehr auf Kunden- oder Logistikdaten, keine Zugriffe mehr auf Maschinen,<br />

Programme, Applikationen oder Systeme, da alle Daten<br />

verschlüsselt und damit unbrauchbar gemacht wurden. Falls das<br />

Unternehmen den Fehler gemacht hat, dass die Back-up-Systeme<br />

auch über Netzwerke zugänglich sind, werden diese als erste verschlüsselt<br />

und der Schaden wird maximal. Auch bei Zahlung gibt es<br />

keine Gewähr, dass man den Entschlüsselungscode bekommt oder<br />

dass er funktioniert. Oft geht die Erpressung dann noch weiter. Das<br />

BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik) rät daher,<br />

keine Zahlungen zu leisten.<br />

Aber auch die Fähigkeiten und Möglichkeiten von Cyberangreifern<br />

entwickeln sich stetig weiter. Ihnen kommt zugute, dass der Trend<br />

zur Digitalisierung für immer weitergehende Vernetzung und mehr<br />

Daten sorgt. Die Vernetzung macht es Angreifern prinzipiell einfacher,<br />

auf Daten oder Komponenten zuzugreifen und Daten werden<br />

schon als das „neue Öl“ oder auch das „neue Gold“ bezeichnet.<br />

Auch wenn die Vergleiche hinken: Daten treiben die digitalisierte Industrie<br />

an und werden immer umfangreicher und wertvoller. Cyberkriminalität<br />

wird damit einfacher und zugleich lukrativer. Kein Wunder,<br />

dass die Bedrohungen insgesamt stark zugenommen haben<br />

und weiter zunehmen werden. Es ist ein regelrechter „Goldrausch“<br />

bei der Cyberkriminalität zu verzeichnen. Auch Unternehmen, die<br />

bislang verschont wurden, geraten nun unvermittelt ins Visier von<br />

Angreifern. Niemand kann sich mehr in Sicherheit wiegen.<br />

Gegenmaßnahmen zur Abwehr von Cyberangriffen<br />

Glücklicherweise gibt es bereits bewährte und effektive Konzepte<br />

zur Abwehr von Cyberangriffen, die speziell auf die Bedürfnisse und<br />

Anforderungen der OT zugeschnitten sind. In vielen Fällen müssen<br />

diese nur zur Anwendung gebracht werden, um Cybersecurity zu erreichen.<br />

Die Siemens AG, Nürnberg, empfiehlt hier nachdrücklich<br />

ein mehrschichtiges Verteidigungskonzept, das alle Ebenen mit einbezieht<br />

und nach dem sogenannten Defense-in-Depth-Prinzip eine<br />

tiefengestaffelte Verteidigung erlaubt. Diese mehrschichtige Verteidigung<br />

kombiniert mehrere Security-Maßnahmen auf drei Ebenen:<br />

• Anlagensicherheit:<br />

Zur Sicherheit der Gesamtanlage gehören neben technischen<br />

Maßnahmen auch organisatorische wie Richtlinien und Prozesse<br />

sowie die Überwachung der Automatisierungsanlagen auf Anomalien,<br />

um Angriffe möglichst frühzeitig entdecken und größere<br />

Schäden vermeiden zu können.<br />

• Netzwerksicherheit:<br />

Diese beinhaltet alle Maßnahmen, um unbefugte Zugriffe auf<br />

Automatisierungsnetze und das Mitlesen oder Verfälschen industrieller<br />

Kommunikation zu unterbinden, etwa über Firewalls oder<br />

die Nutzung verschlüsselter Protokolle.<br />

28 <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 09 2019


TITELSTORY<br />

PRAXIS<br />

Bild: Siemens<br />

Bild: Siemens<br />

Ein wesentlicher Faktor für den Erfolg der digitalen Wirtschaft ist die Reduzierung<br />

des Geschäftsrisikos durch Minimierung der Cyberrisiken<br />

„Daten treiben die digitalisierte Industrie an und werden<br />

immer umfangreicher und wertvoller. Cyberkriminalität<br />

wird damit einfacher und zugleich lukrativer.“<br />

• Systemintegrität:<br />

Hierzu zählen alle Security-Maßnahmen, die dem Schutz der Automatisierungssysteme<br />

und Endgeräte wie Controller, Industrie-<br />

PCs und SCADA-Systeme dienen.<br />

Der Nutzen liegt auf der Hand: Der Aufwand für Angreifer, mehrere<br />

aufeinander abgestimmte Verteidigungsebenen zu überwinden,<br />

steigt immens. Damit sinkt auch die Wahrscheinlichkeit, dass Angriffe<br />

erfolgreich durchgeführt werden können. Aber auch ein anderes<br />

Problem wird damit gelöst: Schwachstellen in Software und Produkten.<br />

Diese werden sich nie gänzlich vermeiden lassen, wie die<br />

ständigen Sicherheitsupdates zeigen. Auch dauert es immer eine<br />

gewisse Zeit vom Bekanntwerden über das Bereitstellen der Patches<br />

bis zur tatsächlichen Behebung beim Anwender. Es kann auch<br />

vorkommen, dass einige Schwachstellen nicht behoben werden,<br />

weil beispielsweise bei älteren Geräten deren Support eingestellt<br />

wurde oder der Anwender die Sicherheitsupdates nicht ausführt,<br />

weil kein Wartungsfenster verfügbar ist. Hier sorgt das Defense-in-<br />

Depth-Konzept dafür, dass einzelne Schwachstellen dennoch nicht<br />

ausgenutzt werden können oder deren Ausnutzung keine Schäden<br />

nach sich zieht, da andere Security-Maßnahmen weiterhin wirksam<br />

schützen. Wenn Angreifer sich Zugang zum Netz verschafft haben,<br />

können sie immer noch nicht auf die Endgeräte zugreifen und umgekehrt<br />

können Schwachstellen bei Endgeräten nicht ausgenutzt<br />

werden, wenn der Angreifer keinen Netzzugriff hat. Innentäter stellen<br />

natürlich eine besondere Herausforderung dar, aber auch hier<br />

können Maßnahmen wie beispielsweise physische Zugangskontrollen<br />

oder das 4-Augen-Prinzip für Abhilfe sorgen.<br />

Fazit: Krise oder Chance?<br />

Cybersecurity für die Industrie, kurz Industrial Security, ist und<br />

bleibt eine Herausforderung – aber eine lösbare. Solange Hersteller<br />

von industriellen Automatisierungs-, Netzwerk- und Softwarekomponenten<br />

dafür sorgen, dass die Cybersecurity-Eigenschaften und<br />

Funktionen sich den stetig wachsenden Bedrohungen anpassen<br />

und darüber hinaus mit entsprechenden Services auch dafür sorgen,<br />

dass dies während des Betriebes so bleibt, können auch Maschinenbauer<br />

und Betreiber industrieller Anlagen ihre Assets in angemessener<br />

Art und Weise schützen und die Vorzüge der Digitalisierung<br />

unbeschadet nutzen.<br />

www.siemens.com<br />

Mehr zum Defense-in-Depth-Konzept<br />

der Siemens AG:<br />

hier.pro/g3abI<br />

INFO<br />

<strong>elektro</strong><br />

<strong>AUTOMATION</strong><br />

<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 09 2019 29


PRAXIS<br />

DATENKOMMUNIKATION/SECURITY<br />

TL Electronic bietet integrierten Beschaffungsprozess für individuelle IPC-Lösungen<br />

Im Ökosystem der Industrial IT<br />

Die intelligent vernetzte Fertigung der Zukunft entwickelt sich zur wahren Datenfabrik. Um Daten<br />

schnell, zuverlässig und sicher zu verarbeiten, setzt man z.B. Edge-Computing-Lösungen wie Industrie-<br />

PCs oder mobile HMI-Terminals ein. Dabei wird deutlich, wie Auswahl und Beschaffung industrieller<br />

IT-Hardware insgesamt zu einer höheren Wertschöpfung führen. Der IPC-Hersteller TL Electronic richtet<br />

seinen Service deshalb direkt am Wertschöpfungsprozess des Kunden aus.<br />

Die Entwicklungsgeschwindigkeit in der Informationstechnologie<br />

– speziell in der Rechnerhardware – nimmt nach wie vor zu.<br />

Gleichzeitig werden die Investitionszyklen und Abschreibungszeiten<br />

in der Industrie als Gründe für den deutlich längeren Product Life Cycle<br />

betrachtet. Unter dem Vorzeichen der Digitalisierung ändert sich<br />

diese Haltung. Die Neuheiten aus dem Silicon Valley fließen zwar<br />

noch mit etwas Zeitverzögerung in industrietaugliche Hardware wie<br />

Tablets, Industrie- sowie Panel-PCs oder Embedded-Systeme ein.<br />

Doch andererseits verändern sich gewohnte Bedienstandards an<br />

der Maschine. „Hersteller sowie Endanwender experimentieren<br />

z.B. mit modernen Bedienkonzepten über ruggedized Industrie-Tablet-PCs“,<br />

fasst Stefan Götz seine Erfahrungen mit Automobilherstellern,<br />

Maschinenbauern und Logistikern zusammen. Der geschäftsführende<br />

Gesellschafter von TL Electronic in Bergkirchen bei München<br />

beschreibt die Haltung so: „Wird bei großen Autoproduzenten<br />

ein Projekt im Fast Tracking umgesetzt, dann ist klar: Man will auch<br />

die neuesten Technologien an industrieller Hardware einsetzen.“<br />

Zuverlässiger Datenlieferant im Edge-Computing: Der EAC-Mini<br />

von TL Electronic ist ein robustes IoT-Gateway mit zahlreichen<br />

Erweiterungsmodulen<br />

Bild TL Electronic<br />

Integrated Manufacturing mit Mobile Computing<br />

Das Edge-Computing ist nicht nur ein Mittel, um die erfassten Daten<br />

für die Cloud vorab zu verarbeiten. „Entscheidend ist, dass dadurch<br />

die Nutzung der Daten in der Fertigung überhaupt erst möglich<br />

ist,“ erläutert der Experte weiter, „und damit zukünftige Methoden<br />

wie Machine Learning direkt an die Quelle der Daten rücken.“<br />

Für Stefan Götz ist dieser strukturelle Wandel der Automatisierungsarchitekturen<br />

mit fundamentalen Effekten auch im Sensor-/Aktor-Bereich<br />

bereits voll im Gange. Die Integration der Applikationsorientierung<br />

in der Lösungsfindung ist für Stefan Götz entscheidend. Und<br />

beim Edge-Computing finden die Experten von TL Electronic schnell<br />

und kompetent Antworten auf alle Fragen z.B. zu IoT-Gateways, Embedded-PCs<br />

im Buchformat oder Mobile Computing mit 1D/2D-Barcode-<br />

sowie RFID-Reader.<br />

Auf der kürzlich neu vorgestellten Internetseite findet<br />

man für die jeweilige Industrieanwendung<br />

und Branche vorkonfigurierte Lösungen. Die<br />

Fokusprodukte sind für die Anwendungen<br />

z.B. für die Lebensmittelindustrie speziell<br />

entwickelt und erleichtern Auswahl wie<br />

rundum IP65-Panel-PCs im Edelstahlgehäuse<br />

mit glatten Oberflächen, ohne<br />

Schmutzkanten und für den Einsatz im<br />

hohem Betriebstemperaturbereich. „Für<br />

die einen ist es Micro-Targeting“, so Stefan<br />

Götz, „für TL: unsere Ingenieure und<br />

Produktentwickler zielen mit unserem Taylored<br />

Concept auf Kosteneffizienz, Langlebigkeit<br />

und Anwendernutzen im gesamten Beschaffungsprozess. Im Fast<br />

Move spezifizieren und modifizieren wir Standard-Industrie-PC-Lösungen,<br />

die innerhalb kürzester Zeit ausgeliefert werden.“<br />

Der Fertigungsprozess des Unternehmens wurde permanent auf<br />

Schnelligkeit und Verfügbarkeit hin optimiert. „Der erste Kundenkontakt<br />

kann unser Chat auf der neuen Webseite sein. Dabei erörtern<br />

wir sofort erste Anforderungen und die Industrieumgebung“, erläutert<br />

S. Götz. „Zudem erleichtern Filter und Auswahltools die Zusammenstellung<br />

einzelner PC-Komponenten und Anwender können<br />

Preise sowie Verfügbarkeit abfragen oder direkt im eigenen Online-Shop<br />

bestellen.“ Für den Unternehmer beginnt der Beschaffungsprozess<br />

mit dem First Entry im Internet. Dann folgt die Anforderungsanalyse<br />

meist vor Ort. Zur systematischen Beratung zählen<br />

Bild: TL Electronic<br />

„Der Beschaffungsprozess beginnt mit<br />

dem First Entry im Internet, unser<br />

Mehrwert liegt dabei im ganzheitlichen<br />

Industrial-IT-Leistungsangebot, das den<br />

gesamten Industrie-PC-Lebenszyklus<br />

betrachtet und sich im Ökosystem des<br />

Kunden als Lösung abbildet.“<br />

Stefan Götz, geschäftsführender Gesellschafter<br />

von TL Electronic<br />

30 <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 09 2019


Die M101S-Serie erfüllt den Militärstandard<br />

MIL-STD-810G hinsichtlich<br />

Vibration und Schock<br />

bei einem Fall aus 122 cm Höhe<br />

Bild TL Electronic<br />

Bild TL Electronic<br />

Industrial IT Hub für<br />

Hight-Tech-Engineering<br />

PLUS<br />

Die Industrie-PC-Serie EmbeddedLine EL1092 bietet eine stattliche Rechenleistung<br />

für industrielle Anwendungen im Dauereinsatz; die Verlustleistung<br />

der Core-i-CPUs wird über den Kühlkörper ohne Lüfter abgeführt<br />

für Stefan Götz besonders, dem Kunden Effizienzpotenziale aufzuzeigen<br />

und neue Industrie-PC-Lösungen anzubieten. Die Experten<br />

in Vertrieb und Produktentwicklung entwickeln im persönlichen Dialog<br />

mit dem Anwender optimale Vorschläge vom Edge-Industrie-PC<br />

bis hin zum robusten Vehicle Mounted Computer z.B. für Flurförderfahrzeuge,<br />

die gemäß Militärstandard MIL-STD-810G zertifiziert<br />

sind. Stefan Götz erläutert: „Unser Mehrwert liegt im ganzheitlichen<br />

Industrial-IT-Leistungsangebot, das den gesamten PC-Lebenszyklus<br />

betrachtet und sich im Ökosystem des Kunden abbildet.“<br />

Seit fast 40 Jahren liefert TL Electronic kundenspezifische<br />

Industrie-PCs, Panel-PCs, Embedded PCs, LCD-Industriemonitore<br />

für alle Bereiche der Industrie, Medizintechnik, Maschinen-<br />

und Anlagenbau, Logistik oder erneuerbare Energie.<br />

Das Unternehmen in der Umgebung von München fertigt als<br />

OEM-Lieferant mit ISO-Zertifizierung, geschlossener ESD-<br />

Schutzzone und eigenen Testlabors mit Burn-in-Umgebung.<br />

TL ist der Hub für die taiwanesische Winmate Aktiengesellschaft<br />

mit rund 100 Entwicklungsingenieuren. Die Asiaten<br />

sind spezialisiert auf Ruggedized Tablet-PCs und Panel-PCs,<br />

Industrie-Display-Lösungen, fahrzeugmontierte Computer,<br />

mobile Industrie-PCs, Displays und Industrie-PCs für Marine<br />

und Militär, Embedded PCs, DC-Wandler und SDI-Wandler<br />

für nahezu alle Branchen inklusive Bahntechnik, Schifffahrt,<br />

Militär, Öl und Gas. Die Partnerschaft beider Unternehmen<br />

wurde 2017 mit einer Beteiligung von Winmate an TL Elec -<br />

tronic besiegelt.<br />

Service direkt am Wertschöpfungsprozess<br />

„Unsere Servicekompetenz integriert sich in die Wertschöpfungsprozesse<br />

unserer Kunden und die der Endanwender“, erläutert der<br />

IPC-Fachmann. Als konkretes Beispiel nennt Götz die fest definierten<br />

Wartungszyklen in Automobilproduktionen. Industrie-PCs werden<br />

laufend ausgetauscht und überprüft, um die Anlagenverfügbarkeit<br />

sicher zu stellen. Jeweils vier bis sechs Geräte werden dazu in<br />

spezielle Kunststoffboxen zur Abholung bereitgestellt. „Über unser<br />

umfassendes Logistiknetzwerk werden die standardisierten Transportboxen<br />

mit unseren Ersatzgeräten ausgewechselt und in unser<br />

Fertigungsstandort nach München gebracht“, erklärt der Geschäftsführer.<br />

Nach abgeschlossener Wartung und erfolgreichen Qualitätstests<br />

werden die Systeme wieder in den Fertigungsprozess integriert.<br />

Diese zirkulierenden Serviceeinsätze funktionieren nach definierten<br />

Prozessschritten und werden zur eindeutigen Nachvollziehbarkeit<br />

digital erfasst. Zum intergrierten TL Service Plus gehören<br />

u.a. Lagerhaltung auf Wunsch für individuelle Komponenten, Preisstabilität<br />

für maßgebliche Bauteile, Ausfallsicherheit durch nachvollziehbares<br />

Kabel-Management, Spezialtransport und Langzeitverfügbarkeit<br />

über fünf Jahre, z.B. für Intel-CPUs der Embedded-Roadmap,<br />

sowie Seriennummer-Tracking für alle Bauteile zur schnellen<br />

Reaktion bei Ersatzbedarf.<br />

ge<br />

www.tl-electronic.de<br />

Ein Video der IPC-Produktion<br />

des Unternehmens:<br />

hier.pro/YULVJ<br />

INFO<br />

<strong>elektro</strong><br />

<strong>AUTOMATION</strong><br />

<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 09 2019 31


PRAXIS<br />

SICHERHEITSSYSTEME/SAFETY<br />

Durch das von Leuze Electronic auf Basis der Sicherheits-Lichtvorhänge MLC entwickelte Verfahren Smart Process Gating kann Witron auf bisher<br />

notwendige Muting-Sensoren gänzlich verzichten<br />

Bild: Leuze Electronic<br />

Leuze Electronic sichert Zugänge mit Smart Process Gating ab<br />

Mensch und Ware zuverlässig unterscheiden<br />

Statt klassischer Muting-Prozesse mit signalgebenden Muting-Sensoren setzt Witron Logistik + Informatik seit<br />

2016 auf Smart Process Gating von Leuze Electronic. Durch das auf Basis der Sicherheits-Lichtvorhänge MLC<br />

entwickelte Verfahren kann auf die bisher notwendigen signalgebenden Sensoren gänzlich verzichtet werden.<br />

Martina Schili, Corporate Communications/Public Relations bei der Leuze Electronic GmbH + Co. KG in Owen<br />

