audimax Na.Wi 11-2019 - Karrieremagazin für Naturwissenschaftler
BESTECHEND: So attraktiv sind Karrieren für Naturwissenschaftler***Mensagespräch: Die Risiken und Chancen der Genforschung***Vielfalt ist die beste Medizin: Einblick in die beruflichen Möglichkeiten der Medizinbranche***Beratung: Warum Consulting und Naturwissenschaftler prima zusammenpassen***Genie in Chemie? Oder doch eher Prio auf Bio? Wir zeigen, wie der Berufseinstieg in beiden Branchen verläuft***Arbeitsmarkt: Zahlen und Fakten auf einen Blick***Vom Labor auf die Straße: Nawis machen im Produktvertrieb eine gute Figur***Zwischen bio und vegan: Arbeiten am Food von morgen***Die Rechnung geht auf: Wie der Arbeitsmarkt für Mathematiker aussieht***Jump for Joy! Das große Semestergewinnspiel ist endlich wieder da. Mitmachen und heiße Preise abräumen***Elif beweist Mut zur Lücke.
BESTECHEND: So attraktiv sind Karrieren für Naturwissenschaftler***Mensagespräch: Die Risiken und Chancen der Genforschung***Vielfalt ist die beste Medizin: Einblick in die beruflichen Möglichkeiten der Medizinbranche***Beratung: Warum Consulting und Naturwissenschaftler prima zusammenpassen***Genie in Chemie? Oder doch eher Prio auf Bio? Wir zeigen, wie der Berufseinstieg in beiden Branchen verläuft***Arbeitsmarkt: Zahlen und Fakten auf einen Blick***Vom Labor auf die Straße: Nawis machen im Produktvertrieb eine gute Figur***Zwischen bio und vegan: Arbeiten am Food von morgen***Die Rechnung geht auf: Wie der Arbeitsmarkt für Mathematiker aussieht***Jump for Joy! Das große Semestergewinnspiel ist endlich wieder da. Mitmachen und heiße Preise abräumen***Elif beweist Mut zur Lücke.
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<strong>11</strong> - <strong>2019</strong> · November – April 2020 · <strong>11</strong>. Jahrgang<br />
BESTECHEND<br />
SO ATTRAKTIV SIND KARRIEREN FÜR NATURWISSENSCHAFTLER<br />
MEDIZIN | Digital und vielfältig<br />
BIO & CHEMIE | So gelingt der Berufseinstieg<br />
CONSULTING | Darum sind <strong>Na</strong>wis perfekte Berater
Die App, die Impfungen<br />
auf dem Schirm hat.<br />
Mit TK-Safe Gesundheitsdaten<br />
sicher im Griff. Zum Beispiel letzte<br />
Impfungen oder Medikamente.<br />
Fortschritt leben. Die Techniker<br />
dietechniker.de
INHALT<br />
AN APPLE A DAY …<br />
keeps the Doctor away, heißt es so schön. Wer<br />
dann aber doch mal krank wird, ist froh, einen<br />
kompetenten Arzt zu haben. Unter dem Motto<br />
›Vielfalt ist die beste Medizin‹ zeigen wir, welche<br />
Möglichkeiten dir in der Medizinbranche<br />
offenstehen. Los geht’s ab Seite 8. +++ Ganz<br />
schön vielfältig ist auch das Berufsleben von<br />
Consultants. Warum Beratung und <strong>Na</strong>turwissenschaftler<br />
perfekt zusammenpassen, verraten<br />
wir auf Seite 14. +++ Ein perfektes Match<br />
findest du übrigens auch auf Seite 24: Der<br />
Matchmaker stellt ein Jobprofil und den idealen<br />
Bewerber gegenüber. Diesmal: Geoinformatiker.<br />
+++ Apropos bewerben: Wer langsam am<br />
Ende seines Studiums angekommen ist, sollte<br />
direkt auf Seite 18 blättern. Hier gibt’s Zahlen,<br />
Daten und Fakten rund um den Arbeitsmarkt<br />
<strong>für</strong> <strong>Na</strong>wis. +++ Übrigens: Eine Station im Ausland<br />
kann ziemlich hilfreich <strong>für</strong> die Karriere<br />
sein. Warum? Schnell auf Seite 32 blättern. +++<br />
Nicht verpassen solltest du außerdem das große<br />
Semestergewinnspiel auf Seite 42. Knifflige<br />
Fragen und außergewöhnliche Preise erwarten<br />
dich. Mach mit, es lohnt sich!<br />
Viel Spaß beim Quizzen und Zukunft planen<br />
wünschen<br />
KARRIERE<br />
06 | MENSAGESPRÄCH<br />
Prof. Dr. Wolfgang Wagner von der Uniklinik der<br />
RWTH Aachen klärt über die Risiken und Chancen<br />
der Genforschung auf.<br />
08 | MEDIZIN & ÄRZTE<br />
Vielfalt ist die beste Medizin: Einblick in die<br />
beruflichen Möglichkeiten der Medizinbranche.<br />
14 | BERATUNG<br />
Warum Consulting und <strong>Na</strong>turwissenschaftler prima<br />
zusammenpassen.<br />
16 | BIOLOGIE & CHEMIE<br />
Genie in Chemie? Oder doch eher Prio auf Bio? <strong>Wi</strong>r<br />
zeigen, wie der Berufseinstieg in beiden Branchen<br />
verläuft.<br />
18 | ARBEITSMARKT<br />
Auf einen Blick: Zahlen und Fakten <strong>für</strong><br />
<strong>Na</strong>turwissenschaftler<br />
20 | VERTRIEB<br />
Vom Labor auf die Straße: <strong>Na</strong>wis machen im<br />
Produktvertrieb eine gute Figur.<br />
22 | ERNÄHRUNGSINDUSTRIE<br />
Zwischen bio und vegan: <strong>Na</strong>wis arbeiten am Food<br />
von morgen.<br />
25 | MATHEMATIKER<br />
Die Rechnung geht auf: <strong>Wi</strong>e der Arbeitsmarkt <strong>für</strong><br />
Mathematiker aussieht.<br />
STUDIUM<br />
29 | MASTERFORUM<br />
Neun Masterstudiengänge im Kurzporträt.<br />
42 | SEMESTERGEWINNSPIEL<br />
Mit YouTube Top-Preise abräumen: von Chromebook<br />
C340-15 bis Google Home Mini.<br />
44 | STUDIENHILFE<br />
Gekonnt zitieren: So wertest du deine nächste<br />
Hausarbeit auf.<br />
46 | INTERNATIONAL<br />
Unverhofft kommt oft: Florian durfte nach Kanada<br />
reisen.<br />
49 | KENN ICH<br />
Typische Situationen aus dem Studium.<br />
LEBEN<br />
50 | GAMING<br />
Let the Games begin: Lust auf ein bisschen Daddelei?<br />
53 | WILL ICH<br />
Stylische Gadgets <strong>für</strong> Gamer.<br />
56 | WÜHLKISTE<br />
<strong>Wi</strong>ssenshappen zu leckerer Tajine, fremden Bräuchen<br />
und angewandter Sexualwissenschaft.<br />
Fotos: <strong>audimax</strong> MEDIEN, Florian Stützer, Blue Planet Studio/ fotolia.com<br />
26 | GEEKER’S CORNER<br />
<strong>Wi</strong>ssenswertes aus aller Welt.<br />
32 | ARBEITEN IM AUSLAND<br />
Goodbye Deutschland: Warum eine Auslandsstation<br />
hilfreich sein kann.<br />
36 | HANDEL<br />
<strong>Wi</strong>ssenswertes über stationären Handel und<br />
E-Commerce.<br />
58 | MUT ZUR LÜCKE<br />
Diesmal erzählt Elif, wie sie am liebsten ihre<br />
Wochenenden verbringt.<br />
WIE IMMER<br />
04 <strong>Na</strong>no News<br />
24 Matchmaker: Geoinformatiker<br />
28 Gewusst wie: Fangfragen<br />
30 Karriere News<br />
40 Studium News<br />
48 Leben News<br />
55 Rätsel & Impressum<br />
57 Inserentenverzeichnis<br />
| www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker | 03
NANO NEWS<br />
FORSCHUNG, FAKTEN, FANTASTISCHES:<br />
WISSENSSCHNIPSEL FÜR NEUGIERIGE NAWIS<br />
GELÖSTES PHÄNOMEN<br />
Wasser begünstigt statische Aufladung. Das haben <strong>Wi</strong>ssenschaftler<br />
vom James Franck Institute der University of Chicago<br />
(USA) nun bestätigt. Durch einen Versuch mit zwei<br />
Kunststoffstücken konnten sie beweisen, dass Wasser eine<br />
zentrale Rolle bei der Bildung von statischen Kontaktladungen<br />
spielt. Aufbauend auf dieser Erkenntnis stellen sie nun<br />
Maßnahmen vor, um statische Aufladungen beispielsweise<br />
in Produktionsprozessen besser zu verhindern.<br />
HUNDEBESITZER AUFGEPASST!<br />
<strong>Wi</strong>e schwedische Forscherinnen<br />
herausgefunden haben, kann sich<br />
Langzeitstress von Hundebesitzern<br />
auf ihre Tiere übertragen.<br />
Durch den Abgleich des Stresshormons<br />
Kortisol in den Haaren des<br />
Menschen und des Hundes konnten<br />
sie dies bestätigen.<br />
EXOPLANET<br />
<strong>Wi</strong>ssenschaftler aus London haben<br />
eine <strong>11</strong>0 Lichtjahre entfernte Supererde<br />
namens K2-18b entdeckt,<br />
die eine Atmosphäre mit Wasserdampf<br />
besitzt und so den ersten<br />
lebensfreundlichen Exoplaneten<br />
darstellt, auf dem Wasser nachgewiesen<br />
wurde.<br />
CASHEWSCHALEN ALS SONNENSCHUTZ<br />
Forscher haben es geschafft, die aus Erdöl hergestellten organischen<br />
Zusätze in Sonnenmilch durch umweltverträgliches<br />
Öl aus den Schalen von Cashew-Nüssen herzustellen.<br />
Mit einem Verfahren der Xylochemie wandeln<br />
die Forscher Anacardsäure, die in den Schalen<br />
enthalten ist, durch Zufuhr von Wärme in<br />
Cardanol um. Aus dieser organischen<br />
Chemikalie stellen sie UV-abweisende<br />
<strong>Wi</strong>rkstoffe wie Flavone und Triazine her.<br />
EINGEFROREN IM EIS<br />
Das deutsche Forschungsschiff ›Polarstern‹ ist von Norwegen<br />
aus aufgebrochen, um sich im Eis der Arktis einfrieren zu lassen.<br />
Angedockt an einer Eisscholle wollen die Forscher so durch<br />
die Arktis driften. Ziel der Forschungsreise ist, das Klimasystem<br />
der Zentralarktis besser zu verstehen. Dazu muss die Eisscholle<br />
mindestens 1,5 Meter dick und mehrere Kilometer breit sein, damit<br />
ein Forschungscamp und eine Landebahn <strong>für</strong> Versorgungsflüge<br />
eingerichtet werden können.<br />
WEISSES GOLD<br />
Mit einer Kombination aus Solarzellen<br />
und Modulen zur Meerwasserentsalzung<br />
wollen Forscher in Saudi-Arabien<br />
die Entsalzung von Meerwasser effizienter<br />
gestalten. Die Entwicklung könnte<br />
die Grundlage <strong>für</strong> eine ausgeklügelte und<br />
wirtschaftliche Doppelnutzung von Solaranlagen<br />
in ariden Regionen liefern.<br />
BESSERE ANTIBIOTIKA<br />
Mithilfe des Gen-Editing-Tools CRISPR haben Forscher der<br />
University of <strong>Wi</strong>sconsin-Madison und der University of<br />
California untersucht, welche Gene von welchen Antibiotika<br />
angesprochen werden. Ziel ist, bestehende Antibiotika<br />
zu verbessern, neue zu entwickeln und neue Schwächen der<br />
Bakterien herauszufinden. Resistenz gegen Antibiotika ist<br />
ein wachsendes Problem, von dem Millionen von Menschen<br />
gefährdet sind.<br />
PFLANZENZUCHT REVOLUTIONIEREN<br />
Drohnen sollen in Zukunft dabei helfen, resistente und ertragsreiche<br />
Nutzpflanzen zu finden. Indem eine Drohne den<br />
Acker überfliegt, wird jede Pflanze registriert und farblich in<br />
ein Schema eingeordnet. So kann beurteilt werden, welche<br />
Pflanzen im Hinblick auf das Zuchtziel besonders gut geeignet<br />
sind. Die Idee entwickelte ein Start-up der Uni Bonn.<br />
Text: René Kleinhenz | Fotos: sebra, kolesnikovserg,Wayhome Studio/fotolia.com | Illustrtaionen: vecteezy.com<br />
04 | www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker |
BUILD THE FUTURE<br />
IN THE GROUP.<br />
Du wolltest auch schon immer mal ein E-Sportcoupé auf dem<br />
Rücken einer Rakete ins Weltall schießen, autonom fahrende<br />
Autos entwerfen oder Fahrzeuge entwickeln, die sich auf<br />
Knopfdruck vom Sportwagen zum SUV verwandeln? Das BCG<br />
Automotive Event ist deine Chance. Denn wir konzipieren beim<br />
Event nicht nur ein Auto, sondern bauen einen innovativen Automobilhersteller<br />
gleich mit. Und da<strong>für</strong> suchen wir Menschen mit<br />
großen Ideen.* Welcome to the Group.<br />
*Teilnehmen können herausragende Universitätsstudent(inn)en und Professionals aller MINT-Fachrichtungen.<br />
THE BCG AUTOMOTIVE EVENT<br />
BERLIN, 28.– 30. NOVEMBER<br />
BEWERBUNGSSCHLUSS: 27. OKTOBER<br />
AUTOMOTIVE-EVENT.BCG.DE
MENSAGESPRÄCH<br />
ZU FORSCH?<br />
PROFESSOR DR. WOLFGANG WAGNER LEITET DAS<br />
LEHR- UND FORSCHUNGSGEBIET ›STAMMZELL-<br />
BIOLOGIE UND CELLULAR ENGINEERING‹ AN DER<br />
UNIKLINIK RWTH AACHEN. HIER ERKLÄRT ER DIE<br />
RISIKEN UND CHANCEN DER GENFORSCHUNG<br />
Interview: Felix Schmidt<br />
Herr Dr. Wagner, 2018 hat der chinesische Biophysiker<br />
He Jiankui verkündet, dass die ersten, mithilfe<br />
der Genschere CRISPR/Cas9 genetisch veränderten<br />
Babys geboren wurden. <strong>Wi</strong>e können sich unsere<br />
Leser die Genschere vorstellen?<br />
Sie besteht aus Proteinen, die an bestimmten<br />
Stellen DNA binden und dort Reaktionen vermitteln,<br />
wie Brüche im DNA-Strang. Dabei<br />
gibt es Anteile, die den eigentlichen Schnitt<br />
katalysieren und Anteile, die <strong>für</strong> das Targeting<br />
zu den bestimmten Regionen relevant sind.<br />
Insbesondere bei CRISPR/Cas9 gibt es eine<br />
Nukleotidsequenz, die <strong>für</strong> das Targeting zu<br />
bestimmten Bereichen besonders gut geeignet<br />
ist. Diese ›Guide-RNA‹ ist eine Nukleinsäuresequenz,<br />
die separat zugegeben werden kann.<br />
Ihre spezielle Fähigkeit ist, dass sie – wie die<br />
DNA – komplementäre Strukturen verknüpfen<br />
und dadurch eine sehr gezielte Bindung erreicht<br />
werden kann.<br />
Die Funktionsweise der Genschere ist selbst nach<br />
30 Jahren Forschung noch nicht völlig erschlossen.<br />
<strong>Wi</strong>e weit ist die Grundlagenforschung derzeit?<br />
Im Vergleich zu den Technologien von vor zehn<br />
Jahren hat eine kleine Revolution stattgefunden:<br />
Die Anwendungen sind sehr viel einfacher<br />
und genauer geworden. Gensequenzen lassen<br />
sich immer gezielter und effizienter adressieren,<br />
da die Technik zunehmend ausgefeilter<br />
und gleichzeitig die <strong>Na</strong>chweismethoden und<br />
Sequenzierverfahren sensitiver werden. Trotzdem<br />
können biologische Prozesse nie zu hundert<br />
Prozent kontrolliert werden.<br />
Was ist das Besondere an der neuen Technologie?<br />
Sie ist <strong>für</strong> die <strong>Wi</strong>ssenschaft sehr attraktiv, da<br />
Proteine nicht mehr einzeln neu generiert werden<br />
müssen und die Guide-RNAs verhältnismäßig<br />
einfach zu designen sind.<br />
<strong>Wi</strong>e genau funktioniert der Einsatz der Genschere?<br />
CRISPR/Cas9 bietet die Möglichkeit, gezielte<br />
Schnitte in der DNA vorzunehmen und Sequenzen<br />
herauszuschneiden oder zu erweitern<br />
– wie ein Schnürsenkel, der an bestimmten<br />
Stellen geschnitten wird. Im Gegensatz<br />
zum Schnürsenkel hat die DNA aber die Eigenschaft,<br />
dass sie zeitlebens repariert wird. Gibt es<br />
Schnitte oder Brüche an der DNA, versuchen<br />
Enzyme, den Strang zu reparieren. Wurden<br />
Gensequenzen abgetrennt, fehlt dieser Bereich<br />
einfach. So können Gensequenzen gezielt und<br />
relativ einfach herausgeschnitten werden. Das<br />
Einfügen von veränderten Sequenzen ist dagegen<br />
komplizierter.<br />
Kommen wir zurück zum chinesischen Biophysiker<br />
He Jiankui. Was sagen Sie zu seinem<br />
Forschungsprojekt?<br />
Diese Anwendung war unnötig, riskant und<br />
verantwortungslos. Noch dazu ist gegen alle<br />
wissenschaftliche Konventionen, so etwas per<br />
YouTube-Video zu veröffentlichen. Mir ist bis<br />
heute keine Publikation bekannt, die besagt,<br />
dass diese Kinder die entsprechenden Modifikationen<br />
haben. Obwohl das Vorgehen ein Super-GAU<br />
war, hat gerade diese dilettantische<br />
Weise der Bevölkerung die Augen geöffnet. Es<br />
ist sehr wichtig, dass diese Diskussion jetzt geführt<br />
wird – und zwar ehrlich und informierend.<br />
Es sollte nicht von vornherein feststehen,<br />
dass Gentechnik per se negativ ist.<br />
Sind Eingriffe in die menschliche Keimbahn – also<br />
weitervererbliche Genmanipulation – überhaupt<br />
vertretbar?<br />
Zum jetzigen Zeitpunkt, ohne ein sehr kritisches<br />
Abwägen von Nutzen und Risikos, dürfen<br />
solche Eingriffe natürlich nicht erfolgen.<br />
Bei Keimbahneingriffen wird nicht nur das<br />
einzelne Individuum verändert, sondern der<br />
Genpool: Damit weisen auch die <strong>Na</strong>chkommen<br />
entsprechende Veränderungen auf. Bevor wir<br />
die Frage, ob die weitervererbliche Genmanipulation<br />
tragbar ist, beantworten können, muss<br />
jedoch eine breite, wissenschaftliche und auch<br />
ethisch- gesellschaftliche Debatte stattfinden.<br />
Da schwerwiegende Erbkrankheiten in der Regel<br />
durch die Präimplantationsdiagnostik ausgeschlossen<br />
werden können, sind Keimbahneingriffe<br />
ohnehin nicht notwendig. Dennoch<br />
sollten sie zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht<br />
kategorisch abgelehnt werden.<br />
Welche Gefahren gehen von Eingriffen in die<br />
menschliche Keimbahn aus?<br />
Die Gefahr bei ›Off-Target-Effekten‹ ist, dass<br />
unbeabsichtigt zusätzliche Sequenzen im Genom<br />
modifiziert werden. Solche geringfügigen<br />
Veränderungen sind häufig nicht kritisch, aber<br />
wenn es dabei um neugeborene Menschen geht,<br />
stellt dies eine große Gefahr dar. Ausschließen<br />
lässt sich so etwas allerdings schwer, da der Einsatz<br />
der Genschere oft nach der ersten Zellteilung<br />
stattfindet. So kann es zu einer Mosaikbindung<br />
kommen, bei der nicht alle Zellen eines<br />
Organismus die gleichen genetischen Veränderungen<br />
tragen. Das lässt sich auch durch Sequenzierungen<br />
nicht mehr so leicht nachvollziehen,<br />
da hier immer nur bestimmte Zellen<br />
untersucht werden.<br />
<strong>Wi</strong>e kann sichergestellt werden, dass solche Eingriffe<br />
nicht wieder stattfinden?<br />
International ist dies rechtlich leider kaum steuerbar.<br />
Selbst in Europa ist die Rechtslage schon<br />
so divers, dass viele Dinge noch gar nicht abgedeckt<br />
sind. Ganz machtlos stehen wir aber nicht<br />
da: Staaten haben die Möglichkeit, Druck auf<br />
andere Staaten auszuüben.<br />
Foto: privat | Illustration: ag visuell/fotolia.com<br />
06 | www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker |
MENSAGESPRÄCH<br />
Sollten Eingriffe an Embryonen zu reinen Forschungszwecken<br />
dennoch erlaubt sein?<br />
Auch das ist eine Grundsatzfrage, die nicht<br />
leicht mit Ja oder Nein zu beantworten ist. In<br />
wenigen Fällen, etwa in England, gibt es Ausnahmegenehmigungen,<br />
um unter strikten Vorkehrungen<br />
Aspekte der frühen Embryonalentwicklung<br />
besser zu verstehen. Dabei geht es<br />
beispielsweise auch darum, warum manche<br />
Paare keine Kinder bekommen können. Allgemein<br />
muss die Möglichkeit aber sehr restriktiv<br />
gehalten werden – ich persönlich habe Bauchschmerzen,<br />
wenn an humanen Embryos geforscht<br />
wird.<br />
Dem Deutschen Ethikrat zufolge wären Eingriffe in<br />
die Keimbahn auch möglich, um bestimmte Eigenschaften<br />
oder Fähigkeiten zu optimieren. Werden<br />
Biotechnik und Genmanipulationen am Menschen<br />
zu Konsumprodukten?<br />
Die Gefahr sehe ich schon. <strong>Na</strong>türlich nicht in<br />
nächster Zukunft, weil wir viel zu wenig über<br />
Intelligenz, Alterung oder die Resistenz vor<br />
Krebs wissen. Aber wenn diese Aspekte gezielt<br />
verändert werden könnten, dann ist der Schritt<br />
zur Anwendung kein großer mehr. Allerdings<br />
kann heute noch gar nicht überblickt werden,<br />
wohin die Reise geht.<br />
Eingriffe am menschlichen Organismus sind das eine.<br />
<strong>Wi</strong>e gefährlich <strong>für</strong> den Menschen ist dagegen die Genmanipulation<br />
bei Lebensmitteln, um sie geschmackvoller<br />
oder schädlingsresistent zu machen?<br />
Die Veränderungen an Pflanzen sehe ich auf einem<br />
anderen Blatt: <strong>Wi</strong>r greifen schon seit Jahrtausenden<br />
in den Genpool von Pflanzen ein<br />
und rufen gezielt Mutationen hervor. Die Pflanzen,<br />
die heute auf den Feldern stehen, haben mit<br />
dem, was natürlich gewesen wäre, nichts mehr<br />
zu tun. Gerade in Deutschland ist es sicher so,<br />
dass bei der grünen Gentechnik Interessengruppen<br />
sehr starke Ängste geschürt haben, die<br />
ich wissenschaftlich so nicht nachvollziehen<br />
kann. Durch die bestehenden, gentechnisch<br />
veränderten Pflanzen besteht kein Risiko <strong>für</strong><br />
unsere Gesundheit. Vielmehr kann durch sie<br />
eine nachhaltigere Landwirtschaft betrieben<br />
werden, was angesichts der explodierten Erdbevölkerung<br />
auch Chancen birgt. Wenn dann<br />
weniger Unkrautvernichtungsmittel oder Pestizide<br />
benötigt werden, ist das erst mal nichts<br />
Falsches. Die Pflanze ist natürlich verändert –<br />
aber mit dem <strong>Na</strong>turmais, wie er vor 20.000 Jahren<br />
existierte, könnten wir die Erdbevölkerung<br />
auch nicht mehr ernähren – Gentechnik per se<br />
ist nichts Schlechtes.<br />
Lieblingsessen in der Mensa?<br />
Salat von der Salatbar.<br />
<strong>Wi</strong>e viele Semester studiert?<br />
Zehn Semester Biologie und<br />
14 Medizin – das hat sich aber<br />
überschnitten.<br />
Nebenjob als … Tutor <strong>für</strong> die<br />
Grundvorlesung ›Biologie‹.<br />
WG oder allein?<br />
Beides.<br />
Früher Vogel oder Langschläfer?<br />
Langschläfer.<br />
Bier oder Wein?<br />
Je nach Gesellschaft.<br />
Rucksack oder Koffer?<br />
Eigentlich lieber Rucksack, aber<br />
meistens dann doch Koffer.<br />
Sie wissen, wie wichtig<br />
Atmosphäre ist?<br />
<strong>Wi</strong>r auch. Als weltweiter Rückversicherer übernehmen wir Risiken<br />
anderer Versicherungen, entwickeln gemeinsam mit ihnen innovative<br />
Produkte und suchen nach <strong>Wi</strong>n-<strong>Wi</strong>n-Lösungen. Eine auf<br />
Vertrauen basierende Zusammenarbeit ist da<strong>für</strong> besonders wichtig.<br />
Dieses Vertrauen setzen wir auch in unsere Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter. Große Handlungs- und Entscheidungsspielräume<br />
werden Ihnen die Möglichkeit geben, Verantwortung zu tragen<br />
und sich zu entwickeln. Bei uns erleben Sie Erfolge und werden<br />
mit Sicherheit anders arbeiten.<br />
Die Erdatmosphäre können leider auch wir nicht rückversichern.<br />
Risiken aus der Luft- und Raumfahrt übernehmen wir aber tatsächlich.<br />
jobs.hannover-rueck.de<br />
| www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker | 07
MEDIZIN & ÄRZTE<br />
KRANKENHAUS, EIGENE PRAXIS ODER DOCH LIEBER ETWAS GANZ<br />
ANDERES? DIE MEDIZINBRANCHE BIETET DIR VIELE BERUFLICHE<br />
MÖGLICHKEITEN<br />
392.402<br />
51,4<br />
18,9<br />
VIELFALT IST DIE BESTE<br />
MEDIZIN<br />
14<br />
63,5<br />
Der Arztberuf bietet dir viele Optionen: Du<br />
kannst beispielsweise Fach-, Tier- oder Zahnarzt<br />
werden. Doch auch abseits der ›klassischen‹<br />
Berufe ist einiges möglich: etwa im Medizinjournalismus,<br />
Consulting, Versicherungswesen<br />
oder in der Pharmaindustrie. Manch einer<br />
landet auch in der Medizininformatik und<br />
55.000<br />
Text: Steffen Rothhaupt<br />
-technik. Mittlerweile arbeiten schon 40 Prozent<br />
aller Medizinabsolventen in diesen Bereichen<br />
und nicht als Arzt in einer Klinik oder<br />
Praxis. Selbst einige Prominente sind diesen<br />
Weg gegangen: Eckhart von Hirschhausen ist<br />
jetzt Moderator und Comedian, Ursula von<br />
der Leyen Politikerin. Warum immer mehr<br />
der Ärzte in Deutschland kommen aus dem Ausland.<br />
Am häufigsten vertreten sind die <strong>Na</strong>tionen Rumänien,<br />
Syrien und Griechenland.<br />
berufstätige Ärzte gibt es aktuell in Deutschland.<br />
Prozent aller Ärzte in Deutschland sind jünger als 35<br />
Jahre.<br />
Prozent der Ärzte in Deutschland arbeiten in einem<br />
Krankenhaus.<br />
Semester beträgt aktuell die durchschnittliche Wartezeit<br />
<strong>für</strong> ein Medizinstudium, wenn die Abiturnote nicht<br />
ausreicht.<br />
Prozent aller Medizinstudenten sind weiblich.<br />
Mediziner in alternative Bereiche abwandern?<br />
Einerseits steigt der Bedarf an ausgebildeten<br />
Medizinern in anderen <strong>Wi</strong>rtschaftsbereichen.<br />
Andererseits entstehen auch immer mehr berufliche<br />
Perspektiven, die das Interesse der Absolventen<br />
wecken.<br />
Fotos: Kzenon, auremar, Gorodenkoff/fotolia.com | Illustrationen: alex_ald/fotolia.com, vecteezy.com | Quellen: Ärztestatistik der Bundesärztekammer, Landesärztekammer Hessen, hochschulstart.de, Kassenärztliche Bundesvereinigung, Universität Erlangen-Nürnberg<br />
08 | www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker |
MEDIZIN & ÄRZTE<br />
ALS ARZT GEHÖRST DU ZU DEN GROSSVERDIENERN<br />
– DIE ART DER KLINIK, DEINE POSITION SOWIE ERFAH-<br />
RUNG LEGEN DEIN TARIFLICHES BRUTTOGEHALT FEST<br />
4.512,45 EURO<br />
ERHALTEN ASSISTENZÄRZTE KOMMUNALER KRANKEN-<br />
HÄUSER MONATLICH IN IHREM ERSTEN JAHR.<br />
6.624,99 EURO<br />
PRO MONAT VERDIENT EIN FACHARZT AB DEM VIER-<br />
TEN JAHR IN EINEM UNIVERSITÄTSKLINIKUM.<br />
