Steinheimer Blickpunkt 579
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<strong>Steinheimer</strong> <strong>Blickpunkt</strong> Nr. <strong>579</strong> 10. Oktober 2019 Seite 16<br />
ÜBER DIESE SEITEN<br />
Die Seiten BLICKPUNKT SCHIEDER-SCHWALENBERG sind<br />
ein gemeinsames Projekt des <strong>Steinheimer</strong> <strong>Blickpunkt</strong>es und der Stadt<br />
Schieder-Schwalenberg. „Die erweiterte Berichterstattung über Schieder-<br />
Schwalenberg dient nicht nur der Information der Bürgerinnen und Bürger,<br />
sie verbessert auch die Resonanz insbesondere in den Städten Steinheim,<br />
Lügde, Blomberg, Nieheim und Marienmünster“, so Bürgermeister Jörg<br />
Bierwirth zur Kooperation. Geplant sind Portraits Schieder-Schwalenberger<br />
Bürger, Infos aus Rat und Verwaltung, ein Veranstaltungskalender und<br />
Aktuelles aus den Vereinen. Damit wird die bisherige Berichterstattung<br />
aus Schieder-Schwalenberg ausgebaut und aufgewertet. Die neuen Seiten<br />
schaffen gleichzeitig eine attraktive Plattform für Vereine und die werbetreibende<br />
Wirtschaft in Schieder-Schwalenberg und Umgebung.<br />
Kurier-Verlag GmbH & Co. KG<br />
Kampstraße 10, 32805 Horn-Bad Meinberg<br />
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erscheinen am Samstag, den 2. November 2019, Anzeigen- und Redaktionsschluss<br />
ist am 26. Oktober 2019. Übrigens - Sie können diese Zeitung<br />
auch online lesen. Unter www.kurier-verlag.de, Rubrik „Online-Zeitung“<br />
finden Sie alle Zeitungen aus dem Kurier-Verlag bequem zum Blättern am<br />
Computer, Laptop oder Smartphone.<br />
AUS RAT UND VERWALTUNG<br />
Stadt schreibt schwarze Zahlen<br />
Seit dem Jahr 2003 ist die Stadt Schieder-Schwalenberg bereits in der<br />
Haushaltssicherung oder sogar im Nothaushalt, weil ein Ausgleich der<br />
städtischen Finanzen nicht darstellbar war. Seit dieser Zeit schloss jeder<br />
Jahresabschluss mit zum Teil tiefroten Zahlen ab. Die Defizite betrugen<br />
mehrfach mehr als 1,5 Millionen Euro, im Jahr 2012 sogar mehr als 2,5<br />
Millionen Euro, was bei einem Gesamtaufwand von rund 17 Millionen<br />
Euro schon dramatisch war. Im Jahr 2016 konnte dann erstmals eine<br />
deutliche Entspannung der finanziellen Lage herbeigeführt werden, die<br />
sich im Jahr 2017 fortsetzte. Den Mitgliedern des Haupt- und Finanzausschusses<br />
konnten jetzt Zahlen präsentiert werden, die die meisten<br />
von ihnen während ihrer politischen Tätigkeit in Schieder-Schwalenberg<br />
noch nie gesehen hatten. Der Jahresabschluss 2018 schließt nämlich<br />
mit einem Überschuss ab. Seit über 16 Jahren konnte damit die Stadt<br />
Schieder-Schwalenberg erstmalig wieder schwarze Zahlen schreiben.<br />
Erstmals seit langem schwarze Zahlen: Die Rechnungsergebnisse<br />
2008-2018.<br />
Kanalsanierungen in Wöbbel<br />
Die Stadt Schieder-Schwalenberg untersucht in regelmäßigen Abständen<br />
das Kanalsystem auf Schäden und Undichtigkeiten und leitet<br />
daraus die jährlichen Sanierungsmaßnahmen ab. Die Mitglieder des<br />
Haupt- und Finanzausschusses haben jetzt die Auftragsvergabe für<br />
Sanierungsmaßnahmen im Ortsteil Wöbbel beschlossen. Hierbei<br />
handelt es sich um zahlreiche Kanalabschnitte im gesamten Ortsteil.<br />
Ziel ist es, die Arbeiten noch in diesem Jahr durchzuführen, was aber<br />