Das oberpfälzische Unternehmen Witron Logistik + Informatik<br />

GmbH mit Sitz in Parkstein plant und realisiert hochdynamische<br />

Lager- und Kommissioniersysteme in der Intralogistik. Bei der<br />

Automatisierung und weiteren Optimierung dieser Lösungen spielt<br />

für das Unternehmen auch die Auswahl geeigneter Partner eine entscheidende<br />

Rolle. Deshalb setzt Witron nicht nur in der eigenen Fertigung<br />

und Lagerlogistik auf sichere Sensorlösungen der Leuze<br />

Electronic GmbH + Co. KG aus Owen, sondern realisiert mit dem<br />

Optosensorikhersteller auch effiziente Safety-Lösungen für seine<br />

Kunden. Ein oft wichtiger möglicher Bestandteil<br />

dieser Lösungen ist das sogenannte<br />

Smart Process Gating (SPG), ein<br />

von Leuze Electronic entwickeltes Ver -<br />

fahren, mit dem Zugangssicherungen im<br />

Materialtransport kompakter, einfacher und<br />

sicherer ausgeführt werden können.<br />

Muting neu erfunden<br />

Schon die ursprüngliche Projektidee des<br />

Smart Process Gating basierte auf den<br />

Sicherheits-Lichtvorhängen MLC von Leuze<br />

Electronic. In einer frühen Entwicklungsphase wurde diese Idee<br />

dann dem Schlüsselkunden Witron vorgestellt, der schnell überzeugt<br />

war und die Entwicklung in zahlreichen Praxistests begleitete.<br />

So wurde Smart Process Gating auf Herz und Nieren bei und von<br />

Witron auf dessen Teststrecken getestet und gemeinsam im Detail<br />

optimiert. „Das Ergebnis kann sich sehen lassen: es entstand eine<br />

clevere Lösung, welche die Anforderung der Arbeitssicherheit kombiniert<br />

mit einer hohen Prozesssicherheit und Anlagenverfügbarkeit<br />

vereint“, erläutert Josef Apfelbeck, Key Account Manager und<br />

Spezialist für Intralogistik bei Leuze<br />

Electronic. Mit Smart Process Gating<br />

entstand so ein Verfahren, mit dem<br />

Muting-Prozesse einfacher, kompakter<br />

und stabiler ausgeführt werden<br />

können. Beispielsweise kann dadurch<br />

Bild: Leuze Electronic<br />

Der Sicherheits-Lichtvorhang<br />

MLC 530 in der Variante mit Smart<br />

Process Gating ist vom TÜV sicherheitstechnisch<br />

zertifiziert<br />

32 <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 09 2019


Ein Beispiel für eine prozessgesteuerte Zugangssicherung mit Smart<br />

Process Gating in der Intralogistik...<br />

Smart Process Gating<br />

Bild: Leuze Electronic<br />

PLUS<br />

• Anlagen können kompakt und platzsparend ausgelegt werden, da vor/hinter<br />

dem Lichtvorhang kein Platz für Muting-Sensoren benötigt wird.<br />

• Die Sicherheitseinrichtung bietet eine hohe Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit<br />

bei einem gleichzeitig geringen Installations- und Service-Aufwand, da<br />

weder eine Aufbau-Justage noch eine Re-Justage von Muting-Sensoren<br />

notwendig ist.<br />

• Das System bietet eine einfache Bedienbarkeit durch das Betriebspersonal.<br />

• Auch unterbrochene Teile oder Paletten mit Abständen zwischen der Ladung<br />

werden störungssicher transportiert.<br />

Bild: Leuze Electronic<br />

...und eines für eine prozessgesteuerte Zugangs -<br />

sicherung mit SPG in der Verpackungsindustrie<br />

auf die bisher notwendigen signalgebenden Sensoren gänzlich<br />

verzichtet und Fördersysteme können somit kompakter ausgeführt<br />

werden. Zudem entfällt in der Betriebsphase die Gefahr von<br />

Dejustagen oder Beschädigungen der Sensoren ebenso wie der<br />

Aufwand für deren Wartung und Instandhaltung. Dadurch wird die<br />

Verfügbarkeit der gesamten Sicherheitseinrichtung erhöht und<br />

zusätzlich werden weitere praxisbezogene Risiken reduziert.<br />

Zertifizierte Sicherheitstechnik<br />

Beim SPG kommt das erste Muting-Signal von der Prozess-Steuerung<br />

(SPS), während das Zweite durch das Schutzfeld selbst erzeugt<br />

wird. Smart Process Gating setzt daher einen kontrollierten Materialfluss<br />

voraus, damit die nötigen SPS-Steuersignale exakt im erwarteten<br />

Zeitfenster zur Verfügung gestellt werden. Der Sicherheits-Lichtvorhang<br />

MLC 530 in der Variante mit SPG ist vom TÜV sicherheitstechnisch<br />

zertifiziert. In Kombination mit einer Standard-Steuerung<br />

kann ein Performance Level PL d erreicht werden, was für viele<br />

Anwendungen in der Intralogsitik ausreichend ist. Mit einer Sicherheitssteuerung<br />

ist aber auch ein Performance Level PL e erreichbar.<br />

Denn wenn Mensch und Maschine in einer technischen Umgebung<br />

aufeinander treffen, müssen Maschinen- und Anlagenteile binnen<br />

einem Bruchteil von Sekunden gestoppt werden können. „Die<br />

Sicherheit aller Personen, die in einem der vielen Logistikzentren<br />

unserer Kunden überall auf der Welt arbeiten, ob in der Industrie, im<br />

Retailbereich oder Service, ist das höchste, schützenswerte Gut“,<br />

betont Stephan Schmid, erfahrener Projektingenieur im Bereich Entwicklung<br />

Steuerungstechnik bei Witron. Dementsprechend werden<br />

entsprechende Bereiche vom Unternehmen mit Sicherheitseinrichtungen<br />

oder Umzäunungen ausgestattet, die den geltenden Standards<br />

und Normen entsprechen, um so Unfallrisiken gar nicht erst<br />

entstehen zu lassen. Da man allerdings in einem vernetzten, mechanisierten<br />

System nicht alle Bereiche, in denen Mensch und Maschine<br />

aufeinander treffen, komplett einzäunen kann, arbeitet Witron eben<br />

zum Beispiel an Förderstrecken mit Sicherheits-Lichtvorhängen, die<br />

zuverlässig Mensch und Ware unterscheiden können müssen.<br />

Klassisches Muting oder Smart Process Gating<br />

Betroffene Bereiche müssen speziell in der Intralogistik sowie in der<br />

Automobil- und Verpackungsindustrie durch optische Sicherheitssensoren<br />

abgesichert werden. Damit die Annäherung von Fördergut an<br />

ein Schutzfeld eindeutig erkannt und dieses zum richtigen Zeitpunkt<br />

zur Durchfahrt überbrückt wird, wurden branchenweit in der Vergangenheit<br />

Muting-Prozesse mit signalgebenden Muting-Sensoren eingesetzt.<br />

Diese Sensoren wurden zusätzlich zu den Sicherheits-Lichtvorhängen<br />

installiert und ermöglichten, dass Paletten und Fördergut<br />

unterbrechungsfrei ein- und ausfahren konnte. Der zusätzliche Einsatz<br />

von überbrückenden Sensoren führte jedoch meist zu einem<br />

Mehrbedarf an Platz, wodurch die Anlage weniger kompakt ausgeführt<br />

werden konnte. Auch der Installations- und Serviceaufwand für<br />

deren zusätzlichen Aufbau, Justage und Rejustage waren mit Mehraufwand<br />

verbunden. „So kam bei Witron der Wunsch auf, eine Lösung<br />

zu finden, welche die Prozesssicherheit, Anlagenverfügbarkeit<br />

sowie eine einfacher Bedienung miteinander vereint“, erklärt Schmid.<br />

Seit Herbst 2016 setzt das Unternehmen nun auf Smart Process<br />

Gating und nutzt diese Technologie als Standard in all seinen Projekten<br />

weltweit – im Retailbereich ebenso wie in der Industrie oder dem<br />

Service. Von Witron projektierte Anlagen mit SPG als Sicherheitseinrichtung<br />

stehen mittlerweile in Frankreich ebenso wie in Norwegen<br />

oder den USA.<br />

ik<br />

www.leuze.de<br />

www.witron.de<br />

Weitere Informationen zu den Sicherheits-Lichtvorhängen<br />

MLC von Leuze:<br />

hier.pro/cr3Vl<br />

INFO<br />

<strong>elektro</strong><br />

<strong>AUTOMATION</strong><br />

<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 09 2019 33


PRAXIS<br />

SICHERHEITSSYSTEME/SAFETY<br />

Kompakt und intelligent – Türzuhaltung von Euchner<br />

Spezialist für Verpackungsmaschinen<br />

Schnell zwischen Verpackungsformaten wechseln, Lebensmittel spezifisch zusammensetzen,<br />

Medikamente personenabhängig dosieren – die Verpackungsbranche sowie die Lebensmittelund<br />

Pharmaindustrie stellen besondere Ansprüche an ihre Anlagen. Euchner bietet ein umfassendes<br />

Produktportfolio für den Schutz von Mensch, Maschine und Produktionsgut. Um die<br />

hohen Anforderungen zu erfüllen, hat das Unternehmen die Türzuhaltung CTM entwickelt. Sie<br />

lässt sich so in Maschinen einbauen, dass sie kaum sichtbar ist. Die Zuhaltung ist besonders<br />

für die anspruchsvolle Lebensmittel- oder Pharmabranche geeignet.<br />

Ob Verpackungsmaschinen, Werkzeugmaschinen oder Anlagen<br />

zur Herstellung von Lebensmitteln – für die Sicherheitstechnik<br />

steht innerhalb des Maschinendesigns immer weniger Platz zur Verfügung.<br />

Im Idealfall sind Sicherheitssysteme und Schalter so verbaut,<br />

dass sie nahezu unsichtbar sind. Die neuentwickelte Türzuhaltung<br />

CTM von Euchner lässt sich dank ihrer Abmessungen von lediglich<br />

120 x 36 x 25 mm besonders leicht in das Maschinendesign<br />

integrieren. Der innovative Elastomer-gelagerte Kugelbetätiger gestattet<br />

selbst die Absicherung von Türen mit extrem kleinen<br />

Schwenkradien.<br />

Die bistabile Zuhaltefunktion des Sicherheitsschalters CTM sorgt<br />

dafür, dass die Zuhaltung bei Stromausfall oder beim Abschalten der<br />

Anlage in ihrem aktuellen Zustand verbleibt: So bleibt die Tür zugehalten,<br />

wenn sie vorher bereits zugehalten war. War die<br />

Zuhaltung vorher nicht aktiviert, lässt sich die Tür ebenso beliebig<br />

öffnen und schließen. Ein unbeabsichtigtes Einschließen von Personen<br />

bei Stromausfall ist somit nicht möglich.<br />

Für den Einsatz in der Lebensmittelindustrie bieten die Sicherheitsspezialisten<br />

von Euchner neben der Standardausführung eine Hygieneausführung<br />

des CTM. Bei dieser Variante werden ausschließlich<br />

lebensmittelkonforme Materialien verbaut, sämtliche Kunststoffe<br />

sind beispielsweise nach der EU-Verordnung Nr. 10/2011 zugelassen.<br />

Mit ihren glatten Oberflächen, abgerundeten Kanten und gegenüber<br />

Reinigungsmedien resistenten Materialien eignet sich diese<br />

Variante speziell für den Einsatz in der Lebensmittel- und Verpackungsbranche.<br />

Zukunftssicherheit im Hinblick auf Industrie<br />

4.0 bietet das CTM durch<br />

seine intelligenten kommunikativen<br />

Fähigkeiten. So lässt er<br />

sich ganz einfach mit anderen<br />

Geräten des Herstellers<br />

in Reihe schalten.<br />

Die integrierte Schnittstelle<br />

ermöglicht zudem<br />

die Anbindung an<br />

das Euchner-Auswertegerät<br />

ESM-CB, das die<br />

Daten via IO-Link an die<br />

übergeordnete Steuerungsebene<br />

weitergibt.<br />

Bild: Euchner<br />

Das <strong>elektro</strong>nische Zugriffsverwaltungssystem<br />

EKS schützt vor unberechtigtem<br />

Zugriff auf die Maschine und steht so für<br />

hohen Prozessschutz<br />

34 <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 09 2019


SICHERHEITSSYSTEME/SAFETY<br />

PRAXIS<br />

Industrie<br />

Bild: Euchner<br />

Intelligent, kompakt und sicher –<br />

das Türzuhaltesystem CTM eignet<br />

sich durch sein spezielles Design<br />

insbesondere für Anwendungen in<br />

der Verpackungs- und Lebensmittelbranche<br />

Sicherer Zugriff mit dem Schlüsselsystem EKS<br />

Das transponderbasierte Schreib- und Lesesystem Electronic-Key-<br />

System EKS findet im industriellen Bereich für unterschiedliche<br />

Funktionen der <strong>elektro</strong>nischen Zugriffskontrolle und der Zugriffsverwaltung<br />

Anwendung. In der Verpackungsbranche hat sich das EKS<br />

vor allem als Schutz vor unberechtigtem Zugriff durch voreingestellte<br />

Parameter bewährt. Der <strong>elektro</strong>nische Schlüssel speichert die Zugriffsrechte<br />

