DER RISSENER 68

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10 | DER RISSENER LOKALES Stefanie von Berg ist neue Bezirksamtsleiterin RISSEN. Mit großer Mehrheit wurde die ehemalige Bürgerschaftsabgeordnete Dr. Stefanie Dr. Stefanie von Berg freut sich auf ihr neues Amt. von Berg (Grüne) kürzlich während der Bezirksversammlungssitzung zur Bezirksamtsleiterin Foto: mk gewählt und tritt nun die Nachfolge von Liane Melzer an. Damit stellen die Grünen zum ersten Mal eine Bezirksverwaltungsleitung. 33 von 45 Bezirkspolitiker – sechs Abgeordnete waren nicht anwesend – stimmten in geheimer Wahl für von Berg, zehn entschieden sich gegen sie und zwei enthielten sich. Wie berichtet, sprachen sich nicht nur die Grünen, sondern auch CDU und SPD für von Berg aus. Die FDP entschlossen sich, nicht für sie zu votieren. „Ich bedanke mich für das Vertrauen und biete allen eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit an”, sagte sie, nachdem sie erste Glückwünsche und Blumensträuße entgegen genommen hatte. „Nur zusammen können wir die riesigen Herausforderungen im Bezirk meistern”, so von Berg. Erster Arbeitstag ist indes erst zum 1. Dezember dieses Jahres, nachdem sie vom Senat offiziell ernannt wird. „Bis dahin genieße ich die freien Abende, sammle Kraft und bereite mich auf all die Themen vor, die mich erwarten”, sagte sie im Gespräch mit dem Rissener. Für sie ist das neue Amt auch „ein neuer Lebensabschnitt”. Sie leitete 15 Jahre lang ein Studienseminar in Stade, zog 2011 in die Bürgerschaft ein und wurde schulpolitische Sprecherin ihrer Partei. Vor einem Jahr legte sie allerdings ihr Mandat nieder, da Beruf und Politik für sie nicht mehr vereinbar waren. Jetzt feiert sie ihr Comeback, wenn auch nicht auf der politischen Bühne. „Ich komme hier frisch in den Bezirk, bin unbelastet. Ich freue mich riesig auf die Arbeit”, betonte sie. mk Seemann & Söhne Gedenktag im Trauerzentrum Für Sonnabend, 12 Oktober, lädt das Bestattungs-Institut Seemann & Söhne herzlich zu seinem jährlichen Gedenktag im Trauerzentrum in Schenefeld, Dannenkamp 20, ein. Ab 14 Uhr wird gemeinsam mit Pastor Hofmann und der Rednerin Dr. Meike Zöger an die Lieben mit einem Kerzenritual gedacht. Anschließend haben Besucher die Möglichkeit, im dazugehörigen Café bei Kaffee und Kuchen diesen Tag ausklingen zu lassen. Das Beerdigungs-Institut bittet um Anmeldung via E- Mail an info@seemann soehne.de oder telefonisch unter 040 – 866 06 10. Vor Ort sind ausreichend Parkplätze vorhanden. - ANZEIGE - Mit vielseitigen Veranstaltungen lädt das Beerdigungsinstitut Seemann & Söhne dazu ein, sich mit den Themen Tod und Trauer auseinanderzusetzen und bietet Hilfe und Unterstützung im Trauerfall an. Foto: Seemann & Söhne
LOKALES DER RISSENER | 11 Bezirksversammlung beendet Bauwagen-Posse RISSEN/ ALTONA. Die Rissener Wald-Kita „Stadt, Land, Fluss” darf ihren Bauwagen auf dem Gelände der Freiluftschule Wittenbergen aufstellen. Dafür haben sich alle in der Bezirksverwaltung vertretenen Parteien ausgesprochen, und es gibt auch einen entsprechenden Beschluss. „Der ist bindend für die Verwaltung. Damit hat diese Groteske dann bald ein Ende”, so Robert Jarowoy, Vorsitzender der Linken- Fraktion, im Gespräch mit dem Rissener. Wie berichtet, ringt der Träger der Kita, der Verein Heinrichstraße Kinderhaus Stenvort, seit Juni dieses Jahres um die Aufstellung eines Bauwagens, in dem die Kinder sich Aufwärmen können und der Schutz vor schlechtem Wetter bietet. Doch die Verwaltung hatte umweltrechtliche Bedenken, da sich das Gelände in einem Naturschutzgebiet befindet und lehnte einen entsprechenden Bauantrag ab. Dazu Oliver Schmidt, zweiter stellvertretender Vorsitzender der SPD-Fraktion Altona: „Der SPD-Fraktion Altona geht es hier insbesondere darum, die Interessen der Kinder nicht gegen die Interessen des Naturschutzes auszuspielen, vor allem da eine Bodenversiegelung dort nicht stattfinden wird. Die Wald-Kita wahrt und fördert beide Gesichtspunkte in bester Weise und verknüpft den Naturschutzgedanken durch