EDUCATION 4.19
Klimawandel
Klimawandel
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Thema | Dossier<br />
gen nicht realisiert werden, brauche es, drittens, einen<br />
Systemwechsel.<br />
Das Engagement der Jugend finden unzählige Politikerinnen<br />
und Politiker – für einmal über die Parteigrenzen<br />
hinaus – richtig und wichtig. Die Haltung von Erziehungsdirektorin<br />
Christine Häsler dazu wie zum Thema<br />
Klimawandel generell lesen Sie in ihrem politischen Kommentar,<br />
Seite 5.<br />
Klimawandel in Schule und Unterricht<br />
Und wie passt das Thema Klimawandel in Schule und<br />
Unterricht? «Mit den Klimastreiks ist das Interesse der<br />
Schülerinnen und Schüler stark gestiegen, mit ihrem Verhalten<br />
zum Klimaschutz beizutragen», sagt Cinzia De<br />
Mad dalena. «Auf den Pulten stehen kaum mehr Plastikflaschen,<br />
sondern wiederverwendbare Trinkflaschen aus<br />
Edelstahl oder Glas. Vegetarisch leben liegt ebenfalls im<br />
Trend.» Die Gymnasiallehrerin arbeitet auch als wissenschaftliche<br />
Mitarbeiterin an der PHBern, wo sie das Ideenset<br />
Klimawandel 9 herausgegeben hat. Einige ihrer<br />
Schülerinnen und Schüler seien nicht nur selber aktiv; sie<br />
hinterfragten auch ihr Konsum- und Mobilitätsverhalten<br />
und fänden super, dass der Klimaschutz im Unterricht<br />
thematisiert würde. Es gebe aber auch die anderen, die<br />
keine Bedrohung hinter dem Klimawandel sähen. «Sie finden<br />
es schön, wenn wir mehr Hitzetage haben», sagt De<br />
Maddalena.<br />
Das IdeenSet Klimawandel ist zugeschnitten auf<br />
Schülerinnen und Schüler des 3. Zyklus sowie der Sekundarstufe<br />
II und zeigt jeweils auf, welche Kompetenzen aus<br />
dem Lehrplan 21 (3. Zyklus) bzw. dem Lehrplan 2017<br />
(Gym1/Gym2) behandelt werden.<br />
«Für jüngere Schülerinnen und Schüler ist der Klimawandel<br />
zum Teil schwer fassbar», findet die Expertin.<br />
Durch konkrete Beispiele, etwa den Einfluss des eigenen<br />
Fleischkonsums auf die Abholzung der Regenwälder<br />
Amazoniens und dessen Zusammenhang mit dem Klimawandel<br />
zu diskutieren, würde das Thema fassbarer gemacht.<br />
«Als Ausgangslage für den Unterricht kann mit der<br />
persönlichen Betroffenheit das Interesse am Klimaschutz<br />
geweckt werden», weiss die Expertin. Zum Beispiel in<br />
einer Diskussion darüber, dass man wegen Schneemangels<br />
in tiefer gelegenen Skigebieten möglicherweise bald<br />
nicht mehr Ski fahren könne. Eine Erhebung des ökologischen<br />
Fussabdrucks oder des persönlichen CO 2 -Ausstosses<br />
in der Klasse initiiere ebenfalls Diskussionen. «Die<br />
Schülerinnen und Schüler vergleichen ihre Ergebnisse<br />
und sind zum Teil schockiert, welchen Einfluss eine einzige<br />
Flugreise pro Jahr auf das Ergebnis hat.» Dies könne<br />
dazu motivieren, das eigene Konsum- und Mobilitätsverhalten<br />
zu verbessern.<br />
Keine/r zu klein, Klimaschützer/in zu sein<br />
Für die Eingangs- und Primarstufe ist das Thema Klimawandel<br />
im Lehrplan 21, Fachbereich Natur, Mensch, Gesellschaft<br />
(NMG) zwar nicht explizit aufgenommen. Auf<br />
Fragen der Schülerinnen und Schüler zum Klimawandel,<br />
die aus Aktualität im Unterricht aufflammen – und dies<br />
dürfte gegenwärtig der Fall sein – können die Lehrpersonen<br />
trotzdem eingehen. Und beispielsweise besprechen,<br />
was Kinder und Jugendliche zum Klimaschutz beitragen<br />
können. An ein gutes Verständnis und Gefühl für die Welt<br />
der Natur können Kinder mit einfachen Mitteln herangeführt<br />
werden: Dies macht die Tagesschule Rubigen vor,<br />
die ihren Betrieb in allen vier Jahreszeiten während je<br />
einer Woche in den nahen Wald verschiebt. Lesen Sie<br />
dazu die Reportage ab Seite 25. Und wie ein Berner<br />
Gymnasium sich gegen den Klimawandel engagieren,<br />
lesen Sie ab Seite 29.<br />
Der Klimawandel dürfte aktuell bleiben. Und als<br />
existenzielle Gefährdung unserer Welt hoffentlich endlich<br />
die Aufmerksamkeit erhalten, die er verdient.<br />
9 Ideenset Klimawandel:<br />
https://www.phbern.ch/ideenset-klimawandel<br />
Synthèse Le changement climatique<br />
a enfin l’importance qu’il mérite<br />
Le changement climatique est clairement<br />
le fait de l’être humain. Les<br />
milieux scientifiques l’ont récemment<br />
prouvé à l’aide de nouvelles<br />
données. Grâce aux résultats qu’elle<br />
a obtenus, une équipe de chercheurs<br />
et de chercheuses de l’Université de<br />
Berne dirigée par Raphael Neukom<br />
a réfuté l’un des arguments les plus<br />
courants contre le fait que le changement<br />
climatique était provoqué par<br />
l’homme. Contrairement à ce que<br />
l’on a observé dans le passé, le<br />
monde entier se réchauffe en même<br />
temps. La période la plus chaude des<br />
2000 dernières années se situe au<br />
XX e siècle, et ce pour plus de 98 pour<br />
cent de la surface de la Terre. Cela<br />
montre que le changement climatique<br />
n’est pas le fruit de fluctuations<br />
aléatoires, mais qu’il est causé<br />
par les émissions de CO 2 et d’autres<br />
gaz à effet de serre dues à l’activité<br />
humaine.<br />
Alors que les climato-sceptiques<br />
restent imperturbables, des centaines<br />
de milliers de jeunes se mobilisent<br />
depuis un an aux quatre coins<br />
du monde pour organiser des grèves<br />
du climat. En Suisse, ils étaient des<br />
dizaines de milliers à descendre<br />
dans les rues ces derniers mois, que<br />
ce soit dans les villes comme dans<br />
les régions rurales plus récemment.<br />
A l’instar des autres mouvements<br />
de par le monde, la « Grève du climat<br />
suisse » a pour objectif de faire en<br />
sorte que la Suisse déclare l’urgence<br />
climatique et que les émissions de<br />
gaz à effet de serre soient ramenées<br />
à zéro dans le pays d’ici 2030. Si ces<br />
deux exigences ne sont pas réalisées,<br />
un changement de système est<br />
nécessaire selon les manifestants<br />
et manifestantes. De nombreux<br />
hommes et femmes politiques estiment<br />
que l’engagement des jeunes<br />
est juste et important. <strong>EDUCATION</strong><br />
a décidé de montrer comment le<br />
changement climatique pouvait être<br />
abordé à l’école et pendant l’enseignement,<br />
à chaque degré scolaire.<br />
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<strong>EDUCATION</strong> <strong>4.19</strong>