14.10.2019 Aufrufe

BISp 2019,04 Inklusion im Nachwuchsleistungssport

Mit der vorliegenden Studie ist erstmals eine empirische Datengrundlage zu den Anforderungen und Bewältigungsprozessen im paralympischen Leistungssport unter besonderer Berücksichtigung der Vereinbarkeit von Schule und Leistungssport generiert worden. Es werden Gemeinsamkeiten und Differenzen aufgezeigt zwischen jugendlichen Nachwuchstalenten mit Behinderung, die entweder eine Regelschule oder eine Eliteschule des Sports besuchen. Es wird der Frage nachgegangen, wie jugendliche Kaderathletinnen und -athleten aus paralympischen Sportarten, die an Regelschulen bzw. Eliteschulen des Sports unterrichtet werden, mit der Doppelbelastung umgehen und welche Ressourcen ihnen zur Bewältigung der Anforderungen zur Verfügung stehen. Auf der einen Seite werden Chancen benannt, die die Beteiligten mit dem Besuch einer Eliteschule des Sport verbinden. Auf der anderen Seite werden Barrieren aufgezeigt, mit denen die Jugendlichen an Eliteschulen des Sports konfrontiert sind. Neben der Perspektive der Sportlerinnen und Sportler werden Sichtweisen von Eltern, Trainerinnen und Trainern sowie Entscheidungsträgerinnen und -trägern an Eliteschulen des Sports mit einbezogen. Die Studienergebnisse liefern für die Sportpolitik wichtige Impulse, um den Zugang von Nachwuchstalenten aus paralympischen Sportarten an Eliteschulen des Sports zu erleichtern. Dieses Ziel geht einher mit der in der UN-Behindertenrechtskonvention formulierten Forderung nach voller, wirksamer und gleichberechtigter Teilhabe auf allen Ebenen des organisierten Sports.

Mit der vorliegenden Studie ist erstmals eine empirische Datengrundlage zu den Anforderungen und Bewältigungsprozessen im paralympischen Leistungssport unter besonderer Berücksichtigung der Vereinbarkeit von Schule und Leistungssport generiert worden. Es werden Gemeinsamkeiten und Differenzen aufgezeigt zwischen jugendlichen Nachwuchstalenten mit Behinderung, die entweder eine Regelschule oder eine Eliteschule des Sports besuchen.
Es wird der Frage nachgegangen, wie jugendliche Kaderathletinnen und -athleten aus paralympischen Sportarten, die an Regelschulen bzw. Eliteschulen des Sports unterrichtet werden, mit der Doppelbelastung umgehen und welche Ressourcen ihnen zur Bewältigung der Anforderungen zur Verfügung stehen. Auf der einen Seite werden Chancen benannt, die die Beteiligten mit dem Besuch einer Eliteschule des Sport verbinden. Auf der anderen Seite werden Barrieren aufgezeigt, mit denen die Jugendlichen an Eliteschulen des Sports konfrontiert sind. Neben der Perspektive der Sportlerinnen und Sportler werden Sichtweisen von Eltern, Trainerinnen und Trainern sowie Entscheidungsträgerinnen und -trägern an Eliteschulen des Sports mit einbezogen.
Die Studienergebnisse liefern für die Sportpolitik wichtige Impulse, um den Zugang von Nachwuchstalenten aus paralympischen Sportarten an Eliteschulen des Sports zu erleichtern. Dieses Ziel geht einher mit der in der UN-Behindertenrechtskonvention formulierten Forderung nach voller, wirksamer und gleichberechtigter Teilhabe auf allen Ebenen des organisierten Sports.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

86<br />

Darstellung der empirischen Ergebnisse<br />

4.1.6 Gründe für die Wahl der weiterführenden Schule<br />

mit Blick auf Sport und Behinderung<br />

Aspekte einer behinderungsspezifischen Förderung in der<br />

Schullaufbahn<br />

Ob die Behinderung der Athletinnen und Athleten Einfluss auf die<br />

Wahl der weiterführenden Schule seitens der Eltern hat, variiert<br />

innerhalb der Stichprobe beträchtlich und ist sowohl von der Behinderungsart<br />

und den nötigen Anpassungsleistungen der Schule<br />

als auch von den von der Familie bisher in der Grundschule gesammelten<br />

Erfahrungen abhängig bezüglich des Umgangs mit der<br />

Behinderung von Seiten der Lehrkräfte. Viele der Interviewpartnerinnen<br />

und -partner mit vergleichsweise geringen körperlichen<br />

Beeinträchtigungen (beispielsweise Fehlen eines Unterarmes) berichten,<br />

in ihrem Schulalltag kaum eingeschränkt zu sein, weshalb<br />

ihre Behinderung nicht ausschlaggebend für die Schulauswahl war.<br />

Diese Gruppe von Athletinnen und Athleten fühlt sich nach eigener<br />

Aussage in ihrer Schullaufbahn durch die Behinderung allenfalls<br />

geringfügig eingeschränkt. Bei einer Beeinträchtigung, bei der <strong>im</strong><br />

Schulalltag größere Anpassungsleistungen seitens der Schule erforderlich<br />

sind (beispielsweise ist dies bei einigen Interviewpartnerinnen<br />

und -partnern mit stärkerer Sehbehinderung der Fall), kann<br />

die Behinderung jedoch schon ab der Einschulung den Verlauf der<br />

Schulausbildung wesentlich best<strong>im</strong>men. Die Familie versucht frühzeitig<br />

in Erfahrung zu bringen, welche Schulform die bestmögliche<br />

Förderung bietet, um die durch die Beeinträchtigung entstehenden<br />

eventuellen Nachteile <strong>im</strong> Schulalltag auszugleichen:<br />

„Weil mein Bruder, der auch auf einem Gymnasium<br />

war – bei dem haben wir gemerkt, dass das alles ziemlich<br />

stressig ist und das mit dem langsameren Schreiben,<br />

dass das [bei mir] da nicht funktionieren würde. Deshalb<br />

dachten wir, können die auf einer Privatschule vielleicht<br />

ein bisschen mehr Rücksicht [darauf] nehmen.“ (AE 5)<br />

<strong>Inklusion</strong> <strong>im</strong> <strong>Nachwuchsleistungssport</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!