für jede Maschine und jeden Mitarbeiter. Ein Lesegerät<br />

liest die Daten aus und gibt diese an die Steuerung weiter. Die<br />

Steuerung überprüft, welche Rechte vergeben sind. Freigegeben<br />

wird nur, was vorher festgelegt wurde. Zusätzlich besteht die Möglichkeit,<br />

Schlüssel zu sperren und damit Manipulationen an den Daten<br />

zu verhindern. Möglich ist auch das Umschalten von Benutzerprofilen.<br />

Beim Schichtwechsel etwa übernimmt die Maschine das<br />

Benutzerprofil des Mitarbeiters von seinem EKS-Schlüssel. So lassen<br />

sich Einrichtzeiten verkürzen. Ebenso kann festgelegt werden,<br />

wer auf voreingestellte Rezepturen zugreifen darf: Anwender haben<br />

so auch kritische Prozessparameter vollständig im Griff.<br />

ge<br />

www.euchner.de<br />

Das<br />

Kompetenz-<br />

Netzwerk<br />

der Industrie<br />

18 Medienmarken für alle wichtigen<br />

Branchen der Industrie<br />

Information, Inspiration und Vernetzung<br />

für Fach- und Führungskräfte in der Industrie<br />

Praxiswissen über alle Kanäle:<br />

Fachzeitschriften, Websites, Events,<br />

Newsletter, Whitepaper, Webinare<br />

Weitere Details zur<br />

EU-Verordnung Nr. 10/2011:<br />

hier.pro/5Aika<br />

Messe Fachpack: Halle 3A, Stand 206<br />

INFO<br />

<strong>elektro</strong><br />

<strong>AUTOMATION</strong><br />

Die passenden Medien für Sie<br />

und Ihre Branche:<br />

konradin.de/industrie<br />

media.industrie.de<br />

<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 09 2019 35


NEWS<br />

SOFTWARE + SYSTEME<br />

Bild: HMS Industrial Networks<br />

Konfigurationsassistent von HMS Networks erleichtert Inbetriebnahme<br />

VPN-Router einfach mit Fernwartungsportal verbinden<br />

HMS Networks stellt mit dem Talk2M Easy<br />

Setup einen Konfigurationsassistenten zur<br />

Verfügung, der die Inbetriebnahme eines<br />

Ewon Cosy VPN-Routers vereinfachen kann.<br />

Er benötigt lediglich einen USB-Stick oder<br />

eine SD-Karte, um den Router mit dem Portal<br />

Talk2M zu verbinden. Der Konfigurationsassistent<br />

ist Bestandteil des kostenlosen VPN-<br />

Clients eCatcher und führt den Anwender<br />

durch die gängigsten Einstellungen für die<br />

Internetverbindung. Nach Abschluss der Konfiguration<br />

kann die daraus resultierende<br />

Konfigurationsdatei auf einem USB-Stick<br />

oder einer SD-Karte gespeichert werden.<br />

Anschließend muss das Speichermedium<br />

lediglich in das betreffende Ewon-Produkt<br />

eingesteckt werden, woraufhin sich der<br />

Router mit dem Fernwartungsportal Talk2M<br />

verbindet. So ist es möglich, dass ein konfigurierter<br />

Ewon-Router zusammen mit einer<br />

Maschine an den Kunden ausgeliefert wird,<br />

die Netzwerkeinstellungen beim Kunden vor<br />

Ort aber anders sind.<br />

mc<br />

www.hms-networks.de<br />

Tecsis-Systemlösung zur Überlastsicherung<br />

Anwenderfreundliche Kran-Absicherung<br />

Sichere Radarsystem-Lösung von Pilz<br />

Maximal 4 m Reichweite<br />

Die Tecsis GmbH hat eine zertifizierte Systemlösung<br />

für die Überlastsicherung in Krananlagen<br />

entwickelt. Die sogenannte<br />

ELMS1-Überlastsicherung besteht aus bis zu<br />

acht redundant ausgeführten Kraftaufnehmern,<br />

einer zentralen Steuerung sowie der<br />

dazugehörigen Anwendersoftware. Daneben<br />

bietet sie eine softwarebasierte Parametrisierung<br />

und ist nach DIN EN ISO 13849 mit<br />

PL d zertifiziert. Durch die ELMS1-Überlast -<br />

sicherung entfällt zudem die aufwändige Einzelzertifizierung<br />

der Überlastabschaltung.<br />

Das Zentralmodul verfügt über verschiedene<br />

analoge und digitale Ein- und Ausgänge,<br />

sowie sichere Halbleiter- und Relaisaus -<br />

3,5-Zoll-CPU mit erweitertem Temperaturbereich von ICP<br />

Unterstützung für Auflösungen bis 4K<br />

Ein erweiterter Temperaturbereich von -40<br />

bis 85 °C und ein umfangreiches Schnittstellenangebot<br />

sind die Merkmale des<br />

Bild: ICP<br />

Bild: Tecsis<br />

gänge. Darüber hinaus ist eine USB-Schnittstelle<br />

für den Datentransfer vorhanden. ik<br />

www.tecsis.de<br />

PD10AS- E3930-WT-CPU-Boards, das mit einem<br />

Intel-Atom-E3930-Apollo-Lake-SoC<br />

ausgestattet ist. Unterstützt werden bis zu<br />

8 GB DDR3L- RAM mit einer Taktfrequenz<br />

von 1,8 GHz. Die integrierte-Intel-HD-Grafik<br />

unterstützt 4K-Auflösung auf dem HDMI-<br />

Port oder der optionalen eDP-Schnittstelle.<br />

Außerdem bietet das Board Full-HD am<br />

VGA- und am LVDS-Anschluss. Das Board<br />

ist mit zwei Intel-I210-IT-GbE-Schnittstellen,<br />

vier USB3.0-, zwei USB2.0- und vier COM-<br />

Schnittstellen ausgestattet. Ferner steht der<br />

MiAPI-Stecker mit programmierbaren 10bit-<br />

GPIO und Hardwaremonitoringfunktion zur<br />

Verfügung.<br />

ge<br />

www.icp-deutschland.de<br />

Pilz erweitert sein Portfolio um eine sichere<br />

Komplett-Lösung zur Schutzraumüberwachung<br />

basierend auf Radartechnologie. Sie<br />

besteht aus dem sicheren Radarsystem LBK<br />

System von Inxpect S.p.A. und der konfigurierbaren<br />

Kleinsteuerung PNOZmulti 2. Diese<br />

Komplettlösung ist grundsätzlich unempfindlich<br />

gegenüber äußeren Einflüssen wie etwa<br />

Staub, Regen, Licht, Funkenflug oder auch<br />

Erschütterungen, und kann auch in komplexen<br />

Anlagenstrukturen Schutzräume sicher<br />

überwachen. Je nach Anwendung umfasst<br />

die Lösung bis zu sechs Radarsensoren, eine<br />

Control Unit sowie die sichere Kleinsteuerung<br />

PNOZmulti 2, die etwa im Fehlerfall<br />

oder bei einer Verletzung des Schutzbereichs<br />

beziehungsweise des Schutzraums dafür<br />

sorgt, dass eine sichere und zuverlässig erfolgende<br />

Reaktion eingeleitet wird. Einsetzbar<br />

ist die sichere Radarsystem-Lösung bis SIL 2,<br />

PL d, Kategorie 2.<br />

ik<br />

www.pilz.com<br />

Bild: Pilz<br />

36 <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 09 2019


SOFTWARE + SYSTEME<br />

NEWS<br />

AmpereSoft verbessert ToolSystem<br />

Schneller und einfacher zum Schaltschrank<br />

Das Bonner Unternehmen AmpereSoft hat<br />

seine Lösung ToolSystem verbessert – unter<br />

anderem im Bereich des Quotation-Assistant,<br />

dem Werkzeug zur schnellen Erstellung<br />

von Angeboten und Ausschreibungen mit<br />

selbst erstellten Leistungsverzeichnissen<br />

oder GAEB-Daten. Der Routing-Assistant<br />

ermöglicht ein vollautomatisiertes<br />

und exaktes<br />

Verdrahtungsrouting<br />

unter Berücksichtigung<br />

der Tiefenmaße<br />

wie etwa der Schranktüren.<br />

Ergebnis ist eine<br />

vollständige Kabelkonfektionierung.<br />

Der Quotation-Assistant<br />

analysiert<br />

Anfragen automatisiert<br />

und durchsucht<br />

sie auf bestimmte<br />

Schlüsselbegriffe, die<br />

Hinweise auf die Anforderungen<br />

geben. Im<br />

Anschluss findet ein Abgleich der angebotenen<br />

Leistungen und der angefragten Anforderungen<br />

statt. Projektdaten können direkt<br />

aus den Konfiguratoren in die Angebotskalkulation<br />

übernommen werden.<br />

eve<br />

www.amperesoft.net<br />

Bild: AmpereSoft<br />

Mastering<br />

the Digital<br />

Transformation<br />

KEBA + LTI – Ihr starker<br />

Partner für die vernetzte Welt<br />

der Automatisierung<br />

Busknoten von Deutschmann arbeiten Skripte 50 bis 80x schneller ab<br />

Zuverlässige Profibus-Konnektivität<br />

Smart Technology dank<br />

der Automatisierungslösung<br />

SystemOne CM<br />

Deutschmann Automation stellt mit Unigate<br />

IC2 Profibus das erste Mitglied aus seiner<br />

neuen Embedded-Baureihe Unigate IC2 vor.<br />

Die leistungsfähigen All-in-One Busknoten<br />

der Reihe basieren auf der Prozessortechnologie<br />

ARM Cortex-M4 und bieten damit einen<br />

deutlichen Leistungssprung im Vergleich zu<br />

der bewährten Baureihe Unigate IC. Das<br />

direkt lauffähige Modul Unigate IC2 Profibus<br />

stellt eine zuverlässige Profibus-Konnektivität<br />

zur Verfügung und lässt sich schnell und<br />

einfach in ein Endgerät oder Sensorsystem<br />

einbauen. Seine Protokollanbindung zum<br />

Endgerät wird flexibel durch Skript-Programmierung<br />

mit dem kostenfrei erhältlichen<br />

Protocol Developer Tool von Deutschmann<br />

Automation realisiert. Dabei lässt sich die<br />

Abarbeitungszeit der Skripte nun in Abhängigkeit<br />

von den verwendeten Befehlen um<br />

den Faktor 50 bis 80 im Vergleich zu den Vorgängerprodukten<br />

reduzieren. So können die<br />

Unigate-IC2-Module einfache Skripte in wenigen<br />

Mikrosekunden und auch umfangreiche<br />

Skripte sehr schnell abarbeiten. Der SPI-Bus<br />

erreicht derzeit eine Übertragungsrate<br />

von 12 Mbit/s im<br />

Master-Betrieb, 33 Mbit/s sind<br />

in der Erprobung. Im Slave-<br />

Betrieb werden 10 Mbit/s erreicht.<br />

Die UART-Schnittstelle<br />

unterstützt Baudraten von bis<br />

zu 7,5 MBaud. Darüber hinaus<br />

ist die Unigate-IC2-Baureihe<br />

Pin-kompatibel zu den weit verbreiteten<br />

Embedded-Lösungen<br />

Unigate IC, die auch weiterhin<br />

erhältlich sind und unterstützt<br />

werden.<br />

mc<br />

www.deutschmann.de<br />

Bild: Deutschmann<br />

Halle 9, Stand G11<br />

(auf dem Stand der KEBA AG)<br />

Merger<br />

KEBA & LTI<br />

<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 09 2019 37<br />

www.keba-lti.com


NEWS<br />

SOFTWARE + SYSTEME<br />

Emtrion mit Computer-on-Modulen<br />

Für Echtzeitfunktionen<br />

Serie EX260 von SMC<br />

Ventilinseln mit IO-Link<br />

Bei der Emtrion GmbH in Karlsruhe ist ein<br />

kompaktes Computer-on-Module mit dem<br />

Prozessor STM32MP1 von ST-Microelectronics<br />

verfügbar. Das auflötbare em-<br />

Stamp-Argon-Modul ermöglicht Echtzeitfunktionen<br />

im stromsparenden Betrieb.<br />

Der integrierte ARM-Dual-Cortex-A7 eignet<br />

sich für anspruchsvolle Aufgaben wie<br />

den Einsatz in Industrial-IoT-Systemen<br />

oder der Motorsteuerung. Durch den zusätzlichen<br />

Cortex-M4 ist das Modul geeignet<br />

für industrielle Kommunikationssysteme.<br />

Unterstützt werden unter anderem<br />

die Protokolle von Profinet, Ethercat und<br />

Ethernet/IP. Der Cortex-M4-Kern nutzt das<br />

Ökosystem der STM32-MCU. So besteht<br />

der Vorteil, dass Codes für STM32 Cortex-<br />

M4-Systeme wiederverwendbar sind. mc<br />

www.emtrion.de<br />

Programmierbares Sicherheitssystem von Hima<br />

Einfache Modernisierung von Prozessanlagen<br />

Bild: Emtrion)<br />

Die Hima Paul Hildebrandt GmbH hat mit der<br />

HIQuad X ein programmierbares Sicherheitssystem<br />

auf den Markt gebracht, das eine flexible<br />

und skalierbare Weiterentwicklung der<br />

HIQuad ist. Sie ist zudem ein wichtiger Baustein<br />

der technisch einheitlichen Smart-<br />

Bild: Hima Paul Hildebrandt<br />

Die Feldbussysteme der Serie EX260 von<br />

SMC sind als Einsteigerklasse seit vielen<br />

Jahren etabliert. Jetzt können sie optional<br />

mit IO-Link-Technologie ausgestattet werden.<br />

Sie bieten 32 monostabilen und 16 bistabilen<br />

Ventilspulen Platz und lassen sich<br />

mit verschiedenen Ventilserien verblocken.<br />

Aufgrund ihrer Breite von nur 28 mm je Einheit<br />

lassen sich mit den Feldbussystemen<br />

schlanke Ventilinseln aufbauen. Für die reibungslose<br />

Kommunikation mit übergeordneten<br />

Feldbuseinheiten und SPS-Systemen<br />

steht die gesamte Bandbreite gängiger Feldbus-<br />

und Industrial-Ethernet-Protokolle zur<br />

Verfügung. Neben Profibus, Profinet, Devicenet,<br />

Ethernet/IP oder Powerlink ist auch die<br />

Ausstattung mit Modbus, Canopen oder IO-<br />

Link möglich. Die Kommunikation kann über<br />

eine Daisy-Chain-Topologie erfolgen. Die Serie<br />

EX260 erfüllt IP67, sodass auch der Einsatz<br />

in rauer Umgebung möglich ist. eve<br />

www.smc.de<br />

Bild: SMC Deutschland<br />

Safety-Plattform, die alle Hima-Steuerungen<br />

vereint. Hard- und Software sind aufeinander<br />

abgestimmt, wodurch Anlagenbetreiber eine<br />

skalierbare Lösung erhalten, mit der sie von<br />

kleinen Einzelanwendungen bis hin zu komplexen<br />

Architekturen von Großanlagen die<br />

kompletten Safety- und Security-Bedürfnisse<br />

abdecken können. Die HIQuad X bietet dafür<br />

unter anderem eine verringerte Systemzyklus-<br />

und Reaktionszeit, gerade bei Gleitkommaberechnungen<br />

sowie eine erhöhte Diagnosefähigkeit,<br />

die eine schnellere Fehlerverfolgung<br />

zulässt. Die Systemarchitektur ermöglicht<br />

den punktuellen Einsatz von redundanten<br />

Modulen bis hin zur kompletten Redundanz.<br />

Auch lassen sich nachträgliche Anpassungen<br />

bei Applikationen, Hardware und<br />

Kommunikation vornehmen.<br />

ik<br />

www.hima.com<br />

Bild: Lapp<br />

Lapp ergänzt sein Angebot an Spleißboxen<br />

Aus robustem Metall<br />

Mit der Hitronic SBX präsentiert Lapp<br />

eine neue Generation von Spleißboxen<br />

aus robustem Metall für den Einbau in<br />

Schaltschränken. Sie passen auf Tragschienen<br />

TH35 und lassen sich darauf in<br />

drei unterschiedlichen Positionen befestigen.<br />

Dies erleichtert dem Monteur das<br />

Einführen der Leitungen. Die Spleißboxen<br />

erfüllen IP20, die in Schaltschränken erforderliche<br />

Schutzklasse, und der zulässige<br />

Temperaturbereich reicht von -40 °C bis<br />

+70 °C. Die Spleißboxen werden in unterschiedlichen<br />

Ausführungen mit sechs<br />

oder zwölf ST Duplex-, LC Duplex-, SC<br />

Duplex- oder SC-RJ-Kupplungen sowie in<br />

allen optischen Klassen (OM1, OM2,<br />

OM3, OM4, OS2) angeboten. Passend zu<br />

den Spleißboxen Hitronic SBX können<br />

Nutzer zudem auch fertig konfektionierte<br />

Lichtwellenleiter bestellen. Diese verfügen<br />

dann über die passende Länge und<br />

sind mit Steckern ausgerüstet – über Plug<br />

and Play gelingt der Anschluss an die<br />

Spleißbox somit innerhalb kurzer Zeit und<br />

der Nutzer kann sich auf die Qualität verlassen.<br />

Das Verbinden von Glasfasern,<br />

das so genannte Verspleißen, erfordert<br />

viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl.<br />

Und sind die Fasern einmal verbunden,<br />

lassen sie sich nur durch Schneiden<br />

wieder trennen. Für den variablen<br />

Anschluss von Endgeräten in industriellen<br />

Anlagen eignen sich daher steckbare Verbindungen<br />

besser. Dafür gibt es Spleiß -<br />

boxen mit Steckbuchsen, so genannten<br />

Pigtails, in die sich die Lichtwellenleiter<br />

einstecken lassen.<br />

ik<br />

www.lappkabel.de<br />

38 <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 09 2019


Konferenz<br />

SMARTE MASCHINEN<br />

IM EINSATZ<br />

KÜNSTLICHE INTELLIGENZ<br />

IN UNTERNEHMEN<br />

15. Oktober 2019<br />

Fraunhofer IPA, Stuttgart<br />

Smarte Maschinen verändern die Welt – schon jetzt!<br />

Durch das gebremste Wirtschaftswachstum wird sich diese<br />

Entwicklung beschleunigen.<br />

Vor diesem Hintergrund präsentieren die Konradin Mediengruppe<br />

und das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung<br />

IPA den Kongress „Smarte Maschinen im Einsatz - Künstliche<br />

Intelligenz in Unternehmen“, in dem ein Dutzend innovativer<br />

Mittelständler und Konzerne ihre Lösungsansätze vorstellen.<br />

Anmeldeschluss:<br />

25. 09. 2019<br />

Teilnahmegebühr:<br />

640,– €<br />

zzgl. MwSt.<br />

Jetzt anmelden unter<br />

www.industrie.de/kuenstliche-intelligenz-2019<br />

Veranstalter Kooperationspartner Schirmherrschaft<br />

<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 09 2019 39


PRAXIS<br />

INTERFACETECHNIK<br />

Phoenix Contact sieht das Single Pair Ethernet als Basis für die Vernetzung der Zukunft<br />

DNA des Industrial Internet of Things<br />

Die technologischen Vorteile einer reduzierten Verkabelung treten immer deutlicher zu Tage. Sein Potenzial<br />

kann das Single Pair Ethernet (SPE) aber nur als herstellerunabhängiger und normierter Teil einer neuen Netzwerkarchitektur<br />

ausschöpfen. Gemeinsam mit Marktbegleitern treibt der Anschlusstechnik-Spezialist Phoenix<br />

Contact die Entwicklung und Standardisierung von geschützten und ungeschützten Steckgesichtern voran.<br />

Dipl.-Wirt.-Ing. Verena Neuhaus, Managerin Product Marketing Data Connectors, Phoenix Contact in Blomberg<br />

Die Vorteile des Single Pair Ethernet (SPE) liegen auf der Hand:<br />

weniger Rohstoffeinsatz bei den Kupferadern, geringeres Gewicht<br />

in der Handhabung, kompaktere Kabeltrassen in der Gebäude-<br />

und Anlagenverkabelung. All das sind unbestreitbar echte Vorteile<br />

– gegenüber dem achtadrigen Ethernet oder der Feldbusverkabelung.<br />

Aber in welchen Szenarien kommen diese Vorteile zum Tragen?<br />

Was ist wirklich erforderlich, damit SPE zur DNA des Industrial<br />

Internet of Things (IIoT) werden kann?<br />

Zukunft der industriellen Kommunikation<br />

Das IIoT ist die Vision einer vollständig vernetzten industriellen Produktion,<br />

in der die Anzahl der Teilnehmer kaum begrenzt ist und die<br />

Datenmengen in kaum vorstellbare Dimensionen wachsen. Die<br />

Kommunikation ist undenkbar ohne eine gemeinsame Sprache und<br />

ohne gemeinsames Regelwerk. Das Industrial Internet of Things<br />

kennt jedoch eine derartige Ordnung: das Ethernet-Protokoll. Als<br />

Kommunikationsprotokoll für den Datenaustausch definiert es exakt<br />

die oben genannten Rahmenbedingungen. Bereits seit den 1970er<br />

Jahren ist das Ethernet zur firmeninternen und lokal begrenzten<br />

Übertragung von Datenpaketen in kabelgebundenen Computernetzwerken<br />

etabliert. Bisher drang es jedoch kaum in die unterste Feld-<br />

Informations- (IT) und Betriebstechnik (OT): Neue Kommunikationsstandards<br />

sind die Basis für die durchgängige Vernetzung vom Sensor über<br />

die Maschine und übergeordnete Systeme bis in die Cloud hinein<br />

ebene vor. Die bestehende Feldverkabelung, die Geräteschnittstellen<br />

sowie die Geräte selbst wurden bisher hardwareseitig für die<br />

Feldbus-Kommunikation ausgelegt.<br />

Es zeigt sich deutlich, dass es sich beim Single Pair Ethernet noch<br />

um eine Zukunftsvision handelt – aber auch beim Konzept des IIoT<br />

steht das Visionäre ja noch im Vordergrund. Die kommenden drei bis<br />

fünf Jahre werden allerdings richtungsweisend für beide Visionen<br />

sein. Und in der Tat bedingen sich beide gegenseitig. Denn das Single<br />

Pair Ethernet umfasst nicht nur das Kommunikationsprotokoll,<br />

sondern auch dessen physikalische Übertragungswege – den so genannten<br />

Physical Layer. Ähnliche Definitionen werden nicht nur für<br />

das Single Pair Ethernet erarbeitet, sondern auch für andere Anwendungen<br />

wie beispielsweise die Funkübertragung (5G), die Datenübertragung<br />

in der Prozessindustrie und im Großanlagenbau (APL –<br />

advanced physical layer) oder Echtzeitkommunikation (TSN – time<br />

sensitive networking). Damit wird schon heute der Grundstein für<br />

eine ganz neue Netzwerkarchitektur gelegt.<br />

Erst die Normierung schafft Sicherheit<br />

Ausgangspunkt für die aktuell entwickelten SPE-Normen ist der offene<br />

BroadR-Reach-Standard von 2011. Ursprünglich von der Broadcom<br />

Corporation entwickelt und an Teilnehmer<br />

der Open Alliance SIG lizensiert, beschreibt<br />

der Standard physikalische Schnittstellen<br />

und Übertragungsmedien in Automobilanwendungen.<br />

Im Kern geht es dabei um<br />

die Datenübertragung über ein einziges, verdrilltes<br />

Aderpaar. Hier liegt also die eigentliche<br />

Geburtsstunde des Single Pair Ethernet –<br />

wenn auch noch nicht unter diesem Namen.<br />

Die IEEE 802.3 hat bezüglich der Normierung<br />

der Steckverbinder für das Single Pair Ethernet<br />

der ISO/IEC JTC 1/SC 25 WG 3 einen Arbeitsauftrag<br />

erteilt, um entsprechende Steckverbinder<br />

vorzuschlagen und zu standardisieren.<br />

Dabei kommt es darauf an, die entsprechenden<br />

MICE-Klassen für die unterschiedlichen<br />

Applikationen in Büro- und Industrieumgebung<br />

zu berücksichtigen. MICE beschreibt<br />

die mechanischen Eigenschaften, die Dichtigkeitseigenschaften,<br />

die klimatischen Eigenschaften<br />

und die <strong>elektro</strong>magnetischen Eigen-<br />

Bild: Phoenix Contact<br />

40 <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 09 2019


schaften der Steckverbinder und Kabel<br />

(MICE-Klassen: Mechanical, Ingress, Climatic,<br />

Electromagnetic). Seit 2017<br />

wurden dann in der Normenreihe IEC<br />

63171 neue Normen zusammengefasst,<br />

die physikalische Schnittstellen<br />

für unterschiedliche IP-Schutzarten<br />

und damit unterschiedliche<br />

Einsatzbereiche in der industriellen<br />

und semi-industriellen Automatisierung<br />

beschreiben.<br />

Die IEC 63171 umfasst eine Basisnorm,<br />

die alle Steckverbinder erfüllen<br />

müssen. Darunter gliedert sich die<br />

Norm in aktuell sechs Standardisierungsvarianten<br />

mit unterschiedlichen Steckverbindern,<br />

die allesamt für das Single Pair Ethernet geeignet und zugelassen<br />

sind. Keiner dieser Standards wurde bereits veröffentlicht.<br />

Daher kann in Bezug auf deren Definitionsrahmen – die physikalischen<br />

Übertragungswege – derzeit auch noch nicht von einem Standard<br />

gesprochen werden. Eine Empfehlung der IEEE für zwei dieser<br />

Standards in Kombination mit dem entsprechenden Einsatzgebiet –<br />

Gebäude- und industrielle Verkabelung – wurde jüngst wieder revidiert.<br />

Erst mit Prüfung und Veröffentlichung der endgültigen Norm<br />

sowie der breiten Akzeptanz am Markt kann sich hier ein Standard<br />

etablieren.<br />

Use Case Factory Automation<br />

Aktuelle Gerätegenerationen, Schnittstellen und Verkabelungskonzepte<br />

sind von den Standardisierungsbemühungen also nicht unmittelbar<br />

betroffen. Hersteller von Sensoren und Aktoren sowie von<br />

Steuerungen und Feldgeräten beschäftigen sich jedoch schon heute<br />

im Design-in-Prozess mit der Geräte-Generation, die erst in zwei bis<br />

drei Jahren Marktreife erlangt. Die durchgängige Ethernet-basierte<br />

Kommunikationsstruktur ist gerade für Hersteller von Feldgeräten<br />

schon heute ein wichtiges Argument. Auch die hohen Übertragungsdistanzen<br />

von bis zu 1.000 m sowie die Möglichkeit, Daten<br />

und Leistung von bis zu 60 W über nur ein Aderpaar (PoDL – Power<br />

over Dataline) zu übertragen, sind Schlüsselargumente für SPE in<br />

zukünftigen Gerätegenerationen.<br />

Phoenix Contact bietet mit seinem Steckverbinderkonzept ein<br />

durchgängiges steckkompatibles System an, das es dem Gerätehersteller<br />

erlaubt, möglichst kleine Geräte zu bauen. Es basiert auf IEC<br />

63171-2 für IP20-Applikationen in der Gebäude- und Schaltschrankverkabelung<br />

und auf IEC 63171-5 für IP67-Applikationen in der Feldebene<br />

der industriellen Anwendungen. Außerdem treibt Phoenix<br />

Contact die Normierung der entsprechenden Schnittstellen voran.<br />

Gemeinsam mit anderen Marktbegleitern – Belden, Fluke Networks,<br />

Reichle & De-Massari, Weidmüller – entwickelt der Anschlusstechnik-Spezialist<br />

geschützte und ungeschützte Steckgesichter<br />

für einpaarige und vierpaarige Leitungen.<br />

Bild: Phoenix Contact<br />

Single Pair Ethernet: mit seinen kaum begrenzten Möglichkeiten<br />

wird das Aderpaar zur DNA des Industrial Internet of Things<br />

Auch der Wunsch nach Kostenersparnis treibt die Reduzierung auf<br />

nur ein Aderpaar maßgeblich voran. Ein im oben erwähnten Konsortium<br />

entwickelter Use Case für den Bereich Factory Automation<br />

zeigt, dass SPE mögliche Kosteneinsparungen von mehr als 25 %<br />

mit sich bringt. Die Kosteneinsparungen liegen nur begrenzt bei den<br />

Komponenten, sondern vielmehr in der konsequenten Nutzung der<br />

SPE-Technologie. Alle Komponenten der Maschine können dann digital<br />

miteinander kommunizieren. Darin liegt der eigentliche Vorteil<br />

bei der Kosten-Nutzen-Analyse, denn der Status jeder einzelnen<br />

Komponente der Maschine kann jederzeit und von jedem Ort abgerufen<br />

werden.<br />

ge<br />

www.phoenixcontact.de<br />

Weitere Informationen<br />

zum SPE:<br />

hier.pro/bWooX<br />

Effizient verkabelt: Einpaarige<br />

und vierpaarige MICE-Schnittstellen<br />

werden für IP20- und<br />

IP6x-Anwendungen konzipiert<br />

Bild: Phoenix Contact<br />

INFO<br />

<strong>elektro</strong><br />

<strong>AUTOMATION</strong><br />

<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 09 2019 41


PRAXIS<br />

INTERFACETECHNIK<br />

Harting bietet mit dem T1 Industrial ein Single-Pair-Ethernet-Steckgesicht nach IEC 63171-6<br />

