audimax Na.Wi 11-2019 - Karrieremagazin für Naturwissenschaftler
BESTECHEND: So attraktiv sind Karrieren für Naturwissenschaftler***Mensagespräch: Die Risiken und Chancen der Genforschung***Vielfalt ist die beste Medizin: Einblick in die beruflichen Möglichkeiten der Medizinbranche***Beratung: Warum Consulting und Naturwissenschaftler prima zusammenpassen***Genie in Chemie? Oder doch eher Prio auf Bio? Wir zeigen, wie der Berufseinstieg in beiden Branchen verläuft***Arbeitsmarkt: Zahlen und Fakten auf einen Blick***Vom Labor auf die Straße: Nawis machen im Produktvertrieb eine gute Figur***Zwischen bio und vegan: Arbeiten am Food von morgen***Die Rechnung geht auf: Wie der Arbeitsmarkt für Mathematiker aussieht***Jump for Joy! Das große Semestergewinnspiel ist endlich wieder da. Mitmachen und heiße Preise abräumen***Elif beweist Mut zur Lücke.
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ERNÄHRUNGSINDUSTRIE<br />
ZWISCHEN BIO UND VEGAN<br />
NAWIS ARBEITEN AM FOOD VON MORGEN – EIN EINBLICK<br />
Text: Florian Vollmers<br />
70 MILLIARDEN<br />
EURO<br />
setzt die deutsche Ernährungsindustrie<br />
jährlich um, davon ein Drittel im Ausland.<br />
5.800<br />
Betriebe der Ernährungswirtschaft<br />
machen die Branche zum drittgrößten<br />
Industriezweig in Deutschland.<br />
Die Gehälter in der Branche schwanken stark:<br />
27.000 BIS<br />
70.000 EURO<br />
verdienen Absolventen, die als<br />
Lebensmittelchemiker einsteigen, pro Jahr.<br />
Ungewohnt kritisch präsentierten sich deutsche<br />
Lebensmittelforscher auf einer Tagung der Deutschen<br />
Gesellschaft <strong>für</strong> Ernährung (DGE). »Werden<br />
wir den gesellschaftlichen Herausforderungen<br />
gerecht?«, lautete die übergeordnete Frage des<br />
<strong>Wi</strong>ssenschaftler-Treffens. Dass an die Ernährungs-<br />
und Lebensmittelforschung seit jeher große<br />
Erwartungen geknüpft sind, betonte dabei<br />
Prof. Dr. Karin Schwarz, Vizepräsidentin <strong>für</strong> Forschung,<br />
Technologietransfer und wissenschaftlichen<br />
<strong>Na</strong>chwuchs an der Universität Kiel: »<strong>Wi</strong>r<br />
müssen sicherstellen, dass unsere Arbeit den<br />
Kampf gegen weit verbreitete gesundheitliche<br />
Probleme wie zum Beispiel Fettleibigkeit oder Diabetes<br />
tatsächlich voranbringt.«<br />
Die Selbstkritik der Forscher bringt eine Erwartungshaltung<br />
auf den Punkt, die auch in der Industrie<br />
an junge <strong>Na</strong>chwuchskräfte gestellt wird:<br />
<strong>Na</strong>turwissenschaftler, die in der Entwicklung und<br />
Herstellung von Lebensmittelprodukten beschäftigt<br />
sind, sollen im Ertragssinne ihres Arbeitgebers<br />
tätig sein. Gesundheit und Spitzenqualität<br />
wiegen dabei aber mindestens ebenso schwer:<br />
»Gegessen und getrunken wird immer. Allerdings<br />
sieht sich die Ernährungsindustrie mit steigenden<br />
Kosten konfrontiert, zum Beispiel bei Energie<br />
und Rohstoffen«, erklärt Brigitte Faust, Präsidentin<br />
der Arbeitgebervereinigung <strong>Na</strong>hrung und Genuss<br />
(ANG). »Der Verbraucher ist sehr anspruchsvoll,<br />
gleichzeitig preissensibel.« Zusätzlich gebe<br />
es neue Ernährungstrends, die Auswirkungen auf<br />
die Produktentwicklung haben. »Man denke beispielsweise<br />
an die Themen bio, vegetarisch und<br />
vegan«, sagt die ANG-Präsidentin. Für <strong>Na</strong>turwissenschaftler<br />
mit Interesse an einem Job in der Ernährungsbranche<br />
seien diese anspruchsvollen<br />
Trends jedoch gute <strong>Na</strong>chrichten: »Für schlaue<br />
Köpfe mit innovativen Gedanken bietet unsere<br />
Branche deshalb spannende Arbeitsplätze«, sagt<br />
Faust.<br />
Grundsätzlich sind <strong>Na</strong>turwissenschaftler überall<br />
in der Ernährungsindustrie gefragt. Es gibt einige<br />
attraktive Arbeitgeber und die Branche ist außerdem<br />
sehr vielfältig: Die mehr als eine halbe Millionen<br />
Beschäftigten in der Ernährungswirtschaft<br />
verteilen sich auf mehrere tausend Betriebe. Vom<br />
kleinen Mittelständler bis hin zum internationalen<br />
Großkonzern ist alles dabei. »Es gilt: Je größer<br />
das Unternehmen, desto größer sind die Forschungsabteilungen<br />
und damit auch der Bedarf<br />
an <strong>Na</strong>turwissenschaftlern«, betont ANG-Präsidentin<br />
Faust. Eine stabile Joblage mit wachsenden<br />
Chancen bei den Big Players sieht auch Michael<br />
Andritzky, Hauptgeschäftsführer des Verbandes<br />
der Ernährungswirtschaft (VdEW) in Hannover:<br />
»Die Lebensmittelwirtschaft ist eine sehr stabile<br />
und konjunkturunabhängige Branche. Es gibt einen<br />
klaren Trend zu größeren Einheiten und daher<br />
auch einen größeren Bedarf an akademischen<br />
und insbesondere naturwissenschaftlichen Mitarbeitern.«<br />
Neben den bekannten Markenartiklern der Lebensmittelwirtschaft<br />
wie Unilever, Nestlé oder<br />
Mondelez gibt es zahlreiche ›Privat-Label-Hersteller‹,<br />
die eigens <strong>für</strong> Händler hergestellte und mit<br />
einem eigenen Markennamen versehene Produkte<br />
entwickeln. Sie sind häufig wenig bekannt, haben<br />
aber eine große Bedeutung in der Lebensmittelwirtschaft.<br />
»Gerade bei diesen Unternehmen<br />
besteht die Möglichkeit, schnell in Leitungs- und<br />
Führungspositionen zu kommen«, weiß VdEW-<br />
Geschäftsführer Andritzky. »Die Entwicklung<br />
neuer Produkte, Verpackungen und Produktionstechnologien<br />
sind <strong>für</strong> diese Unternehmen überlebenswichtig.«<br />
Foto: privat | Illustration: vecteezy.com<br />
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