eine lebensnahe Umwelt- und Naturerziehung mit einer pädagogisch hochwertigen Betreuung der Kinder. Eine Schutzhütte im Naturschutzgebiet ist auch nichts Ungewöhnliches, zumal der Bauwagen unmittelbar angrenzend an die Bebauung der Freiluftschule und eben nicht mitten im Wald platziert werden sollte. Insoweit sahen wir hier auch keinen wirklichen Konflikt.” Ebenso äußert sich Robert Jarowoy: „Die Erfahrung von Natur sowie die Bedeutung ihres Erhalts muss unseren Kindern im Kontakt mit der Natur selbst und nicht nur im Klassenzimmer nahegebracht werden. Dies sollte nicht an vordergründigen Naturschutzbedenken scheitern.” Tatsächlich konnten sich alle Beteiligten bei einem Ortstermin noch zwei Tage vor der Bezirksversammlung auf einen neuen, etwas versetzten Stellplatz innerhalb der bestehenden Bebauungsgrenzen der Freiluftschule einigen, so dass schließlich im Konsens interfraktionell beschlossen werden konnte, eine Bald können Kinder und Eltern in ihren Bauwagen umziehen. Genehmigung für den Bauwagen zu erteilen. Auch die eher skeptischen FDP-Abgeordneten stimmten zu. „Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schwierig es ist, gute und verlässliche Kita-Plätze zu finden. Insofern geben wir unsere Stimmen auch für den Erhalt der Wald-Kita ab”, so Fraktionsvorsitzende Katarina Blume. Die Eltern der Kinder sind froh. „Es ist toll, dass nun endlich alles klar ist. Der Bauwagen wird bald eintreffen. Es wird auch Zeit, Initiative: Bürgerentscheide verbindlich machen BLANKENESE. „Bürgerbegehren und Bürgerentscheide jetzt verbindlich machen” – das ist das Anliegen einer Initiative, die sich im August dieses Jahres gegründet hat. Auch in den Elbvororten gibt es Aktivisten, die man bei Veranstaltungen an ihren Ständen kennen lernen kann. Mit dabei sind unter anderem Robert Jarowoy, der Vorsitzender der Linken-Fraktion in der Bezirksversammlung ist, Monika Lühmann und Beate Hülsen. „Bürgerbegehren und Bürgerentscheide werden in Hamburg immer wieder - in erster Linie vom Senat - im Vorfeld ausgebremst, ausgehebelt oder durch widersprechende Maßnahmen unterlaufen. Dies wollen wir ändern”, so Beate Hülsen und spielt auf das so genannte Evokationsrecht des Hamburger Senats an. Denn der Demokratie stärken und Bürgerbegehren verbindlich machen, das fordern aus den Elbvororten unter anderem auch v.l. Beate Hülsen, Eckhard Fey, Monika Lühmann und Peter Schönberger. Foto: mk Senat kann allgemein und im Einzelfall Weisungen erteilen und Angelegenheiten selbst erledigen, auch soweit eine Fachbehörde oder ein Bezirksamt zuständig ist. Demnach kann der Senat alle Vorgänge untergeordneter Verwaltungseinheiten nach eigenem Foto: mk denn zum einen hat uns das Thema große Sorgen bereitet, und zum anderen wird es langsam zu kalt in unserem Zelt”, sagt Nina Heinemann, Mutter aus der Wald-Kita. Immerhin sei inzwischen ein fester Boden verlegt worden, „damit sich die Kinder trocken umkleiden und dort essen können.” Und außerdem sei dieser Bodenbelag innerhalb von 48 Stunden geliefert worden. Ganz ohne Zoff und langwierigem Behörden-Verfahren. mk Ermessen an sich ziehen. „Die Bezirke in Hamburg haben lediglich ein Empfehlungsrecht, die Entscheidungsgewalt über alle wirklich wichtigen Fragen liegen aber allein beim Senat und seinen Fachbehörden”, so Jarowoy. So geschehen 2004, als ein Bürgerentscheid den Erhalt des Altonaer Bismarckbades forderte und der Senat dies ablehnte „und das Bad abgerissen wurde”, so Jarowoy. Diese Praxis schrecke viele Hamburger davon ab, sich für Bürgerbegehren und Bürgerentscheid stark zu machen. „Aber das sind wichtige, demokratische Instrumente, die wir stärken und erhalten müssen”, so Monika Lühmann. Die Aktivisten haben jetzt noch etwa fünf Monate Zeit, um 10 000 gültige Unterschriften von wahlberechtigten Einwohnern in Hamburg zu sammeln. Im Anschluss würde es im Sommer 2020 das Volksbegehren, und dann im September 2021 parallel zur Bundestagswahl der entsprechende Volksentscheid erfolgen. mk
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