Contura 2019/2020 Deutsch
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Wie alle domestizierten<br />
Wachteln<br />
sind auch<br />
Imelda Schmids<br />
Hühner japanischer<br />
Herkunft.<br />
Eine nah verwandte<br />
Art lebt<br />
in Europa wild.<br />
Das i-Tüpfelchen<br />
Wie hübsch sie anzusehen sind, die kleinen Wachteleier mit ihren dunklen<br />
Tupfen – keins wie das andere. «Doch, doch», widerspricht Imelda Schmid:<br />
«Jedes Wachtelhuhn produziert Eier mit einem spezifischen, konstant gleichen<br />
Muster. Fast wie ein Stempel.» Für den Laien nur schwer zu erkennen,<br />
kann die Wachtelzüchterin mit ihrem geschulten Auge die Eier nach<br />
Zusammengehörigkeit sortieren. Wachteleier sind etwa fünfmal kleiner<br />
als Hühnereier, doch im Geschmack unterscheiden sie sich nur geringfügig:<br />
etwas kräftiger vielleicht, ansonsten aber ähnlich. Was man damit<br />
anstellt? Alles, was man mit einem normalen Ei auch macht: Man isst sie<br />
hartgekocht, als Spiegel- oder der Grösse entsprechend Zwei-Minuten-<br />
Ei. In Restaurants und Hotels werden sie oft als Garnitur verwendet, als<br />
i-Tüpfelchen sozusagen.<br />
Die Auslieferung in die Umgebung macht Imelda Schmid mit ihrem Liegevelo,<br />
für das sie weitherum bekannt ist. Doch dank ihrem Onlineshop gelangt<br />
der getüpfelte Leckerbissen auch ins übrige Land. Und sie selbst, wird sie<br />
diesen Fleck im Oberengadin, den sie vor über 20 Jahren für sich und ihre<br />
Wachteln entdeckt hat, je wieder verlassen? Das ist noch ungewiss. Imelda<br />
Schmid weiss bloss, dass sie ihr Lebenswerk in den nächsten drei bis vier<br />
Jahren gerne an eine geeignete Nachfolge übergeben würde. «Ich hoffe<br />
sehr, dass ich jemanden finde, der die Wachtelfarm weiterführt. Es wäre<br />
schade, wenn ich sie auflösen müsste. Allerdings werde ich das Sägemehl,<br />
das sich wirklich überall absetzt, sicher nicht vermissen …»<br />
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