8.657,00 EURO<br />
MONATLICH BEKOMMEN CHEFÄRZTE AN<br />
SANA-KLINIKEN AB DEM SIEBTEN JAHR.<br />
137 EINWOHNER<br />
KOMMEN IN HAMBURG<br />
AUF EINEN ARZT. DAMIT<br />
HAT DIE HANSESTADT<br />
IN SACHEN ARZTDICHTE<br />
DEUTSCHLANDWEIT DIE<br />
BESTE QUOTE. TRISTESSE<br />
DAGEGEN IN BRANDEN-<br />
BURG: HIER GIBT ES 249<br />
EINWOHNER PRO ARZT.<br />
53 STUNDEN PRO<br />
WOCHE ARBEITEN NIEDER-<br />
GELASSENE ÄRZTE IN DER<br />
REGEL.<br />
4<br />
GRÜNDE<br />
FÜR<br />
EINEN JOB IN DER<br />
MEDIZINBRANCHE<br />
1<br />
KARRIERE<br />
Der Aufstieg in der Medizinbranche<br />
ist steil und mit jeder Menge Geld<br />
verbunden.<br />
2<br />
ERFÜLLUNG<br />
Als Arzt kannst du aktiv einen Beitrag<br />
<strong>für</strong> die Gesellschaft leisten, indem du<br />
Menschen hilfst.<br />
3<br />
SPANNUNG<br />
Die Medizin bietet viele interessante<br />
und abwechslungsreiche Teilbereiche.<br />
4<br />
JOBAUSWAHL<br />
Es gibt unzählige berufliche Optionen<br />
<strong>für</strong> dich. Im Normalfall kannst du dir<br />
den passendsten Job aussuchen.<br />
ES IST NICHT ALLES GOLD, WAS GLÄNZT: VIELEN<br />
MEDIZINABSOLVENTEN BEREITET DER BERUFS-<br />
EINSTIEG PROBLEME. EIN KURZER EINBLICK<br />
Ein Medizinstudium kann<br />
einem manchmal quälend<br />
lang vorkommen. Minimum<br />
sechs Jahre müssen<br />
Studenten büffeln, bis sie<br />
endlich arbeiten dürfen. Verständlich,<br />
da Arzttätigkeiten<br />
einiges an Know-how erfordern.<br />
Doch wie schätzen Berufsanfänger<br />
im Medizinbereich<br />
ihr Studium wirklich<br />
ein? Fühlen sie sich gut auf<br />
das Berufsleben vorbereitet?<br />
Ganze 65 Prozent der Ärzte<br />
glauben, dass sie unzureichend<br />
ausgebildet sind und<br />
sehen demnach einige Defizite<br />
in ihrem Studium. Auffallend<br />
dabei: Wenn die Studenten<br />
im praktischen Jahr<br />
in den Bereichen Infusionen<br />
und Ernährung, Pharmakotherapie<br />
oder Dokumentation<br />
und Qualitätskontrolle<br />
gearbeitet haben, waren sie<br />
besonders unzufrieden.<br />
Darüber hinaus nannten<br />
die Absolventen auch konkrete<br />
Aspekte des Studiums,<br />
in denen sie sich eine intensivere<br />
Ausbildung erhofft<br />
hatten. Über 50 Prozent der<br />
Studierenden hatten sich<br />
mehr <strong>Wi</strong>ssen in den Gebieten<br />
›Therapiekonzepte erstellen‹<br />
und ›EKG-Interpretation‹<br />
gewünscht. Auch<br />
weitere Punkte, die in der<br />
täglichen klinischen Arbeit<br />
eine wichtige Rolle spielen,<br />
wurden häufig genannt.<br />
Der Übergang vom Studium<br />
in die ärztliche Tätigkeit<br />
kann in einigen Fällen<br />
Schwierigkeiten bereiten –<br />
hier liegt es vor allem an den<br />
Hochschulen, bestimmte<br />
Felder noch stärker in den<br />
Fokus zu rücken. Aber keine<br />
Sorge: Im Beruf wirst du dir<br />
das fehlende <strong>Wi</strong>ssen schnell<br />
aneignen.<br />
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HEALTH MEDIZIN & ÄRZTE<br />
DER DIGITALE PATIENT<br />
MEDIZIN DER ZUKUNFT: DER DIREKTOR DES FRAUNHOFER MEVIS-INSTITUTS<br />
DR. HORST HAHN ERKLÄRT, WIE DIE DIGITALISIERUNG<br />
DIE ARBEIT VON ÄRZTEN VERÄNDERT<br />
Interview & Text: Kirsten <strong>Wi</strong>rsching<br />
Herr Dr. Hahn, welche Chancen bringt<br />
die Digitalisierung <strong>für</strong> die Arbeit von<br />
Ärzten hervor?<br />
Aus meiner Sicht sehen sich Ärzte<br />
mit einer riesigen Herausforderung<br />
konfrontiert. Sie müssen quasi täglich<br />
ihr <strong>Wi</strong>ssen aufgrund aktueller<br />
Studien, Forschungsergebnisse<br />
und Leitlinien sowie weiter entwickelter<br />
Therapieansätze und diagnostischer<br />
Verfahren erweitern.<br />
Gleichzeitig steht pro Patient eher weniger als mehr Zeit zur Verfügung,<br />
der Kostendruck steigt und auch die Bürokratie macht<br />
nicht vor ihnen Halt. In der Summe sehe ich eine signifikante<br />
Zunahme der Komplexität und des Leistungsdrucks. Die Digitalisierung,<br />
sobald sie wirklich funktioniert, kann helfen, die<br />
Abläufe reibungslos so zu gestalten, dass Informationen dort,<br />
wo sie gebraucht werden, stets vollständig verfügbar sind. So<br />
werden letztlich auch Doppeluntersuchungen vermieden. Die<br />
eigentlich bedeutende Veränderung wird jedoch erst danach<br />
erfolgen. Aufbauend auf der digitalen Integration können medizinische<br />
Abläufe völlig neu gestaltet und optimiert werden –<br />
wir bezeichnen dies als die ›digitale Transformation‹. Dort spielt<br />
auch das maschinelle Lernen eine wachsende Rolle, das uns dabei<br />
helfen kann, Therapieentscheidungen mit einer höheren Sicherheit<br />
zu treffen und letztlich die ständig wachsende Komplexität<br />
effektiv zu meistern.<br />
Welchen Rat können Sie Berufseinsteigern <strong>für</strong> den Umgang mit dem<br />
digitalen Wandel geben?<br />
Der Hype, den wir in den letzten Jahren zum Thema Künstliche<br />
Intelligenz erlebt haben, ist noch nicht in der klinischen Routine<br />
angekommen. Die Erwartungen wurden zu schnell aufgetürmt<br />
und wir sollten realisieren, dass es am Ende nicht die Computer<br />
sind, die unsere Patienten heilen werden. Vielmehr müssen<br />
wir lernen, diese potenten Hilfsmittel richtig einzusetzen – ja sogar,<br />
sie zu verstehen. Berufseinsteiger sind vermutlich am besten<br />
damit beraten, diese Entwicklungen nicht als Bedrohung zu<br />
empfinden, sondern sich da<strong>für</strong> zu interessieren und mit Neugier<br />
aber auch Vorsicht die daraus entstehenden Möglichkeiten zu<br />
ergründen. Ein wenig technische Affinität, gepaart mit einem<br />
klaren Blick auf die Grundlagen ethischen Handelns, können<br />
dabei nicht schaden.<br />
<strong>Wi</strong>e verändert sich möglicherweise auch das Berufsbild des Arztes?<br />
Ich erwarte, dass sich die medizinischen Fachdisziplinen im<br />
Zuge der digitalen Transformation schrittweise verändern<br />
werden. Beispielsweise gehe ich davon aus, dass diagnostische<br />
Teams entstehen, bei denen die Grenzen zwischen den bisherigen<br />
Fächern mehr und mehr verschwimmen. Dies wird tiefgreifende<br />
Veränderungen im Gesundheitswesen nach sich ziehen,<br />
nicht zuletzt auch berufspolitischer Art. Wenn wir unseren<br />
Kompass stets auf das Ziel der bestmöglichen Patientenversorgung<br />
richten, sollte dieser Wandel aber gelingen.<br />
Fotos: Fraunhofer MEVIS, everythingpossible/Fotolia .com<br />
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MEDIZIN & RUBRIK ÄRZTE<br />
VON ONLINE-ÄRZTEN UND INTELLIGENTEN MASCHINEN<br />
HUMAN LEVEL PERFORMANCE<br />
Apropos Arztpraxis: <strong>Wi</strong>rd intelligente Software in naher Zukunft manchen Radiologen oder Hautarzt<br />
ersetzen? Nicht ganz. Für bestimmte Detektions- oder Klassifizierungsaufgaben allerdings erreichen Maschinen<br />
in Form künstlicher neuronaler Netze, zusammen mit einer geeigneten Bilderkennung, beinah<br />
eine ›human level performance‹, also eine Genauigkeit ähnlich derer erfahrener Ärzte. Beispielsweise<br />
kommt diese Form von Künstlicher Intelligenz bei der Erkennung von Lungenrundherden in der Computertomographie,<br />
bei der Analyse von Hautflecken oder der Detektion von Brustkrebs zum Einsatz.<br />
DER DOC IM NETZ<br />
Plötzlicher Schwindel und die Terminvereinbarung<br />
beim Arzt gestaltet<br />
sich schwierig? Wer den<br />
Weg zur Praxis und das volle Wartezimmer<br />
vermeiden will, kann<br />
auf die Dienstleistungen des alternativen<br />
Online-Arztes zurückgreifen.<br />
Plattformen wie docdirekt, zavamed<br />
oder TeleClinic werben mit<br />
nonstop-Erreichbarkeit, digitalen<br />
Diagnosen, und: absoluter Diskretion.<br />
Hier heißt es Abwägen, denn<br />
die bequeme Beratungsvariante<br />
hat ihre Tücken. Online oder per<br />
Telefon musst du deine Personalien<br />
und Krankheitssymptome sowie<br />
die Daten deiner Versichertenkarte<br />
durchgeben. Vielleicht ist der<br />
klassische Gang zum Arzt vor Ort<br />
doch sicherer?<br />
HR 6 1.2 05/2018/A-D<br />
<strong>Wi</strong>r sehen in die Zukunft –<br />
Spitzenleistung aus Tradition!<br />
Illustrationen: vecteezy.com<br />
<strong>Wi</strong>r sind ein international führender Hersteller von hochwertigen<br />
Spezialprodukten der Medizintechnik und beschäftigen weltweit 8.000<br />
Mitarbeiter in über 40 Ländern. <strong>Wi</strong>r bieten kontinuierlich spannende<br />
Themen <strong>für</strong> Praktika und Abschlussarbeiten in verschiedenen<br />
kaufmännischen und technischen Bereichen an.<br />
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RUBRIK MEDIZIN & ÄRZTE<br />
PRAXISCHECK<br />
HEAL THE WORLD<br />
KLINIK ODER EIGENE PRAXIS? ZWEI ÄRZTE ERZÄHLEN<br />
VON DEN JEWEILIGEN VORTEILEN<br />
ASSISTENZÄRZTIN DR. DAPHNE SCHLEGEL-LIPPERT<br />
ARBEITET IN DER ABTEILUNG FÜR MUND-, KIEFER- UND<br />
PLASTISCHE GESICHTSCHIRURGIE IM KLINIKUM NÜRNBERG<br />
DR. MATTHIAS EMMERT IST ZAHNARZT.<br />
ER HAT EINE EIGENE PRAXIS UND MACHT<br />
DIESEN JOB BEREITS SEIT 25 JAHREN.<br />
SUNT QUE<br />
Frau Dr. Schlegel-Lippert, was sind Ihrer Meinung nach die Vorteile an<br />
einer Anstellung im Krankenhaus?<br />
Hier finden sich viele Fachdisziplinen unter einem Dach. Das bedeutet,<br />
die Patienten können im Team und fächerübergreifend behandelt<br />
werden. Zum Beispiel arbeitet in meinem Fachgebiet die<br />
Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie mit der Augenheilkunde zusammen.<br />
Ferner ist eine Vielzahl an unterschiedlichen radiologischen<br />
Bildgebungsarten wie MRT, CT oder konventioneller Radiologie<br />
zur exakteren Diagnostik verfügbar. Darüber hinaus können<br />
Krankheitsbilder und deren aktuelle Therapien im Team besprochen<br />
werden.<br />
Welche Unterschiede zur Arbeit in einer eigenen Praxis gibt es Ihrer<br />
Meinung nach?<br />
Sie bestehen in der Art der Behandlung. So können wir im Krankenhaus<br />
eine Therapie in Lokalanästhesie als auch in Vollnarkose<br />
anbieten – gegebenenfalls mit anschließender stationärer Aufnahme.<br />
Zusätzlich besteht im Krankenhaus die Möglichkeit der<br />
stationären Behandlung <strong>für</strong> Patienten mit lebensbedrohlichen Erkrankungen<br />
oder mit Multimorbidität. Auch das Behandlungsspektrum<br />
ist in einer Klinik umfassender als in einer Praxis – allein<br />
schon aufgrund der größeren Anzahl an Ärzten mit multidisziplinärer<br />
Ausbildung und nicht zuletzt aufgrund der umfangreichen<br />
technischen Ausstattung.<br />
<strong>Wi</strong>e sieht ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?<br />
Ich starte um 7.30 Uhr mit einer Teambesprechung in den Tag. Hier<br />
werden die in der <strong>Na</strong>cht neu aufgenommen Patienten besprochen<br />
und deren Bildgebung demonstriert. Danach beginnen die Operationen<br />
gemäß OP-Plan. Entweder bin ich <strong>für</strong> eine Operation eingeteilt<br />
oder ich arbeite als Ärztin auf der Station oder in der Ambulanz.<br />
Hier treffe ich auf Notfallpatienten oder Patienten, die vom<br />
niedergelassenen Kollegen zur weiteren Therapie oder Abklärung<br />
überwiesen wurden. Mein Arbeitstag endet nach erfolgter Dokumentation<br />
der Arztbriefe und OP-Berichte gegen 16.00 Uhr.<br />
SUNT QUE<br />
Herr Dr. Emmert, was sind die Vorzüge einer eigenen Praxis?<br />
Ich bin nur mir selbst verantwortlich und habe die freie Wahl an<br />
Material und Methoden, die ich anwende, um zum Erfolg zu kommen.<br />
Zudem kann ich meine Arbeits- und Urlaubszeiten weitgehend<br />
flexibel wählen. Ein weiterer wesentlicher Punkt ist die mehr<br />
oder weniger direkte Rückkopplung von Arbeitsaufwand und Entlohnung:<br />
Wenn ich mehr arbeite, verdiene ich auch mehr. Wenn ich<br />
weniger arbeite, verdiene ich weniger.<br />
Was ist im Vergleich zu einer Anstellung im Krankenhaus besonders<br />
herausfordernd?<br />
Im Krankenhaus haben Ärzte den Vorteil, dass sie sich bei komplizierten<br />
Fällen mit vielen Kollegen austauschen können. Das ist in<br />
einer Einzelpraxis etwas schwieriger, wenngleich auch wir unser<br />
Netzwerk haben. Außerdem besteht der Job in einer Klinik im Wesentlichen<br />
aus drei Feldern: dem Zahnarztberuf, der Ausbildung<br />
von Studenten und der Erforschung von etwa neuen Medikamenten.<br />
Gerade Letzteres können Ärzte in einer eigenen Praxis nicht<br />
machen. Der freie Arzt sollte es tunlichst meiden, neue Materialien<br />
zu verwenden, die noch nicht hinreichend erprobt wurden.<br />
Was ist noch anders?<br />
Ein weiterer Knackpunkt ist, dass Ärzte mit eigener Praxis alle<br />
Rechte und Pflichten eines freien Unternehmers haben. Darauf<br />
werden angehende Ärzte während des Studiums nicht vorbereitet.<br />
Studenten sollten sich aneignen, wie sie ein Unternehmen sowie<br />
Mitarbeiter führen und wie sie die strategische Ausrichtung einer<br />
Praxis planen – auch wenn es nicht gelehrt wird.<br />
Was ist der größte Spaßfaktor Ihres Jobs?<br />
Die positiven Rückmeldungen – also wenn ich eine Behandlung<br />
durchführe und der Patient zufrieden ist, keine Angst hat und sich<br />
immer wohlfühlt. Ich persönlich habe viele Patienten, die ich seit<br />
20 oder 25 Jahren kenne. Es gibt nichts Schöneres, als zu spüren,<br />
dass sie mir absolut vertrauen. Das ist das größte Zufriedenheitsgefühl<br />
in meinem Beruf.<br />
Interviews: Steffen Rothhaupt | Illustration: alex_ald/fotolia.com | Fotos: Rudi Ott, privat<br />
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MEDI-MEISTER DU BIST?<br />
DER MEDIZINERTEST HAT ES IN SICH. WÜRDEST DU IHN HEUTE SCHAFFEN?<br />
VIER BEISPIELFRAGEN SAGEN ES DIR<br />
MEDIZIN & ÄRZTE<br />
Frage 1<br />
Du sollst 1,5 Liter einer<br />
60-prozentigen Salzsäurelösung<br />
auf eine 20-prozentige<br />
Salzsäurelösung verdünnen. <strong>Wi</strong>e<br />
viel 10-prozentige Salzsäure musst du<br />
dazu geben?<br />
Lösung: D<br />
Quelle: ›Training TMS: Der Medizinertest‹ des STARK Verlag |<br />
Illustrationen: vecteezy.com, alex_aldo/fotolia.com<br />
A: 1,5 Liter B: 3 Liter<br />
C: 4,5 Liter D: 6 Liter<br />
E: 7,5 Liter<br />
Frage 2<br />
Ein Versuch aus einem<br />
Chemie-Lehrbuch ist wie folgt<br />
aufgebaut: Als Erstes sollen 200<br />
Milliliter einer 20-prozentigen Salzsäurelösung<br />
mit Wasser auf einen vollen Liter<br />
aufgefüllt werden. Im Anschluss werden 0,6 Liter<br />
einer 80-prozentigen Salzsäurelösung hinzugefügt.<br />
Welche Konzentration (Prozentsatz)<br />
hat die entstandene Säure?<br />
Lösung: A<br />
A: 32,5 % B: 35.5 % C: 38,5 %<br />
D: 41,5 % E: 44,5 %<br />
Frage 3<br />
Das Herzzeitvolumen<br />
(HZV) ist das Produkt aus<br />
Schlagvolumen (SV) und Herzfrequenz<br />
(HF). <strong>Wi</strong>e ändert sich das<br />
Schlagvolumen, wenn sich das HZV<br />
von 300 Liter pro Stunde auf 900 Liter pro<br />
Stunde erhöht und die Herzfrequenz von 60 auf<br />
Lösung: A<br />
120 Schläge pro Minute steigt?<br />
A: Es steigt um 50 %<br />
B: Es steigt um 66 %<br />
C: Es steigt um 150 %<br />
D: Es steigt um 33 %<br />
E: Es sinkt um 50 %<br />
Frage 4<br />
Der <strong>Na</strong>hpunkt bezeichnet die minimale<br />
Entfernung vom Auge, ab der eine<br />
Person scharf sehen kann (physiologisch<br />
circa 10 cm). Der Fernpunkt beschreibt die maximale<br />
Entfernung vom Auge, bis zu der eine Person<br />
scharf sehen kann (phy sio logisch im Unendlichen).<br />
Die Akkommodationsbreite ist der Kehrwert des<br />
Fernpunkts abgezogen vom Kehrwert des <strong>Na</strong>hpunkts und<br />
wird mit der Einheit Dioptrie (dpt) ange geben. Dioptrie stellt den<br />
Kehr wert der Längeneinheit Meter dar. <strong>Na</strong>h- und Fern punkt<br />
werden in der Einheit Meter (m) ein gesetzt. Der Fernpunkt<br />
eines kurzsichtigen Patienten liegt aufgrund einer Augapfelverlängerung<br />
bei 50 cm. <strong>Wi</strong>e groß ist seine Akkommodationsbreite,<br />
wenn sein <strong>Na</strong>hpunkt dem<br />
eines Ge sunden entspricht (10 cm)?<br />
A: 12 dpt B: –2,5 dpt C: 2,5 dpt<br />
D: – 8 dpt E: 8 dpt<br />
Lösung: E<br />
EINBLICK<br />
NACHGEDACHT<br />
VIKAS AGGARWAL ARBEITET ALS MANAGER FÜR KREIS-<br />
LAUFWIRTSCHAFT IM EUROPEAN WASTE MANAGEMENT BEI<br />
BASF. WAS FÄLLT IHM ZU UNSEREN STICHWÖRTERN EIN?<br />
Foto: BASF<br />
Herausforderung<br />
Globale Herausforderungen wie die wachsende<br />
Weltbevölkerung und begrenzte Ressourcen<br />
bestimmen die Themen, an denen wir<br />
bei BASF arbeiten. Im Rahmen meiner Tätigkeit<br />
als Manager <strong>für</strong> Kreislaufwirtschaft im<br />
European Waste Management unterstütze<br />
ich verschiedene Geschäftseinheiten bei der<br />
Umsetzung von Recyclingprojekten. Ein besonderer<br />
Schwerpunkt liegt hierbei auf der<br />
Identifizierung von Abfallströmen, die noch<br />
unzureichend im Kreislauf geführt werden. Die<br />
Herausforderungen bestehen zum einen darin,<br />
dass die Endprodukte sehr divers sind und zunächst<br />
ein Überblick über alle Industrien und<br />
Wertschöpfungsketten global aufgebaut werden<br />
muss. Zum anderen betreten wir mit diesen<br />
Verfahren Neuland <strong>für</strong> die Chemieindustrie.<br />
<strong>Na</strong>chhaltigkeit<br />
Das Thema <strong>Na</strong>chhaltigkeit ist fest in unserer<br />
Unternehmensstrategie verankert und Kern<br />
meiner Tätigkeit. Ein interessantes Beispiel <strong>für</strong><br />
unser Engagement im Bereich <strong>Na</strong>chhaltigkeit<br />
ist das ChemCycling-Projekt. Mit chemischem<br />
Recycling können fossile Ressourcen <strong>für</strong> die<br />
Chemieproduktion durch recyceltes Material<br />
aus Kunststoffabfall ersetzt werden. So können<br />
neue chemische Produkte auf Grundlage recycelten<br />
Plastikmülls entstehen.<br />
Motivation<br />
Mir macht es großen Spaß, mit innovativen<br />
Produkten und Prozessen aus der Chemie zu einer<br />
Welt beizutragen, die eine lebenswerte Zukunft<br />
mit besserer Lebensqualität <strong>für</strong> alle bietet.<br />
Mich motiviert der tiefere Sinn in meiner Tätigkeit,<br />
vielfältige Aufgaben und die Chance mich<br />
eigenverantwortlich sowie meinen Stärken<br />
entsprechend einbringen und weiterentwickeln<br />
zu können. Bei BASF finden sich <strong>Na</strong>turwissenschaftler<br />
in vielen Bereichen des Unternehmens:<br />
In Forschung & Entwicklung, in der Produktion,<br />
im Produktmanagement oder auch in Business-<br />
Funktionen wie HR, Einkauf oder Controlling.<br />
Teamarbeit<br />
Um erfolgreich an den Lösungen von morgen<br />
arbeiten zu können, ist Teamarbeit unverzichtbar.<br />
Jeder bringt sich mit seinen Stärken proaktiv<br />
ein, um zum Projekterfolg beizutragen.<br />
Auch wenn in einem Projekt jeder seine Rolle<br />
hat, arbeiten wir in Besprechungen und bei interdisziplinären<br />
Fragestellungen sehr eng zusammen<br />
und entwickeln Ideen gemeinsam<br />
weiter. Der Austausch mit engagierten Kollegen<br />
aus verschiedenen Facheinheiten und Kulturen<br />
ist <strong>für</strong> mich sehr bereichernd.<br />
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BERATUNG<br />
AB INS CONSULTING<br />
BERATUNG UND NATURWISSENSCHAFTEN PASSEN NICHT ZUSAMMEN?<br />
OH DOCH, SOGAR VIEL BESSER, ALS DU DENKST<br />
Text: Kathrin Numic<br />
WELCHES EINSTIEGSGEHALT DARF ICH<br />
ERWARTEN?<br />
Berufseinsteiger können mit einem Bruttojahresgehalt<br />
ab 46.000 Euro aufwärts rechnen – stark abhängig<br />
von der Branche und Unternehmensgröße.<br />
Allgemein ist die Consultingbranche jedoch auch<br />
bekannt da<strong>für</strong>, das Gehalt bei entsprechender Leistung<br />
nochmals zu erhöhen.<br />
1 2<br />
5<br />
3<br />
WIE SIEHT DER ARBEITSALLTAG EINES<br />
CONSULTANTS AUS?<br />
»Einen richtigen Arbeitsalltag gibt es nicht – und gerade<br />
das macht die Arbeit so spannend. Jedes Projekt<br />
bietet ein neues Umfeld und neue Herausforderungen.<br />
Was immer gleich bleibt: Jeder Tag ist abwechslungsreich<br />
und aufregend. Im Projektteam haben wir immer<br />
Spaß und bekommen den nötigen Rückhalt <strong>für</strong><br />
jede neue Aufgabe.«<br />
Dr. Claudia Rupprecht, Projektmanagerin bei Oliver Wyman und<br />
promovierte Mathematikerin<br />
WELCHE HARD SKILLS SIND VON VORTEIL?<br />
»<strong>Na</strong>turwissenschaftliche Absolventen mit vertieftem<br />
Verständnis in Data Science und Programmierfähigkeiten<br />
in einer gängigen objektorientierten<br />
Programmiersprache sind hinsichtlich ihrer mitgebrachten<br />
analytischen Fähigkeiten und im Studium<br />
erlernten Hard Skills gern gesehene Kollegen in der<br />
Beratung.«<br />
Carina Kießling, Consultant, Advisory Services bei Ernest&Young<br />
und studierte Physikerin<br />
4<br />
ALS NAWI INS CONSULTING – PASST DAS<br />
DENN ZUSAMMEN?<br />
»<strong>Na</strong>ch sieben Jahren in der akademischen<br />
Forschung suchte ich eine Stelle, in der mein<br />
Hintergrund in Psychologie und Neurowissenschaften<br />
Anwendung findet. Ich fand einen<br />
perfekten Fit im Deloitte Neuroscience<br />
Institute, wo wir mit Hilfe neurowissenschaftlicher<br />
Methoden Businessentscheidungen<br />
verbessern.«<br />
Ninja Katja Horr, Senior Consultant am Deloitte<br />
Neuroscience Institute<br />
WELCHE FÄHIGKEITEN SOLLTE EIN NATUR-<br />
WISSENSCHAFTLER MITBRINGEN?<br />
»Absolventen naturwissenschaftlicher Fächer verfügen<br />
über ausgeprägte analytische Fähigkeiten,<br />
die im Beratungsalltag von großem Wert sind. Da<br />
wir immer auch sehr eng im Team und mit dem<br />
Kunden zusammenarbeiten, sind zudem kommunikative<br />
Kompetenz, Offenheit und Teamfähigkeit<br />
wichtige Skills, die Absolventen mitbringen<br />
sollten.«<br />
Robert Adam, Senior Consultant bei Capgemini Invent<br />
Illustration: vecteezy.com<br />
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BERATUNG<br />
6<br />
WELCHE KARRIEREWEGE KANN ICH IM CONSULTING<br />
EINSCHLAGEN?<br />
»Neben der typischen Beraterkarriere bietet Deloitte auch<br />
einen Spezialistenpfad an, der im Grunde die gleichen Karriereschritte<br />
beinhaltet, allerdings mehr Fokus auf sachlich<br />
vertiefte Beratung sowie Management und weniger<br />
auf Kundenakquise legt. Beide Wege stehen <strong>Na</strong>turwissenschaftlern<br />
bei Deloitte grundsätzlich offen.«<br />
Ninja Katja Horr, Senior Consultant am Deloitte Neuroscience Institute<br />
7<br />
MUSS<br />
ICH VIEL REISEN?<br />
»Aufgrund der vielseitigen Einsatzorte im Consulting sind<br />
Flexibilität und Reisebereitschaft essenziell und sollten einen<br />
potenziellen Bewerber nicht abschrecken. Des Weiteren werden<br />
Sprachkenntnisse, insbesondere in Englisch, genauso erwartet<br />
wie ein Grundverständnis betriebswirtschaftlicher<br />
Vorgänge und interkulturelle Kompetenzen.«<br />
Carina Kießling, Consultant, Advisory Services bei Ernest&Young und<br />
studierte Physikerin<br />
9<br />
KANN ICH IM CONSULTING SCHNELL<br />
KARRIERE MACHEN?<br />
Im Regelfall wird die Karriereleiter im Consulting<br />
recht schnell erklommen. Die ersten zwei<br />
bis drei Karrierestufen erreichen Einsteiger<br />
schon in zwölf bis 24 Monaten. Oft gilt in der<br />
Branche zudem das ›Up or Out‹-Prinzip – wer<br />
nicht aufsteigt, steigt aus. Da<strong>für</strong> ist die Lernkurve<br />
im Consulting aber auch sehr steil und<br />
stetige Weiterbildung gehört einfach dazu.<br />
8<br />
WORAUF MUSS ICH BEI DER BEWERBUNG<br />
ACHTEN?<br />
Da die Konkurrenz in der Branche hoch ist,<br />
muss die eigene Bewerbung herausstechen.<br />
Gute Noten sind da nicht alles – es gilt, Persönlichkeit<br />
und ein klares Profil zu zeigen. Schon<br />
die Bewerbung sollte von der Strukturiertheit<br />
zeugen, mit der ein Consultant später auch<br />
arbeitet. <strong>Wi</strong>rst du eingeladen, erwartet dich ein<br />
Personal-Fit-Gespräch und oft eine Case Study.<br />
10<br />
GEHT CONSULTING NUR BEI DEN BIG FOUR?<br />
Überhaupt nicht, neben Deloitte, Ernst & Young, PwC und KPMG bieten<br />
