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audimax Na.Wi 11-2019 - Karrieremagazin für Naturwissenschaftler

BESTECHEND: So attraktiv sind Karrieren für Naturwissenschaftler***Mensagespräch: Die Risiken und Chancen der Genforschung***Vielfalt ist die beste Medizin: Einblick in die beruflichen Möglichkeiten der Medizinbranche***Beratung: Warum Consulting und Naturwissenschaftler prima zusammenpassen***Genie in Chemie? Oder doch eher Prio auf Bio? Wir zeigen, wie der Berufseinstieg in beiden Branchen verläuft***Arbeitsmarkt: Zahlen und Fakten auf einen Blick***Vom Labor auf die Straße: Nawis machen im Produktvertrieb eine gute Figur***Zwischen bio und vegan: Arbeiten am Food von morgen***Die Rechnung geht auf: Wie der Arbeitsmarkt für Mathematiker aussieht***Jump for Joy! Das große Semestergewinnspiel ist endlich wieder da. Mitmachen und heiße Preise abräumen***Elif beweist Mut zur Lücke.

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GAMING<br />

DER TREND GEHT ZUR<br />

DIVERSITÄT<br />

WESHALB, ERZÄHLT PROF. THOMAS BREMER VON DER HTW BERLIN.<br />

ER BAUTE DORT DEN FORSCHUNGSBEREICH ›DIGITALE SPIELE‹ UND DEN<br />

BACHELOR-STUDIENGANG ›GAME DESIGN‹ AUF.<br />

Interview: Steffen Rothhaupt<br />

Illustrationen: djvstock/fotolia.com<br />

Foto: xxxxx, Illustration: djvstock/fotolia.com<br />

Herr Prof. Bremer, was würden Sie alles als Gaming bezeichnen?<br />

Der Begriff ist sehr durch die klassischen PC- und Konsolenspiele<br />

geprägt, die einen bestimmten Wettbewerbscharakter<br />

im Fokus haben. Gerade <strong>für</strong> solche Leute hat der Begriff Gaming<br />

einen identitätsbildenden Charakter. <strong>Na</strong>türlich werden<br />

auch Handyspiele als Gaming vermarktet. Primär sind sie<br />

aber an eine viel breitere und größere Zielgruppe gerichtet<br />

und können gar nicht so richtig in einzelne Altersgruppen<br />

eingeteilt werden, da im Prinzip jeder zwischen zwei und 80<br />

Jahren plus bedient wird. Insgesamt ist Gaming also ein Begriff,<br />

um eine bestimmte Kategorie des Spielens zu bezeichnen<br />

und eine Abgrenzung gegenüber dem eher belanglosen<br />

›Herumspielen‹ zu schaffen.<br />

Ist das auch der Grund, warum Gaming so beliebt ist?<br />

Ursprünglich war es so, dass das Computerspielen in den<br />

80er- und 90er-Jahren eine sehr junge, männliche Zielgruppe<br />

hatte. Später, durch die unterschiedlichen<br />

Konsolen, ist das Ganze<br />

deutlich heterogener geworden. Gaming<br />

entwickelte sich <strong>für</strong> viele Leute zu<br />

einem sehr interessanten Zeitvertreib.<br />

Heute ist es sogar so, dass sich explizit bei<br />

den Gamern eine Kultur gebildet hat, die<br />

bis in den Let's Play- und YouTube-Bereich<br />

hineingeht.<br />

Gibt es dabei Unterschiede zwischen<br />

Männern und Frauen?<br />

<strong>Na</strong>türlich gibt es eine sehr<br />

starke Unterscheidung in der<br />

Art der Spiele, die gespielt<br />

werden. Schon seit den frühen<br />

90er-Jahren sind ›Die<br />

Sims‹ eines der erfolgreichsten<br />

PC-Spiele, welches<br />

aber vorzugsweise<br />

von Frauen gespielt wird. Von Leuten, die sich als Gamer bezeichnen,<br />

wird es dagegen abgelehnt oder nicht als richtiges<br />

Spiel angesehen, da es ein freies Spiel und eine freie Konstruktion<br />

erlaubt. Gamer sind meistens Wettbewerbsspieler.<br />

Solche Spiele wie ›Die Sims‹ sind aber der Hauptgrund, warum<br />

mittlerweile fast so viele Frauen wie Männer zocken.<br />

Wodurch wird die Gamingwelt aktuell geprägt?<br />

Der Trend liegt in der Diversität. Der Begriff Gaming forcierte<br />

früher hauptsächlich den Spielertypus Computerspieler,<br />

der zusätzlich durch Ego-Shooter sehr stark stigmatisiert<br />

wurde. Es gab also immer einen Spielertypus, der gerade populär<br />

war. Heute ist das dagegen total ausdifferenziert. Spiele<br />

werden immer vielfältiger: Sie werden kooperativer, beschäftigen<br />

sich mit politischen Inhalten oder setzen sich mit<br />

neuen Strukturen auseinander. Es gibt auch Spiele, die sich<br />

nur auf Drei- bis Fünfjährige konzentrieren. Diese sind zwar<br />

dann nicht populär, aber <strong>für</strong> die Unternehmen wirtschaftlich<br />

wahnsinnig erfolgreich.<br />

<strong>Wi</strong>e wird sich das Gaming zukünftig verändern?<br />

Große Innovationsschritte werden mit neuen Plattformen<br />

kommen. Es ist gerade einmal etwas mehr als zehn Jahre her,<br />

dass die Smartphones aufkamen. Erst zwei, drei Jahre später<br />

wurden sie in der Breite aufgenommen. Das hat den Markt, in<br />

der Art und Weise wie Spiele entwickelt werden können, verändert.<br />

Auch durch Virtual Reality wird es Veränderungen<br />

geben, jedoch nicht so massiv wie durch die Smartphones.<br />

Außerdem denke ich, dass körperliche Interaktionen wichtiger<br />

werden – und Spiele auch räumlich, durch GPS oder Augmented<br />

Reality, gespielt werden können. Pokémon GO ist da<br />

nur ein Vorläufer.<br />

Pokémon GO ist ein gutes Beispiel da<strong>für</strong>, dass Gamer medial oft<br />

sehr negativ dargestellt werden. Woran liegt das?<br />

Es hat vor allem mit Unverständnis zu tun. Zudem aber<br />

auch mit einer historischen Entwicklung, die nicht mehr<br />

der <strong>Wi</strong>rklichkeit entspricht. Es gab durchaus die Gamer, die<br />

gegen die Eltern protestiert und durch LAN-Partys und Co.<br />

eine eigene Popkultur entwickelt haben. <strong>Na</strong>türlich haben<br />

sie bewusst die Abgrenzung gesucht und das Klischee auch<br />

durchaus angenommen. Neue Studien belegen aber, dass<br />

Gamer alles andere als unkommunikativ sind, sondern einen<br />

sehr stark vernetzten Austausch pflegen. Nur war dieser<br />

sehr lange abgegrenzt zu anderen Gesellschaftsteilen.<br />

www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker | 51

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