14.10.2019 Aufrufe

BISp 2019,04 Inklusion im Nachwuchsleistungssport

Mit der vorliegenden Studie ist erstmals eine empirische Datengrundlage zu den Anforderungen und Bewältigungsprozessen im paralympischen Leistungssport unter besonderer Berücksichtigung der Vereinbarkeit von Schule und Leistungssport generiert worden. Es werden Gemeinsamkeiten und Differenzen aufgezeigt zwischen jugendlichen Nachwuchstalenten mit Behinderung, die entweder eine Regelschule oder eine Eliteschule des Sports besuchen. Es wird der Frage nachgegangen, wie jugendliche Kaderathletinnen und -athleten aus paralympischen Sportarten, die an Regelschulen bzw. Eliteschulen des Sports unterrichtet werden, mit der Doppelbelastung umgehen und welche Ressourcen ihnen zur Bewältigung der Anforderungen zur Verfügung stehen. Auf der einen Seite werden Chancen benannt, die die Beteiligten mit dem Besuch einer Eliteschule des Sport verbinden. Auf der anderen Seite werden Barrieren aufgezeigt, mit denen die Jugendlichen an Eliteschulen des Sports konfrontiert sind. Neben der Perspektive der Sportlerinnen und Sportler werden Sichtweisen von Eltern, Trainerinnen und Trainern sowie Entscheidungsträgerinnen und -trägern an Eliteschulen des Sports mit einbezogen. Die Studienergebnisse liefern für die Sportpolitik wichtige Impulse, um den Zugang von Nachwuchstalenten aus paralympischen Sportarten an Eliteschulen des Sports zu erleichtern. Dieses Ziel geht einher mit der in der UN-Behindertenrechtskonvention formulierten Forderung nach voller, wirksamer und gleichberechtigter Teilhabe auf allen Ebenen des organisierten Sports.

Mit der vorliegenden Studie ist erstmals eine empirische Datengrundlage zu den Anforderungen und Bewältigungsprozessen im paralympischen Leistungssport unter besonderer Berücksichtigung der Vereinbarkeit von Schule und Leistungssport generiert worden. Es werden Gemeinsamkeiten und Differenzen aufgezeigt zwischen jugendlichen Nachwuchstalenten mit Behinderung, die entweder eine Regelschule oder eine Eliteschule des Sports besuchen.
Es wird der Frage nachgegangen, wie jugendliche Kaderathletinnen und -athleten aus paralympischen Sportarten, die an Regelschulen bzw. Eliteschulen des Sports unterrichtet werden, mit der Doppelbelastung umgehen und welche Ressourcen ihnen zur Bewältigung der Anforderungen zur Verfügung stehen. Auf der einen Seite werden Chancen benannt, die die Beteiligten mit dem Besuch einer Eliteschule des Sport verbinden. Auf der anderen Seite werden Barrieren aufgezeigt, mit denen die Jugendlichen an Eliteschulen des Sports konfrontiert sind. Neben der Perspektive der Sportlerinnen und Sportler werden Sichtweisen von Eltern, Trainerinnen und Trainern sowie Entscheidungsträgerinnen und -trägern an Eliteschulen des Sports mit einbezogen.
Die Studienergebnisse liefern für die Sportpolitik wichtige Impulse, um den Zugang von Nachwuchstalenten aus paralympischen Sportarten an Eliteschulen des Sports zu erleichtern. Dieses Ziel geht einher mit der in der UN-Behindertenrechtskonvention formulierten Forderung nach voller, wirksamer und gleichberechtigter Teilhabe auf allen Ebenen des organisierten Sports.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

230<br />

Darstellung der empirischen Ergebnisse<br />

4.7 Wechselbereitschaft der Regelschülerinnen<br />

und -schüler an eine<br />

Sportschule<br />

4.7.1 Grundsätzliche Bewertung des Verbundsystems<br />

seitens der Regelschülerinnen und -schüler<br />

Etwa die Hälfte der befragten Regelschülerinnen und -schüler<br />

(sechs von 14 Befragten) stehen einem Wechsel an eine Sportschule<br />

grundsätzlich positiv gegenüber. Die andere Hälfte (sieben Befragte)<br />

lehnen einen Wechsel vollständig ab; eine Athletin möchte sich diesbezüglich<br />

nicht positionieren. Konkret danach gefragt, was sie am<br />

Besuch einer Sportschule als reizvoll erachten, führen die Jugendlichen<br />

verkürzte Wegezeiten und besserte Trainingsbedingungen<br />

an. Insbesondere Athletinnen und Athleten, die an der Regelschule<br />

schon einmal Schwierigkeiten hatten, schulische und sportbezogene<br />

Anforderungen gewinnbringend zu vereinen, stufen die grundlegende<br />

Vereinbarkeit der Lebensbereiche Schule und Sport an der<br />

Sportschule besser ein: „Also, die Unterstützung ist schon besser als<br />

auf der normalen Schule“ (AR10). Sie vermuten, dass Sportschulen<br />

<strong>im</strong> Vergleich zu Regelschulen aufgrund der strukturellen Kopplung<br />

von Schule und Sport über bessere Unterstützungsleistungen verfügen<br />

und dass sie daraus folgend bessere Voraussetzungen bieten,<br />

um dem spezifischen Lebenszusammenhang von Leistungssportlerinnen<br />

und -sportlern gerecht zu werden:<br />

„Was ich dann auch gemerkt habe: Es wurde auch viel<br />

ernster mit dem Sport. Dann hatte ich auch Probleme,<br />

weil ich ja auf eine Gesamtschule gehe, ja, einfach auch<br />

einen anderen Rhythmus, als jetzt die Spieler von der<br />

Sportschule. Die stehen auch auf, haben Training, gehen<br />

dann zur Schule, irgendwann sind die abends fertig. Bei<br />

mir ist das natürlich so: ich stehe auf, gehe erst einmal<br />

in die Schule, sechs, sieben, acht Stunden. Montags habe<br />

ich lange, dienstags ja auch, wie man das auf dem Stundenplan<br />

sieht. Da habe ich dann das erste Mal gemerkt,<br />

<strong>Inklusion</strong> <strong>im</strong> <strong>Nachwuchsleistungssport</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!