audimax Na.Wi 11-2019 - Karrieremagazin für Naturwissenschaftler
BESTECHEND: So attraktiv sind Karrieren für Naturwissenschaftler***Mensagespräch: Die Risiken und Chancen der Genforschung***Vielfalt ist die beste Medizin: Einblick in die beruflichen Möglichkeiten der Medizinbranche***Beratung: Warum Consulting und Naturwissenschaftler prima zusammenpassen***Genie in Chemie? Oder doch eher Prio auf Bio? Wir zeigen, wie der Berufseinstieg in beiden Branchen verläuft***Arbeitsmarkt: Zahlen und Fakten auf einen Blick***Vom Labor auf die Straße: Nawis machen im Produktvertrieb eine gute Figur***Zwischen bio und vegan: Arbeiten am Food von morgen***Die Rechnung geht auf: Wie der Arbeitsmarkt für Mathematiker aussieht***Jump for Joy! Das große Semestergewinnspiel ist endlich wieder da. Mitmachen und heiße Preise abräumen***Elif beweist Mut zur Lücke.
BESTECHEND: So attraktiv sind Karrieren für Naturwissenschaftler***Mensagespräch: Die Risiken und Chancen der Genforschung***Vielfalt ist die beste Medizin: Einblick in die beruflichen Möglichkeiten der Medizinbranche***Beratung: Warum Consulting und Naturwissenschaftler prima zusammenpassen***Genie in Chemie? Oder doch eher Prio auf Bio? Wir zeigen, wie der Berufseinstieg in beiden Branchen verläuft***Arbeitsmarkt: Zahlen und Fakten auf einen Blick***Vom Labor auf die Straße: Nawis machen im Produktvertrieb eine gute Figur***Zwischen bio und vegan: Arbeiten am Food von morgen***Die Rechnung geht auf: Wie der Arbeitsmarkt für Mathematiker aussieht***Jump for Joy! Das große Semestergewinnspiel ist endlich wieder da. Mitmachen und heiße Preise abräumen***Elif beweist Mut zur Lücke.
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
MATHEMATIK<br />
DIE RECHNUNG<br />
GEHT AUF<br />
Text: Alicia Reimann<br />
Illustration: topvectors/fotolia.com<br />
<strong>Na</strong>turwissenschaftler können sich hinsichtlich<br />
ihrer Karriereaussichten nicht beklagen:<br />
Sie sind in so gut wie jeder Branche begehrt und<br />
tun sich bei der Jobsuche dementsprechend<br />
leicht. Auch Mathematiker schwimmen auf<br />
dieser Erfolgswelle mit. Im Jahr 2018 lag ihre<br />
Arbeitslosenquote bei nur zweieinhalb Prozent<br />
– bereits ab drei Prozent ist von Vollbeschäftigung<br />
die Rede. Außerdem finden Mathematikabsolventen<br />
nach ihrem Abschluss meist im<br />
selben Jahr noch eine Festanstellung. Ganz klar:<br />
Zahlenprofis können sich super Jobchancen<br />
ausrechnen.<br />
DAS WERK DER ZAHLENGENIES<br />
Mathematiker haben die Möglichkeit, in verschiedene<br />
Branchen einzusteigen. Die Aufgaben<br />
unterscheiden sich dementsprechend, weisen<br />
aber auch immer Gemeinsamkeiten auf.<br />
Meist werden beispielsweise Risiken berechnet,<br />
Statistiken erstellt und überprüft sowie Prozesse<br />
hinsichtlich ihrer Effizienz mathematisch<br />
beurteilt. Jan Streicher ist Bereichstrainee im<br />
Konzernrisikocontrolling der Landesbank Baden-Württemberg<br />
(LBBW): »Momentan bin ich<br />
im Kreditrisikocontrolling tätig und arbeite in<br />
einer Gruppe, die sich mit internen Ratingverfahren<br />
beschäftigt. Hierbei analysiere ich zum<br />
Beispiel mit Hilfe von Statistikprogrammen<br />
Daten, um Ausfallrisiken abschätzen zu können.«<br />