SPE als Standard für die Feldebene<br />

Die Vision von industriellem Ethernet über alle Ebenen der Automatisierungspyramide hinweg ist nicht neu.<br />

Mit Single Pair Ethernet (SPE) treiben Verkabelungs- und Interfacehersteller nun aber eine neue Technologie<br />

voran, die diese Vision Wirklichkeit werden lässt. Aktuell treiben mehrere Hersteller Vorschläge voran, was<br />

das Thema für Anwender unübersichtlich und unsicher macht. Steckgesichter gibt es mehrere. Genormte<br />

industrielle Schnittstellen, die international für Verkabelungsstandards und Übertragungsstandards als<br />

durchgängige Lösung festgelegt sind, gibt es nur eine – Harting T1 Industrial nach IEC 63171-6.<br />

Jonas Diekmann, Technical Editor, Harting Electronics GmbH in Espelkamp<br />

Wo bisher ein klassischer Bruch zwischen Industrial Ethernet<br />

und Feldbus bestand, bringen nun neue Komponenten<br />

schnelles Ethernet bis zu 1 GBit/s über nur noch ein verdrilltes<br />

Adernpaar bis an die kleinste Applikation. SPE ermöglicht so erstmals<br />

den durchgängigen Einsatz des TCP/IP-Protokolls. Und das<br />

treibt die Entwicklung neuer Geräte und Anwendungsfelder gerade<br />

in Sensor/Aktornetzwerken voran. Ob einfacher Zustandssensor<br />

oder Vision-System aus hochauflösender Kamera, mit SPE wird das<br />

Internet der Dinge Realität – die Feldebene wird intelligent.<br />

Zusammenspiel der Normenkomitees<br />

Doch bis sich diese Infrastruktur und das damit verbundene Potenzial<br />

in der Fläche durchgesetzt hat, ist es ein weiter Weg. Aktuell sind am<br />

Markt mehrere Lösungen und verschiedene Normen im Gespräch,<br />

die besonders die Schnittstellen für SPE im Blick haben. Anwender<br />

fragen zu Recht, ob Hersteller eine durchgängige und kompatible Lösung<br />

auf Grundlage eines Standards entwickeln, oder ob es mehrere<br />

Lösungen und inkompatible Steckgesichter geben wird.<br />

Zentrale Rolle bei der Normierung nimmt das Gremium ISO/IEC JTC 1/SC<br />

25/WG 3 ein. Hier werden, basierend auf den IEEE 802.3 Standards, die<br />

Verkabelungsnormen nach der ISO/IEC 11801 erstellt und gepflegt.<br />

diesem Zeitpunkt bereits in Arbeit befindlichen Normen werden als<br />

in sich geschlossene Dokumente fertiggestellt und im Rahmen von<br />

Überarbeitungen in diese neue Normenreihe integriert.<br />

Folgende Normenprojekte für SPE-Steckgesichter sind derzeit in Arbeit:<br />

• IEC 63171 – Basisnorm mit allen notwendigen Spezifikationen<br />

und Prüfsequenzen (CD in Vorbereitung)<br />

• IEC 63171-1 – Vorschlag der Firma CommScope auf Basis der<br />

LC-Verriegelung für M 1 I 1 C 1 E 1 Anwendungen (CDV verfügbar)<br />

• IEC 63171-2 – Vorschlag der Firma Reichle & De-Massari für<br />

M1I1C1E1-Anwendungen (CD verfügbar)<br />

• IEC 63171-3 – Vorschlag der Firma Siemon basierend auf einem<br />

Paar des bekannten Tera-Steckverbinders für M 1 I 1 C 1 E 1 Anwendungen<br />

(NP verfügbar)<br />

• IEC 63171-4 – Vorschlag der Firma BKS für M 1 I 1 C 1 E 1 Anwendungen<br />

(NP verfügbar)<br />

• IEC 63171-5 – Vorschlag der Firma Phoenix Contact basierend<br />

auf dem IEC 63171-2 Steckgesicht für M 2 I 2 C 2 E 2 und M 3 I 3 C 3 E 3<br />

Anwendungen (CD verfügbar)<br />

• IEC 63171-6 (bisher IEC 61076-3-125) – Vorschlag der Firmen Harting,<br />

Hirose und TE Connectivity für M 2 I 2 C 2 E 2 und M 3 I 3 C 3 E 3 Anwendungen<br />

(CDV verfügbar, FDIS in Vorbereitung und final 2019)<br />

IEC63171 – Normung von SPE-Verbindungstechnik<br />

Der erste SPE-Steckverbinder-Normenentwurf wurde bereits 2016<br />

von Harting im IEC Gremium SC48B eingereicht und als IEC<br />

61076-3-125 bis zum CD-Dokument publiziert. 2017 wurde von der<br />

Firma CommScope ein weiteres Steckgesicht zur Normung eingereicht<br />

und anschließend vom Gremium beschlossen, für alle SPE-<br />

Steckverbinder die Normenreihe IEC63171 zu erstellen. Die bis zu<br />

Übersicht der relevanten Normengremien um ISO/IEC JTC 1/SC 25/WG 3<br />

42 <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 09 2019<br />

Verkabelungsstandards für SPE<br />

SPE und dafür normierte Steckverbinder fließen in die aktuellen Verkabelungsstandards<br />

mit ein. International betrifft das die Normenreihe<br />

für strukturierte Verkabelung nach ISO/IEC 11801:2017 und<br />

auch die europäische Normenreihe im Cenelec nach EN 50173. Die<br />

Implementierung von SPE in die ISO/IEC11801-Dokumente ist deshalb<br />

so wichtig, da nur in dieser Norm die Verkabelungskanäle mit<br />

allen notwendigen Parametern (Länge, Anzahl<br />

Verbindungen, Bandbreite und das komplette<br />

Set an übertragungstechnischen<br />

Parametern einschließlich<br />

NEXT, FEXT, Schirmungseigenschaften<br />

usw.) mit Relation<br />

zur Umgebung – MICE beschrieben<br />

werden und damit<br />

dann auch nach Installation<br />

messtechnisch für den Anwender<br />

überprüfbar sind.<br />

Parallel dazu werden auch die<br />

Installationsstandards für die<br />

Industrie als Basis für die Verkabelung<br />

von Automatisierungslö-<br />

Bild: Prof. Dr. Oehler, Convenor ISO/IEC JTC 1/SC 25/WG 3


Bild: Harting<br />

Steckgesicht des T1 Industrial<br />

für Single Pair Ethernet<br />

SPE-Variante für<br />

die Leiterplatte<br />

sungen nach IEC61918 (IEC SC65C) entsprechend angepasst. Sicher<br />

ist, dass sich Profinet International mit Profinet nach<br />

IEC61784-5-3 und ODVA mit Ethernet/IP nach IEC61784-5-2 aktiv an<br />

der Weiterentwicklung und Implementierung von Standards zu SPE<br />

beteiligen. Für die USA einschließlich Kanada und Mexiko werden<br />

bei ANSI/TIA-568.5 und TIA TR42.7 Normen vorbereitet. In den TIA-<br />

42-Papieren wird das über das Addendum TIA-1005-A-3 aktualisiert.<br />

In Verbindung mit den Standards zu Steckverbindern und Kabeln liefern<br />

diese Verkabelungsnormen dem Anwender klare Richtlinien<br />

über die Struktur der Verkabelung, die einzusetzenden Komponenten<br />

zur Erreichung der Leistungsvorgaben und die Grenzwerte zur<br />

Überprüfung der Verkabelung. Somit sind sie wichtigstes Instrument<br />

zum Aufbau und Betrieb von SPE-Verkabelungen. Gleichzeitig stellen<br />

sie über die Referenzen zu den Komponentenstandards (z.B. Steckverbinder<br />

nach IEC63171-6 Harting T1 Industrial) die Kompatibilität<br />

zwischen Geräten und Verkabelung sicher. Diese Kompatibilität ist<br />

Grundvoraussetzung für die Funktion von Netzwerken und Verbindungen<br />

auf der Basis von SPE und damit Basis für IIoT. Der Einsatz<br />

anderer Verkabelungskomponenten, als in ISO/IEC11801-3 Amd.1,<br />

ist zwar grundsätzlich möglich, allerdings nicht mehr normkonform<br />

und birgt das Risiko von Inkompatibilitäten und Funktionseinbußen.<br />

Deshalb haben ISO/IEC JTC 1/SC 25/WG 3 und TIA 42 Anfang 2018<br />

internationale Auswahlprozesse zur Festlegung einheitlicher Schnittstellen<br />

gestartet. Diese wurden von der IEEE 802.3 mit initiiert, indem<br />

von dort eine Empfehlung für ein SPE MDI (Media Depended<br />

Interface / Geräteschnittstelle) von ISO/IEC und TIA erbeten wurde.<br />

An diesem Auswahlprozess haben sich über 20 internationale Expertengremien<br />

beteiligten. Im Ergebnis dieser Wahl haben sich zwei<br />

Steckgesichter durchgesetzt:<br />

• für die Gebäudeverkabelung (M 1 I 1 C 1 E 1 ) das Steckgesicht nach<br />

IEC 63171-1: Firma CommScope;<br />

• für die Industrie und industrienahe Anwendungen (M 2 I 2 C 2 E 2 und<br />

M3I3C3E3) das Steckgesicht nach IEC 63171-6 (bisher IEC<br />

61076-3-125): Harting T1 Industrial.<br />

TIA 42 hat die Ergebnisse von ISO/IEC bestätigt und damit besteht<br />

global große Einigkeit über die SPE-Schnittstellen. Diese gewählten<br />

Steckgesichter werden jetzt in die jeweiligen internationalen Verkabelungsnormen<br />

eingearbeitet.<br />

Bild: Harting<br />

Damit ist die Voraussetzung für den großflächigen Einsatz und somit<br />

für die erfolgreiche Vermarktung der SPE-Technologie mit der durchgängigen<br />

Kompatibilität von Geräten, Kabeln und Steckverbindern in<br />

unterschiedlichen Anwendungsfeldern gewährleistet und Planungssicherheit<br />

für alle Marktteilnehmer hergestellt.<br />

Symmetrisches und HF-optimiertes<br />

Steckgesicht nach IEC 63171-6<br />

SPE nutzt zur Datenübertragung eine Vollduplex-Verbindung über<br />

ein differenzielles Adernpaar mit einer Impedanz von 100 Ohm. Um<br />

eine geringere Störempfindlichkeit insbesondere für den Einsatz in<br />

Elektrofahrzeugen zu realisieren, wurde für SPE eine geringere Kodierung<br />

mit PAM3 bis 1000BASE-T1 und PAM4 für 2,5/5/10GBA-<br />

SE-T1 gewählt. Dadurch erhöht sich im Vergleich zu „Mehrpaarigen<br />

Ethernet-Standards“ (MPE) der Bandbreitenbedarf enorm. So sind<br />

aktuell bei IEEE 802.3ch für MulitGigabit SPE bis zu 4 GHz bei<br />

10GBASE-T1 (Vergleich bei 10GBASE-T nur 500 Mhz) in Diskussion.<br />

Damit steigen die HF-Anforderungen an die Kabel- und Verbindungstechnik<br />

und ein symmetrischer Aufbau der Steckverbinder ist notwendig,<br />

um die HF-Anforderungen zuverlässig zu erfüllen. Aus diesem<br />

Grunde sind die Kontakte beim T1 Industrial Steckverbinder<br />

symmetrisch im geschlossenen Schirmgehäuse angeordnet. ge<br />

Den vollständigen Beitrag lesen Sie unter hier.pro/dZyqy<br />

www.harting.de<br />

Weitere Details zu SPE:<br />

hier.pro/qLWQn<br />

Messe Fachpack: Halle 3, Stand 413<br />

INFO<br />

<strong>elektro</strong><br />

<strong>AUTOMATION</strong><br />

<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 09 2019 43


Bild: vaso/Fotolia.com<br />

Serie Grundlagen der Technik, Teil 6: Einführung eines ESD-Kontrollprogrammes<br />

Alles unter Kontrolle<br />

Electrostatic Discharge (ESD)<br />

stellt eine große Gefahr für <strong>elektro</strong>nische<br />

Bauelemente und Baugruppen<br />

(ESDS) dar. Die Reduzierung<br />

ihrer Abmessungen führt zum<br />

Anstieg der Empfindlichkeit gegenüber<br />

<strong>elektro</strong>statischen Aufund<br />

Entladevorgängen<br />

Der Ersatz des Menschen durch den Roboter erfordert insbesondere bei den Entstehungsmechanismen<br />

für <strong>elektro</strong>statische Aufladungen und Felder neue Aufmerksamkeit. Dies wiederum fordert aber<br />

auch die Entwicklung neuer Messmethoden. Benötigt werden ESD-Programme für die Umsetzung<br />

der ESD-Anforderungen in der Elektronikfertigung.<br />

Dipl.-Ing. Hartmut Berndt, B.E.STAT European ESD competence centre, Kesseldorf<br />

Bei der Forschung um die Elektrostatische Entladung (Electrostatic<br />

Discharge (ESD)) in der Fertigung muss man auf der einen<br />

Seite die Eigenschaften der zu fertigenden ESD-empfindlichen<br />

Bauelemente (electrostatic discharge sensitive ESDS)) betrachten.<br />

Ihre Entwicklung geht dahin, dass sie immer kleiner und auch empfindlicher<br />

gegenüber <strong>elektro</strong>statischen Ladungen und Feldern werden.<br />

Einzeln sind sie bereits sehr empfindlich, aber wie stellt sich<br />

die Empfindlichkeit einer bestückten Leiterplatte dar? Wie viele<br />

<strong>elektro</strong>statische Ladungen können gespeichert werden? Aus den<br />

Anforderungen ergeben sich neue Fehlermodelle, gerade für komplexe<br />

Systeme wie Leiterplatten. Auf der anderen Seite ist es wichtig,<br />

die fertigenden Elemente in die Betrachtung mit einzubeziehen.<br />

Da wäre zum einen der Mensch: Weil der Mensch <strong>elektro</strong>statische<br />

Ladungen erzeugt, ist er eine große Gefahr für <strong>elektro</strong>statische Entladungen.<br />

Allerdings kann er ESD-gerecht ausgerüstet werden. Zum<br />

anderen liegen die Fehlerquellen in den automatischen Fertigungslinien,<br />

wenn der Mensch durch einen Roboter ersetzt wurde. Da die<br />

Vorgänge eines Roboters denen des Menschen gleich oder ähnlich<br />

sind, aber viel schneller verlaufen, entstehen <strong>elektro</strong>statische Aufla-<br />

dungen auch bei der Aufnahme von <strong>elektro</strong>nischen Bauelementen<br />

oder Leiterplatten durch die Roboter. Allerdings sind diese Vorgänge<br />

sehr viel schneller, und es entstehen daher sehr viel höhere <strong>elektro</strong>statische<br />

Aufladungen oder Felder. Der Mensch ist dabei geerdet<br />

über das Handgelenkband oder das System Schuhwerk – Fußboden.<br />

Eventuell ist der Roboter auch geerdet, aber die Bauelemente<br />

und Baugruppen (Leiterplatten) bestehen immer noch aus isolierenden<br />

Materialien oder Kunststoffe, die sich <strong>elektro</strong>statisch aufladen.<br />

Elektrostatische Aufladungen können nicht über die Hand einer Person<br />

oder einen metallischen Greifer von den Bauelementen oder<br />

Baugruppen abgeleitet werden. Die Trennvorgänge verliefen bei<br />

dem Menschen noch relativ „langsam“, bei einem Roboter wäre dieser<br />

Vorgang sehr schnell. Damit entstehen wesentlich höhere <strong>elektro</strong>statische<br />

Aufladungen. Es stellen sich viele Fragen, u.a.:<br />

• Wo liegen die Ladungsquellen wirklich?<br />

• Wie können sie ermittelt werden?<br />

44 <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 09 2019


GEHÄUSE/KOMPONENTEN<br />

PRAXIS<br />

• Welche Messmethoden gibt es?<br />

• Welche ESD-Materialien sind in Maschinen geeignet, <strong>elektro</strong>statische<br />