auch viele mittelständische Unternehmen Consulting-Leistungen an. Außerdem<br />
gibt es auch die Möglichkeit, als Inhouse-Consultant nur <strong>für</strong> ein<br />
einziges Unternehmen zu arbeiten und dort an internen Projekten mitzuarbeiten.<br />
Gerade in der Pharmabranche werden Inhouse-Consultants<br />
überdurchschnittlich gut bezahlt.<br />
SIEHT DIE ZUKUNFT DER CONSULTING-<br />
BRANCHE AUS?<br />
Laut dem Handelsblatt hatten die acht größten<br />
Unternehmensberater Deutschlands 2018 ein<br />
Rekordjahr mit steigenden Umsätzen und Projekten.<br />
Auch <strong>2019</strong> soll sich der positive Trend <strong>11</strong>WIE<br />
fortsetzen: Consultants werden vor allem gebraucht,<br />
um die digitale Transformation in Firmen<br />
voranzutreiben.<br />
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BIOLOGIE & CHEMIE<br />
GENIE IN CHEMIE?<br />
ODER DOCH EHER PRIO AUF BIO? WIR<br />
ZEIGEN DIR, WIE DER BERUFSEINSTIEG IN<br />
BEIDEN BRANCHEN VERLÄUFT<br />
Text: Steffen Rothhaupt<br />
Als Chemiker eröffnet sich dir ein sehr breites<br />
Aufgabenfeld. Bei Rehau beispielsweise kann<br />
der Aufgabenfokus einerseits anwendungsund<br />
prozessnah orientiert sein, andererseits<br />
aber auch stärker in der F&E-Vorentwicklung<br />
von innovativen Material- und Technologietrends,<br />
wie etwa dem 3D-Druck, liegen. »Hinzu<br />
kommen Themenstellungen aus den Bereichen<br />
der Oberflächenbehandlung, zum Beispiel Lackierung,<br />
Bedruckung und Verklebung«, so Dr.<br />
Thomas Rhönisch, Head of Research, Innovation<br />
and Technologies bei Rehau. Über allem<br />
steht dabei die Auswahl und Entwicklung von<br />
Rezepturen auf der Basis thermoplastischer<br />
Kunststoffe und Additive – dem Kerngeschäft<br />
von Rehau. Dr. Dietmar Dengler, promovierter<br />
Diplom-Chemiker sowie Leiter Chemie und<br />
Mitglied der Geschäftsleitung bei Delo Industrie<br />
Klebstoffe, pflichtet der Aufgabenvielfalt bei.<br />
Delo beschäftigt die meisten Chemiker in der<br />
Grundlagen- und anwendungsorientierten Entwicklung<br />
der Klebstoffe. Andere Möglichkeiten<br />
bieten sich dir in der Analytik und Qualitätssicherung<br />
oder der Entwicklung neuer Rohstoffe.<br />
DIE LEITER NACH OBEN<br />
Auch was die berufliche Perspektive angeht,<br />
stehen <strong>Na</strong>turwissenschaftler mehrere Optionen<br />
offen. Dr. Dengler erklärt die unterschiedlichen<br />
Möglichkeiten bei Delo: »Was die<br />
klassische Karriere angeht, gibt es bei uns die<br />
Positionen Entwickler, Gruppenleiter, Laborleiter<br />
und Abteilungsleiter. Dabei haben wir<br />
beispielsweise bewusst Wechselmöglichkeiten<br />
zwischen Grundlagen- und anwendungsorientierter<br />
Entwicklung geschaffen.« Bei Rehau<br />
steht die persönliche Weiterentwicklung<br />
an vorderster Stelle. Diese kann sowohl in einer<br />
fachspezifischen Expertenlaufbahn, als<br />
auch in einer Führungsrolle mit Personalverantwortung<br />
münden. Je nach Berufswunsch<br />
können Absolventen auch fernere Bereiche anstreben:<br />
etwa im Produktmanagement oder der<br />
Produktionsunterstützung.<br />
35,8<br />
Prozent aller 2018 promovierten Chemiker<br />
landeten in der chemischen und pharmazeutischen<br />
Industrie.<br />
85<br />
Prozent derer, die 2018 ihren Master<br />
in Chemie abschlossen, promovierten<br />
anschließend. Nur <strong>11</strong> Prozent starteten ins<br />
Berufsleben.<br />
136.000<br />
Biologen gibt es derzeit bundesweit.<br />
VON FORSCHEN BIS PLANEN<br />
Für Biologen sehen die Chancen ebenso gut aus:<br />
In der Forschung, der Projektleitung und -planung,<br />
dem Qualitätsmanagement oder der Prozessentwicklung<br />
und Produktion kannst du<br />
unter anderem landen. Auch eher fachfremde<br />
Bereiche wie Business Development oder Unternehmenskommunikation<br />
sind möglich. Andreas<br />
Bieber, Vice President Human Resources<br />
bei CureVac, konkretisiert die Aufgabenfelder:<br />
»Sie umfassen die Planung und Leitung von<br />
Projekten, die fachliche Anleitung von technischem<br />
Personal sowie die Durchführung<br />
von Experimenten und die Analyse von Daten.<br />
Dazu gehört aber auch die Präsentation der Daten<br />
auf wissenschaftlichen Konferenzen und<br />
deren Diskussion.«<br />
ZUM DIRECTOR WERDEN<br />
In der wissenschaftlichen Laufbahn beim Biotechnologieunternehmen<br />
MorphoSys stehen<br />
Absolventen Aufstiegsmöglichkeiten zum Senior<br />
Scientist und weiter zum Scientific Director<br />
offen. »Alternativ gibt es die Perspektive, sich<br />
zum Projektteamleiter, der <strong>für</strong> wissenschaftliche<br />
Projekte als Linienvorgesetzter verantwortlich<br />
ist, weiterzuentwickeln«, ergänzt Dr. Beate<br />
Diefenbach-Streiber aus dem Bereich Human<br />
Resources bei MorphoSys. Wer nicht unbedingt<br />
eine Führungslaufbahn einschlagen möchte,<br />
kann sich auch <strong>für</strong> eine Fach- beziehungsweise<br />
Expertenlaufbahn entscheiden. Bleibt nur die<br />
Frage, welche Skills Einsteiger in der Biologie<br />
mitbringen sollten. »Neben ersten Erfahrungen<br />
und Grundkenntnissen im pharmazeutischen<br />
Umfeld sind uns auch ein genaues, sauberes<br />
und zuverlässiges Arbeiten sowie Teamfähigkeit<br />
wichtig«, sagt Isabelle Dumrese, Prozessingenieurin<br />
in der Upstream-Produktion bei<br />
Rentschler Biopharma. Ein Studium der Biotechnologie,<br />
Pharmatechnik, (Mikro-)Biologie,<br />
(Bio-)Chemie oder Bioverfahrenstechnik ist natürlich<br />
ebenso Voraussetzung.<br />
Quellen: Bundesagentur <strong>für</strong> Arbeit, Statistik der Chemiestudiengänge 2018 | Fotos: Blue Planet Studio, nd3000, pichitstocker, sveta/fotolia.com<br />
16 | www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker |
WIR SIND<br />
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Ihr Karriereplus in der Spezialchemie<br />
Bei ALTANA entwickeln wir die Spezialchemie der Zukunft und verändern die Welt<br />
von morgen. Deshalb fördern wir Menschen, die vorausdenken. Sie finden bei uns<br />
alle Möglichkeiten zur beruflichen und persönlichen Entfaltung. Und noch mehr:<br />
Eine von Innovationsgeist und Unternehmermut geprägte Atmosphäre, in der wir unsere<br />
Ideen im offenen Austausch zur Perfektion bringen. Eine Kultur der Zusammenarbeit,<br />
in der Sie schon als Newcomer eingeladen sind, Ihr Potenzial zu entdecken. Möchten<br />
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ARBEITSMARKT<br />
AUF EINEN BLICK<br />
DAS SOLLTEST DU WISSEN: ZAHLEN UND FAKTEN<br />
FÜR NATURWISSENSCHAFTLER<br />
Text: Kirsten Borgers<br />
MIT DIESEN BRUTTOJAHRESGEHÄLTERN<br />
KÖNNEN NAWIS DURCHSCHNITTLICH BEIM<br />
BERUFSEINSTIEG RECHNEN<br />
52.000 € in der Chemie- und Erdölverarbeitenden Industrie<br />
51.500 € im Bereich Banken<br />
51.000 € in der Automobilindustrie<br />
49.000 € in der Elektrotechnik, Feinmechanik und Optik<br />
48.500 € in der Pharmaindustrie<br />
KLISCHEE WIDERLEGT<br />
<strong>Na</strong>turwissenschaften studieren und anschließend in der Forschung<br />
arbeiten? Dass Absolventen in klassische Forscherpositionen bei<br />
wissenschaftlichen Einrichtungen, Hochschulen oder in der Industrie<br />
einsteigen, ist seltener der Fall als gedacht. Mehr als die Hälfte der<br />
<strong>Na</strong>wis arbeiten in Branchen oder Funktionen, die nur indirekt mit ihrem<br />
Studienfach zu tun haben: etwa in der Finanzbranche, in der Bauwirtschaft<br />
oder in Umweltbehörden.<br />
MÄNNLEIN VS. WEIBLEIN: SO STEHT ES UM<br />
DEN NAWI-NACHWUCHS IN DEUTSCHLAND<br />
47.500 € im Maschinen- und Anlagenbau<br />
45.000 € im Bereich Konsum- bzw. Gebrauchsgüter<br />
44.000 € in der Telekommunikation<br />
LIEBLINGSARBEITGEBER<br />
63.000 132.000<br />
MINT-STUDIEN-<br />
ANFÄNGER GAB<br />
ES 2017/18<br />
Im Jahr 2018 habt ihr im <strong>audimax</strong> Studentenbarometer angegeben, wer<br />
eure Top 3-Arbeitgeber sind. Das ist das Ergebnis:<br />
BAYER 15,0%<br />
BOEHRINGER 5,1%<br />
ROCHE 5,0%<br />
MASTER WANTED<br />
Wer als <strong>Na</strong>wi in Sachen Karriere auf<br />
Nummer sicher gehen will, hängt am<br />
besten noch einen Master dran. Da ein<br />
Berufseinstieg in einem Konzern oder in<br />
der Forschung allein mit dem Bachelor<br />
kaum möglich ist, hat sich der Masterabschluss<br />
in den <strong>Na</strong>turwissenschaften wie<br />
in kaum einer anderen Fächergruppe<br />
zum Standard entwickelt.<br />
29%<br />
20%<br />
ARBEITSLOSENQUOTE<br />
5%<br />
MÖCHTEN IM<br />
ÖFFENTLICHEN<br />
SEKTOR ARBEITEN<br />
beträgt die Arbeitslosenquote unter den Absolventen der<br />
Biologie, dem beliebtesten naturwissenschaftlichen Studienfach.<br />
Damit liegt sie deutlich höher als bei Chemikern,<br />
Physikern und Mathematikern.<br />
Quellen: academics.de, StepStone Gehaltsreport 18/19 | Illustration: vecteezy.com<br />
18 | www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker |
EINBLICK<br />
TATSÄCHLICH<br />
JUDITH KOLBE IST PROJEKTLEITERIN IM BEREICH FUNKTIONALE SICHERHEIT<br />
BEI ITK ENGINEERING. ALS KIND WOLLTE SIE IMMER RICHTERIN WERDEN, HAT<br />
DANN ABER TECHNOMATHEMATIK STUDIERT. DASS IHRE AKTUELLE TÄTIGKEIT<br />
ASPEKTE AUS BEIDEN GEBIETEN VEREINT, STELLTE SIE ERST RÜCKBLICKEND FEST<br />
Foto: Daniel Kuntze | Interview: Viktoria Feifer<br />
Auf Recruitingmessen habe ich mich wie eine<br />
Exotin gefühlt. Als wäre ich als Mathematikerin<br />
überall eine Quereinsteigerin. In der Funktionalen<br />
Sicherheit (FuSi) habe ich genau das Berufsfeld<br />
<strong>für</strong> mich gefunden, in dem Mathematiker<br />
aktiv gesucht werden und genau richtig sind.<br />
Ingenieure befassen sich damit, die Sollfunktion<br />
eines Systems ›zu erschaffen‹. <strong>Wi</strong>r Mathematiker<br />
hingegen lernen schon zu Beginn unseres<br />
Studiums besonders nach Sonderfällen und<br />
Lücken zu suchen. Genau deshalb ist unsere<br />
Denke ideal <strong>für</strong> die Aufgaben der FuSi. Hierbei<br />
gehen wir beispielsweise folgenden Fragestellungen<br />
nach: Im Großteil der Fälle verhält sich<br />
ein technisches System – etwa ein Fahrzeug –<br />
richtig. Was passiert aber wenn es zu einer Fehlfunktion<br />
kommt? Welche Folgefehler leiten<br />
sich daraus ab, welche Risiken entstehen, welche<br />
Handlungschancen hätte der Mensch und<br />
wie reduzieren wir die Risiken auf ein akzeptables<br />
Maß? Auf Basis dieser Einschätzungen entwickeln<br />
wir ein Sicherheitskonzept. Das lassen<br />
wir auf Hardware- und Softwareebene herunterbrechen<br />
und anschließend normkonform<br />
implementieren und testen. Hierbei ist eine<br />
transparente Beweiskette essentiell, um aufzuzeigen,<br />
dass wir ein Item sicher entwickelt haben.<br />
Bereits im Studium lernen wir, uns möglichst<br />
genau auszudrücken – genau das ist hier<br />
gefragt. Ähnlich wie Rechtswissenschaftler<br />
sind wir Mathematiker quasi Spezialisten in der<br />
Beweisführung.<br />
Zu Projektbeginn ist die wichtigste Aufgabe<br />
zunächst, ein Verständnis <strong>für</strong> das System oder<br />
eine Funktion herzustellen. <strong>Wi</strong>r erfassen dazu<br />
den Aufbau, die Funktionsweise, Handhabungsmöglichkeiten<br />
und Mensch-Maschine-<br />
Schnittstellen wie Bedien elemente, Knöpfe<br />
oder Hebel. Essenziell ist die Dokumentation<br />
aller Beobachtungen. Neben dem eigentlichen<br />
Systemverständnis benötigen wir einen Überblick<br />
über das Gesamtprojekt. Da<strong>für</strong> müssen<br />
wir uns mit vielen Disziplinen auseinandersetzen<br />
und dürfen keine Scheu davor haben, Fragen<br />
zu stellen. So bin ich beispielsweise keine<br />
Expertin <strong>für</strong> Hardware oder Testing, muss mich<br />
aber dennoch intensiv mit den entsprechenden<br />
Kollegen austauschen.<br />
Die Normen zur Funktionalen Sicherheit beziehen<br />
sich ausschließlich auf elektrische und elektronische<br />
Systeme. Da der Elektronikanteil stetig<br />
weiter zunimmt, wird der Bedarf nach FuSi<br />
auch in Zukunft steigen – und damit auch die<br />
Berufs- und Karrierechancen <strong>für</strong> Mathematiker<br />
in diesem Bereich.<br />
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VERTRIEB<br />
VOM LABOR AUF<br />
DIE STRASSE<br />
Text: Kathrin Numic<br />
OB MEDIKAMENT<br />
ODER MASCHINE –<br />
NAWIS MACHEN IM<br />
PRODUKTVERTRIEB<br />
EINE GUTE FIGUR<br />
<strong>11</strong>.700<br />
Euro: So viel verdienen männliche<br />
Vertriebsexperten im Monat noch immer<br />
mehr als ihre weiblichen Kollegen.<br />
29<br />
Prozent mehr verdienen Akademiker<br />
im Vertrieb im Vergleich zu<br />
Nicht-Akademikern.<br />
43,9<br />
Milliarden Euro Umsatz wurden 2018 auf<br />
dem deutschen Pharmamarkt<br />
erwirtschaftet.<br />
Als <strong>Na</strong>turwissenschaftler nicht im Labor stehen,<br />
sondern das Spielfeld betreten, von dem<br />
viele glauben, es sei den BWLern vorbehalten<br />
– na klar! <strong>Na</strong>turwissenschaftler haben in einigen<br />
wirtschaftlichen Paradedisziplinen ganz<br />
ausgezeichnete Jobchancen. Beispielsweise im<br />
Vertrieb. Gerade hier nämlich ist naturwissenschaftliches<br />
Know-how gefragt – denn niemand<br />
könnte medizinische Produkte, Rohstoffe oder<br />
Chemikalien besser erklären und verkaufen als<br />
ein Experte, der über das entsprechende Fachwissen<br />
verfügt.<br />
»Der Vertrieb ist längst kein reiner Produktverkauf<br />
mehr. Vielmehr ist ein Vertriebler ein Kundenzufriedenheitsmanager,<br />
der nicht nur redet,<br />
sondern vor allem zuhört, die Kundenwünsche<br />
identifiziert und am Ende keine Fragen mehr<br />
offenlässt«, so Professor Carsten Bartsch, Studiengangsleiter<br />
Betriebswirtschaftslehre an der<br />
Hochschule der Bayerischen <strong>Wi</strong>rtschaft. Das<br />
heißt im Klartext: Sales-Experten müssen über<br />
eine gute Kombination aus analytischem Denken,<br />
Kommunikationsstärke und Fachkompetenz<br />
verfügen, um erfolgreich zu sein und ernst<br />
genommen zu werden. Und noch etwas ist laut<br />
Bartsch unabdingbar: »Spaß! Wer keine Freude<br />
am Verkauf hat, der wird nie ein guter Vertriebler<br />
sein.«<br />
WER GUT VERKAUFT, VERDIENT BESSER<br />
Der Erfolg ist auch beim Blick aufs Gehalt ein<br />
ganz maßgeblicher Faktor, denn noch immer<br />
gilt: Wer gut verkauft, verdient besser. Das<br />
monatliche Grundgehalt wird üblicherweise<br />
durch variable, von der Verkaufsquote abhängige<br />
Provisionen aufgestockt, besonders im Außendienst,<br />
wo die Gehälter von 94 Prozent der<br />
Mitarbeiter einen variablen Anteil haben. Auch<br />
Dominik Klumpp ist im Außendienst tätig – er<br />
hat nach der Promotion im Onkologie-Medizin-Vertrieb<br />
bei Novartis ein Zuhause gefunden<br />
und schätzt das attraktive Gehalt sowie die Einblicke<br />
in andere Unternehmensbereiche. »Ungeachtet<br />
dessen, ob man dann längerfristig im<br />
Vertrieb bleibt oder sich unternehmensintern<br />
verändern und weiterentwickeln möchte, ist die<br />
Erfahrung, die man im Außendienst sammelt,<br />
<strong>für</strong> die Wahrnehmung weiterführender Rollen<br />
oder Funktionen von großem Vorteil oder sogar<br />
Voraussetzung.«<br />
ALWAYS ON THE ROAD<br />
Auch durch einen hohen Anteil an Dienstreisen<br />
zeichnet der Vertrieb sich aus. Erika Lyons, Außendienstmitarbeiterin<br />
bei Wörwag Pharma, ist<br />
viel auf Achse. »Ich bin täglich mit dem Auto unterwegs,<br />
die Entfernung liegt zwischen wenigen<br />
Kilometern im Heimatgebiet und bis zu 150 Kilometern«,<br />
so die Außendienstmitarbeiterin. In<br />
etwa zweimal im Monat übernachtet sie im Gebiet<br />
in einem Hotel, um Reisezeit zu sparen, ansonsten<br />
fährt sie nach Beendigung der Kundengespräche<br />
nach Hause zurück. Anschließend<br />
werden noch kurz die Besuche dokumentiert,<br />
gegebenenfalls E-Mails beantwortet oder Veranstaltungen<br />
geplant. Dennoch würde sie heute<br />
nichts anderes machen wollen: »Der Abwechslungsreichtum,<br />
die große Flexibilität und das<br />
selbstständige Organisieren, Planen und Arbeiten<br />
– so etwas lässt sich in dieser Kombination<br />
in keinem anderen Beruf finden.«<br />
Auch ihre Kollegin Sandra Meurer schätzt den<br />
Kundenkontakt: »Ich mag die abwechslungsreichen<br />
Begegnungen und Ortschaften, die <strong>für</strong><br />
mich den Beruf ausmachen. Als <strong>Na</strong>turwissenschaftler<br />
stelle ich den Kunden außerdem viele<br />
Fragen und lerne kontinuierlich hinzu.« Dazulernen<br />
können auch Absolventen, die sich <strong>für</strong><br />
eine Karriere im Vertrieb interessieren. Denn<br />
auch, wenn es am wichtigsten ist, Kommunikationstalent<br />
und Freude am Verkauf mitzubringen,<br />
schadet wirtschaftswissenschaftliches<br />
Hintergrundwissen sicher nicht. Auch<br />
eignen sich Seminare und Lehrveranstaltungen<br />
zur Gesprächsführung oder zum Verkaufskonzept,<br />
sich schon einmal auf den späteren Arbeitsalltag<br />
einzustellen.<br />
Wer dann während eines Praktikums im Vertrieb<br />
noch feststellt: Das ist genau meins, auf den<br />
wartet ein spannendes Aufgabenfeld mit einem<br />
guten Verdienst und einer sicheren Zukunft.<br />
Foto: Novartis, inveox, Rawpixel.com/fotolia.com<br />
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VERTRIEB<br />
DAS GEHALT LIEGT IN DEINEN<br />
HÄNDEN<br />
Tatsächlich hat, wer gut verkauft, am<br />
Ende des Monats den dickeren Gehaltsscheck:<br />
Üblich ist im Vertrieb ein Grundgehalt,<br />
das variabel aufgestockt wird – je<br />
nach Erfolg. Zwischen 18 und 24 Prozent<br />
des Jahreseinkommens können laut einer<br />
Studie der Personalberatung Kienbaum<br />
variable Boni oder Provisionen<br />
ausmachen. Tatsächlich erhalten rund<br />
92 Prozent der Außendienstmitarbeiter<br />
sowie 93 Prozent der Vertriebsleiter einen<br />
variablen Gehaltsanteil.<br />
TOP 5: DIESE BRANCHEN SIND AM<br />
PROFITABELSTEN<br />
Das Durchschnittsgehalt im Vertrieb<br />
liegt bei etwa 58.600 Euro brutto und ist<br />
damit in den vergangenen Jahren leicht<br />
angestiegen. Es variiert je nach Branche,<br />
Unternehmensgröße, Tätigkeitsprofil<br />
und Berufserfahrung. Am meisten<br />
verdienen Vertriebsexperten laut dem<br />
Step-stone Gehaltsreport im Maschinen-<br />
und Anlagenbau, Fahrzeugbau,<br />
der Pharmabranche, Finanzdienstleistung<br />
und der Chemieindustrie. Im Außendienst<br />
dürfen sich Einsteiger über bis<br />
zu 48.700 Euro freuen, gefolgt vom Key<br />
Account Management mit knapp 45.000<br />
Euro.<br />
ZWEI NATURWISSENSCHAFTLER BERICHTEN AUS IHREM ARBEITS-<br />
ALLTAG IM VERTRIEB<br />
WAS IST DAS BESONDERE AN IHRER TÄTIGKEIT IM VERTRIEB?<br />
»<strong>Na</strong>türlich reise ich viel: sei es <strong>für</strong> ein Treffen mit Kunden vor Ort, Messebesuche<br />
oder Kongresse. Etwa 50-60 Prozent meiner Zeit nehmen Auswärtstermine<br />
in Anspruch. Sehr wichtig ist es, solche Termine gründlich vor- und<br />
nachzubereiten: Neben dem persönlichen Kontakt stehe ich in engem telefonischen<br />
und schriftlichen Austausch mit unseren Geschäftskontakten.<br />
Doch genau deshalb würde ich mich immer wieder <strong>für</strong> meinen Beruf entscheiden:<br />
das Produkt, der soziale Mehrwert, der persönliche Austausch und<br />
der Bezug zur Medizinbranche – all diese Bedingungen erfüllt die Arbeit bei<br />
inveox. Ich gehe mit einer Innovation in den Markt, die etwas bewegt und die<br />
sowohl Ärzten als auch Patienten hilft.«<br />
René Baronner, Head of Sales bei inveox<br />
WIE VERLIEF IHR EINSTIEG IN DEN VERTRIEB?<br />
»Direkt im Anschluss an meine Biologie-Promotion, die ich in der Radioonkologie<br />
in einem Uniklinikum absolvierte, bin ich in den Onkologie-Medizin-Vertrieb<br />
eingestiegen. Hier war es sicher von Vorteil, dass ich mit onkologischen<br />
Themen vertraut war und gelernt hatte, mich auch in ›zähen‹ Phasen<br />
durchzubeißen. Notwendig ist eine Promotion nicht, hilft aber, wenn eine<br />
(medizinische) Karriere in der Pharmaindustrie angestrebt wird. Vor meiner<br />
Promotion habe ich erfolgreich mein Diplom-Studium in Biologie absolviert.<br />
<strong>Wi</strong>chtig ist <strong>für</strong> den Einstieg auf jeden Fall ein grundlegendes medizinisches<br />
Verständnis und die Fähigkeit, sich schnell in diese Themen einarbeiten<br />
zu können. Außerdem gehört eine strukturierte Arbeitsweise und organisatorisches<br />
Talent zu den Basics, da die Tätigkeit nicht nur außen stattfindet,<br />
sondern oft auch Bürotätigkeiten beinhaltet.«<br />
Dominik Klumpp, Mitarbeiter im Außendienst im Onkologie-Medizin-Vertrieb bei Novartis<br />
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ERNÄHRUNGSINDUSTRIE<br />
ZWISCHEN BIO UND VEGAN<br />
NAWIS ARBEITEN AM FOOD VON MORGEN – EIN EINBLICK<br />
Text: Florian Vollmers<br />
70 MILLIARDEN<br />
EURO<br />
setzt die deutsche Ernährungsindustrie<br />
jährlich um, davon ein Drittel im Ausland.<br />
5.800<br />
Betriebe der Ernährungswirtschaft<br />
machen die Branche zum drittgrößten<br />
Industriezweig in Deutschland.<br />
Die Gehälter in der Branche schwanken stark:<br />
27.000 BIS<br />
70.000 EURO<br />
verdienen Absolventen, die als<br />
Lebensmittelchemiker einsteigen, pro Jahr.<br />
Ungewohnt kritisch präsentierten sich deutsche<br />
Lebensmittelforscher auf einer Tagung der Deutschen<br />
Gesellschaft <strong>für</strong> Ernährung (DGE). »Werden<br />
wir den gesellschaftlichen Herausforderungen<br />
gerecht?«, lautete die übergeordnete Frage des<br />
<strong>Wi</strong>ssenschaftler-Treffens. Dass an die Ernährungs-<br />
und Lebensmittelforschung seit jeher große<br />
Erwartungen geknüpft sind, betonte dabei<br />
Prof. Dr. Karin Schwarz, Vizepräsidentin <strong>für</strong> Forschung,<br />
Technologietransfer und wissenschaftlichen<br />
<strong>Na</strong>chwuchs an der Universität Kiel: »<strong>Wi</strong>r<br />
müssen sicherstellen, dass unsere Arbeit den<br />
Kampf gegen weit verbreitete gesundheitliche<br />
Probleme wie zum Beispiel Fettleibigkeit oder Diabetes<br />
tatsächlich voranbringt.«<br />
Die Selbstkritik der Forscher bringt eine Erwartungshaltung<br />
auf den Punkt, die auch in der Industrie<br />
an junge <strong>Na</strong>chwuchskräfte gestellt wird:<br />
<strong>Na</strong>turwissenschaftler, die in der Entwicklung und<br />
Herstellung von Lebensmittelprodukten beschäftigt<br />
sind, sollen im Ertragssinne ihres Arbeitgebers<br />
tätig sein. Gesundheit und Spitzenqualität<br />
wiegen dabei aber mindestens ebenso schwer:<br />
»Gegessen und getrunken wird immer. Allerdings<br />
sieht sich die Ernährungsindustrie mit steigenden<br />
Kosten konfrontiert, zum Beispiel bei Energie<br />
und Rohstoffen«, erklärt Brigitte Faust, Präsidentin<br />
der Arbeitgebervereinigung <strong>Na</strong>hrung und Genuss<br />
(ANG). »Der Verbraucher ist sehr anspruchsvoll,<br />
gleichzeitig preissensibel.« Zusätzlich gebe<br />
es neue Ernährungstrends, die Auswirkungen auf<br />
die Produktentwicklung haben. »Man denke beispielsweise<br />
an die Themen bio, vegetarisch und<br />
vegan«, sagt die ANG-Präsidentin. Für <strong>Na</strong>turwissenschaftler<br />
mit Interesse an einem Job in der Ernährungsbranche<br />
seien diese anspruchsvollen<br />
Trends jedoch gute <strong>Na</strong>chrichten: »Für schlaue<br />
Köpfe mit innovativen Gedanken bietet unsere<br />
Branche deshalb spannende Arbeitsplätze«, sagt<br />
Faust.<br />
Grundsätzlich sind <strong>Na</strong>turwissenschaftler überall<br />
in der Ernährungsindustrie gefragt. Es gibt einige<br />
attraktive Arbeitgeber und die Branche ist außerdem<br />
sehr vielfältig: Die mehr als eine halbe Millionen<br />
Beschäftigten in der Ernährungswirtschaft<br />
verteilen sich auf mehrere tausend Betriebe. Vom<br />
kleinen Mittelständler bis hin zum internationalen<br />
