audimax Na.Wi 11-2019 - Karrieremagazin für Naturwissenschaftler
BESTECHEND: So attraktiv sind Karrieren für Naturwissenschaftler***Mensagespräch: Die Risiken und Chancen der Genforschung***Vielfalt ist die beste Medizin: Einblick in die beruflichen Möglichkeiten der Medizinbranche***Beratung: Warum Consulting und Naturwissenschaftler prima zusammenpassen***Genie in Chemie? Oder doch eher Prio auf Bio? Wir zeigen, wie der Berufseinstieg in beiden Branchen verläuft***Arbeitsmarkt: Zahlen und Fakten auf einen Blick***Vom Labor auf die Straße: Nawis machen im Produktvertrieb eine gute Figur***Zwischen bio und vegan: Arbeiten am Food von morgen***Die Rechnung geht auf: Wie der Arbeitsmarkt für Mathematiker aussieht***Jump for Joy! Das große Semestergewinnspiel ist endlich wieder da. Mitmachen und heiße Preise abräumen***Elif beweist Mut zur Lücke.
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KARRIERE ARBEITEN IM AUSLAND<br />
LOOK AND SEE<br />
»Meine Frau und ich haben uns bewusst <strong>für</strong> unseren<br />
sehr spannenden Claas-Standort in China entschieden.<br />
Die Vorbereitung begann bereits ein Jahr vor dem<br />
Auslandseinsatz mit einem Mandarin-Sprachtraining.<br />
Während eines von Claas angebotenen ›Look and See‹-Trips<br />
konnten wir wichtige Eindrücke vom chinesischen Claas- Produktionsstandort<br />
direkt vor Ort sammeln. Vor allem Gespräche<br />
mit Expats und lokalen Kollegen haben uns bei der Vorbereitung<br />
geholfen. Abschließend gab uns ein Intensiv-<br />
1<br />
training zur chinesischen Kultur und den üblichen Umgangsweisen<br />
wichtige Einblicke.«<br />
Sebastian Pleuler, Head of Service Function Prototyping bei Claas<br />
DIE GELEGENHEIT<br />
BEIM SCHOPF GEPACKT<br />
»<strong>Na</strong>ch sechs Jahren in einem so international aufgestellten<br />
Unternehmen wie Siemens wollte ich selbst<br />
die Erfahrung machen, <strong>für</strong> eine Zeit im Ausland zu arbeiten. Auf<br />
einer internen Konferenz lernte ich einen Kollegen kennen, der <strong>für</strong><br />
das Energiegeschäft in unserer Landesgesellschaft in China tätig<br />
war und eine Projektmanagerin suchte. Das hat mich sofort angesprochen.<br />
Ich bekam die Gelegenheit, mir vor meiner Entscheidung<br />
eine Woche lang vor Ort ein Bild zu verschaffen. Danach<br />
war ich mir sicher: Das will ich machen! Am Ende war<br />
2<br />
ich <strong>für</strong> zweieinhalb Jahre mit Siemens in Shanghai.«<br />
Fabienne Kunz, Projektmanagerin bei Siemens<br />
WELCOME ABROAD<br />
EXPATRIATES ÜBER PLANUNG, HERAUSFORDERUNGEN UND ERFAHRUNGEN MIT IHRER<br />
ARBEIT IM AUSLAND<br />
Interviews: Kirsten Borgers<br />
NACHHOLBEDARF AUSLAND<br />
3<br />
»Für mich war es immer ein Traum, im Ausland zu arbeiten. Ich<br />
musste während meines Studiums nicht zwingend ein Auslandssemester<br />
machen und hatte eine solche Erfahrung aus diesem<br />
Grund <strong>für</strong> mich nachzuholen. Als ich gefragt wurde, ob ich<br />
<strong>für</strong> sechs Monate in London arbeiten möchte, habe ich daher gar<br />
nicht lange überlegt. Der Markt dort ist gerade im Finance-<br />
und Restrukturierungsbereich in vielen Aspekten<br />
deutlich weiter entwickelt als der deutsche<br />
und daher hochspannend. Als Teil der Business Development<br />
Group durfte ich kurz nach meiner Ankunft im Team bereits bei<br />
Kundenmeetings dabei sein und meine Analyseerkenntnisse mit<br />
Bankern, Investment Managern und Anwälten diskutieren. So<br />
aktiv und direkt in den Dialog eingebunden zu sein hat mir sehr<br />
gut gefallen und mich auch in meiner persönlichen Entwicklung<br />
noch mal ein deutliches Stück nach vorne gebracht.«<br />
Julia Kriegsmann, Manager Business Recovery Services bei PwC<br />
LEHRREICHE ERFAHRUNGEN<br />
»<strong>Na</strong>ch zwei Jahren China sehe ich manche<br />
Situation etwas entspannter und versuche,<br />
flexibel eine Lösung zu finden. Vor<br />
allem eine gute Kommunikation ist wichtig.<br />
Das ist ein Aspekt, bei dem es eigentlich keine großen<br />
Unterschiede zwischen der deutschen und chinesischen<br />
Arbeitswelt gibt. In Deutschland leben<br />
wir in einem hervorragenden Arbeitsumfeld<br />
und ärgern uns oft über Kleinig-<br />
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keiten. Das reflektiere ich immer wieder<br />
und erinnere mich an die teils schwierigen<br />
Arbeitsbedingungen <strong>für</strong> die Kollegen<br />
in China.«<br />
Sebastian Pleuler, Head of Service Function<br />
Prototyping bei Claas<br />
KULTURSCHOCK ÜBERWINDEN<br />
»Gerade zu Beginn, als die ›Neue aus Deutschland‹,<br />
fiel es mir erstmal schwer, Kontakte zu<br />
knüpfen und mich aktiv in das Social Life des<br />
Teams einzubringen. Die Kollegen waren zwar<br />
alle sehr nett und ›welcoming‹, aber in der Anfangszeit<br />
blieben die Konversationen sehr unverbindlich, was ich aus<br />
meinem Team in Deutschland nicht gewohnt war. Ich muss<br />
dazu sagen, dass unser Büro in London um ein Vielfaches größer<br />
ist als in Frankfurt, manchmal ist es wie in einem Bienenschwarm<br />
und viele Kollegen kommen und gehen. So<br />
5<br />
musste ich auf mich aufmerksam machen und aktiv<br />
sein, auf die Kollegen zugehen und mich einbringen.«<br />
Julia Kriegsmann, Manager Business Recovery Services bei PwC<br />
TO-DO: SICH SELBST HINTERFRAGEN<br />
»Ein komplett neues Umfeld, ein anderer Kulturkreis und dazu noch<br />
ein neuer Job waren eine echte Herausforderung. Doch genau das habe<br />
ich gesucht, denn nur an Herausforderungen entwickeln wir uns weiter.<br />
Ich hätte mir nie vorstellen können, wie sehr ich über mich selbst hinauswachse<br />
– beruflich und persönlich. Ich habe während meiner Zeit<br />
in Shanghai Menschen so vieler <strong>Na</strong>tionalitäten und Kulturen kennengelernt.<br />
Das war großartig! Eines meiner größten Learnings<br />
war es, das eigene Denken und die vielleicht typischen Verhaltensmuster<br />
immer wieder zu hinterfragen. In der chinesi-<br />
6<br />
schen Arbeits- und Lebenskultur<br />
gelten ganz andere Dinge<br />
als selbstverständlich. Damit<br />
muss man umzugehen lernen.«<br />
Fabienne Kunz, Projektmanagerin bei<br />
Siemens<br />
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