nicht garantiert werden kann. Da die Arbeiten im Inlinerverfahren,<br />
also in geschlossener Bauweise durchgeführt werden, dürfte es nicht<br />
zu großen Unannehmlichkeiten kommen.<br />
Auftrag für Löschgruppenfahrzeug<br />
Die Freiwillige Feuerwehr Schieder-Schwalenberg erhält ein neues<br />
Fahrzeug. Die Auftragsvergabe haben die Mitglieder des Haupt- und<br />
Finanzausschusses einstimmig beschlossen. Damit soll ein fast 30 Jahre<br />
altes Löschgruppenfahrzeug (LF) 16 im Standort Schieder gegen ein<br />
modernes LF 20 mit einem 3.000 Liter umfassenden Wassertank ausgetauscht<br />
werden. Die Ausschreibung wurde in drei verschiedene Lose<br />
(Fahrzeug, Aufbau, Beladung) unterteilt, wobei der Aufbau naturgemäß<br />
die höchsten Kosten verursacht. Das günstigste Angebot überzeugte<br />
zudem auch noch in der Qualität und Ausführung, wovon sich die<br />
Wehrführung bei einer Fahrzeugvorführung überzeugen konnte. Wenn<br />
alles gut läuft, könnte das Fahrzeug in einem Jahr ausgeliefert werden.<br />
Bebauungsplan Seeblick liegt aus<br />
Bevor der Bebauungsplan für die neuen Baugrundstücke Seeblick in<br />
Kraft treten kann, erfordert das Baurecht eine öffentliche Auslegung<br />
des Plans, um damit noch einmal die Möglichkeit zur Abgabe von<br />
Stellungnahmen zu geben. Der Plan kann in der Zeit vom 21. Oktober<br />
bis 22. November im Fachbereich 2 – Stadtentwicklung, Im Kurpark<br />
2 (Palais) während der Dienstzeiten eingesehen werden. Außerhalb<br />
dieser Dienstzeiten ist eine Einsichtnahme nach vorheriger Absprache<br />
selbstverständlich auch möglich.<br />
DAS SAGT DER BÜRGERMEISTER<br />
Borkenkäfer: der Dohlenberg ist kahl<br />
Führerschein vorhanden?<br />
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Der bewaldete Dohlenberg im Jahr 2016 und der kahle Dohlenberg im<br />
Jahr 2019 im Vergleich.<br />
Die Fichte ist tot<br />
Eigentlich darf im Wald immer nur so<br />
viel Holz eingeschlagen werden, wie<br />
auch wieder nachwächst. Zu diesem<br />
Zweck stellen die Waldbesitzer einen<br />
Plan für zehn Jahre auf und der lässt für<br />
den Wald der Stadt Schieder-Schwalenberg<br />
einen jährlichen Hiebsatz von<br />
230 Festmetern zu. Dann allerdings<br />
kamen Friederike und der Borkenkäfer<br />
und beide haben dem städtischen Wald<br />
ziemlich zugesetzt, wie man am Dohlenberg<br />
sehen kann. Beide zusammen<br />
haben das Zehnfache dessen erledigt,<br />
was pro Jahr eingeschlagen werden<br />
darf. Allein der Windwurf durch das<br />
Sturmtief Friederike belief sich schon<br />
auf 900 Festmeter. Begünstigt von der<br />
Dürre der letzten zwei Jahre und der<br />
Fichtenmonokultur auf exponiertem<br />
Hang konnte sich dann der Borkenkäfer<br />
rasend schnell ausbreiten und hat<br />
sein Übriges getan. Am Ende steht der<br />
Dohlenberg plötzlich kahl da.<br />
Die Fichtenmonokultur war wie<br />
ein Luxushotel für den Borkenkäfer<br />
und der hat es sich auch gutgehen<br />
lassen. Das Wetter sorgte dafür, dass<br />
Buchbinder und Kupferstecher – so<br />
heißen zwei Arten dieses gemeinen<br />
Rüsselkäfers – ideale Brutbedingungen<br />
hatten und sich ungehindert<br />
vermehren konnten. Der Borkenkäfer<br />
liebt trockenes und warmes Wetter.<br />
Die Jahre 2018 und 2019 waren aus<br />
seiner Sicht also ideal. Ein Weibchen<br />