Ladungen und Felder abzubauen?<br />

• Wo liegen die Grenzen der Messverfahren?<br />

Ein „ESD-Kontrollprogramm der Zukunft“ ist erforderlich. Dabei<br />

geht es zum einen um die Einteilung oder Klassifizierung von ESD-<br />

Arbeitsplätzen, z. B. Klasse „0“ einer SMT Fertigung, oder in welche<br />

Klasse eine Gerätefertigung eingeordnet werden soll. Die neuen<br />

ESD-Normen DIN EN 61340–5–1 und DIN EN 61340–5–2 sind<br />

2017 bzw. 2018 erschienen. Die vergleichbare amerikanische ESD-<br />

Norm ANSI/ESD S20.20 ist 2014 erschienen und wird höchstwahrscheinlich<br />

Ende 2018 in einer Neufassung vorliegen.<br />

ESD-Kontrolle in fünf Stufen<br />

Vor einiger Zeit entstanden aus der Überlegung heraus, optimale<br />

ESD-Maßnahmen effizient in einer Elektronikfertigung einzuführen,<br />

verschiedene Programme. Ausgehend von der kompletten Umsetzung<br />

aller ESD-Maßnahmen, die in den Normen DIN EN 61340–5–1<br />

und ANSI/ESD S20.20–2014 vorgeschrieben sind, ergaben sich bessere<br />

und vor allem optimale Lösungsansätze für die verschiedensten<br />

Elektronikfertigungen. Im Ergebnis entstand ein ESD-Kontrollsystem<br />

(ECS) oder auch ESD-Kontrollprogramm (ECP), das an viele<br />

Elektronikfertigungen angepasst werden kann. Das folgende ESD-<br />

Kontrollsystem besteht aus fünf Stufen:<br />

• Stufe 1: Analyse der ESD-Empfindlichkeit der vorhandenen ESDS<br />

und der bisher vorhandenen ESD-Ausrüstungen<br />

• Stufe 2:Erarbeitung eines Konzeptes für die notwendigen ESD-<br />

Kontrollmaßnahmen und Erstellung des eigentlichen ESD-Kontrollsystems<br />

• Stufe 3:Training des Personals<br />

• Stufe 4:Einführung des neuen oder veränderten ESD-Kontrollsystems<br />

• Stufe 5:Überprüfung des ESD-Kontrollsystems<br />

Zu dieser Serie<br />

INFO<br />

Zusammen mit der Technischen<br />

Akademie Esslingen stellt die <strong>elektro</strong><br />

<strong>AUTOMATION</strong> in dieser Grundlagenserie<br />

Hintergründe und praktische<br />

Einsatzszenarien in aktuellen Technikfeldern<br />

zusammen. Tipps zu passenden<br />

Seminarangeboten erleichtern die Planung einer<br />

praxisorientierten Weiterbildung.<br />

Erschienen sind bereits:<br />

Teil 1: Einsatz von hybriden CPU-FPGA-Chips in Embedded<br />

Systems: hier.pro/HMeEq<br />

Teil 2: Elektrofahrzeuge – Standardisierte Integration in<br />

Smart-Home-Systeme: hier.pro/L06ag<br />

Teil 3: Protokollanalyse und Bestimmung der Phasen:<br />

hier.pro/9ANhA<br />

Teil 4: Dezentrale Antriebstechnik - Intelligenz im Antrieb:<br />

hier.pro/a4ecu<br />

Teil 5: Sensordatenfusion mittels ROSE-Filter:<br />

hier.pro/ps7x0<br />

www.tae.de<br />

Auszug aus dem ESD-Kontrollprogramm<br />

Einen Überblick gibt Stufe 1 des ESD-Kontrollprogramms:<br />

Der erste Schritt ist die Analyse der Fertigung. Welche <strong>elektro</strong>nischen<br />

Bauelemente und Baugruppen werden verarbeitet? Wie hoch<br />

ist die ESD-Empfindlichkeit? Dafür gibt es normalerweise Angaben<br />

der Halbleiterhersteller. Im Zweifel muss angefragt werden, welchen<br />

<strong>elektro</strong>statischen Entladungen die <strong>elektro</strong>nischen Bauelemen-<br />

Spannende Berichte<br />

aus<br />

der Wissenschaft.<br />

Jetzt<br />

lesen!<br />

Print, digital und als App.<br />

www.direktabo.de/bdw/angebote<br />

Wissenschaft ist Spannung pur – mit bild der wissenschaft erfahren Sie schon<br />

heute, was morgen unser Leben bestimmt. In jeder Ausgabe finden Sie Aufsehen<br />

erregende Themen aus allen Bereichen von Forschung und Wissenschaft –<br />

detailliert und in verständlichen Zusammenhängen dargestellt.<br />

bild der wissenschaft.<br />

<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 09 2019 45<br />

Verstehen, was dahintersteckt!


PRAXIS<br />

GEHÄUSE/KOMPONENTEN<br />

Entwicklung der ESD Empfindlichkeit gegenüber <strong>elektro</strong>statischen Feldern<br />

zwischen 2000 - 2026<br />

200<br />

250<br />

Abmessung (nm)<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

2000 2003 2004 2007 2009 2012 2015 2018 2020 2026<br />

Abmessungen (nm) 180 100 90 65 50 32 25 18 14 10<br />

Elektrostatisches Feld<br />

(V/cm)<br />

200 125 100 70 50 35 25 20 15 10<br />

Elektrostatische Aufladungen können nicht über einen metallischen Greifer<br />

von den Bauelementen oder Baugruppen abgeleitet werden<br />

te standhalten. Die Hersteller sind verpflichtet, diese Angaben in ihren<br />

Datenblättern aufzuführen. Zu beachten ist, nach welchem Fehlermodell<br />

die <strong>elektro</strong>nischen Bauelemente getestet wurden. Typischerweise<br />

werden nur die Grenzwerte nach dem „Human Body<br />

Model“ (HBM) Testmodell angegeben. Wichtig wäre eine Aussage,<br />

ob auch nach einem „Charged Device Model“ (CDM) getestet wurde.<br />

Den Menschen können wir heute weitestgehend „ESD-konform“<br />

ausstatten, die Maschinen und Anlagen aber nicht. Hier werden<br />

die meisten ESD-Gefährdungen und -Ausfälle registriert. Das<br />

liegt einmal daran, dass sich die <strong>elektro</strong>nischen Bauelemente selbst<br />

<strong>elektro</strong>statisch aufladen, die Leiterplatten grundsätzlich <strong>elektro</strong>statisch<br />

aufgeladen sind und die Maschinen „nur elektrisch geerdet“<br />

sind. Für Maschinen und Anlagen fordern die derzeit vorhandenen<br />

gültigen Normen nur eine Erdung aller Teile der Maschine und die<br />

Verwendung von nicht aufladbaren Materialien. Das ist nicht ausreichend.<br />

Bei der Analyse der bisherigen ESD-Ausrüstungen muss genau darauf<br />

geachtet werden, an welchen Arbeitsplätzen die ESDS verarbeitet<br />

und wie sie gehandhabt werden. Grundsätzlich sind nur ESD-<br />

Kontrollmaßnahmen notwendig, wenn ESDS präsent sind. Gleichzeitig<br />

wird die Fertigung nach bereits bestehenden ESD-Kontrollmaßnahmen<br />

überprüft. Sind diese funktionstüchtig und erfüllen diese<br />

ihre ESD-Anforderungen? Es werden alle Arbeitsplätze und Pro-<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

Elektrostatisches Feld (V/cm)<br />

Bild: B.E.STAT<br />

Bild: Maximilian Kühn<br />

zessschritte untersucht. Dabei wird festgestellt, an welchen Plätzen,<br />

Stationen usw. <strong>elektro</strong>nische Bauelemente und Baugruppen<br />

verarbeitet werden. Als nächstes werden diese Stationen näher untersucht.<br />

Werden die gefundenen ESDS offen oder geschlossen verarbeitet,<br />

d. h. sind die ESDS für das Personal zugängig? Werden Arbeitsgänge<br />

mit diesen durchgeführt? Werden sie eingesetzt oder<br />

ausgebaut? Werden sie geprüft oder getestet?<br />

An Arbeitsstationen, wo keine ESDS vorhandenen sind oder bearbeitet<br />

werden, d. h. die Geräte geschlossen sind, sind keine oder<br />

weniger ESD-Maßnahmen notwendig. Zu beachten ist, dass <strong>elektro</strong>statische<br />

Ladungen auch über Anschlüsse, z. B. Sensoreingänge,<br />

eingespeist werden können. Nach dem die Stationen festgelegt<br />

wurden, sind weitere Betrachtungen notwendig. Als nächstes wird<br />

geprüft, wie ESDS angeliefert und weiter verarbeitet werden. Dazu<br />

einige Fragestellungen:<br />

• Wie werden die ESDS gelagert?<br />

• Wie werden die ESDS verarbeitet?<br />

• Wie sind das Handling und der Arbeitsablauf?<br />

• Erfolgt eine Trennung von ESDS mit anderen Bauelementen und<br />

Baugruppen?<br />

• Werden ESDS weitertransportiert?<br />

• Ist die Kennzeichnung so, dass jeder Mitarbeiter sehen kann, es<br />

handelt sich um ESDS?<br />

Für jeden Arbeitsplatz oder jede Station können sich ähnliche Fragestellungen<br />

ergeben. Die Ergebnisse der Analyse werden aufgenommen.<br />

Daraus wird im nächsten Schritt ein ESD-Kontrollprogramm erstellt.<br />

Durch diese Analyse wird verhindert, dass „unnötige“ ESD<br />

Maßnahmen installiert werden, z. B. an mechanischen Arbeitsplätzen,<br />

an denen keine ESDS vorhanden sind. Natürlich muss ausgeschlossen<br />

werden, dass zu keinem Zeitpunkt ESDS vorhanden sein<br />

werden, also auch in Ausnahmefällen.<br />

Nur ein optimaler Einsatz von ESD-Kontrollmaßnahmen führt zu einem<br />

verbesserten ESD-Schutz der ESDS. Die folgenden Stufen<br />

oder Schritte führen zu einem optimalen ESD Control System. Sie<br />

entstammen jahrelanger praktischer Erfahrungen aus der Beurteilung<br />

der verschiedensten Ausführungen von Elektronikfertigungen.<br />

Zwei Grundsätze müssen unbedingt genannt werden:<br />

• Nur ein durchgängiges ESD-Kontrollsystem gewährleistet einen<br />

umfassenden Schutz <strong>elektro</strong>nischer Bauelemente und Baugruppen<br />

