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elektro AUTOMATION 09.2019

Trendthemen: Identtechnik, Data & Communication - Trendinterview: Expertenmeinungen zu 0G-Netzen im Produktionsumfeld; 0G-Netzte - ein Versuch einer Übersicht

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PRAXIS<br />

GEHÄUSE/KOMPONENTEN<br />

Entwicklung der ESD Empfindlichkeit gegenüber <strong>elektro</strong>statischen Feldern<br />

zwischen 2000 - 2026<br />

200<br />

250<br />

Abmessung (nm)<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

2000 2003 2004 2007 2009 2012 2015 2018 2020 2026<br />

Abmessungen (nm) 180 100 90 65 50 32 25 18 14 10<br />

Elektrostatisches Feld<br />

(V/cm)<br />

200 125 100 70 50 35 25 20 15 10<br />

Elektrostatische Aufladungen können nicht über einen metallischen Greifer<br />

von den Bauelementen oder Baugruppen abgeleitet werden<br />

te standhalten. Die Hersteller sind verpflichtet, diese Angaben in ihren<br />

Datenblättern aufzuführen. Zu beachten ist, nach welchem Fehlermodell<br />

die <strong>elektro</strong>nischen Bauelemente getestet wurden. Typischerweise<br />

werden nur die Grenzwerte nach dem „Human Body<br />

Model“ (HBM) Testmodell angegeben. Wichtig wäre eine Aussage,<br />

ob auch nach einem „Charged Device Model“ (CDM) getestet wurde.<br />

Den Menschen können wir heute weitestgehend „ESD-konform“<br />

ausstatten, die Maschinen und Anlagen aber nicht. Hier werden<br />

die meisten ESD-Gefährdungen und -Ausfälle registriert. Das<br />

liegt einmal daran, dass sich die <strong>elektro</strong>nischen Bauelemente selbst<br />

<strong>elektro</strong>statisch aufladen, die Leiterplatten grundsätzlich <strong>elektro</strong>statisch<br />

aufgeladen sind und die Maschinen „nur elektrisch geerdet“<br />

sind. Für Maschinen und Anlagen fordern die derzeit vorhandenen<br />

gültigen Normen nur eine Erdung aller Teile der Maschine und die<br />

Verwendung von nicht aufladbaren Materialien. Das ist nicht ausreichend.<br />

Bei der Analyse der bisherigen ESD-Ausrüstungen muss genau darauf<br />

geachtet werden, an welchen Arbeitsplätzen die ESDS verarbeitet<br />

und wie sie gehandhabt werden. Grundsätzlich sind nur ESD-<br />

Kontrollmaßnahmen notwendig, wenn ESDS präsent sind. Gleichzeitig<br />

wird die Fertigung nach bereits bestehenden ESD-Kontrollmaßnahmen<br />

überprüft. Sind diese funktionstüchtig und erfüllen diese<br />

ihre ESD-Anforderungen? Es werden alle Arbeitsplätze und Pro-<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

Elektrostatisches Feld (V/cm)<br />

Bild: B.E.STAT<br />

Bild: Maximilian Kühn<br />

zessschritte untersucht. Dabei wird festgestellt, an welchen Plätzen,<br />

Stationen usw. <strong>elektro</strong>nische Bauelemente und Baugruppen<br />

verarbeitet werden. Als nächstes werden diese Stationen näher untersucht.<br />

Werden die gefundenen ESDS offen oder geschlossen verarbeitet,<br />

d. h. sind die ESDS für das Personal zugängig? Werden Arbeitsgänge<br />

mit diesen durchgeführt? Werden sie eingesetzt oder<br />

ausgebaut? Werden sie geprüft oder getestet?<br />

An Arbeitsstationen, wo keine ESDS vorhandenen sind oder bearbeitet<br />

werden, d. h. die Geräte geschlossen sind, sind keine oder<br />

weniger ESD-Maßnahmen notwendig. Zu beachten ist, dass <strong>elektro</strong>statische<br />

Ladungen auch über Anschlüsse, z. B. Sensoreingänge,<br />

eingespeist werden können. Nach dem die Stationen festgelegt<br />

wurden, sind weitere Betrachtungen notwendig. Als nächstes wird<br />

geprüft, wie ESDS angeliefert und weiter verarbeitet werden. Dazu<br />

einige Fragestellungen:<br />

• Wie werden die ESDS gelagert?<br />

• Wie werden die ESDS verarbeitet?<br />

• Wie sind das Handling und der Arbeitsablauf?<br />

• Erfolgt eine Trennung von ESDS mit anderen Bauelementen und<br />

Baugruppen?<br />

• Werden ESDS weitertransportiert?<br />

• Ist die Kennzeichnung so, dass jeder Mitarbeiter sehen kann, es<br />

handelt sich um ESDS?<br />

Für jeden Arbeitsplatz oder jede Station können sich ähnliche Fragestellungen<br />

ergeben. Die Ergebnisse der Analyse werden aufgenommen.<br />

Daraus wird im nächsten Schritt ein ESD-Kontrollprogramm erstellt.<br />

Durch diese Analyse wird verhindert, dass „unnötige“ ESD<br />

Maßnahmen installiert werden, z. B. an mechanischen Arbeitsplätzen,<br />

an denen keine ESDS vorhanden sind. Natürlich muss ausgeschlossen<br />

werden, dass zu keinem Zeitpunkt ESDS vorhanden sein<br />

werden, also auch in Ausnahmefällen.<br />

Nur ein optimaler Einsatz von ESD-Kontrollmaßnahmen führt zu einem<br />

verbesserten ESD-Schutz der ESDS. Die folgenden Stufen<br />

oder Schritte führen zu einem optimalen ESD Control System. Sie<br />

entstammen jahrelanger praktischer Erfahrungen aus der Beurteilung<br />

der verschiedensten Ausführungen von Elektronikfertigungen.<br />

Zwei Grundsätze müssen unbedingt genannt werden:<br />

• Nur ein durchgängiges ESD-Kontrollsystem gewährleistet einen<br />

umfassenden Schutz <strong>elektro</strong>nischer Bauelemente und Baugruppen<br />

vor <strong>elektro</strong>statischen Ladungen.<br />

• Das Handgelenkband ist die beste Möglichkeit zur Erdung von<br />

Personen.<br />

Aus dieser Analyse der vorhandenen ESD-Ausrüstungen und der<br />

ESD-Empfindlichkeit entsteht dann das ESD-Kontrollprogramm<br />

(Stufe 2).<br />

eve<br />

www.bestat-cc.com<br />

INFO<br />

<strong>elektro</strong><br />

Details werden in Seminaren der<br />

<strong>AUTOMATION</strong><br />

Technischen Akademie Esslingen (TAE) vorgestellt.<br />

Infos und Anmeldung unter:<br />

Elektrostatische Entladung 12.11. bis 13.11.2019: hier.pro/YQ8kn<br />

Praxis der Kfz-EMV 24.09. bis 25.<strong>09.2019</strong>: hier.pro/9EJrV<br />

EMV in der Kraftfahrzeugentwicklung 05.11. bis 06.11.2019:<br />

hier.pro/l19vS<br />

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