Auch die klassische Projektarbeit spielt<br />
eine Rolle im Arbeitsleben eines Zahlenjongleurs.<br />
Bei Signal Iduna kümmert sich Dr. Katharina<br />
Ruikis, Mathematikern ›Lebensversicherung<br />
Aktuarielles Controlling‹, um ›Solvency<br />
II‹, ein Aufsichtssystem zur Eigenmittelausstattung<br />
von Versicherungsunternehmen. Hierbei<br />
ist sie zuständig <strong>für</strong> die Durchführung von Berechnungen<br />
und Analysen, die Plausibilisierung<br />
der Ergebnisse, Modellierungstätigkeiten sowie<br />
das Erstellen von Berichten. »In diesem Zusammenhang<br />
übernehme ich auch koordinierende<br />
Aufgaben, plane beispielsweise Workshops und<br />
erstelle Präsentationen«, erzählt sie.<br />
SO SIEHT DER<br />
ARBEITSMARKT FÜR<br />
MATHEMATIKER AUS. PLUS:<br />
AUFGABEN UND SKILLS<br />
2035<br />
Bis zu diesem Jahr soll der Bedarf an<br />
<strong>Na</strong>turwissenschaftlern – also auch<br />
Mathematikern – enorm ansteigen.<br />
700<br />
erwerbslose Mathematiker verzeichnete<br />
die Bundesagentur <strong>für</strong> Arbeit 2018 – ein<br />
Minus von sieben Prozent gegenüber dem<br />
Vorjahr.<br />
55.000<br />
Euro Bruttojahresgehalt können<br />
Berufseinsteiger als Mathematiker bei<br />
Banken und Versicherungen erwarten.<br />
ANALYTISCH & STRUKTURIERT<br />
Im Berufsalltag eines Mathematikers ergeben<br />
sich andauernd neue Fragestellungen, <strong>für</strong> die<br />
Lösungsansätze entwickelt werden müssen. Dr.<br />
Katharina Ruikis von Signal Iduna findet: »Da<strong>für</strong><br />
sind Eigeninitiative sowie analytisches und<br />
strukturiertes Denken wichtig.« In diesen Punkten<br />
ist sie sich mit Jakob Scharnowksi, der als<br />
Mathematiker bei Swiss Life arbeitet, einig. Er<br />
ergänzt: »Ebenso bedeutend sind meiner Meinung<br />
nach <strong>Wi</strong>ssbegierde und die Bereitschaft,<br />
sich stets weiterzubilden – auch fachfremd. Zusätzlich<br />
spielen Soft Skills wie Team- und Präsentationsfähigkeit<br />
eine große Rolle.« Selbstverständlich<br />
sind gefragte Hard und Soft Skills<br />
abhängig von dem Bereich und der Position, in<br />
denen du tätig bist. Jan Streicher von der LBBW<br />
beispielsweise weiß, dass im Risikocontrolling<br />
Programmierfähigkeiten sowie Statistik- und<br />
Stochastik-Kenntnisse hilfreich sind. Es seien<br />
jedoch weniger die konkreten mathematischen<br />
Inhalte entscheidend als die Fähigkeiten, die<br />
sich Absolventen während des Studiums angeeignet<br />
haben – etwa analytisches Denken und<br />
den Skill, sich schnell in komplexe Aufgaben<br />
einzuarbeiten.<br />
Solltest du eine mathematische Karriere anstreben,<br />
kann es nicht schaden, bereits während des<br />
Studiums zu wissen, in welche konkrete Richtung<br />
du später gehen möchtest. So kannst du<br />
dich entsprechend vorbereiten und dir wichtige<br />
Hard und Soft Skills aneignen. Damit erhöhst<br />
du deine sowieso schon guten Chancen<br />
auf dem Arbeitsmarkt und hebst dich von Bewerbern<br />
ab, die sich nicht spezialisiert haben.<br />
Das Schöne ist ja: Egal, <strong>für</strong> welche Branche du<br />
dich entscheidest – die Aussichten sind überall<br />
zunehmend sonnig.<br />
| www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker | 25