Großkonzern ist alles dabei. »Es gilt: Je größer<br />
das Unternehmen, desto größer sind die Forschungsabteilungen<br />
und damit auch der Bedarf<br />
an <strong>Na</strong>turwissenschaftlern«, betont ANG-Präsidentin<br />
Faust. Eine stabile Joblage mit wachsenden<br />
Chancen bei den Big Players sieht auch Michael<br />
Andritzky, Hauptgeschäftsführer des Verbandes<br />
der Ernährungswirtschaft (VdEW) in Hannover:<br />
»Die Lebensmittelwirtschaft ist eine sehr stabile<br />
und konjunkturunabhängige Branche. Es gibt einen<br />
klaren Trend zu größeren Einheiten und daher<br />
auch einen größeren Bedarf an akademischen<br />
und insbesondere naturwissenschaftlichen Mitarbeitern.«<br />
Neben den bekannten Markenartiklern der Lebensmittelwirtschaft<br />
wie Unilever, Nestlé oder<br />
Mondelez gibt es zahlreiche ›Privat-Label-Hersteller‹,<br />
die eigens <strong>für</strong> Händler hergestellte und mit<br />
einem eigenen Markennamen versehene Produkte<br />
entwickeln. Sie sind häufig wenig bekannt, haben<br />
aber eine große Bedeutung in der Lebensmittelwirtschaft.<br />
»Gerade bei diesen Unternehmen<br />
besteht die Möglichkeit, schnell in Leitungs- und<br />
Führungspositionen zu kommen«, weiß VdEW-<br />
Geschäftsführer Andritzky. »Die Entwicklung<br />
neuer Produkte, Verpackungen und Produktionstechnologien<br />
sind <strong>für</strong> diese Unternehmen überlebenswichtig.«<br />
Foto: privat | Illustration: vecteezy.com<br />
22 | www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker |
ERNÄHRUNGSINDUSTRIE<br />
INSIDE<br />
AUFGABEN FÜR NAWIS IN DER<br />
ERNÄHRUNGSINDUSTRIE<br />
ENTWICKLUNGEN UND<br />
SKILLS<br />
INTERNATIONALISIERUNG<br />
Um 172 Prozent ist der Export deutscher<br />
Ernährungsunternehmen zwischen 1998 und<br />
2015 gestiegen.<br />
GEFRAGTE STUDIENGÄNGE<br />
sind laut Branchenverband ANG je nach Unternehmen<br />
völlig unterschiedlich: »Unabhängig<br />
vom Fach sollte der Schwerpunkt in jedem<br />
Fall rund um Ernährung, Erzeugung, Marketing<br />
und Prozesssteuerung liegen.«<br />
ALGEN ALS PROTEIN-ERSATZ<br />
Jobchancen <strong>für</strong> <strong>Na</strong>turwissenschaftler gibt es in der Ernährungsindustrie<br />
auch bei einer Reihe von Forschungseinrichtungen,<br />
die von den großen Markenartiklern betrieben<br />
werden oder <strong>für</strong> die gesamte Branche tätig sind. So zum Beispiel<br />
das Deutsche Institut <strong>für</strong> Lebensmitteltechnik (DIL) in<br />
Quakenbrück: Das DIL deckt mit seinen Fachbereichen das<br />
gesamte Kompetenzspektrum der Lebensmitteltechnik ab<br />
und hat sich auf die Fahnen geschrieben, Erkenntnisse aus<br />
der Forschung in die Industrie zu überführen. So forschen<br />
DIL-<strong>Wi</strong>ssenschaftler in einem aktuellen Projekt an der<br />
Spirulina-Alge: Das Gewächs könne als alternative Proteinquelle<br />
<strong>für</strong> Lebens- und Futtermittel erschlossen werden,<br />
da ihre Produktion wenig landwirtschaftliche Flächen und<br />
Wasser erfordert und wenig Treibhausgase emittiert, so die<br />
Forscher. In Asien und Afrika stellen solche Mikroalgen als<br />
Proteinquelle keine Neuheit dar und werden dort seit vielen<br />
Jahren <strong>für</strong> die Lebensmittelherstellung verwendet. In den<br />
letzten Jahren schwappt dieser Trend auch in die westliche<br />
Welt.<br />
SPARTEN UND<br />
AUFTRAGGEBER<br />
TOP-ARBEITGEBER<br />
Mit 30 Prozent arbeiten die meisten Beschäftigten<br />
der Ernährungswirtschaft in<br />
der Herstellung von Backwaren, gefolgt von<br />
Fleischprodukten mit 19 Prozent, Süßwaren<br />
mit zehn Prozent und Milchprodukten mit sieben<br />
Prozent.<br />
VIELFALT VORPROGRAMMIERT<br />
»<strong>Na</strong>turwissenschaftler finden sich in der Ernährungsindustrie<br />
überwiegend in den Bereichen Forschung und<br />
Entwicklung. Dort werden Produkte weiter optimiert, die<br />
Entwicklung neuer Rezepturen ist ein sehr aufwändiger<br />
Prozess, in den viel naturwissenschaftliches Know-how<br />
fließt. Auch bei der Verfahrenstechnik und dem weiten Feld<br />
der Qualitätskontrollen sind <strong>Na</strong>turwissenschaftler gefragt.<br />
Hier reicht es von der Koordination interner Abläufe bis hin<br />
zum Kundenmanagement bei Fragen oder Reklamationen.<br />
Schließlich werden <strong>Na</strong>turwissenschaftler benötigt, um Produktionsprozesse<br />
optimal nachhaltig auszurichten. Zum<br />
Schlagwort <strong>Na</strong>chhaltigkeit zählt der schonende Umgang<br />
mit Ressourcen bei den Rohstoffen und Verarbeitungsprozessen.«<br />
Brigitte Faust, Präsidentin der Arbeitgebervereinigung <strong>Na</strong>hrung und<br />
Genuss, ANG<br />
AUFTRAGGEBER<br />
Die drei größten Kunden der deutschen Ernährungswirtschaft<br />
sind die Edeka-Gruppe<br />
mit 25,3 Prozent Anteil am Lebensmittelumsatz<br />
im Handel sowie die Rewe-Gruppe und die<br />
Schwarz-Gruppe mit je rund 15 Prozent.<br />
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MATCHMAKER<br />
GEOINFORMATIKER<br />
DER MATCHMAKER BRINGT’S ZUSAMMEN:<br />
WAS DEN JOB AUSMACHT<br />
UND WIE DER IDEALE BEWERBER AUSSIEHT<br />
JOBPROFIL<br />
Text: Viktoria Feifer<br />
IDEALBEWERBER<br />
AUFGABEN<br />
Geoinformatiker machen Geoinformationen<br />
nutzbar. Sie erfassen, analysieren und werten<br />
raumbezogene Daten aus und erstellen beispielsweise<br />
Geländemodelle sowie digitale<br />
Stadt- und Routenpläne, die Auskunft über die<br />
Struktur der Erdoberfläche, Grundstücks- und<br />
Gemeindegrenzen, Bodentypen oder Umweltbelastungen<br />
geben.<br />
ARBEITSWERKZEUGE<br />
Geoinformationssysteme und Fernerkundungsdaten,<br />
Datenbanken und Programmiersprachen<br />
wie etwa Python.<br />
EINSTIEGSGEHALT<br />
Geoinformatiker können mit einem Bruttojahresverdienst<br />
zwischen 39.000 und 51.000 Euro<br />
rechnen.<br />
ARBEITGEBER<br />
In Frage kommen Verwaltungen, Kommunen<br />
sowie Energieversorgungsunternehmen und<br />
Stadtwerke. Aber auch Hersteller von <strong>Na</strong>vigationsgeräten<br />
sowie Luft- und Raumfahrtunternehmen,<br />
die Experten <strong>für</strong> die Fernerkundung<br />
brauchen, haben Bedarf an Geoinformatikern.<br />
STUDIENABSCHLUSS<br />
Bachelor- oder Masterstudium der Geoinformatik,<br />
Geomatik, Kartographie, des Vermessungswesens<br />
oder einer vergleichbaren Fachrichtung.<br />
PRAXISERFAHRUNG<br />
Praktika oder Werkstudententätigkeiten sind<br />
gute Voraussetzungen <strong>für</strong> den Berufseinstieg,<br />
da meist praktische Erfahrungen mit Geoinformationssystemen<br />
erwartet werden.<br />
SOFT SKILLS<br />
Selbstständige Arbeitsweise, Zuverlässigkeit,<br />
Sorgfalt, Kommunikations- und Teamfähigkeit,<br />
aber auch ein freundliches und sicheres Auftreten<br />
gegenüber Kunden und Kollegen.<br />
PLUS IM LEBENSLAUF<br />
Praktische Erfahrungen in der Vermessung mit<br />
GPS oder Tachymeter.<br />
WEITERER FACHLICHER HINTERGRUND<br />
Erfahrung mit CAD- und GIS-Systemen, beispielsweise<br />
AutoCAD, Microstation, ArcGIS,<br />
MapServer, QGIS oder GDAL sowie Datenbank-<br />
und SQL-Kenntnisse.<br />
Quelle: gehalt.de | Illustration: swillklitch/fotolia.com<br />
24 | www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker |
MATHEMATIK<br />
DIE RECHNUNG<br />
GEHT AUF<br />
Text: Alicia Reimann<br />
Illustration: topvectors/fotolia.com<br />
<strong>Na</strong>turwissenschaftler können sich hinsichtlich<br />
ihrer Karriereaussichten nicht beklagen:<br />
Sie sind in so gut wie jeder Branche begehrt und<br />
tun sich bei der Jobsuche dementsprechend<br />
leicht. Auch Mathematiker schwimmen auf<br />
dieser Erfolgswelle mit. Im Jahr 2018 lag ihre<br />
Arbeitslosenquote bei nur zweieinhalb Prozent<br />
– bereits ab drei Prozent ist von Vollbeschäftigung<br />
die Rede. Außerdem finden Mathematikabsolventen<br />
nach ihrem Abschluss meist im<br />
selben Jahr noch eine Festanstellung. Ganz klar:<br />
Zahlenprofis können sich super Jobchancen<br />
ausrechnen.<br />
DAS WERK DER ZAHLENGENIES<br />
Mathematiker haben die Möglichkeit, in verschiedene<br />
Branchen einzusteigen. Die Aufgaben<br />
unterscheiden sich dementsprechend, weisen<br />
aber auch immer Gemeinsamkeiten auf.<br />
Meist werden beispielsweise Risiken berechnet,<br />
Statistiken erstellt und überprüft sowie Prozesse<br />
hinsichtlich ihrer Effizienz mathematisch<br />
beurteilt. Jan Streicher ist Bereichstrainee im<br />
Konzernrisikocontrolling der Landesbank Baden-Württemberg<br />
(LBBW): »Momentan bin ich<br />
im Kreditrisikocontrolling tätig und arbeite in<br />
einer Gruppe, die sich mit internen Ratingverfahren<br />
beschäftigt. Hierbei analysiere ich zum<br />
Beispiel mit Hilfe von Statistikprogrammen<br />
Daten, um Ausfallrisiken abschätzen zu können.«<br />
Auch die klassische Projektarbeit spielt<br />
eine Rolle im Arbeitsleben eines Zahlenjongleurs.<br />
Bei Signal Iduna kümmert sich Dr. Katharina<br />
Ruikis, Mathematikern ›Lebensversicherung<br />
Aktuarielles Controlling‹, um ›Solvency<br />
II‹, ein Aufsichtssystem zur Eigenmittelausstattung<br />
von Versicherungsunternehmen. Hierbei<br />
ist sie zuständig <strong>für</strong> die Durchführung von Berechnungen<br />
und Analysen, die Plausibilisierung<br />
der Ergebnisse, Modellierungstätigkeiten sowie<br />
das Erstellen von Berichten. »In diesem Zusammenhang<br />
übernehme ich auch koordinierende<br />
Aufgaben, plane beispielsweise Workshops und<br />
erstelle Präsentationen«, erzählt sie.<br />
SO SIEHT DER<br />
ARBEITSMARKT FÜR<br />
MATHEMATIKER AUS. PLUS:<br />
AUFGABEN UND SKILLS<br />
2035<br />
Bis zu diesem Jahr soll der Bedarf an<br />
<strong>Na</strong>turwissenschaftlern – also auch<br />
Mathematikern – enorm ansteigen.<br />
700<br />
erwerbslose Mathematiker verzeichnete<br />
die Bundesagentur <strong>für</strong> Arbeit 2018 – ein<br />
Minus von sieben Prozent gegenüber dem<br />
Vorjahr.<br />
55.000<br />
Euro Bruttojahresgehalt können<br />
Berufseinsteiger als Mathematiker bei<br />
Banken und Versicherungen erwarten.<br />
ANALYTISCH & STRUKTURIERT<br />
Im Berufsalltag eines Mathematikers ergeben<br />
sich andauernd neue Fragestellungen, <strong>für</strong> die<br />
Lösungsansätze entwickelt werden müssen. Dr.<br />
Katharina Ruikis von Signal Iduna findet: »Da<strong>für</strong><br />
sind Eigeninitiative sowie analytisches und<br />
strukturiertes Denken wichtig.« In diesen Punkten<br />
ist sie sich mit Jakob Scharnowksi, der als<br />
Mathematiker bei Swiss Life arbeitet, einig. Er<br />
ergänzt: »Ebenso bedeutend sind meiner Meinung<br />
nach <strong>Wi</strong>ssbegierde und die Bereitschaft,<br />
sich stets weiterzubilden – auch fachfremd. Zusätzlich<br />
spielen Soft Skills wie Team- und Präsentationsfähigkeit<br />
eine große Rolle.« Selbstverständlich<br />
sind gefragte Hard und Soft Skills<br />
abhängig von dem Bereich und der Position, in<br />
denen du tätig bist. Jan Streicher von der LBBW<br />
beispielsweise weiß, dass im Risikocontrolling<br />
Programmierfähigkeiten sowie Statistik- und<br />
Stochastik-Kenntnisse hilfreich sind. Es seien<br />
jedoch weniger die konkreten mathematischen<br />
Inhalte entscheidend als die Fähigkeiten, die<br />
sich Absolventen während des Studiums angeeignet<br />
haben – etwa analytisches Denken und<br />
den Skill, sich schnell in komplexe Aufgaben<br />
einzuarbeiten.<br />
Solltest du eine mathematische Karriere anstreben,<br />
kann es nicht schaden, bereits während des<br />
Studiums zu wissen, in welche konkrete Richtung<br />
du später gehen möchtest. So kannst du<br />
dich entsprechend vorbereiten und dir wichtige<br />
Hard und Soft Skills aneignen. Damit erhöhst<br />
du deine sowieso schon guten Chancen<br />
auf dem Arbeitsmarkt und hebst dich von Bewerbern<br />
ab, die sich nicht spezialisiert haben.<br />
Das Schöne ist ja: Egal, <strong>für</strong> welche Branche du<br />
dich entscheidest – die Aussichten sind überall<br />
zunehmend sonnig.<br />
| www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker | 25
GEEKER'S CORNER<br />
WOHER KOMMT EIGENTLICH?<br />
VON STIMMIGER CHEMIE UND DAUMENRECHNUNGEN<br />
Die Metapher ›Die Chemie stimmt‹ ist etwa seit den 1960ern in Umlauf. Die Grundlage <strong>für</strong><br />
die Metapher lässt sich aber früher finden: Bereits um 1799 schrieb der Theologe Friedrich<br />
Daniel Ernst Schleiermacher in seinem ›Versuch einer Theorie des geselligen Betragens‹,<br />
dass eine homogene Gesellschaft durch chemische Ähnlichkeit kristallisieren<br />
könne. Später ist in Goethes ›Wahlverwandtschaften‹ die Sprache von chemischen<br />
Reaktionen als Attraktion und Distraktion. Verwendet wurde die Metapher dann vermutlich<br />
in der Studentenbewegung.<br />
»Für den Weg brauchen wir Pi mal Daumen zwei Stunden« – schon von jeher nahmen die<br />
Menschen ihre Finger zum Rechnen zu Hilfe. Besonders der Daumen diente dabei der<br />
Einschätzung von Entfernungen. Die Zahl Pi ist ähnlich wie der Daumen ein recht ungenauer<br />
Parameter. So ergab sich die Redenwendung zur groben und vorsichtigen Abschätzung<br />
von Werten.<br />
ORCHIDEENFACH<br />
KRISTALLOGRAPHIE<br />
Hört sich so an wie eine Ausbildung zum Juwelier<br />
– ist es aber nicht! Im Mittelpunkt steht zwar<br />
der Kristall, allerdings beschäftigst du dich mit<br />
der Gesetzmäßigkeit des Aufbaus von Kristallen<br />
beziehungsweise kristallinen Materialien.<br />
Die Kristalle finden in vielen wissenschaftlichen<br />
Bereichen, wie der Mineralogie, der anorganischen,<br />
organischen und physikalischen<br />
Chemie, Physik, bis hin zur Geologie und Medizin<br />
Einsatz. Besonders stark werden Kristalle in<br />
der Technologie <strong>für</strong> erneuerbare Energien in Solarzellen,<br />
in der patientenschonenden Röntgendiagnostik<br />
und vielen weiteren Gebieten eingesetzt.<br />
Angeboten wird der Masterstudiengang<br />
beispielsweise an der Universität Freiburg. Dort<br />
lernst du die Besonderheiten im Aufbau kristaller<br />
Materie, welchen Einfluss die atomaren bis<br />
makroskopischen Störungen im Kristallgitter<br />
haben und verschiedene Methoden zur Herstellung<br />
von Kristallen. Ergänzt wird das Angebot<br />
mit bestens ausgestatteten Laboren zur Durchführung<br />
verschiedener studentischer Praktika.<br />
FRAUENPOWER<br />
MARIE CURIES NACHFOLGERINNEN<br />
APP DES MONATS<br />
DIY-FORMELSAMMLUNG<br />
Früher galten sie als Exotinnen<br />
– heute sind Frauen in <strong>Na</strong>turwissenschaften<br />
zwar noch in der Unterzahl,<br />
aber der Anteil weiblicher<br />
Studenten in naturwissenschaftlichen<br />
Fächern steigt seit Jahren an.<br />
Schon während des Studiums gibt<br />
es extra <strong>für</strong> sie Mentorings und<br />
Trainings, die sie auf den Berufseinstieg<br />
vorbereiten und ihre Karriereambitionen<br />
bestärken sollen.<br />
Der Berufseinstieg gelingt <strong>Na</strong>wi-<br />
Girls meistens rasch, denn durch<br />
den Fachkräftemangel sind sie auf<br />
dem Arbeitsmarkt sehr gefragt.<br />
Schwieriger ist aber der Aufstieg:<br />
In der <strong>Wi</strong>ssenschaft sind Frauen<br />
in Führungspositionen noch immer<br />
unterrepräsentiert. Die Bundesagentur<br />
<strong>für</strong> Arbeit empfiehlt<br />
angehenden <strong>Na</strong>turwissenschaftlerinnen<br />
<strong>für</strong> eine erfolgreiche Karriere,<br />
sich nicht nur auf ausgeschriebene<br />
Stellen, sondern auch initiativ<br />
zu bewerben, denn dann ist die<br />
Konkurrenz an Mitbewerbern oft<br />
geringer.<br />
Obwohl der Gender-Gap bezüglich<br />
Aufstiegschancen und Gehalt<br />
in naturwissenschaftlichen Bereichen<br />
nach wie vor groß ist, verdienen<br />
<strong>Na</strong>turwissenschaftlerinnen<br />
im Schnitt mehr als Absolventinnen<br />
anderer Studienfächer und<br />
sind seltener in befristeten Positionen<br />
beschäftigt. Auch ihre Arbeitslosenquote<br />
ist in den letzten Jahren<br />
stark zurückgegangen.<br />
Du siehst: Als <strong>Na</strong>wi-Girl hast du<br />
zwar mit ähnlichen Geschlechterungerechtigkeiten<br />
zu kämpfen<br />
wie andere Karrierefrauen, stehst<br />
aber im Vergleich dennoch in einem<br />
sicheren und gut bezahlten<br />
Arbeitsbereich. Dir bleibt also viel<br />
Spielraum, deinem Forscherdrang<br />
freien Lauf zu lassen und womöglich<br />
als weibliche Entdeckerin in<br />
die Geschichte einzugehen.<br />
Kennst du Big Bang Theory?<br />
Kannst du dich noch an die Folge<br />
erinnern, als Leonard zusammen<br />
mit seinen Freunden an einer<br />
App arbeitet, mit der man<br />
Gleichungen abfotografieren<br />
und berechnen lassen kann? <strong>Wi</strong>r<br />
haben zusammen mit unserem<br />
Entwickler Artjom Frank an dieser<br />
Idee gearbeitet – das Resulat:<br />
unsere neue App ›Formel-Ninja‹.<br />
Formelsammlung to go<br />
Du kennst es: In der Uni darfst<br />
du stundenlang Formeln lernen.<br />
Das einzige Hilfswerk dabei ist<br />
entweder die alte Formelsammlung<br />
deiner Geschwister oder die,<br />
die der Prof dir vorgibt.<br />
Doch was tun, wenn du die Formelsammlung<br />
beim abendlichen<br />
Lernen zu Hause auf dem<br />
Schreibtisch liegen hast lassen?<br />
Da helfen wir dir weiter: Lade dir<br />
jetzt unsere kostenlose App ›Formel-Ninja‹<br />
<strong>für</strong> Android herunter.<br />
Was kann die App?<br />
Die App hält die wohl wichtigsten<br />
Formeln der Algebra, der<br />
Analysis bis hin zur Stochastik<br />
<strong>für</strong> dich bereit. Wenn du jedoch<br />
nach einer bestimmten Formel<br />
suchst und diese sollte nicht in<br />
unserer App enthalten sein, dann<br />
nutze einfach die Funktion ›Neue<br />
Formel hinzufügen‹.<br />
In nur drei Schritten ist eine neue<br />
Formel zur App ergänzt:<br />
1. <strong>Na</strong>men der Formel eingeben<br />
2. Foto der Formel aufnehmen<br />
3. Speichern<br />
So legst du dir deine ganz persönliche<br />
Formelsammlung an.<br />
Worauf wartest du noch? Runterladen,<br />
loslegen und dir deinen<br />
Unialltag erleichtern!<br />
Quelle: GFDS | Illustrationen: driesen-verlag.de, Om Yos/fotolia.com, vecteezy.com | Text: Alicia Reimann<br />
26 | www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker |
2.8 billion people could go hungry by 2050<br />
The world needs innovation<br />
We need you<br />
By 2050, the global population will have risen to 10 billion, and of<br />
those, 2.8 billion people are at risk of going hungry, meaning an<br />
increased need for farmers to produce more food without having<br />
a damaging impact on the earth. Not only do we work at creating<br />
solutions to agricultural challenges, but we also partner with farmers<br />
around the globe to help ensure sustainable farming practices.<br />
The world needs innovation. We need you.<br />
Are you up for the challenge?<br />
Visit basf.com/career
BEWERBUNGSTIPPS<br />
GEWUSST WIE<br />
JOBINTERVIEW<br />
OLIVER KERNER GIBT DIR VIER PASSENDE ANTWORTMÖGLICH-<br />
KEITEN FÜR KNIFFELIGE FANGFRAGEN AN DIE HAND<br />
Oliver Kerner,<br />
professioneller Vertriebstrainer, Speaker<br />
und Coach aus Bremen sowie Gründer des<br />
Unternehmens OK-Training.<br />
Obwohl sich viele Bewerber akribisch auf das Jobinterview<br />
vorbereiten, stellen Personaler oft tückische Fragen, die den<br />
Kandidaten aus der Bahn werfen. Mit diesen sogenannten<br />
Fangfragen testen sie die Reaktion des Bewerbers in Stresssituationen.<br />
Gleichzeitig dienen die Fragen dazu, hinter vorab<br />
einstudierte Antworten zu blicken, um zu erkennen, welche<br />
Charaktereigenschaften Interessierte besitzen und welche<br />
Karriereziele sie verfolgen. Dabei kommt es nicht auf die perfekte<br />
Antwort an, sondern vielmehr darauf, wie souverän und<br />
selbstsicher sich Bewerber aus der Situation befreien.<br />
WAS SIND IHRE ZEHN GRÖSSTEN SCHWÄCHEN?<br />
Obwohl die Frage nach den Schwächen einen absoluten Klassiker<br />
unter den Bewerbungsfragen darstellt, haben sich die<br />
meisten Bewerber wohl kaum mit ganzen zehn Schwachpunkten<br />
auseinandergesetzt. Dabei beabsichtigt diese fiktive<br />
Zahl, den Stressfaktor <strong>für</strong> den Bewerber zu erhöhen. Idealerweise<br />
überhören Kandidaten die Zahl einfach und bleiben bei<br />
ihren im Vorfeld überlegten Defiziten. Im Idealfall bestehen<br />
die genannten Punkte aus Eigenschaften, die sich nicht auf die<br />
angestrebte Position auswirken. Ein charmanter Abschluss<br />
wäre: »Offen gestanden, fällt mir keine weitere ein. Aber wir<br />
können gern über meine Stärken sprechen.«<br />
WIE GEHEN SIE MIT KRITIK UM?<br />
Wer angibt, dass er sich über Beanstandungen freut, wirkt unglaubwürdig.<br />
Origineller gestaltet sich daher folgende Antwort:<br />
»Generell höre ich Kritik nicht gern. Jedoch bietet mir ein<br />
entsprechender Hinweis die Möglichkeit, aus Defiziten oder<br />
Fehlern zu lernen und meine Arbeitsweise künftig zu optimieren.«<br />
Heutzutage zählt Kritikfähigkeit zu den wichtigen Soft<br />
Skills, auf die Personaler besonderen Wert legen.<br />
ARBEITEN SIE LIEBER IM TEAM ODER ALLEIN?<br />
Insbesondere Fragen, die den Bewerber vor die Wahl stellen,<br />
gestalten sich heikel. Denn wer angibt, lieber im Team zu arbeiten,<br />
gilt schnell als unselbstständig – als unsozial derjenige,<br />
der lieber allein arbeitet. Aus diesem Grund setzt sich eine ideale<br />
Antwort aus beiden Aspekten zusammen: »Das hängt von<br />
der individuellen Situation ab. Muss ich mir beispielsweise<br />
schnell <strong>Wi</strong>ssen zu einem Thema aneignen, arbeite ich lieber<br />
ungestört. Geht es allerdings um ein großes Projekt, bevorzuge<br />
ich Teamarbeit.«<br />
WIE STEHEN SIE ZU ÜBERSTUNDEN?<br />
Bei dieser Frage ist Vorsicht geboten! Denn Bewerber, die behaupten,<br />
dass Überstunden <strong>für</strong> sie kein Problem darstellen,<br />
wirken zum einen unrealistisch. Zum anderen lässt es den Personaler<br />
vermuten, dass sie mit der ihnen vorgegebenen Arbeitszeit<br />
nicht zurechtkommen oder <strong>für</strong> den Beruf sogar das<br />
eigene Privatleben aufgeben. Daher gilt es, bei der Antwort geschickt<br />
auszuweichen: »Grundsätzlich erledige ich meine Arbeit<br />
rechtzeitig. Dazu strukturiere ich im Vorfeld die einzelnen<br />
Arbeitsschritte und setze Prioritäten. Mir ist aber auch bewusst,<br />
dass im Arbeitsalltag durchaus etwas Unvorhergesehenes<br />
eintreten kann und ich <strong>für</strong> einen Kollegen einspringen sowie<br />
flexibel sein muss. Letztendlich ist es mir wichtig, sowohl<br />
einen herausfordernden Beruf als auch eine ausgleichend gestaltete<br />
Freizeit zu haben.«<br />
NÜTZLICHE LEKTÜRE<br />
<strong>11</strong>1 ARBEITGEBERFRAGEN IM<br />
VORSTELLUNGSGESPRÄCH<br />
Um die Personalverantwortlichen des Wunschunternehmens<br />
zu überzeugen, müssen Bewerber alle Interviewfragen<br />
sicher und gewinnend beantworten können. Elke<br />
Eßmann, Expertin <strong>für</strong> Bewerbungsfragen, verrät in ihrem<br />
Buch die häufigsten Arbeitgeberfragen und stellt obendrein<br />
die besten Antwortstrategien vor.<br />
Goldmann Verlag; 8,99 Euro<br />
Fotos: office@ca-photography.com, Goldmann Verlag<br />
28 | www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker |
MASTERFORUM<br />
NOTHING ELSE MATTERS<br />
Den viersemestrigen Studiengang MATTER TO LIFE an der Uni Heidelberg<br />
kannst du nur studieren, wenn du vorher an einem Eignungsfeststellungsverfahren<br />
teilgenommen hast. Wurdest du erfolgreich zugelassen,<br />
belegst du Kurse wie ›Ethik in der Synthetischen Chemie‹ und ›Physikalische<br />
Grundlagenchemie des Lebens‹. Als interdisziplinärer Studiengang<br />
verbindet er Themen der Chemie, Physik und Biologie. Neben<br />
deiner Masterarbeit wartet auch eine mündliche Abschlussprüfung auf<br />
dich. Die Lehrsprache auf deinem Weg zum Master of Science ist Englisch.<br />