kann im Laufe eines solchen Jahres<br />
250.000 Nachkommen produzieren.<br />
Die Fichte wehrt sich gegen den Angriff<br />
des Borkenkäfers eigentlich mit<br />
Harzfluss. Aufgrund der Dürre waren<br />
die Fichten aber so geschwächt, dass<br />
sie keinen Harz mehr produzieren<br />
konnten.<br />
Am Ende stirbt die Fichte, was man<br />
jetzt auf dem Dohlenberg resignierend<br />
zur Kenntnis nehmen muss. In vielen<br />
anderen Regionen geht der Kampf<br />
gegen den Borkenkäfer allerdings<br />
noch weiter. Auch wenn Sie es nicht<br />
gerne hören: wir brauchen kühles und<br />
feuchtes Wetter. Das, was wir als „usseliges“<br />
Wetter bezeichnen, mag der<br />
Borkenkäfer nämlich gar nicht. Unsere<br />
Aufgabe ist es jetzt, den Dohlenberg<br />
wieder aufzuforsten. Sicherlich nicht<br />
wieder als Fichtenmonokultur, sondern<br />
mit einem Mischwald, der den<br />
Bodenbedingungen und dem Klima<br />
angepasst ist. Der Blick auf den kahlen<br />
Dohlenberg wird uns allerdings<br />
noch einige Jahre erhalten bleiben,<br />
denn zunächst einmal muss Pflanzgut<br />
gezogen werden und dann braucht<br />
das Wachstum der Bäume seine Zeit.<br />
Ganz nebenbei muss man allerdings<br />
auch erwähnen, dass die Kritik an<br />
der Fichtenmonokultur natürlich berechtigt<br />
war, es allerdings nach dem<br />
Krieg gute Gründe dafür gab, Fichten<br />
anzupflanzen. Schließlich brauchte<br />
man das Nadelholz als Bauholz und<br />
das wird auch zukünftig so sein.<br />
Führung für Gehörlose<br />
in Papiermühle<br />
Andrea Schäfer aus Wöbbel ist<br />
Gebärdensprachdolmetscherin und<br />
sie hatte das tolle Angebot gemacht,<br />
ehrenamtlich eine Führung durch die<br />
Papiermühle Plöger in Schieder in<br />
Gebärdensprache durchzuführen. Von<br />
diesem einzigartigen Angebot haben<br />
rund 40 Gehörlose Gebrauch gemacht<br />
und zum Teil weite Anreisen auf<br />
sich genommen. Das Kulturdenkmal<br />
Papiermühle Plöger wird durch den<br />
Heimatverein Schieder als Museum<br />
geführt und zeigt anschaulich, wie<br />
die Papierproduktion um 1900 aussah.<br />
Die erhaltene Technik wird von der<br />
Niese über Wasserräder angetrieben<br />
und ist allemal einen Besuch wert.<br />
Einzelheiten können Sie auf der<br />
Seite www.papiermuehle-ploeger.de<br />
nachlesen. Der Heimatverein Schieder<br />
ist natürlich immer auch über ehrenamtliche<br />
Hilfe erfreut.<br />
In der Rappelkiste wird<br />
gesägt<br />
In Schieder-Schwalenberg gibt es<br />
wieder elf neue Häuser. Genau genommen<br />
sind es Futterhäuschen für Vögel,<br />
die von den Kindern im Familienzentrum<br />
Städtischer Kindergarten Rappelkiste<br />
gebaut wurden. Unterstützt<br />
wurden die kleinen Handwerkerinnen<br />
und Handwerker durch David Hecker<br />
von der Comnatura-Umweltbildung<br />
aus Höxter. Fleißige Handwerker<br />
waren also gefragt: Sägen, Bohren,<br />
Schmirgeln, Schrauben, Dachpappe<br />
aufnageln und dann war es geschafft.<br />
Voller Stolz konnten die Kinder die<br />
Futterstationen präsentieren. Die<br />
Vögel wird es im kommenden Winter<br />
freuen, sind sie doch die Nutznießer<br />
dieser Veranstaltung, die auch für die<br />
Kinder spannend und lehrreich war.<br />
Ach ja, so ein ganz kleines bisschen<br />
haben wohl auch die Väter und Großväter<br />
