EDUCATION 4.19

PHBern – aktuell
Die Nase im Wind
«Die Nase in den Wind halten und auf den Wellen surfen»
– das Motto des Bereichs Kader- und Systementwicklung
steht für eine hohe Qualität der bestehenden
Angebote und Dienstleistungen sowie für die Offenheit für
neue Projekte, Kooperationen und Fragestellungen. Der
interne sowie der institutsübergreifende Austausch, die
Zu sammenarbeit mit Behörden, die Kooperation mit anderen
pädagogischen Hochschulen und weiteren Institutionen
wurden stets gesucht und gepflegt.
Das aktuelle Weiterbildungsprogramm «Führung im
Fokus» liest sich wie eine reich befrachtete Menükarte für
bildungs hungrige Führungspersonen im Schulbereich. Lassen
wir Priska Hellmüller einige ausgewählte Programmpunkte
kommentieren:
– Im Development Center können Führungspersonen
sich ein- bis zweimal pro Jahr ein individuelles
Stärke-Schwäche-Profil erstellen lassen und den persönlichen
Entwicklungsprozess im Rahmen eines
Coachings reflektieren. «Ein einmaliges Angebot in der
Schweiz, das auch viele Teilnehmende aus anderen
Kantonen anlockt.»
– «Die Montagsforen zu Führungsthemen sind seit
Jahren ein attraktives Vorabendangebot, bei
dem sich Führungs personen aus der Wirtschaft
und der Bildung treffen.»
– Im Angebot «Achtsamkeit und Leadership» lernen
die Teilnehmenden die Kunst der praxisorientierten
Achtsamkeit in der Führung kennen.
– In der Kategorie «Personalmanagement» weist Priska
Hellmüller auf das folgende Angebot hin: «Personalmanagement
– die rechtlichen Rahmenbedingungen
vertiefen.» «Ganz wichtig, dass man diese Grundlagen
kennt!»
– Die IKAS-Tagung, ein Kooperationsprojekt der drei
Pädagogischen Hochschulen Bern, Freiburg und
Wallis, fand im Herbst in Naters statt. «Auf das Kooperationsprojekt,
von dem jährlich mehrere Hundert
Teilnehmende profitieren, bin ich stolz», sagt die abtretende
Bereichsleiterin.
Überraschungen gehören dazu!
Da Führungspersonen im Bildungsbereich oft mit überraschenden
Herausforderungen konfrontiert werden, steht
ihnen am IWM auch eine Telefonberatung zur Verfügung.
Vertiefende Unterstützung erhalten sie je nach Bedarf im
Rahmen von Führungscoachings, Teamentwicklung, Organisationsberatung
oder Mediation. «Meistens sind es
Probleme bei der Personalführung, die Beratungsbedarf
auslösen», erklärt Hellmüller. Auch das Zeitmanagement
sei für die Führungspersonen immer wieder eine grosse
Herausforderung, denn Zeitmanagement sei Wertemanagement.
Welche der vielfältigen Aufgaben müssen mit welcher
Priorität behandelt werden? Wann ist rasches Eingreifen
oder gar der Beizug von externen Fachleuten
erforderlich, um die Situation unter Kontrolle zu bringen?
Auch bei solchen Fragen wenden sich Führungspersonen
ans Team des Bereichs Kader- und Systementwicklung
der PHBern.
Leidenschaft, Passion, Sinnstiftung
Was braucht es, damit eine Schule funktioniert? «Leidenschaft,
Passion, Sinnstiftung» sind erste Stichworte. Wer
eine Schule erfolgreich führen wolle, müsse einen guten
Spürsinn haben und auch bereit sein, «einmal nass zu werden».
Schönwetterkapitäne seien ebenso wenig gefragt
wie Leute, die weder sich noch anderen Fehler zugestehen
könnten. «Gefragt ist ein authentischer Führungsstil,
den jede Führungsperson selber entwickeln muss», erklärt
die Pädagogin und führt weiter aus, dass es wichtig
sei, eine Kultur des Entdeckens und des Lernens zu
schaffen, das Kollegium zu ermutigen, sich auf den Wandel
einzulassen, zu inspirieren, Leidenschaft zu wecken
und Lehrpersonen und weitere Mitarbeitende immer wieder
daran erinnern, wie wertvoll ihre Arbeit ist. Führung so
verstanden ist die Fähigkeit, Menschen zu bewegen.
Ein tiefgründiges Gespräch mit einer spannenden
Frau neigt sich dem Ende zu. Priska Hellmüller erzählt,
dass sie auch nach ihrer Pensionierung einige Mandate
sowie die Mitarbeit im Vorstand eines Heimes weiterführen
wird. Zu neuen Ufern vorstossen, auch dies wird sie
weiterhin mit Leidenschaft tun.
Innovativ führen – auch in der Schule
(cmc) An der 12. Interkantonalen Tagung für Schulleiterinnen
und Schulleiter (IKAS) nutzten über 150 von
ihnen die Gelegenheit, sich intensiv mit grundsätzlichen
Fragen der Führung auseinanderzusetzen. Expertinnen
und Experten aus Bildung, Wissenschaft und
Wirtschaft referierten am 6./7. September 2019 zu
«Innovativ führen – erfolgreich handeln». Unter ihnen
der Walliser Internetunternehmer Andy Abgottspon und
die Zukunftsexpertin Tina Teucher aus Deutschland.
Veränderungen gehören heute einfach dazu
Tina Teucher, Beraterin für Nachhaltigkeit und Corporate
Social Responsability, machte Lust aufs Umdenken
und suchte Antworten auf die Frage: «Wie ermöglicht
innovative Führung eine gemeinsame Entwicklung?»
Sie interessierte sich dafür, was heute – in Zeiten rasanter
Veränderungen – ein Kollektiv zusammenhält. Peter
Zurkirchen, Organisationsentwickler, zeigte auf, wie
sich Schulen dauerhaft fit machen für Innovationen
und was agile Führung im digitalen Zeitalter auszeichnet.
Nebst sechs Referaten standen sieben Ateliers auf
dem Programm. Z. B. zu Techniken zur Entwicklung
neuer Ideen. Oder zur Bedeutung von Agilität in der
Schulführung. Im Abschlussreferat erzählte der
Walliser Internet unternehmer Andy Abgottspon von
«Goldfischen und A-Playern».
Seit der Gründung brachte die IKAS über 1600 Schulleiterinnen
und Schulleiter zusammen. Getragen wird
die IKAS vom Institut für Weiterbildung und Medienbildung
der PHBern – in Kooperation mit der PH Wallis
und der PH Freiburg.
www.phbern.ch/weiterbildung/schulfuehrung
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