www.uni-heidelberg.de<br />
KURZEN PROZESS MACHEN<br />
Der Master PROZESSDYNAMIK AN DER ERDOBERFLÄCHE vermittelt dir umfassendes<br />
<strong>Wi</strong>ssen über Böden und die dort stattfindenden Prozesse wie<br />
zum Beispiel Erosionen. An der Uni Trier lernst du in vier Semestern,<br />
wie du diese Prozessabläufe erfasst und verstehst. Anschließend kannst<br />
du Schutzstrategien da<strong>für</strong> entwerfen. <strong>Na</strong>chdem du deinen Master of<br />
Science abgeschlossen hast, stehen dir viele Möglichkeiten offen, deine<br />
Brötchen zu verdienen: in Forschung und Lehre, in internationalen<br />
Umweltorganisationen oder in Behörden und Ämtern. www.uni-trier.de<br />
PINKY AND THE BRAIN<br />
Dich interessiert das Gehirn und wie es funktioniert? Du begeistert<br />
dich da<strong>für</strong>, wie Gehirnzellen das Verhalten und die Wahrnehmung eines<br />
Menschen steuern? Dann solltest du einen Blick auf den Studiengang<br />
INTEGRATIVE NEUROSCIENCE an der Uni Magdeburg werfen. Das Masterstudium<br />
findet komplett auf Englisch statt und zieht Studierende aus<br />
der ganzen Welt an: Nur circa 50 Prozent der Studenten kommen aus<br />
Europa. Der Studiengang deckt in vier Semestern nahezu das gesamte<br />
Spektrum der Neurowissenschaften ab. Auch das Verhalten von Tieren<br />
steht auf dem Stundenplan. www.ovgu.de<br />
BIG BANG<br />
Auch ohne Sheldon Cooper bietet dir die Hochschule Hamm-Lippstadt<br />
den Master UMWELT- UND GEFAHRSTOFFANALYTIK an. Die zentrale Fragestellung<br />
des Studiengangs lautet, ob Produkte der Chemie und deren Prozesse<br />
<strong>für</strong> Mensch und Umwelt sicher sind. In drei Semestern erwirbst<br />
du diese Kenntnisse etwa in den Fächern ›Spurenstoffanalytik und<br />
Messverfahren im Umweltschutz‹ oder ›Gesundheits- und Arbeitsschutz‹.<br />
<strong>Na</strong>ch deinem Abschluss wirst du vor allem in der chemischen<br />
Industrie händeringend gesucht – um auch in Zukunft große ›Bangs‹ zu<br />
verhindern. www.hshl.de<br />
UND NACH DEM<br />
BACHELOR?<br />
NEUN MASTERSTUDIENGÄNGE IM KURZPORTRÄT<br />
Text: Steffen Rothhaupt<br />
FÜR STADTMENSCHEN<br />
Die WIRTSCHAFTS- UND SOZIALGEOGRAPHIE MIT DEM SCHWERPUNKT STÄDTISCHE<br />
RÄUME studierst du <strong>für</strong> vier Semester an der Uni Leipzig. Was genau es<br />
damit auf sich hat? Ziel des Studiengangs ist es, Konzepte und Strukturen<br />
städtischer Räume zu erfassen und zu analysieren. Das machst du,<br />
indem du typische geographische Tools, wie geostatistische Methoden<br />
oder Geoinformationssysteme, anwendest. Zudem absolvierst du <strong>für</strong><br />
mindestens sechs Wochen ein außeruniversitäres Berufspraktikum.<br />
<strong>Na</strong>ch dem Studium arbeitest du etwa in der Stadtplanung, im Tourimussektor<br />
oder in der Marktforschung. www.uni-leipzig.de<br />
ACH DU LIEBER HIMMEL!<br />
Kein Grund zum Fluchen – der Studiengang ASTROPHYSIK an der Uni<br />
München bietet dir jede Menge spannende Module rund um die Erforschung<br />
von Himmelserscheinungen. Während du in den ersten zwei<br />
Semestern in die Grundlagen der Astrophysik eintauchst, besteht der<br />
Studienplan der Semester drei und vier hauptsächlich aus Seminaren<br />
zu weiterführenden Themen wie der Plasmaphysik. Auch deine Masterarbeit<br />
schreibst du in diesem Zeitraum. Später arbeitest du etwa als<br />
Physiker in Forschung und Lehre, der produzierenden Industrie oder<br />
der dienstleistenden <strong>Wi</strong>rtschaft. www.uni-muenchen.de<br />
ÄUSSERE SCHÖNHEIT<br />
Im viersemestrigen Studiengang der KOSMETIKWISSENSCHAFT zählen Äußerlichkeiten<br />
– denn es geht um kosmetische Mittel und deren <strong>Wi</strong>rksamkeit.<br />
Dabei behandelt der interdisziplinäre Studiengang an der Uni<br />
Hamburg auch Inhalte aus Medizin, Pharmazie und Chemie. Wahlfächer<br />
aus dem Bereich der Biologie und der Betriebswirtschaftslehre<br />
ergänzen das breite Angebot. Was du damit anfangen kannst? <strong>Na</strong>ch<br />
deinem Abschluss wirst du zum Beispiel in der kosmetischen Grundlagenforschung<br />
oder im Bereich des Medical Marketing dein Geld verdienen.<br />
www.uni-hamburg.de<br />
KÜSTENKENNER<br />
Du würdest <strong>für</strong> deinen Master am liebsten an mehreren Orten leben?<br />
Zudem faszinieren dich Gewässer und Küstenregionen? Dann ist der<br />
englischsprachige Studiengang WATER AND COASTAL MANAGEMENT wie <strong>für</strong><br />
dich gemacht. Du absolvierst zwei Semester an der Carl von Ossietzky<br />
Universität Oldenburg und weitere zwei an der Rijksuniversiteit Groningen<br />
in den Niederlanden. Inhaltlich beschäftigst du dich vor allem<br />
damit, wie du die Wasserressourcen nachhaltig managen kannst. Auch<br />
naturwissenschaftliche Basics kommen im Lehrplan vor. Start ist jeweils<br />
das <strong>Wi</strong>ntersemester. www.uol.de<br />
ANALYSE-ASSE AUFGEPASST<br />
In drei Semestern erwirbst du an der Hochschule Coburg deinen Master<br />
of Science im Fach BIOANALYTIK. Eines der Semester kannst du an einer<br />
Partnerhochschule im Ausland verbringen. Neben molekularbiologischen<br />
und biowissenschaftlichen Themen beschäftigst du dich mit<br />
ethischen Fragen rund um Biologie und Medizin. Deine beruflichen<br />
Perspektiven sind sehr gut: Bioanalytische Laboratorien oder die <strong>Na</strong>hrungsmittelindustrie<br />
kommen beispielsweise als Arbeitgeber infrage.<br />
Um <strong>für</strong> den Studiengang zugelassen zu werden, musst du ein Praxissemester<br />
im Bachelor nachweisen. www.hs-coburg.de<br />
| www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker | 29
Kira, du engagierst dich ehrenamtlich <strong>für</strong> die 2-Euro-<br />
Aktion von MISEREOR. Hast du im Studium nicht schon<br />
genug zu tun?<br />
<strong>Na</strong>türlich ist es nicht selbstverständlich, dass man neben<br />
dem Studium Zeit <strong>für</strong> ein Ehrenamt hat. Mein Abschluss<br />
wird sich deshalb wohl auch etwas verzögern. Aber das, was<br />
ich durch MISEREOR gelernt und erfahren habe, ist so wertvoll<br />
und nützlich, das ergänzt mein Studium sehr gut.<br />
Angefangen hat alles in Sambia. Dort hast du nach dem<br />
Abitur mit MISEREOR einen Freiwilligendienst gemacht<br />
und in einem Projekt <strong>für</strong> Kinder mitgearbeitet …<br />
Ich bin heute noch dankbar <strong>für</strong> all die Menschen, denen<br />
ich dort begegnet bin und die mich an ihrem Leben haben<br />
teilhaben lassen. Die Zeit in Sambia hat mich sehr geprägt,<br />
weil ich einen großen Einblick ins Land bekommen<br />
und viel über globale Zusammenhänge<br />
gelernt habe. Mir ist dort bewusst geworden,<br />
wie privilegiert ich eigentlich bin. Das<br />
hat mich verändert und bestärkt, mich auch<br />
nach meiner Rückkehr nach Deutschland<br />
<strong>für</strong> einen gesellschaftlichen und politischen<br />
Wandel einzusetzen.<br />
Deswegen engagierst du dich jetzt <strong>für</strong> die<br />
2-Euro-Aktion von MISEREOR?<br />
Ich möchte mich da<strong>für</strong> einsetzen, dass Menschen<br />
ein Leben in Würde und mit Perspektiven<br />
<strong>für</strong> die Zukunft führen können. Da<strong>für</strong> ist<br />
es wichtig, meine Erfahrungen mit anderen<br />
Menschen zu teilen und über Missstände und<br />
Ungerechtigkeiten aufzuklären.<br />
Lass uns mal über die Biene sprechen: Auf der Grünen<br />
Woche in Berlin hast du dich <strong>für</strong> die 2-Euro-Aktion in ein<br />
Kostüm stecken lassen. <strong>Wi</strong>e kam es dazu?<br />
Das Bienensterben ist ja aktuell ein Thema, das in Deutschland<br />
viel Aufsehen erregt. Mit unserem Stand auf der Grünen<br />
Woche wollten wir darauf aufmerksam machen, dass<br />
die Biene nicht nur in Deutschland, sondern weltweit eine<br />
große Rolle spielt. Die Biene steht <strong>für</strong> Artenvielfalt und somit<br />
<strong>für</strong> unsere Ernährungssicherung.<br />
Spendet man denn bei der 2-Euro-Aktion <strong>für</strong> Bienen?<br />
Mit der Aktion „Mit 2 Euro helfen“ unterstützen wir Menschen,<br />
die unter Armut leiden und <strong>für</strong> ein besseres Leben<br />
kämpfen. So zum Beispiel auch Menschen in Laos, die bis<br />
vor Kurzem nicht genug zu essen hatten. Dank der Spendengelder<br />
können die Bäuerinnen und Bauern dort darin geschult<br />
werden, wilde Bienen zu halten. Und die Bienen wiederum<br />
helfen, dass genug Essen auf den Tisch kommt und<br />
die Kinder wieder zur Schule gehen können.<br />
Die Biene ist also so etwas wie ein Allheilmittel?<br />
<strong>Na</strong>ja, ganz so einfach ist es vielleicht nicht. Aber dank<br />
der Befruchtungsleistung der wilden<br />
Bienen konnten die Bäuerinnen und<br />
Bauern ihre Erträge um bis zu 40 Prozent<br />
steigern! Sie bauen jetzt vielfältiger<br />
an und verzichten auf den Einsatz<br />
von Pestiziden, das tut den Bienen,<br />
aber auch ihnen selbst und der ganzem<br />
Umwelt gut. Ich glaube, dass wir<br />
in Deutschland einiges von den Menschen<br />
aus Laos lernen können.<br />
<strong>Wi</strong>r können etwas von ihnen lernen<br />
– und trotzdem brauchen sie unsere<br />
Spenden. <strong>Wi</strong>e passt das <strong>für</strong> dich zusammen?<br />
Die Ressourcen sind leider unfair verteilt.<br />
Deswegen finde ich es gut, etwas von dem, was mir<br />
geschenkt wurde, abzugeben und zu spenden. Mit meiner<br />
Unterstützung können dann zum Beispiel Bienenstöcke<br />
angelegt und Workshops abgehalten werden. Neben den<br />
Menschen in Laos unterstützen wir mit der Aktion auch viele<br />
Kinder- und Jugendprojekte. Ich investiere also in eine zukünftige<br />
Generation und ermögliche ihnen einen besseren<br />
Start ins Leben.<br />
Was bringt denn eine Spende von 2 Euro?<br />
2 Euro sind <strong>für</strong> mich nicht viel, aber <strong>für</strong> ein Kind kann das<br />
einen so großen Unterschied machen! Mit 2 Euro kann ein<br />
Straßenkind in Indien zum Beispiel einen Monat lang medizinisch<br />
versorgt werden. Und wenn viele regelmäßig spenden,<br />
können wir eben auch vielen Menschen helfen. Deswegen<br />
ist <strong>für</strong> mich das Engagement so wichtig, um möglichst<br />
viele <strong>für</strong> diese Aktion zu begeistern.<br />
www.2-euro-helfen.de<br />
KARRIERE<br />
KARRIEREFRAGE: WELCHE NACHFRAGE<br />
KÖNNEN SIE BEI MINT-ABSOLVENTEN<br />
BEOBACHTEN?<br />
»Auffällig ist der steigende Bedarf an Mitarbeitern<br />
in den Bereichen IT und Engineering, zum<br />
Beispiel in der Automobilbranche. Da wir unseren<br />
Partnerunternehmen vielversprechende<br />
Bewerber auch initiativ vorstellen, können Kandidaten<br />
durch uns zusätzlich auf Stellen zurückgreifen,<br />
die nicht offiziell ausgeschrieben<br />
wurden.«<br />
Tobias Schlotterbeck, Head of Operations bei Academic<br />
Work Germany<br />
IENA INNOVATIONSKONGRESS <strong>2019</strong><br />
Am 31. Oktober geben Innovationsmanager<br />
aus Unternehmen und <strong>Wi</strong>ssenschaft im Messezentrum<br />
Nürnberg exklusive Einblicke in ihre<br />
Innovationskultur. Infos: www.iena.de<br />
MINTIGER NACHWUCHS<br />
Unternehmen können aufatmen: Der akademische<br />
Zuwachs scheint gesichert. Die Zahl der<br />
MINT-Studierenden ist so hoch wie nie zuvor<br />
und auch bei Frauen hat das Interesse an den<br />
MINT-Studienfächern weiter zugenommen.<br />
Der Frauenanteil fällt aber mit 29,3 Prozent weiterhin<br />
gering aus.<br />
MINT-FRAUEN KOMMEN AN<br />
Klar: MINT-Kräfte sind gefragt, daher ist die<br />
Arbeitslosigkeit in MINT-Berufen tendenziell<br />
rückläufig. 2018 waren 259.000 Arbeitslose mit<br />
MINT-Berufen gemeldet. Die Arbeitslosigkeit<br />
von Frauen ist in den letzten Jahren übrigens<br />
stärker gesunken als die der Männer: Der Frauenanteil<br />
an allen MINT-Arbeitslosen lag bei 13,5<br />
Prozent.<br />
Fotos: © MISEREOR, GIZ/Photothek<br />
MIT BIENENPOWER<br />
FÜR EINE<br />
BESSERE WELT<br />
Kira ist 25 Jahre alt, studiert in Köln Sozialwissenschaften<br />
im Bachelor und setzt sich<br />
neben ihrem Studium <strong>für</strong> eine bessere Welt<br />
ein. Im Interview erzählt sie uns mehr über<br />
ihr Engagement.<br />
„Mit unserem Stand<br />
auf der Grünen Woche<br />
wollten wir darauf aufmerksam<br />
machen, dass<br />
die Biene nicht nur in<br />
Deutschland, sondern<br />
weltweit eine große<br />
Rolle spielt.“<br />
LESERLIEBLING<br />
Du entscheidest: Welche Anzeige im Heft gefällt<br />
dir am besten? Wähl deinen ›Leser-Liebling des<br />
Monats‹! Euer Top-Motiv der Ausgabe 5-<strong>2019</strong><br />
seht ihr oben: Misereor. Euch allen ein dickes<br />
»Danke!« <strong>für</strong>s Mitmachen. Über einen Gutschein<br />
kann sich diesmal Jasmin Hiller freuen.<br />
Herzlichen Glückwunsch! Voten und Amazon-,<br />
i-Tunes-, Google Play- oder Tankgutschein im<br />
Wert von 50 Euro gewinnen.<br />
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2018 IN DEUTSCHLAND<br />
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Info: www.firmenkontakttag.de<br />
26.10.<strong>2019</strong> QS World Grad & MBA Tour | Ort: Zürich<br />
Info: www.topuniversities.com<br />
30.10.<strong>2019</strong> adday adnight | Ort: Stuttgart<br />
Info: www.adday-adnight.com<br />
1.-8.<strong>11</strong>.<strong>2019</strong> FILMZ Festival | Ort: Mainz<br />
Info: www.filmz-mainz.de<br />
2.<strong>11</strong>.<strong>2019</strong> QS World Grad & MBA Tour | Ort: Frankfurt<br />
Info: www.topuniversities.com<br />
4.<strong>11</strong>.<strong>2019</strong> QS World Grad & MBA Tour | Ort: München<br />
Info: www.topuniversities.de<br />
5.<strong>11</strong>.<strong>2019</strong> International Day | Ort: Nürnberg<br />
Info: www.ib.wiso.fau.de<br />
5.-7.<strong>11</strong>.<strong>2019</strong> HOKO | Ort: München<br />
Info: www.hoko-online.de<br />
6.<strong>11</strong>.<strong>2019</strong> QS World Grad & MBA Tour | Ort: Hamburg<br />
Info: www.topuniversities.com<br />
8.<strong>11</strong>.<strong>2019</strong> E-Fellows IT-Day | Ort: Frankfurt<br />
Info: www.e-fellows.net<br />
9.<strong>11</strong>.<strong>2019</strong> Master & More | Ort: Köln<br />
Info: www.master-and-more.de<br />
12.<strong>11</strong>.<strong>2019</strong> Car Connects | Ort: Stuttgart<br />
Info: www.car-future.com<br />
15.<strong>11</strong>.<strong>2019</strong> Master & More | Ort: <strong>Wi</strong>en<br />
Info: www.master-and-more.de<br />
15.<strong>11</strong>.<strong>2019</strong> Jobvector Career Day<br />
Ort: Düsseldorf | Info: www.jobvector.de<br />
18.-21.<strong>11</strong>.<strong>2019</strong> T5 Career Forum in Kooperation<br />
mit der MEDICA Düsseldorf | Ort: Düsseldorf<br />
Info: www.t5-karriereportal.de<br />
19.- 20.<strong>11</strong>.<strong>2019</strong> Akademika | Ort: Augsburg<br />
Info: www.akademika.de<br />
21.-24.<strong>11</strong>.<strong>2019</strong> Morgenmacher Festival | Ort: Stuttgart<br />
Info: www.messe-stuttgart.de<br />
22.<strong>11</strong>.<strong>2019</strong> Master & More | Ort: Stuttgart<br />
Info: www.master-and-more.com<br />
IT 22.<strong>11</strong>.<strong>2019</strong> E-Fellows IT Day | Ort: Berlin<br />
Info: www.car-future.com<br />
Interessant <strong>für</strong>:<br />
ING IT <strong>Na</strong><strong>Wi</strong> <strong>Wi</strong><strong>Wi</strong> Alle<br />
Text: Kirsten Borgers | Quelle: arbeitsagentur.de | Fotos: Andrew Neel, Michael Mroczek/unsplash.com, Misereor<br />
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ARBEITEN IM AUSLAND<br />
KARRIEREBOOST<br />
AUSLAND<br />
GOODBYE DEUTSCHLAND: WARUM EINE AUSLANDS-<br />
STATION HILFREICH SEIN KANN<br />
Text: Kirsten Borgers<br />
54<br />
Prozent der Unternehmen halten<br />
Auslandserfahrung <strong>für</strong> sehr wichtig.<br />
24<br />
Prozent der Expats bekommen ein sehr viel<br />
höheres Gehalt als in Deutschland.<br />
84<br />
Prozent der derzeit im Ausland lebenden<br />
Expats sprechen mindestens zwei Sprachen,<br />
jeder Fünfte sogar vier Sprachen und mehr.<br />
Die Koffer packen, sich von den Liebsten verabschieden<br />
und mit Blick auf ein neues Abenteuer<br />
ins Flugzeug steigen: Jährlich entscheiden sich<br />
aktuell etwa 150.000 deutsche Studenten <strong>für</strong><br />
ein Auslandssemester. Doch auch, wenn du bereits<br />
im Berufsleben angekommen bist, hast du<br />
viele Möglichkeiten, deiner Karriere sowie deiner<br />
persönlichen Entwicklung durch eine Auslandsstation<br />
einen Kick zu verpassen.<br />
PROOF YOUR SKILLS<br />
»Berufliche Auslandserfahrung verdeutlicht<br />
generell, dass der Bewerber mobil und flexibel<br />
ist und keine Angst vor neuen und unbekannten<br />
Situationen hat«, erklärt Matthias Rauhut,<br />
internationaler Arbeitsvermittler der Zentralen<br />
Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur<br />
<strong>für</strong> Arbeit (ZAV). Dieser Meinung<br />
ist auch Christa Fellner, die als Team Lead Human<br />
Resources bei Inter<strong>Na</strong>tions arbeitet: »Ein<br />
Auslandsaufenthalt sendet ein klares Zeichen<br />
an Arbeitgeber, dass man in der Lage ist, sich an<br />
andere Gepflogenheiten anzupassen.« Egal, in<br />
welcher Branche du arbeiten möchtest: Die Flexibilität<br />
und Anpassungsfähigkeit, die du durch<br />
eine Station im Ausland unter Beweis stellst, ist<br />
<strong>für</strong> jede Karriere wichtig.<br />
GANZ NEUE PERSPEKTIVEN<br />
Sobald feststeht, in welches Land du reisen wirst,<br />
bereitest du dich natürlich intensiv vor. Sprachkurs,<br />
erste Kontaktaufnahme zu künftigen<br />
Kollegen, Wohnung vor Ort – alles abgehakt<br />
und organisiert? Sehr gut. Und trotzdem ist<br />
klar: Die erste Zeit ist die herausforderndste,<br />
denn du bist schlagartig mit einer fremden Kultur,<br />
anderen Arbeitsroutinen sowie Vorgehensweisen<br />
konfrontiert und bewegst dich in einem<br />
Umfeld, in dem du nicht zu Hause bist. Klingt<br />
schwierig, aber genau hier liegt die Chance, wie<br />
auch Christa Fellner von Intern<strong>Na</strong>tions weiß:<br />
»Zeit im Ausland zu verbringen, zwingt uns<br />
dazu, eine ganzheitliche Perspektive einzunehmen:<br />
Sie zeigt uns, dass unsere Sichtweise sehr<br />
stark durch die eigene Kultur bestimmt wird<br />
und nicht die einzige ist.« Daraus resultiert ein<br />
besonderer Lerneffekt <strong>für</strong> dich: Du musst deine<br />
Sicht- und Vorgehensweise komplett neu betrachten.<br />
Die Fähigkeit zur Selbstreflexion<br />
ist in der heutigen Zeit eine Grundvoraussetzung,<br />
wie Fellner betont – diese hilft dir nicht<br />
nur innerhalb deines Jobs, sondern auch ganz<br />
persönlich.<br />
FREMDE KULTUR PUR<br />
Im deutschsprachigen Ausland ist es noch am<br />
ehesten wie in der Heimat? Sollte man meinen,<br />
doch auch dort können sich kulturelle Unterschiede<br />
stark bemerkbar machen. Matthias<br />
Rauhut von der ZAV weiß, dass der Überraschungseffekt<br />
oft groß ist: »In Österreich und<br />
der Schweiz wird zum Beispiel nicht so offen<br />
und direkt kommuniziert wie in Deutschland,<br />
sondern eher höflich verklausuliert. In<br />
Quellen: Institut der deutschen <strong>Wi</strong>rtschaft, capital.de | Illsutrationen: ink drop, skypicsstudio/fotolia.com | Fotos: ZAV, Inter<strong>Na</strong>tions<br />
32 | www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker
Rubrik<br />
ARBEITEN IM AUSLAND<br />
Skandinavien sind die Hierarchien sehr flach, alle sprechen<br />
sich mit ›Du‹ und Vornamen an. In Großbritannien<br />
sind eher Zurückhaltung und Understatement gefragt.«<br />
Auch wenn du dein Zielland bereits aus dem Urlaub<br />
kennst, ist diese vergleichbar kurze Zeit meist nicht mit<br />
einem dauerhaften Arbeitsaufenthalt vor Ort gleichzusetzen.<br />
Erst dann wirst du tiefere Einblicke in die Kultur<br />
des Gastlandes und täglichen Kontakt mit Einheimischen<br />
kriegen. Dieser Kontakt kann unter Umständen<br />
sehr herausfordernd sein, weiß Christa Fellner von Inter<strong>Na</strong>tions:<br />
»Dadurch, dass die einheimische Bevölkerung<br />
und deren Kultur dich infrage stellt, setzt du dich<br />
stark mit dir selbst auseinander. Wodurch bin ich geprägt?<br />
Was ist mir wichtig? Und:<br />
Kann ich andere Herangehensweisen<br />
an die Dinge akzeptieren?«.<br />
Indem du dich mit den<br />
eigenen Bewertungsmaßstäben<br />
konfrontierst, entsteht bestenfalls<br />
eine größere Offenheit,<br />
die dir im Umgang mit anderen<br />
Menschen behilflich sein kann<br />
– und damit auch im Job.<br />
DO YOU SPEAK ENGLISH?<br />
Auf deinem Xing- oder Linked-<br />
In-Profil herrscht unter dem<br />
Punkt ›Sprachkenntnisse‹ gähnende<br />
Leere? Das ist gerade in<br />
unserem globalisierten Zeitalter<br />
schwierig. Gutes bis sehr<br />
gutes Englisch wird in vielen<br />
Branchen vorausgesetzt, da die<br />
Korrespondenz mit ausländischen<br />
Kooperationspartnern<br />
sowie Kunden und Kollegen<br />
ausländischer Firmen und Niederlassungen<br />
oft alltäglich ist.<br />
»Wenn man wirklich verhandlungssicher<br />
Englisch lernen<br />
möchte, eignet sich ein Auslandsaufenthalt<br />
am besten: <strong>Wi</strong>r<br />
lernen Sprachen leichter, wenn<br />
»In internationalen Unternehmen<br />
kommt Auslandserfahrung<br />
besonders gut an oder<br />
wird sogar vorausgesetzt.«<br />
Matthias Rauhut, ZAV<br />
»Arbeiten im Ausland wirkt<br />
sich positiv auf das Selbstbewusstsein<br />
und die eigene Resilienz<br />
aus.«<br />
Christa Fellner, Inter<strong>Na</strong>tions<br />
wir in eine andere Kultur eintauchen. Das übertrifft<br />
Lernmethoden wie Bücher oder Kurse bei Weitem«, so<br />
Fellner von Inter<strong>Na</strong>tions.<br />
WAS FIRMEN WOLLEN<br />
Ob der Chef bei deiner Bewerbung besonders auf Auslandserfahrungen<br />
schaut, hängt natürlich davon ab, wie<br />
international sein Unternehmen aufgestellt ist. Inter<strong>Na</strong>tions<br />
zum Beispiel setzt vorangegangene Stationen im<br />
Ausland voraus, wie Fellner betont. Um ein globales<br />
Netzwerk zu pflegen, braucht es interkulturell bewanderte<br />
Mitarbeiter, die sich gut in die Kunden einfühlen<br />
können. Ganz unabhängig davon, ob dein Wunschunternehmen<br />
nun international ausgerichtet ist oder nicht:<br />
»Auslandserfahrung können Bewerber in allen Berufen,<br />
in denen Kommunikation oder der Umgang mit Menschen<br />
im Mittelpunkt stehen, als Pluspunkt <strong>für</strong> sich verkaufen«,<br />
weiß Rauhut von der ZAV.<br />
Welcome to the<br />
Connectioneering<br />
Connectioneering bedeutet <strong>für</strong> uns: Teil eines<br />
Netzwerkes zu sein, aktiv an zukunftsweisenden<br />
Projekten mitzuarbeiten und dabei wichtige erste<br />
Erfahrungen im Job zu sammeln. Bei uns finden<br />
Sie hierzu jede Menge faszinierende Gelegenheiten<br />
<strong>für</strong> ein Praktikum, eine Abschlussarbeit<br />
oder eine Werkstudententätigkeit. Als führender<br />
Maschinen- und Anlagenbauer freuen wir uns<br />
über jeden, der unsere Passion teilt.<br />
Bewerben Sie sich unter durr.com/karriere<br />
Group.<br />
Du siehst: Egal, welche Karriererichtung du einschlagen<br />
möchtest, der Schritt ins Ungewisse lohnt sich.<br />
www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker | 33
KARRIERE ARBEITEN IM AUSLAND<br />
LOOK AND SEE<br />
»Meine Frau und ich haben uns bewusst <strong>für</strong> unseren<br />
sehr spannenden Claas-Standort in China entschieden.<br />
Die Vorbereitung begann bereits ein Jahr vor dem<br />
Auslandseinsatz mit einem Mandarin-Sprachtraining.<br />
Während eines von Claas angebotenen ›Look and See‹-Trips<br />
konnten wir wichtige Eindrücke vom chinesischen Claas- Produktionsstandort<br />
direkt vor Ort sammeln. Vor allem Gespräche<br />
mit Expats und lokalen Kollegen haben uns bei der Vorbereitung<br />
geholfen. Abschließend gab uns ein Intensiv-<br />
1<br />
