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WeltBlick 2/2019

Wie hast du's mit der Religion Europa?

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Editorial<br />

Liebe Leserinnen,<br />

liebe Leser,<br />

am Europatag im Mai sprach Bischof Dr. Markus Dröge von einem »Wunder<br />

der Normalität«, das wir seit Jahrzehnten erleben dürfen. Die Einigung Europas<br />

hat den beteiligten Staaten eine nie dagewesene Phase des Friedens und der<br />

Freundschaft, des Wohlstands und des Aufbaus demokratischer und rechtsstaatlicher<br />

Strukturen geschenkt. Heute droht diese Erfolgsgeschichte in Vergessenheit<br />

zu geraten. Immer mehr Parteien und politische Bewegungen betonen nationale<br />

Eigeninteressen. Was können, was wollen die Kirchen dagegen tun? Welche Verantwortung<br />

tragen wir Christinnen und Christen?<br />

In diesem Heft schauen wir – natürlich – nach London, wo die Brexit-Diskussion<br />

teils absurde, teils tragische Züge angenommen hat. Dr. Alison Joyce, Pfarrerin<br />

der Church of England, beklagt Angst, Verzweiflung und Fremdenfeindlichkeit in<br />

ihrem Land. Und sie vermisst eine klare Stellungnahme ihrer Kirche.<br />

Dr. Solange Wydmusch blickt nach Frankreich: zu unserem Nachbarland, in<br />

dem es eine starke Diversität gibt – und einen ebenso starken Interreligiösen Dialog.<br />

In Rumänien beschäftigt uns die Evangelische Kirche Augsburger Bekenntnisses,<br />

die durch große Auswanderungswellen seit Ende der 1980er Jahre auf ein Zehntel<br />

ihres Bestandes geschrumpft ist. Kirche in der Diaspora? Das empfinden die Menschen<br />

in Rumänien so nicht.<br />

Starke nationalistische Strömungen sind in Polen zu beobachten. Einerseits.<br />

Anderseits wurde gerade erst vor wenigen Wochen – anlässlich der Gedenkfeiern<br />

zum 80. Jahrestag des deutschen Überfalls auf Polen – deutlich ins Bewusstsein<br />

gerufen, wie viel Vertrauen doch gewachsen ist! Ein Akteur, der sich seit 25 Jahren<br />

für die Versöhnung einsetzt, ist das Oekumenische Europa-Centrum in Frankfurt<br />

(Oder), kurz OeC, dessen Arbeit wir Ihnen vorstellen. In einem der deutsch-polnischen<br />

Gottesdienste am 1. September betonte Heinrich Bedford-Strohm: »In<br />

einem Europa, in dem Hassbotschaften ausgesendet werden, wollen wir die Liebe<br />

stark machen. In einem Europa, in dem Arm und Reich immer mehr auseinanderfallen,<br />

wollen wir für Gerechtigkeit streiten und Anwälte der Schwachen sein.«<br />

Jutta Klimmt<br />

leitet das Öffentlichkeitsreferat<br />

des Berliner Missionswerkes.<br />

In diesem Sinne grüßt Sie Ihre<br />

Editorial<br />

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