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STRANGER, Ich bin stark – Leseprobe

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Äußerst du aber den Wunsch, etwas für dich selbst zu tun, wirst du schnell<br />

als egoistisch hingestellt. Womöglich siehst du dich selbst auch so. „<strong>Ich</strong> muss<br />

Leistung erbringen. Funktionieren und für alle da sein.“ Diesen Denkfehler<br />

begehen sehr viele Menschen. Leider! Kollegen, die pünktlich das Büro verlassen,<br />

werden mit Neid und Argwohn bedacht, weil man selbst dieses oder<br />

jenes angeblich Wichtige noch „schnell“ erledigt. Und wenn der Chef nach<br />

Überstunden fragt, heben wir fleißig die Hand.<br />

<strong>Ich</strong> selbst habe diesen Denkfehler zu viele Jahre lang auch begangen. Bis<br />

ich mich wirklich mit der Bedeutung der Fürsorge für mich selbst auseinandergesetzt<br />

habe.<br />

Es bedarf lediglich kleiner Kurskorrekturen, und man kann tatsächlich<br />

alles haben. Man kann Karriere machen, Familie und Freunde haben, für die<br />

Gesellschaft von Nutzen sein und gleichzeitig trotzdem ein ausgeglichener<br />

Mensch bleiben.<br />

Du musst deine Zeit allerdings „mit Köpfchen“ einteilen und einen großen<br />

Brocken in dich selbst investieren. Das ist zu Beginn die größte Hemmschwelle,<br />

die es zu überwinden gibt: Zeit in dich selbst zu investieren.<br />

Dich um dich selbst zu kümmern, ist alles andere als egoistisch. Es bedeutet<br />

nämlich „nur“, darauf zu schauen, dass die Quelle der Liebe zu dir selbst<br />

nicht versiegt. Nur aus einer vollen Quelle kannst du geben.<br />

Wenn du dich selbst nicht liebst, dich selbst nicht schätzt, wie willst du dies<br />

für andere tun? Oder: Wie kannst du dies von anderen für dich selbst verlangen?<br />

Um deine Gedanken auf den richtigen Weg zu bringen, hilft dir mit Sicherheit<br />

das wunderbare Gedicht auf der folgenden Seite„Die Schale der Liebe“ des<br />

Zisterziensermönchs Bernhard von Clairvaux (um 1090<strong>–</strong>1153). Meiner Meinung<br />

nach ist in diesen wenigen Zeilen die Grundessenz der Selbstfürsorge<br />

beschrieben <strong>–</strong> und das schon im 12. Jahrhundert!<br />

Schön, nicht?<br />

Definitiv eines meiner Lieblingsgedichte.<br />

Ganz besonders treffend finde ich diesen Satz: „Wenn du kannst, hilf mir<br />

aus deiner Fülle.“<br />

Nur wenn du erfüllt bist, kannst du deine Kraft an andere weitergeben. Nur<br />

wenn du voll bist mit Liebe, Zeit, Energie und Ruhe, kannst du die Kräfte, die<br />

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