vor <strong>elektro</strong>statischen Ladungen.<br />

• Das Handgelenkband ist die beste Möglichkeit zur Erdung von<br />

Personen.<br />

Aus dieser Analyse der vorhandenen ESD-Ausrüstungen und der<br />

ESD-Empfindlichkeit entsteht dann das ESD-Kontrollprogramm<br />

(Stufe 2).<br />

eve<br />

www.bestat-cc.com<br />

INFO<br />

<strong>elektro</strong><br />

Details werden in Seminaren der<br />

<strong>AUTOMATION</strong><br />

Technischen Akademie Esslingen (TAE) vorgestellt.<br />

Infos und Anmeldung unter:<br />

Elektrostatische Entladung 12.11. bis 13.11.2019: hier.pro/YQ8kn<br />

Praxis der Kfz-EMV 24.09. bis 25.<strong>09.2019</strong>: hier.pro/9EJrV<br />

EMV in der Kraftfahrzeugentwicklung 05.11. bis 06.11.2019:<br />

hier.pro/l19vS<br />

46 <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 09 2019


KOMPONENTEN + PERIPHERIE<br />

NEWS<br />

Wöhr erweitert sein Standard-Produktprogramm<br />

Kapazitive Eingabesysteme für Bediengeräte<br />

Mit dem CapiSwitch-Gehäusesystem CSGH<br />

erweitert die Richard Wöhr GmbH ihr Produktprogramm<br />

um weitere kapazitive Eingabesysteme.<br />

Sie sind direkt ab Lager verfügbar<br />

und für Nutzer fallen keine Einmal- oder<br />

Entwicklungskosten für die Standard-Systeme<br />

an. Das Gehäusesystem vereint eine kapazitive<br />

Tastatur mit einem Handgehäuse in<br />

funktionaler Weise und ist in vielen verschiedenen<br />

Ausführungen erhältlich. Als Basis<br />

dienen die bewährten Kunststoff-Handgehäuse<br />

der TAW-Serie. Diese werden mit<br />

kapazitiven Tastaturen bestehend aus bei-<br />

spielsweise 8 oder 15 Tasten beziehungsweise<br />

sechs Tasten und<br />

einem Steuerkreuz oder Wheel<br />

ausgerüstet. Unabhängig von<br />

diesen verschiedenen standardmäßig<br />

und direkt ab Lager verfügbaren<br />

Versionen sind auch<br />

kundenspezifische Anpassungen<br />

der kapazitiven Tastatur und des<br />

verwendeten Gehäuses hinsichtlich<br />

Optik, Haptik und Funktionalität auf Anfrage<br />

jederzeit realisierbar. Optional ist auch<br />

die Lieferung von passender kundenspezifi-<br />

Bild: Richard Wöhr<br />

scher oder universeller Auswerte<strong>elektro</strong>nik<br />

möglich.<br />

ik<br />

www.woehrgmbh.de<br />

TDK bietet Blindstromkondensatoren<br />

Für 440 bis 850 V AC<br />

Die TDK Corporation präsentiert mit Delta-<br />

Cap-X-Black-Premium eine Serie von Epcos-<br />

Blindstromkondensatoren in MKD-Technologie.<br />

Mit Nennspannungen von 440 bis 850<br />

V AC sind die im Dreieck verschalteten Kondensatoren<br />

für die Blindleistungskompensation<br />

und Filterung von Oberschwingungen auf<br />

der Niederspannungsebene ausgelegt. Bei<br />

Kapazitätswerten von 3 x 51 bis 3 x 165 μF<br />

werden Kompensationsleistungen von 20<br />

kvar bis 44 kvar (50/60 Hz) pro Kondensator<br />

erzielt. Durch die schwarze Speziallackierung<br />

wird die Abstrahlung von thermischer Verlustleistung<br />

verbessert, wodurch sich eine sehr<br />

hohe Lebensdauer von bis zu 300.000 Stunden<br />

entsprechend der Temperaturklasse<br />

-40/D ergibt. Dank der sehr robusten Konstruktion<br />

verkraften die Kondensatoren der<br />

Serie B32305A einen maximalen Einschaltstrom<br />

von 500 x I R , Maximaltemperaturen<br />

von bis +65 °C und bis zu 62.000 Schaltspiele<br />

pro Jahr.<br />

ge<br />

www.tdk-electronics.tdk.com<br />

Bild TDK Electronics<br />

Funkdurchlässige Fibox-Wandschaltschränke<br />

Schutz für Elektronik<br />

Bild: Fibox<br />

Arca-Wandschaltschränke der Fibox GmbH in<br />

Porta Westfalica bieten Schutz für Funkmodems<br />

und andere kommunikationsfähige<br />

Elektronik: Da die robusten und wartungsarmen<br />

Schaltschränke aus glasfaserverstärktem<br />

Polycarbonat uneingeschränkt funkdurchlässig<br />

sind, müssen bei einer Integration<br />

von WLAN- oder anderen funkbasierten<br />

Applikationen keine Gehäusedurchlässe für<br />

Antennen berücksichtigt werden. Der Verzicht<br />

auf Außenantennen mindert das Schadensrisiko<br />

durch äußere mechanische Krafteinwirkungen,<br />

wie etwa beim Transport der<br />

bestückten Schaltschränke oder durch Vandalismus.<br />

Da die Elektronik aufgrund der aktuellen<br />

EMV-Gerätenormen keiner Gesamtabschirmung<br />

mehr bedarf, fällt ein das Argument<br />

zugunsten von Metallschränken weg.<br />

Zudem halten die Kunststoff-Schaltschränke<br />

der Arca-Serie mit eingeschäumter PUR-<br />

Dichtung in Schutzart IP66/67 dauerhaft Temperaturen<br />

zwischen -40 und +80 °C stand. ik<br />

www.fibox.de<br />

Mit R. Stahl sicher in Zone 1 schalten<br />

Elektronisches Relais<br />

Mit dem <strong>elektro</strong>nischen Relaismodul 9174<br />

bringt R. Stahl ein Relais für den Einsatz in<br />

Ex-Bereichen der Zone 1 auf den Markt, das<br />

für eine annähernd unbegrenzte Anzahl an<br />

Schaltzyklen geeignet ist. Das Relaismoduls<br />

arbeitet verschleißfrei ohne Abnutzung der<br />

Kontakte und verhindert so den damit verbundene<br />

Ausfall eines Gerätes. Das Relaismodul<br />

wird mit Hilfe eines eigensicheren Signals<br />

(Ex i) angesteuert und ist in der Lage, Ex<br />

e-Lasten zu schalten. Damit wird das Gerät<br />

zu einer idealen Ergänzung für Remote-<br />

I/O-Systeme. Eigensichere Binärausgangsmodule<br />

eines Remote-I/O-Systems können<br />

in Verbindung mit dem <strong>elektro</strong>nischen Relaismodul<br />

auch für Anwendungen genutzt werden,<br />

die sehr häufig schalten. Kommen<br />

hauptsächlich Ex-i-Signale und nur wenige Exe-Signale<br />

beispielsweise für Magnetventile<br />

zum Einsatz, dann müssen separate Ex-i- und<br />

Ex-e-Kabel verlegt werden.<br />

ge<br />

www.r-stahl.com<br />

Bild: R. Stahl<br />

<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 09 2019 47


NEWS<br />

KOMPONENTEN + PERIPHERIE<br />

Escha erweitert M12x1-Power-Familie<br />

Jetzt auch verschiedene Geräteschnittstellen verfügbar<br />

Neben den bereits erhältlichen Anschlussund<br />

Verbindungsleitungen sowie Verteilerbausteinen<br />

sind ab sofort auch Geräteschnittstellen<br />

verfügbar. Die Kombination aus Steckverbindern,<br />

Verteilerbausteinen und Geräteschnittstellen<br />

ermöglicht vom Schaltschrank<br />

bis zum Endgerät eine<br />

durchgehende, dezentrale<br />

und strukturierte Verkabelung<br />

der Energieversorgung<br />

ähnlich einer<br />

Busverdrahtung. Der<br />

Hersteller nennt diesen<br />

Ansatz ‚Power follows<br />

Bus‘. Aufgrund der immer<br />

kompakteren Geräte<br />

steigt die Nachfrage nach<br />

einer ebenfalls kompakten<br />

Stromversorgung<br />

über die genormte und<br />

industriell bewährte M12x1-Schnittstelle nach<br />

IEC 61076-2-111. Ergänzend zu den bereits erhältlichen<br />

Anschluss- und Verbindungsleitungen<br />

in umspritzter bzw. selbstkonfektionierbarer<br />

Ausführung sowie zu den T-, H- und<br />

h-Verteilern sind ab sofort Geräteschnittstel-<br />

Bild: Escha<br />

len in verschiedenen Varianten erhältlich. Und<br />

zwar mit S-Codierung (630 V, 12 A), T-Codierung<br />

(63 V, 12 A), L-Codierung (63 V, 16 A) und<br />

K-Codierung (630 V, 12 A, 4+PE). Zudem gibt<br />

es sie in unterschiedlichen Ausführungen für<br />

die Vorderwand-, Hinterwand- oder Leiterplattenmontage<br />

sowie als Litzenvarianten für<br />

Litzendurchmesser von 1,5 mm 2 und 2,5<br />

mm 2 . Alle M12x1-Power-Komponenten wurden<br />

von Grund auf neu entwickelt und entsprechen<br />

im verschraubten Zustand IP65,<br />

IP67 und IP68. Ihr Design ist so ausgelegt,<br />

dass sie die Anforderungen nach UL2237 erfüllen.<br />

Durch einen Anschlussquerschnitt bis<br />

2,5 mm 2 ermöglichen sie eine große Ausdehnung<br />

der Powerverteilung. Ein großer Vorteil<br />

– insbesondere bei Gleichspannungsverteilung<br />

– ist der geringere Spannungsabfall im<br />

Gegensatz zu geringeren Querschnitten. ge<br />

www.escha.net<br />

Kabeldurchführungsplatten im Icotek-Portfolio<br />

Für Normausbrüche<br />

Das Sortiment der werkzeugfrei montierbaren<br />

Kabeldurchführungsplatten wird bei<br />

der Icotek GmbH um die KEL-DP 6 und die<br />

KEL-DP 16 erweitert. Sie eignen sich für<br />

Blechstärken von 1,5 bis 2,5 mm, passen<br />

auf Standardnormausbrüche und werden<br />

in runden, eckigen sowie besonders<br />

schmalen und platzsparenden Bauformen<br />

angeboten. Die Größe KEL-DP 6 setzt auf<br />

den Ausbruch des 6-poligen Steckverbinders<br />

mit den Maßen 36 x 52 mm auf. Die<br />

KEL-DP 16 auf den Ausbruch des 16-poligen<br />

Steckverbinders mit 36 x 86 mm. Mit<br />

ihr lassen sich bis zu 23 Leitungen durchführen,<br />

mit der KEL-DP 6 sind es bis zu 25.<br />

Die Kabeldurchführungsplatten erreichen<br />

die Schutzklasse IP64 und Zulassungen<br />

wie die Europäische Bahnnorm EN<br />

45545-2 HL3, GL oder ECOLAB machen<br />

sie vielseitig einsetzbar.<br />

ik<br />

www.icotek.com<br />

Bild: Icotek<br />

ODU mit kundenspezifischen Umspritzungen<br />

Zeit- und Kostenersparnis<br />

Im Bereich Kabelkonfektionierung bei der<br />

ODU GmbH in Mühldorf am Inn sind jetzt<br />

auch Umspritzungen mit individueller<br />

Form für Muster und kleine Serien möglich.<br />

Besonders im Vordergrund steht dabei<br />

die schnelle Verfügbarkeit. Die kundenspezifischen<br />

Kleinserien bis zu 2.500<br />

Stück sind nicht nur mit sehr kurzer Lieferzeit,<br />

sondern auch zu äußerst wirtschaftlichen<br />

Kosten erhältlich. Diese individuellen<br />

Umspritzungen eignen sich für viele<br />

Steckverbinder aus dem Produktportfolio<br />

des Herstellers mit Standardkodierungen.<br />

Sowohl gerade als auch gewinkelte Umspritzformen<br />

der Steckverbinder können<br />

in einem definierten maximalen Bauraum<br />

gefertigt werden. Die Komponenten sind<br />

weltweit verfüg.<br />

ge<br />

www.odu.de<br />

Bild: ODU<br />

Valvetrab-SEC-DC von Phoenix Contact<br />

Schutz bei Gleichstrom<br />

Die Überspannungsschutzgeräte Valvetrab-<br />

SEC-DC von Phoenix Contact in Bad Pyrmont<br />

eignen sich für alle gängigen DC-Stromquellen<br />

mit linearer Betriebscharakteristik. Die<br />

Produktfamilie enthält auch Produkte mit<br />

2+F-Schaltung. Durch den eingebauten Gasableiter<br />

sind diese Komponenten leckstromfrei<br />

zur Erde und somit insbesondere in isolierenden<br />

Systemen einsetzbar. Leistungsfähigkeit<br />

und Langlebigkeit sind nur zwei der<br />

vielen Eigenschaften. Die Geräte zeichnen<br />

dich durch eine DC-Abtrennvorrichtung und<br />

die optisch-mechanische Anzeige in jedem<br />

Stecker aus. Sie können ohne Vorsicherung<br />

bis zu 200 A eingesetzt werden. Erst im<br />

Überlastfall löst der Überspannungsableiter<br />

aus. Aufgrund der sicheren Abtrennung werden<br />

mögliche Brandschäden vermieden. ge<br />

www.phoenixcontact.de<br />

Bild: Phoenix Contact<br />

48 <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 09 2019


KOMPONENTEN + PERIPHERIE<br />

NEWS<br />

Rose bietet Ex-Kabelverschraubungen an<br />

Für die Zonen 1 bis 22<br />

Für den Einsatz in explosionsfähigen Atmosphären<br />

hat die Rose Systemtechnik<br />

GmbH Atex-/IECEx-zertifizierte Verschraubungen<br />

entwickelt. Rose bietet die Verschraubungen<br />

in Ex db, eb, und tb an<br />

(Atex-Zonen 1, 2, 21 und 22). Sie werden<br />

je nach Ausführung in vernickeltem Messing<br />

oder in Edelstahl geliefert und bieten<br />

die Schutzart IP66/68 nach IEC 60529. Die<br />

CGA-Kabelverschraubungen für armierte<br />

Kabel sind nach Atex (CESI 18 ATEX 012 X)<br />

und IECEx (IECEx CES 18.0007X) zertifiziert,<br />

CGU-Kabelverschraubungen für<br />

nichtarmierte Kabel wurden nach Atex<br />

(IMQ 18 ATEX 024 X) und IECEx (IECEx<br />

IMQ 18.0005X) zertifiziert und können je<br />

nach Zündschutzart zwischen -60 bis +140<br />

°C (Ex eb/tb) beziehungsweise -60 bis<br />

+80 °C (Ex db/tb) eingesetzt werden. ik<br />

www.rose-systemtechnik.com<br />

Bild: Rose Systemtechnik<br />

Provertha: M8-Edelstahl-Crimpflansch-Stecker<br />

Auch für die Medizintechnik<br />

Provertha GmbH in Pforzheim erweitert<br />

das Portfolio an kompakten M8-Verbindungslösungen<br />

um Versionen in Edelstahl<br />

(V4A) mit A-Kodierung und Crimp-Anschlusstechnik<br />

(AWG 26 – 22). Die 360° geschirmten<br />

M8-Steckverbinder in IP67 sind<br />

prädestiniert für anspruchsvolle Anwendungen<br />

in Industrial-Ethernet-Netzwerken wie<br />

beispielsweise Ethercat. Mit ihrer Robustheit<br />

sowie der Vibrations- bzw. Torsionsfestigkeit<br />

sorgen sie für einen zuverlässigen,<br />

funktionssicheren Ethernet-Anschluss und<br />

eine störsichere Datenübertragung. Die 3-<br />

und 4-poligen Stift- und Buchsen-Versionen<br />

mit gedrehten Crimpkontakten sind speziell<br />

für anspruchsvolle Anforderungen in<br />

der Medizintechnik- und Lebensmittelindustrie<br />

ausgelegt. Aber auch in Reinraum-<br />

Umgebungen der Industrie und in Off-<br />

Shore-Applikationen kommen die<br />

V4A-M8-Steckverbinder zum Einsatz. ge<br />

www.provertha.com<br />

Bild: Provertha<br />

Not-Halt-Geräte von Schlegel<br />

Aktiv: rot beleuchtet<br />

Bild: Schlegel<br />

Das Aktiv/Inaktiv-Prinzip des Not-Halt-Geräts<br />

SIL_QRBDUVOOM125 von Georg Schlegel<br />

GmbH in Dürmentingen basiert auf der EN<br />

ISO 13850:2015. Sie erlaubt es, den aktuellen<br />

Betriebszustand von Not-Halt-Geräten<br />

auch durch entsprechende Beleuchtung anzeigen.<br />

Um das Verwechseln von aktiven/inaktiven<br />

Not-Halt-Geräten zu verhindern und<br />

dadurch die Arbeitssicherheit zu erhöhen, hat<br />

Schlegel Not-Halt-Geräte entwickelt, die den<br />

aktiven und inaktiven Zustand nach diesem<br />

Prinzip signalisieren können. Der Pilzknopf<br />

bei den Aktiv/Inaktiv-Not-Halt Geräten wird<br />

nicht mehr rot eingefärbt, sondern besteht<br />

aus einem transparenten Grauton. Dadurch<br />

kann der Pilzkopf im aktiven Zustand rot beleuchtet<br />

werden und ist eindeutig als Not-<br />

Halt erkennbar. Ist der Not-Halt inaktiv, bleibt<br />

der Schaltknopf unbeleuchtet und grau. ge<br />

www.schlegel.biz<br />

Einschaltstrombegrenzer von Mean Well<br />

Zuverlässige Stromversorgung auch bei mehreren Netzteilen<br />

Einige elektrische Geräte, unter anderem<br />

auch moderne Schaltnetzteile, ziehen im Moment<br />

des Einschaltens einen weitaus größeren<br />

Strom als im normalen Betrieb. Ein zu hoher<br />

Anlaufstrom kann dazu führen, dass<br />

beim Einschaltvorgang der Leistungsschutzschalter<br />

überlastet wird, auslöst und das Gerät<br />

nicht startet. Gerade, wenn mehrere<br />

Netzteile durch einen Sicherungsautomaten<br />

abgesichert werden, kann beim Einschalten<br />

eine extrem hohe Stromspitze auftreten. Um<br />

dieses Problem zu umgehen, ohne den Sicherungsautomaten<br />

unnötig überdimensionieren<br />

zu müssen, können Einschaltstrombegrenzer<br />

eingesetzt werden. Der Wechselstrom-Einschaltstrombegrenzer<br />

von Mean<br />

Well – die ICL-16-Serie – ist jetzt im Vertrieb<br />

von Emtron Electronic GmbH in Nauheim er-<br />

hältlich. Dieser arbeitet mit maximal 16 A<br />

kontinuierlichem Strom und kann Stromspitzen<br />

bis zu 23 A abfangen. Durch das Hinzufügen<br />

dieses Einschaltstrombegrenzers wird<br />

die Wahrscheinlichkeit, dass ein AC-Leistungsschalter<br />

beim Start<br />

falsch auslöst, deutlich reduziert<br />

und die Zuverlässigkeit<br />

des Systems insgesamt erhöht.<br />

Die ICL-16-Serie nutzt<br />

hierfür Bypass-Relais in der<br />

Einschaltstrom-Unterdrückungsschaltung,<br />

wodurch die<br />

während des Betriebs erzeugte<br />

Wärme deutlich reduziert<br />

und die Produktzuverlässigkeit<br />

verbessert wird. Um unterschiedlichen<br />

Installationsanforderungen<br />

gerecht zu werden, bietet der<br />

Hersteller sowohl einen DIN-Schienen-Typen<br />

(ICL-16R) als auch einen Linear-Typen<br />

(ICL-16L) an.<br />

ge<br />

www.emtron.de<br />

Bild: Emtron Electronic<br />

<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 09 2019 49


PRAXIS<br />

BILDVERARBEITUNG<br />

Zehn CX-Kameras für 10 Millionen Steckdosen-Zentralplatten<br />

Rasante Qualitätskontrolle<br />

In der Qualitätskontrolle setzt SchoPlast<br />

Plastic ein automatisiertes Prüfsystem von<br />

Aumo mit zehn CX-Kameras von Baumer<br />

ein. Im Bild erfassen in der ersten Prüfbox<br />

zwei Kameras von oben die Lage von<br />

Steckdosenplatten sowie ihre Artikelnummer<br />

– zwei Teile alle 3,67 Sekunden<br />

Bild: Aumo<br />

Wie prüft man die Qualität von 10 Mio. Kunststoffteilen pro Jahr? Bis vor kurzem manuell in Handarbeit,<br />

nun erfolgt die Kontrolle mit Hilfe einer cleveren Prüfanlage von Aumo automatisch. Als „Augen“ setzt der<br />

Automatisierungs spezialist auf zehn CX-Kameras von Baumer.<br />

Nicole Marofsky und Volker Zipprich-Rasch, Marketing Communication im Vision Competence Center von Baumer<br />

Die SchoPlast Plastic GmbH ist ein Produzent von überwiegend<br />

duroplastischen Kunststoffteilen für Elektroinstallationen. Für<br />

die Qualitätskontrolle von Zentralplatten für Steckdosen hat das<br />

Sondermaschinenbauunternehmen Aumo GmbH eine Prüfanlage<br />

bestehend aus vier Messboxen mit insgesamt zehn Kameras der<br />

CX-Serie von Baumer sowie diversen Flächen- und Ringlichtquellen<br />

als Auf- oder Durchlicht konzipiert. Damit die Zentralplatten, die<br />

jeder als Teil von Steckdosen kennt, in den Messboxen geprüft werden<br />

können, werden in der Anlage je Takt zwei Platten aus einem<br />

Behälter gefördert und nebeneinander auf ein komplexes Transportsystem<br />

gelegt. Diese durchlaufen dann mehrere Stationen. Außer<br />

zwei taktilen Messungen zur Bestimmung der Materialstärke sowie<br />

des sogenannten Topfmaßes, erfolgen alle weiteren Prüfungen bildbasiert.<br />

Um alle Seiten kontrollieren zu können, werden die Zentralplatten<br />

in der Anlage, die seit April 2018 bei SchoPlast läuft,<br />

zwischen den Boxen automatisch verschoben und gewendet. Am<br />

Ende des Prüfprozesses werden sie sortiert nach Gutteilen beziehungsweise<br />

Fehlerart ausgegeben.<br />

Offenes System mit standardisierten Anschlüssen<br />

Warum kommen in der Anlage zehn Kameras von Baumer zum<br />

Einsatz? Einerseits weil das Vision Competence Center von<br />

Baumer nur 25 Fahrminuten vom Unternehmenssitz von Aumo<br />

entfernt liegt. Zudem nutzt Baumer für den Bau von Fertigungs- und<br />

Prüfplätzen Profilsysteme und Komponenten von Aumo – man kannte<br />

und vertraute sich also. „Andererseits haben wir bewusst nach einem<br />

offenen System gesucht, das standardisierte Anschlüsse für<br />

Objektive und Datenleitung besitzt und Graubilder ausgibt. Andere<br />

Hersteller bieten nur Komplettsysteme an, aber das war uns zu unflexibel“,<br />

sagt Ben Rösler, Projekt- und Vertriebsleiter beim<br />

Anlagenbauer Aumo und obendrein Sohn von René Rösler, der die<br />

Firma 1990 in der heutigen Form begründete und seitdem leitet.<br />

Eingesetzt wird nun das USB-3.0-Modell VCXU-53M mit Anschlussmöglichkeit<br />

für ein 35 mm-Objektiv sowie einer Blendenöffnung von<br />

1,4. Die Kameras haben einen ON-Semiconductor-Python-5,3-Megapixel-Global-Shutter-Sensor<br />

und liefern mit bis zu 73 Bildern pro Sekunde<br />

eine gute Bildqualität. In der Anlage bei SchoPlast nehmen sie<br />

alle 3,67 s ein Bild mit einer Belichtungszeit zwischen 0,125 und 0,5<br />

ms auf und liefern ihre Daten an zwei Industrie-PC, die auch die Beleuchtung<br />

steuern. Auf den Rechnern läuft eine von Aumo entwickelte<br />

Software zur Auswertung. Die Ergebnisse fließen direkt in das<br />

Qualitätsmanagementsystem bei SchoPlast ein. Auch nach Jahren<br />

lassen sich so die Messergebnisse noch abrufen, falls es später beispielsweise<br />

einmal zu einer Häufung von Defekten kommen sollte.<br />

50 <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 09 2019


Bild: Baumer<br />

Mit mehr als 90 Modellen bietet die CX-Serie von<br />

Baumer GigE- und USB-3.0-Kameras mit modernen<br />

Global- und Rolling-Shutter-CMOS-Sensoren<br />

für branchenübergreifende Applikationen<br />

Bild: Aumo<br />

Die Steckdosen-Zentralplatten werden aus<br />

einem Behälter nach oben auf ein Transportband<br />

befördert. Die zehn CX-Kameras<br />

zur Qualitätsprüfung arbeiten im rechten<br />

Kubus. Darunter befinden sich die Behälter<br />

für Gut- und Schlecht-Teile<br />

Bild: Aumo<br />

10 Mio. Steckdosen-<br />

Zentralplatten verschiedener<br />

Typen<br />

fertigt SchoPlast pro<br />

Jahr – im Bild eine<br />

Zentralplatte Typ AS<br />

Bild: Aumo<br />

In der zweiten Prüfbox sind Kameras und Beleuchtung<br />

schräg angeordnet, wodurch sich Fehler auf der Oberfläche<br />

der Steckdosenplatten durch den Schattenwurf zeigen<br />

Temperatur im Griff<br />

Darüber hinaus setzt Aumo die VCXU-53M nicht nur für die Prüfan -<br />

lage bei SchoPlast ein. Mittlerweile erkennen die Kameras von<br />

Baumer auch in Anlagen für zwei weitere Kunden die Konturen<br />

von Werkstücken. „Wir haben uns für dieses Kameramodell entschieden,<br />

da es genau das bietet, was wir benötigen“, sagt Rösler.<br />

Unter anderem verfügen die Kameras über ein gutes Temperaturmanagement:<br />

Vor der Inbetriebnahme hatte man die Sorge, dass<br />

die Kameras in dem regelrechten Blitzlichtgewitter in den Mess -<br />

boxen zu heiß werden und die maximal zulässige Betriebstemperatur<br />

von 65 °C überschreiten. Die Diagnosedaten zum Betriebs -<br />

zustand, die jede Kamera laufend übermittelt, geben aber Entwarnung.<br />

Die Temperatur erreicht maximal 56 °C. Damit war auch das<br />

Thema einer aktiven Kühlung vom Tisch, die die Anlage komplizierter<br />

und teurer gemacht hätte.<br />

Das Prüfobjekt<br />

Die sichtbare Zentralplatte, die Elektroinstallateure in großen Stückzahlen<br />

verbauen, muss nach dem Herstellungsprozess eine aufwändige<br />

Inspektion durchlaufen, da Nutzer außerordentlich hohe Qualitätsansprüche<br />

an diese überall sichtbaren Steckdosen stellen. Dazu<br />

gehören die Abmessungen und die präzise Einhaltung der Außenkonturen.<br />

Besonders anspruchsvoll gestaltet sich die Erkennung<br />

von kleinen Oberflächenfehlern wie Kratzspuren oder Oberflächenunreinheiten.<br />

10 Mio. dieser Zentralplatten stellt SchoPlast pro<br />

Jahr her und jede einzelne wurde bisher von Hand und durch<br />

menschliche Augen inspiziert – ein enormer Aufwand und eine<br />

anstrengende Aufgabe. Deshalb wurde Aumo angefragt, ob man<br />

diese Aufgabe nicht automatisieren könne.<br />

Am Anfang steht bei Aumo stets ein weißes Blatt Papier. Darauf<br />

skizziert der Kunde Anforderungen – eine Anlage zur Qualitätsprüfung<br />

vielleicht, einen Montageautomaten oder eine andere Sondermaschine.<br />

Daraus entwickeln die Ingenieure ein Konzept, eine Konstruktion<br />

und am Ende dieses Prozesses steht eine fertige Anlage<br />

mit Komplettservice wie Inbetriebnahme sowie Wartung. „Wir<br />

bauen ausschließlich Einzelanfertigungen“, erklärt Ben Rösler dazu.<br />

Zu den Kunden gehören vor allem Automobilhersteller sowie deren<br />

Zulieferer, die Luft- und Raumfahrtindustrie, Kunststoffverarbeiter<br />

aber auch Hersteller von Erzeugnissen des Maschinenbaus, der<br />

Medizintechnik oder der Halbleiterindustrie.<br />

ik<br />

www.baumer.com<br />

Details zur CX-Serie von Baumer:<br />

hier.pro/6jMdj<br />

INFO<br />

<strong>elektro</strong><br />

<strong>AUTOMATION</strong><br />

<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 09 2019 51


PRAXIS<br />

BILDVERARBEITUNG<br />

Framos-Embedded-Vision-Produktreihe standardisierter Sensormodule<br />

Zeitraubende Alternativen-Tests entfallen<br />

Eine Produktreihe von untereinander austauschbaren Sensormodulen und Adaptern von Framos kann<br />

Vision- Entwicklern und Ingenieuren eine einfache sowie schnelle Entwicklung von Produkten im Embed -<br />

ded-Vision-Umfeld ermöglichen. Die Einbindung von Vision-Technologie in intelligente und autonome<br />

