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BISp 2019,04 Inklusion im Nachwuchsleistungssport

Mit der vorliegenden Studie ist erstmals eine empirische Datengrundlage zu den Anforderungen und Bewältigungsprozessen im paralympischen Leistungssport unter besonderer Berücksichtigung der Vereinbarkeit von Schule und Leistungssport generiert worden. Es werden Gemeinsamkeiten und Differenzen aufgezeigt zwischen jugendlichen Nachwuchstalenten mit Behinderung, die entweder eine Regelschule oder eine Eliteschule des Sports besuchen. Es wird der Frage nachgegangen, wie jugendliche Kaderathletinnen und -athleten aus paralympischen Sportarten, die an Regelschulen bzw. Eliteschulen des Sports unterrichtet werden, mit der Doppelbelastung umgehen und welche Ressourcen ihnen zur Bewältigung der Anforderungen zur Verfügung stehen. Auf der einen Seite werden Chancen benannt, die die Beteiligten mit dem Besuch einer Eliteschule des Sport verbinden. Auf der anderen Seite werden Barrieren aufgezeigt, mit denen die Jugendlichen an Eliteschulen des Sports konfrontiert sind. Neben der Perspektive der Sportlerinnen und Sportler werden Sichtweisen von Eltern, Trainerinnen und Trainern sowie Entscheidungsträgerinnen und -trägern an Eliteschulen des Sports mit einbezogen. Die Studienergebnisse liefern für die Sportpolitik wichtige Impulse, um den Zugang von Nachwuchstalenten aus paralympischen Sportarten an Eliteschulen des Sports zu erleichtern. Dieses Ziel geht einher mit der in der UN-Behindertenrechtskonvention formulierten Forderung nach voller, wirksamer und gleichberechtigter Teilhabe auf allen Ebenen des organisierten Sports.

Mit der vorliegenden Studie ist erstmals eine empirische Datengrundlage zu den Anforderungen und Bewältigungsprozessen im paralympischen Leistungssport unter besonderer Berücksichtigung der Vereinbarkeit von Schule und Leistungssport generiert worden. Es werden Gemeinsamkeiten und Differenzen aufgezeigt zwischen jugendlichen Nachwuchstalenten mit Behinderung, die entweder eine Regelschule oder eine Eliteschule des Sports besuchen.
Es wird der Frage nachgegangen, wie jugendliche Kaderathletinnen und -athleten aus paralympischen Sportarten, die an Regelschulen bzw. Eliteschulen des Sports unterrichtet werden, mit der Doppelbelastung umgehen und welche Ressourcen ihnen zur Bewältigung der Anforderungen zur Verfügung stehen. Auf der einen Seite werden Chancen benannt, die die Beteiligten mit dem Besuch einer Eliteschule des Sport verbinden. Auf der anderen Seite werden Barrieren aufgezeigt, mit denen die Jugendlichen an Eliteschulen des Sports konfrontiert sind. Neben der Perspektive der Sportlerinnen und Sportler werden Sichtweisen von Eltern, Trainerinnen und Trainern sowie Entscheidungsträgerinnen und -trägern an Eliteschulen des Sports mit einbezogen.
Die Studienergebnisse liefern für die Sportpolitik wichtige Impulse, um den Zugang von Nachwuchstalenten aus paralympischen Sportarten an Eliteschulen des Sports zu erleichtern. Dieses Ziel geht einher mit der in der UN-Behindertenrechtskonvention formulierten Forderung nach voller, wirksamer und gleichberechtigter Teilhabe auf allen Ebenen des organisierten Sports.

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Handlungsempfehlungen für die Praxis<br />

sportspezifische Expertise entwickelt. Für Trainerinnen und Trainer<br />

aus dem Nichtbehindertensport gilt es Anreize zur Weiterbildung<br />

in Sachen Behindertenleistungssport zu schaffen; grundsätzlich<br />

sind in alle Traineraus- und -fortbildungen behindertensportspezifische<br />

Inhalte als obligatorischer Bestandteil zu verankern:<br />

„Das ist sicherlich auch einer der ersten Schritte, bevor<br />

wir über diese ganze <strong>Inklusion</strong> und Verbindung mit dem<br />

olympischen Fachverband nachdenken. Erst einmal<br />

müssen das die Trainer kapieren. Und die kapieren das<br />

nur, wenn wir denen ganz am Anfang [sagen, dass] das<br />

Bestandteil beispielsweise ist in der Trainerausbildung.<br />

Das man sagt, zwei bis fünf Lerneinheiten in jeder C-Lizenz<br />

Leistungssport sind oder gehören dem paralympischen<br />

Sport an. Dass dann die Trainer wissen – die meisten<br />

Trainer wissen ja gar nicht, die können die Leistung<br />

ja noch nicht einmal einordnen. Riesenproblem. Wenn<br />

man dann diese Trainer hört, ach, endlose Diskussionen<br />

gehabt.“ (T3)<br />

Tritt der Fall ein, dass eine Sportschülerin oder ein Sportschüler<br />

mit Behinderung offensichtlich nicht von der Kooperation<br />

mit dem Nichtbehindertensport profitiert und auf behindertensportspezifische<br />

Expertise angewiesen ist, sollte die sportartspezifische<br />

Betreuung <strong>im</strong> Verbundsystem seitens der Landestrainerin<br />

oder des Landestrainers, die oder der <strong>im</strong> Idealfall <strong>im</strong> Behindertensportverband<br />

hauptamtlich tätig ist, übernommen werden:<br />

„Wenn so ein Fall jetzt eintritt, dass wir jetzt ein Kind<br />

in der siebten Klasse als Bewerber haben, hole ich mir<br />

jetzt sofort quasi dann auch noch die Fachleute aus dem<br />

Behindertensportverband dazu. So ist die Verabredung.<br />

Wenn es um eine Sportart sich handelt, die wir nicht haben,<br />

dann kann ich das schwer einschätzen, […] und deswegen<br />

müssen wir praktisch dann in dem Fall wirklich<br />

von Fall zu Fall unterscheiden: Haben wir überhaupt<br />

die Rahmenbedingungen, die Förderstruktur, das Per-<br />

<strong>Inklusion</strong> <strong>im</strong> <strong>Nachwuchsleistungssport</strong>

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