training zur chinesischen Kultur und den üblichen Umgangsweisen<br />
wichtige Einblicke.«<br />
Sebastian Pleuler, Head of Service Function Prototyping bei Claas<br />
DIE GELEGENHEIT<br />
BEIM SCHOPF GEPACKT<br />
»<strong>Na</strong>ch sechs Jahren in einem so international aufgestellten<br />
Unternehmen wie Siemens wollte ich selbst<br />
die Erfahrung machen, <strong>für</strong> eine Zeit im Ausland zu arbeiten. Auf<br />
einer internen Konferenz lernte ich einen Kollegen kennen, der <strong>für</strong><br />
das Energiegeschäft in unserer Landesgesellschaft in China tätig<br />
war und eine Projektmanagerin suchte. Das hat mich sofort angesprochen.<br />
Ich bekam die Gelegenheit, mir vor meiner Entscheidung<br />
eine Woche lang vor Ort ein Bild zu verschaffen. Danach<br />
war ich mir sicher: Das will ich machen! Am Ende war<br />
2<br />
ich <strong>für</strong> zweieinhalb Jahre mit Siemens in Shanghai.«<br />
Fabienne Kunz, Projektmanagerin bei Siemens<br />
WELCOME ABROAD<br />
EXPATRIATES ÜBER PLANUNG, HERAUSFORDERUNGEN UND ERFAHRUNGEN MIT IHRER<br />
ARBEIT IM AUSLAND<br />
Interviews: Kirsten Borgers<br />
NACHHOLBEDARF AUSLAND<br />
3<br />
»Für mich war es immer ein Traum, im Ausland zu arbeiten. Ich<br />
musste während meines Studiums nicht zwingend ein Auslandssemester<br />
machen und hatte eine solche Erfahrung aus diesem<br />
Grund <strong>für</strong> mich nachzuholen. Als ich gefragt wurde, ob ich<br />
<strong>für</strong> sechs Monate in London arbeiten möchte, habe ich daher gar<br />
nicht lange überlegt. Der Markt dort ist gerade im Finance-<br />
und Restrukturierungsbereich in vielen Aspekten<br />
deutlich weiter entwickelt als der deutsche<br />
und daher hochspannend. Als Teil der Business Development<br />
Group durfte ich kurz nach meiner Ankunft im Team bereits bei<br />
Kundenmeetings dabei sein und meine Analyseerkenntnisse mit<br />
Bankern, Investment Managern und Anwälten diskutieren. So<br />
aktiv und direkt in den Dialog eingebunden zu sein hat mir sehr<br />
gut gefallen und mich auch in meiner persönlichen Entwicklung<br />
noch mal ein deutliches Stück nach vorne gebracht.«<br />
Julia Kriegsmann, Manager Business Recovery Services bei PwC<br />
LEHRREICHE ERFAHRUNGEN<br />
»<strong>Na</strong>ch zwei Jahren China sehe ich manche<br />
Situation etwas entspannter und versuche,<br />
flexibel eine Lösung zu finden. Vor<br />
allem eine gute Kommunikation ist wichtig.<br />
Das ist ein Aspekt, bei dem es eigentlich keine großen<br />
Unterschiede zwischen der deutschen und chinesischen<br />
Arbeitswelt gibt. In Deutschland leben<br />
wir in einem hervorragenden Arbeitsumfeld<br />
und ärgern uns oft über Kleinig-<br />
4<br />
keiten. Das reflektiere ich immer wieder<br />
und erinnere mich an die teils schwierigen<br />
Arbeitsbedingungen <strong>für</strong> die Kollegen<br />
in China.«<br />
Sebastian Pleuler, Head of Service Function<br />
Prototyping bei Claas<br />
KULTURSCHOCK ÜBERWINDEN<br />
»Gerade zu Beginn, als die ›Neue aus Deutschland‹,<br />
fiel es mir erstmal schwer, Kontakte zu<br />
knüpfen und mich aktiv in das Social Life des<br />
Teams einzubringen. Die Kollegen waren zwar<br />
alle sehr nett und ›welcoming‹, aber in der Anfangszeit<br />
blieben die Konversationen sehr unverbindlich, was ich aus<br />
meinem Team in Deutschland nicht gewohnt war. Ich muss<br />
dazu sagen, dass unser Büro in London um ein Vielfaches größer<br />
ist als in Frankfurt, manchmal ist es wie in einem Bienenschwarm<br />
und viele Kollegen kommen und gehen. So<br />
5<br />
musste ich auf mich aufmerksam machen und aktiv<br />
sein, auf die Kollegen zugehen und mich einbringen.«<br />
Julia Kriegsmann, Manager Business Recovery Services bei PwC<br />
TO-DO: SICH SELBST HINTERFRAGEN<br />
»Ein komplett neues Umfeld, ein anderer Kulturkreis und dazu noch<br />
ein neuer Job waren eine echte Herausforderung. Doch genau das habe<br />
ich gesucht, denn nur an Herausforderungen entwickeln wir uns weiter.<br />
Ich hätte mir nie vorstellen können, wie sehr ich über mich selbst hinauswachse<br />
– beruflich und persönlich. Ich habe während meiner Zeit<br />
in Shanghai Menschen so vieler <strong>Na</strong>tionalitäten und Kulturen kennengelernt.<br />
Das war großartig! Eines meiner größten Learnings<br />
war es, das eigene Denken und die vielleicht typischen Verhaltensmuster<br />
immer wieder zu hinterfragen. In der chinesi-<br />
6<br />
schen Arbeits- und Lebenskultur<br />
gelten ganz andere Dinge<br />
als selbstverständlich. Damit<br />
muss man umzugehen lernen.«<br />
Fabienne Kunz, Projektmanagerin bei<br />
Siemens<br />
34 | www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker
ARBEITEN IM AUSLAND Rubrik<br />
GLÜCKSFALL(E) AUSLAND<br />
ARBEITEN IM AUSLAND HAT ZWANGSLÄUFIG NERVIGE BÜROKRATIE ZUR<br />
FOLGE UND IST DER ULTIMATIVE BEZIEHUNGSKILLER?<br />
EXPATRIATES ZEIGEN, WAS AN DEN KLISCHEES WIRKLICH DRAN IST<br />
Interviews: Kirsten Borgers<br />
Fotos: Siemens, PWC, HousingAnywhere, Claas | Illustrationen: vecteezy.com<br />
ARBEITEN IM AUSLAND? WOHL EHER<br />
VERKAPPTER URLAUB.<br />
»Das kann ich nicht bestätigen. Mein Anspruch<br />
war, etwas zu bewegen, Strukturen zu verbessern,<br />
die Mitarbeiter zu trainieren und auch<br />
selbst etwas zu lernen. Dies gelingt nur mit starkem<br />
zeitlichen Einsatz. Oft war ich aufgrund<br />
der Zeitverschiebung noch spätabends <strong>für</strong> die<br />
deutschen Kollegen erreichbar. Überstunden<br />
habe ich nie gezählt, denn die erfolgreichen<br />
Ergebnisse haben mir die nötige Motivation<br />
gegeben. Unsere Urlaubstage haben<br />
wir natürlich trotzdem zur Entdeckung<br />
des Landes genutzt und viele unvergessliche<br />
Eindrücke mitgenommen.«<br />
Sebastian Pleuler, Head of Service Function Prototyping<br />
bei Claas<br />
FERNBEZIEHUNGEN SCHEITERN IMMER.<br />
»In meinem Fall war das eher andersherum –<br />
ich habe meine heutige Frau während meines<br />
Auslandsaufenthaltes kennengelernt. Die Entfernung<br />
zwischen uns haben wir nach dem<br />
Auslandsstudium einfach genutzt, um uns am<br />
Wochenende in den unterschiedlichsten europäischen<br />
Städten zu treffen und gemeinsam die<br />
Welt zu erkunden. Eine klasse Sache, die ich<br />
absolut nicht missen möchte. Heute sind<br />
wir glücklich verheiratet, leben gemeinsam<br />
in Holland und haben einen zweijährigen<br />
Sohn – also war es bei uns wohl<br />
eher eine Fernbeziehung mit Happy End!«<br />
Michael Steinmann, CCO bei HousingAnywhere<br />
DIE BÜROKRATISCHEN VORBEREITUNGEN<br />
FÜR DAS ARBEITEN IM AUSLAND SIND<br />
KAUM ZU BEWÄLTIGEN.<br />
»Dem würde ich nur eingeschränkt zustimmen.<br />
Es ist klar, dass bei einer Auslandsentsendung<br />
grundsätzlich gewisse bürokratische<br />
Vorbereitungen getroffen werden müssen. In<br />
meinem Fall hat PwC viele der administrativen<br />
Aufgaben übernommen und mich unterstützt.<br />
Es ist sicher von Vorteil, in einer Organisation<br />
zu arbeiten, <strong>für</strong> die Auslandsentsendungen<br />
kein Novum sind. Zur Vorbereitung war bei<br />
mir zum Beispiel das Pre-Screening nötig, das<br />
inzwischen standardmäßig durchgeführt wird<br />
und bei dem ich alle vorherigen Stationen im<br />
Lebenslauf dokumentieren und nachweisen<br />
musste. Den Aufwand diesbezüglich fand ich<br />
überschaubar. <strong>Wi</strong>r haben ein sehr gutes Global-Mobility-Team,<br />
das sich mit den lokalen<br />
Gepflogenheiten auskennt und immer als Ansprechpartner<br />
zur Verfügung steht. In England<br />
selbst habe ich eine Wohnung gestellt bekommen,<br />
ich wurde bei der Eröffnung eines lokalen<br />
Kontos unterstützt – PwC arbeitet mit festen<br />
Bankpartnern zusammen – und auch bei<br />
der Erstellung meiner Steuererklärungen in<br />
Deutschland und England hat PwC mir<br />
geholfen, um den bürokratischen Aufwand<br />
<strong>für</strong> mich, in Grenzen zu halten.<br />
Dieser Aufwand richtet sich stark nach<br />
der Länge des Aufenthaltes. Gerade bei<br />
längeren Entsendungen, also einem Jahr und<br />
mehr, kann die Bürokratie etwas mehr Zeit in<br />
Anspruch nehmen.«<br />
Julia Kriegsmann, Manager Business Recovery Services bei<br />
PwC<br />
WER INS AUSLAND GEHT, VERLIERT AUTO-<br />
MATISCH SEINE FREUNDSCHAFTEN ZU<br />
HAUSE.<br />
»Das kann ich überhaupt nicht bestätigen.<br />
Es gibt in China zwar kein Facebook,<br />
WhatsApp oder Instagram, um in<br />
Kontakt zu bleiben. Aber wenn Freunde<br />
aus Deutschland weder Kosten noch Mühen<br />
gescheut haben, um mich in Shanghai zu besuchen,<br />
dann sind das wohl echte Freunde.«<br />
Fabienne Kunz, Projektmanagerin bei Siemens<br />
www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker | 35
HANDEL<br />
HOW TO SELL<br />
Text: Felix Schmidt<br />
Ihr Arbeitstag beginnt in der Regel in einer der<br />
fünf Filialen, die sie betreut. Nicole Anja Kampczyk<br />
ist Regionalverkaufsleiterin bei der Aldi<br />
Süd Regionalgesellschaft Mülheim. Dort kontrolliert<br />
sie stichprobenartig die Frische der<br />
Waren und die Präsentation der Produkte, bevor<br />
sie die Umsätze der Filiale prüft und sich<br />
mit dem Filialleiter über die aktuelle Lage austauscht.<br />
Zuletzt legt sie die Bestellmengen fest<br />
und kümmert sich um weitere unternehmensübergreifende<br />
Abfragen, um dann in der nächsten<br />
Filiale von vorne zu beginnen. Bald wird sie<br />
sich vielleicht auch um digitale Preisschilder<br />
kümmern, vermutet Dr. Johannes Maier, Professor<br />
<strong>für</strong> Handels-und Multichannelmanagement<br />
an der HHL Leipzig. »Die Technik im Handel<br />
wird immer digitaler«, so Maier. Dies zeige<br />
sich schon an Preisschildern und Kassen- und<br />
Reinigungsrobotern.<br />
STATIONÄRER E-COMMERCE<br />
Die digitalen Preisschilder sind aber noch lange<br />
nicht das Ende der Technisierung im Handel.<br />
Omni-Channel-Management ist laut Meier das<br />
entscheidende Stichwort. »Die Preise, die wir<br />
im Laden auf einem elektronischen Preisschild<br />
sehen, sind mit dem Onlineshop synchronisiert,<br />
der sich automatisch auf Preisänderungen<br />
der Konkurrenz anpasst«, erklärt er. Auch<br />
Kampczyk nimmt die Auswirkungen der Digitalisierung<br />
auf den Handel wahr: »Sie erhöht<br />
den Druck unter den Wettbewerbern und führt<br />
dazu, dass diese ihre Strategien immer wieder<br />
überdenken und weiterentwickeln – das macht<br />
die Arbeit in vielen unterschiedlichen Bereichen<br />
sehr spannend«. Für Meier von der HHL ist<br />
dies aber keinesfalls ein Zeichen <strong>für</strong> den Wandel<br />
zum Onlinehandel, eher im Gegenteil: »Die großen<br />
Onlinehändler mit reinen Onlinekonzepten<br />
eröffnen alle Filialen, weil sie dort Vorteile<br />
sehen« – etwa die Möglichkeit, sich als Marke zu<br />
WAS VERÄNDERT SICH<br />
IM STATIONÄREN<br />
HANDEL? GIBT ES ZU-<br />
KÜNFTIG ÜBERHAUPT<br />
NOCH LÄDEN IN DEN<br />
EINKAUFSPASSAGEN?<br />
ZWEI EXPERTEN GEBEN<br />
AUSKUNFT<br />
2017<br />
ist Aldi Süd in den Onlinehandel<br />
eingestiegen.<br />
3.000<br />
Amazon-Go Läden sind bis 2021 geplant.<br />
30<br />
Prozent zusätzlichen Umsatz bescheren<br />
Onlinekäufe, die in der Filiale abgeholt<br />
werden.<br />
etablieren, denn Filialen vor Ort können nicht<br />
einfach weggeklickt werden. Und natürlich<br />
spielt auch Geld eine Rolle: »Der Onlinehandel<br />
ist durch Monopolisten wie Google und Facebook<br />
mittlerweile sehr teuer geworden«, berichtet<br />
Meier. Inzwischen stehen die Händler<br />
vor der Wahl: Geld <strong>für</strong> Ladenmiete und Mitarbeiter<br />
oder Onlinewerbung. »Die Kosten haben<br />
sich stark angeglichen, denn vor allem häufig<br />
geklickte Suchwörter sind teuer zu bewerben«,<br />
so Meier weiter. Dazu kommt, dass Filialen den<br />
Kunden weitere Dienstleistungen anbieten können,<br />
die über das übliche Angebot hinausgehen.<br />
Beispiele hier<strong>für</strong> sind Retourenannahmen oder<br />
ein Änderungsservice. Denn der neue Weg der<br />
Kundenansprache sei nicht mehr, den Kunden,<br />
die sich im Laden beraten lassen, den Online-Einkauf<br />
des Produkts schwer zu machen.<br />
Vielmehr soll der Kunde im Falle einer Onlinebestellung<br />
dazu gebracht werden, im eigenen<br />
Onlineshop zu bestellen – bestenfalls aus dem<br />
Laden heraus.<br />
ORGANISATIONSTALENTE GESUCHT<br />
Was bedeutet das <strong>für</strong> Absolventen, die in die<br />
Handelsbranche einsteigen wollen? Für Kampczyk<br />
von der Aldi Süd Regionalgesellschaft<br />
Mülheim sind Motivation, Organisation und<br />
Kommunikationsfähigkeit wichtige Eigenschaften.<br />
»Wer Themen schnell aufnehmen<br />
und gut mit Stress umgehen kann sowie verantwortungsbewusst<br />
agiert, der ist hier am richtigen<br />
Platz«, erklärt sie. Meier von der HHL weist<br />
darüber hinaus auf den IT-Bereich hin: »Bisher<br />
wenig wahrgenommen, aber sehr gefragt, sind<br />
technische Anwendungen und die Menschen,<br />
die sie <strong>für</strong> die Händler übersetzen und entsprechende<br />
Systeme entwickeln«, so der Experte. Interessenten<br />
rät er, sich über ein Praktikum ein<br />
eigenes Bild davon zu machen, wie die Handelsbranche<br />
wirklich tickt.<br />
Foto: nonnie192, choat/fotolia.com | Quellen: Aldi Süd, golem.de, KPMG<br />
36 | www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker
ANZEIGE<br />
KUNDEN WIE<br />
GÄSTE BEHANDELN<br />
MANSUR ANWAR IST STELLVERTRETENDER MARKT-<br />
MANAGER IN EINEM MÜNCHNER REWE-MARKT. HIER<br />
ERZÄHLT ER VON SEINER ARBEIT<br />
Foto: REWE<br />
Mansur, warum hast du dich <strong>für</strong> REWE entschieden?<br />
Der Hauptgrund war, dass ich mich bei REWE<br />
selbstständig machen kann. Im <strong>Na</strong>chhinein war<br />
es die absolut richtige Entscheidung, hier anzufangen,<br />
denn mittlerweile arbeite ich schon seit<br />
acht Jahren bei REWE.<br />
Welche besondere Leidenschaft müssen Interessierte<br />
haben, um in deinem Beruf zu arbeiten?<br />
In erster Linie ist Interesse an Lebensmitteln<br />
wichtig. Zudem sollten Interessierte ein Talent<br />
<strong>für</strong> kaufmännisches Denken haben – und natürlich<br />
keine Berührungsängste beim persönlichen<br />
Kontakt mit den Kunden.<br />
<strong>Wi</strong>e lebst du Gastfreundschaft in deinem beruflichen<br />
Alltag?<br />
Gastfreundschaft bedeutet <strong>für</strong> mich, mit Kunden<br />
so höflich und respektvoll umzugehen, als wären<br />
sie Gäste bei mir zuhause. Dazu gehört auch,<br />
freundlich, verständnisvoll und hilfsbreit zu sein.<br />
Was ist das Besondere an deinem Job?<br />
Zum einen ist mein Job unglaublich vielfältig.<br />
Zum anderen liebe ich den direkten Kontakt mit<br />
den Kunden.<br />
Konntest du auch schon eigene Ideen einbringen?<br />
Ja, sehr oft sogar, zum Beispiel wenn ich neue Produkte<br />
zum Ausprobieren bestelle. Auch beim<br />
Umbau unseres Marktes durfte ich mich beteiligen.<br />
Daran werde ich mich noch lange erinnern.<br />
Was ist dein berufliches Ziel?<br />
Ich möchte unbedingt selbstständiger Kaufmann<br />
bei REWE werden, da das meiner Meinung nach<br />
ein sehr erfolgreicher und vielseitiger Berufsweg<br />
ist.<br />
Das REWE-Traineeprogramm<br />
zur Selbstständigkeit als Kaufmann:<br />
Das 24-monatige individuell gestaltete<br />
Trainee programm bereitet dich auf die<br />
Selbstständigkeit bei REWE vor. Als selbstständiger<br />
Unternehmer verantwortest du einen<br />
eigenen oder mehrere eigene REWE-Supermärkte.<br />
Das Traineeprogramm findet in<br />
den REWE-Märkten, der regionalen Verwaltung<br />
und der Unternehmenszentrale in Köln<br />
statt. Dabei erhältst du eine intensive Betreuung<br />
durch den <strong>für</strong> Kaufleute zuständigen<br />
Fachbereich und den betrieblichen Außendienst.<br />
Ein Studium der <strong>Wi</strong>rtschaftswissenschaften<br />
oder ein vergleich bares Studium ist<br />
Voraussetzung.<br />
Bei uns haben Sie die Chance in einer dynamischen<br />
Branche an spannenden Herausforderungen zu wachsen.<br />
Wenn sie gern Engagement zeigen und Lust auf<br />
verantwortungsvolle Aufgaben haben, dann sind Sie<br />
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vom Praktikum über unser Trainee-Programm<br />
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HANDEL<br />
VIRTUAL-REALITY-SHOPPING<br />
Mit sinkenden Anschaffungskosten<br />
wird auch Virtual Reality<br />
interessanter <strong>für</strong> die Verkäufer.<br />
So könnte der Ladenbesuch<br />
zukünftig auch<br />
bequem von Zuhause aus<br />
möglich sein.<br />
KAMPF UM KUNDEN<br />
Um Kunden zu binden, müssen die<br />
stationären Händler ein besonderes<br />
Einkaufserlebnis bieten und<br />
Emotionen hervorrufen. Dazu<br />
geht der Trend zu einer multisensorischen<br />
Atmosphäre, denn Forschungen<br />
belegen, dass sich Kunden<br />
länger in Läden aufhalten und<br />
leichter kaufen, wenn alle fünf<br />
Sinne aktiviert werden.<br />
ONLINE-HÜRDEN<br />
Das größte Hemmnis bei der Digitalisierung<br />
im Einzelhandel sind<br />
mit 32 Prozent die Anforderungen<br />
an die Datensicherheit.<br />
CLICK AND COLLECT<br />
INTERNETSHOPPING RUND UM DIE UHR, DIGITALISIERUNGSBOOM, ONLINE-PREISVERGLEICH,<br />
KÜNSTLICHE INTELLIGENZ. WIR MACHEN DEN TREND-CHECK<br />
Text: Felix Schmidt<br />
CURATED SHOPPING<br />
Der Ansatz, den Kunden sehr individuell<br />
zu betreuen, ist in Deutschland<br />
bisher nur aus der Textilindustrie<br />
bekannt: Je nach Vorliebe,<br />
Anlass oder Stilrichtung stellt der<br />
Kundenservice Produkte zusammen<br />
und sendet diese dem Kunden.<br />
Getestet wird dieses Konzept<br />
bereits mit Lebensmitteln, Möbeln<br />
oder Schmuck.<br />
HAND IN HAND<br />
Online-Bestellungen könnten zukünftig von<br />
umliegenden Filialen bearbeitet werden. So<br />
kommt zusätzlich Laufkundschaft in die Läden.<br />
MEHR PAKETE<br />
Um 69 Prozent sollen Paketlieferungen<br />
in Europa bis 2021<br />
zunehmen.<br />
58,5<br />
Milliarden Euro Umsatz generierte der<br />
E-Commerce 2018.<br />
477<br />
Milliarden Euro: Das war der Umsatz des<br />
Stationären Handels 2018.<br />
29,3<br />
Prozent der Onlinekäufe werden per<br />
Smartphone getätigt.<br />
50<br />
Prozent der Kunden nutzen Barzahlung im<br />
Stationären Handel.<br />
NACHTLIEFERUNGEN<br />
Um bis zu 30 Prozent könnten die<br />
Schadstoffemissionen gesenkt<br />
werden, wenn <strong>Na</strong>chtlieferungen,<br />
kombiniert mit innerstädtischen<br />
Umschlagspunkten, Elektrotransportern,<br />
Paketschließfächern und<br />
Schließfächern in selbstfahrenden<br />
Fahrzeugen eingesetzt werden.<br />
IN-STORE-TECHNOLOGIEN<br />
Ist mein gewünschtes Produkt hier gerade erhältlich?<br />
Mit diesen und weiteren Fragen sehen<br />
sich Käufer auf dem Weg zum Geschäft<br />
konfrontiert. Für traditionelle Käufer sind deshalb<br />
Optionen, wie ein Check <strong>für</strong> Produktverfügbarkeit<br />
oder Out-of-Stock-Produkte zu<br />
bestellen, wichtig. Digitale Käufer hingegen<br />
bevorzugen personalisierteres Einkaufen.<br />
Ein Großteil wünscht sich individuelle Empfehlungen<br />
– aber auch automatisierte<br />
Abhol- und Rückgabeprozesse in den Geschäften.<br />
Quellen: einzelhandel.de, KPMG, zukunftdeseinkaufens.de, zukunftsinstitut | Illustrationen: vecteezy.com, macrovector/fotolia.com<br />
38 | www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker
RUBRIK<br />
LOVED BY GENERATIONS. CRAFTED BY YOU.<br />
You have always loved it. Now be part of it.<br />
Jedes Jahr begrüßen wir in der Ferrero Familie viele neue Talente. In unserem internationalen<br />
Umfeld bieten wir ihnen zahlreiche Möglichkeiten, wertvolle Erfahrungen zu sammeln und<br />
ihre Karriereträume zu verwirklichen. Denn wie keinem anderen Unternehmen ist es uns<br />
gelungen, die Welt der Süßwaren dauerhaft zu prägen. Als Familienunternehmen setzen wir<br />
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gleichermaßen begeistert. Überall auf der Welt lassen wir Herzen höher schlagen, indem wir<br />
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www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker | 39
STUDIUM<br />
SWAPFIETS<br />
START-UP DES MONATS<br />
»Es fliegen die Gedanken – und du musst noch<br />
nicht mal tanken. Nichts ist so schön wie Fahrrad<br />
fahrn«, singt Max Raabe und so denkt auch<br />
das Start-up ›Swapfiets‹. Auch wenn du eher aus<br />
praktischen oder umweltschonenden Gründen<br />
zeitweise vom Auto oder den Öffentlichen auf<br />
das Fahrrad umsteigen willst, hat das junge Unternehmen<br />
ein tolles Angebot <strong>für</strong> dich: Für einen<br />
monatlichen Beitrag von 15 Euro bekommen<br />
Studenten ein Swapfiets-Bike kostenlos<br />
nach Hause geliefert. Ausgestattet ist es mit sieben<br />
Gängen, Fahrradlichtern, einem Gepäckträger,<br />
einem Doppelschloss von Axa und – <strong>für</strong><br />
den <strong>Wi</strong>edererkennungswert – einem originellen<br />
blauen Vorderreifen. Das Beste: Ist etwas kaputt,<br />
schaut noch am selben Tag ein Monteur<br />
vorbei und repariert dein Leihbike vor Ort oder<br />
tauscht es gegen ein funktionierendes aus.<br />
NEBENJOB: MYSTERY SHOPPER<br />
Der Kunde ist König – so sollte es jedenfalls sein,<br />
oder? Um zu kontrollieren, ob dieses Motto beispielsweise<br />
in Geschäften, Restaurants, Banken<br />
oder Möbelhäusern eingehalten wird, beauftragen<br />
Institute Testkäufer. Deren einfache Aufgabe<br />
ist es, sich in dem Laden wie ein normaler<br />
Kunde zu verhalten. Interessiert? Falls du eine<br />
gute Beobachtungsgabe hast und gut schauspielern<br />
kannst, ohne nervös zu werden, fehlt<br />
nur noch eins: ein guter schriftlicher Ausdruck.<br />
Denn anschließend an deine James-Bond-Aktion<br />
musst du innerhalb von 24 Stunden einen<br />
Bericht über deine Beobachtungen schreiben.<br />
So sind deine Eindrücke noch frisch und du verhilfst<br />
einem Unternehmen im idealen Fall dazu,<br />
seinen Serivce und seine Kundenfreundlichkeit<br />
zu verbessern. Dein Verdienst liegt bei etwa<br />
zehn Euro pro Einsatz. Nicht viel – allerdings<br />
gehst du da<strong>für</strong> umsonst im Testrestaurant essen<br />
und kannst deine Einkäufe behalten.<br />
DER DEUTSCHEN<br />
ERASMUS-STUDENTEN<br />
VERLIEBEN SICH<br />
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Das Programm vergleicht dein Dokument nach<br />
dem Upload mit Milliarden von Online-Quellen<br />
und erstellt anschließend einen Plagiatsbericht.<br />
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Schweinesteak mit Tomaten-Mangosalsa und<br />
Knoblauchbrot im Frischraum Bayreuth.<br />
DER ›BLAUE ENGEL‹ LÄSST GRÜSSEN<br />
Obwohl wir mitten im digitalen Zeitalter stecken,<br />
werden an deutschen Hochschulen pro<br />
Jahr nach wie vor mehrere Millionen Blätter<br />
Papier verbraucht. Um ein Bewusstsein <strong>für</strong><br />
den verschwenderischen Umgang mit der Ressource<br />
zu schaffen, hat die ›Initiative Pro Recyclingpapier‹<br />
die recyclingfreundlichsten Hochschulen<br />
ausgezeichnet. Den ersten Platz belegte<br />
dabei die Universität Osnabrück, die schon seit<br />
2007 ausschließlich Bögen aus 100 Prozent Altpapier<br />
benutzt.<br />
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40 | www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker
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82 | www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker
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+<br />
www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker | 83
STUDIENHILFE<br />
GEKONNT ZITIEREN<br />
SO WERTEST DU DEINE NÄCHSTE HAUSARBEIT AUF<br />
Text: Norbert Franck<br />
Zitieren ist ein wichtiger Bestandteil einer wissenschaftlichen<br />
Arbeit. Denn wenn du Gedanken<br />