Roboter zeigt dabei beispielhaft, wie laut dem Produktmanager vom Auspacken der vormontierten Sensor -<br />

module bis zum ersten Bild keine 30 Minuten vergehen.<br />

Die Framos-Produktreihe aus sich ergänzenden Sensormodulen und Adaptern<br />

Bild: Framos<br />

Mit Bildsensormodulen kann visuelle Sensorik einfach und<br />

kundenspezifisch in Maschinen und Geräte integriert werden,<br />

die damit quasi Augen bekommen und sehen lernen. Entwickler von<br />

Robotern, Drohnen, IoT, Endgeräten und Überwachungsanwendungen<br />

können von den kleinen Vision-Elementen profitieren, wenn die<br />

Module etwa die Time-to-Market verkürzen oder die Ressourcen vom<br />

Prototyping über das Testing bis hin zur Serienproduktion optimieren.<br />

Framos hat deshalb eine Produktreihe von untereinander austauschbaren<br />

Sensormodulen und Adaptern auf den Markt gebracht, um die<br />

Entwicklung von Produkten im Embedded-Vision-Umfeld zu erleichtern<br />

und zu beschleunigen.<br />

Für Sensormodule werden am Markt<br />

verfügbare Sensoren auf einer Leiterplatte<br />

mit den notwendigen Schaltkreisen<br />

sowie einem standardisierten<br />

Stecker platziert. So kann der Sensor<br />

schnell in Betrieb genommen und<br />

direkt in der Zielumgebung evaluiert<br />

werden. In vielen Fällen sind die Module bereits mit einer Objektivfassung<br />

und einem verstellbaren Objektiv ausgestattet. Damit eröffnet<br />

sich beispielsweise auch gerade im Consumer-Bereich die Möglichkeit,<br />

existierende Lösungen vergleichsweise einfach durch Bildverarbeitungstechnologien<br />

zu erweitern und damit neu zu erfinden. Mit<br />

einem geringen Platzbedarf ermöglichen Sensormodule die Rohdatenerfassung<br />

und sie sind aufgrund ihrer nativen MIPI-CSI2-Schnittstelle<br />

direkt mit Mikroprozessoren, ISPs, GPUs und AI Engines einer<br />

großen Bandbreite integrierter Prozessorsystemen (SoCs) wie Nvidia<br />

Jetson, NXP i.MX oder Qualcomm Snapdragon kompatibel.<br />

„Zeitraubendes Prototyping, um<br />

neue oder alternative Sensoren<br />

mit einer oder mehreren Platt -<br />

formen zu testen, entfällt.“<br />

Sensormodule und Adapter<br />

Der Imaging- und Vision-Experte hat diesen modularen Ansatz nun<br />

professionalisiert: Neben einsatzfertigen Sensormodulen bietet die<br />

Framos-Embedded-Vision-Produktreihe standardisierte Steckverbinder<br />

vom Sensormodul bis hin zu einer Vielzahl an Processing-<br />

Boards. Mit diesen passenden Konnektoren können Prozessor -<br />

karten einfach konfiguriert werden, um praktisch jedes Sensor -<br />

modul zu unterstützen. André Brela, Produktmanager bei Framos,<br />

dazu: „Unsere Modulreihe basiert auf einer sehr flexiblen Plattform,<br />

die die Fähigkeiten und Funktionalitäten bietet, um nicht nur den<br />

Sensor, sondern auch seine Leistung<br />

auf verschiedenen Processing-Boards<br />

zu bewerten. Auch wenn ein Kunde<br />

mitten im Projekt den Prozessor<br />

wechseln muss, wirkt sich dies nur<br />

in einem zusätzlichen Adapter aus.<br />

Zeitraubendes Prototyping, um neue<br />

oder alternative Sensoren mit einer<br />

oder mehreren Plattformen zu testen, entfällt.“ Demnach bieten<br />

diese Produkte die Werkzeuge, die Vision-Entwickler und Ingenieure<br />

benötigen, um schnell zu einem funktionierenden Proof of Concept<br />

zu gelangen und mit den bereitgestellten Schaltplänen und Board-<br />

Designs ihr Endprodukt zu entwickeln.<br />

Vision-Technologie in autonomen Robotern<br />

Zum Beispiel stellt die erstmalige Einbindung von Vision-Techno -<br />

logie in intelligente und autonome Roboter auch erfahrene Ent -<br />

wicklungsteams vor neue Herausforderungen. Sie müssen die Idee<br />

52 <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 09 2019


Bild: zapp2photo/Fotolia.com<br />

Die erstmalige Einbindung von Vision-Technologie<br />

in intelligente und autonome Roboter<br />

stellt auch erfahrene Entwicklungsteams<br />

vor neue Herausforderungen<br />

und deren Umsetzung prüfen – die grundlegende Funktionalität<br />

und das Zusammenspiel aller Komponenten muss einwandfrei<br />

klappen: Zunächst muss das Software-Engineering-Team auf die<br />

passende Hardware warten, im Anschluss können im Vision-<br />

Subsystem verschiedene Komponenten angeschlossen und verifiziert<br />

werden. Das <strong>elektro</strong>nische Design, das Layout und die PCB-<br />

Produktion brauchen Zeit und Ressourcen. Und gerade die Signalübertragung<br />

in Hochgeschwindigkeit sowie die Sensoranbindung<br />

erfordern ein tiefes Fachwissen und Erfahrung. Im Hinblick auf die<br />

benötigte Zeit bis zur Inbetriebnahme kann mangelndes Know-how<br />

der Sensorintegration die Zeitschiene massiv verlängern.<br />

Bei der Beschleunigung dieses teilweise sehr langwierigen Prozesses<br />

sollen die Sensormodule und Adapter von Framos helfen.<br />

„Wir wollen es Entwicklern ermöglichen, Bildsensoren direkt in<br />

ihre Robotik-Anwendung zu qualifizieren, sie schnell zu integrieren.<br />

Sie sollen sich keine Sorgen um die Basistechnologie der Bildverarbeitung<br />

machen müssen”, erklärt André Brela. Auch Entwicklungsteams,<br />

die erstmals mit Bildverarbeitung arbeiten, können<br />

laut Brela den Proof of Concept und erste Prototypen mit Standardkomponenten<br />

sowie ohne spezielles Sensor-Fachwissen umsetzen.<br />

Der Produktmanager sagt, dass „vom Auspacken der vormontierten<br />

Sensormodule bis zum ersten Bild keine 30 Minuten<br />

vergehen“.<br />

Schnell und günstig zum ersten Prototyp<br />

Sensoren und Prozessoren können natürlich auch in Zusammenhang<br />

mit Robotern über das flexibles Adapter-Konzept im Entwicklungsprozess<br />

getauscht werden, um die beste Kombination zu finden. An<br />

den Schnittstellen ändert sich nichts. Die Software-Entwickler können<br />

sich so auf Ihre Haupt-Applikation konzentrieren und bereits<br />

parallel und unabhängig vom Hardware-Team starten. „Mit unseren<br />

Sensormodulen müssen OEMs und Hersteller nicht zwingend selbst<br />

zum Sensor-Experten werden, um von der Freiheit und Effizienz<br />

einer individuellen Sensorintegration zu profitieren“, sagt André Brela<br />

zum Konzept hinter den Sensormodulen. Für die intelligenten Zusatzfunktionen<br />

bietet die Produktlinie zudem entsprechende Hardware<br />

sowie Treiber, die unterschiedliche Bildsensoren mit offenen Processing-Plattformen<br />

verbinden. Damit haben auch Neulinge in der Bildverarbeitung<br />

die Chance, einen Proof of Concept und somit den ersten<br />

Prototypen eines Roboters oder Cobots für die Smart Factory in<br />

kurzer Zeit und mit geringen Kosten auf die Beine zu stellen. ik<br />

www.framos.com<br />

Weitere Informationen zu den<br />

Sensormodulen von Framos:<br />

hier.pro/No5ju<br />

INFO<br />

<strong>elektro</strong><br />

<strong>AUTOMATION</strong><br />

Wir freuen uns auf<br />

Ihren Besuch an<br />

unserem Stand D20<br />

Überträgt‘s?<br />

WWW.EMTRON.DE<br />

SICHERE STROMVERSORGUNG FÜR DIE<br />

VERLÄSSLICHE BILDÜBERTRAGUNG.<br />

Wir verstehen Branchen und Anforderungen anwendungsbezogen<br />

und beraten unsere Kunden bei<br />

der spezifischen Auswahl von Stromversorgungen<br />

herstellerunabhängig.<br />

<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 09 2019 53<br />

KOMPETENZ, DIE ELEKTRISIERT.