mitgeholfen. Aber wirklich nur<br />
ein kleines bisschen.<br />
Jugendzentrum geöffnet<br />
Die Aktivitäten im Jugendzentrum<br />
Schieder waren zuletzt etwas eingeschränkt,<br />
aber jetzt gibt es mit Blick<br />
auf die Öffnungszeiten Neues zu<br />
berichten. Seit dem 1. Oktober wird<br />
der Sozialpädagoge Sören Langkrär<br />
zusätzliche Stunden im JuZ Schieder<br />
anbieten. Als Leiter der Schwalenberger<br />
Jugendarbeit ist er natürlich auch<br />
in Schieder bereits bestens bekannt.<br />
Die Kinder und Jugendlichen kennen<br />
ihn von seiner hauptamtlichen Tätigkeit<br />
beim Trägerverein Church. Jetzt<br />
wird Sören Langkrär auch in Schieder<br />
montagabends und mittwochnachmittags<br />
für Kinder, Jugendliche<br />
und junge Erwachsene die Tür des<br />
Jugendzentrums in Schieder öffnen.<br />
Zukünftig ergeben sich also folgende<br />
Öffnungszeiten: montags von 18.30<br />
bis 20.30 Uhr, mittwochs von 14 bis 16<br />
Uhr und sonntags von 16 bis 20 Uhr.<br />
Photovoltaik<br />
Auf großes Interesse ist eine Informationsveranstaltung<br />
im Bürger- und<br />
Rathaus zum Thema Photovoltaik<br />
gestoßen. Hier hat sich in den letzten<br />
Jahren einiges verändert. Das betrifft<br />
sowohl die Investitionskosten, aber<br />
auch die Erträge. Kalkulierte man<br />
früher noch mit den sehr komfortablen<br />
Einspeisevergütungen, legt man heute<br />
den Fokus auf den Eigenverbrauch.<br />
Auch ist im Moment bei der Entwicklung<br />
von Speichermöglichkeiten<br />
einiges im Fluss und nicht zuletzt<br />
ergeben sich Aspekte in Bezug auf<br />
Elektromobilität und die Möglichkeit,<br />
Elektroautos über eine Photovoltaikanlage<br />
zu laden oder deren Akkus<br />
sogar als Speicher zu nutzen. Ein ganz<br />
wichtiger Punkt ist übrigens auch, dass<br />
die Einspeisevergütung immer nur für<br />
20 Jahre gewährt wird und für die<br />
ersten Anlagen läuft diese Zeit bald<br />
ab. Es besteht also Handlungsbedarf,<br />
damit nicht irgendwann der Vorwurf<br />
der „illegalen Stromeinspeisung“ im<br />
Raum steht. Allerdings sehe ich vor<br />
allem Regelungsbedarf bei den Energieversorgern.<br />
Wer Interesse daran<br />
hat, kann übrigens unter www.solardachkataster-lippe.de<br />
überprüfen, ob<br />
sein Haus für eine Photovoltaikanlage<br />
geeignet ist. Konfliktfelder, wie zum<br />
Beispiel der Denkmalschutz, werden<br />
dabei allerdings ausgeblendet. So wird<br />
zum Beispiel das historische Rathaus<br />
in Schwalenberg als besonders gut<br />
geeignet dargestellt. Jeder kann sich<br />
aber vorstellen, dass wir dort ganz<br />
bestimmt keine Photovoltaikanlage<br />
installieren wollen und dürfen.<br />
Einmal im Monat wandern<br />
Geführte Wanderungen am zweiten<br />
Samstag im Monat bietet der Heimatverein<br />
Schieder an. Gestartet wird<br />
immer am Bürger- und Rathaus in<br />
Schieder und zwar um 13 Uhr. Nach<br />
einer Wanderung, die üblicherweise<br />
zwei bis drei Stunden dauert, gibt<br />
es regelmäßig einen gemütlichen<br />
Abschluss in einer Gaststätte, so dass<br />
die Geselligkeit auch nicht zu kurz<br />
kommt. Die Wanderungen werden immer<br />
auch im Veranstaltungskalender<br />
unter www.schieder-schwalenberg.de<br />
veröffentlicht.<br />
Ihr Bürgermeister Jörg Bierwirth<br />
Kinder präsentieren ihre selbstgebauten Futterstationen.