und Ergebnisse anderer übernimmst, dich<br />
auf ihre Ideen und Befunde stützt, dann musst<br />
du das auch ausweisen. Zitieren ist der Ausdruck<br />
der wissenschaftlichen Redlichkeit – und<br />
im doppelten Sinne ein Gebot der Höflichkeit.<br />
Zitate zollen denen Respekt, auf die du dich bei<br />
deinen Überlegungen stützt. Und sie ermöglichen<br />
es, Argumente und Interpretationen nachzuprüfen.<br />
Im Folgenden erfährst du, worauf es<br />
beim Zitieren ankommt.<br />
SCHREIBE DEINE ARBEIT<br />
Das <strong>Wi</strong>chtigste: Zitate sind kein Arbeitsersatz.<br />
Eine gute Hausarbeit entsteht aus deiner Eigenleistung.<br />
Auf deine Fragestellung, deine Argumentation<br />
und Schlussfolgerung kommt es an.<br />
Du sollst dir eigene Gedanken machen, nicht<br />
ständig zitieren. Vermeide ein Zitate-Patchwork.<br />
Viele Zitate signalisieren: Du kannst<br />
einen Sachverhalt nicht selbst ausdrücken.<br />
Kurz: Zitieren soll nicht das eigene Denken<br />
ersetzen.<br />
Klar, du musst Literatur verarbeiten. Doch Literatur<br />
ist ein Mittel zum Zweck: Du bist der Regisseur<br />
– nicht die Texte, die du gelesen hast.<br />
Nutze Literatur, mache dich nicht zu ihrem<br />
Diener.<br />
ÜBERWINDE ZITATFALLEN<br />
Vier Fettnäpfchen gilt es, auf dem Weg zu einer<br />
gelungenen Hausarbeit zu vermeiden:<br />
1. Zitate aus zweiter Hand<br />
Zitiere nur zuverlässige Quellen, also Originalquellen.<br />
Wer aus zweiter Hand zitiert, riskiert,<br />
Fehler zu übernehmen.<br />
2. <strong>Wi</strong>kipedia<br />
Die freie Enzyklopädie ist ein tolles Projekt<br />
– aber kein Ort gesicherten <strong>Wi</strong>ssens, keine<br />
zuverlässige Quelle. <strong>Na</strong>ch dem ersten Semester<br />
solltest du auch nicht mehr aus Lehrbüchern<br />
oder Lexika zitieren. Diese Quellen sind nützlich,<br />
doch wenn du aus ihnen zitierst, dann signalisierst<br />
du: Ich habe mich nicht intensiv mit<br />
dem Thema auseinandergesetzt, die Primärliteratur<br />
nicht gelesen.<br />
3. Überflüssige Zitate<br />
»Die Erde ist keine Scheibe«, »Das Fernsehen ist<br />
ein Massenmedium« – das wissen alle. Nicht zitiert<br />
wird, was Teil der Allgemeinbildung ist,<br />
beziehungsweise was in einer <strong>Wi</strong>ssenschaftsdisziplin<br />
als selbstverständlich vorausgesetzt<br />
werden kann, was in Lexika steht und was trivial<br />
ist: »Alle Menschen müssen sterben.«<br />
4. Unseriöse Quellen<br />
Belege Aussagen nicht mit Zitaten aus der Regenbogenpresse,<br />
aus Boulevardzeitungen und<br />
ähnlichen Medien. Die Ausnahme von der Regel:<br />
Die Regenbogenpresse ist Gegenstand deiner<br />
Arbeit.<br />
NUTZE ZITATE ALS STÜTZE<br />
Du darfst beim Schreiben einer Hausarbeit an<br />
dich denken: Zitieren entlastet. Du kannst dich<br />
in deiner Arbeit auf eine Definition stützen oder<br />
ein Problem aus der Sicht eines bestimmten theoretischen<br />
Ansatzes analysieren. Du musst<br />
nicht das Rad neu erfinden. Es ist legitim, sich<br />
auf Autoritäten zu berufen, um sich von ausführlichen<br />
Begründungen zu entlasten. Zwei<br />
Beispiele:<br />
»Ich verwende in Anlehnung an Teherani-Krönner<br />
den Begriff Mahlzeitensicherheit (2014, 19).«<br />
»Bezugsrahmen der Analyse im zweiten Kapitel<br />
ist das Konzept der transformativen <strong>Wi</strong>ssenschaft<br />
(vgl. …).«<br />
Du kannst deine Ergebnisse oder Auffassungen<br />
auch durch Verweise auf Arbeiten anderer stützen:<br />
»Zu ähnlichen Ergebnissen kommt ABC<br />
(<strong>2019</strong>, 14).«<br />
»Diese Auffassung wird gestützt durch die Befunde<br />
von XYZ (2018, <strong>11</strong>5).«<br />
Foto: UTB | Illustration: vecteezy.com<br />
44 | www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker
STUDIENHILFE<br />
Noch mehr Tipps zum Zitieren findest<br />
du in Norbert Francks Ratgeber<br />
›Handbuch <strong>Wi</strong>ssenschaftliches<br />
Schreiben. Eine Anleitung von<br />
A bis Z‹; 19,99 Euro, UTB.<br />
POINTIERE UND VERANSCHAULICHE<br />
Mit Zitaten kannst du einen Sachverhalt veranschaulichen<br />
oder pointieren. Drei Beispiele:<br />
Du hast dich mit dem Problem auseinandergesetzt,<br />
dass nachhaltiges <strong>Wi</strong>rtschaften auf Qualität<br />
und nicht auf Quantität setzt – und bringst<br />
das mit einem italienischen Sprichwort auf den<br />
Punkt: »Mit einem Tropfen Honig fängt man<br />
mehr Fliegen als mit einem Fass Essig.«<br />
Du schreibst eine Hausarbeit über Fehlerfreundlichkeit<br />
als Teil einer modernen Unternehmenskultur<br />
– und schließt mit einer<br />
Weisheit aus Vietnam: »Umwege erhöhen die<br />
Ortskenntnis.«<br />
Du kritisierst eine Theorie und schließt mit folgender<br />
Zuspitzung: »Holzkamp bezeichnet diesen<br />
Zugang als ›Zusammenhangsblindheit‹.<br />
(1994, 80ff.)«<br />
Genug der Theorie, jetzt bist du dran. Setze<br />
die Tipps in die Praxis um und du wirst sehen:<br />
Deine Hausarbeit schreibt sich gleich viel<br />
besser!<br />
Klar studiere ich<br />
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www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker | 45
INTERNATIONAL<br />
Capilano Suspension Bridge in Vancouver.<br />
UNVERHOFFT KOMMT OFT<br />
FLORIAN DURFTE NACH KANADA REISEN. NEBEN EINDRUCKSVOLLEN WELTSTÄDTEN<br />
BEWUNDERTE ER DIE SPEKTAKULÄREN NATURSCHAUSPIELE DES LANDES<br />
Ich hatte nie wirklich geplant, ins Ausland zu gehen – außer, um Urlaub<br />
zu machen. Doch dann kam alles anders: Das Unternehmen, <strong>für</strong> das ich<br />
schon länger als Werkstudent tätig war, hat mir angeboten, meine Masterarbeit<br />
im neueröffneten Entwicklungs- und Produktionsstandort in<br />
<strong>Wi</strong>ndsor (Kanada), direkt an der amerikanischen Grenze zu Detroit, zu<br />
verfassen. Anfangs waren die Zweifel groß: Was erwartet mich? Habe ich<br />
an alles gedacht? Was kann schiefgehen? <strong>Wi</strong>rd die Einreise glatt laufen?<br />
<strong>Wi</strong>e sich herausstellte, waren diese Be<strong>für</strong>chtungen unbegründet.<br />
ALLES EASY<br />
Bevor es losgehen konnte, musste ich noch einige Dinge erledigen. Ich<br />
habe mich um ESTA und ETA – <strong>für</strong> die Einreise in die USA beziehungsweise<br />
Kanada – und eine Auslandskrankenversicherung gekümmert.<br />
Unterkunft, Arbeitserlaubnis und Flugtickets wurden vom Unternehmen<br />
organisiert. Für die Suche nach einer Unterkunft ist ›Airbnb‹ in<br />
Nordamerika nur bedingt zu empfehlen – manchmal ist es günstiger, in<br />
einem Hotel zu wohnen. Mir persönlich gefiel es auch sehr gut im Hostel.<br />
Es ist deutlich günstiger als ein Hotel und hier konnte ich gleich Kontakte<br />
zu anderen Reisenden knüpfen – in Vancouver waren das hauptsächlich<br />
Australier und Deutsche.<br />
<strong>audimax</strong>-Serie<br />
Das Leben<br />
anderswo<br />
DAS ANDERSWO<br />
KANADA besticht nicht nur durch seine einzigartigen <strong>Na</strong>tionalparks und die unberührte<br />
<strong>Wi</strong>ldnis – Besucher können mit Toronto, Vancouver (im Bild oben die English<br />
Bay) und Montréal auch echte Weltstädte erkunden. Obwohl Kanada der flächenmäßig<br />
zweitgrößte Staat der Erde ist, leben hier nur rund 37 Millionen Menschen –<br />
hauptsächlich in den Städten entlang der amerikanischen Grenze. Kanada hat zwei<br />
Landessprachen: Im größten Teil des Staates wird Englisch gesprochen, doch in der<br />
östlichen Provinz Québec spricht man vor allem Französisch. Denn die Stadt Québec<br />
City wurde 1608 von Franzosen gegründet.<br />
Ich hatte selbst zum Glück keine Startschwierigkeiten, konnte aber durch<br />
Gespräche mit anderen Reisenden einige ihrer Probleme mitbekommen.<br />
Zum Beispiel wird zur Nebensaison der Busfernverkehr stark eingestellt,<br />
Abhilfe kann hier Carsharing schaffen. Für kürzere Strecken ist ›Uber‹<br />
eine sehr gute und relativ günstige Alternative zum öffentlichen Verkehr,<br />
der in den meisten nordamerikanischen Städten nur schlecht ausgebaut<br />
ist.<br />
Kanadier erfüllen das Klischee sehr freundlich und aufgeschlossen zu<br />
sein. Die Leute, die ich kennenlernen durfte, waren sehr an anderen Kulturen<br />
interessiert. Es hat mich angenehm überrascht, wie einfach ich<br />
mit ihnen ins Gespräch kommen konnte – ganz anders als zuhause in<br />
Franken.<br />
STRAND UND WINTERWUNDERLAND<br />
Während meines Aufenthalts konnte ich einige amerikanische und kanadische<br />
Städte erkunden. Die interessantesten Orte waren <strong>für</strong> mich Toronto,<br />
Niagara, Point Pelee, Montreal, Chicago, Vancouver und Detroit.<br />
Toronto ist eine sehr moderne Stadt, die hervorragende Möglichkeiten<br />
bietet, um feiern zu gehen. Foodies können hier einiges entdecken: Die<br />
Restaurants bieten eine große Auswahl an traditionellen Gerichten aus<br />
aller Welt. Es wird aber auch viel experimentiert. Landschaftlich ist in<br />
der näheren Umgebung jedoch nicht viel geboten – mit Ausnahme der<br />
Niagarafälle. Ich war von ihrem Anblick ehrlich gesagt etwas enttäuscht,<br />
weil sie in Filmen sehr viel eindrucksvoller dargestellt werden. Einmal<br />
gesehen haben sollte man sie trotzdem auf jeden Fall.<br />
Vancouver hat landschaftlich einiges mehr zu bieten: Der Strand ›English<br />
Bay‹ erinnert eher an Kalifornien als an Kanada. Der Stanley Park ist eine<br />
riesige Parkanlage, die sich im Norden von Vancouver befindet. Ein weiterer<br />
eindrucksvoller, aber auch sehr touristischer Park ist der Capilano<br />
River Regional Park. Unweit davon liegt der Grouse Mountain. Vom Gipfel<br />
hatte ich einen wundervollen Blick über Vancouver. Diejenigen, die es<br />
sportlich mögen, können einen der beiden Wanderpfade einschlagen und<br />
den Berg selbst besteigen. Wer nicht so gerne wandert, nimmt einfach die<br />
Gondel.<br />
Im <strong>Wi</strong>nter können Besucher im <strong>Na</strong>tionalpark Point Pelee – dem südlichsten<br />
Punkt von Kanada – eine atemberaubende Eislandschaft bestaunen.<br />
Wasser gefriert an den Bäumen und lagert sich mehrere Zentimeter<br />
dick ab. An manchen Stellen scheint es, als würden viele kleine<br />
Text und Fotos: Florian Stützer | Illustrationen: vecteezy.com<br />
46 | www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker
INTERNATIONAL<br />
Eis-Stalagmiten aus dem Boden wachsen. <strong>Wi</strong>rklich beeindruckend, aber<br />
etwas fernab vom Schuss.<br />
PROBIEREN BEIM STUDIEREN<br />
Rückblickend kann ich jedem nur wärmstens empfehlen, einmal ins Ausland<br />
zu gehen. Das Unbekannte macht einem anfangs möglicherweise<br />
Angst, aber man merkt schnell, dass es <strong>für</strong> jedes Problem eine Lösung gibt<br />
– falls überhaupt welche auftreten. Ich konnte mich während meines Auslandsaufenthalts<br />
persönlich weiterentwickeln, meinen Horizont erweitern<br />
und bin deutlich selbstständiger und selbstbewusster geworden. Egal,<br />
ob als Backpacker oder <strong>für</strong> ein Auslandssemester: Erkunde die Welt und<br />
lass dir diese einmalige Erfahrung nicht entgehen!<br />
FLORIANS TIPPS<br />
Hinkommen: Die Großstädte sind problemlos mit dem Flugzeug erreichbar. Ich<br />
würde einen Reisezeitraum zwischen Frühling und Herbst empfehlen, weil im<br />
<strong>Wi</strong>nter Mancherorts Temperaturen von bis zu -30 Grad erreicht werden. Da trauen<br />
sich selbst die Einheimischen nicht mehr aus dem Haus.<br />
Unbedingt probieren: Sushi und Steaks. Die Fleisch- und Fischqualität ist deutlich<br />
besser als in Europa.<br />
Unvergesslich: Vancouver und der Ausblick vom Gipfel des Grouse Mountain.<br />
Typisch Kanada: Ahornsirup. Besonders empfehlenswert ist kanadisches Frühstück:<br />
Pancakes, Ahornsirup, Eier, Bacon und Bohnen.<br />
Point Pelee im <strong>Wi</strong>nter.<br />
Grouse Moutain mit Sicht über Vancouver.<br />
ICH<br />
MEINE ZUKUNFT<br />
BAföG wird jetzt noch besser: Wer sich wie Burcu (Soziale<br />
Arbeit), Alina (Soziologie) und Abib (Psychologie) durch ein<br />
Studium neue Perspektiven erschließen will, bekommt in<br />
Zukunft mehr finanzielle Unterstützung. Alle Informationen zu<br />
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LEBEN<br />
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Ins Leben startet heute <strong>für</strong><br />
dich Kirsten. Der Herbst fühlt<br />
sich <strong>für</strong> sie golden an – und<br />
wie ein Sonntagnachmittag.<br />
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EINMAL IM MONAT EIN RESTAURANT.<br />
MAN GÖNNT SICH JA SONST NICHTS!<br />
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LIEBEN WIR GERADE<br />
LEON BRIDGES – GOOD THING<br />
Wer durfte schon <strong>für</strong> Obama singen? <strong>Na</strong>, Leon<br />
Bridges! Der Retro-Soul-Sänger schnappt sich<br />
Inspirationen aus den 50ern und 60ern und<br />
mixt einen Cocktail aus Sam Cooke-Vibes,<br />
Leichtfüßigkeit und Vintage-Sound.<br />
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FILMZ-FESTIVAL DES DEUTSCHEN KINOS<br />
Von 1. bis 8.<strong>11</strong>.<strong>2019</strong> treten Lang-, Kurz-, Dokumentar-<br />
sowie Mittellange Filme zum Wettbewerb<br />
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unter www.filmz-mainz.de.<br />
LESEN<br />
VIELLEICHT MAG ICH<br />
DICH MORGEN<br />
Die übergewichtige<br />
und von den Mitschülern<br />
gemobbte Halbitalienerin<br />
Aureliana<br />
ist 16 Jahre später ein<br />
neuer Mensch: hübsch,<br />
schlank, erfolgreich.<br />
Auf einem Klassentreffen<br />
erkennt sie niemand – auch nicht James,<br />
der ihr damals am übelsten zusetzte. Bald muss<br />
sie sogar mit ihm zusammenarbeiten und<br />
schwankt zwischen albtraumhaften Erinnerungen<br />
und Sympathie … Ein Liebesroman mit<br />
skurrilen Typen und viel Selbstironie.<br />
<strong>audimax</strong><br />
Green Life<br />
FEIN, ABER OHO<br />
›Buy less, choose well, make it last‹: An dieses<br />
Motto hält sich pikfine, eine Manufaktur <strong>für</strong><br />
nachhaltige Accessoires in Köln. Hier gibt's<br />
Ledertäschchen, Schmuck und Baumwollbeutel<br />
– fair, fein, filigran.<br />
@FRANCOISDOURLEN<br />
Kennst du das? Du läufst durch die Stadt und ein<br />
Gegenstand erinnert dich auf den zweiten Blick<br />
irgendwie an etwas. Der französische Fotograf<br />
Francois Dourlen nutzt dieses Phänomen und<br />
seine ausgeprägte Fantasie da<strong>für</strong>, mit seinem<br />
Smartphone echte Szenen zu ergänzen. Sei es<br />
mit dem Simpsonsbaby, Pokémon oder Disneyfiguren<br />
– dieser Instagram-Account ist echt kreativ<br />
und verschafft dir einen ganz neuen Blick<br />
auf Alltägliches.<br />
Kirstens Tipp<br />
im<br />
Herbst<br />
DAS HAUS AM SEE<br />
Mitten in der ruhigen <strong>Na</strong>tur Lettlands rankt sich dieses Baumhaus im Kiefernwald empor und bietet<br />
<strong>für</strong> zwei Gäste einen romantischen Rückzugsort mit Blick aufs Wasser – <strong>für</strong> nur 76 Euro pro <strong>Na</strong>cht.<br />
Wer sich tollkühn in die kühlen Fluten stürzt, kann sich danach in der Sauna oder im Jacuzzi wieder<br />
aufwärmen. Die Hauptstadt Riga ist 90 Kilometer entfernt. Ideal <strong>für</strong> einen Tagesausflug!<br />
Fotos: allthingsloud.com, droemer-knaur.de, ohmybob.com, Instagram, AirBnB, fimz_mainz.de | Quelle: Deutsche Presse-Agentur<br />
48 | www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker
DESKTOP AUFRÄUMEN WIE EIN PRO<br />
KENN ICH<br />
UNSER BEST-LOVED-REIGEN TYPISCHER<br />
SITUATIONEN AUS DEM STUDIUM.<br />
Vorher<br />
Illustration: Caro Zorn<br />
Dateien<br />
von Desktop<br />
<strong>Na</strong>chher<br />
MEINE KLAUSURVORBEREITUNG<br />
PARKEN AN DER UNI<br />
Anderen erzählen,<br />
dass ich lerne<br />
Mir vornehmen,<br />
zu lernen<br />
Über das Lernen<br />
aufregen<br />
Effektive Lernzeit<br />
<strong>Wi</strong>e der Parkplatz dienstags bis<br />
donnerstags aussieht.<br />
<strong>Wi</strong>e der Parkplatz freitags bis montags<br />
aussieht.<br />
jetzt<br />
Das Web-Adressbuch <strong>für</strong> Deutschland 2020<br />
Die 5.000 besten Web-Seiten<br />
aus dem Internet!<br />
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SAARBRÜCKER ZEITUNG<br />
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MÜNCHNER MERKUR<br />
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Suchergebnissen frustriert sind.“<br />
COMPUTER BILD<br />
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AUGSBURGER ALLGEMEINE<br />
„Alle Seiten sind gut sortiert und qualitätsgeprüft.<br />
Das kann die Suchmaschine so nicht bieten.“<br />
FRANKFURTER NEUE PRESSE<br />
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23. Auflage • Viele farbige Abbildungen • Überall im Buchhandel erhältlich • ISBN 978-3-934517-53-0 • € 19,95
GAMING<br />
LUST AUF EIN BISSCHEN DADDELEI? AUF DEN NÄCHSTEN SEITEN GIBT ES ZAHLEN UND<br />
FAKTEN, EINEN EXPERTENTALK UND VIELES MEHR<br />
Text: Steffen Rothhaupt<br />
Quellen: Jahresreport der deutschen Games-Branche 2018, Repräsentative YouGov-Umfrage <strong>2019</strong>, game.de | Illustration: djvstock/fotolia.com<br />
50 | www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker
GAMING<br />
DER TREND GEHT ZUR<br />
DIVERSITÄT<br />
WESHALB, ERZÄHLT PROF. THOMAS BREMER VON DER HTW BERLIN.<br />
ER BAUTE DORT DEN FORSCHUNGSBEREICH ›DIGITALE SPIELE‹ UND DEN<br />
BACHELOR-STUDIENGANG ›GAME DESIGN‹ AUF.<br />
Interview: Steffen Rothhaupt<br />
Illustrationen: djvstock/fotolia.com<br />
Foto: xxxxx, Illustration: djvstock/fotolia.com<br />
Herr Prof. Bremer, was würden Sie alles als Gaming bezeichnen?<br />
Der Begriff ist sehr durch die klassischen PC- und Konsolenspiele<br />
geprägt, die einen bestimmten Wettbewerbscharakter<br />
im Fokus haben. Gerade <strong>für</strong> solche Leute hat der Begriff Gaming<br />
einen identitätsbildenden Charakter. <strong>Na</strong>türlich werden<br />
auch Handyspiele als Gaming vermarktet. Primär sind sie<br />
aber an eine viel breitere und größere Zielgruppe gerichtet<br />
und können gar nicht so richtig in einzelne Altersgruppen<br />
eingeteilt werden, da im Prinzip jeder zwischen zwei und 80<br />
Jahren plus bedient wird. Insgesamt ist Gaming also ein Begriff,<br />
um eine bestimmte Kategorie des Spielens zu bezeichnen<br />
und eine Abgrenzung gegenüber dem eher belanglosen<br />
›Herumspielen‹ zu schaffen.<br />
Ist das auch der Grund, warum Gaming so beliebt ist?<br />
Ursprünglich war es so, dass das Computerspielen in den<br />
80er- und 90er-Jahren eine sehr junge, männliche Zielgruppe<br />
hatte. Später, durch die unterschiedlichen<br />
Konsolen, ist das Ganze<br />
deutlich heterogener geworden. Gaming<br />
entwickelte sich <strong>für</strong> viele Leute zu<br />
einem sehr interessanten Zeitvertreib.<br />
Heute ist es sogar so, dass sich explizit bei<br />
den Gamern eine Kultur gebildet hat, die<br />
bis in den Let's Play- und YouTube-Bereich<br />
hineingeht.<br />
Gibt es dabei Unterschiede zwischen<br />
Männern und Frauen?<br />
<strong>Na</strong>türlich gibt es eine sehr<br />
starke Unterscheidung in der<br />
Art der Spiele, die gespielt<br />
werden. Schon seit den frühen<br />
90er-Jahren sind ›Die<br />
Sims‹ eines der erfolgreichsten<br />
PC-Spiele, welches<br />
aber vorzugsweise<br />
von Frauen gespielt wird. Von Leuten, die sich als Gamer bezeichnen,<br />
wird es dagegen abgelehnt oder nicht als richtiges<br />
Spiel angesehen, da es ein freies Spiel und eine freie Konstruktion<br />
erlaubt. Gamer sind meistens Wettbewerbsspieler.<br />
Solche Spiele wie ›Die Sims‹ sind aber der Hauptgrund, warum<br />
mittlerweile fast so viele Frauen wie Männer zocken.<br />
Wodurch wird die Gamingwelt aktuell geprägt?<br />
Der Trend liegt in der Diversität. Der Begriff Gaming forcierte<br />
früher hauptsächlich den Spielertypus Computerspieler,<br />
der zusätzlich durch Ego-Shooter sehr stark stigmatisiert<br />
wurde. Es gab also immer einen Spielertypus, der gerade populär<br />
war. Heute ist das dagegen total ausdifferenziert. Spiele<br />
werden immer vielfältiger: Sie werden kooperativer, beschäftigen<br />
sich mit politischen Inhalten oder setzen sich mit<br />
neuen Strukturen auseinander. Es gibt auch Spiele, die sich<br />
nur auf Drei- bis Fünfjährige konzentrieren. Diese sind zwar<br />
dann nicht populär, aber <strong>für</strong> die Unternehmen wirtschaftlich<br />
wahnsinnig erfolgreich.<br />
<strong>Wi</strong>e wird sich das Gaming zukünftig verändern?<br />
Große Innovationsschritte werden mit neuen Plattformen<br />
kommen. Es ist gerade einmal etwas mehr als zehn Jahre her,<br />
dass die Smartphones aufkamen. Erst zwei, drei Jahre später<br />
wurden sie in der Breite aufgenommen. Das hat den Markt, in<br />
der Art und Weise wie Spiele entwickelt werden können, verändert.<br />
Auch durch Virtual Reality wird es Veränderungen<br />
geben, jedoch nicht so massiv wie durch die Smartphones.<br />
Außerdem denke ich, dass körperliche Interaktionen wichtiger<br />
werden – und Spiele auch räumlich, durch GPS oder Augmented<br />
Reality, gespielt werden können. Pokémon GO ist da<br />
nur ein Vorläufer.<br />
Pokémon GO ist ein gutes Beispiel da<strong>für</strong>, dass Gamer medial oft<br />
sehr negativ dargestellt werden. Woran liegt das?<br />
Es hat vor allem mit Unverständnis zu tun. Zudem aber<br />
auch mit einer historischen Entwicklung, die nicht mehr<br />
der <strong>Wi</strong>rklichkeit entspricht. Es gab durchaus die Gamer, die<br />
gegen die Eltern protestiert und durch LAN-Partys und Co.<br />
eine eigene Popkultur entwickelt haben. <strong>Na</strong>türlich haben<br />
sie bewusst die Abgrenzung gesucht und das Klischee auch<br />
durchaus angenommen. Neue Studien belegen aber, dass<br />
Gamer alles andere als unkommunikativ sind, sondern einen<br />
sehr stark vernetzten Austausch pflegen. Nur war dieser<br />
sehr lange abgegrenzt zu anderen Gesellschaftsteilen.<br />
www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker | 51
GAMING<br />
SOCIAL ODER HARDCORE?<br />
WELCHER GAMINGTYP BIST DU? FINDE ES HERAUS!<br />
ZOCKST DU AM LIEBSTEN IN DER GRUPPE?<br />
Ja, auf jeden Fall. (–)<br />
Nein, ich verlasse mich ungern auf andere. (+)<br />
Eher alleine, aber ich mache beides ab und zu. (o)<br />
ZOCKST DU MEHR ALS 20 STUNDEN IN DER WOCHE?<br />
In der Woche? Das schaffe ich schon fast am Tag! (+)<br />
Nein, das wäre mir viel zu viel. (o)<br />
Kommt drauf an. Wenn meine Freunde viel Zeit<br />
haben schon, aber sonst eher nicht. (–)<br />
ZOCKST DU NUR, WENN DU GERADE<br />
NICHTS BESSERES ZU TUN HAST?<br />
Ja, wenn meine Freunde Zeit haben, mache<br />
ich lieber was mit ihnen. (o)<br />
<strong>Na</strong>türlich nicht. Was sollte ich schon<br />
besseres zu tun haben? (+)<br />
Eigentlich nur, wenn ich einen Mitspieler<br />
neben mir habe. (–)<br />
ZOCKST DU MEHRERE SPIELE<br />
GLEICHZEITIG?<br />
Klar, nur eins wäre langweilig. (+)<br />
Nein, mir reicht ein Game. (o)<br />
<strong>Na</strong>ja, ich habe meine ein, zwei Spiele,<br />
die ich hin und wieder zocke. (–)<br />
ZOCKST DU NUR OFFLINE-SPIELE?<br />
Ja, da kann ich problemlos auch mal<br />
länger pausieren. (o)<br />
Offline? Langweilig, ich will mich mit<br />
anderen messen! (+)<br />
Nein, manchmal zocke ich auch im<br />
Team gegen andere. (–)<br />
Zähle die Symbole hinter den Antworten. Welches du am häufigsten hast, zeigt dir deinen Spielertyp an:<br />
(+) Hardcore-Gamer (–) Social-Gamer (o) Gelegenheits-Gamer<br />
<strong>audimax</strong> probiert , s aus:<br />
SAY MY NAME<br />
ODER IN DIESEM FALL: LIEBER NICHT. DENN REDAKTEUR STEFFEN MUSSTE EINE<br />
WOCHE LANG AUF ZWÖLF HÄUFIG VERWENDETE BEGRIFFE VERZICHTEN<br />
Im Tabuspielen war<br />
ich noch nie die<br />
größte Leuchte.<br />
Meine Erklärskills<br />
halten sich, gepaart<br />
mit eher bescheidenen<br />
Multitaskingfähigkeiten,<br />
doch sehr in Grenzen.<br />