NEWS<br />

MESSTECHNIK + SENSORIK<br />

Qioptiq-Objektiv für Zeilenkameraanwendungen<br />

Bis zu 300 Linienpaare je mm<br />

Qioptiq, ein Tochterunternehmen von Excelitas<br />

Technologies, hat ein Objektiv für hochauflösende<br />

Zeilenkameraanwendungen mit<br />

großen Sensoren entwickelt. Das Inspec.x<br />

HR 2.4/128 3.33x erreicht eine Auflösung von<br />

bis zu 300 Linienpaaren je mm im Objekt. Es<br />

ist optimiert für bis zu 82 mm lange 16k-Zeilensensoren<br />

mit 3,5 oder 5 μm Pixelgröße.<br />

Die Blendenöffnung von 2,4 ist deutlich größer<br />

als bei den Vorgängermodellen mit entsprechendem<br />

Abbildungsmaßstab. Das HR-<br />

Objektiv ermöglicht dadurch kurze Belichtungszeiten<br />

und hohe Geschwindigkeiten in<br />

Wärmebildkameras von Flir erleichtern Qualitätssicherung<br />

Automatisierte Verfahren<br />

Was Thermografie im Verpackungsbereich leisten<br />

kann, zeigt Flir Systems auf der Fachpack 2019 in<br />

Nürnberg. Unter anderem werden verschiedene automatisierte<br />

Inspektionsverfahren zur Qualitätskontrolle<br />

der Wärmebildkameraserie Flir Ax5 präsentiert.<br />

Sie erzeugen hochauflösende Wärmebilder mit bis zu<br />

327.680 Pixel (Model A65), die rauscharm sind und Temperaturunterschiede<br />

von bis zu 50 mK darstellen können. Dank<br />

GigE-Vision- und GenICam-Konformität sind die Kameras der Serie<br />

leicht einzurichten (Plug-and-Play). Sie eignen sich für eine umfassende<br />

visuelle Temperaturüberwachung in Prozesskontrolle/Qualitätssicherung,<br />

Zustandsüberwachung und Brandschutz.<br />

eve<br />

www.flir.com<br />

Messe Fachpack: Halle 2, Stand 325<br />

EVT-Software für Embedded-Vision-Lösungen<br />

Bild: Qioptiq/Excelitas<br />

voll automatisierten Inspektionsanwendungen.<br />

Ein Strahlteilerprisma gewährleistet<br />

gute koaxiale Hellfeldbeleuchtung für kontrastreiche,<br />

scharfe Aufnahmen. Zudem lassen<br />

sich an das Prismenmodul handelsübliche<br />

Lichtleiterführungen anschließen. mc<br />

www.excelitas.com<br />

Verschiedene MIPI-Sensoren werden unterstützt<br />

Bild: Flir Systems<br />

Deep-Learning-System von Sick<br />

Auf dem Sensor verfügbar<br />

Bild: Sick<br />

Nachdem Sick erste Pilotprojekte durchgeführt<br />

hat, bietet das Unternehmen nun<br />

eine Sensor-Software-Applikation basierend<br />

auf Deep Learning für das System -<br />

geschäft in der Logistikautomation an. In<br />

dieser Applikation erkennt das Deep-<br />

Learning-System beispielsweise, ob eine<br />

Sorterschale in einem Logistik-Hub tatsächlich<br />

nur mit einem Objekt beladen ist.<br />

Dies kann etwa zu effizienteren Warenströmen<br />

führen. Sowohl für den Aufbau des<br />

Trainingsdatensatzes durch das Erfassen<br />

sowie Bewerten von tausenden von Bildern<br />

und Beispielen, als auch für das Training<br />

der neuronalen Netzwerke, nutzt Sick<br />

als ausführende Einheit eine unabhängige<br />

hausinterne leistungsfähige Rechner- und<br />

IT-Basis. Die daraus generierten Deep-Learning-Algorithmen<br />

werden lokal auf dem<br />

Sensor bereitgestellt und sind so unmittelbar<br />

und ausfallsicher beispielsweise auf<br />

einer intelligenten Kamera verfügbar. ge<br />

www.sick.de<br />

Messe Fachpack: Halle 4A, Stand 525<br />

Typische industrielle Embedded-Prozessoren<br />

sind inzwischen meist mit MIPI CSI-2 ausgestat-<br />

tet, einem wichtigen Interface für mobile Geräte<br />

wie Smartphones oder Tablets. EVT hat darauf<br />

Bild: EVT<br />

mit einem neuen Kamerainterface reagiert und<br />

unterstützt mit seiner Eye- Vision-Software nun<br />

auch dieses Interface. MIPI erlaubt besonders<br />

abgespeckte sowie günstige Machine-Vision-<br />

Designs, welche es möglich machen, Sensoren<br />

und Kameras mit einer sehr hohen Bandbreite<br />

einzusetzen. Die Eye vision-Software unterstützt<br />

MIPI-Sensoren von Allied Vision Technology, Balser,<br />

Vision Components und natürlich Raspberry<br />

Pi. Zusätzlich läuft die Eyevision-Software auch<br />

auf Boards von Asus, Nvidia, Hikey, Humming-<br />

Board, Rock960, Dragon-Board, Auvidea, und<br />

vielen mehr. Der Begriff Embedded Vision bedeutet<br />

in diesem Zusammenhang im wesentlichen,<br />

dass die Bildverarbeitung on-board eines<br />

Gerätes erfolgt.<br />

mc<br />

www.evt-web.com<br />

54 <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 09 2019


MESSTECHNIK + SENSORIK<br />

NEWS<br />

Silicon Software erneuert BV-Konfigurationssoftware<br />

Komfortables Set-up-Tool für Framegrabber<br />

Das Unternehmen bringt mit der Runtime<br />

5.7 die Konfigurationssoftware MicroDisplay<br />

X für das Setup von Bildverarbeitungslösungen<br />

mit allen Silicon-Software-Framegrabbern<br />

auf den Markt. Mit der Software können<br />

Anwender bei der Inbetriebnahme von<br />

Framegrabbern den gesamten Systemaufbau<br />

testen, Applets auswählen und parametrieren<br />

sowie Kameraeinstellungen vornehmen.<br />

Sie löst die Vorgängerversion MicroDisplay<br />

vollständig ab. Das Applet-Fenster stellt<br />

für jeden Prozess die Input-Ports der Kamera<br />

und DMA-Output-Ports dar, sodass diese<br />

konfiguriert werden können. Die vollständige<br />

Integration des Tools GenICam Explorer ermöglicht<br />

es zudem, neben dem direkten Zugriff<br />

auf Kameraregister komfortabel die<br />

Link- Topologie für GenICam-kompatible Ka-<br />

meras zu konfigurieren.<br />

Die Software<br />

unterstützt eine<br />

kontinuierliche<br />

Bildaufnahme wie<br />

auch Bildsequenzen<br />

und Einzelbilder.<br />

Über ein neu<br />

eingebautes Log-<br />

Fenster lassen sich<br />

allgemeine und Ka-<br />

mera-Discovery-<br />

Log-Informationen,<br />

Grabber-Events<br />

während der Bildaufnahme sowie Informationen<br />

zum Systemstatus abrufen. Für erste<br />

Tests mit dem Framegrabber kann außerdem<br />

anstelle einer Kamera der in den Applets<br />

Bild: Silicon Software<br />

integrierte Simulator als alternative Bildquelle<br />

eingesetzt werden. MicroDisplay X ist Bestandteil<br />

der Silicon Software Runtime. mc<br />

https://silicon.software<br />

Elektronische Positionsanzeige von Siko<br />

Mit Busschnittstelle<br />

Die Positionsanzeige AP05 von Siko führt<br />

den Benutzer intuitiv zur korrekten Maschineneinstellung<br />

bei Produktwechseln<br />

oder Formatänderungen. Das optimierte<br />

hinterleuchtete Display zeigt Soll- und Istwerte<br />

punktgenau an. Zwei LEDs weisen<br />

dem Maschinenbediener eindeutig die<br />

Richtung, in die verstellt werden muss.<br />

Maschinenfehleinstellungen sind mit der<br />

Positionsanzeige somit zukünftig vermeidbar,<br />

wodurch flexible Produktionsmaschinen<br />

lückenlos prozesssicher werden. Verwendung<br />

findet die Positionsanzeige in<br />

Track & Trace-Anlagen und erhöht dabei<br />

die Prozesssicherheit bei Formatwechseln.<br />

eve<br />

www.siko-global.com<br />

Messe Fachpack: Halle 3, Stand 140<br />

Bild: Siko<br />

Bild: Pepperl+Fuchs<br />

Pepperl+Fuchs-Füllstandsmanagement im IIoT<br />

Sicherer Datenaustausch<br />

Pepperl+Fuchs bietet einen Füllstandssensor<br />

an, der seine Daten an eine sichere<br />

Gegenstelle im IIoT funkt. Der IIoT-<br />

Sensor Wilsen.sonic.level wird zusammen<br />

mit dem Wilsen.service sowie einer Geschäftsdatenplattform<br />

zu einem Starterpaket<br />

gebündelt, das den technischen Einstieg<br />

in das Thema erleichtert. Beim<br />

Wilsen.sonic.level handelt es sich um<br />

einen Ultraschall-Funksensor zur Überwachung<br />

von Füllständen in mobilen Containern,<br />

Tanks oder Silos. Daneben ermittelt<br />

das batteriebetriebene Gerät auch die<br />

Geoposition des Behälters und funkt die<br />

erfassten Daten über eine GSM- oder<br />

LoRaWAN-Verbindung an eine definierte<br />

Annahmestelle im Internet. Der Service<br />

gewährleistet nicht nur den gesicherten<br />

Datenaustausch sondern bietet auch eine<br />

zentrale Verwaltung aller IoT-Sensoren im<br />

Feld.<br />

ge<br />

www.pepperl-fuchs.de<br />

IDS präsentiert Nachfolgemodell<br />

Konstant scharfe Bilder<br />

Mit 12 g Gewicht und Abmessungen von<br />

26,5 mm x 23 mm x 21,5 mm findet die<br />

5MP-Industriekamera uEye XS von IDS<br />

Imaging Development Systems überall Platz.<br />

Ihr schneller Autofokus ist dabei laut Anbieter<br />

ein besonderes Highlight. Er liefert bereits ab<br />

10 cm Entfernung konstant scharfe Bilder.<br />

Die USB-2.0-Kamera verfügt über ein robustes<br />

Magnesiumgehäuse und aufgrund des<br />

5-MP-Omni-Vision-CMOS-Sensors sowie<br />

Funktionen wie einem automatischen Weißabgleich,<br />

automatischer Belichtung und Autofokus<br />

liefert sie auch bei schwierigen Lichtverhältnissen<br />

gute Bilder. Im Jpeg-Modus<br />

werden 15 Bilder pro Sekunde generiert; in<br />

reduzierter Auflösung sind bis zu 30 fps realisierbar.<br />

Das Modell mit der Bezeichnung<br />

UI-1007XS ist ein Nachfolger der letztjährig<br />

abgekündigten Variante UI-1005XS, der dem<br />

Vorgänger in Bezug auf Leistung, Aussehen<br />

und Funktionen sehr ähnlich ist.<br />

mc<br />

www.ids-imaging.de<br />

Bild: IDS Imaging Development Systems


NEWS<br />

MESSTECHNIK + SENSORIK<br />

Full-Inox-Induktivsensoren mit IO-Link von Contrinex<br />

Halten Druckspitzen bis 1000 bar stand<br />

Die induktiven, hochdruckfesten Sensoren<br />

von Contrinex verfügen über eine IO-Link-<br />

Schnittstelle in PNP-NO-Ausführungen. Dadurch<br />

können Sensoranwendungen in Hochdruckumgebungen<br />

von den Steuerungs- und<br />

Überwachungsfunktionen der Industry-4.0-<br />

Implementierungen profitieren. Gleichzeitig<br />

können die Wartungskosten gesenkt und<br />

die Systemverfügbarkeit erhöht werden.<br />

Turck bietet Miniatursensoren von Banner an<br />

Für enge Bauräume<br />

Mit der der VS8-Reihe seines Optosensorik-Partners<br />

Banner Engineering bietet die<br />

Turck nun Miniatursensoren zur präzisen<br />

Erkennung in engen Bauräumen oder in<br />

der Nähe sich bewegender Objekte an. Die<br />

VS8-Sensoren erkennen sehr kleine Teile<br />

und weitere schwierige Objekte. Die Geräte<br />

– mit 21,1 x 14,6 x 8 mm nur halb so<br />

groß wie eine Streichholzschachtel – sind<br />

mit rotem Laser sowie mit roter oder blauer<br />

Sende-LED erhältlich und als Einweglichtschranke<br />

oder Reflexionslichtschranke<br />

mit fester oder variabler Hintergrundausblendung<br />

verfügbar. Gut sichtbare Status-<br />

LED, leicht erreichbare Druckknöpfe sowie<br />

die Remote-Teach-Option erleichtern die<br />

Programmierung der Sensoren. ge<br />

www.turck.com<br />

Bild: Turck<br />

Das Unternehmen<br />

setzt mit seinen<br />

hochdruckfesten Extra-Distance-<br />

und<br />

Full-Inox-Typen auf<br />

besonders robust<br />

aufgebaute Technik.<br />

Die induktiven Sensoren<br />

arbeiten zuverlässig<br />

über praktisch<br />

unbegrenzt<br />

viele Druckzyklen<br />

und tolerieren Dauerdrücke von 500 bar. Zudem<br />

widerstehen sie Spitzendrücken von<br />

bis zu 1000 bar und Betriebstemperaturen<br />

von bis zu 100 °C. Die IO-Link-Funktion erlaubt<br />

dabei einen einfachen Zugriff auf viele<br />

nützliche Funktionen wie Signal-Timing,<br />

Temperaturüberwachung und Zählung der<br />

Schaltzyklen.<br />

ge<br />

www.contrinex.com<br />

Bild: Contrinex<br />

Neigungssensoren von IFM Electronic<br />

Horizontal oder vertikal<br />

Die Neigungssensoren der Serie JD von IFM<br />

Electronic messen Neigungen auch unter<br />

schwierigen Bedingungen. Sie werden zum<br />

Beispiel zur Erfassung von Neigungswinkel<br />

und Lage an mobilen Arbeitsmaschinen eingesetzt.<br />

Typische Anwendungen sind das<br />

horizontale Nivellieren von Arbeitsbühnen<br />

oder die Auslegermessung an Mobilbaggern.<br />

Die Neigungssensoren sind in verschiedenen<br />

Ausführungen erhältlich, sodass<br />

sie sowohl horizontal als auch vertikal montiert<br />

werden können. Sie erreichen eine statische<br />

Genauigkeit von ±0,3° sowie eine dynamische<br />

Genauigkeit im bewegten System<br />

von ±0,5°. Die Neigungssensoren verfügen<br />

über ein robustes Gehäuse aus Aluminium-<br />

Spritzguss, sind bis zu 100 g schockresistent<br />

und erfüllen die Schutzarten IP67, IP68 und<br />

IP69K.<br />

ge<br />

www.ifm.de<br />

Bild: Ifm Electronic<br />

Bild: Balluff<br />

Balluff-Sensorik für die Smart Factory<br />

Verschiedene Prinzipien<br />

Wie moderne Produktionskonzepte und<br />

Industrie-4.0-Lösungen in vielerlei Hinsicht<br />

von intelligenten Sensoren profitieren<br />

können, zeigt Balluff auf der Fachpack<br />

in Nürnberg. Diese Multitalente vereinen<br />

verschiedene Messprinzipien in einem<br />

Gerät und liefern neben dem Schaltsignal<br />

über IO-Link auch Informationen zum Sensorstatus<br />

sowie zu den aktuellen Umgebungsbedingungen.<br />

Da sich die Betriebsmodi<br />

der Sensoren über IO-Link auch im<br />

laufenden Betrieb ändern lassen, wird die<br />

Produktion dadurch flexibel und passt sich<br />

schnell an unterschiedliche Erfordernisse<br />

an. Im Verpackungsbereich deckt Balluff<br />

Vision Solutions BVS ein vielfältiges Aufgabenspektrum<br />

in den Bereichen Objekterkennung,<br />

Identifikation und Qualitäts -<br />

sicherung ab. Das Einsatzgebiet der<br />

Industriekameras, SmartCameras und<br />

Vision-Sensoren erstreckt sich dabei von<br />

vergleichsweise einfachen Aufgaben, wie<br />

dem Lesen von Strich- und Datamatrix -<br />

codes bis zur lageunabhängigen Prüfung<br />

von komplexen Merkmalen im Rahmen<br />

einer 100%-Prüfung. Wer sich dafür interessiert<br />

wie Formatwechselteile bei Verpackungsmaschinen<br />

automatisch erkannt<br />

werden, sollte sich außerdem die RFID-<br />

Lösungen von Balluff anschauen. Diese<br />

sind ein weiterer wichtiger Baustein für<br />

die Umsetzung von Industrie 4.0. Neben<br />

der bewährten Palette robuster LF- und<br />

HF-Systeme sind auch UHF-Systeme<br />

(865–868 bzw. 902–928 MHz) für große<br />

Reichweiten verfügbar. Sie sind darüber<br />

hinaus auch eine erprobte Lösung für<br />

Track-and-Trace-Anwendungen in Produktion<br />

und Logistik.<br />

eve<br />

www.balluff.com<br />

Messe Fachpack: Halle 4A, Stand 429<br />

56 <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 09 2019


<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> präsentiert Ihnen Partner für Automatisierungstechnik.<br />

Antriebe Bediengeräte Bildverarbeitung Displays<br />

Drehgeber Embedded-PCs Energieeffizienz<br />

Energieverteilung Feldbusse Fernwarten<br />

Gehäuse HMI<br />

Frequenzumrichter<br />

Identifikation<br />

Industrial-Ethernet Industrie-PCs Kabel/Leitungen<br />

Messtechnik<br />

MES<br />

Messdatenerfassung<br />

M2M-Kommunikation Motion Control<br />

OPC RFID<br />

Safety<br />

Scada<br />

Sensoren<br />

Steuerungen<br />

Panels Relais Router<br />

Schaltschränke Schütze Security<br />

Software SPS Steckverbinder<br />

Stromversorgungen Wireless<br />

Hier finden Sie leistungsstarke Lieferanten, Dienstleister und<br />

kompetente lösungsorientierte Partner für Automatisierungstechnik!<br />

Weitere Fakten zu Unternehmen, Details zum Angebots- und<br />

Leistungs spektrum finden Sie im Firmenverzeichnis auf<br />

wirautomatisierer.de.<br />

Unter folgendem Link gelangen Sie zur Übersicht aller Online-<br />

Firmenprofile.<br />

Bookmark!<br />

www.wirautomatisierer.de/firmenverzeichnis<br />

KOMPONENTEN & SYSTEME<br />

SENSORIK<br />

SPEZIALKABEL<br />

N&H Technology GmbH<br />

www.nh-technology.de<br />

Wir realisieren Ihr Produkt!<br />

Fertigung kundenspezifischer Eingabesysteme &<br />

Komponenten mit umfassenden Komplettservice:<br />

Konstruktion, Serienproduktion, Logistik.<br />

Auszug aus unserem Produktspektrum:<br />

• Formteile aus Kunststoff, Metall, Gummi<br />

• Silikonschaltmatten, Folientastaturen<br />

• Steckverbinder, Kabelkonfektionierung<br />

• Federkontakte, magnetische Stecker<br />

• Drucktaster, Signalgeber, PCB, etc.<br />

Schönbuch Sensor GmbH & Co. KG<br />

www.schoenbuch-sensor.de<br />

Schönbuch Sensor bietet ein breites Standardprogramm<br />

an industrieller Sensorik im Bereich von induktiven<br />

und optischen Schaltersystemen, Lichtschranken,<br />

Lichtgittern mit entsprechendem Zubehör sowie<br />

Kabeldosen und Netzteilen.<br />

Der Schwerpunkt liegt auf applikationsspezifischen<br />

Lösungen, die in Zusammenarbeit mit den Kunden<br />

realisiert werden.<br />

Sonderapplikationen realisieren wir nach individuellen<br />

Kundenwünschen. Anfertigungen auch in Kleinserien<br />

möglich! Das Unternehmen ist nach DIN ISO<br />

9001:2008 zertifiziert.<br />

kabeltronik® Arthur Volland GmbH<br />

www.kabeltronik.de<br />

Seit 1983 ist kabeltronik® Spezialist für hochwertige<br />

Kabel „made in Germany“. Das aktuelle Sortiment<br />

umfasst mehr als 2500 Artikel von Elektronik- und<br />

Industriekabeln bis hin zu Audio- und Videokabeln.<br />

Darüber hinaus bietet kabeltronik auch Sonderentwicklungen<br />

für spezielle Anforderungen. Zu den<br />

Kunden des Denkendorfer Unternehmens zählen<br />

namhafte Unternehmen aus der Industrie, Elektronikdistributoren,<br />

Groß-und Einzelhändler sowie Sendeanstalten,<br />

Studioausrüster und Tontechnikunternehmen.<br />

WEITERBILDUNG<br />

Technische Akademie Esslingen – TAE<br />

www.tae.de<br />

Fakten zu Unternehmen, Details zu Angebots- und Leistungsspektrum finden<br />

Sie im Firmenverzeichnis auf wirautomatisierer.de.<br />

Unter folgendem Link gelangen Sie zur Übersicht aller Online-Firmenprofile.<br />

Bookmark!<br />

www.wirautomatisierer.de/firmenverzeichnis<br />

Die Technische Akademie Esslingen (TAE) mit Sitz in<br />

Ostfildern – nahe der Landeshauptstadt Stuttgart – ist<br />

seit über 60 Jahren für Unternehmen und Privatpersonen<br />

internationaler Partner für effektive Fort- und<br />

Weiterbildung.<br />

Mit rund 1000 Veranstaltungen, einem Kompetenznetzwerk<br />

von mehr als 4000 Referenten und über<br />

10 000 Teilnehmern pro Jahr gehören wir zu den größten<br />

Weiterbildungsanbietern im deutschsprachigen Raum.<br />

Auch in den Bereichen Studium und Ausbildung bietet<br />

die TAE jahrzehntelange Erfahrung. Sie finden bei uns<br />

berufsbegleitende Bachelor-, Master- und Online-<br />

Studiengänge, mit denen Sie Beruf und Studium perfekt<br />

verbinden.<br />

<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 09 2019 57


INSERENTENVERZEICHNIS<br />

Beckhoff Automation GmbH & Co. KG, Verl<br />

www.beckhoff.de ................................................. 7<br />

Block Transformatoren- Elektronik GmbH, Verden<br />

www.block-trafo.de ............................................ 60<br />

Deutsche Messe AG, Hannover<br />

www.messe.de .................................................. 11<br />

eks Engel FOS GmbH & Co. KG, Wenden<br />

www.eks-engel.de ............................................. 13<br />

Emtron Electronic GmbH, Nauheim<br />

www.emtron.de .......................................... 52 _53<br />

ESCHA GmbH & Co. KG, Halver<br />

www.escha.net .................................................. 15<br />

Kabeltronik Arthur Volland GmbH, Denkendorf<br />

www.kabeltronik.de ........................................... 57<br />

LTI Motion GmbH, Lahnau<br />

www.lt-i.com ...................................................... 37<br />

Metrofunkkabel-Union GmbH, Berlin<br />

www.metrofunk.de ............................................ 59<br />

PICTORIAL – LENSES<br />

MICRO-EPSILON-MESS- TECHNIK<br />

GmbH & Co. KG, Ortenburg<br />

www.micro-epsilon.com ...................................... 3<br />

N&H Technology GmbH, Willich<br />

www.nh-technology.de ...................................... 57<br />

Phoenix Contact GmbH & Co. KG, Blomberg<br />

www.phoenixcontact.com ................................... 9<br />

Pilz GmbH & Co. KG, Ostfildern<br />

www.pilz.de ......................................................... 5<br />

Schönbuch Sensor GmbH & Co. KG,<br />

Bad Teinach-Zavelstein<br />

www.schoenbuch-sensor.net ............................. 57<br />

Siemens AG, Nürnberg<br />

www.siemens.de ................................................. 1<br />

Technische Akademie Esslingen e.V., Ostfildern ....<br />

www.tae.de ....................................................... 57<br />

Hans Turck GmbH & Co. KG, Mülheim<br />

www.turck.de/ ...................................................... 2<br />

lenses<br />

converging lenses<br />

biconvex lens<br />

plano-convex lens<br />

positive meniscus<br />

diverging lenses<br />

biconcave lens<br />

plano-concave lens<br />

negative meniscus<br />

» Linsen<br />

» Sammellinsen<br />

» bikonvexe Linse<br />

» plankonvexe Linse<br />

» konkavkonvexe Linse<br />

» Streulinsen<br />

» bikonkave Linse<br />

» plankonkave Linse<br />

» konvexkonkave Linse<br />

Ihnen fällt gerade die korrekte Übersetzung ins Englische nicht ein? Dann sind die Pictorials von ‚Inch by Inch – Technical<br />

English‘ genau das Richtige, um auf unterhaltsame Weise quasi in kleinen Häppchen das technische Englisch zu<br />

verbessern. Die <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung des Autors Matthias Meier,<br />

Karlsruhe, jeweils ein Pictorial zu Themen rund um die Automatisierungstechnik. Weitere Pictorials finden Sie unter:<br />

http://inchbyinch.de<br />

VORSCHAU<br />

Bild: peshkova/Fotolia.com<br />

Smart in die Zukunft mit vernetzten mobilen Maschinen:<br />

Smarte Umgebungen – sei es in der Landwirtschaft,<br />

im Baubereich, in der Logistik oder letztlich<br />

auch unserem Wohnumfeld in der Stadt – profitieren<br />

von der Vernetzung aller Teilnehmer. Vernetzte mobile<br />

Maschinen (Connected Mobile Machines) sind deswegen<br />

der Schlüssel zu unserer smarten Zukunft und insbesondere<br />

der Mobilfunk der 5. Generation (5G) ist<br />

einer der Enabler dabei. Grund genug für die Deutsche<br />

Messe AG in Hannover, von 8. bis 10. Oktober 2019<br />

die erste ‚5G CMM Expo‘ aus der Taufe zu heben.<br />

Die Konradin Mediengruppe ist mit ihrem Partner<br />

Curpas an der Erstellung des Konferenzprogrammes<br />

beteiligt. Ein Sonderteil liefert Hintergründe insbesondere<br />

zur Entwicklung autonomer Fahrzeuge zu Land,<br />

zu Wasser und in der Luft.<br />

<strong>elektro</strong><br />

IMPRESSUM<br />

<strong>AUTOMATION</strong><br />

Konzepte • Systemlösungen • Komponenten<br />

ISSN 1430–5887<br />

Herausgeberin: Katja Kohlhammer<br />

Verlag: Konradin-Verlag<br />

Robert Kohlhammer GmbH<br />

Ernst-Mey-Straße 8,<br />

70771 Leinfelden-Echterdingen, Germany<br />

Geschäftsführer: Peter Dilger<br />

Verlagsleiter: Peter Dilger<br />

Redaktion:<br />

Chefredakteur:<br />

Dipl.-Ing. Michael Corban (co), Phone + 49 711 7594–417<br />

Stellvertretende Chefredakteure:<br />

Dipl.-Ing. Andreas Gees (ge), Phone +49 711 7594–293;<br />

Johannes Gillar (jg), Phone + 49 711 7594–431<br />

Korrespondent:<br />

Nico Schröder M.A. (sc), Phone +49 170 6401879<br />

Redakteure:<br />

Dr.-Ing. Ralf Beck (bec), Phone +49 711 7594–424;<br />

Evelin Eitelmann (eve), Phone +49 1520 5767159;<br />

Jörn Kehle (jke), Phone +49 711 7594–407;<br />

Irene Knap B.A. (ik), Phone +49 711 7594–446;<br />

Bettina Tomppert (bt), Phone +49 711 7594–286<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Carmelina Weber<br />

Phone +49 711 7594–257, Fax: –1257<br />

carmelina.weber@konradin.de<br />

Layout:<br />

Anja Carolin Graf, Phone +49 711 7594–297<br />

Gesamtanzeigenleiter:<br />

Andreas Hugel, Phone +49 711 7594–472<br />

E-Mail: ea.anzeigen@konradin.de<br />

Auftragsmanagement:<br />

Christel Mayer, Phone +49 711 7594–481<br />

Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 75 vom 1.10.2018.<br />

Leserservice:<br />

Ute Krämer, Phone +49 711 7594–5850, Fax –15850,<br />

E-Mail: ute.kraemer@konradin.de<br />

Erscheinungsweise: monatlich<br />

<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> wird nur an qualifizierte Empfänger<br />

kostenlos geliefert.<br />

Bezugspreise: Inland 69,50 € ein schl. Versandkosten und<br />

MwSt., Ausland 69,50 € einschl. Versandkosten. Einzelverkaufspreis:<br />

7,00 € ein schl. MwSt., zzgl. Versandkosten.<br />

Bestellungen erbitten wir direkt an den Verlag. Sofern die<br />

Lieferung nicht für einen bestimmten Zeitraum ausdrücklich<br />

bestellt war, läuft das Abonnement bis auf Widerruf.<br />

Bezugszeit: Das Abonnement kann erstmals vier Wochen<br />

zum Ende des ersten Bezugs jahres gekündigt werden.<br />

Nach Ablauf des ersten Jahres gilt eine Kündigungsfrist<br />

von jeweils vier Wochen zum Quartalsende. Bei Nichterscheinen<br />

aus tech nischen Gründen oder höherer Gewalt<br />

entsteht kein Anspruch auf Ersatz.<br />

Auslandsvertretungen: Großbritannien: Jens Smith Partnership,<br />

The Court, Long Sutton, Hook, Hamp shire RG29<br />

1TA, Phone 01256 862589, Fax 01256 862182; Belgien,<br />

Frankreich, Italien, Luxemburg, Schweiz: IFF media ag,<br />

Frank Stoll, Technoparkstrasse 3, CH-8406 Winterthur,<br />

Phone +41 52 633 08 88, Fax +41 52 633 0899,<br />

f.stoll@iff-media.ch; Japan: Mediahouse, Kudankita<br />

2-Chome Building, 2–3–6, Kudankita, Chiyoda-ku, Tokyo<br />

102, Phone 03 3234–2161, Fax 03 3234–1140; USA, Kanada:<br />

D.A. Fox Advertising Sales, Inc., Detlef Fox, 5 Penn<br />

Plaza, 19th Floor, New York, NY 10001, Phone +1 212<br />

8963881, Fax +1 212 6293988, detleffox@comcast.net<br />

Gekennzeichnete Artikel stellen die Meinung des Autors,<br />

nicht unbedingt die der Redaktion dar. Für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte keine Gewähr.<br />

Alle in <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> erscheinenden Beiträge<br />

sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen,<br />

vorbehalten. Reproduktionen, gleich welcher<br />

Art, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.<br />

Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Stuttgart.<br />

Druck: Konradin Druck GmbH, Leinfelden-Echterdingen<br />

Printed in Germany<br />

© 2019 by Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />

Leinfelden-Echterdingen<br />

<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 10/2019 erscheint am 26.<strong>09.2019</strong><br />

58 <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 09 2019


Die DNA von Metrofunk<br />

für Systemerhalt<br />

hinter der Kulisse<br />

Metrofunk Kabel-Union GmbH<br />

D-12111 Berlin, Tel. 030 79 01 86 0<br />

info@metrofunk.de – www.metrofunk.de<br />

<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 09 2019 59


~<br />

80 JAHRE FORTSCHRITT MIT SPANNUNG<br />

~<br />

Fast ein Jahrhundert mit neuen Lösungen, weltweiten Verbindungen und<br />

innovativen Technologien. All das hält uns in Bewegung, treibt<br />

uns voran. Weiter denken, weiter entwickeln, weiter machen und das aus<br />

Überzeugung – für die Ideen der Zukunft und die perfekte Spannung.<br />

www.block.eu<br />

TRANSFORMATOREN<br />

STROMVERSORGUNGEN<br />

DROSSELN/EMV-FILTER<br />

60 <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 09 2019<br />

perfecting power

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!