23.09.2019 Aufrufe

2017/03 - Unternehmen -Digital_2017

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

6 VERSCHWÖRHAUS<br />

Projektmanager<br />

Stefan Kaufmann<br />

(links) und Christian<br />

Geiger, <strong>Digital</strong>isierungsbeauftragter<br />

der Stadt Ulm, bei<br />

der Auftaktsveranstaltung<br />

der Initiative<br />

ulm.digital. Gemeinsam<br />

wollen die beiden<br />

die digitale Vernetzung<br />

in der Stadt<br />

voranbringen.<br />

Foto: Volkmar Könneke<br />

Entwürfe für die<br />

digitale Zukunft<br />

Verschwörhaus Es ist eine Idee, eine Community, ein Treffpunkt für IT-Interessierte und<br />

Kreative, vor allem aber ein Baustein der <strong>Digital</strong>offensive der Stadt Ulm. Von Gabriel Bock<br />

Der lange, schmale Raum<br />

ist gefüllt mit Tischen,<br />

Computern und Menschen.<br />

Sie alle sind tief<br />

versunken in die Anleitung zu einem<br />

kleinen Steckbrett, das vor<br />

ihnen liegt. Workshop-Leiter<br />

Fokke Zandbergen geht zu einem<br />

der Tische und erklärt einem<br />

jungen Mann mit dick berandeter<br />

Brille in leisem Englisch, wie<br />

er die Netzwerksoftware auf den<br />

Arduino spielen kann.<br />

Im Weinhof 9 sind solche Szenen<br />

Normalität. Hier ist eine Community<br />

entstanden. Solche Gemeinschaften<br />

von Internet-Nutzern<br />

sind heute eine wichtige<br />

Quelle für digitale Innovation<br />

Die größte Community ist Facebook.<br />

Während die Nutzer des<br />

sozialen Netzwerks in der Regel<br />

nur miteinander kommunizieren,<br />

gibt es andere Gemeinschaften,<br />

die ziel- und themenorientiert<br />

arbeiten. Bekannt ist etwa die<br />

US-amerikanische Organisation<br />

Mozilla Foundation, die zum Beispiel<br />

den freien Browser Firefox<br />

anbietet und weiterentwickelt.<br />

Hinter einer Community stecken<br />

meist interessierte und engagierte<br />

Privatpersonen, die ihre interdisziplinären<br />

Qualifikationen<br />

bündeln, um bestimmte Meilensteine<br />

zu erreichen. Das kann<br />

eine Software sein, oder aber wie<br />

im Fall des Netzwerks Open<br />

Source Ecology, dass man gemeinsam<br />

Landmaschinen konstruiert,<br />

die jeder nachbauen darf.<br />

Solche Communitys sind bis auf<br />

wenige Ausnahmen für wenig<br />

netzaffine Menschen kaum erreichbar.<br />

Zudem sind sie für ihre<br />

Entwicklungen auf Spenden angewiesen.<br />

So entsteht ein hoher<br />

Erfolgsdruck. Zudem fehlt oft der<br />

Kontakt <strong>Unternehmen</strong>, inbesondere<br />

Mittelständlern.<br />

An genau diesen Punkten setzt<br />

das Verschwörhaus der Stadt<br />

Ulm an. Christian Geiger, IT- und<br />

<strong>Digital</strong>isierungsbeauftragter der<br />

Stadt Ulm, erklärt: „Das Verschwörhaus<br />

stellt ein Experimentierfeld<br />

dar, das es erlaubt<br />

Ideen prototypisch umzusetzen.<br />

Von Open Data über API bis zu 3D-Druck<br />

Das Verschwörhaus bietet<br />

Workshops zu speziellen Themen<br />

an. Aktuell stehen ein Wikipedia-Einführungskurs<br />

am 28. Januar<br />

und der Open Data Day am<br />

4. März an. Der Terminkalender<br />

steht unter: http://weinhof9.de/<br />

termine-und-oeffnungszeiten/<br />

Jedoch ist die Woche des Verschwörhauses<br />

schon mit den regelmäßigen<br />

Treffen der Arbeitsgruppen<br />

gut gefüllt. Montags um<br />

18.30 Uhr treffen sich die Mitglieder<br />

von UlmAPI. Diese Gruppe von<br />

Programmierern, die von Studenten<br />

der Uni Ulm initiiert wurde,<br />

sammelt Datensätze und stellt<br />

diese über eine Programmierschnittstelle<br />

(API; application<br />

programming Interface), also einer<br />

Möglichkeit Anwendungen zu<br />

programmieren, der Öffentlichkeit<br />

bereit. Damit soll eine Basis für<br />

interessante Anwendungen aus<br />

Dafür stellt die Stadt Geld und<br />

Räumlichkeiten zur Verfügung.“<br />

Angemietet hat Ulm dafür das<br />

alte Sparkassen-Verwaltungsgebäude<br />

am Weinhof Nummer 9.<br />

Auf den früheren Schreibtischen<br />

der Bankmitarbeiter stehen jetzt<br />

Lötkolben und 3D-Drucker. In<br />

dem Keller mit den Schließfächern<br />

könnten bald Server und<br />

Rechner ihren Platz finden. Ein<br />

Raum für Workshops und gründerszene-adäquate<br />

Sitzgelegenheiten<br />

in der Form von Pappwür-<br />

dem Stadtlabor geschaffen werden.<br />

Grundsatz ist, dass das gesamte<br />

Material lizenzfrei verfügbar<br />

ist und damit von jedermann<br />

genutzt und weiterentwickelt<br />

werden darf. Eine andere Gruppe<br />

beschäftigt sich mit 3D-Druck<br />

und CNC-Fräsen.<br />

Grundsätzlich ist jeden Montag<br />

und Mittwoch ab 18.30 im Weinhof<br />

9 geöffnet und das Thema <strong>Digital</strong>isierung<br />

angesagt.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!