Und jetzt sollte ich eine Woche lang Real-Life-<br />
Tabu inklusive Strafen, falls ich die verbotenen<br />
Wörter doch sagen würde, spielen? Zugegebenermaßen<br />
waren die Regeln etwas vereinfacht:<br />
Die Wörter hatten keine Streichbegriffe, die<br />
ich zusätzlich meiden musste.<br />
Die Liste lautete wie folgt: Danke, E-Mail,<br />
Rückmeldung, wunderbar, was zur Hölle, Interview,<br />
Essen, Grafik, Text, guten Tag, Julia<br />
und Hunger. Eine Mischung aus Wörtern, die<br />
ich im Arbeitsalltag nun mal regelmäßig brauche,<br />
und Begriffen, die ich anscheinend viel<br />
zu häufig verwende. Sollte aber trotzdem irgendwie<br />
machbar sein?! Nunja, am ersten Tag<br />
erlaubte ich mir ganze sieben Fehlgriffe – war<br />
aber trotzdem mehr oder weniger zufrieden,<br />
da gerade ›Danke‹ und ›E-Mail‹ über keine gebräuchlichen<br />
Synonyme verfügen. Um mich<br />
zu bedanken, »freute ich mich sehr« über die<br />
entsprechende Sache oder ließ ein etwas verlegenes<br />
»Merci« über meine Lippen huschen. Die<br />
E-Mail versuchte ich zu umschreiben, indem<br />
ich später »noch eine schriftliche Antwort geben<br />
würde.«<br />
Das zeigte tatsächlich <strong>Wi</strong>rkung: Übung macht<br />
ja bekanntlich den Meister und schon am<br />
zweiten Tag lief es deutlich besser. Mir passierte<br />
nur noch ein gedankenloser Ausrutscher,<br />
als ich mich <strong>für</strong> einen Espresso bedankte. <strong>Wi</strong>e<br />
konnte ich nur? Die weiteren Tage schnitt ich<br />
übrigens mit entweder gar keinem oder nur<br />
sehr wenigen Fehlern ab – auf die meisten<br />
Worte konnte ich erstaunlicherweise problemlos<br />
verzichten. Trotzdem musste ich mich gerade<br />
am Telefon deutlich stärker konzentrieren<br />
– selbstverständlich wollte und durfte ich mir<br />
auch nichts anmerken lassen. Demzufolge war<br />
ich schon froh, als es endlich Freitagnachmittag<br />
wurde und es in das verdiente Wochenende<br />
ging. Was <strong>für</strong> ein wunderbares Gefühl. Vielen<br />
Dank und guten Tag!<br />
Illustration: djvstock/fotolia.com<br />
52 | www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker
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2.1 Floor Rocker‹ daher. Die Stereoanlage<br />
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www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker | 53
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MAL EHRLICH !<br />
DIESMAL: AUDIMAX-REDAKTEUR STEFFEN PLÄDIERT FÜR<br />
SPIELEABENDE STATT ONLINE-GAMES<br />
In kleiner Runde zusammensitzen,<br />
gemeinsam essen, trinken,<br />
lachen und komplett die Zeit vergessen.<br />
Am allerwichtigsten ist<br />
dabei, ein Brett- oder Kartenspiel<br />
zu spielen. Kennst du das? Falls<br />
nicht, ist dir bis jetzt einiges entgangen.<br />
Daher würde ich dir dringend<br />
empfehlen, einfach mal die<br />
Konsole beiseitezulegen und dich<br />
mit deinen Liebsten <strong>für</strong> einen<br />
Spieleabend zu treffen.<br />
»Ist doch langweilig«, denkst du<br />
dir? Nö! Es kommt immer auf<br />
die Gesellschaft an – die Familie<br />
oder gute Freunde sind ideal. Außerdem<br />
nehmen die Spiele selbst<br />
eine wichtige Rolle ein. Es muss<br />
ja nicht gleich Monopoly sein, das<br />
einem durchaus nach mehreren<br />
Stunden auf den Keks gehen darf.<br />
Ich rede von Klassikern wie Uno,<br />
Mau Mau oder Rommé. Der Vorteil:<br />
Die Runden sind meist relativ<br />
kurz und wenn ihr keine Lust<br />
mehr habt, könnt ihr einfach nach<br />
dem nächsten Spiel aufhören.<br />
Richtig Spaß macht es auch, Dauerbrenner<br />
aus der Kindheit aufzupeppen.<br />
›Stadt Land Fluss‹ könnt<br />
ihr etwa mit ausgefallenen Kategorien<br />
wie ›unnötige Superkraft‹<br />
spielen oder den ausgewählten<br />
Buchstaben ans Ende statt an den<br />
Anfang setzen. Ganz zu schweigen<br />
von Spielen wie ›Agent Undercover‹,<br />
›Cards against Humanity‹<br />
oder ›Ein solches Ding‹, die<br />
ebenfalls durch ihre Einfachkeit<br />
glänzen und bei denen der Spaß<br />
vorprogrammiert ist. Zuletzt<br />
möchte ich dir noch Scharade,<br />
Tabu oder Montagsmaler ans<br />
Herz legen. <strong>Wi</strong>e du siehst, ist die<br />
Auswahl riesig – Ausreden à la »es<br />
gibt keine Spiele, die mir gefallen«<br />
lasse ich also nicht durchgehen.<br />
Klar machen auch Online-Games<br />
Laune, aber die direkte menschliche<br />
Interaktion hast du da eben<br />
nicht. Und das ist der entscheidende<br />
Faktor, warum ich einen<br />
persönlichen Spieleabend immer<br />
bevorzuge. Alleine zocken<br />
kann ich immer noch, wenn gerade<br />
niemand Zeit hat. Mein Rat:<br />
Probier es doch einfach mal aus.<br />
Ich will dir das Zocken nicht madig<br />
machen – alles hat zu seiner<br />
Zeit seine Berechtigung. Aber ich<br />
denke, dass Spieleabende massiv<br />
unterschätzt sind und in den letzten<br />
Jahrzehnten zu unrecht an<br />
Stellenwert verloren haben.<br />
DU SIEHST DAS GANZ<br />
ANDERS ALS UNSER<br />
REDAKTEUR STEFFEN?<br />
Dann antworte ihm!<br />
Mail an rothhaupt@<strong>audimax</strong>.de.<br />
Die<br />
Kolumne<br />
SAG MAL!<br />
»WIR WOLLEN WISSEN: WIE VIEL ZOCKT IHR AM TAG?«<br />
»Ich verbringe gar keine Zeit<br />
mit Spielen. Früher habe ich<br />
viel gezockt, aber irgendwann<br />
ging der Spaß verloren.«<br />
Dirk, 30<br />
»So ungefähr zwölf Stunden.<br />
Hauptsächlich spiele ich dabei<br />
Online-MMO’s.«<br />
Simon, 24<br />
»Drei bis vier Stunden –<br />
hauptsächlich League of Legends.<br />
Ich zocke aber auch andere<br />
Spiele.«<br />
Debora, 23<br />
»Ich spiele fast jeden Tag <strong>für</strong><br />
circa eine halbe Stunde ›Harry<br />
Potter Mystery‹. Das finde ich<br />
richtig gut.«<br />
Sergej, 27<br />
Fotos: <strong>audimax</strong> MEDIEN | Illustrationen: djvstock/fotolia.com | Umfrage: Steffen Rothhaupt<br />
54 | www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker
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14 15 16 17 18<br />
20<br />
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22 23<br />
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21<br />
4<br />
19<br />
24 25<br />
26 27 28 29 30<br />
31 32 33<br />
34<br />
2<br />
1 2 3 4 5 6<br />
Waagerecht 1 Hiesigen Pferdefreunden bestens vertrauter Hauptstädter <strong>11</strong> Auftritt mit <strong>Na</strong>chdruck ist wie?<br />
13 Fremdenansprache 14 Wer sie lesen will, bedarf keines Buches 18 Der richtige Doktor <strong>für</strong> Triefnasen (Abk.)<br />
19 Sie operiert bundesweit zumeist zweigleisig (Abk.) 20 Wenn er mit Palette arbeitet, so mit nicht genormter<br />
21 Beschränken räumliches Sehen 22 <strong>Wi</strong>rd gern mit Rückkehr zu Tatsachen in den Mund genommen 23 Tätigkeit<br />
mit ›Hand drauf‹-Gepflogenheit 26 Zog seine Kinder <strong>für</strong>wahr groß 28 Verneinung der nordisch-saloppen<br />
Art 29 <strong>Na</strong>ch ihm wird selten gefragt, wenn es um Ross und Reiter geht 31 Ist weder Fälschung noch Original 33<br />
Welche <strong>Wi</strong>tze kommen ohne Anspruch aus? Besser: Kann Koch oder Fest folgen 34 Stillt eher den kleinen Hunger<br />
im ›Odysseus‹ oder ›Olymp‹<br />
Senkrecht 1 Auch so wird es winters später als sonst 2 Botanische Begleiterscheinung des flatternden, blauen<br />
Bandes 3 US-Paradies der Spielgetriebenen 4 Fehlt, gekürzt, der Großen Freiheit und der 7 5 Wer von dort nach<br />
draußen möchte, muss sich abwärts bewegen (Abk.) 6 Numerischer Beitrag zum alternativen Stundengebet 7<br />
Neutralisierte Person 8 Die Verwandten taugen gleichzeitig <strong>für</strong> Zukunftsweisendes 9 Unter wem oder was sollte<br />
nicht geflunkert werden? 10 Veränderung ist deren erklärtes Ziel (Pl.) 12 Personifizierter Russen-Kunstimport der<br />
Grande <strong>Na</strong>tion (<strong>Na</strong>chn.) 13 Hier ist mehr als ein Gedicht gefragt 15 Die Französin ist stets wasserumspült 16 Eine<br />
der Sportarten, bei denen Filz eine Rolle spielt 17 Landkartenlinksobenkürzel 22 Der Einsatz fehlt Ingmar Mann<br />
zur cineastischen Bekanntheit 23 An welcher Bar kann man es so richtig prickeln lassen? 24 Belaubte, die dem<br />
Respekt innewohnt 25 Denglische Web-Alternative 27 Des stillen Ortes saloppe Umschreibung 30 Ist üblicherweise<br />
gleich neben 22 senkr. anzufinden 32 Kürzer lässt sich Öffentlichkeitsarbeit nicht ausdrücken<br />
Ein Geschäftsmann will in die<br />
bewachte Stadt. Der Wächter<br />
fragt: »28, was ist deine Antwort?«<br />
Er antwortet: »14« und<br />
wird hereingelassen. Der nächste<br />
wird gefragt: »16, was ist deine<br />
Antwort?« Er antwortet: »8«<br />
und wird hereingelassen. Den<br />
nächsten fragt der Wächter:<br />
»8, was ist deine Antwort?«<br />
Der Passant sagt: »4« und wird<br />
3<br />
hereingelassen. Der Spion glaubt,<br />
genug gehört zu haben. Er geht<br />
zum Tor, und der Wächter fragt<br />
ihn: »20, was ist deine Antwort?«<br />
Er rät: »10«, doch der<br />
Wächter antwortet: »Falsch. Ich<br />
darf dich nicht hereinlassen«.<br />
Was wäre die richtige Antwort<br />
gewesen?<br />
Lösung: 7, da das Wort ›zwanzig‹<br />
7 Buchstaben hat.<br />
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Dieses Druckerzeugnis wurde mit dem Blauen Engel ausgezeichnet<br />
VERLAG <strong>audimax</strong> MEDIEN GmbH, Hauptmarkt 6-8 • 90403 Nürnberg<br />
• Zentrale: 09<strong>11</strong>. 23 77 9-0, Fax: 09<strong>11</strong>. 20 49 39 • E-Mail: info@<strong>audimax</strong>.de<br />
Herausgeber: Oliver Bialas<br />
REDAKTION Fon: 09<strong>11</strong>. 23 77 9-21 / -44<br />
Mail: leserbriefe@au di max.de<br />
Heftentwicklung und Redaktionskonzeption: Barbara Martin<br />
Chefredaktion: Viktoria Feifer, Julia Wolf (V.i.S.d.P.)<br />
Redaktion: Kirsten Borgers, Alicia Reimann, Steffen Rothhaupt, Felix Schmidt<br />
Redaktionelle Mitarbeit: Norbert Franck, Kathrin Numic, Sabine Storch,<br />
Florian Stützer, Florian Vollmers, René Kleinhenz<br />
Gestaltung: Sabine Barwinek, Christina Lukianov, Andrea Pfliegensdörfer,<br />
Caro Zorn Titelbild: alfa27/Fotolia.de<br />
Druck: Jungfer Druckerei & Verlag GmbH, Herzberg am Harz<br />
Vertrieb: Dipl.-Kfm. Joachim Bärtl, Fon: 09 <strong>11</strong>. 23 77 9-23<br />
ANZEIGEN Fon: 09<strong>11</strong>. 23 77 9-40 Mediaberatung: Markus Erhardt, Ivo Leidner,<br />
Josefine Lorenz, Dr. Rowena Sandner, Antje Schmidtpeter, Christofer <strong>Wi</strong>edemann<br />
• Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 33 vom 01.01.<strong>2019</strong>. <strong>audimax</strong> erscheint<br />
mo natlich in der Vorlesungszeit und ist politisch unabhängig. <strong>Wi</strong>r drucken,<br />
zertifiziert mit dem ›Blauen Engel‹, besonders CO2-neutral und energiesparend.<br />
Für die Vollständigkeit und Richtigkeit von Ter minan ga ben wird keine Gewähr<br />
über nom men. Für an uns un verlangt gesandte Ma nus kripte, Fotos und Illus wird<br />
nicht gehaftet. Bezug per Abo: siehe www.<strong>audimax</strong>.de/abo.<br />
Verbreitete Auflage laut IVW 02/19: 32.050 Expl., ISSN 1868-0623<br />
Das nächste <strong>audimax</strong> <strong>Na</strong>.<strong>Wi</strong> erscheint am 03.04.2020.<br />
Hinweis: Der Lesbarkeit halber wird in allen Artikeln die männliche Schreibweise<br />
verwendet. Selbstverständlich sind Frauen und Männer immer gleichermaßen<br />
angesprochen.<br />
BV3<br />
www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker | 55
WÜHLKISTE<br />
EAT THE WORLD<br />
MAROKKANISCHE TAJINE<br />
Das marokkanische <strong>Na</strong>tionalgericht ist die Tajine. Damit wird nicht nur das<br />
Gericht bezeichnet, sondern auch dessen Zubereitungsart in einem spitz zulaufenden<br />
Tontopf. Ursprünglich wurde dieser von marokkanischen Nomaden,<br />
den Berbern, hergestellt. Das <strong>Na</strong>tionalgericht Marokkos ist ein Eintopf<br />
aus Fleisch und Gemüse, der in der Tajine langsam geschmort wird. Als<br />
Fleisch kommen häufig Schaf oder Rind in das Schmorgericht – aber auch<br />
Fisch oder eine vegetarische Zubereitung sind gängig. Zutaten mit langer<br />
Garzeit kommen in die Mitte des Topfes, die mit kürzerer Garzeit außen herum.<br />
In die Mulde auf dem Deckel der Tajine wird kaltes Wasser gefüllt. So<br />
kondensiert der heiße Dampf beim Garen und läuft seitlich wieder in den<br />
Topf zurück. Traditionell wird die Tajine auf dem Holzkohlefeuer erhitzt. Anschließend<br />
essen alle gemeinsam direkt aus dem Gefäß.<br />
JOB DES MONATS<br />
APP-ENTWICKLER<br />
Das machst du: Du entwickelst und modifizierst Apps <strong>für</strong> Android<br />
und/oder iOS. Dabei handelst du stets im Sinne der Nutzerbedürfnisse,<br />
die du in- und auswendig kennst. Arbeitest<br />
du bei einem Unternehmen oder einer Agentur, hast du oft<br />
Deadlines zu beachten, die manchmal ganz schön knapp<br />
werden können. Du bist außerdem da<strong>für</strong> zuständig, die App<br />
weiterzuentwickeln und Bugs zu beheben.<br />
Das brauchst du: Kenntnisse der jeweils relevanten Programmiersprachen,<br />
zum Beispiel Java oder PHP, Technikverständnis<br />
und Ausdauer bei der Behebung von Bugs. Kreativität ist<br />
hilfreich, um coole App-Ideen zu entwickeln und sie ansprechend<br />
in Aufbau und Gestaltung umzusetzen. Außerdem<br />
solltest du Erfahrung in User-Interface- oder User-Experience-Design<br />
mitbringen. Bessere Jobchancen verschaffst du<br />
dir, wenn du sowohl Android- als auch iOS-Apps programmieren<br />
kannst. Da Technologie sehr schnelllebig ist, solltest<br />
du bereit sein, lebenslang dazuzulernen und dich weiterzubilden.<br />
Bist du selbstständiger App-Entwickler, brauchst du<br />
neben guten Ideen auch kaufmännische Grundkenntnisse<br />
<strong>für</strong> die optimale Vermarktung deiner Apps.<br />
Dort arbeitest du: Du bist entweder in einer Agentur oder einem<br />
Unternehmen angestellt. Eine andere Möglichkeit ist die<br />
Selbstständigkeit.<br />
Gehalt: 41.000 bis 67.000 Euro Jahresbruttogehalt<br />
ORCHIDEENFACH<br />
ANGEWANDTE SEXUAL-<br />
WISSENSCHAFT<br />
<strong>Wi</strong>e jeder Einzelne seine Sexualität und<br />
Partnerschaft auslebt, ist eine sehr private<br />
und individuelle Angelegenheit. Um<br />
sexuelle und reproduktive Selbstbestimmung<br />
aber gegebenenfalls auch rechtlich<br />
durchzusetzen, ist die wissenschaftliche<br />
Analyse sexueller Verhältnisse nötig.<br />
Da<strong>für</strong> gibt es das Fach › Angewandte<br />
Sexualwissenschaft‹.<br />
In der ersten Phase des Studiums lernst<br />
du interdisziplinäre Zugänge zur Sexualwissenschaft<br />
kennen. Daneben werden<br />
verschiedene Herangehensweisen an sexuelle<br />
Bildung je nach Lebensphase oder<br />
Thema beleuchtet. In der zweiten Studienphase<br />
setzt du erste eigene Bildungsprojekte<br />
um und erwirbst gleichzeitig<br />
<strong>Wi</strong>ssen über Sexual- und Paarberatung.<br />
Ebenfalls auf dem Stundenplan stehen<br />
Familienplanung sowie die Schwangerschaftsberatung<br />
– alles durch Praxisprojekte<br />
begleitet. In der dritten und letzten<br />
Phase schreibst du nicht nur deine Masterarbeit,<br />
sondern eignest dir auch Kenntnisse<br />
im Qualitätsmanagement und<br />
sexualwissenschaftlichen Forschungsmethoden<br />
an.<br />
ÜBER DEN TELLERRAND<br />
FREMDE BRÄUCHE<br />
SÜDAFRIKA: LIEBESBRIEFE AUS PERLEN<br />
Frauen aus dem Volk der Zulu schenken den<br />
Männern ihres Herzens Liebesbriefe aus Perlen<br />
in Form von kleinen Amuletten. Jede<br />
Farbe hat eine andere Bedeutung: Schwarz<br />
steht <strong>für</strong> Sehnsucht, Weiß <strong>für</strong> Hoffnung und<br />
wahre Liebe. Pink wiederum ist ein Vorwurf,<br />
kein Geld zu verschwenden und härter <strong>für</strong><br />
die gemeinsame Zukunft zu arbeiten. Heute<br />
sind die sogenannten Zulu-Love-Letters<br />
mehr zu Souvenirs geworden.<br />
RUSSLAND: BLUMENSCHENKEN<br />
SCHWER GEMACHT<br />
In Russland solltest du immer nur eine ungerade<br />
Anzahl an Blumen verschenken – eine<br />
gerade Zahl gibt es nur zu Beerdigungen.<br />
Auch zu beachten: Gelbe Blumen stehen <strong>für</strong><br />
Eifersucht und Untreue.<br />
PORTUGAL: AUF DEN KOPF HAUEN<br />
In der <strong>Na</strong>cht vom 23. auf den 24. Juni feiern<br />
die Einwohner der Küstenstadt Porto das<br />
São João Fest. In der ganzen Stadt wird getanzt,<br />
es gibt Musik und Essensstände. Die<br />
Besonderheit: Mit einem bunten Plastikhammer<br />
hauen sich die Portugiesen gegenseitig<br />
auf den Kopf – bevorzugt dem anderen<br />
Geschlecht. Dieser Brauch soll Glück bringen.<br />
Ursprünglich wurde da<strong>für</strong> Lauch<br />
verwendet.<br />
JAPAN: TOILETTENSCHUHE<br />
Japaner unterscheiden strikt in reine und unreine<br />
Orte. So gilt es etwa als unhöflich, Haus<br />
oder Wohnung mit Straßenschuhen zu betreten.<br />
Stattdessen sind Hausschuhe üblich.<br />
Doch auch beim Klogang ist ein Schuhwechsel<br />
nötig: Da die Toilette als unreiner Ort gilt,<br />
stehen dort extra Schuhe bereit. Angenehmer<br />
Nebeneffekt: Sind die Schuhe nicht vor<br />
der Tür, ist die Toilette in der Regel besetzt.<br />
Text: Sabine Storch | Fotos: DanielWanke/pixabay, PASSENGER X/fotoila.com | Illustrationen: vecteezy.com<br />
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Inserentenverzeichnis<br />
INSERENTENVERZEICHNIS <strong>11</strong>.<strong>2019</strong><br />
Mit dem QR-Code wirst du direkt verlinkt zum jeweiligen<br />
Unternehmensprofil auf www.career-center.de<br />
ALTANA AG<br />
Abelstraße 43<br />
46483 Wesel<br />
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HR Corporate Recruiting<br />
Andrea Pfister<br />
Fon: 0281 670-10354<br />
www.altana.de/kontakt<br />
Branche: Spezialchemie<br />
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Spezialchemieunternehmen. Das<br />
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Lack- und Kunststoffverarbeiter,<br />
die Druck- und Kosmetikindustrie<br />
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Kontakt:<br />
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Recruiting Services Europe<br />
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Branche:<br />
Chemische Industrie<br />
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Chemie <strong>für</strong> eine nachhaltige<br />
Zukunft, da<strong>für</strong> steht BASF. Die<br />
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von technischen Kunststoffen,<br />
Lacken sowie Katalysatoren<br />
<strong>für</strong> nachhaltige Mobilität über<br />
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<strong>für</strong> die Chemie-, Textil- und<br />
Kunststoffindustrie, bis hin zu<br />
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und Lösungen <strong>für</strong> die<br />
pharmazeutische Industrie.<br />
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Ludwigstraße 21<br />
80539 München<br />
karriere.bcg.de<br />
Kontakt:<br />
Nora Melzner<br />
Fon: 089 2317 4948<br />
Branche:<br />
Strategische Unternehmensberatung<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
The Boston Consulting Group<br />
(BCG) ist die weltweit führende<br />
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bis 15:00 Uhr)<br />
Branche:<br />
Polizei, öffentlicher Dienst<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
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mit ganz unterschiedlichen fachspezifischen<br />
Ausbildungen, Studiengängen<br />
oder Berufen, die ihr<br />
<strong>Wi</strong>ssen und ihre Fähigkeiten mit<br />
kriminalistischem Know-how verbinden<br />
wollen. Die Entwicklungsund<br />
Karriereperspektiven sind<br />
beim BKA so vielfältig wie unsere<br />
Aufgaben. <strong>Wi</strong>r beschäftigen Fachleute<br />
aus über 70 Berufsgruppen.<br />
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Dienstorten <strong>Wi</strong>esbaden, Berlin<br />
und Meckenheim die Sicherheit in<br />
Deutschland.<br />
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Dürr AG<br />
EDEKA AG<br />
Ferrero<br />
Hannover Rück SE<br />
KARL STORZ SE<br />
& Co. KG<br />
Carl-Benz-Straße 34<br />
74321 Bietigheim-Bissingen<br />
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Kontakt:<br />
Anna Vollmer<br />
Fon: 07142 78-1313<br />
hrmarketing@durr.com<br />
Branche:<br />
Maschinen- und Anlagenbau<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Der Dürr-Konzern ist ein weltweit<br />
führender Maschinen- und<br />
Anlagenbauer mit ausgeprägter<br />
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Systeme und Services ermöglichen<br />
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in unterschiedlichen Industrien.<br />
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der Dürr Konzern<br />
an 108 Standorten<br />
in 32 Ländern<br />
präsent.<br />
Siehe Anzeige auf Seite 33<br />
New-York-Ring 6<br />
22297 Hamburg<br />
www.karriere.edeka<br />
Kontakt:<br />
Christina Castor<br />
Personalabteilung<br />
Fon: 040-6377-5441<br />
Branche:<br />
Lebensmitteleinzelhandel<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Lebensmittel, Non-Food Produkte<br />
Siehe Anzeige auf Seite 37<br />
Hainer Weg 120<br />
60599 Frankfurt<br />
www.ferrerocareers.com<br />
Kontakt:<br />
Ferrero Karriere Team<br />
Fon: 069 6805 0<br />
Branche:<br />
Konsumgüter, Lebensmittel<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Die Ferrero-Gruppe ist mit rund<br />
35.000 Mitarbeitern einer der<br />
größten Süßwarenhersteller<br />
weltweit. Dabei vereint Ferrero<br />
die Werte eines Familienunternehmens<br />
mit den Vorzügen eines<br />
internationalen Big Players. In<br />
Deutschland arbeiten mehr als<br />
4.000 Mitarbeiter <strong>für</strong> Ferrero. Im<br />
täglichen Miteinander stehen neben<br />
den Menschen starke Marken<br />
wie nutella, kinder Riegel oder<br />
Ferrero Küsschen im Fokus. Dabei<br />
trifft Traditionsbewusstsein und<br />
Herzblut auf Innovationsgeist<br />
und Leistungsbereitschaft. Ganz<br />
nach dem Motto: › Loved by<br />
generations. Crafted by you.‹<br />
Siehe Anzeige auf Seite 39<br />
Karl-<strong>Wi</strong>echert-Allee 50<br />
30625 Hannover<br />
hannover-rueck.jobs<br />
Kontakt:<br />
personnel@hannover-re.de<br />
Branche:<br />
Rückversicherung<br />
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Prämienvolumen von mehr als<br />
19 Milliarden Euro der drittgrößte<br />
Rückversicherer der Welt. Sie betreibt<br />
alle Sparten der Schadenund<br />
Personen-Rückversicherung<br />
und ist mit rund 3.300 Mitarbeitern<br />
auf allen Kontinenten vertreten.<br />
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Dr.-Karl-Storz-Straße 34<br />
78532 Tuttlingen<br />
www.karlstorz.com<br />
Kontakt:<br />
Alexandra Fabiano<br />
alexandra.fabiano@karlstorz.<br />
com<br />
Fon: 07461 708 6607<br />
Branche:<br />
Medizintechnik<br />
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<strong>Wi</strong>r sind ein international<br />
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der Medizintechnik. An unserem<br />
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<strong>audimax</strong><br />
MUT ZUR LÜCKE<br />
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Elif<br />
Fotos: G.Light/Fotolia, Christoph Koestlin<br />
Elif Demirezer wurde am 12. Dezember 1992 in Berlin geboren und wuchs mit ihren drei Geschwistern im<br />
Stadtteil Moabit auf. Schon während ihrer Schulzeit textete sie ihre ersten eigenen Lieder und trat in der Musical-<br />
und Chor-AG ihrer Schule auf. Während ihrer Zeit bei ›Popstars‹ hatte sie unter anderem Auftritte mit den All<br />
American Rejects und Cassandra Steen. <strong>Na</strong>ch dem 2013 erschienenen Debütalbum ›Unter meiner Haut‹ erschien 2017<br />
ihr zweites Album ›Doppelleben‹.<br />
Mut zur Lücke beweist das nächste Mal: Alexander Herrmann<br />
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